Nasse Theorie - mobilesport.ch
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Biome<strong>ch</strong>anis<strong>ch</strong>e und biologis<strong>ch</strong>e Fragen 4 / 24<br />
Tatsa<strong>ch</strong>en erleben Ursa<strong>ch</strong>en verstehen Für die Praxis folgern<br />
Der Körper sinkt: Ein S<strong>ch</strong>wimmer s<strong>ch</strong>webt na<strong>ch</strong><br />
dem Einatmen an der Wasseroberflä<strong>ch</strong>e. Beim Ausatmen<br />
sinkt er. Warum?<br />
Ursa<strong>ch</strong>e: Das spezifis<strong>ch</strong>e Gewi<strong>ch</strong>t vieler S<strong>ch</strong>wimmer<br />
und das des Wassers sind glei<strong>ch</strong> gross. Na<strong>ch</strong><br />
der Einatmung ist das spezifis<strong>ch</strong>e Gewi<strong>ch</strong>t vieler<br />
S<strong>ch</strong>wimmer sogar kleiner, denn das Körpervolumen<br />
ist beim Einatmen grösser geworden.<br />
Das Ohr tut weh: Versu<strong>ch</strong>e, im Sprungbecken des<br />
Hallenbades bis zum Beckenboden zu tau<strong>ch</strong>en. Mit<br />
zunehmender Tiefe nehmen die S<strong>ch</strong>merzen in den<br />
Ohren zu. Na<strong>ch</strong> einem Druckausglei<strong>ch</strong>, bei dem der<br />
Innendruck in den Kopfhöhlen an den von aussen<br />
wirkenden Druck angegli<strong>ch</strong>en wird, lassen die<br />
S<strong>ch</strong>merzen sofort na<strong>ch</strong>.<br />
Ursa<strong>ch</strong>e: Der sogenannte hydrostatis<strong>ch</strong>e Druck<br />
nimmt mit der Wassertiefe zu (in 3 m Tiefe sind es<br />
bereits zusätzli<strong>ch</strong> 0,3 at!).<br />
Na<strong>ch</strong> unten drücken: Versu<strong>ch</strong>e, S<strong>ch</strong>wimmbretter<br />
oder vers<strong>ch</strong>ieden grosse Bälle im tiefen Wasser zum<br />
Beckenboden zu "transportieren". Gelingt es, auf einem,<br />
zwei oder sogar drei S<strong>ch</strong>wimmbrettern zu stehen<br />
oder zu sitzen?<br />
Ursa<strong>ch</strong>e: Die stabile Glei<strong>ch</strong>gewi<strong>ch</strong>tslage im Wasser<br />
wird von zwei Kräften (S<strong>ch</strong>werkraft und statis<strong>ch</strong>e<br />
Auftriebskraft) bestimmt, an Land nur von der<br />
S<strong>ch</strong>werkraft. Die na<strong>ch</strong> oben wirkende statis<strong>ch</strong>e Auftriebskraft<br />
ma<strong>ch</strong>t den "Tiefentransport" zu einem<br />
hoffnungslosen Unternehmen!<br />
Die Beine sinken ab: Stosse von der Wand in<br />
Bau<strong>ch</strong>lage ab und gleite so lange, bis der Körper "anhält".<br />
Beoba<strong>ch</strong>te dabei deinen Körper oder jenen des<br />
Partners. Siehst du, wie die Beine langsam absinken?<br />
Warum?<br />
Ursa<strong>ch</strong>e: Volumenmittelpunkt und Körpers<strong>ch</strong>werpunkt<br />
sind ni<strong>ch</strong>t am glei<strong>ch</strong>en Ort: Die Auftriebskräfte<br />
wirken zusammengefasst im Volumenmittelpunkt.<br />
Dieser Punkt liegt höher kopfwärts als der Körpers<strong>ch</strong>werpunkt.<br />
Weil die "Dreha<strong>ch</strong>se" um diesen Volumenmittelpunkt<br />
geht, "kippt" der Körper na<strong>ch</strong> unten;<br />
die Beine sinken ab!<br />
■ Aus dem Blickwinkel der Me<strong>ch</strong>anik<br />
ist also das S<strong>ch</strong>weben im<br />
Wasser und das S<strong>ch</strong>wimmen an<br />
der Wasseroberflä<strong>ch</strong>e unproblematis<strong>ch</strong>.<br />
1 / S. 9<br />
■ Bei allen S<strong>ch</strong>wimmarten muss<br />
eine korrekte Ein- und Ausatmung<br />
gelehrt werden, denn der S<strong>ch</strong>wimmer<br />
muss immer gegen den hydrostatis<strong>ch</strong>en<br />
Druck ein- und ausatmen.<br />
■ Beim Tau<strong>ch</strong>en (vers<strong>ch</strong>. Tau<strong>ch</strong>übungen,<br />
ABC-Tau<strong>ch</strong>en, Wasserspringen<br />
usw.) ist der Druckausglei<strong>ch</strong><br />
etwas vom ersten, das gelehrt<br />
werden muss!<br />
■ Im Unterri<strong>ch</strong>t mit Ni<strong>ch</strong>ts<strong>ch</strong>wimmern<br />
müssen si<strong>ch</strong> die S<strong>ch</strong>üler an<br />
die für sie neue Glei<strong>ch</strong>gewi<strong>ch</strong>tssituation<br />
gewöhnen.<br />
■ Beim S<strong>ch</strong>wimmen sind die Gelenke<br />
(insbesondere die Wirbelsäule)<br />
dur<strong>ch</strong> die Wirkung des statis<strong>ch</strong>en<br />
Auftriebes ("s<strong>ch</strong>einbarer<br />
Gewi<strong>ch</strong>tsverlust") bei funktionalen<br />
Bewegungen entspre<strong>ch</strong>end entlastet.<br />
■ Eine stabile horizontale Körperlage<br />
ist nur dur<strong>ch</strong> Verlagerung des<br />
Körpers<strong>ch</strong>werpunktes und des<br />
Volumenmittelpunktes mögli<strong>ch</strong><br />
(Ein- und Ausatmung oder Armbzw.<br />
Beinpostitionierung wie z.B.<br />
beim Syns<strong>ch</strong>rons<strong>ch</strong>wimmen: Arme<br />
in Ho<strong>ch</strong>halte, Beine gespreizt).<br />
1 / S. 11 und 3 / 34<br />
Wasserstrom: Bildet einen Kreis (6-8 Personen) und<br />
fasst eu<strong>ch</strong> an den Händen. Der Kreis dreht si<strong>ch</strong> in eine<br />
Ri<strong>ch</strong>tung. Na<strong>ch</strong> fünf Runden versu<strong>ch</strong>en alle, ihre<br />
Kreiskette plötzli<strong>ch</strong> in Gegenri<strong>ch</strong>tung zu drehen. Stellt<br />
eu<strong>ch</strong> beim Ri<strong>ch</strong>tungswe<strong>ch</strong>sel gegen das anströmende<br />
Wasser. Was erlebt ihr?<br />
Ursa<strong>ch</strong>e: Die Stärke des beim Ri<strong>ch</strong>tungswe<strong>ch</strong>sel zu<br />
überwindenden Strömungswiderstandes hängt von<br />
der angeströmten Flä<strong>ch</strong>e und dem Quadrat der Bewegungsges<strong>ch</strong>windigkeit<br />
ab.<br />
■ Im Verglei<strong>ch</strong> zu Bewegungen in<br />
der Luft bewegen si<strong>ch</strong> Arme und<br />
Beine bei glei<strong>ch</strong>em Krafteinsatz im<br />
Wasser weitaus langsamer.<br />
■ Trockenbewegungen (z.B. Armzug<br />
an Land) sind also mit denselben<br />
Bewegungsabläufen im Wasser<br />
nur bes<strong>ch</strong>ränkt verglei<strong>ch</strong>bar!