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Ganganalytische Bewertung der Eigenschaften von Orthesen für ...

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2. Material und Methode - 17 –<br />

• Der Proband wird nicht (im Unterbewußtsein) mit den Füßen auf die Kraftmeßplatten “zielen”,<br />

da er sich stets auf den Platten befindet. Bei konventionellen Messungen, mit im Boden<br />

versenkten Kraftmeßplatten, wird <strong>der</strong> Proband gebeten, beim Gehen nicht auf die Position <strong>der</strong><br />

Platten zu achten, doch die meisten än<strong>der</strong>n doch ihren Gang und die Schrittlänge, um die<br />

Platten zu treffen.<br />

• Die Meßbedingungen sind präzise wie<strong>der</strong>holbar (gleiche Geschwindigkeit und Dauer), und es<br />

besteht die Möglichkeit, bestimmte Abläufe (Geschwindigkeitsprofile) vorzugeben (s. 2.3.3.2).<br />

• Eine evtl. Verkabelung des Probanden <strong>für</strong> zusätzliche Meßinstrumente (s. 2.3.8) ist nicht<br />

bewegungseinschränkend, da seine räumliche Bewegung gering ist.<br />

Jedoch ist es möglich (aber nicht eindeutig festgestellt worden), daß <strong>der</strong> Proband auf dem Laufband<br />

an<strong>der</strong>s gehen könnte als auf festem Boden. Die Ursache könnte physiologisch sein: <strong>der</strong> Proband<br />

könnte eher passiv stehen und seine Beine vom Laufband nach hinten fahren lassen, statt sich aktiv<br />

nach Vorne zu treiben. Doch die physikalischen Bedingungen sind gleich; er muß sich fortbewegen,<br />

um nicht vom Laufband nach hinten getragen zu werden.<br />

Wahrscheinlicher wäre ein psychologischer Einfluß; vielleicht fühlt sich <strong>der</strong> Proband unstabil<br />

o<strong>der</strong> ängstlich. Um Angst zu vermeiden, wird <strong>der</strong> Proband vorsichtig ins Gehen auf dem Laufband<br />

eingeführt, Sicherheitsvorrichtungen erklärt und das Laufband langsam beschleunigt und abgebremst.<br />

Außerdem bietet das im Institut verwendete Laufband eine große Lauffläche (90 x 300 cm), die auf<br />

einer Ebene mit einem großen, flachen Podest liegt; es entseht also keine Angst, herunter zu fallen.<br />

Alle Menschen, die zum ersten Mal auf dem Laufband gehen, laufen „wie auf Eiern“. Doch nach<br />

wenigen Minuten hat sich <strong>der</strong> Proband akklimatisiert, er achtet weniger bewußt auf seinen Gang und<br />

es kehrt sein normales Gangbild zurück. Anfängliche Sorgen, daß die Spina-bifida-Kin<strong>der</strong> mit ihrem<br />

etwas unstabileren Gang Schwierigkeiten auf dem Laufband haben könnten, haben sich nicht<br />

bestätigt.<br />

2.3.3.1 Aufbau <strong>der</strong> Laufbandsteuerung<br />

Die Aufgabe <strong>der</strong> Laufbandsteuerung ist es, den Motor des Laufbandes (3 kW<br />

Gleichstrommotor) so anzusteuern, daß eine sichere, genaue Geschwindigkeit gewährleistet ist.<br />

Lei<strong>der</strong> entwickelte die vorhandene Steuerung kurz nach Beginn <strong>der</strong> Messungen einen irreparablen<br />

Fehler, so daß eine komplett neue Laufbandsteuerung aufgebaut werden mußte.<br />

Kernstück <strong>der</strong> neuen Steuerung ist eine kommerzielle Motorsteuerung (Fa. Eurotherm) mit<br />

Netzfilter, die die erfor<strong>der</strong>liche Leistung bringt und ausreichende Steuerein- und ausgänge besitzt.<br />

Von <strong>der</strong> alten Steuerung konnten das Gehäuse und eine 12V-Spannungsversorgung übernommen<br />

werden. Eine Relaisplatine ermöglicht den Betrieb in Vorwärts- und Rückwärts-Richtungen; sie<br />

schaltet auch die Feldwicklung des Motors bei Stillstand aus, um eine Überhitzung zu vermeiden,<br />

und sie verhin<strong>der</strong>t ein versehentliches Richtungsumschalten bei laufendem Motor.<br />

Die Laufbandsteuerung wird über eine Handsteuerung bedient. Auf dieser befindet sich eine<br />

Geschwindigkeitsanzeige (km/h), eine Anzeige <strong>der</strong> Betriebsbereitschaft, „Schneller“ und<br />

„Langsamer“-Tasten (um die Geschwindigkeit zu regeln), eine Reset-Taste (um nach Behebung <strong>von</strong><br />

einem Fehler wie<strong>der</strong> auf Betriebsbereitschaft zu schalten; diese kann auch als eine Art<br />

Kin<strong>der</strong>sicherung verwendet werden), und eine Notaus-Taste. Werden die „Schneller“ und<br />

„Langsamer“-Tasten gleichzeitig betätigt, so wird das Laufband automatisch sanft abgebremst und<br />

angehalten.<br />

Die Steuerung verfügt über vier Notausschalter; das Auslösen einer dieser Schalter führt zum<br />

sofortigen Stillstand des Laufbandes. Eine Notaus-Taste befindet sich an <strong>der</strong> Handsteuerung; ein<br />

zweiter Pilzknopf ist in <strong>der</strong> Nähe einer zweiten Aufsichtsperson (am Rechner). Ein dritter Schalter<br />

ist an <strong>der</strong> Decke über dem Laufband befestigt; dem Probanden kann ein Sicherheitsgeschirr angelegt<br />

werden, welches über einem Seil an diesem Schalter befestigt wird. Sollte <strong>der</strong> Proband fallen o<strong>der</strong>

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