1 Wortbildung. Grundbegriffe - palacha`s web
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<strong>Wortbildung</strong><br />
Flexionsmorpheme<br />
Sie treten nur als gebundene Morpheme auf. Durch die Flexionsmorpheme<br />
werden keine neuen Wörter geschaffen, sondern die Beziehungen der Wörter<br />
im Satz ausgedrückt. Flexionsmorpheme sind also auf Satzebene relevant und<br />
haben im Wesentlichen syntaktische Funktion. Da Flexionsmorpheme nur<br />
grammatische Bedeutung tragen und nur am Ende von Morphemkonstruktionen<br />
vorkommen können, haben sie nur einen sekundären Stellenwert.<br />
Flexionsmorpheme weisen einen Spezialfall auf; aufgrund ihrer rein syntaktischen<br />
grammatischen Funktion besteht das Paradigma zur Kasusbezeichnung<br />
im Singular z.B. bei dem Wort Wolf aus:<br />
Nom. der Wolf {-0} Nullmorphem<br />
Gen. des Wolfes {-es} den Genitiv kennzeichnendem Flexionsmorphem<br />
Dat. dem Wolf(e) {-e} Dativmarkierung (heute nur noch selten)<br />
Akk. den Wolf {-0} Nullmorphem<br />
Die Morpheme können wir nach folgendem Diagramm klassifizieren (LÜHR<br />
1993: 146):<br />
Morpheme<br />
frei<br />
gebunden<br />
lexikalisch grammatisch lexikalisch grammatisch<br />
{schlange} {im}: {sorg} -t, -e: Allomorphe von<br />
{haus}: Portemanteau- {ruh}:<br />
Flexionsmorphemen<br />
Basismorphem Morphem Basismorphem {un}:<br />
{für}<br />
<strong>Wortbildung</strong>smorphem:<br />
Präfix<br />
{e}:<br />
<strong>Wortbildung</strong>smorphem:<br />
Suffix<br />
1.2 Sonderfälle der Morpheme<br />
Neben der bisherigen Einteilungsmöglichkeit und Definition der Morphemtypen<br />
gibt es noch weitere wichtige methodische und terminologische Ergänzungen.<br />
Folgende Aspekte sind zu berücksichtigen: