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neurologisch - Österreichische Gesellschaft für Neurologie

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NEUROLOGIE AKTUELL<br />

Schlaganfall<br />

Zusammengestellt im Namen<br />

des Beirats „Schlaganfall“:<br />

Univ.-Prof. Dr.<br />

Michaela M. Pinter 1<br />

Univ.-Prof. Dr. Dr. h.c.<br />

Michael Brainin 1, 2<br />

1 Zentrum für klinische Neurowissenschaften, Donau-Universität Krems;<br />

2 Neurologische Abteilung, Landesklinikum Tulln<br />

Interdiziplinäre Krems-Konferenzen<br />

Funktionelle elektrische Stimulation<br />

Im Juni 2010 startete das Zentrum für Klinische<br />

Neurowissenschaften an der Donau-<br />

Universität Krems eine Serie von „Krems-Konferenzen“,<br />

bei denen aktuelle Themen der<br />

Neurorehabilitation, die für die interdisziplinäre<br />

Praxis und Forschung relevant sind, behandelt<br />

werden. Hervorstechendes Merkmal<br />

der Krems-Konferenzen ist eine Kombination<br />

von Vortragsserien und themenbezogenen<br />

Workshops sowie der interdisziplinäre Charakter,<br />

angesprochen werden sowohl ÄrztInnen<br />

als auch TherapeutInnen.<br />

Ein Schwerpunkt von 3 Krems-Konferenzen<br />

ist die funktionelle elektrische Stimulation<br />

(FES) bei Erkrankungen des zentralen Nervensystems<br />

(Upper Motor Neuron Diseases).<br />

Ziel der ersten interdisziplinären Tagung, die<br />

am 1. April 2011 stattfand, war es, Basiswissen<br />

der elektrischen Stimulation in der<br />

Applikation und Indikationsstellung zu vermitteln.<br />

Die weiteren Tagungen am 11. Oktober<br />

2011 und am 24. Februar 2012 beschäftigen<br />

sich mit Indikationen und speziellen<br />

Einstellungen bei der FES der unteren<br />

sowie der oberen Extremitäten.<br />

Das Konzept der FES wurde bereits in den<br />

1960er Jahren von Liberson eingeführt 1 . Prinzip<br />

der FES ist, dass durch die Applikation der<br />

elektrischen Stimulation die Bewegung eines<br />

oder mehrerer gelähmter Muskeln in der<br />

Funktion unterstützt und aktiviert wird. Angewandt<br />

wird diese Therapiemethode bei<br />

zentral bedingter Vorfußheberschwäche (Fallfuß)<br />

nach Schlaganfall, Schädel-Hirn-Trauma,<br />

Rückenmarkverletzung und bei multipler Sklerose.<br />

Durch Innovationen in der biomedizinischen<br />

Technologie hat sich im Laufe der Jahre<br />

das Therapiefeld der FES sowohl in Bezug der<br />

Indikationsstellung als auch hinsichtlich des<br />

Spektrums der Modalitäten geändert – ein<br />

rezentes Update wird im Rahmen der Krems-<br />

Konferenzen zum Thema FES vermittelt.<br />

Funktionelle elektrische Stimulation<br />

(FES) – mit Oberflächenelektroden<br />

bzw. mit intramuskulären<br />

Elektroden<br />

Die Indikation zur FES hat sich gegenüber den<br />

1960er Jahren nicht geändert. Die funktionelle<br />

elektrische Stimulation dient der aktiven<br />

Unterstützung einer Bewegungssequenz in<br />

ACTIGAIT DER FA. OTTO BOCK<br />

der Funktion. Je nach Bewegungssequenz<br />

werden Einkanalstimulatoren, Zweikanalstimulatoren<br />

oder Dreikanalstimulatoren bzw.<br />

Mehrkanalstimulatoren verwendet.<br />

Als Beispiel soll hier die Einkanalstimulation<br />

bei Vorfußheberschwäche bei zentralen Paresen<br />

(Drop Foot) angeführt werden: Prinzipiell<br />

ausgelöst wird die Stimulation durch<br />

einen Fußschalter, der an der Ferse der betroffenen<br />

Seite platziert ist. Die aktive Elektrode<br />

wird über den N. peronaeus (direkt u<br />

Abb.: Implantierbares System zur funktionellen Peronaeusstimulation<br />

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