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Landtag Brandenburg P-AASFF 5/42-1 Protokoll - Teil 1

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<strong>Landtag</strong> <strong>Brandenburg</strong> P-<strong>AASFF</strong> 5/<strong>42</strong>-1 S. 12<br />

Ausschuss für Arbeit, Soziales, Frauen und Familie 21.08.2013<br />

<strong>42</strong>. (öffentliche Sitzung) Stenogr. Dienst/ri-wz<br />

Frau Zinke (Deutscher Gewerkschaftsbund Berlin-<strong>Brandenburg</strong>):<br />

Ich kann nahtlos an das anknüpfen, was Herr Wagon und Frau Dr. Uhly erörtert haben.<br />

Unsere Datenbasis entspricht exakt der offiziellen Datenbasis, deshalb habe ich<br />

die Zahlen nicht noch einmal aufgeführt. Sie liegen Ihnen ohnehin bereits vor.<br />

Wir haben zusätzlich im letzten Jahr eine Umfrage - das ist unser Ausbildungsreport -<br />

zur DGB-Jugend Berlin-<strong>Brandenburg</strong> durchgeführt. Diese wird Ihnen nach Ende der<br />

Sitzung ausgeteilt werden. Darin haben wir nach Motivationen, Begründungen und<br />

der Zufriedenheit mit der Ausbildung gefragt. Die meisten Auszubildenden sind - um<br />

dies vorauszuschicken - im Großen und Ganzen mit der Ausbildung zufrieden. Es<br />

gibt Ausnahmen. Über ein Drittel der jungen Menschen, die eine Ausbildung abgebrochen<br />

haben, tun dies, weil sie mit der Ausbildung unzufrieden sind. Etwas weniger<br />

tun dies, weil sie sagen: Ich hätte mir unter dem Beruf etwas anderes vorgestellt. Das<br />

wird vielleicht bei einigen Köchen der Fall sein, die mal Fernsehköche gesehen haben;<br />

aber bei vielen Köchen liegt es doch sehr stark an den Arbeitsbedingungen sowie<br />

daran, dass viele gezwungen werden, ihr Handwerkszeug, ihre Messer usw.,<br />

selbst zu kaufen. Da liegt leider in den Ausbildungsbetrieben noch sehr viel im Argen,<br />

und ich würde mich sehr freuen, wenn man da etwas genauer hineinschauen würde.<br />

(Präsentation - siehe Anlage 6)<br />

Unsere Hauptthese ist die, dass die <strong>Brandenburg</strong>er Unternehmen selbst ausbildungsfähig<br />

werden müssen. Das heißt, die klassische duale Ausbildung sollte das<br />

Modell der Zukunft sein. Darum werden wir europa- und weltweit beneidet, und es ist<br />

sehr schade, dass derzeit so wenige Unternehmen wie noch nie ausbilden, obwohl<br />

alle nach Fachkräften lechzen. Da ist noch „Luft“ drin.<br />

Wir haben uns angeschaut, in welchen Berufen vorwiegend aufgelöst wird. Das ist<br />

ein Aspekt, der heute noch nicht genannt wurde, deshalb ist es die einzige Zahl, die<br />

ich jetzt erläutere. Wir haben die höchste Lösungsquote von über 50 % bei Köchinnen<br />

und Köchen, und wir haben über 47 % bei Frisörinnen und Frisören, was natürlich<br />

etwas mit Berufsaussichten und Übernahmequoten zu tun hat, aber auch mit der<br />

Ausbildungsvergütung. Wenn Sie sich im Tarifregister die Ausbildungsvergütungen in<br />

einzelnen Berufen anschauen, so werden Sie unschwer feststellen, dass wir einen<br />

großen Bruch zwischen Handwerk und Industrie haben. Im Handwerk wird durchweg<br />

eine geringere Ausbildungsvergütung bezahlt. Es spielt für junge Leute, die lange<br />

Zeit zu Hause gelebt haben und immer noch zu Hause leben müssen, schon eine<br />

Rolle, ob sie ein paar Hundert Euro mehr oder weniger haben, zumal, wenn Sie sich<br />

anschauen, dass der Ausbildungsbeginn im Durchschnitt bei 19 Jahren liegt. Das<br />

sind Leute, die man sehr schwer mit diesen sehr geringen Beträgen abspeisen kann.<br />

Wir haben übrigens in unserem Ausbildungsreport festgestellt - das ist die Vorlage<br />

für die DEHOGA -, dass im DEHOGA-Bereich oft die Auszubildenden Ersatz für reguläre<br />

Arbeitskräfte sind. Uns sind namhafte Unternehmen in <strong>Brandenburg</strong> bekannt,<br />

in denen jeder dritte Beschäftigte ein Auszubildender ist; es gibt aber durch die Bank<br />

Quoten von über 10 %, und auch das ist schon zu viel. Damit kann man keine ordnungsgemäße<br />

Ausbildung durchführen.

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