27.04.2014 Aufrufe

Seniorenzeitung 02/2013 - Stadt Lingen

Seniorenzeitung 02/2013 - Stadt Lingen

Seniorenzeitung 02/2013 - Stadt Lingen

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Senioren berichten19<br />

Großmutter und Tante gelang es einen Platz im Zug<br />

nach Landsberg am Lech zu einer Tante von mir zu bekommen.<br />

Die Fahrt mit dem überfüllten Zug war eine<br />

Tortur. Es gab weder Essen noch Getränke und der Gang<br />

zur Toilette war fast unmöglich, da wir unsere Kleidung<br />

übereinander angezogen hatten.<br />

Die Wohnung meiner Großmutter in Hamburg-Bergedorf<br />

war sehr klein und zusätzlich sechs Personen satt<br />

zu bekommen war fast unmöglich. Lebensmittelkarten<br />

gab es nur für Hamburger. In der stark zerbombten<br />

<strong>Stadt</strong> herrschte große Not. Alle Flüchtlinge sollten<br />

Hamburg verlassen.<br />

Im April 1945 ging meine Mutter zu einer Meldestelle.<br />

Dort wurde sie gefragt wo sie denn hinwolle. Auf dem<br />

Schreibtisch lag eine Landkarte. Meine Mutter zeigte<br />

auf eine grüne Fläche der Karte und sagte „da wird es<br />

sicher Milch für meine Kinder geben.“ So landeten wir<br />

in der Wesermarsch. Ein Flüchtlingszug wurde zusammengestellt<br />

und ab Bremen wurde an jedem Bahnhof<br />

ein Abteil geleert. Wir stiegen in Golzwarden bei Brake<br />

aus. Ein Ortsbauernführer nahm uns in Empfang. Unsere<br />

Familie wurde zerteilt und bei drei verschiedenen<br />

Bauern einquartiert. Meine Mutter erhielt von der<br />

Bauersfrau zum Frühstück einen trocknen Kanten Brot.<br />

Meine Schwester und ich hatten es besser, wir konnten<br />

unsere Mutter aber nicht besuchen.<br />

Mein Vater war in den letzten Kriegstagen noch in russische<br />

Gefangenschaft geraten. Im November 1948 kam<br />

er endlich zurück. Der Vater bemühte sich nach seiner<br />

Rückkehr um eine Wohnung in der wir alle zusammen<br />

wohnen konnten.<br />

So haben wir endlich 1948 wieder ein gemeinsames<br />

Weihnachtsfest feiern können. Unsere Oma aus Landsberg<br />

schickte ein Paket mit selbstgestrickten Socken<br />

und Mettwurst. Wir hatten keine großen Ansprüche, wir<br />

waren froh endlich wieder zusammen zu sein.<br />

Meine Mutter, gelernte Schneiderin, erhielt für ihre<br />

Schneiderarbeit vom Bauern eine Gans. Das Geld<br />

reichte aber nicht mehr für einen Tannenbaum. Da<br />

sahen wir Heiligenabend nach der Rückkehr aus der<br />

Kirche auf einer Kohlenhalde einen ramponierten,<br />

ziemlich kahlen Tannenbaum liegen. Der Kohlenhändler<br />

erlaubte uns diesen mitzunehmen. Zu Hause angekommen<br />

wurden Zweige des Baumes abgesägt und in<br />

neue Bohrlöcher gesteckt. Wir schmückten den Baum<br />

mit Watte, Äpfeln und Nüssen.<br />

Am Abend gab es Schlesische Wurst mit Sauerkraut<br />

und am ersten Weihnachtstag Gans, Rotkohl und Klöße.<br />

Geschenke haben wir gar nicht vermisst, wir waren nur<br />

froh, dass wir alle zusammen waren und uns endlich<br />

mal richtig sattessen konnten.<br />

Karin Ahlrichs<br />

Episode zu Weihnachten<br />

Gewusst wie…<br />

Ein älterer Mann aus Phönix ruft seinen Sohn in New<br />

York an und sagt ihm: „Ich hasse es dir deinen Tag zu<br />

verderben, aber ich muss dir mitteilen, dass deine Mutter<br />

und ich dabei sind, uns scheiden zu lassen. 45 Jahre<br />

sind genug.“ Der Sohn ist ganz entsetzt: „Vater, was redest<br />

du da?“ „Wir öden uns immer mehr an und denken<br />

beide, es reicht, rufe bitte deine Schwester in Chicago<br />

an und teile es ihr mit, ich kann nicht mehr“, entgegnete<br />

der Vater. Voller Bestürzung ruft der Sohn seine<br />

Schwester an, die bei der Nachricht explodiert: „Was<br />

um alles in der Welt glauben die denn, sie wollen sich<br />

scheiden lassen, ohne uns zu fragen. Warte, ich regle<br />

das!“ Augenblicklich ruft sie in Phönix an und schreit<br />

ihren Vater an: „Ihr lasst euch nicht scheiden, hörst du?<br />

Ihr tut nichts, bis ich da bin. Ich rufe gleich meinen Bruder<br />

zurück und wir werden beide morgen bei euch sein.<br />

Bis dahin unternehmt ihr nichts, hast du das verstanden?“<br />

Während der ältere Mann den Hörer auflegt<br />

dreht er sich zu seiner Frau um und sagt: „Sie<br />

kommen beide zu<br />

Weihnachten und<br />

den Flug zahlen<br />

sie auch selbst.“<br />

Wir feiern 25 Jahre „Besser Hören“<br />

®<br />

Jahre<br />

25<br />

feiern Sie mit uns in das Jubiläumsjahr!<br />

1989-2014<br />

Hörgeräte Vehr<br />

25 Jahre<br />

1989<br />

2014<br />

Hörgeräte Vehr<br />

Wir sagen<br />

Danke für<br />

25 Jahre<br />

Vertrauen!<br />

Ihre<br />

Edeltraud<br />

Vehr<br />

hörgeräte Vehr Gmbh · Mühlentorstr. 1 · 49808 <strong>Lingen</strong> · Telefon 0591 53316<br />

www.hoergeraete-vehr.de<br />

Bild © www.bilderkiste.de<br />

S e n i o r e n z e i t u n g 0 2 | <strong>2013</strong>

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!