Wahlkampf-Strategien 2013 – Das Hochamt der Demokratie

2. Ertragt tapfer und mit Haltung den umgekehrten Vorwurf, Ihr Heulsusen! 5
3. Wiederholt in Abständen, jedoch endlos den Vorwurf unter 1.!
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7.Rapid Response
Rapid Response is rapid, not slow.
Eine weitere golden Regel, die uns die
Amerikaner geschenkt haben. Im
Willy-Brandt-Haus wird schelmisch die
Anekdote erzählt, wie die Obama-Campaign-Manager
in ihrer Präsentation
vor sozialdemokratischem Publikum
intensiv auf die unbedingte Wichtigkeit
der Rapid Response hingewiesen haben.
Um dann bescheiden und selbstkritisch
einzugestehen: Yes, man müsse daran
arbeiten, noch schneller zu werden. Es
sei vorgekommen, dass die Freigabe
einer Attacken-Botschaft etwas länger
als 30 Minuten gedauert habe...
Die Einrichtung einer „Rapid
Response Unit“ im Willy-Brandt-Haus hat Monate benötigt. Gleichwohl hat die
SPD-Zentrale aktuell damit (noch?) ein Alleinstellungsmerkmal.
8.Polarisierung und Demokratie
Wir erleben den „bizarrsten“ Wahlkampf aller Zeiten 6 . Alle Bundeskanzler haben
polarisiert, „Mutti“ Angela Merkel kommt im Land der „Eingeschlafenheit“ ohne
eigene Ideen aus: „Verbiedermeierung durch Merkels Wohlfühlpolitik.“ 7 Die HAZ
kommentiert: „Noch so einen Wahlkampf wie 2009 darf es nicht geben. Er zöge eine
dauerhafte Beschädigung der demokratischen Kultur in Deutschland nach sich.“ 8
Ergo ist „negative campaigning“ als Beitrag zur Wiederherstellung politischer
Unterscheidbarkeit ein edler Dienst an der Demokratie. „Asymmetrische Demobilisierung“
beantworten mit „symmetrischer Polarisierung“. Im Sinne von Georg
Kreisler 9 : „Man schreibt Böses, um Gutes zu bewirken.“
5
Und schaut einfach nicht mehr ins Internet, falls es einen shitstorm geben sollte.
6
Hans-Ulrich Jörges, Stern, 04.04.13, S. 21.
7
Dirk Kurbjuweit: „Das zweite Biedermeier“, Der Spiegel 20/2013, S. 47.
8
Reinhard Urschel, 16.5.13.
9
http://www.zeit.de/2011/31/DOS-Kreisler-Interview