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„Stiftung Parität <strong>Berlin</strong>“ präsentiert Projekte zur <strong>Berlin</strong>er Stiftungswoche<br />
Foto: Gisela Schuster<br />
Sehr geehrte Damen und Herren,<br />
liebe Mitglieder,<br />
ein uralter Begriff ist wieder hochmodern. Zum ersten Mal<br />
tauchte das Verb „stiften“ im Althochdeutschen des 9. Jahrhunderts<br />
auf – und behielt seine ursprüngliche Bedeutung<br />
bis auf den heutigen Tag. Wer etwas spenden, schenken,<br />
einrichten oder gründen will, der stiftet, wird zum Stifter.<br />
Seit dem Mittelalter werden „Stiftungen“ mit Gemeinnützigkeit<br />
in Beziehung gesetzt.<br />
Sie folgen seither Zwecken, die der Allgemeinheit zugute<br />
kommen, als kultur- und bildungsfördernde Institutionen,<br />
soziale Einrichtungen, partei- und<br />
politiknahe Körperschaften, ökologische<br />
oder gewerkschaftliche<br />
Initiativen. 96 Prozent der knapp<br />
Barbara John ist Vorsitzende<br />
des <strong>Paritätische</strong>n<br />
Wohlfahrtsverbandes<br />
<strong>Berlin</strong><br />
20 000 Stiftungen, die ihren Sitz in<br />
Deutschland haben, sind gemeinnützig.<br />
<strong>Berlin</strong> weist – jedenfalls im<br />
Vergleich mit anderen deutschen<br />
Großstädten – eine vergleichsweise<br />
bescheidene Stiftungsdichte<br />
auf; in <strong>Berlin</strong>, ehedem Kapitale<br />
der Stifter und Stiftungen, kommen<br />
auf 100 000 Einwohner<br />
„nur“ 22 Stiftungen, fast viermal weniger als in Spitzenreiterstädten<br />
wie Würzburg oder Frankfurt am Main.<br />
Die alljährliche <strong>Berlin</strong>er Stiftungswoche könnte, unbeabsichtigt,<br />
auch den Zweck erfüllen, den historisch bedingten<br />
Abstand wieder aufzuholen. Zum vierten Mal laden die<br />
Initiatoren dieser verdienstvollen Veranstaltung – zu ihnen<br />
gehört auch der <strong>Paritätische</strong> <strong>Berlin</strong> – <strong>Berlin</strong>er Bürger<br />
dazu ein, die Vielfalt und die Möglichkeiten von Stiftungsarbeit<br />
zu erkunden und vielleicht Anregungen für eigene<br />
Vorhaben aufzugreifen. Unter dem etwas sperrigen Titel<br />
„Europa sind WIR! … und nun?“ wollen sich rund 120<br />
Stiftungen vom 4. bis 14. Juni 2013 präsentieren, darunter<br />
natürlich auch die „Stiftung Parität <strong>Berlin</strong>“, die vom <strong>Paritätische</strong>n<br />
Landesverband <strong>Berlin</strong> getragen wird.<br />
Im vergangenen Jahr hat die „Stiftung Parität <strong>Berlin</strong>“ 86<br />
Einzelprojekte und Maßnahmen gefördert. Auf einen Förderschwerpunkt,<br />
nämlich das Programm KinderZukunft,<br />
das Stipendien und Sachmittel für begabte Kinder aus<br />
armen bildungsfernen Familien finanziert, weisen wir im<br />
<strong>Paritätische</strong>n Rundbrief und auf www.paritaet-berlin.de regelmäßig<br />
hin.<br />
Weitere Förderschwerpunkte der „Stiftung Parität <strong>Berlin</strong>“<br />
sollen anlässlich der „<strong>Berlin</strong>er Stiftungswoche 2013“ besonders<br />
präsentiert werden, weil sie in <strong>Berlin</strong> innovative,<br />
kreative, integrative und aktuelle Initiativen möglich machen,<br />
die sonst auf der Strecke blieben.<br />
• Zum Beispiel das Nueva-Konzept der Lebenshilfe Bildung<br />
gGmbH, das in der Behindertenhilfe für Furore<br />
gesorgt hat. Menschen mit erheblichen Lernschwierigkeiten<br />
oder geistigen Behinderungen wurden und werden<br />
so ausgebildet, dass sie nach zwei Jahren beruflich<br />
fit sind, um soziale Dienstleistungen im Behindertenbereich<br />
zu bewerten, zu „evaluieren“.<br />
• Oder das interkulturelle Konzept von „Bornitz 101“<br />
in der Trägerschaft des Publicata e.V. in Lichtenberg,<br />
das internationale Jugendbegegnungen, Workshops,<br />
Seminare und Projekte für junge Migrantinnen und<br />
Migranten vorsieht, etwa Deutschintegrationskurse.<br />
Im „Bornitz 101“ wird den Jugendlichen – viele<br />
kommen aus Flüchtlingsfamilien – Orientierung fürs<br />
Berufsleben angeboten, zum Beispiel in der Holz-,<br />
Druck-, Medien- und Kfz-Werkstatt.<br />
• Spielerisch, artistisch und circensisch geht es beim Jugendzirkus<br />
Cabuwazi zu, wo Jugendliche in ihrer Freizeit<br />
ganz nebenbei lernen können, sprachliche und<br />
kulturelle Hürden abzubauen und gleichzeitig Selbstbewusstsein<br />
und -verantwortung zu stärken, wenn sie<br />
öffentlich auftreten. Unter der Zirkuskuppel lernen<br />
sie so fast nebenbei, wie kulturelle Vielfalt und unterschiedliche<br />
Wertesysteme das Leben und die kreative<br />
Arbeit im Jugendzirkus bereichern. Zur Freude des<br />
Publikums.<br />
• Die Stiftung Parität <strong>Berlin</strong> ermöglicht auch die „Hotline-Kinderschutz<br />
– mehrsprachig“, die seit Herbst<br />
2012 „am Netz“ ist. In Regie des Trägers Lebenswelt,<br />
einer <strong>Paritätische</strong>n Mitgliedsorganisation, berät die<br />
„Hotline Kinderschutz – mehrsprachig“ neuerdings<br />
auch in arabischer, türkischer und russischer Sprache.<br />
Kenntnisreiche und erfahrene Mitarbeiter organisieren<br />
Plakatkampagnen zum Thema und halten Kontakt zu<br />
Geburtskliniken, Ärzten, Ämtern und der Polizei, um<br />
die (inter-)kulturellen Aspekte von Gewalt in der Erziehung<br />
zu thematisieren.<br />
Diese und 82 weitere Initiativen macht Geld möglich, das<br />
aus den Erlösen und Kapitalzinsen der „Stiftung Parität<br />
<strong>Berlin</strong>“ kommt. Sehr gut investiertes Geld, finde ich. Und<br />
die eingesetzten Mittel gehen vorzüglich mit den Stiftungszwecken<br />
einher, die die Arbeit der „Stiftung Parität <strong>Berlin</strong>“<br />
gemäß ihrer Satzung bestimmen: bürgerschaftliches Engagement<br />
zugunsten des Wohlfahrtswesens und Einbindung<br />
Freiwilliger in die soziale Arbeit der Mitgliedsorganisationen.<br />
Was die „Stiftung Parität <strong>Berlin</strong>“ auf diese Weise (mit)ermöglicht,<br />
ist sehr konkret, wie die Beispiele oben zeigen.<br />
Sehr praktisch trägt ihr Engagement damit zu einem Zusammenhalt<br />
unseres Gemeinwesens bei, der in theoretischen<br />
Erörterungen oder unverbindlichen Sonntagsreden<br />
gerne heraufbeschworen, doch seltener verwirklicht wird.<br />
Herzlich, Ihre<br />
April 2013 1
Inhalt<br />
4-6<br />
7<br />
7-9<br />
10-11<br />
12-14<br />
15-16<br />
17<br />
18-20<br />
Landesgeschäftsstelle<br />
● Rainer Lachenmayer: Ein schneller Querdenker<br />
- und frischgebackener Ruheständler<br />
● Volles Haus am Urban<br />
● Trauer um Michael Hoffmann-Bayer<br />
Gesamtverband<br />
● 10 Jahre Agenda 2010: „Folgenschwere<br />
sozialstaatliche Verirrung“<br />
Bürgerengagement<br />
● Freiwillige vor, denn: „Engagement<br />
öffnet Welten“<br />
● Sternenfischer: Die Agentur, die in fünf<br />
Jahren mehr als 1700 Freiwillige vermittelte<br />
● Stiftungswoche im Zeichen von Europa<br />
● Jung und – wenig Zeit fürs Ehrenamt<br />
Im Gespräch<br />
● Interview mit Jörg Steinert, Geschäftsführer<br />
des Lesben- und Schwulenverbandes<br />
<strong>Berlin</strong>-Brandenburg (LSVD).<br />
Aktuell<br />
● Fragen und Antworten zu „Zuwendungsrecht“<br />
und „Finanzen“<br />
● Die Sozial-Branche diskutiert ihre Gehälter<br />
Wettbewerbe, Förderpreise<br />
● Preise für gute Jugendpolitik in Praxis,<br />
Theorie und Publizistik<br />
Lektüre / Ältere Bürger<br />
● Wir werden immer älter – und bleiben<br />
immer aktiver, auch im Beruf<br />
Pressespiegel<br />
21<br />
22<br />
23<br />
23<br />
24-25<br />
26-27<br />
28<br />
28-29<br />
30-36<br />
Einwanderung<br />
● <strong>Berlin</strong>: Integration von Einwanderern ist<br />
auf einem guten Weg<br />
Familie<br />
● Ziegengehege und Spreekähne zur „Langen<br />
Nacht der Familien“<br />
Frauen und Mädchen<br />
● Afrika: Immer mehr Frauen wehren sich<br />
gegen Verstümmelung<br />
Gesundheit<br />
● Drei Jahrzehnte psychosoziale Beratung<br />
für Krebskranke<br />
Kinder- und Jugendhilfe<br />
● Notdienst: Immer mehr Kinder bleiben<br />
immer länger in Obhut<br />
● Ein Dreiklang mit Misstönen – zu Lasten<br />
der Jugendhilfe<br />
Kultur<br />
● Kultur für Ältere, die Lust auf Neues haben<br />
● „Kultur macht stark - HIER und überall“<br />
Soziales<br />
● Kläger erstreitet deutlich höhere Kosten<br />
der Unterkunft (KdU)<br />
Opfer- und Straffälligenhilfe<br />
● Praktische Wege zum Täter-Opfer-Ausgleich<br />
● Aus- und Weiterbildung, Recht & Rat,<br />
Service, Pinnwand<br />
Titelseite links oben: Projekt gesunde Ernährung in einer Kindertagesstätte der Outlaw gGmbH<br />
Mitte: ältere Menschen, Treffen in der Begegnungsstätte Foto: Unionhilfswerk e.V.<br />
Unten: ambulante Pflege, hier Tagespflege Schöneberger Insel. Träger: Nachbarschaftsheim Schöneberg Pflegerische<br />
Dienste. Foto: Jörg Farys<br />
Oben: Prof. Barbara John beim bundesweiten Vorlesetag in der Ottfried Preußler Grundschule. Foto: Michael Janda<br />
Unten: Kinder- und Jugendzirkus Cabuwazi, Projekt „Vielfalt tut gut“. Foto: Antje Berghäuser<br />
2 April 2013
Impressum<br />
So gesehen...<br />
Welche Farbe hat mein Schatten? Wie<br />
bekommt mein Schatten etwas Fliegendes?<br />
Diesen und anderen Fragen<br />
sind acht Teilnehmer mit Behinderung der<br />
Kunstgruppe Tiergarten des Unionhilfswerks<br />
im Projekt „Verwandelte Schatten“ kreativ<br />
nachgegangen. Irgendwann entstand die Idee,<br />
sich mit den so entstandenen großen Figuren in<br />
den öffentlichen Raum zu wagen. Mit viel Spaß<br />
am Ausprobieren und Darstellen entstanden<br />
spielerisch und spontan originelle Fotos, die in<br />
einer Ausstellung vom 1. Mai bis 31. Juli in den<br />
Räumen der Landesgeschäftsstelle des <strong>Paritätische</strong>n<br />
zu sehen sind. Die Vernissage ist am 7.<br />
Mai um 17 Uhr.<br />
Mitgemacht haben: Lothar Conradt, Gerhard<br />
Daniels, Sabine Lausch, Babette Pieth und Michael<br />
Schmitt. Projektidee: Birgitta v. Homeyer;<br />
Fotos und Anleitung: Birgitta v. Homeyer und<br />
Irines Wußmann. Kuratorin: Heide Schostek<br />
Bitte geben Sie den Rundbrief<br />
auch an Ihren Vorstand und<br />
Ihre Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen<br />
weiter.<br />
Impressum<br />
Herausgeber: <strong>Paritätische</strong>r Wohlfahrtsverband<br />
Landesverband <strong>Berlin</strong><br />
www.paritaet-berlin.de<br />
Brandenburgische Str. 80, 10713 <strong>Berlin</strong><br />
Tel. (030) 8 60 01-0, Fax (030) 8 60 01-110<br />
E-Mail info@paritaet-berlin.de<br />
Geschäftsführung: Oswald Menninger<br />
Elke Krüger (Stv.)<br />
Redaktion: Uli Schulte Döinghaus<br />
Tel.: (030) 85 40 70 84<br />
Computerfax 032223712420<br />
rundbrief@paritaet-berlin.de<br />
<strong>Paritätische</strong> Pressestelle, Elfi Witten<br />
Tel. (030) 8 60 01-181<br />
Fax (030) 8 60 01-140<br />
Herstellung: Union Sozialer Einrichtungen gemeinnützige<br />
GmbH. Gedruckt auf 100 Prozent chlorfrei<br />
gebleichtem Papier. Erscheinungsweise monatlich<br />
(Doppelausgaben im Januar/Februar und August/<br />
September). <strong>Der</strong> Rundbrief hat eine Auflage von<br />
1100 Stück. <strong>Der</strong> Verteiler umfasst alle Mitgliedsorganisationen<br />
der <strong>Paritätische</strong>n Landesverbände <strong>Berlin</strong><br />
und Brandenburg. Weitere Adressaten: Gesellschaftliche<br />
Institutionen, Verbände, Verwaltung, Einrichtungen<br />
aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft.<br />
Redaktionsschluss ist jeweils der 15. des Vormonats.<br />
Pressemitteilungen und Beiträge bitte möglichst<br />
per E-Mail an die Redaktion senden.<br />
Private Kleinanzeigen (Stellengesuche) bitte an die<br />
Redaktion schicken und den Anzeigentext mailen<br />
an rundbrief@paritaet-berlin.de. Die Anzeigen sind<br />
maximal vier Monate im Internet sichtbar. Namentlich<br />
gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt<br />
die Meinung der Redaktion wieder.<br />
Für unverlangt eingesandte Manuskripte wird keine<br />
Haftung übernommen. <strong>Der</strong> Rundbrief wird unter<br />
www.paritaet-berlin.de im Internet veröffentlicht.<br />
Aus Gründen der besseren Lesbarkeit verzichtet<br />
die Redaktion auf eine Genderschreibweise.<br />
Die Bezeichnung von Personengruppen bezieht<br />
die weibliche Form jeweils ein.<br />
April 2013 3
Landesgeschäftsstelle<br />
Rainer Lachenmayer<br />
Ein schneller Querdenker<br />
- und frischgebackener<br />
Ruheständler<br />
Mit einer festlichen Verabschiedung am 12.März<br />
dankten Geschäftsführung, Mitgliedsorganisationen<br />
sowie Kollegen und Kolleginnen des <strong>Paritätische</strong>n<br />
Rainer Lachenmayer für sein langjähriges<br />
Engagement im Verband. Lachenmayer geht nach<br />
33 Jahren umfangreicher Referententätigkeit in<br />
den Ruhestand.<br />
Von Petra Engel<br />
Oswald Menninger, Geschäftsführer des <strong>Paritätische</strong>n<br />
<strong>Berlin</strong>, sprach über die fachlichen Kompetenzen, die<br />
Rainer Lachenmayer für den <strong>Paritätische</strong>n und seine<br />
Mitglieder eingesetzt habe. Hierzu gehören sein enormes<br />
Fachwissen und ein besonderes Verhandlungsgeschick.<br />
<strong>Der</strong> Verband habe in den vergangenen drei Jahrzehnte<br />
eine enorme Entwicklung erlebt,<br />
so Menninger. Diese Entwicklung<br />
habe Rainer Lachenmayer<br />
an entscheidender Stelle mitgeprägt.<br />
Aus den vielen Etappen<br />
seiner beruflichen Tätigkeit im<br />
Bereich Soziales und Altenhilfe<br />
erwähnte Oswald Menninger<br />
besonders die schwierige und<br />
aufreibende Zeit der Wende. Besonders<br />
zu erwähnen sei auch<br />
Lachenmayers erfolgreiche nebenberufliche Tätigkeit<br />
als Geschäftsführer für das Haus des älteren Bürgers in<br />
Neukölln. Dass dieses Haus nach der Übernahme durch<br />
den <strong>Paritätische</strong>n wirtschaftlich auf stabile Beine kam,<br />
sei auch sein Verdienst.<br />
Lachenmayer – stets auf Seiten der Träger, der<br />
Heimbewohner und der Verbraucher<br />
Menninger informierte abschließend über Änderungen<br />
im Geschäftsbereich Altenhilfe/Soziales/Stationäre<br />
Pflege: Die Geschäftsbereiche werden aufgrund weiter<br />
wachsender Anforderungen neu zugeordnet. Dr. Oliver<br />
Zobel hat bereits den Bereich der stationären Pflege und<br />
der offenen Altenarbeit übernommen. Regina Schödl<br />
arbeitet sich derzeit in den Bereich der Wohnungslosenhilfe<br />
ein. Die Geschäftsführung des Hauses des älteren<br />
Bürgers liegt nun in den Händen von Dr. Gabriele<br />
Schlimper.<br />
Auch Bernd Neumann von der „Unionhilfswerk Senioren-Einrichtungen<br />
gemeinnützige GmbH“, Sprecher<br />
der Fachgruppe stationäre pflegerische Versorgung,<br />
dankte Rainer Lachenmayer. Er erwähnte die perfekte<br />
Sitzungsvorbereitung, welche die Struktur nicht aus dem<br />
Blick verloren und dennoch stets die Interessen und Positionen<br />
der unterschiedlichen Träger einbezogen habe.<br />
Im Prozess der Meinungsbildung habe Rainer Lachenmayer<br />
die Rechte und Pflichten der Träger, die Belange<br />
der Heimbewohner, Klienten, Kunden und neuerdings<br />
auch der Verbraucher immer thematisiert und diese jeweiligen<br />
Interessen den Trägern mit auf den Weg gegeben.<br />
Hans Armgart, bei der Universal-Stiftung Helmut<br />
Ziegner für den Bereich Wohnungslosenhilfe zuständig,<br />
attestierte Rainer Lachenmayer die Fähigkeit zur<br />
kunstvollen Rhetorik, verbunden mit Geradlinigkeit und<br />
Kompetenz in der Verhandlungsführung. Er erwähnte<br />
auch die schnelle und umfangreiche fachliche Informationsweitergabe<br />
durch Lachenmayer, die für die Träger<br />
von großem Nutzen sei, um eigene Positionen in aktuellen<br />
Fragestellungen zu entwickeln.<br />
Peter Stawenow, Sozialwerk <strong>Berlin</strong>, Sprecher der Fachgruppe<br />
Ältere Menschen, stellte die philosophische<br />
Frage: „Lebt ein Mensch um zu arbeiten oder arbeitet<br />
der Mensch, um zu leben?“ Rainer Lachenmayer habe<br />
es verstanden, in dieser Frage die Balance zu halten. Er<br />
könne für die Mitglieder der Fachgruppe nur über den<br />
Anteil des Arbeitslebens sprechen und hier den Dank<br />
für Lachenmayers Unterstützung der Fachgruppe überbringen.<br />
In unterhaltsamer Dialektik spielte ein Gedicht, das<br />
anschließend auf den künftigen Ruheständler intoniert<br />
wurde, auf das E-Mail-Kürzel lama@ an. Rainer<br />
Lachenmayer versicherte fröhlich dankend, dass das<br />
„lama“ nun aus den Verteilern gelöscht werden könne.<br />
<strong>Paritätische</strong>r Jahresempfang<br />
Vorstand und Geschäftsführung laden am Mittwoch,<br />
22.Mai, ab 15 Uhr zum Jahresempfang ins<br />
Umweltforum Auferstehungskirche in der Pufendorfstraße<br />
11 in 10243 <strong>Berlin</strong>-Friedrichshain<br />
ein. Prof. Dr. Rolf Rosenbrock, Vorsitzender des<br />
<strong>Paritätische</strong>n Gesamtverbandes, wird über die<br />
„Herausforderungen sozialer Arbeit“ referieren.<br />
Vier Frauen und Männer werden für ihr ehrenamtliches<br />
Engagement geehrt. Für den kulturellen<br />
Rahmen sorgen die Irish-Dance-Gruppe Donegals<br />
und die Rollstuhltanzgruppe Rock & Wheels. Im<br />
Anschluss an das offizielle Programm gibt es die<br />
Möglichkeit zum informellen Austausch beim Büffet.<br />
Die Einladungskarten werden in der zweiten<br />
Aprilhälfte verschickt.<br />
4 April 2013
Landesgeschäftsstelle<br />
Foto: Gerhard F. Ludwig<br />
Eröffnung<br />
Volles Haus am Urban<br />
Am 1. März wurde das Haus der Parität am Urban<br />
feierlich eröffnet. <strong>Der</strong> Neubau in der Grimmstraße<br />
16 in <strong>Berlin</strong> Kreuzberg ist das sechste Haus der<br />
Parität.<br />
Von Martin Thoma<br />
Im Haus der Parität hat auf zwei Etagen das<br />
„Therapeutische Wohnen für Mütter mit ihren Kindern“<br />
des Prowo e.V. einen neuen Standort. Auch Wohn- und<br />
Projekträume des nova pflegeteams, der Bürgerhilfe<br />
gGmbH, der biffy <strong>Berlin</strong> e.V., der Freiwilligenagentur<br />
Kreuzberg-Friedrichshain und der terra est vita<br />
Gesellschaft sind hier untergebracht. Außerdem<br />
wurden Räume für Veranstaltungen mit kiezbezogenen<br />
und sozialen Themen geschaffen. Bald wird das von<br />
Menschen mit Behinderung betriebene „Café urbano“<br />
Gäste zum Verweilen einladen.<br />
Neubau war notwendig - auch vor dem<br />
Hintergrund, dass bezahlbarer Wohnraum in<br />
<strong>Berlin</strong> immer knapper wird<br />
<strong>Der</strong> Geiger Simon Jakob Drees, der den musikalischen<br />
Rahmen bot, hatte bei dem Andrang Mühe, einen Platz<br />
mit genügend Bewegungsfreiheit zu finden. In ihren<br />
neuen Räumen stellten sich die Träger den interessierten<br />
Besuchern vor. Auch die RBB-Abendschau war da<br />
und berichtete später. Die Performancegruppe „Oppelner<br />
Straße“ des Prowo e.V. veranstaltete eine Führung<br />
der ganz besonderen Art: In einer witzigen und<br />
anspielungsreichen Performance leitete eine überdrehte<br />
„Doktorin“ mit ihren „Patienten“ durch die Räume des<br />
Hauses. Dabei wurden verbreitete Vorstellungen von<br />
Normalität und Verrücktsein mit viel Humor infrage<br />
gestellt. Prowo-Geschäftsführer Helmut Elle zeigte sich<br />
in seinem Grußwort erleichtert,<br />
den Bau zu einem erfolgreichen<br />
Ende geführt zu haben.<br />
Bauherrenverantwortung<br />
und Immobilienfinanzierung<br />
gehörten schließlich nicht zum<br />
Kerngeschäft eines psychosozialen<br />
Trägers. Doch vor dem<br />
Hintergrund, dass bezahlbarer<br />
Wohnraum in <strong>Berlin</strong> immer<br />
knapper werde, sei der Neubau<br />
notwendig gewesen.<br />
Elle ging auf die Gründung<br />
der Wohngemeinschaft für<br />
Mütter mit Kindern vor fast<br />
20 Jahren in der Oppelner<br />
Straße ein: „Damals hatten psychisch erkrankte Frauen<br />
keine Chance auf ein Leben mit Kind. Das Kind kam<br />
ins Heim.“ Doch die Erfahrung lehre: „Ein Kind kann<br />
Kraftquelle und Motivation sein, sich zu entwickeln.“<br />
<strong>Der</strong> Kinderschutz müsse dennoch immer an erster Stelle<br />
stehen. Es sei ein ständiges Abwägen. Helmut Elle<br />
dankte seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für<br />
ihre Kraft, Kompetenz und Klarheit bei der Bewältigung<br />
dieser fordernden Aufgabe.<br />
Barbara John: Dank an den Bezirk und seinen<br />
Bürgermeister Franz Schulz<br />
Die Vorstandsvorsitzende des <strong>Paritätische</strong>n Prof.<br />
Barbara John hob hervor, dass ein Haus mehr bieten<br />
müsse als Schutz vor Kälte: „Die Menschen, die ins<br />
Haus der Parität am Urban kommen, sollen wissen,<br />
dass sie dazugehören, dass sie wachsen können; sie<br />
sollen das Haus zuversichtlicher verlassen, als sie es<br />
betreten haben.“<br />
Prof. John dankte dem Bezirksbürgermeister von<br />
Friedrichshain-Kreuzberg, Franz Schulz, der auf<br />
das Anliegen der Bietergemeinschaft, dass sie mehr<br />
Anlaufstellen bräuchten, gehört habe. „Die Idee von<br />
Prowo“, ging Franz Schulz auf den Dank ein, „fand<br />
ich von Anfang an brillant.“ Die soziale Nutzung<br />
in das Haus zu integrieren, sei wichtig. Gerade im<br />
bürgerlicher werdenden Kiez dürften Menschen, die<br />
auf die Unterstützung der Gesellschaft angewiesen<br />
seien, nicht aus dem Blick geraten. In diesem Sinn<br />
hoffe er auf eine positive Annahme des Hauses der<br />
Parität am Urban.<br />
www.haus-am-urban.prowoberlin.de<br />
Aktuelle Stellenangebote und -gesuche<br />
finden Sie im Internet stets hier:<br />
www.paritaet-berlin.de/jobs/stellenangebote.html<br />
April 2013 5
Landesgeschäftsstelle<br />
Notdienst für Suchtmittelgefährdete und -abhängige<br />
<strong>Berlin</strong> e.V.<br />
Trauer um Michael<br />
Hoffmann-Bayer<br />
Das <strong>Berlin</strong>er Verbundsystem der Sucht- und Drogenhilfe<br />
hat mit dem Tod von Michael Hoffmann-<br />
Bayer eine verdienstvolle und prägende Persönlichkeit<br />
verloren.<br />
Seit der Gründung des Vereins Notdienst für<br />
Suchtmittelgefährdete und -abhängige <strong>Berlin</strong><br />
e.V. vor fast drei Jahrzehnten hat sich Michael<br />
Hoffmann-Bayer als dessen Geschäftsführer dafür<br />
eingesetzt, dass Menschen mit Suchtproblemen und<br />
Abhängigkeitskranke sowie deren Angehörige eine<br />
schnelle, unbürokratische, qualifizierte und vernetzte<br />
Hilfe erhalten.<br />
Sein Pragmatismus hat ihn ganz besonders ausgezeichnet.<br />
Die Förderung einer suchtmittelfreien Lebensweise<br />
und die Stärkung des Selbsthilfepotentials der Betroffenen<br />
waren für ihn damit verbunden.<br />
Die professionelle Unterstützung und Begleitung<br />
der Betroffenen bei ihrer familiären, sozialen und<br />
beruflichen Integration waren ihm ebenso wichtig.<br />
Unter seiner Führung war die Entwicklung und das<br />
Wachstum des Notdienst <strong>Berlin</strong> e.V. ein gründlich<br />
bedachter, intern und extern geduldig kommunizierter<br />
Prozess, der sich an einer höheren Versorgungsqualität<br />
und wirtschaftlicher Verantwortung orientierte.<br />
Er initiierte in Kooperation mit anderen<br />
Experten zahlreiche innovative Vorschläge,<br />
Konzepte und Projekte<br />
Michael Hoffmann-Bayer war es immer wichtig, dass<br />
der Notdienst <strong>Berlin</strong> e.V. fachliche Standards nicht<br />
nur erfüllt, sondern diese – wenn erforderlich – auch<br />
selbst entwickelt und zu deren Verbreitung und<br />
Anwendung im Suchthilfesystem beiträgt. Im Rahmen<br />
der Kooperation mit anderen Experten, Institutionen<br />
und freien Trägern entstanden innovative Vorschläge,<br />
Konzepte und Projekte, von denen einige sogar<br />
internationale Anerkennung genießen. Michael<br />
Hoffmann-Bayer hatte maßgeblichen Anteil daran,<br />
dass Brücken im Hilfesystem gebaut wurden und<br />
Verbindungen zwischen Hilfesystemen entstanden<br />
sind. Er hat mit dazu beigetragen, dass eine Kultur<br />
wertschätzender Zusammenarbeit in der Suchthilfe<br />
entwickelt wurde.<br />
Die Qualifizierung der haupt- und ehrenamtlichen<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Notdienst<br />
<strong>Berlin</strong> e.V. hat Michael Hoffmann-Bayer ebenso am<br />
Herzen gelegen wie die Entwicklung und die Pflege<br />
einer Identifikation mit dem Arbeitsauftrag und dem<br />
Trägerverein. Er selbst war dafür ein überzeugendes<br />
und überzeugtes Beispiel. Die Kooperationspartner,<br />
Kolleginnen und Kollegen sowie Studierende, mit<br />
denen er eng zusammenarbeitete, werden ihn als<br />
einen prinzipienfesten und zugleich beweglichen,<br />
sowohl ernsthaften als auch humorvollen Menschen<br />
in Erinnerung behalten.<br />
Außerordentlicher Einsatz für die Suchthilfe im<br />
Land und im <strong>Paritätische</strong>n<br />
Im <strong>Paritätische</strong>n <strong>Berlin</strong> und in der Fachgruppe des <strong>Paritätische</strong>n<br />
wird die jahrzehntelange und vertrauensvolle<br />
Zusammenarbeit in Erinnerung sein. Die guten Ergebnisse<br />
in der <strong>Berlin</strong>er Suchthilfe und in der Suchthilfe des<br />
<strong>Paritätische</strong>n Wohlfahrtsverbandes <strong>Berlin</strong> sind ohne den<br />
außergewöhnlichen Einsatz von Michael Hoffmann-<br />
Bayer nicht denkbar.<br />
Seine Einschätzung und seine kritische Meinung<br />
werden in <strong>Berlin</strong> und in den Gremien, in denen er<br />
mitgewirkt hat, fehlen. Er starb am 5. März 2013<br />
viel zu früh im Alter von 58 Jahren infolge einer<br />
schweren Erkrankung. Wir verabschieden uns mit<br />
großem Respekt von Michael Hoffmann Bayer. Wir<br />
sind dankbar für sein Engagement und werden ihn in<br />
ehrender Erinnerung behalten.<br />
Unser Mitgefühl gilt seinen Angehörigen.<br />
<strong>Paritätische</strong>r Wohlfahrtsverband <strong>Berlin</strong> e.V.<br />
Vorstand, Beirat, Geschäftsführung, Mitarbeiterinnen,<br />
Mitarbeiter, Fachgruppe Suchthilfe<br />
Notdienst für Suchtmittelgefährdete und -abhängige<br />
<strong>Berlin</strong> e.V.<br />
Vorstand, Geschäftsleitung, Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeiters<br />
6 April 2013
Gesamtverband / Bürgerengagement<br />
<strong>Paritätische</strong> Bilanz zu 10 Jahren Agenda 2010<br />
„Folgenschwere<br />
sozialstaatliche<br />
Verirrung“<br />
Als folgenschwere sozialstaatliche Verirrung, die<br />
Millionen von Menschen in die Einkommensarmut<br />
stürzte, bewertet der <strong>Paritätische</strong> Wohlfahrtsverband<br />
die Agenda 2010 und die Hartz<br />
IV-Gesetze.<br />
Als Sofortmaßnahmen forderte der Verband<br />
anlässlich des 10. Jahrestages ihrer Verkündigung<br />
die bedarfsgerechte Erhöhung der Regelsätze, eine<br />
umfassende Reform des Bildungs- und Teilhabepaketes<br />
für Kinder in Hartz IV sowie den Ausbau eines<br />
sozialen Arbeitsmarktes für schwerstvermittelbare<br />
Langzeitarbeitslose.<br />
Als geradezu „peinliche Schönfärberei“ kritisierte<br />
der <strong>Paritätische</strong> Wohlfahrtsverband Anfang März<br />
die Bilanzierung der Agenda 2010 durch die<br />
Bundesregierung und Teile der Opposition. <strong>Der</strong><br />
Verband verweist darauf, dass im Jahre 2002 in<br />
Deutschland gerade einmal 2,8 Millionen Menschen<br />
auf Sozialhilfeniveau leben mussten, während es<br />
2010 bereits 7,6 Millionen Menschen waren, die von<br />
Altersgrundsicherung, Kinderzuschlag oder Hartz<br />
IV und somit auf Sozialhilfeniveau leben mussten.<br />
Trotz rückgängiger Arbeitslosenquoten sei die<br />
Armutsrisikoquote in Deutschland mit 15,2 Prozent<br />
auf einem historischen Höchststand.<br />
Hauptgeschäftsführer Ulrich Schneider: „Diese<br />
Amerikanisierung des deutschen Arbeitsmarktes ist<br />
direkte Folge der Agenda 2010. Die Ausbreitung von<br />
Leiharbeit und Niedriglöhnen ist alles andere als ein<br />
geringfügiger Kollateralschaden der Agendareformen,<br />
sondern war für alle absehbar und von vielen gewollt.“<br />
Was die Hilfen durch Hartz IV anbelangt, zieht der<br />
Verband ebenso eine enttäuschende Bilanz.<br />
Schneider: „Die Regelsätze in Hartz IV sind Armutssätze.<br />
Das sogenannte Bildungs- und Teilhabepaket für<br />
die Kinder ist im Wesentlichen wirkungslos, und<br />
schwerstvermittelbare Langzeitarbeitslose bleiben<br />
zunehmend ohne Perspektiven.“ <strong>Der</strong> Verband fordert<br />
als sofortige Korrekturmaßnahmen eine Erhöhung der<br />
Hartz IV-Regelsätze auf 420 Euro, eine Reform des<br />
Bildungs- und Teilhabepaketes für Kinder aus Familien<br />
mit niedrigem Einkommen sowie den Ausbau öffentlich<br />
geförderter, sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung<br />
für schwer vermittelbare Langzeitarbeitslose.<br />
www.der-paritaetische.de<br />
Landesfrei willigenagentur <strong>Berlin</strong><br />
Freiwillige vor, denn:<br />
„Engagement öffnet<br />
Welten“<br />
Die <strong>Berlin</strong>er Freiwilligenbörse geht am 4. Mai 2013<br />
an den Start.<br />
Zum sechsten Mal wird am Samstag, 4. Mai, im Roten<br />
Rathaus die <strong>Berlin</strong>er Freiwilligenbörse eingeläutet. Diesmal<br />
werden weit über 100 Vereine und Projekte dabei<br />
sein. Von 11 bis 17 Uhr präsentieren sie ihre Arbeit und<br />
stellen Einsatz möglichkeiten für Interessierte vor. Jedermann<br />
ist eingeladen, ein passendes Ehrenamt für sich zu<br />
finden. Motto: „Engagement öffnet Welten“<br />
„Wie in den Vorjahren kommt wieder eine bunte Vielfalt<br />
an Akteuren und Angeboten zusammen“, sagt Carola<br />
Schaaf-<strong>Der</strong>ichs von der Landesfreiwilligenagentur.<br />
Sie hat als Veranstalterin zusammen mit einer Jury die<br />
Aussteller ausgewählt. „Ob Kultur und Bildung, Umwelt<br />
und Natur, Technik, Soziales, Gesundheit und Sport:<br />
Aus allen Bereichen werden Menschen gesucht, die mit<br />
anpacken und sich einbringen wollen.“<br />
Ganz gleich, ob man schon eine konkrete Vorstellung<br />
hat oder sich inspi rieren lassen will, die Ehrenamtsmesse<br />
bietet Chancen: „Hier lassen sich im Gespräch viele<br />
Fragen direkt klären. Wir wissen, dass es gerade dieser<br />
unmittel bare Austausch ist, den die Besucher wie die<br />
Aussteller gleichermaßen schätzen“, so Carola Schaaf-<br />
<strong>Der</strong>ichs.<br />
2012 kamen über 2 600 Besucher und informierten sich<br />
im Wappen-und Säulensaal des Roten Rathaus. Da bislang<br />
die Nachfrage mit jedem Jahr größer wurde, rechnen<br />
die Veranstalter, die Landesfrei willigenagentur <strong>Berlin</strong><br />
und das Landesnetzwerk Bürgerengagement „aktiv in<br />
<strong>Berlin</strong>“, für 2013 mit einer höheren Besucherzahl.<br />
www.berliner-freiwilligenboerse.de<br />
Vorschläge für Ehrenamtspreis. Charlottenburg-Wilmersdorf<br />
will erneut engagierte Bürger<br />
des Bezirks mit Ehrenamtsprei sen auszeichnen<br />
und bittet um Vor schläge. Die Post adresse:<br />
Bezirksamt Charlottenburg-Wil mersdorf, Abteilung<br />
Soziales und Ge sundheit, Planungs-und<br />
Koordinierungs stelle, Fehrbelliner Platz 4, 10707<br />
<strong>Berlin</strong>. Die Schreiben können unter dieser Anschrift<br />
auch direkt gesandt werden<br />
E-Mail: Syl via.Bienek@charlottenburgwilmers<br />
dorf.de.<br />
April 2013 7
Bürgerengagement<br />
Union Sozialer Einrichtungen (Use)<br />
Die Agentur, die in fünf<br />
Jahren mehr als 1700<br />
Freiwillige vermittelte<br />
Das „Sternenfischer-Freiwilligenzentrum“ feiert<br />
seinen 5. Geburtstag<br />
Über 1700 vermittelte Ehrenamtliche, 400 Engagementvereinbarungen<br />
zwischen Unternehmen und gemeinnützigen<br />
Einrichtungen, fünf Freiwilligentage und fünf<br />
Marktplätze, zehn Stationen der Ausstellung „Ehrenamt<br />
in Treptow-Köpenick.“ in <strong>Berlin</strong> und Brandenburg sowie<br />
zahlreiche weitere Veranstaltungen und Projekte -<br />
das ist die Bilanz der Sternenfischer nach fünfjähriger<br />
Tätigkeit im Bezirk Treptow-Köpenick, an die die Initiative<br />
im Internetportal der Union Sozialer Einrichtungen<br />
im Unionhilfswerk (Use) erinnert. Wir drucken hier<br />
Auszüge aus dem Bericht:<br />
„200 Gäste kamen am 7. März in die „freiheit fünfzehn,“<br />
um mit Sternenfischer den 5. Geburtstag zu feiern,<br />
unter ihnen auch Bezirksbürgermeister Oliver Igel, der<br />
Vorsteher der BVV, Siegfried Stock, Bezirksstadträtin<br />
Ines Feierabend, Bezirksstadtrat Gernot Klemm<br />
sowie zahlreiche Vertreterinnen und Vertreter aus<br />
Unternehmen, Verbänden und Nonprofiteinrichtungen.<br />
Zunächst stellte das Sternenfischer-Team um Stefanie<br />
Beerbaum die Arbeit der vergangenen Jahre vor;<br />
dem schloss sich viel offizielles Lob an. So betonte<br />
Bezirksbürgermeister Igel in seiner Ansprache, dass<br />
Sternenfischer in ihrer Strahlkraft längst weit über<br />
die Bezirksgrenzen hinaus als Referenzzentrum für<br />
andere Bezirke wirke. Das Freiwilligenzentrum sei fest<br />
verwurzelt im Bezirk und überzeuge auch in den hohen<br />
Standards der Einrichtung.<br />
Wolfgang Grasnick: „Wir werden weiterhin<br />
verlässlicher Partner sein“<br />
Ines Feierabend, stellvertretende Bezirksbürgermeisterin,<br />
Stadträtin für Arbeit, Soziales und Gesundheit und Initiatorin<br />
der Sternenfischer lobte in ihrer Ansprache besonders<br />
die Professionalität im Team der Einrichtung sowie<br />
das Engagement der Trägereinrichtung Use gGmbH. Sie<br />
wünsche sich eine weitere Verankerung einer Kultur des<br />
freiwilligen Engagements im Bezirk, denn diese mache<br />
den Bezirk reicher, so Feierabend.<br />
Use-Geschäftsführer Wolfgang Grasnick lobte die<br />
Arbeitsergebnisse der Einrichtung und appellierte:<br />
„Nur gemeinsam können wir auch zukünftig die<br />
wichtige Arbeit der Sternenfischer in diesem Bezirk<br />
absichern. Wir werden weiterhin verlässlicher Partner<br />
sein.“ Stefanie Beerbaum, Projektleiterin seit Gründung<br />
der Einrichtung im Jahr 2007, würdigte die Leistung<br />
des Teams im Freiwilligenzentrum. Es zeichne sich,<br />
so Beerbaum, sowohl bei den drei hauptamtlichen<br />
Mitarbeiterinnen, als auch bei den inzwischen über<br />
30 ehrenamtlichen Mitarbeitern durch Engagement,<br />
Teamgeist und Menschlichkeit aus.<br />
Im Hauptvortrag der Festveranstaltung analysierte der<br />
Soziologe Holger Backhaus-Maul, der im Jahr 2012 die<br />
erste bundesweite Studie zu Freiwilligenagenturen in<br />
Deutschland erstellt hat, die Einrichtung Sternenfischer.<br />
Das Besondere an Sternenfischer sei für ihn neben der<br />
Professionalität in der Engagementförderung immer<br />
auch die Entstehungsgeschichte gewesen; die Idee sei im<br />
Herzen der Verwaltung entstanden und dies habe auch<br />
sein Forschungsinteresse geweckt.<br />
Neue Vorhaben: Ein Lotsenprojekt in Treptow<br />
und eine Fachtagung zum Engagement psychisch<br />
kranker Menschen<br />
In der Podiumsdiskussion wurde die häufige<br />
Überforderungssituation ehrenamtlich tätiger<br />
Menschen benannt und mögliche Lösungsansätze<br />
diskutiert. Stefanie Beerbaum verwies auch auf die<br />
Grenzen der Einrichtung Sternenfischer, die aufgrund<br />
begrenzter personeller Ressourcen nicht jede Anfrage<br />
und jede Erwartung bedienen könne. Auch die<br />
Beratungskapazitäten seien begrenzt.<br />
Das Sternenfischer-Freiwilligenzentrum hat auch in<br />
diesem Jahr einiges vor. Ein Lotsenprojekt soll mehr<br />
Bewohner aus Treptow für ein Ehrenamt begeistern.<br />
Für September kündigte Projektleiterin Beerbaum eine<br />
landesweite Fachtagung an zum Thema „Engagement<br />
psychisch kranker Menschen.“ Auch Freiwilligentag und<br />
Marktplatz stünden wie gewohnt auf dem Programm.<br />
Für eine Kampagne zur Gewinnung von Jugendlichen<br />
suche sie, so Beerbaum, aktuell noch Sponsoren für eine<br />
Gesamtsumme in Höhe von 2 800 Euro.<br />
www.sternenfischer.org<br />
Fotoreporter gesucht!<br />
Die Pressestelle des <strong>Paritätische</strong>n <strong>Berlin</strong> sucht<br />
ehrenamtlich engagierte Fotoreporter. Sie sollten<br />
kreativ und technisch auf der Höhe sein und einbis<br />
zweimal im Monat Zeit haben, um anlässlich<br />
von Veranstaltungen oder Einladungen <strong>Paritätische</strong>r<br />
Mitgliedsorganisationen zu fotografieren.<br />
Die Motive sind für Publikationen des <strong>Berlin</strong>er<br />
<strong>Paritätische</strong>n vorgesehen – Internet, Rundbrief,<br />
Geschäftsbericht, Broschüren. Interesse?<br />
engel@paritaet-berlin.de<br />
8 April 2013
Bürgerengagement<br />
Second-Hand-Laden die „Schatzinsel“ sucht<br />
für guten Zweck ehrenamtliche Verkäufer. Die<br />
„Schatzinsel“ ist ein Second-Hand-Geschäft der<br />
besonderen Art. „Von der Schatzinsel ‚profitieren‘<br />
Familien mit gesunden und kranken Kindern“, erklärt<br />
Jürgen Schulz, Vorstand der Björn-Schulz-Stiftung.<br />
Hier bieten ehrenamtliche Verkäufer gut erhaltene,<br />
gebrauchte Kinderkleidung, Spielzeug, Medien und<br />
vieles mehr zu sehr günstigen Preisen an. <strong>Der</strong> Erlös<br />
fließt direkt in die Arbeit der Björn-Schulz-Stiftung<br />
zugunsten von Familien mit einem schwer- und<br />
unheilbar kranken Kind, Jugendlichen oder jungen<br />
Erwachsenen. Die <strong>Berlin</strong>er können Kleidung und<br />
Gegenstände spenden. Ehrenamtliche Helfer, die in<br />
diesem besonderen Laden verkaufen möchten, werden<br />
noch dringend gesucht.<br />
Die „Schatzinsel“ ist in der Heinrich-Böll-Straße 61,<br />
13156 <strong>Berlin</strong>-Pankow. Interessenten melden sich bitte<br />
bei Claudia Thomas per Telefon unter 030/ 398 998<br />
39 oder per Email claudia.thomas@bss-services.de.<br />
Die Björn-Schulz-Stiftung ist nach einem kleinen<br />
Jungen, der 1982 kurz vor seinem achten Geburtstag<br />
an Leukämie verstarb, benannt. Die Stiftung steht<br />
seit 1996 Familien mit einem schwer- und unheilbar<br />
kranken Kind, Jugendlichen oder jungen Erwachsenen<br />
zur Seite. Ihre Arbeit wird zu einem großen Teil aus<br />
Spenden finanziert.<br />
www.bjoern-schulz-stiftung.de<br />
<strong>Berlin</strong>er Stiftungsrunde<br />
Stiftungswoche im<br />
Zeichen von Europa<br />
Vom 4. bis zum 14. Juni 2013 haben <strong>Berlin</strong>erinnen<br />
und <strong>Berlin</strong>er wieder die Möglichkeit, die Stiftungen<br />
ihrer Stadt näher kennen zu lernen.<br />
In der Einladung heißt es: „Es gibt kaum einen<br />
gesellschaftlichen Aspekt, zu dem das stifterische<br />
Pendant fehlen würde. Stöbern Sie durch das vielfältige<br />
Programm der <strong>Berlin</strong>er Stiftungswoche, das in der<br />
nächsten Ausgabe dem Rundbrief beiliegt, und suchen<br />
Sie sich die Veranstaltungen oder Ausstellungen heraus,<br />
die Sie interessieren oder informieren Sie sich über<br />
außergewöhnliche Projekte in <strong>Berlin</strong>.<br />
Auch 2013 hat sich die <strong>Berlin</strong>er Stiftungswoche ein<br />
Schwerpunktthema gewählt, auf das ein besonderes<br />
Schlaglicht gerichtet wird. Unter dem Titel „Europa<br />
sind WIR! ...und nun?“ werden alle Aktivitäten von<br />
Stiftungen im Bereich Europa gebündelt. Entdecken Sie<br />
Europa einmal fernab der Berichterstattung zur Euro-<br />
Krise: kulturelle Projekte, Diskussionen zur Zukunft<br />
der Jugend oder grenzüberschreitende Ausstellungen –<br />
Europa ist überall, auch in der Welt der Stiftungen.“<br />
In der <strong>Berlin</strong>er Stiftungsrunde treffen sich auf<br />
Initiative des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen<br />
und der Stiftung Zukunft <strong>Berlin</strong> 26 Stiftungen und<br />
Organisationen, die aus <strong>Berlin</strong> kommen oder hier eine<br />
Repräsentanz haben. Dazu gehören auch die „Stiftung<br />
Parität <strong>Berlin</strong>“ und zahlreiche Stiftungen, die von<br />
Mitgliedsorganisationen des <strong>Berlin</strong>er <strong>Paritätische</strong>n<br />
gegründet wurden oder Ihnen nahestehen (siehe auch<br />
das Vorwort dieses Rundbriefes)<br />
www.berlinerstiftungswoche.eu<br />
Deutsches Jugendinstitut / TU Dortmund<br />
Jung und - wenig Zeit<br />
fürs Ehrenamt<br />
Deutschlandweit beklagen Einrichtungen den<br />
Mangel an jungen Freiwilligen. Ihnen fehlt – Umfragen<br />
zufolge – neben der Ausbildung die Zeit,<br />
um sich ehrenamtlich zu engagieren.<br />
Das Abitur nach Klasse zwölf oder auch die Umstellung<br />
auf Bachelor- und Masterabschluss – dadurch fühlen sich<br />
viele junge Menschen unter Druck gesetzt. Für manche<br />
Dinge bleibt ihnen so weniger Zeit, etwa für ehrenamtliche<br />
Arbeit. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des<br />
Forschungsverbundes Deutsches Jugendinstitut und<br />
Technische Universität Dortmund. Befragt wurden<br />
sowohl Mitarbeiter in Organisationen als auch junge<br />
Erwachsene, die regelmäßig ehrenamtlich mithelfen.<br />
Nach Ansicht der hauptberuflichen und ehrenamtlichen<br />
Mitarbeiter in den Einrichtungen haben Jugendliche<br />
nicht genug Zeit, sich zu engagieren: Fast drei Viertel<br />
der Befragten (73 Prozent) stimmten dieser Aussage<br />
zu. Bezogen auf die vergangenen fünf Jahre haben<br />
78 Prozent den Eindruck, dass der zeitliche Umfang<br />
des Engagements abgenommen habe. 81 Prozent der<br />
Befragten beklagen außerdem, dass es im Vergleich<br />
zu früher schwieriger geworden sei, mit Jugendlichen<br />
Termine für Aktivitäten auszumachen.<br />
Im zweiten Teil der Studie wurden junge Erwachsene<br />
selbst befragt. Von den ehrenamtlich Tätigen bringen<br />
die 14- bis 18-Jährigen im Schnitt etwa 5,2 Stunden<br />
pro Woche dafür auf. Mit dem Alter steigt der zeitliche<br />
Umfang: Die 22- bis 26-Jährigen arbeiten 7,2 Stunden<br />
die Woche nebenher, die 30- bis 35-Jährigen 8,1 Stunden.<br />
www.forschungsverbund.tu-dortmund.de/289/<br />
April 2013 9
Interview<br />
Im Gespräch<br />
„Regenbogenfamilien<br />
sind keine Familien<br />
zweiter Klasse“<br />
Interview mit Jörg Steinert, Geschäftsführer des Lesben- und<br />
Schwulenverbandes <strong>Berlin</strong>-Brandenburg (LSVD). Im März<br />
eröffnete der LSVD das „Regenbogenfamilienzentrum“ für<br />
homosexuelle Paare mit Kindern oder Kinderwunsch.<br />
Herr Steinert, die Eröffnung des Regenbogenfamilienzentrums<br />
hätte ja gar nicht besser in die aktuelle<br />
juristische und rechtspolitische Landschaft passen<br />
können, jedenfalls nicht nach dem Bundesverfassungsgericht-Urteil<br />
zur „Sukzessivadoption“.<br />
Das Interesse an unserer Arbeit für Regenbogenfamilien<br />
nimmt seit Jahren stetig zu. Das Urteil – gemäß dem Homosexuelle<br />
ein von ihrem Partner zuvor angenommenes<br />
Kind adoptieren können – hat zusätzliche Aufmerksamkeit<br />
gebracht.<br />
Zur Eröffnung im März waren denn auch viele Vertreter<br />
von Verbänden und Vereinen, Verwaltungsfachleute<br />
und Politiker hier in die Cheruskerstraße gekommen.<br />
Waren Sie insbesondere von dem politischen Zuspruch<br />
überrascht?<br />
Eigentlich nicht. Im Lotto-Stiftungsrat haben sich SPD,<br />
CDU und Grüne im vergangenen Juni gemeinschaftlich<br />
für eine Finanzierung unseres Regenbogenfamilienzentrums<br />
entschieden – Linke und Piraten, auch wenn nicht<br />
im Stiftungsrat vertreten, finden das ebenfalls gut. Auf<br />
Verwaltungsebene werden wir seit Jahren unterstützt. Bei<br />
den nachgeordneten Behörden, wie z.B. dem Sozialpädagogischen<br />
Fortbildungsinstitut <strong>Berlin</strong>-Brandenburg (SFBB),<br />
sehen wir aber noch Entwicklungspotential. Im Rahmen<br />
der Umsetzung der Abgeordnetenhausinitiative „<strong>Berlin</strong> tritt<br />
ein für Selbstbestimmung und Akzeptanz sexueller Vielfalt“<br />
muss auch das Thema Regenbogenfamilien zukünftig konsequent<br />
mitgedacht werden.<br />
Die weitaus größere Herausforderung besteht auf<br />
Bundesebene. CDU und CSU mauern bei der Gesetzgebung.<br />
Aufgeschlossene Unionspolitiker gelten in<br />
den eigenen Reihen als „Rebellen“. Das hat viel mit<br />
Realitätsverweigerung zu tun.<br />
Das Interesse und die Zustimmung am bundesweit ersten<br />
Regenbogenfamilienzentrum liegen auf der Hand. Viele<br />
Lesben und Schwule mit Kindern oder mit Kinderwunsch<br />
wollen Beratung, Vernetzung, gemeinsame Veranstaltungen<br />
und Gruppenangebote.<br />
Mussten sie bisher auf solche Angebote komplett verzichten?<br />
Nein, schon bisher haben sich Regenbogenfamilien in den<br />
Büroräumen des <strong>Berlin</strong>er LSVD getroffen. Aber die Räumlichkeiten<br />
im vierten Stock waren wenig kinder- und familienfreundlich,<br />
nichts für Kinderwagen. Es gab viel zu wenig<br />
Platz für Gruppenangebote.<br />
Wie hat die Nachbarschaft hier in Schöneberg auf das<br />
Regenbogenfamilienzentrum reagiert?<br />
Positiv, zustimmend und teilweise regelrecht begeistert. Immer<br />
mal wieder „schnuppern“ auch heterosexuelle Familienmütter<br />
und -väter hier herein. Aber das Interesse reicht<br />
weit über die Schöneberger Grenzen hinaus. Bereits bei der<br />
Eröffnung waren neben Politikern und Regenbogenfamilien<br />
auch Vertreterinnen und Vertreter von familienpolitisch<br />
wichtigen Organisationen zugegen, darunter Familienverbände,<br />
Kinderwunschzentren, Träger von Sozialprojekten<br />
und Religionsgemeinschaften. Und in den Jugendverwaltungen,<br />
z.B. aus Neukölln, gibt es eine wachsende Bereitschaft,<br />
von unserer Expertise zu profitieren.<br />
Wie und wann entstand die Idee, ein Regenbogenfamilienzentrum<br />
zu etablieren?<br />
Im Jahr 2002 hat sich unter dem Dach des LSVD „Ilse“<br />
gegründet - die „Initiative lesbischer und schwuler Eltern“.<br />
Ab 2005 gab es dann einen regelrechten „Babyboom“<br />
in Familien mit schwulen und insbesondere<br />
lesbischen Partnerschaften aufgrund der Stiefkindadoption.<br />
Parallel dazu wurden 2004 die <strong>Berlin</strong>er Ausführungsvorschriften<br />
für Pflegefamilien reformiert, so<br />
dass homosexuelle Eltern auch auf diesem Wege ver-<br />
Ein gutgelaunter Verbandsvorsitzender Jörg<br />
Steinert posiert vor dem Logo, das von der<br />
Wand des Zentrums in der Cheruskerstraße<br />
in <strong>Berlin</strong>-Schöneberg grüßt.<br />
10 April 2013
Interview<br />
antwortliche Elternschaft übernehmen. Auf den Bedarf an<br />
Beratung haben wir als LSVD <strong>Berlin</strong>-Brandenburg mit dem<br />
Projekt Regenbogenfamilien reagiert. Seit 2010 mussten<br />
wir aufgrund der steigenden Nachfrage jedoch zunehmend<br />
feststellen, dass wir unser Angebot grundsätzlich weiter<br />
ausbauen müssen.<br />
Wir sprechen hier heute Morgen miteinander am Rande<br />
einer geräumigen Spielfläche, drumherum Sitzund<br />
Gesprächsmöglichkeiten. Noch ist es ruhig. Was<br />
wird hier am Nachmittag los sein?<br />
Ein ziemliches Gewusel. Mütter und Väter treffen sich.<br />
Kleinkinder spielen miteinander. Zwischendurch kommen<br />
Einzelpersonen und Paare vorbei, die einen Beratungstermin<br />
mit Zentrumsleiterin Constanze Körner vereinbart<br />
haben. Das offene Treffen für Regenbogenfamilien findet<br />
ab sofort immer mittwochs und donnerstags von 14 bis 18<br />
Uhr statt. Darüber hinaus bieten wir zu anderen Terminen<br />
Krabbelgruppen, Gesprächskreise für Lesben und Schwule<br />
mit Kinderwunsch sowie Treffen für Schwangere an.<br />
Wie viele Männer suchen Ihren Rat, wie viele Frauen?<br />
Etwa drei Viertel der Ratsuchenden sind lesbische Frauen,<br />
der Männeranteil nimmt aber zu. So wird es zukünftig auch<br />
eine Vätergruppe geben.<br />
Was sind die wichtigsten Fragen, die Schwule und<br />
Lesben mit Kindern oder Kinderwunsch haben?<br />
Viele Fragen kreisen um Möglichkeiten der Familienwerdung,<br />
zu Erziehungsthemen sowie zu Diskriminierungserfahrungen<br />
im Alltag. Oft geht es aber auch um rein rechtliche<br />
Fragen, etwa um die Adoption von Stiefkindern oder<br />
die Regelung des Sorgerechts. Großes Interesse besteht<br />
an der gemeinschaftliche Adoption. Diese wird gleichgeschlechtlichen<br />
Paaren jedoch verwehrt. Ich rechne damit,<br />
dass auch in Deutschland entsprechende gesetzliche Hürden<br />
bald abgebaut werden. Andere europäische Länder sind<br />
diesbezüglich schon weiter, neben den Niederlanden zum<br />
Beispiel das katholisch geprägte Spanien.<br />
Was glauben Sie, wie viele Menschen sind in <strong>Berlin</strong><br />
betroffen?<br />
Die Lebenswirklichkeit von Regenbogenfamilien und Eingetragenen<br />
Lebenspartnerschaften spiegelt sich noch nicht<br />
adäquat in den Statistiken wieder. So ist Anzahl der Eingetragenen<br />
Lebenspartnerschaften in Deutschland – im Gegensatz<br />
zu den Ehen – nicht genau bekannt, weil nicht alle<br />
Bundesländer diese Zahlen erheben. Das Statistische Bundesamt<br />
verfügt lediglich über grobe Hochrechnungen. In<br />
<strong>Berlin</strong> führt jedes der zwölf Standesämter eine eigene Statistik.<br />
Gemäß diesen Zahlen wurden in <strong>Berlin</strong> seit Einführung<br />
der Eingetragenen Lebenspartnerschaft im Jahr 2001<br />
bis 2008 über 3.500 Lebenspartnerschaften begründet. Die<br />
meisten Paare „trauten“ sich im Bezirk Tempelhof-Schöne-<br />
berg: 655 Verpartnerungen gab es hier in den ersten sieben<br />
Jahren. Bis 2012 kamen 613 weitere Paare in Tempelhof-<br />
Schöneberg hinzu. In vielen dieser Partnerschaften wachsen<br />
bereits jetzt Kinder auf. In anderen gibt es den Wunsch, eine<br />
Familie zu gründen. Wir stehen derzeit mit über 500 Regenbogenfamilien<br />
in Kontakt.<br />
Wer Rat braucht, sollte sie oder er Mitglied im <strong>Berlin</strong>er<br />
Lesben- und Schwulenverband sein? Was kostet die<br />
Rechtsberatung?<br />
Die psychosoziale Beratung ist kostenfrei. Die Rechtsberatung<br />
durch unsere fachkundigen Anwältinnen ist eine Erstberatung,<br />
die eine anwaltliche Vertretung – zum Beispiel<br />
vor Gericht – nicht ersetzen kann. Solch eine Erstberatung<br />
ist für LSVD-Mitglieder kostenlos, Nichtmitglieder werden<br />
um einen Kostenbeitrag in Höhe von zehn Euro gebeten.<br />
Wer darüber hinaus einen politischen und gesellschaftlichen<br />
Wandel unterstützen will, sollte Mitglied im LSVD werden.<br />
Apropos Geld. Wie wird das Regenbogenfamilienzentrum<br />
finanziert?<br />
Für die nächsten drei Jahre wird das Zentrum durch Lottomittel<br />
finanziert, das reicht für Renovierung, Miete und eine<br />
halbe Stelle. Die Leitung des Regenbogenfamilienzentrums<br />
hat Constanze Körner inne, mit einer weiteren halben Stelle<br />
führt sie die von der Landesantidiskriminierungsstelle bisher<br />
finanzierte Arbeit für Regenbogenfamilien selbstverständlich<br />
fort. Wir wollen erreichen, dass der Anschubfinanzierung<br />
durch Lotto eine Regelfinanzierung durch die Fachverwaltung<br />
folgt. Ich bin zuversichtlich, dass uns das gelingt.<br />
Wie argumentieren Sie im Gespräch mit Verwaltungsfachleuten<br />
und Fachpolitikern?<br />
Mit dem vorhandenen und stetig zunehmenden Bedarf. Und<br />
Regenbogenfamilien sind keine Familien zweiter Klasse, sie<br />
wurden in der Familienpolitik nur lange ausgeklammert. Regenbogenfamilien<br />
erfahren noch immer ungerechtfertigte Benachteiligungen,<br />
obwohl inzwischen sieben von zehn Deutschen<br />
– so eine aktuelle repräsentative Befragung – finden,<br />
dass lesbische und schwule Paare nicht benachteiligt werden<br />
dürfen. Auch die Mehrheit der CDU-Wähler sieht das so.<br />
Wie hat Ihnen der <strong>Paritätische</strong> Wohlfahrtsverband <strong>Berlin</strong><br />
bisher bei Ihrer Arbeit geholfen?<br />
Vergangenes Jahr hat der <strong>Paritätische</strong> eine von uns mitorganisierte<br />
Kampagne zur Gewinnung von Pflegefamilien<br />
finanziell unterstützt. Wir freuen uns auf die zukünftige Zusammenarbeit,<br />
die wir gerne weiter vertiefen wollen.<br />
Regenbogenfamilienzentrum des LSVD<br />
Cherusker Str. 22; 10829 <strong>Berlin</strong><br />
Leitung: Constanze Körner; Tel.: 030 – 38 10 92 31<br />
E-Mail: constanze.koerner@lsvd.de<br />
www.regenbogenfamilienzentrum.de<br />
April 2013 11
Aktuell<br />
Servicestelle Zuwendungsrecht und Finanzen<br />
Fragen und Antworten<br />
zu „Zuwendungsrecht“<br />
und „Finanzen“<br />
Vor knapp zwei Jahren hat hat der <strong>Paritätische</strong><br />
Landesverband <strong>Berlin</strong> auf Bitten der Mitgliedsorganisationen<br />
die Servicestelle für Zuwendungsrecht<br />
und Finanzen einrichtet. Die Servicestelle ist<br />
beim Verband für sozial-kulturelle Arbeit e.V. in<br />
der Tucholskystr. 11 in 10117 <strong>Berlin</strong>-Mitte angesiedelt.<br />
Neben der Beratung der Mitgliedsorganisationen in zuwendungsrechtlichen<br />
Fragen geht es auch darum, durch<br />
Gespräche mit den Zuwendungsgebern zu erreichen,<br />
das verwaltungsaufwendige Verfahren im Zuwendungswesen<br />
möglichst transparenter und einfacher zu gestalten.<br />
Die Mitgliedsorganisationen erhalten so die Möglichkeit,<br />
sich über aktuelle Probleme und Veränderungen<br />
im Zuwendungsrecht zu informieren. Diese Möglichkeit<br />
wird ergänzt durch eine etwa dreimal jährlich erscheinende<br />
Information „Zuwendungsrecht aktuell“, in dem<br />
aktuelle Fragestellungen aus den Mitgliedsorganisationen<br />
zum Zuwendungsrecht aufgegriffen und – wenn<br />
möglich – knapp beantwortet werden.<br />
Die einzelnen Ausgaben der informativen Publikation<br />
sind als pdf-Datei abzurufen. Einige Fragen und<br />
Antworten, die die Redaktion in der jüngsten Ausgabe<br />
von „Zuwendungsrecht aktuell“ aufgegriffen hat,<br />
veröffentlichen wir in Auszügen hier:<br />
Frage: Wie verhält es sich mit der Jahressonderzahlung,<br />
wenn ich innerhalb eines Tarifwerks von<br />
einem Arbeitsgeber zu einem anderen ohne Unterbrechung<br />
wechsele?<br />
Antwort: Das BAG hat in einer Entscheidung vom 11.<br />
Juli 2012 – 10 AZR 488/11 entschieden, dass nach § 20<br />
Abs. 1 TVL der neue Arbeitgeber berechtigt ist, nach<br />
Abs. 4 die Jahressonderzahlung um ein Zwölftel für jeden<br />
vollen Monat zu kürzen, in dem der Mitarbeiter keinen<br />
Entgeltanspruch gegen seinen Arbeitgeber hat<br />
Müssen alle Rechnungen im Bewilligungszeitraum<br />
auch bezahlt werden, damit die Aufwendungen<br />
grundsätzlich zuwendungsfähig sein können?<br />
In diesem Zusammenhang ist zunächst zu prüfen, was<br />
mit dem Begriff Bewilligungszeitraum gemeint ist?<br />
Wer sich auf die Suche nach einer einheitlichen Definition<br />
begibt, wird nicht fündig. Häufig ist der Begriff<br />
gar nicht dokumentiert, in Brandenburg heißt es in den<br />
VV Nr. 4.2 zu § 44 LHO: „<strong>Der</strong> Zuwendungsbescheid<br />
muss insbesondere enthalten … die Festlegung des Zeitraumes,<br />
in dem die Zuwendung ausgezahlt werden kann<br />
(Bewilligungszeitraum).“ Es scheint also, als habe der<br />
Begriff mit der Bezahlung von Rechnungen nichts zu<br />
tun. Krämer/Schmidt schreibt zu dieser Problematik,<br />
dass, wenn die Fördermittel erst vom Zuwendungsgeber<br />
zum 15.12.2012 ausgereicht werden, der Zuwendungsempfänger<br />
nach der ZweiMonatsregelung bis zum<br />
14.02.2013 Zeit bleibt, um fällige Zahlungen aus den<br />
zur Verfügung gestellten Mitteln zu begleichen (vgl. D<br />
XIV, S. 9). Aber selbst eine Begleichung einer Rechnung<br />
nach Ablauf der letzten Zweitmonatsfrist muss nicht<br />
zwangsläufig zur zuwendungsrechtlichen Nichtanerkennung<br />
der Ausgabe führen. <strong>Der</strong> Zuwendungsempfänger<br />
könnte nämlich gute Gründe haben, die Rechnung erst<br />
später zu begleichen (Fehlen einer Rechnung, unvollständige<br />
Rechnung, längeres Zahlungsziel, Mängel in der<br />
Leistungserbringung). In diesem Fall dürfte der Zuwendungsgeber<br />
berechtigt sein, für die nicht zeitnahe Verwendung<br />
der Fördermittel Zinsen in Höhe von 5 Prozent<br />
über dem Basiszinssatz des § 247 BGB zu erheben.<br />
Wie sind Beschäftigte in der Tätigkeit von Sozialarbeitern/Sozialpädagogen<br />
mit staatlicher Anerkennung<br />
einzugruppieren?<br />
Mit dieser Frage sind Mitarbeiter gemeint, die ohne<br />
eine staatliche Anerkennung entsprechende sozialarbeiterische<br />
oder sozialpädagogische Tätigkeiten ausüben.<br />
Grundsätzlich sieht der TVöD bzw. der TVL hier eine<br />
Eingruppierung nach Entgeltgruppe (E) 8 vor. Die<br />
Entgeltgruppen E 9 und höher verlangen vom Stelleninhaber<br />
(m/w) die staatliche Anerkennung oder dem<br />
Sozialarbeiter/Sozialpädagogen „gleichwertige Fähigkeiten<br />
und Erfahrungen“ (sonstige Beschäftigte) und<br />
eine entsprechende Tätigkeit. Dies bedeutet, dass die<br />
sonstigen Beschäftigten kumulativ über die Fähigkeiten<br />
und Erfahrungen verfügen müssen, die denen eines<br />
staatlich anerkannten Sozialarbeiters/Sozialpädagogen<br />
entsprechen. Es wird zwar nicht das gleiche Wissen<br />
und Können vom sonstigen Beschäftigten verlangt,<br />
aber eine ähnlich gründliche Beherrschung eines entsprechend<br />
umfangreichen Wissensgebietes, welches für<br />
die Tätigkeit objektiv erforderlich sein muss, wobei die<br />
Begrenzung auf ein eng begrenztes Teilgebiet nicht ausreicht.<br />
Bevor ein Mitarbeiter (m/w) als „sonstiger Beschäftigter“<br />
der E 9 zugeordnet werden kann, ist also<br />
zunächst gutachterlich festzustellen, dass er/sie über<br />
gleichwertige Fähigkeiten und Erfahrungen verfügt.<br />
Ohne eine entsprechende zutreffende Feststellung stellt<br />
die Eingruppierung in die Entgeltgruppe E 9 einen<br />
Verstoß gegen das Besserstellungsverbot dar und muss<br />
regelmäßig u. a. in der Verwendungsnachweisprüfung<br />
beanstandet werden.<br />
12 April 2013
Aktuell<br />
Wie wird der Urlaub berechnet, wenn der Mitarbeiter<br />
nicht das ganze Jahr beschäftigt war?<br />
Rechtsgrundlage für die Berechnung des Urlaubs ist<br />
grundsätzlich das Bundesurlaubsgesetz, das um Vorschriften<br />
aus dem Tarifvertrag, einer Betriebs- oder<br />
Dienstvereinbarung bzw. Regelungen im einzelnen Arbeitsvertrag<br />
ergänzt werden kann. Für den öffentlichen<br />
Dienst gelten die Vorschriften zum Bundesurlaubsgesetz<br />
(§§ 3-6) und die Regelungen im TVöD/TVL. § 26 Abs.<br />
2 lit. b TVL/TVöD bestimmt: „Beginnt oder endet das<br />
Arbeitsverhältnis im Laufe eines Jahres, erhält die/der<br />
Beschäftigte als Erholungsurlaub für jeden vollen Monat<br />
des Arbeitsverhältnisses ein Zwölftel des Urlaubsanspruchs<br />
nach Abs. 1; § 5 BUrurlG bleibt unberührt.“<br />
Die nächsten Beratungsermine der Servicestelle für<br />
Zuwendungsrecht und Finanzen des <strong>Paritätische</strong>n,<br />
Landesverbandes <strong>Berlin</strong> e.V. und des Verbandes für<br />
sozial-kulturelle Arbeit e.V:<br />
• Di., 16. Mai, 8.30-10.15 Uhr, Gruppenberatung<br />
für die Finanzverantwortlichen der Stadtteilzentren<br />
zum Thema: Probleme bei der Abrechnung<br />
der Förderung von Stadtteilzentren<br />
• Di., 16. Mai, 10.30-15.30 Uhr, Einzelberatungen<br />
von jeweils 45 Minuten<br />
Verband für sozial-kulturelle Arbeit e.V.<br />
Tucholskystraße 11; 10117 <strong>Berlin</strong>-Mitte<br />
Tel. +49 30 861 01 91 / 92<br />
Fax. +49 30 862 11 55<br />
e-mail: berlin@sozkult.de<br />
Alle Ausgaben des „Zuwendungsrecht aktuell“<br />
finden Sie unter: http://stz.spinnenwerk.de/stz.<br />
asp?client=stz&cat1id=1315<br />
Am 16. April 2013 dreht sich alles um Toleranz<br />
und gesellschaftliche Vielfalt. Zivilgesellschaftliche<br />
Akteure aus ganz Deutschland sind dazu<br />
aufgerufen, sich an der Aktion „Wir für Demokratie<br />
- Tag und Nacht für Toleranz“ zu beteiligen und<br />
vor Ort individuelle Veranstaltungen und Aktionen<br />
zu organisieren. In <strong>Berlin</strong> treffen sich am 16. April<br />
Politiker mit Vertretern aus den Bundesprogrammen<br />
„Toleranz fördern – Kompetenz stärken“,<br />
„Zusammenhalt durch Teilhabe“ und „Xenos<br />
– Ausstieg zum Einstieg“, aus Vereinen, Kommunen<br />
und Verbänden zu einem Fachdialog. Es geht<br />
darum, geeignete Strategien zur Prävention von<br />
Rechtsextremismus zu diskutieren und zu beraten.<br />
Anmeldungen sind hier möglich:<br />
https://www.tag-und-nacht-fuer-toleranz.de/<br />
anmeldung/<br />
„Beschäftigung innovativ gestalten“<br />
Die Sozial-Branche<br />
diskutiert ihre Gehälter<br />
Verdienen sie genug? Sind sie an ihrem Arbeitsplatz<br />
zufrieden? Diese Fragen diskutieren die<br />
Fach- und Führungskräfte der Sozial-Branche auf<br />
dem 8. Kongress der Sozialwirtschaft am 13. und<br />
14. Juni in Magdeburg.<br />
Nach dem Schweizer Referendum debattiert man<br />
hierzulande wieder über die Angemessenheit von<br />
Manager-Gehältern. Auf der anderen Seite mehren sich<br />
seit Jahren die Stimmen, die einen flächendeckenden<br />
Mindestlohn fordern.<br />
Unter dem Leitgedanken „Beschäftigung innovativ<br />
gestalten : Wertschöpfung - Wertschätzung - Wettbewerb“<br />
werden auf der zweitätigen Fachtagung die Grenzen<br />
und Möglichkeiten der Entlohnung in der Sozial- und<br />
Gesundheitswirtschaft zur Diskussion gestellt. Die<br />
Gehaltsdebatte gehört für die Sozialwirtschaft zu den<br />
aktuellen Herausforderungen, um der Zukunft aktiv zu<br />
begegnen. Finanzknappheit und fehlendes Fachpersonal<br />
sind längst Alltag in den sozialen Einrichtungen.<br />
Wie wichtig sind die weichen Arbeitsplatz-<br />
Faktoren heute? Diskutieren Sie mit!<br />
<strong>Der</strong> Kongress greift entsprechend eine Fragestellung<br />
der aktuellen „contec Vergütungsstudie 2012 -<br />
Führungskräfte in der Sozialwirtschaft“ auf, die<br />
erstmals eine Erhebung und Auswertung über die<br />
nicht-materiellen Faktoren für die Zufriedenheit am<br />
Arbeitsplatz liefert.<br />
Veranstaltet wird das Fachtreffen von der<br />
Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege,<br />
der Bank für Sozialwirtschaft und der Nomos-<br />
Verlagsgruppe. Einzelheiten und Informationen zum<br />
Kongress finden Sie unter<br />
www.sozkon.de<br />
April 2013 13
Aktuell<br />
Foto: Thomas Moser-BerLi-Press<br />
<strong>Der</strong> Interkulturelle Generationengarten<br />
des Nachbarschaftszentrums<br />
ufaFabrik e.V (NUSZ) geht seit<br />
dem 7. April 2013 als Blohmgarten ins<br />
neue Gartenjahr. An diesem Tag fand<br />
im Rahmen eines Frühlingsfestes die<br />
offizielle Umbenennung statt. Interessierte<br />
Gärtner und <strong>Berlin</strong>er Bürger<br />
können sich in der Blohmstraße 71-73<br />
einen Überblick verschaffen und sich<br />
für ein Beet vormerken lassen.<br />
www.nusz.de<br />
In der Sendereihe Pisaplus des Deutschlandfunks<br />
hat Werner Schultz, Leiter der Abteilung Bildung und<br />
Kultur beim Humanistischen Verband <strong>Berlin</strong>-Brandenburg,<br />
dafür plädiert, das in <strong>Berlin</strong> entwickelte Modell<br />
eines integrativen staatlichen Pflichtfachs Ethik auch in<br />
anderen Bundesländern anzuwenden. Ein freiwilliges<br />
Unterrichtsangebot in Verantwortung der Bekenntnisgemeinschaften<br />
sollte es zusätzlich geben. Im<br />
bundesweit bisher einmaligen <strong>Berlin</strong>er Modell lernen<br />
die Schüler gemeinsam im staatlich gestalteten Schulfach<br />
Ethik, zusätzlich sei der freiwillige Besuch eines<br />
Religionsunterrichts in Verantwortung der Bekenntnisgemeinschaften<br />
oder der Humanistischen Lebenskunde,<br />
an der derzeit über 54 000 Schülern teilnehmen, in<br />
Verantwortung des Humanistischen Verbandes <strong>Berlin</strong>-<br />
Brandenburg möglich.<br />
http://www.humanismus.de/aktuelles/gemeinsame-verantwortung-land-gesellschaft<br />
Photo-phantastisch heißt ein neues Projekt von<br />
„<strong>Der</strong> Steg gGmbH“, das jeden Dienstag ab 17 Uhr in<br />
<strong>Berlin</strong>-Reinickendorf, im Fuchsbau, Thurgauer Straße<br />
66 stattfindet. Teilnehmen können junge Menschen<br />
von 16 bis 27 Jahren, die Spaß am Fotografieren haben<br />
oder etwas Neues mit (ihren) digitalen Kameras ausprobieren<br />
wollen, die auch wissen möchten, wie sie die<br />
Fotos hinterher am Computer bearbeiten bzw. grafisch<br />
gestalten können. Interessenten wenden sich an Lutz<br />
Ludvigsen, per Telefon unter 4985769-30 oder per E-<br />
Mail an phophan@dersteg.de<br />
Foto: Dancedaysberlin.de / Mit-Mensch<br />
Die Deutsche Multiple Sklerose Gesellschaft,<br />
Landesverband <strong>Berlin</strong> e.V., will den ehrenamtlichen<br />
Besuchsdienst, den es schon einmal innerhalb des<br />
<strong>Berlin</strong>er Landesverbandes gab, wieder aufleben lassen.<br />
Dazu sucht der Verband Freiwillige, die sich vorstellen<br />
können, eine Aufgabe im Besuchsdienst zu übernehmen.<br />
Kontakt: Katja Bumann; Robert Bauer<br />
DMSG Landesverband <strong>Berlin</strong> e.V.<br />
Paretzer Straße 1; 10713 <strong>Berlin</strong><br />
Telefon: 030/3130647<br />
2013 findet erstmalig ein gemeinsames Rescuecamp<br />
der DLRG-Landesverbände <strong>Berlin</strong> und Brandenburg<br />
statt. Ähnlich wie bei den DLRG-Rescue-Camps der<br />
vergangenen Jahre werden Jugendliche binnen einer<br />
Woche zu Rettungsschwimmerinnen und Rettungsschwimmern<br />
ausgebildet.<br />
Informationen: 0331 - 962847<br />
Am 24. und 25.<br />
August 2013 tanzt<br />
der Bär - auch auf<br />
Rädern! Zum 2.<br />
Mal treffen sich<br />
Rollstuhltänzer<br />
und Fußgänger aus<br />
ganz Deutschland<br />
zu den Dance Days<br />
<strong>Berlin</strong>! Ein ganzes<br />
Wochenende lang<br />
erwarten wieder<br />
Anfänger wie<br />
„alte Hasen“ interessante Workshops und Gespräche,<br />
sowie ein buntes Rahmenprogramm. Einfache bis<br />
anspruchsvolle Figuren und Schrittfolgen, Grundlagen<br />
verschiedenster Standard- und Lateintänzen, Irish<br />
Dance und Tanzimprovisation stehen auf dem Programm.<br />
Anmeldungen und weitere Informationen:<br />
Hotel Mit-Mensch; Andreas Schäfer / Benjamin<br />
Baumann<br />
Tel. 030 / 50 96 93 0<br />
E-Mail: dancedays@mit-mensch.com<br />
www.dancedaysberlin.de<br />
14 April 2013
Wettbewerbe, Förderpreise<br />
Arbeitsgemeinschaft für Kinder- und Jugendhilfe<br />
Preise für gute<br />
Jugendpolitik in Praxis,<br />
Theorie und Publizistik<br />
<strong>Der</strong> Deutsche Kinder- und Jugendhilfepreis –<br />
Hermine-Albers-Preis – wird von den Obersten<br />
Jugend- und Familienbehörden der Länder gestiftet<br />
und vom Vorstand der Arbeitsgemeinschaft<br />
für Kinder- und Jugendhilfe (AGJ) alle zwei Jahre<br />
verliehen. Für das Jahr 2014 schreibt die AGJ den<br />
Deutschen Kinder- und Jugendhilfepreis in den<br />
Kategorien „Praxispreis – Jugendpolitik vor Ort<br />
gestalten“, „Theorie- und Wissenschaftspreis“<br />
sowie „Medienpreis“ aus.<br />
Mit der Ausschreibung des Praxispreises 2014 werden<br />
Organisationen, Initiativen und Träger angesprochen,<br />
die mit ihrer Arbeit aufzeigen, wie Anforderungen neuzeitlicher<br />
Jugendpolitik praxisnah und alltagsorientiert<br />
umgesetzt werden. Ausgezeichnet werden sollen Arbeiten,<br />
die innovative Modelle, Konzepte bzw. Strategien<br />
der Praxis der Kinder- und Jugendhilfe beschreiben und<br />
dieser neue Impulse geben sowie zu ihrer Weiterentwicklung<br />
beitragen. <strong>Der</strong> Praxispreis ist mit 4 000 Euro<br />
dotiert.<br />
Für den Theorie- und Wissenschaftspreis können fachtheoretische<br />
und wissenschaftliche Arbeiten der jüngsten<br />
Zeit eingereicht werden, die der Theorie der Kinder- und<br />
Jugendhilfe neue Impulse geben. Dabei sind auch Arbeiten<br />
gefragt, die aufzeigen, wie Erfahrungen aus der Praxis<br />
der Kinder- und Jugendhilfe in der Theorie aufgegriffen<br />
werden. <strong>Der</strong> Theorie- und Wissenschaftspreis ist mit 4 000<br />
Euro dotiert.<br />
<strong>Der</strong> Medienpreis würdigt hervorragende publizistische<br />
Arbeiten – sei es in Tages- oder Wochenzeitungen, in<br />
regionalen oder überregionalen Medien, in Printmedien,<br />
Online-Medien oder in Rundfunk und Fernsehen –,<br />
die zu einem Verständnis der Arbeit der Kinder- und<br />
Jugendhilfe beitragen und/oder die Lebenswelten von<br />
Kindern, Jugendlichen und ihren Familien einer breiten<br />
Öffentlichkeit bewusst machen. In diesem Zusammenhang<br />
können Journalisten nicht nur für einzelne Beiträge,<br />
sondern auch für ein kontinuierliches berufliches<br />
Engagement ausgezeichnet werden. <strong>Der</strong> Medienpreis ist<br />
mit 4 000 Euro dotiert.<br />
Einsendeschluss für eine Bewerbung um den Praxis-,<br />
Theorie- und Wissenschafts- oder Medienpreis 2014 ist<br />
der 31. Oktober 2013.<br />
http://www.agj.de/Deutscher-Kinder-und-<br />
Jugendhilfepreis.40.0.html<br />
Wer sich für die Verbesserung der Lebenssituation<br />
und Versorgung von Menschen mit HIV<br />
einsetzt, kann sich ab sofort um den HIV-Community-Preis<br />
bewerben. Die Deutsche Aids-Gesellschaft,<br />
die Deutsche Aids-Hilfe, die Deutsche<br />
Arbeitsgemeinschaft Niedergelassener Ärzte in der<br />
Versorgung HIV-Infizierter und die Pharmafirma<br />
Janssen loben in diesem Jahr erstmals den Förderpreis<br />
aus. <strong>Der</strong> HIV-Community-Preis ist mit 12 000<br />
Euro dotiert und wird alle zwei Jahre verliehen.<br />
Noch bis zum 15. April 2013 können sich Interessierte<br />
mit ihren Projekten um den Preis bewerben.<br />
www.hiv-community-preis.de<br />
Bis zum 31. Juli können Bewerbungen und Vorschläge<br />
für den Förderpreis „Helfende Hand 2013“<br />
des Bundesinnenministeriums eingereicht werden.<br />
Gesucht werden Ideen, Projekte und Konzepte,<br />
die Menschen für das Ehrenamt im Bevölkerungsschutz<br />
begeistern können. Gesucht werden aber<br />
auch Unternehmen und Arbeitgeber, die durch ihre<br />
Unterstützung das freiwillige Engagement oft erst<br />
ermöglichen.<br />
www.helfende-hand-foerderpreis.de<br />
„Deutschland braucht neue Helden“ - die<br />
Programmzeitschrift „Auf einen Blick“ hat eine<br />
Leseraktion gestartet. Unter dem Motto „Helden<br />
des Alltags“ werden Menschen gesucht, die anderen<br />
selbstlos helfen. Aus 20 Helden, die von den<br />
Lesern gewählt wurden, küren die Leser am Ende<br />
drei Sieger. Insgesamt werden bei dieser Aktion<br />
Preisgelder in Höhe von 15 000 Euro ausgeschüttet.<br />
Zusätzlich wird ein Sonderpreis in Höhe von<br />
2 000 Euro für ehrenamtliches Engagement in<br />
großen sozialen Organisationen ausgelobt.<br />
www.aufeinenblick.de<br />
Das Nachbarschaftsheim Schöneberg veranstaltet<br />
einen Fotowettbewerb unter dem Motto<br />
„<strong>Der</strong> Blick aus meinem Fenster“. Schicken Sie Ihre<br />
Fotos bis zum 15.5.2013 auf dem Postweg an das<br />
Nachbarschaftsheim Schöneberg. Die Preise:<br />
1. Eine Fotoreise im Wert von ca. 300 Euro<br />
2. Ein Kurs bei der renommierten Lette-Akademie<br />
im Wert von ca. 200 Euro<br />
3. Ein Büchergutschein im Wert von 100 Euro<br />
Kontakt und weitere Informationen:<br />
http://www.kultur-cafe.nbhs.de<br />
Andreia dos Santos, 859951-16, Kultur Café<br />
Barbara Lüders, 859951-39, Öffentlichkeitsarbeit;<br />
Fotowettbewerb2013@nbhs.de<br />
April 2013 15
Wettbewerbe, Förderpreise<br />
Andrej Hunko lobt Jugendwettbewerb „Zivilcourage<br />
vereint“ aus. <strong>Der</strong> Bundestagsabgeordnete der<br />
„Linken“ hat einen Wettbewerb gestartet, der junge<br />
Menschen motivieren soll, sich gegen Neofaschismus,<br />
Rassismus und Antisemitismus zu engagieren. Gesucht<br />
werden phantasievolle Beiträge vom Comic bis zum<br />
Theaterstück. <strong>Der</strong> 1. Preis ist eine politische Bildungsreise<br />
vom 17. bis 22. Juni nach Italien. Auf den Spuren<br />
des antifaschistischen Widerstandes im Zweiten Weltkrieg<br />
reist die Gruppe an historische Orte und trifft<br />
Zeitzeugen. <strong>Der</strong> zweite und dritte Platz wird jeweils<br />
mit einer Digitalkamera prämiert.<br />
www.andrej-hunko.de<br />
<strong>Der</strong> Ideenwettbewerb der Abteilung Soziales und<br />
Gesundheit des Bezirksamtes Charlottenburg- Wilmersdorf<br />
startet in diesem Jahr zum elften Mal. Er<br />
steht unter dem Motto: „Ich pfeife auf Pullen und<br />
Kippen“. Die Wettbewerbsbeiträge müssen bis Freitag,<br />
12. April an das Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf,<br />
Abteilung Soziales und Gesundheit, Planungsund<br />
Koordinierungsstelle, Fehrbelliner Platz 4, 10702<br />
<strong>Berlin</strong>, gesandt werden. Weitere Informationen<br />
unter Tel 9029-15763.<br />
Bis zum 12. Juni können Bürgerinnen und Bürger<br />
Vorschläge für den Deutschen Engagementpreis 2013<br />
abgeben. <strong>Der</strong> vom Bundesfamilienministerium geförderte<br />
Preis wird jedes Jahr an vorbildliche Projekte und<br />
engagierte Einzelpersonen verliehen. In diesem Jahr<br />
würdigt er besonders Kooperationen unterschiedlicher<br />
Initiativen, die gemeinsam gesellschaftliche Herausforderungen<br />
bewältigen wollen. Eine Experten-Jury<br />
bestimmt die Preisträger und die 15 Finalisten für den<br />
Publikumspreis. Die Bürgerinnen und Bürger wählen<br />
im Oktober den Gewinner des mit 10 000 Euro<br />
dotierten Publikumspreises per Online-Abstimmung.<br />
Die Preisverleihung findet am 5. Dezember 2013, dem<br />
internationalen Tag des Ehrenamts, in <strong>Berlin</strong> statt.<br />
www.deutscher-engagementpreis.de<br />
Mit dem „Deichmann-Förderpreises für Integration<br />
2013“ unterstützt der Schuheinzelhändler Unternehmen,<br />
Vereine, öffentliche Initiativen und Schulen,<br />
die es sich zum Ziel gesetzt haben, benachteiligten<br />
Jugendlichen die Integration in den Arbeitsmarkt<br />
zu erleichtern. Erstmals können in diesem Jahr auch<br />
private Vereine und Initiativen teilnehmen, die benachteiligten<br />
Kindern und Jugendlichen in der Schule oder<br />
in der Berufsvorbereitung (Foto rechts oben) helfen.<br />
Alle Initiativen, die sich für benachteiligte Kinder<br />
oder Jugendliche engagieren, können sich über www.<br />
deichmann-foerderpreis.de bis zum 30. Juni 2013 bewerben.<br />
<strong>Der</strong> Deichmann-Förderpreis ist insgesamt mit<br />
100 000 Euro dotiert.<br />
www.deichmann-foerderpreis.de<br />
Die Lebenshilfe hat gemeinsam mit dem Radiosender<br />
bigFM und der Krankenkasse Barmer GEK den Wettbewerb<br />
„Big Inclusion“ gestartet. Jugendliche können<br />
ihre eigenen Radiobeiträge [Podcasts] produzieren. Die<br />
besten Beiträge werden prämiert: Sie sind in mehreren<br />
Live-Sendungen auf dem Radiosender bigFM zu<br />
hören. Mitmachen können alle Schüler mit und ohne<br />
Behinderung zwischen 14 und 20 Jahren. Die Bewerbungsunterlagen<br />
samt eigenem Podcast (Radiobeitrag)<br />
zum Thema Inklusion können bis zum 31. Juli 2013<br />
per Mail an biginclusion@bigfm.de gesendet werden.<br />
www.biginclusion.de<br />
Die Robert-Bosch-Stiftung hat den Deutschen Alterspreis<br />
ins Leben gerufen. Er wird verliehen für die<br />
besten Ideen im Alter und fürs Alter. <strong>Der</strong> Deutsche<br />
Alterspreis ist mit insgesamt 120 000 Euro dotiert. Das<br />
Preisgeld soll im Sinne des Stifters Otto Mühlschlegel<br />
zur positiven Gestaltung des Alters gemeinnützig<br />
verwendet werden.<br />
https://bewerbung.boschstiftung-portal.de/onlinebewerbung/<br />
<strong>Der</strong> „Deutsche Bürgerpreis“, Deutschlands größter<br />
bundesweiter Ehrenamtspreis, lobt Preisgelder im<br />
Wert von insgesamt rund<br />
310 000 Euro aus. Bewerben<br />
kann sich jeder, dessen<br />
bürgerschaftliches Engagement<br />
geprägt ist von einem<br />
gemeinschaftlichen und<br />
demokratischen Prinzip. Bewerbungsschluss<br />
ist der 30.<br />
Juni 2013.<br />
www.deutscher-buergerpreis.de<br />
16 April 2013
Lektüre / Ältere Bürger<br />
Deutsches Zentrum für Altersfragen<br />
Wir werden immer älter<br />
- und bleiben immer<br />
aktiver, auch im Beruf<br />
Keine bisherige Generation älterer Menschen war<br />
besser qualifiziert und leistungsfähiger als die<br />
heutige. Älterwerden stellt somit keineswegs das<br />
Ende der Teilnahme am gesellschaftlichen Leben<br />
dar, sondern es ist oftmals der Beginn neuer Formen<br />
des Aktivseins. Zwei dieser Formen aktiven<br />
Alterns sind Thema des Reports „Aktives Altern:<br />
Erwerbsarbeit und freiwilliges Engagement“ von<br />
Sonja Nowossadeck & Claudia Vogel, der jetzt<br />
vom Deutschen Zentrum für Altersfragen in<br />
<strong>Berlin</strong> veröffentlicht wurde. In der Zusammenfassung<br />
der Autorinnen heißt es unter<br />
anderem:<br />
„Erwerbsarbeit gehört zum Lebensalltag auch<br />
in den höheren Altersjahren. Bereits seit einiger<br />
Zeit steigt die Zahl älterer Erwerbstätiger in<br />
Deutschland. Das ist zum einen Resultat der<br />
demografischen Entwicklung. Es sind die zahlenmäßig<br />
starken Jahrgänge der Babyboomer,<br />
die jetzt die späte Phase ihres Erwerbslebens erreicht<br />
haben und die die große Gruppe der älteren Arbeitnehmer<br />
bilden. Zum anderen sind diese über 50-Jährigen<br />
heute häufiger erwerbstätig als über 50-Jährige noch<br />
vor einigen Jahren, was sich in steigenden Erwerbsund<br />
Erwerbstätigenquoten in diesen Altersgruppen<br />
zeigt. Diese zunehmende Erwerbsbeteiligung im höheren<br />
Alter ist besonders bei den Frauen auffällig.<br />
Wer gut gebildet und ausgebildet ist, bleibt meist<br />
länger im Arbeitsmarkt<br />
Ältere bleiben vor allem länger auf dem Arbeitsmarkt<br />
aktiv, wenn sie höher qualifiziert sind. Eine Ursache<br />
dafür liegt in Arbeitsbedingungen der Beschäftigungsverhältnisse<br />
für Höherqualifizierte. Diese ermöglichen<br />
eine längere Erwerbstätigkeit, da sie physisch und psychisch<br />
weniger häufig zu Gesundheitsschäden und<br />
verminderter Erwerbsfähigkeit führen. Ältere planen<br />
Lese<br />
stoff<br />
nicht nur den Beginn ihres Ruhestandes für ein späteres<br />
Alter als noch vor Jahren, wie eine Auswertung<br />
zeigt. Sie gehen auch tatsächlich später in die Altersrente.<br />
Gleichzeitig sind sie zu einem wachsenden Anteil auch<br />
nach Erreichen des Ruhestandsalters noch erwerbstätig.<br />
Erwerbstätigkeit ist jedoch nur eine Facette des Aktivseins<br />
im Alter, eine weitere ist, sich freiwillig zu engagieren:<br />
In den letzten Jahren hat sich der Anteil der Engagierten<br />
insbesondere bei den Älteren erhöht. Das wird<br />
an der Entwicklung der Engagementquoten sichtbar, die<br />
beispielsweise bei den 55- bis 69-Jährigen gestiegen sind<br />
von 37 Prozent auf 42 Prozent bei Männern und von 29<br />
auf 35 Prozent bei Frauen in Westdeutschland. Damit<br />
engagieren sich Ältere immer noch etwas weniger häufig<br />
als Jüngere, aber die Unterschiede werden geringer.<br />
Das freiwillige Engagement von Frauen unterscheidet<br />
sich von dem der Männer. Frauen engagieren<br />
sich etwas weniger häufig als Männer und sie<br />
tun dies teils in anderen gesellschaftlichen Bereichen:<br />
Im Alter von 40 bis 54 Jahren engagieren<br />
sich Männer am häufigsten in den Bereichen<br />
„Sport und Bewegung“, „Schule und<br />
Kindergarten“ sowie „Unfall- oder Rettungsdienst<br />
und Feuerwehr“ und Frauen am häufigsten<br />
in den Bereichen „Schule und Kindergarten“,<br />
„Sport und Bewegung“ sowie „Kirche<br />
und Religion“.<br />
Im Alter von 70 bis 85 Jahren sind Männer am häufigsten<br />
in den Bereichen „Sport und Bewegung“, „Kirche<br />
und Religion“ und im „Sozialen Bereich“ aktiv und<br />
Frauen am häufigsten in den Bereichen „Kirche und<br />
Religion“, dem „Sozialen Bereich“ und dem Bereich<br />
„Freizeit und Geselligkeit“. Die Motive für freiwilliges<br />
Engagement hingegen unterscheiden sich kaum<br />
zwischen den Geschlechtern. Männer und Frauen geben<br />
gleichermaßen am häufigsten an, die Gesellschaft<br />
mitgestalten und mit anderen zusammenkommen zu<br />
wollen.“<br />
Sonja Nowossadeck & Claudia Vogel (2013).<br />
Aktives Altern. Erwerbsarbeit und freiwilliges<br />
Engagement. Report Altersdaten 2/2013. Deutsches<br />
Zentrum für Altersfragen: <strong>Berlin</strong>.<br />
http://www.dza.de/fileadmin/dza/pdf/Gerostat_Report_Altersdaten_Heft_2_2013_PW.pdf<br />
April 2013 17
Pressespiegel<br />
Notiert, zitiert,<br />
gedruckt<br />
<strong>Paritätische</strong> Themen in den <strong>Berlin</strong>er Tageszeitungen – die<br />
kompletten Beiträge sind über die zitierten Links im Internet<br />
abzurufen.<br />
Mit dem Geschäftsführer des Landesverbands <strong>Berlin</strong><br />
des <strong>Paritätische</strong>n, Oswald Menninger, sprach<br />
Anfang März Anne Klesse von der <strong>Berlin</strong>er Morgenpost,<br />
die das Interview am 7. März verbreitete. Thema:<br />
„Die Sozialverbände fordern stärkere politische<br />
Anstrengungen im Kampf gegen Armut. Wie ist die<br />
Situation in <strong>Berlin</strong>?“ Kernaussage: „<strong>Berlin</strong> setzt die<br />
Mittel für armutsgefährdete Personen falsch ein“. Die<br />
Bekämpfung der Armut in Deutschland sei, so Menninger,<br />
nicht mit nur einem Instrument oder auf nur einem<br />
Politikfeld zu lösen, die einzelnen Maßnahmen müssten<br />
besser ineinandergreifen und aufeinander abgestimmt<br />
werden. Schwerpunkt müsse das Thema Bildung sein.<br />
Berichte spiegeln das Engagement<br />
im Kampf gegen die Armut wider<br />
Damit Kinder ihren Lebensunterhalt später ohne staatliche<br />
Transferleistungen selbst bewerkstelligen können,<br />
müsse ihre Chancengleichheit stark verbessert werden,<br />
so der Geschäftsführer des <strong>Paritätische</strong>n <strong>Berlin</strong>. Das<br />
Bildungs- und Teilhabepaket der Bundesregierung sei<br />
nicht zielführend und zu gering budgetiert. <strong>Der</strong> bürokratische<br />
Aufwand stehe in keinem Verhältnis zu den<br />
Erfolgen.<br />
http://www.morgenpost.de/printarchiv/seite3/<br />
article114206155/<strong>Berlin</strong>-setzt-die-Mittel-fuer-armutsgefaehrdete-Personen-falsch-ein.html<br />
Zugunsten des Kinderschutz-Zentrums kamen<br />
Mitte März im Tagesspiegel-Verlagshaus Bilder und<br />
Objekte zur Versteigerung. „Insgesamt wurden 7200<br />
Euro für den guten Zweck eingenommen“, resümierte<br />
Tagesspiegel-Autorin Fatina Keilani, und sie zitierte<br />
Staatssekretärin Sigrid Klebba, die über die Arbeit des<br />
Kinderschutz-Zentrums gesprochen hatte. <strong>Der</strong> Verein<br />
werde nur teilweise vom Senat finanziert und sei auf<br />
Spenden angewiesen.<br />
Das Kinderschutz-Zentrum helfe in jedem Jahr rund<br />
1000 Kindern, darunter seien auch viele sexuell missbrauchte<br />
Mädchen. Es biete Beratung, Therapie sowie<br />
eine Schutzwohnung.<br />
http://www.tagesspiegel.de/berlin/benefiz-aktion-gutes-bild-abgegeben/7942356.html<br />
<strong>Der</strong> LSVD beobachte seit Jahren, berichtet die „<strong>Berlin</strong>er<br />
Zeitung“ am 15. März, dass das Klientel „Regenbogenfamilien“<br />
für das Zentrum in <strong>Berlin</strong> immer größer<br />
wird. Das Blatt zitiert den Vorsitzenden des <strong>Berlin</strong>er<br />
„Lesben- und Schwulen-Verbandes“, Jörg Steinert:<br />
„2005, als die Stiefkindadoption den Lebenspartnern<br />
erlaubt wurde, setzte ein regelrechter Babyboom ein“,<br />
sagt Steinert. In den Jahren 2010 bis 2012 hätten sich<br />
die Zahlen der Beratungsgespräche zum Thema beim<br />
Verband von Jahr zu Jahr verdoppelt. Etwa 500 Familien<br />
halten mittlerweile regelmäßigen Kontakt zum<br />
LSVD. Das Zentrum wolle auch politisch mitmischen.<br />
Als im Februar das Verfassungsgericht befunden habe,<br />
es sei rechtswidrig und eine Ungleichbehandlung der<br />
betroffenen Kinder, dass Lebenspartner angenommene<br />
Kinder des anderen Partners nicht adoptieren dürften,<br />
habe der LSVD ein hohes Maß an Unwissenheit in der<br />
Politik registriert (siehe auch Interview in diesem Rundbrief<br />
S. 10 – 11)<br />
http://www.berliner-zeitung.de/berlin/beratungsstelle-in-schoeneberg-babyboom-unterm-regenbogen,10809148,22111974.html<br />
„Vom Kinderwunsch über Schwangerschaft bis zur<br />
Beratung bei Beziehungsproblemen: In einem Familienzentrum<br />
in Schöneberg finden Schwule und Lesben<br />
eine erste Anlaufstelle. Es ist die erste Einrichtung dieser<br />
Art.“ So fasste der Tagesspiegel am 15. März seinen<br />
Bericht über die Eröffnung des „Regenbogenfamilienzentrums“<br />
zusammen. Autorin Katharina Ludwig:<br />
„Zwei Mal pro Woche gibt es offene Nachmittage für<br />
Familien, außerdem Selbsthilfegruppen für werdende<br />
Eltern – auch Schwangere und Eltern mit ihren Kindern<br />
sollen sich hier treffen. Ab April kommt eine Vätergruppe,<br />
ab Mai ein Treffen für Pflegeeltern dazu. Einmal im<br />
Regenbogenfamilienzentrum: Ein neues Angebot<br />
für gleichgeschlechtliche Paare<br />
Monat ist ein Gesprächsabend mit Experten geplant.“<br />
http://www.tagesspiegel.de/berlin/homosexuelle-eltern-in-schoeneberg-eroeffnet-das-erste-regenbogenfamilienzentrum/7930944.html<br />
„Während sich Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU)<br />
gegen die steuerliche Gleichstellung der Homo-Ehe<br />
ausspricht, zählte beispielsweise auch Ingrid Fischbach<br />
(Vizechefin der CDU/CSU-Fraktion im Bundestag)<br />
zu den Gästen, die dem Zentrum zur Eröffnung gratulierten“,<br />
so schrieb das Neue Deutschland über das<br />
Regenbogenfamilienzentrum in seiner Ausgabe vom 16.<br />
März.<br />
http://www.neues-deutschland.de/artikel/815974.vater-vater-kind.html<br />
18 April 2013
Pressespiegel<br />
In ihrem Beitrag zum Regenbogenfamilienzentrum ging<br />
die <strong>Berlin</strong>er Morgenpost am 25. März auf homosexuelle<br />
Männer und Frauen, die keine eigenen Kinder haben<br />
und sich als Pate und Patin einbringen wollen. Die Morgenpost<br />
schrieb: „Sie wenden sich beispielsweise an das<br />
Projekt „Biffy <strong>Berlin</strong> – Big Friends for Youngsters e.V.“,<br />
das seit 2001 Paten meist an Ein-Eltern-Familien vermittelt.<br />
„Bei uns sind homosexuelle Paten eine unverzichtbare<br />
Freiwilligen-Gruppe“, sagt die leitende Koordinatorin<br />
Andrea Brandt. „Schwule Paten identifizieren<br />
sich stark mit der Patenschaft, weil sie dann ein Stück<br />
Familie leben können.“ Aufgrund der eigenen Erfahrung<br />
mit Stigmatisierung seien sie besonders verantwortungsbewusst.<br />
http://www.morgenpost.de/berlin-aktuell/article114742877/Erste-Anlaufstelle-fuer-Regenbogenfamilien.html<br />
Gesundheit, Rehabilitation, Suchthilfe - neues<br />
Angebot des Tannenhof e.V.<br />
<strong>Der</strong> Tannenhof <strong>Berlin</strong>-Brandenburg e.V. hat an der<br />
Ecke Blisse- und <strong>Berlin</strong>er Straße in Wilmersdorf ein<br />
Zentrum für Gesundheit und Rehabilitation eröffnet,<br />
berichtet die „<strong>Berlin</strong>er Morgenpost“ am 25. März. In<br />
den hellen Räumen des ehemaligen Fitnessstudios solle<br />
demnächst auch noch eine Tagesklinik an den Start gehen,<br />
in der sich psychosomatisch erkrankte Menschen<br />
ganztägig ambulante Hilfe holen können. Autorin Brigitte<br />
Schmiemann fasst zusammen: Für den Ausbau der<br />
1200 Quadratmeter Fläche über drei Etagen habe der<br />
Verein rund eine halbe Million Euro investiert, 30 Mitarbeiter<br />
seien dort beschäftigt, der Altersdurchschnitt<br />
in der Tagesklinik an der Blissestraße liege bei Mitte<br />
40. „Das sind die ganz normalen Menschen mit einer<br />
Suchterkrankung; Busfahrer, Lehrer, promovierte Akademiker<br />
genauso wie Handwerker“, berichtet Karin von<br />
Randow, Suchttherapeutin und Leiterin der Zentralen<br />
Aufnahme.<br />
http://www.morgenpost.de/berlin/article114734301/Gesundheitszentrum-fuer-Suechtige-in-Wilmersdorf-eroeffnet.html<br />
„<strong>Berlin</strong>s Justizsenator Thomas Heilmann (CDU) hat<br />
angekündigt, Kriminalitätsopfern mit türkischen Wurzeln<br />
besser helfen zu wollen. Dazu soll die Zusammenarbeit<br />
mit dem weißen Ring und der Opferhilfe <strong>Berlin</strong><br />
verstärkt werden.“ Das schrieb die <strong>Berlin</strong>er Zeitung am<br />
8. März. „Wir wissen von Studien zur Jugendkriminalität,<br />
dass circa 85 Prozent der Taten, in denen auf Täterund<br />
Opferseite Jugendliche mit Migrationshintergrund<br />
stehen, nicht angezeigt werden“, sagte Heilmann. „Das<br />
wollen wir ändern.“ Durch eine Kooperation mit den<br />
Vereinen Weißer Ring und Opferhilfe <strong>Berlin</strong> sollen die<br />
türkischstämmigen Opfer besser unterstützt und beraten<br />
werden. Rund 200 000 <strong>Berlin</strong>er haben türkische<br />
Wurzeln.<br />
http://www.berliner-zeitung.de/berlin/migranten-opfern-besser-helfen,10809148,22035396.<br />
html<br />
In einem Porträt über Bärbel Partsch, ehrenamtliche<br />
Vollzugshelferin in der <strong>Berlin</strong>er Jugendstrafanstalt (JSA),<br />
schreibt die B.Z. am 3. April: „Ich habe mich extra für<br />
ein Engagement im Jugendgefängnis entschieden, weil<br />
ich gern verstehen wollte, warum Kinder kriminell werden.<br />
Es wird doch keiner böse geboren.“ Sie absolvierte<br />
einen zehnstündigen Kurs für Vollzugshelfer beim Verein<br />
„Freie Hilfe“.<br />
http://www.bz-berlin.de/aktuell/berliner-helden/dieser-einsatz-ueberwindet-dicke-mauernarticle1661662.html<br />
In einer Geschichte, die in Hamburg handelt und Möglichkeiten<br />
einer Kita thematisiert, Eltern und Kinder<br />
wegen besonderer Nahrungsgewohnheiten „auszusperren“,<br />
lässt der „<strong>Berlin</strong>er Kurier“ am 27. März eine<br />
Sprecherin der „Humanistischen Kitas in <strong>Berlin</strong>“<br />
zu Worte kommen. Kann zu viel Zuckerkram ein solcher<br />
Grund sein? „Das regelt jede Kita für sich“, so<br />
eine Sprecherin von „humanistische Kitas in <strong>Berlin</strong>“.<br />
Ein striktes Verbot von Zucker gebe es nicht, aber das<br />
Kita-Team legt, je nach Gesundheitskonzept, eine Ernährungsrichtlinie<br />
fest.<br />
http://www.berliner-kurier.de/panorama/butterkeks-affaere-fall-thore--darf-eine-kita-zucker-verbieten-,7169224,22230734.html<br />
Neues vom „Chaotisch-bunten Wanderzirkus“<br />
(Cabuwazi)<br />
In einem Report über die letzten Klein-, Kinder-, Jugend-<br />
und Wanderzirkusse in Deutschland erwähnt<br />
Welt-Autorin Inga Michler am 1. April auch eine Mitgliedsorganisation<br />
des <strong>Berlin</strong>er <strong>Paritätische</strong>n: „Chaotisch-bunter<br />
Wander-Zirkus“, kurz: Cabuwazi, so hat er<br />
sein Projekt genannt, das im Jahr 1992 mit einer Einradgruppe<br />
für Kinder im Bezirk Kreuzberg begann. ‚Es<br />
kamen immer mehr Kinder und ich wollte niemanden<br />
wegschicken‘, erinnert sich Karl Köckenberger“.<br />
Er ist Geschäftsführer des Trägers GrenzKultur<br />
gGmbH. Mithilfe von Förderern sei eine Artistengruppe<br />
und der erste Zirkus entstanden. Heute trainierten in<br />
jeder Woche rund 1000 Kinder – mit ihren Schulklassen<br />
April 2013 19
Pressespiegel<br />
oder in Ferien- und Nachmittagsworkshops – bei Cabuwazi.<br />
Außerdem gebe es Fortbildungen in Zirkuspädagogik<br />
für Lehrer und Pädagogen. <strong>Der</strong> Europäische<br />
Sozialfonds, eine Reihe von Stiftern und Spendern, der<br />
<strong>Berlin</strong>er Senat und demnächst auch die Bundesregierung<br />
unterstützten das Projekt. Köckenberger zapfe mit<br />
seinen derzeit 38 festen Mitarbeitern unterschiedliche<br />
Spendentöpfe an und hangele sich so von Jahr zu Jahr,<br />
schreibt die Welt.<br />
http://www.welt.de/wirtschaft/article114906581/<br />
Deutscher-Zirkus-testet-ein-neues-Geschaeftsmodell.html<br />
Einen Bericht über die politische Gegenwart und Zukunft<br />
der Kinderbetreuung in <strong>Berlin</strong> rundet die <strong>Berlin</strong>er<br />
Morgenpost am 9. März mit Einschätzungen aus<br />
dem <strong>Paritätische</strong>n Landesverband ab. „Es zeichnet sich<br />
schon jetzt ab, dass allein 2013 mehr Geld gebraucht<br />
würde, als zur Verfügung steht“, sagt Martin Hoyer,<br />
Kitareferent vom <strong>Paritätische</strong>n Wohlfahrtsverband,<br />
dem Dachverband der freien Träger. So würde<br />
das Finanzvolumen der eingereichten Anträge für den<br />
Kita-Ausbau schon jetzt die vorgesehenen 16 Millionen<br />
überschreiten. Und die Jugendämter hätten allen Anträgen<br />
Dringlichkeit bescheinigt. Die Träger hätten durch<br />
Umbauten inzwischen alle Räume in den bestehenden<br />
Einrichtungen ausgenutzt, nun könnten neue Plätze nur<br />
durch Neu- oder Anbauten geschaffen werden. Das sei<br />
wesentlich kostspieliger als die bisherigen Maßnahmen.<br />
„Die Koalition tut gut daran, Vorsorge zu treffen und<br />
auch die Möglichkeit einzuräumen, gesondert kurzfristig<br />
Mittel freizugeben. Denn nur so kann die Einhaltung<br />
des Rechtsanspruches gewährleistet werden“, sagt<br />
Hoyer. Den Bericht illustriert die Morgenpost am Beispiel<br />
des Anbaus der Kita Stegerwaldstraße, deren<br />
Träger das „Nachbarschaftsheim Schöneberg“ ist.<br />
„Beim Kita-Ausbauprogramm des Landes hätten wir<br />
bei einer solchen Summe wenig Chancen gehabt, deshalb<br />
mussten wir auf die zweite Runde des Bundesprogrammes<br />
zur Förderung von Krippenplätzen im Januar<br />
warten“, sagte Karin Höhne, Referatsleiterin für Kitas<br />
im Nachbarschaftsheim Schöneberg.<br />
http://www.morgenpost.de/berlin/article114281453/Fuer-die-CDU-hat-der-Kita-Ausbauoberste-Prioritaet.html<br />
Viel zu wenige Ärzte und Ärztinnen kennten sich aus<br />
mit der lindernden Medizin für Alte, also der palliativen<br />
Geriatrie, so zitiert das evangelische Magazin<br />
„Chrismon“ in seiner April-Ausgabe die <strong>Berlin</strong>er Gita<br />
Neumann. „Die Psychologin ist Lebensberaterin beim<br />
Humanistischen Verband in <strong>Berlin</strong>, einer Organisation<br />
Konfessionsloser. Sie berät viele kranke Mitglieder: Versuchen<br />
Sie mal, einen Menschen mit unbeherrschbaren<br />
Schmerzen wegen Gelenkrheuma oder Osteoporose<br />
auf einer Palliativstation unterzubringen!“<br />
chrismon.evangelisch.de/print/17963?page=all<br />
In einem Bericht – Überschrift: Massive Sprachdefizite:<br />
Kitapflicht kein Tabu mehr? - zitierte das Magazin<br />
„Klartext“ des Rundfunks <strong>Berlin</strong>-Brandenburg (rbb) u.<br />
a. die Leiterin der Kita „Mosaik“, Martina Valjevcic.<br />
Die Neuköllner Einrichtung wird von der Lebenswelt<br />
interkulturelle Projekte gGmbH getragen. Valjevcic:<br />
„Es wird das Rad nicht neu erfunden, wenn man sagt,<br />
die Kinder müssen in eine Kita. Wir haben die Plätze<br />
nicht und teilweise gibt es Kitas, die das Personal nicht<br />
haben, weil es ja dieses Erzieher-Manko gibt.“<br />
http://www.rbb-online.de/klartext/archiv/klartext_vom_27_03/massive_sprachdefizite.listall.<br />
on.printView.on.html<br />
„Endlich kein Kind mehr. Jugendliche feiern neue<br />
Lebensphase mit Jugendweihe oder Firmung“, überschreibt<br />
die <strong>Berlin</strong>er Morgenpost am 4. März einen<br />
Bericht und zitiert Thomas Hummitzsch vom Humanistischen<br />
Landesverband: „Das Niveau hat sich<br />
bei uns auf etwa 4500 Anmeldungen für Jugendfeiern<br />
eingepegelt“.<br />
http://www.morgenpost.de/printarchiv/brandenburg/article114093957/Endlich-kein-Kind-mehr.<br />
html<br />
In einem Hintergrundstück zum Weltfrauentag am 8.<br />
März widmet sich der „Tagesspiegel“ häuslicher Gewalt<br />
in Einwandererfamilien, und das Blatt zitiert auch Kazim<br />
Erdogan, der in Neukölln Väter- und Männergruppen<br />
leitet. „Zwei Drittel der türkischstämmigen Frauen<br />
in Neukölln sind sogenannte Importbräute – und die<br />
Probleme sind ja hier nicht anders als in der Türkei. Wer<br />
arm ist, egal ob an materiellen oder geistigen Dingen<br />
wie Bildung, wer keine Perspektiven sieht und vielleicht<br />
noch einer Sucht verfallen ist, der neigt dazu, Probleme<br />
mit Gewalt zu lösen.“<br />
www.pressdisplay.com/pressdisplay/de/viewer.<br />
aspx<br />
Die zunehmend scharfe Diskussion um ein angemessenes<br />
öffentliches Auftreten in den deutsch-russischen<br />
Beziehungen analysierte die Süddeutsche Zeitung und<br />
befragte auch Stefan Melle, Geschäftsführer des DRA:<br />
„Wer in den Kontakten mit Vertretern Russlands darauf<br />
verzichtet, an demokratischen Werten festzuhalten,<br />
beschädigt vor allem die Interessen der Bürger in<br />
Russland, die auch möchten und erwarten, dass ihre<br />
Menschenrechte gewahrt werden“.<br />
http://www.austausch.org/aktuelle-meldungen/<br />
newsdetail/article/1/sueddeutsche.html<br />
20 April 2013
Einwanderung<br />
Integrationsmonitoring der Länder<br />
<strong>Berlin</strong>: Integration von<br />
Einwanderern ist auf<br />
einem guten Weg<br />
Zusammenfassung der Ergebnisse des 2. Integrationsmonitorings<br />
der Länder für <strong>Berlin</strong>.<br />
Anlässlich der jüngsten Integrationsministerkonferenz<br />
wurde der 2. Bericht zum Integrationsmonitoring der<br />
Länder vorgestellt, in dem die Integrationsfortschritte der<br />
Länder anhand von Zahlen dokumentiert werden.<br />
Danach hat <strong>Berlin</strong> in den Bereichen frühkindliche Bildung,<br />
schulische Bildung und Arbeitsmarkt in den letzten<br />
Jahren deutliche Fortschritte gemacht. In der Bildungs- als<br />
auch in der Arbeitsmarktpolitik seien aber weitere Fortschritte<br />
notwendig, heißt es in einer zusammenfassenden<br />
Auswertung des Berichts, der unlängst vom Senat veröffentlicht<br />
wurde und aus dem wir hier zitieren.<br />
Bei der frühkindlichen Betreuung sei <strong>Berlin</strong> mit einer Betreuungsquote<br />
von 28 Prozent der Kinder mit Migrationshintergrund<br />
unter 3 Jahren weiterhin führend (Bundesdurchschnitt<br />
14 Prozent). Auch bei den Kindern zwischen<br />
3-6 Jahren lag die Betreuungsquote von Kindern mit Migrationshintergrund<br />
2011 mit 83 Prozent vergleichsweise<br />
hoch (Bundesdurchschnitt 85 Prozent).<br />
Ergebnisse bei Sprachprüfungen bleiben hinter<br />
anderen Bundesländern zurück<br />
Deutliche Erfolge hätten sich auch bei den Sprachprüfungen<br />
der Teilnehmerinnen und Teilnehmer an einem<br />
Integrationskurs gezeigt, so das Integrationsmonitoring<br />
<strong>Berlin</strong> liege damit noch unter dem Durchschnitt aller<br />
Bundesländer (Bundesdurchschnitt 57,1 Prozent; Zunahme<br />
um 3,9 Prozentpunkte), habe aber in den letzten<br />
Jahren erheblich aufgeholt. An den <strong>Berlin</strong>er Schulen gehen<br />
immer mehr ausländische Kinder ans Gymnasium.<br />
Ihr Anteil stieg von 26,4 Prozent im Schuljahr 2005/06<br />
auf 28,3 Prozent im Schuljahr 2009/10 und weiter auf<br />
29 Prozent im Schuljahr 2011/12 (Bundesdurchschnitt<br />
2005/06: 16,5 Prozent; 2009/10: 18,5 Prozent; 2011/12:<br />
19,5 Prozent). Auch der Anteil der ausländischen Schülerinnen<br />
und Schüler, die die Schule mit einer Hochschulreife<br />
verlassen, sei deutlich angestiegen, allein zwischen 2009<br />
und 2011 von 18,2 auf 26,2 Prozent (Bundesdurchschnitt<br />
2009: 11,3 Prozent; 2011: 15,4 Prozent). <strong>Der</strong> Anteil der<br />
ausländischen Schülerinnen und Schüler, die die Schule<br />
ohne Schulabschluss verlassen, nahm gleichzeitig ab, zuletzt<br />
von 17,2 Prozent auf 16,2 Prozent zwischen 2009<br />
und 2011 (Bundesdurchschnitt 2009: 14,2 Prozent; 2011:<br />
12,3 Prozent). Die Studienerfolgsquote von Ausländern,<br />
die in Deutschland einen Schulabschluss gemacht haben<br />
(Bildungsinländer) in den letzten Jahren habe beträchtlich<br />
gesteigert werden können. Lag die Studienerfolgsquote<br />
für Bildungsinländer in <strong>Berlin</strong>, die im Jahr 1999<br />
das Studium begonnen haben, 2010 noch bei 55,9 Prozent<br />
(Bundesdurchschnitt 52,9 Prozent), stieg sie für<br />
die Studienbeginner des Jahres 2001 auf 63,8 Prozent<br />
(Bundesdurchschnitt 55,2 Prozent) und für die Studienbeginner<br />
des Jahres 2012 weiter auf 66,3 Prozent (Bundesdurchschnitt<br />
56,0 Prozent).<br />
Für die Studienbeginner des Jahres 2002 liegt <strong>Berlin</strong> damit<br />
bundesweit an zweiter Stelle hinter dem Saarland<br />
und gleicht sich zunehmend der Studienerfolgsquote<br />
von Deutschen an (Studienbeginn 2002, Abschluss bis<br />
2010: 79,2 Prozent).<br />
Jeder fünfte Einwanderer ist hoch qualifiziert und<br />
hat einen Uni-Abschluss<br />
<strong>Berlin</strong> hat als Großstadt traditionell einen hohen Anteil<br />
von Personen mit Migrationshintergrund, die hoch<br />
qualifiziert sind und über einen Hochschulabschluss<br />
verfügen. Ihr Anteil lag 2011 bei 20 Prozent der Personen<br />
mit Migrationshintergrund (Bundesdurchschnitt<br />
10,6 Prozent). Die Arbeitslosigkeit in <strong>Berlin</strong> ist auch im<br />
Bundesvergleich sehr hoch, besonders hoch ist sie bei<br />
Ausländern in <strong>Berlin</strong>. 2011 lag die Arbeitslosenquote von<br />
Ausländern in <strong>Berlin</strong> bei 32,9 Prozent (Bundesdurchschnitt<br />
16,9 Prozent). Gegenüber dem Jahr 2009 war sie<br />
um 1,4 Prozent Prozentpunkte gesunken (Bundesdurchschnitt<br />
-2,2 Prozent). Mit der hohen Arbeitslosigkeit geht<br />
auch eine niedrige Erwerbstätigenquote und ein hohes<br />
Armutsrisiko einher.<br />
Erfreulich sei, dass der Anteil von Selbständigen mit Migrationshintergrund<br />
in keinem Bundesland höher ist als<br />
in <strong>Berlin</strong>. 22,2 Prozent der 15-65-Jährigen mit Migrationshintergrund<br />
sind im Jahr 2011 selbständig. Kein anderes<br />
Bundesland habe eine so hohe Selbständigenquote<br />
sowohl unter der Bevölkerung mit als auch ohne Migrationshintergrund<br />
wie <strong>Berlin</strong>.<br />
Im Jahr 2011 hatten 10,7 Prozent der Beschäftigten<br />
im Öffentlichen Dienst einen Migrationshintergrund.<br />
<strong>Berlin</strong> liege, so das Integrationsmonitoring damit über<br />
dem Bundesdurchschnitt von 9,8 Prozent. Noch höher<br />
sei der Anteil von Personen mit Migrationshintergrund<br />
im Abgeordnetenhaus, in dem die Entscheidungen für<br />
die Zukunft <strong>Berlin</strong>s getroffen werden. 11,7 Prozent<br />
der Mitglieder des <strong>Berlin</strong>er Abgeordnetenhauses haben<br />
Migrationshintergrund (Bundesdurchschnitt 2011: 3,3<br />
Prozent). Fazit der Senatsverwaltung: „Bei der Gestaltung<br />
der Zukunft <strong>Berlin</strong>s sind heute Zugewanderte und<br />
ihre Kinder deutlich besser vertreten als in vorangegangenen<br />
Legislaturperioden und auch besser als in anderen<br />
Bundesländern.“<br />
Die Studie im Wortlaut: www.berlin.de<br />
April 2013 21
Familie / Frauen und Mädchen<br />
Foto: Jugendkunstschule Charlottenburg-Wilmersdorf<br />
Bündnis für Familie<br />
Ziegengehege und<br />
Spreekähne zur „Langen<br />
Nacht der Familien“<br />
Bildungssenatorin Sandra Scheeres (SPD) übernimmt<br />
die Schirmherrschaft für die Lange Nacht<br />
der Familie, in diesem Jahr am 4. Mai 2013.<br />
An der „Langen Nacht der Familie“ am 4. Mai 2013<br />
wählte nehmen 152 Initiativen aus <strong>Berlin</strong> und dem Umland<br />
teil. Damit ist die Teilnahme im Vergleich zum<br />
vergangenen Jahr (126) wieder deutlich gestiegen. Die<br />
Veranstaltungen werden von Kinder-, Freizeit- und<br />
Stadtteileinrichtungen sowie von Unternehmen aus<br />
allen Bereichen der Gesellschaft erfunden und organisiert.<br />
Die Veranstalter vom <strong>Berlin</strong>er Bündnis für Familie<br />
versprechen: „Schaurig schöne Orte, grüne Höfe, öffentliche<br />
Plätze, Laboratorien, Zelte, Jurten, Lesecafés,<br />
Wald und Heide, gefährlich-witzige Stadt-Parcours,<br />
alte Gemäuer unter der Stadt, kleine und große Häuser,<br />
Heuschober, Ateliers, Werkstätten, Schwimmhallen,<br />
Ziegengehege oder auch Spreekähne werden zum<br />
Schauplatz der Familienfreundlichkeit der Stadt und<br />
ihres Umlandes und des Erfindungsreichtums der Akteure.“<br />
In jedem Bezirk werde es eine eigene Eröffnungsveranstaltung<br />
geben. In Steglitz-Zehlendorf z. B. werden alle<br />
Beteiligten im Bezirk zur Eröffnung zusammenkommen<br />
und Dominosteine eine große symbolische Rolle<br />
spielen. Zum Abschluss werde zum gemeinsamen Feiern<br />
und Ausklingen eingeladen.<br />
Veranstalter der Familiennacht ist die AG-Familiennacht<br />
des <strong>Berlin</strong>er Bündnisses für Familie, finanziert<br />
wird sie über Spenden und Sponsoring.<br />
www.familiennacht.de<br />
Familienplanungszentrum Balance<br />
Afrika: Immer mehr<br />
Frauen wehren sich<br />
gegen Verstümmelung<br />
Filmvorführung „The Cut“ beim Familienplanungszentrum<br />
Balance<br />
Zu Gast beim Familienplanungszentrum Balance: Beryl<br />
Magoko zeigte in einem Salongespräch ihren preisgekrönten<br />
Film „The Cut“ von 2012. „The Cut“ ist ein bedrückendes<br />
Statement gegen die Grausamkeit weiblicher<br />
Genitalverstümmelung (FGM), dargestellt am Beispiel<br />
der Herkunftsregion der Regisseurin im Grenzgebiet<br />
zwischen Kenia und Tansania.<br />
Die Regisseurin berichtete über den großen gesellschaftlichen<br />
Druck, dem junge Mädchen und Frauen in Kenia<br />
ausgesetzt seien, sich beschneiden zu lassen, und dass<br />
es nur sehr wenige Institutionen und Organisationen<br />
gebe, die der weiblichen Genitalverstümmelung etwas<br />
entgegen setzen und Aufklärung betreiben, gerade in<br />
den Monaten November und Dezember, in denen traditionell<br />
die Beschneidungen dort vorgenommen werden.<br />
Mädchen und Frauen, die sich nicht beschneiden lassen<br />
wollen, würde oft der Status einer „richtigen“ Frau abgesprochen,<br />
gesellschaftliche Ausgrenzung und Stigmatisierung<br />
seien die Folge.<br />
Franziska Gruber, Referentin für das Thema FGM bei<br />
Terre des Femmes, beschrieb, dass die Zahl genitalverstümmelter<br />
Frauen weltweit nur langsam zurückgehe,<br />
pro Jahr um etwa ein Prozent. Dennoch gebe es ein<br />
verändertes Bewusstsein bei den verschiedenen Frauengenerationen.<br />
So würden Mütter dieser jahrhundertealten<br />
Praxis zunehmend skeptisch gegenüber stehen und<br />
sie für ihre Töchter ablehnen. Diese Änderungen seien<br />
nicht unbedingt an den familiären Bildungsgrad gebunden,<br />
so Gruber. In Ägypten etwa ließen auch Akademikerfamilien<br />
ihre Töchter beschneiden. An dieser Praxis<br />
habe in dem nordafrikanischen Land auch die Arabellion<br />
nichts geändert, im Gegenteil werde dort darüber<br />
diskutiert, bestehende Gesetze gegen FGM aufzuheben.<br />
Dass sich etwa auch in Mali, einem Land, in dem über<br />
90 Prozent der Bewohnerinnen beschnitten sind und in<br />
dem es kein Verbot von Beschneidungen gibt, nur wenig<br />
ändere, konstatierte Dr. Edda Brandes von Benkadi,<br />
einem „Verein für Afrikanische Kultur und Interkulturellen<br />
Dialog“.<br />
Dennoch lassen Aktivisten in ihrer Arbeit gegen FGM<br />
nicht nach, wie Elif Schneider von Mama Afrika zeigte.<br />
Sie beschrieb ein Projekt gegen FGM in Guinea, das<br />
der Verein initiiert hat und betreut. Mit diesem Projekt<br />
22 April 2013
Frauen und Mädchen / Gesundheit<br />
leistet Mama Afrika Hilfe zur Selbsthilfe und arbeiten<br />
mit Vereinen und Nichtregierungsorganisationen vor<br />
Ort zusammen. Es werden Aufklärungskampagnen und<br />
Veranstaltungen organisiert und zum Beispiel alternative<br />
Beschäftigungen für ehemalige Beschneiderinnen<br />
gesucht sowie alternative Initiationsriten entworfen, die<br />
anstelle der Beschneidung durchgeführt werden können.<br />
Salongespräch<br />
Pupsen Babys eigentlich im<br />
Bauch der Mutter?<br />
Von Katrin Putschbach, Familienplanungszentrum Balance<br />
Buchpräsentation im Familienplanungszentrum<br />
Balance: „Kriegen das eigentlich alle?<br />
Die besten Antworten zum Erwachsenwerden“<br />
Kinder auf der Schwelle zum Erwachsensein<br />
treiben unzählige Fragen um: Ist das normal, was<br />
sich bei mir verändert und entwickelt? Wohin führt<br />
mich dieses Abenteuer Pubertät? Und was passiert<br />
bei den Anderen? Diese und andere Fragen<br />
von Kindern und Jugendlichen wurden im Familienplanungszentrum<br />
Balance über Jahre in den<br />
sexualpädagogischen Gruppenveranstaltungen mit<br />
Schulklassen gesammelt und nun gemeinsam mit<br />
dem Gabriel Verlag und dem Fotokünstler Jan von<br />
Holleben aufbereitet und beantwortet. Das Buch<br />
„Kriegen das eigentlich alle? Die besten Antworten<br />
zum Erwachsenwerden“ weist einen kindgerechten<br />
Weg durch den Dschungel an Unsicherheiten und<br />
Träumen, Ängsten und Hoffnungen. Die Fotos<br />
von Jan von Holleben zeigen die Pubertät humorvoll<br />
und verspielt, ergänzt werden sie mit Texten<br />
von Antje Helms. Das sexualpädagogische Team<br />
des Familienplanungszentrum Balance begleitete<br />
dieses Projekt fachlich.<br />
Zum Erscheinen des Buches wurde ein Salongespräch<br />
veranstaltet. Fragen, die diskutiert wurden:<br />
„Sieht so ein zeitgemäßes Aufklärungsbuch für<br />
Kinder aus? Wie ist dieses Projekt entstanden, und<br />
was sagen die beteiligten Jugendlichen?“ Großen<br />
Anklang fanden Fotos und Texte, die knapp und<br />
einfach die wesentlichen Aspekte der Fragen auf<br />
den Punkt brachten. Sei es, um zu klären, ob Babys<br />
nun im Bauch eigentlich pupsen, was passiert,<br />
wenn man beim Sex auf die Toilette muss oder<br />
ob ein Mädchen an der Regel verbluten kann. Das<br />
Buch kann im Buchhandel erworben werden und<br />
wird für Jugendliche ab 11 Jahren empfohlen.<br />
Krebsberatung <strong>Berlin</strong><br />
Drei Jahrzehnte<br />
psychosoziale Beratung<br />
für Krebskranke<br />
Am 8. März feierte die Krebsberatung <strong>Berlin</strong> das<br />
30-jährige Jubiläum ihres Trägervereins im Haus<br />
der Parität. Die 1. Vorsitzende des Vereins, Regina<br />
Olschewski-Boldt bedankte sich für die bisherige<br />
Finanzierung durch die Senatsverwaltung, die<br />
großzügige finanzielle Unterstützung durch den<br />
<strong>Paritätische</strong>n <strong>Berlin</strong> und die vielen Spender.<br />
Dann gab sie einen Überblick über die Situation in der<br />
<strong>Berlin</strong>er Gesundheitslandschaft, soweit sie den Bereich<br />
der psychosozialen Beratung Krebskranker und ihrer<br />
Angehörigen betrifft. Sie verknüpfte ihren Bericht mit<br />
einem Rückblick auf die Entwicklung in den vergangenen<br />
30 Jahren und wagte einen Blick in die Zukunft,<br />
verbunden mit der Hoffnung auf eine Regelfinanzierung<br />
der Leistungen.<br />
Als Gratulanten hoben Oswald Menninger, Geschäftsführer<br />
des <strong>Paritätische</strong>n <strong>Berlin</strong>, und Gesundheitsstaatssekretärin<br />
Emine Demirbüken-Wegner in ihren Grußworten<br />
hervor, wie wichtig und hilfreich die Arbeit der<br />
Beratungsstelle von Beginn an sei.<br />
In einer von Dr. Ellis Huber moderierten Podiumsdiskussion<br />
(Bild oben) diskutierten Experten aus Politik<br />
und Selbsthilfe u.a. über die Frage, ob psychosoziale<br />
Beratung trotz inzwischen wesentlich verbesserter Heilungschancen<br />
durch den Fortschritt der medizinischen<br />
Behandlung auch heute immer noch notwendig sei.<br />
Daran habe sich nichts geändert, hieß es, zumal die<br />
verkürzten Liegezeiten in der Klinik die Versorgung<br />
vor Ort erheblich einschränkten und der Stellenabbau<br />
in der nachgehenden Krankenfürsorge im öffentlichen<br />
Gesundheitswesen dazu führe, dass die erforderliche<br />
Beratungskapazität nicht vorgehalten werden könne.<br />
www.krebsberatung-berlin.de<br />
April 2013 23
Kinder- und Jugendhilfe<br />
<strong>Berlin</strong>er Notdienst Kinderschutz<br />
Notdienst: Immer mehr<br />
Kinder bleiben immer<br />
länger in Obhut<br />
Das Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg hat<br />
kürzlich Zahlen veröffentlicht, die zeigen, wie häufig<br />
der <strong>Berlin</strong>er „Notdienst Kinderschutz“ und das<br />
mehrsprachigeBeratungsangebotes der Hotline<br />
Kinderschutz im vergangenen Jahr genutzt wurden.<br />
Wir zitieren hier aus dem Bericht des Bezirksamtes:<br />
„Im Jahr 2012 wurden durch den Kindernotdienst und<br />
den Jugendnotdienst / Mädchennotdienst insgesamt<br />
7.069 Krisenberatungen durchgeführt (2011: 6.405).<br />
2.546 Kinder und Jugendliche wurden in diesem<br />
Zeitraum gemäß § 42 SGB VIII vom <strong>Berlin</strong>er Notdienst<br />
Kinderschutz in Obhut genommen (2.360). Davon<br />
waren 757 Kinder und 1.789 Jugendliche (664 Kinder<br />
bzw. 1.696 Jugendliche). <strong>Der</strong> Kindernotdienst wies<br />
2012 insgesamt 1.956 Belegungstage aus (1.680). Die<br />
durchschnittliche Aufenthaltsdauer der Kinder lag bei<br />
2,6 Tagen (2,4). Wie schon im vorangegangenen Jahr<br />
kam es 2012 im Jugendnotdienst / Mädchennotdienst<br />
aufgrund des erheblichen Rückganges der angebotenen<br />
Unterbringungsplätze in Folge einer Inobhutnahme zu<br />
einer weiteren Steigerung der Aufenthaltszeiten.<br />
<strong>Der</strong> Aufenthalt der in Obhut genommenen Jugendlichen<br />
betrug insgesamt 4.011 Unterbringungstage (3.476), das<br />
entspricht einer durchschnittlichen Belegungslänge von<br />
2,2 Tagen (2,1) pro Inobhutnahme und einer Zunahme<br />
der Aufenthaltsdauer um 15,4 Prozent. Pro Tag lag die<br />
durchschnittliche Belegungszahl im JND/MND 2012<br />
bei 11 Jugendlichen (!).<br />
Hotline Kinderschutz<br />
2012 erfolgten über die Hotline Kinderschutz 1.547 (Vergl.<br />
2011: 1.397) Krisenberatungen bzw. Meldungen von<br />
Hinweisen über vermutete Kindeswohlgefährdungen.<br />
Von den Meldungen waren insgesamt 2.456 (2.298)<br />
Minderjährige betroffen. 314 Meldungen (247) wurden<br />
an das fallzuständige Jugendamt weitergeleitet, in<br />
49 Fällen (Vergl. 2011: 38) erfolgte eine sofortige<br />
Überprüfung der Situation durch den Kindernotdienst<br />
bzw. Jugendnotdienst/ Mädchennotdienst.<br />
Am 22. Oktober 2012 wurde das „Mehrsprachige<br />
Beratungsangebot der Hotline Kinderschutz“ offiziell<br />
eröffnet. In Kooperation mit Lebenswelt e.V. und<br />
der Senatsverwaltungen für Bildung, Jugend und<br />
Wissenschaft und für Gesundheit und Soziales bietet<br />
die Hotline Kinderschutz Beratungsfenster in Türkisch<br />
und Arabisch an. Außerdem werden muttersprachliche<br />
Informationsveranstaltungen über den Kinderschutz<br />
in <strong>Berlin</strong> in den türkischen bzw. arabischen Gemeinden<br />
durchgeführt.<br />
Kontakt- und Beratungsstelle<br />
Die Kontakt- und Beratungsstelle (Fasanenstr.<br />
91) verzeichnete 2012 insgesamt 2.625 Kontakte<br />
von Jugendlichen und jungen Volljährige. Daraus<br />
entwickelten sich 508 Beratungsprozesse (482). 42,5<br />
Prozent der beratenen jungen Menschen waren weiblich<br />
(46 Prozent) und rund 35,2 Prozent Minderjährige bis<br />
18 Jahre (39 Prozent). <strong>Der</strong> KuB-Jugendberatungsbus<br />
(Streetwork an sozialen Brennpunkten) wies im selben<br />
Zeitraum insgesamt 5.617 Einzelkontakte auf.<br />
<strong>Der</strong> Mädchenbus hatte 1.179 Einzelkontakte (1.322).<br />
61,6 Prozent der erreichten jungen Frauen waren<br />
minderjährig (30,9 Prozent). Im Sleep In übernachteten<br />
2012 insgesamt 3.441 junge Menschen (2.762), davon<br />
waren 37,3 Prozent weiblich (30,5 Prozent). Die offenen<br />
Angebote der KuB in der Fasanenstraße 4.918 mal<br />
genutzt.<br />
www.berliner-notdienst-kinderschutz.de<br />
Massnahmenplanung und -umsetzung<br />
Ein Dreiklang mit<br />
Misstönen – zu Lasten<br />
der Jugendhilfe<br />
Finanzierungsmöglichkeiten von Leistungen nach<br />
SGB VIII und SGB II (SGB III) für junge Menschen<br />
bis zum 25. Lebensjahr - Rechtsgutachten<br />
durch Prof. Dr. Johannes Münder als Arbeitshilfe<br />
zur konkreten Kooperation bei Maßnahmenplanung<br />
und -umsetzung<br />
Im Vorwort des Rechtsgutachtens, das von Andreas<br />
Schulz (Jugendhilfereferent <strong>Paritätische</strong>r Wohlfahrtsverband<br />
Landesverband <strong>Berlin</strong> e. V.) und Ralf Liedtke<br />
(Leiter Arbeitsbereich Jugendhilfe, Diakonisches Werk,<br />
<strong>Berlin</strong>-Brandenburg-schlesische Oberlausitz e. V.) geschrieben<br />
wurde, heißt es u.a.:<br />
„Mit der Einführung der Modernen Dienstleistungen<br />
am Arbeitsmarkt (Hartz I – IV) im Rahmen der Agenda<br />
2010 sind Jugendberufshilfe-Förderungen verstärkt<br />
über das Sozialgesetzbuch II (Grundsicherung für Arbeitsuchende)<br />
realisiert worden. Die zuvor bestandene<br />
Aufteilung der Förderung von jungen Menschen im<br />
Übergang Schule-Beruf in Regelangebote des SGB III<br />
24 April 2013
Kinder- und Jugendhilfe<br />
(Arbeitsförderung) und besondere Fördermaßnahmen<br />
der Jugendhilfe im SGB VIII (§ 13) wurde nun noch<br />
durch das 2. Sozialgesetzbuch ergänzt.<br />
Leider mussten wir erleben, dass im Zuge dieses Dreiklangs<br />
nicht selten mit Verweis auf das SGB II der Leistungskatalog<br />
der Jugend(berufs)hilfe zurückgefahren<br />
wurde. Auch zehn Jahre nach Hartz IV sind Möglichkeiten<br />
der Zusammenarbeit von SGB II/III und SGB<br />
VIII nach wie vor nicht zufriedenstellend entwickelt,<br />
weil unterschiedliche Zielsetzungen der Sozialgesetzbücher<br />
bestehen und gesetzliche Regelungen für gemeinsame<br />
Aufgabenerbringung<br />
fehlen. Im Sinne<br />
der Förderung von jungen<br />
integrationsgefährdeten<br />
Menschen halten<br />
wir es für dringend<br />
notwendig, sich mit den<br />
gesetzlichen und praktischen<br />
Möglichkeiten<br />
der rechtskreisübergreifenden<br />
Leistungserbringung<br />
intensiv auseinanderzusetzen.<br />
In der Praxis sind Kooperationsformen<br />
der verschiedenen Leistungsbereiche<br />
entstanden, die sich immer wieder unterschiedlichen<br />
rechtlichen Anforderungen bei Planung, Beschaffung<br />
und Durchführung stellen müssen. Solchen Kooperationsformen,<br />
besonders deren Finanzierung, widmen wir<br />
uns in dieser Veröffentlichung und legen hierzu ein Gutachten<br />
von Prof. Dr. Johannes Münder vor.“<br />
Die vollständige Fassung können Sie hier aus dem<br />
Internet herunterladen:<br />
http://www.paritaet-berlin.de/fileadmin/user_<br />
upload/Dokumente/Themen_A-Z/Muender_<br />
Gutachten_09a.pdf<br />
Drei Patenschaften feiern 2013 ihr zehnjähriges<br />
Bestehen, schreibt das Patenschaftsprogramm<br />
„Biffy <strong>Berlin</strong>“ in seinem März-Newsletter. Die drei<br />
Tandems zeigten auch, so der Newsletter, worauf<br />
Wert gelegt werde: Dass unterschiedliche Generationen,<br />
Milieus und Kulturen zusammenfinden und<br />
sich wechselseitig bereichern. Studien aus den USA<br />
belegten: Paten-Förderbeziehungen wirken immer<br />
stärker positiv, je länger sie andauern. Biffy begleitet<br />
derzeit 220 Patenschaften. Etwa 61 Prozent davon<br />
dauern über ein Jahr, 28 Prozent schon über drei<br />
Jahre.<br />
www.biffy-berlin.de<br />
Das Ehrenamt rund um die Schule zu etablieren<br />
war die Gründungsidee des <strong>Berlin</strong>er Lesepatenprojektes<br />
im Bürgernetzwerk Bildung: Rund 1900<br />
ehrenamtliche Lesepatinnen und Lesepaten sind<br />
wöchentlich im Einsatz. Die ehemalige Schulsenatorin<br />
Sybille Volkholz, Leiterin des Projektes, zeichnet<br />
in einem Buch den Weg zu dieser beispielhaften<br />
bürgerschaftlichen Übernahme von Verantwortung<br />
nach. Das Buch zeige, so ein Rezensionstext, wie<br />
Bildung zur gesellschaftlichen Aufgabe werde.<br />
Sybille Volkholz: Lesepaten in <strong>Berlin</strong> oder wie<br />
man Bildung zur gesellschaftlichen Aufgabe<br />
macht. Waxmann-Verlag, 156 Seiten, Preis: 14,90<br />
Euro.<br />
<strong>Der</strong> Fokus der diesjährigen Suizidpräventionsarbeit<br />
liege auf der Erlebenswelt junger Menschen.<br />
Anlass, dieses Altersgruppe und ihre Probleme<br />
in den Vordergrund zu rücken, gäben die stetig<br />
zunehmenden Anrufe, die jugendspezifischen Lebensthemen<br />
zum Gegenstand hätten – das schreibt<br />
die „Telefonseelsorge <strong>Berlin</strong>“ in einer Erläuterung<br />
zu ihrem Jahresprogramm und zu ihrer Informationsveranstaltung<br />
am 17. Juni, die Lösungsansätze<br />
für kritische Lebenssituationen junger Menschen<br />
diskutieren soll.<br />
Anmeldung unter mail@telefonseelsorge-berlin.de<br />
oder unter 030 / 613 50 23<br />
„Job Destination Airport“ ist ein Trainingsprogramm<br />
mit Auslandspraktikum für ALG-2-Empfänger<br />
bis 35 Jahre, die im internationalen Dienstleistungssektor<br />
arbeiten möchten. Die nächste Gruppe<br />
startet am 22. April mit einem zweimonatigen<br />
Französisch-Sprachkurs und Bewerbungscoaching<br />
in <strong>Berlin</strong>. Im Anschluss folgt ein drei-monatiges<br />
Praktikum in Marseille. Die Teilnahme ist kostenfrei.<br />
www.job-destination-airport.net<br />
April 2013 25
Kultur<br />
Netzwerk alter Talente<br />
Kultur für Ältere, die<br />
Lust auf Neues haben<br />
Erste (W)Interkulturelle Seniorentage Marzahn-<br />
Hellersdorf: Netzwerk alter Talente organisierte 19<br />
Veranstaltungen in 14 Tagen – mit Unterstützung<br />
durch den <strong>Paritätische</strong>n <strong>Berlin</strong>.<br />
Von Theresa Hykel und Hans Ferenz<br />
Seit September 2012 gibt es beim Theater der Erfahrungen<br />
das „Netzwerk alter Talente“, das bezirklich und<br />
überbezirklich neue Kooperationen und Projekte im<br />
Seniorenkulturbereich anstoßen sowie Austausch und<br />
Vernetzung in den <strong>Berlin</strong>er Bezirken fördern will. Ziel<br />
ist es auch, ein aktives Altenbild zu stärken und sichtbar<br />
werden zu lassen.<br />
Auftaktprojekt für das „Netzwerk alter Talente“ waren<br />
die Ersten (W)Interkulturellen Seniorentage Marzahn-<br />
Hellersdorf. Über den gesamten Großbezirk verteilt<br />
fanden neunzehn kulturelle Veranstaltungen von, mit,<br />
über und für Ältere statt: Dazu gehörten Theateraufführungen,<br />
musikalische Darbietungen und eine Ausstellung.<br />
Für diese Veranstaltungsreihe organisierte das „Netzwerk<br />
alter Talente“ auch gleich ein Netz aus Kooperationen<br />
und band schließlich das Gesamtprojekt in die<br />
Veranstaltungsreihe „Seniorenarbeit im Wandel“ des<br />
Verbandes für sozial-kulturelle Arbeit ein.<br />
Binnen weniger Wochen wurden 19 Veranstaltungen<br />
organisiert und koordiniert: ein Senioren-Kino-Brunch,<br />
ein Chanson-Abend mit Liedern und Filmmusik der<br />
20/30-er Jahre, Erzähl-, Tanz- und Theaterveranstaltungen<br />
und die Aufführung des interkulturellen Mu-<br />
sicals „Altes Eisen“ vom Theater der Erfahrungen im<br />
Freizeitforum Marzahn.<br />
Das Ergebnis: Die Kulturschaffenden im Bezirk Marzahn-Hellersdorf<br />
rückten näher zusammen, und die<br />
Grundideen des „Netzwerk alter Talente“ konnten umgesetzt<br />
werden.<br />
Dabei wurde die überwiegende Zahl der Veranstaltungen<br />
der „(W)Interkulturellen Seniorentage“ überdurchschnittlich<br />
gut besucht und neue Interessierte<br />
erreicht, welchen die Einrichtung oder den Veranstaltungsort<br />
noch nicht bekannt war.<br />
Insgesamt konnten sich die Verantwortlichen über eine<br />
Resonanz freuen, die Möglichkeiten bezirksweiter Kooperation<br />
aufzeigt – inklusive Fortsetzung in den nächsten<br />
Jahren.<br />
Weitere Informationen, Kontakt und Rat für Kulturschaffende,<br />
aktuelle Termine:<br />
„Netzwerk alte Talente“ beim Theater der Erfahrungen<br />
Theresa Hykel, Vorarlberger Damm 1, 12157 <strong>Berlin</strong><br />
Tel. 8554206; theater-der-erfahrungen@nbhs.de<br />
www.theater-der-erfahrungen.de<br />
<strong>Paritätische</strong>r Gesamtverband<br />
„Kultur macht stark -<br />
HIER und überall“<br />
Im Rahmen des Förderprogramms „Kultur macht<br />
stark. Bündnisse für Bildung“ des Bundesministeriums<br />
für Bildung und Forschung hat der<br />
<strong>Paritätische</strong> Gesamtverband für sein Rahmenkonzept<br />
„Förderung außerschulischer Bildungsmaßnahmen:<br />
Ich bin HIER!“ einen Zuwendungsbescheid<br />
erhalten.<br />
Seit dem 5. April 2013 ist es nun auch möglich, für das<br />
Förderkonzept des <strong>Paritätische</strong>n Gesamtverbandes Anträge<br />
zu stellen, und zwar unter:<br />
https://foerderung.buendnisse-fuer-bildung.de.<br />
Ausführliche Informationen zum Gesamtprogramm<br />
und zum <strong>Paritätische</strong>n Rahmenkonzept finden Sie außerdem<br />
unter: www.kms.paritaet.org.<br />
<strong>Der</strong> <strong>Paritätische</strong> Gesamtverband fördert im Rahmen<br />
des Programms „Kultur macht stark“ kulturpädagogische<br />
Maßnahmen auf der Grundlage seiner Konzeption<br />
„Förderung von außerschulischen Maßnahmen. Ich<br />
bin HIER“. Das Wort „HIER“ setzt sich aus Herkunft,<br />
Identität, Entwicklung und Respekt zusammen und bildet<br />
somit die Leitgedanken der Maßnahmen.<br />
Mit den Angeboten sollen Kinder und Jugendliche zwischen<br />
10 und 16 Jahren mit und ohne Migrationshintergrund<br />
sowie mit und ohne Behinderung, die in sozial<br />
26 April 2013
Kultur / Menschen mit Behinderung<br />
benachteiligten Stadtteilen oder strukturschwachen Gebieten<br />
leben, erreicht werden.<br />
Ziel der Maßnahmen ist die Stärkung eines positiven<br />
Selbstkonzeptes unter der Aneignung und Darstellung<br />
des Sozialraumes der benachteiligten Kinder und Jugendlichen.<br />
<strong>Der</strong>en vorhandene Kompetenzen sollen unterstützt<br />
und weitere entwickelt und gefördert werden.<br />
Zentrale Schlüsselkompetenzen sind dabei Sprache und<br />
Kommunikation.<br />
Für die Durchführung der Maßnahmen bilden sich vor<br />
Ort Bündnisse, die aus mindestens drei lokalen Akteuren<br />
bestehen und ein gemeinsames Konzept, das sich<br />
am Profil der Gesamtmaßnahme orientiert, erarbeiten.<br />
Dabei kann aus verschiedenen Formaten (z.B. Ganztagesveranstaltung,<br />
monatliches Kursformat oder mehrtägige<br />
kulturpädagogische Kursfahrt) ausgewählt bzw.<br />
können diese miteinander kombiniert werden.<br />
www.der-paritaetische.de<br />
Wohn(T)Räume: Heike Sievers, Straßensozialarbeiterin<br />
bei Gangway e.V., begegnet täglich Menschen,<br />
die auf der Straße leben, einige aus Not,<br />
andere, weil sie so leben wollen. Diese<br />
Wohn(t)räume hat sie fotografiert und lädt Sie ein,<br />
an ihren Einblicken teilzuhaben. Die Ausstellung ist<br />
von Montag bis Freitag von 9 bis 18 Uhr geöffnet.<br />
Sie endet am 17. Mai. Ausstellungsort: Bezirksamt<br />
Charlottenburg-Wilmersdorf, Zentrum für sexuelle<br />
Gesundheit und Familienplanung, Hohenzollerndamm<br />
174; 3. Stock<br />
10713 <strong>Berlin</strong><br />
Ob künstlerische Interventionen im öffentlichen<br />
Raum, Hörspiele für Ausstellungen oder<br />
interaktive Poetry Slams im Internet: ausdrücklich<br />
sind im Rahmen der „Kulturprojekte <strong>Berlin</strong> 2013“<br />
spartenübergreifende und interdisziplinäre Projektvorschläge<br />
und Kooperationen zwischen Partnern<br />
aus unterschiedlichen Lebenswelten erwünscht.<br />
Zentrales Ziel der Projektarbeit ist es, Kinder,<br />
Jugendliche und Projektleitungen, auch wenn sie<br />
noch so unterschiedlich sein mögen, miteinander<br />
arbeiten zu lassen. Kooperationsprojekte für<br />
Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene bis 27<br />
Jahren können mit einem Volumen zwischen 3 000<br />
und 20 000 Euro gefördert werden. Die Abgabefrist<br />
endet am 2. Mai.<br />
www.kulturprojekte-berlin.de<br />
„Ich bin entscheidend“<br />
<strong>Berlin</strong>. Zum Europäischen Protesttag für die Gleichstellung<br />
von Menschen mit Behinderungen rufen der<br />
<strong>Berlin</strong>er Behindertenverband, der SoVD und die Bundesinitiative<br />
„Daheim statt Heim“ gemeinsam auf<br />
zu einer großen Demonstration und anschließender<br />
Kundgebung am 4. Mai unter dem Motto „Ich bin<br />
entscheidend“. 11 Uhr: Beginn der Demonstration am<br />
Bundeskanzleramt (Nähe Hauptbahnhof) 12–14 Uhr:<br />
Kundgebung mit Infoständen und Musik am Brandenburger<br />
Tor Kontakt: Bundesinitiative „Daheim statt<br />
Heim“, Tel.: 030 20066-972<br />
info@bi-daheim.de<br />
Positive Perspektiven<br />
<strong>Berlin</strong>. Die Lebenshilfe <strong>Berlin</strong> hat eine neue Beratungsetage<br />
in ihrer Geschäftsstelle. <strong>Der</strong> 21. März wurde als<br />
Datum symbolisch gewählt, um das dreifache Vorhandensein<br />
des 21 Chromosoms (Trisomie 21) zu verdeutlichen.<br />
Ulrich Bauch, Geschäftsführer der Lebenshilfe<br />
<strong>Berlin</strong> lädt im Namen der Lebenshilfe gGmbH mit folgenden<br />
Worten ein: „Wir wollen die von engagierten<br />
Eltern entwickelte Idee fortsetzten und die positiven<br />
Perspektiven für Menschen mit Behinderung aufzeigen.<br />
In den neuen Räumen haben unsere Beratungsdienste,<br />
der Psychologische Dienst und die Lebenshilfe Bildung<br />
gGmbH gemeinsam Platz gefunden“. Mit der Zusammenlegung<br />
sollen die Beratungs-, Therapie- und Bildungsangebote<br />
noch stärker an den Bedürfnissen von<br />
Menschen mit Behinderung und ihren Familien ausgerichtet<br />
werden.<br />
www.lebenshilfe-berlin.de<br />
Fachtagung: Persönliches Budget<br />
<strong>Berlin</strong>. Für Menschen mit Behinderungen ist das<br />
„Persönliche Budget“ bis heute eine selten gewählte<br />
Form der Inanspruchnahme von Leistungen. Dem<br />
will die Veranstaltung Das Persönliche Budget für<br />
Menschen mit Behinderungen – „Wer zahlt, bestimmt<br />
die Musik!“ entgegen wirken. Sie findet am 25. April<br />
von 14 bis 17 Uhr im Haus der Lebenshilfe <strong>Berlin</strong>,<br />
Dohnagestell 10, 13351 <strong>Berlin</strong> statt und wird von der<br />
Lebenshilfe Bildung gGmbH in Zusammenarbeit mit<br />
dem <strong>Paritätische</strong>n <strong>Berlin</strong> getragen. Die Veranstaltung<br />
wird unter Darstellung der rechtlichen Grundlagen und<br />
der maßgeblichen Rechtsprechung ein breites Spektrum<br />
budgetfähiger Leistungen für behinderte Menschen<br />
aufzeigen. Referentin ist Rechtsanwältin Gerda Mävers,<br />
Kanzlei am Schiffbauerdamm. Kosten: 60 Euro.<br />
Anmeldung:<br />
bildung@lebenshilfe-berlin.de<br />
www.lebenshilfe-bildung.de<br />
April 2013 27
Soziales<br />
Foto: Thorben Wengert/pixelio.de<br />
Richtungweisendes Urteil des Sozialgerichts<br />
Kläger erstreitet<br />
deutlich höhere Kosten<br />
der Unterkunft (KdU)<br />
Zum Urteil des Sozialgerichts <strong>Berlin</strong> vom 22.02.13<br />
zur Wohnaufwendungenverordnung<br />
Az.: S 37 AS 30006/12<br />
Von Regina Schödl<br />
Das Sozialgericht <strong>Berlin</strong> hat in einer Entscheidung<br />
die Mietobergrenzen der Wohnaufwendungenverordnung<br />
(WAV) als unzulässig angesehen und dem Kläger<br />
deutlich höhere Kosten der Unterkunft (KdU) anerkannt.<br />
Anzuerkennen sind demnach die Werte nach §<br />
12 des Wohngeldgesetzes<br />
(WoGG)<br />
mit einem Sicherheitszuschlag<br />
von<br />
10 Prozent zzgl.<br />
Heizkosten von<br />
45 Euro für einen<br />
Ein-Personen-<br />
Haushalt.<br />
Das Sozialgericht<br />
legte in der Urteilsbegründung<br />
somit mit eigenen Kalkulationen dar, was<br />
als angemessene Kosten der Unterkunft (KdU) zu veranschlagen<br />
wäre und wie hoch ein Sicherheitszuschlag<br />
sein könne.<br />
Somit kann gegen jeden Bescheid zur KdU Widerspruch<br />
eingelegt werden, sofern dieser nur die Miete nach der<br />
WAV übernimmt, oder es eine Aufforderung zur Senkung<br />
der KdU gibt. Heizkostennachforderungen sind<br />
laut dem Urteil ebenso zu übernehmen.<br />
<strong>Der</strong> Beklagte (Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg) hat Widerspruch<br />
gegen das Urteil eingelegt. Zwar handelt es<br />
sich bei dem Urteil um eine Einzelentscheidung, dennoch<br />
können alle, die von einer Negativentscheidung<br />
belastet sind, den Rechtsweg beschreiten und dabei die<br />
SG-Begründung zur Argumentationsgrundlage heranziehen.<br />
Die ursprüngliche Behauptung der Senatsverwaltung<br />
für Soziales, die WAV sei „gerichtsfest“, wurde<br />
nun durch die Praxis widerlegt. Das Urteil ist auf jeden<br />
Fall richtungweisend, auch wenn es noch nicht rechtskräftig<br />
ist und parallel ein Normenkontrollverfahren anhängig<br />
ist.<br />
schoedl@paritaet-berlin.de<br />
Das Urteil im Wortlaut:<br />
http://www.ra-fuesslein.de/resources/<br />
UrteilSG<strong>Berlin</strong>37AS30006-12.pdf<br />
„Restorative Justice“<br />
Praktische Wege zum<br />
Täter-Opfer-Ausgleich<br />
Fachtag des <strong>Paritätische</strong>n zum Thema „Restorative<br />
Justice – Opferbezogene Vollzugsgestaltung<br />
– Täter-Opfer-Ausgleich (auch) im Strafvollzug –<br />
was ist das?“ am 15. März.<br />
Von Ursula Groos<br />
Zu Beginn konnte Oswald Menninger, Geschäftsführer<br />
des <strong>Paritätische</strong>n <strong>Berlin</strong>, 70 Teilnehmer begrüßen, meist<br />
Mitarbeiter freier Träger der Straffälligen- und Opferhilfe,<br />
Justizvollzugsanstalten (JVA), Senatsverwaltung für<br />
Justiz und Verbraucherschutz, Polizei, aber auch Richter<br />
und Politiker. Menninger sowie Susanne Gerlach von<br />
der Senatsverwaltung für Justiz und Verbraucherschutz<br />
machten in ihren Grußworten deutlich, dass Informationsbedarf<br />
hinsichtlich des Begriffs „Restorative Justice“<br />
bestehe und die deutsche Übersetzung „wiederherstellende<br />
Gerechtigkeit“ weder besonders erhellend sei noch<br />
der umfassenden und vielschichtigen Bedeutung gerecht<br />
werde. So war es erfreulich, dass die Referenten äußerst<br />
kompetent und gut verständlich in die Themen des Fachtags<br />
einführen konnten.<br />
Wie kann man „wiederherstellende Gerechtigkeit“<br />
organisieren?<br />
Restorative Justice, was das ist, wie das erreicht werden<br />
kann und welche Erfahrungen damit bereits in Deutschland<br />
und Europa gemacht werden, darüber berichtete<br />
Ricarda Lummer. Sie ist wissenschaftliche Mitarbeiterin<br />
auch des 2. EU-Projekts „Restorative Justice at postsentencing<br />
level; supporting and protecting victims“<br />
(„Wiederherstellende Gerechtigkeit im Nach-Verurteilungsstadium;<br />
Unterstützung und Schutz von Opfern“),<br />
welches unter der Leitung von Prof. Dr. Otmar Hagemann<br />
bis Ende 2014 an der Fachhochschule Kiel durchgeführt<br />
wird.<br />
Die Entwicklung einer opferbezogenen Vollzugsgestaltung<br />
ist Ausfluss der Opferrechtsreformgesetze. Mit<br />
dem Informationsanspruch aus dem § 406 d Abs. 2<br />
Nr. 2 StGB erreichte der Opferschutz den Strafvollzug.<br />
Neben den Resozialisierungsauftrag, welcher auch dem<br />
Opferschutz dient, tritt eine darüber hinausgehende<br />
Pflicht des Vollzuges, die Grundrechte potentieller Opfer<br />
vor Verletzung durch potentielle Täter zu schützen.<br />
Claudia Gelber referierte zu den Maßnahmen, die die<br />
Entwicklung und Umsetzung einer opferbezogenen<br />
Vollzugsgestaltung erfordern. Sie ist Richterin am Landgericht<br />
und Referentin des Strafvollzugsbeauftragten des<br />
Landes Nordrhein-Westfalen, Herrn Prof. Dr. Michael<br />
Walter. Täter-Opfer-Ausgleich (TOA) im Strafvollzug<br />
28 April 2013
Opfer- und Straffälligenhilfe<br />
verbindet die beiden ersten Themen. TOA ist eine Verfahrensform<br />
von Restorative Justice und hat Wiedergutmachung<br />
zum Ziel. Wiedergutmachung wiederum ist<br />
neben dem Opferschutz ein weiterer Aspekt der opferbezogenen<br />
Vollzugsgestaltung.<br />
Kris Vanspouwen ist seit 2005 als Mediator im Bereich<br />
Täter-Opfer-Ausgleich für den Verein Suggnomè in den<br />
belgischen Gerichtsbezirken Hasselt und Tongeren tätig.<br />
<strong>Der</strong> Verein wurde vom Justizministerium gegründet,<br />
um in allen 14 Gerichtsbezirken Flanderns einen Täter-<br />
Opfer-Ausgleich anbieten zu können. Die Einführung<br />
des TOA war eine Reaktion auf den Dutroux-Skandal,<br />
der über die belgischen Grenzen hinweg für Schlagzeilen<br />
sorgte. Kris Vanspauwen berichtete aus seiner Praxis,<br />
die auch TOA im Bereich der schweren Kriminalität wie<br />
Tötungsdelikten und Vergewaltigungen umfasst.<br />
<strong>Der</strong> <strong>Paritätische</strong> wird die Themen Restorative Justice<br />
(RJ), deren Verfahrensformen und den damit einhergehenden<br />
Paradigmenwandel weiter aktiv verfolgen.<br />
Opferbezogene Vollzugsgestaltung<br />
Sozialen Frieden durch die Klärung der Bedürfnisse aller<br />
Beteiligten, die Heilung der Wunden der Opfer sowie<br />
die Übernahme der Verantwortung durch den Täter zu<br />
erreichen, scheint ein lohnenswerter Weg zu sein. In diesem<br />
Sinne ist der Täter-Opfer-Ausgleich im Strafvollzug<br />
eine Ergänzung zu bestehenden Angeboten.<br />
Claudia Gelber konnte Hinweise geben, wie den Interessen<br />
und Bedürfnissen von Opfern durch systematische<br />
Berücksichtigung im Rahmen einer opferbezogenen<br />
Vollzugsgestaltung Rechnung getragen werden kann.<br />
Alexander Straßmeir, Staatssekretär für Justiz, hatte zuvor<br />
in seinem schriftlichen Grußwort versichert, dass die<br />
<strong>Berlin</strong>er Justiz die Belange der Opfer verbessern wolle<br />
und für Vorschläge offen sei. Dies bestätigte Susanne<br />
Gerlach. Auch der erste Opferbeauftragte des Landes<br />
<strong>Berlin</strong>, Roland Weber, sieht noch ein großes Potential<br />
an Verbesserungsmöglichkeiten für Opfer, betonte jedoch,<br />
dass dies nicht zu Lasten der Rechte der Täter<br />
gehen müsse. Ähnlich äußerte sich Oswald Menninger,<br />
der die Bedürfnisse der Opfer und der Täter in einem<br />
Spannungsverhältnis sieht, aber nicht in Widerstreit. <strong>Der</strong><br />
Fachtag machte deutlich, dass die Umsetzung des RJ-<br />
Gedankens in Form von konkreten Angeboten letztlich<br />
nur gemeinsam durch die freien Träger der Opferhilfe,<br />
der Straffälligenhilfe, der JVAen, der Senatsverwaltung<br />
für Justiz, der Gerichte, der Staatsanwaltschaft und der<br />
Polizei erfolgen kann. Große unterstützende Wirkung<br />
bringt ein entsprechender politischer Wille mit sich. Jetzt<br />
gilt es, entsprechende Angebote zu entwickeln und im<br />
<strong>Berlin</strong>er Strafvollzug zu implementieren. Ein Arbeitskreis<br />
mit entsprechendem Ziel hat sich bereits gegründet<br />
und ist offen für weitere Mitglieder aus der Praxis.<br />
www.restorativejustice.org<br />
Vom Fach<br />
Beim <strong>Paritätische</strong>n treffen sich Fachgruppen<br />
(FG), Arbeitskreise (AK) und Qualitätsgemeinschaften.<br />
Termine über www.paritaetalsopfleg.de<br />
und im passwortgeschützten<br />
Extranet www.pariextra.de.<br />
FG Ältere Menschen Tel. 31 59 19-30<br />
Forum Jugendhilfeausschüsse Tel. 8 60 01-165<br />
JHA<br />
FG Behindertenhilfe Tel. 8 60 01-152<br />
FG Psychiatrische und Tel. 31 59 19-26<br />
psychosoziale Versorgung<br />
AK Psychosoziale Versorgung/ Tel. 77 32 88 22<br />
BAPP<br />
FG Suchthilfe<br />
Tel. 86 001 168<br />
AK Gesundheit<br />
FG Hiv, Aids, STI und Hepatitiden<br />
FG Krankenhäuser Tel. 8 60 01-101<br />
FG Sozialstationen Tel. 31 59 19-34<br />
FG Stationäre pfl. Versorgung Tel. 31 59 19-30<br />
AK Soziale Beratung<br />
AK § 67 SGB XII und<br />
Schuldnerberatung<br />
AK Qualität § 67 SGB XII<br />
FG Familie, Frauen,<br />
Mädchen<br />
FG Kita<br />
Integrations-AG<br />
FG Jugendberufshilfe<br />
FG Hilfen zur Erziehung<br />
FG Jugendarbeit<br />
Tel. 860 01-171<br />
Tel. 860 01-171<br />
Tel. 860 01-171<br />
Tel. 8 60 01-176<br />
Tel. 8 60 01-179<br />
Tel. 8 60 01-165<br />
FG Schulträger Tel.: 8 60 01- 161<br />
FG Betreuung Schulkinder Tel.: 8 60 01-166<br />
FG Schulbez. Jugendhilfe<br />
AK Koordinierende Leitungen<br />
im Ganztagsbereich<br />
FG Migration<br />
Tel. 8 60 01-177<br />
Qualitätsgemeinschaft<br />
Migration<br />
AK Straffälligen- und<br />
Tel. 86001-171<br />
Opferhilfe<br />
Rechtsberatung mittwochs von 14 bis 16.30 Uhr (ohne<br />
Terminvereinbarung) • Landesgeschäftsstelle<br />
April 2013 29
Aus- und Weiterbildung<br />
<strong>Paritätische</strong> Bundesakademie<br />
Von ADSH bis<br />
Schreibspiele<br />
Veranstaltungsinformationen Juni 2012. Informationen<br />
zu den aufgeführten Veranstaltungen erhalten<br />
Sie bei: <strong>Paritätische</strong> Bundesakademie, Haus der<br />
Parität, Kollwitzstraße 94-96; 10435 <strong>Berlin</strong>;<br />
paritaetische@akademie.org<br />
Tel.: (030) 556705-12 , Fax: (030) 27 59 41 44<br />
<strong>Der</strong> erstgenannte Preis gilt für Seminarteilnehmer aus<br />
Mitgliedsorganisationen, der an zweiter Stelle genannte<br />
Preis für Seminarteilnehmer aus Nicht-Mitgliedsorganisationen.<br />
Soweit nicht anders angegeben, finden alle<br />
Veranstaltungen in <strong>Berlin</strong> statt.<br />
►Strategien für Führungsfrauen. Vom Umgang mit<br />
Verantwortung, Erfolg und Macht<br />
Nr.: 031307; 20. Juni – 21. Juni ; 310 Euro / 360 Euro<br />
►Marketing & Public Relations für Non-Profit-<br />
Organisationen; Nr.: 061304; 5. Juni – 7. Juni<br />
360 Euro / 430 Euro<br />
►Kunst mit und in der Natur („Land Art“); Nr.: 071312<br />
3. Juni; 97 Euro / 107 Euro<br />
►Wie mit „schwierigen“ Kindern umgehen?<br />
Unter besonderer Berücksichtigung des sogenannten<br />
►ADHS-Syndroms; Nr.: 051343; 10. Juni – 11. Juni<br />
225 Euro / 270 Euro<br />
►“Mal mal wieder“ Mal- und Schreibspiele zur Belebung<br />
von Seele und Geist; Nr.: 051342; 5. Juni<br />
125 Euro / 150 Euro<br />
►Dekubitusprophylaxe in der Pflege. <strong>Der</strong><br />
Expertenstandard in seiner praktischen Anwendung<br />
Nr.: 051326; 10. Juni; 110 Euro / 135 Euro<br />
►Aufgaben des gesetzlichen Betreuers.<br />
Abgrenzungsproblematik der Zuständigkeiten zwischen<br />
Betreuer und sozialen Einrichtungen und Diensten<br />
Nr.: 051331; 16. Juni ; 125 Euro / 150 Euro<br />
►Netzwerke gestalten und moderieren; Nr.: 091304<br />
3. Juni ; 160 Euro / 190 Euro<br />
►Moderationstraining; Nr.: 091305; 17. Juni<br />
160 Euro / 190 Euro<br />
►Gesprächsführung und Beratungskompetenz;<br />
Aktuelle Stellenangebote und -gesuche<br />
finden Sie im Internet stets hier:<br />
www.paritaet-berlin.de/jobs/stellenangebote.html<br />
Parität. Bildungswerk Landesverband Brandenburg<br />
Von Atem bis<br />
Suchtprävention<br />
Informationen zu den aufgeführten Veranstaltungen<br />
erhalten Sie beim <strong>Paritätische</strong>n Bildungswerk<br />
LV Brandenburg e.V., Stephensonstraße<br />
24-26, 14482 Potsdam, Tel.: 0331/7481875; Fax:<br />
0331/7481877; E-Mail: pbw@bildung-paritaet-brb.<br />
de; Internet: www.bildung-paritaet-brb.de.<br />
Alle Veranstaltungen finden in den Räumen des<br />
<strong>Paritätische</strong>n Bildungswerks Brandenburg (PBW) in<br />
Potsdam statt. <strong>Der</strong> in Klammern angegebene Preis gilt<br />
für Mitgliedsorganisationen des <strong>Paritätische</strong>n. Unser<br />
Bildungsprogramm für 2013 kann kostenlos im PBW<br />
unter 0331/7481875 oder auch per Mail pbw@bildungparitaet-brb.de<br />
angefordert oder unter www.bildungparitaet-brb.de<br />
abgerufen werden.<br />
April 2013<br />
►Suchtprävention im Kindes-und Jugendalter* Sem.-<br />
Nr. 13-904* 15. April* 85 Euro (80 Euro)<br />
►Mitarbeiterbeurteilung und Arbeitszeugnis* Sem.-Nr.<br />
13-111* 15. April* 90 Euro (85 Euro)<br />
►Sucht und ihre gefährdende Vielfalt* Sem.-Nr. 13-<br />
808* 8. April* 80 Euro (75 Euro)<br />
►Wehret den Anfängen* Sem.-Nr. 13-809* 16., 17.<br />
April* 170 Euro (160 Euro)<br />
►Wirkeffekte tiergestützter Therapie* Sem.-Nr. 13-<br />
210* 18./24. & 08./13./28. Mai* 425 Euro (400 Euro)<br />
►Halt geben bedarf einer Haltung, Aggression und<br />
Gewalt im pädagogischen Kontext* Sem.-Nr. 13-211*<br />
22.-23. April* 170 Euro (160 Euro)<br />
►Sexuelle Übergriffe zwischen Helfer/innen und<br />
Betreuten* Sem.-Nr. 13-212* 24. April* 85 Euro (80<br />
Euro)<br />
►Erfassung von Lebensqualität bei Menschen mit<br />
Demenz* Sem.-Nr. 13-612* 24. April* 85 Euro (80<br />
Euro)<br />
►“Mitten im Moment“-Bildnerisches Gestalten für<br />
Menschen mit geistiger Behinderung* Sem.-Nr. 13-706*<br />
24.-25. April* 170 Euro (160 Euro)<br />
►Atem – das Tor zur Mitte* Sem.-Nr. 13-401* 25.<br />
April* 85 Euro (80 Euro)<br />
►Miteinander kommunizieren – einander verstehen*<br />
Sem.-Nr. 13-213* 25.-26. April* 170 Euro (160 Euro)<br />
Depression und Wahn im Alter* Sem.-Nr. 13-613* 26.<br />
April* 80 Euro (75 Euro)<br />
Mai 2013<br />
►Schüler mit narzisstischen Persönlichkeitsstörungen –<br />
30 April 2013
Aus- und Weiterbildung / Pinnwand<br />
Verstehen und Fördern -* Sem.-Nr. 13 905* 06. Mai* 85<br />
Euro (80 Euro), durch <strong>MB</strong>JS-Förderung 20 Euro für alle<br />
►Psychopharmaka in der Altenpflege* Sem.-Nr. 13-<br />
614* 06. Mai* 80 Euro (75 Euro)<br />
►Kühler Kopf in heißen Phasen* Sem.-Nr. 13-250*<br />
07.-08. Mai* 150 Euro (140 Euro)<br />
►Einführung in das Krankheitsbild Demenz* Sem.-Nr.<br />
13-615* 13. Mai* 85 Euro (80 Euro)<br />
►Motivations-Workshop* Sem.-Nr. 13-214* 14. Mai*<br />
85 Euro (80 Euro)<br />
►Nähe geben – Distanz bewahren-Ein professioneller<br />
Umgang in der Betreuungsarbeit* Sem.-Nr. 13-708* 14.-<br />
15. Mai* 170 Euro (160 Euro)<br />
►Grenzsituationen in der Pflege* Sem.-Nr. 13-606* 17.<br />
Mai* 80 Euro (75 Euro)<br />
►Individuelle Hilfeplanung * Sem.-Nr. 13-709* 21.-<br />
22.05. & 04. Juni* 240 Euro (225 Euro)<br />
►Reformen im sozialen Sicherungssystem – Die<br />
Sozialgesetzbücher II & XII* Sem.-Nr. 13 216* 21.-22.<br />
Mai* 170 Euro (160 Euro)<br />
►Die Kunst des positiven Nein-Sagens* Sem.-<br />
Nr. 13-217* 22.-23. Mai* 160 Euro (150 Euro)<br />
►Teilnehmerorientierte Methoden in der Fort-und<br />
Weiterbildung* Sem.-Nr. 13-300*<br />
23. Mai* 85 Euro (80 Euro) Basale Stimulation* Sem.-<br />
Nr. 13-616* 24. Mai* 80 Euro (75 Euro)<br />
►Achtsamkeit als Haltung und Entspannungsmethoden<br />
in der Arbeit mit Menschen mit psychischer Erkrankung*<br />
Sem.-Nr. 13-810* 27.-28. Mai* 170 Euro (160 Euro)<br />
►Leichte Sprache* Sem.-Nr. 13-711* 30. Mai* 80 Euro<br />
(75 Euro)<br />
►Fit für die Leitung einer Senioreneinrichtung? Ein<br />
Führungskräftetraining* Sem.-Nr. 13-617*<br />
30.-31. Mai* 190 Euro (180 Euro)<br />
►Die Begegnung miteinander gestalten* Sem.-Nr. 13-<br />
618* 31. Mai* 80 Euro (75 Euro)<br />
Juni 2013<br />
►Elternarbeit kooperativ gestalten* Sem.-Nr. 13-712*<br />
03. Juni* 85 Euro (80 Euro)<br />
►Anfängerfehler in der Suchtarbeit* Sem.-Nr. 13-811*<br />
03. Juni* 85 Euro (80 Euro)<br />
►Demenz bei Menschen mit geistiger Behinderung*<br />
Sem.-Nr. 13-619* 03. Juni* 85 Euro (80 Euro)<br />
►Integrativer Bildhauerworkshop – Für Erwachsene<br />
mit und ohne Unterstützungsbedarf* Sem.-Nr. 13-713*<br />
08.-09. Juni* 180 Euro (170 Euro)<br />
►Spiele und Entspannung für die Arbeit mit Seniorinnen<br />
und Senioren* Sem.-Nr. 13-620* 10. 11. Juni* 160 Euro<br />
(150 Euro).<br />
<strong>Paritätische</strong>s Personalforum<br />
Die nächsten Weiterbildungen<br />
►16. April: Konsequent führen in der Personalarbeit<br />
►17. April: Arbeitsverträge gestalten<br />
►23. April: Kündigungs-ABC, Abmahnung und<br />
Aufhebungsvertrag<br />
►7. Mai: Rechte des Betriebsrats in Tendenzbetrieben<br />
►15. Mai: Grundlagen der Sozialversicherung<br />
►17. Mai: Schüler, Studenten, Aushilfskräfte<br />
►24. Mai: Neue Entgeltordnung – Praxisworkshop<br />
►28.-29. Mai: Frühjahrsrunde Arbeitsrecht<br />
Eine Anmeldung ist erforderlich. Nähere<br />
Informationen zu unseren Seminaren erhalten<br />
Sie unter www.paritaetisches-personalforum.<br />
de oder (030) 55 17 41 02.<br />
Nachmieter gesucht<br />
Wegen Aufgabe unseres Bildungsbetriebs suchen wir ab<br />
sofort einen Nachmieter für unsere Schulungsräume in<br />
der<br />
Zossener Str. 31, 10961 <strong>Berlin</strong> (Kreuzberg,<br />
nahe der Marheineke Markthalle)<br />
Es handelt sich um 154 Quadratmeter Gewerbefläche<br />
in einem ruhigen, begrünten Hinterhof im Souterrain,<br />
bestehend aus einem Büroraum, zwei großen Schulungsräumen,<br />
einer Küche, getrennten Toiletten und einer<br />
Kammer.<br />
Die Miete inkl. Hausbetriebskosten beträgt ca. 1.100<br />
Euro, Strom und Gas ca. 260 Euro.<br />
Die Räume sind voll eingerichtet und können sofort<br />
als Schulungsräume genutzt werden. Sie haben große<br />
Wandtafeln.<br />
<strong>Der</strong> Abstand für das Mobiliar beträgt 1.300 Euro .<br />
Interessenten melden sich bitte per Mail bei<br />
Ricarda Buch,<br />
info@grimm-kolleg.de<br />
April 2013 31
Recht und Rat / Pinnwand<br />
Wichtige Entscheidungen und Urteile<br />
Recht<br />
und Rat<br />
Die <strong>Paritätische</strong> Tarifgemeinschaft informiert über interessante<br />
Gesetze, Verordnungen, Urteile und Entscheidungen.<br />
Reform des Gemeinnützigkeitsrechts - Änderungsbedarf<br />
bei der Satzung. Die Neuregelung<br />
zur Vorstandsvergütung und Haftungsbefreiung<br />
für (Organ-)Mitglieder erfordern eventuell Anpassungen<br />
der Vereinssatzung<br />
In folgenden Punkten muss die Satzung überprüft<br />
und eventuell geändert werden:<br />
• Soll der Vorstand eine Vergütung für seine<br />
Tätigkeit erhalten, die über einen bloßen Aufwandsersatz<br />
hinausgeht, muss das die Satzung<br />
ausdrücklich erlauben. Für gemeinnützige<br />
Vereine hat die Finanzverwaltung das schon<br />
verlangt. Jetzt gilt das auch für nicht gemeinnützige<br />
Vereine.<br />
• Falls die Satzung die Vergütungshöhe auf 500<br />
Euro beschränkt, muss das angepasst werden,<br />
wenn der neue Freibetrag ausgeschöpft werden<br />
soll. Es ist aber ohnehin davon abzuraten, in der<br />
Satzung einen konkreten Betrag zu nennen.<br />
• Gibt es neben dem Vorstand andere Funktionsträger<br />
im Verein muss geprüft werden,<br />
ob die Satzung ihnen Organfunktion zuweist.<br />
Grundsätzlich ist das der Fall, wenn die Satzung<br />
sie ausdrücklich benennt. Zur Klarstellung wird<br />
am besten eine Regelung aufgenommen, die<br />
alle Vereinsorgane auflistet (Organe des Vereins<br />
sind: ...).<br />
• Die Haftungsfreistellung für leichte Fahrlässigkeit<br />
kann auch für bezahlte<br />
(Organ-)Mitglieder gewährt werden. Das muss<br />
die Satzung ausdrücklich regeln. Ehrenamtler<br />
(bis zu einer jährlichen Vergütung von 720 Euro)<br />
sind schon gesetzlich freigestellt.<br />
Wegen rechtlicher Fragen oder einer ersten<br />
kostenfreien Beratung können sich Mitgliedsorganisationen<br />
des <strong>Paritätische</strong>n <strong>Berlin</strong> wenden<br />
an die: <strong>Paritätische</strong> Tarifgemeinschaft e. V.<br />
Geschäftsstelle <strong>Berlin</strong>; Rechtsanwalt Gerd Luttmann;<br />
Kollwitzstr. 9496; 10435 <strong>Berlin</strong><br />
Tel. 423 8806, Fax 3159 1929<br />
EMail info@ptgberlin.org<br />
www.ptgberlin.org<br />
Stellenangebot<br />
Für den Pflegestützpunkt in der Marzahner Promenade 49<br />
suchen wir<br />
• ab sofort eine/-n Sozialarbeiter/-in<br />
(min. 62,5% RZA) sowie<br />
• ab 01.6.2013 eine Projektleitung (min.<br />
75% RZA)<br />
Qualifikation: Dipl./BA Sozialarbeiter/in / Sozialpädagoge/in<br />
mit staatl. Anerkennung.<br />
<strong>Der</strong>/die zukünftige Stelleninhaber/in sollte über Erfahrungen<br />
in der Arbeit mit hilfs- und pflegebedürftigen<br />
Menschen und über Kenntnisse in der sozialen, psychosozialen<br />
und sozialrechtlichen Beratung, im Case Management<br />
sowie im Bereich der Gremien- und Öffentlichkeitsarbeit<br />
verfügen.<br />
Für den Aufgabenbereich der Projektleitung sind<br />
Kenntnisse und Erfahrung im Bereich Zuwendungsrecht<br />
(LHO), Mitarbeiterführung und -motivation sowie Konzept-<br />
und Projektentwicklung von Vorteil.<br />
Die vorerst befristeten Stellen werden vergütet in Anlehnung<br />
an TV-L. Wir bieten bei flexibler Arbeitszeit<br />
eine vielseitige und verantwortungsvolle Tätigkeit sowie<br />
Weiterbildung im Rahmen der bestehenden regionalen<br />
Netzwerke.<br />
Bewerbungen gerne auch per Mail an:<br />
Projekt:<br />
Pflegestützpunkt<br />
Andrea Didszunkt<br />
Marzahner Promenade 49<br />
12679 <strong>Berlin</strong><br />
a.didszun@albatrosggmbh.de<br />
Projekt:<br />
Geschäftsstelle:<br />
Albatros gGmbH<br />
Friedrich Kiesinger<br />
<strong>Berlin</strong>er Straße 14<br />
13507 <strong>Berlin</strong><br />
kontakt@albatrosggmbh.de<br />
Alle aktuellen Stellenangebote und -gesuche<br />
finden Sie im Internet stets hier:<br />
www.paritaet-berlin.de/jobs/stellenangebote.html<br />
32 April 2013
Pinnwand<br />
Stellengesuch<br />
Soziologin (M.A.) mit Erfahrungen in der<br />
Projektarbeit<br />
Aufgrund befristeter Stellen suche ich fortlaufend neue<br />
Herausforderungen, gerne eine langfristige Tätigkeit.<br />
Ich interessiere mich für Sozialraumprojekte, konzeptionelle<br />
Arbeit im Sozialwesen, aber auch eine Mitarbeit in<br />
Institutionen, wie Familienzentren, Begegnungstätten u.a.<br />
im Raum <strong>Berlin</strong>.<br />
Ich (36) sammelte in verschiedenen Bereichen Erfahrungen,<br />
u.a.<br />
• in einem Forschungsinstitut (Evaluationsprojekte,<br />
konzeptionelles Arbeiten, Jugendwettbewerb,..),<br />
• in verschiedenen Bundesprojekten (Mitarbeit/Projektoordination,<br />
Öffentlichkeitsarbeit und Akquise),<br />
• praktische Erfahrungen in den Bereichen soziale<br />
Arbeit<br />
Ich bin an visioneller Arbeit, mit dem Wunsch etwas zu<br />
verändern, interessiert. Dadurch fällt es mir leicht, neue<br />
Arbeitsfelder zu besetzen, mit denen ich bisher nur marginal<br />
in Berührung kam. Zu meinen individuellen Stärken<br />
zählen insbesondere eine analytische, strukturierte und<br />
eigenständige Arbeitsweise sowie Organisationsgeschick<br />
und Ausdauer. Ich kann mich außerordentlich schnell in<br />
neue Themenfelder einarbeiten.<br />
Habe ich Ihr Interesse geweckt? Dann nehmen Sie gerne<br />
mit mir Kontakt auf.<br />
webu02@web.de<br />
S.U.S.I sucht neue Räume!<br />
Das Interkulturelle Frauenzentrum S.U.S.I. muss spätestens<br />
am 20. August 2013 umziehen.<br />
Wir suchen:<br />
Wo?<br />
• Innenstadtbezirk, gern wieder im Großbezirk Mitte<br />
(einschl. Moabit und Wedding)<br />
• behindertengerecht (ebenerdig oder Fahrstuhl)<br />
• gute Anbindung an öffentlichen Nahverkehr (U-/S-<br />
Bahn)<br />
• angstfreie Umgebung für Frauen (auch abends/<br />
nachts)<br />
Budget z.Z.:<br />
2375 Euro im Monat (einschl. Betriebs- und<br />
Nebenkosten, ohne Umsatzsteuer)<br />
m²-Preis Netto kalt: max. 7,20 Euro<br />
Was?<br />
• Insgesamt ca. 220-240 qm<br />
• Saal + 7-10 Zimmer + Küche + Toiletten Veranstaltungssaal<br />
(ca. 40-50 qm)<br />
• 3-4 Büroräume, 2-3 Zimmer für Einzelberatung<br />
(abhängig auch von der Bürosituation)<br />
• Wartebereich (möglich auch in großer Küche od.<br />
Eingangsbereich)<br />
• Küche (größer als eine Teeküche)<br />
• 2 Toiletten<br />
• Abstellraum / -fläche<br />
• gerne außerdem auch ein kleinerer Gruppenraum.<br />
Hinweise bitte an:<br />
Janina Argilagos, (030) 28 87 95 13<br />
susifrz@aol.com<br />
Stellengesuch<br />
Erzieher (berufsbegleitende Ausbildung)<br />
Seit einiger Zeit interessiere ich mich für den Beruf des<br />
Erziehers, da ich festgestellt habe, dass die Wahl meiner<br />
beruflichen Aus- und Weiterbildung und späteren beruflichen<br />
Tätigkeit ein Fehler war. Ich habe ein achtwöchiges<br />
Praktikum in der Kita „Am Brennerberg“ absolviert, was<br />
mich in meinem Vorhaben bestärkt hat.<br />
Ich wurde in alle Tätigkeiten eines Erziehers mit eingebunden<br />
und lernte während dieser acht Wochen viel über<br />
den Umgang und die Entwicklungsprozesse von Kindern.<br />
Was mir besonders in der Zeit meines Praktikums gefiel,<br />
war der zwischenmenschliche Aspekt des Arbeitens, denn<br />
da Kinder sehr neugierig und wissenshungrig sind, war<br />
es immer interessant, sie beim Lernen (z.B. beim Malen,<br />
Basteln, Musizieren und Vorlesen) zu unterstützen und sie<br />
zu beobachten.<br />
Ich bin ausgesprochen motiviert, den Beruf des Erziehers<br />
zu erlernen. Über eine Einladung zu einem persönlichen<br />
Vorstllungsgespräch freue ich mich daher sehr. Einer sofortigen<br />
Arbeitsaufnahme würde nichts im Wege stehen.<br />
Maik Wolf, wolf.maik@gmx.de<br />
Stellengesuch<br />
Andreas, 43 Jahre jung, flexibel, sucht Kontakt und eine<br />
neue berufliche Perspektive. Bevorzugte Region: <strong>Berlin</strong><br />
bzw. noch im Umland, im nahen Brandenburg<br />
Schon seit vielen Jahren bin ich<br />
Gärtner in Fachrichtung<br />
Garten und Landschaftsbau<br />
in der Grünanlagenpflege. Suche Aufgabengebiet, gern<br />
z.B. in der Pflege großer stadtbekannter Parks. Inzwischen<br />
habe ich mehrjährige Berufserfahrung. Führerschein<br />
leider nicht vorhanden. <strong>Der</strong>zeit beziehe ich Leistungen<br />
des JobCenters.<br />
Meine Erreichbarkeit ist: Andreas-W-69@web.de<br />
April 2013 33
Telefonverzeichnis I<br />
<strong>Paritätische</strong>r Wohlfahrtsverband <strong>Berlin</strong>, Brandenburgische Str. 80,<br />
10713 <strong>Berlin</strong>, Tel. (0 30) 8 60 01-0, Fax (0 30) 8 60 01-110<br />
E-Mail: info@paritaet-berlin.de; Internet: www.paritaet-berlin.de<br />
Name Bereich / Funktion Telefon Fax E-Mail 1<br />
John, Prof. Barbara Vorstandsvorsitzende -182 -260 john@..<br />
Abend, Ronald Catering -105 -110 abend@..<br />
Bodrow, Margita Stiftungsmittel -125 -210 bodrow@..<br />
Böckel, Sabine vom Drittmittel -121 -240 boeckel@..<br />
Bußler, Anett MO-Datenbank -154 -240 bussler@..<br />
Drees, Heike Suchthilfe, Gesundheitsf./ Aids -168 -210 drees@..<br />
Drusche, Angelika Sekr. Geschäftsführung -103 -260 drusche@..<br />
Engel, Petra Pressestelle -107 -140 engel@..<br />
Everién, Yvonne Sekr. Kinder & Kitas/Frauen., Fam. -163 -220 everien@..<br />
Fischer, Ursula Verwaltungsleiterin -111 -240 fischer@..<br />
Gaubert / Rose-Kotsch Sekr. Behindertenh. & Werkst. -152 -210 gaubert@..<br />
Gaudszun, Claudia Ref. Kinder und Kitas -179 -220 gaudszun@..<br />
Grof, Martina Catering -105 -110 grof@.<br />
Groß, Heike Sekr. Soziales -172 -220 Gross@..<br />
Hartan, Bärbel Empfang -200 -110 hartan@..<br />
Helbig, Christiane Stiftungsmittel -145 -210 helbig@..<br />
Herchner, Claudia<br />
Sekr. Geschäftsführung / Aufnahmen<br />
-102 -260 herchner@ …<br />
Hoyer, Martin Ref. Kinder und Kitas / Schule -161 -220 hoyer@..<br />
Köppe, Brigitte Empfang -200 -110 info@..<br />
Kriebel, Elvira Ref. Schulbezogene Jugendhilfe -166 -220 kriebel@..<br />
Krüger, Elke Stv. Geschäftsführerin -101 -260 krueger@..<br />
Luttmer, Marcus Ref. Kinder und Kitas -178 -220 luttmer@..<br />
Lüderitz, Alke<br />
Sekr. Suchthilfe / Gesundheitsf./ -173 -210 luederitz@..<br />
Aids und Psychiatrie/Queere Lebensweisen<br />
Menninger, Oswald Geschäftsführer -104 -260 menninger@..<br />
Mohr, Sabina Sekr. Jugendhilfe -165 -220 mohr@..<br />
Reumschüssel-Wienert, Ref. Psychiatrie/Queere Lebensweisen<br />
-122 -210 reumschuessel@..<br />
Christian<br />
Riesmeier, Yvonne Finanzbuchhaltung -113 -240 riesmeier@..<br />
Schmid, Rita Pressestelle -183 -140 schmid@..<br />
Schödl, Regina Ref. Soziales -171 -220 schoedl@..<br />
Schulz, Andreas Ref. Jugendhilfe -162 -220 schulz@..<br />
Selinger, Evelyn Ref. Familie, Frauen, Mädchen -176 -220 selinger@..<br />
Spöhr, Holger Ref. Migration -177 220 spoehr@..<br />
Wachholz, Chris Drittmittel / Praktikanten -273 -240 wachholz@..<br />
Wanke, Hans-Jürgen Personal / Organisationsberatung -186 -260 wanke@..<br />
Witten, Elfi Pressesprecherin -181 -140 witten@..<br />
Personalbüro Personalverw. (Sprecht. Mi) -135 -240 personalbuero@..<br />
Tagungsräume: E.04: -117 E.05: -118 / E.06: -119/1.14 -274 / 5.04: -115 / Keller: -198<br />
1<br />
34 Die E-Mail-Adresse setzt sich zusammen aus [angegebener Name]@paritaet-berlin.de<br />
April 2013
Telefonverzeichnis II<br />
<strong>Paritätische</strong>r Wohlfahrtsverband <strong>Berlin</strong><br />
Referate<br />
Ambulante Pflege und Hospize<br />
Stationäre Pflege und Altenhilfe<br />
Kollwitzstraße 94–96; 10435 <strong>Berlin</strong>-Prenzlauer Berg<br />
Tel.: (030) 315 919-0<br />
Fax (0 30) 315 919-29<br />
E-Mail info@paritaet-berlin.de<br />
Name Bereich / Funktion Telefon E-Mail<br />
315919-0<br />
Kalla, Karina<br />
Sekr. Stationäre Pflege und Altenhilfe,<br />
-13 kalla@paritaet-berlin.de<br />
Sekr. Ambulante Pflege und<br />
Hospize<br />
Zentgraff, Ute Ref. Amb. Pflege und Hospize -34 zentgraff@paritaet-berlin.de<br />
Zobel, Dr. Oliver Ref. Stationäre Pflege und Altenhilfe -30 zobel@paritaet-berlin.de<br />
<strong>Paritätische</strong>r Wohlfahrtsverband <strong>Berlin</strong><br />
Geschäftsstelle Bezirke<br />
Kollwitzstraße 94–96,<br />
10435 <strong>Berlin</strong>-Prenzlauer Berg.<br />
Telefon (0 30) 55 67 05-0, Fax (0 30) 55 324 45<br />
Name Bereich / Funktion Telefon E-Mail<br />
556705 -0<br />
Hilla - zur Horst, Renate Bezirksbeauftragte für Steglitz- -19 hilla@paritaet-berlin.de<br />
Zehlendorf/ Pankow/Spandau und<br />
Marzahn-Hellersdorf:<br />
Kelp, Angelika<br />
Bezirksbeauftragte für Charlottenburg-Wilmersdorf/<br />
-17 kelp@paritaet-berlin.de<br />
Mitte/<br />
Reinickendorf und Friedrichshain-<br />
Kreuzberg:<br />
Pleyer, Markus Geschäftsstelle Bezirke/Pflege -23 pleyer@paritaet-berlin.de<br />
Schlimper, Dr. Gabriele Leiterin der Geschäftsstelle, Bezirksbeauftragte<br />
-18 schlimper@paritaet-berlin.de<br />
für Treptow-Köpenick<br />
Schilling, Dagmar<br />
Bezirksbeauftragte für Lichtenberg- -16 schilling@paritaet-berlin.de<br />
Hohenschönhausen/ Neukölln und<br />
Tempelhof-Schöneberg:<br />
Schoene, Erika Sekr. -10 schoene@paritaet-berlin.de<br />
April 2013 35
<strong>Berlin</strong>er Bestell-Fax für Themenhefte / Arbeitshilfen<br />
Fax (0 30) 8 60 01-140<br />
<strong>Paritätische</strong>r Wohlfahrtsverband <strong>Berlin</strong>, Pressestelle<br />
Brandenburgische Straße 80; 10713 <strong>Berlin</strong><br />
Themenhefte<br />
Menge<br />
Kostenlose Bestellung [bitte ankreuzen]<br />
Bewegung hält gesund (2/2013)<br />
Vielfalt im Alltag gestalten - Interkulturelle Öffnung unter <strong>Paritätische</strong>m Dach (9/2012)<br />
Tatort <strong>Berlin</strong> - Straffälligen- und Opferhilfe unter <strong>Paritätische</strong>m Dach (3/2012)<br />
Bildungspartner finden sich - Kooperation freier Träger der Jugendhilfe und Schulen (9/2011)<br />
Hürden nehmen. Migrationssozialarbeit im <strong>Paritätische</strong>n Wohlfahrtsverband (5/2011)<br />
Vielfalt fördern! Fünf Jahre Stiftung Parität <strong>Berlin</strong> (DP 3/2010)<br />
Stärken stärken. Kunst und Kultur in der sozialen Arbeit/ Programmheft Gala 60 Jahre <strong>Paritätische</strong>r<br />
<strong>Berlin</strong> (DP 2/2010)<br />
Gute Pflege braucht ... (DP 1/2010)<br />
Zahlen, Fälle und wie weiter? Zur Steuerung der psychiatr. Versorgung in <strong>Berlin</strong> (DP 3/2009)<br />
Selbstbestimmt altern. <strong>Paritätische</strong> Projekte für und von älteren Menschen (DP 2/2009)<br />
Gemeinsam Schule machen (Stand: 10/2008)<br />
Gemeinschaft genießen. Tagespflege im <strong>Paritätische</strong>n (DP 6/2008)<br />
<strong>Der</strong> Qualitätscheck – eine Erfolgsgeschichte (NP 3/2007)<br />
Gemeinsam fördern – Verlässlich gestalten. <strong>Paritätische</strong> Träger als Partner von Grundschulen.<br />
(NP 3/2006)<br />
Wohnungswirtschaft u. soziale Träger: Kooperation mit Zukunft (NP 1/2006)<br />
Arbeitshilfen<br />
Menge Kostenlose Bestellung [bitte ankreuzen]<br />
Mädchen und Jungen vor sexueller Gewalt in Institutionen schützen – (4., komplett überarbeitete,<br />
Auflage, Oktober 2012)<br />
Ambulante Familienpflege – § 20 SGB VIII (Oktober 2012)<br />
<strong>Paritätische</strong>s Leitbild: Betreutes Jugendwohnen“ (Arbeitshilfe Qualitätsentwicklung in den Hilfen<br />
zur Erziehung; 9/2011)<br />
Qualität in d. Schulbezogenen Jugendhilfe - Fünf <strong>Paritätische</strong> Handlungsgrundsätze (2/2009)<br />
Gemeinsam fördern – Verlässlich gestalten: <strong>Paritätische</strong> Träger als Partner von Grundschulen<br />
(NP 3/2006)<br />
Versandanschrift [bitte deutlich schreiben oder stempeln]<br />
MO-Name<br />
zu Händen:<br />
Straße<br />
PLZ Ort<br />
36 April 2013