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Thema: Basistherapie - OSTAK

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Script – R1202 DVO Spezialkurs – 05.05.2012 - Dresden<br />

<strong>Thema</strong>:<br />

Lektion 5:<br />

Etablierte Therapien: Raloxifen und Strontiumranelat<br />

PD Dr. Klaus Abendroth<br />

RALOXIFEN als der Hauptveretreter der „Selektiven-Estrogen-Rezeptor-Modulatoren –<br />

SERM“ ist kein Steroidhormon, kein Estrogen! Die Substanz reagiert aber mit dem<br />

Estrogen-Rezeptor z.T. genomisch über zytoplasmatische Rezeptoren bis hin zur<br />

Genaktivierung im Zellkern, z.T nicht-genomisch über einem membranständigen<br />

Rezeptor. Raloxifen wirkt an den Estrogenrezeptoren im Knochengewebe agonistisch und<br />

entfaltet eine antiresorptive Wirkung, hingegen ist die Wirkung im Brust- oder<br />

Endometrium antagonistisch. Zu beachten ist die mit dem Alter abnehmende Zahl an<br />

Estrogen-Rezeptoren.<br />

Am Knochen stimuliert Raloxifen in den Osteoblasten die Synthese von TGFß, dem<br />

Wachstumsfaktor, der die Proliferation und Differenzierung von Osteoblasten-<br />

Vorläuferzellen stimuliert und die Synthese der Matrixproteine Fibronectin, Kollagen,<br />

Osteopontin und Osteonectin stimuliert. Außerdem hemmt TGFß Bildung und Aktivität<br />

der Osteoklasten und somit die Knochenresorption. Parallel dazu inhibiert Raloxifen die<br />

Expression von Interleukin 6 ) und damit die Osteoklastoneogenese. Bei dem Einfluss<br />

von Raloxifen auf beide natürliche Regulationswege des Remodelings überwiegt die<br />

Eigenschaften des Antiresorptivums.<br />

Die primäre Zielgruppe bildet die jüngere postmenopausale Frau (~60 bis 75 Jahre)<br />

mit gesicherter Osteoporose zur Prävention einer ersten oder weiteren<br />

Wirbelkörperfrakturen.<br />

Die MORE-Studie: (Multiple Outcomes of Raloxifene Evaluation / 7.700 Frauen < 80<br />

Jahre / mittleres Alter 66,5 Jahre/ primärer Endpunkt neue radiologische Wirbelfraktur,<br />

sekundär alle osteoporotische Frakturen) führte 1999 zur Zulassung als<br />

abbauhemmendes Antiosteoporotikum.<br />

Bei vorbestehenden Wirbelfrakturen lag die NNT bei nur 10 bis 16 um eine neue<br />

Wirbelfraktur zu verhindern und liegt damit im Bereich von Alendronat. Das<br />

nichtvertebrale Frakturrisiko konnte zwar auch gesenkt werden, aber ohne sichere<br />

Signifikanz.<br />

Bei Frauen mit einer Osteoporose ohne vorbestehende Wirbelfraktur lag die NNT bei 45<br />

bis 60 um eine erste Wirbelfraktur zu verhindern.<br />

Dosierung: 60mg als Tablette einmal pro Tag – Einnahme-Zeitpunkt und –Modalität<br />

können frei gewählt werden. Dazu immer nach Leitlinie Kalzium und Vitamin D nach<br />

Bedarf supplementieren.<br />

Die Effektivität der Raloxifen-Therapie ist neben der Senkung der Wirbelkörperfrakturrate<br />

an der Senkung der Knochenumbaumarker nicht aber an der Zunahme der<br />

Knochendichte zu erkennen.<br />

Nebenwirkungen:<br />

Venenthrombosen und Lungenembolien etwa 3mal häufiger auf als unter Placebo ( etwa<br />

wie bei der HRT). Grippeartige Beschwerden, Hitzewallungen, Wadenkrämpfe und<br />

Ödeme.<br />

Selten: Überempfindlichkeitsreaktion mit Hautausschlag, Ikterus und<br />

Leberenzymerhöhung,<br />

In der MORE-Studie beobachtete man in der Raloxifen-Gruppe mehr Fälle von Diabetes<br />

mellitus als in der Placebo-Gruppe.<br />

STRONTIUMRANELAT besteht aus 2 Atomen stabilem Strontium und 1 Molekül<br />

Ranelicsäure. Durch diese organische Komponente werden Resorption, Pharmakokinetik<br />

und Verträglichkeit des Gesamtmoleküls optimiert. Anorganisches Strontium wird sehr<br />

schlecht resorbiert.<br />

Im Knochen wird Strontium größtenteils auf der Kristalloberfläche adsorbiert und ersetzt<br />

nur geringfügig das Calcium im Apatitkristall des neu gebildeten Knochens ohne die<br />

Eigenschaften des Kristalls dabei zu verändern.<br />

Kompetenz /\ Wissen /\ Netzwerke Seite 7 von 20

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