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Download (2,29 Mb) - Gesellschaft für Landeskunde

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derpublikationen heraus, beteiligte sich an<br />

wichtigen wissenschaftlichen Unternehmungen,<br />

startete ein vielseitiges Vortrags- und<br />

Exkursionsprogramm, was auch die Breitenwirkung<br />

förderte, und erhob immer wieder<br />

nachdrücklich seine Stimme bei kulturpolitischen<br />

Streitfragen. Die Zahl der Mitglieder<br />

überschritt bald deutlich die Tausendermarke<br />

und unter dem langjährigen Präsidenten<br />

KURT HOLTER (1911–2000; s. S.28) konnte<br />

das 150jährige Jubiläum besonders feierlich<br />

mit einem Festakt im Landestheater begangen<br />

werden, den auch der damalige Bundespräsident<br />

RUDOLF KIRCHSCHLÄGER<br />

durch seine Anwesenheit auszeichnete.<br />

Waren es lange Zeit nur „hochherzige Männer“,<br />

die die Geschicke des Vereins gelenkt<br />

hatten, so finden sich bald auch Frauen<br />

unter den Mitgliederlisten. Schon 1835 erscheint<br />

etwa Frau „JOSEPHA FEICHTIN-<br />

GER, Buchdruck – Besitzerin in Linz“ inmitten<br />

einer männlich dominierten Umgebung.<br />

Zunächst handelt es sich meist auch um<br />

Ehefrauen von Vorstandsmitgliedern oder<br />

deren Witwen, aber auch Aristokratinnen.<br />

Bald jedoch traten auch Geschäftsfrauen<br />

und Lehrerinnen bei, es dauerte allerdings<br />

noch einige Zeit bis mit ERIKA FAL-<br />

KENSAMMER die erste weibliche Autorin<br />

im Jahrbuch zu finden war – JbOÖMV 89,<br />

1940, S.11-119 – und noch länger bis eine<br />

Frau, MARIA PLAKOLM, in den Vorstand<br />

berufen wurde (1969).<br />

Heute ist ein maßgeblicher weiblicher<br />

Anteil auf allen Ebenen des Vereinslebens<br />

eine Selbstverständlichkeit<br />

geworden, wie auch eine Verbreiterung<br />

der gesellschaftlichen Basis,<br />

die weit mehr als die traditionellen<br />

Bildungsschichten umfasst. Erst vor<br />

kurzem wurde eine neue Vereinsbezeichnung<br />

gewählt, die jedoch auf<br />

die große Tradition Rücksicht nimmt<br />

und ebenso sind zeitgemäße Statuten<br />

ausgearbeitet worden, die den<br />

Erfordernissen des 21. Jahrhunderts<br />

Rechnung tragen (s. Beitrag S.9).<br />

Die historische Entwicklung der „<strong>Gesellschaft</strong><br />

für <strong>Landeskunde</strong> von Oberösterreich“<br />

in diesen 175 Jahren ist bis zu einem gewissen<br />

Grad ein Spiegelbild des ungeheuren<br />

Wandels, der in diesem Zeitraum in allen<br />

Lebensbereichen stattgefunden hat. Es<br />

bleibt aber nicht nur das Vermächtnis der<br />

Gründer und ihrer Nachfolger, deren Leistungen<br />

nicht hoch genug eingeschätzt werden<br />

können, das es sinngemäß weiter zu<br />

führen gilt. Man könnte fast meinen, man<br />

müsste gerade heute – wenn er nicht schon<br />

so lange existierte – einen derartigen Verein<br />

gründen. Denn der uns unmittelbar umgebende<br />

Lebensraum, die Kulturlandschaft<br />

und wie diese durch die Menschen bis in unsere<br />

Gegenwart gestaltet worden ist, ist ein<br />

enorm hohes Gut, deren Kenntnis für alle<br />

Oberösterreicher – ob sie sich nun dafür interessieren<br />

oder nicht – von Bedeutung ist<br />

und diese wird in Zukunft eher noch steigen.<br />

Die Menschen stellen immer Fragen, haben<br />

aber auch Anspruch darauf, dass die Informationen,<br />

die sie suchen auf wissenschaftlichen<br />

und seriösen Fundamenten beruhen,<br />

also weit über das hinausgehen, was täglich<br />

an Meldungen und Sensationen durch die<br />

Massenmedien geliefert wird.<br />

GEORG HEILINGSETZER<br />

Ausstellungsraum im alten Museumsgebäude<br />

Promenade 33 vor 1895 (Foto: OÖ. Landesmuseen)<br />

38. Jahrgang, Heft 3&4 / November 2008<br />

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