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Schools' Cup - Lycée Josy Barthel Mamer

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R e p o r t a g e<br />

Hatten ihren Spaß:<br />

Die Teilnehmer des <strong>Lycée</strong><br />

<strong>Josy</strong> <strong>Barthel</strong> freuten<br />

sich über den Teamgeist<br />

innerhalb der Truppe.<br />

Schools‘ <strong>Cup</strong><br />

Schüler<br />

auf<br />

hoher See<br />

Fünf Tage auf<br />

dem Meer,<br />

neun geräumige<br />

Segelschiffe und<br />

jede Menge Spaß<br />

mit an Bord – so<br />

gestalte sich der<br />

erste „Schools‘<br />

<strong>Cup</strong>“, eine Regatta,<br />

die sich speziell<br />

an Schüler mit<br />

Abenteuerlust<br />

richtet. An der Côte<br />

d’Azur erlebten die<br />

Teilnehmer eine<br />

aufregende Woche.<br />

Télécran-Mitarbeiter<br />

Matthias Probst<br />

besuchte das<br />

<strong>Lycée</strong> <strong>Josy</strong> <strong>Barthel</strong><br />

in <strong>Mamer</strong>, um die<br />

Begeisterung noch<br />

einmal einzufangen.<br />

Fotos: André Feyereisen, Privat<br />

T e l e c r a n 1 9 / 2 0 1 3<br />

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R e p o r t a g e R e p o r t a g e<br />

Matthias Probst<br />

matthias.probst@telecran.lu<br />

Spaßiger Wettstreit für Abenteurer: Hohe Wellen, klarer<br />

Himmel und Wasser bis zum Horizont – so erlebte eine<br />

Gruppe von Schülern und Lehrern die erste Woche<br />

ihrer Osterferien. Allerdings war die Truppe nicht zur<br />

reinen Erholung an die Côte d’Azur gereist, sondern um einem<br />

gemeinsamen Hobby zu frönen: Zum ersten Mal fand eine<br />

Segelregatta statt, die speziell für Schüler und Lehrer aus<br />

ganz Luxemburg organisiert wurde. Fünf Tage lang durften<br />

neun Teams aus dem Großherzogtum gegeneinander antreten<br />

und zeigen, wer die vorgegebenen Routen am schnellsten<br />

absolvieren kann. Anders als bei offiziellen Rennen stand hier<br />

allerdings der Spaß im Vordergrund – denn viele der Teilnehmer<br />

waren zum ersten Mal mit einem Segelschiff unterwegs.<br />

Alles im Griff:<br />

Als Skipper übernahm Claude Christnach die Verantwortung über ein Schiff.<br />

Von der Abenteuerlust gepackt. Schuldirektor Claude<br />

Christnach war direkt Feuer und Flamme als er zum ersten<br />

Mal von der Idee des „Schools‘ <strong>Cup</strong>“ hörte: „Als leidenschaftlicher<br />

Segler habe ich dadurch die Chance, mein Hobby mit<br />

meinem Beruf zu verbinden“, erklärt der Leiter des <strong>Lycée</strong> <strong>Josy</strong><br />

<strong>Barthel</strong> in <strong>Mamer</strong>. „Die Anfrage dazu kam von Ariane Rey, die<br />

normalerweise professionelle Regatten organisiert.“ Bis es<br />

letztlich zum ersten Startschuss kam, sollten jedoch noch<br />

fast zwei Jahre vergehen: „So ein Event erfordert schon eine<br />

gute Planung“, verdeutlicht der 38-Jährige den Aufwand, der<br />

hinter den Kulissen betrieben wurde. Doch die Mühen haben<br />

sich gelohnt.<br />

Als der gecharterte Bus Ende März 2013 um Mitternacht<br />

den Glacis Parkplatz verließ, waren insgesamt neun Teams<br />

aus fünf Schulen mit an Bord. „Wir sind froh, dass unsere<br />

Schule mit 13 Teilnehmern vertreten war“, freut sich Claude<br />

Christnach über den Zuspruch dieser Aktion. Samstags um<br />

die Mittagszeit erreichte die Gruppe endlich ihr Ziel: Die „Île de<br />

Porquerolles“ gilt als Perle für Touristen und Wassersportler.<br />

An der französischen Mittelmeerküste gelegen, lassen sich<br />

dort fantastische Segeltouren unternehmen – vorausgesetzt<br />

das Wetter stimmt.<br />

„Der erste Tag war ziemlich trüb und verregnet“, erinnert sich<br />

die jüngste Teilnehmerin, Danijela Battista. Nicht gerade ideal,<br />

um sich mit dem Schiff vertraut zu machen. „Aber das hat<br />

uns natürlich nicht abgehalten, am Nachmittag mit an Bord<br />

zu gehen“, grinst die 14-Jährige. Dabei war es eher ein Zufall,<br />

dass sie ihre ältere Schwester auf dieser Reise begleitete:<br />

„Eigentlich sollte mein Vater mitkommen“, fasst Danijela kurz<br />

zusammen und fügt hinzu: „Aber durch private Probleme war<br />

er verhindert, so dass ich einspringen konnte.“ Ein glücklicher<br />

Zufall für die Neuntklässlerin, wie sich nach den ereignisreichen<br />

Tagen herausstellen sollte.<br />

Glückliche Fügung. Ebenso zufällig war auch die Mitreise von<br />

Tun Bisdorff. Der Schreiner des <strong>Lycée</strong> <strong>Josy</strong> <strong>Barthel</strong> bekommt<br />

normalerweise wenig von solchen schulischen Ausflügen mit.<br />

Als er jedoch einmal Claude Christnach beim Entladen seines<br />

Wagens half, entdeckten die beiden ihre gemeinsame<br />

Leidenschaft fürs Segeln: „Im Kofferraum waren jede Menge<br />

Segelprospekte für die Schüler. So sind wir dann ins Gespräch<br />

darüber gekommen“, berichtet Tun Bisdorff, der erst seit Beginn<br />

des Jahres an der Schule arbeitet. „Da ich schon von<br />

meiner Kindheit an segeln gehe, brauchte ich natürlich keine<br />

weitere Aufforderung, um mitzumachen“, beschreibt der junge<br />

Lockenkopf diese glückliche Fügung.<br />

Nachdem sich Claude Christnach mit den Schülern auf die<br />

Suche nach einigen Sponsoren für den Ausflug gemacht hatte<br />

– schließlich sollten die Schüler nicht zu tief in die Tasche<br />

greifen – konnte das Abenteuer auch schon losgehen. „Zuerst<br />

mussten wir die Teams fair einteilen“, schildert der jüngste<br />

Schulleiter des Landes die Ereignisse des ersten Tages. Zwei<br />

Erwachsene – wobei einer den Posten des Skippers übernehmen<br />

sollte – und jeweils zwei Frauen pro Mannschaft war die<br />

ideale Lösung. So entstand ein 6er- und ein 7er-Team, das<br />

für das <strong>Lycée</strong> <strong>Josy</strong> <strong>Barthel</strong> an den Start ging. Ebenfalls zwei<br />

Mannschaften stellte das <strong>Lycée</strong> Vauban, das <strong>Lycée</strong> Classique<br />

Diekirch und Athénée zur Verfügung. Das <strong>Lycée</strong> Aline Mayrisch<br />

ging mit nur einem Team an den Start.<br />

Mädels unter sich. Dank der gut ausgestatteten, fast zwölf<br />

Meter langen Segelschiffe, durften die Mädels aus <strong>Mamer</strong><br />

jeweils die bequeme Kabine im vorderen Bereich des Bootes<br />

besetzen. „Wir hatten sogar unser eigenes Bad“, gibt Morgane<br />

Weidig begeistert von sich. Der Rest der Crew konnte sich in<br />

den hinteren Kajüten niederlassen. Leider wich die anfängliche<br />

Vorfreude bei manchen Teilnehmer schon bald einem flauen<br />

Gefühl im Magen: „Am ersten Tag wurde einigen von uns<br />

richtig übel an Bord“, erläutert Morgane XXX die Situation.<br />

„Das lag aber wohl auch an der anstrengenden Fahrt und dem<br />

ausgeprägten Wellengang.“ Und sie hatte Recht: Nur einen Tag<br />

später konnte die Regatta problemlos starten.<br />

„Jeden Tag waren wir etwa vier bis fünf Stunden auf einer<br />

vorgegebenen Route unterwegs“, erklärt Claude Christnach,<br />

der auf einem Schiff die Position des Skippers übernahm.<br />

„Während dieser Zeit haben die Schüler ziemlich viel über das<br />

Segeln gelernt“, freut sich der passionierte Wassersportler.<br />

Danijela Battista kann ihm da nur zustimmen: „Ich wusste<br />

anfangs nicht, was mich erwartet. Aber nach ein, zwei Tagen auf<br />

hoher See mit viel Wind war ich einfach nur noch begeistert“,<br />

gibt die Schülerin grinsend zu. „Und der Ehrgeiz hat sie recht<br />

bald gepackt“, fügt Tun Bisdorff mit einem hämischen Lächeln<br />

hinzu. „Ja, das stimmt“, antwortet Danijela Battista und fängt<br />

zu erklären an: „Als ich am dritten Tag merkte, dass wir bereits<br />

zweimal als Erste über die Ziellinie gingen, wollte ich natürlich<br />

auch den Gesamtsieg erreichen.“ Und fast wäre ihrem Team<br />

dies auch gelungen – nur durch einen taktischen Fehler am<br />

Starker Wellengang:<br />

doch ein echtes Segelschiff<br />

wirft nichts aus der Bahn.<br />

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T e l e c r a n 1 9 / 2 0 1 3<br />

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R e p o r t a g e<br />

Idylle pur:<br />

Nachmittags ankerten<br />

die Boote im Hafen.<br />

Crewmitglieder wie<br />

Tun Bisdorff (u.)<br />

sorgten am Abend für<br />

Stimmung an Bord.<br />

Abenteurer unter sich:<br />

Bei der Preisverleihung im<br />

<strong>Lycée</strong> <strong>Josy</strong> <strong>Barthel</strong> am 17.<br />

April traf sich fast die gesamte<br />

Reisegruppe wieder.<br />

letzten Tag konnte die Mannschaft des <strong>Lycée</strong> Vauban noch an<br />

ihnen vorbeiziehen. „Das war zwar schade, aber Spaß hat es<br />

trotzdem gemacht“, gibt die 14-Jährige fröhlich von sich. „Im<br />

nächsten Jahr bin ich auf jeden Fall wieder mit dabei“.<br />

Fair Play. Neben dem Preis für den zweiten Platz erhielt die<br />

Truppe von Claude Christnach auch noch eine weitere Auszeichnung:<br />

„Am zweiten Tag hatte das Team aus Diekirch leider<br />

Pech und lief auf Grund. Das Schiff war zwar noch einsatzfähig,<br />

aber die Verleihfirma wollte lieber auf Nummer Sicher<br />

gehen“, erklärt der Schulleiter. „Weil wir noch zwei Plätze an<br />

Bord frei hatten, nahmen wir einfach zwei Schüler aus dem<br />

anderen Team auf.“ Für diese sportliche Aktion gab es dann<br />

zwei Wochen später unter anderem die „Fair Play Trophy“ – ein<br />

schöner Erfolg.<br />

Am letzten Abend wurde dann mit allen Crews gefeiert. „Das<br />

war eine aufregende Woche“, erinnert sich Morgane Weidig.<br />

„Ich hoffe, dass ich nächstes Mal wieder mitfahren kann“,<br />

fügt sie noch schnell hinzu. Es deutet vieles drauf hin, dass<br />

in der ersten Woche der Osterferien 2014 wieder eine Regatta<br />

stattfindet: „Natürlich brauchen wir wieder genügend<br />

Teilnehmer, damit diese Fahrt überhaupt wieder stattfinden<br />

kann“, erklärt Claude Christnach. „Aber nach diesem ersten<br />

Erfolg bin ich sehr zuversichtlich, dass wir im kommenden Jahr<br />

erneut die Segel hissen“, blickt der glückliche Familienvater<br />

der Zukunft entgegen.<br />

Wer mehr über den Ablauf des<br />

„Schools‘ <strong>Cup</strong>“ erfahren möchte,<br />

kann sich hier informieren:<br />

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