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Land unter in Friedeburg - Landkreis Mansfeld-Südharz

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Amtsblatt <strong>Mansfeld</strong>-<strong>Südharz</strong> 2013/06 5<br />

Erneut schlägt das Hochwasser <strong>in</strong> <strong>Friedeburg</strong> zu<br />

Schon wieder <strong>Friedeburg</strong>. Es s<strong>in</strong>d erst knapp<br />

22 Monate <strong>in</strong>s <strong>Land</strong> gegangen, seit das letzte<br />

verheerende Unwetter den kle<strong>in</strong>en Ortsteil der<br />

Stadt Gerbstedt <strong>in</strong> Mitleidenschaft zog und die<br />

gesamte <strong>Land</strong>schaft <strong>unter</strong> Wasser setzte. Nun<br />

also heißt es im Juni 2013 schon wieder „<strong>Land</strong><br />

<strong>unter</strong>“. Wie 2011 musste auch diesmal <strong>Land</strong>rat<br />

Dirk Schatz den Katastrophenzustand ausrufen,<br />

diesmal allerd<strong>in</strong>gs nur für die Stadt Gerbstedt.<br />

Damit war es möglich, überörtliche Kräfte des<br />

THW zur E<strong>in</strong>dämmung der Schäden und zur Sicherung<br />

e<strong>in</strong>zusetzen.<br />

Die außer Rand und Band geratene Saale sorgte<br />

für beträchtliche Schäden im Ort, so <strong>in</strong> der Mehrzweckhalle,<br />

<strong>in</strong> der blankes Chaos herrschte. Nur<br />

<strong>in</strong> Gummistiefeln g<strong>in</strong>g es über das feuchte Parkett,<br />

die schweren Holztische s<strong>in</strong>d umgekippt,<br />

das Inventar auf dem Boden verstreut. Selbst der<br />

Boden wurde aufgeschwemmt.<br />

Alle<strong>in</strong> die Kosten für e<strong>in</strong>e Komplettrenovierung<br />

stehen <strong>in</strong> den Sternen. Ohneh<strong>in</strong> kann <strong>in</strong> Zahlen<br />

niemand ausdrücken, was das Hochwasser der<br />

Saale <strong>in</strong> dem zu Gerbstedt gehörenden Ort angerichtet<br />

hat – denn fortgespült wurden nicht<br />

nur materielle Werte, sondern auch Hoffnungen<br />

und Lebensträume.<br />

Für <strong>Land</strong>rat Dirk Schatz war schon nach e<strong>in</strong>er<br />

ersten Besichtigung des Ortes klar: Die Schäden<br />

sich beträchtlich. Der <strong>Land</strong>rat koord<strong>in</strong>ierte die<br />

Hilfsmaßnahme während des Katastrophenfalls<br />

direkt vor Ort. Mitarbeiter vom Bauordnungsamt<br />

prüften <strong>in</strong> <strong>Friedeburg</strong> die besonders schwer getroffenen<br />

Gebäude auf ihre Standfestigkeit. Das<br />

Urteil: „Ke<strong>in</strong> Haus ist akut e<strong>in</strong>sturzgefährdet“.<br />

Dennoch: E<strong>in</strong>ige Wände s<strong>in</strong>d nicht standfest.<br />

Möglicherweise der Grund für die Risse, die<br />

sich <strong>in</strong> den vergangenen Tagen an m<strong>in</strong>destens<br />

drei Wohnhäusern gebildet haben. Bei e<strong>in</strong>em<br />

anderen ist der<br />

Fußboden im<br />

Erdgeschoss abgesackt<br />

- wahrsche<strong>in</strong>lich<br />

durch<br />

Unterspülungen.<br />

Für das kommunale<br />

Gebäude,<br />

<strong>in</strong> dem die Zahnarztpraxis<br />

<strong>unter</strong>gebracht<br />

war,<br />

kommt jede<br />

Hilfe zu spät.<br />

Zu groß s<strong>in</strong>d<br />

die Schäden an<br />

dem Flachbau,<br />

<strong>in</strong> dem das Wasser<br />

mehr als e<strong>in</strong>en<br />

Meter stand<br />

und die teure<br />

Technik <strong>in</strong> Mitleidenschaft gezogen hat. Ähnlich<br />

sieht es auch im Feuerwehrgerätehaus aus. Ob<br />

sich e<strong>in</strong>e Sanierung überhaupt lohnt, ist fraglich.<br />

Nun steht der Schlamm erneut Zentimeter hoch<br />

<strong>in</strong> den Parknischen für die E<strong>in</strong>satzfahrzeuge. Die<br />

Feuchtigkeit kroch <strong>in</strong> die Holzwände. An die<br />

Rückkehr der Löschkräfte samt ihrer Technik ist<br />

vorerst nicht zu denken – viermal <strong>in</strong> den letzten<br />

„<strong>Land</strong> <strong>unter</strong>“ – hieß es <strong>in</strong> <strong>Friedeburg</strong> – nur noch mit Wathose oder Schlauchboot kamen<br />

Helfer und E<strong>in</strong>heimische im Ort überhaupt vorwärts – die von Wasser angerichteten<br />

Schäden s<strong>in</strong>d immens.<br />

20 Jahren waren die Fluten im Feuerwehrgerätehaus<br />

„zu Gast“.<br />

Auch die K<strong>in</strong>der und Erzieher der K<strong>in</strong>dertagesstätte<br />

im Ort sitzen im Ausweichquartier im nahe<br />

gelegenen Zickeritz. Dort müssen sie auch m<strong>in</strong>destens<br />

solange bleiben, bis der zum Teil abgesenkte<br />

Fußboden repariert ist. Die Schäden an<br />

den Privathäusern s<strong>in</strong>d ebenfalls immens, die<br />

Saale-Flut hat e<strong>in</strong>e Vielzahl von Häusern überflutet.<br />

E<strong>in</strong> Foto aus dem August des Jahres 2011. Vor gut 22<br />

Monaten zog e<strong>in</strong> Unwettergebiet über den <strong>Land</strong>kreis<br />

und verwüstete auch die Region Gerbstedt. Nun s<strong>in</strong>d<br />

die E<strong>in</strong>wohner vom nächsten Unwetter betroffen.<br />

Der <strong>Land</strong>kreis <strong>Mansfeld</strong>-<strong>Südharz</strong> hat e<strong>in</strong> Spendenkonto<br />

für die Hochwasseropfer von <strong>Friedeburg</strong><br />

e<strong>in</strong>gerichtet. „Vor Ort habe ich selbst erlebt,<br />

wie dramatisch die Situation für die E<strong>in</strong>wohner<br />

von <strong>Friedeburg</strong> ist“, sagte <strong>Land</strong>rat Dirk Schatz,<br />

„deshalb hat der <strong>Land</strong>kreis auch sofort 50.000<br />

Euro auf das e<strong>in</strong>gerichtete Spendenkonto e<strong>in</strong>gezahlt.<br />

„Wir bitten alle Menschen im <strong>Land</strong>kreis,<br />

das vom Hochwasser betroffene <strong>Friedeburg</strong> zu<br />

<strong>unter</strong>stützen – jede noch so kle<strong>in</strong>e Spende kann<br />

helfen!“, erklärten <strong>Land</strong>rat Schatz und der Kreistagsvorsitzende<br />

Klaus Kotzur.<br />

Spenden können auf folgendes Konto e<strong>in</strong>gezahlt<br />

werden:<br />

Kontonummer: 601 011 600<br />

BLZ: 800 550 08<br />

Sparkasse <strong>Mansfeld</strong>-<strong>Südharz</strong><br />

Stichwort: Hochwasser <strong>Friedeburg</strong><br />

Mitglieder des Volkstedter Heimatvere<strong>in</strong>s feiern gleich vier Jubiläen<br />

Gleich vier Jubiläen feierten die Volkstedter <strong>in</strong> diesem Monat. Neben „200 Jahre Befreiungskampf“, „100 Jahre Denkmal <strong>in</strong> Volkstedt“, standen auch die Jubiläen von „100<br />

Jahre Sportvere<strong>in</strong> Merkur“ und „10 Jahre Heimatvere<strong>in</strong>“ an. Die Beteiligten versammelten sich vor dem Denkmal im Ort. Das Denkmal gehört zu den wenigen Monumenten<br />

<strong>in</strong> Sachsen-Anhalt, die anlässlich der Kämpfe <strong>in</strong> den Befreiungskriegen von 1813 errichtet wurden. Der Heimatvere<strong>in</strong> ließ das Denkmal samt Umfeld restaurieren.

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