Numismatische Zeitschrift - Medievalcoinage.com

Numismatische Literatur.
94Q -n^
dem Herodes Mag. zugehörte.
Die Tetrarchie Abilene war
niemals früher im Besitze der Herodianer als erst zur Zeit
wo Kaiser Cajus Caligula diese Tetrarchie dem Agrippa I
(37 nach Chr.) schenkte (Antiq. XVIII, 6, 10). Die Tetrarchie
Abilene scheint auch erst nach dem Tode Herodes
des Grossen (4 vor Chr.) entstanden zu sein, nachdem die
Kömer die südlichen Provinzen Syriens in vier Theile
getheilt hatten. Der Titel „Tetrarch" war zwar auch ein
Ehrentitel ohne an eine besondere Vier theilung des
Landes geknüpft zu sein. Bei Lysanias II lag aber dem
Titel Tetrarch wirklich eine viertheilige Gebietssonderung
zu Grunde. Zu dieser Viertheilung sahen sich die Römer
nach dem Tode des Herodes Magnus veranlasst. Der
Territorialnachlass dieses Fürsten wurde nämlich in drei
Theile getheilt, die Besitzungen des Lysanias II wurden
unter der Benennung „Tetrachie von Abilene"
zur Ergänzung
der Vierzahl dazngerechnet. Aus dieser factischen
Landeseintheilung lässt sich auch am besten erklären,
wienach bei Lukas die Tetrarchie Abilene neben den
andern Tetrarchien erwähnt wird.
Der numismatische Theil des Aufsatzes bespricht
fünfzehn hierher gehörige Münzen darunter zwei unedirte
Stücke. Wird von der irrigen MeinuDg dass es nur einen
Lysanias gegeben habe abgesehen, so können die Münzen
mit der Aufschrift AYZANIoY TETPAPXoY nicht dem Sohne
des Ptolemaeus und Dynasten von Chalkis angehören,
indem dieser, wie schon gesagt wurde, weder bei Josephus
noch irgend wo anders mit dem Titel eines Tetrarchen
vorkommt, sondern sie müssen dem jüngeren Lysanias,
nämlich dem bei Lukas III, 1 , erwähnten Tetrarchen zugetheilt
werden. Von dem älteren Lysanias sind bisher
keine Münzen bekannt. Da er Freundschaft mit Macht-