Ausgabe 02/08 - Kinderfreunde OberÃ¶sterreich

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kids-tipps Willi Holzleitner aus Linz erzählt uns in dieser Ausgabe über seine Eltern. Er ist 12 Jahre alt und hat noch 2 jüngere Geschwister. Willi streift am liebsten in freier Wildbahn mit seinen Freunden umher, experimentiert mit Leidenschaft in der Natur und geht gerne ins Kino. Dann und wann ist er mit Begeisterung bei größeren Events der Kinderfreunde dabei. Das Jahresspiel 08: eine Jahrhundertidee zum Spielen Was gefällt dir an deinen Eltern? Mir gefällt, dass sie so lustig sind, oft Blödsinn machen, mit uns Kindern „raufen“ und einfach, dass sie so sind, wie sie sind. Was gefällt dir an deinen Eltern nicht so? Mir gefällt nicht, dass sie manchmal auch streng sein können und mit uns schimpfen. Wenn du ein Zauberer wärst, wie würdest du deine Eltern verzaubern? Ich würde sie in gar nichts verzaubern, weil ich sie so mag, wie sie sind. Wie wirst du mit deinen eigenen Kindern mal umgehen? Ich werde einmal sehr nett sein zu ihnen, freundlich und lustig. Einfach so, wie meine Eltern mit mir umgehen. Danke für deine Tipps Willi! Unter dem Motto „Geschichte kann auch spannend sein“ widmete sich das Jahresspiel der Kinderfreunde ein ganzes Jahr lang der Vergangenheit, aber auch der Zukunft. Wie haben Kinder früher gelebt, welche Rechte hatten sie im Vergleich zu heute, wie hat sich die eigene Gruppe in den letzten Jahren oder Jahrzehnten entwickelt, welche Spiele waren früher modern: diese und viele andere Fragen stellten sich bundesweit 140 Kindergruppen aufgeteilt auf 81 Ortsgruppen, drei Horte, sieben Eltern-Kind-Zentren und neun Kinderfreunde-Projekte (Jugendzentren, Freispielgelände, etc.) aus sechs Bundesländern. Bildung muss sein Vielfältige Angebote der Kinderfreunde OÖ stark vertreten Mehr als die Hälfte der teilnehmenden Kinder kam aus Oberösterreich, es waren nämlich insgesamt 97 Kindergruppen aus 55 oö. Ortsgruppen, 2 Horten, dem Freispielgelände Ebelsberg und sieben Eltern- Kind-Zentren mit dabei. Sie beteiligten sich an den zwei bundesweiten Aktionen zum internationalen Tag der Kinderrechte, und widmeten sich der Geschichte, den Spielen, Liedern, Festen und Ritualen aus Vergangenheit und Gegenwart. Viele nahmen auch am Jubiläumspfingstlager in Mödling teil. Umfangreiches Spiel- und Informationsmaterial Besonders großen Anklang fand die „Spielkartei mit 104 Spielen“ für die Gruppe (für drinnen, draußen, kleine Gruppen, große Gruppen, kleine Kinder, große Kinder) und eine „Methodenkartei mit 27 Methoden zur Mitbestimmung“. Die Methodenkartei steht ab sofort unter www.dieruebe.at zum Download bereit. Ein positives Resümee zum Jahresspiel 08 zieht Hannes Zweimüller, der Ansprechpartner für alle Kindergruppen aus OÖ. „Viele Gruppen haben sich intensiv mit Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft auseinandergesetzt. Das Jahresspiel bildete einen tollen roten Faden im 100- Jahr-Jubiläumsjahr der Kinderfreunde.“, so Zweimüller. Kindheit im Wandel der Zeit Fahrende Ausstellung war in ganz OÖ unterwegs unglaublich … Im 18. und 19. Jahrhundert bekam man im Armenhaus Essen Obdach im Gegenzug für Arbeit, mit der vermutlich die Unterhaltskosten bestritten wurden. Jede/r, der/die körperlich dazu imstande war, hatte zu arbeiten, und zwar schon ab dem dritten Lebensjahr! Selbst Männer wie Locke, Voltaire und Daniel Dafoe, die bekannt sind für ihre Philanthropie, warnten vor Großzügigkeit gegenüber bedürftigen Kindern und vertraten die Ansicht, dass auch schon Drei- bis Vierjährige ihren Lebensunterhalt verdienen sollten. Quelle: S. Thurer, „Mythos Mutterschaft – Wie der Zeitgeist das Bild der guten Mutter immer wieder neu erfindet“, Verlag Droemer Knaur Die Kinderfreunde bieten ihren MitarbeiterInnen optimale Weiterentwicklungsmöglichkeiten. Eines der zahlreichen Angebote ist der zum fünften Mal laufende Kinderfreunde-Management-Lehrgang (KFML). Dieser stellt die Entwicklung der Person in den Mittelpunkt. Verschiedene Theorie- und Methodenmodelle helfen den TeilnehmerInnen, ein ganzheitliches Bild über sich und ihre Arbeit bei den Kinderfreunden zu bekommen. Bianca Feichtinger, die hauptberuflich im Softwareengineering arbeitet und als pädagogische Mitarbeiterin bei der Ortsgruppe Wels/Lichtenegg aktiv ist, absolviert derzeit diesen Lehrgang. Besonders angesprochen hat sie die Vielfältigkeit und die Praxisnähe des Lehrgangs. „Die Fähigkeiten, die wir erlernen, sind überall einsetzbar“, ist sie überzeugt. Auch Melanie Gusterer schätzt „die Möglichkeit, Erfahrungen zu sammeln“. Bei der Arbeit im Landesteam der Roten Falken kommt der Schülerin aus Linz das im KFML erworbene Wissen zugute. Besonders gut gefällt Melanie „das Team, das ist absolut super“. Das sagt auch Christopher Bauer, der hauptberuflich die Ferien- Camps der Kinderfreunde organisiert. Aus allen Bereichen der Kinderfreunde kommen die TeilnehmerInnen, und das ist „für den Lehrgang unglaublich bereichernd“. Persönlich profitiere Bauer z.B. durch den Teil über Projektmanagement, denn „das Wissen darüber kann ich sowohl bei den Kinderfreunden, wie auch woanders gut einsetzen“. Bildungsprogramm mit vielen Angeboten Das aktuelle Bildungsprogramm der Kinderfreunde in OÖ gibt Auskunft über weitere Ausbildungsmöglichkeiten bei den Kinderfreunden. Alles, was man für die Arbeit mit Kindern wissen muss, kann man bei den hier angebotenen Veranstaltungen erfahren. Klar, dass bei den Kinderfreunden der Spaß an der Bildung nicht zu kurz kommt, und das nicht nur bei der Faschingsschulung! Die Angebote stehen allen Interessierten offen. Mehr Infos über die vielen Weiterbildungsmöglichkeiten der Kinderfreunde finden sich im Bildungsprogramm 08/09. Angefordert werden kann dieses unter der Telefonnummer 070 / 77 30 11 - 0 oder unter info@kinderfreunde.cc. Einen Einblick in die Lebensweise der Kinder anno 1908 lieferte die Fahrende Ausstellung der oö. Kinderfreunde. Womit spielten und was aßen Kinder? Wie war ihr Tagesablauf und wie unterscheidet er sich von dem heutiger Kinder? Alles Fragen, zu der die Fahrende Ausstellung zum Thema „Kindheit im Wandel der Zeit“ Einblicke lieferte. Besuchen konnte man dieses interaktive Museum auf Rädern bei vielen Festen und Aktivitäten der oö. Ortsgruppen und es stieß allerorts auf reges Interesse. Der Ausstellungsfolder mit vielen Interessanten Details über das Familienleben der letzten hundert Jahre ist um € 1,- unter info@kinderfreunde. cc oder 0732 / 77 30 11 zu bestellen. 4 Dezember 2008
Kinderrechte konkret „Kinderrechte“ – viele Menschen können mit diesem Begriff wenig anfangen. Kurz notiert Karotten aus dem Automaten. Die lettische Regierung will gesunde Ernährung in Schulen und Kindergärten. Energy-Drinks, Zuckerl und Schokoriegel werden verboten. Künftig sollen an Lettlands Schulen Automaten aufgestellt werden, die statt den üblichen Schokoriegeln und sonstigen vorgefertigten Snacks frische Karotten ausspucken. Eine Packung frischer Karotten soll demnach zehn bis 15 Santims (14 bis 21 Eurocent) kosten. Quelle: www.derstandard.at, 29.09.08 Auch Kinder wissen meist um ihre Rechte wenig Bescheid. Den Kinderfreunden ist das Thema wichtig. Kinderrechte werden im Alltag gelebt und stehen auch immer wieder im Zentrum von Veranstaltungen und Kampagnen. Die heurige Unterschriften-Aktion für das Festschreiben der UN-Kinderrechtekonvention in der österreichischen Bundesverfassung war eine dieser Kampagnen, die die Kinderrechte in Gesprächen und auch medial ins Zentrum rückte. Mehr als 10.000 Unterschriften wurden Mitte November gezählt. Jetzt bleibt nur noch zu hoffen, dass die PolitikerInnen die Aufforderung, die Kinderrechte in der Bundesverfassung zu verankern, ernst nehmen. Schließlich wird die UN-Kinderrechte-Konvention 2009 bereits 20 Jahre alt – und 20 Jahre sind genug, um auf ein Gesetz zu warten! Die Kinderrechte-Uni ist anders Ende Mai kamen sechs Schulklassen zur Kinderrechte-Uni in den u-hof in Linz. Gemeinsam mit den „GastprofessorInnen“, der Kinder- und Jugendanwältin Mag. a Christine Winkler-Kirchberger, LR Josef Ackerl, OÖN-Redakteurin Barbara Rohrhofer, ORF- Redakteurin Helga Janisch, LAbg. und Schwimmstaatsmeisterin Vera Lischka sowie LASK-Co-Trainer und Ex-Fußball-Nationalspieler Christian Stumpf diskutierten 160 Kinder im Alter zwischen sechs und zehn Jahren ihre Rechte. Das Besondere an der Kinderrechte- Uni ist, dass den Kindern nicht Erwachsenenwissen vorgetragen wird. Die Kinder setzen sich vielmehr in altersadäquater Form und mit fachlicher Unterstützung mit ihrer Lebenssituation auseinander. Die Selbst- und Mitbestimmung der jungen Studierenden unterscheidet die Kinderrechte-Uni von anderen Kinder-Unis. Die nächste Kinderrechte-Uni wird im Jahr 2010 stattfinden. Recht auf Kultur beim Internationalen Kinderfilmfestival „Kinder und Jugendliche haben das Recht auf Ruhe und Freizeit, auf Spiel und Teilnahme am kulturellen und künstlerischen Leben.“ Diesen Artikel 31 aus der UN-Kinderrechtekonvention setzen die oö. Kinderfreunde u.a. aktiv mit dem Internationalen Kinderfilmfestival um. Dieses findet Ende November schon zum dritten Mal statt. Große Kunst für junge Augen, so die Devise. Träume, Sehnsüchte, Abenteuer und pfiffige Kinder-Streiche flimmern beim Kinderfilmfestival über die große Leinwand. Das alles auf höchstem Niveau! Ziel der Kinderfilme ist, den Kindern etwas über die Welt um sie herum zu erzählen, ihre Fantasie anzuregen, sie etwas lernen zu lassen und sie gut zu unterhalten. Linz09 und die Kinderkultur Hohe Erwartungen setzten die Kinderfreunde auf das Programm der Kulturhauptstadt Linz09. Eine Stadt, die viel in Kunst, Bauten und KünstlerInnen investiert, würde doch sicher nicht auf die Kinder vergessen. Leider scheinen sich die hohen Erwartungen nicht zu erfüllen. Erfreulicherweise sind Linz09 und die Kinderfreunde zwar mit einigen Projekten Kooperationspartner, jedoch möchten wir „trotzdem“ anmerken, dass gerade nachhaltige Projekte, die sich mit dem Thema Kinder und Kunst auseinandersetzen, nicht zu finden sind bzw. nicht ausgewählt wurden. Das Programm für Kinder bleibt an der Oberfläche - Kindern wird meist von Erwachsenen konzipierte Kost vorgesetzt. Somit bleibt es bei uns Kinderfreunden „Linz zur Kinderrechte-Hauptstadt Europas zu machen“! Schulstress für Eltern. Laut einer Umfrage der AK Wien bekommen 56 Prozent der SchülerInnen unter 14 Jahren täglich Hilfe bei den Hausübungen. Am höchsten liegt der Wert in der Volksschule: 69 Prozent aller Kinder gehen mit ihren Eltern täglich den Lernstoff durch, in der Hauptschule sind es 54 und in der AHS 32 Prozent. Insgesamt hat der Schulstress für Mütter und Väter zugenommen. Gefordert wird eine Entlastung der Eltern - etwa durch ein flächendeckendes Angebot an Ganztagsschulen. Quelle: www.derstandard.at, 29.08.08 Soziale Wärme in der Schule gefordert. ForscherInnen der Universität Houston haben in mehreren Studien mit sozial benachteiligten SchülerInnen festgestellt, dass eine gute Beziehung zu den LehrerInnen die beste Prävention für “Risiko-Verhalten” wie Gewalt, Drogensucht oder Teenagerschwangerschaften sei. “Die Schüler wollen zuerst wissen, wie sehr sich der Lehrer um sie kümmert, erst dann, wie viel er weiß.” Auf Leistungsdruck reagieren SchülerInnen negativ. “Sagt ein Lehrer: ‘Du musst lernen’, entsteht nur ein Machtkampf mit dem Schüler”, so Vera Zimprich, die Vorsitzende der Österreichischen Gesellschaft für Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie. Quelle: www.derstandard.at, 25.09.08 Arme Kinder werden bei Schulwahl benachteiligt. Eine Studie des Instituts für Soziologie der Universität Mainz zeigt, dass Kinder aus der niedrigsten Bildungsund Einkommensgruppe mit der Durchschnittsnote 2,0 nur mit einer Wahrscheinlichkeit von 76 Prozent eine Gymnasialempfehlung bekommen. Kinder von Eltern mit Matura, bzw. Uni-Abschluss, ebenfalls mit der Durchschnittsnote 2,0 erhielten jedoch zu 97 Prozent eine Empfehlung für das Gymnasium. Bei schlechteren Noten habe die soziale Herkunft eine noch größere Bedeutung. Vergleicht man Kinder mit und ohne Migrationshintergrund, dann zeigte sich, dass Kinder ohne Migrationshintergrund zu 66 Prozent eine Gymnasialempfehlung erhielten und Kinder mit Migrationshintergrund nur zu 50 Prozent. “Dieser Abstand lässt sich aber nahezu vollständig auf die schlechtere Einkommens- und Bildungsposition der betroffenen Haushalte mit Migrationshintergrund zurückführen”, heißt es in dem Bericht. Quelle: www.derstandard.at, 11.09.08 Wer Kinder hat, lebt länger. Eine Untersuchung anhand der demografischen Daten von 1,5 Millionen NorwegerInnen ergab, dass Menschen mit Kindern ein deutlich geringeres Sterblichkeitsrisiko aufweisen. Die Studie nahm sich der Altersgruppe zwischen 45 und 68 Jahren an und verzeichnete bei Frauen ein 50 Prozent geringeres Sterblichkeitsrisiko. Aber auch die Väter von Kindern weisen eine 35 Prozent geringere Mortalitätsrate. Die mögliche Ursache könnten die psychologischen Effekte, die Mutter- und Vaterschaft mit sich bringen, sein. So fühlen sich Erwachsene mit Kindern im Alter weniger alleine, und es zeigt sich ein gesünderer Lebenswandel durch das Leben in einer Familie. www.kindaktuell.at, 16.08.08 Dezember 2008 5
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Seite 3: Kindern ein anspruchsvolles Program
Seite 7 und 8: Gewaltspielzeug - Nein Danke!. Fort

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