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Soziales Zusammenleben, Integration und Wohnzufriedenheit in ...

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<strong>Integration</strong> <strong>und</strong> sozialer Zusammenhalt<br />

4.<br />

die Richtung des Effektes (negativ, positiv) <strong>und</strong> se<strong>in</strong>e<br />

Stärke im Vergleich zu anderen Merkmalen leicht festgestellt<br />

werden. 5 Es zeigt sich erneut, dass sich das<br />

Vorhandense<strong>in</strong> von K<strong>in</strong>dern positiv auf die Beteiligung<br />

am Viertelleben auswirkt. Auch die Wohndauer hat,<br />

wie bereits bei der Analyse der Mitgliedschaften <strong>und</strong><br />

des ehrenamtlichen Engagements, e<strong>in</strong>en positiven<br />

Effekt. Überdies hat auch das Vorhandense<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />

Partnerschaft (mit oder ohne K<strong>in</strong>der) e<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>fluss<br />

auf die Höhe der Werte des Index zur Beteiligung am<br />

Viertelleben. Womöglich verbr<strong>in</strong>gen Personen ohne<br />

festen Partner ihre Zeit außerhalb des Viertels <strong>und</strong><br />

beteiligen sich damit weniger am Viertelleben. Diese<br />

Vermutung wird dadurch gestützt, dass der Anteil<br />

an engen Fre<strong>und</strong>en <strong>in</strong> der Messestadt Riem (gemessen<br />

an allen engen Fre<strong>und</strong>en der Befragten) bei<br />

Personen ohne festen Partner im Schnitt ger<strong>in</strong>ger ist<br />

als bei Personen mit Partner. Der Fokus des Fre<strong>und</strong>eskreises<br />

(Feld 1981) der Personen ohne Partner<br />

liegt also seltener <strong>in</strong> der Messestadt. Dah<strong>in</strong>gegen ist<br />

der Anteil der engen Fre<strong>und</strong>e <strong>in</strong> der Messestadt bei<br />

Personen mit Migrationsh<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong> im Vergleich zu<br />

anderen Gruppen sehr hoch. Diese wählen Fre<strong>und</strong>es<strong>und</strong><br />

Vertrauenspersonen aus ihrem näheren Umfeld <strong>in</strong><br />

ihrem Viertel.<br />

Zusammenfassend zeigt sich bei der re<strong>in</strong>en Betrachtung<br />

der Nutzung von Angeboten im Viertel oder der<br />

Mitgliedschaften ke<strong>in</strong> e<strong>in</strong>deutiges Bild. Weder können<br />

klare Aussagen über die <strong>in</strong>tegrative Wirkung der<br />

Angebote der Organisationen getroffen werden, noch<br />

steht fest, ob die zum Teil ger<strong>in</strong>gen Mitgliederzahlen<br />

e<strong>in</strong>zelner Personengruppen durch e<strong>in</strong> Nachfrage oder<br />

Angebotsproblem hervorgerufen werden. Aufgr<strong>und</strong><br />

der vielfältigen Angebote <strong>in</strong> der Messestadt kann<br />

jedoch zum<strong>in</strong>dest teilweise von e<strong>in</strong>er fehlenden Nachfrage<br />

bzw. Beteiligung der Bewohner<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Bewohner<br />

des Viertels ausgegangen werden, was auch<br />

durch die Aussagen der Expert<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Experten<br />

gestützt wird. Deutlich zeigt sich, dass <strong>in</strong>sbesondere<br />

Personen ohne K<strong>in</strong>der sowie neu zugezogene<br />

Personen zu e<strong>in</strong>em ger<strong>in</strong>geren Anteil die Angebote<br />

im Viertel wahrnehmen <strong>und</strong> so e<strong>in</strong>e wertvolle<br />

Möglichkeit verloren geht, die <strong>Integration</strong> im Viertel<br />

zu stärken. Gerade diese Gruppen gilt es, von Anfang<br />

an mit angemessenen Angeboten anzusprechen.<br />

E<strong>in</strong>e s<strong>in</strong>nvolle Möglichkeit der Ansprache stellt e<strong>in</strong>e<br />

Begrüßungsmappe für die neuzugezogenen Bewohner<strong>in</strong>nen<br />

<strong>und</strong> Bewohner dar, <strong>in</strong> der die Angebote im<br />

Viertel <strong>und</strong> Möglichkeiten sich e<strong>in</strong>zubr<strong>in</strong>gen, aufgezeigt<br />

werden. E<strong>in</strong>e solche Mappe, wie sie auch <strong>in</strong><br />

den Anfängen der Messestadt unter den Bewohnern<br />

<strong>und</strong> Bewohner<strong>in</strong>nen verteilt wurde, wurde auch von<br />

Seiten e<strong>in</strong>iger Befragter als hilfreich für das E<strong>in</strong>leben<br />

im Viertel e<strong>in</strong>gestuft.<br />

• Befragte mit K<strong>in</strong>dern im Haushalt nutzen häufiger<br />

Angebote im Viertel <strong>und</strong> beteiligen sich<br />

stärker am Viertelleben<br />

• S<strong>in</strong>gles weisen e<strong>in</strong>e eher ger<strong>in</strong>ge Beteiligung<br />

am Viertelleben auf<br />

• Je länger e<strong>in</strong>e Person <strong>in</strong> der Messestadt<br />

wohnt, umso stärker beteiligt sie sich<br />

Im Folgenden werden sich die Analysen verstärkt auf<br />

den Aspekt der wahrgenommenen <strong>Integration</strong> <strong>und</strong><br />

Ausgrenzung sowie die Bewertung der <strong>Integration</strong> im<br />

Viertel durch die Befragten konzentrieren.<br />

4.2 Diskrim<strong>in</strong>ierung <strong>und</strong> Ausgrenzung<br />

im Viertel<br />

Diskrim<strong>in</strong>ierung <strong>und</strong> Ausgrenzung e<strong>in</strong>zelner Personengruppen<br />

kann sich <strong>in</strong> unterschiedlichen Formen<br />

ausdrücken. Sie reicht von ablehnenden Haltungen<br />

<strong>und</strong> E<strong>in</strong>stellungen gegenüber bestimmten Personengruppen<br />

bis h<strong>in</strong> zu der bewussten Verweigerung des<br />

5<br />

Die <strong>in</strong> der Tabelle wiedergegebenen sogenannten Beta-Werte zeigen an, um wie viele Standardabweichungen vom Mittelwert<br />

sich e<strong>in</strong> Merkmal, <strong>in</strong> diesem Fall der Index zur Messung der Beteiligung am Viertelleben, ändern würde, wenn sich e<strong>in</strong><br />

anderes <strong>in</strong>teressierendes Merkmal, etwa die Wohndauer <strong>in</strong> Monaten, um e<strong>in</strong>e Standardabweichung verändert. Positve Beta-<br />

Werte spiegeln e<strong>in</strong>en positven E<strong>in</strong>fluss, negative e<strong>in</strong>en negativen E<strong>in</strong>fluss der jeweiligen Variable wider. Die E<strong>in</strong>flussstärken<br />

können zwischen den Variablen <strong>und</strong> auch zwischen den e<strong>in</strong>zelnen Tabellen verglichen werden.<br />

23

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