Die Biodiversität im Ackerbau eines Praxisbetriebes Wir Landwirte ...

Seite 5 von 8
erreichbaren Standorten angebaut, da sie in Eigenmechanisierung
geerntet werden können. An Bachrändern ist deren Anbau interessant,
da keine Dünge,- und Pflanzenschutzmaßnahmen notwendig werden,
die mit Abstandsauflagen verbunden sind.
Nach derzeitigen Vorschriften müssen diese Kulturen leider alle fünf
Jahre umgebrochen werden, um den Ackerstatus der Grundstücke
nicht zu verlieren.
Fester Bestandteil unserer Fruchtfolgen ist der Zwischenfruchtanbau
vor Sommerungen.
Da ich keinen Raps im Anbau habe, säe ich 25kg Senf je Hektar mit
dem Düngerstreuer als Winterzwischenfrucht aus.
Senf wächst schnell, bindet Nährstoffe, senkt den Unkrautdruck und
verhindert Erosion.
Im Winter bieten volumige Bodenbedeckungen wie z.B. abgefrorener
Senf , Kleegras und Luzerne– für viele Wildtierarten Deckung und
Schutz vor Kälte.
In der Vegetationszeit bilden Kleegras und Luzerne sehr viel Humus,
liefern sehr gutes Futter, und brauchen selbst keine
Pflanzenschutzmittel. Das wiederholte Zuwachsen und Abmähen
dieser Kulturen reduziert den Unkrautdruck bis in Folgekulturen, so
dass auch danach noch Pflanzenschutzmittel eingespart werden
können.
Die Folge: - weniger Belastung der Umwelt durch Wirkstoffe,-- und
keine Resistenzbildungen.
Die Luftstickstoffbindung dieser Leguminosen senkt den
Mineraldüngereinsatz.
Eine ganz entscheidende Rolle spielt die Sortenwahl.
Ausgesät werden bei mir kurzstrohige und robuste Getreidesorten.
Diese brauchen weniger Wachstumsregler und Fungizide.
Allein dadurch spare ich Pflanzenschutzmittel, was die Um- und
Tierwelt weniger belastet.
Auch Arbeitsgänge, somit Arbeitszeit kann reduziert werden.
So reicht mir aus Erfahrung bei der Wintergerste Finita eine einmalige
Fungizidbehandlung aus.