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Mountainbike – Alles, was du wissen musst - Münchner ...

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Mountain<br />

bike<br />

Brian Lopes<br />

Lee McCormack<br />

<strong>Alles</strong>, <strong>was</strong> <strong>du</strong><br />

<strong>wissen</strong> <strong>musst</strong><br />

• All-Mountain<br />

• Cross-Country<br />

• Downhill<br />

• Racing<br />

• Pumptracks<br />

• Dirtjumps<br />

© des Titels »<strong>Mountainbike</strong>« (ISBN 978-3-86883-155-9)<br />

2012 by riva Verlag, einem Imprint<br />

der <strong>Münchner</strong> Verlagsgruppe GmbH, München<br />

Nähere Informationen unter: http://www.rivaverlag.de


1<br />

Wähle<br />

Deine Waffe<br />

© des Titels »<strong>Mountainbike</strong>« (ISBN 978-3-86883-155-9)<br />

2012 by riva Verlag, einem Imprint<br />

der <strong>Münchner</strong> Verlagsgruppe GmbH, München<br />

Nähere Informationen unter: http://www.rivaverlag.de


<strong>Mountainbike</strong><br />

Da <strong>du</strong> dieses Buch liest, hast <strong>du</strong> offenbar ernsthaft<br />

vor, dir ein <strong>Mountainbike</strong> zuzulegen<br />

(richtig so!). Kauf dir unbedingt ein qualitativ<br />

hochwertiges Bike, das zu deinem Fahrstil passt, und<br />

stell es auf dich und deinen Körper ein. Das Fahrrad ist<br />

eine Verlängerung deines Körpers <strong>–</strong> und <strong>du</strong> würdest dich<br />

auch nicht mit Armen und Beinen von der Stange zufrieden<br />

geben, oder?<br />

Die Qual der Wahl<br />

Neben Auto und Haus ist ein Bike eventuell deine größte<br />

Investition. Genau genommen gibst <strong>du</strong> als wirklicher<br />

<strong>Mountainbike</strong>r für dein Fahrrad wahrscheinlich mehr<br />

Geld aus als für dein Auto. Somit ist der Kauf eines Bikes<br />

neben einem Haus die wichtigste Anschaffung deines<br />

Lebens.<br />

Gib so viel aus, wie <strong>du</strong> dir leisten kannst. Höherklassige<br />

Rahmen und Bauteile funktionieren besser und<br />

halten länger als minderwertige. Man braucht nicht die<br />

ultimativen Shimano-XTR-Komponenten, um Spaß zu<br />

haben, aber sie übertreffen XT an Haltbarkeit und Leistung<br />

genau so, wie XT LX in den Schatten stellt und so<br />

weiter. Wer sich ein billiges Supermarktbike holt, kriegt<br />

genau das, wofür er bezahlt. So ein Bike wird deine Versuche<br />

erschweren, gut zu fahren, und am Ende wirst <strong>du</strong><br />

dich über diese Erfahrung ärgern.<br />

Kauf beim örtlichen Händler. Im Internet lassen sich<br />

großartige Angebote finden, vor allem beim Zubehör,<br />

aber ein lokaler Laden hilft einem, das richtige Bike zu<br />

finden, sich darauf vorzubereiten und es indivi<strong>du</strong>ell<br />

anzupassen. Wenn <strong>du</strong> einen Händler mit kompetenten<br />

Angestellten findest, der die Teile hat, die <strong>du</strong> brauchst,<br />

bau eine Beziehung zu den Verkäufern auf. Vielleicht<br />

zahlst <strong>du</strong> dort et<strong>was</strong> mehr als online, aber Erfahrung und<br />

Zweckmäßigkeit werden das mehr als aufwiegen. Versuche<br />

mal, dein online bestelltes Bike für eine Reparatur<br />

über Nacht zu einem Händler zu bringen, und warte ab,<br />

<strong>was</strong> passiert.<br />

Übertreibe nicht beim Nachrüsten. Mach dir mit den<br />

Komponenten keinen Stress, fahr das Teil einfach. Hier<br />

die wichtigsten Kriterien:<br />

● Sattel: Es ist schwer, Spaß zu haben, wenn man auf<br />

einem Amboss aus Plastik sitzt.<br />

● Vorbau und Lenker: Sie sollten zu deinem Körper und<br />

Fahrstil passen.<br />

● Reifen: Entscheide dich für welche, die den jeweiligen<br />

Bedingungen angepasst sind.<br />

Alle anderen vorhandenen Bauteile kannst <strong>du</strong> nutzen, bis<br />

sie kaputtgehen oder verschlissen sind.<br />

Hardtail<br />

oder Fully?<br />

Früher stellte sich diese Frage gar nicht, weil alles steif<br />

war. Als die ersten Federgabeln auf den Markt kamen,<br />

rissen sich Downhiller darum, aber die Rümpfe standen<br />

ihnen noch unbeweglich im Weg. Inzwischen verfügt<br />

jedes x-beliebige <strong>Mountainbike</strong> über eine Federgabel.<br />

Genau so lief es, als die ersten Dämpfer auf den Markt kamen<br />

<strong>–</strong> nur die Downhiller stürzten sich sofort darauf. Als<br />

die Modelle besser und leichter wurden, gab es die Hinterradfederung<br />

bald an allen Bikes jeder Preisklasse <strong>–</strong> für<br />

extremes Downhill bis hin zum ausschweifenden Cross-<br />

Country.<br />

Hardtails sind immer noch leichter und billiger als gefederte<br />

Räder mit ansonsten gleichen Bauteilen, und sie<br />

sind für zwei bestimmte Gegebenheiten sogar besser geeignet:<br />

Cross-Country auf ruhigen Trails und Dirtjump<br />

oder Bikercross auf entspannten Strecken. Die leichteren,<br />

steiferen Bikes übertragen die Antrittskraft besser<br />

auf den Untergrund. Deshalb fahren manche Racer fast<br />

ausschließlich Hardtails.<br />

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1. Wähle Deine Waffe<br />

Pro und Kontra<br />

Federung<br />

Was ist gut an<br />

der Federung?<br />

Die Federung ist aus einem einfachen Grund<br />

zur Norm geworden: Sie funktioniert. Aber <strong>was</strong><br />

genau tut sie?<br />

(Hinweis: Sie tut mehr, als dich schrecklich fahren<br />

zu lassen, ohne dafür bestraft zu werden.)<br />

● Sie sorgt für eine angenehmere Fahrt.<br />

● Sie schluckt größere Aufschläge.<br />

● Sie erhöht die Kontrolle.<br />

● Sie unterstützt das Bremsen.<br />

● Und natürlich sieht sie verdammt cool aus.<br />

Eventuelle Nachteile<br />

der Federung<br />

Wie im Leben ist am Bike nichts kostenlos. Eine<br />

Federung ist sicherlich fantastisch, aber mit<br />

welchen Einschränkungen?<br />

● Gewicht<br />

● Komplexität<br />

● Kosten<br />

● »Geschluckte« Energie<br />

● Verminderte Leistung (in bestimmten Situationen)<br />

Es ist sehr leicht, et<strong>was</strong> falsch zu machen. 99 Prozent<br />

der Federungen aller Fahrer sind nicht richtig<br />

eingestellt. Wenn <strong>du</strong> nicht die notwendigen<br />

Voraussetzungen mitbringst, Gabel und Dämpfer<br />

einzustellen, kauf dir ein paar Wollpullover und<br />

bleib bei ungefederten Bikes.<br />

Also ... die schönsten Federungen steigern den<br />

Coolnessfaktor, während sie den Weichei-Faktor<br />

minimieren. Im Folgenden werden die sechs<br />

häufigsten Varianten vorgestellt.<br />

Vollfederung macht einen auf fast allen Geländearten<br />

schneller und bietet auf rauerem Untergrund mehr<br />

Komfort und Kontrolle. Das Fahren macht einfach mehr<br />

Spaß <strong>–</strong> sieht man von ein bisschen Extragewicht und<br />

vielleicht ein wenig Energieverlust ab. Für die meisten<br />

<strong>Mountainbike</strong>r ist Vollfederung damit die beste Lösung.<br />

Obwohl gefederte Bikes für ernsthaftes Trailfahren die<br />

Norm geworden sind, haben sich viele Extremfahrer<br />

dem steifen Rahmen noch mehr verschrieben <strong>–</strong> mit ungefederten<br />

Hinterteilen UND Gabeln. Komplett steife Räder<br />

sind besonders leicht und extrem effizient (auf harmlosem<br />

Untergrund), und sie versprechen einen sauberen<br />

Fluss, den <strong>du</strong> mit Vollfederung niemals erreichen wirst.<br />

<strong>Alles</strong> ist fantastisch, solange <strong>du</strong> eins bist mit dem Untergrund;<br />

sobald <strong>du</strong> das nicht mehr bist, sei auf die Strafe<br />

vorbereitet!<br />

Die Federungssysteme<br />

Obwohl Bike-Designer dauernd Neues entwickeln, basieren<br />

alle Federungen auf einigen wenigen Grundideen,<br />

die alle ihre Vorteile und potenziellen Nachteile haben.<br />

FSR LINK<br />

Was ist das? Diese Bauweise mit vier Streben hat ein Gelenk<br />

am Ende des Hinterbaus. Die Hinterradaufhängung<br />

ist beweglich mit der Sattelstütze verbunden. Da<strong>du</strong>rch<br />

bleibt die Kettenlänge während des Federns relativ konstant.<br />

Pro: Re<strong>du</strong>ziert Antriebs- und Bremseinwirkungen.<br />

Kontra: Bei dieser Verbin<strong>du</strong>ng neigt der Hinterbau dazu,<br />

beim Treten zu wippen. Um eine Fahrt ohne Wippen zu<br />

garantieren, wird ein härterer Dämpfer benötigt. Specialized<br />

hat das Patent in den Vereinigten Staaten inne, andere<br />

Hersteller müssen für die Verwen<strong>du</strong>ng bezahlen.<br />

Beispiele: Specialized<br />

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<strong>Mountainbike</strong><br />

Das sagt einiges aus: Lance Armstrong kann jedes Trek-Bike fahren, das er will, und er fuhr die<br />

Colorado State Championship auf einem voll gefederten Fuel 9.9 SSL.<br />

EINGELENKER<br />

Was ist das? Das ist die einfachste Bauart. Ein großer<br />

Arm schwingt an einem einzigen Angriffspunkt, der für<br />

gewöhnlich am mittleren oder großen Kettenblatt befestigt<br />

ist.<br />

Pro: Simpel. Geringes Gewicht. Je nach Positionierung<br />

kann der Designer das Verhalten des Bikes stark beeinflussen.<br />

Kontra: Bedeutende Beeinträchtigung von Antrieb und<br />

Bremse, besonders dann, wenn die Übersetzung nicht auf<br />

das Gelenk abgestimmt ist.<br />

Beispiele: Orange, Mountain Cycles<br />

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1. Wähle Deine Waffe<br />

VIERGELENKER<br />

Was ist das? Ein Rahmendesign mit mehreren Streben<br />

und Verbin<strong>du</strong>ngen, wobei aber die Achse am Hinterbau<br />

befestigt ist. Das Hauptgelenk ist für gewöhnlich weit<br />

unten in der Nähe des kleinen Ritzels.<br />

Pro: Kann leicht und fest gebaut werden. Viele Einstellmöglichkeiten<br />

und großer Dämpfbereich.<br />

Kontra: Abgesehen von den zusätzlichen Streben verhält<br />

es sich genau wie ein Rad mit Einzelgelenk. Ist die Kette<br />

nicht in einer Linie mit dem Gelenk, kann das Bike ebenfalls<br />

Beeinträchtigungen von Kette und Bremse an den<br />

Tag legen.<br />

Beispiele: Trek, Kona<br />

VPP<br />

Was ist das? Diese Bauart nutzt mehrere Verbin<strong>du</strong>ngen,<br />

um die Hinterachse in einer S-Kurve zu bewegen. Der<br />

»Bauch« des »S« wird von der Kette in die Sag-Position<br />

(Ausgangsposition bei Belastung <strong>du</strong>rch das Gewicht des<br />

Fahrers) gezogen.<br />

Pro: Weil die Kette den Dämpfer in die neutrale Position<br />

zieht und dort hält, sind VVP-Bikes <strong>–</strong> sogar bei großen Federwegen<br />

<strong>–</strong> sehr effizient beim Treten.<br />

Kontra: Es gibt eine geringe Beeinträchtigung von Bremse<br />

und Treten, vor allem, wenn der Sag nicht richtig eingestellt<br />

ist.<br />

Beispiele: Santa Cruz, Intense<br />

DW LINK<br />

Was ist das? Dieses »anti-wippende« Design hält die<br />

Federung vom Dämpfen ab, wenn der Fahrer mit jedem<br />

Pedaltritt nach hinten schaukelt.<br />

Pro: Trotz einer angenehm weichen Federung ist deren<br />

Wippen re<strong>du</strong>ziert.<br />

Kontra: Geringe Resonanz beim Treten.<br />

Beispiele: Ibis, Turner, independent Fabrications<br />

Was ist das Beste?<br />

Obwohl wir alle unsere Favoriten haben (Lee: Specialized<br />

FSR! Brian: Ibis DW-Link!): Tatsache ist, dass alle Varianten<br />

gut funktionieren. Fahr die Räder bei deinem lokalen<br />

Händler zur Probe. Entscheide dich für eine Bauart, die<br />

deiner Umgebung und deinem Fahrstil angepasst ist.<br />

Hol dir das beste Modell, das <strong>du</strong> dir leisten kannst. Stell<br />

die Federung auf dich ein, und lerne, wie man sie fährt.<br />

Für jeden Fahrstil<br />

das richtige Bike<br />

Es gibt so viele Arten von Rädern, wie es Fahrstile gibt.<br />

Wer Fahrräder nicht einfach sammeln kann wie andere<br />

Leute Schuhe oder Golfschläger, muss das eine Bike finden,<br />

das am besten zu seinem üblichen Fahrstil passt. Jeder<br />

Hersteller hat zwar eine eigene Definition der <strong>Mountainbike</strong>-Arten,<br />

aber es gibt einige allgemeingültige.<br />

Hardtails. Hardtails decken das komplette Spektrum der<br />

Anforderungen ab, vom Einsteigerlevel bis zu ultimativen<br />

Rennmaschinen. Optik und Geometrie wurden über<br />

Jahre perfektioniert. Wenn <strong>du</strong> auf sanfteren Strecken racen<br />

willst, ist ein Hardtail die Waffe der Wahl. Wenn <strong>du</strong><br />

viele Strecken mit gelegentlichen ruhigen Trails fährst,<br />

ist ein Hardtail ebenfalls für dich geeignet.<br />

XC-Rennräder. Willst <strong>du</strong> so schnell wie möglich viele<br />

Kilometer im Gelände hinter dir lassen? Mit 80 bis 100<br />

Millimetern Federweg, steil gewinkeltem Rahmen und<br />

nach vorn verlagertem Gewicht beim Fahren passen XC-<br />

Rennräder hervorragend zu mäßigem Gelände, sodass<br />

<strong>du</strong> schnell unterwegs bist und wie der Teufel in die Pedale<br />

treten kannst.<br />

MONO LINK<br />

Was ist das? Das Tretlager bewegt sich auf einer schwingenden<br />

Verbin<strong>du</strong>ng zwischen dem vorderen und hinteren<br />

Dreieck. Der hintere Dämpfer ist im hinteren Dreieck<br />

mit verbaut.<br />

Pro: Effizientes Treten<br />

Kontra: Beeinträchtigung von Antrieb und Bremse<br />

Beispiele: Maverick, Spot Brand<br />

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XC-Trailbikes. XC-Trailbikes sind die Eintrittskarte für<br />

unbefestigte Wege aller Art. Sie klettern Steigungen gut<br />

hinauf und bieten auf langen Strecken maximalen Komfort<br />

und Nutzen. Die Federwege reichen von 100 bis zu<br />

130 Millimetern; 130 sind zum Standard geworden. Wenn<br />

<strong>du</strong> viele verschiedene Touren genießen willst, ist das<br />

dein Bike.<br />

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<strong>Mountainbike</strong><br />

Dirtjump-<br />

Hardtails<br />

Gefederte<br />

Slalombikes<br />

Downhill<br />

Untergrundbewältigung<br />

Raues Terrain,<br />

Sprünge, Stunts,<br />

bullig, schwer<br />

Hardtails<br />

XC-(Cross-<br />

Country)-<br />

Rennräder<br />

XC-(Cross-<br />

Country)-<br />

Trailbikes<br />

All-Mountain<br />

Freerider<br />

Antrittseffizienz<br />

Anstiege, lange<br />

Strecken, leichtes<br />

Gewicht<br />

Rückseite<br />

4<br />

Front<br />

4<br />

4<br />

5<br />

5 6 6<br />

Federwege in Zoll<br />

7 7<br />

8-10 8<br />

(Das sind die gültigen Standards. Je nach Hersteller gibt es noch Unterschiede.)<br />

All-Mountain. Wenn <strong>du</strong> einen Berg erklimmen willst, Downhill. Downhill Racer wollen harte Trails hinunterfliegen.<br />

Sie sind perfekt für Fahrer, die Geschwindigkeit<br />

aber nur, um dann eine klasse Abfahrt ((Grafik dafür S. 12: zu 1.4HowMuchSuspension))<br />

bekommen,<br />

unterschreib hier. Verglichen mit der Geometrie der Gewalt vorziehen und lieber auf abschüssigem statt<br />

von Trailbikes bieten die »weiche« Bauweise und die in flachem Gelände landen. Du kannst natürlich damit<br />

nach hinten verschobene Sitzposition der All-Mountain- sprinten, um eine Gap zu nehmen, aber bevor <strong>du</strong> einen<br />

Bikes größere Stabilität im steileren und raueren Gelände.<br />

Für gewöhnlich liegt der Federweg bei 150 Millime-<br />

überleg es dir lieber zwei Mal. Stabile Rahmen mit 180<br />

mehrere Kilometer langen Anstieg in Angriff nimmst,<br />

tern. All-Mountain-Bikes kommen mit kleineren Stunts Millimetern Federweg (aufwärts) kommen gut mit Geschwindigkeit<br />

klar und verkraften ordentliche Schläge,<br />

klar und zeichnen sich in unebenem natürlichem Gelände<br />

wirklich aus. Sie funktionieren gleichermaßen für aber sie halten größeren Stunts nicht so lange stand wie<br />

Downhiller und Freerider, die Trails fahren wollen. die dafür ausgelegten Freerider.<br />

Freerider. Mehr Federweg und bessere Haltbarkeit<br />

machen Hochleistungs-Freerider tauglich für heftige<br />

Stunts und brutale Lan<strong>du</strong>ngen in flachem Gelände. Die<br />

präzise Handhabung bei geringer Geschwindigkeit hilft<br />

einem, auf schmalen Wegen zu kleben und Engpässe zu<br />

<strong>du</strong>rchfahren. Der Federweg beginnt bei 150 Millimetern<br />

aufwärts. Viele Freerider haben <strong>du</strong>ale Frontringe (<strong>du</strong>al<br />

front rings), sodass <strong>du</strong> fast überall nach oben strampeln<br />

kannst, statt schieben zu müssen.<br />

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Dirtjump-Hardtails. Dirtjump-Hardtails, das widerspenstige<br />

Pendant zu XC-Hardtails, sind kräftiger, weicher<br />

und haben vorne mehr Federweg als die XC-Hardtails.<br />

Ihre Charakteristika in der Handhabung machen diese Räder<br />

zur richtigen Wahl für Anhänger von Dirtjumps, Stadt-<br />

Cowboys, pure Crossracer und Pumper. Für viele Fahrer,<br />

die vor allem im städtischen Bereich unterwegs sind und<br />

nur über ein begrenztes Budget verfügen, ist ein Dirtjump-<br />

Hardtail ein erschwinglicher, vielseitiger Allrounder.<br />

Gefederte Slalombikes. Weiche Geometrie, 80 bis 130


Millimeter Federweg und tief liegende Streben lassen gefederte<br />

Slalombikes um Kurven fahren wie auf Schienen.<br />

Man büßt damit et<strong>was</strong> Stabilität und Effizienz gegenüber<br />

Dirtjump-Hardtails ein, aber eine erhöhte Haftung<br />

und Spielraum für Fehler eignen sich gut für Racer.<br />

Nicht sicher, <strong>was</strong> <strong>du</strong> brauchst? Wirf einen Dartpfeil auf<br />

diese Seite. Hoffentlich triffst <strong>du</strong> nahe der Mitte, das wäre<br />

perfekt. Ein Trail- oder All-Mountain-Bike mit etwa 100<br />

bis 130 Millimetern Federweg schafft Steigungen gut genug<br />

und ist auch sonst für die meisten Geländearten gut<br />

geeignet. Diese Bikes sind sehr anpassungsfähig. Für lange<br />

Distanzen nimm einen langen Vorbau und leichte Reifen.<br />

Für mehr Downhill-Feeling sind ein kurzer Vorbau<br />

und breite Reifen mit viel Haftung vorteilhaft. Wenn dich<br />

Klettertouren und große Distanzen eher ansprechen als<br />

wilde Abfahrten, ist ein Trailbike die richtige Wahl. Und<br />

wenn <strong>du</strong> nur bergauf fährst, um dir deine Abfahrten zu<br />

verdienen, greif zum All-Mountain-Bike.<br />

29er<br />

Die meisten <strong>Mountainbike</strong>s haben 26-Zoll-Laufräder (66<br />

Zentimeter). Dabei ist 26 keine magische Zahl, die Zeus<br />

uns übergab, als er den Olymp auf einem kleinen Singletrack<br />

befuhr. Es ist einfach der Rad<strong>du</strong>rchmesser, der fast<br />

überall verfügbar war, als aus den primitiven Straßenkreuzern<br />

die ersten <strong>Mountainbike</strong>s entstanden.<br />

26-Zoll-Räder haben sich hervorragend bewährt. Sie werden<br />

stabil, leicht und in allen möglichen Stilrichtungen<br />

und Preisspannen hergestellt, um jeden <strong>–</strong> vom Wochenend-Radler<br />

bis zum Teilnehmer an Downhill-Weltmeisterschaften<br />

<strong>–</strong> ausreichend zu versorgen. Aber können<br />

Laufräder noch besser sein?<br />

Viele sagen: »Ja, Laufräder können besser sein!«, und ihre<br />

Antwort ist das 29-Zoll-Rad (74 Zentimeter). Wie sich<br />

unschwer erraten lässt, hat ein 29-Zoll-Modell drei Zoll<br />

mehr Durchmesser als ein 26-Zoll-Rad. Noch vor wenigen<br />

Jahren fand man die 29er nur abseits der bekannten<br />

Marken; heutzutage bietet jeder größere Hersteller mindestens<br />

eine 29-Zoll-Ausführung an, und der Trend hat<br />

sich von ganz alleine zu einer eigenen, wachstumsfähigen<br />

Kategorie entwickelt.<br />

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XC, Trail, Dirtjump, Downhill <strong>–</strong> alle Bikes machen Spaß,<br />

aber vieles spricht für ein Bike mit mittlerem Federweg,<br />

mit dem <strong>du</strong> sowohl hinauffahren als auch die Abfahrt<br />

reißen kannst. Brian geht auf seinem Ibis Mojo ab.<br />

Vorteile der 29-Zoll-Laufräder<br />

Größere Räder rollen leichter über raues Gelände als<br />

kleine. Präziser gesagt: Auf einem heftigen Trail läuft ein<br />

29-Zoll-Rad rund sechs Prozent einfacher als ein 26er.<br />

Mit dem größeren Laufrad kann man bei weniger Kraftaufwand<br />

genau so schnell fahren wie mit 26 Zoll, oder bei<br />

gleichem Aufwand schneller sein oder einfach schneller<br />

und länger rollen.<br />

Die größeren Räder sind außerdem beständiger. Je nach<br />

Fahrstil könntest <strong>du</strong> das lieben oder hassen. Lies weiter.<br />

Deshalb rollen 29er besser über Hindernisse:<br />

Ein größeres Laufrad trifft in einem et<strong>was</strong> flacheren<br />

Winkel auf ein Hindernis als ein kleineres Rad. Da<strong>du</strong>rch<br />

rollt das größere Rad besser und weist weniger Rollwiderstand<br />

auf.<br />

19


Deshalb rollen 29er besser über Hindernisse<br />

Ein größeres Laufrad trifft in einem et<strong>was</strong> flacheren Winkel auf ein Hindernis<br />

als ein kleineres Rad. Da<strong>du</strong>rch rollt das größere Rad besser und weist weniger<br />

Rollwiderstand auf.<br />

Ungefähre Anprallwinkel an einem Vierkantklotz mit 10 Zentimeter-Kante:<br />

26-Zoll-Laufrad<br />

29-Zoll-Laufrad<br />

46°<br />

43°<br />

2009 XC-Landesmeisterschaft: Adam Craig führt mit<br />

seinem gefederten Bike auf 26-Zoll-Rädern, aber<br />

Jeremy Horgan-Kobelski (direkt hinter ihm) holte sich<br />

den Titel mit seinem 29er, das unter zehn Kilo wiegt.<br />

Vorteil: Ein größeres Laufrad bleibt bei aufeinanderfolgenden Stößen<br />

weiter oben, sodass der Anprallwinkel noch kleiner ist.<br />

46°<br />

40°<br />

Nachteile der 29-Zoll-Laufräder<br />

Größere Laufräder sind schwerer. Der erweiterte Umfang<br />

macht etwa 10 Prozent mehr Gewicht bei Felge, Schlauch<br />

und Reifen aus. In einer Welt, in der man jedes Gramm<br />

mit Titan aufwiegen kann <strong>–</strong> willst <strong>du</strong> da dein Bike wirklich<br />

schwerer machen?<br />

Wuchtigere Räder erfordern mehr Kraft beim Beschleunigen.<br />

All das Gewicht befindet sich zudem an der Außenseite<br />

des Drehkörpers, wo es den größten Bremseffekt<br />

auf die Rotation der Masse hat. Beachtet man die<br />

10 Prozent mehr Gewicht und die Tatsache, dass dieses<br />

Gewicht etwa 10 Prozent weiter von der Nabe entfernt<br />

ist, ergibt sich eine um rund 40 Prozent erschwerte Drehung.<br />

Da<strong>du</strong>rch reagieren 29-Zoll-Räder weit weniger auf<br />

Sprints, werden aber im Gelände viel ruhiger und stabiler.<br />

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Sie weisen außerdem eine schlechtere Haltbarkeit auf.<br />

((Grafik S. 14: 1.6.ai))<br />

Weil die Speiche länger ist, ist sie weit anfälliger für<br />

Schläge. Um ein größeres Laufrad ähnlich stabil und steif<br />

zu machen wie ein kleines, wird mehr Material benötigt,<br />

<strong>was</strong> wiederum das Gewicht erhöht.<br />

Größere Räder führen auch zu größeren Bikes. Du<br />

brauchst eine längere Gabel, einen längeren Hinterbau,<br />

ein längeres Querrohr <strong>–</strong> alles ein gutes Stück länger.<br />

29-Zoll-Laufräder funktionieren nicht an kleinen Rahmen<br />

(sie passen einfach nicht), und sie erlauben keine<br />

großen Federwege (das Resultat wäre ein viel zu großes,<br />

unhandliches Bike). Aber die 29-Zöller funktionieren fantastisch<br />

an komplett ungefederten Bikes, an Hardtails<br />

und an Bikes mit kurzem Federweg.<br />

Früher war die Verfügbarkeit von hochwertigen 29er<br />

Laufrädern, Gabeln und Rahmen sehr begrenzt, aber das<br />

ändert sich immer mehr.


1. Wähle Deine Waffe<br />

Meinungen zu 29-Zöllern<br />

Brian über 29er<br />

»Kutschenräder-Bikes ... Zirkus-Bikes ... Barnum<br />

& Bailey ...<br />

Ich sehe keinen einzigen Grund, eines zu fahren.<br />

Ich habe von all den Vorteilen gehört, aber die<br />

29er beschleunigen nicht annähernd so schnell<br />

wie 26er. Ich höre, sie rollen besser über Hindernisse,<br />

aber ich hatte auch so noch nie Probleme,<br />

irgendwo <strong>du</strong>rch- oder drüberzurollen.<br />

Johnny O’Mara (ehemaliger Motocross-Profi<br />

und langjähriger <strong>Mountainbike</strong>-Racer) hat eins.<br />

Ich saß zwei Minuten darauf, wollte eine Kante<br />

springen und habe es kaum geschafft.<br />

Es ist <strong>was</strong> für Leute, die alt und faul sind und<br />

sich für et<strong>was</strong> Besseres halten. Wenn <strong>du</strong> einen<br />

aggressiven Fahrstil hast, hast <strong>du</strong> kein 29er.«<br />

Aber Brian, <strong>was</strong> denkst <strong>du</strong> wirklich?<br />

Lee über 29er<br />

»Ich habe viele Fahrer mit 29ern gecoacht. Viele<br />

Räder habe ich auch selbst gefahren und dabei<br />

Folgendes beobachtet:<br />

Auch 29er können fliegen: Michael Hayes,<br />

MTB-Coach der Colorado Rocky Mountain<br />

Academy in Carbondale, springt während<br />

eines Lehrgangs mit Lee mit seinem XC-29er.<br />

● 29er rollen gut <strong>du</strong>rch verschiedenste heftige<br />

Abschnitte.<br />

● Enge Kurven erfordern mehr Arbeit, aber ich<br />

habe mich schnell daran gewöhnt.<br />

● Große Räder geben nicht so viel Power beim<br />

Abdrücken wie die kleinen. Das ist am Auffälligsten<br />

bei niedrigeren, härteren Hindernissen.<br />

● Manche Leute nehmen auf 29ern ganz einfach<br />

alles auseinander.<br />

Insgesamt sehe ich die 29er sehr positiv. Vielleicht,<br />

weil ich alt und faul bin und mich für <strong>was</strong><br />

Besseres halte?«<br />

Aber das ist nicht alles<br />

Ja, es gibt noch einen Trend bei den Rädern. Das<br />

650B hat einen Durchmesser von 27,5 Zoll (70<br />

Zentimeter) <strong>–</strong> die goldene Mitte zwischen 26 und<br />

29 Zoll. Die 650B bieten angeblich die Vorteile<br />

der größeren Laufräder, ohne deren Nachteile zu<br />

beinhalten. Kleinere Marken beginnen damit, sie<br />

auf den Markt zu bringen, vor allem an kleineren<br />

Rahmen, die mit den 29-Zöllern nicht kompatibel<br />

sind.<br />

Sind die 650B die ultimative Lösung oder nur ein<br />

schwacher Kompromiss? In ein paar Jahren werden<br />

wir es <strong>wissen</strong>. Ich denke, <strong>was</strong> Brian darüber denkt,<br />

<strong>wissen</strong> wir bereits jetzt.<br />

© des Titels »<strong>Mountainbike</strong>« (ISBN 978-3-86883-155-9)<br />

2012 by riva Verlag, einem Imprint<br />

der <strong>Münchner</strong> Verlagsgruppe GmbH, München<br />

Nähere Informationen unter: http://www.rivaverlag.de


<strong>Mountainbike</strong><br />

Lee verbrachte den Winter auf einem Intense Factory<br />

Alloy 20 (Spaß!), und im Frühling kamen ihm <strong>Mountainbike</strong>s<br />

wie in Zeitlupe vor.<br />

Mit dem BMX rocken<br />

Wir werden dir nicht vorschlagen, auf einem ruppigen,<br />

unebenen Singletrail zum BMX zu greifen, aber wir<br />

weisen darauf hin, das ein BMX der beste Weg ist, die<br />

Fahrkünste zu verbessern.<br />

Selbst im Vergleich mit einem steifen DJ Hardtail sind<br />

BMX unglaublich direkt, berauschend und <strong>–</strong> wenn <strong>du</strong><br />

es hochziehst <strong>–</strong> verdammt schmerzhaft. Sie erfordern<br />

schnellere, präzisere Bewegungen als <strong>Mountainbike</strong>s.<br />

Studien haben gezeigt, dass man <strong>du</strong>rch<br />

Training der schnellen Bewegungen gleichzeitig<br />

auch die langsamen verbessert, aber nicht andersrum.<br />

Kein Wunder also, dass jeder gute BMXer ein<br />

guter <strong>Mountainbike</strong>r ist <strong>–</strong> aber nicht umgekehrt.<br />

Ein erfahrener <strong>Mountainbike</strong>r wird ein Pro- oder<br />

Pro-XL-BMX haben wollen. Wobei sich auch da die<br />

Frage nach der besten Reifengröße stellt:<br />

20 Zoll <strong>–</strong> Die 20er haben 20-Zoll-Laufräder und<br />

werden als die einzigen »echten« BMX-Bikes<br />

angesehen. Wenn <strong>du</strong> eins dieser temperamentvollen<br />

Biester beherrschst, wirst <strong>du</strong> ein Superheld<br />

auf dem <strong>Mountainbike</strong>. Und die BMX-fahrenden<br />

Kinder werden sich nicht allzu sehr lustig machen<br />

über dich.<br />

24-Zoll Cruiser <strong>–</strong> Cruiser haben 24-Zoll-Räder und werden, ehrlich gesagt, von wahren BMXern als langweilig angesehen,<br />

weil sie weniger direkt reagieren und mehr Fehler verzeihen als die 20er <strong>–</strong> <strong>was</strong> sie für <strong>Mountainbike</strong>r perfekt<br />

geeignet macht!<br />

Die meisten erfahrenen <strong>Mountainbike</strong>r finden die kleinere BMX-Variante zu schwierig und zu winzig <strong>–</strong> zumindest zu<br />

Beginn. Fang mit einem Cruiser an, dann arbeite dich zu einem 20er hoch. Ein Winter oder sogar eine gelegentliche,<br />

entspannte Fahrt auf einem BMX wird bei deinen Fähigkeiten Wunder wirken.<br />

Fazit<br />

Die Liste der Nachteile von 29ern ist länger als die der<br />

Vorteile, aber für einige Fahrer überwiegen die positiven<br />

Effekte <strong>–</strong> schnelleres Laufen und erhöhte Stabilität <strong>–</strong><br />

trotzdem. Die Fakten sind:<br />

● 29-Zoll-Räder versprechen einige Vorteile einer guten<br />

Federung, ohne deren Gewicht oder Komplexität aufzuweisen.<br />

Vor allem in milderem Gelände sind 29er<br />

hervorragend für Hardtails oder ungefederte Bikes<br />

geeignet.<br />

22<br />

© des Titels »<strong>Mountainbike</strong>« (ISBN 978-3-86883-155-9)<br />

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● 29-Zöller lassen dein Bike zahmer und kontrollierbarer<br />

erscheinen. Wer sich im Gelände unsicher fühlt, dem<br />

helfen die Laufräder, sich zu beruhigen.<br />

● Wenn man mit größtmöglicher Effizienz viel Boden<br />

gutmachen will, sind die 29er schwer zu schlagen.<br />

Deshalb bevorzugen zahlreiche Langstrecken-Racer<br />

diese Reifengröße.<br />

● Weil die 29-Zöller schwerer, nicht so robust und weniger<br />

kompatibel sind, werden sie für kurze Strecken<br />

und rasante Downhills nur von sehr wenigen Fahrern<br />

verwendet.


1. Wähle Deine Waffe<br />

<strong>Mountainbike</strong>s<br />

für Frauen<br />

Um 2005 herum schien den großen Fahrradherstellern<br />

plötzlich aufzugehen: »Hey, die Hälfte der Weltbevölkerung<br />

ist weiblich!« Sie sahen einen nicht versorgten<br />

Markt und begannen, <strong>Mountainbike</strong>s extra für Frauen<br />

zu entwickeln. Während einige Firmen schlicht dem<br />

Motto »shrink and pink« folgten (die Verkleinerung der<br />

Herrenräder und die Lackierung in »weiblichen« Farben),<br />

untersuchten gute Hersteller die unterschiedlichen Anforderungen<br />

und pro<strong>du</strong>zierten Baureihen mit echten<br />

Leistungsvorteilen für die Damen. Heutzutage haben die<br />

meisten bekannten Hersteller spezielle Modelle für Frauen<br />

im Sortiment.<br />

Obwohl einige Frauen ganz gut mit »Männerbikes« zurechtkommen<br />

(Standard-Modelle wurden für Männer<br />

entwickelt), sind die meisten mit der Ausführung für<br />

weibliche Biker besser bedient. Im Durchschnitt ist der<br />

weibliche Körper kleiner und leichter als der eines Mannes,<br />

und die Frauen haben in der Regel kürzere Oberkörper<br />

und Arme. Auch kleinere Männer mit einem<br />

entsprechenden Körperbau sollten daher über ein Damen-<strong>Mountainbike</strong><br />

nachdenken.<br />

Hier sind einige übliche Merkmale der Damenräder:<br />

Rahmen. Kürzere Oberrohre, weil Frauen verglichen mit<br />

Männern proportional längere Beine und einen kürzeren<br />

Rumpf haben.<br />

Geringere Höhe, um mit den Füßen im Stand auf den<br />

Boden zu kommen. Auch wenn Frauen relativ gesehen<br />

längere Beine haben als Männer, ist ihre Gesamtkörpergröße<br />

doch meist geringer.<br />

Schmälere Rohre verringern das Gewicht und bieten<br />

leichteren Fahrerinnen ein flexibleres Bike.<br />

Lenker. Schmaler, wegen der schmaleren Schultern. In<br />

seinen Gruppen sieht Lee oft Frauen mit weniger als<br />

1,60 Metern Körpergröße und 69 Zentimeter breitem<br />

Downhill-Lenker, den ihnen irgendein Genie verkauft<br />

hat (»Hey, Mädel, das ist der Lenker, mit dem ich fahre«).<br />

Halte mal beide Enden eines Besenstiels fest. Jetzt stell<br />

dir vor, <strong>du</strong> fährst so. Verrückt!<br />

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2012 by riva Verlag, einem Imprint<br />

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Niedrigere Lenker, kürzere Querrohre, kürzerer<br />

Vorbau und kürzere Kurbeln geben Frauen<br />

ein viel komfortableres Fahrgefühl.<br />

(Abgebildet ist das Specialized S-Works Safire.)<br />

Vorbau. Kürzer, wegen des kürzeren Oberkörpers. Mit einem<br />

verkürzten Vorbau wird die Handhabung des Bikes<br />

deutlich leichter.<br />

Kurbeln. Kürzer, wegen der kürzeren Beine. Viele extrakleine<br />

<strong>Mountainbike</strong>s sind mit den gleichen 175-Millimeter-Kurbeln<br />

ausgestattet wie mittlere Größen. Häufig erwischen<br />

sich Frauen dabei, wie sie die Hüften auf und ab<br />

bewegen müssen, um den vollen Umlauf mit zu langen<br />

Kurbeln treten zu können. Die richtige Länge <strong>–</strong> bis auf 165<br />

Millimeter verkürzt <strong>–</strong> bietet Frauen einen entspannten<br />

und doch kräftigeren Antritt.<br />

Sattel. Frauensättel sind meist et<strong>was</strong> breiter, weil der<br />

Abstand zwischen ihren Sitzknochen größer ist.<br />

Griffe. Geringerer Durchmesser, um den kleineren Händen<br />

der Frauen gerecht zu werden. (Tipp: Auch viele<br />

Männer profitieren von Griffen mit wenig Profil, weil es<br />

leichter ist, sie zu umgreifen.)<br />

Bremshebel. Näher am Lenker, damit man sie mit kleineren<br />

Händen besser erreichen kann. So viele Frauen<br />

müssen sich anstrengen und strecken, um die üblichen<br />

Hebel zu erreichen. Einen Hebel in geringerer Entfer-<br />

23


Judy liebt ihr leichtes, flottes Frauen-<br />

Modell 2008 Scott Contessa Scale.<br />

Die<br />

Rahmengeometrie<br />

nung zu benutzen, vereinfacht die Kontrolle über das<br />

Bike <strong>–</strong> und re<strong>du</strong>ziert den Stress.<br />

Federung. Gabeln und Dämpfer für Frauen sind auf<br />

leichtere Fahrer ausgerichtet. Wenn die Federung nicht<br />

auf das richtige Gewicht ausgelegt ist, spürt man Schläge<br />

härter, als einem lieb sein kann.<br />

Reifen. Leicht und mit geringem Rollwiderstand, um das<br />

Beste aus dem Kraftaufwand herauszuholen.<br />

Farben. Farbe ist die letzte Bastion des Sexismus. Frauenräder<br />

sind meist pink oder lila, vielleicht mit einem<br />

Hauch von Babyblau lackiert. Aber solange die Passform<br />

stimmt, ist die Farbe eigentlich unwichtig.<br />

Du liebst dein Fahrrad, aber irgendet<strong>was</strong> stimmt nicht?<br />

Wenn <strong>du</strong> merkst, dass <strong>du</strong> dich strecken oder unnötig anstrengen<br />

<strong>musst</strong>, bieten sich folgende Nachbesserungen<br />

an. Aufgelistet sind zuerst die wichtigsten, einfachsten<br />

und günstigsten:<br />

● passender Sattel<br />

● kürzerer Vorbau<br />

● schmalerer Lenker<br />

● Griffe mit wenig Profil<br />

● Bremshebel in kurzer Reichweite<br />

● kürzere Kurbeln<br />

Tests in Magazinen und Werbebroschüren bombardieren<br />

uns mit allen möglichen Zahlen, aber die einzige davon,<br />

die die meisten verstehen, ist der Preis. Wenn <strong>du</strong> ein Fahrrad<br />

von einer guten Bike-Firma kaufst, kannst <strong>du</strong> davon<br />

ausgehen, dass die Winkel und Dimensionen zur vorgesehenen<br />

Nutzung des Rads passen. Spring einfach drauf<br />

und fahr, und alles wird gut. Es gibt jedoch riesige Unterschiede<br />

zwischen den einzelnen Marken. Viele Bikes<br />

sind heutzutage aber auch anpassungsfähig. Deshalb ist<br />

es hilfreich zu <strong>wissen</strong>, in welcher Weise die wichtigsten<br />

Faktoren das Fahren beeinflussen.<br />

Lenkwinkel<br />

Der Lenkwinkel hat den größten Einfluss auf die Art, wie<br />

das Bike sich anfühlt. Je höher die Zahl, desto »spitzer«,<br />

also steiler, der Winkel; je kleiner die Zahl, desto flacher<br />

der Winkel.<br />

Bikes mit steilem Rahmen wirken flink und wendig. Sie<br />

sind leicht zu lenken und beim Anstieg problemlos in der<br />

Spur zu halten. Bei Abfahrten fühlen sie sich hingegen<br />

unpräzise an.<br />

Lenkwinkel<br />

Lass et<strong>was</strong> Luft aus den Reifen. Wenn <strong>du</strong> 30 Prozent weniger<br />

wiegst als dein Partner, kannst <strong>du</strong> mit etwa 30<br />

Prozent weniger Reifendruck fahren. Das garantiert eine<br />

entspanntere Fahrt und mehr Haftung in Kurven.<br />

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S. 18 unten: 1.11HeadAngle))

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