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Fünf Jahre Frauenbüro <strong>Landkreis</strong> <strong>Kassel</strong><br />
Tätigkeitsbericht 2007 bis 2012<br />
INHALTVERZEICHNIS<br />
EINLEITUNG 2<br />
Aufgaben und Ziele der externen Arbeit 4<br />
Rahmenbedingungen 4<br />
NETZWERKARBEIT<br />
Frauenbeauftragte der Städte und Gemeinden<br />
im <strong>Landkreis</strong> <strong>Kassel</strong> 6<br />
Netzwerk der nord- und osthessischen Frauenbeauftragten 6<br />
Regionalkonferenz Frau und Beruf 7<br />
Landesarbeitsgemeinschaft der Hessischen Frauenbüros (LAG) 7<br />
o Arbeitsgruppe der <strong>Landkreis</strong>frauenbeauftragten 8<br />
o Arbeitsgruppe Erwerbslose Frauen und Existenzsicherung 9<br />
Bundesarbeitsgemeinschaft der kommunalen Frauenbüros (BAG) 10<br />
LandFrauenverband 12<br />
Teilnahme an Ausschüssen des <strong>Landkreis</strong>es <strong>Kassel</strong> 13<br />
ZIELGRUPPENARBEIT<br />
Mädchen<br />
o Arbeitskreis Girls´Day 13<br />
Von Gewalt betroffene Frauen<br />
o Runder Tisch gegen häusliche Gewalt 15<br />
o Interventionsstelle KAIP – Region <strong>Kassel</strong> 16<br />
o Aktionsbündnis Nord- und Osthessen gegen Gewalt 17<br />
o Runder Tisch<br />
gegen Menschenhandel und Zwangsprostitution 17<br />
• Projekte<br />
o Netzwerk für Alleinerziehende Kompass 18<br />
o Bundesprojekt Perspektive Wiedereinstieg 19<br />
o Aktionsbündnis Frauen und Arbeit 21<br />
Beratungen 23<br />
Veranstaltungen 25
„Die Verwirklichung des Verfassungsauftrages der Gleichberechtigung von<br />
Frau und Mann ist auch eine Aufgabe der <strong>Landkreis</strong>e. Durch die Einrichtung<br />
von Frauenbüros oder vergleichbaren Maßnahmen wird sichergestellt, dass die<br />
Verwirklichung dieses Auftrages auf Kreisebene erfolgt. Dieser<br />
Aufgabenbereich ist von einer Frau wahrzunehmen und in der Regel einem<br />
hauptamtlichen Wahlbeamten zuzuordnen.“<br />
(§ 4a der Hessischen <strong>Landkreis</strong>ordnung)<br />
EINLEITUNG<br />
„Was macht denn eine Frauenbeauftragte?“<br />
Das waren die einleitenden Worte des Erfahrungsberichts von 1987 bis 1990 der<br />
ersten Frauenbeauftragten des <strong>Landkreis</strong> <strong>Kassel</strong>, Ute Steinberger.<br />
Am 19. September 1986 beschloss der Kreistag die Einrichtung einer Dienststelle zur<br />
gesellschaftlichen Gleichstellung von Mann und Frau beim <strong>Landkreis</strong> <strong>Kassel</strong>. Die<br />
Begründung des Kreisausschusses für den Beschluss war: „Die Frauenbeauftragte<br />
soll Probleme aufgreifen, die von den Frauenorganisationen und –verbänden und der<br />
Frauenbewegung thematisiert worden sind oder von diesen an sie herangetragen<br />
werden. Sie soll sich sowohl als Vermittlerin zwischen Frauengruppen, Institutionen<br />
und der Verwaltung verstehen als auch um eine wirkliche Gleichstellung der Frauen<br />
in unserer Gesellschaft bemühen. Sie soll zugleich Anlauf- und Ansprechstelle sein,<br />
die Anregungen und Beschwerden der Bevölkerung entgegennimmt und versucht,<br />
Abhilfe zu schaffen bzw. bei den zuständigen Stellen zu mitteln.“<br />
Im August 1987 nahm Ute Steinberger als erste Frauenbeauftragte ihre Arbeit auf.<br />
Das ist nun mehr als 25 Jahre her.<br />
An dem Auftrag hat sich bis heute aber nichts geändert.<br />
Das 1993 beschlossene Hessische Gleichberechtigungsgesetz (HGlG) bestärkt den<br />
Auftrag der Frauenbeauftragten und ist neben dem Artikel 3 des Grundgesetzes<br />
(GG), § 4 der Hessischen Kreisordnung (HKO) und Hessischen Gemeindeordnung<br />
(HGO) und der EU-Charta, dem Amsterdamer Vertrag Artikel 13, die gesetzliche<br />
Grundlage für die Frauenbeauftragten.<br />
Der Erste Gleichstellungsbericht der Bundesregierung mit dem Titel „Neue Wege –<br />
Gleiche Chancen. Gleichstellung von Frauen und Männern im Lebensverlauf“<br />
erschienen 2011, weist auf die heutigen vorhandenen Gleichstellungsdefizite hin. Es<br />
wird deutlich: Das Thema Gleichstellung bleibt unverzichtbar, insbesondere vor dem<br />
Hintergrund der gesellschaftlichen Veränderungen.<br />
Auch heute ist die Umsetzung der Geschlechtergleichstellung nicht vollzogen. In<br />
unterschiedlichsten Lebensbereichen erfahren Frauen immer noch eine<br />
Be<strong>nach</strong>teiligung und Diskriminierung. So sind die Frauen von heute oft gut<br />
qualifiziert, aber in Führungspositionen wenig zu finden und die damit verbundenen<br />
Verdienstmöglichkeiten fallen auch oft geringer aus. Auch sind es meist die Frauen,<br />
die die Doppelbelastung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf schultern. So<br />
haben Elternzeit und Elterngeld das Rollenspektrum der Männer bislang nicht im<br />
gleichen Maße erweitert wie das der Frauen. Die Sorge- und Familienarbeit ist auch<br />
weiterhin eher eine männerfreie Zone.<br />
2
Laut Statistischem Bundesamt liegt der geschlechtsspezifische Entgeltunterschied<br />
(Gender Pay Gap) aktuell bei durchschnittlich 22%.<br />
Es wird zwischen dem unbereinigten und dem bereinigten Gender Pay Gap<br />
unterschieden. Der unbereinigte entsteht, indem die durchschnittlichen<br />
Bruttostundenlöhne von Frauen von den durchschnittlichen Bruttostundenlöhnen von<br />
Männern abgezogen werden. Dabei bildet die unbereinigte Zahl die gesamte<br />
Ursachenkette für das Entstehen der Lohnlücke ab. Frauen verdienen weniger, weil<br />
sie u.a. weniger häufig Führungspositionen innehaben und eher traditionelle<br />
Frauenberufe wählen, die traditionell<br />
schlechter bewertet und bezahlt werden,<br />
und sie sind häufiger teilzeitbeschäftigt.<br />
Seit 1995 hat sich der Wert des Gender<br />
Pay Gap nicht wesentlich verändert und<br />
liegt deutlich über dem Durchschnitt von<br />
16,2 % in der Europäischen Union. Die<br />
Lücke ist damit eine der höchsten im<br />
internationalen Vergleich. Im OECD-<br />
Ländervergleich lag Deutschland 2010 an<br />
dritter Stelle, <strong>nach</strong> Korea und Japan<br />
(OECD 2012).<br />
Frauen verdienen in Deutschland<br />
durchschnittlich fast ein Viertel weniger als<br />
Männer. In ländlichen Regionen ist die<br />
Lohnlücke noch größer, dort beträgt der Entgeltunterschied durchschnittlich mehr als<br />
30 %.<br />
Das Erwerbsverhalten von Frauen in Deutschland ist stark durch den<br />
Familienzusammenhang geprägt. Das Erwerbsvolumen von Müttern mit<br />
minderjährigen Kindern liegt um 40 % unter dem Wert anderer Frauen, weil Mütter in<br />
vielen Fällen eine geringere Wochenarbeitszeit (Teilzeit) arbeiten, um Familie und<br />
Beruf vereinbaren zu können. Typische Erwerbsverläufe von Frauen sind durch<br />
Kombinationen von Aus- und Teilzeitphasen gekennzeichnet, was zu kumulierten<br />
Einbußen führt. Beim Wiedereinstieg ins Erwerbsleben erleidet so die Frau oft einen<br />
Lohnabschlag gegenüber ihrem einstigen Ausstiegslohn. In der Summe führt dies<br />
dazu, dass die Wiedereinsteigerin die Lohndifferenz bis zum Alter von 45 Jahren<br />
nicht wieder einholen kann. Im Laufe des Erwerbslebens einer Frau öffnet sich so<br />
eine Lohnlücke von insgesamt 58 %. Das führt zu einer vergleichbar hohen<br />
Rentenlücke: Daher verfügen Frauen im Alter oft nur über 41 % des<br />
Alterseinkommens, über das Männer verfügen.<br />
Fazit: Entgeltungleichheit erzeugt Altersarmut!<br />
Auch das Ehegattensplitting, die Abgabenbegünstigung/-befreiung geringfügiger<br />
Beschäftigungsverhältnisse und das Betreuungsgeld sind staatliche Anreize, die<br />
traditionell verhaftete Rollenbilder eher unterstützen und damit die<br />
geschlechtsspezifische Lohnlücke verfestigen.<br />
In keinem Land sind die untersten 10 % der Einkommen so stark von<br />
geschlechtsspezifischen Einkommensunterschieden geprägt wie in Deutschland.<br />
3
Für die Verwirklichung bzw. Umsetzung der Chancengleichheit braucht es einen<br />
langen Atem und viele Mitwirkende. Auch ist dafür eine <strong>nach</strong>haltige<br />
Vernetzungsarbeit eine wesentliche Notwendigkeit. Die sich daraus ergebenden<br />
Handlungsanforderungen an die Tätigkeiten der kommunalen Frauenbeauftragten<br />
sind somit breit und vielfältig gestreut.<br />
Der vorliegende Bericht versucht in Form einer Übersicht, eine Antwort auf die zu<br />
Beginn gestellte Frage zu geben.<br />
Auf eine detaillierte Darstellung wurde bewusst verzichtet, um die charakteristischen<br />
Merkmale der Arbeit der kommunalen Frauenbeauftragten zu verdeutlichen.<br />
Aufgaben und Ziele der externen Arbeit<br />
Für eine Region sind Chancengleichheit und Familienfreundlichkeit wichtige soziale<br />
und wirtschaftliche Faktoren. Auch stellt die demografische Entwicklung eine<br />
gesellschaftliche Herausforderung dar, die mit einer modernen Gleichstellungs- und<br />
Familienpolitik besser zu bewältigen ist.<br />
So gesehen haben die gesetzlich verankerten Aufgaben der kommunalen<br />
Frauenbeauftragten (siehe Einleitung) eine anspruchsvolle Zielsetzung, deren<br />
Spektrum weit gefächert ist. Dabei bedarf es einer verlässlichen und <strong>nach</strong>haltigen<br />
Vernetzung mit vielen unterschiedlichen Kooperationspartnerinnen und –partnern<br />
innerhalb und außerhalb der öffentlichen Verwaltung. Denn die bisher erreichten<br />
Ergebnisse beruhen auf einer konstruktiven und guten Zusammenarbeit vieler. Dabei<br />
ist ein wesentlicher Arbeitsbereich die fachkompetente Wahrnehmung und<br />
Gestaltung von frauen- und geschlechterpolitischen Querschnittsaufgaben und<br />
sichert und entfaltet die gleichberechtigte demokratische Partizipation der weiblichen<br />
Bevölkerungsmehrheit. Vor Ort leistet die kommunale Frauenbeauftragte einen<br />
entscheidenden Beitrag zum <strong>nach</strong>haltigen Aufbau gleichstellungspolitischer<br />
Strukturen und bringt die Anliegen von Frauen in gebündelter Form zur Geltung.<br />
Die Zielsetzungen der externen Frauenbeauftragten beziehen sich auf folgende<br />
Aufgabenbereiche:<br />
1. Kommunale Anlaufstelle für Frauen zur Klärung von Schwierigkeiten, die sich<br />
aus der Ungleichheit von Chancen in Beruf und Gesellschaft ergeben<br />
2. Entwicklungskonzepte und Maßnahmen, um der Be<strong>nach</strong>teiligung von Frauen<br />
entgegenzuwirken und abzubauen<br />
3. Sensibilisierung bzw. Öffentlichkeitsarbeit hinsichtlich der Belange der Frauen<br />
In der Sache der Gleichberechtigung wurde in den letzten Jahrzehnten viel erreicht,<br />
vieles ist inzwischen selbstverständlich, was früher nicht denkbar war. Aber es<br />
besteht weiterhin Handlungsbedarf.<br />
4
Rahmenbedingungen<br />
Bis Herbst 2007 war das Frauenbüro des <strong>Landkreis</strong>es <strong>Kassel</strong> mit zwei<br />
Frauenbeauftragten von je einer 29 Stundenstelle und einer Verwaltungsfachkraft mit<br />
einer 30 Wochenstundenstelle ausgestattet. Beide Frauenbeauftragte waren für die<br />
internen und externen Aufgaben zuständig. Da<strong>nach</strong> kam es zu einer Trennung. Die<br />
interne Frauenbeauftragte/Gleichstellungsbeauftragte wurde dem Zentralbereich<br />
zugeordnet und der externe Bereich/Frauenbüro/Frauenbeauftragte, der sich mit<br />
seinem Angebot an die Bürgerinnen und Bürger des <strong>Landkreis</strong>es <strong>Kassel</strong> richtet, kam<br />
als Sonderfachdienst zum Dezernat II.<br />
Die Stelle für den internen Bereich ist hinsichtlich der Personalanforderung durch das<br />
HGlG festgelegt, indes der externe Bereich, beschrieben im HKO, keine genaueren<br />
Vorgaben macht. Seit der Trennung 2007 ist das Frauenbüro mit der externen<br />
Frauenbeauftragten mit einer 19,25 Wochenstundenstelle und einer 10<br />
Wochenstundenstelle für eine Verwaltungsfachkraft besetzt.<br />
Frauenwanderung am 10. März 2012 auf dem Eco Pfad bei Wolfhagen<br />
5
NETZWERKARBEIT<br />
Frauenbeauftragte der Städte und Gemeinden im <strong>Landkreis</strong> <strong>Kassel</strong><br />
Von den 29 Städten und Gemeinden im <strong>Landkreis</strong> <strong>Kassel</strong> haben 26 eine<br />
Frauenbeauftragte bestellt. Die einzige hauptamtliche Frauenbeauftragte hat die<br />
Stadt Baunatal. In Fuldatal und Lohfelden sind die Frauenbeauftragten mit einigen<br />
wenigen Stunden für diese Arbeit freigestellt.<br />
Für die Frauenbeauftragten im <strong>Landkreis</strong> <strong>Kassel</strong> bietet die Kreisfrauenbeauftragte<br />
zwei- bis dreimal im Jahr eine Fortbildung an, die in der Regel von 12 bis 15 Frauen<br />
wahrgenommen wird. Austausch und Vernetzung sind für die Frauenbeauftragten für<br />
die Arbeit vor Ort wichtig. Neben Berichten aus den Städten und Gemeinden sowie<br />
Fallbesprechungen in Form von kollegialer Beratung werden Fachthemen wie<br />
• Beteiligungsrecht (15.05.2008),<br />
• Frauenförderplan (05.11.2008),<br />
• Führungsstile (23.03.2011),<br />
• Teilzeit- und Beurlaubungen (20.06.2011)<br />
• Masterplan (22.05.2012)<br />
• Zusammenarbeit und Netzwerk (19.09.2012)<br />
erarbeitet und<br />
Fachreferentinnen und Referenten eingeladen wie<br />
• Frauen helfen Frauen e.V. (13.08.2008)<br />
• „Macht des Wortes,“ Karrierecoach Silvia Fröhlich (13.09.2009)<br />
• KOMpetenzPASS, Dipl. Sozialwissenschaftlerin Renate Fricke (25.02.2010),<br />
• Selbstbehauptung, Polizei (19.08.2010)<br />
• Das Havard-Verhandlungsmodell, Karrierecoach Silvia Fröhlich (15.11.2011)<br />
Jedes Jahr bringt das Kreisfrauenbüro einen aktualisierten Flyer der<br />
Frauenbeauftragten im <strong>Landkreis</strong> <strong>Kassel</strong> heraus.<br />
Netzwerk der nord- und osthessischen Frauenbeauftragten<br />
Der Arbeitsschwerpunkt des Netzwerks der nord- und osthessischen<br />
Frauenbeauftragten liegt auf dem Aufgabenbereich der internen Frauenbeauftragten.<br />
So wurde ein Muster eines Frauenförderplans erarbeitet. Aber auch Themen wie<br />
betriebliches Eingliederungsmanagement gem. § 84 SGB IX und der<br />
Novellierungsstand des HGlG werden dort besprochen.<br />
Dem Netzwerk gehören die Frauenbeauftragten Stadt <strong>Kassel</strong>, Stadt Baunatal,<br />
Gemeinde Fuldatal, Schwalm-Eder-Kreis, Kreis Waldeck-Frankenberg, Kreis<br />
Hersfeld-Rotenburg, Stadt Bad Hersfeld, Werra-Meißner-Kreis, Stadt Eschwege,<br />
Stadt Sontra und Stadt Fulda an.<br />
6
Regionalkonferenz Frau und Beruf<br />
Die Regionalkonferenz Frau und Beruf ist ein Arbeitskreis, der sich auf die Region<br />
Nord- und Osthessen bezieht und in dem kommunale Frauenbeauftragte und die<br />
Beauftragten für Chancengleichheit der Agentur für Arbeit und der Jobcenter<br />
zusammenarbeiten. Die Arbeitsmarktpolitik und deren Umsetzung bilden den<br />
Schwerpunkt der Zusammenarbeit. Informationsaustausch, Vorstellung guter<br />
Beispiele und Planung gemeinsamer Aktivitäten und Maßnahmen sind die<br />
Ergebnisse. In der Regel gibt es zwei Treffen im Jahr an unterschiedlichen Orten.<br />
Landesarbeitsgemeinschaft der Hessischen Frauenbüros (LAG)<br />
Die LAG ist eine Organisation der kommunalen Frauenbüros in Hessen. Sie hat die<br />
Lebenswirklichkeit und die soziale Lage von Frauen in Hessen im Blick und vertritt<br />
die Rechte und Interessen von Frauen und Mädchen auf einer politischen und<br />
gesellschaftlichen Ebene.<br />
Mitglied der LAG sind sowohl die Frauenbüros, die für die Bürgerinnen der Kreise,<br />
Städte und Gemeinden aktiv sind, sowie Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte, die<br />
innerhalb der öffentlichen Verwaltungen <strong>nach</strong> dem Hessischen<br />
Gleichberechtigungsgesetz arbeiten. In vielen Frauen- und Gleichstellungsbüros sind<br />
diese beiden Aufgaben zusammengelegt worden.<br />
Die LAG hat sich folgende Aufgaben gesetzt:<br />
• Stellung zu Vorhaben und Gesetzesentwürfen des Landes zu beziehen<br />
• frauenpolitische Standpunkte bei Anhörungen des Hessischen Landtags zu<br />
vertreten<br />
• Kontakt zu Ministerien und politischen Fraktionen zu halten<br />
• aktuelle Themen und Entwicklungen durch Fachtagungen aufzugreifen<br />
• öffentlich mit Konzepten für mehr Chancengleichheit zu werben<br />
• sich für den Erhalt und Ausbau der gesetzlichen Grundlagen für<br />
Gleichbehandlung und Diskriminierungsschutz einzusetzen<br />
• auf Defizite in der Gleichstellungspolitik aufmerksam zu machen<br />
• ein breites Netzwerk zu Gremien und Verbänden zu haben.<br />
Die LAG ist Mitglied<br />
• im Landesfrauenrat Hessen<br />
• im Jugendhilfeausschuss des Landes<br />
• im Landespräventionsrat<br />
• in der Bundesarbeitsgemeinschaft<br />
kommunaler<br />
Frauenbüros und<br />
Gleichstellungsstellen (BAG)<br />
Dreimal im Jahr finden LAG<br />
Konferenzen an verschieden Orten in<br />
Hessen statt. Daneben gibt es noch<br />
Arbeitsgruppentreffen, die durch ihre<br />
Arbeit die Vertiefung der gesetzten<br />
Aufgabenfelder und Themen<br />
untermauern.<br />
7
In Arbeitsgruppen werden im Austausch unter den Kolleginnen verschiedene<br />
Themen bearbeitet, um Stellungnahmen für die LAG oder auch Anträge an die<br />
Bundesorganisation BAG vorzubereiten. Ebenso dienen die Arbeitsgruppen zum<br />
Austausch, um sich auf einen gemeinsamen Sachstand zu bringen, um so vor Ort in<br />
den Kommunen kompetent agieren zu können. Auch werden Fachtagungen<br />
organisiert, um die jeweiligen Themen in die Öffentlichkeit bzw. Fachöffentlichkeit zu<br />
tragen.<br />
Als qualifizierte Fachgremien arbeiten Unterarbeitsgruppen der LAG zu<br />
unterschiedlichen Themen, die von regionaler, hessen- bzw. bundesweiter und<br />
frauenpolitischer Relevanz sind.<br />
Es bestehen folgende Arbeitsgruppen:<br />
• AG der <strong>Landkreis</strong>frauenbeauftragten<br />
• AG Erwerbslose Frauen und Existenzsicherung<br />
• AG Gewaltprävention<br />
• AG Hessisches Gleichberechtigungsgesetz<br />
In den folgenden Arbeitsgruppen arbeitet die Frauenbeauftragte des <strong>Landkreis</strong>es<br />
<strong>Kassel</strong>, Anna Hesse, kontinuierlich mit.<br />
Arbeitsgruppe der <strong>Landkreis</strong>frauenbeauftragten (LAG)<br />
Die AG der <strong>Landkreis</strong>frauenbeauftragten beschäftigt sich mit der ganzen Vielfalt und<br />
Breite der Themen-, Fragen- und Problemstellungen aus dem Arbeitsbereich einer im<br />
<strong>Landkreis</strong> tätigen Frauen- bzw. Gleichstellungsbeauftragten. Im besonderen Fokus<br />
stehen dabei immer die besonderen Rahmenbedingungen in der jeweiligen Region<br />
Hessens (beispielsweise „Flächenlandkreis“ mit Vielzahl von Gemeinden und<br />
Städten, große Bereiche mit ländlichen Räumen, dezentrale Struktur oder eher Nähe<br />
zum Rhein-Main-Ballungsgebiet). Diese Rahmenbedingungen erfordern angepasste<br />
Aktions- und Veranstaltungsformen und ein ausgeprägtes Agieren in Netzwerken mit<br />
einer Vielzahl von Kooperationspartnerinnen und -partnern. Die rechtliche Grundlage<br />
für die Arbeit der <strong>Landkreis</strong>frauenbeauftragten, die Hessische <strong>Landkreis</strong>ordnung<br />
(HKO), ist in Bezug auf die Verwirklichung des Gleichstellungsauftrags nur sehr<br />
allgemein formuliert. Dies gibt einerseits viel Gestaltungsspielraum, es fehlen aber<br />
auch eine klare Orientierung und Absicherung. Allein die organisatorische Anbindung<br />
der Frauenbeauftragten in ihrer Kreisverwaltung und die Rahmenbedingungen für<br />
ihre Arbeit sind sehr vielfältig. Ein kollegialer Austausch ist vor diesem Hintergrund<br />
besonders anregend und sinnvoll, ebenso die Entwicklung von Strategien zu einer<br />
besseren gesetzlichen Verankerung und einheitlicher Standards. Es werden<br />
gemeinsame Stellungnahmen etwa zur „Regionalplanung Mittelhessen“ formuliert<br />
und die Zusammenarbeit mit relevanten Organisationen wie dem Hessischen<br />
<strong>Landkreis</strong>tag abgestimmt.<br />
8
Arbeitsgruppe Erwerbslose Frauen und Existenzsicherung (LAG)<br />
Die AG beschäftigt sich mit Arbeitsmarktpolitik und arbeitsmarktpolitischen<br />
Programmen, z. B. dem Arbeitsmarkt- und Ausbildungsbudget des Landes Hessen.<br />
Sie betrachtet die Schnittstellen zwischen ALG II und ALG I und die Maßnahmen, die<br />
jeweils für die besonderen Bedarfe von Frauen angeboten werden. Sie bringt die<br />
Vernetzung mit den Beauftragten für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt auf der<br />
hessischen Ebene voran. Diskutiert werden auch übergreifende<br />
arbeitsmarktpolitische Entwicklungen wie die Ausweitung des Niedriglohnsektors und<br />
die <strong>nach</strong> wie vor bestehende Aufteilung des Arbeitsmarktes in frauen- und<br />
männerdominierte Bereiche und die Frage, wie diese aufgebrochen werden kann.<br />
Die AG Erwerbslose Frauen und Existenzsicherung initiierte und organisierte<br />
folgende Fachtagungen<br />
• 28.01.2010 „Hätten die Lehman-Sisters etwas anders gemacht?<br />
Genderspezifische Aspekte der Finanz- und Wirtschaftskrise“; in<br />
Kooperation mit der Hess. Landeszentrale für politische Bildung und ver.di<br />
Bildungswerk Hessen in Frankfurt/M bei Deka Bank mit circa 150<br />
Teilnehmerinnen und Teilnehmern.<br />
• 01.02.2012 „Gemeinsam mehr bewegen – Chancengleichheit am<br />
Arbeitsmarkt“, in Kooperation mit der Hess. Landeszentrale für politische<br />
Bildung und der Bundesagentur für Arbeit, Regionaldirektion Hessen in<br />
Frankfurt/M, Haus am Dom.<br />
Im Herbst 2012 wurde Anna Hesse zu einer der LAG Sprecherinnen gewählt. Dem<br />
Sprecherinnengremium gehören 6 Sprecherinnen an. Das Sprecherinnengremium ist<br />
zuständig für die inhaltliche Vorbereitung der LAG-Sitzungen sowie für die<br />
Nachbereitung, Umsetzung und Veröffentlichung der Ergebnisse und Beschlüsse.<br />
In dieser Funktion als Sprecherin ist Anna Hesse Mitglied des Begleitausschusses<br />
Entwicklungsplan ländlicher Raum, der sich mit dem EU-Programmen ELER –<br />
Entwicklung des ländlichen Raums und EPLR – Entwicklungsprogramm für den<br />
ländlichen Raum beschäftigt.<br />
Zuvor nahm sie schon an Fachtagungen des ESF – Europäischer Sozialfond teil:<br />
• 08.+09.09.2011<br />
„Arbeitslosigkeit gestern – Fachkräftemangel morgen?“; Frankfurt/M<br />
• 25.06.2012<br />
„Quo vadis, ESF? Neue Förderperiode 2014-2020“, Wiesbaden<br />
• 13.09.2012<br />
„Horizonte erweitern – Frauenförderung in der Arbeitsmarktpolitik“,<br />
<strong>Kassel</strong><br />
• 21.11.2012<br />
ESF Begleitausschuss Hessen, Hanau<br />
9
Bundesarbeitsgemeinschaft<br />
der kommunalen Frauenbüros und Gleichstellungsstellen (BAG)<br />
In der Bundesarbeitsgemeinschaft der kommunalen Frauenbüros und<br />
Gleichstellungsstellen (BAG) haben sich weibliche, hauptamtliche, kommunale<br />
Frauenbeauftragte und Gleichstellungsbeauftragte zusammengeschlossen, um die<br />
Interessen von Frauen auf Bundesebene zu vertreten, ein bundesweites Forum für<br />
frauenpolitische Diskussionen zu schaffen, den Erfahrungsaustausch und den<br />
Informationsfluss zwischen den Kolleginnen zu sichern und Fragen des eigenen<br />
Berufsstandes zu klären. Vernetzung ist die zeitgemäße frauenpolitische Strategie<br />
dieses offenen und flexiblen Bündnisses zur Einmischung von Frauen in politische<br />
Entscheidungsprozesse auf nationaler Ebene.<br />
Die BAG bündelt frauenpolitische Fachkompetenz und regionale Initiativen, sie<br />
vermittelt Wissen und Kontakte. Sie gibt politische Impulse an die Bundespolitik und<br />
nimmt ihrerseits bundespolitische Impulse auf und trägt sie in die Kommunen. Das<br />
Netzwerk der BAG steht im Dialog mit Verbänden, Institutionen, Parteien, NGOs und<br />
relevanten gesellschaftlichen Gruppen sowie der Bundesregierung. Es umfasst ca.<br />
1900 kommunale Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte in Deutschland.<br />
Mit ihrer Mitgliedschaft im nationalen Netzwerk der BAG erweitern die kommunalen<br />
Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten die Partizipationschancen der Bürgerinnen<br />
auf Entwicklungs- und Entscheidungsprozesse, die sich auf Bundesebene abspielen<br />
und von dort in die Kommunen und <strong>Landkreis</strong>e zurückwirken. Die<br />
Bundesarbeitsgemeinschaft (BAG) wählt und beschließt auf den<br />
Bundeskonferenzen, die im Abstand von 18 Monaten stattfinden, und ist damit das<br />
frauenpolitische Diskussionsforum aller Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten. Auf<br />
den Bundeskonferenzen werden auch die Bundessprecherinnen für jeweils drei<br />
Jahre gewählt. Sie vertreten die kommunalen Frauen- und<br />
Gleichstellungsbeauftragten auf Bundesebene, nehmen zu aktuellen Fragen und<br />
Ereignissen aus frauenpolitischer Sicht Stellung, halten Kontakt zu bundesweiten<br />
Verbänden, Institutionen und Parteien und bringen frauenpolitische Aspekte in deren<br />
Arbeit ein.<br />
Anträge auf den Bundeskonferenzen können von jeder Frauen- und<br />
Gleichstellungsbeauftragten von den Landesarbeitsgemeinschaften und von den<br />
Bundessprecherinnen gestellt werden.<br />
10
An folgenden Bundeskonferenzen nahm die Kreisfrauenbeauftragte Anna Hesse teil:<br />
19. Bundeskonferenz 2008<br />
Frankfurt/M<br />
stand unter dem Motto<br />
„Finanzen – Fakten – Feminismus<br />
Gleichstellungspolitik: Soll &<br />
Haben!“<br />
Das Impulsreferat „Frauenpolitik<br />
zwischen Herdprämie und Equal Pay<br />
hielt<br />
Dr. Barbara Stiegler, Friedrich-Ebert-<br />
Stiftung, Bonn.<br />
Zum Thema „Mädchen von heute sind<br />
Frauen von morgen -<br />
Gleichstellungsarbeit im Interesse von<br />
Mädchen sprach Dr. Ulrike Graff, LAG Mädchenarbeit NRW“.<br />
Gastrednerinnen waren Bundesministerin Ursula von der Leyen sowie die<br />
damalige Hess. Ministerin Silke Lautenschläger.<br />
20. Bundeskonferenz 2010 Wuppertal<br />
stand unter dem Motto<br />
„Rosarot für Männer – Himmelblau für Frauen? Geschlechterkultur im<br />
Wandel!“<br />
Impulsreferat Frauen und Erwerbsarbeit „Aktuelle Einschätzung und politische<br />
Impulse“ hielt<br />
Prof. Dr. Jutta Allmendinger, Präsidentin des Wissenschaftszentrums Berlin für<br />
Sozialforschung.<br />
Prof. Dr. Birgit Pfau-Effinger, Universität Hamburg, Institut für Psychologie<br />
sprach zum Thema Geschlechterkultur im Wandel „Wer gewinnt in Krisenzeiten?“<br />
und Dr. Michael Hirsch, TU München, „Geschlechtergleichheit durch<br />
Verallgemeinerung der männlichen oder der weiblichen Lebensmuster?“<br />
21. Bundeskonferenz 2012 Düsseldorf<br />
stand unter dem Motto<br />
„Frauen und Männer: Gleiche Chancen!?“<br />
Die Impulsrede „Gleichstellungspolitik: Weichenstellung im Lebensverlauf von Frauen<br />
und Männern“; Gutachten und der Erste Gleichstellungsbericht der Bundesregierung<br />
hielt<br />
Prof. Dr. Ute Klammer, Vorsitzende der Sachverständigenkommission, Prorektorin<br />
für Diversity Management Universität Duisburg-Essen.<br />
Gastrednerin und Gastredner waren Dr. Hermann Kues; Parlamentarischer<br />
Staatssekretär des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend<br />
und Barbara Steffens, Ministerin für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter des<br />
Landes NRW<br />
11
Deutscher LandFrauenverband<br />
Der Deutsche LandFrauenverband (dlv) vertritt bundesweit die Interessen aller<br />
Frauen und ihrer Familien im ländlichen Raum. Mitglieder im dlv sind 22 Landes-<br />
LandFrauenverbände mit rund 430 Kreis- und mehr als 12.000 Ortsvereinen. In den<br />
Ortsvereinen sind ca. 500.000 Frauen Mitglied.<br />
Als bundesweit größter Verband für Frauen, die auf dem Lande leben, setzt sich der<br />
dlv ein für die berufsständischen Interessen der Bäuerinnen und die Verbesserung<br />
der sozialen, wirtschaftlichen und rechtlichen Situation von Frauen sowie für die<br />
Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Ein wichtiges Ziel ist die Verbesserung der<br />
Lebens- und Arbeitsbedingungen im ländlichen Raum.<br />
Eine wichtige Aufgabe besteht für den Deutschen LandFrauenVerband darin, die<br />
Interessen von Frauen im ländlichen Raum zu vertreten.<br />
Die Ziele des Deutschen LandFrauenverbandes sind<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Verbesserung der sozialen, wirtschaftlichen und rechtlichen Situation von<br />
Frauen<br />
Vereinbarkeit von Familie und Beruf<br />
Gesellschaftliche Anerkennung der Arbeit in Haushalt und Familie<br />
Befähigung von Frauen zur Mitwirkung im öffentlichen Leben<br />
Befähigung zur Sicherung des Einkommens und der Lebensqualität der<br />
Familie im ländlichen Raum<br />
Erhaltung und Verbesserung der Lebensqualität. Dazu gehören z.B.:<br />
Infrastruktur, Landwirtschaft, Arbeitsmarkt, Verkehrsanbindung, Umwelt und<br />
soziales Leben im Dorf<br />
Die Fachtagung "Entgeltungleichheit in ländlichen Räumen" am 8. Dezember 2010 in<br />
Berlin, an der auch die Kreisfrauenbeauftragte teilnahm, wurde durch<br />
Brigitte Scherb, Präsidentin des Deutschen LandFrauenverbandes, und<br />
Eva Maria Welskop-Deffaa, damalige Abteilungsleiterin<br />
Gleichstellung/Chancengleichheit, BMFSFJ, eröffnet.<br />
Folgende Vorträge wurden geboten<br />
• Leben auf dem Land – Ergebnisse der BBSR-Bevölkerungsumfrage<br />
Dr. Gabriele Sturm, Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung im<br />
Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung, Bonn<br />
• Geschlechterunterschiede im ländlichen Raum – Ergebnisse des<br />
Gender-Index in Stadt und Land<br />
Antonia Milbert, Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung im<br />
Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung, Bonn<br />
• Regionale Unterschiede im Gender Pay Gap – Lohnlücke zwischen<br />
Frauen und Männern in der Stadt kleiner als auf dem Land<br />
Dr. Julia Schneider, Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, Nürnberg<br />
In vielen inhaltlichen Aspekten stimmen Frauenbeauftragte und LandFrauen überein.<br />
Daher ist es naheliegend, dass zwischen den beiden Organisationen eine enge und<br />
gelebte Verbindung bestehen sollte.<br />
Seit ihrem Arbeitsbeginn 2007 hatte sich die Kreisfrauenbeauftragte Anna Hesse die<br />
Zusammenarbeit mit den LandFrauen zu einer wesentlichen Aufgabe gemacht.<br />
12
Sie schrieb in der 2008 erschienenen Broschüre über die Landfrauen im <strong>Landkreis</strong><br />
<strong>Kassel</strong> ein Grußwort mit dem Titel „Landfrauenverband und Frauenbewegung?! Geht<br />
das?!“<br />
Am 20.08.2011 nahm die Frauenbeauftragte Anna Hesse an der Aktion des dlv<br />
„Unterwegs zu neuen Chancen!“, ein bundesweites Projekt zur Knüpfung neuer<br />
Netzwerke und zum Ideenaustausch, um die Zukunft im ländlichen Raum zu<br />
gestalten, teil. Der Aktionstag in Schwalmstadt-Ziegenhain wurde von den 12<br />
nordhessischen Bezirksvereinen organisiert. Als einzigste anwesende nordhessische<br />
kommunale Frauenbeauftragte wurde Anna Hesse in der Schlosskirche begrüßt und<br />
wanderte mit den LandFrauen auf den Spuren der heiligen Elisabeth von Thüringen<br />
bis <strong>nach</strong> Schwalmstadt-Treysa in die Ruine der St. Martinkirche.<br />
Regelmäßig nimmt die Kreisfrauenbeauftragte an den BezirksLandFrauentagen teil.<br />
Gesprächsrunde: Andrea May (rechts)<br />
befragte (von links) Bürgermeister Heinrich<br />
Sattler, Irene Bonn vom<br />
Landfrauenlandesverband Hessen, Marlis<br />
Rohrbach von den Blauen HelferInnen,<br />
Christian Primus vom Amt für ländlichen<br />
Raum, Anna Hesse, Frauenbeauftragte<br />
<strong>Landkreis</strong> <strong>Kassel</strong>, und Bezirksvorsitzende<br />
Susanne Bode. Fotos: Temme .2012<br />
2011 und 2012 war sie Teilnehmerin an den Podiumsdiskussionen des<br />
LandFrauentages Hofgeismar in der Stadthalle Hofgeismar. Beim<br />
BezirksLandFrauenverein Wolfhagen moderierte sie 2012 das Podiumsgespräch<br />
zum 60-jährigen Bestehen. Beim BezirksLandFrauenverein <strong>Kassel</strong> 2012 sprach sie<br />
zum LandFrauentag ein Grußwort.<br />
Diese gemeinsamen Aktivitäten sind ein Beleg für die gute und gewachsene<br />
Kooperation zwischen der kommunalen Frauenbeauftragten Anna Hesse und den<br />
LandFrauen-Vereinen vor Ort.<br />
Teilnahme an Ausschüssen des <strong>Landkreis</strong>es <strong>Kassel</strong><br />
Die regelmäßige Teilnahme am Ausschuss für Soziales, Jugendhilfeausschuss und<br />
dem Sozialbeirat und die damit verbundenen Informationen stellen für die<br />
Frauenbeauftragten einen wesentlichen Kontext zum politischen Willen und den<br />
Entscheidungsgremien des <strong>Landkreis</strong>es dar.<br />
Die Teilnahme und die entsprechende Fachbeiträge der Frauenbeauftragten in den<br />
Gremien bewirkt, dass die Geschlechtergleichstellung im politischen Rahmen ein<br />
relevantes Thema bleibt.<br />
13
ZIELGRUPPENARBEIT<br />
Mädchen:<br />
Arbeitskreis Girls´Day<br />
2001 wurde der Girls´s Day als Aktionstag für die Mädchen zum Kennenlernen von<br />
technischen und naturwissenschaftlichen Berufen bundesweit eingeführt. Er findet<br />
einmal im Jahr – Ende April - statt und soll dazu beitragen, den Anteil der weiblichen<br />
Beschäftigten in den sogenannten „Männerberufen“ zu erhöhen und einen<br />
Fachkräftemangel in der Industrie zu verringern. Schülerinnen ab der Klasse 5 lernen<br />
am Girls’ Day Ausbildungsberufe und Studiengänge im Bereich Technik, IT,<br />
Handwerk und Naturwissenschaften kennen.<br />
Auf Anregung der Kreisfrauenbeauftragten gründete sich 2008 ein Arbeitskreis, der<br />
sich aus der Frauenbeauftragten der Stadt <strong>Kassel</strong> und der des <strong>Landkreis</strong>es <strong>Kassel</strong>,<br />
der Beauftragten für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt, der Frauenbeauftragten für<br />
die Lehrkräfte im Staatlichen Schulamt sowie einer Vertretung des<br />
Schulverwaltungsamtes der Stadt <strong>Kassel</strong> zusammensetzt. Er hat es sich zur Aufgabe<br />
gemacht, Schulen in ihrer wichtigen Aufgabe zu unterstützen, den Girls’ Day publik<br />
zu machen und Schülerinnen und Schüler in ihrem Wunsch, sich neue Berufsfelder<br />
und Lebenskonzepte zu erschließen, zu begleiten, aber auch Kontakt zu Schulen zu<br />
halten und Treffen zu organisieren, in denen Erfahrungen ausgetauscht werden<br />
können, sowie den Fortschritt in der Region durch regelmäßige Evaluation zu<br />
dokumentieren. Die gewonnenen Daten und Erkenntnisse fließen in die jährlichen<br />
Kick-Off-Veranstaltungen zur Vorbereitung des Girls´ Day ein, die sich sowohl an die<br />
Schulen sowie an Multiplikatorinnen und Multiplikatoren richten.<br />
Laut Befragung des Staatlichen Schulamtes nahmen folgende Schülerinnen der<br />
Sekundarstufe im <strong>Landkreis</strong> <strong>Kassel</strong> an dem Girls´Day 2012 teil.<br />
14
5. Jahrgang 6.Jahrgang 7.Jahrgang 8. Jahrgang 9.Jahrgang 10.Jahrgang<br />
190 265 327 118 74 11<br />
32% 40% 55% 20% 12% 3%<br />
Teinahme am GD 2012 Sekundarstufe<br />
5. Jahrgang<br />
6.Jahrgang<br />
7.Jahrgang<br />
8. Jahrgang<br />
9.Jahrgang<br />
10.Jahrgang<br />
Folgende Schülerinnen des Gymnasium im <strong>Landkreis</strong> <strong>Kassel</strong> nahmen an dem<br />
Girls´Day 2012 teil.<br />
5. Jahrgang 6.Jahrgang 7.Jahrgang 8. Jahrgang 9.Jahrgang 10.Jahrgang<br />
0 7 20 10 2 0<br />
0% 9% 29% 12% 3% 0%<br />
Teilnehmerinnen Gymnasium 2013<br />
5. Jahrgang<br />
6.Jahrgang<br />
7.Jahrgang<br />
8. Jahrgang<br />
9.Jahrgang<br />
10.Jahrgang<br />
15
VON GEWALT BETROFFENE FRAUEN<br />
Runder Tisch gegen häusliche Gewalt<br />
Ziel der Arbeitsgemeinschaft Runder Tisch gegen häusliche Gewalt, der im Februar<br />
2003 von der Frauenbeauftragten der Stadt Baunatal gründet wurde, ist den Opfern<br />
von häuslicher Gewalt durch fachübergreifende Kooperationen wirkungsvoll zu<br />
helfen. Ca. 40 % der Frauen in Deutschland haben körperliche oder sexuelle<br />
Übergriffe und ca. 58 % unterschiedliche Formen der sexuellen Belästigung erlebt<br />
(BMFSFJ). Jede vierte Frau ist Opfer von häuslicher Gewalt. Dabei sind die<br />
gewalttätigen Übergriffe nicht das Problem marginalisierter Randgruppen, sondern<br />
kommen auch in der Mitte der Gesellschaft vor.<br />
Bereits im November 2003 wurde dieser Arbeitskreis durch die Kooperation mit Anna<br />
Hesse, die damals die Krankheitsvertretung für die damalige Kreisfrauenbeauftragte<br />
wahrnahm, zu einer auf Kreisebene agierenden Arbeitsgemeinschaft erweitert.<br />
Seitdem arbeiten unter anderem Vertreterinnen und Vertreter von strafverfolgenden<br />
Behörden, von Hilfeeinrichtungen, dem Interventionsbereich und dem<br />
Gesundheitswesen engagiert und erfolgreich zusammen. Es erschien die Broschüre<br />
„Gemeinsam gegen häusliche Gewalt – Interventionsarbeit im <strong>Landkreis</strong> <strong>Kassel</strong>“, in<br />
der die Mitglieder ihre Vorgehensweisen bei Fällen häuslicher Gewalt vorstellen.<br />
2008 veröffentlichte der Runde Tisch gegen häusliche Gewalt zum ersten Mal die<br />
Broschüre „Wenn Patientinnen von Gewalt betroffen sind“, die sich an Ärztinnen und<br />
Ärzte zur Erkennung von Anzeichen häuslicher Gewalt richtet.<br />
2009 stand die Erweiterung des Runden Tisches gegen häusliche Gewalt mit der<br />
Stadt <strong>Kassel</strong> an, um dem Bedarf einer intensiveren und verbindlichen<br />
Zusammenarbeit gerecht zu werden. Die Leitung des Runden Tisches gegen<br />
häusliche Gewalt Region <strong>Kassel</strong> hat weiterhin die Frauenbeauftragte der Stadt<br />
Baunatal inne. Zweimal im Jahr kommt der Runde Tisch zusammen, um sich mit<br />
Fachthemen zu beschäftigen. Die Interventionsbroschüre wurde dem Stand<br />
entsprechend aktualisiert.<br />
Zum Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen am 21. November 2011 führte die<br />
Landesarbeitsgemeinschaft Hessischer Frauenbüros in Kooperation mit der Bäckerinnung<br />
eine hessenweite Brötchentütenaktion „Gewalt kommt mir nicht in die Tüte“,<br />
an der alle 21 <strong>Landkreis</strong>e teilnahmen, durch. Ziel dieser Kampagne war es, über<br />
Fachberatungsstellen und Schutz- bzw. Frauenhäuser vor Ort zu informieren und<br />
Menschen zu erreichen, die noch keinen Zugang zu einer Beratungsstelle gefunden<br />
hatten.<br />
Im <strong>Landkreis</strong> <strong>Kassel</strong> wurde die Aktion tatkräftig<br />
von der Vizelandrätin Susanne Selbert<br />
unterstützt. Sie stellte sich bei Obermeister<br />
Martin Simon im Amthor´s Backstüble im Super<br />
2000 in Hofgeismar hinter die Verkaufstheke<br />
und packte die gekaufte Ware in die<br />
Aktionstüten. In Wolfhagen–Niederelsungen<br />
stand Bürgermeister Reinhardt Schaake in der<br />
Bäckerei Fritz Jenner, um die Aktion zu<br />
unterstützen. Weiter nahmen an der Aktion die<br />
Bäckereien Döhne und Krug in Baunatal teil.<br />
16
Fallzahlen Häusliche Gewalt<br />
2007 2008 2009 2010 2011 2012<br />
Land Hessen 7585 7271 7541 7764 7562 7624<br />
Polizei Präsidium<br />
Nordhessen 1106 992 1055 1179 1064 1012<br />
Stadt <strong>Kassel</strong> 411 349 416 382 371 379<br />
<strong>Landkreis</strong> <strong>Kassel</strong> 165 176 183 206 194 188<br />
Ein Hilfesystem für Betroffene häuslicher Gewalt sollte in seiner Gesamtheit folgende<br />
zentrale Aufgaben erfüllen:<br />
• den Schutz von Frauen vor Gewalt,<br />
• die sofortige Beendigung akuter Gewalt,<br />
• die Unterstützung von Frauen bei der Wahrnehmung ihrer Rechte als Opfer<br />
von Gewalt und<br />
• die Unterstützung bei der Verarbeitung von Gewalterleben.<br />
Für die Umsetzung dieser Aufgaben unterstützt der <strong>Landkreis</strong> <strong>Kassel</strong> finanziell ein<br />
Frauenhaus und eine Frauenberatungsstelle im <strong>Landkreis</strong> <strong>Kassel</strong>, die beide vom<br />
Verein Frauen helfen Frauen betrieben werden.<br />
Interventionsstelle KAIP – Region <strong>Kassel</strong><br />
Die Interventionsstelle „Kooperatives Gewaltinterventionsprogramm Region <strong>Kassel</strong>“ –<br />
kurz KAIP ist im Polizeipräsidium Nordhessen angesiedelt und wird in Kooperation<br />
folgender Träger unterstützt:<br />
• <strong>Kassel</strong>er Opferhilfe – Opfer und Zeugenhilfe <strong>Kassel</strong> e.V.<br />
• Frauen informieren Frauen – FiF e.V.<br />
• Frauen helfen Frauen – FhF e.V.<br />
• Diakonisches Werk<br />
• Polizeipräsidium Nordhessen<br />
• Staatsanwaltschaft beim Landgericht <strong>Kassel</strong><br />
• Magistrat der Stadt <strong>Kassel</strong><br />
• Kreisausschuss des <strong>Landkreis</strong>es <strong>Kassel</strong><br />
Eine Interventionsstelle ist ein Teil des Hilfesystems bei häuslicher Gewalt und<br />
versucht, betroffene Frauen direkt in einer akuten Krise zu erreichen. Bei einem<br />
Polizeieinsatz oder einer Anzeigenerstattung wird eine von Gewalt betroffene Frau<br />
gleich über die Möglichkeit einer Beratung durch die Interventionsstelle informiert.<br />
Die Angebote erstrecken sich auf zeitnahe Informationen, Beratung, Begleitung und<br />
Weiterverweisung. Meistens sind Frauen und deren Kinder Opfer, somit richtet sich<br />
primär die Hilfe an sie. Aber auch die Täter, in der Regel Männer, erhalten von der<br />
Interventionsstelle ein Gesprächsangebot.<br />
17
Durch eine enge Kooperation von Beratungsstellen, dem Polizeipräsidium<br />
Nordhessen, der Staatsanwaltschaft <strong>Kassel</strong> sowie dem <strong>Landkreis</strong> und der Stadt<br />
<strong>Kassel</strong> war die Einrichtung der Interventionsstelle erst möglich geworden. Es findet<br />
zwei Mal im Jahr ein Informationsaustausch der beteiligten Institutionen mit den<br />
Mitarbeiterinnen statt, an dem auch die Kreisfrauenbeauftragte regelmäßig teilnimmt.<br />
Seit Dezember 2008 hat KAIP 2.075 Frauen angesprochen.<br />
Aktionsbündnis Nord- und Osthessen gegen Gewalt<br />
Das Aktionsbündnis Nord- und Osthessen gegen Gewalt besteht aus Vertreterinnen<br />
und Vertretern von über 60 Einrichtungen, Behörden, Institutionen und<br />
Organisationen. So sind u. a. zahlreiche Beratungsstellen, Frauenhäuser,<br />
Frauenbeauftragte, Jugendämter, Polizei, Familiengericht, Staatsanwaltschaft,<br />
Kirche, Medizinerinnen und Mediziner dort vertreten. Das Aktionsbündnis steht unter<br />
Schirmherrschaft des <strong>Kassel</strong>er Regierungspräsidenten und kommt einmal im Jahr zu<br />
einer Plenumssitzung zusammen, die von einer Steuerungsgruppe vorbereitet wird.<br />
So wurden z. B. Themen wie Umgang mit dem Gewaltschutzgesetz und<br />
Schutzambulanzen in den Plenen vorgestellt und erörtert, an denen die<br />
Kreisfrauenbeauftragte teilnahm.<br />
Runder Tisch gegen Menschenhandel und Zwangsprostitution<br />
FRANKA leitet sich von FRAuen Nothilfe KAssel ab.<br />
Der Verein FRANKA - WEGE AUS DER GEWALT FÖRDERN – gründete sich im<br />
Jahr 2000 als Träger der Fachberatungsstelle FRANKA - für Frauen, die Opfer von<br />
Menschenhandel geworden sind. 2008 wechselte die Fachberatungsstelle zum<br />
Diakonischen Werk.<br />
Sowohl der Verein als auch die Beratungsstelle legen ihren Arbeitsschwerpunkt auf<br />
das Thema Menschenhandel. Menschenhandel stellt eine moderne Form der<br />
Sklaverei dar und ist eine Straftat. Darunter zählt auch die Zwangsprostitution, eine<br />
Form von Ausbeutung der Arbeitskraft.<br />
Zur effektiveren Kooperation der an diesem Themenbereich beteiligten Institutionen<br />
wie Polizei, Finanzamt, Gesundheitsamt, Sozialamt, Jobcenter und Beratungsstellen<br />
hatte die Initiatorin des Vereins FRANKA, Frau Dierichs, einen Runden Tisch ins<br />
Leben gerufen, der viele Jahre bei der Stadt <strong>Kassel</strong> tagte. 2012 wechselte der Runde<br />
Tisch gegen Menschenhandel und Zwangsprostitution zum <strong>Landkreis</strong> <strong>Kassel</strong>. Er<br />
steht nun unter der Schirmherrschaft der Ersten Kreisbeigeordneten Susanne Selbert<br />
und wird von der Frauenbeauftragten Anna Hesse moderiert. Er findet zweimal im<br />
Jahr statt und hat das Ziel, die Schnittstellen der unterschiedlichen beteiligten<br />
Einrichtungen aufzuzeigen und mehr Transparenz in die Arbeitsvorgänge und<br />
-abläufe zu bringen.<br />
18
PROJEKTE<br />
Netzwerke wirksamer Hilfen für Alleinerziehende „Kompass“<br />
Das ESF-Bundesprogramm „Netzwerke wirksamer Hilfen für Alleinerziehende“ des<br />
Bundesministeriums für Arbeit und Soziales soll dazu beitragen, die Lebens- und<br />
Arbeitsperspektiven für Alleinerziehende <strong>nach</strong>haltig zu verbessern. In den Jahren<br />
2011 bis 2013 werden daher an 102 Standorten in Deutschland der Auf- und Ausbau<br />
lokaler oder regionaler Netzwerke zur Unterstützung von Alleinerziehenden gefördert.<br />
Das Programm „Netzwerke wirksamer Hilfen für Alleinerziehende“ ergänzt<br />
konzeptionell das laufende ESF-Bundesprogramm „Gute Arbeit für Alleinerziehende“,<br />
das schwerpunktmäßig auf die Entwicklung und Umsetzung innovativer Ansätze bei<br />
der individuellen Förderung <strong>nach</strong> dem SGB II von hilfebedürftigen Alleinerziehenden<br />
zugeschnitten ist.<br />
Aus Hessen erhielten folgende Städte und Kreise eine Finanzierung durch das<br />
Bundesprojekt „Netzwerke wirksamer Hilfen für Alleinerziehende“<br />
Stadt und <strong>Landkreis</strong> <strong>Kassel</strong><br />
Stadt und <strong>Landkreis</strong> Gießen<br />
Stadt und <strong>Landkreis</strong> Fulda<br />
Schwalm-Eder-Kreis<br />
Wetterau-Kreis<br />
Odenwaldkreis<br />
<strong>Landkreis</strong> Darmstadt-Dieburg<br />
<strong>Landkreis</strong> Hersfeld-Rotenburg<br />
Rheingau-Taunus-Kreis<br />
Stadt Offenbach<br />
Ausgangssituation für das Projekt war, dass im August 2010 im <strong>Landkreis</strong> <strong>Kassel</strong><br />
583 arbeitslos gemeldete Alleinerziehende lebten. Davon waren 69 im<br />
Arbeitslosengeld I-Bezug und 514, die Leistungen <strong>nach</strong> dem SGB II erhielten, was<br />
12,3 % aller Arbeitslosengeld II-Bezieher aus dem <strong>Landkreis</strong> <strong>Kassel</strong> ausmachte. Von<br />
den Alleinerziehenden gingen 60 % einer geringfügigen Beschäftigung <strong>nach</strong>. Speziell<br />
geeignete Projekte für Alleinerziehende existieren in nicht ausreichendem Maße zu<br />
dieser Zeit in Stadt und <strong>Landkreis</strong> <strong>Kassel</strong>.<br />
Während der Projektlaufzeit von „Kompass – Netzwerke wirksamer Hilfen für<br />
Alleinerziehende“, von 2011 bis Anfang 2013, gab es eine zentrale Anlauf- und<br />
Koordinationsstelle für die notwendige Unterstützung der Alleinerziehenden. Alle<br />
Alleineinerziehenden konnten sich an das Projekt wenden, unabhängig davon, ob sie<br />
soziale Leistungen bezogen. Die Aufgabe der Koordinatorin des Projekts war die<br />
Verknüpfung zwischen den unterschiedlichen Partnerinnen und Partnern, der<br />
Ausbau des Netzwerks und die Entwicklung passgenauer Dienstleistungen bzw.<br />
individueller Dienstleistungsketten für Alleinerziehende. Insbesondere im <strong>Landkreis</strong><br />
sollten so Netzwerke im jeweiligen Sozialraum vor Ort geknüpft und ausgebaut<br />
werden. Da der Träger des Projekts, der AKGG gemeinnützige GmbH Arbeitskreis<br />
Gemeindenahe Gesundheitsversorgung, durch sein Beratungszentrum schon<br />
Standorte in Wolfhagen und Hofgeismar hat, sollten so die hier vorhandenen<br />
Netzwerke genutzt und ausgebaut werden.<br />
19
In regelmäßigen Treffen richteten die Netzwerkpartnerinnen und -partner den Focus<br />
auf die besondere Zielgruppe der Alleinerziehenden mit deren Bedürfnissen und<br />
Problemen, um so für diese Zielgruppe Hilfsangebote zu entwickeln und zu<br />
installieren.<br />
Es entstand das Angebot „Geschenkte Zeit“,<br />
eine kostenfreie Betreuung von Kindern,<br />
damit Alleinerziehende einen zeitlichen<br />
„Spielraum“ erhalten und ein<br />
„Orientierungslotse“(Laufzettel) - Kompass für<br />
die ersten Schritte im Dschungel der sozialen<br />
Leistungen in und um <strong>Kassel</strong>.<br />
Im Sinne der Nachhaltigkeit wird die<br />
Arbeitsgruppe „Alleinerziehende" auch über<br />
das Projektende hinaus weitergeführt. Die<br />
durch die Gruppenaktivitäten entstandene<br />
Vernetzung der Teilnehmerinnen bestehen auch <strong>nach</strong> Projektende fort.<br />
Die Kreisfrauenbeauftragte war eine der Initiatorinnen für das Projekt „Netzwerke<br />
wirksamer Hilfen für Alleinerziehende“ in der Region <strong>Kassel</strong> und ist <strong>nach</strong> wie vor ein<br />
aktives Mitglied des Arbeitskreises Alleinerziehender.<br />
Bundesprojekt Perspektive Wiedereinstieg<br />
Mit dem Aktionsprogramm „Perspektive Wiedereinstieg“ unterstützt die<br />
Bundesregierung Frauen und Männer, die familienbedingt mehrere Jahre aus dem<br />
Erwerbsleben ausgeschieden sind, bei einem perspektivreichen Wiedereinstieg in<br />
das Berufsleben. Familienbedingte Erwerbsunterbrechungen betreffen – vor allem in<br />
den alten Bundesländern – hauptsächlich Frauen. Ziel des Bundesfamilienministeriums<br />
ist es, faire Einkommensperspektiven zu schaffen und die<br />
Erwerbstätigkeit von Frauen sowohl quantitativ als auch qualitativ über die ganze<br />
Erwerbsbiografie hinweg zu stärken. Der Unterstützung beim beruflichen<br />
Wiedereinstieg kommt hierbei eine besondere Bedeutung zu. Denn wenn der<br />
Wiedereinstieg zum Beispiel mit 40 Jahren gelingt, haben Wiedereinsteigerinnen<br />
noch 27 Jahre bis zur Rente vor sich und damit Möglichkeiten für berufliche<br />
Perspektiven und eine spürbare Verbesserung der eigenen Alterssicherung.<br />
Im März 2008 wurde das ESF-Programm vom Bundesministerium für Familie,<br />
Senioren, Frauen und Jugend gestartet. Im Februar 2012 wurde dieses Programm<br />
um knapp zwei Jahre bis Ende 2013 verlängert. Im Rahmen der Verlängerung sollen<br />
einige Zusatzmodule erprobt werden. Es geht dabei vor allem um die bessere<br />
Integration der Ehepartner als Unterstützer des Wiedereinstiegs und um die Frage<br />
haushaltsnaher Dienstleistungen im Kontext des beruflichen Wiedereinstiegs.<br />
Die Zahlen hatten gezeigt, dass das Programm seine Zielgruppe erreicht hat. Die<br />
Teilnehmerinnen waren im Bundesdurchschnitt 35 bis 44 Jahre alt, hatten zwei<br />
Kinder und waren über sechs Jahre nicht erwerbstätig. 57 % der Teilnehmerinnen<br />
verfügten über eine abgeschlossene Berufsausbildung, 37 % über einen<br />
Hochschulabschluss. Der Unterstützungsprozess dauerte im Durchschnitt 7 Monate<br />
vom Projekteintritt bis zur Integration. 70 % der Teilnehmerinnen mit<br />
abgeschlossenem Projektverlauf konnten in den Arbeitsmarkt integriert werden.<br />
20
Der Wiedereinstieg in eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung lohnt sich,<br />
während das jahrelange Verharren in Minijobs zu Altersarmut führen kann.<br />
Flankiert wird das ESF-Programm „Perspektive Wiedereinstieg" durch das<br />
gleichnamige Internetportal.<br />
Für die Umsetzung des Projekts „Perspektive Wiedereinstieg“ wurden 17 Standorte<br />
in der Bundesrepublik ausgewählt, darunter die Region <strong>Kassel</strong> als einzigster<br />
Standort in Hessen. Start war im März 2009. Durchgeführt wird das Projekt in der<br />
Region <strong>Kassel</strong> vom Bildungsträger Grone.<br />
Gerade Frauen, die <strong>nach</strong> der Familienphase wieder in die Erwerbstätigkeit<br />
zurückkehren wollen, stehen vor vielfältigen Entscheidungen und<br />
Herausforderungen. Wollen sie den Wiedereinstieg mit einer Selbstständigkeit<br />
gestalten, den alten Beruf wiederaufnehmen oder völlig neue berufliche Wege<br />
einschlagen? Lohnt sich der Wiedereinstieg? Welches Arbeitszeitmodell ist das<br />
Richtige für sie und welche finanzrechtlichen Aspekte sind mit dem Wiedereinstieg<br />
verbunden?<br />
Auf der anderen Seite stellt sich die Frage <strong>nach</strong> den eigenen Kompetenzen und<br />
deren Vermarktung auf dem Arbeitsmarkt. Die Gestaltung der Bewerbungsunterlagen<br />
gehört dabei genauso zu einem erfolgreichen Wiedereinstieg, wie eine umfassende<br />
Vorbereitung auf Vorstellungsgespräche. Ein besonders wichtiger Aspekt des<br />
Wiedereinstiegs ist für viele Frauen die Vereinbarkeit von Familie und Beruf und die<br />
Unterstützung aus dem familiären Umfeld.<br />
Die Koordinierungs- und Beratungsstelle Perspektive Wiedereinstieg bietet<br />
kostenlose Beratungs– und Coachingleistungen und ein umfangreiches<br />
Unterstützungs- und Informationsangebot an. Bereichert wird dieses Angebot mit<br />
regelmäßigen Seminaren und Workshops rund um das Thema Wiedereinstieg, z.B.<br />
Selbstmarketing, Zeitmanagement, Erstellung von Bewerbungsunterlagen.<br />
Je <strong>nach</strong> Bedarf können auch weiterführende Kontakte zu Beratungsstellen und<br />
Institutionen hergestellt werden.<br />
Mittelfristig versucht das Projekt, durch Kooperationen und die regionalen Netzwerke<br />
die Rahmenbedingungen der Wiedereinstiegsmöglichkeiten in der Region zu<br />
verbessern.<br />
Im Rahmen des Projekts fand am 1.Oktober 2009 die Infobörse „Frauen und Arbeit<br />
– Erfolg durch Netzwerken“ im Kreishaus statt. Die Begrüßungsworte sprach Herr<br />
Landrat Schmidt.<br />
• „Networking - Gemeinsam sind wir Spitze“<br />
• „Konkurrenz unter Frauen“<br />
• „Wirkungsvoll auf dem Punkt“<br />
• „Mit Strategie zum passenden Job“<br />
• und einer Austauschbörse „Let´s talk about...“<br />
waren Angebote der Veranstaltung.<br />
Rund 35 Organisationen aus der Region <strong>Kassel</strong> stellten ihre Angebote für<br />
Berufsrückkehrer/innen vor. Es wurden rund 200 Frauen erreicht. In der Vorbereitung<br />
und Umsetzung dieser Veranstaltung war die Kreisfrauenbeauftragte stark involviert<br />
(siehe Veranstaltungen).<br />
Eine weitere Infobörse fand am 01.06.2010 im Rathaus der Stadt <strong>Kassel</strong> mit dem<br />
Motto „Wiedereinstieg Neustart ins Berufsleben - Orientieren – Informieren –<br />
Handeln“ statt. Die Begrüßung sprach die Vizelandrätin Frau Selbert.<br />
21
Am 22.02.2012 wurde vom Projekt eine Fachtagung „Fachkräftemangel –<br />
Perspektiven für die Region“ im Kreishaus durchgeführt. Die Begrüßung erfolgte<br />
ebenfalls durch die Vizelandrätin Frau Selbert.<br />
Als Zielgruppe (Programmkundinnen und –kunden) sind von der Regiestelle des<br />
Projekt Frauen bzw. Männer definiert, die<br />
• drei Jahre oder länger wegen einer Familienphase aus dem Beruf<br />
ausgestiegen sind,<br />
• mindestens sechs Monate aufgrund einer Pflegezeit aus dem Beruf<br />
ausgestiegen sind,<br />
• während dieser Zeit keine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung<br />
ausgeübt haben,<br />
• eine abgeschlossene Berufsausbildung haben oder zwei Jahre<br />
Berufserfahrung <strong>nach</strong>weisen können.<br />
In der 1. Programmphase von 2009 bis 2012 wurde mit 127 Programmkundinnen<br />
gearbeitet. Weitere 623 Frauen wurden beraten und/oder informiert.<br />
Die meisten Frauen waren zwischen 35 und 44 Jahren alt.<br />
Während der Familienphase gingen die meisten einer geringfügigen Beschäftigung<br />
<strong>nach</strong> oder gar keiner.<br />
26 von den 127 Frauen wurden in weiterführende Maßnahme integriert, 2 machten<br />
sich selbstständig und 13 nahmen eine abhängige Beschäftigung auf.<br />
Aktionsbündnis Frauen und Arbeit<br />
Die Idee und Initiative für das Aktionsbündnis Frauen und Arbeit hatte die<br />
Kreisfrauenbeauftragte Anna Hesse. Anlass war ein Kreistagsbeschluss vom<br />
22.09.2010, einen Runden Tisch zur Zukunft des Arbeitsmarkts in der Region <strong>Kassel</strong><br />
zu bilden. Daraus ergab sich auch die Notwendigkeit für einen Arbeitskreis, der sich<br />
mit der Arbeitsmarktsituation und den Auswirkungen für Frauen beschäftigen müsse.<br />
Es gibt in dem Bereich der Beschäftigung von Frauen und Männern in Deutschland<br />
<strong>nach</strong> wie vor erhebliche Unterschiede, so z.B. bezüglich der Arbeitszeiten, des<br />
Verdienstes oder der Besetzung von Führungspositionen und Karrierechancen.<br />
Dabei sind Frauen oft nicht schlechter qualifiziert als Männer.<br />
In der Region <strong>Kassel</strong> existieren einige Aktivitäten im Bereich Frauen und<br />
Erwerbsarbeit, die bisher aber recht unverbunden nebeneinander stehen. Die<br />
Bündelung von Akteurinnen und Akteure auf der Seite der Gleichstellungsarbeit und<br />
die direktere Ansprache von Akteurinnen und Akteuren auf der wirtschaftspolitischen<br />
Seite sollen einen Synergie-Effekte erzielen. Dieser würde die Stärkung von<br />
Handlungskompetenz betrieblicher Akteurinnen und Akteure zur Förderung der<br />
Chancengleichheit von Frauen in Unternehmen mit sich bringen. In absehbarer Zeit<br />
wird die Wirtschaft durch den demographischen Wandel darauf angewiesen sein,<br />
verstärkt Frauen <strong>nach</strong> einer Familienphase wieder einzustellen und das Interesse<br />
von Mädchen stärker für gewerblich-technische Berufe bzw. das Studium von MINT-<br />
Fächern zu wecken. Ebenso wichtig ist es, Frauen in Führungspositionen zu bringen<br />
und sich für die Aufhebung der ungleichen Entgeltsituation von Frauen und Männern<br />
einzusetzen sowie familienfreundliche Firmenstrukturen zu schaffen bzw.<br />
auszuweiten. Bei der Bewältigung dieser Anforderung ist die Zusammenarbeit mit<br />
den Expertinnen und Experten aus dem Gleichstellungsbereich hilfreich.<br />
22
Zielsetzung ist die Zusammenführung von regionalen Akteurinnen und Akteuren, um<br />
mehr zielorientierte Effizienz in den arbeitsmarktrelevanten Bereichen<br />
herbeizuführen. Der Abbau möglicher Vorannahmen und daraus resultierender<br />
Verständigungshürden der verschiedenen Protagonisten und Interessensgruppen<br />
wäre ebenso erstrebenswert.<br />
Mit der Veranstaltung „Frauen im Angebot – Der Arbeitsmarkt wird weiblicher“<br />
am 16.06.2011 im Volkshochschulsaal im Kreishaus in Kooperation mit der<br />
Frauenbeauftragte der Stadt <strong>Kassel</strong>, Frau Dr. Ute Giebhardt, und der Beauftragten<br />
für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt, Christel Thomas, sowie den Beauftragten<br />
der Jobcenter der Stadt und des <strong>Landkreis</strong>es <strong>Kassel</strong>, Stefanie Teuteberg und<br />
Martina Zumrodde-Fuhrmann, wurde der Grundstein für das spätere Aktionsbündnis<br />
Frauen und Arbeit gelegt. Bei den Veranstaltungsteilnehmerinnen und –nehmern<br />
bestand ein starker Wunsch <strong>nach</strong> einer Fortführung. Dem wurde am 10.11.2011 mit<br />
Kick off Veranstaltung in der Agentur für Arbeit mit einer Begrüßung durch den<br />
Geschäftsführer der Agentur, Herrn Hesse, und der Dezernentin der Stadt <strong>Kassel</strong>,<br />
Frau Janz, <strong>nach</strong>gekommen. In dieser Veranstaltung bildeten sich drei Arbeitskreise<br />
zu den Themen<br />
• Existenzsicherung<br />
• Wiedereinstieg<br />
• Frauen und Karriere<br />
Sie führten zu folgenden Fachveranstaltungen<br />
12.05.2012<br />
„400 Euro sind genug? – Oder darf´s auch etwas mehr sein?“<br />
Informationsveranstaltung zur Aufklärung über die Rechte von Minijobberinnen.<br />
DGB Haus, in Regie von Dr. Ute Giebhardt, Stadt <strong>Kassel</strong><br />
10.10.2012<br />
„Neue Chance - Neue Wege - Neue Jobs“<br />
Informationsveranstaltung zum Thema Wachstumsbranchen für Frauen.<br />
Heilhaus, in Regie von Christel Thomas, Agentur für Arbeit<br />
31.01.2013<br />
„Frauen und Karriere - Was brauchen – wollen – tun Sie?“<br />
Podiumsdiskussion von Unternehmen und Frauen mit anschließendem Wordcafe.<br />
IHK, in Regie von Anna Hesse, <strong>Landkreis</strong> <strong>Kassel</strong><br />
In einem Turnus von maximal zwei Treffen im Jahr kommt das Aktionsbündnis<br />
Frauen und Arbeit zusammen, um sich neue Arbeitsziele zu setzen und zu<br />
bearbeiten.<br />
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Beratungen<br />
Im Flyer des Frauenbüros des <strong>Landkreis</strong>es <strong>Kassel</strong> steht:<br />
„Das kommunale Frauenbüro ist eine Anlaufstelle für Frauen und stellt mit seiner<br />
Dienstleistung ein Serviceangebot für Frauen im <strong>Landkreis</strong> <strong>Kassel</strong> dar.“<br />
Das Beratungsangebot wurde nicht nur von Frauen, sondern auch von einigen<br />
wenigen Männern wahrgenommen.<br />
Die Beratung der Frauenbeauftragten bezieht sich auf die Klärung einer<br />
Problemstellung und die Information hinsichtlich vertiefender Fachstellen.<br />
In den 5 Jahren wurden 163 Beratungen dokumentiert. Das Themenspektrum war<br />
vielfältig.<br />
Einen Schwerpunkt bildeten die Beratungen zum Thema Arbeit. Bei den<br />
Beratungsanfragen ging es von Mobbing bis Schwierigkeiten mit den Kolleginnen<br />
und Kollegen, Wiedereinstieg und Neuorientierung, gesetzliche Situation von<br />
geringfügiger Beschäftigung und Arbeitsplatzwechsel.<br />
Ein weiterer Beratungsschwerpunkt lag bei Fragen <strong>nach</strong> der Existenzsicherung in<br />
einer persönlichen Notlage, z.B. im Rahmen des SGB II-Bezugs und im Falle des<br />
Rentenbezugs.<br />
Beim Thema Gewalt ging es um Bedrohung und Androhung von Gewalt im<br />
häuslichen Umfeld.<br />
Beim Schwerpunkt Familie waren es die Themen wie Kinderbetreuung und Pflege<br />
von Angehörigen<br />
und unter Weiteres sind alle sonstigen Anfragen, so z.B. im Bereich von<br />
Therapiemöglichkeiten bis zu Erbfragen, zusammengefasst.<br />
Beratung<br />
28%<br />
43%<br />
10%<br />
8%<br />
11%<br />
Arbeit/Beschäftigung<br />
Gewalt<br />
Weiteres<br />
Existenzsicherung+Rente<br />
Familie<br />
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VERANSTALTUNGEN<br />
2008<br />
• 08. März 2008 – Frauen lesen Frauen; Veranstaltung anlässlich des<br />
Internationalen Frauentags.<br />
Es wurden folgende Texte vorgestellt: Kristiane Allert-Wybranietz/Die Farben<br />
der Wirklichkeit/Jede ist eine Blüte (1984), Christiane Brückner/Die Mädchen<br />
aus meiner Klasse (1975), Sudabeh Mohafez/Wüstenhimmel Sternenland<br />
(2004), Mascha Kaléko/Das lyrische Stenogrammheft.Verse vom Alltag<br />
(1933), Jutta Heinrich/Mit meinem Mörder Zeit bin ich allein (1981), Helen<br />
Meier/Trockenwiese (1984)<br />
15 Frauen nahmen an der Veranstaltung teil.<br />
• 24. Oktober 2008 – Auftaktveranstaltung „Perspektive Familie – Ein<br />
familienfreundlicher <strong>Landkreis</strong>?“; in Kooperation mit der Altenhilfereferentin<br />
Frau Karin Tietz und der Bürgerbeauftragten Ute Jäger im Kreishaus. Es<br />
wurden auf einem Markt der Möglichkeiten kommunale Hilfsangebote aus dem<br />
<strong>Landkreis</strong> <strong>Kassel</strong> für die Familie vorgestellt. Das Einführungsreferat hielt Frau<br />
Prof. Dr. Ute Meier-Gräwe. Da<strong>nach</strong> stellten sich auf der Bühne folgende<br />
Projekte vor: Mütterzentrum Hofgeismar, Mehrgenerationenhaus Lohfelden,<br />
Mehrgenerationengarten Kirchheim und Senioren Hilfe Maar aus Lauterbach.<br />
• 30. Oktober 2008 – „Frauen, Erfolg, Karriere - Für mich soll´s rote Rosen<br />
regnen“ Fachtagung in Kooperation mit VHS Region <strong>Kassel</strong>, Hess.<br />
Landeszentrale für politische Bildung und dem Schwalm-Eder-Kreis im<br />
Kreishaus. Das Themenspektrum reichte von Frauen gehen in Führung, Zeit<br />
und Stressmanagement, Existenzgründung/Alternative Selbstständigkeit bis<br />
zur Altersvorsorge und Finanzplanung.<br />
• 25. November 2008 – Aufschrei – Gewalt an Frauen, Veranstaltung<br />
anlässlich des Tag gegen Gewalt, im Rathaus von Fuldatal. Auszug aus dem<br />
Stück Anatomiestunde – ein Frauenmonolog von L. Trembley, gespielt von<br />
Heike Schneider. Überschrift der Szene „Muss eine Frau Blumen von ihrem<br />
Mann annehmen, <strong>nach</strong>dem er sie fast zu Tode geprügelt hat?“ Einen<br />
informelle Einstieg zum Thema gab Irmgard Schüler, Frauenbeauftragte der<br />
Stadt Baunatal und Leiterin des Runden Tisches gegen häusliche Gewalt.<br />
25 Frauen nahmen an der Veranstaltung teil.<br />
2009<br />
• 22. September 2009 Frauenempfang<br />
Festrede hielt Barbara Sichtermann, die 1983 den Elisabeth Selbert-Preis<br />
erhielt. Sie schrieb „Kurze Geschichte der Frauenemanzipation“ und ist mit<br />
ihren Kolumnen in der Wochenzeitung „DIE ZEIT“ regelmäßig mit Theorie und<br />
Praxis der Gleichberechtigung beschäftigt.<br />
Der musikalische Beitrag lautete „Ladies in Jazz“ mit Natsuko Inada und<br />
Susanne Vogt, die erheiternde Einlage kam von KuckAn Clowin Susanne<br />
Götze und Michael Fickinger.<br />
Circa 70 Frauen nahmen am Frauenempfang teil.<br />
25
• 1. Oktober 2009 Infobörse Frauen und Arbeit – Erfolg durch Netzwerken,<br />
in Kooperation mit dem Projekt PeWi (Begrüßung durch Herrn Landrat<br />
Schmidt) im Kreishaus. Themen wie Networking gemeinsam sind wir Spitze,<br />
Konkurrenz unter Frauen, Wirkungsvoll auf dem Punkt, Mit Strategie zum<br />
passenden Job und einer Austauschbörse „Let´s talk about...“ über die<br />
eigenen Erfahrungen im Kreishaus.<br />
• 10. November 2009 Informationstage für Alleinerziehende<br />
im Bügerhaus Kaufungen, veranstaltet durch die aflk - Arbeitsförderung<br />
<strong>Landkreis</strong> <strong>Kassel</strong>, heutiges Jobcenter <strong>Landkreis</strong> <strong>Kassel</strong>.<br />
Der Vortrag der Frauenbeauftragte des <strong>Landkreis</strong>es <strong>Kassel</strong> lautete „Um ein<br />
Kind großzuziehen, braucht man ein ganzes Dorf“.<br />
•<br />
2010<br />
• 7. März 2010 Frauenwanderung<br />
anlässlich des Internationalen Frauentags: 2010 Fürstenwald - Dörnberg<br />
Andrea Appel vom Naturparkzentrum Habichtswald begleitete die Wanderung<br />
fachkundlich.<br />
20 Frauen nahmen an der Wanderung teil.<br />
• 26. März 2010 Informationsstand anlässlich des Equal Pay Day<br />
auf dem Baunataler Wochenmarkt vor dem Rathaus mit der<br />
Frauenbeauftragten der Stadt Baunatal.<br />
Das Datum des Equal Pay Day zeigt die Lücke zwischen dem<br />
durchschnittlichen Einkommen von Männern und Frauen („Gender Pay Gap“).<br />
Es ist die Zeit, die Frauen über den Jahreswechsel hinaus länger arbeiten<br />
müssten, um an den Vorjahresverdienst der Männer heranzukommen.<br />
• 17. März 2010 – Mini- und Midijobs. Chancen und Risiken für die<br />
Berufsgestaltung von Frauen<br />
mit dem Büro für Staatsbürgerliche Frauenarbeit, Wiesbaden. Referentin war<br />
Heike Kühne, gerichtlich zugelassene Rentenberaterin, Dipl. Verwaltungswirtin<br />
und Dipl. Juristin.<br />
20 Frauen nahmen an der Veranstaltung teil.<br />
• 28. September 2010 – Armut hat viele Gesichter; Armut und soziale<br />
Ausgrenzung bei Alleinerziehenden<br />
Jahr gegen Armut und soziale Ausgrenzung, Schwerpunkt Alleinerziehende<br />
• 21. September 2010 Frauenempfang<br />
“Es darf etwas mehr sein“ Über die strukturelle Armut und Ausgrenzung<br />
von Frauen<br />
Frau Dr. Barbara Stiegler, Leiterin des Arbeitsbereiches Frauen- und<br />
Geschlechterpolitik der Friedrich-Ebert-Stiftung hielt den Festbeitrag zum<br />
Thema Armut von Frauen.<br />
Der musikalische Beitrag lautete „Schöner Klang des Cellos“; Noémie Klages,<br />
Musikschule Wolfhagen, und „My favorites songs of love an pain“, Angelika<br />
Schlehuber.<br />
Circa 110 Frauen nahmen am Frauenempfang teil.<br />
26
2011<br />
• 19. März 2011 Frauenwanderung anlässlich des Internationalen Frauentags<br />
2011 Kaufungen (Frauen im Mittelalter „Kundigunde“); Referentin Amut<br />
Weingart „Das Ännchen“, Stiftskirche, Wanderung: Steinertsee, Wehr und<br />
Schutz, Mühlen Niederkaufungen.<br />
Circa 25 Frauen nahmen an der Wanderung teil.<br />
• 16. Juni 2011 „Frauen im Angebot – Der Arbeitsmarkt wird weiblicher“<br />
Eine Fachveranstaltung, die als ein Baustein bei der Aufgabe diente, für die<br />
wirtschaftsleistungsfähige Region <strong>Kassel</strong> neue Wege zu entwickelnund<br />
vorhandene Arbeitsmarktpotenziale zu nutzen. Dabei spielen Frauen eine<br />
maßgebliche Rolle. Aus der Fachveranstaltung entwickelte sich der Auftrag<br />
zum Aktionsbündnis Frauen und Arbeit.<br />
Circa 60 Interessierte nahmen an der Veranstaltung teil.<br />
• 22. September 2011 Frauenempfang<br />
„Starke Frauen auf dem Land“<br />
Dr. Annegret Braun, Autorin und Lehrbeauftragte an der Universität München<br />
Der musikalische Beitrag wurde vom Trio Beziehungs-Weisen mit Liedern aus<br />
den 60 Jahren gestaltet.<br />
Circa 130 Frauen nahmen am Frauenempfang teil.<br />
• 10. November 2011 Gründung des Aktionsbündnisses „Frauen und<br />
Arbeit“.<br />
Rund 40 Vertreterinnen und Vertreter aus Wirtschaft und Verwaltung kamen in<br />
der Agentur für Arbeit <strong>Kassel</strong> zur Gründung des Aktionsbündnisses „Frauen<br />
und Arbeit“. Die Themenschwerpunkte sind: „Begeistern für neue Wege –<br />
Frauen im Beruf“, „Steigerung der Erwerbsquote“ und „Existenzsichernde<br />
Beschäftigung“.<br />
2012<br />
• 10. März 2012 Frauenwanderung anlässlich des Internationalen Frauentags<br />
um Wolfhagen (Juden, Christen, Adel und einfaches Volk), Referentin Frau<br />
Sieglinde Bertold.<br />
Circa 30 nahmen an der Frauenwanderung teil.<br />
• 29. September 2012 Frauenempfang<br />
“Was ich Sie immer mal fragen wollte...“ ein Gespräch zwischen Sabine<br />
Wackernagel und der Vizelandrätin Susanne Selbert<br />
Das Programm wurde durch das Mariendorfer Damenquartett (Heike Portl, Ulli<br />
Bollendorf-Tiemann, Brigitta Groß und Ghislaine Seydler und Mann)<br />
abgerundet.<br />
Circa 170 Frauen nahmen am Frauenempfang teil.<br />
• 26.Oktober 2012 Frauengesundheitsmesse<br />
in Hofgeismar in Kooperation mit der Vhs und den BezirksLandFrauen<br />
Hofgeismar.<br />
Circa 150 Besucherinnen konnten bei der Veranstaltung begrüßt werden.<br />
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