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Psychosoziale Onkologie für die hausärztliche Praxis

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Hausärztliche <strong>Onkologie</strong><br />

<strong>Psychosoziale</strong> <strong>Onkologie</strong> für <strong>die</strong> hausärztliche <strong>Praxis</strong><br />

Bernd Alt-Epping 1 , Matthias Gründel 2 , Hendrikje Robrecht-Kauenhoven 1<br />

Zusammenfassung<br />

<strong>Psychosoziale</strong> <strong>Onkologie</strong> befasst sich mit den Wechselwirkungen<br />

zwischen somatischen, psychischen und sozialen Faktoren im<br />

Kontext onkologischer Erkrankungen. Durch <strong>die</strong> spezifisch hausärztlichen<br />

Möglichkeiten, eine Vertrauensbeziehung zu Patienten<br />

aufzubauen und so <strong>die</strong> Krankheitsbewältigung zu fördern, sind<br />

Hausärzte wichtige Interaktionspartner. Um sie in <strong>die</strong>ser Aufgabe<br />

zu unterstützen, werden grundlegende Aspekte der <strong>Psychosoziale</strong>n<br />

<strong>Onkologie</strong> beschrieben (»Krebspersönlichkeit«, psychosoziale<br />

Morbidität). Darüber hinaus geht es um konkrete Möglichkeiten,<br />

wie Hausärzte psychoonkologisch hilfreich sein können (Aufklärung,<br />

Gesprächsführung, Angehörigenbetreuung, Kontaktpflege<br />

zu anderen Behandlern) und wohin sie Patienten unter Umständen<br />

zu spezifisch psychotherapeutischer oder psychosozialer Mitbehandlung<br />

vermitteln können.<br />

Summary<br />

Psycho-social oncology for general practice<br />

Psycho-social oncology deals with the correlation between somatic,<br />

psychic and social factors in the context of cancer diseases. Because<br />

of their specific opportunities to build up a trustful relationship<br />

with their patients, general practitioners can make an<br />

important contribution towards helping their patients to come to<br />

terms with the disease. To alleviate this task, the article describes<br />

the basics of psycho-social oncology (»cancer-personality«,<br />

psycho-social morbidity) and explains particular ways in which<br />

general practitioners can support patients diagnosed with cancer<br />

(communication and interaction with the patient, the relatives<br />

and the specialists) and can, if necessary, help them to seek<br />

psychological support.<br />

Key words<br />

Psycho-social oncology, morbidity, trustful relationship, general<br />

practitioners<br />

Einleitung<br />

1 Abteilung Hämatologie/<strong>Onkologie</strong>, Uni-Klinik Göttingen<br />

2 Abteilung Hämatologie/<strong>Onkologie</strong>, Uni-Klinik Göttingen, Fachhochschule Magdeburg-<br />

Stendal<br />

In der Behandelbarkeit onkologischer Erkrankungen hat<br />

es in den zurückliegenden Jahrzehnten deutliche Fortschritte<br />

gegeben. Das führt allerdings nicht nur zu mehr<br />

Heilungen, sondern auch zu einer Zunahme chronischer<br />

Morbidität. Hausärzte sind mit einer zunehmenden Zahl<br />

von Krebspatienten sowie längeren Krankheits- und Behandlungszeiten<br />

konfrontiert.<br />

Eine Folge <strong>die</strong>ses vermehrten Umgangs mit chronisch<br />

Kranken ist, dass sich das Anforderungsprofil an <strong>die</strong> Behandler<br />

verändert und dass psychosoziale Kompetenzen<br />

einen höheren Stellenwert erhalten (22). Damit rückt<br />

eine Disziplin in den Blick, <strong>die</strong> in den letzten 25 Jahren<br />

zu einem international anerkannten Bestandteil ganzheitlicher<br />

Krebstherapie geworden ist, <strong>die</strong> <strong>Psychosoziale</strong><br />

<strong>Onkologie</strong>.<br />

In <strong>die</strong>sem Artikel sollen <strong>die</strong>jenigen Grundzüge der<br />

Psychoonkologie skizziert werden, <strong>die</strong> für <strong>die</strong> hausärztliche<br />

<strong>Praxis</strong> von unmittelbarer Bedeutung sind. Dabei ist<br />

sowohl an einen Beitrag zur patientenorientierten Qualitätssicherung<br />

in der Behandlung onkologisch Erkrankter<br />

gedacht, als auch an eine Möglichkeit, <strong>die</strong> Zufriedenheit<br />

der Behandler im Kontakt mit Krebspatienten zu erhöhen.<br />

<strong>Psychosoziale</strong> <strong>Onkologie</strong> beschäftigt sich mit dem Zusammenspiel<br />

von körperlichen, psychischen und sozialen<br />

Einflüssen im Kontext von Krebserkrankungen. Dabei<br />

geht es vorrangig um folgende Fragen:<br />

Welche Zusammenhänge bestehen zwischen psychologischen<br />

und sozialen Faktoren auf der einen und<br />

der Entstehung von Krebserkrankungen auf der anderen<br />

Seite?<br />

Welche psychischen und sozialen Reaktionen und<br />

Konsequenzen können im Rahmen von Krebserkrankungen<br />

und deren Behandlung auftreten?<br />

Wie können Krebspatienten mit psychosozialen Mitteln<br />

unterstützt werden?<br />

Dr. Bernd Alt-Epping, Prof. Matthias Gründel,<br />

Hendrikje Robrecht-Kauenhoven<br />

Abteilung Hämatologie/<strong>Onkologie</strong><br />

Universität Göttingen, Robert-Koch-Str. 40, 37075 Göttingen,<br />

E-Mail: haemonk@gwdg.de<br />

84<br />

Z. Allg. Med. 2003; 79: 84–89. © Hippokrates Verlag in MVS Medizinverlage Stuttgart GmbH & Co. KG, Stuttgart 2003


Hausärztliche <strong>Onkologie</strong><br />

© Projektbüro »Rotklee« c/o Querverbindungen<br />

Nachfolgend sollen <strong>die</strong>se Grundfragen aus der Perspektive<br />

einiger hausärztlich relevanter Situationen und<br />

Aspekte betrachtet werden.<br />

Der Kontakt zum Hausarzt als Halt<br />

gebende Beziehung<br />

Es hat sich gezeigt, dass <strong>die</strong> Bewältigungsfähigkeit von<br />

Patienten nicht nur vom medizinischen Verlauf und den<br />

eigenen Ressourcen abhängt, sondern auch von deren<br />

sozialem Umfeld unter Einschluss der Behandler (23).<br />

Somit steht nicht nur der Patient selbst im Blickpunkt<br />

<strong>Psychosoziale</strong>r <strong>Onkologie</strong>, sondern auch <strong>die</strong> sozialen<br />

Systeme, mit denen er Kontakt hat.<br />

Dem Hausarzt kommt dabei eine besondere Bedeutung zu.<br />

Er kennt <strong>die</strong> Patienten oft schon aus der Zeit vor der Erkrankung,<br />

kennt unter Umständen <strong>die</strong> Qualität sozialer<br />

Eingebundenheit und andere Lebensumstände. Dies<br />

macht ihn zu einer potentiellen Vertrauensperson und prädestiniert<br />

ihn für eine »Scharnierfunktion« zwischen der<br />

vertrauten Welt und der einbrechenden Bedrohung durch<br />

<strong>die</strong> Krankheit sowie fremder medizinischer Kontexte.<br />

Abb.: Eine Halt gebende Beziehung zum Hausarzt ist wichtig für<br />

den Patienten zur Bewältigung seiner Krankheit.<br />

Um zu verdeutlichen, wie wichtig eine Halt gebende Kommunikation<br />

mit dem Hausarzt nicht nur für <strong>die</strong> initiale Phase,<br />

sondern für den gesamten Behandlungsprozess ist, sei<br />

auf <strong>die</strong> nach wie vor verbreitete Metaphorik des Begriffs<br />

»Krebs« und das entsprechende Erleben existenzieller Gefährdung<br />

hingewiesen: Krebs wird noch immer vorrangig<br />

assoziiert mit unausweichlichem Tod und qualvollem Sterben.<br />

Diesseits und jenseits von Rationalität wird <strong>die</strong> Krankheit<br />

häufig als »Einbruch des Bösen« erlebt.<br />

Für den Betreffenden und sein familiales Umfeld bedeutet<br />

das einen »Sturz aus der normalen Wirklichkeit« (9).<br />

Die körperliche Integrität ist ebenso bedroht wie das<br />

psychische Gleichgewicht, weil nicht nur das Selbstbild<br />

gefährdet ist, sondern ebenso berufliche Möglichkeiten<br />

und wichtige soziale Beziehungen. Die »Stunde Null«<br />

(13) ist geprägt von Orientierungslosigkeit, Ängsten und<br />

depressiven Gefühlen.<br />

Gleichzeitig setzt <strong>die</strong> Erkrankung individuell unterschiedliche,<br />

lebensgeschichtlich erworbene Muster der<br />

Bewältigung in Gang. Ein Teil <strong>die</strong>ser Mechanismen, wie<br />

z.B. Verleugnung, Bagatellisierung, selektive Wahrnehmung<br />

oder Regression, ist vorwiegend eine unbewusste<br />

Abwehr der Bedrohung, während ein anderer Teil, wie<br />

Informationssuche, Sinngebung oder Ablenkung eher<br />

bewusst und kognitiv gesteuert wird (18).<br />

Hausärzte können ihren Patienten bei <strong>die</strong>sem Prozess<br />

helfen, indem sie <strong>die</strong>jenigen individuellen Ressourcen<br />

erkennen und unterstützen, <strong>die</strong> dem Patienten helfen,<br />

einen eigenen Weg durch Krankheit und Behandlung zu<br />

finden. Auch partiell verleugnende Abwehr ist in <strong>die</strong>sem<br />

Kontext als positive Ressource zu betrachten. Konkret<br />

kann das u.a. bedeuten:<br />

als konstante Bezugsperson und Gegenerfahrung zu<br />

sonst oft wechselnden Behandlern zur Verfügung zu<br />

stehen, um dadurch der Angst vor sozialer Isolation<br />

zu begegnen;<br />

dem Mythos vom Krebs als Todesurteil entgegenzutreten;<br />

sich nicht nur in der Anfangsphase Zeit zu nehmen<br />

für das Ausloten von Bedrohungserleben und<br />

Ressourcen;<br />

genügend Einfühlung in <strong>die</strong> Situation des Patienten<br />

zu zeigen, damit authentisches In-Kontakt-Sein erlebbar<br />

wird, und gleichzeitig genügend Distanz zu<br />

haben, um handlungsfähig zu bleiben;<br />

Informationen zu geben (es ist z.B. nicht allgemein<br />

bekannt, dass Krebs nicht ansteckend ist) und <strong>die</strong> Behandlungssituation<br />

erklärend zu strukturieren, auch<br />

wenn <strong>die</strong> Behandlung selbst von Onkologen, Radiologen<br />

oder Chirurgen durchgeführt wird;<br />

den Blick der Patienten auf <strong>die</strong> Behandelbarkeit zu<br />

lenken, denn kein Patient, in welcher Phase der Erkrankung<br />

er sich auch befindet, sollte hören müssen,<br />

dass »nichts mehr zu machen« sei.<br />

Die These von der »Krebspersönlichkeit«<br />

Seit Bestehen der <strong>Psychosoziale</strong>n <strong>Onkologie</strong> gibt es<br />

einen bisweilen heftig geführten Diskurs über <strong>die</strong> Frage einer<br />

psychosomatischen Ätiologie des Krebses. Auch bei<br />

zahlreichen Behandlern sind, ebenso wie bei den Patienten<br />

selber, immer wieder Vermutungen über <strong>die</strong> krebsauslösende<br />

Wirkung bestimmter Persönlichkeitsmerkmale<br />

und/oder biographischer Konfliktlagen anzutreffen.<br />

Dagegen sind <strong>die</strong> wissenschaftlichen Ergebnisse der<br />

psychoonkologischen Forschung, was Zusammenhänge<br />

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Hausärztliche <strong>Onkologie</strong><br />

Bei Hinweisen auf psychosozialen Behandlungsbedarf<br />

kommen <strong>die</strong> im Kasten aufgeführten Anlaufstellen in Betracht.<br />

Die psychosozialen Interventionen umfassen Information,<br />

Beratung, Psychoedukation, Krisenbewältigung,<br />

Entspannungsverfahren und symptombezogene<br />

Maßnahmen. Sie sind primär supportiv (im Gegensatz<br />

zu konfliktverarbeitenden Verfahren im Rahmen der Behandlung<br />

von Persönlichkeitsstörungen oder Psychosomatosen)<br />

und zielen auf eine unmittelbare Verbesserung<br />

der Lebensqualität der Patienten.<br />

Zur Frage, ob sich psychosoziale Interventionen auf den<br />

somatischen Krankheitsverlauf (z.B. Tumorgröße, Rezidivhäufigkeit,<br />

Überlebenszeit) positiv auswirken könzwischen<br />

seelischen Faktoren und der Krebsentstehung<br />

angeht, eher anders lautend. Viele der in den meist retrospektiven<br />

Stu<strong>die</strong>n gefundenen Korrelationen scheinen<br />

eher mit Reaktionen auf Krebserkrankungen erklärbar<br />

zu sein. Der Stand der Dinge ist demnach, dass Krebs<br />

keine nachweisbare psychosomatische Ursache hat und<br />

es keine Krebspersönlichkeit gibt (24, 27).<br />

Wer als Behandelnder dennoch Patienten mit einer<br />

möglichen seelischen Verursachung ihrer Erkrankung<br />

konfrontiert, handelt wenig verantwortungsvoll, weil er<br />

sie in einer existenziellen Notsituation ohne Belege für<br />

<strong>die</strong> Richtigkeit der These mit der Kehrseite psychosomatischer<br />

Vorstellungen konfrontiert: mit der Schuld,<br />

»falsch gelebt« und deshalb Krebs bekommen zu haben.<br />

Davon deutlich zu unterscheiden und keinem Hausarzt<br />

fremd ist allerdings der Umgang mit Patienten, <strong>die</strong> von<br />

sich aus ursächliche Bezüge zwischen ihrer Lebenssituation<br />

und ihrer Erkrankung herstellen. Die Annahme<br />

krankheitsauslösender Persönlichkeitszüge kommt so<br />

gut wie nicht vor, weil <strong>die</strong>s als Selbstdemontage empfunden<br />

würde. Dagegen handelt es sich meist um subjektive<br />

Krankheitstheorien, in deren Mittelpunkt das Erleben<br />

von Überlastung steht (z.B.: »Ich habe in den letzten<br />

Jahren nur gearbeitet und mir nichts gegönnt.«).<br />

Wenn eine solche Erklärung in der Lage ist, der Krankheit<br />

einen Sinn zu geben oder eine konstruktive Perspektive<br />

für <strong>die</strong> Zeit nach der Behandlungsphase zu eröffnen<br />

(z.B.: »Ab jetzt achte ich mehr auf mich und sage<br />

auch mal Nein, wenn’s zuviel wird!«), ist eine solche<br />

Konstruktion der Bewältigung förderlich. In solchen<br />

Fällen gibt es keinen Grund, korrigierend auf wissenschaftliche<br />

Ergebnisse hinzuweisen.<br />

Nur selten, wenn <strong>die</strong> subjektive Erklärung offensichtlich<br />

dysfunktional ist (z.B.: »Der Krebs ist <strong>die</strong> Strafe für eine<br />

Abtreibung.«), kann ärztliches Gegensteuern entlastend<br />

wirken. Für den Umgang mit subjektiven Krankheitstheorien<br />

ist im Kontakt mit Patienten <strong>die</strong> Nützlichkeit für<br />

<strong>die</strong> Bewältigung der entscheidende Maßstab – solange<br />

<strong>die</strong> äußere Wirklichkeit ausreichend repräsentiert bleibt.<br />

<strong>Psychosoziale</strong> Morbidität bei Krebspatienten<br />

Verallgemeinert kann zunächst konstatiert werden, dass<br />

eine Krebserkrankung keinesfalls zwangsläufig psychotherapeutisch<br />

begleitet werden muss (12). Die Fähigkeit<br />

der meisten Patienten, sich auch unter erheblich erschwerten<br />

Bedingungen zu restabilisieren, ist erstaunlich<br />

und ver<strong>die</strong>nt immer wieder Respekt und Anerkennung.<br />

Zu <strong>die</strong>ser Fähigkeit kann behutsames und vertrauensvolles<br />

hausärztliches Handeln wesentlich beitragen<br />

und damit <strong>die</strong> Auftretenswahrscheinlichkeit von Anpassungsstörungen<br />

senken.<br />

Eingeschlossen ist hier <strong>die</strong> richtige diagnostische Einschätzung<br />

des Hausarztes, ab wann <strong>die</strong> Vermittlung des<br />

Patienten bzw. seiner primären Bezugspersonen zu einer<br />

psychologischen Beratung/Psychotherapie indiziert<br />

ist. <strong>Psychosoziale</strong>r Behandlungsbedarf ist generell dann<br />

gegeben, wenn <strong>die</strong> Belastungen nicht ausreichend kompensiert<br />

werden können, sie also <strong>die</strong> Ressourcen des Patienten<br />

übersteigen.<br />

Epidemiologisch muss nach nationalen wie internationalen<br />

Stu<strong>die</strong>n davon ausgegangen werden, dass etwa ein<br />

Drittel der onkologischen Patienten spezifischer psychosozialer<br />

Interventionen bedarf (10). Das Erleben von<br />

Angst und Depression steht symptomatisch vor allem<br />

anderen deutlich im Vordergrund.<br />

Nosologisch ist ein großer Teil der psychosozialen Ko-<br />

Morbidität als akute Belastungsstörung oder posttraumatische<br />

Anpassungsstörung zu klassifizieren. Besonderes<br />

Augenmerk sollte der einschätzende Arzt auf eventuelle<br />

latente oder manifeste psychische Vorerkrankungen<br />

legen, <strong>die</strong> sich unter dem Einfluss eines<br />

Tumorleidens unter Umständen verschlimmern können.<br />

Anlaufstellen bei Hinweisen auf psychosozialen<br />

Behandlungsbedarf<br />

Niedergelassene psychologische oder ärztliche Psychotherapeuten;<br />

psychosoziale Beratungsstellen der Wohlfahrtsverbände;<br />

ambulante Sprechstunden psychosomatischer und<br />

psychiatrischer Abteilungen in Krankenhäusern;<br />

in größeren Städten auf Tumorerkrankungen spezialisierte<br />

Beratungsstellen;<br />

Telefon- sowie E-Mail-Beratung beim Krebs-Informations<strong>die</strong>nst<br />

in Heidelberg (kid);<br />

auch Selbsthilfe-Organisationen bei Krebs <strong>die</strong>nen evtl. als<br />

Informationsquelle oder leisten selbst psychosoziale Hilfe<br />

(z. B. Deutsche Leukämiehilfe);<br />

Onkologische Schwerpunktpraxen oder Tumorzentren<br />

können oft noch detailliertere Hinweise geben.<br />

86<br />

Z. Allg. Med. 2003; 79: 84–89. © Hippokrates Verlag in MVS Medizinverlage Stuttgart GmbH & Co. KG, Stuttgart 2003


Hausärztliche <strong>Onkologie</strong><br />

Nicht nur während der Aufklärung, sondern in allen Phasen<br />

der Behandlung ist ausreichende Kommunikation<br />

Voraussetzung für eine beide Seiten befriedigende Arztnen,<br />

gibt es widersprüchliche Ergebnisse, <strong>die</strong> eine eindeutige<br />

Aussage bislang nicht zulassen. Nach der aktuellen<br />

Forschungslage muss man hier eher skeptisch sein<br />

(12). Der empirische Beleg für <strong>die</strong> Reduzierung der<br />

krankheitsspezifischen Belastungen jedoch und für <strong>die</strong><br />

Steigerung von Lebensqualität durch psychosoziale Beratung/Therapie<br />

ist mit eindrucksvoller Eindeutigkeit<br />

gelungen und kann als gesichert gelten (26).<br />

Belastung der Angehörigen<br />

Aus einer Untersuchung (11) geht hervor, dass Angehörige<br />

bzw. Partner durch <strong>die</strong> Krebserkrankung oft noch belasteter<br />

sind als <strong>die</strong> Patienten selbst. Viele Angehörige<br />

fühlen sich durch <strong>die</strong>se Erkenntnis endlich verstanden.<br />

Liegt es doch in der Regel an ihnen, das Alltagsleben<br />

weiterhin in Gang zu halten, so wie z.B. <strong>die</strong> Kinderversorgung<br />

zu gewährleisten, dennoch sehr viel Zeit im<br />

Krankenhaus zu verbringen (bei häufig weiten Anfahrtswegen),<br />

um sich dann dort als Trost und Beistand zu bewähren.<br />

Oft wird <strong>die</strong>s alles geleistet, ohne selbst eine Unterstützung<br />

und Begleitung zu haben. In Gesprächen fragt das<br />

soziale Umfeld meistens nach dem Patienten, selten<br />

wird der Partner bzw. <strong>die</strong> Familie nach ihrem Befinden<br />

befragt. Für den Hausarzt gibt es schon aus der Kenntnis<br />

der familiären Situation heraus <strong>die</strong> Möglichkeit, neben<br />

der Betreuung des Patienten auch den Angehörigen in<br />

seiner extremen Belastungssituation wahrzunehmen<br />

und ihn bei Bedarf auf <strong>die</strong> oben genannten unterstützenden<br />

sowie therapeutischen Hilfen hinzuweisen.<br />

Diagnoseeröffnung und Aufklärung<br />

Wohl nicht mehr aus dem noch vor Jahrzehnten weit verbreiteten<br />

paternalistischen Bestreben, den Patienten<br />

überhaupt nicht über <strong>die</strong> Schwere seiner Erkrankung aufzuklären,<br />

sondern eher aus der Tatsache heraus, dass <strong>die</strong><br />

meisten Krebsdiagnosen im Krankenhaus gestellt werden,<br />

klären nur wenige Hausärzte direkt über eine Tumorerkrankung<br />

auf (9% nach Binder et al. 1993). Aber auch<br />

wenn eine Diagnoseeröffnung im Krankenhaus erfolgt,<br />

stellen <strong>die</strong> Hausärzte für den Patienten und für den Klinikarzt<br />

einen wichtigen Partner in einem Aufklärungsprozess<br />

dar, der nicht nur punktuell verstanden sein will.<br />

Eine patientenorientierte Aufklärung lässt sich zum einen<br />

durch ein individuelles Vorgehen und zum anderen<br />

durch eine personale Beziehung charakterisieren. Individuelles<br />

Vorgehen bedeutet in <strong>die</strong>sem Zusammenhang,<br />

den persönlichen Kontext des Patienten und <strong>die</strong> voraussehbaren<br />

Folgen mit zu berücksichtigen.<br />

Das Streben nach einer vertrauensvollen, personalen Beziehung<br />

zum Patienten als zweitem Charakteristikum<br />

erscheint gerade im Kontext einer Tumorerkrankung als<br />

eine wesentliche Grundhaltung. Erst durch <strong>die</strong> Einbettung<br />

der ärztlichen Handlung in eine Medizin als Beziehungswissenschaft<br />

(3) kann der Arzt den Anspruch, den<br />

der Patient an ihn stellt, wahrnehmen und ihm in Anlehnung<br />

an <strong>die</strong> begegnungsorientierte Philosophie des E.<br />

Levinas und an M. Buber (»Alles Wesentliche im Leben<br />

ist Begegnung«) gerecht werden. Darunter fällt auch <strong>die</strong><br />

objektiv so schwer zu fassende Notwendigkeit, zunächst<br />

im Gespräch <strong>die</strong> aktuelle Lebensbefindlichkeit wahrzunehmen,<br />

um den Patienten »dort abzuholen, wo er ist«.<br />

Eine solchermaßen verstandene patientenorientierte<br />

Aufklärung wird durch eine Vielzahl allgemeiner<br />

Hemmnisse erschwert, <strong>die</strong> sich vor und in einem Aufklärungsgespräch<br />

zwischen Arzt und Patient auftun, z.B.:<br />

das unangenehme Gefühl beim Überbringen einer<br />

schlechten Nachricht,<br />

<strong>die</strong> befürchtete Identifikation des Inhaltes einer<br />

Nachricht mit seinem Überbringer,<br />

<strong>die</strong> unvorhersehbare Reaktion des Patienten,<br />

das Gefühl, für eine solche Situation nicht hinreichend<br />

ausgebildet worden zu sein (28) und<br />

zunehmend auch juristische Implikationen der Aufklärung.<br />

Wichtige inhaltliche Aspekte im diagnoseeröffnenden<br />

Aufklärungsgespräch<br />

Die Balance zwischen zu viel und zu wenig Information,<br />

um dem Patienten einerseits ein Mit-Tragen der Behandlung<br />

zu ermöglichen, andererseits auch das Bedürfnis<br />

nach beruhigender Detailunwissenheit zu berücksichtigen<br />

(middle knowledge);<br />

das Thematisieren von Hoffnung, auch wenn sie von einer<br />

realistischen Erwartung nicht ausreichend gedeckt erscheint;<br />

<strong>die</strong> Prognoseerörterung und ggf. Umformulierung des<br />

Therapiezieles in Richtung Palliation.<br />

Das Überwinden der eigenen inneren Widerstände und<br />

<strong>die</strong> Schaffung einer adäquaten Gesprächsatmosphäre<br />

(siehe unten) im Aufklärungsgespräch wird zu Recht immer<br />

wieder als schwierig erlebt und kann doch gleichzeitig<br />

eine entscheidende Hilfestellung sein.<br />

Aspekte der Gesprächsführung<br />

Z. Allg. Med. 2003; 79: 84–89. © Hippokrates Verlag in MVS Medizinverlage Stuttgart GmbH & Co. KG, Stuttgart 2003 87


Hausärztliche <strong>Onkologie</strong><br />

Patient-Beziehung. Einige rein praktische Aspekte der<br />

Gesprächsführung sind andernorts ausführlich dargestellt<br />

(1, 6, 7, 8, 19, 21) und sollen hier nur stichpunktartig<br />

aufgeführt werden:<br />

Es sollte ein ausreichender Zeitrahmen zur Verfügung<br />

stehen;<br />

Aussagen des Arztes zu Beginn eines Gespräches<br />

werden besser verinnerlicht und behalten als später<br />

dargestellte Inhalte;<br />

je größer <strong>die</strong> Anzahl von Sätzen, desto weniger Inhalte<br />

werden nach dem Gespräch erinnert. Bei Krankenhauspatienten<br />

beträgt <strong>die</strong> Rate an erinnerter Information<br />

54% (14); wenn <strong>die</strong> Diagnose »Krebs« heißt,<br />

lediglich 25% (4);<br />

Erklärungen lassen sich mithilfe von Skizzen verdeutlichen;<br />

viele Patienten haben auch noch nach sehr langer<br />

Zeit eine wortwörtliche Erinnerung an Gesprächsinhalte<br />

und an <strong>die</strong> Gesprächssituation;<br />

Gesprächszeitpunkt: eher morgens, um hinterher<br />

ansprechbar zu sein;<br />

Gesprächsort: ungestörter, geschützter Raum (keine<br />

Telefonate oder andere Kontakte);<br />

<strong>die</strong> Aussagen sollten positiv formuliert sein (»Leber<br />

und Lunge sind gesund« anstatt »noch nicht befallen«);<br />

unter Umständen Einbringen palliativmedizinischer<br />

Perspektiven als konkrete Hilfestellungen;<br />

auf <strong>die</strong> Bedeutsamkeit glaubhafter nonverbaler Kommunikation<br />

(25) und <strong>die</strong> besondere Sensibilität des<br />

Patienten für Authentizität sei hingewiesen.<br />

Die Angst vor einer vermeintlichen oder echten Lebensbedrohung<br />

durch <strong>die</strong> aktuelle Erkrankung kann <strong>die</strong><br />

Interpretation und das Verständnis komplexer Informationen<br />

erschweren. Ängstliche Menschen nehmen im<br />

ärztlichen Gespräch sehr selektiv wahr. Sie hören aus Informationen<br />

schnell eine Lebensbedrohung heraus und<br />

werten nicht eindeutige Einschätzungen des Arztes als<br />

weiteres Indiz für <strong>die</strong> Bedrohlichkeit der Situation (15).<br />

Daher tut ein Arzt gut daran, Wahrnehmungsaspekte des<br />

Patienten ebenso zu berücksichtigen wie <strong>die</strong> eigentlichen<br />

Mitteilungsaspekte (»Wahr ist das, was beim anderen<br />

ankommt«).<br />

Dass <strong>die</strong> Wahrnehmungsproblematik seitens des Patienten<br />

<strong>die</strong> gegenseitige Beziehung und das ärztliche Selbstverständnis<br />

im Gespräch konkret berührt, wird von Dörner<br />

(2001, S. 83) so beschrieben: »Je kränker der Patient,<br />

desto eingeschränkter kann seine Wahrnehmung und<br />

desto größer kann deshalb <strong>die</strong> Verantwortung des Arztes<br />

werden, subjektive Wünsche und Präferenzen des Patienten<br />

einerseits und das Wohl und das »objektiv Gute«<br />

des Patienten andererseits zu unterscheiden und auszubalancieren.«<br />

Demnach fordert eine sehr schwere Er-<br />

krankung nicht automatisch ein Mehr an Aufklärung,<br />

sondern ein Mehr an ärztlicher Verantwortlichkeit.<br />

Neben dem Einbeziehen der subjektiv wahrgenommenen<br />

Wirklichkeit des Patienten ist es für das Gelingen einer<br />

Kommunikation wichtig, sich <strong>die</strong> unterschiedlichen<br />

Erlebniswelten, in denen sich Arzt und Patient befinden,<br />

zu vergegenwärtigen (21). Der Patient geht in das Gespräch<br />

mit existentiellen Lebenssorgen, mit absorbierter,<br />

»gefesselter« Aufmerksamkeit, oft in einem heillosen<br />

Gefühlschaos, während der Arzt lediglich seiner Arbeit<br />

konzentriert und kontrolliert nachgeht.<br />

Die eigene Emotionalität im Umgang mit Tumorpatienten<br />

stellt ein weiteres, eher auf das ärztliche Selbstverständnis<br />

bezogenes Problem der Gesprächsführung dar:<br />

Einige Ärzte reagieren auf <strong>die</strong> herausfordernden und emotional<br />

belastenden Gesprächsinhalte und -situationen mit<br />

einer professionellen Distanzierung (6). Eine alarmierende<br />

Anzahl von Onkologen zeigte sich in einer Umfrage bezüglich<br />

ihrer Arbeit desillusioniert und berichtete über<br />

Symptome des Burnout (20). Ein ätiologischer Zusammenhang<br />

ist zum einen dahingehend vorstellbar, dass<br />

ein allzu starker seelischer Einbezug des Arztes in das<br />

Krankheitsgeschehen zu starken Belastungen bis hin zu<br />

psychischer Morbidität führt. Aber auch umgekehrt kann<br />

ein allzu vehementer Versuch, sich von der Situation und<br />

vom Befinden des Patienten emotional zu distanzieren,<br />

zum Ausbleiben einer belohnenden empathischen Beziehung<br />

zum Patienten führen (7), was wiederum kräftezehrend<br />

zum Burnout beitragen kann.<br />

Auch auf psychodynamischer Ebene besteht <strong>die</strong> Gefahr,<br />

dass Gegenübertragungsphänomene beim Therapeuten<br />

durch das Aufnehmen und Halten des Patienten (holding)<br />

bis hinein in den Sterbeprozess zu einer depressiven Reaktion<br />

des Therapeuten führen oder Todeswünsche gegen<br />

den Patienten entstehen lassen (5, 16). Wichtig zu wissen<br />

ist, dass solche Reaktionen normal sind. Sie können durch<br />

»darüber reden mit kompetenten Anderen« (formelle oder<br />

informelle Supervision) reflektiert und durch behutsames<br />

Austarieren von Nähe und Distanz korrigiert werden.<br />

Kommunikation zwischen Hausarzt und<br />

Klinikarzt<br />

Gerade bei der Behandlung von Tumorpatienten ist ein<br />

gutes Verhältnis zwischen Hausarzt und Klinikarzt von<br />

hoher Bedeutung. Der Informationsfluss stockt nicht selten<br />

deshalb, weil <strong>die</strong> Kontaktaufnahme mit dem jeweils<br />

anderen und das Nachfragen um Informationen emotional<br />

als »sich klein machen« erlebt und daher tendenziell<br />

vermieden wird.<br />

Im Einzelnen ist eine Vielzahl an Faktoren bzw. Stereotypen<br />

vorstellbar, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Kommunikation zwischen<br />

88<br />

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Hausärztliche <strong>Onkologie</strong><br />

Hausarzt und Klinikarzt »kränkeln« lassen. Aus der Sicht<br />

des Klinikarztes ist das z.B.:<br />

das Zeitproblem (»der ist gerade in der Sprechstunde«,<br />

oder: »Es ist Mittwoch Nachmittag, <strong>die</strong> <strong>Praxis</strong> hat<br />

geschlossen«);<br />

das Motivationsproblem (»steht eh´ alles im Brief«);<br />

das Kompetenzproblem (»von der Therapie versteht<br />

der sowieso nichts«);<br />

das Zuständigkeitsproblem (»solange der Patient<br />

stationär ist, bin ich für ihn alleine verantwortlich«).<br />

Aus der Sicht des Hausarztes steht dem z.B. gegenüber:<br />

das Zeitproblem (»der macht gerade Visite«);<br />

das Kompetenzproblem (»<strong>die</strong> häusliche Situation<br />

kann der sowieso nicht überblicken«);<br />

das Frustrationsproblem (»ich kann nicht immer<br />

hinterher telefonieren«).<br />

Abgesehen davon, dass eine brüchige Kommunikation<br />

zwischen Hausarzt und Klinikarzt eine sehr konkrete<br />

Gefährdung des Patienten bedeuten kann, wird eine solche<br />

Fehlkommunikation vom Patienten sehr genau<br />

wahrgenommen und als unnötige, belastende Konkurrenzsituation<br />

und als Vertrauensverlust erlebt.<br />

Dem zu entgegnen, wurden bereits verschiedenerorts<br />

modellhafte Kommunikationsstrukturen etabliert (z.B.<br />

das »Modell Herdecke«), deren Ziel es ist, ambulante und<br />

stationäre Einrichtungen in Organisation und Kommunikation<br />

zu verknüpfen.<br />

Wo es keine formellen Strukturen gibt, ist oft schon hilfreich,<br />

Möglichkeiten der informellen Kontaktaufnahme<br />

zu nutzen (persönlich, nicht nur am Telefon), denn wenn<br />

man sich gegenseitig kennt, werden <strong>die</strong> genannten Stereotype<br />

weniger wirksam. Patienten können dann eher<br />

<strong>die</strong> für das Kohärenzerleben wesentliche Erfahrung machen,<br />

dass alle Behandler »an einem Strang ziehen«.<br />

Literatur<br />

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28. Volkenand M: Zur ärztlichen Aufklärung von Patienten mit<br />

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Zur Person<br />

Dr. med. Bernd Alt-Epping,<br />

von 1997 bis 2002 Assistenzarzt<br />

im Gemeinschaftskrankenhaus<br />

Herdecke; seitdem<br />

in der Abt. Hämatologie/<strong>Onkologie</strong><br />

der Universitätsklinik<br />

Göttingen tätig.<br />

Hendrikje Robrecht-Kauenhoven,<br />

Mitarbeit im <strong>Psychosoziale</strong>n Dienst der Abt. Hämatologie/<br />

<strong>Onkologie</strong> der Universitätsklinik Göttingen, eigene <strong>Praxis</strong><br />

für Supervision und Psychotherapie, in der psychoonkologischen<br />

Weiterbildung tätig.<br />

Prof. Dr. Matthias Gründel,<br />

Mitarbeit im <strong>Psychosoziale</strong>n Dienst der Abt.<br />

Hämatologie/<strong>Onkologie</strong> der Universitätsklinik Göttingen,<br />

Professor für Sozialpsychologie im Stu<strong>die</strong>ngang Rehabilitationspsychologie<br />

der Fachhochschule Magdeburg-Stendal.<br />

Z. Allg. Med. 2003; 79: 84–89. © Hippokrates Verlag in MVS Medizinverlage Stuttgart GmbH & Co. KG, Stuttgart 2003 89

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