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Obst im Hausgarten - Natur im Garten

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Der NÖ <strong>Natur</strong>garten-Ratgeber<br />

O<br />

BST<br />

IM H AUSGARTEN


DER OBSTBAUM UND SEINE BEDEUTUNG IM SIEDLUNGSRAUM.<br />

<strong>Obst</strong> aus dem eigenen<br />

<strong>Garten</strong> ist frisch und<br />

gesund – und schmeckt<br />

einfach besser als Supermarktware.<br />

Außerdem<br />

weiß man, was man isst:<br />

Denn <strong>Natur</strong>gärtnerInnen<br />

kommen ohne chemischsynthetische<br />

Pflanzenschutzmittel<br />

aus.<br />

Was wären unsere Gärten ohne <strong>Obst</strong>bäume? Ohne die malerischen<br />

Kronen der Apfel-, Birnen- und Kirschbäume, ohne die Beerenhecken?<br />

Im Frühjahr sind die <strong>Obst</strong>bäume von einem zarten Blütenflor in Weiß<br />

und Rosa überzogen – Blickfang für uns und Anziehungspunkt für unzählige<br />

Bienen und Hummeln. In der Hitze des Sommers spenden sie erfrischenden<br />

Schatten, und bis spät in den Herbst hinein erfreuen sie uns mit köstlichen<br />

Früchten. Auch <strong>im</strong> herbstlich bunten Kleid prägen und schmücken die <strong>Obst</strong>gehölze<br />

das Bild jedes <strong>Garten</strong>s.<br />

HAUSBAUM UND NAHRUNGSSPENDER – SO KAM DER OBSTBAUM IN UNSERE GÄRTEN.<br />

<strong>Obst</strong>bäume haben in unseren Gärten eine lange Tradition. Schon in der Bronzezeit<br />

pflanzten die Menschen <strong>Obst</strong>bäume in ihren Siedlungen, wie es Funde aus der Hallstattzeit<br />

belegen. Die ersten „edlen“ <strong>Obst</strong>sorten brachten einige Jahrhunderte später<br />

die Römer in unsere He<strong>im</strong>at, die die Kunst des Veredelns beherrschten. Karl der Große<br />

verhalf dem <strong>Obst</strong>bau <strong>im</strong> germanischen Raum zum Durchbruch. Im Mittelalter konzentrierte<br />

sich der <strong>Obst</strong>bau – wie die <strong>Garten</strong>kultur überhaupt – auf Klöster und<br />

Burgen und wurde dort von den Mönchen weiterentwickelt.<br />

Die goldene Zeit der Pomologie – das ist die Lehre vom <strong>Obst</strong>baum – und auch des<br />

<strong>Obst</strong>baus dauerte etwa von 1770 bis 1890. In dieser Zeit entstanden viele der auch<br />

heute noch bekannten <strong>Obst</strong>sorten wie etwa Cox Orange oder Boskoop. Das allgemeine<br />

Interesse am <strong>Obst</strong>bau war groß, und viele Menschen beschäftigten sich<br />

mit der Sortenliebhaberei und mit der Vermehrung und Kultivierung von<br />

<strong>Obst</strong>. Während der Kriegsjahre und in den Jahrzehnten danach hatte die<br />

Eigenversorgung mit <strong>Obst</strong> und Most in den bäuerlichen Betrieben große<br />

Bedeutung – und auch <strong>im</strong> städtischen Raum wurde das <strong>Obst</strong> aus dem eigenen<br />

<strong>Garten</strong> geschätzt.<br />

Der NÖ-<strong>Natur</strong>gartenratgeber<br />

Teil ❿ <strong>Obst</strong> <strong>im</strong> <strong>Hausgarten</strong><br />

Der Apfel galt seit alters<br />

her als Symbol der Liebe<br />

und Fruchtbarkeit.<br />

Kirschblüte<br />

OBST IN MYTHEN UND MÄRCHEN.<br />

<strong>Obst</strong>, allem voran der Apfel, stand – nicht nur <strong>im</strong> mitteleuropäischen Raum – in den<br />

Märchen und Mythen der alten Zeit <strong>im</strong>mer wieder <strong>im</strong> Mittelpunkt des Geschehens. So<br />

warf die griechische Göttin der Zwietracht, Eris, der Sage nach einen goldenen Apfel<br />

mit der Aufschrift „Der Schönsten“ in die Götterrunde. Der Streit der Göttinnen führte<br />

in der Sage letztendlich zum trojanischen Krieg.<br />

Der biblische Baum der Erkenntnis wird seit etwa 400 n. Chr. als Apfelbaum dargestellt<br />

– <strong>im</strong> ursprünglichen hebräischen Text wird die Frucht dieses Baumes allerdings<br />

nicht näher benannt. Hingegen war <strong>im</strong> keltischen Brauchtum der Apfelbaum der<br />

einzige <strong>Obst</strong>baum unter den sieben heiligen Bäumen des Hains. Und Schneewittchens<br />

Geschichte mit dem vergifteten Apfel hörten Generationen von Kindern mit Spannung<br />

und Schaudern.<br />

Auch zahlreiche Redewendungen – wie zum Beispiel „Der Apfel fällt nicht weit<br />

vom Stamm“ und „In den sauren Apfel beißen“ oder Sinnsprüche wie “An apple a<br />

day keeps the doctor away „ („Ein Apfel pro Tag erspart den Doktor“) – spiegeln<br />

die Bedeutung des Apfels in unserer Geschichte wider.<br />

14/2<br />


✁<br />

EIN WECHSELVOLLES SCHICKSAL – DER OBSTBAUM IN UNSERER ZEIT.<br />

Seit den sechziger Jahren des 20. Jahrhunderts ging es dem extensiven <strong>Obst</strong>bau <strong>im</strong><br />

Siedlungsraum „an den Stamm“: In der zunehmend mechanisierten Landwirtschaft<br />

störten die Bäume bei der Bearbeitung der Felder und Wiesen mit großen Maschinen,<br />

in den Hausgärten fielen sie vielfach der „Koniferitis“ und dem Traum vom – nur vermeintlich<br />

pflegeleichten – „Englischen Rasen“ oder dem Rasentraktor zum Opfer.<br />

Die landschaftsprägenden <strong>Obst</strong>baumalleen entlang von Straßen und Wegen, wie sie<br />

vor allem <strong>im</strong> neunzehnten Jahrhundert angelegt wurden, mussten großteils dem<br />

Straßenausbau weichen. Sie wurden leider kaum nachgepflanzt – einerseits aus Sorge<br />

um die Verkehrssicherheit, andererseits aufgrund der heutzutage nahezu fehlenden<br />

Nutzung des <strong>Obst</strong>es entlang der Straßen.<br />

Erst der Bio- und Wellnesstrend der letzten Jahre bewirkte eine Gegenbewegung – der<br />

<strong>Obst</strong>baum hält wieder Einzug in die Gärten! Das ist aus vielen Gründen zu begrüßen:<br />

In vielen Hausgärten<br />

haben exotische Nadelgehölze<br />

die traditionellen<br />

<strong>Obst</strong>bäume verdrängt.<br />

Der NÖ-<strong>Natur</strong>gartenratgeber<br />

Teil ❿ <strong>Obst</strong> <strong>im</strong> <strong>Hausgarten</strong><br />

• <strong>Obst</strong>gehölze sind in den unterschiedlichsten Größen verfügbar und passen opt<strong>im</strong>al in<br />

unsere heutigen, oft kleinen Hausgärten. Sie gehören zu den schönsten Blütengehölzen<br />

und sind in der <strong>Garten</strong>gestaltung vielseitig einsetzbar: vom Schattenbaum über (Sichtschutz-)Hecken<br />

in verschiedenen Höhen bis zu Formbäumchen, von der Zaunberankung<br />

bis zu freien oder strengen Wandspalieren oder gar malerischen Laubengängen.<br />

• <strong>Obst</strong> hat für jede/n etwas zu bieten: Der eine freut sich an der schönen Blüte, lässt<br />

die Bäume wachsen, wie sie wollen, und pflückt be<strong>im</strong> Vorbeigehen so manche<br />

reife Frucht zum Naschen. Die andere aber schneidet, bindet, pinziert und erntet<br />

<strong>im</strong> Herbst reichlich <strong>Obst</strong> zum Einkochen, Lagern und Dörren.<br />

• <strong>Obst</strong>gehölze bieten ideale Lebensräume: Eine Unzahl an gern gesehenen Gästen<br />

wie zum Beispiel Siebenschläfer, <strong>Garten</strong>schläfer, Eichhörnchen, Grünspecht und<br />

viele andere Vögel sowie zahllose Insektenarten leben von den Fruchtgehölzen.<br />

• Gerade für Nebenstraßen bieten sich <strong>Obst</strong>bäume als Wegbegleiter,<br />

Orientierungspunkt und Blickfang an.<br />

<strong>Obst</strong>gehölze bereichern<br />

jeden <strong>Garten</strong> und müssen<br />

nicht unbedingt viel<br />

Arbeit machen. Auf die<br />

richtige Auswahl der<br />

Arten und Sorten kommt<br />

es dabei an!<br />

OB STRAUCH, OB BAUM – EIN FRÜCHTETRAUM.<br />

<strong>Obst</strong> begegnet uns in vielfältigen Wuchsformen. Da gibt es einerseits die<br />

Baumobstarten wie zum Beispiel Apfel, Birne, Kirsche, Marille und Nuss,<br />

andererseits die Sträucher wie zum Beispiel Ribisel, Heidelbeere und Haselnuss<br />

und die wieder gesondert zu betrachtenden H<strong>im</strong>beeren und Brombeeren.<br />

Der Wein und die heute oft gepflanzte Kiwi sind verholzte Rankgewächse,<br />

die Erdbeere ist eine Staude (d. h. eine nicht verholzte mehrjährige<br />

Pflanze).<br />

Botanisch gesehen ist die Einteilung einfacher: Die meisten <strong>Obst</strong>pflanzen<br />

in unseren Breiten gehören zur Familie<br />

der Rosengewächse (z. B. Apfel, Birne, Marille,<br />

Pfirsich und Zwetschke) beziehungsweise zur Familie der nahe<br />

verwandten Stachelbeergewächse (z. B. Ribisel, Johannisbeere<br />

und Stachelbeere) – mit Ausnahme von Weintraube, Hasel, Nuss,<br />

Maroni, Kiwi, Heidel- und Preiselbeere, Maulbeere und Dirndl.<br />

Brombeere<br />

14/3


WAS WÄCHST WO? OBSTGEHÖLZE UND IHRE STANDORTANSPRÜCHE.<br />

Apfelblüte<br />

Wie alle Pflanzen haben auch <strong>Obst</strong>gehölze unterschiedliche Anforderungen an Boden,<br />

Feuchtigkeit und Kl<strong>im</strong>a. Wo zum Beispiel ein Zwetschkenbaum gut wächst und reiche<br />

Frucht bringt, muss noch lange kein Erfolg bei Birne oder Marille eintreten. Nur dem<br />

Standort angepasste <strong>Obst</strong>gehölze entwickeln sich opt<strong>im</strong>al, sind widerstandsfähig gegen<br />

Krankheiten und bringen guten Ertrag. Es lohnt sich daher, wenn Sie jede einzelne<br />

dieser Kulturpflanzen und ihre Ansprüche genau kennen lernen und erst dann die<br />

richtige Auswahl für Ihren <strong>Garten</strong> treffen!<br />

Bereits bei der Auswahl<br />

der <strong>Obst</strong>arten und <strong>Obst</strong>sorten<br />

sollten Sie auf die<br />

Standortgegebenheiten in<br />

Ihrem <strong>Garten</strong> Rücksicht<br />

nehmen.<br />

Legende zu den<br />

angeführten Tabellen:<br />

KlStr … Kleinstrauch<br />

GStr … Großstrauch<br />

Str … Strauch<br />

B … Baum<br />

GB … Großbaum<br />

Zwetschke<br />

Quitte<br />

Weichsel<br />

Standortansprüche von <strong>Obst</strong>gehölzen<br />

Standortansprüche von Stein- und Kernobst<br />

Name deutsch/<br />

wissenschaftlich<br />

Apfel<br />

Malus domestica<br />

Asperl, Mispel<br />

Mespilus germanica<br />

Birne<br />

Pyrus communis<br />

Dirndl<br />

Cornus mas<br />

Kirsche<br />

Prunus avium<br />

Kirschpflaume,<br />

Myrabolane<br />

Prunus cerasifera<br />

Marille<br />

Prunus armeniaca<br />

Pfirsich, Nektarine<br />

Prunus persica<br />

Quitte<br />

Cydonia oblonga<br />

Scheinquitte<br />

Chaenomeles japonica<br />

Weichsel<br />

Prunus cerasus<br />

Zwetschke, Mirabelle,<br />

Pflaume, Ringlotte,<br />

Kriecherl<br />

Prunus domestica<br />

Wuchs<br />

B<br />

GStr bis B<br />

B<br />

GStr<br />

B<br />

B, GStr<br />

B<br />

B<br />

Str bis B<br />

KlStr<br />

Str bis B<br />

B, GStr<br />

Standort<br />

Feuchte, gute Böden und ca. 800 mm Niederschlag;<br />

Wärmeansprüche gering, Frosthärte<br />

sehr gut, gering anfällig gegen Spätfröste;<br />

selbstunfruchtbar.<br />

Durchlässige, trockene Böden; braucht Weinbaukl<strong>im</strong>a,<br />

gedeiht aber auch noch <strong>im</strong> Schatten;<br />

selbstfruchtbar.<br />

Gedeiht noch gut auf trockenen Böden, meidet<br />

Nässe; Wärmeansprüche v. a. bei Wintersorten<br />

hoch, Frosthärte sehr gut, etwas anfälliger<br />

gegen Spätfröste als Apfel; selbstunfruchtbar.<br />

Anspruchslos an den Boden; gute Frosthärte,<br />

empfindlich gegen Spätfröste; selbstfruchtbar.<br />

Erträgt Trockenheit sehr gut, doch keine stauende<br />

Nässe, kalkverträglich; Wärmeansprüche<br />

gering, doch Frost unter –20 °C führt zu Schäden<br />

<strong>im</strong> Holz; niederschlagsarme, luftige, sonnige<br />

Südhänge verringern das Aufplatzen der<br />

Früchte und Pilzkrankheiten; mäßig bis mittel<br />

anfällig für Spätfröste; selbstunfruchtbar.<br />

Auch auf sehr trockenen, steinigen Böden;<br />

Wärmeansprüche gering, Frosthärte gut,<br />

anfällig für Blütenfrost; selbstfruchtbar.<br />

Trockene, auch nährstoffärmere Böden, meidet<br />

nasse oder „triebige“ Böden, kalkverträglich;<br />

Niederschlagsmengen > 600 mm werden<br />

schlecht vertragen; mäßig frosthart, extrem<br />

spätfrostanfällig; selbstfruchtbar.<br />

Genügend feuchte, nährstoffreiche, offene<br />

Böden, gering kalkverträglich; mäßig frosthart,<br />

spätfrostanfällig; meist selbstfruchtbar.<br />

Geringe Bodenansprüche, keine hohen Kalkgehalte<br />

und Staunässe; hoher Wärmebedarf,<br />

gering bis mittel frosthart; meist selbstfruchtbar.<br />

Geringe Ansprüche an den Boden; sehr frosthart;<br />

selbstfruchtbar.<br />

Geringere Kl<strong>im</strong>a-, Bodenansprüche als Kirsche,<br />

auch auf sehr seichten, sauren Böden; starke<br />

Sortenunterschiede; meist selbstunfruchtbar,<br />

manche Sorten selbstfruchtbar (z. B. Schattenmorelle);<br />

häufig Probleme bei Befruchtung.<br />

Feuchte, nährstoffreiche Böden, verträgt stauende<br />

Nässe gut; Wärmeansprüche bei spätreifen<br />

Sorten hoch, sonst gering; frosthart, meist wenig<br />

blütenfrostanfällig (starke Sortenunterschiede!);<br />

z. T. selbstfruchtbar (sortenunterschiedlich,<br />

manchmal Befruchtungsprobleme).<br />

Pflanzabstand<br />

s. Tabelle<br />

Seite 7<br />

5-6 Meter<br />

s. Tabelle<br />

Seite 7<br />

3-4 Meter<br />

s. Tabelle<br />

Seite 7<br />

5-7 Meter<br />

5-7 Meter<br />

4-5 Meter<br />

3-4 Meter<br />

1,5-2 Meter<br />

s. Tabelle<br />

Seite 7<br />

5-7 Meter<br />

Der NÖ-<strong>Natur</strong>gartenratgeber<br />

Teil ❿ <strong>Obst</strong> <strong>im</strong> <strong>Hausgarten</strong><br />

14/4<br />


✁<br />

Standortansprüche von <strong>Obst</strong>gehölzen<br />

Standortansprüche von Beerenobst<br />

Name deutsch/<br />

wissenschaftlich<br />

Wuchs<br />

Standort<br />

Pflanzabstand<br />

Der NÖ-<strong>Natur</strong>gartenratgeber<br />

Teil ❿ <strong>Obst</strong> <strong>im</strong> <strong>Hausgarten</strong><br />

Brombeere<br />

Rubus fruticosa<br />

Erdbeere<br />

Fragaria x ananassa<br />

Felsenbirne<br />

Amelanchier lamarckii<br />

Kultur-Heidelbeere<br />

Vaccinium corymbosum<br />

H<strong>im</strong>beere<br />

Rubus idaeus<br />

Kiwi<br />

Actinidia chinensis<br />

Bayernkiwi, Japan.<br />

Honigbeere<br />

Actinidia arguta<br />

Schwarze Maulbeere<br />

Morus nigra<br />

Weiße Maulbeere<br />

Morus alba<br />

Kultur-Preiselbeere<br />

Vaccinium vitis-idaea<br />

Rote, Weiße, Schwarze<br />

Ribisel, Stachelbeere<br />

Ribes rubrum,<br />

R. nigrum,<br />

R. uva-crispa<br />

Weintraube<br />

Vitis vinifera<br />

Standortansprüche von <strong>Obst</strong>gehölzen<br />

Standortansprüche von Schalenobst<br />

Name deutsch/<br />

wissenschaftlich<br />

KlStr<br />

Staude<br />

GStr<br />

KlStr<br />

KlStr<br />

KlStr<br />

KlStr<br />

GStr bis B<br />

B<br />

KlStr<br />

KlStr<br />

KlStr<br />

Wuchs<br />

Geringe Ansprüche an den Boden; raue Standorte<br />

mit Dauerfrost vermeiden, zum Teil geringe<br />

Frosthärte, Winterschutz mit Reisig ist vorteilhaft;<br />

selbstfruchtbar.<br />

Nährstoffreiche, lehmige, humose, leicht saure<br />

Böden (pH 5,5-6,5), mäßig kalkverträglich;<br />

gute Frosthärte, etwas spätfrostempfindlich;<br />

selbstfruchtbar.<br />

Trockene, nicht zu kalkige Böden; geringer<br />

Wärmeanspruch, gut frosthart; selbstfruchtbar.<br />

Stark humose, lockere, feuchte und v. a. sehr<br />

saure Böden; sehr frosthart; selbstfruchtbar.<br />

Humusreiche, lehmige Böden mit gleichmäßiger<br />

Feuchte, gering kalkverträglich; geringe Wärmeansprüche,<br />

hohe Frosthärte; selbstfruchtbar.<br />

Kalkarme (ca. pH 5), nährstoffreiche und<br />

feuchte Böden; sehr hoher Wärmebedarf,<br />

geringe Frosthärte, spätfrostgefährdet; zweihäusig<br />

(d. h. zumindest eine männliche Pflanze<br />

als Befruchter setzen).<br />

Besser kalkverträglich und anspruchsloser als<br />

Kiwi; frosthart, wenig spätfrostgefährdet; meist<br />

zweihäusig, s. o.<br />

Nährstoffreiche, feuchte Böden; geringe<br />

Frosthärte; selbstfruchtbar.<br />

Nährstoffreiche, feuchte Böden; warme Lagen,<br />

geringe bis mäßige Frosthärte; selbstfruchtbar.<br />

Nur auf sauren (pH 3,5-5), feuchten Böden;<br />

extreme Frost- und Spätfrostlagen vermeiden;<br />

verträgt Halbschatten; selbstfruchtbar.<br />

Humusreiche, leicht bis stärker saure Böden<br />

(pH 5-6,5) mit guter Wasserversorgung; hohe<br />

Frosthärte, Anfälligkeit für Blütenfrost mittel;<br />

v. a. <strong>im</strong> warmen Kl<strong>im</strong>a Halbschattenpflanzen;<br />

selbstfruchbar.<br />

Geringe Ansprüche an den Boden, nasse und<br />

verdichtete Böden sind nicht geeignet, kalkempfindlich;<br />

hohe Wärmeansprüche, mäßige<br />

bis geringe Frosthärte; verträgt Trockenheit,<br />

gedeiht aber auch in niederschlagsreicheren<br />

Gegenden; selbstfruchtbar.<br />

Standort<br />

s. Tabelle<br />

Seite 7<br />

0,4 Meter<br />

4-5 Meter<br />

1-1,5 Meter<br />

0,5 Meter<br />

3 Meter<br />

3 Meter<br />

6 Meter<br />

8 Meter<br />

0,4 Meter<br />

s. Tabelle<br />

Seite 7<br />

2-4 Meter<br />

Pflanzabstand<br />

H<strong>im</strong>beere<br />

Legende zu den<br />

angeführten Tabellen:<br />

KlStr … Kleinstrauch<br />

GStr … Großstrauch<br />

Str … Strauch<br />

B … Baum<br />

GB … Großbaum<br />

Haselnuss<br />

Corylus avellana,<br />

max<strong>im</strong>a<br />

GStr<br />

Geringe Ansprüche an den Boden, erträgt keine<br />

stauende Nässe und Trockenheit; Frosthärte<br />

hoch, spätfrostgefährdet!; selbstunfruchtbar.<br />

3-4 Meter<br />

Mandel<br />

Prunus dulcis<br />

B<br />

Gedeiht auch auf den trockensten Böden, sonst<br />

vgl. Marille; selbstunfruchtbar.<br />

5-7 Meter<br />

Maroni<br />

Maroni<br />

Castanea sativa<br />

GB<br />

Weinbaukl<strong>im</strong>a!, schwach saure Böden; windige<br />

Lage meiden, mäßig frosthart; selbstunfruchtbar.<br />

12-15<br />

Meter<br />

Walnuss<br />

Juglans regia<br />

B<br />

Geringe Ansprüche an den Boden, tonige und<br />

staunasse Böden meiden; Frosthärte mäßig bis<br />

gering (v. a. veredelte Sorten); Sorten unterschiedlich<br />

spätfrostgefährdet; veredelte Bäume<br />

meist selbstfruchtbar.<br />

12 Meter<br />

14/5


Selbstfruchtbar heißt, dass Sie keine andere Sorte derselben Art in der Umgebung haben<br />

müssen, um Früchte zu erhalten. Selbstunfruchtbar bedeutet, dass der Pollen nicht die<br />

Narben der eigenen Blüten befruchtet. Um Früchte zu bekommen, muss sich zumindest<br />

eine geeignete Befruchtersorte derselben Art in max<strong>im</strong>al 50 Meter Entfernung<br />

befinden. Schwierigkeiten treten vor allem bei Kirsche, Weichsel, Zwetschke und<br />

natürlich häufiger bei Kiwi auf.<br />

DURCH VEREDELUNG ZUM „WUNSCHBAUM“.<br />

Unterlagenbezeichnungen<br />

be<strong>im</strong> Apfel, Beispiele:<br />

schwachwüchsig –<br />

M27, M9, M26;<br />

mittelwüchsig –<br />

M7, MM109, MM111;<br />

starkwüchsig –<br />

A2, Sämling<br />

Unsere wichtigsten <strong>Obst</strong>arten wachsen auf Bäumen. Doch Baum ist nicht gleich Baum<br />

– auch wenn der gleiche Sortenname auf dem Etikett steht. Es macht einen großen<br />

Unterschied, ob man einen <strong>Obst</strong>baum als so genannten Spindelbusch oder als Hochstamm<br />

kauft. <strong>Obst</strong>bäume werden in der Regel veredelt. Das heißt, dass ein Trieb oder<br />

eine Knospe einer Edelsorte auf eine „fremde“ Wurzel – die so genannte Unterlage –<br />

aufgesetzt wird. Damit besteht ein <strong>Obst</strong>baum eigentlich aus zwei Teilen, und beide<br />

Veredelungspartner beeinflussen die Eigenschaften des Baumes.<br />

Bei den Unterlagen wird zwischen schwach und stark wachsenden unterschieden.<br />

Schwach wüchsige Unterlagen verwendet man für kleine Baumformen wie Spindelbusch<br />

und Spaliere (Stammhöhe ca. 40 cm), stark wüchsige Unterlagen für Halbstämme<br />

(Stammhöhe 1,2-1,6 m) und Hochstämme (Stammhöhe über 1,6 m), deren Kronen<br />

fünf Meter und mehr <strong>im</strong> Durchmesser erreichen können. Dazwischen gibt es v. a. be<strong>im</strong><br />

Apfel eine Reihe mittelstark wachsender Unterlagen, die gerade für Hausgärten gut geeignet<br />

sind. Sie werden für Halbstämme, Viertelstämme oder Buschbäume verwendet.<br />

Die Unterlage beeinflusst nicht nur Wuchsstärke und Baumgröße. Bei kleineren Baumformen<br />

ist mit früheren Erträgen zu rechnen als bei größeren Baumformen – oft sieht<br />

man schon Baumschulware mit den ersten Früchten. Doch dafür brauchen kleinere<br />

Baumformen auch mehr Pflege: Regelmäßiger Schnitt, Düngung, Bewässerung und<br />

das Freihalten der Baumscheibe von Gras gehören dazu. Zwergformen brauchen Zeit<br />

ihres Lebens eine Stütze, zum Beispiel einen dicken Baumpfahl aus Lärchen-, Robinien-<br />

oder Eichenholz, da ihre Wurzeln zu schwach sind, um die Last des Baumes zu<br />

tragen. Trotz aller Pflege ist die Lebensdauer von Zwergbäumen in der Regel kürzer<br />

als die von großkronigen Bäumen.<br />

Der NÖ-<strong>Natur</strong>gartenratgeber<br />

Teil ❿ <strong>Obst</strong> <strong>im</strong> <strong>Hausgarten</strong><br />

Bei größeren Baumformen (Halbstamm, Hochstamm) lässt der erste Ertrag länger auf<br />

sich warten. Bei manchen Sorten wie zum Beispiel Gravensteiner und Blenhe<strong>im</strong> kann<br />

es sogar ein Jahrzehnt dauern, bis man in den Genuss der Früchte kommt. Dafür sind<br />

Halb- und Hochstammbäume <strong>im</strong> Allgemeinen robuster und brauchen weniger Pflege.<br />

Schnitt und Ernte sind jedoch bei hochwüchsigen Bäumen schwieriger durchzuführen.<br />

Die Auswahl des <strong>Obst</strong>baumes will also gut überlegt sein.<br />

Die Veredelung macht´s<br />

möglich: Die gewünschte<br />

Sorte wird mit einer<br />

Unterlage kombiniert,<br />

die robust und standortangepasst<br />

sein soll und<br />

die Wüchsigkeit und<br />

Größe des Baumes<br />

best<strong>im</strong>mt.<br />

14/6<br />


✁<br />

SO KOMMT DER BAUM IN IHREN GARTEN – DIE PFLANZUNG.<br />

Jede <strong>Obst</strong>art und Baumform hat einen best<strong>im</strong>mten Platzbedarf, den Sie schon bei der<br />

Planung Ihres <strong>Garten</strong>s und bei der Pflanzung berücksichtigen müssen. Sonst könnte es<br />

passieren, dass der Platz in Ihrem <strong>Garten</strong> bereits zu eng ist, wenn die Bäume nach zehn<br />

Jahren endlich zu tragen beginnen! Und einen großen Baum klein zu halten und<br />

gleichzeitig Früchte ernten zu wollen – das ist fast ein Ding der Unmöglichkeit …<br />

Um den Platzbedarf der Bäume von Anfang an richtig einschätzen zu können, ist<br />

es besonders wichtig, von der Baumschule möglichst genaue Informationen über die<br />

Sorten und die verwendeten Unterlagen zu fordern.<br />

Pflanzabstände bei <strong>Obst</strong>bäumen<br />

Abstände der <strong>Obst</strong>arten nach Baumform bzw. Unterlage<br />

<strong>Obst</strong>art<br />

Baumform/Unterlage<br />

Pflanzabstand<br />

Pflanzabstände verstehen<br />

sich als Abstand von<br />

Baum zu Baum, zu einer<br />

Wand z. B. muss nur der<br />

halbe Abstand eingehalten<br />

werden.<br />

Apfel<br />

Hochstamm, Halbstamm/Sämling, A2<br />

8 bis 10 Meter<br />

Apfel<br />

Halbstamm, Buschbaum/MM111, M25<br />

6 bis 8 Meter<br />

Apfel<br />

Busch/MM106, M7<br />

3 bis 4 Meter<br />

Apfel<br />

Spindelbusch/M9, M26<br />

2 bis 3 Meter<br />

Der NÖ-<strong>Natur</strong>gartenratgeber<br />

Teil ❿ <strong>Obst</strong> <strong>im</strong> <strong>Hausgarten</strong><br />

Birne<br />

Birne<br />

Birne<br />

Kirsche<br />

Kirsche, Baumweichsel<br />

Kirsche<br />

Brombeere<br />

Brombeere<br />

Hochstamm, Halbstamm/Sämling<br />

Busch/Pyrus betulifolia, BA 29, OHF<br />

Spindelbusch/Quitte A, C<br />

Hochstamm/Sämling<br />

Halbstamm/F12/1, Mahaleb<br />

kleine Baumformen/Gisela, Weiroot<br />

aufrechte Sorten<br />

rankende Sorten<br />

10 Meter<br />

3 bis 5 Meter<br />

2 bis 3 Meter<br />

10 Meter<br />

6 bis 7 Meter<br />

3 bis 5 Meter<br />

1 Meter<br />

3 Meter<br />

Rote Ribisel, Stachelbeere<br />

Schwarze Ribisel<br />

H<strong>im</strong>beere<br />

1,5 bis 2 Meter<br />

2 bis 2,5 Meter<br />

0,5 Meter<br />

Bardowiker Sommerbergamotte<br />

Eine ausführliche Anleitung<br />

zum Pflanzen von<br />

<strong>Obst</strong>bäumen finden Sie<br />

<strong>im</strong> NÖ <strong>Natur</strong>garten-Ratgeber<br />

Teil 7 „Bäume,<br />

Sträucher & Co".<br />

DIE PFLANZUNG EINES OBSTBAUMES.<br />

Hat man sich einmal für einen Baum entschieden, kann man ans Pflanzen denken.<br />

<strong>Obst</strong>bäume werden auch heute noch großteils als wurzelnackte Ware angeboten, daher<br />

werden sie <strong>im</strong> Winterhalbjahr gepflanzt. Empfindliche <strong>Obst</strong>arten wie Marille, Pfirsich<br />

und Walnuss werden am besten <strong>im</strong> zeitigen Frühjahr gepflanzt. Apfel und Birne fühlen<br />

sich <strong>im</strong> warmen Kl<strong>im</strong>a besser, wenn sie schon <strong>im</strong> Herbst an ihren neuen Standort kommen.<br />

Sehr späte Pflanzungen (etwa <strong>im</strong> Dezember) sind eher zu vermeiden. Containerpflanzen<br />

können das ganze Jahr über gepflanzt werden.<br />

Walnuss<br />

14/7


BODENPFLEGE, BEWÄSSERUNG UND DÜNGUNG.<br />

GIESSEN GEFRAGT?<br />

Schon bei der Planung Ihres <strong>Garten</strong>s sollten Sie auf die Standortgegebenheiten achten<br />

und <strong>Obst</strong> und Unterlage danach auswählen. Kirsche, Marille, Mandel und Birne (auf<br />

Sämling veredelt) gedeihen auch auf trockenen Standorten recht gut. Apfel, Zwetschke,<br />

Kiwi und Beerensträucher wiederum sind für genügend Feuchtigkeit dankbar. So<br />

geplant sollte Ihr <strong>Garten</strong> mit einem Min<strong>im</strong>um an zusätzlichem Wasser auskommen. Bei<br />

der Pflanzung und <strong>im</strong> ersten Standjahr sollte aber nicht mit Wasser gespart werden.<br />

DIE MULCHSCHICHT SCHÜTZT DEN BODEN.<br />

Kronentraufe<br />

Baumscheibe<br />

mit Mulchmaterial<br />

Das feine Wurzelgeflecht<br />

dicht unter der Bodenoberfläche<br />

ernährt die<br />

<strong>Obst</strong>bäume. Es wird von<br />

einer gemulchten Baumscheibe<br />

geschützt, die<br />

für Nahrungs- und<br />

Humusnachschub sorgt.<br />

Vor allem in Trockengebieten bietet sich das Mulchen von Baumscheiben<br />

und Beerensträuchern mit Laub oder Wiesenschnitt an, um die Verdunstung<br />

von Bodenwasser möglichst gering zu halten. Hier leistet<br />

das oft so verpönte Nusslaub gute Dienste: Der hohe Gerbstoffgehalt<br />

der Blätter verhindert das Aufkommen von Unkraut – zum Beispiel<br />

bei Verwendung zum Mulchen zwischen Beerensträuchern. Das Laub<br />

dient <strong>im</strong> Winter als Frostschutz für die Wurzeln. Im Frühjahr sollten<br />

Sie den Mulch kurzfristig entfernen, damit sich der Boden rascher<br />

erwärmen kann.<br />

GRASWUCHS AUF DER BAUMSCHEIBE?<br />

In den ersten Lebensjahren sollten Sie bei allen Baumformen<br />

eine Baumscheibe in Größe der Krone von Bewuchs freihalten.<br />

Dabei muss allerdings nicht jedes Kräutlein säuberlich entfernt<br />

werden. Ab Anfang August sollte die Baumscheibe dann überhaupt<br />

zuwachsen. Bei starkwüchsigen älteren Bäumen kann Graswuchs das ganze Jahr über<br />

zugelassen werden.<br />

Der Boden unter Beerensträuchern sollte nicht mit Gras zuwachsen, vor allem nicht<br />

in Trockengebieten. Mit dem Aufbringen einer dicken Mulchschicht können Sie dieses<br />

Zuwachsen mit Gras verhindern. Dadurch wird der Boden auch mit Humus angereichert,<br />

den alle Beerensträucher (abgesehen vom Sanddorn) sehr mögen.<br />

Pfirsichbäume und Wein, vor allem auf kalkigen oder schweren Böden, sind mit<br />

Unterwuchs nicht glücklich.<br />

Der NÖ-<strong>Natur</strong>gartenratgeber<br />

Teil ❿ <strong>Obst</strong> <strong>im</strong> <strong>Hausgarten</strong><br />

WIE VIEL NAHRUNG BRAUCHT DER BAUM?<br />

<strong>Obst</strong>bäume kommen mit normalen <strong>Garten</strong>böden in der Regel gut<br />

zurecht, eine zusätzliche Düngung ist meist nicht nötig.<br />

Allerdings kann auf besonders armen Böden eine Vorratsdüngung mit<br />

Phosphor und Kali bei der Pflanzung dienlich sein. Auf sauren Böden<br />

kann alle paar Jahre eine Kalkung mit kohlensaurem Dolomitkalk<br />

durchgeführt werden. Auch für etwas gut verrotteten Kompost sind<br />

die Bäume dankbar.<br />

14/8


✁<br />

SCHRITT FÜR SCHRITT – DER OBSTBAUMSCHNITT.<br />

WARUM BÄUME SCHNEIDEN?<br />

Wenn Sie einen <strong>Obst</strong>baum vor allem zur Zierde in Ihrem <strong>Garten</strong> haben und Ihnen<br />

die Qualität der Früchte nicht so wichtig ist, dann brauchen Sie kaum zu Säge und<br />

Schere zu greifen. Ein Pflanzschnitt sollte trotzdem durchgeführt werden, denn be<strong>im</strong><br />

Roden der Bäume in der Baumschule gehen Wurzeln verloren. Dies wird durch den<br />

Pflanzschnitt ausgeglichen.<br />

Wenn Sie aber <strong>Obst</strong>bäume in Ihrem <strong>Garten</strong> haben, um geschmackvolles, gesundes<br />

<strong>Obst</strong> zu ernten, kommen Sie am regelmäßigen Schnitt der Kronen nicht vorbei.<br />

In diesem Fall werden Sie versuchen,<br />

Mit dem <strong>Obst</strong>baumschnitt<br />

beugen Sie dem<br />

Sprichwort „Die süßesten<br />

Früchte fressen nur<br />

die großen Tiere“ vor.<br />

• durch den Erziehungsschnitt ein stabiles, gut belichtetes Kronengerüst<br />

zu erreichen;<br />

• durch den Erhaltungsschnitt jährlich hohe Erträge bei guter Qualität zu erhalten;<br />

• ausufernde, zu große Kronen durch einen<br />

Verjüngungsschnitt zu verkleinern;<br />

Der NÖ-<strong>Natur</strong>gartenratgeber<br />

Teil ❿ <strong>Obst</strong> <strong>im</strong> <strong>Hausgarten</strong><br />

• ungepflegten, vernachlässigten oder schlecht<br />

tragenden Bäumen durch einen Schnitt<br />

wieder zum Ertrag bzw. zu ansprechender<br />

Fruchtqualität zu verhelfen.<br />

Die Entwicklung eines ungeschnittenen Baumes:<br />

Die oberen Äste beschatten die unteren Kronenpartien,<br />

sodass diese verkahlen und nur noch wenige sowie<br />

geschmacksleere Schattenfrüchte produzieren.<br />

Das junge Holz und damit die besten, besonnten Früchte<br />

findet man an der Spitze des Baumes.<br />

Die unteren Kronenteile sind verkahlt – hier wachsen<br />

nur mehr geschmacksleere, kranke Schattenfrüchte.<br />

Beispiel ungeschnittener Baum<br />

Bügelsäge<br />

Das Schneiden von <strong>Obst</strong>bäumen<br />

lernen Sie nicht<br />

in einem Jahr, vielmehr<br />

ist es ein Lernen über<br />

Jahre, bei dem Sie <strong>im</strong>mer<br />

Ihre Schnittmaßnahmen<br />

und die Reaktion des<br />

Baumes darauf beobachten<br />

sollten. Das dazu<br />

nötige Handwerkszeug<br />

erhalten Sie auf den folgenden<br />

Seiten.<br />

GUTES WERKZEUG – DAMIT DIE ARBEIT GELINGT.<br />

Scheren.<br />

Der Ankauf einer guten Baumschere lohnt sich – schließlich kann man sie ein ganzes<br />

Leben lang verwenden. Manche Firmen bieten mehrere Modelle und auch Scheren für<br />

Linkshänder an. Es werden zwei Scherentypen unterschieden: Solche mit Gegenschneide,<br />

die wie übliche Scheren schneiden, und Ambossscheren, bei denen eine<br />

Schneide auf einen Amboss drückt. Ambossscheren quetschen bei unsachgemäßer<br />

Anwendung die Triebe stärker.<br />

Baumschere<br />

14/9


Astscheren sollten nicht zum Entfernen von stärkeren Trieben in Stammnähe verwendet<br />

werden, da sie stark quetschen und schlecht verheilende Wunden hinterlassen. In<br />

solchen Fällen ist es besser, zur Säge zu greifen. Im äußeren Kronenbereich und be<strong>im</strong><br />

Zerkleinern des Schnittgutes leisten diese Scheren jedoch gute Dienste.<br />

Astschere<br />

Gerade bei großen Baumformen bewähren sich so genannte Raupenscheren. Das sind<br />

Scheren mit Seilzügen, die auf Stangen montiert werden können. Der Fruchtholzschnitt<br />

und das Entfernen von Überbauungen sind damit problemlos vom Boden aus<br />

durchführbar. Bei vielen Produkten können die Stangen, die meist bis zu vier Metern<br />

ausfahrbar sind, gleichzeitig für Säge und Pflückkorb verwendet werden.<br />

Um zu verhindern, dass<br />

der Ast durch sein Eigengewicht<br />

in die Tiefe<br />

gezogen wird und dabei<br />

den Baum tief aufreißt<br />

und beschädigt, sollte er<br />

während des Absägens<br />

mit einer Hand abgestützt<br />

werden.<br />

1.<br />

Fuchsschwanz<br />

Sägen.<br />

Für die meisten Sägeschnitte am Baum sind Fuchsschwanzsägen gut geeignet. Die<br />

Ausführung mit einem Haken am vorderen Ende des Sägeblattes dient gleichzeitig<br />

zum Herausziehen abgeschnittener Äste. An unzugänglichen Stellen (z. B. Astgabeln)<br />

ist mitunter das verstellbare Sägeblatt der Bügelsäge von Nutzen. Neu und sehr praktisch<br />

sind Klappsägen, die sich <strong>im</strong> Hosensack verstauen lassen. Diese weisen meist<br />

einen besonderen Schliff auf (so genannte Zugsägen), der schnelles Arbeiten und<br />

besonders saubere Schnittflächen ermöglicht.<br />

WIE WIRD GESCHNITTEN?<br />

Dünne, einjährige Triebe werden <strong>im</strong>mer leicht schräg oberhalb einer nach außen<br />

gerichteten Knospe geschnitten. Dabei ist darauf zu achten, dass einerseits kein langer<br />

Stummel stehen bleibt, wodurch die Wundheilung behindert wird, und andererseits<br />

der Schnitt nicht zu schräg geführt wird, da dies zum Absterben der Knospe führt.<br />

Äste werden mehr oder weniger senkrecht zu ihrer Wuchsrichtung weggeschnitten.<br />

Der für die Wundheilung wichtige Astring soll nicht weggeschnitten werden. In diesem<br />

befindet sich nämlich Abschottungsgewebe, das den Baum vor Krankheiten schützt.<br />

Um dem Baum eine rasche Heilung der Wunde zu ermöglichen, darf weder ein langer<br />

Aststummel stehen bleiben, noch die Schnittfläche unnötig groß sein. Ein Wundverschluss<br />

ist nicht erforderlich.<br />

Der NÖ-<strong>Natur</strong>gartenratgeber<br />

Teil ❿ <strong>Obst</strong> <strong>im</strong> <strong>Hausgarten</strong><br />

3.<br />

2.<br />

Absägen eines<br />

stärkeren Astes<br />

Be<strong>im</strong> Absägen eines stärkeren, größeren Astes ist die Gefahr, dabei den Stamm aufzureißen,<br />

besonders groß. Daher wird in mehreren Arbeitsschritten vorgegangen (s. linke<br />

Skizze): Zuerst wird der Ast etwa einen halben Meter von der Astgabel entfernt von<br />

unten angeschnitten (1.), ehe er etwas weiter außen von oben abgeschnitten wird (2.).<br />

Erst dann wird der verbleibende Rest mit einem einzigen, sauberen Schnitt entfernt (3.).<br />

Schnitt einjähriger Triebe<br />

Zugsäge<br />

falsch<br />

richtig<br />

zu kurz<br />

zu lang<br />

falsch<br />

Astring<br />

Schnitt auf Astring<br />

14/10<br />

richtig<br />


✁<br />

JUNG ODER ALT – DER LEBENSZYKLUS EINES BAUMES.<br />

Der NÖ-<strong>Natur</strong>gartenratgeber<br />

Teil ❿ <strong>Obst</strong> <strong>im</strong> <strong>Hausgarten</strong><br />

Alle Pflanzen und damit auch unsere <strong>Obst</strong>bäume durchleben best<strong>im</strong>mte Entwicklungsoder<br />

Altersphasen: Während der Jugendphase bringt der Baum noch keine Früchte<br />

hervor, ist aber durch starkes, steil aufgerichtetes und wenig verzweigtes Wachstum<br />

gekennzeichnet. Mit der Bildung der ersten Blütenknospen erreicht er die Ertragsphase,<br />

normalerweise die längste Phase seines Lebens. Das Wachstum der Krone verlagert<br />

sich in die Breite, es kommt zu verstärkter Verzweigung, und das Höhenwachstum<br />

n<strong>im</strong>mt ab. Gegen Ende der Ertragsphase wird das Höhenwachstum <strong>im</strong>mer geringer,<br />

die Fruchtbildung überwiegt. In der Alters- oder Abgangsphase beginnen erst einzelne<br />

Äste, später ganze Astpartien und schließlich der Baum abzusterben. Die Dauer der<br />

einzelnen Phasen ist sowohl individuell als auch von <strong>Obst</strong>art zu <strong>Obst</strong>art verschieden.<br />

Jede dieser Phasen erfordert unterschiedliche Schnittmaßnahmen. In der Jugendphase<br />

soll der Grundstock für eine günstige Kronenentwicklung gelegt und der Baum möglichst<br />

rasch in die Ertragsphase gebracht werden. In der Ertragsphase liegt das Ziel<br />

des Schnittes in einer ausgeglichenen Frucht- und Triebbildung, in der Verhinderung<br />

von Alternanz und in der Erhaltung einer günstigen Kronenstruktur.<br />

GEWUSST WIE – GESETZMÄSSIGKEITEN DES TRIEBWACHSTUMS.<br />

Durch Schnittmaßnahmen können Sie die Entwicklung Ihres <strong>Obst</strong>baumes gezielt<br />

beeinflussen und lenken. Ein paar Grundsätze sind dabei zu beachten:<br />

• Das Prinzip der Spitzenförderung und Oberseitenförderung: Die am höchsten stehenden<br />

Knospen eines Triebes oder Baumes erhalten den meisten „Saft“ und treiben<br />

daher am stärksten durch. Tiefer stehende Knospen treiben deutlich schwächer aus<br />

oder verbleiben als so genannte schlafende Augen <strong>im</strong> Ruhezustand. Gleiches gilt für<br />

die Krone insgesamt: Die höchsten, obersten und steil aufgerichteten Triebe treiben<br />

stärker als untergeordnete oder flachere Triebe.<br />

• Steile oder flache Triebe? Steil stehende Triebe bedingen eher reines Blatt- und<br />

Triebwachstum und wenig Blütenbildung. Wächst ein Trieb flacher oder wird er<br />

waagrecht gebunden, treiben alle Knospen gleich stark, die Triebkraft wird verteilt.<br />

Dies fördert die Ausbildung von Kurztrieben mit Blütenknospen. In der Praxis bedeutet<br />

das: Junge, triebige Bäume und Kronenteile (die oberen Astpartien) werden<br />

auf flach stehende Triebe geschnitten; alte, wenig triebige Bäume und die tiefer<br />

liegenden Äste werden auf aufrecht stehende Triebe zurückgekürzt.<br />

• Wachstum oder Ertrag? Der Ausruf „Ich habe den Baum <strong>im</strong> Winter so stark<br />

geschnitten, und jetzt treibt er erst wieder wie verrückt!“ spiegelt eine der Gesetzmäßigkeiten<br />

be<strong>im</strong> <strong>Obst</strong>baumschnitt wider: kurzer Schnitt (die Triebe werden<br />

kurz gelassen), starker Rückschnitt = Schnitt auf Wachstum; langer Schnitt<br />

(die Triebe werden lang gelassen), mäßiger Rückschnitt = Schnitt auf Ertrag.<br />

• Jeder Baum ist ein Individuum. Vor dem Schneiden sollten Sie den Baum begutachten<br />

– denn er zeigt, wie es ihm geht: Meterlange Jahrestriebe deuten auf einen<br />

jugendlichen Baum hin. Jahreszuwächse von ein paar Zent<strong>im</strong>etern deuten auf<br />

Vergreisung hin. Ein stärkerer Rückschnitt und sorgfältige Bodenpflege scheinen<br />

dann angebracht. Der Stamm- und Wurzelbereich sollte auf Schäden als Ursache der<br />

Vergreisung untersucht werden (Frostrisse, <strong>Obst</strong>baumkrebs, Pilzkörper, mechanische<br />

Schäden, Bodenverdichtungen, Trockenschäden, Wühlmäuse). Gegebenenfalls<br />

müssen Sanierungsmaßnahmen durchgeführt werden.<br />

Unter Alternanz wird der<br />

Wechsel von Frucht- und<br />

Triebjahren verstanden –<br />

der Baum trägt nur jedes<br />

zweite Jahr. Sie ist sorten-<br />

und altersabhängig<br />

und tritt z. B. bei Gravensteiner,<br />

Boskoop und<br />

Glockenapfel auf.<br />

Langtrieb bei Apfel<br />

Manche Sorten<br />

zeichnen sich durch<br />

enorme Triebkraft auch<br />

noch <strong>im</strong> Alter aus. In<br />

diesem Fall sollte nur das<br />

Nötigste und dies nach<br />

dem Austrieb geschnitten<br />

werden.<br />

14/11


WANN WIRD GESCHNITTEN?<br />

Winterschnitt.<br />

Es kann von Jänner an bis zum Austrieb geschnitten werden, bei starkem Frost sollte<br />

jedoch nicht geschnitten werden. Die Monate November und Dezember sind ungünstig,<br />

da der Baum sich in dieser Zeit nicht gegen das Eindringen von Krankheiten wehren<br />

kann. Je später <strong>im</strong> Frühjahr geschnitten wird, desto schwächer wird der Austrieb. Alte<br />

Bäume, deren Triebwachstum schon stark nachgelassen hat, sollten daher möglichst<br />

zeitig, junge, kaum zu bändigende Bäume dagegen spät geschnitten werden.<br />

Der Winterschnitt fördert<br />

das Wachstum, und zwar<br />

umso stärker, je kräftiger<br />

geschnitten wird.<br />

Der Sommerschnitt dient<br />

als Wuchsbremse.<br />

Sommerschnitt.<br />

Alle Baumarten können auch <strong>im</strong> Sommer geschnitten werden. Walnuss, Kirsche,<br />

Marille und Pfirsich sollten (v. a. bei größeren Eingriffen) überhaupt <strong>im</strong> August<br />

geschnitten werden, da die Wundverheilung zu dieser Zeit besser ist.<br />

Alternanz.<br />

Bäume, die nur jedes zweite Jahr tragen (= Alternanz), werden <strong>im</strong> Winter vor dem<br />

Tragjahr stark geschnitten. Vor dem „Ruhejahr“ sollten sie nicht oder nur wenig<br />

geschnitten werden.<br />

Achten Sie schon be<strong>im</strong><br />

Kauf eines Baumes auf<br />

eine günstige Aststellung,<br />

denn dies erleichtert<br />

Ihnen spätere Schnittmaßnahmen.<br />

Mitteltrieb mit konisch<br />

aufgebautem Fruchtholz<br />

Fruchtast<br />

Seitenast<br />

Leitast<br />

SO WIRD ´S GEMACHT – KRONENFORMEN UND SCHNITTARTEN.<br />

Im <strong>Obst</strong>bau haben sich <strong>im</strong> Laufe der Jahrhunderte mannigfache Erziehungsformen entwickelt<br />

– von strengen Schnurbäumen (Kordons) über verschiedene Heckenformen, wie<br />

sie <strong>im</strong> Intensivobstbau üblich sind, bis hin zur Pyramidenkrone und zur Hohlkrone.<br />

Die Pyramidenkrone.<br />

Die ideale Pyramidenkrone ist aus einem Mitteltrieb und drei oder vier möglichst gut<br />

<strong>im</strong> Raum verteilten Leitästen aufgebaut. Von diesen und vom Mitteltrieb zweigen<br />

Fruchtäste ab. Am Mitteltrieb sollten neben den Leittrieben keine stärkeren Äste zugelassen<br />

werden. Erst etwa einen Meter über der ersten Astetage kann bei besonders<br />

stark wachsenden Sorten eine zweite Serie an Leitästen aufgebaut werden. Die Kronenform<br />

gleicht einer Pyramide mit einem Dachwinkel von ca. 120°.<br />

120°<br />

Die Hohlkrone.<br />

Im Gegensatz zur Pyramidenkrone fehlt der Hohlkrone<br />

der Mitteltrieb. Er wird <strong>im</strong> Zuge des Pflanzschnittes<br />

entfernt, und so besteht die Krone nur aus<br />

drei bis vier trichterförmig angeordneten<br />

Leitästen. Vor allem für den Pfirsich ist<br />

die Hohlkrone die übliche Kronenform.<br />

Der NÖ-<strong>Natur</strong>gartenratgeber<br />

Teil ❿ <strong>Obst</strong> <strong>im</strong> <strong>Hausgarten</strong><br />

Ansatz der Leittriebe<br />

nicht aus einem Punkt<br />

Die Erklärung sämtlicher Schnittvarianten<br />

würde den Rahmen<br />

dieses Ratgebers sprengen, deshalb<br />

wird <strong>im</strong> Folgenden nur<br />

auf die Schnittpflege von<br />

pyramidalen Kronen eingegangen,<br />

wie sie bei großen<br />

Baumformen von Apfel,<br />

Birne, Kirsche und zum<br />

Teil auch Marille üblich ist.<br />

Beispiel einer Pyramidenkrone<br />

14/12<br />


✁<br />

Schnittart 1: Der Pflanzschnitt.<br />

Durch den Pflanzschnitt wird der Grundstock für die künftige Kronenentwicklung<br />

gelegt.<br />

Konkurrenztriebe und<br />

überzählige Triebe entfernen<br />

• Ein Mitteltrieb (die Stammverlängerung) und drei bis vier günstig<br />

stehende Seitentriebe (mit einem Neigungswinkel von etwa<br />

45 bis 90° zum Mitteltrieb) werden als künftige Leittriebe zu steil stehende<br />

ausgewählt. Sie sollen sowohl in der Waagrechten als auch Triebe abspreizen<br />

Seitenleitäste<br />

auf Saftwaage<br />

schneiden<br />

in der Senkrechten gleichmäßig <strong>im</strong> Raum verteilt sein.<br />

• Die überzähligen Triebe werden entfernt; bei besonders kräftigen<br />

Bäumen kann ein Teil waagrecht gebunden werden. Dies führt zu Blütenknospenbildung<br />

und damit zu früherem Ertragsbeginn.<br />

• Der Mitteltrieb wird eingekürzt und be<strong>im</strong> Apfel um eine<br />

Hand breit länger als die Seitenleittriebe belassen.<br />

nicht benötigte Triebe<br />

waagrecht binden<br />

Beispiel Pflanzschnitt<br />

Der NÖ-<strong>Natur</strong>gartenratgeber<br />

Teil ❿ <strong>Obst</strong> <strong>im</strong> <strong>Hausgarten</strong><br />

• Zu steil stehende Triebe können durch Spreizhölzer oder durch Binden in die<br />

richtige Lage gebracht werden. Vorsicht: sehr steil stehende Triebe nicht wegspreizen<br />

und als Leittriebe verwenden, diese reißen später leicht aus. Zu flach<br />

stehende Triebe können durch Aufbinden <strong>im</strong> Wuchs gefördert werden.<br />

• Die Seitenleitäste werden auf Saftwaage geschnitten. Be<strong>im</strong> Anschnitt der Seitenleitäste<br />

werden Augen gewählt, die nach außen gerichtet sind, um die Krone in die<br />

Breite zu ziehen und damit das Kroneninnere licht zu halten.<br />

Schnittart 2: Der Erziehungsschnitt.<br />

• Zuerst wird „formiert“ – das heißt, dass die Triebe mit Spreizhölzern oder Drahtbügeln<br />

und durch Binden in die richtige Position gebracht werden.<br />

• Dann werden Konkurrenztriebe – d. s. die den ausgewählten Leittrieben am nächsten<br />

stehenden – entfernt. Gleiches gilt für kroneneinwärts oder zu dicht stehende Triebe.<br />

• Leitäste werden bei Bedarf eingekürzt – z. B. wenn sie unter Bleistiftstärke haben<br />

oder zu wenig verzweigt sind. Dabei wird stets auf ein nach außen gerichtetes Auge<br />

Ein Trieb, der kürzer als<br />

die anderen geschnitten<br />

wird, bleibt <strong>im</strong> Wachstum<br />

zurück. Dem beugt der<br />

Schnitt auf Saftwaage<br />

vor – alle Seitenleitäste<br />

werden dabei auf gleiche<br />

Höhe gekürzt.<br />

Spreizholz<br />

Ein tragfähiges, lichtes<br />

Kronengerüst ist das Ziel<br />

des Erziehungsschnittes.<br />

geschnitten oder auf einen Seitentrieb abgeleitet und die Saftwaage eingehalten.<br />

Mitteltrieb und Seitenleitäste sollten ungefähr einen Dachwinkel von 120° bilden,<br />

Birnen lässt man ihrer <strong>Natur</strong><br />

3<br />

gemäß etwas steilere Kronen wachsen.<br />

3<br />

3<br />

4<br />

2<br />

2<br />

3<br />

2<br />

1<br />

1<br />

1<br />

3<br />

2<br />

2<br />

2<br />

4<br />

5<br />

2<br />

2<br />

4<br />

3<br />

4<br />

4<br />

5<br />

1<br />

Nach dem ersten Standjahr: Kroneneinwärts<br />

stehende Triebe (1) und Konkurrenztriebe<br />

(2) entfernen; Mitteltrieb und linken<br />

Leittrieb einkürzen – um Saftwaage zu<br />

erreichen und übermäßiges Wachstum des<br />

Mitteltriebes hintanzuhalten (3); günstig<br />

stehende, nicht für den Kronenaufbau<br />

benötigte Triebe waagrecht binden (4).<br />

14/13<br />

Selber Baum <strong>im</strong> zweiten Standjahr: Stammaustriebe<br />

(1), kroneneinwärts wachsende<br />

(2), konkurrierende (3) und zu dicht stehende<br />

Triebe (4) entfernen; Leittriebe mit<br />

Spreizhölzern in günstige Stellung bringen<br />

(> 45° zum Mitteltrieb) (5)<br />

1<br />

Erziehungsschnitt<br />

an einem<br />

Hochstammapfelbaum<br />

<strong>im</strong> ersten<br />

und zweiten Standjahr


Schnittart 3: Der Erhaltungsschnitt.<br />

Durch ständige Erneuerung des Fruchtholzes und Lichthalten der Krone sollen gleichmäßige,<br />

hohe Ernten bei guter Qualität erreicht werden. Während wir es be<strong>im</strong> Pflanzund<br />

Erziehungsschnitt nur mit einer Triebform, nämlich den einjährigen<br />

Langtrieben zu tun haben, treffen wir bei Bäumen <strong>im</strong> Ertrag<br />

Quirlholz<br />

auf verschiedene Knospen- und Triebformen. Diese sollten einmal<br />

genauer betrachtet werden, damit man weiß, wie Äpfel und Birnen<br />

entstehen …<br />

Triebentwicklung Apfel<br />

einjähriger<br />

Triebabschnitt<br />

zweijähriger<br />

Triebabschnitt<br />

dreijähriger<br />

Triebabschnitt<br />

vierjähriger<br />

Triebabschnitt<br />

Quirlholz<br />

Ziel des Erhaltungsschnittes<br />

ist es, in der ganzen<br />

Krone gleichmäßiges<br />

Triebwachstum und Blütenbildung<br />

zu erreichen.<br />

Die einjährigen Langtriebe sind meist nur mit kleinen, dem<br />

Trieb flach anliegenden Holzknospen besetzt. Aus<br />

diesen entwickeln sich <strong>im</strong> nächsten Jahr zum Teil wieder Langtriebe,<br />

zum Teil kurze oder auch bis zu 20 cm lange Verzweigungen<br />

(Kurztriebe), an deren Spitzen zumeist Blütenknospen sitzen.<br />

Aus diesem jungen Fruchtholz entwickeln sich in der Regel die<br />

qualitativ besten Früchte.<br />

einjähriger<br />

Langtrieb Bleiben die Triebe ungeschnitten, so verzweigt sich dieses<br />

Fruchtholz weiter. Jedes Jahr wächst ein <strong>im</strong>mer kleiner<br />

werdendes Stück dazu, bis nach einigen Jahren so genanntes<br />

Quirlholz entstanden ist. Die Qualität und Gesundheit der<br />

Früchte vom Quirlholz ist meist schlechter als jene der Früchte<br />

kurzes Fruchtholz<br />

vom jungen Holz. Daher ist es Ziel des Schnittes, viel junges<br />

Fruchtholz zu erzielen und das älteste Quirlholz auszulichten.<br />

Fruchtrute<br />

Neben den einjährigen Langtrieben finden sich, vor allem nach scharfen<br />

Rückschnitten, auch so genannte Wasserschosse auf den Bäumen. Diese<br />

treiben direkt aus dem alten Holz und unterscheiden sich von den einjährigen<br />

Langtrieben durch längere Abstände zwischen den Knospen; sie sind<br />

auch kleiner ausgebildet. Am besten werden solche Triebe <strong>im</strong> Frühsommer<br />

– bevor sie verholzen – herausgerissen. Günstig stehende<br />

Wassertriebe können aber auch für die Verjüngung<br />

verwendet werden. Dazu lässt man nur einen oder<br />

zwei dieser Triebe stehen und bringt sie durch Binden<br />

in eine günstige Position. Durch einen Rückschnitt <strong>im</strong><br />

Sommer kann eine bessere Ausbildung der unteren Knospen<br />

erreicht werden.<br />

Einer der häufigsten Schnittfehler ist die Verwechslung einjähriger<br />

Langtriebe mit Wasserschossen und ihre gänzliche Entfernung.<br />

Dadurch entsteht Besenwuchs und es kann sich kein Fruchtholz entwickeln.<br />

Ungünstig ist es aber auch, alle Langtriebe anzuschneiden.<br />

Folgende Vorgangsweise hilft bei der Vermeidung von Fehlern:<br />

• Kroneneinwärts und zu dicht stehende Triebe werden weggeschnitten.<br />

• Altes, abgetragenes Fruchtholz (nach unten geneigt) wird durch Absetzen<br />

auf jüngere Triebe entfernt, Quirlholz zum Teil ausgelichtet.<br />

• Das Höhenwachstum der Bäume kann durch Zurückschneiden auf waagrecht<br />

stehende Verzweigungen oder Astquirle (bei Kirsche) gebremst werden.<br />

Der NÖ-<strong>Natur</strong>gartenratgeber<br />

Teil ❿ <strong>Obst</strong> <strong>im</strong> <strong>Hausgarten</strong><br />

Einjähriger Langtrieb (Marille), darüber wahrer Fruchttrieb (Pfirsich)<br />

14/14<br />


✁<br />

Spalierobst<br />

Erhaltungsschnitt<br />

vor<br />

nach dem Schnitt<br />

Diese Triebe haben sich aus Quirlholz entwickelt<br />

und gehören jedenfalls entfernt.<br />

Der NÖ-<strong>Natur</strong>gartenratgeber<br />

Teil ❿ <strong>Obst</strong> <strong>im</strong> <strong>Hausgarten</strong><br />

Die obere Abbildung zeigt, dass <strong>im</strong> oberen Astbereich das Triebwachstum<br />

am stärksten ist (Gesetz der Spitzenförderung). Dort wird eher auf<br />

flach stehende Triebe geschnitten, um verringertes Wachstum und mehr<br />

Blütenbildung zu erreichen. In den unteren Astabschnitten soll durch<br />

Absetzen auf steil stehende Triebe Neuzuwachs und Fruchtholzerneuerung<br />

erreicht werden.<br />

Wird ein Triebabschnitt durch die Last der Früchte herabgeneigt, ist es an der Zeit,<br />

Fruchtholzverjüngung durchzuführen: Bei 1 abzusetzen wäre eine sanfte Maßnahme,<br />

2 und 3 würden in diesem Fall entfernt. Bei 2 und 3 zu schneiden ist der Mittelweg,<br />

wird bei 2 weggeschnitten, muss 3 entfernt werden. Bei 4 wird zurückgeschnitten, wenn<br />

kräftigerer Neuzuwachs erwünscht oder die Krone schon sehr weit ausgebereitet ist.<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

Fruchtholzerneuerung<br />

Schnittart 4: Der Verjüngungsschnitt.<br />

Der Verjüngungsschnitt wird vor allem bei an sich gepflegten Bäumen durchgeführt,<br />

um wieder kompaktere Kronen zu erhalten.<br />

• Die Hauptleitäste werden <strong>im</strong> Dachwinkel von ungefähr 120° auf günstig stehende<br />

jüngere Verzweigungen zurückgesägt (siehe rechte Abbildung).<br />

• Gleichzeitig wird auch das Fruchtholz <strong>im</strong> Kroneninneren ausgelichtet.<br />

• Nach dem Verjüngungsschnitt muss die Kronenform (Mitteltrieb,<br />

Leittriebe in Saftwaage) wieder sichtbar sein.<br />

Der Verjüngungsschnitt wird oft missverstanden, indem alte, ungepflegte<br />

Bäume mit der Motorsäge weit zurückgestummelt werden.<br />

Die Folgen sind jahrelange Ertragsausfälle, Pilzbefall durch die<br />

großen Wunden und unzählige Wasserschosse an den Schnittstellen.<br />

Solcherart behandelte Bäume sind selbst für Fachleute schwer<br />

wiederherzustellen, ihr Lebensalter ist stark verkürzt.<br />

14/15<br />

Be<strong>im</strong> Verjüngungsschnitt<br />

wird die Krone um bis zu<br />

ein Drittel ihres Volumens<br />

reduziert.<br />

Dachwinkel ca. 120°<br />

Verjüngungsschnitt


Schnittart 5: Schnitt ungepflegter Kronen.<br />

Be<strong>im</strong> Schnitt ungepflegter Kronen darf man sich nicht von starren Vorstellungen einer<br />

idealen Krone leiten lassen. Allzu krasse Schnitteingriffe führen nur zu vermehrter<br />

Wasserschossbildung und mitunter zu jahrelangen Ertragsausfällen. Große Schnittwunden<br />

in Stammnähe sollten so weit wie möglich vermieden werden.<br />

• Als ersten Schritt gilt es, Überbauungen zu beseitigen. Darunter versteht man Äste<br />

aus den oberen Etagen, die die unteren überwachsen und diesen das Licht nehmen.<br />

Das heißt also, dass der Baum zuerst oben „schlank“ gemacht werden soll. Meist ist<br />

es auch nötig, den Baum in der Höhe einzukürzen.<br />

Vernachlässigte oder<br />

falsch geschnittene Kronen<br />

können durch den<br />

richtigen Schnitt wieder<br />

zum Ertrag oder zu verbesserter<br />

Fruchtqualität<br />

gebracht werden.<br />

• Durch Auslichten wird Licht ins Kroneninnere gebracht. Das soll aber nicht heißen,<br />

dass sämtliche Verzweigungen <strong>im</strong> Kroneninneren wegzuschneiden sind. Vielmehr<br />

werden günstig stehende Verzweigungen benutzt, um das Fruchtholz oder weit ausladende<br />

Astpartien zu verjüngen.<br />

• Wie be<strong>im</strong> Verjüngungsschnitt sollte die Krone auch an den Seiten zurückgenommen<br />

werden und das Fruchtholz durch Auslichten des Quirlholzes und Zurücksetzen auf<br />

jüngere Verzweigungen erneuert werden.<br />

Der „Renovierungsschnitt“ kann auch in Etappen durchgeführt werden: Im ersten Jahr<br />

werden die Überbauungen entfernt und das Kroneninnere ausgelichtet, das alte<br />

Fruchtholz wird jedoch an den unteren Ästen belassen. Das hat den Vorteil, dass übermäßige<br />

Triebreaktionen (Wasserschosse) ausbleiben. Im nächsten Jahr kann dann eine<br />

Fruchtholzerneuerung <strong>im</strong> unteren Kronenbereich ins Auge gefasst werden.<br />

Die untere Abbildung zeigt die ca. 20-jährige Krone eines Apfelbaumes. Ein Erziehungsschnitt wurde noch<br />

vorgenommen, danach blieb der Baum sich selbst überlassen. Eine zweite Astetage hat sich entwickelt,<br />

welche die untere überwächst. Durch die Fruchtlast haben sich die Leittriebe schon weit abgesenkt.<br />

Maßnahmen: Durch Entfernung der überbauenden oberen Äste bekommen die unteren mehr Licht, die abgesenkten<br />

Leitäste werden auf senkrecht stehende junge Verzweigungen abgesetzt.<br />

Der NÖ-<strong>Natur</strong>gartenratgeber<br />

Teil ❿ <strong>Obst</strong> <strong>im</strong> <strong>Hausgarten</strong><br />

Ist der Baum noch jung<br />

und triebfreudig (zu<br />

erkennen an den vielen<br />

kräftigen Langtrieben),<br />

sollten die angeführten<br />

Maßnahmen möglichst<br />

erst Anfang April durchgeführt<br />

werden, um<br />

übermäßige Bildung von<br />

Wasserschossen zu vermeiden.<br />

Aus dem gleichen<br />

Grund soll das Auslichten<br />

des Fruchtholzes <strong>im</strong> unteren<br />

Bereich vorerst<br />

unterbleiben.<br />

Schnittbeispiel einer ungepflegten Krone<br />

vor<br />

nach dem Schnitt<br />

14/16<br />


✁<br />

BESONDERHEITEN BEIM SCHNITT EINZELNER OBSTARTEN.<br />

BIRNE<br />

Birnen haben meist einen ausgeprägten Hang zur Mitte. Dies führt oft zu richtigem<br />

„Raketenwuchs“ des Mitteltriebes. Daher wird be<strong>im</strong> Schnitt <strong>im</strong>mer danach getrachtet,<br />

die Krone – auch durch Formieren – nach außen zu ziehen und das Höhenwachstum<br />

zu begrenzen, damit die Bäume nicht unbeerntbar werden.<br />

Birnbaum<br />

KIRSCHE<br />

Erziehungsschnitt: Kirschen bauen von <strong>Natur</strong> aus stabile Kronen auf. In der Jugend sind<br />

daher nur korrigierende Eingriffe nötig, wie etwa das Entfernen kroneneinwärts und zu<br />

dicht stehender Triebe. Auch das Höhenwachstum kann durch regelmäßiges Zurückschneiden<br />

auf Astquirle gebremst werden. Das Einkürzen von Trieben zur Verbesserung<br />

der Stabilität ist in der Regel nicht nötig.<br />

Der NÖ-<strong>Natur</strong>gartenratgeber<br />

Teil ❿ <strong>Obst</strong> <strong>im</strong> <strong>Hausgarten</strong><br />

Leider werden Kirschen oft als einjährige Kronen angeboten. Das heißt, dass auf<br />

einen fertigen Wildstamm ein Edelreis mit vier Augen aufgepfropft wird. Die sich daraus<br />

entwickelnden Triebe stehen meist so steil, dass sie für einen Kronenaufbau kaum<br />

geeignet sind. Günstiger wäre es in einem solchen Fall, alle Seitentriebe zu entfernen<br />

und erst <strong>im</strong> nächsten Jahr mit dem Kronenaufbau zu beginnen. Noch besser ist es<br />

allerdings, wenn gleich be<strong>im</strong> Kauf auf eine gute Aststellung geachtet wird.<br />

Erhaltungsschnitt: Wird landläufig die Kirsche in der Jugend zu viel geschnitten, so ist<br />

<strong>im</strong> Ertragsstadium das Gegenteil der Fall. Nach der Ernte sollten die Bäume alle paar<br />

Jahre von der Seite und von oben durchaus einen Meter ins mehrjährige Holz zurückgenommen<br />

werden (s. Verjüngungsschnitt). Unterbleibt dies, entstehen Kronen, die<br />

weder mit der Leiter noch vom Baum aus effizient beerntbar sind.<br />

Alle Schnittmaßnahmen in Stammnähe beziehungsweise von stärkeren Ästen sollten<br />

<strong>im</strong> August durchgeführt werden.<br />

MARILLE<br />

Marille<br />

Die Marille reagiert oft empfindlich auf Schnittmaßnahmen, sie sollten deshalb <strong>im</strong><br />

August nach der Ernte durchgeführt werden. Große Wunden in Stammnähe sind zu<br />

vermeiden. Dennoch sollen Marillenbäume regelmäßig geschnitten werden – und das<br />

aus gutem Grund: Anders als be<strong>im</strong> Apfel befinden sich be<strong>im</strong> Steinobst auch am einjährigen<br />

Langtrieb Blütenknospen. Diese blühen bei Marillen <strong>im</strong> Vergleich zu den<br />

(alten) Kurztrieben später. Durch ein ausgewogenes Maß an Kurz- und Langtrieben<br />

erreicht man eine größere Ertragssicherheit. Erstrebenswert sind Jahrestriebe von mindestens<br />

einem halben Meter – das gilt auch für alle anderen <strong>Obst</strong>arten.<br />

Der extensive, aber regelmäßige Schnitt spart Ihnen Arbeit,<br />

wenn Sie darauf achten, allzu ausladende Äste auf aufrecht<br />

stehende Verzweigungen zurückzuschneiden. Diese sind sonst in<br />

guten Ertragsjahren bruchgefährdet und müssten gestützt werden.<br />

Quitte<br />

QUITTE & ASPERL<br />

Quitte und Asperl brauchen wenig Schnittpflege, es genügt ein<br />

gelegentliches Auslichten der Kronen.<br />

Asperl<br />

14/17


ZWETSCHKE<br />

Zwetschke, die sich selbst „putzt“<br />

Zwetschken vertragen den Schnitt in der Regel sehr gut. Die Kronen können ruhig<br />

etwas dichter belassen werden. Vorsicht ist jedoch geboten: Wenn die Krone zu dicht<br />

wird, „putzt“ sich die Zwetschke sehr gut selbst. Das heißt, die unteren Äste sterben<br />

rasch ab und übrig bleibt häufig ein bis zu vier Meter hoher Stamm ohne Äste, der an<br />

der Spitze ein „Schwammerl“ mit unerreichbaren Zwetschken trägt. Daher sollten Sie<br />

die Kronenmitte <strong>im</strong> Jugend- und Ertragsstadium nicht zu dicht werden lassen!<br />

PFIRSICH<br />

Der Pfirsichbaum n<strong>im</strong>mt unter unseren <strong>Obst</strong>gehölzen eine Sonderstellung ein. Er ist<br />

kurzlebig und daher schon in jungen Jahren sehr fruchtbar. Ungeschnittene Pfirsichbäume<br />

vergreisen rasch, daher ist ein jährlicher starker Schnitt be<strong>im</strong> Pfirsich wichtig.<br />

Erziehungsschnitt: Üblicherweise zieht man eine Hohlkrone aus drei bis vier Hauptleitästen<br />

ohne Mitteltrieb. Der Kronenansatz sollte zwecks leichterer Pflege nicht zu<br />

hoch gewählt werden.<br />

Ertragsschnitt: Be<strong>im</strong> „erwachsenen“ Pfirsich werden drei Triebformen unterschieden:<br />

• Wahre Fruchttriebe sind an Knospendrillingen zu erkennen, in der Mitte sitzt eine<br />

Blattknospe und links und rechts davon sitzen die Blütenknospen.<br />

• Falsche Fruchttriebe haben nur an der Basis und an der Spitze Blattknospen,<br />

dazwischen sind nur einzeln stehende Blütenknospen.<br />

• Kurztriebe tragen Blüten- und Blattknospen.<br />

Wenn die Blüten schon leicht aus den Knospen herausschauen, beginnt die richtige<br />

Zeit für den Ertragsschnitt. Dabei werden zuerst alle kroneneinwärts wachsenden und<br />

zu dicht stehenden Äste weggeschnitten. Auch die falschen Fruchttriebe werden entfernt<br />

oder auf kurze Zapfen zurückgeschnitten. Kurztriebe bleiben ungeschnitten. Mit<br />

den wahren Fruchttrieben wird ähnlich wie be<strong>im</strong> Weinschnitt verfahren: Ein stammfernerer<br />

Trieb wird „auf Ertrag“ geschnitten – auf sechs Knospendrillinge; ein stammnäherer<br />

Trieb wird „auf Ersatz“ geschnitten – auf zwei Holzaugen. Aus diesen bilden<br />

sich wieder kräftige Triebe für das nächste Jahr. So gehen Sie die ganze Krone durch<br />

und schneiden einmal kurz, einmal lang.<br />

Der NÖ-<strong>Natur</strong>gartenratgeber<br />

Teil ❿ <strong>Obst</strong> <strong>im</strong> <strong>Hausgarten</strong><br />

HASELNUSS<br />

Gelegentlich ist ein Entfernen der ältesten Stämme <strong>im</strong> Winter nötig.<br />

WALNUSS<br />

Pfirsich<br />

Die Walnuss braucht wenig Schnittpflege. Be<strong>im</strong> Pflanzschnitt sollten die Triebe nicht<br />

eingekürzt, sondern nur ausgelichtet werden. Sollen bei älteren Bäumen die untersten<br />

Äste erhalten bleiben, ist manchmal ein Zurücknehmen von Überbauungen nötig.<br />

Günstigster Schnittzeitpunkt ist August.<br />

14/18


✁<br />

SCHNITT DER WICHTIGSTEN BEERENSTRÄUCHER.<br />

BROMBEERE<br />

Die abgetragenen letztjährigen Triebe werden <strong>im</strong> Herbst bodengleich entfernt. Die<br />

diesjährigen Triebe bleiben hingegen ungeschnitten. Seitentriebe können <strong>im</strong> Sommer<br />

eingekürzt werden.<br />

HIMBEERE<br />

Brombeere<br />

Bei herbsttragenden Sorten wie ‘Autumn Bliss ‚ werden alle Triebe <strong>im</strong> Herbst bodengleich<br />

abgeschnitten. Bei sommertragenden beziehungsweise zwe<strong>im</strong>al tragenden Sorten<br />

werden die letztjährigen, abgetragenen Triebe nach der Sommerernte bodengleich<br />

weggeschnitten. Von den diesjährigen Trieben bleiben nur die stärksten Ruten <strong>im</strong><br />

Abstand von 15 cm stehen.<br />

ROTE UND WEISSE RIBISEL<br />

Der NÖ-<strong>Natur</strong>gartenratgeber<br />

Teil ❿ <strong>Obst</strong> <strong>im</strong> <strong>Hausgarten</strong><br />

Diese blühen und fruchten am ein- und mehrjährigen Holz. Es sollte ein<br />

trichterförmig aufgebauter Strauch entstehen, der aus acht bis zehn<br />

Leittrieben besteht. Alte (> 4 Jahre), schlecht tragende Triebe sollen<br />

durch neue, kräftige Bodentriebe ersetzt werden. Der Rest der Bodentriebe<br />

wird entfernt.<br />

Ähnlich wird auch bei Stachelbeeren verfahren. Allerdings wird hier der<br />

Jahreszuwachs jeweils eingekürzt.<br />

SCHWARZE RIBISEL<br />

Sie fruchtet am einjährigen Holz, daher ist regelmäßiges Verjüngen wichtig. Der Strauch<br />

soll aus sieben bis neun kräftigen Leittrieben aufgebaut sein. Ab dem vierten Jahr werden<br />

jährlich zwei dieser Triebe durch junge Bodentriebe ersetzt oder durch Absetzen auf<br />

junge Verzweigungen verjüngt. Der Rest der einjährigen Bodentriebe wird entfernt.<br />

Die Schnittmaßnahmen<br />

können bei Schwarzen<br />

und Roten Ribiseln sowie<br />

bei Stachelbeeren unmittelbar<br />

nach der Ernte<br />

oder <strong>im</strong> frühen Herbst<br />

erfolgen.<br />

14/19


BIOLOGISCHER PFLANZENSCHUTZ IM OBSTGARTEN.<br />

Stieglitz<br />

Wenn Sie in Ihrem <strong>Garten</strong><br />

biologischen Pflanzenschutz<br />

betreiben, werden<br />

Sie geschmackvolles und<br />

gesundes <strong>Obst</strong> ernten.<br />

Natürlich wurmt es uns, wenn uns so genannte Schädlinge die süßesten Äpfel und<br />

Zwetschken vor der Nase wegfressen oder Pflanzenkrankheiten die Ernte schmälern.<br />

Aber müssen wir deshalb gleich zu Gift greifen? Im <strong>Hausgarten</strong> sollte die Antwort auf<br />

diese Frage <strong>im</strong>mer ein klares Nein sein. Ein geflügeltes Wort sagt: „Der Laie spritzt<br />

zur falschen Zeit das falsche Mittel in der falschen Konzentration gegen die falsche<br />

Krankheit.“ Verzichten Sie daher auf den Gebrauch chemisch-synthetischer Spritzmittel,<br />

Ihrer Gesundheit und der <strong>Natur</strong> zuliebe! Es gibt schließlich einfache, völlig<br />

unschädliche Methoden, um die Schäden an Bäumen und Früchten in Grenzen zu<br />

halten und Mitessern ein Schnippchen zu schlagen.<br />

VORBEUGUNG IST DER BESTE SCHUTZ –<br />

MASSNAHMEN ZUR FÖRDERUNG DER PFLANZENGESUNDHEIT.<br />

Pflanzenauswahl.<br />

• <strong>Obst</strong>gehölze wählen, die vorhandene Kl<strong>im</strong>a- und Bodenbedingungen brauchen.<br />

• Wählen Sie gezielt robuste, wenig krankheitsanfällige Sorten.<br />

Standortauswahl.<br />

• Achten Sie darauf, den bestmöglichen Platz für die gewünschte <strong>Obst</strong>art auszuwählen<br />

oder zu schaffen.<br />

• Je ungünstiger Ihr <strong>Garten</strong> liegt, desto mehr Sorgfalt sollten Sie bei der Standortsuche<br />

und bei der Pflege walten lassen.<br />

Pflege.<br />

• Eine gute Schnittpflege – das heißt nicht zu viel und nicht zu wenig – beugt<br />

Pilzkrankheiten vor.<br />

• Düngung von <strong>Obst</strong>bäumen ist bei den meisten <strong>Garten</strong>böden kaum nötig;<br />

ein Übermaß an Dünger – vor allem an Stickstoff – führt sehr leicht zu<br />

erhöhtem Schädlings- und Pilzbefall und oft auch zu Frostschäden.<br />

Der NÖ-<strong>Natur</strong>gartenratgeber<br />

Teil ❿ <strong>Obst</strong> <strong>im</strong> <strong>Hausgarten</strong><br />

Überlegen Sie zuallererst,<br />

ob eine Bekämpfung<br />

überhaupt sinnvoll ist.<br />

Vereinzelter Blattlausbefall<br />

ist noch kein Grund<br />

zur Panik.<br />

Nützlingsförderung.<br />

• Die meisten Vogelarten <strong>im</strong> <strong>Garten</strong> ernähren sich von Insekten; durch geeignete,<br />

katzensichere Brutmöglichkeiten locken Sie diese in Ihren <strong>Garten</strong>.<br />

• In einem vielseitigen <strong>Garten</strong> mit Hecken, Wiesenelementen, Wasser und Gestrüpp<br />

kommt es seltener zur Massenausbreitung von Schädlingen.<br />

ALLGEMEIN HÄUFIGE PFLANZENKRANKHEITEN UND SCHÄDLINGE –<br />

VORBEUGUNG UND GEZIELTE BEKÄMPFUNG.<br />

Frostrisse<br />

Frostschäden.<br />

Frostschäden entstehen meist nicht durch extrem tiefe Temperaturen, sondern durch<br />

den raschen Wechsel von warmem zu frostigem Wetter. So etwa, wenn <strong>im</strong> Jänner die<br />

Quecksilbersäule bei Sonnenschein auf 10 bis 15 °C steigt und in der sternenklaren<br />

Nacht auf bittere –10 °C absinkt. Durch solche Temperaturschwankungen entstehen<br />

an Stamm und Ästen Frostrisse und -platten, die <strong>im</strong> Extremfall zum Absterben des<br />

Baumes führen können.<br />

14/20<br />


✁<br />

Der NÖ-<strong>Natur</strong>gartenratgeber<br />

Teil ❿ <strong>Obst</strong> <strong>im</strong> <strong>Hausgarten</strong><br />

Maßnahmen: Vorbeugend wirkt ein Anstrich mit Löschkalk, dem zur besseren Haltbarkeit<br />

noch etwas Kasein (auch Topfen erfüllt den Zweck) oder Leinöl beigefügt<br />

wird. Die Wirkung beruht darauf, dass die weiße Farbe die Sonnenstrahlen reflektiert<br />

und damit der Stamm nicht erwärmt wird. Ähnliches bewirkt Einwickeln mit Hanfbändern<br />

und Schilfmatten. Beides dient gleichzeitig als Verbissschutz bei Jungbäumen.<br />

Stammeinhüllungen aus Kunststoff sind jedoch zu vermeiden – darin entsteht ein<br />

Treibhauskl<strong>im</strong>a, das Pilze fördert und die Frosthärte herabsetzt!<br />

Nährstoffmangelerscheinungen.<br />

Mangel an Eisen und Bor tritt bei <strong>Obst</strong>gehölzen häufig auf. Eisenmangel wird meist<br />

durch sehr hohen Kalkgehalt, Bodenverdichtungen oder Staunässe verursacht und<br />

äußert sich in einer Gelbverfärbung der jüngsten Blattflächen.<br />

Maßnahmen: Wahl der richtigen <strong>Obst</strong>arten bzw. Unterlagen (für Kalkböden). Auch<br />

eine Bodenlockerung und die Förderung des Wasserabflusses (z. B. durch Untermischen<br />

von Sand) sowie das Durchbrechen von Stauschichten, wie sie oft bei Bauarbeiten<br />

durch schwere Maschinen entstehen, helfen.<br />

Bormangel wird häufig ebenfalls durch hohen Kalkgehalt (z. B. Weinviertel, Wiener<br />

Becken), doch auch durch Borarmut des Bodens (Wienerwald, St. Pöltener Raum)<br />

ausgelöst. Symptome sind Steinzelligkeit bei Birnen, Fruchtverkrüppelungen und<br />

schlechte Befruchtung.<br />

Maßnahmen: Abhilfe kann eine Mistpackung für den Stamm bringen, da Mist Spurenelemente<br />

wie Bor enthält und Bäume auch über die Rinde Nährstoffe aufnehmen können.<br />

Auch ein Abspritzen des Stammes und der Äste <strong>im</strong> Winter mit einprozentiger<br />

Boraxlösung hilft. Vorsicht: Eine Überdosierung kann zu schweren Schäden führen!<br />

Stippigkeit des Apfels – Schadbild: braune Punkte <strong>im</strong> Fruchtfleisch. Die Frucht wird<br />

bald mehlig, die Krankheit tritt vor allem bei großfruchtigen Sorten auf. Ursache ist<br />

ein physiologischer Kalziummangel, meist ausgelöst durch Stickstoffüberschuss.<br />

Maßnahmen: keinen Stickstoff düngen; Baumscheiben ab Anfang August zuwachsen<br />

lassen, nur wenig schneiden; Früchte eventuell mit Kalziumchlorid spritzen, Phosphatdünger<br />

verwenden.<br />

Kalkanstrich an Marille<br />

Frostschäden werden<br />

auch oft durch ein Übermaß<br />

an Stickstoff <strong>im</strong><br />

Boden verursacht – zum<br />

Beispiel dann, wenn ein<br />

<strong>Obst</strong>baum neben dem<br />

Misthaufen oder Kompost<br />

steht.<br />

Monilia<br />

Monilia.<br />

Die Monilia ist eine Pilzkrankheit und tritt in zwei Schadformen auf:<br />

Die Fruchtmonilia befällt alle Kern- und Steinobstarten. Beschädigte Früchte<br />

(z. B. durch Apfelwickler, Pflaumenwickler, Aufplatzen oder mechanische<br />

Beschädigung) beginnen zu faulen. Die Folge sind braun bis schwarz gefaulte<br />

Früchte mit weißen Sporenlagern.<br />

Maßnahmen: Verhinderung von Fruchtbeschädigung; „Fruchtmumien“<br />

sollten vom Baum entfernt werden. Sie können diese, wie auch abgefallenes<br />

Faulobst, bedenkenlos kompostieren (bedecken Sie dabei allerdings die<br />

Früchte z. B. mit etwas Grasschnitt).<br />

Die Zweigmonilia (Spitzendürre) tritt be<strong>im</strong> Steinobst <strong>im</strong> Frühjahr unangenehm in<br />

Erscheinung. Besonders wenn zur Blütezeit feucht-kaltes Wetter herrscht, beginnen<br />

ganze Triebe zu verdorren. Der Grund dafür ist das Eindringen des Pilzes durch die<br />

Blüte in die Pflanze, dort verstopft er dann die Wasserleitungsbahnen.<br />

Maßnahmen: Entfernen der Fruchtmumien vom Baum, Wahl toleranter Sorten.<br />

Eisenmangel<br />

Monilia Fruchtmumien<br />

14/21


Feuerbrand.<br />

Eine meldepflichtige Bakterienkrankheit: Nach der Blüte Eintrocknen und Verkrümmen<br />

der Triebspitzen und Blütenbüschel, die Blätter verfärben sich dunkelbraun, aus<br />

den Trieben treten Schle<strong>im</strong>tropfen aus. Besonders gefährdet ist die Birne, aber auch<br />

Apfel und andere Rosengewächse wie Weißdorn und Felsenbirne werden befallen.<br />

Feuerbrand<br />

Maßnahmen: Meldepflicht, Durchführung der verordneten Maßnahmen durch<br />

geschulte Fachleute – wie etwa Rückschnitt bis 30 cm ins gesunde Gewebe oder Roden<br />

und Verbrennen des befallenen Baumes, Entfernen von hoch anfälligen, großblättrigen<br />

Cotoneastern (C. salicifolius); Auswahl wenig anfälliger oder resistenter Sorten.<br />

Bei Verdacht auf Feuerbrand<br />

muss der/die<br />

Feuerbrand-Beauftragte<br />

der Gemeinde kontaktiert<br />

werden. Er/sie stellt<br />

fest, ob Feuerbrand<br />

vorliegt. Die nötigen<br />

Maßnahmen werden<br />

verordnet.<br />

Das Mauswiesel – ein eifriger<br />

Wühlmausjäger<br />

Mittels der Verwühlprobe<br />

können Sie testen,<br />

ob ein Wühlmausgang<br />

bewohnt ist: Sie öffnen<br />

den Gang mit der Hand –<br />

und schon nach etwa<br />

30 Minuten hat ihn die<br />

Maus wieder verschlossen<br />

– „verwühlt“.<br />

Tierische Schädlinge – Wühlmaus.<br />

Vor allem Neupflanzungen und kleinere, schwachwüchsige Baumformen sind gefährdet.<br />

Maßnahmen: Baumpflanzungen nur mit Mausgitter durchführen: Dabei wird die<br />

Pflanzgrube mit engmaschigem Hasengitter ausgelegt und dieses nach der Pflanzung<br />

auch oberirdisch zum Baumstamm gezogen. Auf die Unterlagen M26 und M9 sollte<br />

hier verzichtet werden, da diese Leckerbissen für die kleinen Nager sind. Sitzstangen<br />

für Greifvögel sowie Unterschlupfmöglichkeiten für Eulen (Einfluglöcher in Scheune)<br />

und Hermeline (Steinhaufen) gehören ebenso zur Bekämpfung in größeren Geländen.<br />

Bevor Sie an eine direkte Bekämpfung denken, sollte zweifelsfrei feststehen, dass es<br />

sich nicht um Maulwurfaktivität handelt: Der charakteristische Maulwurfhaufen ist<br />

feinkrümelig und regelmäßig ausgebildet, die Gänge sind <strong>im</strong> Querschnitt rund und<br />

von Wurzeln durchsetzt. Die Haufen der Wühlmaus sind eher flach und grobschollig,<br />

die Gänge sind deutlich hochoval, größer als die des Maulwurfs und frei von Wurzeln.<br />

Die zielführendste Bekämpfungsmaßnahme ist das Aufstellen von Fallen. Be<strong>im</strong> Fallenstellen<br />

ist zu beachten: Den Gang sorgfältig freilegen, die Falle durch Abreiben mit<br />

Erde von Fremdgeruch befreien und sie in einem eben verlaufenden Gang aufstellen<br />

(nicht unter einem Erdhaufen). Falle testen: Sie muss bei leisester Berührung zuschnappen<br />

– Handschuhe tragen, da Wühlmäuse auch Krankheiten übertragen<br />

können. Dann die Falle mit Köder bestücken (z. B. Karotten- und Selleriestückchen),<br />

mittels eines Stöckchens fixieren und markieren, zuletzt die Gangöffnung mit einem<br />

schräg vorgestellten Rasenziegel verschließen (es soll zwar ein Luftzug entstehen, aber<br />

kein Licht in den Gang fallen). Das Aufstellen diverser Schallquellen (eingegrabene<br />

Flaschen, Ultraschallgeräte) ist erwiesenermaßen als Vertreibungsmethode unwirksam.<br />

Frostspanner.<br />

Schadbild: Im Frühjahr sind Fraßschäden an Knospen, Früchten und jungen Blättern<br />

durch kleine Schmetterlingsraupen erkennbar. In manchen Jahren kommen vor allem<br />

an Jungbäumen große Schäden vor.<br />

Maßnahmen: Anbringen von Le<strong>im</strong>ringen <strong>im</strong> Herbst, Austriebsspritzung mit Rapsöl.<br />

Der NÖ-<strong>Natur</strong>gartenratgeber<br />

Teil ❿ <strong>Obst</strong> <strong>im</strong> <strong>Hausgarten</strong><br />

Le<strong>im</strong>ring<br />

Läuse.<br />

Läuse kommen auf nahezu allen <strong>Obst</strong>arten vor und können vor allem an Jungpflanzen<br />

erheblichen Schaden verursachen. Schadbild: grüne, schwarze oder weißfilzige<br />

Läuse an Trieben, Ästen und Blättern, diese oft mit rot-gelben Wucherungen; oder<br />

kleine schildartige Gebilde an Trieben (Schildläuse); mehr oder weniger Honigtaubildung<br />

und in Folge dessen Auftreten von Schwärzepilzen. Starker Lausbefall ist oft ein<br />

Zeichen anderer Missstände: Denn zu viel Stickstoff, ein unsachgemäßer Schnitt und<br />

ein ungeeigneter Standort fördern Blattläuse.<br />

14/22<br />


✁<br />

Maßnahmen: Austriebsspritzung mit speziellen Rapsölen zum Zeitpunkt des Aufbrechens<br />

der Knospen an (v. a. jungen) Bäumen, die <strong>im</strong> letzten Jahr stark befallen waren.<br />

Das Anbringen von Le<strong>im</strong>ringen hindert die Ameisen daran, Läuse zu züchten. Auch<br />

mehrmaliges Abspritzen mit einem scharfen Wasserstrahl kann bei kleinen Bäumen<br />

ausreichen. Nützt all das nicht, kann <strong>im</strong> Sommer mit Schmierseife gespritzt werden:<br />

200 bis 300 Gramm reine Schmierseife auf 10 Liter kalkarmes Wasser. Ein Fünftel<br />

Liter beigefügter Spiritus erhöht die Wirkung.<br />

TYPISCHE SCHÄDEN AN DEN UNTERSCHIEDLICHEN OBSTARTEN –<br />

ERSCHEINUNGSBILD UND MASSNAHMEN.<br />

Pflanzenschutz bei <strong>Obst</strong>bäumen<br />

Krankheiten an <strong>Obst</strong>arten und spezielle Maßnahmen<br />

Krankheit/<br />

Schädling<br />

Schadbild/<br />

Erscheinungsbild<br />

Eigenschaften/Hinweise/<br />

spezielle Maßnahmen<br />

Apfel<br />

Der NÖ-<strong>Natur</strong>gartenratgeber<br />

Teil ❿ <strong>Obst</strong> <strong>im</strong> <strong>Hausgarten</strong><br />

Apfelwickler<br />

Schorf<br />

Mehltau<br />

„Wurmiger“ Apfel, erste<br />

Generation ab Juni, zweite<br />

ab August, dann werden<br />

auch mehrere Früchte<br />

von einem „Wurm“<br />

befallen, die zweite Generation<br />

richtet den größeren<br />

Schaden an.<br />

schwarze, rissige Flecken<br />

an Früchten und Blättern<br />

Triebe und Blätter mit<br />

weißem Belag<br />

In warmen Lagen und Städten stärker auftretend;<br />

<strong>im</strong> Frühjahr Kontrolle der Rinde auf<br />

überwinternde Larven und Puppen; <strong>im</strong> Juni/<br />

Juli den Baum bei Abfallen der ersten wurmigen<br />

Äpfel kräftig schütteln, abfallende Früchte tief<br />

in frischem Komposthaufen vergraben oder in<br />

Biotonne entsorgen, Wellpappestreifen am<br />

Stamm <strong>im</strong> Sommer als Unterschlupf, diese<br />

wöchentlich vernichten, ab Anfang August<br />

(2. Generation) mehrmals mit Granuloseviren<br />

spritzen (teuer).<br />

V. a. in luftfeuchten (kühlen) Lagen und bei<br />

nasskalter Witterung vorkommend; Wahl<br />

toleranter Sorten, für luftige Kronen sorgen –<br />

Schnittpflege, <strong>im</strong> Herbst am Baum bleibende<br />

Blätter entfernen.<br />

V. a. in warmen Lagen und bei warmem,<br />

trockenem Wetter; tolerante Sorten wählen,<br />

befallene Triebe entfernen.<br />

Schorf<br />

<strong>Obst</strong>baumkrebs<br />

Birne<br />

Birnblattsauger<br />

Birnengitterrost<br />

Wucherungen und abgestorbene<br />

Gewebeteile an<br />

Ästen und Trieben<br />

schwarze Blattflöhe an<br />

Blättern und Trieben,<br />

starke Honigtaubildung,<br />

darauf folgend Schwärzepilze<br />

auffällige, rotorange<br />

Flecken an der Blattoberseite,<br />

braune Wucherungen<br />

mit weißlichen Fäden<br />

an Blattunterseite<br />

Befallene Triebe entfernen, Wucherungen bis<br />

ins gesunde Holz ausschneiden, anfällige Sorten<br />

nicht in feuchte Niederungen pflanzen, für luftige<br />

Kronen sorgen, Scheuerstellen vermeiden.<br />

Gefährlicher Schädling, kann Bäume massiv<br />

schwächen; Austriebsspritzung mit Rapsöl, Anbringen<br />

von Le<strong>im</strong>ringen, Abspritzen mit scharfem<br />

Wasserstrahl, Schmierseife mit Spiritus.<br />

Entfernen des Zwischenwirts dieser Pilzkrankheit<br />

(verschiedene Wacholderarten) ist meist<br />

nicht durchführbar; bei den meisten Sorten ist<br />

eine Bekämpfung trotz eines dramatischen Aussehens<br />

nicht nötig.<br />

Beratungsdienst für<br />

Pflanzenschutz:<br />

Telefon: 01/1501<br />

bzw. Beratung<br />

durch die NÖ Landes-<br />

Landwirtschaftskammer:<br />

Telefon: 02742/259-0<br />

<strong>Obst</strong>baumkrebs<br />

siehe Apfel<br />

siehe Apfel<br />

Kirsche<br />

Kirschfruchtfliege<br />

wurmige Früchte<br />

Frühreife Sorten werden wenig oder gar<br />

nicht befallen, Aufhängen von Gelbtafeln<br />

zum Fangen der Fliegen ist nicht sinnvoll.<br />

Schrotschusskrankheit<br />

schwarze Flecken auf<br />

Blättern (sie fallen<br />

später heraus)<br />

Tritt vor allem bei feuchter Witterung auf,<br />

Standort- und Sortenwahl.<br />

14/23<br />

Birnengitterrost


Pflanzenschutz bei <strong>Obst</strong>bäumen<br />

Krankheiten an <strong>Obst</strong>arten und spezielle Maßnahmen<br />

Krankheit/<br />

Schädling<br />

Schadbild/<br />

Erscheinungsbild<br />

Eigenschaften/Hinweise/<br />

spezielle Maßnahmen<br />

Marille<br />

Scharka-Krankheit<br />

siehe Zwetschke, auffällige<br />

helle Ringe am Kern<br />

siehe Zwetschke<br />

Schrotschusskrankheit<br />

siehe Kirsche<br />

siehe Kirsche<br />

Schlagtreffen<br />

plötzliches Absterben von<br />

Kronenteilen oder des<br />

ganzen Baumes<br />

Unterschiedliche Ursachen (z. B. Frostschäden,<br />

Krankheiten), Standortwahl: keine „triebigen“<br />

stickstoffreichen Böden, keine Myrabolane als<br />

Unterlage, Schnitt <strong>im</strong> Sommer, auf Zwetschkenstamm<br />

höher veredeln.<br />

Pfirsich<br />

Kräuselkrankheit<br />

be<strong>im</strong> Austrieb stark<br />

gekräuselte und rot<br />

gefärbte Blätter, Ertrag<br />

stark herabgesetzt<br />

Manche weißfleischigen Sorten sind weniger<br />

anfällig, Entfernen der befallenen Blätter, zwe<strong>im</strong>alige<br />

Behandlung mit basischem einprozentigem<br />

Kupfersulfat – ein Mal be<strong>im</strong> Knospenschwellen<br />

und noch geschlossenen Knospen und<br />

ein Mal zehn Tage danach.<br />

Zwetschke<br />

Scharka-Krankheit<br />

bei Zwetschke<br />

Interessantes und Weiterführendes<br />

zum Thema<br />

„<strong>Obst</strong> <strong>im</strong> <strong>Hausgarten</strong>“<br />

finden Sie ab Herbst<br />

2002 <strong>im</strong> Band 6 der<br />

Buchreihe zur Aktion<br />

„<strong>Natur</strong> <strong>im</strong> <strong>Garten</strong>“,<br />

die <strong>im</strong> Österreichischen<br />

Agrarverlag erscheint.<br />

Pflaumensägewespe<br />

Narren- oder<br />

Taschenkrankheit<br />

Pflaumenwickler<br />

Scharka-Krankheit<br />

Beerenobst<br />

Stachelbeermehltau<br />

Johannisbeergallmilbe<br />

zahlreiche Bohrstellen an<br />

den Früchten, vorzeitiger<br />

Fruchtfall<br />

kernlose Füchte, eigenartig<br />

verformt, mit weißlichem<br />

Überzug<br />

wurmige Früchte<br />

hellgrüne Ringe auf verkrüppelten<br />

Früchten,<br />

schlechter bzw. kein<br />

Ertrag, Viruserkrankung<br />

ohne Heilungschance<br />

weißer Überzug auf<br />

Blättern und Früchten<br />

angeschwollene Knospen<br />

<strong>im</strong> Winter, die nicht austreiben<br />

Kann in manchen Jahren zu Totalausfällen<br />

führen, biologische Bekämpfung schwierig,<br />

Besprühen mit stark riechenden Pflanzenextrakten<br />

(Rainfarn, Wermut, Eukalyptus) in die<br />

abgehende Blüte soll befallsmindernd wirken,<br />

Vogelschutz.<br />

Nur in manchen Jahren stärker auftretend,<br />

Entfernung befallener Früchte, Wahl toleranter<br />

Sorten.<br />

Im Frühjahr Kontrolle der Rinde auf überwinternde<br />

Larven und Puppen, Baum öfters schütteln<br />

und Früchte entfernen, Wellpappestreifen<br />

am Stamm als Unterschlupf, diese <strong>im</strong> September<br />

vernichten.<br />

Kauf gesunder (virusgetesteter) Pflanzware,<br />

v. a. in Befallsgegenden (z. B. Horn) nur tolerante<br />

Sorten wählen, Werkzeuge mit Spiritus<br />

desinfizieren (nach jedem Baum).<br />

Wahl resistenter Sorten.<br />

Befallene Knospen ausbrechen und entfernen.<br />

Der NÖ-<strong>Natur</strong>gartenratgeber<br />

Teil ❿ <strong>Obst</strong> <strong>im</strong> <strong>Hausgarten</strong><br />

H<strong>im</strong>beerrutenkrankheit<br />

bei H<strong>im</strong>und<br />

Brombeeren<br />

braune Flecken an den<br />

Ruten, die sich ausdehnen<br />

und die Ruten zum<br />

Absterben bringen<br />

Bodengleiche (!) Entfernung alter abgetragener<br />

Ruten, Verwendung herbsttragender Sorten,<br />

nur die stärksten Ruten <strong>im</strong> Abstand von<br />

10-15 cm stehen lassen.<br />

Grausch<strong>im</strong>mel bei<br />

Erdbeere<br />

faulige Früchte mit<br />

grauem Pilzüberzug<br />

Erdbeerpflanzen mindestens alle drei bis vier<br />

Jahre austauschen, Unkraut entfernen, Pflanzabstand<br />

vergrößern, Mulchen mit Stroh zur<br />

Erntezeit, nur morgens gießen.<br />

Brombeergallmilbe<br />

Früchte bleiben teils rot,<br />

schmecken sauer, Milben<br />

sind mit Lupe sichtbar<br />

Rasche Entfernung befallener Früchte.<br />

14/24<br />


✁<br />

EMPFEHLENSWERTE OBSTSORTEN FÜR HAUSGÄRTEN.<br />

Dass die Sortenwahl für das Gedeihen Ihrer <strong>Obst</strong>bäume und für eine reiche, wohlschmeckende<br />

Ernte entscheidend ist, wissen Sie bereits aus den vorigen Kapiteln<br />

dieses Ratgebers. Wie aber finden Sie die richtigen Sorten für Ihren <strong>Garten</strong>?<br />

Auf den folgenden Seiten ist eine Auswahl an Sorten verschiedener <strong>Obst</strong>arten, die für<br />

Hausgärten geeignet sind, mit einer kurzen Beschreibung wesentlicher Merkmale und<br />

Standortansprüche aufgelistet. Bei der Auswahl wurde auf eine geringe Anfälligkeit der<br />

Sorten für Krankheiten und einen vertretbaren Pflegeaufwand Bedacht genommen.<br />

Bei den angeführten Sorten handelt es sich um Tafelobst; stehen andere Verwertungseigenschaften<br />

<strong>im</strong> Vordergrund, so ist darauf verwiesen.<br />

Der NÖ-<strong>Natur</strong>gartenratgeber<br />

Teil ❿ <strong>Obst</strong> <strong>im</strong> <strong>Hausgarten</strong><br />

SUCHEN UND FINDEN!<br />

Manche dieser alten und neuen Sorten sind nicht überall erhältlich. Es gibt aber in<br />

Niederösterreich einige spezialisierte Baumschulen, die ein sehr großes Sort<strong>im</strong>ent an<br />

seltenen Sorten führen (siehe Liste der Partnerbetriebe der Aktion „<strong>Natur</strong> <strong>im</strong> <strong>Garten</strong>“).<br />

Etliche der angeführten Sorten sind auch am jährlichen NÖ Heckentag erhältlich.<br />

Weitere Informationen zur Sortenwahl bietet die NÖ Sortenmappe (siehe Literaturverzeichnis<br />

auf Seite 31); diese erhalten Sie bei der Abteilung <strong>Natur</strong>schutz <strong>im</strong> Amt der<br />

NÖ Landesregierung, Landhausplatz 1, 3109 St. Pölten, Tel.: 02742/9005-15243,<br />

E-Mail: post.RU5@noel.gv.at.<br />

Informationen über Veranstaltungsangebote und Bezugsquellen für <strong>Obst</strong>bäume finden<br />

Sie <strong>im</strong> Internet unter: http://www.noe.gv.at/Service/RU/RU5/Aktionen/<strong>Obst</strong>baum.htm<br />

Beratung hinsichtlich alter Sorten und Bezugsmöglichkeiten bieten der Verein Arche<br />

Noah und natürlich das <strong>Garten</strong>telefon. Be<strong>im</strong> jährlichen <strong>Obst</strong>baumtag der <strong>Natur</strong>schutzabteilung<br />

und der Arche Noah können Sie viele Sorten anschauen und auch kosten.<br />

Der Aufwand für die längere Suche und auch die mögliche Wartezeit lohnen sich allemal,<br />

wenn Sie daran denken, dass Ihnen der ausgewählte <strong>Obst</strong>baum viele Jahre in<br />

Ihrem <strong>Garten</strong> Freude machen soll.<br />

Beratung hinsichtlich<br />

alter Sorten und Bezugsmöglichkeiten<br />

bieten:<br />

Arche Noah<br />

Obere Straße 40<br />

3553 Schiltern<br />

Telefon: 02734/8626<br />

E-Mail:<br />

obst@arche-noah.at<br />

<strong>Garten</strong>telefon<br />

Telefon: 02742/74333<br />

Fax: 02742/74333-733<br />

14/25


<strong>Obst</strong>sorten für den <strong>Hausgarten</strong><br />

Auswahl an empfehlenswerten Apfelsorten, gereiht nach Reifemonat<br />

Apfelsorte<br />

Größe, Farbe/Geschmack/<br />

Reifemonat & Lagerdauer<br />

Anfälligkeit/Standort/<br />

Sonstiges<br />

Lage<br />

Julia<br />

klein bis mittelgroß; süß mit kräftiger<br />

Säure, aromatisch; 7-8<br />

neue, robuste Sorte; gleichzeitige<br />

Reife mit Klarapfel<br />

w-k<br />

Prinz Albrecht von Preußen<br />

Ob frisch verzehrt oder<br />

zu Marmelade, Saft und<br />

Kompott verarbeitet –<br />

<strong>Obst</strong> schmeckt einfach<br />

<strong>im</strong>mer! Manche Sorten<br />

eignen sich vorwiegend<br />

für den Frischverzehr,<br />

andere für die Verarbeitung,<br />

und spätreifende<br />

Apfel-, Birnen- und Quittensorten<br />

lassen sich<br />

meist gut einlagern.<br />

Klarapfel<br />

Piros<br />

Virginischer<br />

Rosenapfel<br />

James Grieve<br />

Gravensteiner<br />

Prinz Albrecht<br />

von Preußen<br />

Rosana<br />

klein bis mittelgroß; grünlich gelb;<br />

saftig, kräftig säuerlich; 7-8<br />

mittelgroß; rotstreifig; ausgewogen<br />

süßsäuerlich, aromatisch; 7-8<br />

mittelgroß; weißlich gelb mit zarten<br />

rosa Streifen; sehr saftig, mild<br />

säuerlichsüß; 8<br />

mittelgroß; gelbrot gestreift; sehr<br />

saftig, süßsäuerlich; 8-9<br />

mittel bis groß; gelbrot gestreift;<br />

sehr saftig, unvergleichlich <strong>im</strong><br />

Geschmack; 8-10<br />

mittelgroß; rot; sehr saftig, angenehm<br />

süßsäuerlich; 9-11<br />

mittelgroß; gelbgrün und dunkelrot;<br />

aromatisch süß mit angenehmer<br />

Säure; 9-12<br />

starke Krebsanfälligkeit; doch<br />

sonst alt bewährte Frühsorte<br />

auch für kalte Lagen<br />

nicht für feuchte Standorte<br />

Frühsorte für Liebhaber süßer<br />

Äpfel; starkwüchsig<br />

geringe Anfälligkeit für Schorf<br />

und Mehltau, hohe für Krebs<br />

nicht unproblematisch, doch<br />

unverzichtbar wegen einzigartigem<br />

Geschmack und schönem Wuchs<br />

allgemein robust, reich tragend;<br />

problemlos; wohlschmeckend; der<br />

geeignetste Apfel für Höhenlagen<br />

schorfresistente Neuheit, jedoch<br />

nur mäßig frosthart<br />

w-k!!<br />

w-k<br />

w-k!!<br />

w-k<br />

w-k<br />

w-k!!<br />

w-m<br />

Goldrenette von Blenhe<strong>im</strong><br />

Dülmener<br />

Rosenapfel<br />

Goldparmäne<br />

Grahams<br />

Jubiläumsapfel<br />

Oldenburg<br />

Danziger<br />

Kantapfel<br />

groß; gelbrot gestreift; saftig, fein<br />

aromatisch, süßsäuerlich; 9-12<br />

mittelgroß; gelbrot gestreift;<br />

mäßig saftig, süß, kräftiges<br />

Aroma; 9-12<br />

groß; gelb; säuerlich, wenig<br />

aromatisch; 9-12<br />

mittelgroß; gelbrot; sehr saftig,<br />

mild süßsäuerlich; 9-12<br />

mittelgroß; ganz rot; saftig, mild,<br />

süßsäuerlich; 9-1<br />

allgemein robuste, geschmacklich<br />

hervorragende Sorte<br />

geringe Anfälligkeit für Schorf<br />

und Mehltau, starke für Krebs<br />

und Blutlaus<br />

allgemein robust, verlässliche<br />

Sorte in höchsten Lagen<br />

Massenträger für alle Lagen;<br />

braucht gute Apfelböden<br />

gedeiht selbst an ungünstigsten<br />

Standorten<br />

w-k!<br />

w-k<br />

k!!<br />

w-k<br />

m-k!!<br />

Der NÖ-<strong>Natur</strong>gartenratgeber<br />

Teil ❿ <strong>Obst</strong> <strong>im</strong> <strong>Hausgarten</strong><br />

Roter Bellefleur<br />

Gelber Edler<br />

mittelgroß bis groß; gelb; säuerlich;<br />

nicht bräunend; 9-1<br />

hervorragender Küchenapfel<br />

w-k<br />

Rote Sternrenette<br />

mittelgroß; ganz rot; oft rotes<br />

Fruchtfleisch mit angenehmem<br />

Parfum; 10-1<br />

sehr widerstandsfähig; nicht für<br />

trockene Böden<br />

w-k!<br />

Tipps zur Lagerung,<br />

Konservierung und Verarbeitung<br />

von <strong>Obst</strong><br />

finden Sie auch <strong>im</strong> Buch<br />

„Selbstgemachtes“,<br />

Band 3 der Buchreihe zur<br />

Aktion <strong>Natur</strong> <strong>im</strong> <strong>Garten</strong>.<br />

Adersleber Kalvill<br />

Berlepsch<br />

Gelber Bellefleur<br />

Harberts Renette<br />

mittelgroß; gelb mit rosa Wange;<br />

mild süß, aromatisch; 10-2<br />

klein bis mittel; gelb mit roter<br />

Backe, fein raue Schale; spritzig<br />

süßsäuerlich, besonders feinaromatisch;<br />

10-2<br />

groß; gelb; süß mit Mandelaroma;<br />

10-2<br />

groß; gelb mit roten Streifen; sehr<br />

saftig, süßsäuerlich, aromatisch;<br />

10-2<br />

geringe Anfälligkeit für Schorf<br />

und Mehltau; reich tragender,<br />

köstlicher Apfel<br />

Spitzensorte mit hohem Vitamin C-<br />

Gehalt<br />

gut für trockene, heiße Lagen;<br />

sonst anfällig<br />

Anfälligkeit für Stippe, sonst sehr<br />

robust; nicht für windige Lagen;<br />

sehr starkwüchsig<br />

w-m<br />

w-m<br />

w!<br />

w-k<br />

Topaz<br />

Ribston Pepping<br />

mittelgroß; gelblich; ledrige<br />

Schale; kräftig süßsäuerlich,<br />

edelwürzig; 10-2<br />

Anfälligkeit für Mehltau, deshalb<br />

nicht für warme Lagen geeignet<br />

k!<br />

Topaz<br />

mittel bis groß; gelbrot gestreift;<br />

angenehm süßsäuerlich; 10-2<br />

resistent gegen Schorf, geringe<br />

Anfälligkeit für Mehltau<br />

w-k<br />

Goldrenette von<br />

Blenhe<strong>im</strong><br />

mittel bis groß; gelb bis rot;<br />

kräftiges nussartiges Aroma; 10-3<br />

Anfälligkeit für Stippe; liebt guten,<br />

jedoch nicht überdüngten Boden;<br />

kleinere Baumformen empfohlen<br />

w-k<br />

Wintertaffetapfel<br />

klein; gelb mit leicht rosa Backe;<br />

knackig, lieblich süß; 10-4<br />

etwas anfällig für Schorf – nur für<br />

offene Lagen; lange haltbar<br />

w-k<br />

14/26<br />


✁<br />

<strong>Obst</strong>sorten für den <strong>Hausgarten</strong><br />

Auswahl an empfehlenswerten Apfelsorten, gereiht nach Reifemonat<br />

Apfelsorte<br />

Größe, Farbe/Geschmack/<br />

Reifemonat & Lagerdauer<br />

Anfälligkeit/Standort/<br />

Sonstiges<br />

Lage<br />

Regia<br />

mittel bis groß; gelb/rot; süß mit<br />

leichter Säure, aromatisch; 11-1<br />

neuere, schorfresistente Sorte<br />

m<br />

Galloway<br />

Pepping<br />

mittelgroß; gelb; säuerlich,<br />

kräftig gewürzt; 11-2<br />

sehr widerstandsfähig gegen<br />

Schorf; ideal für Höhenlagen<br />

m-k!!<br />

Gravensteiner-Blüte<br />

Rodauner<br />

Goldapfel<br />

groß; rot gestreift; <strong>im</strong> Herbst<br />

kräftig säuerlich, <strong>im</strong> Frühjahr<br />

erfrischend süßsäuerlich, edelaromatisch;<br />

11-3<br />

wenig bekannte, geschmacklich<br />

hervorragende Sorte auch für<br />

höchste Lagen<br />

w-k!!<br />

Zuccalmaglios<br />

Renette<br />

klein; gelb mit wenig Röte;<br />

knackig, fein süßsäuerlich,<br />

edelaromatisch, 11-3<br />

reich tragende, problemlose<br />

Spitzentafelsorte<br />

w-m<br />

Boikenapfel<br />

groß; grüngelb mit rosa Wange;<br />

saftig, süßsäuerlich; 11- 4<br />

problemloser Lagerapfel auch für<br />

raue Lagen; liebt feuchte Böden<br />

w-k<br />

Champagnerrenette<br />

Große Kasseler<br />

Renette<br />

klein; gelb mit leicht rosa Backe;<br />

sehr saftig, säuerlich; 11-5<br />

klein bis mittel; gelb mit roter<br />

Backe; fein raue Schale; spritzig<br />

süßsäuerlich, sehr kräftig aromatisch;<br />

11-5<br />

problemloser, lang haltbarer,<br />

säuerlicher Apfel<br />

etwas schorfanfällig, wenig<br />

wurmig; gut für trockene, heiße<br />

Lagen<br />

w-m<br />

w!-m<br />

Ribston Pepping<br />

Siebenkant<br />

mittelgroß; gelb mit rosa Wange;<br />

erfrischend säuerlich, edelaromatisch;<br />

11-5<br />

hervorragende, wohlschmeckende<br />

Lagersorte<br />

w-m<br />

Der NÖ-<strong>Natur</strong>gartenratgeber<br />

Teil ❿ <strong>Obst</strong> <strong>im</strong> <strong>Hausgarten</strong><br />

Roter Bellefleur<br />

Parkers Pepping<br />

mittelgroß; rot; saftig, süßsäuerlich,<br />

leicht aromatisch; 11-5<br />

klein bis mittel; grüngelb mit roter<br />

Wange; meist ledrige Schale; fein<br />

süßsäuerlich, aromatisch; 11-5<br />

sehr robust; extrem spät blühend,<br />

deshalb für Spätfrostlagen günstig<br />

nicht für trockene Standorte; der<br />

beste Lederapfel betr. Geschmack<br />

und Haltbarkeit<br />

<strong>Obst</strong>sorten für den <strong>Hausgarten</strong><br />

Auswahl an empfehlenswerten Birnensorten, gereiht nach Reifemonat<br />

w-k!!<br />

m-k!<br />

Josephine von Mecheln<br />

Birnensorte<br />

Nagowitz<br />

Clapps Liebling<br />

Frühe aus Trevoux<br />

Gute Graue<br />

Williams<br />

Christbirne<br />

Doppelte<br />

Phillipsbirne<br />

Esperence<br />

Herrenbirne<br />

Gellerts<br />

Butterbirne<br />

Herzogin Elsa<br />

Größe, Farbe/Geschmack/<br />

Reifemonat & Lagerdauer<br />

klein; gelb; süß, angenehm<br />

gewürzt; 7- 8<br />

mittel bis groß; gelbgrün mit<br />

schöner roter Wange; schmelzend,<br />

süß, aromatisch; 8<br />

mittelgroß; gelbrot; saftig, halbschmelzend;<br />

8-9<br />

klein; lederartig braune Schale;<br />

geschmacklich kräftig, süß, edelaromatisch;<br />

8-9<br />

mittelgroß; gelb; schmelzend,<br />

saftig, süß, edelaromatisch; 9<br />

mittel bis groß; gelb; schmelzend,<br />

sehr saftig, angenehm süßsäuerlich,<br />

muskatwürzig; 9-10<br />

klein bis mittel; gelb; köstlich<br />

edelsüß, delikates Aroma; 9-10<br />

groß; hellocker ledrige Schale;<br />

süß mit angenehmer Säure,<br />

zartschmelzend; 9-10<br />

mittel bis groß; braun ledrige<br />

Schale; halb schmelzend, süß,<br />

stark aromatisch; 9-10<br />

14/27<br />

Anfälligkeit/Standort/<br />

Sonstiges<br />

beliebte Frühbirne<br />

anfällig für Schorf; sehr guter<br />

Geschmack für Frühbirne<br />

robuste Sorte, auch für Höhenlagen<br />

geeignet<br />

bis in höchste Lagen anbaufähig;<br />

gute Tafel- und Dörrbirne; kurz<br />

haltbar; für Hausgärten kleine<br />

Baumformen wählen<br />

örtlich anfällig für Schorf;<br />

Standardsorte, breit anbaufähig<br />

eine der unproblematischsten<br />

Frühherbstbirnen; anspruchsloser<br />

Massenträger; v. a. für raue Lagen<br />

geschmackl. eine der besten Frühherbstbirnen;<br />

breit anbaufähig<br />

sehr frosthart; schöner, gesunder<br />

Wuchs<br />

sehr widerstandsfähig gegen<br />

Schorf<br />

Lage<br />

w-k!!<br />

w-(k)<br />

w-k<br />

w-k!!<br />

w-k<br />

w-k!!<br />

w-k!!<br />

w-k<br />

m-k!!<br />

Legende zu den<br />

angeführten Tabellen:<br />

w … warme Lagen<br />

Weinviertel, Wiener<br />

Becken<br />

m … mittlere Lagen,<br />

tiefe Lagen Mostviertel,<br />

Randlagen des Waldviertels<br />

k … raue Lagen Waldviertel,<br />

bucklige Welt,<br />

Alpenvorland<br />

(k) … eingeschränkt<br />

verwendbar in<br />

geschützten Lagen<br />

! … besonders gut<br />

geeignet<br />

Die Angaben zur Reifezeit<br />

beziehen sich auf<br />

mittlere Lagen in NÖ,<br />

jene zur Lagerdauer auf<br />

Erdkeller bzw. bei Birnen<br />

auf Frischluftlager.


<strong>Obst</strong>sorten für den <strong>Hausgarten</strong><br />

Auswahl an empfehlenswerten Birnensorten, gereiht nach Reifemonat<br />

Birnensorte<br />

Größe, Farbe/Geschmack/<br />

Reifemonat & Lagerdauer<br />

Anfälligkeit/Standort/<br />

Sonstiges<br />

Lage<br />

Prinzessin<br />

Marianne<br />

mittelgroß; braunledrige Schale;<br />

süßsäuerlich, aromatisch, halbschmelzend;<br />

9-10<br />

robuste Sorte, nur für Höhenlagen<br />

geeignet<br />

k<br />

Madame Verté<br />

Boscs<br />

Flaschenbirne<br />

(Kaiser Alexander)<br />

groß; flaschenförmig, ocker ledrige<br />

Schale; süß, aromatisch halbschmelzend;<br />

10-11<br />

nicht für luftfeuchte Lagen, da<br />

schorfanfällig; schleudriger Wuchs<br />

w-m<br />

Dreifrucht-<br />

Konfitüre<br />

Je 40 dag H<strong>im</strong>beeren,<br />

Ribiseln und Marillen,<br />

1 kg Gelierzucker,<br />

Saft einer Zitrone.<br />

Marillen klein schneiden<br />

und mit den übrigen<br />

Zutaten mischen. Die<br />

Masse 4 Minuten lang<br />

kochen lassen und heiß<br />

abfüllen.<br />

Olivier de Serres<br />

Conference<br />

Hochfeine<br />

Butterbirne<br />

Köstliche von<br />

Charneux<br />

Rote Bergamotte<br />

Kieffers Sämling<br />

Alexander Lucas<br />

Madame Verté<br />

Pastorenbirne<br />

Gräfin von Paris<br />

mittelgroß; grünlich gelb, flaschenförmig;<br />

sehr saftig, süß,<br />

schmelzend; 10-11<br />

mittelgroß bis groß; gelblich grün<br />

mit braunroter Wange; zartschmelzend,<br />

süß mit feiner Säure,<br />

edelaromatisch; 10-11<br />

mittelgroß; grünlich gelb mit<br />

oranger Backe; sehr saftig,<br />

schmelzend, süß, würzig; 10-11<br />

mittelgroß; gelbgrün mit orangeroter<br />

Backe; halbschmelzend,<br />

süß, kräftiges Z<strong>im</strong>taroma; 10-11<br />

mittelgroß; gelb mit oranger<br />

Backe; halbschmelzend bis vollschmelzend,<br />

süßsäuerlich saftig,<br />

z<strong>im</strong>tartig gewürzt; 10-11<br />

groß; gelbgrün; saftig, feinsäuerlich<br />

süß, schmelzend; 10-12<br />

mittelgroß; dunkelbraun ledrige<br />

Schale; saftig, süßsäuerlich, kräftiges<br />

Aroma; 11-1<br />

mittel bis groß; gelbgrün; halbschmelzend,<br />

süßsäuerlich,<br />

schwach aromatisch; 11-1<br />

mittelgroß; grün; halbschmelzend,<br />

erlesener Geschmack, süß,<br />

würzig; 11-2<br />

ertragreiche, robuste Standardsorte<br />

geschmacklich vorzüglich; leider<br />

nur geringe Haltbarkeit<br />

nicht für Frost- und Schorflagen<br />

geeignet<br />

oft berostet; hervorragender<br />

Geschmack, für Kompott und<br />

Kletzen, auch für Rohgenuss<br />

widerstandsfähig gegen Feuerbrand;<br />

hervorragend für Kompott;<br />

Massenträger<br />

wenig feuerbrandgefährdet; breit<br />

anbaufähig; ertragreich, gut haltbare<br />

Sorte<br />

nicht sehr schön, doch haltbar;<br />

geschmacklich hervorragend, für<br />

raues Kl<strong>im</strong>a geeignet<br />

Massenträgersorte v. a. für häusliche<br />

Verwertung, da Fruchtqualität<br />

jährlich stark schwankend<br />

eine der wenigen Winterbirnen<br />

für das raue Kl<strong>im</strong>a<br />

w-m-<br />

(k)<br />

w-m<br />

w-m-<br />

(k)<br />

w-m-<br />

(k)<br />

w-m<br />

w-k<br />

w-m-<br />

(k)<br />

w-m<br />

w-m-<br />

(k)<br />

Der NÖ-<strong>Natur</strong>gartenratgeber<br />

Teil ❿ <strong>Obst</strong> <strong>im</strong> <strong>Hausgarten</strong><br />

Olivier de Serres<br />

mittel bis groß; apfelförmig, gelbgrün;<br />

schmelzend, schwach süß,<br />

kräftig säuerlich, würzig; 12-2<br />

nur für allerwärmste Standorte<br />

geeignet; eine der edelsten<br />

Winterbirnen<br />

w!!<br />

Eingelegte<br />

Weichseln<br />

2 kg Weichseln, 70 dag<br />

Zucker, 3/4 Liter Weichsel-<br />

oder Kirschbrand,<br />

1 Liter Wasser, 1 Z<strong>im</strong>tstange,<br />

1 Vanilleschote.<br />

Die gewaschenen, trockenen<br />

Weichseln mit den<br />

übrigen Zutaten in ein<br />

5-Liter-Glas füllen. Mit<br />

Zellophan verschließen<br />

und 1 Woche an einem<br />

sonnigen Ort ziehen<br />

lassen. Danach kühl und<br />

dunkel aufbewahren.<br />

Esperence<br />

Bergamotte<br />

Josefine von<br />

Mecheln<br />

mittelgroß; gelbgrün, apfelförmig;<br />

süß, schmelzend, edelaromatisch;<br />

12-3<br />

klein; grünlich gelb; vollschmelzend,<br />

süß, sehr saftig, zuckermelonenartig;<br />

12-3<br />

Lagerbirne für wärmste Lagen<br />

problemlos lagerbare Winterbirne;<br />

auch noch für mittlere Lagen<br />

w!!<br />

w-m<br />

14/28<br />


✁<br />

<strong>Obst</strong>sorten für den <strong>Hausgarten</strong><br />

Auswahl an empfehlenswerten Kirsch- und Weichselsorten<br />

Sorte<br />

Größe, Farbe/Geschmack/<br />

Reifezeit (Kirschwoche)<br />

Anfälligkeit/Standort/<br />

Sonstiges<br />

Lage<br />

Der NÖ-<strong>Natur</strong>gartenratgeber<br />

Teil ❿ <strong>Obst</strong> <strong>im</strong> <strong>Hausgarten</strong><br />

Kassins Frühe<br />

Burlat<br />

Marzer Kirsche<br />

Große<br />

Prinzessinkirsche<br />

Große<br />

Germersdorfer<br />

Big Sam<br />

Techlovan<br />

Rote Maikirsche<br />

Königin Hortensie<br />

Osthe<strong>im</strong>er<br />

Weichsel<br />

Köröser Weichsel<br />

Typ 2<br />

Sorte<br />

The Czar<br />

Hanita<br />

Valjevka<br />

Hauszwetschke<br />

Ontariopflaume<br />

Mirabelle von<br />

Nancy<br />

Große Grüne<br />

Ringlotte<br />

Graf Althans<br />

Ringlotte<br />

mittelgroße schwarze Herzkirsche;<br />

süß mit leichter Säure;<br />

1.-2. KW<br />

große schwarze Knorpelkirsche;<br />

süß und aromatisch; 2.-3. KW<br />

mittelgroße, halbfeste Kirsche;<br />

sehr aromatisch und süß;<br />

2.-3. KW<br />

sehr feste, gelbrote Knorpelkirsche;<br />

sehr süß; 4. KW<br />

große rote Knorpelkirsche; guter<br />

Geschmack; 4.-5. KW<br />

mittel bis große Knorpelkirsche;<br />

süß, harmonisch, aromatisch;<br />

6. KW<br />

sehr große schwarze Knorpelkirsche;<br />

delikat süß; 7. KW<br />

hellrote, sehr aromatische<br />

Süßweichsel; 3. KW<br />

große, hellrote, ausgezeichnet<br />

schmeckende Süßweichsel;<br />

3.-4. KW<br />

dunkelrote, saure Weichsel;<br />

4. KW<br />

große, dunkelrote, hoch aromatische<br />

süßsäuerliche Weichsel;<br />

6. KW<br />

Größe, Farbe/Geschmack/<br />

Reifemonat<br />

kleine bis mittelgroße blaue<br />

Halbzwetschke; guter süßer aromatischer<br />

Geschmack; E7-A8<br />

große, dunkelblaue Zwetschke;<br />

hervorragender aromatischer<br />

Geschmack; E8-A9<br />

ähnlich Hauszwetschke; sehr aromatisch,<br />

hoher Zuckergehalt; M9<br />

klein bis mittelgroß; intensiver<br />

aromatischer Geschmack; E9<br />

große, grüne Pflaume; sehr süß,<br />

saftig; E7-A8<br />

kleine, rötlich gelbe Frucht; süß,<br />

aromatisch; M8-A9<br />

mittelgroße, gelbgrüne Frucht;<br />

sehr süß, aromatisch; M8<br />

mittelgroße bis große, rosagelb<br />

gefärbte Frucht, angenehm aromatisch<br />

süßsauer; E8-A9<br />

wird meist nicht wurmig<br />

wird meist nicht wurmig<br />

wird meist nicht wurmig;<br />

interessante burgenländische<br />

Lokalsorte<br />

gut frosthart<br />

schon gelblich essbar;<br />

eine altbewährte Sorte<br />

gut platzfest;<br />

auch in Höhenlagen bewährt<br />

gut platzfeste Neuheit<br />

gute Befruchtersorte;<br />

nur mäßig selbstfruchtbar<br />

baumförmig wachsend;<br />

selbstunfruchtbar<br />

gute Konservenfrucht;<br />

selbstunfruchtbar<br />

baumförmig wachsend;<br />

einzigartig <strong>im</strong> Geschmack;<br />

selbstunfruchtbar<br />

Anfälligkeit/Standort/<br />

Sonstiges<br />

wenig bis mittel scharkaanfällig;<br />

braucht gute Schnittpflege;<br />

selbstfruchtbar<br />

eine der besten scharkatoleranten<br />

Zwetschken; selbstfruchtbar<br />

scharkatolerant, als Ersatz für<br />

Hauszwetschke; selbstfruchtbar<br />

meist sehr stark scharkaanfällig;<br />

geschmacklich unvergleichlich;<br />

selbstfruchtbar<br />

wenig scharkaanfällig; reichtragend;<br />

nicht ganz frosthart;<br />

selbstfruchtbar<br />

scharkatolerant; für Frischverzehr,<br />

Brennerei; selbstfruchtbar<br />

früh und schön blühend; für alle<br />

Verwertungsarten gut geeignet;<br />

auch auf trockenen Standorten;<br />

selbstunfruchtbar<br />

wenig scharkaanfällig; attraktive<br />

Frucht; selbstunfruchtbar<br />

w-m-<br />

(k)<br />

w-m<br />

w<br />

w-m-<br />

(k)<br />

w-m<br />

w-m-<br />

(k)<br />

w<br />

w-m-<br />

(k)<br />

w-m-<br />

(k)<br />

w-m-<br />

(k)<br />

w-m-<br />

(k)<br />

<strong>Obst</strong>sorten für den <strong>Hausgarten</strong><br />

Auswahl an empfehlenswerten Zwetschken-, Pflaumen- & Mirabellensorten<br />

Lage<br />

w-m<br />

w-k<br />

w-m<br />

w-m<br />

w-m<br />

w<br />

w-m<br />

w-k<br />

Prinzessin<br />

Legende zu den<br />

angeführten Tabellen:<br />

w … warme Lagen<br />

Weinviertel, Wiener<br />

Becken<br />

m … mittlere Lagen,<br />

tiefe Lagen Mostviertel,<br />

Randlagen des Waldviertels<br />

k … raue Lagen Waldviertel,<br />

bucklige Welt,<br />

Alpenvorland<br />

(k) … eingeschränkt<br />

verwendbar in<br />

geschützten Lagen<br />

! … besonders gut<br />

geeignet<br />

KW … Kirschenwoche<br />

(1. KW = Ende Mai/<br />

Anfang Juni)<br />

Die Angaben zur Reifezeit<br />

beziehen sich auf<br />

mittlere Lagen in NÖ,<br />

jene zur Lagerdauer auf<br />

Erdkeller bzw. bei Birnen<br />

auf Frischluftlager.<br />

A ... Anfang<br />

M ... Mitte<br />

E ... Ende<br />

Zwetschke<br />

14/29


<strong>Obst</strong>sorten für den <strong>Hausgarten</strong><br />

Auswahl an empfehlenswerten Marillensorten, gereiht nach Reifemonat<br />

Marillensorte<br />

Größe, Farbe/Geschmack/<br />

Reifemonat<br />

Anfälligkeit/Standort/<br />

Sonstiges<br />

Lage<br />

Frühmarille aus<br />

Kittsee<br />

klein; gelb; festfleischig; guter<br />

Geschmack; A7<br />

nicht sehr ertragssicher; nur für<br />

beste Lagen<br />

w<br />

Große, wahre<br />

Frühmarille<br />

groß; orange mit roter Backe;<br />

aromatisch, sehr saftig; M7<br />

nicht sehr ertragssicher; nur für<br />

sicherste Lagen<br />

w<br />

Im Handel sind noch weitere<br />

geschmacklich ausgezeichnete<br />

Sorten (z. B.<br />

Ananasmarille) erhältlich.<br />

Die uneinheitliche Sortenbezeichnung<br />

bei Marillen<br />

macht es schwierig, mehr<br />

als die hier angeführte<br />

Auswahl zu empfehlen.<br />

Klosterneuburger<br />

Marille<br />

Ungarische Beste<br />

Kremser<br />

Rosenmarille<br />

Bergeron<br />

Keczkemeter<br />

groß; orange mit roter Backe;<br />

festfleischig; aromatisch süß;<br />

M-E7<br />

groß; orange mit roter Backe;<br />

aromatisch süßsäuerlich; M-E7<br />

mittelgroß; orange mit roter<br />

Backe; Fruchtfleisch etwas trocken;<br />

mäßig aromatisch; E7-A8<br />

mittelgroß; mittelmäßig <strong>im</strong><br />

Geschmack; A8<br />

ähnlich Kremser Rosenmarille; A8<br />

ertragssicher; beste österreichische<br />

Sorte; nicht überall verfügbar<br />

dankbare, ertragssichere Sorte;<br />

geschmacklich nicht ganz an Klosterneuburger<br />

M. heranreichend<br />

sehr ertragssicher; für Fruchtgröße<br />

und Geschmack vor der<br />

Ernte bewässern<br />

sehr ertragssicher; reichtragend<br />

s. Kremser Rosenmarille<br />

w-(m)<br />

w-(m)<br />

w-(m)<br />

w-(m)<br />

w-(m)<br />

Pfirsich<br />

Früher Alexander: M7, robuste, reich tragende Liebhabersorte<br />

Benedikte: M8, robuste neue Sorte<br />

Roter Ellerstädter = Kernechter vom Vorgebirge: E9, robust, für rauere Lagen<br />

Mireille: M-E8, robust und reich tragend<br />

Nectarose Inra 1813: A9, weißfleischige Nektarine, reich tragend<br />

Tafeltraube<br />

Isabella: spätreife, blaue Traube mit eigenwilligem Beerengeschmack<br />

Muscat bleu = Aromato: frühreife, blaue Traube, edles Muskataroma<br />

Nero: mittelfrühe, blaue Traube, ertragssicher<br />

Bianca: mittelspäte, weiße Traube<br />

Romulus = Gustoso: mittelfrüh, weiß, kernlos<br />

Der NÖ-<strong>Natur</strong>gartenratgeber<br />

Teil ❿ <strong>Obst</strong> <strong>im</strong> <strong>Hausgarten</strong><br />

Ribiselsaft<br />

5 kg Beerenobst,<br />

20dag Zucker.<br />

Die Beeren waschen, mit<br />

dem Zucker mischen und<br />

in den Entsafter füllen.<br />

Nach etwa 50 Minuten<br />

Entsaftungszeit den Saft<br />

abfüllen.<br />

Walnuss<br />

Geisenhe<strong>im</strong> 120: spätaustreibend, relativ frosthart, für rauere Lagen<br />

Esterhazy II: trockenresistent, für Weinbaukl<strong>im</strong>a<br />

Weinsberg I: relativ klein bleibender Baum<br />

Rote Donaunuss: große Nuss mit roter Schale<br />

H<strong>im</strong>beere, Brombeere<br />

Autumn Bliss ‘Blissy ‚ : August bis Oktober, sehr pflegeleichte, wohlschmeckende H<strong>im</strong>beere<br />

Loch Ness ‘Nessy ‚ : August bis September, geschmacklich beste dornenlose Brombeere, rankend<br />

Stachelbeere<br />

Unbedingt mehltauresistente Sorten wählen!<br />

Rokula: frühreif, guter Geschmack, rot, kleinfrüchtig<br />

Invicta: mittelfrüh, guter Geschmack, kleinfrüchtig<br />

Walnuss<br />

Ribisel, rot:<br />

Jonkher van Tets: säuerlich, großfruchtig, für alle Verwendungsarten<br />

Red Lake: süßere, kleinere Beeren, für Frischverzehr<br />

Ribisel, weiß:<br />

Weiße Versailler: süß, mild<br />

Ribisel, schwarz:<br />

Silvergieters: ziemlich süß, für Frischverzehr, für rauere Lagen<br />

Titania: sehr widerstandfähig, für Verarbeitung geeignet<br />

14/30<br />


✁<br />

Stachelbeere und Schwarze Ribisel – Kreuzung<br />

Jochelbeere, Jostine, Josta: höherer Ertrag; vor allem für Verwertung geeignet<br />

Felsenbirne<br />

Amelanchier lamarckii: ab Juli blauschwarze, kleine, süße Beeren, <strong>im</strong> Geschmack wie Heidelbeeren<br />

Fruchtsorte ‘Ballerina ‚ : reicher tragend und großfrüchtiger, aber weniger aromatisch als die Wildart<br />

Kiwi<br />

Ambrosia: Sorte von Actinidia arguta; frühreif M9, aromatisch, auch für raueres Kl<strong>im</strong>a.<br />

Genussreife Oktober bis November<br />

Maki: Sorte von A. arguta; mittelfrüh E9, rot, aromatisch, gut lagerfähig, auch für raueres Kl<strong>im</strong>a.<br />

Genussreife Ende September bis November<br />

Weiki: Sorte von A. arguta: bedingt selbstfruchtbar, spätreif, wärmere Lagen. Genussreife<br />

November bis Dezember<br />

Matua: männliche Befruchtersorte für alle Kiwisorten<br />

Starella: Sorte von Actinidia chinensis; gut winterharte, schweizer Selektion, nur für Weinbaukl<strong>im</strong>a.<br />

Genussreife Jänner bis März<br />

Bruno: Sorte von A. chinensis; sehr ertragreiche Standardsorte, nur für Weinbaukl<strong>im</strong>a.<br />

Genussreife Jänner bis April<br />

Felsenbirne<br />

LITERATURTIPPS.<br />

Der NÖ-<strong>Natur</strong>gartenratgeber<br />

Teil ❿ <strong>Obst</strong> <strong>im</strong> <strong>Hausgarten</strong><br />

Burgstaller H., Gaber R. & W. Hebling: Sortenmappe. Verfügbare <strong>Obst</strong>sorten aus<br />

Niederösterreich. NÖ Landesregierung und Arche Noah, St. Pölten/Schiltern. – Sammelmappe<br />

mit zur Zeit 160 Beschreibungen und Fotos von großteils alten <strong>Obst</strong>sorten, die auch<br />

in Form von Reisern oder Bäumen über den Verein Arche Noah bezogen werden können.<br />

Bezugsadressen: Arche Noah, Obere Straße 40, 3553 Schiltern, Tel. 02734/8626, E-mail:<br />

obst@arche-noah.at bzw. Amt der NÖ Landesregierung, <strong>Natur</strong>schutzabteilung, Landhausplatz<br />

1/16, 3109 St. Pölten, Telefon 02742/9005/15243, E-Mail: post.RU5@noel.gv.at<br />

Funke W.: Der <strong>Obst</strong>gehölzschnitt. BLV, München-Wien-Zürich 1999. – Ein umfassendes<br />

Buch zum <strong>Obst</strong>baumschnitt, sowohl für Anfänger als auch für Fortgeschrittene geeignet.<br />

Griegel A.: Mein gesunder <strong>Obst</strong>garten. Margarethe Griegel Eigenverlag, Ingelhe<strong>im</strong> 1993. –<br />

Gutes Buch zur Best<strong>im</strong>mung von Krankheiten an <strong>Obst</strong>gehölzen.<br />

Keppel H., Pieber K. & J. Weiss: Der <strong>Obst</strong>garten – Pflanzung, Pflege, Ernte. Leopold<br />

Stocker Verlag, Graz 1998. – Interessant für Produzenten und HausgärtnerInnen. Die<br />

Grundlagen und speziellen Fragen werden einfach und doch ausführlich behandelt.<br />

Lind K. et al: Biologischer <strong>Obst</strong>bau. Leopold Stocker Verlag, Graz 1998. – In diesem<br />

Buch geht es um die Produktion von <strong>Obst</strong> auf biologischer Basis <strong>im</strong> größeren Stil. Die<br />

Grundprinzipien sind natürlich auch auf den <strong>Hausgarten</strong> übertragbar.<br />

Schmid H.: Handgriffe <strong>im</strong> <strong>Obst</strong>garten. Ulmer Verlag, Stuttgart 1988. – Ein überaus<br />

anschauliches Buch, jeder Handgriff <strong>im</strong> <strong>Obst</strong>garten wie z. B. Schnitt, Veredelung und<br />

Bodenpflege wird mit einem Foto dokumentiert.<br />

Kiwi<br />

Förderung von <strong>Obst</strong>baumpflanzungen:<br />

Gefördert wird die<br />

Pflanzung von Hochstamm-<strong>Obst</strong>bäumen<br />

auf<br />

landwirtschaftlichen<br />

Grünlandflächen ohne<br />

feste Einzäunung als<br />

Gemeinschafts- oder<br />

Einzelprojekte.<br />

Nähere Auskünfte bei:<br />

NÖ Agrarbezirksbehörde<br />

in St. Pölten,<br />

Telefon: 02742/9005-<br />

DW 15567 oder 15565<br />

Schmid H.: <strong>Obst</strong>baumschnitt. Ulmer Verlag, Stuttgart 1995. – Einfacher und sehr leicht<br />

verständlicher Leitfaden zum <strong>Obst</strong>baumschnitt mit anschaulichen Abbildungen.<br />

Wogowitsch C.: Selbstgemachtes. Österreichischer Agrarverlag, Leopoldsdorf 2001. –<br />

Eine Einladung für alle, die Früchte des <strong>Garten</strong>s zu nutzen. Lagern, Trocknen, Tiefgefrieren,<br />

Marmeladen, Säfte und Chutneys sowie Einlegen in Alkohol – die jeweiligen Verfahren<br />

werden eingehend beschrieben, auch auf den Gesundheitswert wird eingegangen.<br />

14/31


✁<br />

✁<br />

INHALTSVERZEICHNIS ZU DIESEM RATGEBER<br />

DER OBSTBAUM UND SEINE BEDEUTUNG IM SIEDLUNGSRAUM. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2<br />

OB STRAUCH, OB BAUM – EIN FRÜCHTETRAUM. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3<br />

SO KOMMT DER BAUM IN IHREN GARTEN – DIE PFLANZUNG. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7<br />

BODENPFLEGE, BEWÄSSERUNG UND DÜNGUNG. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8<br />

SCHRITT FÜR SCHRITT – DER OBSTBAUMSCHNITT. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9<br />

SO WIRD ´S GEMACHT – KRONENFORMEN UND SCHNITTARTEN. 12<br />

BESONDERHEITEN BEIM SCHNITT EINZELNER OBSTARTEN. 17<br />

BIOLOGISCHER PFLANZENSCHUTZ IM OBSTGARTEN. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20<br />

EMPFEHLENSWERTE OBSTSORTEN FÜR HAUSGÄRTEN. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25<br />

LITERATURTIPPS. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31<br />

THEMEN DER BISHER ERSCHIENENEN NATURGARTEN-RATGEBER:<br />

Die <strong>Natur</strong>gartenwiese (Nr. 1), Weihnachtsbaum & Kerzenduft (Nr. 2), Der Gemüsegarten (Nr. 3),<br />

Mein Kräutergarten (Nr. 4), Der Komposthaufen (Nr. 5), Elemente des <strong>Natur</strong>gartens (Nr. 6),<br />

Bäume, Sträucher & Co. (Nr. 7), Herbst & Winter <strong>im</strong> <strong>Garten</strong> (Nr. 8), Blumen und Stauden (Nr. 9),<br />

Ein <strong>Garten</strong> für Kinder (Nr. 10), Lebendiger Boden (Nr. 11), Hausbau und <strong>Garten</strong> (Nr. 12),<br />

Tiere <strong>im</strong> <strong>Garten</strong> (Nr. 13).<br />

GARTENTELEFON<br />

täglich unter<br />

Tel. 02742/74333,<br />

Fax 02742/74333-733<br />

Mittwoch<br />

<strong>Garten</strong>beratungstag<br />

„die umweltberatung“<br />

Mostviertel (Amstetten)<br />

Tel.: 07472/61486<br />

Mostviertel (Pöchlarn)<br />

Tel.: 02757/8520<br />

„<strong>Natur</strong> <strong>im</strong> <strong>Garten</strong>“ ist eine Aktion des NÖ Umweltlandesrates Mag. Wolfgang Sobotka.<br />

Träger dieser Aktion sind das Amt der NÖ Landesregierung – Abteilung Umweltwirtschaft<br />

und Raumordnungsförderung, „die umweltberatung“ NÖ, die NÖ Agrarbezirksbehörde<br />

und die NÖ Baudirektion – Ortsbildpflege.<br />

In der Sammelmappe des „NÖ <strong>Natur</strong>garten-Ratgebers“ finden Sie in Zukunft alles<br />

Wissenswerte zum naturnahen <strong>Garten</strong>: von der Blumenwiese bis zum <strong>Garten</strong>teich.<br />

Die vierzehnte Ausgabe des Ratgebers halten Sie in Händen. Weitere Teile folgen. Sie<br />

bestellen den <strong>Natur</strong>garten-Ratgeber bei Ihrem <strong>Garten</strong>telefon und erhalten die Neuerscheinungen<br />

laufend zugesandt. Weitere Informationen: www.natur<strong>im</strong>garten.at<br />

Impressum:<br />

Herausgeber und Verleger: Amt der NÖ Landesregierung, Abteilung Umweltwirtschaft und Raumordnungsförderung, A-3109 St. Pölten, Landhausplatz<br />

1; Redaktion: Judith Braunisch, Herbert Jeitler; Text: Roland Gaber; Grafische Konzeption: Helmut Kindlinger; Grafische Realisation:<br />

grafik zuckerstätter – Alexandra Gugerel, Cornelia Kühhas, Manfred Kriegleder; Zeichnungen: Alexandra Gugerel, Reinhold Prandl; Fotos:<br />

P. Buchner, J. Braunisch, R. Gaber, K. Hochegger, W. Juen, J. L<strong>im</strong>berger, Archiv RU3, Archiv RU5, G. Sommerauer, A. Vogler, G. Weghofer, Archiv<br />

Zuckerstätter; Titelfoto: R. Gaber; Druck: radinger.print, Scheibbs. Gedruckt auf Recyclingpapier mit Pflanzenölfarben. Ausgabe September 2003.<br />

Der NÖ-<strong>Natur</strong>gartenratgeber<br />

Teil Teil ❿ ❿ <strong>Obst</strong> Tiere <strong>im</strong> <strong>im</strong> <strong>Hausgarten</strong> <strong>Garten</strong><br />

NÖ Mitte (St. Pölten)<br />

Tel.: 02742/74341<br />

NÖ Süd (Wr. Neustadt)<br />

Tel.: 02622/26950<br />

NÖ Süd (Mödling)<br />

Tel.: 02236/860664<br />

Waldviertel (Zwettl)<br />

Tel.: 02822/53769<br />

Weinviertel (Hollabrunn)<br />

Tel.: 02952/4344<br />

Weinviertel (Orth/Donau)<br />

Tel.: 02212/29490<br />

Weinviertel (Zistersdorf)<br />

Tel.: 02532/81581<br />

P.b.b., Erscheinungsort St. Pölten, Verlagspostamt 3100<br />

Zulassungsnummer: GZ 02Z032474M<br />

Bei Unzustellbarkeit bitte zurück an den Absender<br />

Landesrat<br />

Mag.<br />

Wolfgang<br />

Sobotka<br />

14/32<br />

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