Regionale Netzwerke in München - Grüß Gott bei der Münchner ...
Regionale Netzwerke in München - Grüß Gott bei der Münchner ...
Regionale Netzwerke in München - Grüß Gott bei der Münchner ...
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Planung und Praxis <strong>der</strong> Netzwerkkooperation im Stadtteil<br />
1<br />
Adressaten aus den Augen zu verlieren und Qualitätse<strong>in</strong>bußen<br />
<strong>in</strong> Kauf nehmen zu müssen beträchtlich. Daher hat<br />
sich das Interesse im weiteren Diskurs h<strong>in</strong> zu „wirkungsvollen<br />
Prozessen“ verschoben. Die Netzwerkorganisation<br />
ist das geeignete Mittel dazu: Statt sich am schlichten<br />
Modell <strong>der</strong> „schlanken Organisation“ (Lean Management)<br />
zu orientieren, werden drei Orientierungsdimensionen <strong>in</strong><br />
<strong>der</strong> Netzwerkkooperation <strong>in</strong>tegriert: (1.) die Adressatenorientierung,<br />
(2.) die Produkt <strong>in</strong>kl. Qualitätsorientierung<br />
und (3.) die Kompetenzorientierung (vgl. Abbildung 2).<br />
<strong>Netzwerke</strong> stellen die e<strong>in</strong>zige Organisationsform dar, mit <strong>der</strong><br />
hohe adressatenorientierte Qualitäten effizient erreicht<br />
werden können. Der Schlüssel liegt <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Komb<strong>in</strong>ation<br />
<strong>der</strong> – über mehrere Organisationen verteilten – Kompetenzen;<br />
erst ihre Verknüpfung ermöglicht e<strong>in</strong>e hohe<br />
adressatenorientierte Produktqualität.<br />
Die Komb<strong>in</strong>ierung von Kompetenzen zu <strong>Netzwerke</strong>n<br />
ist beson<strong>der</strong>s für die Lösung komplexer Probleme geeignet,<br />
denen an<strong>der</strong>e Organisationsformen wie Markt<br />
und Adm<strong>in</strong>istration nicht gewachsen s<strong>in</strong>d. Märkte s<strong>in</strong>d<br />
beson<strong>der</strong>s gut geeignet für e<strong>in</strong>fache, elementare und<br />
wenig problembehaftete Transaktionen. Aber je schwieriger<br />
und problemträchtiger die Austauschprozesse – wie<br />
etwa <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Stadtteil, <strong>in</strong> dem die funktionale Zerglie<strong>der</strong>ung<br />
e<strong>in</strong>er Problemlösung aus Adressatensicht überwunden<br />
werden soll – werden, umso weniger vorteilhaft<br />
und effizient ist e<strong>in</strong>e marktmäßige o<strong>der</strong> adm<strong>in</strong>istrative<br />
Abwicklung. Die facettenreichen Problemlagen werden<br />
als „hohe Transaktionsschwierigkeit“ angesehen, weil<br />
erstens transaktionsspezifische Investitionen anfallen und<br />
weil die Problemlösung zweitens mit Unsicherheit und<br />
Komplexität verbunden ist. Vor diesem H<strong>in</strong>tergrund werden<br />
<strong>Netzwerke</strong> als <strong>in</strong>stitutionelles Arrangement gewählt,<br />
um den Transaktionsaufwand <strong>bei</strong> <strong>der</strong> Lösung komplexer<br />
Aufgabenstellungen ger<strong>in</strong>g zu halten 6 .<br />
Im Kontext <strong>der</strong> aktuellen GovernanceOrientierung weist<br />
das Konzept des Netzwerks e<strong>in</strong>e weitere Stärke auf.<br />
Wenn die (politischadm<strong>in</strong>istrativen) Steuerungsprozesse<br />
nicht mehr streng hierarchisch erfolgen, son<strong>der</strong>n die<br />
Partizipation <strong>der</strong> Akteur<strong>in</strong>nen und Akteure angeregt und<br />
<strong>der</strong>en Interdependenzen untere<strong>in</strong>an<strong>der</strong> berücksichtigt<br />
werden sollen, s<strong>in</strong>d Netzwerkformen <strong>der</strong> traditionellen<br />
Zum H<strong>in</strong>tergrund <strong>der</strong> Entstehung kooperativer <strong>Netzwerke</strong><br />
<strong>in</strong> <strong>der</strong> (Sozial-) Wirtschaft<br />
Hoch<br />
Kooperative <strong>Netzwerke</strong><br />
Qualitätsmanagement<br />
Gesamtqualität<br />
Lean Management<br />
Reeng<strong>in</strong>eer<strong>in</strong>g<br />
Produktfokus<br />
Kompetenzorientierung<br />
Kundenfokus<br />
Niedrig<br />
Effiziente Prozesse<br />
Wirkungsvolle Prozesse ...<br />
1990 1995 2000 2005 2010<br />
Zeit<br />
nach Vahs 2003 4 : 244<br />
Abbildung 2<br />
6 Preisendörfer, P. (2005): Organisationssoziologie. Grundlagen, Theorien und Problemstellungen. Wiesbaden: VS Verlag für<br />
Sozialwissenschaften<br />
11