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Landtag Brandenburg P-ABJS 5/47 Protokoll

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Die Rolle des Landesjugendamtes, der örtlichen Jugendämter und des MBJS<br />

10.4 Ergebnisse der Akteneinsicht beim LJA<br />

Die über die Haasenburg GmbH beim LJA geführten insgesamt 17 Aktenordner waren<br />

nicht gut geführt. Nur zum geringeren Teil waren die Akten paginiert. Es handelte sich<br />

eher um eine Aktensammlung, deren Ordnungsprinzip nicht erkennbar war. Anlässlich<br />

der Akteneinsicht am 15.10.2013 wurde eine Akte präsentiert, die eine andere Einrichtung<br />

betraf, die sich in einem geordneteren, übersichtlicheren Zustand befand.<br />

Im Folgenden sollen einige bedeutsam erscheinende Feststellungen (chronologisch<br />

nicht geordnet, sondern den Akten fortlaufend entnommen) herausgegriffen werden.<br />

Die (paginierte) Grundakte zum Standort Müncheberg enthielt einen Vermerk zur Personalsituation<br />

vom 26.4.2012 im Zusammenhang mit der Berichterstattung des ZDF<br />

im Magazin „Frontal 21", in der ein gegenwärtiger Mangel an pädagogischen Fachkräften<br />

in allen drei Häusern der Haasenburg GmbH festgestellt wurde, was seit längerem<br />

bekannt sei. Das müsse geklärt werden. Insgesamt sei die Anzahl der eingesetzten<br />

Kräfte sehr hoch. Der zusätzliche Einsatz von sogenannten pädagogischen Stützkräften,<br />

die fehlende Fachkräfte ersetzten, sei zu überprüfen. Unter der Überschrift „Aufsichtshandeln"<br />

hieß es: „Die Haasenburg GmbH ist aufzufordern, sich zur unzureichenden<br />

Personalsituation zu äußern und Maßnahmen zur Behebung zu benennen.<br />

Wenn innerhalb von sechs Wochen keine ausreichende Nachbesetzung erfolgt, ist die<br />

weitere Reduzierung der Platzzahlen (eventuell vorübergehend) vorzunehmen." In<br />

dem Vermerk hieß es weiter, dass es bis zur ZDF-Sendung keine Hinweise auf unzureichende<br />

Personalausstattung außer den genannten gegeben habe.<br />

Während sich in der Akte „2001 bis 2009/2010" über die Standorte Neuendorf und<br />

Jessern die Kooperationsvereinbarung vom 1.3.2001 zwischen dem Kinder- und Jugendheim<br />

Neuendorf und der Landesklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie Lübben<br />

befand, enthielt die Akte zum Standort Müncheberg eine Kooperationsvereinbarung,<br />

wie sie im Bescheid des LJA vom 30.10.2009 zur Änderung der Betriebserlaubnis vom<br />

26.9.2007 unter V Auflagen (freiheitsentziehende Maßnahmen), Ziff. 6, mit der Klinik<br />

für Kinder- und Jugendpsychiatrie/ Psychotherapie Eberswalde zu schließen war,<br />

nicht.<br />

In dem Aktenordner über den Standort Müncheberg fand sich das <strong>Protokoll</strong> vom<br />

11.5.2012 über den Besuch von Vertreter/-innen des LJA am Standort Jessern, in dem<br />

u. a. eine Personalmeldung innerhalb von sechs Wochen (Zwischenstand) und innerhalb<br />

von drei Monaten (endgültig) über die Auflistung der Fachkräfte vereinbart wurde.<br />

Alsdann ging bei dem LJA ein Änderungsantrag vom 21.6.2012 auf Reduzierung der<br />

Anzahl der Plätze und Einrichtung von vier Plätzen als Projektstellen ein, die mit 0,5<br />

Anteilen einer pädagogischen Fachkraft korrespondieren sollten.<br />

Zu erwähnen ist eine in der Akte (betreffend die Standorte Neuendorf und Jessern)<br />

enthaltene Mail der früheren Amtsleiterin des LJA vom 13.2.2009 an Mitarbeited-innen<br />

des Amtes im Nachgang zur Beratung am 12.2.2009. Darin heißt es, dass Fixierung<br />

mit Ausnahme von Notfallsituationen zu unterbleiben habe. Sie sei nicht mehr Bestandteil<br />

des pädagogischen Konzepts. Es seien Kooperationsvereinbarungen mit Polizei<br />

und Kinder- und Jugendpsychiatrie zu entwickeln und es solle eine Befragung von<br />

Kindern und Jugendlichen zum Beschwerdemanagement, zu Außenkontakten, gerechter<br />

Behandlung, Klima, Stil und Ton stattfinden.<br />

In diesem Ordner fand sich auch ein Schreiben des Amtsgerichts Lübben an den Gesellschafter<br />

der GmbH vom 5.5.2003 über ein Gespräch zwischen einer Amtsrichterin<br />

(Familiengericht) und dem GF, das die Konzeption zum Gegenstand hatte. In diesem<br />

Schreiben wird das Konzept für eine grundsätzlich sinnvolle und auch notwendige Er-<br />

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