Protokoll vom 9. Dezember 2005 - Gemeinde Oberrohrdorf
Protokoll vom 9. Dezember 2005 - Gemeinde Oberrohrdorf
Protokoll vom 9. Dezember 2005 - Gemeinde Oberrohrdorf
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ORTSBÜRGERGEMEINDEVERSAMMLUNG<br />
OBERROHRDORF<br />
Freitag, <strong>9.</strong> <strong>Dezember</strong> <strong>2005</strong>, 20.05 Uhr, Waldhütte <strong>Oberrohrdorf</strong><br />
Anwesend <strong>vom</strong> <strong>Gemeinde</strong>rat<br />
Finanzverwalter<br />
Förster<br />
Entschuldigt <strong>vom</strong> <strong>Gemeinde</strong>rat<br />
<strong>Protokoll</strong><br />
Toni Merki, <strong>Gemeinde</strong>ammann, Vorsitz<br />
Fredi Häller, <strong>Gemeinde</strong>rat<br />
Kathrin Reufer, <strong>Gemeinde</strong>rätin<br />
Peter Hecht<br />
Peter Muntwyler<br />
Hano Schaerer, Vizeammann<br />
Brigitte Schaffner, <strong>Gemeinde</strong>rätin<br />
Thomas Busslinger, <strong>Gemeinde</strong>schreiber<br />
<strong>Gemeinde</strong>ammann Toni Merki eröffnet die heutige Ortsbürgerversammlung und<br />
begrüsst alle anwesenden Stimmbürgerinnen und Stimmbürger. Gleichzeitig begrüsst<br />
der Vorsitzende die <strong>Gemeinde</strong>räte Fredi Häller und Kathrin Reufer, Finanzverwalter<br />
Peter Hecht und <strong>Gemeinde</strong>schreiber Thomas Busslinger. Entschuldigt<br />
haben sich nebst den abwesenden <strong>Gemeinde</strong>räten Hano Schaerer und Brigitte<br />
Schaffner auch die Ortsbürger Regula Blunschi und Donat Blunschi.<br />
Die Unterlagen zur heutigen Versammlung wurden den stimmberechtigten Ortsbürgern<br />
fristgerecht zugestellt. Die Traktandenliste setzt sich wie folgt zusammen:
1. <strong>Protokoll</strong> der <strong>Gemeinde</strong>versammlung <strong>vom</strong> 17. Juni <strong>2005</strong><br />
2. Voranschlag 2006<br />
3. Wahl von drei Mitgliedern in die Finanzkommission sowie von zwei Stimmenzählern<br />
für die Amtsperiode 2006/09<br />
4. Verschiedenes<br />
Gegen die Traktandenliste hat niemand etwas einzuwenden, weshalb sie stillschweigend<br />
genehmigt wird.<br />
Appell<br />
Positive und negative Beschlüsse der Ortsbürgergemeindeversammlung sind auf<br />
Begehren eines Zehntels der stimmberechtigten Ortsbürger der Urnenabstimmung<br />
zu unterstellen, sofern es sich nicht um abschliessend gefasste Beschlüsse gemäss<br />
§ 30 des <strong>Gemeinde</strong>gesetzes handelt. Für das Verfahren und die Rechtsgültigkeit<br />
der Beschlüsse kommen die Bestimmungen des <strong>Gemeinde</strong>gesetzes zur Anwendung.<br />
Gemäss § 30 des <strong>Gemeinde</strong>gesetzes entscheidet die <strong>Gemeinde</strong>versammlung jedoch<br />
abschliessend, wenn die beschliessende Mehrheit wenigstens einen Fünftel<br />
der Stimmberechtigten ausmacht.<br />
Die Zahl der stimmberechtigten Ortsbürgerinnen und Ortsbürger von <strong>Oberrohrdorf</strong><br />
beträgt per <strong>9.</strong> <strong>Dezember</strong> <strong>2005</strong> 77; anwesend sind laut den abgegebenen Stimmrechtsausweisen<br />
16 Stimmberechtigte. Sämtliche positiven und negativen Beschlüsse<br />
unterstehen somit nicht der Referendumsvorschrift, sofern sie von mindestens<br />
16 Stimmberechtigten gefasst werden. Das absolute Mehr beträgt 9 Stimmen.<br />
1. <strong>Protokoll</strong> der Ortsbürgerversammlung <strong>vom</strong> <strong>9.</strong> <strong>Dezember</strong> <strong>2005</strong><br />
<strong>Gemeinde</strong>ammann Toni Merki macht darauf aufmerksam, dass das <strong>Protokoll</strong> der<br />
letzten Ortsbürgerversammlung <strong>vom</strong> 17. Juni <strong>2005</strong> den Stimmberechtigten zugestellt<br />
wurde.<br />
Die Diskussion zum <strong>Protokoll</strong> wird nicht gewünscht.<br />
K:\<strong>Gemeinde</strong>versammlungen\<strong>Protokoll</strong>e\<strong>2005</strong>\GV Ortsbürgergemeinde <strong>Oberrohrdorf</strong> <strong>Protokoll</strong> 09-12-<strong>2005</strong>.doc
Beschluss:<br />
Das <strong>Protokoll</strong> <strong>vom</strong> 17. Juni <strong>2005</strong> wird ohne Gegenstimme genehmigt.<br />
2. Voranschlag 2006<br />
Finanzverwalter Peter Hecht erläutert den Voranschlag und weist darauf hin, dass<br />
das Budget im Bereich des Forstes gestrafft, d.h. dass die Abteilung Wald von sieben<br />
auf zwei Dienststellen gekürzt wurde. Da vermehrt die Ausgaben und neu auch<br />
die Einnahmen des Forstbetriebes zentral über die Kopfgemeinde Spreitenbach<br />
verwaltet werden, verliert der bis anhin geführte Detaillierungsgrad an Aussagekraft.<br />
Die notwendigen Details werden weiterhin in der separat geführten Betriebsabrechnung<br />
erfasst und ausgewiesen, dies ist auch eine Bedingung, dass diese<br />
Straffung vollzogen werden kann. Diese Betriebsabrechnung steht den verantwortlichen<br />
Behörden als Führungsinstrument zur Verfügung. Somit werden ab dem Jahr<br />
2006 nur noch die beiden Dienststellen 811 "Forstbetrieb" und 818 "Nichtbetrieb"<br />
geführt. Die Rechnung wird dadurch auch kompakter und erscheint übersichtlicher.<br />
Dieses neue Verfahren verursacht letztendlich auch einen geringeren administrativen<br />
und buchhalterischen Aufwand. Aus diesem Grund kann die Verwaltungsentschädigung<br />
an die Einwohnergemeinde <strong>Oberrohrdorf</strong> reduziert werden.<br />
Leider verhilft diese Änderung des Kontoplanes nicht dazu, dass sich die finanzielle<br />
Situation der Ortsbürgergemeinde <strong>Oberrohrdorf</strong> grundsätzlich verbessert. So müssen<br />
auch für das Jahr 2006 Aufwandüberschüsse, sowohl in der Abteilung Verwaltung<br />
wie auch im Forst, ausgewiesen werden.<br />
Bei der Ortsbürgerverwaltung wird bei Aufwendungen und Erträgen von je<br />
Fr. 16'900.– ein Aufwandüberschuss von Fr. 4'700.– erwartet. Der Grund für das<br />
negative Resultat ist auf den Abschreibungsbedarf beim Abwasseranschluss der<br />
Waldhütte zurückzuführen. Die entsprechenden Investitionen müssen jährlich mit<br />
10 % abgeschrieben werden. Der bereits seit längerem geplante Anschluss hat sich<br />
leider weiter verzögert und sollte im kommenden Jahr realisiert werden können. Der<br />
Aufwandüberschuss wird durch die Abteilung Wald ausgeglichen.<br />
Die Abteilung Wald rechnet bei Aufwendungen und Erträgen von je Fr. 87'800.– mit<br />
einem Aufwandüberschuss von Fr. 13'600.–. (Vorjahresbudget Fr. 25'800.–). Beabsichtigt<br />
sind Holzschläge im Umfang von 780 m 3 oder 90 % des Hiebsatzes. Der zu<br />
erwartende Holzerlös beträgt gesamthaft Fr. 58'400.– und liegt rund Fr. 3'000.–<br />
über dem Jahresergebnis 2004. Nach wie vor bewegen sich die Preise auf dem<br />
Holzmarkt auf tiefem Niveau. Der Betriebskostenbeitrag von <strong>Oberrohrdorf</strong> an das<br />
Forstrevier Heitersberg wird im Jahr 2006 voraussichtlich Fr. 76'000.– betragen.<br />
Die Anteile der einzelnen Reviergemeinden wurden von der Kopfgemeinde Spreitenbach<br />
aufgrund der Fläche und des Hiebsatzes <strong>2005</strong> errechnet. Ab Ende September<br />
2006 werden sich Minderkosten durch die Pensionierung eines Forstwartes<br />
einstellen. Ab dem kommenden Jahr entfallen die Beiträge an die Wiederherstellungsmassnahmen<br />
nach dem Sturm "Lothar". Auch reduzieren sich die ordentlichen<br />
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Beiträge von Bund und Kanton an die Kosten für die Behebung von Waldschäden<br />
und an die Jungwaldpflege. Das mutmassliche Defizit, welches zu einem Drittel auf<br />
den Beitrag an die Ortsbürgerverwaltung und zu rund zwei Dritteln auf die angespannte<br />
Situation im Wald zurückzuführen ist, muss der Forstreserve entnommen<br />
werden.<br />
Der Forstreservebestand beträgt per 1. Januar <strong>2005</strong> Fr. 154'835.61. Wenn die beiden<br />
Jahre <strong>2005</strong> und 2006 gemäss Budget abschliessen, d.h. mit einem kumulierten<br />
Aufwandüberschuss von Fr. 39'400.–, würde Ende des Jahres 2006 noch ein Bestand<br />
von rund Fr. 115'000.– resultieren.<br />
Die Diskussion wird nicht gewünscht.<br />
Beschluss:<br />
Der Voranschlag 2006 wird ohne Gegenstimme genehmigt.<br />
3. Wahl von drei Mitgliedern in die Finanzkommission sowie von<br />
zwei Stimmenzählern für die Amtsperiode 2006/09<br />
Gestützt auf § 7 Abs. 2 lit. k des Gesetzes über die Ortsbürgergemeinden obliegt<br />
die Wahl der Mitglieder der Finanzkommission sowie der Stimmenzähler der Ortsbürgergemeindeversammlung.<br />
<strong>Gemeinde</strong>ammann Toni Merki informiert, dass<br />
keine Rücktritte zu verzeichnen sind, d.h. dass sich die bisherigen Mitglieder wieder<br />
zur Verfügung stellen. Es sind dies:<br />
Finanzkommission: Blunschi Meinrad, 1953<br />
Humbel Heinz, 1962<br />
Trost-Fischli Gabi, 1957<br />
Stimmenzähler: Itel Walter, 1948<br />
Blunschi Rösi, 1925<br />
Die Diskussion wird nicht gewünscht.<br />
Beschluss:<br />
Als Mitglieder der Finanzkommission werden Meinrad Blunschi,<br />
Heinz Humbel sowie Gabi Trost-Fischli und als Stimmenzähler<br />
Walter Itel und Rösi Blunschi für die Amtsperiode<br />
2006/09 ohne Gegenstimme gewählt.<br />
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4. Verschiedenes<br />
Förster Peter Muntwyler teilt den Anwesenden mit, dass das Forstteam mitten in<br />
der Holzernte steht. Er hofft, dass die Talsohle beim Holzpreis erreicht wurde. Das<br />
geschlagene Holz wird sehr schnell abtransportiert, weshalb man davon ausgehen<br />
kann, dass es gefragt ist. Mühe bereitet jedoch, dass die Preise trotz der hohen<br />
Nachfrage relativ zaghaft steigen. Man befindet sich aber auf gutem Weg, um ein<br />
bisschen mehr erreichen zu können. Jubeln kann man jedoch noch nicht, aber es<br />
ist ein Zeichen, dass es wieder in eine andere, bessere Richtung geht. In diesem<br />
Herbst herrschten sehr gute Wetterbedingungen, sodass die Holzernte gut vorwärts<br />
ging, ohne dass die Strassen gross verschmutzt wurden. Dies kommt manchmal<br />
vor, doch es wird versucht, Ordnung zu halten. Gesamthaft betrachtet haben sie<br />
schon mehr als die Hälfte der geplanten Nutzung dieses Winters erreicht, und dies<br />
eigentlich auch zu relativ guten Preisen. Einen besseren Preis kann man auch beim<br />
Brennholz erreichen, was natürlich immer mit dem gestiegenen Ölpreis verbunden<br />
ist. Allerdings besteht hier eine Konkurrenz zur Landwirtschaft, welche das Brennholz<br />
sehr günstig anbieten kann. Ansonsten läuft es im Wald sehr erfreulich. Dieses<br />
Jahr wurde bis jetzt unfallfrei geholzt und er hofft, dass alle Mitarbeiter gesund in<br />
den Frühling kommen und dass auch der zweite Teil des Winters so weiter geht,<br />
damit sie langsam zu besseren Preisen kommen. Buchenholz ist zurzeit nicht sehr<br />
gefragt, da diese Holzart im italienischen Markt sehr stark unter Druck steht, was<br />
sich wiederum in tiefen Preisen äussert.<br />
Weiter verweist Peter Muntwyler auf die schlechte Presse im Zusammenhang mit<br />
dem Waldwirtschaftsverband. Der Berner Waldwirtschaftsverband ist Konkurs gegangen.<br />
Hauptgrund dafür ist eine Forderung von Fr. 1,6 Millionen, welche von italienischen<br />
Händlern nicht bezahlt wurde. Veruntreut wurde nichts. Der Aargauer<br />
Waldwirtschaftsverband hatte einen Zusammenarbeitsvertrag mit dem Berner Verband,<br />
der aufgelöst wurde. Man einigte sich auf eine Trennung per Ende <strong>2005</strong>. Der<br />
Aargauer Waldwirtschaftsverband ist somit finanziell nicht betroffen. Als man erkannte,<br />
dass Ungereimtheiten bestehen, wurden die Kassenbücher geprüft. Man<br />
stellte fest, dass von einem Selbsthilfefond Geld <strong>vom</strong> Aargauer zum Berner Waldwirtschaftsverband<br />
geflossen ist. Dieses Geld wurde jedoch zurückbezahlt, sodass<br />
der Aargauer Waldwirtschaftsverband keinen Franken eingebüsst hat. Eingebüsst<br />
hat das Image. Der Geschäftsführer selber wurde freigestellt, die Arbeit wird durch<br />
die Angestellten weiter geführt, was bis anhin sehr gut funktioniert hat. Es ist aber<br />
nicht zuletzt auch ein Beispiel dafür, wie schnell es passieren kann, dass eine halbe<br />
Jahresnutzung weg ist, bevor man merkt, dass jemand nicht mehr bezahlt und man<br />
das ganze Geld nie mehr zurückbekommt.<br />
Marlies Trost möchte genauer wissen, weshalb das Buchenholz nicht mehr so gefragt<br />
ist.<br />
K:\<strong>Gemeinde</strong>versammlungen\<strong>Protokoll</strong>e\<strong>2005</strong>\GV Ortsbürgergemeinde <strong>Oberrohrdorf</strong> <strong>Protokoll</strong> 09-12-<strong>2005</strong>.doc
Förster Peter Muntwyler verweist auf eine Verlagerung der Produktion in den Osten.<br />
In Italien gingen drei grosse Sägereien Konkurs. Dieser Einfluss aus dem Osten<br />
macht jetzt mehr und mehr Konkurrenz. Zudem geht der Trend in der Möbelindustrie<br />
in Richtung dunklere Holzarten. Die Buche mit ihrem hellen Holz ist nicht<br />
sonderlich gefragt.<br />
<strong>Gemeinde</strong>rat Fredi Häller informiert, dass er nach 12 Jahren als Ressortchef den<br />
<strong>Gemeinde</strong>rat verlässt. Er tut dies einerseits mit einem weinenden und andererseits<br />
mit einem lachenden Auge. Er hat diese Tätigkeit sehr gerne gemacht, vor allem für<br />
den Wald. Sein Amt als Präsident des Waldwirtschaftsverbandes Sektion Baden-<br />
Zurzach wird er noch rund 1 Jahr ausüben. Der Waldwirtschaftsverband ist der<br />
Dachverband der Waldeigentümer und vertritt diese nach aussen. Diese Aufgabe<br />
wird er noch mit Freude weiterführen. Als Ressortchef tritt er jedoch ab. Wer der<br />
neue Ressortvorsteher des <strong>Gemeinde</strong>rates ist, wird nächstens bekannt gegeben.<br />
Weniger Freude bereitet ihm die Situation des Waldes, den er nach 12 Jahren zurück<br />
lassen muss. Während dieser Zeit hat er immer für den Wald und auch für die<br />
Ortsbürger gekämpft. Die finanzielle Situation gibt ihm zu denken. Wie der Finanzverwalter<br />
informiert hat, werden die Forstreserven per Ende 2006 auf einen Betrag<br />
von ca. Fr. 115.000.– sinken. Infolge des Anschlusses der Waldhütte an die Kanalisation<br />
wird der Forstreservebestand nochmals sinken. Er befürchtet daher, wenn es<br />
mit den Finanzen so weiter geht wie bisher, dass es einen "Crash" geben wird.<br />
Er hat der Forstkommission an der letzten Sitzung einen Vorschlag unterbreitet. Er<br />
hat sich auch lange überlegt, wie man die "Ortsbürgergemeinde <strong>Oberrohrdorf</strong>-<br />
Staretschwil" vor dem finanziellen Kollaps retten kann. Dies wird nicht möglich sein,<br />
solange der Wald weiterhin Defizite schreibt. Er glaubt jedoch nicht daran, dass die<br />
Holzpreise im notwendigen Masse steigen werden.<br />
Am Forstrevier Heitersberg sind die <strong>Gemeinde</strong>n Spreitenbach als Kopfgemeinde,<br />
Killwangen, Bellikon, Remetschwil und die beiden Ortsbürgergemeinden <strong>Oberrohrdorf</strong><br />
und Staretschwil beteiligt. Auch andere <strong>Gemeinde</strong>n, Remetschwil und Bellikon,<br />
aber auch Killwangen, haben finanziell die gleichen Sorgen. Spreitenbach hingegen<br />
ist eine sehr reiche Ortsbürgergemeinde. Sie nehmen jedes Jahr fast eine Million<br />
Franken an Baurechtszinsen ein. Gesamthaft kann man sagen, dass die Ortsbürgergemeinden,<br />
welche Kiesgruben oder Liegenschaften besitzen, heute noch genügend<br />
Geld haben. Allen anderen "frisst" der Wald das Geld weg. Er hofft, dass<br />
dieses Problem in der nächsten Zeit von der Forstkommission ernsthaft angegangen<br />
wird. Es ist notwendig, den Wald in einen Zweckverband einzubringen und somit<br />
auch von Spreitenbach profitieren zu können. Ziel muss es sein, dass keine<br />
roten Zahlen mehr geschrieben werden. Die Ortsbürger würden Eigentümer bleiben,<br />
jedoch hätten sie nichts mehr mit dem Wald zu tun. Und sollte es trotzdem<br />
rote Zahlen geben, würde die Einwohnergemeinde dafür aufkommen.<br />
Weiter teilte Fredi Häller der Forstkommission mit, dass die beiden Ortsbürgergemeinden<br />
nur überleben können, wenn sie sich zusammen schliessen. Erstens besteht<br />
sowieso ein gesetzlich illegaler Zustand und zweitens nützt es nichts, wenn<br />
man "in Achtungsstellung stirbt", nur weil man zu stolz ist. Eine vereinigte Ortsbürgergemeinde<br />
könnte die beiden Waldhütten mit einem jährlichen Ertrag von<br />
Fr. 20'000.– bis 25'000.– selber bewirtschaften.<br />
K:\<strong>Gemeinde</strong>versammlungen\<strong>Protokoll</strong>e\<strong>2005</strong>\GV Ortsbürgergemeinde <strong>Oberrohrdorf</strong> <strong>Protokoll</strong> 09-12-<strong>2005</strong>.doc
Die Rechnungsführung müsste nicht über die <strong>Gemeinde</strong>verwaltung erfolgen, sodass<br />
auch in diesem Bereich Kosten wegfallen würden. Mit dem Ertrag der Vermietung<br />
könnten die Waldhütten unterhalten und die "Ortsbürgergemeinde <strong>Oberrohrdorf</strong>-Staretschwil"<br />
am Leben erhalten werden. Auch wäre es möglich, nur noch eine<br />
Ortsbürgergemeindeversammlung mit einem guten Nachtessen durchzuführen. Mit<br />
dem Geld, welches mit den beiden Waldhütten erwirtschaftet werden könnte, sieht<br />
Fredi Häller die einzige Chance, dass die beiden Ortsbürgergemeinden als ganzes,<br />
also als eine Ortsbürgergemeinde, weiter bestehen können. Er hat sich auch nicht<br />
vorgestellt, dass er zuletzt einen solchen Vorschlag machen muss, aber es ist der<br />
einzige Weg, den er sieht. Sonst existieren in zwei, drei oder vier Jahren beide<br />
Ortsbürgergemeinden nicht mehr. Die Einwohnergemeinde würde alles, inkl. Wald,<br />
übernehmen. Wenn sich die Ortsbürger zusammenschliessen, könnten sie den<br />
Wald als Eigentümer behalten. Er würde <strong>vom</strong> Zweckverband bewirtschaftet, bei<br />
welchem die Ortsbürgergemeinde auch mitreden und mitbestimmen kann. Im<br />
Grunde genommen ändert sich nichts, ausser dass das Risiko der Waldnutzung<br />
verschoben wird. Wenn man will, dass die Ortsbürgergemeinde weiter besteht, gibt<br />
es nur eines: Zusammenschliessen mit Staretschwil. Wenn die Ortsbürgergemeinde<br />
Staretschwil nicht einlenkt, gibt es diese schon in zwei Jahren nicht mehr. Sie<br />
sind an einem Punkt angelangt, an welchem sie bald kein Geld mehr haben werden.<br />
Die Ortsbürgergemeinde <strong>Oberrohrdorf</strong> hat noch ein bisschen mehr Geld, zudem<br />
verfügt <strong>Oberrohrdorf</strong> auch über die schönere und bessere Waldhütte. In der<br />
Waldhütte ist vor kurzem eine Abwaschmaschine installiert worden, welche gut<br />
funktioniert. Eine Rechnung hat er bis anhin von Herrn Beda Wietlisbach noch nicht<br />
erhalten. Allenfalls besteht die Möglichkeit, dass die Rechnung erlassen wird, obwohl<br />
ein Pauschalbetrag von Fr. 7'500.– vereinbart wurde. Fredi Häller ist überzeugt<br />
davon, dass die Vermietungen anziehen werden. Wenn die Waldhütte mehr<br />
vermietet werden kann, glaubt er an ein Weiterbestehen der Ortsbürgergemeinde.<br />
Zumindest besteht in der Waldhütte ein guter Gegenwert, welchen man nutzen sollte.<br />
Der neue Ressortchef wird dies mit der Forstkommission besprechen müssen.<br />
Wenn man nichts macht, dann geht man einfach still und leise weg. Und dies will er<br />
eigentlich nicht. Obwohl die Ortsbürgergemeinden keine grossen Aufgaben mehr<br />
haben, besteht dennoch eine Daseinsberechtigung.<br />
Zum Schluss wünscht <strong>Gemeinde</strong>rat Fredi Häller den Ortsbürgern eine gute Zeit und<br />
hofft, dass die Ortsbürgergemeinde weiter bestehen kann.<br />
Forstkommissionsvizepräsident Julius Blunschi dankt Fredi Häller für die Arbeit,<br />
die er immer für die Ortsbürgergemeinde, für den Wald und im Weiteren natürlich<br />
auch für die Waldhütte geleistet hat. Dass die Waldhütte so ist, wie sie sich jetzt<br />
präsentiert, und wenn man weiss, wie sie früher ausgesehen hat, dann ist das vor<br />
allem der Verdienst von Fredi Häller. Er war derjenige, der im richtigen Zeitpunkt<br />
die richtigen Leute angegangen hat, um dieses Projekt zu realisieren. Es brauchte<br />
einen besonderen Einsatz. Dass die Holzpreise resp. die Finanzen so schlecht<br />
sind, kann Fredi Häller nichts dafür. Julius Blunschi bedankt sich noch einmal ganz<br />
herzlich bei Fredi Häller für alles, was er geleistet hat, und überreicht ihm ein kleines<br />
Abschiedspräsent.<br />
K:\<strong>Gemeinde</strong>versammlungen\<strong>Protokoll</strong>e\<strong>2005</strong>\GV Ortsbürgergemeinde <strong>Oberrohrdorf</strong> <strong>Protokoll</strong> 09-12-<strong>2005</strong>.doc
<strong>Gemeinde</strong>ammann Toni Merki bedankt sich im Namen des <strong>Gemeinde</strong>rates bei<br />
Fredi Häller für die Arbeit, die er in diesem Ressort geleistet hat, und in diesem<br />
Sinne wünscht er ihm alles Gute. Er bedauert, dass so "schwere Wolken" über der<br />
Ortsbürgergemeinde <strong>Oberrohrdorf</strong> hängen, sowie es Fredi Häller vorhin schilderte,<br />
aber wenn er heute Abend die Leute anschaut, sieht er viel Unternehmungsgeist<br />
und Unternehmungslust, sodass die Ortsbürgergemeinde weiter bestehen kann. Er<br />
wünscht der Ortsbürgergemeinde <strong>Oberrohrdorf</strong> alles Gute für die weitere Zukunft.<br />
Er dankt auch Förster Peter Muntwyler und der Forstkommission für die sehr gute<br />
Zusammenarbeit, die sie immer hatten. Er wünscht allen recht schöne Festtage,<br />
eine besinnliche Adventszeit und ein gutes neues Jahr.<br />
Um 20.40 Uhr schliesst der Vorsitzende die <strong>Gemeinde</strong>versammlung.<br />
NAMENS DER<br />
ORTSBÜRGERGEMEINDE OBERROHRDORF<br />
Der <strong>Gemeinde</strong>ammann:<br />
Der <strong>Gemeinde</strong>schreiber:<br />
Toni Merki<br />
Thomas Busslinger<br />
K:\<strong>Gemeinde</strong>versammlungen\<strong>Protokoll</strong>e\<strong>2005</strong>\GV Ortsbürgergemeinde <strong>Oberrohrdorf</strong> <strong>Protokoll</strong> 09-12-<strong>2005</strong>.doc