Fußball live und für alle - MS und Ich
Fußball live und für alle - MS und Ich
Fußball live und für alle - MS und Ich
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Nr. 16 – Dezember 2013
News & Lifestyle für Menschen mit Multipler Sklerose
INHALT
Liebe Leserin, lieber Leser,
GAST
in dieser Ausgabe:
Christine Heller*
MS-Patientin
auch für mich und meinen Partner
war die Diagnose Multiple Sklerose
erst einmal ein Schock. Doch mit der
Zeit haben wir gelernt, mit der Krankheit
umzugehen. Besser gesagt, wir
haben gelernt, die Krankheit nicht zu
sehr in unsere Partnerschaft und unser
Leben zu lassen.
Deshalb planen wir, ohne uns große
Gedanken zu machen, was morgen
sein kann und haben unseren Lebenstraum
nicht aufgegeben.
Ich rate Ihnen: Seien Sie offen. Sprechen
Sie gemeinsam mit Ihrem Partner
über Ihre Ängste und Wünsche.
Denn nur als Team, das sich gegenseitig
Vertrauen schenkt, sind Sie stark.
Kleine Hindernisse, größere Probleme
und Ausnahmesituationen, die die
Krankheit, aber auch der Alltag mit
sich bringen, meistern Sie so am besten.
Denken Sie immer daran: Nicht die
Krankheit bestimmt unser Leben,
sondern unser Leben bestimmt die
Krankheit.
Ihre Christine Heller
News
Mehr Komfort durch patientenfreundlichen
Autoinjektor.......................................2
Recht & Soziales
Kinder, Haushalt und MS:
So bekommen Sie Unterstützung......................... 3
Freizeit & LEBEN
Familie, Partnerschaft und Kinderwunsch.......... 4.
Menschen
Im Interview: MS-Patientin Christine Heller*
und ihr Mann Sven Heller* ..................................... 6
Kultur & Leben
Allgäu – einzigartige Naturlandschaft,
Urlaubsregion und Erholungsgebiet.................... 8
Essen & Leben
Die Lieblingsplätzchenrezepte
unserer Leser..............................................................11
MS und Partnerschaft:
Herausforderungen gemeinsam bewältigen
In einer Partnerschaft teilt man den
Alltag, oft auch die Wohnung und
manchmal das ganze Leben miteinander.
Man bekommt die Wünsche,
Ängste, Sorgen und Hoffnungen des
Partners mit und bewältigt Probleme
gemeinsam. Dies bekommt eine ganz
neue Bedeutung, wenn einer in der
Partnerschaft eine chronische Erkrankung,
wie die Multiple Sklerose, hat.
Die Erkrankung stellt die Beziehung
vor nie gedachte Herausforderungen
einerseits, andererseits bietet sie auch
die Chance näher zusammenzurücken.
Sich vielleicht noch einmal ganz neu
kennenzulernen.
Wird die MS als gemeinsam zu bewältigendes
Thema angesehen, wird
vieles im Leben leichter: angefangen
mit der praktischen Hilfestellung durch
Familie und Partner im Alltag bis hin
zur emotionalen Unterstützung bei
der Krankheitsbewältigung für alle Beteiligten.
Voraussetzung ist ein offener
* Namen von der Redaktion geändert
und vertrauensvoller
Umgang. Im Gespräch
können medizinische
Aspekte, Probleme und
auch mögliche Ängste
besprochen werden.
Auch Fragen wie Zukunftspläne,
die Sexualität
oder die Kinderplanung
und -betreuung
sind häufig ein zentrales
Thema.
Im Interview stellen wir Ihnen ein
Paar vor, das sich gemeinsam der Aufgabe
„MS und Partnerschaft“ stellt.
Bei ihnen ist der Partner der beste und
wichtigste Ansprechpartner in allen
Fragen rund um die MS und eine bedeutende
Stütze im Alltag.
„MS und Partnerschaft“ ist das
Schwerpunktthema dieser Ausgabe
der „Extralife“. Hier finden Sie hilfreiche
Artikel, Informationen und
Adressen rund um Themen wie Partnerschaft,
Familienrechte, Kinderbetreuung,
Schwangerschaftsplanung
und Sexualität.
Auf unserer Homepage unter
www.msundich.de
finden Sie im Bereich „Leben mit
MS“ weiterführende Informationen
u. a. zum Thema „Familie, Freunde
und Partnerschaft mit MS“
„Brainrunning“:
„Gehirnjogging“ wörtlich nehmen
Der Fokus des diesjährigen Neurologenkongresses
lag auf dem spannenden
Thema von körperlicher Fitness
und Hirngesundheit. Laut einer aktuellen
Studie wirkt sich körperliche Aktivität
sowohl kurz- als auch langfristig
Barrierefrei ins Stadion:
Fußball live und für alle
sehr positiv auf die kognitive Leistung
aus. Der Effekt ist dabei unabhängig
vom Lebensalter. Mit „Brainrunning“
entwickelte Jürgen Pettersen eine
Methode, die hilft sich ganz nebenbei
beim Laufen im Wald oder im Park Namen,
Zahlen, Daten, Vokabeln, usw. zu
merken. Gerade im Alltagsstress hilft
das, körperliche und geistige Fitness
gleichzeitig zu trainieren.
Hier wird die Wissenschaft in Zukunft
sicherlich noch einige spannende
Ergebnisse liefern. Eines ist jedoch
jetzt schon klar: Sport macht nicht nur
fit, er bringt auch die grauen Zellen auf
Hochtouren. dgn 2013
Fußball am Fernsehen ist schön –
aber noch viel spannender und
emotionaler ist es, wenn man live dabei
sein kann. Problematisch wird es
allerdings meist dann, wenn es z. B. darum
geht mit dem Rollstuhl ins Stadion
zu fahren. Große Menschenmengen,
steile Treppen und lange Flure machen
Bundesligaspiele nicht gerade zur rollstuhlfreundlichsten
Veranstaltung.
Damit dem Stadionbesuch nichts
im Wege steht, stellt die Bundesliga-
Stiftung nun ihren neuen barrierefreien
Stadionführer online. Auf www.
barrierefrei-ins-stadion.de gibt es ausführliche
Informationen,
Wegbeschreibungen,
Kontaktdaten der .
Behindertenfanbeauftragten sowie zu-.
sätzliche touristische Angebote für die
jeweiligen Bundesligastädte.
Fußballfans mit einer starken Sehschwäche
können über die Homepage
surfen und werden sprachgesteuert
an ihr Ziel gebracht. Auf die Webseite
kann auch über Smartphones und Tablets
zugegriffen werden.
Bundesliga-Reiseführer unter:
www.barrierefrei-ins-stadion.de
1
Nr. 16 – Dezember 2013
News
Fortschritte in der Medizin:.
Mehr Komfort durch patientenfreundlichen Autoinjektor
Die Einhaltung des vereinbarten
Therapieschemas ist
wesentlich für die Wirksamkeit
einer Therapie. Dabei spielen die
Verträglichkeit der Medikamente
und die Anwendungsfreundlichkeit
eine bedeutende Rolle.
In der MS-Therapie gibt es
schon seit langem gut wirksame
Therapien. Aufgrund mangelnder
Therapietreue profitieren allerdings
nicht alle Patienten ausreichend
von diesen Medikamenten. Häufige
Ursache für das Auslassen einer Medikation
sind injektionsbedingte Gründe.
Dadurch bedingt erhöht sich für
MS-Erkrankte das Risiko für weitere
Schübe und deren Schwere sowie das
Fortschreiten der MS.
Bereits mit der Einführung des Autoinjektors
wurde die Anwendung der
Therapie wesentlich erleichtert. Und
auch hier gibt es gute Nachrichten.
Denn auch zu den bewährten Therapien
wird weiter geforscht und entwickelt.
Ein wichtiger Ansatz ist dabei
eine noch leichtere und sichere Anwendung
der Injektion. Die neuen patientenfreundlicheren
Autoinjektions-.
systeme tragen maßgeblich zur Patientenakzeptanz
und zur Verbesserung
der Verträglichkeit an den unterschiedlichen
Injektionsstellen bei.
Was hat sich verbessert?
Durch ergonomisches Design und
Gummierung auf der Oberfläche liegt
der neue Autoinjektor besser und sicherer
in der Hand und alle empfohlenen
Injektionsstellen können gut
erreicht werden. Durch seinen abgerundeten
Gerätekopf passt er sich
angenehm der Haut an. Ein einfacher
Mechanismus sorgt für ein zuverlässiges
und leises Auslösen der Injektion.
Die Bedienung ist äußerst leicht: angefangen
von dem Einsetzen der Spritze
und dem anschließenden Entfernen.
der Nadelschutzkappe bis hin zur regulierbaren
Einstichtiefe.
Das richtige Injektionssystem zu
wählen kann bedeutende Vorteile in
der Therapie bieten. Deshalb sollte
man sich unbedingt bei der Therapiewahl
auch damit auseinandersetzen.
Darauf sollten Sie achten:
ist der Autoinjektor einfach
zu bedienen
liegt der Autoinjektor gut und.
sicher in der Hand (rutschfest)
können alle Injektionsstellen .
gut erreicht werden
wie fühlt er sich auf der Haut .
an
ist die Spritze leicht einsetzbar.
und entfernbar
ist Sterilität gewährleistet
funktioniert der Auslöse-.
mechanismus sicher und zuverlässig
ist die Einstichtiefe leicht .
regulierbar
Neuer Ratgeber:
„Finanzielle Hilfen
für Menschen mit
Behinderung“
Anträge,
Paragraphen,
Richtlinien,
Ausnahmen, Zuschüsse,
Sonderrechte, Steuervorteile
… wie behält
man den Überblick?
Zahlreiche finanzielle
Erleichterungen und
Vergünstigungen gibt es für Menschen
mit Behinderung. Doch diese alle zu
kennen und obendrein zu wissen, wie
man sie am besten nutzen kann, ist
leichter gesagt als getan. Der neu aktualisierte
Fachratgeber „Finanzielle
Hilfen für Menschen mit Behinderung“
gibt hier praktische Hilfestellung für
den Alltag. Gut verständliche Tabellen
und ein übersichtliches Glossar,
das Fachbegriffe ordnet und auflistet,
geben zusätzlichen Überblick über die
verschiedenen Themen und erleichtern
die Orientierung in einem für Laien oft
komplizierten Bereich.
Bernd Röger
Finanzielle Hilfen für Menschen mit Behinderung,
112 Seiten, Walhalla Rechtshilfen
ISBN: 978-3-8029-7372-7, 9,95 7
Ab ins Ausland:
Finanzielle Unterstützung fürs Auslandsstudium
mit chronischer Erkrankung
Auslandsstudium mit MS – das
klingt für viele oft unmöglich.
Deshalb fördert der Deutsche Akademische
Austauschdienst (DAAD), der
Stipendien für ein Studium im Ausland
vergibt, insbesondere auch Studenten
mit chronischen Erkrankungen oder
Behinderungen.
Hier stellt der DAAD finanzielle Mittel
für auslandsbedingte und durch
eine Behinderung oder chronische Erkrankung
begründete Mehrkosten zur
Verfügung, die sonst durch keinen anderen
Kostenträger gedeckt werden
können. Dies gilt sowohl für die individuelle
Personenförderung als auch die
vielfältige Projektförderung. Der DAAD
setzt sich zudem für einen ausreichenden
Versicherungsschutz all seiner Stipendiaten
ein – dies ist insbesondere
z. B. auch bei einer MS-Erkrankung von
besonderer Bedeutung.
Durch die spezifischen Fördermöglichkeiten
sollen gerade Studenten
ermutigt werden, einen Teil ihres Studiums
im Ausland zu verbringen, die
dies aufgrund einer Erkrankung oder
Behinderung bisher nicht in Erwägung
gezogen haben.
Weitere Informationen unter:
www.eu.daad.de
Quelle: Pressemeldung DAAD
Novartis-Service:
Beipackzettel für Menschen mit Sehschwierigkeiten
barrierefrei im Internet
Zu Risiken und Nebenwirkungen
lesen Sie
die Packungsbeilage und
fragen Sie Ihren Arzt oder
Apotheker“. Ein Hinweis,
der bei vielen ein müdes
Lächeln hervorruft. Denn
die Schriftgröße ist für
viele Menschen mit Sehschwierigkeiten
oder mit
zunehmendem Alter ein
großes Problem: Größere
Schriftzeichen, stärkere
Kontraste beziehungsweise
eine Vorlesefunktion
wären sinnvoll – sind aber meist aus
technischen Gründen nicht machbar.
Hier setzt die Homepage www.patienteninfo-service.de
an, eine gemeinsame
Plattform des Deutschen Blinden-
und Sehbehindertenverbandes
und der Roten Liste Service GmbH, auf
der derzeit über 850 Arzneimittel gelistet
sind. Was anfangs vor allem für
Blinde und sehbehinderte Patienten
ausgelegt war, nutzen heute verstärkt
auch Ältere oder deren Angehörige
– von Beginn an mit dabei: die Packungsbeilagen
von Novartis Pharma.
Gesucht werden kann nach Produkt-
namen, Wirkstoff und Pharmazentralnummer
(PZN). Ist das Arzneimittel
gelistet, ist der Beipackzettel in vier
Formaten abrufbar. Da die Website
vertont ist, können die Beipackzettel
komplett oder auch nur abschnittsweise
vorgelesen werden: Außerdem sind
die Gebrauchsinformationen als navigierbares
Hörbuch im DAISY-Format
hinterlegt, das als weltweiter Standard
für navigierbare, zugängliche Multimedia-Dokumente
gilt.
Diesen Service finden Sie nun auch
auf der Novartis Homepage unter
www.novartis.de.
2
Nr. 16 – Dezember 2013
News
Recht & Soziales
Kinder, Haushalt und MS: So bekommen Sie Unterstützung
Familie und Beruf unter einen Hut
zu bekommen, ist oft schon eine
Managementleistung für sich. Kommt
dazu noch die MS, ist die Mehrfachbelastung
oft nicht mehr zu schaffen.
Insbesondere, wenn längere Klinikund/oder
Rehaaufenthalte anstehen,
müssen sich viele Eltern fragen, wie
dies mit Kindern zu vereinbaren ist.
Hier gibt es verschiedene Betreuungsmodelle.
Kinderbetreuung:
Bei der Betreuung von Kindern gibt
es verschiedene Optionen, die sich
nach Bedarf richten.
Grundsätzlich
ist hier zwischen
allgemeinen Kinderbetreuungskosten
sowie der „Betreuung
und Versorgung
eines Kindes in Notsituationen“
zu unterscheiden.
Wer an einer medizinischen
oder
beruflichen Rehabilitationsmaßnahme
teilnimmt und
Kinder zu versorgen
hat, hat Anspruch auf Betreuungskosten
als ergänzende finanzielle Leistung
zu den Rehamaßnahmen. Ist die medizinische
Reha z. B. notwendig, um eine
bestehende bzw. ansonsten folgende
körperliche Behinderung zu verbessern
bzw. zu verhindern, besteht auf
Kinderbetreuungskosten ein Rechtsanspruch.
Diese beinhalten entweder
die Erstattung der Kosten für die Mitnahme
eines Kindes an den Kur- bzw. .
Rehaort und dessen dortige Unterkunft
und Verpflegung oder aber
beziehen sich auf die Erstattung der
Kosten der Kinderbetreuung im eigenen
Haus. Letztere kann bis zu 130 e
pro Kind im Monat betragen. Anträge
für Kostenübernahmen müssen beim
jeweiligen Rehaleistungsträger eingereicht
werden.
Die so genannte „Betreuung und
Versorgung eines Kindes in Notsituationen“
setzt voraus, dass zuvor alle Anträge
auf Haushaltshilfe (siehe unten),
von der Krankenkasse abgelehnt worden
sind. Ist die Versorgung der Kinder
und die Betreuung des Haushalts aber
aufgrund der Erkrankung eines Elternteils,
eines Kuraufenthalts, etc. trotzdem
nicht möglich, ist das Jugendamt
hier die Anlaufstelle. Hier kann der Antrag
auf ambulante Familienpflege in
so genannten Notsituationen gestellt
werden, der darauf abzielt, die Betreuungskosten
für Kinder in Ausnahmesituationen,
wie z. B. einem längeren
Rehaaufenthalt, zu übernehmen.
Hilfe im Haushalt:
Auch eine Unterstützung in Form einer
Haushaltshilfe ist möglich. In deren
Aufgabenbereich fallen dann z. B. das
Kochen, der Einkauf oder auch die Kinderbetreuung.
Voraussetzung für eine
Kostenübernahme ist hier, dass Kinder
unter 12 Jahren zuhause zu versorgen
sind bzw. keine andere Person im Haus
die anfallenden Aufgaben erledigen
kann (z. B. wegen beruflicher Verpflichtungen,
zu hohem Umfang der Aufgaben,
sehr hohem Alter, etc.). Eine Haushaltshilfe
kann eine fremde oder auch
verwandte bzw. bekannte Person sein,
die für den benötigten Zeitraum bei
der täglichen Arbeit im Haus mithilft.
Oft wird eine Hauthaltshilfe direkt von
dem Kostenträger ausgesucht und zur
Verfügung gestellt. Wird diese selbst
ausgewählt und eingestellt, muss unbedingt
vorher abgeklärt werden, ob
die Kosten übernommen werden.
Der Antrag wird meist bei der Krankenkasse,
der Unfall- oder Rentenversicherung
gestellt bzw. kann bei Bezug
von Sozialhilfe auch Teil dessen sein.
Dementsprechende Formulare und Informationen
können dort erfragt werden.
Hier sollte im persönlichen Gespräch
in Erfahrung gebracht werden,
in welchem konkreten Umfang die
Kosten der Haushaltshilfe übernommen
werden.
Weitere Informationen unter:
www.deutsche-rentenversicherung.de
www.einfach-teilhaben.de
Elterngeld 2013 – das ist zu beachten!
Rechenbeispiel
Elterngeld – darunter versteht man
die staatliche Unterstützung für
den Einkommensausfall, der demjenigen
Elternteil entsteht, der wegen der
Kinderbetreuung im Beruf eine Auszeit
nimmt bzw. seine Stunden reduziert.
Das gilt auch für Selbstständige. .
Die Höhe des Elterngelds orientiert
sich am individuellen Einkommen des
Antragstellers und nicht am Familieneinkommen.
Das Jahr 2013 hat einige Neuerungen
beim Elterngeld mit sich gebracht,
über die sich gut informiert werden
sollte. Denn insbesondere eine der Abänderungen
könnte Eltern teuer zu stehen
kommen. Hier heißt es informiert
sein – vor allem rechtzeitig!
Rechtzeitiger Wechsel
der Lohnsteuerklasse!
Was Eltern seit Beginn des
Jahres teuer zu stehen kommen
kann, ist ein nicht frühzeitiger
Wechsel der Steuerklasse.
Denn verheiratete,
berufstätige Paare können
zwischen der Einstufung in
die Lohnsteuerklasse III und
V bzw. in IV für beide wählen.
Noch vor 2013 konnte
durch einen Steuerklassenwechsel eine
deutliche Erhöhung des Elterngeldes
erreicht werden. Denn die Höhe des
Elterngeldes errechnet sich aus dem
durchschnittlichen Nettoeinkommen.
Ein Wechsel in eine günstigere Steuerklasse
führte zu einer Erhöhung des
Nettoeinkommens und somit automatisch
zu mehr Elterngeld. Eventuelle
Nachteile, die durch einen Lohnsteuerklassenwechsel
entstanden, wurden
an anderer Stelle zumeist ausgeglichen.
Wechselte nun z. B. der Elternteil,
der das Elterngeld für sich beantragen
wollte, rechtzeitig in eine günstigere
Steuerklasse, konnte dies, je nach Einkommen,
einige hundert Euro mehr Elterngeld
pro Monat bedeuten.
Familie Mustermann erwartet im Mai 2013 ein Kind. Der Ehemann hat ein
Bruttoarbeitslohn von 3 500 Euro – die Ehefrau von 1 500 Euro. Bisher hatte
der Ehemann mit dem höheren Verdienst richtigerweise die Steuerklasse III,
die Ehefrau die Steuerklasse V. Da die Steuerklasse einmal im Jahr bis zum November
gewechselt werden kann, wechseln sie spätestens bis Oktober 2012
(also 7 Monate vor der Geburt) die Steuerklassen. Der Ehemann in die V und
die Ehefrau in die III. Dadurch bekommt die Ehefrau als Bezieher des Elterngeldes
ein höheres Elterngeld. Der Nachteil dieser Gestaltung besteht darin,
dass nach dem Wechsel der Steuerklassen eine höhere monatliche Lohnsteuer
anfällt. Die zu viel bezahlte Lohnsteuer bekommt das Ehepaar mit dem Steuerbescheid
zurückerstattet.
Quelle: www.lohnsteuerhilfe.net
Seit 2013 ist dies weiterhin möglich,
wird nun aber deutlich erschwert.
Denn ein Wechsel der Steuerklasse
muss nun mindestens sieben Monate
vorher auf der Lohnsteuerkarte eingetragen
sein. Das heißt für werdende
Eltern: Schon zu Schwangerschaftsbeginn
sollte sich darum gekümmert
werden. Im Zweifelsfall kann somit
sehr viel Geld gespart werden. Zugleich
muss aber auch so schon deutlich
früher festgelegt werden, wer von
beiden zuhause bleiben möchte. Um
sich seiner Sache sicher zu sein, empfiehlt
sich eine frühe, kompetente Beratung,
möglicherweise schon bei der
Kinderplanung.
Achtung!
Ein Wechsel der Lohnsteuerklasse
wird erst ab dem Folgemonat wirksam.
Dies sollte bei der Planung
mitbedacht werden. Auch wenn
man schon zu Monatsbeginn, beispielsweise
am 04. April, wechselt,
wird dies erst ab dem nachfolgenden
Monat, in diesem Falle Mai,
gültig.
Weitere Informationen unter:
www.bmfsfj.de
www.familien-wegweiser.de
www.väterzeit.de
3
Nr. 16 – Dezember 2013
Freizeit & Leben
Familie, Partnerschaft und Kinderwunsch
Familienplanung und Partnerschaft
sind unmittelbar von der Diagnose
MS betroffen. Eine umfassende Information
und viele Gespräche sind nun
nötig, um Unsicherheiten zu beseitigen
und Handlungsspielräume aufzuzeigen.
Gerade der Kinderwunsch
steht dabei oft als großes Fragezeichen
im Raum.
Nicht nur, dass Stress, die MS-typische
Müdigkeit und körperliche und
psychische Folgeprobleme der Krankheit,
wie die Spastik oder Depression,
im Alltag manchmal zu einem verminderten
Bedürfnis nach Sexualität
führen können. Auch Ängste vor möglichen
Komplikationen bei der Schwangerschaft
und Geburt sowie das Thema
der Vererbung können hier eine
Rolle spielen.
Auch wenn die Diagnose MS spezielle
Maßnahmen verlangt, bedeutet
sie nicht, dass Sie auf Familienplanung
verzichten müssen. Sprechen Sie gemeinsam
offen über bestehende Probleme
sowie Ihre Wünsche und Vorstellungen.
Finden Sie gemeinsam Wege,
um diese zu verwirklichen. Ihr Arzt ist
in allen Fragen ein wichtiger Ansprechpartner.
MS und Kinderwunsch
Als Erkrankung junger Erwachsener
betrifft MS häufig Menschen, die die
Familiengründung noch vor sich haben.
Sie sind jung, haben vielleicht gerade
den Partner für das Leben gefunden
– und nun die Diagnose MS. Bedeutet
das nun, dass man die gewünschte Familienplanung
ganz über Bord werfen
und auf Kinder verzichten muss? Nein,
zum Glück ist das nicht so. Es gibt keine
speziellen Risiken, weshalb MS-kranke
Männer keine Kinder zeugen oder MSkranke
Frauen nicht schwanger werden
könnten. Auch mit MS kann man
eine eigene Familie gründen.
Ist MS vererblich?
Eine wichtige Frage, die sich Patienten
mit Kinderwunsch stellen, ist die
nach der Vererbbarkeit der Krankheit.
Direkt erblich ist die MS nicht. Vererbt
werden kann allerdings eine gewisse
MS und Vererbung:
die Fakten
Die MS ist keine Erbkrankheit
im engeren Sinne, vererbt wird
möglicherweise eine Veranlagung
zur MS.
Weitere Umweltfaktoren dienen
als Auslöser.
Das MS-Risiko in der Gesamtbevölkerung
liegt bei 0,05 bis
0,1 %.
Bei Kindern mit einem an MSerkrankten
Elternteil liegt das
MS-Risiko bei lediglich 2 bis 4 %.
Veranlagung dazu, MS zu bekommen.
Das Risiko steigt an, wenn beide Partner
MS haben. Dies heißt aber wiederum
nicht, dass jeder, der die Veranlagung
hat, auch wirklich MS bekommt.
Dafür spielen auch Umweltfaktoren,
wie zum Beispiel Virusinfektionen,
eine Rolle. Die genauen Wechselbeziehungen
zwischen ererbter Anlage und
Umwelt sind wissenschaftlich noch
nicht eindeutig geklärt.
MS und Schwangerschaft
Unabdingbar bei einer MS-Erkrankung
ist eine gute Planung der
Schwangerschaft. Stärker als bei gesunden
Menschen ist es wichtig, sich
mit Ihrem Arzt hinsichtlich eines Kindeswunsches
zu besprechen.
Die medikamentöse MS-Therapie
wird in der Schwangerschaft meist unterbrochen.
Einige Präparate, die in der
MS-Behandlung eingesetzt werden,
können das Ungeborene schädigen
und müssen daher längere
Zeit vor Beginn einer Schwangerschaft
abgesetzt werden.
Wie das genau abläuft und
ob in dieser Zeit eine andere
Behandlung erfolgen sollte,
das sollten Sie individuell
vorab genau mit Ihrem Arzt
besprechen. Ebenso, wie Sie
vorgehen, wenn es während
der Schwangerschaft zu einem
Schub kommt.
Ein weiterer Gesprächspunkt
mit Ihrem Arzt sollte
der richtige Zeitpunkt für eine Schwangerschaft
sein, denn nicht immer ist
der aktuelle Krankheitsstand günstig.
Der letzte Schub sollte längere Zeit zurückliegen.
Frauen mit einer sehr hohen
Schubfrequenz sollten daher zunächst
lieber abwarten, ob sich diese durch
geeignete Medikamente verringern
lässt, da sonst die Gefahr eines Schubes
in der Schwangerschaft zu groß ist.
Während eines Schubes sollte man auf
keinen Fall schwanger werden.
Die Unterstützung von professioneller
Seite durch Ärzte und Hebammen
sowie aus dem privaten Umfeld
durch Freunde und Familie, ist in einer
Schwangerschaft mit MS wichtig!
Sie sollten sich frühzeitig bei Ihrem
Frauenarzt über eine enge Betreuung
durch eine Hebamme oder eine Familienhelferin
informieren. Grundsätzlich
abzuraten ist bei einer MS-Diagnose
von Hausgeburten. Zudem müssen
auch vor dem unmittelbaren Geburtsvorgang
selbst Maßnahmen mit dem
Arzt besprochen werden, die eventuell
notwendig werden, wenn Sie während
der Entbindung vorzeitig ermüden und
nicht mehr pressen können. Auch sollten
Sie mit Ihrem Arzt über eine eventuelle
Erhaltungstherapie zur Schubvermeidung
direkt nach der Geburt
sprechen. Insbesondere nach der Geburt
kann es vorübergehend zu einer
Erhöhung der Schubrate aufgrund der
hormonellen Umstellung kommen.
Übrigens, eine gute Nachricht: Während
der Schwangerschaft ist keine
Verschlechterung der Krankheit zu
erwarten. Ganz im Gegenteil: Es gibt
Anhaltspunkte dafür, dass die Schwangerschaft
während ihrer Dauer vor
Schüben schützt.
Checkliste: Geburt planen
Planen Sie für den Geburtstermin
gut voraus.
Informieren Sie den betreuenden
Arzt, die Klinik und die
Hebamme über Ihre MS (Hinterlegen
Sie die Kontaktdaten
Ihres Neurologen).
Besprechen Sie in der Klinik die
Möglichkeiten der Schmerzbehandlung
bei einer natürlichen
Geburt.
Wenn Sie unter einer ausgeprägteren
Muskelschwäche
oder Spastik leiden, kann ein
Kaiserschnitt nötig sein.
Besprechen Sie mit Ihrem Arzt
eine mögliche Erhaltungstherapie
zur Schubvermeidung
nach der Geburt.
Weitergehende Belastungen
Es ist wichtig sich bereits vor einer
Schwangerschaft umfassend mit den
nachfolgenden Belastungen durch
den Familienzuwachs auseinanderzusetzen.
Hilfreich kann auch hier ein
Austausch mit anderen von MS betroffenen
Eltern sein. Diese können Ihnen
am besten über ihre persönlichen Erfahrungen
und Unterstützungsmöglichkeiten
Auskunft geben.
Nach der Geburt
Knüpfen Sie schon früh ein enges
Netzwerk von Helfern aus
Familie und Freundeskreis, die
Sie während der Schwangerschaft
und danach begleiten.
Lassen Sie sich nicht stressen,
gönnen Sie sich ausreichend
Ruhe und Entspannung. Geben
Sie die Verantwortung für das
Kind auch einmal für ein paar
Stunden an eine Vertrauensperson
ab.
Achten Sie auf eine ausgewogene
Ernährung mit vielen
Vitaminen und Ballaststoffen,
damit sich Ihr Körper nach
der Hormonumstellung rasch
erholt, vor allem auch dann,
wenn Sie Ihr Kind stillen wollen.
Auch sollte eine Kinderbetreuung,
für den Fall, dass sich Ihre Krankheit
verschlimmert, überdacht werden.
Wohnen Geschwister oder Großeltern
in der Nähe und können diese notfalls
einspringen oder muss eine professionelle
Betreuung her?
Literatur:
Extracare-Broschüre: Familien,
Partnerschaft und Freunde.
(Zu bestellen im Extracare-
Servicecenter (siehe letzte
Seite Extralife) oder als Download
unter: www.msundich.de)
Hellwig, Kerstin: Sexualität
und Schwangerschaft bei
Multipler Sklerose. dmv 2011.
Georgieff, Georg S.: Satte Diagnose
Multiple Sklerose. Der
Ratgeber für Betroffene und
Angehörige. Maudrich 2009.
Weitere Informationen unter:
www. dmsg.de (Deutsche
Multiple Sklerose Gesellschaft)
www.msundich.de
www.ms-und-kinderwunsch.de
4
Nr. 16 – Dezember 2013
Freizeit & Leben
50
Schreibtherapie:
Mit Stift und Papier auf kreativer Spurensuche
Schreiben ... das ist Kopfkino aktiv
mitgestalten, in andere Welten
verreisen und die Gedanken treiben
lassen. Das führt Schritt für Schritt an
die eigene Kreativität und Identität heran,
hilft Unbewusstes aufzudecken,
Wünsche und Bedürfnisse zu erkennen
und Sorgen loszuwerden, indem sie
auf Papier gebannt werden. Denn in
der Schreibtherapie geht es nicht um
das Verfassen von Bestsellern und die
folgenden Übungen sind auch nicht
dazu gedacht. Vielmehr helfen sie, einen
Anstoß zu ersten Kreativübungen
14. Schreibimpuls:
Jetzt reicht’s aber!
Wenn eine bestimmte unangenehme Situation dir über den
Kopf wächst und du am liebsten abhauen möchtest, aber nicht
weißt, wohin, dann suche dir eine der folgenden Überschriften
aus, und schreibe eine Geschichte darüber.
Mögliche Überschriften:
Ich fliege zum Mond
Ich strande auf einer Insel
Ich ziehe in eine einsame Hütte im Wald
Ich gehe in die Wüste
Ich verziehe mich in ein Kloster
Ich fliehe zu den Indianern
Ich segle über den Atlantik
Variation:
Du kannst deine Geschichte variieren, indem du nur drei Dinge
mit auf deine Reise nehmen darfst. Was nimmst du mit? Schreibe
auch darüber eine oder mehrere Geschichten.
Erfahrungen:
26
Ein Text ist kein starres Gefüge,
er ist dehnbar, streichfähig
und veränderbar.
In einem solchen Cluster kannst du Gedankenspuren entdecken,
die dich zu einer Schreibidee hinführen. Vielleicht landest
du vom Ausgangswort »Licht« nachher bei »Turnschuh«
Schreibtipps
und weitere Übungen in:
oder »Steinbruch«. Lass all das geschehen. So eröffnet sich
dir ein Weg zu außergewöhnlichen Zusammenhängen, die
Ruth Maria Wegner
in deine Geschichte einfließen können. Schreiben mit Bildern:
Gib vor dem Schreiben eines neuen Textes Ein kreativer dieser kreativen Workshop
Schirner Verlag
Übung immer wieder ein paar Minuten Zeit.
ISBN 978-3-8434-3001-2
14,95 7
Wir begannen unsere Schreibrunde am nächsten Morgen mit
einem Cluster und entschieden uns für das Wort »Glück«. Natürlich
kann man auch jedes x-beliebige andere Wort wählen.
zu geben und sich auf das Schreiben
an sich einzulassen. Denn dieses kann
jeder und diese Übungen geben einen
Impuls dazu. Dafür brauchen Sie lediglich
Stift, Papier und die Bereitschaft,
sich auf eine schriftliche Reise zu begeben.
Die Übungen sind als Einstieg
gedacht, können aber natürlich jederzeit
weiterentwickelt und ausgeweitet
werden. Wer weiß, vielleicht entsteht
aus einem Cluster ja bald ein ganzer
Text und aus einem kurzen Impuls eine
längere Geschichte?
7. gendeine Schreibübung: Art von Wasserstelle findest. Vielleicht entdeckst du
einen Springbrunnen
Cluster
oder einen Wassergraben, selbst eine
Pfütze ist gut. Möglicherweise machst du dich auch ganz gezielt
auf den ein Weg beliebiges in ein abgeschiedenes Wort in die Mitte Tal – eines dort gibt leeren es fast Blattes.
Schreibe
Male immer einen einen Kreis Bach, um den dein du Wort, entlangwandern und lasse jetzt kannst. deiner Oder Assoziation du
fährst an einem Wochenende an einen
freien
See
Lauf,
in deiner
indem
Nähe.
du das
Sicher warst du auch schon mal am
ganze
Meer. Betrachte
Blatt vollschreibst
alles,
was mit Wasser zu tun hat, genau. Selbst über einen dreckigen
Tümpel oder einen verschmutzten Weiher kannst
mit Wörtern, die dir dazu
einfallen – in diesem Fall
du schreiben. Wie wäre es mit einem Moor (Moorleichen)
zum Wort Glück. Verbinde
oder einem Stausee (vor einer hohen, dicken Mauer)? Achte
stets alle eingekringelten
auch auf die Gefühle, die du dabei hast. Wo geht es dir gut,
Wörter mit anderen.
wo willst du länger bleiben, wo gleich wieder weggehen?
Lasse bereits gemachte Erfahrungen in deinen Text einfließen.
21. Schreibimpuls:
Wege
Erstelle zuerst ein Cluster, in dessen Zentrum das Wort »Weg«
steht. Was begegnet dir auf einem Weg, einer Straße, einer Autobahn,
einem Bergpfad? Das Thema »Weg« ist schier unendlich –
entdecke immer wieder »neue Wege« zum Schreiben!
Dorothea hatte ihren Text vorgelesen, und alle staunten über
Im Alten Testament wird uns von der vierzigjährigen Wanderung
des Volkes Israel berichtet. In einer ausgetrockneten
ihre ungewöhnliche Idee, doch Ilse meinte: »Na ja, die ist
auch Lehrerin, die kann halt schreiben.«
Wüstengegend waren die Israeliten ständig auf der Suche
Sich
»Das tut nichts
etwas
zur Sache«, erwiderte
von
ich.
der
»Nicht jeder,
Seele
der
schreiben ...
nach Wasser. Moses, ihr Anführer, schlug mit seinem Stab gegen
einen Felsen, wie es ihm sein Gott Jehova geboten hatte.
WGermanistik oder Literaturwissenschaften studiert hat,
ie hilfreich schreiben auch in Bezug
auf die Krankheit MS sein pastoral zu schwafeln, sondern
Hörfunksendungen: nicht abgehoben wie es ist, mit Krankheit oder Behinderung
kann deswegen auch kreative Texte verfassen. Im Gegenteil,
Es floss genug
Akzente
des christlichen Glaubens für den oder bei anderen miterlebt. Sie er-
Wasser für ein ganzes
zu leben
Volk heraus
– selbst
…
betroffen
manchmal stört das sogar.«
kann, das zeigt Andrea Schneiders
Buch „Eigentlich kerngesund“. Lange Alltag zu setzen. 70 Worte zu finden, wo zählen von Menschen, die krank sind
schon arbeitet Sie als Rundfunkpastorin,
– und doch eigentlich kerngesund. Sie
Referentin, Autorin und Moderato-
fragen danach, was trägt – wenn der
rin und lebt seit 2002 mit der Diagnose
Boden unter den Füßen wegbricht.
MS. Wichtig ist ihr, die MS nicht zu verstecken
Und sie erzählen […] – starke Worte,
und offen und frei damit um-
die zum Vertrauen einladen.“
zugehen. Das zeigt sie auch in ihrem
neuen Buch.
Andrea Schneider über das Schreiben:
„Sich etwas von der Seele schreiben
– das kann eine gute Therapie sein. Für
mich als Rundfunkpastorin ist Schreiben
auch Teil meiner beruflichen Tätigkeit:
Sozusagen Gott und Glauben
in den Medien „zur Sprache zu bringen“.
Das habe ich versucht in meiner
langjährigen Tätigkeit als „Wort zum
Sonntag“-Sprecherin in der ARD und
versuche ich auch heute in kirchlichen
es Menschen die Sprache verschlagen
hat. Mutmach-Geschichten zu schreiben.
Dabei finde ich es wichtig, sich selbst
nicht zu verstecken, sondern sich auch
persönlich zu zeigen. Das tut einem
selbst gut. Das gilt auch für mein kleines
Buch „Eigentlich kerngesund“. Ich
erzähle da von eigenen Erfahrungen
und denen anderer. Das Nachdenken
und Schreiben wurde so auch für mich
selbst eine bereichernde Erfahrung.
Und übrigens: Ab und zu mal zu
schmunzeln beim Schreiben und Lesen,
auch über sich selbst – auch das
kann eine gute Therapie sein …“
Aus „Eigentlich kerngesund“:
„Die kurzen Geschichten schildern,
Buchtipp
Andrea Schneider
Eigentlich kerngesund
Mit Hindernissen
mutig leben
SCM Hänssler
12,95 7
ISBN:
978-3-7751-5461-1
++ Was ist eigentlich … ++
Schreibtherapie?
Wer kennt das nicht? Manchmal
würde man sich am liebsten alles
von der Seele schreiben. Viele tun
dies auch – z. B. in einem Tagebuch.
Oder auch in den neuen Medien: Seiten
wie der Online-Blog oder sogar
Twitter sind mittlerweile zum schriftlichen
Mitteilungsorgan geworden und
werden von einer breiten Masse intensiv
genutzt.
Sich etwas von der Seele schreiben
... das macht sich auch die so genannte
Schreibtherapie zunutze. Sie
ist Hilfe zur Selbsthilfe und kann allein,
zuhause oder auch in der Therapie in
Gruppen oder mit einer Betreuungsperson
durchgeführt werden. Ihr Ziel
ist das Entdecken des inneren Selbst,
die Analyse eigener Probleme oder
Lebensumstände und die schriftliche
Selbstreflexion. Dies verbindet sich
auch mit der Lust am Schreiben und
der schriftlichen Rekapitulation. Die
Idee dahinter ist, dass durch Schreiben
der Gefühlszustand einer Person verbessert
und Sorgen erleichtert werden
können. Schreiben ist hier eine schriftliche
Spurensuche nach dem ausgeglichenen
Ich. Dies soll vor allem spontan
geschehen: Die Schreibtherapie hat
nicht den perfekt ausformulierten Roman
zum Ziel. Viel eher geht es ihr um
den kreativen, heilenden Prozess und
das intuitive Schreiben im Moment.
Wer schreibt, entdeckt oft Dinge an
sich, die sonst unbewusst und verborgen
bleiben. Und der große Vorteil daran:
Was einmal aufgeschrieben wurde,
kann jederzeit wieder gelesen werden.
So gehen Gedanken nicht verloren und
helfen, den eigenen Selbstfindungsprozess
schriftlich nachverfolgen zu
können.
Die Schreibtherapie ist Teil der so
genannten kreativen Therapien, zu denen
u. a. auch die Musik- und die Maltherapie
gehören. Ob man für sich allein
oder für andere schreiben möchte,
bleibt dabei jedem selbst überlassen.
Weitere Informationen unter:
www.schreibtherapie.com
5
Nr. 16 – Dezember 2013
Menschen
++ Im Interview: MS-Patientin Christine Heller* und ihr Mann Sven Heller* ++
„Gegen uns hat die MS keine Chance“
Multiple Sklerose kann die Partnerschaft
auf eine harte Probe stellen.
Denn die Erkrankung bringt häufig
Probleme und Veränderungen mit
sich, die das Zusammenleben und den
Lebensplan von Paaren grundlegend
durcheinander bringen können. Aber
auch der Alltag wird durch die Krankheit
stark beeinflusst. So kommt es
nicht selten vor, dass vertraute Abläufe
auf den Kopf gestellt werden und
sich neue Gewohnheiten erst einspielen
müssen. Wie man die Herausforderung
MS gemeinsam meistern kann,
zeigen Christine und Sven Heller*.
Christine Heller erhielt im Dezember
2006 die Diagnose. Seitdem haben
sich beide fest vorgenommen, der MS
als Paar zu trotzen.
Frau Heller, wie haben Sie sich gefühlt,
als Sie Ihre Diagnose erhalten
haben?
Das erste, was mir durch den Kopf geschossen
ist, war: Jetzt kann ich nicht
mehr Skifahren. Und erst im Anschluss
kam der eigentliche Schock. Ich bin
dann aus dem Krankenhaus raus und
habe meinen Mann angerufen. Dabei
habe ich die ganze Zeit eigentlich nur
geweint. Er ist gleich von der Arbeit
nach Hause gekommen. Wir beide
mussten uns erst einmal sammeln.
Herr Heller, wie haben Sie auf die
Diagnose Ihrer Frau reagiert?
Also für mich war das ein richtiger
Schlag. Denn mit so etwas hatte ich
überhaupt nicht gerechnet. Meine Frau
war eigentlich ins Krankenhaus gegangen,
um sich an der Leiste operieren zu
lassen, ein kleiner Routineeingriff. Man
hatte ihr nach der OP erklärt, dass ihre
Beine noch eine Zeit lang taub bleiben
könnten, was bei ihr auch eintrat. Nur
hielt der Zustand viel länger an als gewöhnlich.
Da denkt man natürlich erst
einmal, dass etwas bei der OP schief
gelaufen ist. Aber dass es sich bei der
Taubheit um ein erstes Symptom einer
Autoimmunerkrankung handelt, damit
habe ich auf keinen Fall gerechnet.
»Unseren Lebenstraum
haben wir .
nicht aufgegeben.«
Frau Heller, hat sich die Diagnose sehr
stark auf Ihre gemeinsame Lebensplanung
ausgewirkt?
Im Nachhinein gesehen: eigentlich
nicht. Das einzige, was sich geändert
hat, war, dass wir nicht mehr über ein
zweites Kind nachgedacht haben. Unseren
Lebenstraum, uns irgendwann
ein Wohnmobil zu kaufen und durch
die Lande zu ziehen, haben wir aber
nicht aufgegeben. Denn in der Reha
habe ich erfahren, dass es für den Fall
der Fälle Hebebühnen für verschiedene
Fahrzeugtypen gibt. Natürlich hat
mir auch die Unterstützung meines
Mannes geholfen, an unserem Traum
festzuhalten. Denn er denkt bei jeder
möglichen Barriere mit, wie man sie
aus dem Weg schaffen kann.
Herr Heller, hat sich seit der Diagnose
etwas in Ihrer alltäglichen Aufgabenteilung
geändert?
Nur ganz wenig. Meine Frau macht das
meiste. Ich helfe ihr zum Beispiel beim
Getränkekisten hochtragen oder wenn
ihr doch einmal bei etwas die Kraft
ausgeht. Aber ansonsten versucht sie
sogar eher, mich zu entlasten, da ich
beruflich stark eingespannt bin.
Nehmen Sie sich seit der Diagnose
bewusst mehr Zeit für sich zu zweit?
Herr Heller: Durch meine berufliche
Situation und unsere unterschiedlichen
Arbeitszeiten ist das schwierig.
Und dann steht ja auch noch das Kind
im Vordergrund. Unsere Tochter wird
jetzt zwölf. Daher können wir uns nur
selten Zeit für uns nehmen. Ich denke,
das kommt dann erst in ein paar Jahren,
wenn alles etwas ruhiger geworden
ist.
Wie gehen Sie mit den Gegebenheiten
um, die die Krankheit mit sich
bringt?
Frau Heller: Ein gutes Beispiel, wie wir
mit gewissen Umständen umgehen,
ist vielleicht das Spritzen. Damit hatte
ich so meine Probleme. Ich konnte
mich einfach nicht überwinden, mein
Medikament selbst zu injizieren. So
musste ich zum Spritzen regelmäßig
zum Hausarzt gehen. Irgendwann hat
mein Mann gesagt, dass er es lernen
will, damit ich nicht ständig in die Praxis
muss. Er ist dann mit mir zum Arzt
gegangen und hat sich alles zeigen
lassen. Von da an hat er mir ein Jahr
lang meine Injektion gegeben, obwohl
man ihm angesehen hat, dass es ihn
viel Überwindung kostet. Aber er hat
durchgehalten, wofür ich ihm unheimlich
dankbar bin.
Herr Heller: Die Situation hat sich
mittlerweile geändert, da meine Frau
auf eine orale Therapie umgestellt
wurde. Somit werde ich in dieser Hinsicht
nicht mehr gebraucht und ich
muss sagen, dass das neue Medikament
die Lebensqualität von uns beiden
stark verbessert hat.
»Wir sind einfach .
wieder zum Alltag übergegangen.«
Hatte die Erkrankung Auswirkungen
auf Ihre Partnerschaft?
Herr Heller: Bis auf den ersten Schock,
den man da zu verdauen hatte, glaube
ich nicht. Wir sind irgendwann auch
einfach wieder zum Alltag übergegangen.
Manchmal habe ich das Gefühl,
dass wir die Krankheit einfach ignorieren.
Wir versuchen, sie erst gar nicht in
unser Leben eindringen zu lassen. Wir
beide sind sehr pragmatisch veranlagte
Menschen. Das heißt, wir warten
bis eine Situation eintritt und schauen
dann, wie wir mit ihr umgehen.
Gab es einen Moment, in dem sich
gezeigt hat, wie groß Ihr Zusammenhalt
ist?
Herr Heller: Ja. Ein Jahr nach der Diagnose
wollte ich mit Freunden Skifahren.
Mir war nicht wohl dabei, meine
6
Nr. 16 – Dezember 2013
Menschen
Frau alleine zu lassen. Aber sie sagte:
„Gönn dir das noch einmal, wer weiß,
wann sich wieder einmal die Gelegenheit
dazu bietet.“ Und dann ist es
passiert. Ich hatte einen wahnsinnig
schweren Skiunfall. Als ich aus der
Narkose aufgewacht bin, habe ich nur
gedacht: Oh mein Gott, hoffentlich bekommt
meine Frau jetzt keinen Schub,
wenn sie das erfährt.
Frau Heller: Mein Mann lag dann
neun Tage lang im Krankenhaus in Österreich.
Ich konnte Überstunden-Ausgleich
nehmen und bin zu ihm geflogen.
Bei dem Krankentransport nach
Berlin war ich mit dabei. Zurück in der
Heimat war alles sehr stressig. Arbeit,
Kind und jeden Tag ins Krankenhaus.
Ich muss sagen, ich hatte Sorge, einen
Schub zu bekommen. Aber was mir am
meisten durch den Kopf ging war, dass
ich meinen Mann wieder zu Hause haben
will. Solche Momente schweißen
zusammen.
Gibt es Situationen, in denen es einem
von Ihnen beiden einmal zu viel wird?
Frau Heller: Ja, die gibt es. Dann nehmen
wir uns ganz bewusst Auszeiten.
Dann sage ich beispielsweise nach der
Arbeit zu meinem Mann: „Bleib du
heute bitte einmal bei der Kleinen und
ich gehe mit meinen Freundinnen noch
aus.“ Es ist unheimlich wichtig, dass
man sich diese Auszeiten nimmt, um
einfach mal andere Personen zu sehen
und abzuschalten.
Welche Ängste und Wünsche haben
sich für Sie durch Ihre Krankheit ergeben?
Frau Heller: Angst habe ich eigentlich
nur davor, dass ich mich eventuell
irgendwann nicht mehr so bewegen
kann, wie ich es gewöhnt bin. Das
kommt daher, dass ich ein sehr lauffreudiger
Mensch bin und unruhig
werde, wenn ich keinen Bewegungsausgleich
bekomme. Mein Wunsch
ist es daher, dass alles noch lange so
bleibt, wie es im Moment ist – also
dass ich bis ins hohe Alter einigermaßen
laufen kann. Ich möchte auch
später noch zum Auto hin- und wieder
zurücklaufen oder einen Einkaufsbummel
oder einen Städtetrip machen
können, natürlich alles mit Pausen. .
Hatten Sie jemals Angst, dass Ihr
Mann Sie wegen Ihrer Erkrankung
verlassen würde?
Ja, anfangs. Das ist ganz natürlich. Aber
mit der Zeit habe ich gemerkt, wie viel
Hilfe und Verständnis mein Mann mir
zukommen lässt. Somit war für mich
das Thema eigentlich nach ein oder
zwei Jahren abgehakt. Seitdem denke
ich: Nein, wegen der Krankheit verlässt
er dich nicht. Wenn du schrullig wirst,
dann kann es dir passieren, aber nicht
wegen der MS.
»Man sollte nicht sein
ganzes Leben nach der
MS ausrichten.«
Welche Tipps können Sie anderen MS-
Patienten und deren Partnern geben?
Frau Heller: Ich denke, man sollte versuchen,
immer positiv zu denken. Außerdem
sollte man Pläne schmieden,
wie beispielsweise eine Reise ins Ausland
planen, die vielleicht erst ein halbes
bis dreiviertel Jahr später ansteht.
Auf sie sollte man sich dann freuen und
nicht denken: „Hoffentlich habe ich da
keinen Schub.“ Das heißt, einfach nicht
zu viel nachdenken, sondern planen
und machen. Und wenn es dann nicht
klappt aus gesundheitlichen Gründen,
dann ist es so. Aber man sollte nicht
sein ganzes Leben nach der MS ausrichten,
sondern es bewusst leben.
Gemeinsame Krankheitsbewältigung in der Partnerschaft
Tipps für eine konstruktive Kommunikation:
Beginnen Sie ein Gespräch mit einer positiven Grundhaltung, ruhig
und ohne Konfliktabsichten. Auf keinen Fall im verärgerten, angespannten
oder erschöpften Zustand. Ebenso nicht nach zu viel
Alkoholgenuss oder wenn beide müde und unkonzentriert sind.
Schaffen Sie dafür eine entspannte und angenehme Atmosphäre, in
der Sie sich locker unterhalten können. Nehmen Sie sich Zeit für die
Gespräche.
Sprechen Sie über Ihre Gefühle! Nur so kann der Partner sich in Sie
hineindenken. Versuchen Sie in Gesprächen deutlich zu machen, wo
Unsicherheiten oder Probleme liegen. Beachten Sie dabei die Bedürfnisse
des Partners, konzentrieren Sie sich aber auch auf eigene
Wünsche.
Seien sie offen für Kritik, die Bitten und Wünsche des Partners. Überlegen
Sie erst in Ruhe, ob Sie einen Wunsch wirklich zurückweisen
wollen. Beachten Sie, dass nicht nur Sie unter der Erkrankung leiden,
sondern auch Ihr Partner Ängste und Unsicherheiten verspürt.
Ihr Partner kann die Krankheit und die damit verbundenen Probleme
nicht in allen Einzelheiten nachvollziehen, wenn Sie ihn nicht über
Gefühle, Schmerzen und körperliche Einschränkungen aufklären.
Gerade auch in Bezug auf die Sexualität sind Gespräche hier wichtig!
Beenden Sie Gespräche mit einem positiven Resümee unabhängig
vom Gesprächsverlauf und den erreichten Zielen. Jedes Gespräch
an sich ist schon, wenn es in ruhiger Atmosphäre geführt wird, ein
Erfolg für sich.
Worüber Sie sprechen sollten:
Sorgen, Zukunftsängste, Probleme in der Beziehung
das Sexualleben und damit verbundene Gefühle und Erwartungen
unsichtbare Begleitsymptome der MS, die für den Partner vielleicht
nicht sofort nachvollziehbar sind (Depressionen, Fatigue, …)
Belastungen der Beziehung durch die MS (aus der Perspektive beider
Partner)
Bedürfnisse, Wünsche, vielleicht auch einen Kinderwunsch?
Für jedes Gespräch gilt grundsätzlich:
Sprechen Sie offen miteinander, bauen Sie Hemmungen ab, vertrauen
Sie sich einander an!
* Namen von der Redaktion geändert
7
Nr. 16 – Dezember 2013
Kultur & Leben
Allgäu – einzigartige Naturlandschaft,
Urlaubsregion und Erholungsgebiet
© Füssen Tourismus und Marketing
www.guenterstandl.de
Im Grenzgebiet zu Österreich und einem
Teilgebiet Oberschwabens erstreckt
sich die Landschaft des Allgäus
mit ihren Bergen und Gebirgsketten
auch bis in südöstliche Teile Baden-
Württembergs. Der letzten Eiszeit ist
es zu verdanken, dass das Allgäu nicht
nur mit spektakulären Gebirgs- und
Hügellandschaften aufwartet, sondern
auch zahlreiche weitläufige Seenlandschaften
bietet, die zum Erkunden und
Erholen einladen. Hier erstrecken sich
grüne Wiesen, erheben sich Märchenschlösser
in den Bergen und wechseln
sich sattgrüne Grashänge mit den zackigen
Kalkalpen im Süden ab.
Allgäu rund ums Jahr:
Ein Besuch im Allgäu – das lohnt sich
das ganze Jahr. Beeindruckt die Region
im Sommer mit grünen Weiten und
überdurchschnittlich hoher Sonnenstundenstatistik
(regelmäßig steht
das Allgäu hier deutschlandweit an
der Spitze), lässt sich die Landschaft
im Winter ausgiebigst für Wintersport
und -erholung nutzen. Wandern lässt
sich im Allgäu übrigens von Frühjahr
bis Winter. Im Sommer kommen Wanderfans
voll auf ihre Kosten. Hunderte
von Kilometern ausgeschilderter Wege
in drei verschiedenen Höhenlagen und
für jeden Anspruch machen Lust, die
Wanderschuhe zu schnüren. Insgesamt
800 beschilderte Winterwanderwege
führen durch die Allgäuer Bilderbuchlandschaften.
Zahlreiche Veranstalter
bieten hier auch geführte Wanderungen.
Wie wäre es denn z. B. mit einer
aufregenden Fackelwanderung?
Allgäu aktiv:
Neben dem Wandern bietet die Region
auch zahlreiche weitere Möglichkeiten
sich aktiv zu betätigen. Neben Nordic
Walking, Inline-Skating, Surfen, Angeln,
Paragliding, Segelfliegen, Ballonfahren,
Moutainbiking, Tennis, Reiten,
Surfen u.a. steht schwimmen in einem
der zahlreichen Badeseen auf dem Programm.
Im Winter lockt das Allgäu die
Ski- und Skilangläufer an. Aber auch
für weniger Pistenbegeisterte bieten
sich zahlreiche Möglichkeiten, die Winterlandschaft
zu nutzen, beispielsweise
bei Schneeschuhwanderung oder
Schlittenfahrten.
Interessante Links & Adressen:
Allgäu Tourismus:
Tel: 0800 2573678
E-Mail: info@allgaeu.info
www.allgaeu.info
Füssen Tourismus:
Tel. 08362 9385-0
E-Mail: tourismus@fuessen.de
www.fuessen.de
Schloss Neuschwanstein
Telefon 08362 93083-0
E-Mail: info@ticket-center-.
hohenschwangau.de
ww.neuschwanstein.de
Füssen im Allgäu – zwischen Lauten
und Märchenschlössern
Füssen – den Namen verbinden viele
sofort mit Schloss Neuschwanstein.
Aber die Stadt und ihre Umgebung haben
noch viel mehr zu bieten.
Musik- und Kulturstadt:
Das romantische Flair der Füssener Altstadt
lädt zu Entdeckungsreisen in die
Vergangenheit, aber auch zum gemütlichen
Stadtbummel ein. Hier vereinen
die verwinkelten Gassen Mittelalter-romantik
mit dem
Bummel durch Boutiquen
und kleine
Geschäfte oder Kaffee
und Kuchen in
einem der zahlreichen
Cafés der
Stadt. Füssen hat
eine lange, traditionsreiche
Instrumentherstellungsgeschichte
und ist
bekannt für außergewöhnliche
Konzerte. Im Museum der
Stadt lässt sich daher in die Geschichte
des Saiteninstrumentenbaus eintauchen
und eine der umfangsreichsten
Sammlungen historischer Lauten, alter
Geigen und verwandter Streichinstrumente
besichtigen.
Wellness und Entspannung:
Die gesamte Allgäu-Region bietet hinreichend
Möglichkeiten für einen Aktivurlaub.
Daneben aber auch Wellness und
Besichtigungs- & Ausflugstipps:
Winterwanderer: Schneeschuhtouren im Allgäu
info@allgaeu-bikers.de, Telefon 08323 968013
www.schneeschuhwandern-allgaeu.de
Entspannung für diejenigen, die es etwas
ruhiger angehen lassen wollen. Der
Füssener Ortsteil Bad Faulenbach ist Mineral-
und Moorheilbad sowie Kneippkurort,
der ländliche Ortsteil Weißensee
ist als Luftkurort bekannt. Auch Füssen
selbst ist anerkannter Kneippkurort. Neben
verschiedenen Therapieangeboten
reicht die Wellnesspalette von Medical
Wellness über Ayurveda und Thalasso
bis zur Allgäuer Heustempelmassage.
Schloss Neuschwanstein:
Wenn man in Füssen
ist, sollte man einen Besuch
des weltberühmten .
Märchenschlosses Schloss
Neuschwanstein nicht ver-.
passen. Oberhalb von Hohenschwangau
bei Füssen
steht das imposante Bauwerk
mitten in schönster
Bergkulisse. König Ludwig
II. ließ das Schloss ab
1869 errichten. Die Vollendung durfte er
selbst allerdings nicht mehr miterleben.
Infos zur Barrierefreiheit:
..Barrierefreie Stadtführungen:
Barrierefreier Stadtrundgang:
Die romantische Altstadt
Füssens lässt sich barrierefrei
erkunden. Weitere Informationen:
Telefon 04189 457
Museum der Stadt Füssen:
Öffnungszeiten: Di bis So: 11.00–17.00 Uhr; Nov. bis März: 13.00–6.00 Uhr
Eintritt: 6,00 Euro (Ermäßigt: 4,00 Euro)
barrierefrei
Schloss Neuschwanstein:
Öffnungszeiten: Täglich: 9–18 Uhr;16. Oktober bis März: 10–16 Uhr.
Tickets für die Schlossbesichtigung: Telefon 08362 93083-0
www.ticket-center-hohenschwangau.de
barrierefrei (für barrierefreie Führungen im Schloss nachfragen)
© Füssen Tourismus und Marketing / BTV
Was ist los in Deutschland? Dezember 2013 bis März 2014
22.11.2014 – 23.12.2014
42. Internationaler Weihnachtsmarkt
Essen
Lichterglanz, Budenzauber, Zimt- und
Glühweihnduft – und das alles mit
internationalem Flair. Spezialitäten
und Handwerk aus aller Welt sowie
Weihnachtsfestbeleuchtung an rund
260 Ständen.
www.weihnachtsmarkt.essen.de
8
06.02.2014 – 16.02.2014
Berlinale – 64. Internationale Filmfestspiele Berlin
www.berlinale.de
Spielstätten größtenteils barrierefrei
27.02.2014 – 03.03.2014:
Weiberfastnacht bis Rosenmontag:
Es heißt wieder närrisch sein... .
Alaaf und Helau in den Karnevalshochburgen
www.koelnerkarneval.de
www.comitee-duesseldorfer-carneval.de
Vier Jahre ist es her … jetzt
hat das Warten auf das
nächste große Sportevent ein
Ende: Vom 07. bis 23. Februar
2014 darf wieder mitgefiebert
werden, wenn die XXII. Olympischen
Winterspiele in Russland
stattfinden. Austragungsort
ist die Stadt Sotschi am
Schwarzen Meer. Jetzt heißt es
Winter erleben …
bei den Olympischen Winterspielen
2014
einschalten, wenn olympisches Gold in Biathlon, Skilanglauf, Eiskunstlauf,
Curling, Eishockey und vielen weiteren Disziplinen vergeben wird.
Übertragen werden die Spiele live im Fernsehen.
Nr. 16 – Dezember 2013
Kultur & Leben
Partnersuche im Netz
Die meisten Menschen wünschen
sich zu einem zufriedenen Leben
eine intakte Beziehung. Oft ist es aber
gar nicht so einfach, jemanden kennenzulernen,
mit dem man ähnliche
Vorstellungen teilt, bei dem aber auch
die berühmte „Chemie“ stimmt.
Das Web 2.0 hat alle unserer Lebensbereiche
verändert. Auch die Suche nach
potentiellen Liebespartnern findet immer
mehr online statt. Im Internet kann
man heutzutage zahlreiche Kontaktbörsen
für Menschen unterschiedlicher
Couleur und Vorlieben aufrufen. Die
große Liebe scheint nur einen Mausklick
entfernt zu sein. Auf Online-Kontaktbörsen
hat man die Möglichkeit, Profile
von anderen Nutzern anzusehen und
ein eigenes anzulegen. Anhand dessen
verrät man etwas über sich selbst: Was
wünscht man sich von einer Beziehung,
wo macht man am liebsten Urlaub? Auf
der Grundlage dieses ersten Eindrucks
kann man sich untereinander kontaktieren
und auf unverbindliche Weise langsam
kennenlernen.
Online-Portale können dabei unterschiedliche
Interessen bedienen. Partnervermittlungen
wie parship.de sind
z. B. dafür ausgerichtet, langfristige
Beziehungen zu vermitteln, während
Singlebörsen wie friendscout24.de eher
flexibel angelegt sind. Viele Online-Kontaktbörsen
sind zudem kostenpflichtig.
Partnerschaft und Krankheit
Liebe kann etwas sehr Schönes sein, zugleich
bündeln sich in diesem Lebensbereich
die meisten Selbstzweifel. Menschen
mit MS fragen sich häufig, wie
sich ihre spezielle Lebenssituation auf
eine Partnerschaft auswirken könnte.
Auf keinen Fall sollte jedoch die Krankheit
davon abhalten, den Kontakt zu
anderen Menschen zu suchen. Wie diese
vom gegenüber aufgefasst wird, ist
individuell völlig verschieden. Ehrlichkeit
und Offenheit sind wichtig.
Für chronisch Kranke, die sich einen
Partner wünschen mit einer ähnlichen
Lebenssituation, gibt es spezielle Online-Kontaktbörsen
wie etwa www.handicap-love.de.
Die „größte Single-Börse
für Menschen mit Behinderungen“ ist
übersichtlich aufgebaut. Anhand der rot
unterlegten Felder links lassen sich in
Kategorien wie „Er sucht sie“ oder „Sie
sucht sie“ Profile registrierter Mitglieder
aufrufen. Den Nutzern ist es selbst überlassen,
wie detailliert sie ihr Handicap
beschreiben. Handicap-Love punktet
auch durch eine hohe Benutzerfreundlichkeit:
Sehbehinderte können sich
z. B. die Schrift größer darstellen lassen.
Bei Problemen stellt Handicap-
Love sogar einen telefonischen Hilfsdienst
zur Verfügung. Zudem wartet
die Seite mit weiteren Angeboten, wie
Verweisen zu hilfreichen Links zu chronischen
Krankheiten oder einer Forumsfunktion
auf, in der mit anderen
Nutzern über beliebige Themen diskutiert
werden kann. Bei Internetkontakten
ist jedoch auch immer ein Stück
Vorsicht geboten. Geben Sie private Informationen
nicht leichtsinnig heraus.
Auch wenn jemand vertrauenswürdig
und nett erscheint.
Internetportale für Menschen
mit und ohne Handicap:
www.parship.de
www.friendscout24.de
www.neu.de
www.handicap-love.de
www.gleichklang.de
partnersuche-krankheit.html
www.behinderte-dating.com
www.flirt-projekt.de
Christina Lamb,
Malala Yousafzai
Ich bin Malala
Judith Lennox
An einem Tag im
Winter
Ein mysteriöser Todesfall, zwei
ungleiche Freundinnen und ein
schicksalhaftes Familiengeheimnis:
Die junge Ellen stößt in ihrer ersten
Anstellung auf einen Chef, den ein
dunkles Rätsel umgibt. Dann kreuzt
India, die sie aus Kindertagen kennt,
ihren Weg – und ausgerechnet sie
++ BUCHTIPP ++
Droemer, Hardcover
400 Seiten, Okt. 2013
ISBN: 978-3-426-27629-7,
19,99 e
Am 9. Oktober 2012 wird die junge
Pakistanerin Malala Yousafzai auf
ihrem Schulweg von Taliban-Kämpfern
überfallen und brutal niedergeschossen.
Die Fünfzehnjährige hatte sich
den Taliban widersetzt, die Mädchen
verbieten, zur Schule zu gehen. Oben-
Robin Gold
Die Liste der
vergessenen
Wünsche
Blanvalet
Taschenbuch
352 Seiten, Okt. 2013
ISBN: 978-3-7645-0484-7, 14,99 e
Früher war alles einfacher. Abschiede
zum Beispiel. Als die achtjährige
Clara Black ihren Kater beerdigte, ahnte
sie nicht, dass das Leben noch einen
viel größeren Verlust für sie bereithalten
würde: Jahre später stirbt ihr Verlobter
kurz vor der Hochzeit. Es bricht
Claras Herz. Doch dann findet sie eine
alte Liste mit ihren Kindheitswünschen,
die vor ihrem 35. Geburtstag in
Erfüllung gehen sollten – ihr Rettungsanker
zum Weg zurück ins Glück …
Martin Davies
Wiedersehen
in Hannesford
Court
++ Für Sie gehört ++
drein führte sie für die BBC ein vielbeachtetes
Blog-Tagebuch über ihren
Alltag unter den Islamisten. Damit war
ihr Todesurteil gefällt. Die Kugel traf
Malala aus nächster Nähe in den Kopf.
Wie durch ein Wunder überlebte sie
und erklärte, dass dieser Anschlag sie
nicht davon abhalten wird, auch weiterhin
für die Rechte von Kindern, insbesondere
Mädchen, einzutreten. Für
ihr außergewöhnliches Engagement
wurde Malala für den Friedensnobelpreis
nominiert.
Dies ist ihre Geschichte.
dtv premium
Deutsche Erstausgabe
336 Seiten, Nov. 2013
ISBN: 978-3-423-24989-8, 14,90 e
London, 1919. Der junge Hauptmann
Tom Allen erhält für die Weihnachtstage
eine Einladung nach Hannesford
Court, dem Landsitz der Familie Stansbury.
Zugleich bittet ihn ein Freund, einer
alten, nie aufgeklärten Geschichte
nachzugehen: Kurz vor Ausbruch des
Krieges ist ein deutscher Arzt auf Hannesford
Court an einem Herzinfarkt
gestorben – so schien es jedenfalls.
Tom beginnt,die Fäden der Vorkriegsgeschichte
wieder aufzurollen ...
gibt Ellen den Schlüssel zur Lösung an
die Hand. Ein packender Hörkrimi für
kalte Tage und gemütliche Stunden,
spannend gelesen von der als Tatortkomissarin
Klara Blum bekannten Eva
Mattes.
Erschienen bei
Osterwold audio
599 Minuten
24,99 e
ISBN:
978-3-86952-129-9
Impressum
Herausgeber:
Novartis .
Pharma GmbH.
Roonstraße 25
90429 Nürnberg
www.novartis.de
Redaktion/Gestaltung:
promedici
Postfach 1133
48302 Senden
Druck:.
Pinsker Druck und .
Medien GmbH.
84048 Mainburg
ISSN 1869-4020
Abonnement:
Extracare-Servicecenter
c/o DR. SCHARM GmbH - .
Medizinisches Marketing
Eisenbahnstr. 38
76229 Karlsruhe
Telefon: 0800-987 00 08
(gebührenfrei: Mo. bis Fr. .
von 8.30 bis 18.30 Uhr)
info@extracare.de
Bildnachweis:.
Fotolia, iStockphoto
EXTRALIFE erscheint dreimal jährlich und
kann kostenlos über das Extracare-Servicecenter
abonniert werden. Alle Rechte sind
vorbehalten. Nachdruck nur mit Genehmigung
des Herausgebers. Für unverlangt
eingesendete Manuskripte oder Bilder kann
keine Haftung übernommen werden. Die
Redaktion behält sich vor, Leserbriefe sinnvoll
zu kürzen.
Alle Informationen wurden nach bestem Wissen
zusammengestellt. Die Redaktion kann
jedoch keinerlei Gewähr für Aktualität, Korrektheit
und Vollständigkeit der Informationen
übernehmen. Haftungsansprüche gegen
Redaktion, Herausgeber oder Verlag, welche
durch die Nutzung der angebotenen Informationen
verursacht wurden, sind grundsätzlich
ausgeschlossen, sofern kein nachweislich vorsätzliches
oder grob fahrlässiges Verschulden
vorliegt. Alle auf diesen Seiten gemachten Angebote
sind freibleibend und unverbindlich..
9
Nr. 16 – Dezember 2013
Unterhaltung
Wichtelrennen:
Acht Weihnachtswichtel wollen
im Schnee gemeinsam um die
Wette laufen. Aber: Wie viele Rennen
müssen sie mindestens veranstalten,
damit jeder Wichtel zumindest
einmal am schnellsten ins Ziel
kommt?
Kleiner Tipp: Man muss das Rennen
nicht unbedingt gewinnen, um
schneller als der Letzte zu sein.
Minze-Schoko-Badepralinés
Inhaltsstoffe
100 g dunkle Kakaobutter
3 Esslöffel und 1 Teelöffel (50 ml)
Mandelöl
20 Tropfen ätherisches .
Pfefferminzöl
Zubehör
Wasserbad-Set
Schokoladenformen oder .
Eiswürfelbehälter
Küchenfolie oder luftdicht .
verschließbares Schraubglas
Winterrätsel:
Chaos im Rentierstall:
So ein Chaos im Stall … und das so kurz
vor Weihnachten. Die Rentiere sind in
heller Aufregung. Vier Gatter sollen so umgelegt
werden, dass drei quadratische Ställe
entstehen … Aber wie?
Kakaobutter im Wasserbad-Set oder
1 in einer Schüssel über einem Topf
mit kochendem Wasser schmelzen.
In die Formen gießen und abkühlen
3 lassen. Anschließend zum Aushärten
in den Kühlschrank stellen. Ist die
Mischung fest geworden, aus den Formen
nehmen. Entweder in Folie einwickeln
oder in einem Glas mit Schraubdeckel
aufbewahren.
Anwendung
Ein oder zwei Badepralinés
einfach in ein heißes Bad geben.
Ölbäder können mit normaler Kakaobutter
hergestellt werden,
doch wenn Sie die biologische, unraffinierte
Qualität benutzen, sehen die
Produkte wie Schokolade aus und ergeben
großartige, kalorienarme Geschenke.
Vergessen Sie auf keinen Fall, einen
Zettel mit der Warnung „nicht zum
Verzehr geeignet“ beizulegen, denn sie
duften und sehen aus wie echte Prali-
Lösung Wichtelrennen: Sie müssen mindestens zwei Rennen veranstalten. Die Reihenfolge, in der die Wichtel das Ziel erreichen, muss beim zweiten Rennen genau anders
herum als beim ersten Rennen sein. (ABCDEFGH - HGFEDCBA)
10
nen. Experimentieren Sie mit Kombinationen
wie Storchschnabel-Orange
oder Rosenöl für einen Duft nach der
türkischen Süßigkeit Lokum (Türkischer
Honig). Diese Mischungen gießt
man in kleine Gästeseifen- oder Schokoladenformen,
in Eiswürfeltabletts
aus Silikon in unterschiedlichen Variationen
oder in Mini-Fondantformen.
2
Vom Feuer nehmen und das Mandelöl
und die ätherischen Öle dazugeben.
Anleitung aus:
Karen Gilbert
Natürlich pflegen &
verwöhnen
Naturkosmetik
selber herstellen
144 Seiten mit zahlreichen
Fotos
Jan Thorbecke Verlag
ISBN 978-3-7995-
0738-7, 22,99 7
Lösung Chaos
im Rentierstall:
Nr. 16 – Dezember 2013
Essen & Leben
Die Lieblingsplätzchenrezepte unserer Leser
Können Sie ihn auch schon riechen, diesen Duft
von köstlichen Gewürzen und Weihnachten?
Vielen Dank für die tollen Anregungen und
Plätzchenrezepte. Wir haben einige besondere
Rezepte unserer Leser für Ihre Weihnachtsbäckerei
herausgesucht. Viel Spaß beim Backen!
Mandel-Schoko-
Plätzchen
100 g Zartbitter-Schokolade grob hacken.
150 g Butter oder Margarine, 250 g brauner
Zucker, 1 Pk. Vanillezucker und 1 Prise Salz cremig
weiß aufschlagen.
2 Eier und 2 EL Sahne verquirlen, zufügen und
unterrühren; 3–4 Tröpfchen Bittermandel-Aroma
unterrühren.
400 g Mehl und 2 TL Backpulver mischen und
mit den Knethaken unterkneten. Schokolade
und 150 g gehackte Mandeln ebenfalls unterkneten.
Mit einem Löffel kleine Häufchen auf ein mit
Backpapier ausgelegte Backblech setzen.
Im vorgeheizten Ofen (E-Herd 175 °C/Umluft .
150 °C / Gas Stufe 2) 18–20 Min backen. .
Auf einem Gitter abkühlen lassen.
Gefüllte
Marzipanstangen
250 g Marzipanrohmasse geschmeidig rühren.
200 g Margarine hinzufügen, dann geschmeidig
rühren.
100 g Zucker, 1 Pk. Vanillezucker, 1 Ei, .
3 Tropfen Zitronenbacköl dazurühren.
250 g Weizenmehl, 100 g Speisestärke esslöffelweise
unterrühren.
Mit Spritzbeutel 5 cm lang auf gefettetes (oder
mit Backpapier belegtes) Backblech spritzen
und backen.
Mit Sauerkirschmarmelade zusammen kleben,
beide Enden in Schokoguss tauchen.
Nougatstangen
225 g Butter geschmeidig rühren,
100 g gesiebten Puderzucker, 1 Pk. Vanillezucker,
3 Eigelb, 2 Messerspitzen gemahlener Zimt hinzugeben,
200 g Weizenmehl, 40 g Kakao mit 1 gestr. Teel.
Backpulver mischen und esslöffelweise unterrühren.
125 g gemahlene Haselnüsse rösten und dazugeben.
Den Teig in einen Spritzbeutel füllen und etwa
4 cm lange Stangen auf ein gefettetes oder mit
Backpapier belegtes Backblech spritzen.
Strom: bei 170–190 °C backen.
Füllung:
150 g Nuss-Nougatmasse im Wasserbad auflösen,
die Hälfte der erkalteten Plätzchen damit
bestreichen, die übrigen drauf legen und gut
andrücken.
Die Stangenenden in Schokoladenguss tauchen.
Schokoladen-Nüsse
100 g Butter mit 150 g gesiebten Puderzucker
schaumig rühren.
125 g geriebene Zartbitterschokolade und 125 g
geriebene Haselnüsse untermischen.
Den Teig über Nacht kühl stellen.
Kleine Kugeln formen und auf ein Backblech
setzen.
Im vorgeheizten Ofen bei 150 °C ca. 25 Minuten
backen.
Richtig Naschen
in der Weihnachtszeit
Die Verführungen vor allem zur
Weihnachtszeit sind groß. Spekulatius,
Lebkuchen, Marzipan, Schokoladennikoläuse
… Da gerät man leicht
in Versuchung, die gesunde Ernährung
für einige Monate über Bord zu werfen.
Aber trotz aller Verlockungen, gibt
es auch in der Weihnachtszeit die
Möglichkeit sich gesünder und obendrein
leckerer Naschereien zu bedienen.
Denn Winterzeit ist auch Nüssezeit
und da darf man gerne zulangen,
wenn auch aufgrund des recht hohen
Fettgehalts in Maßen.
Nüsse punkten mit ihrem hohen
Anteil an Nähr- und Mineralstoffen und
sind somit ein sehr gesunder Snack. Besonders
empfehlenswert sind hier Walnüsse,
Mandeln und Haselnüsse.
Auch Obst ist eine gute und süße Ergänzung
für zwischendurch. Wer hat
im Winter nicht Lust auf eine leckere
Mandarine oder Orange? Diese enthalten
kaum Kalorien und decken mit
ihrem hohen Vitamin-C-Gehalt schon
fast die Hälfte unseres Tagesbedarfs.
Und wer es nicht übertreibt, darf
dann natürlich auch gerne einmal in
die Plätzchendose greifen. Vielleicht
lassen Sie sich dabei von unseren Rezepten
inspirieren?
Rezepttipp
für einen winterlichen Snack
Janices
Rosmarin-
Nüsse
Zutaten für 6 Portionen:
Zubereitung: 10 min
250 g Cashew-Nüsse
. . (evtl. Walnuss, Macadamia)
2 EL frischer Rosmarin,.
. . .grob gehackt
1/2 TL Cayennepfeffer
2 TL brauner Zucker
1 EL Salz
15 g Butter
Backrohr auf 180 °C vorheizen. Nüsse
ca. 5 Minuten im Rohr anwärmen.
Die restlichen Zutaten in einer Schüssel
vermengen, eventuell die Butter zerkleinern.
Die warmen Nüsse darin wälzen.
Tipp:
Warm schmecken die gewürzten
Nüsse am besten. Wenn Sie eine größere
Schar Gäste erwarten, kann man sie .
24 Stunden im Voraus machen und kurz
vor der Party im Backrohr wärmen.
Rezept aus:
Ganz entspannt
kochen
für Freunde und
Familie
Annabelle Knaur-
Trauttmansdorff
Aglaia Clam-
Martinic
Christian Brandstätter
Verlag
176 Seiten, ca. 100 Abbildungen,
Format: 21 x 26 cm. Hardcover.
ISBN 978-3-85033-619-2, 29,90 7
11
Novartis Pharma GmbH
90327 Nürnberg
www.novartis.de
05 / 2011 312193
Nr. 16 – Dezember 2013
Rat & Tat
Gabriele
Stern-Klonsdorf,
MS-Schwester
in einer
neurologischen
Fachpraxis mit
MS-Schwerpunkt
Diagnose „Multiple Sklerose“ – was
heißt das anfangs?
Das ist sehr unterschiedlich. Der Patient
ist anfangs sehr auf sich fixiert.
Die größte Angst ist: Was wird mir
passieren? Natürlich auch im Hinblick
auf das direkte Umfeld: Partner, Familie,
Freunde. Was wird aus meinen
Kindern, wenn es mir schlecht geht?
… oder meinem Partner? Fragen, die
nicht beantwortet werden können,
weil keiner weiß wie die Krankheit bei
ihm verläuft. Bisher ist möglicherweise
alles glatt gelaufen im Leben und
plötzlich kommt es zu so einem tiefen
Einschnitt. Wie geht es nun weiter?
Viele Patienten versuchen zunächst
alleine die Diagnose zu verarbeiten.
Sie möchten ihren Partner anfangs gar
nicht dabei haben, aus Angst, er könnte
Sie verlassen. Manche beziehen aber
auch ihren Partner in alle Gespräche
direkt mit ein. Im Normalfall kommen
die Kinder erst später dazu, wenn die
Partner den ersten Schrecken verarbeitet
haben. Dann vereinbare ich manchmal
auch einen Termin, nur um mit
den Kindern zu sprechen.
Wer hilft diesen Menschen in dieser
schwierigen Situation?
Viele Patienten wollen am Anfang keine
weitere fremde Hilfe. Am Anfang
EXTRACARE-Service
Richtig gut betreut bei MS
Mit EXTRACARE bieten wir ein umfassendes Therapiebegleitprogramm,
das Sie und Ihre Angehörigen in Ihrem
täglichen Leben mit MS und der Therapie unterstützt.
EXTRACARE-MS-Schwester
Sie ist persönliche Ansprechpartnerin für alle Fragen
zum Alltag mit MS und der Erkrankung – sowohl für Sie
als auch für Ihre Angehörigen.
EXTRACARE-Servicecenter
Kompetent und hilfsbereit erhalten Sie hier telefonische
Beratung und können Servicematerialien anfordern.
EXTRACARE-Serviceprogramm
Broschüren und Materialien rund um das Leben mit
MS sowie das Magazin EXTRALIFE können Sie im .
EXTRACARE-Servicecenter bestellen.
„Behalten Sie Normalität in
Ihrem Leben und bleiben Sie
so lange es geht autark!“
stehen die Ärzte und ich für sie im Mittelpunkt.
Manche wollen ihren besten
Freund oder ihre beste Freundin mit
einbinden. Erst wenn sich spezielle Fragen
stellen, dann sucht man weitere
Unterstützung. Beispielsweise: Wer
hilft, wenn ich im Rollstuhl bin? Wer
hilft, wenn ich im Krankenhaus bin?
Wo finde ich Gleichgesinnte zum Austausch
über … Kinderwunsch?
Nur wenige meiner Patienten sind Mitglied
in einer Selbsthilfeorganisation
oder bereit in eine Rehamaßnahme
zu gehen. Sie möchten nur ungerne
Menschen treffen, die ihnen vor Augen
führen, was die Erkrankung mit sich
bringen kann. Auch Psychotherapeuten
werden selten besucht, weil die Patienten
nicht noch mehr über sich preis
geben möchten.
Mit welchen Sorgen und Problemen
treten die Patienten an Sie heran?
Viele haben schon einmal von MS gehört,
kennen jemanden, der MS hat
oder haben darüber einen Bericht im
Fernsehen gesehen. Dann wird oft im
Internet recherchiert und unselektiv
gelesen, was alles passieren kann. Dabei
entstehen viele Ängste und Fragen,
mit denen die Patienten dann zu mir
kommen. Der typische Mythos: Mit
MS landen alle im Rollstuhl. Da setze
ich an. Ich versuche die Patienten dann
Extracare-SERVICE
Gut informiert:
Familie, Partnerschaft
und Freunde
mit MS
Weitergehende Informationen
finden Sie im Internet unter:
www.ms-und-ich.de
Falls Sie Fragen haben, steht Ihnen unser
Berater-Team gerne zur Verfügung.
EXTRACARE-Servicehotline:
0 800-987 00 08
(gebührenfrei
Mo. bis Fr. von 8.30 bis 18.30 Uhr)
EXTRACARE-Sevicecenter:
info@extracare.de
Die Broschüre können Sie im
EXTRACARE-Servicecenter
bestellen oder auch im Internet
kostenlos downloaden unter
www.msundich.de
EXTRACARE-Servicecenter
So erreichen Sie uns:.
Telefon: 0800-987 00 08 .
(gebührenfrei .
über die MS genauer zu informieren
und ihnen die Ängste zu nehmen. Dabei
werden die Partner mit eingebunden.
Denn durch die modernen Medikamente
sind die Patienten inzwischen
oft lange ohne erhebliche Einschränkungen
und können auch relativ normal
in der Partnerschaft leben.
Die Arbeitsfähigkeit ist anfangs kein
Thema. Diese Ängste kommen erst
später. Dann werden mir Fragen zu Arbeitsunfähigkeit,
Erwerbsminderung,
Schwerbehindertenausweis oder Rente
gestellt.
Auch das Thema Kinderwunsch wird
nach der Diagnose oft erst einmal nach
hinten gestellt. Irgendwann kommt
dann natürlich bei den Jüngeren die
Frage: Kann ich Kinder bekommen?
Heute kann ich klar sagen: Natürlich
können Sie Kinder haben! Man klärt
genau auf: Welcher zeitliche Abstand
sollte zwischen der Therapie und dem
Schwangerschaftsbeginn liegen? Worauf
muss ich in der Schwangerschaft
achten? ...
Mo. bis Fr. von 8.30 bis 18.30 Uhr)
Familie, Partnerschaft
und Freunde mit MS
Sind Sie auch Ansprechpartnerin für
die Sorgen der Angehörigen?
Ich bin auch Ansprechpartnerin für die
Angehörigen. Meist kommt der Partner
schon zum Erstgespräch mit. Dann
hört er oft nur zu und stellt keine weiteren
Fragen. Nach dem dritten oder
vierten Besuch kommen dann die Partner
auch mit ihren Fragen zu mir: Wie
verläuft die MS bei meinem Partner?
Wo stehe ich? Wie viel Rücksicht muss
ich auf die MS nehmen? Was kann ich
tun, wenn …? Worauf muss ich achten?
Was raten Sie MS-Betroffenen und
ihren Angehörigen zum Umgang mit
MS in der Familie bzw. Partnerschaft?
Ich finde, die Patienten müssen autark
bleiben. Viele Erkrankte sagen beispielsweise:
„Mein Partner kann mir
auch beim Spritzen helfen.“ Das lasse
ich im Normalfall nicht zu. Manche
meinen auch, sie müssten plötzlich alle
Aufgaben für den Partner übernehmen.
Ich rate: Lassen Sie ihren Partner
so viel wie möglich selbst machen!
Da wo es wirklich nötig ist, da können
Sie helfen. Der Patient sollte auf sein
Bauchgefühl hören, um herauszufinden
wem er was von der MS erzählen
kann. Es ist wichtig, eine Normalität im
Leben zu behalten und nicht ständig
auch noch mit der Sorge anderer überschüttet
zu werden.
Man braucht lange, um diese Erkrankung
für sich zu akzeptieren. Von
„Nicht begreifen“ über „Wütend sein“
und „Hilflosigkeit“ bis hin zur „Akzeptanz“.
Umso wichtiger ist, dass der Patient
für sich einen Weg findet und sich
immer wieder Ziele im Leben setzt, damit
es ihm und seinem Partner besser
geht.
Setzen Sie Grenzen, die Ihnen und Ihrem
Partner gut tun. Behalten Sie Normalität
in Ihrem Leben und bleiben Sie
so lange es geht autark!
Vorschau:
Themenspecial:
MS und Jugend
Die Multiple Sklerose
gehört zu mir
Recht & Soziales:
Ausbildung und Studium
mit MS
Sport & Wellness
Lust auf .
Radfahren
www.ms-und-ich.de
E-Mail: info@extracare.de
Internet: www.ms-und-ich.de
Die Internetplattform zu allen Themen rund um MS. Novartis Pharma GmbH 011/2013 315677
Roonstraße 25 · 90429 Nürnberg
. .
12