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Akzente - Nordzucker AG

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<strong>Akzente</strong><br />

Neues aus der <strong>Nordzucker</strong>-Welt | Ausgabe 1 | Februar 2013<br />

Erwartungen<br />

übertroffen<br />

<strong>Nordzucker</strong> gut<br />

aufgestellt<br />

t<br />

Hervorragender Quartalsabschluss:<br />

Interview mit<br />

Dr. Michael Noth.<br />

t<br />

ZMO: Hartwig Fuchs<br />

plädiert für Verlängerung<br />

bis 2020.<br />

t<br />

Stevia – ein Jahr am Markt.


Inhalt<br />

27<br />

4 22<br />

Im Werk Uelzen endete die Kampagne in den deutschen <strong>Nordzucker</strong>-Werken.<br />

Report dazu auf Seite 4.<br />

Fruchtgummi in allen Variationen produziert die Trolli GmbH.<br />

Das Kundenporträt finden Sie auf Seite 22.<br />

28<br />

t t t<br />

AKTUELL<br />

04 Rübenkampagne auf Vorjahresniveau<br />

08 Quartalsabschluss: glänzende Zahlen<br />

10 „Wir brauchen die ZMO bis 2020“ – Kommentar<br />

11 REIHE Profitabilität plus: Neue Kompressoren im Werk Uelzen<br />

11 Forum Zucker informiert im Internet<br />

12 „An der Eiche links abbiegen“ – mit dem Lkw auf Rübentour<br />

t<br />

MARKT UND KUNDE<br />

18 Stevia – ein Jahr am Markt – Interview<br />

20 SteviaZucker spricht neue Kundengruppen an<br />

21 SweetFamily lädt zum Naschen ein<br />

22 Kundenporträt: Ein Besuch bei der Trolli GmbH<br />

24 Markt im Blick<br />

RÜBE<br />

14 Rüben als Biogassubstrat<br />

15 Winterversammlungen 2013<br />

15 Rübenpreisverhandlungen abgeschlossen<br />

16 REIHE 20 ·20 ·20: Ernteverlust-Monitoring<br />

17 Konzernweite Anbauerumfrage startet im Februar<br />

17 Auf alle Fälle vorbereitet: Servicepaket<br />

Winterdienst im Praxistest<br />

<br />

TREFFPUNKT<br />

26 <strong>Nordzucker</strong> engagiert<br />

26 Fachversammlungen: Produktionstechnik für<br />

500 norddeutsche Zuckerrüben-Profis<br />

27 Bundesminister für Wirtschaft und Technologie in Schladen<br />

27 Olaf Lies zu Gast in Nordstemmen<br />

27 Schwedische Sozialdemokratin besucht Örtofta<br />

28 Rezept: Gewürzkakao mit SteviaZucker<br />

Impressum<br />

Herausgeber: <strong>Nordzucker</strong> <strong>AG</strong>, Küchenstraße 9, 38100 Braunschweig, Telefon +49 531 2411-314, Telefax +49 531 2411-378, akzente@nordzucker.de |<br />

Redaktion (red): Bianca Deppe-Leickel (bdl), Susanne Dismer-Puls (sdp), Oliver Ditsch, Frank Knälmann, Dr. Klaus Schumacher (kds), Marion Stumpe (ms), Nina Tatter (nt) |<br />

Gestaltung: Sieler Kommunikation und Gestaltung GmbH, Frankfurt | Druck: Leinebergland Druck GmbH & Co. KG, Alfeld |<br />

Bildnachweis: Fotolia, Boris Kuster, Uli Lücke, Günter Nimptsch, Nordic Sugar (Apelöga), <strong>Nordzucker</strong>, Thomas Preuß, Trolli GmbH<br />

2


Editorial<br />

»<br />

Die Diskussion um die Verlängerung der<br />

ZMO hat deutlich an Vehemenz gewonnen;<br />

wir setzen uns unverändert dafür ein, dass die<br />

Zuckermarktordnung bis 2020 verlängert wird.<br />

Hartwig Fuchs<br />

Sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre,<br />

liebe Leserinnen und Leser,<br />

Ende Januar 2013 haben wir erneut eine hervorragende Kampagne mit hohen Rübenmengen, gutem<br />

Zuckergehalt und einer insgesamt hohen Zuckererzeugung im Konzern abgeschlossen. Dass wir nach<br />

der Bilderbuchkampagne von vor einem Jahr wieder auf einem solch hohen Niveau die Kampagne<br />

beenden konnten, ist erfreulich, denn wir alle wissen, was auf den Feldern passiert, lässt sich nicht zu<br />

100 Prozent beeinflussen – das Wetter spielt eine entscheidende Rolle. Zwar traten im Gegensatz zur<br />

letztjährigen Kampagne hier und da Probleme auf, dennoch bleibt der sehr positive Schlussstrich unter<br />

dieser Kampagne.<br />

Auch unser Geschäftsjahr werden wir – das zeichnet sich ab – voraussichtlich mit einem exzellenten<br />

Ergebnis abschließen. Wir dürfen die Augen aber trotzdem nicht vor dem verschließen, was sich in<br />

Europa tut. Die vergangenen Monate waren geprägt von einer zunehmenden Unsicherheit auf den<br />

Märkten. Hinzu kommt die Wirtschaftskrise in Südeuropa, die längst noch nicht überstanden ist und die<br />

das Exportgeschäft unserer Kunden beeinflusst. Beides führt dazu, dass offen ist, wie sich die Wirtschaft<br />

in der EU in den kommenden Monaten entwickeln wird. Das zweite Jahr in Folge lag die Weltproduktion<br />

von Zucker deutlich über dem globalen Bedarf – ein Umstand, der international seine Auswirkung<br />

auf die Preise gezeigt hat. Die Märkte, auf denen wir uns bewegen, bleiben dabei hoch volatil. In diesem<br />

Umfeld haben wir uns eine starke Position im Markt und in finanzieller Hinsicht erar beitet, indem<br />

wir konservativ gewirtschaftet und Schulden zurückgeführt haben. Unsere Position gilt es nun zu<br />

behaupten und auszubauen. Über alle Themen hinweg hat die Diskussion um die Verlängerung der<br />

ZMO deutlich an Vehemenz gewonnen; wir setzen uns unverändert dafür ein, dass die Zuckermarktordnung<br />

bis 2020 verlängert wird.<br />

In Europa wird der Zuckermarkt in den nächsten Jahren nicht wachsen können, allerdings wird die<br />

Nachfrage nach Zucker in anderen Regionen zunehmen. Wir werden also über den europäischen Tellerrand<br />

hinausschauen und prüfen, ob wir an jenem Wachstum partizipieren können. Um nachhaltig<br />

erfolgreich zu sein, müssen wir aber nicht nur die richtigen Projekte finden und umsetzen. Wir müssen<br />

auch das Unternehmen kontinuierlich fit halten für die internationalen Märkte und die Herausforderungen,<br />

die auf uns zukommen werden. Daran arbeiten wir gemeinsam.<br />

Herzlichst Ihr<br />

Hartwig Fuchs<br />

<strong>Akzente</strong> 01/13 3


AKTUELL<br />

Titel<br />

Rübenkampagne<br />

auf Vorjahresniveau<br />

Hervorragende Rübenernte verarbeitet. Vorteile durch frühe Aussaat,<br />

gute Ertragsbildung und perfekte Rübenlogistik. Flächeneffizienz,<br />

Logistik und Energie bleiben auf der Agenda<br />

Dr. Niels Pörksen<br />

Chief Agricultural Officer<br />

»<br />

„Frühe Aussaat, optimierte<br />

Produktionstechnik und perfekte<br />

Rübenlogistik sind wichtige<br />

Schlüssel zur Ertragsmaximierung.<br />

Die frühe Rübenaussaat<br />

lief 2012 in fast allen Regionen<br />

hervorragend. Das erlaubte<br />

eine lange Vegetationsperiode,<br />

und wir konnten früh mit<br />

Rübenernte und Kampagne<br />

beginnen.“<br />

Dass zwei Kampagnen in Folge ähnlich<br />

erfolgreich und mit nahezu gleicher<br />

Zuckererzeugung beendet werden, hat<br />

durchaus Seltenheitswert. Ende Januar<br />

war es so weit: <strong>Nordzucker</strong> schaffte zum<br />

Kampagneschluss 2012/13 eine Punktlandung<br />

auf dem hohen Niveau des Vorjahres.<br />

Für <strong>Akzente</strong> haben wir nach ersten<br />

Ergebnissen und Besonderheiten der<br />

Kampagne in den Anbauregionen und<br />

Fabriken gefragt.<br />

Rüben anbauer brauchen weniger Fläche<br />

Nach frühem Kampagnestart und durchschnittlich<br />

125 Tagen beendete <strong>Nordzucker</strong><br />

die Rübenverarbeitung 2012/13. Bei überwiegend<br />

günstigen Erntebedingungen und<br />

guten Rübenqualitäten wurde ein insgesamt<br />

hoher Zuckerertrag erzielt, der die Erwar-<br />

4


»<br />

AKTUELL<br />

„Nach dem Kampagne-Frühstart hatten wir durch das Wetter<br />

optimale Bedingungen für eine sehr gute Ernte und die hohe<br />

Rübenqualität. Unser zurzeit größtes Investitionsprojekt, die<br />

neue Saftreinigung, funktionierte einwandfrei und trug zu<br />

der sehr guten Zuckerqualität bei. Mit wenig Störungen und<br />

dank guter Wetterbedingungen verlief unsere Kampagne<br />

relativ reibungslos.“<br />

Zoltán Tóth<br />

Director Clauen<br />

Janusz Nożewnik<br />

Director Opalenica<br />

»<br />

„Mit 121 Tagen absolvierte das Werk Opalenica die längste<br />

Kampagne seit über 30 Jahren. Zum zweiten Mal nacheinander<br />

haben wir die 100.000-Tonnen-Marke übertroffen.<br />

2012 gab es in unseren Anbaugebieten Rekorderträge: Noch<br />

nie vorher ist es unseren Landwirten gelungen, Spitzenerträge<br />

in Höhe von 77 Tonnen Rüben je Hektar zu erzielen.<br />

Nach kleineren Startproblemen fuhr die Fabrik gleichmäßig<br />

und ohne ernsthafte Schwierigkeiten. Besonders stolz sind<br />

unsere Mitarbeiter, dass sie es 2012 geschafft haben, das<br />

ganze Jahr unfallfrei durchzuarbeiten.“<br />

»<br />

„Wir hatten eine ausgezeichnete Kampagne mit einer exzellenten<br />

und beständigen Produktion. Wir mussten jedoch am<br />

Ende der Kampagne einige Herausforderungen meistern, da<br />

der Frost Rüben geschädigt hatte. Unsere Mitarbeiter haben<br />

volles Engagement gezeigt – nicht zuletzt beim Auffüllen<br />

unserer Läger mit der größten Zuckermenge, die wir je in<br />

Nykøbing hatten.“<br />

Bei überwiegend günstigen<br />

Erntebedingungen wurde ein<br />

insgesamt hoher Zuckerertrag<br />

erzielt.<br />

Aksel Føns Johnsen<br />

Director Nordic Sugar<br />

Nykøbing<br />

tungen noch übertrifft. „Mit einer super<br />

Teamleistung haben wir eine hervorragende<br />

Ernte erzielt und zur Verarbeitung an die<br />

Fabriken geliefert“, zieht Agrar-Vorstand<br />

Dr. Niels Pörksen Bilanz. „Im Durchschnitt<br />

erreichen wir sehr gute Zuckererträge,<br />

jedoch variieren die Rübenerträge insgesamt<br />

stärker als im Vorjahr: nicht nur<br />

zwischen den Anbaugebieten“, erläutert<br />

er, „sondern bis hin zu Teilflächen ein<br />

und desselben Anbauers.“ Bereits im<br />

zweiten Jahr nach dem Start der Initiative<br />

20 · 20 · 20 verbuche <strong>Nordzucker</strong> in vielen<br />

Regionen messbare Fortschritte in Sachen<br />

Flächeneffizienz. „Eine wachsende Zahl<br />

unserer Anbauer braucht inzwischen nachhaltig<br />

weniger Fläche für gleiche Erntemengen.“<br />

Ein positiver Trend, der auch für<br />

die Planung des Anbaus 2013 wichtig sei,<br />

betont Pörksen. Als „in jeder Hinsicht gelungen“<br />

lobt er das perfekte Zusammenspiel<br />

von Landwirten, Rodegemeinschaften,<br />

Transporteuren und Rübenbüros. „Geradezu<br />

vorbildlich“ lief nach seiner Einschätzung<br />

die Organisation der Rübenabdeckung in<br />

Norddeutschland und Polen: „Das hat wirklich<br />

hervorragend geklappt“, freut sich<br />

Pörksen. „Die Rüben kamen trocken ins<br />

Lager und waren zügig flächendeckend<br />

vor Frost und Schnee geschützt. Genauso<br />

muss es sein, ein Vorbild – auch für andere<br />

Regionen!“<br />

man von einer geborstenen Dampfleitung<br />

in Örtofta und wiederkehrenden Ausfällen<br />

der Kesselsteuerung in Uelzen ab, wo zum<br />

Glück niemand zu Schaden kam, hatten wir<br />

nur wenige bemerkenswerte technische<br />

Ausfälle. Die Fa briken liefen bei überwiegend<br />

sehr guten Rübenqualitäten stabil mit<br />

hoher Leistung. In Sachen Logistik, Energieeinsparung<br />

und Abwasseraufbereitung<br />

sind wir mit dem neuen Verdampfungstrockner<br />

in Uelzen, dem neuen Zuckersilo<br />

in Kèdainiai und moderner Abwassertechnik<br />

in Nordstemmen, Klein Wanzleben,<br />

Opalenica und Kèdainiai wichtige Schritte<br />

weiter. Unterm Strich“, resümiert Aumüller,<br />

„erreichen wir fast das Produk tions ergeb nis<br />

des Rekordjahres 2011/12“. In Summe hat<br />

<strong>Nordzucker</strong> konzernweit 17,3 Millionen<br />

Tonnen Rüben (Vorjahr: 18 Millionen)<br />

<strong>Nordzucker</strong>-Fabriken liefen stabil mit<br />

hoher Leistung<br />

Zufrieden über „die in großen Teilen wirklich<br />

sehr gute Kampagne“ äußert sich auch<br />

Produktionsvorstand Axel Aumüller. „Sieht >><br />

<strong>Akzente</strong> 01/13 5


AKTUELL<br />

Axel Aumüller<br />

Chief Operating Officer<br />

»<br />

„<strong>Nordzucker</strong> hat in großen Teilen eine wirklich sehr gute<br />

Kampagne absolviert. Besonders freue ich mich, dass lange<br />

Kampagnen wie diese für unser Team kein Thema mehr<br />

sind und wir auch die damit einhergehenden Anforderungen<br />

viel besser meistern als noch vor einigen Jahren.“<br />

FORTSETZUNG VON SEITE 5 „Rübenkampagne auf Vorjahresniveau“<br />

verarbeitet. Die Rüben wuchsen noch in der<br />

Miete“, schmunzelt Aumüller. „Das sagen<br />

zumindest unsere Mitarbeiter von dieser<br />

Kam pagne. Unser gesamtes Team hat<br />

2012/13 vor allem hohe logistische He rausforderungen<br />

hervorragend gemeistert.“<br />

Probleme mit der Qualität der Rüben<br />

nach Frost- und Tauwetterperioden gab<br />

es am Ende der Kampagne vereinzelt in<br />

Deutschland, vor allem aber in Dänemark.<br />

Grund dafür waren zum Teil nicht oder<br />

nicht ausreichend geschützte Mieten.<br />

„Wenn wir größere Mengen angetaute,<br />

alterierte Rüben bekommen, geht die Leistung<br />

in der Fabrik steil nach unten. Energiebedarf<br />

und Hilfsstoffeinsatz steigen. Die<br />

Wirtschaftlichkeit bleibt dann blitzschnell<br />

auf der Strecke“, erläutert Aumüller die<br />

Bedeutung des Mietenschutzes.<br />

Etwa 17,3 Millionen Tonnen Rüben wurden während<br />

der gesamten Kampagne im Konzern verarbeitet.<br />

Hohe Zuwächse in Polen und Litauen<br />

Spitzendurchschnitte von über zwölf Tonnen<br />

Zucker je Hektar erzielten die Rübenanbauer<br />

in Deutschland, Polen und Dänemark. Er freulich<br />

hohe Zuwächse verzeichnete <strong>Nordzucker</strong><br />

2012 in Polen und Litauen. Mit durchschnittlich<br />

12,7 Tonnen Zucker je Hektar lagen die<br />

polnischen Anbauer in ihrem 14. <strong>Nordzucker</strong>-<br />

Jahr erstmals gleichauf mit den wiederum<br />

sehr guten Erträgen ihrer norddeutschen<br />

Kollegen. „Beratung, richtige Sortenwahl,<br />

frühe Aussaat: In Polen passte diesmal einfach<br />

alles“, sagt Pörksen. „Ganz besonders<br />

freuen wir uns, dass Litauen sich so positiv<br />

entwickelt und mit sehr guten Erträgen<br />

sogar über dem guten Ergebnis in Schweden<br />

liegt.“<br />

In den fünf deutschen Werken endete die Kampagne<br />

nach 133 Tagen.<br />

Zentraleuropa: Spitzenerträge brauchen<br />

nicht immer gutes Wetter<br />

In der Region Zentraleuropa endete die<br />

Kampagne nach 133 Tagen Verarbeitung<br />

am 23. Januar in Uelzen. Managing Direktor<br />

Dr. Michael Gauß hebt die hohe Verfügbarkeit<br />

der fünf deutschen Werke und<br />

gute Transportbedingungen hervor, die<br />

eine zügige Verarbeitung ermöglichten.<br />

„Technische Probleme bei der Kesselhaussteuerung<br />

und Maischeaufbereitung in<br />

einem unserer Werke haben wir gemeistert“,<br />

sagt Gauß. Für den Leiter der Rübenbeschaffung,<br />

Volker Bückmann, hat die<br />

Rübe 2012 bewiesen, „dass sie auch bei<br />

nicht immer optimaler Witterung die<br />

ertrags stärkste Kultur auf dem Acker ist.“<br />

Eine Einschätzung, die Landwirt Henrik<br />

Hoffmann aus Meine 2012 gut teilen kann:<br />

„13,5 Tonnen Zucker je Hektar. Das ist unser<br />

bisher bestes Ergebnis.“ Stolz ist Hoffmann<br />

auf den hohen Zuckergehalt seiner Rüben<br />

von knapp 18,5 Prozent. „Auffallend gut waren<br />

auch unsere Lieferungen am 11. Januar:<br />

tolle Rübenqualität unter dem Abdeckvlies.“<br />

Die gesamte Rüben logistik, einschließlich<br />

Vliesabdeckung der Mieten, habe 2012<br />

sehr gut funktioniert, freut sich auch Bückmann.<br />

In fast allen Regionen sei inzwischen<br />

die Umstellung auf breitere Mieten und<br />

Ver la demäuse erfolgt. Die geringere Oberfläche<br />

und das breitere Vlies verbesserten<br />

den Schutz der Rüben. Für den Rübenanbau<br />

2013 gelte es jetzt, die Anbaufläche<br />

einzelbetrieblich noch einmal zu prüfen<br />

und die beiden starken Ernten dabei nicht<br />

zu vergessen.<br />

Gute Erträge in Dänemark und<br />

Schweden<br />

Auch in Dänemark und Schweden hat die<br />

Rübe ihr großes Potenzial mit gutem Erfolg<br />

unter Beweis gestellt, berichtet der Leiter der<br />

Rübenbeschaffung in Nordeuropa Jannik<br />

Olejas. Allerdings führten ungewöhnlich<br />

hohe Erd- und Krautanhänge in den schwedischen<br />

und dänischen Fabriken stellenweise<br />

zu Störungen in den Rübenschneidmaschinen.<br />

Ursache sind laut Jannik Olejas<br />

Probleme bei der Unkrautbekämpfung.<br />

Die sei durch strenge staatliche Einschrän-<br />

6


aKtUEll<br />

kungen und umfangreiche Anwendungsvorschriften<br />

erschwert und stelle Landwirte<br />

vor neue Herausforderungen. Neben der<br />

Unkrautbekämpfung rücke die in Dänemark<br />

vor gestellte maschinelle Vliesabdeckung der<br />

Rübenmieten in den Fokus, um Frostschäden<br />

am Ende der Kampagne zu begrenzen.<br />

einbußen in Finnland und der Slowakei<br />

In Finnland kam es nach später Aussaat, kaltem<br />

Sommer und einer regenreichen Ernte<br />

zu deutlichen Ertragseinbußen. „Schwierige<br />

Bedingungen“, so Jannik Olejas, „die eine<br />

kurze, zeitweise mühevolle Kampagne zur<br />

Folge hatten.“ Das gegenteilige Extrem<br />

machte den slowakischen Anbauern der<br />

<strong>Nordzucker</strong> zu schaffen. Nach langer Sommertrockenheit<br />

blieben die Erträge in der<br />

Slowakei deutlich unter dem Schnitt“,<br />

berichtet Dr. Gerd Jung für die Rübenbeschaffung<br />

aus der Region Osteuropa. Das<br />

sehr gute Ergebnis in Polen habe diese Einbußen<br />

allerdings mehr als kompensieren<br />

können. „Insgesamt sehr gute Verarbeitungsbedingungen“,<br />

attestiert Produktionsleiter<br />

Joachim Rüger für die Region Osteuropa:<br />

„Die Werke Chełmża, Opalenica<br />

und Trenčiansca Teplá fuhren bei guten<br />

Bedingungen sehr gleichmäßig.“ Auch die<br />

kurze Frostperiode Mitte Dezember mit<br />

Temperaturen bis minus 15 Grad habe in<br />

der Region Osteuropa dank guter Mietenabdeckung<br />

kaum Schäden verursacht. n<br />

<br />

Susanne Dismer-Puls, freie Autorin<br />

Dänemark* 2012 2011<br />

Rübenertrag (t/ha) 68,3 73,3<br />

Zuckergehalt (%) 18,1 16,9<br />

Zuckerertrag (t/ha) 12,3 12,4<br />

Kampagnedauer (Tage) 135 138<br />

Deutschland 2012 2011<br />

Rübenertrag (t/ha) 69,1 71,2<br />

Zuckergehalt (%) 18,3 18,1<br />

Zuckerertrag (t/ha) 12,7 12,9<br />

Kampagnedauer (Tage) 133 130<br />

Finnland* 2012 2011<br />

Rübenertrag (t/ha) 34,8 48,0<br />

Zuckergehalt (%) 16,1 15,7<br />

Zuckerertrag (t/ha) 5,6 7,5<br />

Kampagnedauer (Tage) 58 89<br />

Litauen* 2012 2011<br />

Rübenertrag (t/ha) 62,9 51,2<br />

Zuckergehalt (%) 17,1 17,3<br />

Zuckerertrag (t/ha) 10,7 8,9<br />

Kampagnedauer (Tage) 129 115<br />

Kampagneergebnisse <strong>Nordzucker</strong> Konzern.<br />

Polen 2012 2011<br />

Rübenertrag (t/ha) 72,0 64,1<br />

Zuckergehalt (%) 17,6 18,1<br />

Zuckerertrag (t/ha) 12,7 11,6<br />

Kampagnedauer (Tage) 114 102<br />

Schweden* 2012 2011<br />

Rübenertrag (t/ha) 59,3 62,9<br />

Zuckergehalt (%) 17,1 16,8<br />

Zuckerertrag (t/ha) 10,2 10,6<br />

Kampagnedauer (Tage) 126 129<br />

Slowakei 2012 2011<br />

Rübenertrag (t/ha) 47,8 63,5<br />

Zuckergehalt (%) 16,8 18,7<br />

Zuckerertrag (t/ha) 8,0 11,9<br />

Kampagnedauer (Tage) 80 111<br />

* Stand 07.02.2013, Zahlen vorläufig<br />

» Landwirt<br />

Ryszard Woś,<br />

in Pawłówko, Polen<br />

„Ich baue seit vielen Jahren etwa 30 Hektar<br />

Zuckerrüben an, sie ist eine wichtige Frucht<br />

bei meiner Anbauplanung. Sorg fältiger<br />

Anbau mit etwas Hilfe vom Wetter machte<br />

2012 hohe Erträge von 12,7 Tonnen Zucker<br />

je Hektar möglich. Die Zuckerrübe überzeugt<br />

durch stabil hohe Erträge. Das ermutigt mich,<br />

auch bei hohen Preisen für konkurrierende<br />

Früchte optimistisch in die Zukunft zu sehen.“<br />

»<br />

henrik hoffmann<br />

Landwirt in Meine<br />

„Wir bewirtschaften in Meine einen Ackerbaubetrieb<br />

mit 25 Hektar Zuckerrüben. Das<br />

Jahr 2012 hat mit rund 13,5 Tonnen Zuckerertrag<br />

je Hektar das bisher beste Ergebnis<br />

geliefert. Besonders gefreut habe ich mich<br />

über den beeindruckenden Zuckerhalt von<br />

knapp 18,5 Prozent unserer Zucker rüben.“<br />

<strong>Akzente</strong> 01/13 7


AKTUELL<br />

Glänzende Zahlen<br />

Drittes Quartal 2012/13 hervorragend abgeschlossen<br />

Dr. Michael Noth<br />

Chief Financial Officer<br />

<strong>Nordzucker</strong> schreibt weiter exzellente<br />

Zahlen. Für das Geschäftsjahr 2012/13<br />

wird ein Ergebnis erwartet, das nochmals<br />

deutlich über dem des Vorjahres<br />

liegen wird. Finanzvorstand Dr. Michael<br />

Noth erläutert die Zusammenhänge.<br />

krise in Südeuropa und die volatile Entwicklung<br />

auf den Weltmärkten auf unser Geschäft<br />

auswirken werden, ist aber schwer abzusehen.<br />

Darüber hinaus liegt die Weltproduktion<br />

an Zucker das zweite Jahr in Folge über dem<br />

Bedarf. Nichts ist so beständig wie der Wandel<br />

an den Märkten. Unsere Position ist im<br />

Moment erfreulich, aber die Welt steht be -<br />

kanntermaßen nicht still. Wir werden an gesichts<br />

der jetzt guten Ergebnisse weiter daran<br />

arbeiten, uns auf die Zukunft vorzubereiten.<br />

Das Effizienzprogramm „Profitabilität plus“<br />

läuft bereits seit fast drei Jahren. Bisher hat<br />

<strong>Nordzucker</strong> alle definierten Zielvorgaben erreicht.<br />

Wird <strong>Nordzucker</strong> auch weiter bei den<br />

Einsparzielen bleiben, die noch bis 2015 festgelegt<br />

sind?<br />

Dr. Michael Noth: Ja, auf jeden Fall. Effizienz<br />

verlangt nicht eine einmalige Umsetzung<br />

von Maßnahmen, sondern die konti-<br />

Herr Dr. Noth, in diesem Jahr erzielt <strong>Nordzucker</strong><br />

in jedem Quartal hervorragende Ergebnisse.<br />

Warum ist das so und vor allem, wird es so<br />

weitergehen?<br />

Dr. Michael Noth: Tatsächlich haben wir in<br />

den vergangenen Monaten die Chancen,<br />

die der Markt uns bietet, sehr gut genutzt.<br />

Die letzten beiden Kampagnen verliefen<br />

hervorragend. Dabei profitieren wir von<br />

den Maßnahmen, die wir in den letzten<br />

Jahren ergriffen haben: Wir haben uns auf<br />

Zucker konzentriert und unser Beteiligungsportfolio<br />

optimiert, und mit unserem Programm<br />

„Profitabilität plus“ arbeiten wir<br />

kontinuierlich an der Verbesserung unserer<br />

Kostenstrukturen.<br />

Wie geht es weiter? Die Aussichten auf<br />

den europäischen Zuckermärkten erscheinen<br />

der zeit gut; die Entwicklung verläuft<br />

positiv. Wie sich in Zukunft die Wirtschaftsnuierliche<br />

Verbesserung – Monat für Monat,<br />

Jahr für Jahr. <strong>Nordzucker</strong> hat hier in den<br />

letzten Jahren viel erreicht, aber wir müssen<br />

trotzdem immer weitermachen. Der Finanzbereich<br />

unterstützt diesen Prozess, aber er<br />

wird von allen Funktionen, vor allem Produktion<br />

und Einkauf, getrieben.<br />

Sind die Einsparpotenziale nicht langsam<br />

ausgereizt?<br />

Dr. Michael Noth: Nein, bestimmt nicht.<br />

Unser Zuckerunternehmen kann auf eine<br />

lange Erfahrung zurückblicken, und damit<br />

fallen Einsparungen vielleicht nicht so leicht<br />

wie in jungen Branchen. Trotzdem haben<br />

unsere Mitarbeiter noch viele Ideen, die es<br />

lohnt umzusetzen. Eine wichtige Rolle ist es<br />

dabei, unsere Investitionsmittel gezielt dort<br />

einzusetzen, wo wir den größten Nutzen<br />

haben. Hier sind wir als Vorstand gefordert<br />

und rechnen und analysieren sehr genau.<br />

Derzeit wird PRION – das Projekt zur Vereinheitlichung der Prozesse und der IT-Systeme – in der Region<br />

Nordeuropa ausgerollt.<br />

8


Aktuell<br />

Exzellenter Abschluss des<br />

dritten Quartals 2012/13<br />

In den ersten neun Monaten 2012/13 konnten Umsatz und<br />

Ergebnis im Vergleich zum Vorjahreszeitraum deutlich gesteigert<br />

werden. Konzernweit erzielte <strong>Nordzucker</strong> einen Umsatz<br />

von 1.871,9 Millionen Euro (Vorjahresperiode: 1.476,9 Millionen<br />

Euro). Ein höheres Preisniveau als im Vorjahr hat leicht<br />

rückläufige Absatzmengen von Quotenzucker mehr als kompensiert.<br />

Beim Nicht-Quotenzucker verlief es genau anders<br />

herum: Ein niedrigeres Preisniveau wurde durch höhere Absatzmengen<br />

mehr als ausgeglichen. Vor Steuern und Zinsen<br />

konnte dabei ein operatives Ergebnis von 439,2 Millionen Euro<br />

erzielt werden (Vorjahresperiode: 206,5 Millionen Euro).<br />

Unter dem Strich steht ein Periodenüberschuss von 315,5<br />

Millionen Euro – ein Anstieg von rund 176,5 Millionen Euro<br />

gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres (Vorjahresperiode:<br />

139,0 Millionen Euro).<br />

Der hervorragende Geschäftsverlauf spiegelt sich auch<br />

in der Entwicklung des Eigenkapitals wider. Dieses erhöhte<br />

sich von 912,1 Millionen Euro auf 1.265,8 Millionen Euro. Die<br />

Eigenkapitalquote stieg von 43,6 Prozent auf 55,0 Prozent an.<br />

Damit ist das Unternehmen in einer ausgezeichneten Lage,<br />

nicht zuletzt, weil auch die Nettoverschuldung auf nur noch<br />

6,1 Millionen Euro (Vorjahresperiode: 162,3 Millionen Euro)<br />

zurückgeführt werden konnte. n<br />

Konzernumsatz<br />

Millionen Euro<br />

1.477<br />

9 Monate<br />

2011/12<br />

1.872<br />

9 Monate<br />

2012/13<br />

Periodenüberschuss Konzern<br />

Millionen Euro<br />

316<br />

139<br />

9 Monate<br />

2011/12<br />

9 Monate<br />

2012/13<br />

Eigenkapital Konzern<br />

Millionen Euro<br />

912<br />

9 Monate<br />

2011/12<br />

1.266<br />

9 Monate<br />

2012/13<br />

Nettoverschuldung Konzern<br />

Millionen Euro<br />

162<br />

9 Monate<br />

2011/12<br />

6<br />

9 Monate<br />

2012/13<br />

Gibt es hinsichtlich der Umsetzung von<br />

Effizienzmaßnahmen Unterschiede in den<br />

einzelnen Ländern?<br />

Dr. Michael Noth: Ja, die gibt es. Denn<br />

un terschiedliche Standorte haben auch unterschiedliche<br />

Historien, (unterschiedliche)<br />

Bedingungen und (unterschiedliche) Anforderungen<br />

durch die Kunden. Dies gilt es<br />

auf der einen Seite zu berücksichtigen –<br />

auf der anderen Seite sind uns aber auch<br />

Vergleiche zwischen den Regionen und<br />

das Übertragen von Best-Practice-Ansätzen<br />

auf andere Standorte wichtig. Hier<br />

nutzen wir die Vorteile konsequent, die<br />

ein europäisch aufgestelltes Unternehmen<br />

bietet.<br />

Inwieweit hilft die konzernweite Einführung<br />

eines einheitlichen IT-Systems dabei, die<br />

Unternehmensziele zu erreichen?<br />

Dr. Michael Noth: Wir sind gerade dabei,<br />

Nordic Sugar nun auch in unsere IT-Welt<br />

zu integrieren und dabei einheitliche Prozesse<br />

einzuführen. Für eine einheitliche<br />

Steuerung und weitgehende Transparenz<br />

im Konzern ist dies eine der Grundvoraussetzungen.<br />

Außerdem schaffen wir so eine<br />

gute Basis, unsere Prozesse unternehmensweit<br />

und umfassend zu optimieren und damit<br />

effizienter, effektiver und schneller zu<br />

werden. Das Team, das an diesem Projekt<br />

konzernübergreifend arbeitet, zeigt dabei<br />

enormes Engagement.<br />

Als Sie Ihre Tätigkeit bei <strong>Nordzucker</strong> aufgenommen<br />

haben, hatten Sie sehr viel mit<br />

Krediten und Verpflichtungen gegenüber den<br />

Banken zu tun – und der gesamte Vorstand<br />

musste teilweise schwierige Entscheidungen<br />

treffen, die sich heute auszahlen. Mittlerweile<br />

ist die Verschuldung des Unternehmens fast<br />

auf null zurückgefahren. Wo sehen Sie heute<br />

Ihre Hauptaufgabe?<br />

Dr. Michael Noth: Der Finanzbereich hat<br />

genauso wie alle anderen Funktionen die<br />

Aufgabe, sich auf die Zukunft vorzubereiten.<br />

Das heißt für uns, dass wir unsere Mitarbeiter<br />

und unsere Systeme weiterentwickeln<br />

müssen. Wir haben viel geschafft,<br />

sind aber noch lange nicht da, wo wir sein<br />

wollen. Ganz spezifisch für uns ist wichtig,<br />

dass wir die nächsten Wachstumsschritte<br />

sinnvoll finanzieren können. n<br />

Das Gespräch führte Bianca Deppe-Leickel<br />

Wichtige Termine<br />

29. Mai 2013 Veröffentlichung<br />

Geschäftsbericht<br />

2012/13<br />

2. Juli 2013 Union Zucker<br />

09:00 Uhr Südhannover GmbH,<br />

Gesellschafterversammlung<br />

Atrium des gräflichen<br />

landsitzes Hardenberg<br />

9. Juli 2013: Nordharzer Zucker <strong>AG</strong>,<br />

10:00 Uhr Hauptversammlung<br />

Stadthalle Braunschweig<br />

10. Juli 2013 <strong>Nordzucker</strong> Holding <strong>AG</strong>,<br />

10:00 Uhr Hauptversammlung<br />

Stadthalle Braunschweig<br />

11. Juli 2013 <strong>Nordzucker</strong> <strong>AG</strong>,<br />

10:00 Uhr Hauptversammlung<br />

Stadthalle Braunschweig<br />

<strong>Akzente</strong> 01/13 9


AKTUELL<br />

Hartwig Fuchs<br />

„Wir brauchen die ZMO bis 2020“<br />

Im Laufe des Jahres 2013 werden die Weichen<br />

für die Zukunft der gemeinsamen<br />

Europäischen Agrarpolitik gestellt und<br />

damit auch für die 2015 auslaufende EU-<br />

Zuckermarktordnung (ZMO). Der Agrarausschuss<br />

des EU-Parlaments plädiert für<br />

eine Verlängerung der ZMO bis ins Jahr<br />

2020. <strong>Nordzucker</strong> unterstützt gemeinsam<br />

mit der gesamten europäischen Zuckerwirtschaft<br />

die Forderung, die Zuckermarktordnung<br />

bis 2020 zu verlängern.<br />

Ein Kommentar von Hartwig Fuchs:<br />

Sommer 2011 gesehen, als der Zucker für<br />

den Lebensmittelmarkt in der EU aufgrund<br />

fehlender Importe ein relativ rares Gut<br />

wurde. Eine weitere Herausforderung ist<br />

die lange Planung der Rübenfläche – die<br />

im Juni fixiert werden muss, damit im März<br />

gedrillt und im Herbst geerntet werden<br />

kann – und da bewegen wir uns immer auf<br />

einem schmalen Grat: Einerseits müssen<br />

die Rübenpreise so attraktiv sein, dass der<br />

Rübenanbau im Vergleich mit Weizen und<br />

Raps konkurrenzfähig ist, andererseits müssen<br />

die Produktionskosten von Zucker<br />

möglichst niedrig sein, damit Zucker aus<br />

heimischer Produktion auch in Zukunft mit<br />

Zucker vom Weltmarkt mithalten kann. Wir<br />

müssen deshalb die Wettbewerbsfähigkeit<br />

des Zuckersektors weiter stärken, aber auch<br />

die Risikoabsicherung in der Zukunft ermöglichen.<br />

Hierfür brauchen wir Zeit.“ n <br />

„Für eine Verlängerung der Zuckermarktordnung<br />

bis 2020 gibt es gute Gründe.<br />

Denn die Zuckerproduzenten haben die<br />

einschneidenden Folgen der Reform von<br />

2006 bis 2009 noch nicht in allen Bereichen<br />

verdaut. Damals wurden rund 80 Fabriken<br />

in der gesamten EU geschlossen. In der<br />

Folge stiegen zahlreiche Landwirte aus dem<br />

Zuckerrübenanbau aus und Arbeitsplätze<br />

in der Industrie gingen verloren. Es war<br />

Ziel der Reform, den Zuckerrübenanbau<br />

auf die Gunststandorte in Europa zu konzentrieren.<br />

Und so hat auch <strong>Nordzucker</strong><br />

seine Zuckerproduktion an den Standorten<br />

mit den günstigsten Anbaubedingungen<br />

für Zuckerrüben zusammengefasst. Unsere<br />

fünf deutschen Werke befinden sich mitten<br />

in den besten Anbaugebieten Norddeutschlands.<br />

Hier produzieren wir gemeinsam<br />

mit unseren Landwirten Zucker für den<br />

deutschen und den europäischen Markt<br />

unter hohen Sozial- und Umweltstandards;<br />

gleichzeitig liegen unsere Kosten – vor<br />

allem der Aufwand für Energie – über dem<br />

Niveau diverser Rohrzuckerproduzenten.<br />

Wir sichern die Versorgung unserer Kunden<br />

aus der Ernährungs- und Getränkeindustrie<br />

und natürlich der Kunden im<br />

Supermarkt. Wie wichtig die Zuckerproduktion<br />

in Europa ist, haben wir spätestens im<br />

2013 wird ein wichtiges Jahr für die gemeinsame europäische Agrarpolitik.<br />

10


REIHE: Profitabilität plus<br />

aktuell<br />

Neue Kompressoren<br />

in zehn Tagen<br />

Werk Uelzen zieht den Austausch von<br />

Anlagen vor<br />

Unterschiedliche Anlagen in einer Zuckerfabrik benötigen Druckluft,<br />

zum Beispiel Anlagen der Mess- und Regeltechnik oder<br />

Entstaubungsanlagen im Service Center. Denn wenn Zucker in<br />

großen Mengen – Paket um Paket und Sack um Sack – verpackt<br />

wird, kann sich feiner Zuckerstaub auf die Anlagen legen. Darum<br />

gibt es in den <strong>Nordzucker</strong> Service Centern große Entstaubungsanlagen.<br />

Zur Versorgung mit Druckluft sind im Werk Uelzen seit<br />

September 2012 fünf neue Kompressoren auf der 8,5-bar-Station<br />

im Einsatz. Der Austausch der Kompressoren war eine Maßnahme<br />

aus dem Programm „Profitabilität plus“.<br />

Machen ordentlich Druck! Die fünf neuen Kompressoren sparen bei der Erzeugung<br />

von Druckluft 20 Prozent Energie und somit jährlich 198.000 Euro ein.<br />

Ursprünglich war der Einbau der neuen Kompressoren erst für<br />

das Jahr 2013 vorgesehen. „Doch dann gab es noch im letzten<br />

Jahr die Möglichkeit, die Kompressoren zu tauschen, und wir<br />

haben alles darangesetzt, sie eine Kampagne früher aufzustellen.<br />

Solche Kompressoren kauft man ja nicht von der Stange. Die Lieferzeit<br />

betrug vier Monate. Der eigentliche Austausch der alten<br />

gegen die neuen Kompressoren ging dann innerhalb von nur<br />

zehn Tagen über die Bühne. Das hat nur geklappt, weil eine tolle<br />

Mannschaft an einem Strang gezogen hat und die Installation<br />

hervorragend geplant war“, ist Sven Buhrmann, Direktor des<br />

Werks Uelzen, überzeugt.<br />

Die Kosten für die fünf neuen Kompressoren und ihre Installation<br />

inklusive Schallschutzhauben betrugen 400.000 Euro. Jährlich<br />

sparen die Anlagen rund 198.000 Euro, sodass die installierten<br />

Maschinen einen bedeutenden Beitrag zum Erfolg des Effizienzprogramms<br />

Profitabilität plus im Werk Uelzen leisten. Weiterhin<br />

tragen sie zur Erreichung des Ziels bei, in Uelzen bis zum Jahr 2020<br />

sechs bis acht Prozent weniger Energie als 2011 zu verbrauchen.<br />

„Unsere alten Mannesmann-Wittig-Kompressoren benötigten<br />

8,0 Kilowatt pro Minute, um einen Kubikmeter Druckluft zu erzeugen,<br />

die neuen zweistufigen verbrauchen nur zwischen 6,1 und<br />

6,2 Kilowatt. Zusätzlich wird durch Einsatz von zwei Frequenzumrichtern<br />

unnötiger Leerlauf vermieden. Das heißt, wir sparen<br />

nun bei der Drucklufterzeugung 20 Prozent Energie ein“, erläutert<br />

Preuß. <strong>Nordzucker</strong> profitiert jedoch nicht allein von der Energieeinsparung<br />

und den geringeren Energiekosten: „Die alten Kompressoren<br />

hatten ja schon 25 Jahre auf dem Buckel. Sie mussten<br />

daher häufiger repariert werden. Wir sparen nun bei den Instandhaltungskosten<br />

und verbessern gleichzeitig die Verfügbarkeit der<br />

Anlagen. Denn wenn die Kompressoren repariert werden mussten,<br />

beeinträchtigte dies ja die Anlagen, die mit Druckluft versorgt<br />

werden“, so Thomas Preuß abschließend. n nt<br />

Forum Zucker informiert<br />

im Internet<br />

www.mit-zucker.de online<br />

www.mit-zucker.de ist die neue Website, die Verbraucher rund<br />

um das Produkt Zucker informiert. Zu finden sind hier sowohl<br />

Informationen zum Weg von der Rübe zum Zucker als auch Hintergrundinformationen<br />

zum Verbrauch von Zucker in Deutschland.<br />

Verantwortlich für die Inhalte der Website ist das Forum Zucker.<br />

Das Forum Zucker ist eine Initiative der deutschen Zuckerwirtschaft,<br />

die auf das große Interesse der Verbraucherinnen und<br />

Verbraucher an allen Fragen rund um Zucker eingeht. Schauen<br />

Sie doch mal rein.<br />

<strong>Akzente</strong> 01/13 11


AKTUELL<br />

Etwa 10.600 Tonnen Rüben pro Tag wurden in der<br />

Kampagne in Clauen verarbeitet. Für eine reibungslose<br />

Anfuhr arbeiten die Transportgemeinschaften<br />

und <strong>Nordzucker</strong> eng zusammen.<br />

„An der Eiche<br />

links abbiegen“<br />

Mit dem Lkw auf Rübentour<br />

Ohne Rüben kein Zucker. Damit stetig<br />

Rüben in der Fabrik vorhanden sind, ar -<br />

bei ten die Rübenbüros in allen <strong>Nordzucker</strong>-<br />

Werken eng mit den Transportgemeinschaften<br />

zusammen, und das schon lange<br />

vor der Kampagne. So auch in Clauen.<br />

Etwa 10.600 Tonnen Rüben wurden hier<br />

während der Kampagne täglich verarbeitet,<br />

und das rund 133 Tage lang.<br />

Ein Donnerstag im Januar, es ist 10:55 Uhr.<br />

Ich steige auf dem Rübenhof in Clauen zu<br />

Annette Beitzen in den Lkw. Die Landwirtin<br />

fährt seit über 20 Jahren während der<br />

Kampagne Rüben in die Fabrik. Erst mit dem<br />

Schlepper und seit 2009 für die Transportgemeinschaft<br />

BetaTrans mit dem Lkw. Von<br />

Clauen geht es nach Meerdorf. „Wir haben<br />

zwei Mäuse in unserer Abfuhrtruppe und<br />

fahren während der gesamten Kampagne<br />

zwei Werke an. Meistens fahren wir am<br />

Wochenanfang nach Nordstemmen und<br />

am Ende der Woche nach Clauen. Unser<br />

Einzugsgebiet ist groß. Die Maus ist teilweise<br />

zwei Stunden vom Einzugsgebiet<br />

Nordstemmen zum Einzugsgebiet Clauen<br />

unterwegs. Damit der Aufwand möglichst<br />

gering ist, wird die Maus nur einmal pro<br />

Woche umgesetzt“, erzählt Annette Beitzen<br />

während der Fahrt. Am Ende der Woche<br />

bekommen sie und ihre Kollegen vom Disponenten<br />

die Liste, von welchen Schlägen<br />

in der kommenden Woche die Rüben abgeholt<br />

werden. Gerade nachts sei es nicht<br />

immer leicht, den richtigen Weg zu finden:<br />

„Die Wege zu den Schlägen sind ja nicht<br />

12


aktuell<br />

Alle Abteilungen arbeiten eng zusammen, wenn es um die Logistik von Rüben,<br />

Zucker, Hilfsstoffen und Nebenprodukten geht.<br />

Das <strong>Nordzucker</strong>-Werk gibt die benötigte Tagesmenge vor. Den genauen Abfuhrplan<br />

erarbeitet die Transportgemeinschaft.<br />

ausgeschildert. Wir haben detaillierte Flurkarten<br />

auf dem Lkw und stehen per Funk<br />

mit den Mausfahrern in Kontakt. Die lotsen<br />

einen dann schon mal mit Hilfe von markanten<br />

Punkten. Also zum Beispiel ‚An der<br />

Eiche links abbiegen‘“, so Beitzen weiter.<br />

In Meerdorf angekommen liegt der<br />

Schlag zur Linken an der Straße. Annette<br />

Beitzen muss rückwärts in den Feldweg<br />

setzen. Sie fährt dazu rechter Hand in<br />

einen anderen Feldweg und wird beim<br />

Rückwärtsfahren von einem Kollegen<br />

sicher über die Straße geleitet. Nach dem<br />

Beladen geht es die 29 Kilometer zurück<br />

nach Clauen. Gut 35 Minuten später erreichen<br />

wir das Werk. An der Rüpro zeigen rote<br />

Lampen an, an welcher Position Annette<br />

Beitzen halten soll, damit die zufällige Stichprobe<br />

für die Qualitätsbestimmung ge -<br />

nommen werden kann. Ich steige aus dem<br />

Lkw aus und sehe, wie sie zur Westplatte<br />

fährt, die Rüben ab kippt und zu einer neuen<br />

Tour aufbricht.<br />

Im Rübenbüro bin ich mit Markus<br />

Reiners verabredet. Er erklärt, dass die<br />

Planung, welches Werk wie viele Tonnen<br />

Rüben und von welchen Schlägen bekommen<br />

soll, ihren Anfang in der Anbauempfehlung<br />

der <strong>Nordzucker</strong> und der Flächenmeldung<br />

der Landwirte hat. „Nach unserer<br />

Empfehlung und ihrer individuellen Ertragserwartung<br />

entscheiden die Landwirte, auf<br />

wie viel Hektar sie Zuckerrüben anbauen.<br />

Haben sie dann im Frühjahr gedrillt, melden<br />

sie die Anbaufläche und die Standorte<br />

der Schläge endgültig an <strong>Nordzucker</strong><br />

und an ihre zuständige Liefergemeinschaft.<br />

Nach den Proberodungen und den daraus<br />

resultierenden Ertragsschätzungen errechnet<br />

<strong>Nordzucker</strong> die zu erwartende Rübenmenge<br />

für alle fünf deutschen Standorte.<br />

Im Anschluss wird eine sogenannte erste<br />

Disposition gerechnet. Das heißt, es wird<br />

festgelegt, welche Rüben von welchen<br />

Schlägen in welches Werk gefahren werden.“<br />

Ziel von <strong>Nordzucker</strong> ist es dabei,<br />

die Frachtkosten zu optimieren und die<br />

Transporte effizient zu gestalten. „Die einmal<br />

festgelegte Disposition wird dann im<br />

Laufe der Kampagne immer wieder an -<br />

gepasst. Wenn zum Beispiel in einer Region<br />

Norddeutschlands die Erträge höher oder<br />

niedriger ausfallen als erwartet oder ein Werk<br />

technische Störungen hat, werden Rüben<br />

umdisponiert, damit die Kampagne in allen<br />

Werken ungefähr um das gleiche Datum<br />

endet“, so Reiners weiter.<br />

Die Transportgemeinschaften arbeiten<br />

mit unterschiedlichen Führungswegen –<br />

sie nutzen Flurkarten und teilweise GPS –<br />

um die Schläge zu erreichen. „Derzeit<br />

arbeitet <strong>Nordzucker</strong> an einem neuen Programm,<br />

das es erleichtern soll, die Mieten<br />

auch bei Nacht und Nebel zu finden“, so<br />

Reiners. n<br />

nt<br />

Rüben, die ab Anfang Dezember ins Werk geliefert werden, müssen zum Schutz vor<br />

Frost abgedeckt sein. Daher ist die Abdeckung der Rüben Teil der Logistikkette.<br />

<strong>Akzente</strong> 01/13 13


RübE<br />

in Schleswig-Holstein davon zu überzeugen,<br />

dass die Rübe eine gute Substratalternative<br />

zum Silomais ist und damit eine sichere<br />

Rohstoffbasis der Biogasanlagen darstellen<br />

kann. Denn durch die schnelle Gasproduktion,<br />

den geringeren Rühraufwand und<br />

eine bessere Gasausbeute des Substratmix<br />

verbessert sich die Wirtschaftlichkeit der<br />

Biogasproduktion. In Zukunft werden wir<br />

mehr Biogasanlagen mit Rüben beliefern.“<br />

Seit 2010 verarbeitet die Biogasanlage des landwirtschaftlichen Betriebs Schwarten Zuckerrüben.<br />

Rüben als Biogassubstrat<br />

<strong>Nordzucker</strong> steigert Absatzmenge<br />

Biogasanlagen prägen unsere Landschaft<br />

heute ebenso wie Äcker oder Windräder.<br />

In ihnen wird aus Biomasse Gas gewonnen.<br />

Das Gas treibt entweder einen Generator<br />

an und erzeugt so Strom und Wärme oder<br />

wird ins Erdgasnetz eingespeist. Als Biomasse<br />

werden zum Beispiel Silomais oder<br />

Gras eingesetzt. Dass auch Zuckerrüben<br />

ein hervorragendes Potenzial zur Gasproduktion<br />

haben, hat sich bereits im Jahr<br />

2010 in einem Pilotprojekt von <strong>Nordzucker</strong><br />

gezeigt.<br />

Bei dem Pilotversuch auf der Biogasanlage<br />

Schwarten in Schuby wurden knapp<br />

20.000 Tonnen Rüben zu Rübenbrocken<br />

oder Rübenbrei verarbeitet. Das so gewonnene<br />

Biogassubstrat wurde dann an etwa<br />

20 Biogasanlagen geliefert. Es zeigte sich,<br />

dass die Zuckerrübe im Mix mit einem anderen<br />

Substrat den Vergärungsprozess im<br />

Fermenter beschleunigt und fördert.<br />

Ziel von 100.000 Tonnen erreicht<br />

Im ablaufenden Geschäftsjahr 2012/13<br />

startete <strong>Nordzucker</strong> daher die Vermarktung<br />

von Rüben als Biogassubstrat. <strong>Nordzucker</strong><br />

kauft Rüben aus dem Vertragsanbau in<br />

Schleswig-Holstein an und verkauft die<br />

Rüben an Betreiber von Biogasanlagen. Beide,<br />

Lieferant und Abnehmer, befinden sich in<br />

Schleswig-Holstein, sodass die Transportentfernung<br />

zwischen Miete und Biogasanlage<br />

gering ist und der weite Transport<br />

zum Werk Uelzen entfällt. <strong>Nordzucker</strong> liefert<br />

den Biogasanlagen vorgereinigte ganze<br />

Rüben aus der Feldrandmiete, die Anlagenbetreiber<br />

entscheiden dann, in welcher Form<br />

sie die Rüben in ihrer Anlage nutzen – als<br />

Rübenbrei, Rübenbrocken, frisch oder siliert<br />

– und bereiten die Rüben entsprechend auf.<br />

Ziel für 2012 war es, 100.000 Tonnen an<br />

Biogasanlagen zu verkaufen. Ende Januar<br />

war diese Marke knapp erreicht.<br />

Geringer Aufwand mit Rübenbrei<br />

Die Erfahrungen sind positiv: „Bereits 2010<br />

haben wir mit der Produktion von Biogas<br />

angefangen. Wir verarbeiten in unserer Biogasanlage<br />

Rübenbrei und füttern ihn als<br />

Co-Substrat zu. Die Vorteile vom Rübenbrei<br />

liegen für mich auf der Hand: Wenn die<br />

Rüben erst mal zu Brei verarbeitet sind, ist<br />

der Aufwand gering, da der Brei mit einer<br />

Pumpe aus der Lagune automatisch in den<br />

Fermenter gepumpt wird. Die Fütterung<br />

der Anlage mit Rübe bindet also keine zusätzlichen<br />

Kapazitäten“, erklärt Landwirt<br />

Dirk Schwarten.<br />

Guter erfolg<br />

Für die Logistik, dass die Rüben rechtzeitig<br />

von der Miete zur Biogasanlage kommen,<br />

ist <strong>Nordzucker</strong> verantwortlich. Claus Pommerehne<br />

– bei <strong>Nordzucker</strong> für die Alternative<br />

Rübenverwertung zuständig – blickt<br />

erfreut auf das abgelaufene Jahr: „Wir haben<br />

es geschafft, Betreiber von Biogasanlagen<br />

30 Anlagen in Schleswig-Holstein nutzen<br />

die Rübe<br />

Etwa 30 Anlagen sind im ablaufenden<br />

Geschäftsjahr von <strong>Nordzucker</strong> mit Rüben<br />

beliefert worden. Im kommenden Jahr sollen<br />

es mehr werden. Dann kommen weitere<br />

Biogasanlagen im nördlichen Schleswig-<br />

Holstein und im nördlichen Mecklenburg-<br />

Vorpommern hinzu. Geplant ist, die Menge<br />

Rüben auf 150.000 Tonnen zu erhöhen.<br />

„Wir fokussieren uns mit den Aktivitäten<br />

auf die Regionen, die am weitesten von<br />

unseren Fabriken entfernt sind“, ergänzt<br />

Pommerehne. Auch der Zuckerrübenverband<br />

Schleswig-Holstein e.V. unterstützt<br />

die Verwertung von Rüben in Biogasanlagen.<br />

„Maismonokultur für Biogasanlagen hat keine<br />

Zukunft. Zum einen brechen die Erträge<br />

stark ein und zum anderen nimmt die Kritik<br />

in der Bevölkerung zu. Nachhaltigkeit und<br />

Fruchtfolge bekommen einen ganz neuen<br />

Stellenwert. Die Zuckerrübe erobert in diesem<br />

Zuge große Marktanteile am Substratmarkt.<br />

Es kommt jährlich fast zur Verdoppelung<br />

der eingesetzten Mengen“, erklärt der<br />

Vorsitzende des Anbauerverbands Andreas<br />

Thiessen. n<br />

nt<br />

Biogastag in<br />

Albersdorf<br />

Etwa 280 Besucher waren am 20. September<br />

nach Albersdorf gekommen, um sich<br />

auf dem Praxistag über die Rübenaufbereitung<br />

zu Biogassubstrat zu informieren. Auf<br />

dem ehemaligen Kasernengelände informierte<br />

die <strong>Nordzucker</strong> <strong>AG</strong> gemeinsam mit<br />

ihren Ausstellern über die richtige Verfahrensweise<br />

zur Reinigung, Entsteinung und<br />

Zerkleinerung der Rüben zu Rübenbrei<br />

und Rübenbrocken, um in der Biogasanlage<br />

gemeinsam mit Silomais eine optimale<br />

Gasausbeute erzielen zu können.<br />

14


RübE<br />

Winterversammlungen 2013<br />

Auf den derzeit laufenden Winterversammlungen<br />

der <strong>Nordzucker</strong> <strong>AG</strong> und<br />

der Zucker rübenanbauerverbände ziehen<br />

Vertreter der <strong>Nordzucker</strong> und der Verbände<br />

eine äußerst positive Bilanz der<br />

abgeschlossenen Rübenverarbeitungskampagne<br />

2012/13.<br />

„Kurz nach dem Kampagneende und<br />

sechs bis acht Wochen vor der nächsten<br />

Aussaat lohnt es sich für jeden Rübenanbauer,<br />

einmal kritisch Bilanz zu ziehen<br />

und gemeinsam nach vorn, auf Erfolgsfaktoren<br />

für das neue Rübenjahr zu sehen“,<br />

meint Dr. Andreas Windt. Für ihre Anbauer<br />

ziehen die Rübenbüros ein regionales<br />

Résumé und stellen einen differenzierten<br />

Kampagnerückblick vor: Dabei stehen<br />

besonders Rübenerträge und Qualitäten<br />

in den jeweiligen Naturräumen sowie<br />

betriebswirtschaftliche Betrachtungen im<br />

Mittelpunkt. Teil zwei rückt das bevorstehende<br />

Rübenjahr in den Blick. „Dazu erläutern<br />

unsere <strong>Nordzucker</strong> Anbauberater<br />

aktuelle anbautechnische Hinweise: Für<br />

2013 gibt es Tipps zum richtigen Einsatz<br />

von Düngern und Herbiziden und die Beantwortung<br />

der Frage, ob ein früher Aussaattermin<br />

Schosser begünstigt. Außerdem<br />

berichten wir über Aktivitäten und<br />

Ergebnisse des <strong>Nordzucker</strong>-Programms<br />

20 · 20 · 20“ so Windt weiter. Die Rüben-<br />

Beide Winterversammlungen am 8. Februar in Clauen stießen auf große Resonanz.<br />

„Nach zwei Rekordjahren raten wir<br />

unseren Anbauern, für das nächste<br />

Anbaujahr ihre Zuckerrübenflächeneinzuschränken.<br />

Jetzt gilt es, die Märkte<br />

im Auge zu behalten und eng an der<br />

Vertragsmenge zu planen.“<br />

Volker bückmann<br />

Senior Vice President Beet Procurement<br />

Central europe<br />

kampagne 2012/13 war für alle Beteiligten<br />

sehr erfreulich. „Unsere Rübenanbauer<br />

konnten rund zehn Prozent mehr Zucker<br />

vom Hektar ernten als im Schnitt der<br />

vergangenen Jahre“, erklärte Dr. Heinrich-<br />

Hubertus Helmke, Geschäftsführer des<br />

Dachverbands Norddeutscher Zuckerrübenanbauer<br />

(DNZ). Mit Blick auf das Frühjahr<br />

und die nahende Aussaat sagte Volker<br />

Bückmann, Leiter der Rohstoffbeschaffung<br />

der <strong>Nordzucker</strong> <strong>AG</strong>: „Nach zwei Rekordjahren<br />

raten wir unseren Anbauern, für das<br />

nächste Anbaujahr ihre Zuckerrübenflächen<br />

einzuschränken. Jetzt gilt es, die Märkte im<br />

Auge zu behalten und eng an der Vertragsmenge<br />

zu planen.“<br />

Auch in den Regionen Nord- und Osteuropa<br />

finden im Januar und Februar Winterversammlungen<br />

statt. Themen sind<br />

Anbautechniken sowie Rübenerträge. nred<br />

Rübenpreisverhandlungen abgeschlossen<br />

Ende Januar haben die <strong>Nordzucker</strong> <strong>AG</strong> und der Dachverband<br />

Norddeutscher Zuckerrübenanbauer e.V. (DNZ)<br />

ihre Verhandlungen über die Preise für Zuckerrüben der<br />

Kampagne 2012/13 erfolgreich abgeschlossen. Für<br />

Quotenrüben wurde ein Grundpreis von 43,50 Euro<br />

pro Tonne bei 16 Prozent Zuckergehalt vereinbart. Der<br />

durchschnittliche Auszahlungspreis inklusive sämtlicher<br />

Zu- und Abschläge beträgt damit knapp 58 Euro je Tonne.<br />

Agrarvorstand Dr. Niels Pörksen äußerte sich zufrieden<br />

über den Abschluss rechtzeitig vor den Winterversammlungen:<br />

„Die Rübe steht im harten Wettbewerb zu anderen<br />

Agrarkulturen deshalb freut es uns besonders, dass es<br />

uns aufgrund der zu erwartenden Ergebnissituation der<br />

<strong>Nordzucker</strong> möglich ist, diesem Wettbewerb mit sehr<br />

attraktiver Rübenpreisen Rechnung tragen zu können.<br />

Die Zuckerrübe ist eine sehr wettbewerbsfähige Kultur.<br />

Unsere gemeinsamen Aktivitäten im Rahmen des Projektes<br />

20 · 20 · 20 zeigten erneut Ertragseffekte und haben<br />

dieses Bild somit noch verstärkt.“ n<br />

red<br />

<strong>Akzente</strong> 01/13 15


Rübe REIHE: 20 · 20 · 20<br />

Hinterher gesiebt<br />

<strong>Nordzucker</strong> schärft den Blick für vermeidbare<br />

Verluste bei der Rübenernte – im Praxisversuch<br />

bewiesen norddeutsche Roderfahrer erfreulich<br />

niedrige Ernteverluste<br />

Nach der Ernte aus dem Boden gesiebt<br />

wurden die Rübenteile mit einem Separierer.<br />

Die Maschine wird normalerweise zum<br />

Entsteinen von Ackerflächen eingesetzt.<br />

Innerhalb der Initiative 20 ·20 · 20 zur<br />

Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit<br />

der Rübe geht <strong>Nordzucker</strong> dem Ertragspotenzial<br />

auf den Grund – zum Beispiel<br />

beim Ernteverlust-Monitoring. Die deutschen<br />

Rübenbüros konnten jetzt im Praxisversuch<br />

erfreulich niedrige Ernteverluste<br />

nachweisen. Nach Abschluss der über zwei<br />

Ernten durchgeführten Tests steht fest:<br />

Norddeutschlands Landwirte und Roderfahrer<br />

lassen deutlich weniger Rüben auf<br />

dem Feld als bisher angenommen.<br />

Wie viel Rübe bleibt nach dem Roden ungeerntet<br />

im Boden? „Dazu gab es für unser<br />

Gebiet bislang nur Faustzahlen“, erläutert<br />

der Leiter der <strong>Nordzucker</strong>-Anbauberatung<br />

in Deutschland, Dr. Andreas Windt, den<br />

Ansatz. „Praktiker gehen von Masseverlusten<br />

bis zu zehn Prozent der Erntemenge aus.<br />

Die Roderhersteller schätzen die Verluste –<br />

abhängig vom Fahrer – sogar noch höher<br />

ein.“ Masseverluste bei der Rübenernte<br />

lassen sich bisher noch nicht kontinuierlich<br />

während der Rodearbeiten kontrollieren,<br />

sagt Windt. Die dazu nötige Technik biete<br />

bislang noch kein Roderhersteller an.<br />

Über zwei Jahre Rodeverluste exakt<br />

ermittelt<br />

Um tatsächlich angefallene Rodeverluste<br />

dennoch sichtbar zu machen und exakt zu<br />

beziffern, haben die Werksstudentinnen<br />

Anja Reimers und Anne Neuschrank für<br />

<strong>Nordzucker</strong> über zwei Jahre Praxisversuche<br />

zum Verlust-Monitoring durchgeführt und<br />

ausgewertet. Dazu wurde der Boden auf<br />

abgeernteten Testflächen an insgesamt 33<br />

verschiedenen Standorten in Norddeutschland<br />

bis zu einer Tiefe von 20 Zentimetern<br />

gesiebt. Verbliebene Rüben und Rübenbruch<br />

wurden so ans Tageslicht befördert,<br />

gewogen und Verlustanteile am Gesamtertrag<br />

errechnet. Gesiebt wurde mit einem<br />

Separierer. Eine Maschine, die normalerweise<br />

dem Entsteinen von Ackerflächen<br />

dient.<br />

Im Schnitt blieb gut eine Tonne Rüben<br />

je Hektar auf dem Feld<br />

Unterm Strich fielen die im Test ermittelten<br />

Verluste erfreulich gering aus: 2011 blieben<br />

durchschnittlich 1,2 Prozent des Rübenertrags<br />

auf dem Feld; das entsprach 0,97 Tonnen<br />

Rüben je Hektar. 2012 lag die durchschnittliche<br />

Einbuße durch nicht geerntete<br />

Rüben bei 1,41 Prozent des Ertrags oder<br />

1,21 Tonnen Rüben je Hektar. „Interessant<br />

wird es natürlich, wenn wir uns die Spanne<br />

und extreme Einzelwerte der nachgewiesenen<br />

Rodeverluste ansehen“, erläutert<br />

Andreas Windt. Die Einzelergebnisse aus<br />

zwei Jahren rangieren zwischen 0,19 und<br />

7,59 Tonnen Verlust je Hektar; das entsprach<br />

Ernteeinbußen von 0,4 bis zu sieben Prozent.<br />

Windt errechnet daraus „rund 200<br />

Euro je Hektar Differenz zwischen dem besten<br />

und dem schlechtesten Rodeergebnis“.<br />

Das entspreche in etwa den gesamten<br />

Rodekosten je Hektar.<br />

Fehler erkennen und vermeiden<br />

Verantwortlich für abweichende höhere<br />

Masseverluste waren neben ungleichen Beständen<br />

vor allem suboptimal eingestellte<br />

Roder. Auch die Pflanzengesundheit hatte<br />

Einfluss auf die Rodeverluste. So zeigten mit<br />

Rotfäule befallene Flächen höhere Masseverluste.<br />

Die Rüben waren brüchiger. Der Vergleich<br />

zwischen Rübenrodern der am Test<br />

beteiligten vier Hersteller erbrachte dagegen<br />

keine signifikanten Unterschiede.<br />

Dauerauftrag an das „Fingerspitzen gefühl“<br />

Die Stichproben zeigen, dass in Norddeutschland<br />

im Regelfall fast optimal und<br />

verlustarm gerodet wird. „Ein überraschend<br />

gutes Ergebnis“, lobt auch Dr. Ulf Wegener.<br />

Für den Leiter strategische Rohstoffbeschaffung<br />

sind die guten Testergebnisse<br />

jedoch kein Grund, das Thema Ernteverluste<br />

zu den Akten zu legen. „<strong>Nordzucker</strong><br />

will den Blick für vermeidbare Ernteverluste<br />

dauerhaft schärfen. Augenmaß und grobe<br />

Schätzwerte helfen uns da nur bedingt<br />

weiter. Aber natürlich werden wir nicht<br />

jedem Roder ,hinterhersieben‘“, lacht er.<br />

Mit Blick auf ehrgeizige Ertragsziele im<br />

Rahmen der 20 · 20 · 20-Initiative spiele die<br />

an den Standort angepasste Einstellung<br />

von Rode- und Reinigungstechnik jedoch<br />

eine herausragende Rolle. „Unsere Testergebnisse<br />

unterstützen Landwirte und Roderfahrer,<br />

mehr Sicherheit und das nötige<br />

Fingerspitzengefühl zu gewinnen.“ n <br />

<br />

sdp<br />

16


Rübe<br />

Feedback erwünscht<br />

Konzernweite Anbauerumfrage<br />

startet im Februar<br />

<strong>Nordzucker</strong> möchte ihren Service für<br />

Rübenanbauer weiter gezielt verbessern<br />

und lädt alle Anbauer zu reger Beteiligung<br />

an der Anbauerumfrage 2013 ein. Die konzernweit<br />

gleichlautende Umfrage startete<br />

im Februar 2013. Rübenanbauer in Polen<br />

erhalten den anonym auszufüllenden Fragebogen<br />

auf den Winterversammlungen.<br />

Anbauer in den übrigen Ländern benachrichtigt<br />

<strong>Nordzucker</strong> per E-Mail. Sie können<br />

die Fragen direkt online beantworten. Wie<br />

bereits 2011 stehen auch in diesem Jahr<br />

Fragen zum Beratungsservice, zu Qualität<br />

und Nutzung von Informationsangeboten<br />

und zur Zufriedenheit mit dem „Geschäftspartner<br />

<strong>Nordzucker</strong>“ im Fokus.<br />

Sieben Minuten, die sich lohnen<br />

„Die differenzierte Rückmeldung aller Rübenanbauer<br />

ist <strong>Nordzucker</strong> sehr wichtig“,<br />

erläutert Dr. Ulf Wegener, der für strategische<br />

Rohstoffbeschaffung verantwortlich<br />

zeichnet. Von den Umfrageergebnissen<br />

verspricht er sich wertvolle Impulse, um<br />

<strong>Nordzucker</strong>-Kommunikation und -Beratungsangebote<br />

bedarfsgerecht weiterzuentwickeln.<br />

Die Umfrage und deren Auswertung<br />

betreuen Dr. Gerd Jung (Ost europa) Claus-<br />

Friso Gellermann (Zentraleuropa) und<br />

Björn Windfäll (Nordeuropa). Ulf Wegener<br />

wünscht sich in diesem Jahr besonders aus<br />

Norddeutschland höhere Resonanz. 2011<br />

lag die Antwort quote hier bei 22 Prozent,<br />

gegen über stattlichen 50 Prozent der<br />

Anbauer in Litauen und Schweden, wo<br />

Kann direkt online beantwortet werden: die konzernweite<br />

Anbauerumfrage.<br />

Online- Umfragen seit 2007 zum inzwischen<br />

gern genutzten Feedback-Instrumen tarium<br />

gehören. „Ich denke, das sind zehn Minuten,<br />

die sich für jeden lohnen“, meint er<br />

und ist zuversicht lich, dass die deutschen<br />

<strong>Nordzucker</strong>-Anbauer 2013 aufholen. n sdp<br />

Auf alle Fälle vorbereitet<br />

Sachsen-Anhalt probt den Winterservice mit Wetterformel<br />

Kalt erwischt: Mietenabdeckung unter erschwerten Bedingungen.<br />

Wie das Wetter wird, kann auch Axel<br />

Schönecker nicht vorhersagen. „Ich bin<br />

kein Prophet!“ Sicher ist der Rübenbüroleiter<br />

der Zuckerfabrik Klein Wanzleben<br />

jedoch, dass viele seiner Rübenanbauer in<br />

Sachsen-Anhalt Wintereinbrüchen während<br />

der Rübenabfuhr gelassener entgegensehen<br />

als vor zwei Jahren. Der Anbauerverband<br />

Magdeburg und <strong>Nordzucker</strong> haben ein<br />

schlüssiges Konzept gefunden, um Schneemassen<br />

und klirrendem Dauerfrost künftig<br />

Paroli zu bieten. In einer zunächst auf drei<br />

Kampagnen angelegten Testphase<br />

muss es jetzt seine Praxistauglichkeit<br />

beweisen. „Wir<br />

wollen Erfahrungen sammeln,<br />

von denen später sicher auch<br />

andere Regionen profitieren“,<br />

sagt Schönecker.<br />

Drei Jahre auf Bewährung:<br />

Servicepaket Winterdienst<br />

Wer räumt und wer zahlt, wenn<br />

Zusatzdienste gebraucht werden?<br />

Als praktikable Antwort<br />

darauf vereinbarten <strong>Nordzucker</strong><br />

und der Anbauerverband Magdeburg<br />

das Servicepaket Winterdienst.<br />

Es sieht vor, dass die hier<br />

beteiligten drei Spediteure, die<br />

zu sammen 1,2 Millionen Tonnen<br />

Rüben trans portieren, ab 2012 auch<br />

nötige Winterdienste wie Schneeräumen<br />

auf Wegen und Mieten, Streuen der Zugangswege<br />

und – unter bestimmten Bedingungen<br />

– Bagger zum Brechen eingefrorener<br />

Mieten übernehmen. „Um diese<br />

Dienste zu finanzieren, haben wir im Gegenzug<br />

eine maximale Kostenpauschale je<br />

Tonne Rüben ver ein bart. Die zahlen Rübenanbauer<br />

jedoch nur in dem Umfang an<br />

<strong>Nordzucker</strong>, in dem Winterdienste tatsächlich<br />

angefallen sind“, erläutert Axel Schönecker<br />

das Servicepaket. Vereinbart wurden für<br />

die laufende Kampagne maximal zehn<br />

Cent je Tonne Rüben. Für die kommenden<br />

Kampagnen 2013/14 und 2014/15 sind es<br />

höchstens 20 Cent. Kosten, die darüber<br />

hinaus anfallen, trägt <strong>Nordzucker</strong>.<br />

Einer für alle, alle für einen<br />

„Die nach oben gedeckelte Pauschale ist<br />

– wenn Sie so wollen – das Herzstück der<br />

im Frühjahr mit dem ZAV Magdeburg getroffenen<br />

Vereinbarung. „Alle Beteiligen<br />

zahlen; alle gewinnen Sicherheit,“ unterstreicht<br />

er. „Und zwar unabhängig davon,<br />

wer wann unter welchen Bedingungen<br />

geliefert hat. Im Ernstfall tragen alle extreme<br />

Lasten für diejenigen, die das Wetterpech<br />

bei der Abfuhr erwischt.“ Zur laufenden<br />

Kampagne haben sich Anbauer mit<br />

zwei Dritteln der gesamten Liefermenge<br />

dem Projekt angeschlossen. „Für den<br />

Anfang eine gute Akzeptanz“, findet<br />

Schön ecker. Seine Bewährungsprobe hat<br />

der Pilotversuch Winterservice mit Wetterformel<br />

nach Schneeverwehungen in der<br />

ersten Dezemberdekade 2012 bereits hinter<br />

sich. „Alles hat sofort wunderbar funktioniert“,<br />

freut sich Axel Schönecker. Und<br />

für die Zukunft? „Da schau’n wir erst mal,<br />

wie das Wetter wird!“ n<br />

sdp<br />

<strong>Akzente</strong> 01/13 17


MARKT & KUNDE<br />

»<br />

„Stevia ist eine Alternative zu synthetischen<br />

Süßstoffen, denn es spricht diejenigen an,<br />

die Kalorien reduzieren wollen, dabei aber<br />

zum einen nicht auf Geschmack verzichten<br />

und zum anderen nicht zu künst lichen<br />

Produkten greifen möchten.“<br />

Mats Liljestam<br />

Chief Marketing Officer<br />

Interview<br />

Stevia – ein Jahr am Markt<br />

Alternative für kalorienbewusste Verbraucher<br />

Seit gut einem Jahr sind Steviolglycoside<br />

in der Euro päischen Union als Süßungsmittel<br />

zugelassen. Seitdem vertreibt<br />

NP Sweet Stevia an Kunden der Lebensmittel-<br />

und Ge tränke industrie. Im Dezember<br />

2012 folgte mit dem Stevia-<br />

Zucker – einer Kombination aus Zucker<br />

und Steviolglycosiden – ein Produkt für<br />

die Verbraucher. Vermarktet wird es von<br />

<strong>Nordzucker</strong> unter den Marken Sweet-<br />

Family und Dansukker. Ein Gespräch mit<br />

dem Vorstand Marketing und Vertrieb<br />

Mats Liljestam:<br />

Herr Liljestam, im März 2011 hat <strong>Nordzucker</strong><br />

gemeinsam mit Pure Circle das Vertriebs-<br />

Joint-Venture NP Sweet gegründet. Mit der<br />

Zulassung von Stevia als Lebensmittelzusatz<br />

in der EU konnte NP Sweet die operative Tätigkeit<br />

aufnehmen. Wie hat sich seitdem die<br />

Position von NP Sweet im Markt ent wickelt?<br />

Mats Liljestam: Der Markt für Stevia ist<br />

natürlich noch ein relativ kleiner Markt.<br />

Auf diesem aber hat unser Joint Venture<br />

eine gute Marktstellung. Gemeinsam mit<br />

einem anderen Mitbewerber haben wir<br />

in Deutsch land eine führende Rolle und<br />

be liefern namhafte Kunden aus verschiedenen<br />

Segmenten der Lebensmittelbranche.<br />

Die Erwartungen an das neue Süßungsmittel<br />

aus der Steviapflanze waren von Beginn an<br />

sehr hoch. Manche befürchteten gar, Stevia<br />

könne dem Zucker Konkurrenz machen. Wie<br />

hat sich der Markt entwickelt?<br />

Mats Liljestam: Wir haben immer gesagt,<br />

dass Stevia keine Konkurrenz zum Zucker<br />

ist. Es spricht diejenigen Verbraucher an,<br />

die Kalorien reduzieren wollen, dabei aber<br />

zum einen nicht auf Geschmack verzichten<br />

und zum anderen nicht zu synthetischen<br />

Produkten greifen möchten. Denn<br />

der entscheidende Vorteil von Stevia gegenüber<br />

künstlichen Süßstoffen ist, dass<br />

es natürlichen Ursprungs ist.<br />

Aber Sie haben Recht, wenn Sie sagen,<br />

dass die Erwartungen hoch waren – sowohl<br />

bei den Produzenten und Vertreibern<br />

von Stevia als auch in der Lebensmittelbranche.<br />

Betrachtet man den Vertrieb<br />

von Stevia, so ist der Absatz an Kunden<br />

der Lebensmittel branche bislang unter<br />

den Erwartungen geblieben. Das geht<br />

nicht nur NP Sweet so, sondern auch unseren<br />

Wettbewerbern. Die Kunden haben<br />

noch nicht so zahlreich wie erhofft von<br />

Süßstoffen auf Stevia um gestellt. Ich halte<br />

dies aber für eine normale Entwicklung.<br />

Was den gewohnten Geschmack von Lebensmitteln<br />

angeht, sind wir Menschen<br />

konservativ – in dem Sinne, dass wir gerne<br />

bei Gewohntem bleiben. Ein bekanntes<br />

Produkt stellt man nicht gerne um, wenn<br />

es am Markt gut läuft, weil es passieren<br />

kann, dass es den Kunden hinterher vielleicht<br />

nicht mehr zusagt, weil es anders<br />

schmeckt. Da geht es nicht nur um Marktanteile,<br />

sondern letztlich auch um hohe<br />

18


MaRKt & KUndE<br />

Steviolglycoside – Fakten<br />

• Steviolglycoside: Süßungsmittel, das aus der Pflanze Stevia<br />

rebaudiana gewonnen wird. Steviolglycoside haben die<br />

200- bis 300-fache Süßkraft von Zucker und sind praktisch<br />

kalorienfrei.<br />

• EU-Zulassung: Mit Inkrafttreten der EU-Verordnung 1333/2008<br />

im Dezember 2011 wurden Steviolglycoside in der EU als<br />

Süßungsmittel in bestimmten Produktgruppen zugelassen.<br />

• NP Sweet: Im März 2011 gegründetes Joint Venture, das<br />

zu gleichen Teilen durch <strong>Nordzucker</strong> und den malaysischen<br />

Weltmarktführer für Steviaprodukte Pure Circle gehalten<br />

wird. Ziel des Unternehmens sind der Vertrieb und die Weiterentwicklung<br />

von Steviaprodukten.<br />

www.npsweet.com<br />

Seit 2011 in der EU als Süßungsmittel<br />

zugelassen: das aus der<br />

Pflanze Stevia gewonnene<br />

Süßungsmittel.<br />

Summen. Daher dauert es, bis sich die Ersten<br />

vorwagen. Es haben nun erste Unternehmen<br />

Produkte erfolgreich umgestellt:<br />

Zum Beispiel verwenden die Schwartauer<br />

Werke in ihrer Konfitüre „Wellness“ nun<br />

Stevia anstelle von herkömmlichen Süßstoffen<br />

und erzielen damit auch deutlich<br />

bessere Absatz mengen.<br />

Oder schauen wir uns Danone an:<br />

Der mit Stevia gesüßte Joghurt Danvia<br />

sollte zunächst in Österreich eingehend<br />

getestet werden, bis entschieden werden<br />

sollte, ob er auch in Deutschland auf den<br />

Markt kommt. Nach nur einem halben Jahr<br />

kam er auch zu uns. Dies alles lässt einen<br />

positiven Trend erkennen.<br />

Gibt es weitere positive Zeichen?<br />

Mats Liljestam: Ja, in der Tat, die gibt es.<br />

Denn sowohl in der Lebensmittelindustrie<br />

als auch im Handel steigt das Interesse.<br />

Die Kunden fragen in ihrem Supermarkt<br />

nach Produkten, die mit Stevia gesüßt<br />

sind, und die Supermärkte geben diese<br />

Anfragen dann an ihre Lieferanten weiter.<br />

So kommt es, dass nun unsere Kunden<br />

zum Beispiel aus der Süßwarenindustrie<br />

auf uns zukommen, weil sie Stevia von<br />

NP Sweet be ziehen möchten, obwohl sie<br />

im vergangenen Jahr noch nicht von Süßstoffen<br />

auf Stevia umstellen wollten. Gemeinsam<br />

entwickeln wir dann Lösungen,<br />

wie Stevia in den Produkten optimal eingesetzt<br />

werden kann.<br />

Die Verbraucher fragen aber nicht<br />

nur nach Konfitüre oder Süßigkeiten mit<br />

Stevia, sondern sie wollen auch selbst mit<br />

Stevia süßen. Darum hat <strong>Nordzucker</strong> unter<br />

ihren Marken SweetFamily und Dansukker<br />

den SteviaZucker eingeführt. Mit dieser<br />

Kombination aus Zucker und Stevia bieten<br />

wir unseren Kunden ein kalorienreduziertes<br />

Produkt, das geschmacklich nah am<br />

Zucker ist. n<br />

Das Gespräch führte Nina Tatter<br />

SteviaSugar ist das erste konzernweit entwickelte<br />

Produkt. Es wird unter anderem in Dänemark<br />

vertrieben.<br />

<strong>Akzente</strong> 01/13 19


MARKT & KUNDE<br />

SteviaZucker spricht neue<br />

Kundengruppen an<br />

Kalorien einsparen, den Geschmack von Zucker genießen<br />

Seit Dezember bietet <strong>Nordzucker</strong> mit<br />

SteviaZucker – einer Kombination aus<br />

Stevia und Zucker – ein neues Produkt<br />

für Endverbraucher an. Das Produkt wird<br />

derzeit in fünf Ländern unter den Marken<br />

SweetFamily und Dansukker vertrieben.<br />

Nicht nur der Vertrieb geht über Ländergrenzen<br />

hinweg, auch die Produktentwicklung<br />

erfolgte durch eine intensive<br />

Zusammenarbeit innerhalb des Konzerns.<br />

Entwickelt wurde das Produkt regionsübergreifend<br />

in enger Zusammenarbeit<br />

der Abteilungen Product Development<br />

und Innovation & Technology und wird<br />

aktuell in Deutschland, Dänemark, Finnland,<br />

Schweden und der Slowakei eingeführt.<br />

Die Produktion findet im schwedischen<br />

Arlöv statt. Das benötigte Stevia<br />

liefert dabei das <strong>Nordzucker</strong>-Joint-Venture<br />

NPSweet. „Unser SteviaZucker ist das erste<br />

Produkt, das länderübergreifend in unserem<br />

Unternehmen entwickelt wurde. Es<br />

ist damit ein hervorragendes Beispiel,<br />

wie das Unternehmen <strong>Nordzucker</strong> von<br />

seiner Internationalität profitiert“, unterstreicht<br />

Vorstand Mats Liljestam.<br />

Seit Ende 2011 sind Steviolglycoside<br />

in der EU als Süßungs mittel zugelassen.<br />

Da Stevia natürlichen Ursprungs und<br />

praktisch kalorienfrei ist, verspricht es,<br />

eine attraktive Alternative zu künstlichen<br />

Süßungsmitteln zu sein. Eine ideale Ausgangssituation,<br />

findet Mats Liljestam:<br />

„Unser neues Produkt SteviaZucker stellt<br />

keine Konkurrenz zum be kannten Haushaltszucker<br />

dar, sondern ist vielmehr eine<br />

Ergänzung unseres Portfolios, da die Konsumenten<br />

von künstlichen Süßungsmitteln<br />

angesprochen werden und nicht diejenigen<br />

von Zucker.“<br />

Auf dem europäischen Markt ist SteviaZucker<br />

das erste Produkt seiner Art:<br />

eine Kombination aus Stevia und Zucker.<br />

Hierin liegt seine Stärke. „Mit SteviaZucker<br />

sprechen wir Kunden an, die bewusst<br />

Kalorien reduzieren wollen, aber gleichzeitig<br />

auf den Geschmack von Zucker<br />

nicht verzichten möchten“, sagt Oliver<br />

Ditsch, Senior Manager Marketing &<br />

Sales Retail. Möglich wird dies durch die<br />

besondere Charakteristik des Produkts:<br />

Um SteviaZucker zu erhalten, werden<br />

Steviolglycoside, also die süßen Stoffe<br />

aus der Steviapflanze, auf Zuckerkristalle<br />

aufgesprüht. Auf diese Zucker-Steviolglycosid-Körnchen<br />

wird wieder eine winzige<br />

Schicht Zucker aufgebracht. So entsteht<br />

ein Produkt, das bei gleichem Volumen<br />

nur etwa 50 Prozent der Kalorien von<br />

Zucker pro Portion hat.<br />

Angeboten wird SteviaZucker im<br />

Supermarkt als 500-Gramm-Packung. Das<br />

Interesse der Supermarktketten ist da, freut<br />

sich Oliver Ditsch. „Der Distributionsaufbau<br />

ist bislang äußerst zufriedenstellend<br />

verlaufen. Wir sind zuversichtlich, unsere<br />

anspruchsvollen Distributionsziele zu<br />

erreichen.“ n nt<br />

Rezeptideen finden Sie in der Rubrik „SteviaZucker“ auf der SweetFamily-Homepage<br />

www.sweet-family.de.<br />

20


MaRKt & KUndE<br />

Gleiches Volumen bei halbem Gewicht<br />

SteviaZucker ist die Alternative für kalorienbewusste<br />

Genießer. Die Verwendung ist<br />

ganz einfach: Da das Volumen von Zucker<br />

und SteviaZucker gleich ist, gilt beim Abmessen<br />

mit einem Löffel oder Messbecher<br />

eine Umrechnung von 1 : 1, also einfach<br />

die gleiche Füllmenge wie beim Zucker<br />

verwenden. Soll der SteviaZucker gewo gen<br />

werden, so muss die Gewichtsangabe für<br />

Zucker laut Rezept halbiert werden, um die<br />

gleiche Süßkraft zu erzielen. nred<br />

Halbes<br />

Gewicht<br />

100 g Zucker 50 g SteviaZucker<br />

1 TL Zucker<br />

=<br />

gleiche<br />

Süßkraft<br />

=<br />

gleiches<br />

Volumen<br />

1 TL SteviaZucker<br />

SweetFamily lädt<br />

zum Naschen ein<br />

Ende vergangenen Jahres ist die Broschüre<br />

Norddeutsche Desserts erschienen. In<br />

ihr werden 17 Rezepte vorgestellt. Zu<br />

finden sind traditionelle Rezepte wie<br />

Friesen tört chen oder Bremer Küster-<br />

küchlein und neue Rezeptideen wie das<br />

Schichtdessert mit karamellisierten Aprikosen.<br />

Ausgewählt wurden sowohl einfache<br />

als auch mittelschwere Rezepte,<br />

von denen einige schnell gemacht sind<br />

und andere etwas länger dauern. Und<br />

auch für jede Jahreszeit ist etwas dabei:<br />

So lädt die Zitronenjette als sommerlicher<br />

Nachtisch zum Probieren<br />

ein und der Bratapfel schmeckt im<br />

Winter.<br />

Das Heft mit den Anregungen für<br />

den Abschluss eines Menüs folgt<br />

den Vor gängern Norddeutsch<br />

backen und Norddeutsche Rezepte<br />

und kann auf der Homepage<br />

www.sweet-family.de bestellt<br />

werden. nred<br />

<strong>Akzente</strong> 01/13 21


MaRKt & KUndE<br />

Trolli produziert Gummibonbons in allen Formen.<br />

Fruchtig-süßer Duft: Mit jeder Drehung der Trommel<br />

fällt ein Schwung duftender Gummibärchen auf das<br />

Förderband.<br />

Kundenporträt<br />

Der Geschmack von<br />

süß-sauren Äpfeln<br />

Ein Besuch bei der Trolli GmbH<br />

Hagenow in Mecklenburg-Vorpommern<br />

– in großen Lettern verrät der magentafarbene<br />

Schriftzug auf dem Hochregal lager,<br />

wer hier Fruchtgummi herstellt: Trolli.<br />

Deutschlands zweitgrößter Hersteller von<br />

Gummibonbons und Schaumgummibonbons<br />

produziert hier Gummibonbons in<br />

allen Formen und Geschmacks varianten:<br />

von sauren Würmern über Weingummi<br />

und Gummibärchen bis zu süß-sauren<br />

Pfirsich- und Apfelringen. Gleich wird<br />

mir Produktionsleiter Björn Ahrendt<br />

zeigen, wie.<br />

Etwa 125.000 Tonnen<br />

Fruchtgummi produziert<br />

die Mederer-Gruppe, zu<br />

der die Trolli GmbH gehört,<br />

jährlich weltweit,<br />

rund 160 Tonnen jeden<br />

Tag in Hagenow. Los geht’s<br />

in der sogenannten Küche.<br />

Hier wird unter Druck aus<br />

Glucosesirup, Gelatine, Zucker<br />

und Wasser die Grundmasse<br />

für Fruchtgummi hergestellt.<br />

Die zähflüssige, farblose, süße<br />

Masse ist der Grundstoff für die meisten<br />

Fruchtgummisorten aus dem Sortiment<br />

von Trolli. Die Grundmasse allein macht<br />

aber noch keinen Apfelring. In die heiße<br />

flüssige Grundmasse kommen in der Dosierstation<br />

die Zutaten hinzu, die aus ihr<br />

die flüssige Fruchtgummimasse für zum<br />

Beispiel Trolli-Gummiwürmer machen:<br />

„Aroma und Farbe bestimmen Geschmack<br />

und Aussehen. Mit der Säure kann ich zusätzlich<br />

noch etwas spielen: Ich kann bestimmen,<br />

wie sauer das Produkt ist und<br />

wie schnell sich beim Verzehr<br />

der saure Geschmack entwickelt.<br />

Die Säure bringt auch<br />

die fruchtige Note ganz besonders<br />

ins Spiel. Ein Apfel<br />

hat ja, auch wenn er süß ist,<br />

einen leicht sauren Geschmack.<br />

Das erzeugen wir<br />

hier“, erklärt Björn Ahrendt.<br />

Eine Etage unter der<br />

Dosierstation laufen<br />

gerade Hunderte rotgelbe<br />

Trolli-Glühwürmchen<br />

durch die Gießanalage. Noch liegen<br />

sie im sogenannten Form puder – weißem<br />

Stärkepulver – auf ihren Kästen. „Die<br />

Gummifiguren werden flüssig in den<br />

Formpuder gegossen. In der Gießanlage<br />

wird dazu vorher der Formpuder in die<br />

Kästen gefüllt, glatt gezogen und ein<br />

Stempelbrett drückt die Formen in den<br />

Puder. So entstehen die Negativformen<br />

für jeden Kasten Würmer, Bärchen oder<br />

Ringe immer wieder neu. Der Vorteil von<br />

dem Puder ist, dass das Fruchtgummi<br />

daran nicht haften bleibt und er immer<br />

wieder verwendet werden kann“, so<br />

Ahrendt weiter.<br />

Die nun flüssigen Würmer, Bärchen<br />

oder anderen Figuren müssen erst einmal<br />

abkühlen und fest werden. Dazu werden<br />

die Kästen auf Paletten gestapelt und in<br />

den Trockenraum gebracht. Jedes Produkt<br />

hat seine eigene Standzeit. Bis die<br />

Bärchen oder Ringe weiterverarbeitet<br />

werden können, müssen sie viele Stunden<br />

in dem Raum verbleiben. „Die Standzeit,<br />

die Art und Menge der Gelatine<br />

bestimmen, wie weich oder fest ein Pro-<br />

22


MaRKt & KUndE<br />

Zahlen & Fakten<br />

Trolli GmbH<br />

●Deutschlands zweitgrößter Hersteller<br />

Kundenbilder von Fruchtgummi- Quispiam und Efficax Schaumgummibonbons<br />

Hanc rectum upilio pyus abico.<br />

impiger, quo<br />

cos<br />

●Gründung 1948 in Fürth durch Willy<br />

Mederer<br />

●Drei Produktionsstandorte in Deutschland,<br />

außerdem Standorte in drei weiteren<br />

Ländern<br />

●Über 1000 Mitarbeiter in Deutschland,<br />

davon 400 in Hagenow<br />

●Produktion von 125.000 Tonnen Fruchtgummi<br />

weltweit jährlich<br />

●Umsatz: 240 Millionen Euro pro Jahr<br />

weltweit<br />

Produzierte das Unternehmen zu Beginn Süßwaren wie Pfefferminzfondant<br />

und Cremehütchen, erfolgte in den 1970er-Jahren<br />

die Umstellung auf ein Fruchtgummisortiment.<br />

dukt wird“, erklärt Ahrendt. Während die<br />

Fruchtgummis von Gabelstaplern auf ihre<br />

Stellplätze gebracht werden, gehen Björn<br />

Ahrendt und ich in die nächste Halle.<br />

Hier bekommen Pfirsichringe gerade<br />

ihre charakteristische Bezuckerung. Die<br />

Gabelstapler bringen sie aus dem Trockenraumraum<br />

zur Gießanlage zurück. Hier<br />

werden sie von ihrem Puder befreit und<br />

ein Förderband bringt die Ringe zu einer<br />

Art Trommel, in der sie ihren süß-sauren<br />

Mit einer Produktionsstätte in China beliefert<br />

Trolli die asiatischen Märkte sowie den Nahen<br />

und Mittleren Osten.<br />

Seit 1982 ein Renner: Apfelringe von Trolli.<br />

Zuckermantel bekommen. Trocknen die<br />

Ringe, bleibt der Zucker an ihnen haften<br />

und sie können verpackt werden.<br />

Vorbei geht es an weiteren Produktionsstraßen,<br />

auf denen andere Fruchtgummisorten<br />

hergestellt werden. Nun<br />

sind wir also in der Verpackung angekommen.<br />

Von hier hat man einen guten<br />

Überblick und erkennt die verschiedenen<br />

Verpackungsanlagen. Manche sind vollautomatisch,<br />

an anderen stehen Mitarbeiter,<br />

die die fertig gepackten Tüten in Kartons<br />

legen. Es gibt Anlagen, die verpacken<br />

Gummibärchen in Beutel, andere verpacken<br />

Weingummi und wieder andere Trolli-<br />

Mischungen in Dosen. Gerade verpacken<br />

große Becherwaagen Pfirsichringe. Wir<br />

steigen hoch auf ein Podest, wo in Waagen<br />

die richtige Menge Pfirsichringe pro Beutel<br />

abgewogen wird. Jeweils 200 Gramm<br />

der Pfirsichringe wiegen sie ab und dann<br />

geht es portionsweise nach unten. Dort<br />

faltet eine Maschine aus einer Folienrolle<br />

einen Schlauch, der auf der Rückseite und<br />

an der Unterseite verschweißt wird, füllt<br />

die Ringe ein und schweißt oben doppelt<br />

zu. Dazwischen trennt die Maschine den<br />

Beutel vom nächsten. Gemeinsam mit<br />

anderen Beuteln wird unser Beutel in einen<br />

Karton gepackt, kommt auf eine Palette<br />

und fährt ins Hochregallager. Hier wird<br />

es nur kurze Zeit dauern, bis die Pfirsichringe<br />

gemeinsam mit anderen Fruchtgummis<br />

in einen Supermarkt ausgeliefert<br />

werden. n nt<br />

<strong>Akzente</strong> 01/13 23


MARKT & KUNDE<br />

MARKT IM BLICK<br />

Biokraftstoffe in der Diskussion<br />

Biokraftstoffe wie Bioethanol oder Biodiesel spielen eine wichtige<br />

Rolle beim Klimaschutz und bei der Energieversorgung.<br />

Hinsichtlich der Treibhausgasemissionen, die bei der Produktion<br />

entstehen, sowie der Nutzungskonkurrenz zu Lebens- und<br />

Futtermitteln werden Biokraftstoffe in der Öffentlichkeit derzeit<br />

jedoch vermehrt diskutiert. Getreide-, Ölsaaten- sowie<br />

Zuckermärkte sind zunehmend von den Entwicklungen am<br />

Biokraftstoffmarkt beeinflusst, vor allem auch weil sie künftig<br />

weiter stark abhängig von den politischen Rahmenbedingungen<br />

sein werden.<br />

Von den im Jahre 2012 weltweit rund 102 Millionen Kubikmetern<br />

produzierten Ethanols wurden mit 52,5 Millionen Kubikmetern<br />

über die Hälfte in den USA hergestellt, gefolgt von Brasilien mit<br />

23,6 Millionen Kubikmetern mit einem Anteil von 23 Prozent<br />

(Quelle: Conab) sowie der EU mit 6,6 Millionen Kubikmetern<br />

bzw. 7 Prozent an der weltweiten Produktion (Quelle: F.O. Licht).<br />

Während in den USA und der EU die Ethanolproduktion vorwiegend<br />

auf Mais und Weizen basiert, dient in Brasilien vor allem<br />

Zuckerrohr als Produktionsbasis.<br />

Folglich ist es nicht verwunderlich, dass die Entwicklungen<br />

am weltweiten Bioethanolmarkt zunehmend von Bedeutung für<br />

den Zuckermarkt sind. Für den Bioethanolmarkt waren im Jahre<br />

2012 dabei vor allem zwei Entwicklungen bedeutend:<br />

Geringere Ernte und hoher Zuckerpreis lassen Ethanolproduktion<br />

in Brasilien schrumpfen<br />

In Brasilien sank aufgrund verringerter Zuckerrohrernten die Ethanolproduktion<br />

2012 im Vergleich zu 2011 um rund 3 Prozent auf<br />

22,4 Millionen Kubikmeter (2011: 23). Darüber hinaus wurde aufgrund<br />

des hohen Zuckerpreises mehr Zuckerrohr in die Zuckerproduktion,<br />

zulasten von Ethanol, geleitet. Dies führte dazu, dass<br />

die Regierung die nationale Beimischungsverpflichtung von 25<br />

Prozent auf 20 Prozent senkte. Für das Wirtschaftsjahr 2012/13<br />

(April/März) schätzt die staatliche Versorgungsgesellschaft Conab<br />

einen Anstieg der Zuckerproduktion um knapp 5 Prozent auf 37,7<br />

Millionen Tonnen (2011/12: 36), während für die Ethanolerzeugung<br />

ein Rückgang um 5 Prozent auf 23,6 Millionen Kubikmeter<br />

(24,8) prognostiziert wird. Die brasilianische Regierung plant<br />

jetzt, im Juni 2013 die Beimischungsverpflichtung wieder auf 25<br />

Prozent anzuheben, und es wird darüber hinaus diskutiert, ob die<br />

Steuer auf Ethanol herabgesetzt werden soll. Ein weiterer Grund<br />

für die derzeit relativ langsame Entwicklung der brasilianischen<br />

Ethanolproduktion ist jedoch auch der von der Regierung subventionierte,<br />

unter den Herstellungskosten liegende Benzinpreis.<br />

Deshalb können die Ethanolproduzenten kaum die gestiegenen<br />

Rohstoffkosten an die Verbraucher weitergeben, ohne an Wettbewerbsfähigkeit<br />

gegenüber Benzin zu verlieren. Eine Deregulierung<br />

des Benzinpreises, die Anhebung der Beimischungsquote<br />

Ethanolproduktion 2004 – 2013<br />

In 1000 Kubikmeter<br />

Anteil Rohstoffe an weltweiter Ethanolherstellung 2012<br />

60.000<br />

50.000<br />

Weizen<br />

6%<br />

40.000<br />

30.000<br />

20.000<br />

10.000<br />

Mais<br />

63%<br />

Melasse<br />

5%<br />

Zuckerrohr<br />

25%<br />

0<br />

2004<br />

2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013*<br />

Andere<br />

1%<br />

USA<br />

Brasilien<br />

EU<br />

Quelle: F.O. Licht<br />

* Schätzung<br />

24


MARKT & KUNDE<br />

2012 wurden 6,6 Millionen Kubikmeter Ethanol in der EU hergestellt. Das sind 7 Prozent der weltweiten Produktion.<br />

sowie eine Reduzierung der Ethanolsteuer würde die Nachfrage<br />

nach Ethanol forcieren. Wie sich dies auf die heimische Zuckerproduktion<br />

und folglich auf den globalen Zuckermarkt auswirken<br />

könnte, bleibt abzuwarten.<br />

Die Ethanolproduktion in den USA sank 2012 aufgrund der dürrebedingten<br />

schlechten Maisernte um 3 Prozent auf 52,5 Millionen<br />

Kubikmeter (2011: 54,2), und das Land musste vermehrt Ethanol<br />

importieren, um die nationale Beimischungsverpflichtung nach dem<br />

Renewable Fuels Standard (RFS) zu erreichen. Diese sieht vor, den<br />

Anteil von Biokraftstoffen (Biodiesel sowie Bioethanol) im Transportsektor<br />

bis 2022 auf bis zu 136 Millionen Kubikmeter zu erhöhen. Mit<br />

der derzeitigen Produktionskapazität von etwa 57 Millionen Kubikmetern<br />

(Quelle: Renewable Fuels Association) ist es fraglich, ob dieses<br />

Ziel über die nächsten zehn Jahre erreicht werden kann. Die<br />

durch die Dürre verursachten hohen Maispreise führten dazu, dass<br />

der RFS in die öffentliche Kritik geriet. Denn über 40 Prozent der<br />

Maisernte (rund 114 Millionen Tonnen) wurden trotz der Verknappung<br />

am Markt für die Ethanolherstellung verwendet, was vor allem<br />

zu Protesten der Milch- und Fleischproduzenten gegen den RFS<br />

wegen stark steigender Futtermittelpreise führte.<br />

Beimischungsverpflichtung wird diskutiert<br />

Aktuell wird auch in der EU eine Änderung der Beimischungsverpflichtung<br />

von Biokraftstoffen aufgrund der „Tank versus Teller“-<br />

Debatte diskutiert. Der EU-Richtlinie 2009/28/EG für Erneuerbare<br />

Energien (RED für Renewable Energy Directive) liegt das derzeitige<br />

verpflichtende Ziel, 10 Prozent erneuerbare Energie im Verkehrssektor<br />

bis 2020 zu erreichen, zugrunde. In der EU wurden<br />

2012 etwa 9 Millionen Kubikmeter Biodiesel aus 7,68 Millionen<br />

Tonnen Pflanzenöl produziert (26 Prozent der gesamten Produktion<br />

von 26,6 Millionen Tonnen (Quelle: Fediol, Zahlen für 2011)). Für<br />

die 6,6 Millionen Kubikmeter hergestellten Bioethanols wurden<br />

etwa 4,6 Millionen Tonnen Weizen (3,7 Prozent der gesamten<br />

Produktion von 123 Millionen Tonnen (Quelle: EU-Kommission<br />

DG <strong>AG</strong>RI 2012/13 forecast)), 3 Millionen Tonnen Mais (5,4 Prozent<br />

der gesamten Produktion von 55,4 Mio. Tonnen (Quelle:<br />

EU-Kommission DG <strong>AG</strong>RI 2012/13 forecast)) und rund 15 Millionen<br />

Tonnen Zucker rüben (13,6 Prozent der gesamten Produktion<br />

von 110 Millionen Tonnen (Quelle: EU-Outlook 2012)) verwendet.<br />

Vor allem wegen der Problematik der indirekten Landnutzungsänderung<br />

(ILUC), die zunehmend in den Fokus der öffentlichen<br />

Diskussion im Zusammenhang mit der Produktion von Biokraftstoffen<br />

gerückt ist, präsentierte die Europäische Kommission<br />

im September 2012 einen Vorschlag, der vorsieht, den Anteil<br />

erneuerbarer Energien der ersten Generation, also jene, die mit<br />

Nahrungsmitteln konkurrieren, von 10 Prozent auf 5 Prozent zu<br />

reduzieren. Für 2011 lag der Anteil bereits bei etwa 4,5 Prozent.<br />

Dies bedeutet, dass zumindest für die Biokraftstoffe erster Generation<br />

kaum noch Wachstumspotenzial in der EU zu erwarten ist.<br />

Auch in nächster Zeit werden die politischen Rahmenbedingungen<br />

für Biokraftstoffe sowohl in der EU als auch in anderen<br />

Haupterzeugerländern mit großen Unsicherheiten behaftet sein.<br />

Aufgrund der Verknüpfung der Märkte werden die künftigen Entwicklungen<br />

am Biokraftstoffmarkt auch Folgen für den Zuckermarkt<br />

haben. Vergangene Befürchtungen, dass vor allem die Beimischungsquote<br />

Brasiliens erheblich den Weltmarktpreis für<br />

Zucker beeinflusst, haben sich bisher nicht in dem erwarteten<br />

Ausmaß bestätigt. n<br />

<br />

Dr. Thordis Möller, Economics<br />

<strong>Akzente</strong> 01/13 25


Treffpunkt<br />

Phantoms@School<br />

weiterhin unterstützt<br />

Auch lokal unterstützt <strong>Nordzucker</strong> Vereine und<br />

Initiativen. In Braunschweig unter anderem das<br />

Projekt Phantoms@School der Bundesligabasketballer<br />

der New Yorker Phantoms. „Phantoms@School<br />

macht Laune und stärkt die Kids<br />

fürs Leben, denn Basketball fördert Fitness und<br />

Koordination, Teamgeist und Spaß an intensiver<br />

Bewegung. Mit der richtigen Ernährung on top<br />

sind schon zwei wichtige Säulen für ein gesundes<br />

und ausgeglichenes Leben gegeben. Das ist<br />

unsere Motivation als hier ansässiger Lebensmittelproduzent,<br />

das Projekt auch in diesem Jahr zu<br />

fördern“, unterstreicht Vorstandsmitglied Axel<br />

Aumüller. Die <strong>Nordzucker</strong> <strong>AG</strong> unterstützt die<br />

Initiative im 2. Jahr in Folge. n red<br />

<strong>Nordzucker</strong> unterstützt Phantoms@School und fördert so Spaß an Sport und Bewegung.<br />

Engagement vor Ort<br />

Spenden an United Kids Foundation und<br />

AHA-Erlebnis Kindermuseum<br />

Produktionstechnik für 500 norddeutsche<br />

Zuckerrüben-Profis<br />

Zum vierten Mal in Folge hat die <strong>Nordzucker</strong> <strong>AG</strong> die Weihnachtsinitiative<br />

der United Kids Foundation unterstützt. Im Dezember<br />

gingen 1.000 Euro an die Stiftung. Dieser Betrag ist der Erlös aus<br />

dem Mummekuchenverkauf anlässlich der im November veranstalteten<br />

Mummemeile in der Braunschweiger Innenstadt. Außerdem<br />

unterstützt <strong>Nordzucker</strong> erstmalig die zahlreichen Aktionen des<br />

AHA-Erlebnis Kindermuseums in Wolfenbüttel. Im November wurde<br />

ein Scheck in Höhe von 500 Euro überreicht. Das Geld war durch<br />

den Verkauf von SweetFamily Rote Grütze auf dem Altstadtfest Wolfenbüttel<br />

zusammengekommen. n red<br />

Daniela Gierth überbrachte Steffen Krollmann – Vorstandsvorsitzender der<br />

Volksbank BraWo Stiftung – den Scheck für die United Kids Foundation.<br />

Fachversammlungen: anbautechnische Themen im Mittelpunkt<br />

Ungewohnt früh trafen sich rund 500 norddeutsche Rübenanbau-<br />

Spezialisten in diesem Jahr bereits im Advent zu den Fachversammlungen<br />

des Forums Zucker rübe Nord. Das Fachtreffen<br />

nimmt alljährlich innovative Verfahren und aktuelle produktionstechnische<br />

Herausforderungen des Rübenanbaus in den Fokus.<br />

Unter Regie des Forums Zuckerrübe Nord koordinieren <strong>Nordzucker</strong>,<br />

der Dachverband Norddeutscher Zuckerrübenanbauer, die<br />

Landwirtschaftskammer Niedersachsen und die Be ratungsringe<br />

Fragen und Antworten zum aktuellen Fachaustausch rund um die<br />

Rübe. Schwerpunkte der Treffen, die Anfang De zember in Lengede<br />

(Kreis Peine), Nord stemmen (Zuckerfabrik), Schöppenstedt (Kreis<br />

Wolfenbüttel) und Bornum (Kreis Helmstedt) stattgefunden haben,<br />

waren: Zwischenfrüchte, Organische Düngung zu Zucker rüben,<br />

Stroh manage ment nach der Getreideernte und Beregnung auf<br />

Parabraunerden.<br />

„Die in diesem Jahr geführten Diskussionen und die sehr gute<br />

Resonanz zeigen uns das große Interesse der Rübenanbauer an produktionstechnischen<br />

Fragen“, resümiert der Leiter der <strong>Nordzucker</strong>-<br />

Anbauberatung in Deutschland, Dr. Andreas Windt. Neben der<br />

Vernetzung im <strong>Nordzucker</strong>-Programm 20 · 20 · 20 sind die Erfahrungen<br />

aus den Fachversammlungen für Windt ein weiterer wichtiger<br />

Grund, fachliche Themen auch in den Winterversammlungen<br />

2013 wieder stärker in den Vordergrund zu rücken. n sdp<br />

<strong>Nordzucker</strong> unterstützt Welthungerhilfe<br />

Wie viele andere Unternehmen verzichtete auch <strong>Nordzucker</strong> zu<br />

Weihnachten auf Geschenke an Geschäftspartner. Stattdessen<br />

spendete das Unternehmen Ende des Jahres 10.000 Euro an die<br />

Welthungerhilfe. „Die Welthungerhilfe leistet enorm wichtige<br />

Arbeit im Kampf gegen Hunger und Unterernährung. Als ein Vertreter<br />

der deutschen Agrar- und Ernährungswirtschaft ist sich<br />

<strong>Nordzucker</strong> der Verantwortung bewusst, hier einen Beitrag zu<br />

leisten. Wir tun dies aus voller Überzeugung“, so der Vorstandsvorsitzende<br />

Hartwig Fuchs. Bereits zur Inter nationalen Grünen<br />

Woche 2012 hatte <strong>Nordzucker</strong> einen Betrag gleicher Höhe an<br />

die Welthungerhilfe gespendet. n red<br />

26


Bundesminister für Wirtschaft und Technologie in Schladen<br />

treffpunkt<br />

Bundeswirtschaftsminister Dr. Philipp Rösler besuchte Anfang<br />

Januar das <strong>Nordzucker</strong>-Werk Schladen, um sich während der<br />

Zuckerrübenkampagne über die regionale Bedeutung des<br />

Zuckerrübenanbaus und der Zuckerproduktion zu informieren.<br />

Der Vorstandsvorsitzende der <strong>Nordzucker</strong> <strong>AG</strong>, Hartwig Fuchs,<br />

warb für eine Verlängerung der Zuckermarktordnung bis zum Jahr<br />

2020 und unterstrich: „Niedersachsen ist Europas Zuckerregion<br />

Nummer 1. Der Zuckerrübenanbau gehört zur heimischen Landwirtschaft,<br />

denn mehr als 25 Prozent der deutschen Zuckerproduktion<br />

finden hier statt. Das soll auch so bleiben. Deshalb muss<br />

die Wettbewerbsfähigkeit des Sektors im internationalen Vergleich<br />

weiter gestärkt werden. Dazu benötigen wir entsprechende Rahmenbedingungen<br />

und unterstützen deshalb die Forderung nach<br />

einer Verlängerung der Zuckermarktordnung bis 2020. Minister<br />

Rösler stimmte grundsätzlich einer Verlängerung der Zuckermarktordnung<br />

zu, ließ aber den zeitlichen Rahmen offen. Wichtig sei<br />

die Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Produzenten,<br />

um langfristig auf liberalisierteren Märkten zu bestehen. n red<br />

Dr. Philipp Rösler (3. V. l.) während seines Rundgangs mit CEO Hartwig Fuchs<br />

und CAO Dr. Niels Pörksen in Schladen.<br />

Olaf Lies zu Gast in Nordstemmen<br />

Im Dezember besuchte der stellvertretende Landesvorsitzende<br />

der SPD Niedersachsen und –zum damaligen Zeitpunkt noch -<br />

Mitglied des Wahl-Kompetenzteams für die Themen Wirtschaft,<br />

Arbeit und Infrastruktur von Stephan Weil das Werk Nordstemmen.<br />

Vor Ort informierte sich Lies über die wirtschaftlichen und politischen<br />

Rahmenbedingungen der Zuckerproduktion. Christian<br />

Kionka, Director European Affairs erläuterte ihm die Bedeutung<br />

der <strong>Nordzucker</strong> als zweitgrößter Zuckererzeuger Europas für Niedersachsen.<br />

Die agrar- und wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen<br />

sind ein wichtiger Standortfaktor. Die Verlängerung der<br />

EU-Zuckermarktordnung bis zum Jahr 2020 bringt stabile Planungsgrundlagen<br />

für die heimische Zuckerproduktion. Lies zeigte sich<br />

auch interessiert an den für <strong>Nordzucker</strong> wichtigen Themen Energie,<br />

Umwelt und Arbeitsmarkt Lies wird nach Abschluss der Koalitionsverhandlungen<br />

voraussichtlich neuer Wirtschaftsminister<br />

in Niedersachsen. n red<br />

Der designierte niedersächsische Wirtschaftsminister Olaf Lies (2. von rechts) mit<br />

seiner Delegation sowie Christian Kionka und André Pollex in Nordstemmen.<br />

Schwedische Sozialdemokratin<br />

besucht Örtofta<br />

Am 7. Dezember besuchte die Vorsitzende des Ausschusses für<br />

Umwelt- und Landwirtschaft des schwedischen Parlaments, Matilda<br />

Ernkrantz, das schwedische Werk Örftofta. Die Vorsitzende<br />

zeigte sich von der Besichtigung beeindruckt und betonte diesbezüglich<br />

den hohen Stellenwert den persönliche Besuche im Ernährungs-<br />

und Agrarsektor für Politiker hätten um die Leistung<br />

des Sektors besser beurteilen zu können. Mit dem Besuch bot<br />

sich die Möglichkeit die wichtigen politischen wie regulativen<br />

Rahmenbedingungen der Rübenproduktion, vor allem hinsichtlich<br />

der künftigen GAP-Reform sowie den Einsatz wichtiger Produktionsmittel<br />

wie Pestizide, zu diskutieren. n red<br />

Matilda Ernkrantz im Gespräch mit Johan Neikell, Vice President Industry Nordic<br />

Sugar A/S (im Vordergrund rechts).<br />

<strong>Akzente</strong> 01/13 27


Gewürzkakao<br />

Zutaten:<br />

50 g Zartbitter-Kuvertüre<br />

400 ml Milch (1,5 % Fett)<br />

1 TL SweetFamily SteviaZucker<br />

1-2 Prisen Zimt<br />

1 Prise gemahlener Kardamom<br />

Zubereitung:<br />

Die Kuvertüre fein hacken und mit 300 ml<br />

Milch in einem Topf erhitzen. Die Kuvertüre<br />

unter Rühren auflösen. SweetFamily<br />

SteviaZucker, Zimt und Kardamom<br />

unterrühren.<br />

Anschließend 100 ml Milch in einem<br />

Topf erhitzen, vom Herd ziehen und<br />

mit einem Milchschäumer aufschlagen.<br />

Den Gewürzkakao in Gläser gießen, den<br />

Milchschaum darauf verteilen und sofort<br />

servieren.<br />

Zubereitungszeit:<br />

ca. 10 Minuten<br />

Pro Glas ca.:<br />

208 kcal<br />

5,9 g Fett<br />

28,7 g Kohlenhydrate<br />

9,4 g Eiweiß<br />

Weitere Tipps und leckere<br />

Rezepte finden Sie unter:<br />

www.sweet-family.de

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