Rogateheft in geringer Auflösung - beim Leipziger Missionswerk
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EZEPTE<br />
Chipsi Mayai<br />
Chipsi Mayai s<strong>in</strong>d wohl<br />
das beliebteste Essen bei<br />
den Straßenimbissen.<br />
Man bekommt es fast an<br />
jeder Ecke, gern auch mal<br />
im Plastikbeutel serviert.<br />
Zubereitung<br />
Zutaten für 4 Erwachsene<br />
10 Kartoffeln<br />
5 Eier<br />
Bratöl<br />
Vorbereitungszeit:<br />
10 M<strong>in</strong>uten<br />
Kochzeit: 15 M<strong>in</strong>uten<br />
Die Kartoffeln waschen, schälen und <strong>in</strong> daumendicke<br />
Stücke schneiden. Mit e<strong>in</strong>em Küchentuch abtrocknen<br />
und <strong>in</strong> das heiße Bratöl zum Frittieren geben. Sie s<strong>in</strong>d<br />
perfekt, wenn sie außen kross und <strong>in</strong>nen durch s<strong>in</strong>d.<br />
Twende tule chipsi<br />
mayai! Komm, lass uns Chipsi Mayai essen gehen!<br />
Essen spielt <strong>in</strong> Tansania e<strong>in</strong>e wichtige Rolle: Man isst, um satt<br />
zu werden, am liebsten <strong>in</strong> Gesellschaft. Als Gast werden wir<br />
meist zu richtigen Festessen e<strong>in</strong>geladen – Pilau, Reis, Gemüse,<br />
Fleisch, Fisch, Pommes, Kartoffeln, Chapati, Nudeln, … Alles,<br />
was das Herz begehrt. Oftmals bekommt e<strong>in</strong> Gast nicht das,<br />
was die Familie für gewöhnlich isst, weil er etwas Besonderes<br />
i(s)st, nämlich e<strong>in</strong> Segen! Aber auch unterwegs im Bus, am<br />
Straßenrand oder auf der Baustelle wird man e<strong>in</strong>geladen, das<br />
Essen der anderen zu teilen – „Karibu chakula!“. Das geht bei<br />
dem beliebten Gericht Chipsi Mayai besonders gut.<br />
Vor allem bei jungen Leuten <strong>in</strong> Tansania ist das e<strong>in</strong>em Kartoffelomelette<br />
ähnliche Chipsi Mayai der absolute Renner: lecker,<br />
praktisch für unterwegs und e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>es bisschen ungesund! Man<br />
könnte es als tansanisches „Fast Food“ bezeichnen, das man fast<br />
überall kaufen kann. Es kann zu jeder Tageszeit gegessen werden<br />
– mit oder ohne Beilage, zuhause oder an der Straße, vom Teller<br />
oder aus der Tüte. Man kann es mit der (rechten!) Hand essen<br />
oder mit e<strong>in</strong>em Zahnstocher oder eben mit e<strong>in</strong>er Gabel. Oft wird<br />
„Tomato“, e<strong>in</strong>e Art Ketchup, dazu gereicht, manche lieben „Pilipili“<br />
dazu, andere wiederum „mishikaki“, den Fleischspieß oder „kuku“,<br />
Hühnchenfleisch. Meist wird es direkt nach der Bestellung frisch<br />
zubereitet und man kann zusehen, wie es gemacht wird.<br />
Und warum ist es gerade unter Jugendlichen so beliebt? Die<br />
meisten Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> Ganztagsschulen<br />
und Internaten untergebracht. Das Schulessen ist wenig abwechslungsreich:<br />
Morgens flüssiger Maisbrei, mittags Ugali<br />
und Bohnen, abends auch. Fast die ganze Woche, mehrere<br />
Schuljahre lang. E<strong>in</strong>mal, zum Beispiel mittwochs, gibt es e<strong>in</strong>en<br />
Bohnen-Mais-E<strong>in</strong>topf und sonntags Reis, Bohnen und Fleisch.<br />
Ke<strong>in</strong> Wunder, dass jede Alternative willkommen ist.<br />
Die Eier aufschlagen und mit e<strong>in</strong>er Gabel gut verrühren.<br />
Die Kartoffelecken <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e gefettete Pfanne geben und das<br />
Ei darüber gießen und anbraten. Kurz bevor das Ei komplett<br />
gestockt ist, das „Chipsi Mayai“ wenden und von der<br />
anderen Seite anbraten. Wenn das Ei komplett geronnen<br />
ist und sich e<strong>in</strong>e leichte Knusperkruste gebildet hat, ist<br />
das Gericht fertig.<br />
Zu Chipsi Mayai passt gut e<strong>in</strong>e scharfe Soße aus Chili:<br />
Pilipili.<br />
Pilipili<br />
„Pilipili“ (bisweilen auch<br />
„Piri-Piri“, zum Beispiel<br />
<strong>in</strong> Portugal) ist die <strong>in</strong> ganz<br />
Afrika gebräuchliche Bezeichnung<br />
für geschrotete<br />
Chili-Schoten.<br />
Zubereitung<br />
Zutaten<br />
250 g frische Peperoni<br />
5 Knoblauchzehen<br />
1/8 Liter Olivenöl<br />
3 EL Tomatenmark<br />
Salz, Pfeffer<br />
Gummihandschuhe<br />
Vorbereitungszeit:<br />
30 M<strong>in</strong>uten<br />
Achtung! Peperoni s<strong>in</strong>d<br />
sehr scharf! Es empfiehlt sich, direkten Hautkontakt zur<br />
vermeiden! Am besten trägt man bei der Zubereitung<br />
Gummihandschuhe.<br />
Die Peperoni waschen und <strong>in</strong> etwas Wasser 15 M<strong>in</strong>uten<br />
kochen. Dann abtropfen lassen. Entweder durch e<strong>in</strong>en<br />
Fleischwolf drehen oder fe<strong>in</strong> hacken. Öl im Topf erhitzen,<br />
dar<strong>in</strong> das Tomatenmark auflösen. Die Masse zugeben,<br />
e<strong>in</strong>rühren, aufkochen und mit Salz und Pfeffer abschmecken.<br />
Die Masse sollte flüssig se<strong>in</strong>, eventuell<br />
mit Öl strecken. Heiß <strong>in</strong> Gläser abfüllen<br />
und verschließen. So hält sie<br />
sich sehr lange.<br />
Varianten gibt es mit Ingwer, Oregano<br />
oder Zwiebeln.<br />
commons.wikipedia.org<br />
Evangelisch-Lutherisches <strong>Missionswerk</strong> Leipzig<br />
<strong>Rogateheft</strong>, 2013 27