5/19 - Brandenburg.de
5/19 - Brandenburg.de
5/19 - Brandenburg.de
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Landtag <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> P-EK2 51<strong>19</strong><br />
5. Wahlperio<strong>de</strong><br />
Enquete-Kommission<br />
„Kommunal- und Lan<strong>de</strong>sverwaltung — bürgernah, effektiv und zukunftsfest —<br />
<strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> 2020"<br />
Protokoll<br />
<strong>19</strong>. Sitzung (öffentlich)<br />
15.03.2013<br />
Kloster Stift zum Heiligengrabe - Kapitelsaal<br />
10.00 Uhr bis 15.05 Uhr<br />
Vorsitz:<br />
Stefan Ludwig<br />
Protokoll:<br />
Stenografischer Dienst<br />
Bastian Dunkel<br />
Nadine Lehnigk<br />
Anwesen<strong>de</strong> Kommissionsmitglie<strong>de</strong>r:<br />
Andreas Büttner (FDP)<br />
Stefan Ludwig (DIE LINKE)<br />
Ursula Nonnemacher (GRÜNE/B90)<br />
Sven Petke (CDU)<br />
Manfred Richter (SPD)<br />
Dr. Hans-Jürgen Scharfenberg (DIE LINKE)<br />
Werner-Siegwart Schippel (SPD)<br />
Anwesen<strong>de</strong> nicht parlamentarische Kommissionsmitglie<strong>de</strong>r:<br />
Dr. Uta Barkusky<br />
Karl-Ludwig Böttcher<br />
Prof. Dr. Ihno Gebhardt<br />
Dr. Paul-Peter Humpert<br />
Datum <strong>de</strong>r Ausgabe: <strong>19</strong>.04.2013
Landtag <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> P-EK2 5/<strong>19</strong> S. 2<br />
Enquete-Kommission 15.03.2013<br />
<strong>19</strong>. Sitzung Stenogr. Dienst/du/le<br />
Tagesordnung:<br />
1. Eröffnung <strong>de</strong>r auswärtigen Sitzung durch <strong>de</strong>n Vorsitzen<strong>de</strong>n und Grußworte <strong>de</strong>r<br />
stellv. Bürgermeisterin <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong> Heiligengrabe, Frau Christiane Kreßner<br />
2. Vorführung <strong>de</strong>r Dienstleistungsangebote <strong>de</strong>s „Mobilen Bürgerbusses" <strong>de</strong>r<br />
Stadt Wittstock/Dosse durch <strong>de</strong>n Leiter <strong>de</strong>s Ordnungsamtes, Herrn Holger<br />
Schönberg<br />
(Hinweis: Der „Mobile Bürgerbus" wird dafür vor Ort bereitstehen.)<br />
3. Protokollkontrolle<br />
4. Vortrag zum Thema „Interkommunale Kooperation und Überlungen zur regionalen<br />
Aufgabenteilung bei <strong>de</strong>r Sicherung <strong>de</strong>r Daseinsvorsorge"<br />
• Herrn Jörg Gehrmann, Vertreter „Kooperatives Mittelzentrum Pritzwalk-<br />
Wittstock/Dosse"<br />
5. Vortrag zum Thema „Zukunft <strong>de</strong>r Daseinsvorsorge"<br />
• Prof. Dr. Rainer Winkel, Leiter Deutsches Institut für Stadt und Raum e. V.<br />
6. Fortsetzung Diskussion und ggf. Beschluss zur Kommunalisierung von Lan<strong>de</strong>saufgaben<br />
7. Berichterstattung vom Speyerer Forum zur Kommunal- und Verwaltungsreform<br />
„Der Landkreis als Zukunftsmo<strong>de</strong>ll. Zur Rolle <strong>de</strong>r Kreise im Mehrebenensystem"<br />
durch das Kommissionsmitglied Herrn Prof. Dr. Ihno Gebhardt<br />
8. Sachstand zu <strong>de</strong>n Arbeitsaufträgen <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>sregierung<br />
9. Sonstiges<br />
darunter:<br />
• Informationsreise Rheinland-Pfalz<br />
• Daten Einkreisung Eisenhüttenstadt<br />
• Schreiben <strong>de</strong>s AWFK zum Antrag „Verwaltungsreform und dauerhafte Gewährleistung<br />
<strong>de</strong>r Ausbildung <strong>de</strong>r Ausbildungskräfte"<br />
• Planung <strong>de</strong>r nächsten Sitzungen
Landtag <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> P-EK2 5/<strong>19</strong> S. 3<br />
Enquete-Kommission 15.03.2013<br />
<strong>19</strong>. Sitzung Stenogr. Dienst/du/1e<br />
Festlegungen und Beschlüsse:<br />
1. Die Tagesordnung wur<strong>de</strong> einstimmig beschlossen (10:0:0).<br />
2. TOP 2: (Vorführung <strong>de</strong>r Dienstleistungsangebote <strong>de</strong>s „Mobilen Bürgerbusses"<br />
<strong>de</strong>r Stadt Wittstock/Dosse durch <strong>de</strong>n Leiter <strong>de</strong>s Ordnungsamtes, Herrn Holger<br />
Schönberg)<br />
Die EK 5/2 hat einstimmig (11:0:0) folgen<strong>de</strong>n Beschluss gefasst:<br />
1. Die Enquete-Kommission begrüßt die I<strong>de</strong>e <strong>de</strong>s Mobilen Bürgerservice.<br />
Das Projekt leistet einen wichtigen Beitrag, um <strong>de</strong>n Folgen <strong>de</strong>s<br />
<strong>de</strong>mografischen Wan<strong>de</strong>ls in <strong>de</strong>r Fläche zu begegnen.<br />
2. Die Enquete-Kommission bittet die Gemein<strong>de</strong>n zu prüfen, ob die<br />
Einführung eines Mobilen Bürgerservices ein sinnvolles Instrument zur<br />
Erfüllung ihrer Aufgaben ist. Dies schließt die Prüfung interkommunaler<br />
Lösungen ein.<br />
3. Die Enquete-Kommission empfiehlt <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>sregierung,<br />
a. interessierte Gemein<strong>de</strong>n bei <strong>de</strong>r Realisierung eines Mobilen<br />
Bürgerservices zu unterstützen,<br />
b. für die Verbreiterung <strong>de</strong>s Mobilen Bürgerservice eine befristete<br />
Anschubfinanzierung zu ermöglichen.<br />
3. TOP 3: (Protokollkontrolle)<br />
Die Protokollkontrolle <strong>de</strong>s Protokolls <strong>de</strong>r 18. Sitzung wur<strong>de</strong> auf die 20. Sitzung<br />
am <strong>19</strong>. April 2013 vertagt.<br />
TOP 6: (Fortsetzung <strong>de</strong>r Diskussion und ggf. Beschluss zur Kommunalisierung<br />
von Lan<strong>de</strong>saufgaben)<br />
Die EK 5/2 empfiehlt<br />
• einstimmig (10:0:0) die regionalen Gutachterausschüsse im Bereich<br />
Vermessungsverwaltung (Nr. 5, Anlage 7) zu kommunalisieren,<br />
• einstimmig (10:0:0) die Zuständigkeit für die Kirchenaustritte (Nr. 44,<br />
Anlage 7) zu kommunalisieren,<br />
• einstimmig (10:0:0) <strong>de</strong>n Grenzveterinärdienst (Nr. 53, Anlage 7) zu<br />
kommunalisieren.<br />
Die Entscheidung über eine Kommunalisierungsempfehlung für die übrigen<br />
Lan<strong>de</strong>saufgaben (Anlage 7) soll abschließend in <strong>de</strong>r 20. Sitzung am <strong>19</strong>. April<br />
2013 getroffen wer<strong>de</strong>n. Weitere Vorschläge dazu sollen bis zum 10. April 2013<br />
eingereicht wer<strong>de</strong>n.<br />
5. TOP 9: (Sonstiges)<br />
Der Vorsitzen<strong>de</strong> wird <strong>de</strong>r EK 5/2 nach Absprache mit <strong>de</strong>r Pressestelle <strong>de</strong>s<br />
Landtags das bisherige Verfahren zur Veröffentlichung von<br />
Beratungsmaterialien prüfen und ggf. Verbesserungsvorschläge unterbreiten.
Landtag <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> P-EK2 5/<strong>19</strong> S. 4<br />
Enquete-Kommission 15.03.2013<br />
<strong>19</strong>. Sitzung Stenogr. Dienst/d u/le<br />
Die bisher als optional gekennzeichnete 23. Sitzung <strong>de</strong>r EK 5/2 soll,<br />
abweichend von <strong>de</strong>r bisherigen Terminplanung, voraussichtlich am 17. Juni<br />
2013 stattfin<strong>de</strong>n. Der Vorsitzen<strong>de</strong> wird entsprechen<strong>de</strong> Vorbereitungen<br />
einleiten.<br />
Für die 20. Sitzung <strong>de</strong>r EK 5/2 am <strong>19</strong>. April 2013 sind bisher folgen<strong>de</strong><br />
Tagesordnungspunkte vorgesehen:<br />
• Rückläufe <strong>de</strong>r von <strong>de</strong>r EK 5/2 bei <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>sregierung erbetenen<br />
Arbeitsaufträge<br />
• Fortsetzung Diskussion und Beschluss zu Empfehlungen zur<br />
Kommunalisierung von Lan<strong>de</strong>saufgaben<br />
• Fortsetzung Diskussion und Beschluss zu Empfehlungen zu Mo<strong>de</strong>llen<br />
<strong>de</strong>r Kreisebene<br />
• Planung <strong>de</strong>r kommen<strong>de</strong>n Sitzungen und Festlegungen über weiteren<br />
Beratungsbedarf<br />
Weitere Vorschläge für die Tagesordnung <strong>de</strong>r 20. Sitzung sind bis zum 25.<br />
März 2013 einzureichen.
Landtag <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> P-EK2 5/<strong>19</strong> S. 5<br />
Enquete-Kommission 15.03.2013<br />
<strong>19</strong>. Sitzung Stenogr. D ienst/d u/le<br />
Aus <strong>de</strong>r Sitzung<br />
Vorsitzen<strong>de</strong>r:<br />
Ich begrüße die parlamentarischen und nichtparlamentarischen Mitglie<strong>de</strong>r sowie Sie,<br />
sehr geehrte Damen und Herren interessierte Zuhörer, die wir heute an unserer Seite<br />
haben, und ebenso Vertreterinnen und Vertreter <strong>de</strong>r Medien herzlich zur<br />
<strong>19</strong>. öffentlichen Sitzung <strong>de</strong>r Enquete-Kommission in Heiligengrabe. Unsere Kommissionsmitglie<strong>de</strong>r<br />
Herr Prof. Dr. Hönnige und Herr Große haben sich für die heutige<br />
Sitzung entschuldigen müssen. Unser Kommissionsmitglied Frau Prof. Dr. Färber<br />
wäre gern gekommen, sitzt aber in Düsseldorf auf <strong>de</strong>m Flughafen wegen eines<br />
Streiks fest. Herr Petke wird noch zu unserer Beratung hinzutreten.<br />
Die Enquete-Kommission tritt heute zu Ihrer zweiten auswärtigen Sitzung zusammen,<br />
um auch Bürgerinnen und Bürgern außerhalb von Potsdam einen Einblick in die Arbeit<br />
<strong>de</strong>r Kommission zu ermöglichen. Ich begrüße herzlich unsere Gastgeberin Frau<br />
Christiane Kreßner, die stellvertreten<strong>de</strong> Bürgermeisterin <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong> Heiligengrabe,<br />
sowie Frau Schobert, die Geschäftsführerin vom Kloster Stift zum Heiligengrabe,<br />
und bedanke mich, dass wir hier tagen dürfen. Sie erhalten im Anschluss die Gelegenheit,<br />
uns mit einem kurzen Grußwort zu begrüßen. Ich begrüße auch Frau Katrin<br />
Lange, die Amtsdirektorin <strong>de</strong>s Amtes Meyenburg, Herrn Dr. Thiel, <strong>de</strong>n stellvertreten<strong>de</strong>n<br />
Bürgermeister <strong>de</strong>r Stadt Pritzwalk, Herrn Jörg Gehrmann, <strong>de</strong>n Bürgermeister <strong>de</strong>r<br />
Stadt Wittstock/Dosse sowie Herrn Holger Schönberg, <strong>de</strong>n Leiter <strong>de</strong>s Ordnungsamtes<br />
<strong>de</strong>r Stadt Wittstock/Dosse. Herr Prof. Dr. Rainer Winkel, Leiter <strong>de</strong>s Deutschen<br />
Instituts für Stadt und Raum e. V. wird später zu unserer Beratung hinzutreten.<br />
Zur heutigen Beratung liegen Ihnen die Einladung mit <strong>de</strong>m Entwurf <strong>de</strong>r Tagesordnung<br />
vom 05. März 2013 sowie die Tischvorlage mit <strong>de</strong>r Übersicht über die bisherigen<br />
Besprechungspunkte zum Tagesordnungspunkt 9 - Sonstiges — (Anlage 8) vor. -<br />
Gibt es vor Eintritt in die Tagesordnung weitere Anmerkungen o<strong>de</strong>r Ergänzungen? -<br />
Da das nicht <strong>de</strong>r Fall ist, kommen wir zur formalen Beschlussfassung über die Tagesordnung.<br />
- Wenn Sie ihr zustimmen, bitte ich Sie um ihr Handzeichen. - Gegenstimmen?<br />
- Enthaltungen? - Damit ist die Tagesordnung einstimmig so beschlossen.<br />
Ich rufe Tagesordnungspunkt 1 auf:<br />
Grußworte<br />
Ich erteile Frau Schobert als Hausherrin das Wort.<br />
Frau Schobert (Geschäftsführerin Kloster Stift zum Heiligengrabe):<br />
Herr Vorsitzen<strong>de</strong>r! Meine Damen und Herren! Ich begrüße Sie - auch im Namen von<br />
Frau Äbtissin Dr. Rupprecht, die heute aus familiären Grün<strong>de</strong>n lei<strong>de</strong>r nicht an <strong>de</strong>r<br />
Sitzung teilnehmen kann - alle herzlich im Kloster Stift zum Heilgengrabe. Wir freuen<br />
uns sehr, dass Sie das Kloster als Ort für Ihre Tagung ausgewählt haben. Viele von<br />
Ihnen kennen das Kloster bereits als Kulturstandort von nationaler Be<strong>de</strong>utung, aber<br />
auch als einen Ort für Tradition und geistliche Werte. Für all diejenigen, die das Klos-
Landtag <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> P-EK2 5/<strong>19</strong> S. 6<br />
Enquete-Kommission 15.03.2013<br />
<strong>19</strong>. Sitzung Stenogr. Dienst/du/1e<br />
ter Stift noch nicht kennen, stehen wir am En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Tagung gern für Ihre Fragen bereit,<br />
und Sie alle mit Ihren Fraktionen sind zu Führungen und Übernachtungen im<br />
Kloster herzlichst eingela<strong>de</strong>n. Wir haben einiges zu bieten; das können Sie auch <strong>de</strong>r<br />
Tafel, die hinten angebracht ist, entnehmen. Dort haben wir unsere Informationsbroschüren<br />
bereitgelegt.<br />
Seit 725 Jahren wer<strong>de</strong>n im Kloster immer wie<strong>de</strong>r gesellschaftliche Verän<strong>de</strong>rungen<br />
mitgetragen und mitinitiiert. Das heutige Stift hat sich 1847 vom Zisterzienserinnenkloster<br />
zum A<strong>de</strong>ligen Damenstift, einer Erziehungsanstalt für Mädchen aus verarmten<br />
adligen Familien, gewan<strong>de</strong>lt. In <strong>de</strong>r Nachkriegszeit war für viele Waisenkin<strong>de</strong>r diakonische<br />
Arbeit nötig. Nach Wen<strong>de</strong>zeiten erfolgte <strong>de</strong>r Aufbau zum geistlichen Zentrum<br />
und Kulturstandort. Der für die Region so erfolgreiche Unternehmensverbund Autobahndreieck<br />
Wittstock/Dosse wur<strong>de</strong> hier im Kapitelsaal gegrün<strong>de</strong>t.<br />
insofern <strong>de</strong>nke ich, dass <strong>de</strong>r Kapitelsaal <strong>de</strong>r richtige Ort für das Thema Ihrer Tagung<br />
ist, und wünsche Ihnen für die Tagung einen guten Verlauf. Ich weiß, Ihr Zeitbudget<br />
ist knapp bemessen; <strong>de</strong>nnoch sind Sie herzlichst eingela<strong>de</strong>n, um 12 Uhr am Mittagsgebet<br />
teilzunehmen. Auch sind <strong>de</strong>r Kreuzgang sowie die Ausstellung geöffnet, und<br />
am En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Tagung stehen wir Ihnen selbstverständlich zur Verfügung. - Vielen<br />
Dank.<br />
Vorsitzen<strong>de</strong>r:<br />
Herzlichen Dank. Das Wort geht jetzt an Frau Kreßner.<br />
Frau Kreßner (Stellvertreten<strong>de</strong> Bürgermeisterin Heiligengrabe):<br />
Sehr geehrter Vorsitzen<strong>de</strong>r Herr Ludwig! Sehr geehrte Mitglie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Enquete-<br />
Kommission ! Sehr geehrte Gäste! Anlässlich Ihrer Tagung im Kloster Stift zum Heiligengrabe<br />
möchte ich Sie auch im Namen <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong> Heiligengrabe recht herzlich<br />
begrüßen und darf Ihnen die besten Grüße unseres Bürgermeisters, Herrn Holger<br />
Kippenhahn, überbringen, <strong>de</strong>r heute aus gesundheitlichen Grün<strong>de</strong>n lei<strong>de</strong>r nicht bei<br />
uns sein kann. Er wünscht ihnen jedoch einen guten Verlauf Ihrer Tagung und gute<br />
Ergebnisse - ich schließe mich <strong>de</strong>n Wünschen <strong>de</strong>s Bürgermeisters an.<br />
Für Ihre Tagung, sehr geehrte Mitglie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Enquete-Kommission, hätten Sie sich<br />
keinen besseren Ort als unser Kloster Stift aussuchen können, einen Ort, <strong>de</strong>r über<br />
700 Jahre Geschichte geschrieben hat - für Heiligengrabe und für unsere Region.<br />
Wie Frau Schobert bereits erwähnte, wur<strong>de</strong>n hier wichtige Weichen für die Zukunft<br />
gestellt. So hoffe ich, dass Sie <strong>de</strong>n Geist dieses Ortes aufnehmen und heute zu guten<br />
Ergebnissen kommen, <strong>de</strong>nn Ihre Vorschläge für eine neue Kommunalstruktur im<br />
Land <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> wer<strong>de</strong>n die ernsthafte Grundlage für die Diskussion zur bevorstehen<strong>de</strong>n<br />
Gemein<strong>de</strong>gebietsreform darstellen.<br />
Unsere Gemein<strong>de</strong> Heiligengrabe entstand mit <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong>gebietsreform 2003.<br />
Heute besteht sie aus 14 Orts- und 3 Gemein<strong>de</strong>teilen, die sich über 200 km 2 erstrecken<br />
und in <strong>de</strong>nen etwa 4 600 Einwohner zu Hause sind und sich wohlfühlen. Die<br />
Reform hat uns gutgetan, und zwar in erster Linie, weil die Bürger und die in kommunalpolitischer<br />
Verantwortung stehen<strong>de</strong>n Menschen die Reform selbstbewusst und in
Landtag <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> P-EK2 5/<strong>19</strong> S. 7<br />
Enquete-Kommission 15.03.2013<br />
<strong>19</strong>. Sitzung Stenogr. Dienst/du/Ie<br />
ihrem Sinne gestaltet haben. in <strong>de</strong>n vergangenen 20 Jahren ist es uns gelungen, die<br />
wichtigsten Infrastrukturprojekte wie Straßen- und Wegebau, die Sanierung unserer<br />
bei<strong>de</strong>n Grundschulen sowie dreier Kin<strong>de</strong>rtagesstätten umzusetzen. Gegenwärtig<br />
bauen wir einen neuen Kin<strong>de</strong>rgarten in unserem Ortsteil Herzsprung.<br />
In fast je<strong>de</strong>m Ortsteil gibt es eine Bürgerbegegnungsstätte o<strong>de</strong>r Vereinshäuser bzw.<br />
Räume, in <strong>de</strong>nen die Bürger <strong>de</strong>r Ortsteile sich treffen, feiern und Ihren Interessen<br />
nachgehen können. Die Gemein<strong>de</strong> unterstützt die Vereinstätigkeit auf allen Ebenen,<br />
und die Bürger danken es <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong>, in<strong>de</strong>m sie sich aktiv an Aktionen beteiligen.<br />
So ist es dank <strong>de</strong>s Engagements unserer Bürger und Einrichtungen gelungen, die<br />
„Tour <strong>de</strong> Prignitz" dreimal in Folge zu gewinnen. Solche Erfolge, sehr geehrte Anwesen<strong>de</strong>n,<br />
schweißen zusammen. Was jedoch viel wichtiger ist: Sie schaffen I<strong>de</strong>ntität,<br />
eine I<strong>de</strong>ntität, die wir nicht aufgeben wollen. Gleichwohl lässt die <strong>de</strong>mografische<br />
Entwicklung auch uns darüber nach<strong>de</strong>nken, wie wir unsere Strukturen neu gestalten.<br />
Wir wissen, dass wir dieses Niveau nur durch eine gute Kooperation mit unseren<br />
Nachbarn halten können, und so haben wir schon 2005 - wie von Frau Schobert bereits<br />
erwähnt - gemeinsam mit Wittstock, Pritzwalk und <strong>de</strong>m Amt Meyenburg <strong>de</strong>n<br />
Wachstumskern Autobahndreieck Wittstock e.V. gegrün<strong>de</strong>t. Übrigens wur<strong>de</strong> die<br />
Grün<strong>de</strong>rversammlung hier im Kapitelsaal durchgeführt. Um dieses Niveau und die<br />
Zusammenarbeit zu ver<strong>de</strong>utlichen, wird mein Kollege Bürgermeister Jörg Gehrmann<br />
in seinem Beitrag über die Zusammenarbeit <strong>de</strong>r Kommunen im Kooperativen Mittelzentrum<br />
Pritzwalk-WittstocklDosse berichten, in <strong>de</strong>m auch Heiligengrabe Mitglied ist.<br />
Jedoch, sehr geehrte Anwesen<strong>de</strong>, kann man von <strong>de</strong>r Historie allein nicht leben, son<strong>de</strong>rn<br />
es bedarf einer wirtschaftlichen Grundlage. Schon <strong>19</strong>90 haben wir vor <strong>de</strong>n<br />
Toren von Heiligengrabe ein Gewerbegebiet aus <strong>de</strong>m Bo<strong>de</strong>n gestampft, das unsere<br />
wirtschaftliche Grundlage bil<strong>de</strong>t. Nach anfänglichen Schwierigkeiten hat sich dort ein<br />
gut funktionieren<strong>de</strong>r Gewerbepark mit einer Größe von 180 ha entwickelt, von <strong>de</strong>m<br />
über 90 % <strong>de</strong>r Fläche vermarktet sind und wo über 1 000 Menschen Arbeit gefun<strong>de</strong>n<br />
haben. Wenn Sie auf <strong>de</strong>r Autobahn angereist sind, haben Sie einen Teil unseres Gewerbegebietes<br />
gesehen. Eine Reihe - darüber freuen wir uns beson<strong>de</strong>rs - wertschöpfen<strong>de</strong>r<br />
Unternehmen sind dort angesie<strong>de</strong>lt. Aus dieser wertschöpfen<strong>de</strong>n Tätigkeit<br />
entsteht Einkommen für unsere Menschen und ihre Lebensgrundlage. So sind nicht<br />
zu unterschätzen<strong>de</strong> Finanz- und Wirtschaftskreisläufe hier vor Ort entstan<strong>de</strong>n, die<br />
das wirtschaftliche Bild unserer Gemein<strong>de</strong> abrun<strong>de</strong>n. Jedoch spielt bei uns die<br />
Landwirtschaft noch eine große Rolle. All das, sehr geehrte Anwesen<strong>de</strong>n, wollen wir<br />
nicht aufgeben.<br />
Ich begrüße es daher ausdrücklich, dass Sie sich entschie<strong>de</strong>n haben, für Ihre Tagung<br />
in die etwas dünner besie<strong>de</strong>lte Region unseres Lan<strong>de</strong>s zu kommen. So können Sie<br />
sich ein eigenes Bild von <strong>de</strong>r Situation vor Ort machen. Hier gibt es an<strong>de</strong>re Probleme<br />
als im berlinnahen Raum, weshalb wir auch an<strong>de</strong>re Lösungen brauchen. Das bloße<br />
Festsetzen von Min<strong>de</strong>steinwohnerzahlen künftiger Gemein<strong>de</strong>n, die für das ganze<br />
Land gelten, ist kein Allheilmittel und wür<strong>de</strong> in unserer Region zu Gemein<strong>de</strong>größen<br />
führen, die von <strong>de</strong>n Bürgern und <strong>de</strong>n Abgeordneten nicht mehr zu gestalten wären.<br />
Daher sollte man sich nicht nur wissenschaftlichen Studien anvertrauen, son<strong>de</strong>rn vor<br />
Ort umsehen und umhören.<br />
Daher meine Bitte an Sie: Unterbreiten Sie Vorschläge, die die Belange unserer Re-
Landtag <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> P-EK2 51<strong>19</strong> S. 8<br />
Enquete-Kommission 15.03.2013<br />
<strong>19</strong>. Sitzung Stenogr. Dienst/du/1e<br />
gion berücksichtigen, sie nicht ausblen<strong>de</strong>n, son<strong>de</strong>rn die Voraussetzungen schaffen,<br />
dass wir unsere Städte und Gemein<strong>de</strong>n auch künftig selbst und eigenverantwortlich<br />
gestalten können. Dazu wünsche ich ihnen nochmals gute Gedanken, gute I<strong>de</strong>en<br />
und ein gutes Gelingen hier bei uns im Kloster Stift zum Heiligengrabe. - Danke für<br />
Ihre Aufmerksamkeit.<br />
Vorsitzen<strong>de</strong>r:<br />
Herzlichen Dank für <strong>de</strong>n freundlichen Empfang!<br />
Ich eröffne Tagesordnungspunkt 2:<br />
Vorführung <strong>de</strong>r Dienstleistungsangebote <strong>de</strong>s „Mobilen Bürgerbusses"<br />
<strong>de</strong>r Stadt WittstocklDosse durch <strong>de</strong>n Leiter <strong>de</strong>s Ordnungsamtes, Herrn<br />
Holger Schönberg<br />
Dazu liegt Ihnen die Präsentation von Herrn Schönberg vor (Anlage 1). Die Stadt<br />
VVittstock/Dosse ist so freundlich, uns ihren Mobilen Bürgerservice vorzustellen. Vielleicht<br />
hatten Sie im Vorfeld <strong>de</strong>r Beratung bereits die Gelegenheit, sich über die Funktion<br />
<strong>de</strong>s Busses zu informieren, <strong>de</strong>n wir als Enquete-Kommission im Anschluss an<br />
<strong>de</strong>n Vortrag und <strong>de</strong>r Fragerun<strong>de</strong> besichtigen wer<strong>de</strong>n. Vorher wird Herr Schönberg<br />
einige Dinge zu diesem Bus erläutern und uns eine Bilanz <strong>de</strong>r bisherigen Nutzung<br />
geben. - Bitte, Herr Schönberg.<br />
Herr Schönberg (Leiter Ordnungsamt Wittstock/Dosse):<br />
Herr Vorsitzen<strong>de</strong>r! Meine Damen und Herren! Ich stelle Ihnen heute <strong>de</strong>n Mobilen<br />
Bürgerservice <strong>de</strong>r Stadt Wittstock/Dosse vor; dazu habe ich eine Power Point Präsentation<br />
vorbereitet (Anlage 1). Ursprünglich han<strong>de</strong>lte es sich um eine Initiative <strong>de</strong>s<br />
Lan<strong>de</strong>s <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> und <strong>de</strong>s Städte- und Gemein<strong>de</strong>bunds <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong>; die technische<br />
Seite wur<strong>de</strong> maßgeblich durch <strong>de</strong>n <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong>ischen IT-Dienstleister umgesetzt.<br />
2008 haben wir das Projekt gestartet. Kurz zur Stadt VVittstock/Dosse: Dazu<br />
gehören 18 Orts- und 7 Gemein<strong>de</strong>teile auf einer Fläche von 417 km 2 mit knapp<br />
15 000 Einwohnern. Das ergibt eine Einwohnerdichte von 36 Einwohnern je Quadratkilometer.<br />
Die Stadt WittstocklDosse ist durch große Entfernungen - große Fläche, relativ wenig<br />
Einwohner - gekennzeichnet: Der Ortsteil Freyenstein im Nor<strong>de</strong>n ist 18 Kilometer, <strong>de</strong>r<br />
Ortsteil Zempow 25 Kilometer und <strong>de</strong>r Ortsteil Rossow im Sü<strong>de</strong>n 20 Kilometer von<br />
<strong>de</strong>r Kernstadt, vom Verwaltungssitz, entfernt. Das be<strong>de</strong>utet relativ lange Fahrzeiten<br />
und das bei teilweise schlechten Straßenverhältnissen. Schaut man sich die Einwohnerzahlen<br />
an, stellt man fest, dass es im Ortsteil Freyenstein ein Maximum von 900<br />
Einwohnern und im Ortsteil Zempow ein Minimum von 121 Einwohnern gibt.<br />
Im barrierefreien Verwaltungssitz im Herzen <strong>de</strong>r historischen Altstadt, <strong>de</strong>r 2007 bezogen<br />
wur<strong>de</strong>, sind 75 Verwaltungsangestellte beschäftigt. Dort haben wir nun ein schönes<br />
Bürgerbüro mit 6 Mitarbeiterinnen - eine zentrale Anlaufstelle für die Bürger mit<br />
relativ weitreichen<strong>de</strong>n Öffnungszeiten. Man könnte also eigentlich sagen: Es ist alles
Landtag <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> P-EK2 5/<strong>19</strong> S. 9<br />
Enquete-Kommission 15.03.2013<br />
<strong>19</strong>. Sitzung Stenogr. Dienst/du/1e<br />
in Ordnung, wir haben die Daseinsvorsorge für die Bürger vorgehalten, ein schönes<br />
Gebäu<strong>de</strong> errichtet, und <strong>de</strong>r Bürger braucht bloß noch zu uns zu kommen.<br />
Es gibt jedoch gewisse Probleme: Erstens haben wir ein sehr großes Gemein<strong>de</strong>gebiet<br />
mit weiten Entfernungen, die die Verwaltung vor Herausfor<strong>de</strong>rungen stellen, weil<br />
sich die Anzahl <strong>de</strong>r Verwaltungsmitarbeiter nicht nach <strong>de</strong>r Größe <strong>de</strong>s Gemein<strong>de</strong>gebiets<br />
bemisst, son<strong>de</strong>rn nach <strong>de</strong>n Einwohnerzahlen. Wir müssen also sehen, wie wir<br />
die große Gemein<strong>de</strong>fläche überhaupt ab<strong>de</strong>cken können. Wir haben an einem Lösungsansatz<br />
gearbeitet und gesagt: Wir bräuchten ein „Rollen<strong>de</strong>s Büro", sodass wir<br />
die Arbeit nicht in <strong>de</strong>r Stadt erledigen müssten, was be<strong>de</strong>utet, dass wir rausfahren,<br />
uns etwas anschauen, uns dann wie<strong>de</strong>r an <strong>de</strong>n Schreibtisch setzen, dann wie<strong>de</strong>r<br />
versuchen, die Aufgabe zu erledigen, vielleicht noch einmal irgen<strong>de</strong>twas klären und<br />
noch einmal rausfahren müssen. Das frisst uns auf; wir haben einfach nicht genügend<br />
Zeit dafür, wir müssen effektiver wer<strong>de</strong>n.<br />
Wir hatten folgen<strong>de</strong>n Lösungsansatz: Angesichts <strong>de</strong>r technischen Möglichkeiten<br />
muss es heutzutage möglich sein, die Aufgaben in <strong>de</strong>r Fläche zu erledigen. Wir haben<br />
ein „Rollen<strong>de</strong>s Büro" geplant und wollten dadurch die Effektivität <strong>de</strong>r Aufgabenerledigung<br />
in <strong>de</strong>r Fläche steigern. Hier kam uns das Pilotprojekt Mobiler Bürgerservice<br />
zupass. Ein an<strong>de</strong>rer Punkt ist, dass die älteren Menschen, <strong>de</strong>ren Mobilität noch eingeschränkter<br />
ist, zunehmend Probleme haben, die Verwaltung aufzusuchen. Auch<br />
<strong>de</strong>r barrierefreie Verwaltungssitz nützt nichts, wenn sie es nicht schaffen, von zu<br />
Hause bis zum Bus o<strong>de</strong>r vom Bus zur Verwaltung zu kommen. Wir dachten, mit einem<br />
Mobilen Bürgerservice könnten wir zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen: Einerseits<br />
sind wir unterwegs, und an<strong>de</strong>rerseits bieten wir die Leistungen für die Bürger<br />
an. So haben wir also <strong>de</strong>n Mobilen Bürgerservice als „Rollen<strong>de</strong>s Büro" konzipiert.<br />
Das Konzept: Die Mitarbeiterin <strong>de</strong>s Bürgerbüros bietet die Dienstleistung <strong>de</strong>r Verwaltung<br />
vor Ort an, und zwar alle Dienstleistungen <strong>de</strong>s Bürgerbüros im Verwaltungssitz.<br />
Dort draußen können die Bürger ihre Ausweise, ihre Führerscheine beantragen, und<br />
seit Kurzem nehmen wir sogar Teilaufgaben <strong>de</strong>r KFZ-Zulassungsstelle wahr. Das<br />
heißt, alles, was wir drinnen im Bürgerbüro leisten, können wir auch draußen leisten.<br />
Die einzige Einschränkung ist, dass die Ausstellung vorläufiger Dokumente nicht<br />
möglich ist, weil wir <strong>de</strong>n dafür nötigen speziellen Drucker nicht mitführen können.<br />
Der Mitarbeiter <strong>de</strong>s Ordnungsamtes bearbeitet die Aufgabenstellung abschließend in<br />
<strong>de</strong>r Fläche. Das heißt, wenn er draußen eine Gefahrenquelle o<strong>de</strong>r eine gewisse Verfehlung<br />
feststellt, wird er das Schreiben, <strong>de</strong>n Verwaltungsakt, draußen fertigen und<br />
ihn im Postkasten hinterlassen, wenn er <strong>de</strong>n Bürger nicht antrifft. Es ist also nicht<br />
mehr wie früher, als sich <strong>de</strong>r Außendienstleister - übertrieben gesagt - beim Innendienstmitarbeiter<br />
auf <strong>de</strong>n Schoß gesetzt und ihm alles erzählt hat, wenn <strong>de</strong>r Außendienstleister<br />
etwas festgestellt und dokumentiert hat, und <strong>de</strong>r Innendienstleister wie<strong>de</strong>rum<br />
gesagt hat, er könne in zwei Tagen einen Verwaltungsakt daraus machen,<br />
<strong>de</strong>ssen Bescheid noch einmal zwei weitere Tage - Postlaufzeit -, also eine Woche<br />
später, beim Bürger angekommen ist. Wenn man jeman<strong>de</strong>n bei <strong>de</strong>r Straßenreinigung<br />
angeschrieben hatte, hat <strong>de</strong>r sich gewun<strong>de</strong>rt: Sind die in <strong>de</strong>r Verwaltung verrückt?<br />
Ich habe doch gestern erst gereinigt. - Nun können wir die Aufgaben abschließend in<br />
<strong>de</strong>r Fläche bearbeiten.
Landtag <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> P-EK2 51<strong>19</strong> S. 10<br />
Enquete-Kommission 15.03.2013<br />
<strong>19</strong>. Sitzung Stenogr. Dienstidu/le<br />
Von Anfang an waren keine zusätzlichen Mitarbeiter geplant, und in Bezug auf das<br />
Ordnungsamt konnten wir das auch umsetzen, aber für <strong>de</strong>n Mobilen Bürgerservice<br />
mussten wir eine Mitarbeiterin aus <strong>de</strong>m Bürgerbüro herausnehmen und die Mitarbeiteranzahl<br />
im Bürgerbüro erhöhen. Voraussetzung war ein leistungsfähiger, mobiler<br />
Büroarbeitsplatz. Die Mitarbeiter müssen auch im Bus auf alle Anwendungen zugreifen<br />
können, <strong>de</strong>nn es hat keinen Sinn, dort mit einer abgespeckten Variante zu arbeiten,<br />
obwohl <strong>de</strong>r Bürger die Erwartung hat, er könne dort alles erledigen und wir sagen<br />
müssen: 50 % können wir hier erledigen, aber für <strong>de</strong>n Rest komme bitte zur<br />
Verwaltung.<br />
Auf dieser Folie sehen Sie <strong>de</strong>n ersten mobilen Büroarbeitsplatz (Koffer), <strong>de</strong>n wir beschafft<br />
haben. Der war En<strong>de</strong> 2010 schon überholt, weil man damit <strong>de</strong>n neuen Personalausweis<br />
nicht ausstellen kann. Das zweite System bestand aus zwei Koffern. Einen<br />
Koffer sehen Sie auf <strong>de</strong>r Folie, und <strong>de</strong>r zweite Koffer liegt hier ausgebreitet auf<br />
<strong>de</strong>m Tisch. Er enthält folgen<strong>de</strong> Komponenten: Auf <strong>de</strong>m Tisch stehen das Notebook<br />
und die Komponenten für <strong>de</strong>n neuen Personalausweis -Än<strong>de</strong>rungsterminal, Fingerprintscanner<br />
und <strong>de</strong>r Bürgermonitor DESKO, <strong>de</strong>r auch im Bürgerbüro eingesetzt<br />
wird. Das heißt, die Beantragung <strong>de</strong>s Personalausweises erfolgt bei uns papierlos.<br />
Dem Bürger wird nun kein Blatt mehr vorgelegt, das er unterschreibt und welches<br />
dann eigescannt wird, son<strong>de</strong>rn er kann am Bürgermonitor live nachvollziehen, wie<br />
die Kollegen seinen Datenbestand än<strong>de</strong>rn, und leistet auch die Unterschrift auf <strong>de</strong>m<br />
Bürgermonitor. Im Prinzip stellt das einen Schritt auf <strong>de</strong>m Weg zum papierlosen Büro<br />
dar: Im Hintergrund arbeitet die elektronische Akte. Da sind wir relativ gut aufgestellt.<br />
Im zweiten Koffer befin<strong>de</strong>n sich Drucker, Scanner und Router. Die Datenübertragung<br />
ist erst dank LTE möglich. Früher haben wir versucht, mit UMTS und GSM zu arbeiten,<br />
und wir waren schon so weit, das Projekt einzustellen, <strong>de</strong>nn es tauchten immer<br />
weiße Flecken auf, o<strong>de</strong>r die Datenübertragungsrate war zu niedrig. Wenn draußen<br />
jedoch die Daten nicht vernünftig übertragbar sind, können wir es mit einem Mobilen<br />
Bürgerservice auch sein lassen, <strong>de</strong>nn man braucht <strong>de</strong>n Leuten nichts vorzumachen.<br />
Glücklicherweise erhielten wir dann aber die Möglichkeit, mit LTE zu arbeiten. Hier in<br />
Wittstock war das einer <strong>de</strong>r ersten Masten, <strong>de</strong>n die Telekom geschaltet hat. Allerdings<br />
haben wir keinen flächen<strong>de</strong>cken<strong>de</strong>n Anbieter, son<strong>de</strong>rn arbeiten mit zwei Routern:<br />
Vodafone und Telekom. Inzwischen wissen wir, wo welche Netze abge<strong>de</strong>ckt<br />
sind, wählen das entsprechen<strong>de</strong> Netz und haben uns, um das Letzte herauszukitzeln,<br />
mit einer Außenantenne vom Funkwerk Dabendorf - auch eine <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong>er<br />
Innovation - ausgestattet.<br />
Zur Anbindung: Vom mobilen Arbeitsplatz gehen wir über LVN-Mobil, greifen auf <strong>de</strong>n<br />
<strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong>ischen IT-Dienstleister ZIT-BB und von da aus über LVN-Kommunal auf<br />
die kommunale Fachanwendung zu. Es ist gut, dass das Land allen Kommunen LVN-<br />
Kommunal 4.0 kostenlos zur Verfügung gestellt hat. Das kann bzw. wird dazu beitragen,<br />
dass ein Verfahren wie <strong>de</strong>r Mobile Bürgerservice auch durch an<strong>de</strong>re Kommunen<br />
genutzt wird.<br />
Auf dieser Folie sehen sie das „Rollen<strong>de</strong> Büro". Es han<strong>de</strong>lt sich um einen ehemaligen<br />
Einsatzleitwagen <strong>de</strong>r Feuerwehr, <strong>de</strong>r davor ein Krankentransportwagen war -<br />
dies ist also bereits sein drittes Leben. Er ist mit einem Hochdach und einer Klimaanlage<br />
ausgestattet, damit das Büro im Sommer nicht ganz so warm wird; im Winter
Landtag <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> P-EK2 5/<strong>19</strong> S. 11<br />
Enquete-Kornmission 15.03.2013<br />
<strong>19</strong>. Sitzung Stenogr. Dienst/du/le<br />
braucht man eine Standheizung. Er braucht eine 230-Volt-Stromzufuhr, weil die<br />
Rechner ansonsten nicht funktionieren. Außer<strong>de</strong>m verfügt er über ein Navigationssystem<br />
und eine LTE-Außenantenne.<br />
Hier sehen Sie <strong>de</strong>n ersten mobilen Arbeitsplatz und <strong>de</strong>n ersten Koffer; über diese<br />
Folie gehe ich schnell hinweg. Die nächste Folie zeigt <strong>de</strong>n zweiten mobilen Arbeitsplatz<br />
- hier sieht es schon ein wenig mehr nach einem Büroarbeitsplatz aus. Sie sehen<br />
<strong>de</strong>n Laptop, <strong>de</strong>n DESKO, das Än<strong>de</strong>rungsterminal und die bei<strong>de</strong>n Router. Den<br />
Arbeitsplatz, wie wir ihn hier sehen und er in <strong>de</strong>m Kraftfahrzeug aufgebaut ist, können<br />
wir nicht nur darin nutzen, son<strong>de</strong>rn alle Komponenten, da sie in zwei Koffern befindlich<br />
sind, auch herausnehmen und damit in Verwaltungsgebäu<strong>de</strong>n arbeiten. Wir<br />
könnten unsere Dienstleistung auch in <strong>de</strong>r Bibliothek o<strong>de</strong>r im Altersheim anbieten -<br />
warum nicht? Wenn drei Senioren aus einem Seniorenwohnheim einen neuen Ausweis<br />
brauchen und Schwierigkeiten haben, zur Verwaltung zu gelangen, kommt die<br />
Verwaltung zum Bürger. Wo ist das Problem?<br />
Der offizielle Starttermin <strong>de</strong>s Projekts war <strong>de</strong>r <strong>19</strong>. April 2012. 2008 haben wir mit <strong>de</strong>r<br />
Konzeption angefangen. Hier sehen Sie, wie unser Bürgermeister seinen neuen Personalausweis<br />
beantragt - er wollte <strong>de</strong>r erste sein. Wie man sieht, wur<strong>de</strong> er dabei vom<br />
Staatssekretär beobachtet, es konnte also nichts schiefgehen.<br />
Auf dieser Folie sehen Sie unseren ersten Tourenplan. Unser Ziel ist es, in all unseren<br />
18 Ortsteilen einmal im Monat präsent zu sein. Unsere einstige Vorgabe von zwei<br />
Stun<strong>de</strong>n Präsenzzeit haben wir mittlerweile auf eine Stun<strong>de</strong> reduziert. Zu <strong>de</strong>n Grün<strong>de</strong>n<br />
komme ich später. Der erste Termin auf <strong>de</strong>m Tourenplan ist am 9. Juni 2012 im<br />
Ortsteil Biesen.<br />
Hier sehen Sie eine Vertreterin <strong>de</strong>r Zielgruppe, die wir erreichen wollen: eine ältere<br />
Frau. Als wir zu konzipieren begonnen haben, habe ich immer neidisch auf <strong>de</strong>n Raiffeisen-Bus<br />
geschielt, mit <strong>de</strong>m die Raiffeisenbank über die Dörfer fährt und ihre relativ<br />
wenigen Geschäftsstellen kompensiert. Ich dachte, es wäre richtig schön und richtig<br />
ausla<strong>de</strong>nd, wenn ich solch einen Bus für <strong>de</strong>n Mobilen Bürgerservice hätte. Was sagt<br />
die Dame zu mir: Man, das ist ja besser als <strong>de</strong>r Raiffeisen-Bus, <strong>de</strong>nn hier habe ich<br />
keine Probleme, hereinzukommen, weil es hier keine wackelige Treppe gibt. - Der<br />
Bus wird auf je<strong>de</strong>n Fall sehr gut angenommen. Am 31. Juli 2012 wur<strong>de</strong> unser Projekt<br />
als „Demografieprojekt <strong>de</strong>s Monats" ausgezeichnet.<br />
Nun kommen wir zu <strong>de</strong>n interessanten Dingen, <strong>de</strong>n Statistiken: Letztendlich wäre<br />
nichts gewonnen, wenn wir einfach nur im Ortsteil wären, und kein Bürger <strong>de</strong>n Bus<br />
besuchen wür<strong>de</strong>. Im ersten Turnus haben wir 351 Bürger an unserem Mobilen Bürgerservice<br />
begrüßt. Das war jedoch ein wenig <strong>de</strong>m geschul<strong>de</strong>t, dass wir kurz vorher<br />
die Mehrfachverwendung <strong>de</strong>r Straßennamen aufgehoben haben. Man sieht in <strong>de</strong>r<br />
Tabelle, dass die 524 Adressän<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>n Großteil <strong>de</strong>r mobil erbrachten Leistungen<br />
ausgemacht haben. Teilweise war es so, dass die Bürger mit einer Handvoll<br />
Ausweise in <strong>de</strong>r Hand - wie ein Kartenspiel - zum Mobilen Bürgerservice kamen und<br />
die Adressän<strong>de</strong>rungen für die ganze Familie erledigt haben. Das Schöne war: Die<br />
Bürger haben die Verwaltungsdienstleistung in einer sehr guten Atmosphäre wahrgenommen.<br />
Das war nicht wie „drinnen", wo Sie das Gefühl haben, ewig warten zu<br />
müssen und sich darüber beschweren, son<strong>de</strong>rn <strong>de</strong>r Bürgerbus ist zu einem Kommu-
Landtag <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> P-EK2 5/<strong>19</strong> S. 12<br />
Enquete-Kommission 15.03.2013<br />
<strong>19</strong>. Sitzung Stenogr. Dienst/du/le<br />
nikationspunkt gewor<strong>de</strong>n. Die Bürger haben sich dort getroffen und Verwaltung in<br />
einer angenehmen Atmosphäre erlebt. Da hat auch einmal einer jeman<strong>de</strong>n daran<br />
erinnert, dass ein an<strong>de</strong>rer an <strong>de</strong>r Reihe gewesen wäre, <strong>de</strong>r wie<strong>de</strong>rum einen an<strong>de</strong>ren<br />
bereitwillig vorgelassen hat. Das wür<strong>de</strong> bei uns im Bürgerbüro schon leichte Verwerfungen<br />
verursachen. Die Anzahl von 351 Bürgern, die im ersten Turnus <strong>de</strong>n Bürgerbus<br />
aufgesucht haben, halten wir im Hinterkopf. Das ergibt einen Durchschnitt von<br />
<strong>19</strong>,5 Bürgern pro Standort.<br />
Im zweiten Turnus wer<strong>de</strong>n die Besuche schon seltener. Hier haben uns nur noch 92<br />
besucht, und es gab auch nur noch 60 Adressän<strong>de</strong>rungen. Das ergibt jedoch immer<br />
noch einen Durchschnitt von 5 Bürgern, die die Dienstleistung in Anspruch genommen<br />
haben. Auf dieser Folie sehen wir, dass es im dritten Turnus noch weniger wer<strong>de</strong>n:<br />
nur noch 57, was einen Durchschnitt von nur noch 3 Bürgern pro Standort<br />
ergibt, die die Dienstleistungen in Anspruch genommen haben. Im vierten Turnus<br />
sind 47 Bürger zum Bürgerbus gekommen. Es sind also noch weniger gewor<strong>de</strong>n,<br />
und wir sehen in <strong>de</strong>r Tabelle sogar in mehreren Spalten eine Null. Das heißt, hier<br />
wur<strong>de</strong> die Dienstleistung gar nicht in Anspruch genommen, und <strong>de</strong>r Mobile Bürgerservice<br />
hat im Prinzip umsonst, verfehlt dort gestan<strong>de</strong>n. Ich komme gleich darauf<br />
zurück.<br />
In <strong>de</strong>r Tabelle über <strong>de</strong>n ersten Turnus hatte ich die erste Spalte eingefärbt, wo die<br />
Anzahl <strong>de</strong>r Adressän<strong>de</strong>rungen eingetragen ist, und in <strong>de</strong>r Tabelle zum vierten Turnus<br />
sieht man: Seit November 2012 führen wir die Teilaufgaben <strong>de</strong>r Kfz-Zulassungsstelle<br />
durch. Bei uns ist es nicht so, dass <strong>de</strong>r Bürger seine Adresse im Einwohnermel<strong>de</strong>register<br />
und auch im Personalausweis im Bürgerbüro än<strong>de</strong>rn fassen und dafür 40 Kilometer<br />
zur Kreisverwaltung fahren muss, son<strong>de</strong>rn wir können diese Än<strong>de</strong>rungen in<br />
<strong>de</strong>n Kfz-Papieren nachvollziehen und Verwaltungsdienstleistung aus einer Hand anbieten.<br />
Das wird vom Bürger sehr gut angenommen. So will er es: Er fragt nicht, welche<br />
öffentliche Hand die Leistung erbringt, son<strong>de</strong>rn er will, dass sie möglichst wohnortnah<br />
erbracht wird.<br />
In <strong>de</strong>r Tabelle sieht man, dass die Bürger diese Dienstleistung nun zunehmend in<br />
Anspruch nehmen. An <strong>de</strong>n Standorten, an <strong>de</strong>nen wir eine Null o<strong>de</strong>r eine sehr geringe<br />
Anzahl von Bürgerbesuchen zu verzeichnen haben, haben wir nicht umsonst gestan<strong>de</strong>n,<br />
son<strong>de</strong>rn es han<strong>de</strong>lt sich um eine Kombination: Einerseits bieten wir unsere<br />
Dienstleistung an, an<strong>de</strong>rerseits wollen wir auch ordnungsrechtliche Fallgestaltungen<br />
in <strong>de</strong>r Fläche abarbeiten. Dazu sind wir in <strong>de</strong>n ersten Durchläufen jedoch gar nicht<br />
gekommen, weil die Bürger uns - salopp gesagt - förmlich überrannt haben. Die haben<br />
uns so viele Dienstleistungen abgefor<strong>de</strong>rt, dass zwei Stun<strong>de</strong>n Aufenthalt meist<br />
nicht gereicht haben, wir also länger bleiben mussten. An die Bearbeitung von ordnungsrechtlicher<br />
Fallgestaltung in <strong>de</strong>r Räche war nicht zu <strong>de</strong>nken, son<strong>de</strong>rn wir haben<br />
sie weiterhin mit hineinnehmen müssen. Das schaffen wir erst jetzt, wo sich <strong>de</strong>r<br />
Andrang ein wenig auflockert und nicht mehr so groß ist.<br />
Als wir gestartet sind, hatte ich die Zielstellung, dass 0 bis 3 Bürger pro Standort unsere<br />
Dienstleistung in Anspruch nehmen wer<strong>de</strong>n. Es ist nicht schlimm, wenn niemand<br />
kommt, <strong>de</strong>nn die Verwaltung ist trotz<strong>de</strong>m präsent, und wir können die ordnungsrechtliche<br />
Fallgestaltung in <strong>de</strong>r Fläche abarbeiten und dadurch unsere Effizienz<br />
steigern. Der Bürger sieht und honoriert, dass sich die öffentliche Hand nicht aus <strong>de</strong>r
Landtag <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> P-EK2 5/<strong>19</strong> S. 13<br />
Enquete-Kommission 15.03.2413<br />
<strong>19</strong>. Sitzung Stenogr. Dienst/du/Ie<br />
Fläche zurückzieht, son<strong>de</strong>rn hier agiert. Das ist ein Zeichen, dass man auf <strong>de</strong>n Bürger<br />
zukommt, dass man da ist, präsent ist. Der Bürger teilt <strong>de</strong>m Bürgerservice all<br />
seine Sorgen und Nöte mit. Da kann es sein, dass es sich um Fallgestaltungen han<strong>de</strong>lt,<br />
die für <strong>de</strong>n Landkreis interessant und vielleicht sogar für die Polizei o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>re<br />
Behör<strong>de</strong>n relevant sind. Wir schicken <strong>de</strong>n Bürger nicht weg, wir sagen nicht: Wir sind<br />
die Gemein<strong>de</strong> und erledigen nur gemeindliche Aufgaben. Statt<strong>de</strong>ssen haben wir hier<br />
sowieso eine Lotsenfunktion; wir sind die unterste Ebene und können <strong>de</strong>n Bürger<br />
nicht woan<strong>de</strong>rshin verweisen, son<strong>de</strong>rn müssen seine Sorgen und Nöte wahrnehmen<br />
und ihnen nachkommen.<br />
Was haben wir <strong>de</strong>rzeit noch vor? Wir wollen die letzte Kante, die es bei <strong>de</strong>r Beantragung<br />
<strong>de</strong>s Personalausweises noch gibt, abschleifen. Bis jetzt muss <strong>de</strong>r Bürger ein<br />
aktuelles Passbild mitbringen, wenn er einen Personalausweis beantragen will. Das<br />
heißt, er muss vorher zum Fotografen, was für einen älteren Bürger mitunter ein<br />
Problem darstellt. Der sagt sich womöglich: Wenn ich sowieso zum Fotografen muss,<br />
kann ich danach auch gleich zur Verwaltung gehen. Wir wollen daher die Technik<br />
soweit verfeinern, dass wir die biometrischen Passbil<strong>de</strong>r im Mobilen Bürgerservice<br />
anfertigen können, damit Oma Ursel ihren Ausweis - wie woan<strong>de</strong>rs auch - bezahlen<br />
muss, das Passbild jedoch bei uns generiert wird und wir die Personalausweisbeantragung<br />
vollkommen papierlos abwickeln können. - Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.<br />
Für Fragen stehe ich gern zur Verfügung.<br />
Vorsitzen<strong>de</strong>r:<br />
Herzlichen Dank für die Präsentation dieses Zwischenstands. Wir haben gleich die<br />
Gelegenheit, das Fahrzeug draußen zu besichtigen. - Gibt es bis hierhin Fragen?<br />
Herr Schippel und Frau Nonnemacher sind die ersten Fragesteller. - Herr Schippe!,<br />
bitte.<br />
Abgeordneter Schippe' (SPD):<br />
Zu meinem Verständnis: In <strong>de</strong>n Unterlagen ist von sechs Mitarbeitern im Bürgerbüro<br />
die Re<strong>de</strong>. Bezieht sich das auf die Zentrale, o<strong>de</strong>r fangen diese sechs Mitarbeiter die<br />
an<strong>de</strong>ren Aufgaben komplett ab, sodass Ihnen für diesen Service insgesamt sechs<br />
Mitarbeiter zur Verfügung stehen?<br />
Herr Schönberg (Leiter Ordnungsamt WittstocklDosse):<br />
Unser Bürgerbüro besteht aus <strong>de</strong>m Einwohnermel<strong>de</strong>- und <strong>de</strong>m Stan<strong>de</strong>samt. Darin<br />
sind die Friedhofsverwaltung und das Fundbüro integriert; dort wer<strong>de</strong>n Wohnberechtigungsscheine<br />
bearbeitet, und die Teilaufgaben <strong>de</strong>r Kfz-Zulassungsstelle und <strong>de</strong>r<br />
Führerscheinstelle wahrgenommen. Es ist - mehr o<strong>de</strong>r weniger - das Herzstück, <strong>de</strong>r<br />
Eingangsbereich <strong>de</strong>r Stadt. Je<strong>de</strong>r, <strong>de</strong>r in unsere Stadtverwaltung kommt, betritt zunächst<br />
unser Bürgerbüro, <strong>de</strong>ssen Fronten verglast sind. Man kann von außen hineinschauen,<br />
und drinnen gibt es eine Lotsenfunktion.<br />
Von „allen" Mitarbeiterinnen zu sprechen wäre übertrieben. Zwei sind an <strong>de</strong>m Service<br />
nicht beteiligt, aber vier Mitarbeiterinnen sind dazu befähigt, mobil unterwegs zu sein,<br />
und für die ist an <strong>de</strong>m entsprechen<strong>de</strong>n Tag <strong>de</strong>r Mobile Bürgerservice <strong>de</strong>r Arbeitsplatz.
Landtag <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> P-EK2 5/<strong>19</strong> S. 14<br />
Enquete-Kommission 15.03.2013<br />
<strong>19</strong>. Sitzung Stenogr. Dienst/du/1e<br />
Das heißt, sie erbringen die Leistungen in <strong>de</strong>r Fläche.<br />
Vorsitzen<strong>de</strong>r:<br />
Frau Nonnemacher, bitte.<br />
Abgeordnete Nonnemacher (B90/Grüne):<br />
Mich interessiert Folgen<strong>de</strong>s: Halten Sie in je<strong>de</strong>m Ortsteil immer am selben Punkt,<br />
o<strong>de</strong>r fahren sie bei Bedarf auch vor das Haus, wenn jemand hochgradig gehbehin<strong>de</strong>rt<br />
ist? Wie wer<strong>de</strong>n die Bürger darauf aufmerksam, wann Sie wo an welchem Ort<br />
verfügbar sind?<br />
Herr Schönberg (Leiter Ordnungsamt Wittstock/Dosse):<br />
Danke für diese Frage, <strong>de</strong>nn jetzt weiß ich, was ich in meinen Ausführungen vergessen<br />
habe. Ich hatte <strong>de</strong>n Tourenplan vorgestellt, und darauf ist <strong>de</strong>r Standort immer<br />
gleich. Der Tourenplan für dieses Jahr ist nun ausgearbeitet und zu Papier gebracht<br />
wor<strong>de</strong>n; in <strong>de</strong>n nächsten Tagen fin<strong>de</strong>n die Bürgen ihn in ihren Briefkästen. Je<strong>de</strong>r<br />
Haushalt erhält einen Tourenplan für seinen Ortsteil, und er kann sich darauf verlassen,<br />
dass <strong>de</strong>r Mobile Bürgerservice an diesem Tag an <strong>de</strong>m geplanten festen Standort<br />
vorzufin<strong>de</strong>n ist.<br />
Wir sind jedoch flexibel. Für Oma Ursel kann es ein Problem sein, 250 Meter zu <strong>de</strong>m<br />
entsprechen<strong>de</strong>n Platz zu laufen. In diesem Fall können wir - <strong>de</strong>swegen ist unter <strong>de</strong>m<br />
Tourenplan eine Telefonnummer angegeben - erstens Einzeltermine, die außerhalb<br />
<strong>de</strong>s regulären Tourenplans liegen, vereinbaren, o<strong>de</strong>r wir können einfach auch einmal<br />
nach Hause kommen. Diesen Anspruch haben wir an uns, <strong>de</strong>nn prozentual können<br />
wir uns das wie<strong>de</strong>rum leisten: Wenn wir im Ortsteil Zempow, <strong>de</strong>m kleinsten Ortsteil<br />
mit 121 Einwohnern, einem älterem Bürger diese beson<strong>de</strong>re Dienstleistung anbieten<br />
können, haben wir nahezu 1 % <strong>de</strong>r Bevölkerung in diesem Ortsteil erreicht. Wir <strong>de</strong>nken<br />
hier in an<strong>de</strong>ren Kategorien.<br />
Vorsitzen<strong>de</strong>r:<br />
Gibt es weitere Nachfragen? Herr Böttcher, bitte.<br />
Herr Böttcher:<br />
Herr Schönberg, Sie sagten, dass Sie sich vor Ort nicht verweigern könnten, wenn<br />
Leistungen abgefor<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n, die eigentlich nicht in Ihrem Wirkungsbereich liegen.<br />
Genau diese Frage hat sich auch für uns gestellt: Wo bestehen hinsichtlich <strong>de</strong>r Ab<strong>de</strong>ckung<br />
von Aufgaben, die eigentlich Landkreisaufgaben o<strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>saufgaben sind,<br />
Probleme? Wie gehen Sie damit um?<br />
Herr Schönberg (Leiter Ordnungsamt WittstocklDosse):<br />
Wie gehen wir damit um? Der Bürger erwartet eine Dienstleistung von <strong>de</strong>r öffentlichen<br />
Hand, und ihm ist egal, ob diese Dienstleistung bei <strong>de</strong>r Kommune, <strong>de</strong>m Land-
Landtag <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> P-EK2 5/<strong>19</strong> S. 15<br />
Enquete-Kornmission 15.03.2013<br />
<strong>19</strong>. Sitzung Stenogr. Dienst/du/Ie<br />
kreis o<strong>de</strong>r beim Land angesie<strong>de</strong>lt ist - er möchte diese Dienstleistung von <strong>de</strong>r öffentlichen<br />
Hand erhalten. Da <strong>de</strong>r Bürger sich nicht immer hun<strong>de</strong>rtprozentig auskennt o-<br />
<strong>de</strong>r vielleicht schon im Internet recherchiert hat, wer die entsprechen<strong>de</strong> Dienstleistung<br />
erbringt, wen<strong>de</strong>t er sich in erster Linie immer an die Kommune. Das heißt, die<br />
Kommune hat eine Eingangs- und eine Lotsenfunktion. Der Landkreis ist in <strong>de</strong>n<br />
Kommunen nur begrenzt präsent, trotz Bürgersprechstun<strong>de</strong>n, die er abhält. Die<br />
Sprechzeiten sind eingeschränkt, und dort kann letztlich auch vieles nicht angeboten<br />
wer<strong>de</strong>n. Also ist es unsere Aufgabe, diese Dinge aufzunehmen und entsprechend<br />
weiterzuleiten. Wir können <strong>de</strong>n Bürger nicht abweisen.<br />
Ein Beispiel ist die Kfz-Zulassung: In Wittstock gab es früher einmal eine Außenstelle<br />
Kfz-Zulassung, aber <strong>de</strong>r Landkreis hat sie trotz großer Bürgerproteste geschlossen.<br />
Nun haben wir diesen Prozess wie<strong>de</strong>r etwas rückabgewickelt; das heißt, wir können<br />
wie<strong>de</strong>r Teilaufgaben <strong>de</strong>r Kfz-Zulassungsstelle übernehmen. Der Bürger möchte ganz<br />
einfach, dass diese Dienstleistung vor Ort angeboten wird, er will dafür nicht 30 km<br />
zur Kreisverwaltung fahren. Das Ergebnis: Die Adressän<strong>de</strong>rung wird nicht nachvollzogen,<br />
und <strong>de</strong>r Landkreis erfährt erst etwas davon, wenn er <strong>de</strong>n Bußgeldbescheid<br />
zustellen will und die Adresse nicht mehr aktuell ist. Erst dann stellt er fest, dass <strong>de</strong>r<br />
Bürger umgezogen ist. Eine wohnortnahe Dienstleistung ist also sowohl für <strong>de</strong>n Bürger<br />
- <strong>de</strong>r kann sie letztendlich am Wohnort erhalten - als auch für die öffentliche<br />
Hand von Vorteil, weil damit Dinge in Anspruch genommen o<strong>de</strong>r erledigt wer<strong>de</strong>n, die<br />
man sonst einfach sein ließe.<br />
Herr Böttcher:<br />
Ich wür<strong>de</strong> gern wissen, ob Ihnen bereits Erkenntnisse darüber vorliegen, welche<br />
rechtlichen Schranken bestehen, um auch solche Aufgaben zumin<strong>de</strong>st teilweise abwickeln<br />
zu können. Könnten Sie einmal gezielter darauf eingehen, welche Hemmnisse<br />
Sie noch zu überwin<strong>de</strong>n haben? Ich kann mir beispielsweise vorstellen, dass auch<br />
<strong>de</strong>r Datenschutz nicht unbeträchtliche Schranken aufbaut.<br />
Herr Schönberg (Leiter Ordnungsamt Wittstock/Dosse):<br />
Ein Dozent <strong>de</strong>r Fernuniversität Hagen hat einmal zu mir gesagt: Wenn man etwas<br />
nicht will, holt man einfach das Argument Datenschutz heraus. - Ich will nicht sagen,<br />
dass <strong>de</strong>r Datenschutz keinen Stellenwert hat, er hat sogar einen hohen Stellenwert,<br />
aber wir müssen Datenschutz und Aufgabenerledigung in Einklang bringen. Es hat<br />
uns sehr viel Zeit gekostet, zusammen mit <strong>de</strong>m Land und <strong>de</strong>m ZIT-BB ein Sicherheitskonzept<br />
zu erarbeiten, <strong>de</strong>nn es bestehen teilweise Hemmnisse bzw. wer<strong>de</strong>n<br />
Hemmschwellen aufgebaut. Ob die immer hun<strong>de</strong>rtprozentig angebracht sind, maße<br />
ich mir nicht zu bewerten, aber <strong>de</strong>r Datenschutz ist <strong>de</strong>finitiv immer eine relativ hohe<br />
Hür<strong>de</strong>.<br />
Bei <strong>de</strong>n Teilaufgaben <strong>de</strong>r Kfz-Zulassungsstelle kommt es letztlich einfach auch darauf<br />
an, dass Landkreis und Kommunen vertrauensvoll zusammenarbeiten und dass<br />
das auch bei<strong>de</strong> wollen, <strong>de</strong>nn wenn einer nicht will, sucht er das Haar in <strong>de</strong>r Suppe.<br />
Hier haben bei<strong>de</strong> - das muss man <strong>de</strong>m Landkreis OPR und auch <strong>de</strong>m Landrat hoch<br />
anrechnen -, gesagt: Wir sind bereit, <strong>de</strong>n Kommunen in unseren Landkreisen diese<br />
Teilaufgaben zu übertragen. Im Nachhinein sagt <strong>de</strong>r Landkreis, dass es ta<strong>de</strong>llos
Landtag <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> P-EK2 5/<strong>19</strong> S. 16<br />
Enquete-Kommission 15.03.2013<br />
<strong>19</strong>. Sitzung Stenogr. Dienst/du/1e<br />
funktioniere. Immerhin arbeiten auch bei uns Verwaltungsangestellte - keine an<strong>de</strong>ren<br />
als im Landkreis.<br />
Vorsitzen<strong>de</strong>r:<br />
Herr Dr. Humpert.<br />
Dr, Humpert:<br />
Eine Frage: Die Kommunalverfassung enthält die Regelung, dass Gemein<strong>de</strong>n für<br />
Anträge, die nicht sie, son<strong>de</strong>rn <strong>de</strong>r Kreis o<strong>de</strong>r das Land, selbst zuständig bearbeiten,<br />
ohnehin Formulare vorhalten, also Antragsannahmestelle sind und eine Art Eingangsberatung<br />
machen. Passiert das auch vor Ort - kann <strong>de</strong>r Bürger die Formulare<br />
also im Bürgerservice o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>m Mobilen Service erhalten?<br />
Die zweite Frage: Seit Ihrem vierten Durchlauf bearbeiten Sie ganz neu Kfz-Um- und<br />
-Abmeldungen. Wie ist das technisch realisiert? Das muss schließlich in <strong>de</strong>r Verknüpfung<br />
mit <strong>de</strong>r EDV <strong>de</strong>s Landkreises und durch eine Weiterleitung nach Flensburg passieren.<br />
Wie weit geht dieser Service? Es gibt <strong>de</strong>n Standardfall <strong>de</strong>r Stilllegung eines<br />
Fahrzeugs, aber auch <strong>de</strong>n Fall einer Neuzulassung eines <strong>de</strong>portierten Fahrzeugs<br />
aus Osteuropa, und dabei entstehen durchaus komplexere Fragen. Wie weit gehen<br />
Sie bei diesem Service, <strong>de</strong>n Sie hier anbieten?<br />
In diesem Zusammenhang: Wenn es zur Ummeldung kommt, kann es auch sein, das<br />
ein Kfz-Kennzeichen geän<strong>de</strong>rt und ein neues Kennzeichen ausgegeben wer<strong>de</strong>n<br />
muss. Wie wird das vollzogen? Immerhin liegt die Prägestelle für ein Kennzeichen<br />
nicht hinten im Bus. Das neugeprägte Kennzeichen muss per Siegel aufgebracht<br />
wer<strong>de</strong>n.<br />
Herr Schönberg (Leiter Ordnungsamt Wittstock/Dosse):<br />
Wir nehmen nur Teilaufgaben <strong>de</strong>r Kfz-Zulassungsstelle wahr. Bei uns ist es möglich,<br />
ein Kraftfahrzeug stillzulegen o<strong>de</strong>r eine Adressän<strong>de</strong>rung innerhalb unseres Hoheitsgebietes<br />
nachzuvollziehen, wenn jemand beispielsweise innerhalb von Wittstock umzieht<br />
o<strong>de</strong>r von einem Ortsteil in einen an<strong>de</strong>ren zieht. Diese Dienstleistung können wir<br />
nur für Bürger unseres Gemein<strong>de</strong>gebiets anbieten. Dinge wie Neuzulassung importierter<br />
Fahrzeuge o<strong>de</strong>r Neuvergabe von Kennzeichen können wir nicht anbieten; das<br />
gibt auch die öffentlich-rechtliche Vereinbarung nicht her.<br />
Alle Kfz-Zulassungsbehör<strong>de</strong>n im Land <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> - bis auf die im Landkreis Prignitz<br />
- arbeiten mit <strong>de</strong>r Software <strong>de</strong>r Firma Telecomputer. Die beinhaltet ein Bürgeranntsmodul,<br />
das genau auf unsere Funktionalität zugeschnitten ist. Damit greifen wir<br />
in Echtzeit auf <strong>de</strong>n Datenstand <strong>de</strong>s Landkreises zu. Wenn wir eine Än<strong>de</strong>rung ausführen<br />
und <strong>de</strong>r Landkreis in <strong>de</strong>m gleichen Moment eine Auskunft erteilt, laufen diese<br />
bei<strong>de</strong>n Prozesse nicht verquer. Wir haben das Ziel, für unsere Bürger - und das for<strong>de</strong>rn<br />
die Bürger einfach auch von uns - in <strong>de</strong>r Perspektive eine volle Kfz-<br />
Zulassungsstelle in Wittstock vorzuhalten.
Landtag <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> P-EK2 5/<strong>19</strong> S. 17<br />
Enquete-Kommission 15.03.2013<br />
<strong>19</strong>. Sitzung Stenogr. Dienst/du/le<br />
Vorsitzen<strong>de</strong>r:<br />
Herr Dr. Scharfenberg.<br />
Abgeordneter Dr. Scharfenberg (DIE LINKE):<br />
Sie haben sehr überzeugend aufgezeigt, dass es die richtige Entscheidung war, diesen<br />
Weg zu gehen und Sie gute Erfahrungen damit gemacht haben. Trotz<strong>de</strong>m interessiert<br />
mich - es gab bereits verschie<strong>de</strong>ne diesbezügliche Nachfragen - Folgen<strong>de</strong>s:<br />
Wenn Sie die Möglichkeit hätten, sich etwas zu wünschen, welche Reserven wür<strong>de</strong>n<br />
Sie für dieses Mobil erschließen wollen? Welche Hin<strong>de</strong>rnisse wür<strong>de</strong>n Sie beseitigt<br />
wissen wollen, um das Projekt zur vollen Wirksamkeit zu bringen?<br />
Herr Schönberg (Leiter Ordnungsamt Wittstock/Dosse):<br />
Das Kraftfahrzeug stellt <strong>de</strong>rzeit die größte Herausfor<strong>de</strong>rung für uns dar. Für die ersten<br />
Durchläufe war das sehr gut geeignet; man konnte beispielsweise einfach ein<br />
Loch in die Wän<strong>de</strong> bohren, ohne dass es gleich kritisch wur<strong>de</strong>: Sie haben ein neues<br />
Auto gekauft, bohren ein Loch hinein, und nachher stellen Sie fest, dass Sie das<br />
Loch gar nicht brauchen. - Wir müssen daran arbeiten, die Voraussetzungen für <strong>de</strong>n<br />
Bürger und auch die Verwaltungsmitarbeiter zu verbessern. Ein weiteres Ziel <strong>de</strong>s<br />
Pilotprojekts war, es als Lösung nicht nur in Wittstock umzusetzen, son<strong>de</strong>rn möglicherweise<br />
in je<strong>de</strong>r Kommune im ländlichen Raum. Deswegen war es von Anfang an<br />
so wichtig, dass wir mit <strong>de</strong>m Land und auch mit <strong>de</strong>m Städte- und Gemein<strong>de</strong>bund darauf<br />
gesetzt haben, dass <strong>de</strong>r technische Part vom <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong>ischen IT-<br />
Dienstleister erbracht wird, <strong>de</strong>nn je kleiner die Kommunen wer<strong>de</strong>n, umso weniger<br />
sind die in <strong>de</strong>r Lage, so etwas selbst umzusetzen, gera<strong>de</strong> Sicherheitskonzepte. Das<br />
Sicherheitskonzept LVN, was <strong>de</strong>n größten Teil <strong>de</strong>r Datenübertragung in Anspruch<br />
nimmt, ist quasi für alle Kommunen gleich, also braucht je<strong>de</strong> Kommune dann bloß<br />
einen kleinen Teil <strong>de</strong>s Sicherheitskonzepts in seinem Fahrzeug bzw. seiner Kommune<br />
zu bearbeiten.<br />
Wir müssen das Fahrzeug optimieren, und insgesamt ist die Herausfor<strong>de</strong>rung für das<br />
Land, dieses Verfahren entsprechend in die Breite zu entwickeln. Das heißt, dass<br />
nicht nur die Bürger in <strong>de</strong>r Stadt Wittstock diese Dienstleistung in Anspruch nehmen<br />
können, son<strong>de</strong>rn dass das überall erfolgt. Wenn ich sehe, dass wir im ersten Turnus<br />
nicht einen Tag ohne Presse unterwegs waren, wird mir klar, dass die mediale Aufmerksamkeit<br />
groß war. Von einer Journalistin aus <strong>de</strong>m süd<strong>de</strong>utschen Raum wur<strong>de</strong><br />
ich gefragt: Herr Schönberg, warum machen Sie so etwas? So etwas macht doch<br />
eine Verwaltung nicht. Haben Sie auch eine Kaffeemaschine dort im Bus? - Das<br />
zeigt, welche Vorstellungen, wie Verwaltungsarbeit betrieben wird o<strong>de</strong>r betrieben<br />
wer<strong>de</strong>n sollte, teilweise noch vorherrschen, die einfach nicht mehr <strong>de</strong>n tatsächlichen<br />
Gegebenheiten entsprechen. Gera<strong>de</strong> in unseren Flächenkommunen mit wenigen<br />
Einwohnern müssen wir neue Wege beschreiten, uns <strong>de</strong>n technischen Fortschritt<br />
zunutze machen, <strong>de</strong>m Bürger entgegenkommen und die Aufgabenstellung in <strong>de</strong>r<br />
Fläche bearbeiten.
Landtag <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> P-EK2 5/<strong>19</strong> S. 18<br />
Enquete-Kommission 15.03.2013<br />
<strong>19</strong>. Sitzung Stenogr. Dienstldu/Ie<br />
Vorsitzen<strong>de</strong>r:<br />
Herr Richter, bitte.<br />
Abgeordneter Richter (SPD):<br />
Herr Schönberg, ich habe keine Frage, son<strong>de</strong>rn möchte Ihnen mitteilen, dass ich von<br />
Ihrer Arbeit sehr beeindruckt bin und ich das Projekt toll fin<strong>de</strong>, weil ich ungefähr ahne,<br />
wie viel Verwaltungsarbeit, wie viel Kraft und Mühe dahinterstecken, bis man es zum<br />
Laufen gebracht hat. Sie haben zum Schluss gesagt, Sie hätten gar nicht gemusst,<br />
Sie hätten Ihre Arbeit auch einfach so weiterführen können. Mit einer solchen Einstellung<br />
sind solche Projekte jedoch nicht möglich, und ich fin<strong>de</strong>, Sie sind ein gutes Beispiel<br />
für unsere Arbeit hier in <strong>de</strong>r Enquete-Kommission: Wir brauchen neue und funktionieren<strong>de</strong><br />
I<strong>de</strong>en für die dünn besie<strong>de</strong>lten Räume. Ein herzliches Dankeschön dafür!<br />
Vorsitzen<strong>de</strong>r:<br />
Frau Nonnemacher.<br />
Abgeordnete Nonnemacher (GRÜNE/B90):<br />
Herr Schönberg, zu <strong>de</strong>n Wagen: Sie wür<strong>de</strong>n es für sinnvoll erachten, ausgemusterte<br />
Fahrzeuge <strong>de</strong>s Rettungsdienstes weiterzuverwen<strong>de</strong>n und geringe Umbaumaßnahmen<br />
durchzuführen? Wenn man ein Auto mit einer Ausstattung eines Mobilen Bürgerservicebüros<br />
neu anschaffen wür<strong>de</strong>, kämen erheblichste Kosten auf Sie zu. Können<br />
Sie noch einmal etwas zur Lebenszeit <strong>de</strong>r Wagen sagen? Ist <strong>de</strong>r Umbau sehr<br />
kostenintensiv, o<strong>de</strong>r wür<strong>de</strong>n Sie befürworten, gleich etwas Neues anzuschaffen?<br />
Herr Schönberg (Leiter Ordnungsamt WittstocklDosse):<br />
Ich antworte von vornherein mit Jein. Das Fahrzeug, wie es dort steht, ist ungefähr<br />
20 Jahre alt. Das heißt, es kann morgen knallen, und dann ist es auf je<strong>de</strong>n Fall nicht<br />
wirtschaftlich, noch einmal große Reparaturen durchzuführen. Deswegen muss das<br />
letztendlich je<strong>de</strong> Kommune für sich selbst entschei<strong>de</strong>n und schauen, ob Fahrzeuge<br />
zur Verfügung stehen, die man entsprechend umbauen kann. Wir befin<strong>de</strong>n uns in <strong>de</strong>r<br />
Anlaufphase und sind uns darüber einig, dass wir über kurz o<strong>de</strong>r lang einen Weg für<br />
ein großzügigeres Fahrzeug fin<strong>de</strong>n müssen, in <strong>de</strong>m mehr Platz ist und die klimatischen<br />
Bedingungen - Heizung und Klimaanlage - ein wenig besser integriert wer<strong>de</strong>n<br />
können, damit wir insgesamt besser aufgestellt sind.<br />
Dieses Fahrzeug wird nachgerüstet. Wir fangen jetzt zum Beispiel an, ein kombiniertes<br />
Gerät für Heizung und Klimaanlage einzubauen, danach kommt noch ein Notstromaggregat<br />
hinzu, was ganz schnell 5 000 o<strong>de</strong>r 6 000 Euro zusätzlich be<strong>de</strong>utet,<br />
die investiert wer<strong>de</strong>n müssen. Deswegen sage ich ehrlich: Wenn man es schaffen<br />
wür<strong>de</strong>, ein Fahrzeug zu konzipieren, das auch für <strong>de</strong>n breiten Einsatz geeignet ist,<br />
bei <strong>de</strong>m es sich nicht um eine Einzelanfertigung han<strong>de</strong>lt und das für die Kommunen<br />
abrufbar wäre, könnten wir sicherlich Synergieeffekte erzielen. Ich erlaube mir an<br />
diesem Punkt, an die För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Stützpunktfeuerwehren zu erinnern. Da haben<br />
wir über zentrale Ausschreibungen erreicht, dass die Preise für die Fahrzeuge ge-
Landtag <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> P-EK2 5/<strong>19</strong> S. <strong>19</strong><br />
Enquete-Kommission 15.03.2013<br />
<strong>19</strong>. Sitzung Stenogr. Dienst/du/1e<br />
senkt wer<strong>de</strong>n konnten. Das ist auch eine Sache: Wenn sich das Land ganz einfach<br />
dahinterklemmt und <strong>de</strong>n Kommunen ein wenig Unterstützung leistet, ist es aus meiner<br />
Sicht ohne weiteres möglich, einen Hersteller zu fin<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>r diese Fahrzeuge für<br />
einen annehmbaren Preis baut.<br />
Vorsitzen<strong>de</strong>r:<br />
Als nächster ist Herr Schippel an <strong>de</strong>r Reihe, und dann habe auch ich noch eine Frage.<br />
- Ich schlage vor, die Fragerun<strong>de</strong> danach zu been<strong>de</strong>n, wenn sich nicht noch<br />
Dringen<strong>de</strong>s ergibt, <strong>de</strong>nn wir wollen das Fahrzeug noch besichtigen. - Können wir so<br />
verfahren? - Ich sehe Einverständnis.<br />
Abgeordneter Schippe' (SPD):<br />
Sie haben meine Bemerkungen fast vorweggenommen, <strong>de</strong>nn auch ich wollte auf das<br />
Programm Stützpunktfeuerwehren hinweisen. Bei einem ähnlichen Programm wird<br />
es letzten En<strong>de</strong>s in Fragen zentraler Beschaffung entsprechend billiger. Die Frage<br />
<strong>de</strong>r einheitlichen Technik, die eventuell erhoben wird, lässt sich im Laufe <strong>de</strong>r Jahre<br />
standardisieren. Insofern glaube ich, sollten wir lieber darüber nach<strong>de</strong>nken, so etwas<br />
umzusetzen als irgendwelche alten Wagen umzubauen, <strong>de</strong>nn auf lange Sicht funktioniert<br />
das nicht. Da sind wun<strong>de</strong>rbare Erfahrungen gemacht wor<strong>de</strong>n, und die kann<br />
man einbringen; das darf man nicht aus <strong>de</strong>n Augen lassen.<br />
Vorsitzen<strong>de</strong>r:<br />
Mich interessiert, ob Sie die Zeiten noch einmal prüfen. Wenn man von 9 bis 11 Uhr<br />
in Ortslagen steht, ist relativ klar, wer aus dieser Ortslage <strong>de</strong>n Service in Anspruch<br />
nehmen kann. Möglicherweise sind das auch im Schichtdienst Tätige, jedoch können<br />
zur Tageszeit Tätige die Leistung in <strong>de</strong>r Regel nicht in Anspruch nehmen. Prüfen Sie<br />
diese Einsatzzeiten, o<strong>de</strong>r wollen Sie dieses Angebot genau für die Gruppe, die um<br />
diese Uhrzeit im Ortsteil anwesend ist, profilieren? Wie sehen Sie das?<br />
Herr Schönberg (Leiter Ordnungsamt WittstocklDosse):<br />
Das Angebot richtet sich zwar an alle Bürger, aber in erster Linie an die, die in ihrer<br />
Mobilität eingeschränkt sind. Die berufstätigen Bürger erledigen die Behör<strong>de</strong>ngänge<br />
im Zuge Ihrer Berufstätigkeit mit. Wir wollen bei <strong>de</strong>n Vormittagen bleiben - wir sind<br />
jetzt komplett auf die Vormittage gewechselt, haben die Präsenzzeiten aber auf eine<br />
Stun<strong>de</strong> pro Standort gesenkt; bei Bedarf bleiben wir auch länger. Wir wollen verhin<strong>de</strong>rn,<br />
dass wir, wenn wirklich niemand kommt, nicht zwei Stun<strong>de</strong>n dort stehen und<br />
sagen müssen: Wir haben uns nun einmal angekündigt, und dann müssen wir auch<br />
ein verlässlicher Partner sein. Das haben wir insoweit überprüft.<br />
Der an<strong>de</strong>re Faktor ist, dass wir immer auch auf Einzel- und Gruppennachfragen reagieren<br />
wollen. Wenn es erfor<strong>de</strong>rlich o<strong>de</strong>r erwünscht wird, dass, wenn am Nachmittag<br />
<strong>de</strong>r Seniorentreff in einem Ortsteil tagt, einige <strong>de</strong>r Senioren ihre Ausweise erneuern<br />
lassen wollen, spricht nichts dagegen, am Nachmittag dorthin zu fahren o<strong>de</strong>r einen<br />
individuellen Termin zu fin<strong>de</strong>n. Das ist die notwendige Flexibilität, die wir in einer<br />
solch kleinen Personalverwaltung bieten können.
Landtag <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> P-EK2 5/<strong>19</strong> S. 20<br />
Enquete-Kommission 15.03.2013<br />
<strong>19</strong>. Sitzung Stenogr. Dienst/du/Ie<br />
Was jedoch bei <strong>de</strong>r ganzen Sache jedoch sehr wichtig ist: Es darf nicht <strong>de</strong>r Eindruck<br />
entstehen, dass mit diesem Angebot in <strong>de</strong>r Fläche die Dienstleistung in <strong>de</strong>r Verwaltung<br />
abgeschmolzen wer<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r dort weniger geleistet wer<strong>de</strong>n kann, son<strong>de</strong>rn es<br />
han<strong>de</strong>lt sich um ein Zusatzangebot. Ich kann damit eine Dienstleistung im Rathaus<br />
o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Verwaltung nicht reduzieren, son<strong>de</strong>rn die muss ich im gleichen Umfang aufrechterhalten.<br />
Vorsitzen<strong>de</strong>r:<br />
Herzlichen Dank für die Präsentation. - Ich schlage vor, dass wir jetzt Ihr Angebot<br />
annehmen und <strong>de</strong>n Bürgerbus besichtigen.<br />
(Besichtigung <strong>de</strong>s Bürgerbusses durch die Kommissionsmitglie<strong>de</strong>r: 11:00 Uhr<br />
bis 11:17 Uhr)<br />
Vorsitzen<strong>de</strong>r:<br />
Zu diesem Zeitpunkt darf ich weitere Gäste begrüßen: Der Vertreter <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>sregierung<br />
Herr Keseberg ist wie<strong>de</strong>r bei uns; Sie konnten beim letzten Mal nicht mittagen.<br />
Herzlich willkommen! Im Publikum begrüße ich weitere Mitglie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s Landtags hier<br />
aus <strong>de</strong>r Region. Sehr schön, dass Sie es einrichten konnten. Der Landrat <strong>de</strong>s Landkreises<br />
Ostprignitz-Ruppin ist jetzt zur Beratung hinzugetreten. Herzlich willkommen,<br />
Herr Reinhardt.<br />
Wir befin<strong>de</strong>n uns noch im Tagesordnungspunkt 2, und Sie fin<strong>de</strong>n auf <strong>de</strong>n Plätzen<br />
einen Beschlussantrag (Anlagen 2a, 2b) vor, <strong>de</strong>n ich Sie bitte, zur Hand zu nehmen.<br />
Der Antrag ist von Mitglie<strong>de</strong>rn <strong>de</strong>r Kommission während unserer Beratung eingereicht<br />
wor<strong>de</strong>n. Ich schlage vor, dass wir nach einer kurzen Lesepause - sofern Sie<br />
die benötigen - zur Beratung und Beschlussfassung kommen. - Möchte jemand von<br />
<strong>de</strong>n Einreichern etwas dazu sagen? - Das ist nicht <strong>de</strong>r Fall. - Konnten alle ihn lesen,<br />
o<strong>de</strong>r braucht noch jemand eine Pause? - Das ist nicht <strong>de</strong>r Fall. - Herr Böttcher, bitte.<br />
Herr Böttcher:<br />
Herr Vorsitzen<strong>de</strong>r, ich schlage an <strong>de</strong>r Stelle vor, <strong>de</strong>n Begriff „Kommunen" durch <strong>de</strong>n<br />
Begriff „Gemein<strong>de</strong>n" zu ersetzen, <strong>de</strong>nn hier ist die gemeindliche Ebene gemeint.<br />
Des Weiteren zur Begründung: Die Stadt Wittstock!Dosse sowie die Lan<strong>de</strong>shauptstadt<br />
Potsdam haben gezeigt - ich <strong>de</strong>nke an das <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong>er Projekt MAERKER -<br />
, dass weit mehr Kommunen beteiligt sind. Dabei han<strong>de</strong>lt es sich zwar um ein an<strong>de</strong>res<br />
Mo<strong>de</strong>ll, aber die Beschränkung nur auf die Stadt Wittstock - in allen Ehren, Herr<br />
Bürgermeister - und die Lan<strong>de</strong>shauptstadt Potsdam wür<strong>de</strong> ich an <strong>de</strong>r Stelle so nicht<br />
sehen wollen. Entwe<strong>de</strong>r nimmt man da rein „beispielsweise haben, wie an<strong>de</strong>re" und<br />
ansonsten ist hier Ansprechpartner, wie Herr Schönberg richtig gesagt hat: Eingangstor<br />
für die Verwaltung sollte zunehmend die gemeindliche Ebene sein, und das ist<br />
hier auch das Beispiel. Deshalb bitte ich Sie, das so zu än<strong>de</strong>rn.
Landtag <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> P-EK2 5/<strong>19</strong> S. 21<br />
Enquete-Kommission 15.03.2013<br />
<strong>19</strong>. Sitzung Stenogr. Dienst/du/1e<br />
Vorsitzen<strong>de</strong>r:<br />
Die Fragen richten Sie bitte an die Antragssteller. Wenn ich die Begründung richtig<br />
verstehe, geht es hier jedoch um die mobile Technik. Deswegen ist MAERKER hier<br />
möglicherweise nicht gemeint.<br />
Die Antragsteller sind Herr Schippel, Herr Richter und Herr Dr. Scharfenberg. Wie<br />
stellen sich die Antragssteller zu <strong>de</strong>m Än<strong>de</strong>rungswunsch, <strong>de</strong>n Begriff „Kommune"<br />
durch <strong>de</strong>n Begriff „Gemein<strong>de</strong>" zu ersetzen? - Herr Dr. Scharfenberg.<br />
Abgeordneter Dr. Scharfenberg (DIE LINKE):<br />
Ich <strong>de</strong>nke, es ist nachvollziehbar, <strong>de</strong>n Begriff „Kommunen" durch „Gemein<strong>de</strong>n" zu<br />
ersetzen. Das ist die Konkretisierung, dies trifft ja auch zu. Ansonsten wür<strong>de</strong> ich <strong>de</strong>n<br />
Begründungstext nicht perfektionieren wollen. Hier han<strong>de</strong>lt es sich nur uni die<br />
Begründung. Entschei<strong>de</strong>nd ist, was wir mit <strong>de</strong>m Beschlussentwurf beschließen<br />
wür<strong>de</strong>n.<br />
Vorsitzen<strong>de</strong>r:<br />
Ich stelle fest, dass in Ziffer 2 durch die Antragsteller befürwortet wird, „Kommune"<br />
durch „Gemein<strong>de</strong>" zu ersetzen, ebenso bei 3a). Ist das korrekt? - Dann bitte ich Sie,<br />
das handschriftlich selber vorzunehmen. - Herr Dr. Humpert, bitte.<br />
Dr. Humpert:<br />
Herr Vorsitzen<strong>de</strong>r, ich sehe hier ein schwerwiegen<strong>de</strong>s Problem, bezogen auf <strong>de</strong>n<br />
Beschlusstext, das betrifft die Ziffer 3b. Ich habe eben gehofft, nach<strong>de</strong>m Herr<br />
Schippel angeregt hatte, eine Anschubfinanzierung darzustellen, dass es hierbei um<br />
Mittel aus <strong>de</strong>m Lan<strong>de</strong>shaushalt gehen solle. Ich fin<strong>de</strong> es enttäuschend, dass man<br />
uns auch hier wie<strong>de</strong>r einen Ansatz vorlegt, in <strong>de</strong>m es heißt: Wir nehmen Mittel aus<br />
<strong>de</strong>m kommunalen Finanzausgleich, um diese Aufgaben zu finanzieren. - Der § 16<br />
FAG ist mittlerweile überbor<strong>de</strong>t und mit allerlei Son<strong>de</strong>rfinanzierung belastet. Ich<br />
<strong>de</strong>nke, wenn das Land hier ein verwaltungsreformerisches Interesse hat, Kommunen<br />
flexibler arbeiten zu lassen, dann sollten diese Mittel nicht aus <strong>de</strong>m kommunalen<br />
Finanzausgleich genommen wer<strong>de</strong>n - die dann an einer an<strong>de</strong>ren Stelle wie<strong>de</strong>r<br />
fehlen, beispielsweise um hochverschul<strong>de</strong>te Kommunen zu unterstützen -, son<strong>de</strong>rn<br />
aus <strong>de</strong>m Lan<strong>de</strong>shaushalt. Ich beantrage daher, die befristete Anschubfinanzierung<br />
nicht - wie hier vorgeschlagen - aus Mitteln <strong>de</strong>s § 16 FAG zu entnehmen, son<strong>de</strong>rn<br />
aus Mitteln <strong>de</strong>s allgemeinen Lan<strong>de</strong>shaushalts.<br />
Vorsitzen<strong>de</strong>r:<br />
Danke. - Gibt es weitere Wortmeldungen? - Herr Richter, bitte.<br />
Abgeordneter Richter (SPD):<br />
Ich kann das nachvollziehen. Aber darüber steht: Die Enquete-Kommission möge<br />
beschließen. - Ich glaube, die Enquete-Kommission kann nicht über Haushaltstitel
Landtag <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> P-EK2 5/<strong>19</strong> S. 22<br />
Enquete-Kommission 15.03.2013<br />
<strong>19</strong>. Sitzung Stenogr. Dienst/du/1e<br />
und Aufwüchse im Haushalt beschließen, dazu sind wir nicht das richtige Gremium,<br />
so sehr man sich das alles wünschen kann. Deshalb <strong>de</strong>r Zugriff auf einen<br />
Paragrafen, <strong>de</strong>n es schon gibt und <strong>de</strong>r immer weiter ausge<strong>de</strong>hnt wird, in <strong>de</strong>r<br />
Vergangenheit aber trotz alle<strong>de</strong>m nicht immer ausgelastet wur<strong>de</strong>, sodass durchaus<br />
noch Möglichkeiten bestehen, fin<strong>de</strong>n wir.<br />
Vorsitzen<strong>de</strong>r:<br />
Herr Schippel, bitte.<br />
Abgeordneter Schippe' (SPD):<br />
Mit Verlaub gesagt: Wir re<strong>de</strong>n hier letzten En<strong>de</strong>s - egal, wie eine Reform mal<br />
aussehen wird - von kommunalen Aufgaben. Es ist Aufgabe <strong>de</strong>r Kommune, ihren<br />
Bürgern die Verwaltung möglichst nahezubringen. Wenn man das über <strong>de</strong>n § 16 FAG<br />
- ähnlich wie bei <strong>de</strong>n Stützpunktfeuerwehren - zentral macht, dann sind bei<strong>de</strong> Seiten<br />
im Boot: sowohl das Land als auch die Kommunen. Ich <strong>de</strong>nke, das wäre dann<br />
gerecht.<br />
Vorsitzen<strong>de</strong>r:<br />
Herr Böttcher, danach Herr Dr. Humpert.<br />
Herr Böttcher:<br />
Damit wir die Zielrichtung <strong>de</strong>s Antrags nicht leerlaufen lassen und statt uns hier um<br />
Haushaltsfragen zu streiten - was <strong>de</strong>n Normalbürger relativ wenig interessiert, <strong>de</strong>nn<br />
es sind öffentliche Mittel -, schlage ich vor, <strong>de</strong>n § 16 herauszunehmen und dafür zu<br />
sagen: Es sollte eine Anschubfinanzierung zur Verfügung gestellt wer<strong>de</strong>n. Das wäre<br />
eine vernünftige Sache. Aus <strong>de</strong>m Abschlussbericht <strong>de</strong>r Enquete-Kommission<br />
kommen Vorschläge, die dann umgesetzt wer<strong>de</strong>n müssen. Wenn wir das hier<br />
neutralisieren, bekommen wir die Spitze raus, bleiben aber bei <strong>de</strong>m Ziel, dass hierfür<br />
eine Anschubfinanzierung gewährleistet wer<strong>de</strong>n sollte.<br />
Vorsitzen<strong>de</strong>r:<br />
Ich habe dreimal Kopfnicken gesehen, das so zu korrigieren. Ich bitte Sie, dann auch<br />
in 3b) handschriftlich vorzunehmen, dass die Worte „aus Mitteln <strong>de</strong>s § 16<br />
<strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong>isches Finanzausgleichsgesetz" gestrichen wer<strong>de</strong>n.<br />
(Zuruf: Auch <strong>de</strong>n Klammerausdruck!)<br />
Den Klammerausdruck auch? - Okay.<br />
Herr Dr. Humpert, ist das damit erledigt?<br />
Dr. Humpert:<br />
Damit hat sich meine Wortmeldung erledigt.
Landtag <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> P-EK2 5/<strong>19</strong> S. 23<br />
Enquete-Kommission 15.03.2013<br />
<strong>19</strong>. Sitzung Stenogr. Dienst/du/1e<br />
Vorsitzen<strong>de</strong>r:<br />
Gibt es weitere Wortmeldungen? - Das sehe ich nicht. Dann trage ich vor, was jetzt<br />
zur Beschlussfassung vorliegt.<br />
Die Enquete-Kommission möge beschließen:<br />
1. Die Enquete-Kommission begrüßt die I<strong>de</strong>e <strong>de</strong>s mobilen Bürgerservice. Das Projekt<br />
leistet einen wichtigen Beitrag, um <strong>de</strong>n Folgen <strong>de</strong>s <strong>de</strong>mografischen Wan<strong>de</strong>ls in <strong>de</strong>r<br />
Fläche zu begegnen.<br />
2. Die Enquete-Kommission bittet die Gemein<strong>de</strong>n zu prüfen, ob die Einführung eines<br />
mobilen Bürgerservices ein sinnvolles Instrument <strong>de</strong>r Erfüllung ihrer Aufgaben ist.<br />
Dies schließt die Prüfung interkommunaler Lösungen ein.<br />
3. Die Enquete-Kommission empfiehlt <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>sregierung, a) interessierte<br />
Gemein<strong>de</strong>n bei <strong>de</strong>r Realisierung eines mobilen Bürgerservices zu unterstützen und<br />
b) für die Verbreiterung <strong>de</strong>s mobilen Bürgerservices eine befristete<br />
Anschubfinanzierung zu ermöglichen.<br />
- Dann folgt ein Begründungstext.<br />
Das ist die Antragslage. Gibt es dazu Fragen? - Dann kommen wir zur Abstimmung.<br />
Wer <strong>de</strong>m so zustimmen möchte, <strong>de</strong>n bitte ich um das Handzeichen. - Danke schön.<br />
Gibt es Gegenstimmen? - Stimmenthaltungen? - Dann haben wir einstimmig so<br />
beschlossen (Anlage 2).<br />
Vielen Dank. - Gibt es weiteren Re<strong>de</strong>bedarf im Tagesordnungspunkt 2? - Das ist<br />
nicht <strong>de</strong>r Fall. Damit schließen wir TOP 2.<br />
Ich rufe Tagesordnungspunkt 3 auf:<br />
Protokollkontrolle<br />
Es liegt ihnen dazu <strong>de</strong>r Entwurf <strong>de</strong>s Protokolls <strong>de</strong>r 18. Sitzung vom 15. März 2013<br />
vor. Im Vorfeld <strong>de</strong>r heutigen Beratung sind uns keine Än<strong>de</strong>rungswünsche<br />
zugegangen. Gibt es heute Än<strong>de</strong>rungsbedarf? - Herr Böttcher, bitte.<br />
Herr Böttcher:<br />
Der Entwurf <strong>de</strong>s Protokolls ist an uns vorbeigegangen. Meine Geschäftsstelle hatte<br />
nochmal nachgefragt, wie es damit sei. Ich habe keinen. Deshalb muss ich mich erst<br />
einmal vornehm zurückhalten. Herr Graf hat vor wenigen Tagen - ich glaube, mit<br />
ihnen, Frau Lehnigk - telefoniert.<br />
Vorsitzen<strong>de</strong>r:<br />
ich frage in die Run<strong>de</strong>: Wollen wir mit <strong>de</strong>r Genehmigung <strong>de</strong>s Protokolls bis zum
Landtag <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> P-EK2 5/<strong>19</strong> S. 24<br />
Enquete-Kommission 15.03.2013<br />
<strong>19</strong>. Sitzung Stenogr. Dienst/du/1e<br />
<strong>19</strong>.04.2013 warten - Sie alle haben <strong>de</strong>n Entwurf -, dann wür<strong>de</strong>n wir darauf Rücksicht<br />
nehmen? - Gut, dann rufen wir <strong>de</strong>n Punkt am <strong>19</strong>.04.2013 wie<strong>de</strong>r auf.<br />
Wir stellen heute fest, dass es keinen Än<strong>de</strong>rungsbedarf gibt. Aber wir wollen <strong>de</strong>m<br />
Städte- und Gemein<strong>de</strong>bund formal die Möglichkeit <strong>de</strong>r Kontrolle einräumen. - O<strong>de</strong>r?<br />
(Zuruf: Ihm!)<br />
Entschuldigung, das war mein Fehler. Hier sitzen nicht Institutionen, son<strong>de</strong>rn<br />
Personen. - Gut, wir rufen das am <strong>19</strong>.04.2013 wie<strong>de</strong>r auf.<br />
Ich schließe TOP 3 und rufe Tagesordnungspunkt 4 auf:<br />
Vortrag zum Thema „Interkommunale Kooperation und Überlegungen<br />
zur regionalen Aufgabenteilung bei <strong>de</strong>r Sicherung <strong>de</strong>r Daseinsvorsorge"<br />
Dazu liegt Ihnen die Präsentation als Tischvorlage (Anlage 3) vor. Anwesend sind -<br />
und von uns bereits begrüßt - Frau Katrin Lange, Frau Christiane Kreßner, Herr Jörg<br />
Gehrmann und Herr Dr. Thiel. Alle sind als Vertreter <strong>de</strong>s Kooperativen Mittelzentrums<br />
Pritzwalk-WittstocklDosse hier und erhalten Gelegenheit zur Stellungnahme.<br />
Herr Gehrmann steht uns nun für einen 20-minütigen Vortrag zur Verfügung. Anschließend<br />
wird es wie gewohnt eine Frage- und Diskussionsrun<strong>de</strong> geben. Damit hat<br />
Herr Gehrmann das Wort.<br />
Herr Gehrmann (Kooperatives Mittelzentrum Pritzwalk-Wittstock/Dosse):<br />
20 Minuten wer<strong>de</strong>n sicherlich nicht ausreichen, um die seit 2005 sehr intensiv sich<br />
damit beschäftigen<strong>de</strong>n Kommunen, im Rahmen <strong>de</strong>r Kooperation Wege aufzuzeigen,<br />
dann nach dieser Entscheidung das Mittelzentrum <strong>de</strong>r Stadt Pritzwalk o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Region<br />
um Pritzwalk und Wittstock in unserer Region nicht mehr gegenwärtig zu haben.<br />
Wir lassen voller Stolz unser Schild am Eingangstor <strong>de</strong>r Stadt Wittstock noch immer<br />
stehen. Man weiß ja nie, was noch so kommt. Wir begrüßen Sie recht herzlich im<br />
Mittelzentrum <strong>de</strong>r Stadt Wittstock.<br />
Es hat nicht nur Wun<strong>de</strong>nlecken nach sich gezogen, diesen Status losgewor<strong>de</strong>n zu<br />
sein - Herr Keseberg, Sie wer<strong>de</strong>n sich an diese Diskussion sicherlich noch erinnern,<br />
auch in Bezug auf die gemeinsame Lan<strong>de</strong>splanung -, son<strong>de</strong>rn es hat dann auch die<br />
Gemein<strong>de</strong>n veranlasst, kreativ darüber nachzu<strong>de</strong>nken, einen ins Leben gerufenen<br />
Status - <strong>de</strong>n sogenannten Regionalen Wachstumskernstatus - in <strong>de</strong>m dann aufgemachten<br />
Ranking zu erreichen.<br />
Im En<strong>de</strong>rgebnis sind wir aus Sicht <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> nun nicht unmittelbar<br />
Regionaler Wachstumskern. Da möchte ich gern mal eine Klammer aufmachen: Wir<br />
fühlen uns nicht nur so, son<strong>de</strong>rn die Player in <strong>de</strong>r Region wissen, dass sie auch eine<br />
Wachstumsregion vertreten - und das in Hamburg, in Berlin und manchmal auch im<br />
Ruhrgebiet. Das ist ein Selbstbewusstsein, das man immer berücksichtigen sollte.
Landtag <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> P-EK2 5/<strong>19</strong> S. 25<br />
Enquete-Kommission 15.03.2013<br />
<strong>19</strong>. Sitzung Stenogr. Dienst/du/Ie<br />
Gestatten Sie mir, noch die eine o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>re Anmerkung zu unserem mobilen Bürgerservice:<br />
Denken Sie nicht, er sei ein Allheilmittel zur Lösung von Problemen, die<br />
hier einer Diskussion bedürfen. Punkt zwei: Herr Schönberg sprach immer von <strong>de</strong>n<br />
älteren Menschen, die in ihrer Mobilität eingeschränkt seien. Ich glaube, junge Mütter,<br />
die auf <strong>de</strong>m Lan<strong>de</strong> leben und zwei Kin<strong>de</strong>r haben, sind in irgen<strong>de</strong>iner Art und<br />
Weise auch in ihrer Mobilität eingeschränkt, und es ist dann auch gut, zu beobachten,<br />
wenn eine Mutter mit ihrem Kin<strong>de</strong>rwagen einen kleinen Ausflug zum mobilen<br />
Bürgerservice macht und sich dort das eine o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>re Formular abholt.<br />
Eine dritte Bemerkung: Neben <strong>de</strong>n formalen Dingen, die so ein Bürgerservicemobil<br />
mit sich bringt, sprach Herr Schönberg die Kommunikation an. Im Zeitalter von E-Mail<br />
- und was da noch so alles erfun<strong>de</strong>n wird auf Facebook - ist es immer gut, wenn man<br />
nicht gegensteuert, son<strong>de</strong>rn hier nur auf eines aufmerksam macht: Wenn sich Verwaltung<br />
und Bürger in die Augen schauen - auch bei einem ganz normalen Verwaltungsvorgang<br />
-, muss das nicht von Nachteil sein. Das sage ich in vollem Bewusstsein,<br />
weil <strong>de</strong>r direkte Kontakt im ländlichen Raum eine wesentliche I<strong>de</strong>ntitätsfrage<br />
darstellt. In <strong>de</strong>n vermeintlichen Metropolen - dazu zähle ich auch Potsdam - mag das<br />
an<strong>de</strong>rs sein. Wenn man über die Zukunft <strong>de</strong>s ländlichen Raums spricht, dann gehören<br />
auch die Fragen <strong>de</strong>r I<strong>de</strong>ntität und <strong>de</strong>r Lebensqualität dazu.<br />
Ich glaube, wir können uns aus heutiger Sicht nicht anmaßen, darüber zu philosophieren,<br />
ob wir eine Leistung so o<strong>de</strong>r so o<strong>de</strong>r in dieser o<strong>de</strong>r einer an<strong>de</strong>ren Größenordnung<br />
anbieten - wir sind dazu verpflichtet, diese Dienstleistung sehr ortsnah anzubieten.<br />
Man weiß, dass in 10 o<strong>de</strong>r 15 Jahren das Denken von Menschen möglicherweise<br />
ein an<strong>de</strong>res ist, in <strong>de</strong>r Auffassung: Wie und insbeson<strong>de</strong>re wo gestalte ich<br />
mein Leben? - Ich bin davon überzeugt, dass <strong>de</strong>r ländliche Raum gera<strong>de</strong> bei diesem<br />
Gedanken eine wun<strong>de</strong>rbare Alternative für Menschen darstellt, die nicht unbedingt<br />
je<strong>de</strong>n Tag U-Bahn fahren müssen.<br />
Eine letzte Anmerkung: Ich war gestern - da ich auch Vereinsvorsitzen<strong>de</strong>r unseres<br />
LEADER-Vereins in <strong>de</strong>r LAG-OPR bin - zur Mitglie<strong>de</strong>rversammlung; dort gibt es auch<br />
ein sogenanntes GLES, Grundlagen, Bildung und Entscheidung - Herr Keseberg wird<br />
mir zustimmen -, und da nimmt man immer sehr gern auf, dass die EU in diesem<br />
För<strong>de</strong>rbereich ein Prinzip aufgerufen hat: button up, also von unten sich entwickelnd.<br />
Herr Böttcher, die Gemein<strong>de</strong>n stehen nicht gern unten, son<strong>de</strong>rn sie stehen gera<strong>de</strong><br />
für Verlässlichkeit und insbeson<strong>de</strong>re für die Selbstverwaltungshoheit, die ein hohes<br />
Gut in dieser Gemeinschaft <strong>de</strong>r Kommunen in <strong>de</strong>m Sinne dann auch darstellen. Das<br />
Administrative von oben sollten wir vergessen, und Sie sollten auch die Gemein<strong>de</strong>n<br />
und Kommunen als Partner <strong>de</strong>r Entwicklung <strong>de</strong>r Zukunft betrachten und nicht nur als<br />
strukturgeben<strong>de</strong> Einheit mit <strong>de</strong>r einen o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren Grenze, die dahintersteht und<br />
die man manchmal so einfach verschieben kann. Nehmen Sie die Menschen mit! Ich<br />
glaube, dann ist man bei allem Struktur<strong>de</strong>nken auf <strong>de</strong>m richtigen Weg. Und <strong>de</strong>nken<br />
Sie immer daran: Das Prinzip button up ist nicht nur im Lea<strong>de</strong>rbereich erfolgreich und<br />
zukunftsorientiert aufgestellt, son<strong>de</strong>rn wir sollten es auch im gemeindlichen Bereich<br />
immer wie<strong>de</strong>r als Grundlage haben.<br />
Die kommunale Familie sollte auch an solchen Orten wie Heiligengrabe eng zusammenarbeiten.<br />
Seit 2005 ist eine Arbeitsgemeinschaft über <strong>de</strong>n Bereich <strong>de</strong>r ehemaligen<br />
Mittelzentren Pritzwalk und Wittstock gegrün<strong>de</strong>t wor<strong>de</strong>n, um <strong>de</strong>m vermeintlichen
Landtag <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> P-EK2 5/<strong>19</strong> S. 26<br />
Enquete-Kommission 15.03.2013<br />
<strong>19</strong>. Sitzung Stenogr. Dienstldu/Ie<br />
Verfall <strong>de</strong>s Status entgegenzuwirken, weil man auch in <strong>de</strong>r Entwicklung <strong>de</strong>r Region,<br />
insbeson<strong>de</strong>re in wirtschaftlicher Hinsicht, Verantwortung darüber hinaus zu zeigen<br />
hatte. Dann hat es - zumin<strong>de</strong>st aus Sicht <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong>n - einen merklichen Schub<br />
gegeben. Da spreche ich <strong>de</strong>n Verein <strong>de</strong>s Wachstumskerns Autobahndreieck<br />
Wittstock an, <strong>de</strong>r nicht aus kommunaler, son<strong>de</strong>rn aus Unternehmerverantwortung<br />
heraus sich auch <strong>de</strong>r Thematik wirtschaftliche Entwicklung <strong>de</strong>s Raums zwischen<br />
Wittstock, Pritzwalk, Meyenburg und Heiligengrabe gestellt hat. Ich glaube, dass dies<br />
insgesamt auch wie<strong>de</strong>rum das beflügelt hat, was wir alle gemeinsam in diesem<br />
Raum erreichen wollten bzw. noch immer wollen: <strong>de</strong>n Status eines Regionalen<br />
Wachstumskerns.<br />
Hierzu nur zwei Zahlen: Jeweils 30 % <strong>de</strong>r Einkommensteuer für die Landkreise Prignitz<br />
und Ostprignitz-Ruppin resultieren aus <strong>de</strong>m Raum, <strong>de</strong>n ich Ihnen umschrieben<br />
habe. Das ist ein nicht zu vernachlässigen<strong>de</strong>r Beitrag auch und vielleicht gera<strong>de</strong> für<br />
die Regionalen Wachstumskerne, die links und rechts - das meine ich nicht parteipolitisch<br />
- unseren Raum einschließen: <strong>de</strong>n Bereich Karstädt und <strong>de</strong>n Bereich <strong>de</strong>s<br />
Wachstumskerns Neuruppin.<br />
Ich glaube, dass wir wesentlich dazu beitragen können, unter diesem Status dann<br />
auch mitgenommen zu wer<strong>de</strong>n. Das Gefühl, das damit einhergeht, mün<strong>de</strong>te 2009 in<br />
einem Ziel- und Maßnahmen-Katalog, wo dieser Entwicklungsprozess für uns nicht<br />
abgestuft, son<strong>de</strong>rn auf eine an<strong>de</strong>re Schiene gesetzt wur<strong>de</strong>, weil <strong>de</strong>r Status Regionaler<br />
Wachstumskern vergeben wur<strong>de</strong>. Die Evaluierung hat das eine o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>re im<br />
Bericht zum Nach<strong>de</strong>nken angeregt, wie man Räume in <strong>de</strong>r Zukunft för<strong>de</strong>rn sollte und<br />
dass man <strong>de</strong>n Status nicht aufweichen sollte, son<strong>de</strong>rn die Räume dazwischen inhaltlich<br />
betrachten muss.<br />
Dann kommen die Mühen <strong>de</strong>r Ebene - ab <strong>de</strong>m Jahre 2011 <strong>de</strong>r öffentlich-rechtliche<br />
Vertrag. Er ist ein sehr hohes Gut in <strong>de</strong>r kommunalen Zusammenarbeit, nicht nur in<br />
<strong>de</strong>r Diskussion darum, son<strong>de</strong>rn er bil<strong>de</strong>t im Jahre 2011 auch <strong>de</strong>n verlässlichen Rahmen<br />
einer Zusammenarbeit. Sie können sich sicherlich vorstellen, dass, wenn drei<br />
Gemein<strong>de</strong>n, zwei Städte, ein Amtsbereich und eine Gemein<strong>de</strong> zusammenarbeiten,<br />
es zumin<strong>de</strong>st auch formale Dinge gibt, die zu berücksichtigen sind: Wie reflektiert<br />
man sich im politischen Raum, <strong>de</strong>n man sein eigen nennt, und wie artikuliert man<br />
sich auf <strong>de</strong>r nächst höheren Ebene - <strong>de</strong>m Landkreis o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>m Land <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong>?<br />
Ab 2010 kam bei <strong>de</strong>r Aufnahme kleiner Städte und Gemein<strong>de</strong>n in das För<strong>de</strong>rprogramm,<br />
<strong>de</strong>m sich unser Kooperationsraum auch gestellt hat, noch die Frage hinzu:<br />
Wie wickelt man die finanziellen Ströme ab? Die Stadt Wittstock hat sich bereit erklärt,<br />
die finanzielle Abwicklung für diesen Kooperationsraum zu leisten. Im Haushalt<br />
<strong>de</strong>r Stadt Wittstock stehen alle Maßnahmen, die in diesem Programm für die Kooperation<br />
ihre Entfaltung haben.<br />
Betrachtet man <strong>de</strong>n Raum, <strong>de</strong>n unsere Kooperation umschließt, dann stellt man fest,<br />
dass er schon sehr ambitioniert ist, um dann auch Wirkung entfalten zu können. Ich<br />
komme gern noch einmal auf die kleine Stadt Wittstock zurück, die mit 420 km 2 sicherlich<br />
sehr ambitioniert ist. Vielleicht noch eine Erfahrung daraus: Glauben Sie<br />
nicht, dass, wenn man 18 Ortsteile hat, man damit eine Stadt hat, son<strong>de</strong>rn man hat<br />
18 I<strong>de</strong>ntitäten; dazu kommen 7 Gemein<strong>de</strong>teile mit beson<strong>de</strong>ren I<strong>de</strong>ntitäten, und das
Landtag <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> P-EK2 5/<strong>19</strong> S. 27<br />
Enquete-Kornmission 15.03.2013<br />
<strong>19</strong>. Sitzung Stenogr. Dienst/du/1e<br />
muss man dann auch im Rahmen von Verwaltung und politischer Meinungsbildung in<br />
<strong>de</strong>r Stadtverordnetenversammlung meistern. Denken Sie nicht, dass das so einfach<br />
zu erledigen ist. Ich sage daraufhin immer: Die Stadt Wittstock hat zwar 15.000 Einwohner,<br />
aber gefühlte 150.000, weil die Kreativität im ländlichen Raum sich möglicherweise<br />
ganz an<strong>de</strong>rs darstellen mag.<br />
Das noch einmal zum Raum, weil vorhin von Herrn Ludwig die Frage aufgeworfen<br />
wur<strong>de</strong>: Sind 10.000 Menschen genug im Raum, <strong>de</strong>n man verwalten kann, o<strong>de</strong>r sind<br />
es 12.000, o<strong>de</strong>r sind es 500 km 2? Meine Damen und Herren, <strong>de</strong>nken Sie auch in <strong>de</strong>r<br />
Weiterführung an <strong>de</strong>n Begriff <strong>de</strong>r I<strong>de</strong>ntitätsregion. Wir haben Wirtschaftsregionen, wir<br />
haben Städte und Gemein<strong>de</strong>n, aber <strong>de</strong>r Begriff I<strong>de</strong>ntitätsregion könnte vielleicht das<br />
eine o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>re beför<strong>de</strong>rn. Das zum Raum.<br />
Zum Kooperationsmanagement: Wir haben ein Internes und ein Externes Kooperationsmanagement,<br />
intern zwischen <strong>de</strong>n Kommunen und extern insbeson<strong>de</strong>re bei <strong>de</strong>r<br />
Kommunikation und <strong>de</strong>r Mitwirkung beim Autobahndreieck Wittstock als Verein durch<br />
die Unternehmen in unserem Raum. 2013 wer<strong>de</strong>n wir noch einmal eine sozioökonomische<br />
Untersuchung durchführen. Die entsprechen<strong>de</strong>n Vorarbeiten sind geleistet.<br />
Eine Machbarkeitsstudie Bahnhof und eine Machbarkeitsstudie Küchenmöbel-<br />
/Tuchfabrik in Wittstock sind ebenfalls im KLS-Programm verankert, worüber man<br />
dann auch einheitlich im Kooperationsrat befin<strong>de</strong>t. Da gibt es dann auch richtige Beschlüsse.<br />
Zur Öffentlichkeitsarbeit und Bürgerbeteiligung: Da haben wir sicherlich noch das<br />
eine o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>re aufzuholen. Aber Sie können mir glauben, dass die vergangenen<br />
zwei, drei Jahre eher von <strong>de</strong>n Rahmenbedingungen und <strong>de</strong>r Organisation geprägt<br />
waren. Der Kulturflyer 2013 soll ein erster Aufgalopp gewesen sein, um auch auf<br />
Verwaltungsebene die entsprechen<strong>de</strong>n Kulturbereiche zusammenzubringen, gemeinsam<br />
mit <strong>de</strong>r Planung. Aber wie Sie selbst wissen, hat das Jahr nur 365 Tage.<br />
Sämtliche Veranstaltungen im ländlichen Raum unter einen Hut zu bringen, wird uns<br />
nicht gelingen, aber dass man Schwerpunkte dann abgestimmt setzt, wird uns sicherlich<br />
gelingen.<br />
Zu unseren im För<strong>de</strong>rprogramm verordneten baulichen Themen, die wir dort verankern.<br />
Sie sehen: Der Bahnhof Pritzwalk, am letzten Freitag eingeweiht, herzlichen<br />
Glückwunsch noch mal, Herr Dr. Thiel, für die gelungene Maßnahme, die Polizei dort<br />
zu integrieren. Wir haben dann die Quandtsche Tuchfabrik, wo auch die Bildung unserer<br />
jungen Menschen, die die Schule hier in <strong>de</strong>r Region besucht haben, mit auf<br />
<strong>de</strong>m Tableau haben.<br />
Dann haben wir auch ein wesentliches Merkmal unseres Raumes: Nicht nur, dass wir<br />
ein Freibad in Pritzwalk in <strong>de</strong>m Hainholz haben, son<strong>de</strong>rn wir haben sogar noch eine<br />
Schwimmhalle — kein Erlebnisbad o<strong>de</strong>r Sonstiges in unserer Region. Das ist dann<br />
auch zumin<strong>de</strong>st zu erhalten. Sie wissen, dass 27 % unserer Kin<strong>de</strong>r im Alter von 7<br />
Jahren nicht schwimmen können. Es ist in unseren Grundschulbereich eingebettet,<br />
dass man hier regional von Pritzwalk über Kyritz, Wittstock, Meyenburg unsere<br />
Schwimmhalle im Schulsport und vielleicht das eine o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>re Schwimmlager nutzen<br />
kann — neben <strong>de</strong>r sonstigen Nutzung, die dort verordnet ist. Wir stellen in unserer<br />
kleinen Schwimmhalle mit <strong>de</strong>r 25-m-Bahn steigen<strong>de</strong> Besucherzahlen fest — nicht
Landtag <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> P-EK2 5/<strong>19</strong> S. 28<br />
Enquete-Kommission 15.03.2013<br />
<strong>19</strong>. Sitzung Stenogr. Dienst/du/1e<br />
aufgrund <strong>de</strong>r Tatsache, dass wir dort noch angemessene Gebühren nehmen, son<strong>de</strong>rn<br />
weil es relativ einfach ist und nicht so stark spritzt. Damit meine ich das Bad<br />
innerhalb; man hat dann auch eine relative Ruhe, zumin<strong>de</strong>st was <strong>de</strong>n Anteil von<br />
Frühgeborenen in unserer Region betrifft.<br />
Die Grundschule Meyenburg und die Integrations-Kita Meyenburg stehen mit <strong>de</strong>m<br />
Fahrstuhl und <strong>de</strong>m einen o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren Kabinettausbau ebenfalls auf <strong>de</strong>m Programm.<br />
Wir sind da auf einem sehr guten Weg <strong>de</strong>r Realisierung.<br />
Zum Handlungsfeld Wirtschaft, Infrastruktur und Verkehr: Der HUB 53/12 ist Ihnen<br />
sicherlich aus <strong>de</strong>r einen o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren Beratung in Potsdam bekannt. Zu <strong>de</strong>n Verkehrskonzepten:<br />
Allein zur West-Ost-Achse B 189 könnte ich eine Stun<strong>de</strong> lang sprechen.<br />
Wir wollen uns darum kümmern; bisher fehlte immer <strong>de</strong>r Partner, <strong>de</strong>r auch<br />
mitmacht und entwickelt und nicht immer nur sagt, dafür habe er kein Geld. Zumin<strong>de</strong>st<br />
könnte man in die Planung gehen, insbeson<strong>de</strong>re was die B 189 betrifft, die uns<br />
verkehrlich verbin<strong>de</strong>t. Ich will mal ein bisschen sarkastisch sein: Wenn man Bahnlinien<br />
abbestellt, <strong>de</strong>n Kommunen mitteilt, dass die Infrastruktur, <strong>de</strong>r Straßenbau nur<br />
noch mit einem För<strong>de</strong>ranteil von maximal 50 % zu verwalten sind, wenn man dann<br />
feststellt, dass sämtliche Maßnahmen, die in <strong>de</strong>n Haushalten <strong>de</strong>r Kommunen schon<br />
mit <strong>de</strong>n entsprechen<strong>de</strong>n Eigenanteilen verankert waren, bis nach 2016 verschoben<br />
wer<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>r Landrat Herr Reinhardt uns mitteilt, dass <strong>de</strong>r öffentliche Personennahverkehr<br />
im Landkreis nicht mehr wirtschaftlich effektiv sein kann und <strong>de</strong>mzufolge<br />
auch Buslinien ausgedünnt wer<strong>de</strong>n, dann sage ich mir: Das ist nicht möglich. Aber<br />
wir sind auf <strong>de</strong>m besten Wege, die Quadratur <strong>de</strong>s Kreises hinzubekommen.<br />
Es ist nicht zu verstehen - damit bin ich wie<strong>de</strong>r beim ländlichen Raum -, wenn auf <strong>de</strong>r<br />
einen Seite gesagt wird, man schaffe Bahnlinien ab und gleichzeitig auf <strong>de</strong>n Busverkehr<br />
gesetzt wer<strong>de</strong>, aber auf <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren Seite <strong>de</strong>r Landrat sagt: Wir müssen unsere<br />
Buslinien ausdünnen, damit wir dann auch wirtschaftlich agieren können. Dann sage<br />
ich: Wenn bei<strong>de</strong> nicht können, dann setzt ihr alles auf <strong>de</strong>n Individualverkehr. Dann<br />
sagt <strong>de</strong>r Nächste: Beim Straßenbau und <strong>de</strong>r Straßenerhaltung wollen wir uns aber<br />
auch zurückziehen, weil wir momentan an<strong>de</strong>re Aufgaben haben. - Meine Damen und<br />
Herren, das müssen Sie <strong>de</strong>n Menschen mal erklären - nicht nur im ländlichen Raum,<br />
son<strong>de</strong>rn möglicherweise auch in <strong>de</strong>n vermeintlichen Metropolen, zu <strong>de</strong>nen man „Mutterstädte"<br />
sagt.<br />
Ich bitte Sie, darüber noch einmal innigst nachzu<strong>de</strong>nken. Man muss eine Strategie<br />
haben, die dann auch in <strong>de</strong>r Zukunft Wirkung entfaltet. Wir sprechen ja reihum über<br />
Vertrauen in Politik und in bestimmte Aussagen.<br />
Zur Energieproblematik könnte ich ebenfalls meine Position aus <strong>de</strong>m Bereich <strong>de</strong>r<br />
Kooperation noch einmal <strong>de</strong>utlich machen. Der ländliche Raum steht eigentlich als<br />
Erzeugerregion, und dazu stehen wir auch im Rahmen <strong>de</strong>r Kooperation. Nur, wir stellen<br />
mittlerweile fest, dass wir doppelt so viel Energie in unserem Raum erzeugen, wie<br />
wir selbst verbrauchen, aber auch nicht in <strong>de</strong>r Lage sind, die Energie, die wir dann<br />
sozusagen exportieren, auf die Straße zu bekommen. Da sagt man dann bloß: Leitung<br />
zu, insbeson<strong>de</strong>re im 110-kV-Bereich. Ich bitte auch mal zu berücksichtigen, wie<br />
man mit dieser wirtschaftlichen Komponente, die dann im ländlichen Raum immer so<br />
schnell verortet wird, in <strong>de</strong>r Zukunft umgeht.
Landtag <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> P-EK2 5/<strong>19</strong> S. 29<br />
Enquete-Kommission 15.03.2013<br />
<strong>19</strong>. Sitzung Stenogr. Dienst/du/le<br />
Zur Definition Erzeugerraum: Beim Erzeugerraum kann man ja weiter<strong>de</strong>nken - im<br />
Rahmen von För<strong>de</strong>rung o<strong>de</strong>r auch in <strong>de</strong>m Sinne: Wie günstig bekommt ein Erzeugerraum<br />
seinen Strom? Zum Stichwort Mehrwertsteuer: Sie sind nicht zuständig.<br />
Das ist ein großes Problem, weil auch bei <strong>de</strong>n Investoren vielfach die Assoziation da<br />
ist: Hier ist ein Raum. Hier sind noch Potenziale. Sie können sich nicht vorstellen,<br />
was zurzeit bei uns im ländlichen Raum mit sogenannten Vorverträgen los ist, damit<br />
man irgendwann einmal, wenn eine Entscheidungsgrundlage da ist, investieren<br />
kann. Das bringt die Menschen nun nicht gera<strong>de</strong> verlässlich in <strong>de</strong>n Bereich Energie.<br />
Weiter will ich gar nicht gehen.<br />
Zum Fachkräftemanagement. Mit unserer Jobstart-Messe, mit <strong>de</strong>r Präsenzstelle <strong>de</strong>r<br />
Fachhochschule, sind wir in diesem Bereich sehr gut aufgestellt.<br />
Einige, die im ländlichen Raum Lan<strong>de</strong>spolitik machen, wer<strong>de</strong>n sicherlich feststellen,<br />
dass die Rückkehrerfrage mehr und mehr ein Thema wird. Sie wird nicht nur unter<br />
<strong>de</strong>m Gesichtspunkt Heimat und Rückkehr — da komme ich auf meine Eingangsworte<br />
zurück —, son<strong>de</strong>rn auch unter <strong>de</strong>m Aspekt Lebensraum und Lebensqualität reflektiert.<br />
Nach <strong>de</strong>n Erfahrungen vieler Menschen, die aus <strong>de</strong>m ländlichen Raum in die weite<br />
Welt, in die Metropolen gezogen sind, ist die Rückkehr wie<strong>de</strong>r eine Herzenssache.<br />
Das kann man zumin<strong>de</strong>st bei uns an <strong>de</strong>n Zahlen ablesen. Auf unserer Internetseite<br />
von Wittstock haben wir eine Rückkehrerbörse. Wir sind jetzt dabei, das auch auf die<br />
Kooperation auszuweiten. Unterschätzen Sie das Thema nicht.<br />
Die Frage Wirtschaftsför<strong>de</strong>rung ist letztlich ein Ergebnis von allem. Denn Wirtschaftsför<strong>de</strong>rung<br />
steht nie allein und kann auch nicht allein stehen. Wirtschaftsför<strong>de</strong>rung ist<br />
immer auch Entwicklung unserer Kooperation. Das eine bedingt das an<strong>de</strong>re, wobei<br />
die Aktivität in <strong>de</strong>r Kooperation immer wie<strong>de</strong>r Basis und Ursache für I<strong>de</strong>en aus <strong>de</strong>r<br />
Wirtschaft sein muss. Die administrative Unterstützung aus Sicht <strong>de</strong>r Kooperation für<br />
<strong>de</strong>n Wachstumskern Autobahndreieck Wittstock für unseren Verein bin<strong>de</strong>t insbeson<strong>de</strong>re<br />
unter einem an<strong>de</strong>ren Aspekt Politik, wenn ich das so ausdrücken darf, Verwaltung<br />
und die Wirtschaft in einer ganz beson<strong>de</strong>ren Art und Weise.<br />
Zum Handlungsfeld Gesundheit und soziale Versorgung: Das sind alle diese Stichpunkte,<br />
die Sie aus Ihrer Gemein<strong>de</strong>tätigkeit kennen. Wir haben es auf <strong>de</strong>r Plattform<br />
unserer Kooperation verortet.<br />
Zur Kultur und Freizeit können Sie alles nachlesen.<br />
Das Radwegekonzept ist auch so ein Thema: Gemeinsame Tourismusstruktur, die<br />
wir hier ohnehin mit unserem Tourismusverein Prignitz haben.<br />
Auf die Verwaltungskooperation wer<strong>de</strong> ich nachher noch zurückkommen.<br />
Im Bereich <strong>de</strong>r Öffentlichkeitsarbeit gibt es, wie überall in öffentlichen Gemein<strong>de</strong>verwaltungen<br />
o<strong>de</strong>r auf <strong>de</strong>m Land, erhebliche Schwächen, wie man mit Informationen<br />
und Veranstaltungen im Medienbereich wirksam wird, um auf sich aufmerksam zu<br />
machen, insbeson<strong>de</strong>re mit Sachthemen.
Landtag <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> P-EK2 5/<strong>19</strong> S. 30<br />
Enquete-Kommission 15.03.2013<br />
<strong>19</strong>. Sitzung Stenogr. Dienst/du/le<br />
Zum Handlungsfeld Verwaltungskooperation und Steuerungsdienst. Das sind relevante<br />
Themen unter <strong>de</strong>m Aspekt Demografie. Wir in <strong>de</strong>n Verwaltungen, die die Kooperation<br />
umreißen, sind uns sehr einig, dass wir bestimmte Themenfel<strong>de</strong>r, Herr<br />
Böttcher, unter <strong>de</strong>m Aspekt Kooperation von Gemein<strong>de</strong>n für uns ent<strong>de</strong>cken wer<strong>de</strong>n,<br />
die auch bestimmte Effizienz nach sich ziehen wird. Es ist <strong>de</strong>r stete Tropfen, <strong>de</strong>r auf<br />
<strong>de</strong>n heißen Stein fällt. Eine kooperative Zusammenarbeit seit <strong>de</strong>m Jahr 2005 hat hier<br />
bei uns nicht dazu geführt, dass man kein Vertrauen zueinan<strong>de</strong>r hat, son<strong>de</strong>rn dass<br />
man Vertrauen aufbaut.<br />
Ich kann Ihnen nur empfehlen, nicht an Gemein<strong>de</strong>strukturen zu rütteln, son<strong>de</strong>rn zu<br />
fragen: Wie geht man mit <strong>de</strong>r Frage Kooperation um? Viele, die vor <strong>19</strong>89 in <strong>de</strong>r ehemaligen<br />
DDR im landwirtschaftlichen Bereich tätig waren, wer<strong>de</strong>n diesen Begriff <strong>de</strong>r<br />
Kooperation noch kennen. Sie waren organisatorisch nicht schlecht aufgestellt. Es<br />
gab keine Parallelpolitik, son<strong>de</strong>rn es galt, Sachverhalte umzusetzen, die die Politik in<br />
die Kooperation gab. Das sollten die Macher sein. Wenn man bezüglich <strong>de</strong>s kooperativen<br />
Ansatzes ein bisschen in die Zukunft schaut, kann dieser Ansatz nicht nur Vertrauen<br />
in <strong>de</strong>r Zusammenarbeit mit sich bringen, son<strong>de</strong>rn auch die von Ihnen untersuchte<br />
Effizienz von Verwaltung.<br />
Der mobile Bürgerbus, <strong>de</strong>n wir in <strong>de</strong>r Kooperation mit <strong>de</strong>r Zeit auch verorten wollen,<br />
ist ein Aufschlag. Ich könnte mir vorstellen — darüber sollten Sie nach<strong>de</strong>nken —, bestimmte<br />
Verwaltungskompetenzzentren in <strong>de</strong>n Gemein<strong>de</strong>n unter einem kooperativen<br />
Ansatz zu verorten.<br />
Das ist aus meiner Sicht im Rahmen <strong>de</strong>r Kooperation hier anzuführen gewesen. Alles<br />
an<strong>de</strong>re wird Ihnen schriftlich zugeschickt. Es gibt noch mehr, was man hinten anhängen<br />
kann, auch in komprimierter Form, Herr Ludwig.<br />
Abschließend wür<strong>de</strong> ich mir zwei Dinge wünschen: Bleiben Sie in <strong>de</strong>r Enquete-<br />
Kommission <strong>de</strong>n Gemein<strong>de</strong>n wohlgesonnen. Sie sind die Kraft und <strong>de</strong>r Quell, weil<br />
Ihnen die Menschen dort direkt ins Auge schauen. Schaffen Sie wie<strong>de</strong>r Vertrauen.<br />
Ich habe heute in <strong>de</strong>r Zeitung gelesen, dass sich Herr Schopper darüber geäußert<br />
hat, man führe nur einmal eine Lan<strong>de</strong>sbehör<strong>de</strong> in <strong>de</strong>n Mund, dann könne man die<br />
Aufgaben irgendwo in die Internetwolke schieben und wie<strong>de</strong>r abholen.<br />
(Zuruf)<br />
- Kennen Sie nicht die Internetwolke bei <strong>de</strong>r ITB, die dann irgendwo wie<strong>de</strong>r herunterfällt?<br />
Das ist ein wun<strong>de</strong>rbares Bild, das man einmal analysieren sollte. Ich glaube,<br />
das ist gar nicht Ihr Ziel, Herr Ludwig. Ich weiß, dass Sie das gar nicht so absolut<br />
gemeint haben. Aber es zeugt davon, dass die Arbeit, die Sie hier zu leisten haben,<br />
alle betrifft. Jetzt sind meine 20 Minuten Re<strong>de</strong>zeit zu En<strong>de</strong>.<br />
Ich wür<strong>de</strong> mir wünschen, dass Sie dieses Prinzip „Button up" — und dafür stehen die<br />
Gemein<strong>de</strong>n — mehr in Ihren Fokus nehmen. — Recht herzlichen Dank, dass ich hier<br />
die Möglichkeit hatte, für unsere Kooperation zu sprechen. Wir haben nicht über die<br />
B 189 mit Herrn Rammsauer gesprochen, son<strong>de</strong>rn wir haben das gemeinsame Mittelzentrum<br />
dort nach vorn gebracht, weil wir festgestellt haben, dass im Bund immer<br />
noch darüber nachgedacht wird, wie man das geteilte Mittelzentrum Pritzwalk
Landtag <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> P-EK2 5/<strong>19</strong> S. 31<br />
Enquete-Kommission 15.03.2013<br />
<strong>19</strong>. Sitzung Stenogr. Dienst/du/1e<br />
Wittstock hinbekommt. Aber mittlerweile sind wir ein gemeinsames Mittelzentrum.<br />
Recht herzlichen Dank.<br />
Vorsitzen<strong>de</strong>r:<br />
(Beifall)<br />
Vielen Dank. — Ich frage jetzt einmal ganz förmlich: Gibt es vonseiten <strong>de</strong>r Kooperationspartner<br />
noch Ergänzungsbedarf, nicht dass Sie eine Beson<strong>de</strong>rheit <strong>de</strong>r Kooperation<br />
hier nicht vortragen konnten? Ansonsten können Sie an <strong>de</strong>r Diskussion jetzt<br />
gleichberechtigt teilhaben, wenn es gewünscht wird. Frau Amtsdirektorin.<br />
Frau Lange (Kooperatives Mittelzentrum Pritzwalk-WittstocklDosse):<br />
Ich habe noch eine Ergänzung. Jörg Gehrmann hat schon angesprochen, dass 30 %<br />
<strong>de</strong>r Gewerbesteuereinnahmen <strong>de</strong>r Landkreise Prignitz und Ostprignitz-Ruppin rund<br />
um das Autobahndreieck erwirtschaftet wer<strong>de</strong>n.<br />
Wir wer<strong>de</strong>n immer ein bisschen als ländliche Region abgetan. Es ist aber tatsächlich<br />
so, dass zum Beispiel die Anzahl <strong>de</strong>r industriellen Arbeitsplätze bei uns in <strong>de</strong>r Region<br />
über <strong>de</strong>m Lan<strong>de</strong>sdurchschnitt liegt. Das ist eine Tatsache, die oft nicht so bekannt ist.<br />
Das, was wir brauchen ist, Dinge nicht immer nur an reinen Einwohnerzahlen festzumachen.<br />
Wir brauchen hier im ländlichen Raum an<strong>de</strong>re Strukturen — als Beispiel<br />
nenne ich die Schulen —, weil die Fokussierung auf die sogenannten Wachstumskerne<br />
immer mehr zu einem Problem wird. Ich habe im 12. IMAG-Bericht <strong>de</strong>r RWKs gelesen,<br />
dass jetzt sogar § 16 FAG vorrangig für Investitionen in Wachstumskerne genutzt<br />
wer<strong>de</strong>n soll. Das stellt sich für mich problematisch dar. Wenn die Regionalen<br />
Wachstumskerne nicht aus eigener Kraft bestimmte Investitionen tätigen können,<br />
weiß ich nicht, ob das <strong>de</strong>r richtige Weg ist. Es entstehen immer Folgekosten. Wir als<br />
„Nicht-RWK", wie ich einmal sage, wer<strong>de</strong>n bei bestimmten För<strong>de</strong>rmitteln oft nicht berücksichtigt.<br />
Für uns ist es ganz wichtig, im berlinfernen Raum an<strong>de</strong>re Strukturen zu entwickeln.<br />
Das Thema Mobilität spielt eine große Rolle, auch im Bildungsbereich, damit wir unseren<br />
Schülern bestimmte Angebote unterbreiten können. Wir haben jetzt ein neues<br />
Projekt entwickelt, das „mobile Fabrik" heißt. Wir fahren in die Schulen und bieten<br />
bestimmte handwerkliche Angeboten an, weil es oftmals gera<strong>de</strong> für die Kin<strong>de</strong>r ein<br />
Problem ist, Einrichtungen zu erreichen.<br />
Zum Thema Schwimmhalle: Es ist schön, dass wir die Schwimmhalle noch haben.<br />
Sie muss aber auch von <strong>de</strong>n Schülern und <strong>de</strong>n Schulen im ländlichen Raum erreicht<br />
wer<strong>de</strong>n können. Das ist ein ganz großes Problem. Deshalb ist es schwierig, wenn<br />
bestimmte Zuweisungen immer nur an Einwohnerzahlen festgemacht wer<strong>de</strong>n.<br />
Vorsitzen<strong>de</strong>r:<br />
Vielen Dank. Es gibt eine weitere Wortmeldung aus <strong>de</strong>r Kooperation. Bitte schön.
Landtag <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> P-EK2 5/<strong>19</strong> S. 32<br />
Enquete-Kommission 15.03.2013<br />
<strong>19</strong>. Sitzung Stenogr. Dienst/du/le<br />
Dr. Thiel (Kooperatives Mittelzentrum Pritzwalk-WittstocklDosse):<br />
Ladies first. Deshalb habe ich Frau Lange <strong>de</strong>n Vortritt gelassen. Mein Name ist Thiel.<br />
Ich bin <strong>de</strong>r stellvertreten<strong>de</strong> Bürgermeister <strong>de</strong>r Stadt Pritzwalk und darf heute Herrn<br />
Brockmann vertreten.<br />
Ich möchte ganz kurz aus meiner Sicht und aus Pritzwalker Sicht, die durchaus auf<br />
Wittstock übertragen wer<strong>de</strong>n kann, sagen, wenn sie heute gute Beispiele gesehen<br />
haben, dann heißt das nicht, dass es einfach ist. Herr Gehrmann hat <strong>de</strong>n Schwung<br />
vor <strong>19</strong>89 gewählt. Sie wissen auch, wenn es damals Staatsbesuche gab, dass mitunter<br />
auch hergerichtet wur<strong>de</strong>. Den Eindruck will ich hier einfach nicht hinterlassen.<br />
Denn die Historie hat uns dazu getrieben, wo wir sind. Und da will ich vielleicht mal<br />
mit Verlusten anfangen. Wir haben in Pritzwalk wie auch in Wittstock <strong>de</strong>n Kreissitz<br />
verloren, wir haben keine Lan<strong>de</strong>s- und Bun<strong>de</strong>seinrichtung von Rang. Ich spreche<br />
hier nicht von einer Außenstelle mit drei o<strong>de</strong>r vier Mitarbeitern. Wir konkurrieren mittlerweile<br />
nicht mit regionalen Wachstumskernen als Premiumstandorte, die Herr<br />
Junghans, aus meiner Sicht, aus einem ganz an<strong>de</strong>ren Blickwinkel entwickelt hat.<br />
Premium — nicht im Sinne von Premiumbier — son<strong>de</strong>rn es sollten Kerne sein, die wirtschaftliche<br />
„Sterne" im Land darstellen. Mittlerweile müssen wir feststellen, dass sich<br />
die „Sterne" nicht nur in För<strong>de</strong>rrichtlinien <strong>de</strong>s MWE wie<strong>de</strong>r fin<strong>de</strong>n, son<strong>de</strong>rn auch in<br />
<strong>de</strong>nen <strong>de</strong>s MIL und <strong>de</strong>s Landwirtschafts- und Umweltministeriums.<br />
ich möchte an dieser Stelle ganz kurz auf § 2 Raumordnungsgesetz verweisen. Wir<br />
sprechen oft über Daseinsvorsorge. Ich bitte je<strong>de</strong>n, in § 2 Raumordnungsgesetz<br />
nachzulesen, was Daseinsvorsorge heißt. Fassbar wird sie daran, dass beispielsweise<br />
<strong>de</strong>r Wasser- und Abwassertrinkverband Pritzwalk gera<strong>de</strong> keine För<strong>de</strong>rung für <strong>de</strong>n<br />
Neubau einer Trinkwasseranlage erhält, <strong>de</strong>r Regionale Wachstumskern Prignitz aber<br />
schon. Je<strong>de</strong>r von Ihnen weiß aber: Wenn ein Unternehmen geför<strong>de</strong>rt wird, ein an<strong>de</strong>res<br />
Unternehmen jedoch nicht, kommt es unweigerlich zu unterschiedlichen Preisen.<br />
Da sind wir schon bei Daseinsvorsorge. Wir haben wenig Leute und viel Fläche.<br />
Trotz<strong>de</strong>m müssen wir die Daseinsvorsorge auch für die Zukunft gestalten.<br />
Der Zielmittelkonflikt ist auch uns bewusst. Es wäre aber schon eine große Hilfe,<br />
wenn man dieser Unterschiedlichkeit, dieser Differenziertheit, die wir im Land <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong><br />
haben, mehr gerecht wer<strong>de</strong>n wür<strong>de</strong>. Der Mensch strebt viel und zielt zu wenig.<br />
Ich will gar nicht philosophisch wer<strong>de</strong>n, aber unser gemeinsames Mittelzentrum<br />
— es ist kein geteiltes Mittelzentrum, es ist ein gemeinsames Mittelzentrum — hat <strong>de</strong>n<br />
größten Abstand im ganzen Land. Ich möchte keine Neid<strong>de</strong>batte entfachen, aber nur<br />
darauf hinweisen: Wenn unsere Nachbarn — Perleberg und Wittenberge — als gemeinsames<br />
Mittelzentrum gelten, können <strong>de</strong>ren Einwohner in 9 km Entfernung mit<br />
<strong>de</strong>m Fahrrad dorthin o<strong>de</strong>r in die Lausitz fahren. Wir brauchen unser Auto. Wir brauchen<br />
in Stoßzeiten eine Dreiviertelstun<strong>de</strong>, um zueinan<strong>de</strong>r zu kommen. Das sind<br />
steuerungsrelevante Dinge.<br />
Die Frage ist: Wo kann Verwaltung sparen? Ich kann nieman<strong>de</strong>n mit einem Bauhoffahrzeug<br />
auf die Reise nach Wittstock schicken. Die fahren ja nur und kommen nie<br />
an. Das sei an dieser Stelle nur kurz gesagt.<br />
Ergänzend möchte ich: Wenn wir uns strategisch für die Zukunft aufstellen wollen,<br />
sollten wir über ein gemeinsames Flächenmanagement, perspektivisch möglicher-
Landtag <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> P-EK2 5/<strong>19</strong> S. 33<br />
Enquete-Kommission 15.03.2013<br />
<strong>19</strong>. Sitzung Stenogr. Dienst/du/1e<br />
weise über die Abstimmung von FNPs, sprechen. Es wun<strong>de</strong>rt mich schon, dass das<br />
Land noch weitere Gewerbeflächen mit ertüchtig und mit för<strong>de</strong>rt, obwohl beispielsweise<br />
<strong>de</strong>r Gewerbepark Prignitz als einer <strong>de</strong>r größten im Landkreis, an <strong>de</strong>r Autobahn<br />
gelegen, hervorragend ausgerüstet ist. Er ist aber vielleicht nur zu einem Drittel belegt.<br />
Mit öffentlichen Mitteln wur<strong>de</strong>n GE- und GI Flächen sozusagen entwickelt.<br />
Trotz<strong>de</strong>m wer<strong>de</strong>n 20 km weiter in Quitzow bei Perleberg neue Flächen mit Hilfe <strong>de</strong>s<br />
Lan<strong>de</strong>s ertüchtigt. Da frage ich mich als Vertreter vor Ort: Wie geht das zusammen?<br />
Das passt doch nicht.<br />
Wenn Herr Gehrmann ausführt, dass wir Energieerzeugerregion sind, ist das schön.<br />
Aber unsere Bürger merken das nicht. Sie merken das nicht in Ansiedlungen durch<br />
Energieverbraucher. Das wäre <strong>de</strong>r erste Schluss. Dann könnten wir unseren Bürgern<br />
noch erklären: Wir müssen in Kauf nehmen, dass sich hier sozusagen die Windmühlen<br />
drehen, aber ihr seht ja: Es entstehen Arbeitsplätze. Es passiert aber nichts. Und<br />
da hilft es nicht, weiterhin zu erklären, wir könnten uns an einer kleinen Bürgersolaranlage<br />
beteiligen.<br />
Aus meiner Sicht müssten in einer gemeinsamen Lan<strong>de</strong>splanung auch im Interesse<br />
<strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s nicht noch planerisch neue Flächen ertüchtigt wer<strong>de</strong>n. Denn wir als<br />
Kommune — um es einmal klar zu sagen — müssen alle Straßen im Gewerbe- und<br />
Industriegebiet pflegen, wie alle an<strong>de</strong>ren Straßen auch. Das kostet uns richtiges<br />
Geld.<br />
Wenn ich im zwölften Bericht <strong>de</strong>r IMAG lese, dass die ZAB mit in <strong>de</strong>r IMAG sitzt,<br />
heißt das für mich — und das wür<strong>de</strong> ich immer je<strong>de</strong>m Bürger erklären —: Liebe Bürger,<br />
wir kommen im besten Fall erst an Platz 16. Erst wenn bei 15 Regionalen Wachstumskernen<br />
festgestellt wur<strong>de</strong>, es gibt dort keinen Platz für eine Ansiedlung, dann<br />
kommen wir im besten Fall dran. Das ist aus meiner Sicht dauerhaft nicht mehr zu<br />
vermitteln.<br />
Zum Stadtumbau möchte ich anmerken: Herr Gehrmann hatte einige Vorzeigeprojekte<br />
von uns genannt. Daran erkennt man, warum Kooperation notwendig ist. Wir haben<br />
in Pritzwalk keine eigene Schwimmhalle, die Wittstocker haben aber eine. Wir<br />
haben dafür ein Freibad, die Wittstocker nicht in <strong>de</strong>r Form. Deshalb entsteht hier Arbeitsteilung.<br />
Die kann man nachvollziehen. Diese Arbeitsteilung vermitteln wir unserer<br />
Bevölkerung. Wir sagen auch: Wir wollen zusammenarbeiten, um in <strong>de</strong>r Fläche<br />
bestimmte Vorhaltefunktionen zu übernehmen. Es wäre schön, wenn uns das Land<br />
bei diesem planerischen Ansatz ein Stück weit entgegen käme und vorzeigt, dass es<br />
auf Lan<strong>de</strong>sebene funktioniert.<br />
Aus meiner Sicht möchte ich sagen: Wir bemühen uns schon, im Rahmen <strong>de</strong>r Möglichkeiten<br />
Vorzeigeprojekte auf <strong>de</strong>n Weg zu bringen. Zu <strong>de</strong>r ganzen Diskussion, die<br />
bei einer Funktional- und Gebietsreform sowie bei <strong>de</strong>r Selbstverwaltung möglicherweise<br />
eine Rolle spielen könnte, sage ich nur: Qualität geht vor Quantität. — Danke.<br />
Vorsitzen<strong>de</strong>r:<br />
Damit sind die Wortmeldungen aus <strong>de</strong>r Kooperation erschöpft. Jetzt erhält Herr Dr.<br />
Scharfenberg das Wort.
Landtag <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> P-EK2 5/<strong>19</strong> S. 34<br />
Enquete-Kommission 15.03.2013<br />
<strong>19</strong>. Sitzung Stenogr. Dienst/du/le<br />
Abgeordneter Dr. Scharfenberg (DIE LINKE):<br />
Ich habe drei Fragen. Sie haben sehr eindringlich geschil<strong>de</strong>rt, dass Sie diesen Weg<br />
<strong>de</strong>r Kooperation gehen und auch weiterhin gehen wollen. Mich wür<strong>de</strong> erstens interessieren:<br />
Welchen Stand haben Sie in Bezug auf die Bün<strong>de</strong>lung von Verwaltungskraft<br />
erreicht? Wie wollen Sie weiter vorgehen? Sie haben ange<strong>de</strong>utet, <strong>de</strong>r „Mobile<br />
Bürgerbus" soll vielleicht einmal im ganzen Einzugsbereich eingesetzt wer<strong>de</strong>n, damit<br />
die angebotenen Verwaltungsleistungen für alle erreichbar wer<strong>de</strong>n. Das ist eine Richtung.<br />
Aber was tun Sie darüber hinaus? Sie haben als Aufgabe <strong>de</strong>r Kooperation zum<br />
Beispiel die Wirtschaftsför<strong>de</strong>rung genannt. Das ist ein sensibles Thema. Könnten Sie<br />
sich vorstellen, so etwas gemeinsam zu machen? Üblicherweise gibt es eine Konkurrenz<br />
zwischen <strong>de</strong>n Gemein<strong>de</strong>n. Das ist meine erste Frage.<br />
Meine zweite Frage lautet: Es ist schon ange<strong>de</strong>utet wor<strong>de</strong>n, aber es interessiert mich<br />
vertieft: Welche Hin<strong>de</strong>rnisse sehen Sie für einen weiteren Ausbau <strong>de</strong>r Kooperation?<br />
Wir haben uns vorgenommen, die Bedingungen für kommunale Gemeinschaftsarbeit<br />
zu verbessern und zu vertiefen. Mich interessiert, was Sie an besseren Voraussetzungen<br />
sehen.<br />
Meine dritte Frage ist jetzt sehr direkt. Es gibt eine Diskussion im Land <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong>,<br />
wonach wir überlegen, die Form <strong>de</strong>r Verbandsgemein<strong>de</strong> einzuführen. Könnten Sie<br />
sich vorstellen, <strong>de</strong>n Weg zur Verbandsgemein<strong>de</strong> zu gehen?<br />
Vorsitzen<strong>de</strong>r:<br />
Bitte.<br />
Herr Gehrmann (Kooperatives Mittelzentrum Pritzwalk-WittstockfDosse):<br />
Ich möchte gern auf die Frage nach <strong>de</strong>n Hin<strong>de</strong>rnissen antworten. Hin<strong>de</strong>rlich ist eine<br />
Diskussion, die wir <strong>de</strong>rzeitig führen, weil die Kommunen gar nicht wissen, wie verlässlich<br />
Kooperation auf Verwaltungsebene ist: Ob man nun Löhne gemeinsam rechnet,<br />
ob man ordnungsrechtlich Überschneidungsräume in <strong>de</strong>r Zuständigkeit gemeinsam<br />
austauscht. Das alles sind Dinge, die gedanklich auf <strong>de</strong>m Tisch liegen. Sie sollten<br />
bei dieser Diskussion, die wir jetzt in diesem Land <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> führen, be<strong>de</strong>nken,<br />
dass man seine Töpfe sinnvoll investieren sollte. Das sehen wir momentan<br />
nicht.<br />
Eher sagen wir: Gut, wir wären bereit, nicht nur mit <strong>de</strong>m mobilen Bürgerservice, son<strong>de</strong>rn<br />
auch auf Verwaltungsebene zusammenzuarbeiten. Das hat auch mit Fachkräftemangel<br />
zu tun, nebenbei bemerkt, und ist nicht nur eine Erfindung <strong>de</strong>r Kooperation<br />
im Inneren. Darin will ich meine Antwort jetzt erschöpfen.<br />
Die letzte Frage betrifft die Verbandsgemein<strong>de</strong>. Die Verbandsgemein<strong>de</strong> steht bei uns<br />
überhaupt nicht zur Diskussion, weil sie eine neue Erfindung ist. Sie können sich<br />
ausrechnen, wie viel Quadratkilometer wir zusammen mit <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong> Heiligengrabe,<br />
mit <strong>de</strong>m Amt Meyenburg, mit <strong>de</strong>r Stadt Pritzwalk und <strong>de</strong>r Stadt Wittstock haben.<br />
Das ist unser Kooperationsraum. Da haben wir Strukturen, insbeson<strong>de</strong>re politische<br />
Strukturen, die wichtig sind, um mit <strong>de</strong>m Bürger Auge in Auge zu sein. Das ist
Landtag <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> P-EK2 5/<strong>19</strong> S. 35<br />
Enquete-Kommission 15.03.2013<br />
<strong>19</strong>. Sitzung Stenogr. Dienst/du/!e<br />
zumin<strong>de</strong>st aus meiner Sicht — und ich glaube, ich spreche hier für alle Kooperationsmitglie<strong>de</strong>r<br />
— <strong>de</strong>r Weg, <strong>de</strong>n wir gemeinsam in die Zukunft gehen wollen.<br />
Ob man sich nach 20, 30, 40 o<strong>de</strong>r 50 Jahren unter diesem Aspekt „Button up" vorstellen<br />
kann — weil Zusammenarbeit auch Vertrauen schaffen kann —, eine Verbandsgemein<strong>de</strong><br />
zu entwickeln o<strong>de</strong>r welche Strukturen auch immer, das wird aus <strong>de</strong>r<br />
Kooperation heraus resultieren. Und eines wissen wir auch: Man hat ja noch <strong>de</strong>n linken<br />
o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>n rechten Nachbarn. Aber wir wollen <strong>de</strong>r Kern sein, und das dann mitnehmen.<br />
Eines muss man <strong>de</strong>m Kern jedoch zugestehen, nämlich dass er sich in Ruhe<br />
entwickeln kann. Das sehen wir momentan nicht. Das hin<strong>de</strong>rt uns daran, aktiv<br />
nach vorn zu gehen. Nachhaltigkeit ist zurzeit zwar ein völlig fehlbesetzter Begriff,<br />
aber wir wollen ihn wie<strong>de</strong>r richtig in das Bewusstsein zurückholen.<br />
Zur Wirtschaftsför<strong>de</strong>rung wird sich Frau Lange äußern.<br />
Frau Lange (Kooperatives Mittelzentrum Pritzwalk-Wittstock/Dosse):<br />
Ich möchte einen Punkt ergänzen. Das, was man nicht vergessen darf, ist: Wenn es<br />
die Län<strong>de</strong>rfusion gibt, liegen wir in <strong>de</strong>r Mitte — <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong>, Mecklenburg.<br />
Zu <strong>de</strong>m Thema Wirtschaftsför<strong>de</strong>rung möchte ich Folgen<strong>de</strong>s sagen: Wir sind an<strong>de</strong>rs<br />
gewachsen. Herr Gehrmann hat es vorhin kurz dargestellt. Als die Regionalen<br />
Wachstumskerne ausgewiesen wur<strong>de</strong>n, haben wir uns gemeinsam mit <strong>de</strong>n Unternehmen<br />
<strong>de</strong>r Region zusammengetan und wollten insbeson<strong>de</strong>re die Themen Fachkräftemanagement,<br />
Logistik und Standortmarketing gemeinsam bearbeiten.<br />
Wir haben als Alleinstellungsmerkmal <strong>de</strong>n Verein „Wachstumskern Autobahndreieck".<br />
Wir haben 37 Unternehmen in <strong>de</strong>r Region, die sich intensiv an <strong>de</strong>n weichen Standortfaktoren<br />
beteiligen. Der Ursprung war die Wirtschaftsför<strong>de</strong>rung, wie ich es einmal<br />
nennen möchte. Die Wirtschaft hat uns zusammengeschlossen, und die ganzen Projekte<br />
sind oft im Hinblick auf Fachkräftemanagement entstan<strong>de</strong>n. Das, was für die<br />
Unternehmen die Fachkräfte sind, sind für uns die Einwohner. Attraktive Bildungsangebote<br />
müssen vorgehalten wer<strong>de</strong>n, um Fachkräfte und Einwohner am Ort zu halten<br />
bzw. zum Zuzug zu mobilisieren.<br />
Wir sind bei <strong>de</strong>r Wirtschaftsför<strong>de</strong>rung sehr weit vorangeschritten. Herr Dr. Thiel hat<br />
das Thema Flächenmanagement erwähnt, das wir gemeinsam gestalten wollen, in<strong>de</strong>m<br />
man sich gemeinsam die Gewerbeflächen ansieht und überlegt, wohin welche<br />
Ansiedlung passt.<br />
Ein ganz großes Problem ist das Thema Energie. Das Thema haben wir vorhin kurz<br />
angesprochen. In <strong>de</strong>m Bereich arbeiten wir ebenfalls sehr intensiv zusammen, auch<br />
in Bezug auf die Wirtschaftsför<strong>de</strong>rung, <strong>de</strong>nn wir müssen aufpassen, dass diese<br />
Energie nicht zum Standortnachteil wird. Aufgrund <strong>de</strong>s hohen Aufkommens an erneuerbaren<br />
Energien und <strong>de</strong>s damit verbun<strong>de</strong>nen Ausbaus <strong>de</strong>r Netze wird das in <strong>de</strong>r<br />
Region umgelegt und das wird zum Problem.<br />
Das Thema Verbandsgemein<strong>de</strong> ist gar nicht in <strong>de</strong>r Diskussion. Wir re<strong>de</strong>n über gemeinsame<br />
Objekte <strong>de</strong>r Daseinsvorsorge, bei <strong>de</strong>nen sich je<strong>de</strong>r profiliert: Wir re<strong>de</strong>n
Landtag <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> P-EK2 5/<strong>19</strong> S. 36<br />
Enquete-Kommission 15.03.2013<br />
<strong>19</strong>. Sitzung Stenogr. Dienst/duße<br />
über gemeinsame Bildungsangebote, über eine Integrations-Kita in Meyenburg — das<br />
ist die einzige innerhalb <strong>de</strong>r Kooperation; darauf konzentrieren wir uns —, die<br />
Schwimmhalle in Wittstock, das Schwimmbad in Pritzwalk. Je<strong>de</strong>r übernimmt für ein<br />
bestimmtes Thema eine Lea<strong>de</strong>r-Funktion, um Doppelstrukturen zu vermei<strong>de</strong>n.<br />
(Herr Gehrmann: Kernkompetenz!)<br />
Vorsitzen<strong>de</strong>r:<br />
Herr Böttcher, Herr Büttner und Herr Petke. Nach so einer Dreierrun<strong>de</strong> haben Sie<br />
wie<strong>de</strong>r Gelegenheit zu antworten.<br />
Herr Böttcher:<br />
Meine Damen und Herren, wir sehen eines ganz klar. Als Mitglied <strong>de</strong>r Enquete-<br />
Kommission je<strong>de</strong>nfalls darf ich das für mich schon jetzt heute und hier mitnehmen:<br />
Wir dürfen eines nicht verwechseln — ich danke Ihnen für diese Ehrlichkeit und diese<br />
klare Aussage -: Das, was hier aus eigenem Antritt, und zwar gegen <strong>de</strong>n Wi<strong>de</strong>rstand<br />
<strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>spolitik, geschaffen wor<strong>de</strong>n ist, bedarf <strong>de</strong>r größten Hochachtung unsererseits.<br />
An<strong>de</strong>rerseits weist es aber auch sehr <strong>de</strong>utlich auf Defizite hin, wenn Herr Dr.<br />
Thiel darauf hinweist, die RWKs, als Premiumsterne entwickelt wur<strong>de</strong>n und <strong>de</strong>r Rest<br />
weniger För<strong>de</strong>rung erhält. 50% Rückgang bei <strong>de</strong>r För<strong>de</strong>rung im Straßenbau. Das<br />
heißt <strong>de</strong>r Eigenanteil soll zukünftig 50% betragen. Wer, bitte, hat diese Mittel außer<br />
einer Handvoll abundanter Gemein<strong>de</strong>n, sprich <strong>de</strong>rjenigen, die aus eigenem Einkommen<br />
leben können.<br />
Was machen wir hier eigentlich? Wir wer<strong>de</strong>n doch nur noch über Schlaglochpisten in<br />
<strong>de</strong>n ländlichen Räumen fahren, wenn wir das so weiter machen.<br />
Diese Konzentrationspolitik mag schön und gut sein, aber sie hat auch ihre Grenzen.<br />
Das heutige Beispiel zeigt das sehr intensiv. Die Frage ist, welche Verpflichtung Lan<strong>de</strong>spolitik<br />
gegenüber ländlichen Räumen hinsichtlich <strong>de</strong>r Angleichung <strong>de</strong>r Lebensverhältnisse<br />
— wir re<strong>de</strong>n gar nicht mehr von gleichen Lebensverhältnissen — hat.<br />
Auch das sollten wir als Enquete-Kommission von hier mitnehmen.<br />
Frau Lange als Verwaltungsspezialistin sprach nebenbei Folgen<strong>de</strong>s an: Nun wird<br />
wie<strong>de</strong>r etwas o<strong>de</strong>r soll wie<strong>de</strong>r etwas aus § 16 FAG finanziert wer<strong>de</strong>n. Dazu muss<br />
man für die nicht so eingeweihte Zuhörerschaft sagen: § 16 ist ein Paragraph aus<br />
<strong>de</strong>m kommunalen Finanzausgleich. Hier finanziert das Land aus kommunalen Mitteln,<br />
welche allen Kommunen zustehen, spezielle Dinge. Deshalb war früher unser<br />
Antritt, nicht schon wie<strong>de</strong>r etwas Neues aus diesem kommunalen Finanzierungsinstrument<br />
zu finanzieren. Das können wir bitte selbst. Deshalb sollten wir uns da arg<br />
zurückhalten.<br />
Auf eine Sache möchte ich noch hinweisen: Diese interkommunale Zusammenarbeit<br />
scheitert an gesetzlichen Hür<strong>de</strong>n. Wir sprachen vorhin schon kurz darüber. Sie dürften<br />
zum Beispiel ihren Bus nicht in Meyenburg o<strong>de</strong>r in Pritzwalk einsetzen. Das<br />
scheitert schlichtweg am Datenschutz. Die Stadt Nauen hat das erfahren müssen.<br />
Wir haben noch an<strong>de</strong>re Beispiele an <strong>de</strong>r Stelle.
Landtag <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> P-EK2 5/<strong>19</strong> S. 37<br />
Enquete-Kornmission 15.03.2013<br />
<strong>19</strong>. Sitzung Stenogr. Dienst/dune<br />
Es ist auch <strong>de</strong>r Zusammenhang mit <strong>de</strong>r Europäischen Union zu berücksichtigen,<br />
nämlich dass interkommunale Zusammenarbeit nur noch unter strengsten Voraussetzungen<br />
geführt wird. Die Europäische Dienstleistungsrichtlinie ist eine Hür<strong>de</strong>, die<br />
interkommunale Zusammenarbeit möglicherweise kaputt machen wird.<br />
Und was die EU nicht schafft, das schaffen unsere <strong>de</strong>utschen Finanzbehör<strong>de</strong>n und<br />
die Finanzgerichtsbarkeit, wonach bestimmte interkommunale Zusammenarbeit unter<br />
die Steuerpflicht fallen soll. Die Finanzhengste in Bund und Land freuen sich darüber,<br />
ein paar Taler zu bekommen, und wir stehen mit interkommunaler Zusammenarbeit<br />
dumm dar. An <strong>de</strong>r Stelle ist <strong>de</strong>r Hinweis an uns selbst zu geben, mehr zu erkennen,<br />
wo neue Hür<strong>de</strong>n aufgebaut wer<strong>de</strong>n, um die Ergebnisse, die wir hier erzielen wollen,<br />
zu konterkarieren.<br />
Ich entschuldige mich dafür, Herr Vorsitzen<strong>de</strong>r, dass es weniger eine Frage war, die<br />
ich gestellt habe. Aber die Berichterstattung, die die Kollegen hier abgegeben haben,<br />
auch mit problematischen Sichtweisen, sollten wir ernsthaft aufnehmen, um in die<br />
weitere Arbeit und möglicherweise in <strong>de</strong>n Endbericht einzuspeisen, welche Problemlagen<br />
hier bestehen. Nur Zirkel und Köpfe zu zählen, wird in <strong>de</strong>r Tat <strong>de</strong>r örtlichen<br />
I<strong>de</strong>ntität nicht gerecht wer<strong>de</strong>n. Wir müssen uns Lösungen für alle Gebiete <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s<br />
<strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> einfallen lassen.<br />
Vorsitzen<strong>de</strong>r:<br />
Ich dachte Sie wollen sich für die „Finanztiere" entschuldigen.<br />
(Herr Böttcher: Was?)<br />
- Sie hatten die Finanzer mit einem Tier zusammen gebracht.<br />
(Herr Böttcher: Dann nehme ich das zurück!)<br />
- Okay. Sie wissen, dass die Protokolle sehr intensiv gelesen wer<strong>de</strong>n. — Herr Büttner<br />
und Herr Petke. Ich schlage vor, dass wir danach die Diskussion über diesen Tagesordnungspunkt<br />
abschließen. O<strong>de</strong>r gibt es weitere Wortmeldungen, die noch nicht<br />
gesteilt wor<strong>de</strong>n sind? — Herr Richter noch. Also: Herr Büttner, Herr Petke und Herr<br />
Richter. Bitte schön.<br />
Abgeordneter Büttner (FDP):<br />
Ich glaube, wir haben verstan<strong>de</strong>n, was Herr Böttcher meinte. Dem ist wenig hinzuzufügen,<br />
auch <strong>de</strong>m, was Herr Gehrmann hier sagte.<br />
Ich möchte an die Frage von Herrn Dr. Scharfenberg anschließen. Herr Gehrmann,<br />
diese Enquete-Kommission hat in ihrer letzten Sitzung eine Beschlussvorlage verabschie<strong>de</strong>t,<br />
in <strong>de</strong>r es um Grenzen von kommunaler Kooperation geht. Ich möchte gern<br />
Ihre Meinung dazu hören. Es war ein mehrheitlicher Beschluss. In diesem Beschluss<br />
wird gesagt, dass Aufgabenverlagerung und Kooperation beitragen können, eine<br />
vorhan<strong>de</strong>ne Verwaltungsschwäche temporär auszugleichen. Das heißt, man grenzt<br />
es gleich wie<strong>de</strong>r ein.
Landtag <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> P-EK2 5/<strong>19</strong> S. 38<br />
Enquete-Kommission 15.03.2013<br />
<strong>19</strong>. Sitzung Stenogr. Dienst/du/1e<br />
Ein weiterer Punkt ist, dass Kooperationen nicht geeignet sind, Verwaltungsstärke für<br />
Aufgabenträger erstmals zu begrün<strong>de</strong>n. Ich wür<strong>de</strong> gern die Meinung Ihres kooperativen<br />
Mittelzentrums dazu hören, was Sie dazu sagen.<br />
Vorsitzen<strong>de</strong>r:<br />
Ich habe eben <strong>de</strong>n Hinweis bekommen, wir müssen schnell fragen und antworten,<br />
sonst ist <strong>de</strong>r Mittagsimbiss nicht mehr verfügbar. Herr Petke.<br />
Abgeordneter Petke (CDU):<br />
Herr Gehrmann, Herr Bürgermeister, ich bin ein bisschen stutzig gewor<strong>de</strong>n, als Sie<br />
gesagt haben, Vertrauen müsse über 20, 30 Jahre wachsen. Vor <strong>de</strong>m Hintergrund<br />
<strong>de</strong>r Einwohnerentwicklung, die Sie hier heute angesprochen haben, die Sie aber<br />
noch nicht zahlenmäßig untersetzt haben — in <strong>de</strong>m Bericht über <strong>de</strong>n „Mobilen Bürgerbus"<br />
steht es, 15 000 rechne ich einmal im Jahr 2030 —, wird Ihre Stadt in <strong>de</strong>r<br />
prognostizierten Entwicklung 13 000 o<strong>de</strong>r noch weniger Einwohner haben. Die an<strong>de</strong>ren<br />
wird es ganz genauso betreffen.<br />
Ich kann nicht ganz nachvollziehen, dass es so lange dauern soll, dass Vertrauen<br />
wächst. Das, was Sie hier angefangen haben — warum auch immer, ich will es gar<br />
nicht bewerten — gegenüber Potsdam, gegenüber an<strong>de</strong>ren, kann im Prinzip dazu führen,<br />
in einem viel kürzeren Zeitraum zum Beispiel über gemeinsame Aufgabenerledigung<br />
nachzu<strong>de</strong>nken — jetzt meine Arbeitsthese -, zum Beispiel eine gemeinsame<br />
Verwaltung aufzubauen.<br />
Das muss doch nicht nur bei <strong>de</strong>r Kooperation bleiben. Es kann doch durchaus in <strong>de</strong>r<br />
Zielstellung sein zu sagen, wenn man Ihre Erfahrungen nimmt, die Sie in <strong>de</strong>r Zusammenarbeit<br />
machen, und wenn das Land und <strong>de</strong>r Bund möglicherweise gesetzgeberische<br />
und an<strong>de</strong>re Hür<strong>de</strong>n in Bezug auf die Zusammenarbeit wegräumen: Wir<br />
haben eine gemeinsame Verwaltung. Ich re<strong>de</strong> jetzt nicht über Strukturen, die man<br />
zusammenschließt, son<strong>de</strong>rn darüber, dass man zum Beispiel Verwaltungsarbeit gemeinsam<br />
erledigt und in Ihren Bereichen eine Verwaltung hat, die das tut. Ich möchte<br />
dafür ein Stück werben, weil Sie sagen, dass das Jahrzehnte dauert. Wenn das tatsächlich<br />
so wäre, bräuchte die Enquete-Kommission ihre Arbeit nicht mehr fortzusetzen.<br />
Vor <strong>de</strong>m Hintergrund <strong>de</strong>r Probleme, die wir haben, wird es schneller gehen müssen,<br />
möglicherweise auch bei Ihnen. Geben Sie mir einmal einen Eindruck <strong>de</strong>ssen, was<br />
Sie mit Vertrauen und 30,40 Jahre meinen.<br />
Vorsitzen<strong>de</strong>r:<br />
Herr Richter.<br />
Abgeordneter Richter (SPD):<br />
Das hat sich fast schon erledigt. Nur noch eine Klarstellung: Als wir vorheriges Jahr<br />
§ 16 FAG für Investitionen geöffnet haben, haben wir das nicht für die RWKs ge-
Landtag <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> P-EK2 51<strong>19</strong> S. 39<br />
Enquete-Kommission 15.03.2013<br />
<strong>19</strong>. Sitzung Stenogr. Dienst/du/1e<br />
macht. Das steht in keinem Papier. Wenn die ministerielle Praxis — ich wer<strong>de</strong> das<br />
nachvollziehen — aber so ist, dass das tatsächlich vorwiegend von RWKs in Anspruch<br />
genommen wird, müssten wir als Abgeordnete noch einmal darüber nach<strong>de</strong>nken<br />
und Einfluss nehmen. Aber das glaube ich nicht so per se.<br />
Vorsitzen<strong>de</strong>r:<br />
Jetzt haben Sie die Gelegenheit, in einer letzten Run<strong>de</strong> zu antworten.<br />
Herr Gehrmann (Kooperatives Mittelzentrum Pritzwalk-WittstocklDosse):<br />
Ganz kurz: Die 40, 50 Jahre sind sicherlich ein Zeitraum, <strong>de</strong>n wir aus heutiger Sicht<br />
vielleicht überblicken können, aber nicht mehr erleben wer<strong>de</strong>n. Insofern ist es schon<br />
richtig, dass man bestimmte Verwaltungen und Tätigkeiten in <strong>de</strong>r Kooperation zusammenlegen<br />
kann. Man kann sich in <strong>de</strong>r Konsequenz vorstellen, dass man im Jahre<br />
2035 eine Verwaltung hat. Das will ich gar nicht verniedlichen. Wir müssen aber<br />
auch daran <strong>de</strong>nken, dass die Frage <strong>de</strong>r politischen Willensbildung eine wesentliche<br />
Rolle spielt, die mit zu entwickeln ist. Man darf nicht nur verwaltungslastig <strong>de</strong>nken.<br />
Man muss das auch in dieser Dimension — wenn ich das als Dimension betrachte —<br />
berücksichtigen. Deshalb habe ich von I<strong>de</strong>ntitätsregionen gesprochen. Soweit vielleicht<br />
dazu.<br />
Die nächste Frage, die mich bewegt, ist, wie man mit <strong>de</strong>r I<strong>de</strong>ntität von Stadtgrenzen<br />
umgeht. Sie können sich sicherlich noch an die Reform 2003 erinnern. Sie glauben<br />
gar nicht, wie Gemein<strong>de</strong>n heute noch darunter „lei<strong>de</strong>n", dass bestimmte Dinge, wie<br />
ein Wappen — das ist eine ganz kleine Randnotiz in <strong>de</strong>r Geschichte —, auch heute<br />
noch für Ärger sorgen, weil man dieses Wappen aus <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Stadt nicht<br />
mehr anwen<strong>de</strong>n darf. Nur so viel zu <strong>de</strong>r Frage nach <strong>de</strong>r I<strong>de</strong>ntität. Das ist meines Erachtens<br />
eine spannen<strong>de</strong> Frage <strong>de</strong>r politischen Meinungsbildung. Das sage ich wie<strong>de</strong>r<br />
unter <strong>de</strong>m Prinzip „Button up": Wie motivieren wir die Menschen überhaupt noch<br />
politisch? Das hat nicht nur mit Verwaltung zu tun. Das ist eine Frage <strong>de</strong>r Effizienz.<br />
Ich sage aber — und jetzt bin ich ein bisschen ketzerisch —: Mir kommt es so vor, als<br />
wenn die Frage <strong>de</strong>r Strukturentwicklung o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Strukturen im Land <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong><br />
auch mit sich bringt, sich über das Wesentliche nicht konkret unterhalten zu müssen.<br />
Das ist die ausgewogene Finanzierung <strong>de</strong>r Städte und Gemein<strong>de</strong>n. Mir kommt es<br />
immer so vor, als ob man einen Nebenschauplatz schaffen wür<strong>de</strong> — das ist jetzt auch<br />
etwas ketzerisch.<br />
Zu Ihnen, Herr Büttner möchte ich Folgen<strong>de</strong>s sagen. Punkt 1: Ich kenne keine Verwaltungsschwäche.<br />
Punkt 2: Ich kenne nur effizient geführte Verwaltungsvorgänge<br />
und weniger effizient geführte Verwaltungsvorgänge. Das ist auch eine Frage <strong>de</strong>r<br />
Aufgabenkritik. Dazu kann man sich sehr weit ergießen.<br />
Herr Böttcher hat als Vertreter <strong>de</strong>s Städte— und Gemein<strong>de</strong>bun<strong>de</strong>s <strong>de</strong>n Kommunen<br />
einen Fragenkatalog zugearbeitet, mit <strong>de</strong>m wir uns in <strong>de</strong>r Verwaltung <strong>de</strong>r Stadt<br />
Wittstock sehr intensiv beschäftigt haben. Wir sind zu <strong>de</strong>m Ergebnis gekommen,<br />
dass 80 % <strong>de</strong>r Aufgaben, die in diesem Katalog stehen, vor Ort durch eine entsprechen<strong>de</strong><br />
Struktur erledigt wer<strong>de</strong>n können. Es wird immer die Frage gestellt: Wer kann<br />
es besser o<strong>de</strong>r wer kann es nicht besser? Das ist nicht die Frage, son<strong>de</strong>rn die Fach-
Landtag <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> P-EK2 5/<strong>19</strong> S. 40<br />
Enquete-Kommission 15.03.2013<br />
<strong>19</strong>. Sitzung Stenogr. Dienst/du/1e<br />
leute gehen dahin, wo die Aufgabe verortet ist, und nicht dorthin, wo <strong>de</strong>r Fachmann<br />
sitzt, um auf die Frage in <strong>de</strong>r Zeitung zusprechen zukommen. Das ist meine Frage.<br />
ich bin bei Herrn Petke, wenn es um die Frage geht, wo man in diesem Bereich eine<br />
gemeinsame Verwaltung aufbauen kann, um diese Aufgaben in <strong>de</strong>r Fläche wahrzunehmen.<br />
Dazu ist eine Kooperation mit <strong>de</strong>n Erfahrungen, die die Verwaltung mit sich<br />
bringen, gut in <strong>de</strong>r Lage.<br />
Vorsitzen<strong>de</strong>r:<br />
Frau Lange.<br />
Frau Lange (Kooperatives Mittelzentrum Pritzwalk-Wittstock/Dosse):<br />
Ich möchte eine Anmerkung zu Manfred Richter machen. Im 12. RWK-Bericht steht:<br />
§ 16 FAG gilt nicht ausschließlich für RWKs. Der Passus ist aufgenommen wor<strong>de</strong>n,<br />
wonach bei Investitionen, die zwingend notwendig sind, § 16 FAG für Regionale<br />
Wachstumskerne genommen wer<strong>de</strong>n kann o<strong>de</strong>r sollte.<br />
Zu Herrn Petke möchte ich anmerken: Man muss unterschei<strong>de</strong>n zwischen politischen<br />
Strukturen und Verwaltungsstrukturen. Das ist ein ganz wichtiger Punkt, <strong>de</strong>nn die<br />
letzte Gemein<strong>de</strong>gebietsreform — ich habe es schon einmal in diesem Ausschuss genannt<br />
wirkt bei einigen Bürgern noch sehr weit nach.<br />
Meiner Ansicht nach ist die Kooperation <strong>de</strong>r richtige Weg, um Verwaltungsstrukturen<br />
effektiver zu gestalten und aufzubauen. Wie Herr Böttcher schon gesagt hat, im Moment<br />
ist es aber so, dass noch rechtliche Grenzen vorhan<strong>de</strong>n sind. Wir sind im Moment<br />
dabei zu sagen, dass je<strong>de</strong> Kommune bzw. je<strong>de</strong> Verwaltung diese Lea<strong>de</strong>r-<br />
Funktion für bestimmte Themen übernimmt, um eine Spezialisierung zu haben.<br />
Das, was ich gut fin<strong>de</strong> und was man vielleicht aus<strong>de</strong>hnen sollte, ist dieses Programm<br />
für kleine und mittlere Städte und Kommunen. Wir als kommunaler Verbund sind darin<br />
aufgenommen wor<strong>de</strong>n und gezwungen, Investitionsmaßnahmen aufeinan<strong>de</strong>r abzustimmen.<br />
Das ist eine gute I<strong>de</strong>e, die auf an<strong>de</strong>re kommunale Verbün<strong>de</strong> o<strong>de</strong>r wie<br />
auch immer ausge<strong>de</strong>hnt wer<strong>de</strong>n sollte, damit Doppelstrukturen in Zukunft vermie<strong>de</strong>n<br />
wer<strong>de</strong>n.<br />
Vorsitzen<strong>de</strong>r:<br />
Herzlichen Dank. — Herr Dr. Thiel.<br />
Dr. Thiel (Kooperatives Mittelzentrum Pritzwalk-Wittstock/Dosse):<br />
Ich nehme das Recht in Anspruch, auch für Pritzwalk zu sprechen. Die Vermengung<br />
zwischen steuerungs- und dienstleistungsrelevanten, also verwaltungsbürokratischen<br />
Belangen, <strong>de</strong>n Steuerungsdienstleistungsfunktionen, und damit die Frage, wer welche<br />
Aufgaben in welcher Qualität und in welcher Zeit im Sinne späterer Fallzahlen<br />
erledigen kann, in Verbindung zu bringen mit kommunalen Strukturen gera<strong>de</strong> hier, ist<br />
meiner Ansicht nach wenig zielführend.
Landtag <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> P-EK2 5/<strong>19</strong> S. 41<br />
Enquete-Kommission 15.032013<br />
<strong>19</strong>. Sitzung Stenogr. Dienst/du/Ie<br />
Ich hatte das vorhin ganz kurz ange<strong>de</strong>utet. Wir sind hier in <strong>de</strong>r Fläche. Trotz<strong>de</strong>m<br />
müssen wir in <strong>de</strong>r Fläche die gleichen Aufgaben und Lösungen anbieten, wie an<strong>de</strong>rnorts.<br />
Dafür brauchen wir eigene Lösungen. Die Kooperation im Sinne von, wir<br />
übernehmen sozusagen anteilig Aufgaben wahr, ohne die pflichtigen Dinge zu vergessen,<br />
ist <strong>de</strong>r entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Punkt. Ich <strong>de</strong>nke nicht, dass man solche Dinge, wie<br />
<strong>de</strong>n Steuerungsdienst erhöhen, <strong>de</strong>n Umfang <strong>de</strong>r Verwaltung aber verschlanken o<strong>de</strong>r<br />
verän<strong>de</strong>rn sollte. Da kommen wir ganz schnell an die Grenze <strong>de</strong>r Kreise. Denn so<br />
groß sind wir hier. Pritzwalk und Wittstock sind ehemalige Kreisgrenzen. Die Folgen<br />
<strong>de</strong>r ehemaligen Fusion Pritzwalk Stadt mit Pritzwalk Land. Das war 2003.<br />
Wenn Herr Gehrmann sagt, das braucht seine Zeit, dann ist das auch so gemeint.<br />
Deshalb möchte ich an <strong>de</strong>r Stelle sagen: Uns steht es hier jetzt nicht zu, über Ämter<br />
und Gemein<strong>de</strong>n zu sprechen, die 3 000 bis 4 000 Einwohner groß sind. Denn 2003<br />
dürfte, um auf Herrn Petke zu antworten, im Rahmen <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>sbeobachtung auch<br />
schon bekannt gewesen sein, dass die Ämter, die knapp 5 000 Einwohner groß sind,<br />
in wenigen Jahren nicht mehr 5 000 Einwohner groß sein wer<strong>de</strong>n. Wir aber haben —<br />
und das kann man auch einmal sagen — immer noch eine kritische Menge. Wenn wir<br />
in wenigen Jahren möglicherweise weniger Einwohner haben wer<strong>de</strong>n, haben wir immer<br />
noch über 10 000 Einwohner. Damit kann ich zumin<strong>de</strong>st für Pritzwalk sagen: Wir<br />
sind leistungsfähig. Unsere Verwaltung wird jetzt schon verschlankt.<br />
Abschließend noch ein Hinweis: Wir hatten vorhin kurz über die EU-<br />
Dienstleistungsrichtlinie gesprochen. Natürlich muss im Rahmen <strong>de</strong>r Funktionalreform<br />
und mit Blick auf das Konnexitätsprinzip berücksichtigt wer<strong>de</strong>n: Wer Leistung<br />
bestellt und überträgt, <strong>de</strong>r muss sie auch bezahlen.<br />
Vorsitzen<strong>de</strong>r:<br />
Vielen Dank. Ich schließe damit <strong>de</strong>n Tagesordnungspunkt und unterbreche die Sitzung<br />
für die Mittagspause.<br />
(Unterbrechung: 12.32 Uhr bis 13.20 Uhr )<br />
Vorsitzen<strong>de</strong>r:<br />
Meine Damen und Herren, wir setzen die Sitzung fort. Vor Eintritt in <strong>de</strong>n nächsten<br />
Tagesordnungspunkt hat <strong>de</strong>r Vertreter <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>sregierung um das Wort gebeten.<br />
Herr Keseberg, bitte.<br />
Herr Keseberg (Ministerium <strong>de</strong>s Innern):<br />
Ich möchte gern etwas sagen, um Irritationen vorzubeugen, weil § 16 FAG hier mehrfach<br />
angesprochen wur<strong>de</strong>. § 16 FAG ist nach wie vor ein „Nothilfetopf". Das ist auch<br />
die Überschrift, die weiterhin darüber steht, und die Grundvoraussetzung dafür. Er ist<br />
kein För<strong>de</strong>rtopf, aus <strong>de</strong>m etwa die Regionalen Wachstumskerne geför<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n.<br />
Der Gesetzgeber hat <strong>de</strong>n Paragraphen für investive Zwecke geöffnet. Es war vorher<br />
überhaupt nicht möglich, Geld für Investitionen auszureichen, die in bestimmten Gemein<strong>de</strong>n<br />
von ganz großer Be<strong>de</strong>utung sind, unter an<strong>de</strong>rem wenn sie über die Gemein<strong>de</strong>grenzen<br />
hinausgehen, etwa in <strong>de</strong>n Regionalen Wachstumskernen. Nur das ist
Landtag <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> P-EK2 5/<strong>19</strong> S. 42<br />
Enquete-Kommission 15.03.2013<br />
<strong>19</strong>. Sitzung Stenogr. Dienst/du/le<br />
die Bezugnahme darauf. Wenn das manchmal etwas falsch dargestellt wird in an<strong>de</strong>ren<br />
Unterlagen, Frau Lange, ist das nicht die gesetzliche Intention <strong>de</strong>s § 16 FAG.<br />
Vorsitzen<strong>de</strong>r:<br />
Danke schön. Ich <strong>de</strong>nke, das hat einige aufgeworfene Fragen mit beantwortet.<br />
Ich rufe Tagesordnungspunkt 5 auf.<br />
Vortrag zum Thema „Zukunft <strong>de</strong>r Daseinsvorsorge"<br />
Dazu liegen Ihnen die Präsentationsfolien (Anlage 4), die wir Ihnen gestern zugesandt<br />
haben, vor. Ich begrüße ganz herzlich Herrn Prof. Dr. Rainer Winkel. Er ist <strong>de</strong>r<br />
Leiter <strong>de</strong>s Deutschen Instituts für Stadt und Raum. Herzlich willkommen hier bei uns.<br />
In unserer vergangenen Sitzung haben wir beschlossen, Herrn Prof. Dr. Winkel zu<br />
diesem Thema anzuhören. Der Auftrag <strong>de</strong>s Landtages sieht vor, uns kritisch mit <strong>de</strong>r<br />
Frage <strong>de</strong>r künftigen Ausgestaltung <strong>de</strong>r Daseinsvorsorge auseinan<strong>de</strong>rzusetzen. Dankenswerterweise<br />
steht uns Herr Prof. Dr. Winkel hier in Heiligenhabe für einen maximal<br />
20-minütigen Vortrag zur Verfügung. Anschließend haben wir, wie geübt, Möglichkeit<br />
zu Diskussion und Fragestellungen. - Herr Prof. Dr. Winkel, das Wort geht an<br />
Sie.<br />
Prof. Dr. Winkel (Deutsches Institut für Stadt und Raum e. V.):<br />
Ich danke Ihnen, dass ich hier zum Vortrag eingela<strong>de</strong>n wur<strong>de</strong>. Sie sind ein Gremium,<br />
das etwas bewegen will. Ich bin Überzeugungstäter und freue mich immer, wenn ich<br />
dazu einen Beitrag leisten und ein bisschen anregen kann, was man machen könnte.<br />
Zu meinem Vortrag: Ich möchte zunächst ganz kurz auf die Wirkungen und Rahmenbedingungen<br />
eingehen, dann fünf Bereiche ansprechen, die ich für beson<strong>de</strong>rs relevant<br />
erachte, in <strong>de</strong>nen es große Probleme gibt, die auf uns zukommen wer<strong>de</strong>n, und<br />
darlegen, wie man mit Ihnen umgehen kann. Danach schließe ich mit einem kleinen<br />
Resümee und Empfehlungen meine Ausführungen.<br />
Die wesentlichen Wirkungen sind bekannt: Durch <strong>de</strong>n <strong>de</strong>mographischen Wan<strong>de</strong>l haben<br />
wir einen Rückgang <strong>de</strong>r Bevölkerung und eine Alterung <strong>de</strong>r Bevölkerung zu verzeichnen.<br />
Dadurch entstehen zum Teil Bedarfsverän<strong>de</strong>rungen. Denken Sie einmal an<br />
die vielen Senioren. Wir haben unausgelastete Infrastrukturen, Leerstand. Nun muss<br />
man sagen: Wenn Infrastruktur nicht ausgelastet ist und es dadurch nicht gera<strong>de</strong> zu<br />
Funktionsstörungen kommt, muss das gar nicht schlecht sein. Man kann Leerstand<br />
o<strong>de</strong>r Unterauslastung häufig für qualitative Verbesserungen nutzen. Ich nenne ein<br />
Beispiel: In einem leeren Schwimmbad zu ba<strong>de</strong>n, ist angenehmer, als in einem vollen<br />
Schwimmbad zu ba<strong>de</strong>n. Das muss sich aber eine Gemein<strong>de</strong> leisten können.<br />
Das Problem ist, dass <strong>de</strong>r <strong>de</strong>mographische Wan<strong>de</strong>l ten<strong>de</strong>nziell weniger Einnahmen<br />
für die öffentliche Hand bewirkt. Weniger Einwohner heißt, weniger Lohn- und Einkommensteuer.<br />
Ältere zahlen auch weniger Lohn- und Einkommenssteuern. Weniger
Landtag <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> P-EK2 5/<strong>19</strong> S. 43<br />
Enquete-Kommission 15.03.2013<br />
<strong>19</strong>. Sitzung Stenogr. Dienst/du/le<br />
Einwohner heißt weniger Schlüsselzuweisungen, weniger Personen, die Gebühren<br />
und Beiträge entrichten. Im Fall von binnenmarktorientierten Betrieben gehen<br />
dadurch die Gewerbe- und Umsatzsteuern zurück.<br />
Das große Problem liegt darin, dass die Bevölkerungsanzahl mit einer <strong>de</strong>r wesentlichen<br />
Kriterien für <strong>de</strong>n Län<strong>de</strong>rfinanzausgleich ist. Wenn die Anzahl <strong>de</strong>r Bevölkerung<br />
zurückgeht, gehen auch die Mittel zurück. Gleichzeitig haben wir in <strong>de</strong>n neuen Bun<strong>de</strong>slän<strong>de</strong>rn<br />
das Problem, dass bis 20<strong>19</strong> <strong>de</strong>r Solidarpakt ausläuft. Das Land Sachsen<br />
hat in Anbetracht <strong>de</strong>s Bevölkerungsrückganges und <strong>de</strong>s Auslaufens <strong>de</strong>s Solidarpaktes<br />
berechnet, dass von 2006 bis 20<strong>19</strong> die Lan<strong>de</strong>seinnahmen um etwa 27 % zurückgehen<br />
wer<strong>de</strong>n. In Mecklenburg-Vorpommern wer<strong>de</strong>n die Lan<strong>de</strong>seinnahmen um 25 %<br />
zurückgehen. Das wird in <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> wahrscheinlich nicht viel an<strong>de</strong>rs sein. Das<br />
große Problem ist: Wenn die Mittel aus <strong>de</strong>m Län<strong>de</strong>rfinanzausgleich zurückgehen,<br />
gehen auch die Mittel zurück, die für <strong>de</strong>n kommunalen Finanzausgleich verfügbar<br />
sind. Für viele Kommunen im ländlichen Raum sind die Mittel aus <strong>de</strong>m kommunalen<br />
Finanzausgleich die größte und wichtigste Einnahmegröße.<br />
Zur Wirkung: Wir haben die Situation, dass, wenn die Auslastung von Infrastruktur<br />
zurückgeht, die Betriebs- und Unterhaltungskosten nicht zurückgehen. Sie bleiben<br />
weitgehend gleich. Wir haben eine weitere Situation: Die Mittel sind knapp, also besteht<br />
<strong>de</strong>r Zwang zur Anpassung durch Schließung. Das ist nicht selten. In <strong>de</strong>n Städten<br />
sehe ich das als Komfortverlust. Wenn Sie dort eine Schule schließen - trotz aller<br />
Elternproteste -, ist es ein Komfortverlust. Wenn Sie aber im ländlichen Raum eine<br />
Schule schließen, müssen Sie berücksichtigen, dass viele Einrichtungen am Ort nur<br />
einmal vorhan<strong>de</strong>n sind. Machen sie dicht, ist die Einrichtung weg. Die Bevölkerung<br />
kann diese Leistungen dann nur noch beanspruchen, wenn sie sehr weite Wege zurücklegt.<br />
Deswegen ist dieser Wegfall von Einrichtungen <strong>de</strong>r Daseinsvorsorge im<br />
ländlichen Raum meistens verbun<strong>de</strong>n mit einem hohen Abbau von Lebensqualität.<br />
Ländliche Räume haben ein weiteres Problem: Auf kleinen Größen <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong>n<br />
können häufig keine optimalen betriebswirtschaftlichen Größen gebil<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n. Daher<br />
sind die Aufwendungen pro Einwohner höher. Insofern stehen die ländlichen<br />
Räume noch stärker unter <strong>de</strong>m Druck, sich ggf. durch Schließung anzupassen. Man<br />
muss aber auch sagen: So schlimm muss es aber nicht kommen. Wir haben in<br />
Deutschland mittlerweile 35 Jahre Erfahrung im Umgang mit <strong>de</strong>m <strong>de</strong>mographischen<br />
Wan<strong>de</strong>l. Ich selbst bin schon 30 Jahre dabei. Aber es gab Leute, die schon vorher<br />
angefangen haben.<br />
lch möchte jetzt die fünf Bereiche ansprechen, die ich etwas näher behan<strong>de</strong>ln möchte.<br />
Ich beginne mit <strong>de</strong>n Schulen. Wenn die Anzahl <strong>de</strong>r Schüler zurückgeht, ist es häufig<br />
so, dass man Schulen schließt und die restlichen Schüler auf die verbleiben<strong>de</strong>n<br />
Schulen verteilt wer<strong>de</strong>n, die dann wie<strong>de</strong>r voll sind. Daraus entstehen Probleme: Es<br />
gibt weite Schulwege und teuren Schülertransport. Wir müssen eines sehen: Ob ein<br />
Schüler Abitur macht o<strong>de</strong>r nicht, hängt nicht nur von <strong>de</strong>r Begabung ab, son<strong>de</strong>rn<br />
nachweislich auch von <strong>de</strong>r Erreichbarkeit <strong>de</strong>s Gymnasiums o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r weiterführen<strong>de</strong>n<br />
Schule. Deswegen ist es wichtig, eine ortsnahe Schulversorgung zu sichern und zu<br />
erhalten.
Landtag <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> P-EK2 5/<strong>19</strong> S. 44<br />
Enquete-Kommission 15.03.2013<br />
<strong>19</strong>. Sitzung Stenogr. Dienst/du/1e<br />
Es ist an Grundschulen am einfachsten und eher machbar mit Kleinschulen, mit jahrgangsübergreifen<strong>de</strong>n<br />
Klassen. Allerdings sollten dazu die Klassensoligrößen herabgesetzt<br />
wer<strong>de</strong>n. Kleinschulen haben eine Reihe von Nachteilen. Da fehlt <strong>de</strong>r pädagogische<br />
Austausch. Sie sind zu teuer in <strong>de</strong>r Unterhaltung von Sekretariat, Verwaltung<br />
und Hausmeisterdiensten. Deswegen wäre es richtig, dass sich Kleinschulen zu<br />
Schulverbün<strong>de</strong>n zusammenschließen. Dann kann man es handhaben und es ist<br />
auch mit machbaren Kosten möglich.<br />
Durch <strong>de</strong>n Schülerrückgang haben wir in <strong>de</strong>n Schulen Räume, die wir nicht mehr<br />
benötigen. Es wäre sinnvoll, diese zur qualitativen Verbesserung zu verwen<strong>de</strong>n. Wir<br />
wer<strong>de</strong>n in Deutschland, um allein in <strong>de</strong>r EU bestehen zu können, wohl o<strong>de</strong>r übel<br />
über kurz o<strong>de</strong>r lang flächen<strong>de</strong>ckend <strong>de</strong>n jahrgangsübergreifen<strong>de</strong>n Unterricht einführen<br />
müssen. Jahrgangsübergreifen<strong>de</strong>r Unterricht braucht mehr Raumkapazitäten. In<br />
<strong>de</strong>n Schulen, in <strong>de</strong>nen die Schülerzahlen zurückgehen, haben wir die Raumkapazitäten.<br />
Also sollten wir sie dafür nutzen.<br />
Ein weiterer Aspekt ist folgen<strong>de</strong>r: Mit Blick auf die Raumkapazitäten wer<strong>de</strong>n Kin<strong>de</strong>rgärten<br />
und Grundschulen zusammengefasst. In Skandinavien wird das häufig praktiziert.<br />
Skandinavien hat immer Spitzenplätze in <strong>de</strong>r PISA-Studie. Warum nicht bei<br />
uns, wenn man dazu die Raumkapazitäten hat?<br />
Außer<strong>de</strong>m ist es sinnvoll, unterschiedliche Schulformen in einem Gebäu<strong>de</strong>komplex<br />
zusammenzufassen, bevor eine Schule geschlossen wird. Das passiert teilweise<br />
schon. Aber man könnte noch ein Stück weitergehen, in<strong>de</strong>m man einen gemeinsamen<br />
Lehrerpool bil<strong>de</strong>t. Ich weiß, wie schwierig es ist, einen Gymnasiallehrer gleichzeitig<br />
in <strong>de</strong>r Mittelschule unterrichten zu lassen.<br />
Wichtig ist Flexibilität. Bemerkenswert für mich ist Thüringen. Thüringen gibt keine<br />
Sollklassengröße mehr vor, son<strong>de</strong>rn die Schulen erhalten einen Lehrerpool und können<br />
ihre Klassengrößen selbst bestimmen. Das hat <strong>de</strong>n Vorteil, wenn Sie einmal einen<br />
Jahrgang mit niedrigen Schülerzahlen haben, haben Sie eben eine Grundschulklasse<br />
nur mit 12 Kin<strong>de</strong>rn. Dann müssen die an<strong>de</strong>ren Klassen mehr Schüler haben.<br />
Im Laufe <strong>de</strong>r Zeit gleicht es sich wie<strong>de</strong>r aus. Nordrhein-Westfalen will jetzt auch diesen<br />
Weg gehen. Die Schulen erhalten ein Lehrer-Stun<strong>de</strong>n-Deputat und können entschei<strong>de</strong>n,<br />
wie sie ihre Klassen daraus bil<strong>de</strong>n.<br />
Letzter Punkt. Bevor ein Gymnasium o<strong>de</strong>r eine Berufsschule dicht gemacht wer<strong>de</strong>n,<br />
möchte ich anregen: Die Fächer, die an Gymnasien und Berufsschulen unterrichtet<br />
wer<strong>de</strong>n, sind vom Lehrinhalt zum Teil i<strong>de</strong>ntisch. Warum dann nicht Berufsschüler und<br />
Gymnasiasten in geeigneten Fächern gemeinsam unterrichten, wie es von Bildungsexperten<br />
längst vorgeschlagen wird?<br />
Der nächste Punkt betrifft die medizinische Versorgung. Auch da gibt es große Probleme.<br />
Im ländlichen Raum haben wir einfach zu wenige Hausärzte. Es fehlt uns <strong>de</strong>r<br />
Nachwuchs. Fachärzte haben wir in <strong>de</strong>r Fläche überhaupt nicht mehr, son<strong>de</strong>rn nur<br />
noch in <strong>de</strong>n Zentren und mit langen Wegezeiten und langen Wartezeiten auf Termine.<br />
Das Problem wird noch größer, <strong>de</strong>nn die Hausärzte sind im Durchschnitt verhältnismäßig<br />
alt. Viele sind über 50. Wir haben viel zu wenig Medizinstu<strong>de</strong>nten <strong>de</strong>r Allgemeinmedizin,<br />
um sie zu ersetzen. Wenn sie mit <strong>de</strong>m Studium fertig wer<strong>de</strong>n, geht
Landtag <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> P-EK2 5/<strong>19</strong> S. 45<br />
Enquete-Kommission 15.03.2013<br />
<strong>19</strong>. Sitzung Stenogr. Dienst/du/le<br />
ein Teil in die Pharmaindustrie und ein Teil ins Ausland, weil dort besser bezahlt wird.<br />
Daher wer<strong>de</strong>n wir wahrscheinlich bestenfalls nur je<strong>de</strong>n zweiten Hausarzt, <strong>de</strong>r in <strong>de</strong>n<br />
Ruhestand geht, zukünftig im ländlichen Raum ersetzen können. Hinzu kommt eine<br />
Verän<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s Ärzteprofils.<br />
Inzwischen sind mehr als 60 % <strong>de</strong>s ärztlichen Nachwuchses an <strong>de</strong>n Universitäten<br />
weiblich mit steigen<strong>de</strong>r Ten<strong>de</strong>nz. Sie haben ein an<strong>de</strong>res Interessenprofil. Sie wollen<br />
nicht mehr die typische Einzelpraxis aufmachen, son<strong>de</strong>rn sie wollen lieber eine geregelte<br />
Arbeitszeit als Angestellte. Das können wir im ländlichen Raum verhältnismäßig<br />
schwer bieten. Wenn man im ländlichen Raum die Schulen dicht macht, und Schulen<br />
schwer erreichbar sind, bekommen sie in so einer Gemein<strong>de</strong> überhaupt keinen Arzt<br />
mehr, je<strong>de</strong>nfalls keinen jungen, <strong>de</strong>r einen alten Arzt ersetzen soll.<br />
Jetzt könnte man sagen, die Bevölkerung geht zurück, dann brauchen wir weniger<br />
medizinischen Versorgungsaufwand. Das stimmt nicht. Die Bevölkerung wird immer<br />
älter, und mit <strong>de</strong>m Alter steigt <strong>de</strong>r medizinische Versorgungsbedarf. Insofern ist es<br />
schwierig.<br />
Der Ansatz, um <strong>de</strong>n ländlichen Raum <strong>de</strong>nnoch zukunftsfähig zu machen, ist vor allen<br />
Dingen die Optimierung <strong>de</strong>r ärztlichen Leistungskraft. Der beste Ansatz sind diese<br />
beson<strong>de</strong>rs ausgebil<strong>de</strong>ten Versorgungsassistenten. Es gibt das Mo<strong>de</strong>ll VERAH und<br />
das Mo<strong>de</strong>ll AGNES. Eigentliche meinen sie das gleiche: Bei einfachen Behandlungen<br />
und einfachen Untersuchungen von chronisch Kranken und nicht so gravierend<br />
Erkrankten sollten die Hausarztbesuche durch eine VERAH erfolgen. Sie fährt zum<br />
Patienten, macht diese Untersuchungen, ist aber gleichzeitig, wenn sie beim Patienten<br />
ist, telematikmäßig mit <strong>de</strong>r Arztpraxis verbun<strong>de</strong>n, sodass dadurch die medizinische<br />
Versorgungsleistung nicht reduziert wird. Dadurch hat <strong>de</strong>r Arzt mehr Zeit und<br />
kann mehr Patienten versorgen. Denken Sie daran: Nur je<strong>de</strong>r zweite Hausarzt wird<br />
wahrscheinlich ersetzt wer<strong>de</strong>n.<br />
Ein weiterer Punkt ist, dass die Ärzte ein abgestimmtes Diagnoseverfahren und ein<br />
einheitliches EDV-Programm verwen<strong>de</strong>n sollten. Das spart Doppeluntersuchungen<br />
und erhöht die Effizienz. Das funktioniert übrigens in Südbran<strong>de</strong>nburg hervorragend,<br />
zum Beispiel beim Netzwerk nie<strong>de</strong>rgelassener Ärzte Südbran<strong>de</strong>nburg.<br />
Ein weiterer Ansatz ist die Ausweitung von Mehrbehandlerpraxen. Das sind Großpraxen,<br />
die die Voraussetzungen haben, um auch Ärzte anzustellen. Wenn man hört,<br />
dass viele junge Nachwuchsärzte gern in einem Angestelltenverhältnis wären, könnte<br />
man mit Mehrbehandlerpraxen auch junge Ärzte und Ärztinnen in <strong>de</strong>n ländlichen<br />
Raum hineinholen.<br />
Ein weiterer Punkt betrifft die Kooperation von Hausarztpraxen mit Krankenhäusern.<br />
Das geht auch. Das heißt, dass ein Facharzt aus <strong>de</strong>m Krankenhaus an bestimmten<br />
Tagen in Landarztpraxen Dienst macht. Damit bekommen wir die Facharztversorgung<br />
wenigstens etwas wie<strong>de</strong>r in die Fläche <strong>de</strong>r ländlichen Räume hinein.<br />
Zu<strong>de</strong>m wäre es schön, wenn die Bun<strong>de</strong>slän<strong>de</strong>r gemeinsam mit <strong>de</strong>m Bund auf die<br />
Krankenkassen einwirken wür<strong>de</strong>n, diesen enormen Bürokratieaufwand, <strong>de</strong>r sich mit<br />
<strong>de</strong>r Zeit entwickelt hat und die Ärzte sehr hoch belastet und ihnen Zeit für die medizi-
Landtag <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> P-EK2 5/<strong>19</strong> S. 46<br />
Enquete-Kommission 15.03.2013<br />
<strong>19</strong>. Sitzung Stenogr. Dienst/duße<br />
nische Versorgung nimmt, zurückzuschrauben. Das können aber nur Bund und Län<strong>de</strong>r<br />
gemeinsam.<br />
Was man weiter machen kann, ist eine enge Zusammenarbeit zwischen Bürgermeister<br />
und ansässigen Ärzten. Aufgrund dieser engen Zusammenarbeit ist es zum Beispiel<br />
Anfang <strong>de</strong>s letzten Jahrzehntes <strong>de</strong>m Bürgermeister von Elsterwerda in Südbran<strong>de</strong>nburg<br />
gelungen, innerhalb von drei Jahren <strong>de</strong>n drohen<strong>de</strong>n ärztlichen Notstand<br />
völlig zu beseitigen.<br />
Schließlich ist auch eine Kooperation zwischen Arztpraxen und Krankenhäusern<br />
sinnvoll. Das funktioniert in Südbran<strong>de</strong>nburg sehr gut mit <strong>de</strong>m Netzwerk nie<strong>de</strong>rgelassener<br />
Ärzte Südbran<strong>de</strong>nburg.<br />
Wenn die Hausärzte ganz ausgehen, muss man die Krankenhäuser auch für ambulante<br />
Versorgungstätigkeiten öffnen.<br />
Ich komme auf das Problem <strong>de</strong>r Versorgung <strong>de</strong>r Senioren zu sprechen: Die Anzahl<br />
<strong>de</strong>r Senioren wird bis 2030/2035 steigen. Sie leben schon alle. Insofern wissen wir<br />
das ganz sicher. Aufgrund <strong>de</strong>r hohen Alterung — Gott sei Dank, wer<strong>de</strong>n wir alle älter,<br />
das ist schön — steigt <strong>de</strong>r Hilfe- und Pflegebedarf. Der Hilfebedarf für Senioren wird<br />
heute zu etwa 85% von <strong>de</strong>n Familien erbracht. Zu 65% wird auch die Pflege durch<br />
Familienangehörige erbracht.<br />
Nun ist es aber so, dass die Familienangehörigen, die in erster Linie diese Leistungen<br />
erbringen — das sind nämlich Frauen zwischen 45 und 65 Jahren —, <strong>de</strong>mografisch<br />
bedingt, in <strong>de</strong>n nächsten Jahren <strong>de</strong>utlich zurückgehen wer<strong>de</strong>n. Gleichzeitig sind<br />
viele Junge Pendler o<strong>de</strong>r sind aufgrund <strong>de</strong>r beruflichen manchmal nicht so schönen<br />
Bedingungen weggezogen. Dadurch leben heute viele Alte im ländlichen Raum allein.<br />
Das große Problem ist: Die Hilfe von Familien als Hauptleistungsträger von Hilfe und<br />
Pflege geht, <strong>de</strong>mografisch bedingt, zurück. Gleichzeitig wer<strong>de</strong>n die Alten immer älter<br />
und hilfebedürftiger. Wenn die Hilfe durch die Familie zurückgeht, heißt das, dass<br />
zukünftig mehr alte Menschen stationär versorgt wer<strong>de</strong>n müssen und mehr alte Menschen<br />
früher stationär versorgt wer<strong>de</strong>n müssen. Wenn sie stationär versorgt wer<strong>de</strong>n,<br />
haben wir das Problem, dass die Renten dafür häufig nicht ausreichen. Dann muss<br />
die Sozialhilfe — also Kreis und Kommune — einspringen. Diese fehlen<strong>de</strong> Kosten<strong>de</strong>ckung<br />
wird künftig zunehmen. Denken sie nur an die vielen gebrochenen Erwerbsbiografien,<br />
Arbeitslosigkeit. Viele Beschäftigte sind im Niedriglohnsektor. Frühverrentung:<br />
Wir haben eine gesetzliche Vorlage, wonach die Renten gegebenenfalls um<br />
20% gekürzt wer<strong>de</strong>n. Es ist keine gesetzliche Vorlage, son<strong>de</strong>rn es ist schon Gesetz.<br />
Bis 20% kann die Rente zusätzlich gekürzt wer<strong>de</strong>n. Deswegen wird das Problem<br />
sein, dass die Kosten im Sozialbereich für die stationäre Unterbringung von Senioren<br />
<strong>de</strong>utlich zunehmen wer<strong>de</strong>n.<br />
Da gibt es die Absurdität: Die öffentliche Hand muss enorm viel bezahlen für eine<br />
Versorgungsleistung, die die alten Menschen eigentlich gar nicht haben wollen. Denn<br />
welcher alte Mensch möchte schon ins Heim?
Landtag <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> P-EK2 5/<strong>19</strong> S. 47<br />
Enquete-Kommission 15.03.2013<br />
<strong>19</strong>. Sitzung Stenogr. Dienst/du/1e<br />
Daher kann <strong>de</strong>r Ansatz für die Zukunft eigentlich nur sein zu versuchen, soweit wie<br />
möglich die Voraussetzungen für eine Verlängerung <strong>de</strong>r eigenständigen Haushaltsführung<br />
zu verbessern. Zum einen ist es kostengünstiger, zum an<strong>de</strong>ren entspricht es<br />
viel mehr <strong>de</strong>n Wünschen und <strong>de</strong>n Bedürfnissen <strong>de</strong>r alten Bevölkerung.<br />
Ein wichtigster Punkt ist: Wir brauchen im ländlichen Raum altengerechte Wohnungen.<br />
Im ländlichen Raum gibt es nur sehr wenige barrierefreie Wohnungen. Da<br />
müssten wir was machen. Ein Ansatz, <strong>de</strong>r sich in vielen Gemein<strong>de</strong>n so langsam heraus<br />
bil<strong>de</strong>t, ist, dass sogenannte Kümmerinnen und Kümmerer dort tätig sind, die die<br />
alten Menschen aufsuchen und sich um sie kümmern, Essen auf Rä<strong>de</strong>r organisieren,<br />
gegebenenfalls Pflegebedarf organisieren, Haushaltshilfen organisieren.<br />
Das Problem ist nur: Für die Einrichtung <strong>de</strong>r Kümmerer haben wir bislang kein För<strong>de</strong>rgeld<br />
und kein Programm erhalten. Ehrenamtlich allein ist es nicht überall durchzubringen.<br />
Natürlich machen die Gemein<strong>de</strong>n viel. Das ist auch richtig. Nicht je<strong>de</strong><br />
Gemein<strong>de</strong> macht es, aber viele Gemein<strong>de</strong>n versuchen, Aktivitäten für Senioren zu<br />
initiieren, sei es die Einrichtung eines „Erzählcafs", gemeinsames Kochen und vieles<br />
mehr. Das ist alles richtig und sollte weiter ausgebaut wer<strong>de</strong>n. Natürlich braucht<br />
je<strong>de</strong> Gemein<strong>de</strong> dann auch einen Seniorenvertreter.<br />
Interessant ist <strong>de</strong>r Ansatz, dass sich Senioren selbst helfen, und zwar das rüstige<br />
Senioren bedürftigen Senioren im Rahmen eines Bonussystems helfen. Sie erhalten<br />
dafür Bonuspunkte. Wenn sie später alt und gebrechlich sind, können sie Bonuspunkte<br />
einlösen und dafür kostenlose Hilfe erhalten. Das funktioniert in Deutschland<br />
schon in einigen Gemein<strong>de</strong>n.<br />
Das Ehrenamt: Viele Ältere sind noch leistungsfähig und leistungswillig. Dieses Potenzial<br />
sollte man nutzen. Damit erhalten sie wie<strong>de</strong>r eine Aufgabe und sind in <strong>de</strong>r<br />
Gesellschaft integriert. Für viele ist das ganz wichtig. Diese Potenziale kann man<br />
auch nutzen, an<strong>de</strong>re Senioren, die Hilfe benötigen, zu unterstützen.<br />
Ein weiterer Punkt sind die Sportvereine. Die Sportvereine haben in <strong>de</strong>mografischer<br />
Hinsicht das Problem, das ihnen die Mitglie<strong>de</strong>r für <strong>de</strong>n Leistungssport ausgehen. Insofern<br />
sollten sie sich einer neuen Klientel, nämlich <strong>de</strong>r älteren Bevölkerung zuwen<strong>de</strong>n<br />
und Angebote im präventiven Gesundheitssport schaffen. Das hilft <strong>de</strong>n Alten,<br />
und die Sportvereine erhalten neue Aktivitäten. Insofern könnte es ein guter gegenseitiger<br />
Austausch sein.<br />
Ein weiterer Aspekt, <strong>de</strong>r ganz wichtig ist: Verschie<strong>de</strong>ne kommunale Wohnungsbaugesellschaften<br />
sind dazu übergegangen, einen speziellen Altenservice für ihre Wohnungen<br />
anzubieten. Für die alten Menschen bringt das einen Vorteil, für die öffentliche<br />
Hand eine Entlastung. Die Wohnungsbaugesellschaften haben <strong>de</strong>n Vorteil, dass<br />
dadurch ihre Wohnungen attraktiver und eher vermietbar wer<strong>de</strong>n. Das sind Sachen,<br />
die man machen kann.<br />
Außer<strong>de</strong>m sollte man die pflegen<strong>de</strong>n Familienmitglie<strong>de</strong>r dadurch unterstützen, dass<br />
man kostenlose Beratung und Schulung anbietet. Das, was wir ganz dringend in<br />
Deutschland brauchen, ist ein Ausbau <strong>de</strong>r Tagespflege, damit pflegen<strong>de</strong> Familienangehörige<br />
entlastet wer<strong>de</strong>n. Das wäre vorteilhaft.
Landtag <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> P-EK2 5/<strong>19</strong> S. 48<br />
Enquete-Kommission 15.03.2013<br />
<strong>19</strong>. Sitzung Stenogr. Dienst/du/1e<br />
Ich gehe auf einen weiteren Ansatz ein: Wasserversorgung, Trinkwasserversorgung<br />
und Abwasserentsorgung. Die großen Probleme sind folgen<strong>de</strong>: Wenn wir weniger<br />
Einwohner haben, haben wir auch weniger Trinkwasserentnahme. Dann bleibt das<br />
Wasser zu lange in <strong>de</strong>r Leitung. Das kann zu Verunreinigung und zur Wie<strong>de</strong>rverkeimung<br />
im Sommer führen. Dann ist das Wasser nicht mehr genießbar. Beim Abwasser<br />
haben wir das Problem: Wenn das Wasser zu wenig durchfließt, gibt es Verstopfungen<br />
und im Sommer Geruchsbelästigungen.<br />
Obwohl wir weniger Wasser entnehmen und weniger Abwasser einspeisen, bleiben<br />
die Kosten lei<strong>de</strong>r trotz<strong>de</strong>m weitgehend gleich. Sie müssen nur von weniger Personen<br />
getragen wer<strong>de</strong>n. Ich selbst habe einmal durchgerechnet, dass mit je<strong>de</strong>m Prozent<br />
eines Bevölkerungsrückgangs etwa die Kosten für Benutzer um 0,7% bis 0,9% steigen.<br />
Wenn die Bevölkerung um 20% zurückgeht, dann sind es 18% für Trinkwasser,<br />
18% für Abwasser. Das merkt <strong>de</strong>r einzelne Bürger.<br />
Hinzu kommen die hohen Standards. Sie wer<strong>de</strong>n gera<strong>de</strong> zukünftig für <strong>de</strong>n ländlichen<br />
Raum enorm hohe Anfor<strong>de</strong>rungen stellen. An an<strong>de</strong>rer Stelle wer<strong>de</strong> ich darauf kurz<br />
eingehen.<br />
Was können wir machen? Ganz wichtig sind Wasserwirtschaftspläne. Sie gibt es<br />
schon. Aber unsere Wasserwirtschaftspläne sind viel zu kurz. Sie müssen sich an<br />
<strong>de</strong>n Nutzungszeiträumen orientieren. Bei technischen Einrichtungen im Abwasserbereich<br />
o<strong>de</strong>r im Trinkwasserbereich — wenn wir da etwas neu bauen, sanieren o<strong>de</strong>r<br />
planen, sind das Nutzungszeiträume von 60, 70 o<strong>de</strong>r 80 Jahren — kann niemand so<br />
weit vorhersehen, aber wir können uns darauf einstellen durch mehr Flexibilität,<br />
durch Modulsysteme, Sachen zurück zu bauen, ohne dass Funktionsstörungen eintreten.<br />
Es gibt eine ganze Menge an Möglichkeiten.<br />
Außer<strong>de</strong>m müssen wir die technischen Möglichkeiten, die heute da sind, viel stärker<br />
nutzen. Ich möchte ein Beispiel nennen: Wir haben einen maro<strong>de</strong>n Abwasserkanal.<br />
Das ist nicht selten. Normalerweise müsste das Erdreich aufgebud<strong>de</strong>lt wer<strong>de</strong>n. Dann<br />
müsste es erneuert wer<strong>de</strong>n. Das kostet viel Geld. Es gibt die Möglichkeit, in <strong>de</strong>n alten<br />
Kanal dünne Rohre hineinzuschieben und dadurch zu verlegen. Dann muss man<br />
nicht überall aufbud<strong>de</strong>ln und kann umstellen auf eine Vakuumentwässerung.<br />
Dadurch könnte man eine sichere Entwässerung haben, selbst wenn <strong>de</strong>r Durchsatz,<br />
also das eingegebene Abwasser, <strong>de</strong>utlich zurückgeht. Ein weiteres Beispiel sind die<br />
Gefahren bei Verstopfungen von Abwasserleitungen bei Trennsystemen. Man muss<br />
die Möglichkeit vorsehen, dass man zeitweilig Regenwasser einleiten kann. Das ist<br />
nicht so aufwendig, als wenn man Trinkwasser einleiten wür<strong>de</strong>. Es gibt eine ganze<br />
Reihe von Möglichkeiten. Ich möchte hier nur ein paar Punkte ansprechen.<br />
Ein großes Problem ist, dass unsere ganzen Maßnahmen häufig nicht im Zusammenhang<br />
gesehen wer<strong>de</strong>n. Da haben wir schon die nächsten Probleme. Ein typisches<br />
Beispiel ist folgen<strong>de</strong>s: Heute wer<strong>de</strong>n mit schönem Aufwand wassersparen<strong>de</strong><br />
WC-Spülanlagen eingebaut. Das ist voll und ganz richtig. Wenn Sie aber eine Gegend<br />
haben, in <strong>de</strong>r das Abwasseraufkommen <strong>de</strong>utlich zurückgeht, bauen wassersparen<strong>de</strong><br />
WC-Spülanlagen ein und gleichzeitig geben Sie Trinkwasser in die Netze hinein,<br />
damit die Netze gespült wer<strong>de</strong>n, das sind Unsinnigkeiten, die passieren, wenn<br />
die Systeme nicht aufeinan<strong>de</strong>r abgestimmt sind.
Landtag <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> P-EK2 5/<strong>19</strong> S. 49<br />
Enquete-Kommission 15.03.2013<br />
<strong>19</strong>. Sitzung Stenogr. Dienst/du/1e<br />
Im ländlichen Raum sollten wir viel mehr darüber nach<strong>de</strong>nken, semizentrale Anlagen<br />
zu bauen, statt zentrale Anlagen, weil zentrale Anlagen eine lange Leitung haben, die<br />
viel problematischer sind.<br />
Der letzte Punkt <strong>de</strong>r Inhalte, die ich ansprechen möchte, sind die Standards. Ein Teil<br />
<strong>de</strong>r Probleme, die wir heute haben, gera<strong>de</strong> im ländlichen Raum, ist hausgemacht,<br />
insbeson<strong>de</strong>re durch Regelungen und hohe Standardvorgaben.<br />
Hierzu möchte ich die neuen Standardvorgaben im Abwasserbereich, die die EU vorgibt,<br />
benennen. Die EU fegt fest: Wenn Sie Wasser geklärt haben, und das Wasser in<br />
öffentliches Gewässer eingeleitet wird, richtet sich die Anfor<strong>de</strong>rung an die Klärung an<br />
die Wasserqualität <strong>de</strong>s öffentlichen Gewässers. Für die Städte ist das überhaupt kein<br />
Problem. Sie liegen meistens an Wasserläufen, die sowieso kein tolles Wasser haben.<br />
Da wer<strong>de</strong>n die alten Richtwerte weitgehend erhalten bleiben. Aber im ländlichen<br />
Raum gibt es viele Siedlungen in <strong>de</strong>r Nähe von Quellflüssen, Quellbächen. Da gibt<br />
es gutes Wasser. Dementsprechend sind die Anfor<strong>de</strong>rungen viel höher. Das kann<br />
man heute alles machen, kostet aber enormes Geld. Ich bezweifele, dass ein Großteil<br />
<strong>de</strong>r ländlichen Kommunen das aus eigener Kraft zukünftig schultern kann.<br />
Ein ganz an<strong>de</strong>res Beispiel möchte ich anführen: Es wird häufig gesagt, Mensch, mit<br />
<strong>de</strong>m <strong>de</strong>mografischen Wan<strong>de</strong>l ist es gar nicht so schlimm. Guckt euch Kanada o<strong>de</strong>r<br />
Australien o<strong>de</strong>r Skandinavien an. Sie sind dünn besie<strong>de</strong>lt, und es funktioniert doch<br />
auch. Nun stellen sie sich einmal in Skandinavien eine Landstraße vor. Sie wollen mit<br />
<strong>de</strong>m Bus fahren. Sie brauchen keine Haltestelle. Sie brauchen nur zu winken. Der<br />
Bus nimmt sie mit. Sie können unterwegs aussteigen, wenn er hält, o<strong>de</strong>r er hält für<br />
sie. Das ist auch kein Problem. Versuchen sie das einmal in Deutschland: Kein Bus<br />
kann halten. Das ist gesetzlich verboten. Das geht gar nicht. In Deutschland können<br />
sie nur halten, wenn es eine Haltestelle gibt. Da je<strong>de</strong>s vierte Dorf nicht angeschlossen<br />
war, wollten wir neue Haltestellen einbauen. Daraufhin haben wir <strong>de</strong>n Standardwert<br />
bekommen. Wenn Sie heute außerhalb einer geschlossenen Ortschaft eine Haltestelle<br />
bauen, kostet je<strong>de</strong> Haltestelle etwa 70 000 bis 75 000 Euro, weil Sie nämlich<br />
rechts und links eine Standspur brauchen, auf die ein Lkw passt. Mit <strong>de</strong>n Standardvorgaben<br />
haben Sie Probleme.<br />
Ich möchte ein kurzes Resümee ziehen und einige Empfehlungen geben. Dann bleibe<br />
ich auch bei <strong>de</strong>r 20-minütigen Re<strong>de</strong>zeit. Wir haben grundsätzlich einen Bedarf an<br />
Entwicklungsplanungen. Das gilt für je<strong>de</strong> Gemein<strong>de</strong>. Die Entwicklungsplanung soll<br />
sich an die Infrastrukturnutzungsdauer orientieren. Die Infrastrukturnutzungsdauer<br />
wenn sie neu bauen o<strong>de</strong>r umfassend sanieren, von sozialer Infrastruktur, also bei<br />
Hochbauinfrastruktur, liegt bei Zeiträumen von 30, 40, o<strong>de</strong>r 50 Jahren. Bei technischer<br />
Infrastruktur sind sie teilweise noch weiter: 60, 70, 80 Jahre. Solange sind keine<br />
sicheren Vorhersagen möglich. Deshalb brauchen wir zukünftig viel mehr Flexibilität<br />
bei unseren Systemen. Wir müssen eine Flexibilität bei <strong>de</strong>n Kapazitäten haben,<br />
damit wir uns anpassen können, auch wenn es zurückgeht, ohne dass Funktionsstörungen<br />
entstehen. Das ganze sollte möglichst kostenwirksam sein. Wir brauchen außer<strong>de</strong>m<br />
eine Flexibilität in <strong>de</strong>r Nutzungsart, wonach man zum Beispiel eine nicht<br />
mehr benötigte Schule unproblematisch als Kin<strong>de</strong>rgarten o<strong>de</strong>r als Altentagesstätte<br />
umwan<strong>de</strong>ln kann. Wir brauchen mehr Flexibilität.
Landtag <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> P-EK2 5/<strong>19</strong> S. 50<br />
Enquete-Kommission 15.03.2013<br />
<strong>19</strong>. Sitzung Stenogr. Dienst/du/1e<br />
Ein weiterer Punkt ist: Wir brauchen mehr interkommunale und interregionale Zusammenarbeit.<br />
Da gibt es große Potenziale. Deswegen läuft <strong>de</strong>rzeit <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swettbewerb<br />
„Regionale Daseinsvorsorge". <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> ist auch mit einem Projekt daran<br />
beteiligt. Da gibt es große Potenziale.<br />
Alle sprechen immer über interkommunale Zusammenarbeit. Ich halte die interministerielle<br />
Zusammenarbeit für genauso wichtig und verbesserungsbedürftig. Versuchen<br />
Sie einmal eine Schule gleichzeitig als Kin<strong>de</strong>rgarten zu nutzen, wenn Sie sie zusammenführen,<br />
wie in Skandinavien. Dann haben Sie einmal die Kin<strong>de</strong>rtagesstätten-<br />
Richtlinie. Dann haben sie die Schulbaurichtlinien <strong>de</strong>r Län<strong>de</strong>r. Bei<strong>de</strong> Richtlinien passen<br />
überhaupt nicht zusammen und sind nicht aufeinan<strong>de</strong>r abgestimmt. Bei<strong>de</strong> Einrichtungen<br />
brauchen eine Versicherung. Für <strong>de</strong>n Kin<strong>de</strong>rgarten gelten ganz an<strong>de</strong>re<br />
Versicherungsmodalitäten als für die Schulen. Ein Beispiel: Wir brauchen eine wesentlich<br />
stärkere Zusammenarbeit und Abstimmung auch zwischen <strong>de</strong>n Ministerien<br />
und nicht nur zwischen <strong>de</strong>n Kommunen.<br />
Eine Entwicklungsplanung, die ich am Anfang meiner Ausführungen gefor<strong>de</strong>rt habe,<br />
bringt nur dann etwas, wenn sie aktuell ist. Daher muss die Entwicklungsplanung<br />
kontinuierlich fortgeschrieben wer<strong>de</strong>n. Die ganzen För<strong>de</strong>rprogramme, die Dorferneuerungsprogramme,<br />
sind nur sogenannte Einmalprogramme. Das heißt: Wenn die<br />
Programme abgeschlossen sind, passiert nichts mehr.<br />
Wie soll das finanziert wer<strong>de</strong>n? Das geht eigentlich nur dann, wenn sich die Kommunen<br />
zusammenschließen und kooperieren. Dann können Sie auch Außenstehen<strong>de</strong><br />
heranholen, <strong>de</strong>r Ihnen die Fortschreibung <strong>de</strong>r Entwicklungsplanung macht.<br />
Ein weiterer Punkt: Wir sollten unbedingt eine kritische Reflektion <strong>de</strong>r Standards vornehmen.<br />
Wir müssen uns durchaus überlegen, ob es nicht sinnvoll ist, unterschiedliche<br />
Standards für Verdichtungsräume und für ländliche Räume vorzugeben. Darüber<br />
sollte man nach<strong>de</strong>nken.<br />
Ein weiterer Punkt, <strong>de</strong>n ich für ganz wichtig halte, ist eine finanzielle Unterstützung<br />
dünn besie<strong>de</strong>lter Räume. Allein im Abwasserbereich wird es durch die neue EU-<br />
Richtlinie gar nicht an<strong>de</strong>rs gehen. Außer<strong>de</strong>m sollte ein besserer Lastenausgleich<br />
zwischen Verdichtungsräumen und ländlichen Räumen bestehen.<br />
Dazu hat die Kollegin Frau Prof. Dr. Färber von <strong>de</strong>r Verwaltungshochschule Speyer,<br />
die heute wegen irgendwelcher Flugstreiks lei<strong>de</strong>r verhin<strong>de</strong>rt ist — sie sollte heute hier<br />
sein -, einen sehr schönen Vorschlag für einen Dünnbesiedlungszuschlag für <strong>de</strong>n<br />
ländlichen Raum gemacht. Das halte ich für ganz wichtig und sinnvoll.<br />
Der letzte Punkt, <strong>de</strong>n ich anführen möchte, ist Folgen<strong>de</strong>r: Ein Land kann die Kommunen<br />
dabei unterstützen, zum Beispiel eine Broschüre heraus zu bringen, in <strong>de</strong>r die<br />
Probleme, die <strong>de</strong>r <strong>de</strong>mografische Wan<strong>de</strong>l hervorbringen kann, dargestellt wer<strong>de</strong>n<br />
und Konzepte, wie man damit umgeht. Das als Anleitung für die Kommunen. Ich verteile<br />
eine solche Broschüre. Das Land Sachsen hat für seine Kommunen diese Broschüren<br />
mit über 3 000 Exemplaren heraus gebracht. Das können an<strong>de</strong>re Län<strong>de</strong>r<br />
auch machen — Damit möchte ich meine Ausführungen been<strong>de</strong>n. Ich glaube, dann<br />
habe ich die Re<strong>de</strong>zeit eingehalten. Vielleicht haben sie einige Nachfragen.
Landtag <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> P-EK2 5/<strong>19</strong> S. 51<br />
Enquete-Kommission 15.03.2013<br />
<strong>19</strong>. Sitzung Stenogr. Dienst/du/le<br />
Vorsitzen<strong>de</strong>r:<br />
Vielen Dank. Jetzt besteht wie<strong>de</strong>r die Möglichkeit für Fragen und Statements. Wird<br />
das Wort gewünscht? Frau Nonnemacher und Herr Böttcher. Danach hätten Sie Gelegenheit,<br />
die Fragen gemeinsam zu beantworten.<br />
Abgeordnete Nonnemacher (B90/Grüne):<br />
Vielen Dank, Herr Vorsitzen<strong>de</strong>r. Sie haben in Ihren Ausführungen mehrfach darauf<br />
hingewiesen, dass wir zum Teil von sehr hohen Standards herunter müssten, weil sie<br />
sich entwicklungshemmend auswirken und weil wir sie überhaupt nicht mehr finanzieren<br />
können. Nun gibt es nichts Schwierigeres, als <strong>de</strong>n Bürokratieabbau. Das haben<br />
wir hier im Land erlebt, weil wir auch immer an Vorschriften stoßen, die von einer<br />
EU-Richtlinie kommen. Das ist Bun<strong>de</strong>sgesetzgebung. Das ist Lan<strong>de</strong>srecht. Das ist<br />
dieses. Das ist jenes. Da etwas konzertiert hin zu bekommen, wenn ich allein ihre<br />
Vorschläge für die medizinische Versorgung betrachte: Wie lange sind wir schon dabei,<br />
an dieser Sektorengrenze zwischen <strong>de</strong>m ambulanten und <strong>de</strong>m stationären Bereich<br />
zu feilen, das ist ein Projekt, dass immer noch nicht vorangekommen ist.<br />
Was ist Ihrer Meinung nach nötig, um so etwas konzertiert anzugehen? Bräuchten<br />
wir auf <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>sebene ein Demografieministerium? Wie könnte man das koordinieren,<br />
damit wirklich etwas passiert. Sonst bleiben wir im Sand <strong>de</strong>r verschie<strong>de</strong>nen<br />
fö<strong>de</strong>ralen Ebenen stecken.<br />
Vorsitzen<strong>de</strong>r:<br />
Herr Böttcher. Danach könnten Sie die Fragen gemeinsam beantworten, Herr Prof.<br />
Dr. Winkel.<br />
Herr Böttcher:<br />
Herr Prof. Dr. Winkel, neben Ihren heutigen Ausführungen habe ich mich mit einer<br />
Veröffentlichung aus <strong>de</strong>m Jahr 2008 befasst: Starke Städte schaffen Zukunftsfähigkeit<br />
<strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s. Das ist jetzt zwar nicht ganz vor<strong>de</strong>rgründig das heutige Thema, weil<br />
es um die Daseinsvorsorge allgemeiner Art geht. Trotz<strong>de</strong>m die Frage: Ist es erwiesen,<br />
dass die Leistungsfähigkeit <strong>de</strong>r öffentlichen und in diesem Fall gemeindlichen<br />
o<strong>de</strong>r kommunalen Verwaltung verstärkt wird, in<strong>de</strong>m man kreisfreie Städte einkreist.<br />
Darauf aufbauend die Frage: Welchen Zusammenhang sehen Sie zwischen Kompetenzen<br />
und Entwicklungsmöglichkeiten von Gemein<strong>de</strong>n? Ich nehme Gemein<strong>de</strong>n und<br />
in diesem Fall bestimmten Gemein<strong>de</strong>n, wie Mecklenburg-Vorpommern, <strong>de</strong>n kreisfreien<br />
Städten Kompetenzen weg. Wie wirkt sich das auf <strong>de</strong>ren Entwicklungsmöglichkeiten<br />
aus?<br />
Gibt es ein Zusammenhang zwischen Aufgabenbestand und Standortfaktor für die<br />
wirtschaftliche Ansiedlung o<strong>de</strong>r die Ansiedlung <strong>de</strong>r Bevölkerung? Damit möchte ich<br />
es erst einmal bewen<strong>de</strong>n lassen.
Landtag <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> P-EK2 5/<strong>19</strong> S. 52<br />
Enquete-Kommission 15.03.2013<br />
<strong>19</strong>. Sitzung Stenogr. Dienst/du/1e<br />
Prof. Dr. Winkel (Deutsches Institut für Stadt und Raum e. V.):<br />
Ich greife zunächst das Stichwort Demografie-Ministerium auf. Da habe ich Be<strong>de</strong>nken.<br />
Ich befürchte, dass wir dann eine neue Bürokratie bekommen, die das nicht einfacher<br />
macht. Daher wür<strong>de</strong> ich dafür plädieren, mehr Spielräume einzuräumen. Ich<br />
<strong>de</strong>nke an die bei<strong>de</strong>n Beispiele in Thüringen. Ich muss sagen, dass die Thüringer so<br />
flexibel gewor<strong>de</strong>n sind, liegt daran: Wir haben <strong>19</strong>98 für sie eine Untersuchung durchgeführt.<br />
Da habe ich nachgewiesen, dass sie, wenn sie ihre Schulbaurichtlinien erhalten,<br />
im ländlichen Bereich bald keine Grundschulen mehr und eine Sekundarschule<br />
überhaupt nicht mehr haben wer<strong>de</strong>n. Sie haben wirklich darauf reagiert. In<br />
Thüringen ist das gelockert wor<strong>de</strong>n. Sie haben jetzt eine an<strong>de</strong>re Situation. Sie sehen,<br />
Nordrhein-Westfalen ist auf <strong>de</strong>m Weg.<br />
Wir brauchen im Umgang mit <strong>de</strong>m <strong>de</strong>mografischen Wan<strong>de</strong>l einfach mehr Flexibilität.<br />
Es gibt nicht das Konzept, das überall passt. Das ist völliger Unsinn. Es gibt viele Anregungen,<br />
auch in dieser Broschüre, die ich habe herum gehen lassen. Aber man<br />
muss immer die örtliche Situation sehen. Man muss auf die örtlichen Bedingungen<br />
eingehen.<br />
Wir haben heute wenig Neubedarf. In erster Linie geht es um eine bessere und um<br />
eine sichere Ausnutzung <strong>de</strong>r bestehen<strong>de</strong>n Strukturen und eine Anpassung <strong>de</strong>r bestehen<strong>de</strong>n<br />
Strukturen. Die ist immer sehr individuell. Da muss man sehr auf die jeweiligen<br />
Bedingungen eingehen. Deswegen ist es riskant, dazu dogmatische Vorgaben<br />
zu machen. Wir müssen Rahmen vorgeben. Aber ansonsten brauchen die<br />
Kommunen einen größeren Freiraum.<br />
Wenn Sie die EU ansprechen, bekomme ich auch ganz große Be<strong>de</strong>nken. Ich bin mit<br />
Sicherheit ein großer Befürworter <strong>de</strong>r Europäischen Einigung und <strong>de</strong>s Zusammenschlusses.<br />
Aber wir sind in <strong>de</strong>r EU auch dabei, eine große Bürokratie aufzubauen.<br />
Manchmal habe ich Be<strong>de</strong>nken, ob die Leute, die dabei Entschei<strong>de</strong>n, wirklich die<br />
Tragweite, über die sie entschei<strong>de</strong>n, begriffen haben?<br />
Die Standards, die ich Ihnen für <strong>de</strong>n Abwasserbereich genannt habe, wird <strong>de</strong>r Großteil<br />
<strong>de</strong>r ländlichen Gemein<strong>de</strong>n nicht schaffen. Es kommen Kosten auf <strong>de</strong>n ländlichen<br />
Raum zu. Das trifft im En<strong>de</strong>ffekt auch die Län<strong>de</strong>r. Wenn eine Kommune zahlungsunfähig<br />
ist, greift die Lan<strong>de</strong>shoheit.<br />
Ich könnte mir vorstellen, dass bestimmte Richtlinien und Standards eventuell auch<br />
einmal wie<strong>de</strong>r zurück genommen wer<strong>de</strong>n müssten. In <strong>de</strong>r EU gab es eine Vorschrift,<br />
dass eine Gurke, wenn sie eine bestimmte Krümmung überschreitet, nicht verkauft<br />
wer<strong>de</strong>n darf. Daran sehen Sie, wohin dieser Bürokratismus teilweise hinführen kann.<br />
Die wesentlichen Rahmenbedingungen müssen vorgegeben wer<strong>de</strong>n. Wir können im<br />
Abwasserbereich nicht sagen: So, es ist alles egal. Nein, wir müssen schon bestimmte<br />
Vorgaben machen, aber wir müssen die Vorgaben an die beson<strong>de</strong>ren Bedingungen<br />
<strong>de</strong>r Örtlichkeiten etwas mehr anpassen. Das heißt: keine Aufhebung von Qualität,<br />
son<strong>de</strong>rn eine Qualität muss auch daran gemessen wer<strong>de</strong>n: Was kann <strong>de</strong>r Raum<br />
verkraften? Was ist <strong>de</strong>r Raum. Da muss man sich ein bisschen anpassen können.
Landtag <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> P-EK2 5/<strong>19</strong> S. 53<br />
Enquete-Kommission 15.03.2013<br />
<strong>19</strong>. Sitzung Stenogr. Dienst/du/le<br />
Wenn die sich auf Mecklenburg-Vorpommern und die Städte beziehen, muss ich sagen:<br />
Gera<strong>de</strong> angesichts <strong>de</strong>r Probleme, die wir haben, wer<strong>de</strong>n wir mehr freie Spielräume<br />
für die Kommunen brauchen, wenn wir mit diesen Herausfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>s<br />
<strong>de</strong>mografischen Wan<strong>de</strong>ls umgehen. Der Rahmen muss vorgegeben wer<strong>de</strong>n. Dass<br />
je<strong>de</strong> Kommune machen kann, was sie will, geht so auch nicht. Den Rahmen müssen<br />
wir schon vorgeben. Aber wir brauchen Spielräume, damit die Kommunen mehr<br />
Handlungsoptionen haben und sich besser auf die jeweiligen Bedingungen einstellen<br />
können. Ohne <strong>de</strong>m wird es gar nicht gehen. Man kann als Land auch so herangehen<br />
und sagen: Nicht immer nur Vorschriften vorgeben, son<strong>de</strong>rn wir können auch Anregungen<br />
geben.<br />
Wenn im öffentlichen Bereich irgendjemand zum Beispiel eine Baueingabe macht,<br />
dann wird ihm vorgesetzt, was er alles nicht darf. Das geht alles nicht. Man könnte im<br />
öffentlichen Bereich aber auch sagen: Die haben die Kenntnisse. Die sollen lieber<br />
Anregen, wie es geht. Das sollte man auch auf viele an<strong>de</strong>re Bereiche übertragen.<br />
Man sollte nicht darüber nach<strong>de</strong>nken, was nicht geht, son<strong>de</strong>rn im öffentlichen Bereich,<br />
auch von <strong>de</strong>r politischen Seite her wie auch von <strong>de</strong>r Verwaltungsseite darüber<br />
nach<strong>de</strong>nken: Wie kriegen wir das zum Laufen? Wie können wir es machen?<br />
Gera<strong>de</strong> im Umgang mit <strong>de</strong>m <strong>de</strong>mografischen Wan<strong>de</strong>l wäre es wichtig zu fragen: Wie<br />
kriegen wir es zum Laufen? Dann brauchen wir teilweise auch ein bisschen mehr<br />
Spielräume und ein bisschen mehr Freiräume. Wir wer<strong>de</strong>n das so nicht regeln können.<br />
Denken Sie nur einmal an die Stadtentwicklung. Früher war immer alles festgelegt.<br />
Dann gab es erfreulicherweise das Programm <strong>de</strong>r Stadtsanierung. Das Stadtsanierungsprogramm<br />
hatte einen wesentlichen Vorteil: Es musste ein Konzept vorgelegt<br />
wer<strong>de</strong>n, aber es gab große Freiräume. Es konnte auf die jeweilige örtliche Situation<br />
sehr gut ausgerichtet wer<strong>de</strong>n. Es gab ein ergänzen<strong>de</strong>s Programm soziale Stadt,<br />
Dorfentwicklung. Alles richtige Programme, weil sie einen enormen Spielraum an<br />
Flexibilität von vornherein vorgesehen haben. Das brauchen wir für viele an<strong>de</strong>re Bereiche<br />
auch. Wir können natürlich manche Sachen auch entkräften. Ich habe schon<br />
darauf hingewiesen, wenn wir in <strong>de</strong>r Hinsicht mehr Abstimmung und Kooperation<br />
zwischen <strong>de</strong>n Ministerien hätten.<br />
Herr Böttcher:<br />
Zu <strong>de</strong>m Zusammenhang zwischen Kompetenzen und Entwicklungsmöglichkeiten die<br />
Frage: Bringt die Einkreisung irgen<strong>de</strong>twas an Effizienzgewinn?<br />
Prof. Dr. Winkel (Deutsches Institut für Stadt und Raum e. V.):<br />
Wir hatten damals in <strong>de</strong>m Gutachten für Mecklenburg-Vorpommern gewisse Be<strong>de</strong>nken.<br />
Mecklenburg-Vorpommern ist eine spezielle Angelegenheit, <strong>de</strong>nn dieses Land<br />
hat gar nicht so viele Städte. Eigentlich braucht je<strong>de</strong>s Land einige Impulsgeber - ich<br />
will sie nicht unbedingt als Leuchttürme bezeichnen -, die ausstrahlen. Wenn man<br />
diese einkreist, ist natürlich die Handlungsfähigkeit um einiges eingeschränkter gegenüber<br />
einer Stadt, die selbst agieren kann. Bei <strong>de</strong>n wenigen größeren Städten, die<br />
Mecklenburg-Vorpommern hat, halte ich es für problematisch, sie einzukreisen, weil
Landtag <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> P-EK2 5/<strong>19</strong> S. 54<br />
Enquete-Kommission 15.03.2013<br />
<strong>19</strong>. Sitzung Stenogr. Dienst/du/1e<br />
dann diese Städte auch einer an<strong>de</strong>ren Bürokratie unterliegen. Ich glaube nicht, dass<br />
damit die Wirksamkeit, die sie haben könnten, verbessert wird, son<strong>de</strong>rn dass sie damit<br />
eher reduziert wird.<br />
Vorsitzen<strong>de</strong>r:<br />
Gibt es weitere Fragen zu diesem Tagesordnungspunkt?<br />
Herr Böttcher:<br />
Ich möchte noch eine Frage nachschieben, Hesse schreibt in seinem Gutachten<br />
2007 unter Bezugnahme auf Schleswig-Holstein, dass dort <strong>de</strong>r Gesetzgeber davon<br />
ausgegangen ist, dass Städte mit mehr als 20 000 Einwohnern - das trifft ähnlich wie<br />
auf das zu, was Sie eben sagten - in <strong>de</strong>r Lage wären, kreisliche Aufgaben absolut<br />
sicher zu erfüllen, und man wür<strong>de</strong> die Effizienz und die Gestaltungsmöglichkeiten für<br />
diese Räume mit <strong>de</strong>r Kernstadt haben, die ab 20 000 Einwohner auch Bauordnungsstadt<br />
ist.<br />
Sehen Sie das generell als Indiz dafür, dass die Leistungsfähigkeit großer und mittlerer<br />
kreisangehöriger Städte in <strong>de</strong>r Gesamtheit zu einem Effizienzgewinn und damit<br />
auch zu einem Potenzialgewinn für ländliche Räume beitragen kann?<br />
Prof. Dr. Winkel (Deutsches Institut für Stadt und Raum e. V.):<br />
Das könnte ich mir gut vorstellen. Sie meinen, dass diese Stadt dann auf <strong>de</strong>n ländlichen<br />
Raum ausstrahlt und für die Umlandgemein<strong>de</strong> Leistungen übernimmt. So etwas<br />
kann man in einigen Bun<strong>de</strong>slän<strong>de</strong>rn durchaus mit raumordnerischen Verträgen machen.<br />
Auch kleine Gemein<strong>de</strong>n können mit <strong>de</strong>n Nachbargemein<strong>de</strong>n Verträge abschließen,<br />
dass sie bestimmte Verwaltungsleistungen übernehmen, die dann effizient<br />
erbracht wer<strong>de</strong>n. Das kann ich mir für eine Stadt absolut vorstellen, darin sehe ich<br />
überhaupt kein Problem. Das dürfte auch juristisch kein Problem sein, es sei <strong>de</strong>nn,<br />
dass übergeordnete Vorgaben <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s diese Sache unterbin<strong>de</strong>n.<br />
Vorsitzen<strong>de</strong>r:<br />
Herr Petke und Herr Schippel.<br />
Abgeordneter Petke (CDU):<br />
Ich möchte kurz daran erinnern, dass es hier um Daseinsvorsorge ging. Diese Verwaltungsdinge<br />
gehören doch nicht zum engeren Bereich <strong>de</strong>r Daseinsvorsorge. Kollege<br />
Böttcher, bei Inhalten fin<strong>de</strong>n wir hier „Bildung", „Medizin", „Senioren", „Trinkwasser"<br />
usw. Das sind die Punkte, die wir speziell gehört haben. Das war auch <strong>de</strong>r Hintergrund,<br />
Professor Winkel heute einzula<strong>de</strong>n. Ich wür<strong>de</strong> etwas vorsichtig sein, ein<br />
an<strong>de</strong>res Thema jetzt zum Hauptthema zu erklären, zumal dies in <strong>de</strong>m Material, das<br />
wir vorgestellt bekommen haben, ausdrücklich gar nicht so vorgesehen ist. Also machen<br />
wir jetzt mündlich so eine Diskussion? Meine Empfehlung wäre, dass wir uns<br />
wirklich auf Daseinsvorsorge und auf diese Punkte konzentrieren. Ich fin<strong>de</strong> sehr inte-
Landtag <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> P-EK2 5/<strong>19</strong> S. 55<br />
Enquete-Kornmission 15.03.2013<br />
<strong>19</strong>. Sitzung Stenogr. Dienst/du/1e<br />
ressant, was die an<strong>de</strong>ren Län<strong>de</strong>r gera<strong>de</strong> im Bildungsbereich machen. Das kann ja<br />
durchaus auch ein Impuls für <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> sein.<br />
Vorsitzen<strong>de</strong>r:<br />
Herr Schippel.<br />
Abgeordneter Schippe] (SPD):<br />
Nur zu meinem Verständnis: Es gibt eine Funktion von Städten als Mittel- o<strong>de</strong>r Oberzentren,<br />
wo bestimmte Dinge vorgehalten wer<strong>de</strong>n, und es gibt die klassische Verwaltung<br />
mit ihren Aufgaben, wo <strong>de</strong>r Amtsarzt, das Veterinäramt, das Landwirtschaftsamt,<br />
eine untere Naturschutzbehör<strong>de</strong> etc. eingeordnet sind. Wenn ich das richtig verstan<strong>de</strong>n<br />
habe, geht es darum, zu sagen, ab welcher Größenordnung diese klassischen<br />
Verwaltungsaufgaben wirklich noch effizient gelöst wer<strong>de</strong>n können und für wie<br />
viele dieser Aufgaben man <strong>de</strong>nn noch die entsprechen<strong>de</strong>n Experten bekommt. Da<br />
erscheint mir etwas zweifelhaft - was Sie <strong>de</strong>m Kollegen Böttcher gegenüber bejaht<br />
haben -, dass das in Städten mit unter 25 000 o<strong>de</strong>r 30 000 Einwohnern überhaupt<br />
machbar wäre. Das wären für mich verschenkte Ressourcen.<br />
Prof. Dr. Winkel (Deutsches Institut für Stadt und Raum e. V.):<br />
Das hängt natürlich immer von <strong>de</strong>m betreffen<strong>de</strong>n Bun<strong>de</strong>sland ab, weil ja die Aufgaben<br />
in <strong>de</strong>n Städten unterschiedlich sind. Es ist nicht so, dass wir sagen könnten, in<br />
je<strong>de</strong>m Bun<strong>de</strong>sland ist ab dieser Größe ein Gesundheitsamt üblich. Es hängt auch<br />
ganz stark von <strong>de</strong>r Kommunalverfassung im jeweiligen Bun<strong>de</strong>sland ab. Ich könnte<br />
mir vorstellen, dass das in manchen Bun<strong>de</strong>slän<strong>de</strong>rn möglich ist, weil dort bestimmte<br />
Aufgaben gar nicht für diese Städte vorgesehen sind, son<strong>de</strong>rn beispielsweise in einem<br />
Regierungspräsidium konzentriert sind. Insofern kann man diese Frage nicht<br />
pauschal beantworten. In diesem Fall haben wir ein Gutachten für Mecklenburg-<br />
Vorpommern erstellt. Daher habe ich diese Frage mehr bezogen auf dieses Gutachten<br />
verstan<strong>de</strong>n. Sonst hätte ich mich vorsichtiger ausgedrückt und gesagt: Hier müssen<br />
wir in die jeweilige Kommunalordnung schauen, um zu sehen, was Städte dieser<br />
Größenordnung o<strong>de</strong>r mit dieser Funktion feisten müssen. Dann kann man Rückschlüsse<br />
auf die Größenordnung ziehen.<br />
Für uns war allerdings Folgen<strong>de</strong>s interessant: Für das Land Hessen habe ich die<br />
Fortschreibung <strong>de</strong>s Zentralortekonzepts mit einem Kollegen zusammen erarbeitet.<br />
Da gibt es solche Vorgaben: Ein Zentralort muss min<strong>de</strong>stens 15 000 o<strong>de</strong>r 20 000<br />
Einwohner haben, um diese zentralen Versorgungsaufgaben zu erfüllen. Wir kamen<br />
zu einem erstaunlichen Ergebnis. Wir haben im Rhein-Main-Verdichtungsgebiet Mittelzentren<br />
ent<strong>de</strong>ckt, die nicht einmal die Hälfte <strong>de</strong>r Funktionen erfüllen, obwohl sie<br />
30 000 o<strong>de</strong>r 40 000 Einwohner haben. An<strong>de</strong>rerseits haben wir im ländlichen Raum<br />
Orte ent<strong>de</strong>ckt, Mittelzentren, die nur 12 000 Einwohner haben, die aber diese Funktionen<br />
voll erfüllen. Warum? Im ländlichen Raum gibt es einen riesigen Einzugsbereich,<br />
<strong>de</strong>r sich auf dieses Zentrum konzentriert. Sie kommen dadurch auf diese Einwohnermengen,<br />
obwohl <strong>de</strong>r Ort nicht diese Zahlen aufweist. Im Verdichtungsraum<br />
gibt es zentrale Orte dicht nebeneinan<strong>de</strong>r. Bevor man dort ins Mittelzentrum geht,<br />
fährt man gleich nach Frankfurt. Insofern muss man das immer von <strong>de</strong>r jeweiligen
Landtag <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> P-EK2 5/<strong>19</strong> S. 56<br />
Enquete-Kommission 15.03.2013<br />
<strong>19</strong>. Sitzung Stenogr. Dienst/du/re<br />
Situation abhängig machen. Es kann durchaus sein, dass ein Ort mit einer begrenzten<br />
Größe das alles erbringen kann; aber dann muss wirklich alles auf <strong>de</strong>n Ort bezogen<br />
sein. Wenn es das nicht so ist, dann schafft er das natürlich nicht.<br />
Vorsitzen<strong>de</strong>r:<br />
Weitere Wortmeldungen dazu gibt es nicht. Ich bedanke mich für <strong>de</strong>n Vortrag und die<br />
Antworten, Herr Professor Winkel, und dafür, dass Sie heute zu uns gekommen sind;<br />
aber Sie sind ja auch aus Neigung in solchen Regionen unterwegs. In dieser Lokalität<br />
sind viele wichtige Entscheidungen angebahnt wor<strong>de</strong>n, also kann man diese Lokalität<br />
auch weiterempfehlen.<br />
Dann schließe ich Tagesordnungspunkt 5 und rufe Tagesordnungspunkt 6 auf:<br />
Fortsetzung <strong>de</strong>r Diskussion und gegebenenfalls Beschluss zur Kommunalisierung<br />
von Lan<strong>de</strong>saufgaben<br />
Dazu liegen vor: Mein Schreiben vom 20.02.2013 zum weiteren Vorgehen (Anlage<br />
5), Antwortschreiben von Herrn Böttcher vom 21.02.2013 (Anlage 6) und mein<br />
Schreiben mit <strong>de</strong>n Übersichten zu eingereichten Vorschlägen vom 11.03.2013 (Anlage<br />
7).<br />
In <strong>de</strong>r vergangenen Sitzung hatten wir festgelegt, dass wir die Diskussion über die<br />
Kommunalisierung von Lan<strong>de</strong>saufgaben heute fortsetzen und bis zur nächsten Sitzung<br />
abschließen wollen; das schließt aber die kommen<strong>de</strong> Sitzung ein. Dazu sollten<br />
auf Grundlage eines Musterformulars Vorschläge eingereicht wer<strong>de</strong>n. Den bisher<br />
vorliegen<strong>de</strong>n Vorschlag habe ich Ihnen zusammen mit <strong>de</strong>n Vorschlägen <strong>de</strong>r AG Aufgaben<br />
und mit <strong>de</strong>n Bewertungen von Professor Bogumil als Übersicht zukommen<br />
lassen. Mir wur<strong>de</strong> im Vorfeld <strong>de</strong>r Sitzung signalisiert, dass einige Mitglie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r<br />
Kommission noch Zeit für interne Beratungen benötigen. Ich möchte Sie aber bitten,<br />
Ihre Vorschläge bis zum 10. April 2013 einzureichen. Die kommen<strong>de</strong> Sitzung wird am<br />
<strong>19</strong>. April 2013 stattfin<strong>de</strong>n. Bitte, geben Sie uns eine Chance, sie ordnungsgemäß<br />
vorzubereiten. Sie wollen ja, dass die Kolleginnen und Kollegen auch alles lesen,<br />
was Sie beitragen wollen. Also liefern Sie Ihre Vorschläge bis zum 10. April 2013 auf,<br />
damit wir die Diskussion in <strong>de</strong>r Sitzung am <strong>19</strong>. April 2013 abschließen können.<br />
Wie Sie meinem Schreiben entnehmen können, schlage ich Ihnen trotz<strong>de</strong>m vor, über<br />
die Aufgaben <strong>de</strong>r Gutachterausschüsse im Bereich Vermessungsverwaltung, Kirchenaustritte<br />
und Grenzveterinärdienst heute zu diskutieren und gegebenenfalls eine<br />
Kommunalisierungsempfehlung zu beschließen. Bei diesen Aufgaben haben alle<br />
Vorschläge eine Kommunalisierung beim Status quo vorgesehen.<br />
Soweit meine Einleitung. Die Frage ist: Wie wollen wir heute damit umgehen? Wollen<br />
wir diese Einzelberatung heute o<strong>de</strong>r alles am <strong>19</strong>. April 2013 machen? Herr Dr.<br />
Scharfenberg.
Landtag <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> P-EK2 5/<strong>19</strong> S. 57<br />
Enquete-Kommission 15.03.2013<br />
<strong>19</strong>. Sitzung Stenogr. Dienst/du/1e<br />
Abgeordneter Dr. Scharfenberg (DIE LINKE):<br />
Die drei Aufgaben, die Sie jetzt hervorgehoben haben, sind, glaube ich unstrittig. Aus<br />
unserer Sicht kann man <strong>de</strong>r Kommunalisierung dieser Aufgaben zustimmen. Das<br />
heißt, wir ordnen sie als kommunalisierbar ein. Deswegen meine ich, was wir heute<br />
erledigen können, das sollten wir heute tun.<br />
Ansonsten möchte ich noch einmal sagen: Wir sind als Fraktion mitten in <strong>de</strong>r Beratung<br />
zu diesen Aufgaben. Wir nehmen hierzu eine sorgfältige Abwägung vor. Die<br />
Fachpolitiker sagen jeweils ihre Meinung dazu. Das heißt, <strong>de</strong>r Grundsatz einer umfassen<strong>de</strong>n<br />
Funktionalreform, die wir anstreben, wird natürlich begleitet von einer solchen<br />
Abwägung. Ich meine, das ist auch eine gute Voraussetzung, dass wir am <strong>19</strong>.<br />
April 2013 eine entsprechen<strong>de</strong> Empfehlung geben können.<br />
Vorsitzen<strong>de</strong>r:<br />
Gibt es weitere Wortmeldungen? Herr Schippel, bitte.<br />
Abgeordneter Schippel (SPD):<br />
Vielleicht etwas nicht ganz so eng in diesem Zusammenhang: Aber wenn man über<br />
<strong>de</strong>n <strong>19</strong>. April 2013 und die Aufgaben spricht, muss man zwangsläufig im unmittelbaren<br />
Anschluss über die Strukturen, zumin<strong>de</strong>st was die Aufgabenübertragung Land —<br />
Landkreise betrifft, re<strong>de</strong>n. Denn sonst kommen wir an dieser Stelle nicht weiter, und<br />
wir bekommen Probleme mit <strong>de</strong>m Abschlussbericht. Insofern als Erinnerung noch<br />
einmal <strong>de</strong>r Hinweis, dass man zwangsläufig, wenn man über Aufgaben re<strong>de</strong>t, in diesem<br />
Zusammenhang auch die Strukturen anschauen muss.<br />
Vorsitzen<strong>de</strong>r:<br />
Diese Frage kann ich so beantworten, dass das nach <strong>de</strong>m Ihnen vorliegen<strong>de</strong>n Zeitplan<br />
in <strong>de</strong>r gleichen Sitzung aufgerufen wird. Es könnte sein, dass es allerdings etwas<br />
länger dauert. Herr Dr. Humpert.<br />
Dr. Humpert:<br />
Ich halte es schon für sehr sinnvoll, <strong>de</strong>n Aufgabenkatalog o<strong>de</strong>r die Vorschlagszusammenfassung<br />
in Gänze und komplett zu diskutieren; <strong>de</strong>nn wenn man anfängt, einzelne<br />
Aufgaben herauszupicken, ergibt sich ein ziemlich weit gestreutes und ausdifferenziertes<br />
Bild. Man <strong>de</strong>nke sich einmal <strong>de</strong>n Extremfall: Wir diskutieren die einzelnen<br />
Aufgaben und kommen zu <strong>de</strong>m Ergebnis, dass nur eine einzige dieser Aufgaben,<br />
die in dieser Liste steht, überhaupt für eine Kommunalisierung empfohlen wird;<br />
damit im Zusammenhang stün<strong>de</strong> dann die Kombination acht plus eins. Dann hätten<br />
wir die Situation, dass wir für eine einzelne Aufgabe tatsächlich eine solche Gebietsreform<br />
empfehlen wür<strong>de</strong>n. Ich wür<strong>de</strong> das also für sehr schwierig halten.<br />
Ich meine, wir müssen schon die Vorschlagsliste, wie wir sie vorliegen haben, als<br />
solche diskutieren und uns über die gesamte Liste verständigen, um ein vernünftiges<br />
Vorgehen zu haben, auch was die zeitlichen Möglichkeiten angeht. Wir haben insgesamt<br />
61 Vorschläge vorliegen. Wenn wir über je<strong>de</strong>n Vorschlag im Durchschnitt zehn
Landtag <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> P-EK2 5/<strong>19</strong> S. 58<br />
Enquete-Kommission 15.03.2013<br />
<strong>19</strong>. Sitzung Stenogr. Dienst/du/1e<br />
Minuten diskutieren, sind wir 600 Minuten, also 10 Stun<strong>de</strong>n, allein damit beschäftigt.<br />
Ich glaube, es ist eine große Aufgabe, die wir uns vornehmen. Deshalb sollte sich<br />
auch je<strong>de</strong>r selbst auf die nächste Sitzung vorbereiten. Wir sollten sehen, dass wir<br />
möglichst <strong>de</strong>n Katalog, wie wir ihn vorliegen haben, komplett transportiert bekommen.<br />
Vorsitzen<strong>de</strong>r:<br />
Die formulierten Be<strong>de</strong>nken, ob es möglicherweise Einzellösungen geben könnte, sehe<br />
ich auch. Deswegen habe ich drei Aufgaben vorgeschlagen, die schon beim Status<br />
quo zur Kommunalisierung empfohlen wer<strong>de</strong>n können. Deswegen hatte ich diese<br />
drei einzelnen Vorschläge mit überschaubaren Aufgabenbereichen versehen und<br />
vorgeschlagen, sie beim nächsten Mal zu diskutieren. Herr Schippel, bitte.<br />
Abgeordneter Schippel (SPD):<br />
Ich teile die Auffassung von Herrn Humpert insofern, als natürlich Signale von hier<br />
und heute ausgehen und man dann sagt: Guckt mal, über die habt ihr einzeln gesprochen,<br />
und dann habt ihr die Dinge herausgegriffen. - Es sind immerhin noch einige<br />
Wochen, bis dahin wer<strong>de</strong>n sich alle Be<strong>de</strong>nkenträger aus Ministerien und sonst<br />
woher mel<strong>de</strong>n und sagen: Aber da habt ihr es gemacht, und jetzt fangt mal wie<strong>de</strong>r<br />
an! - Ich sehe das als Gefahr und meine, man sollte es wirklich im Komplex behan<strong>de</strong>ln.<br />
Was bringt es uns, wenn wir über eine Lan<strong>de</strong>sbehör<strong>de</strong>naufgabe heute befin<strong>de</strong>n?<br />
Das können wir genauso gut in vier Wochen tun. Aber ich habe die Befürchtung,<br />
dass wir damit irgendwo in <strong>de</strong>n Ministerien schlafen<strong>de</strong> Hun<strong>de</strong> wecken.<br />
Vorsitzen<strong>de</strong>r:<br />
Herr Dr. Scharfenberg.<br />
Abgeordneter Dr. Scharfenberg (DIE LINKE):<br />
Bei <strong>de</strong>n drei Aufgaben, die hier aufgezeigt sind, haben wir offensichtlich die i<strong>de</strong>ale<br />
Bedingung, dass es aus <strong>de</strong>n Ministerien keinen Wi<strong>de</strong>rstand geben wird, dass diese<br />
Aufgaben wirklich sehr überschaubar sind und hier auch eine Einigkeit hergestellt<br />
wer<strong>de</strong>n kann. Ich sehe es nicht als erfor<strong>de</strong>rlich an, zu diesen drei Aufgaben eine tiefgründige<br />
Diskussion zu führen. Darüber kann man relativ schnell entschei<strong>de</strong>n; das ist<br />
wahrscheinlich das Unproblematischste, was wir überhaupt haben.<br />
Vorsitzen<strong>de</strong>r:<br />
Jetzt habe ich unterschiedliche Positionierungen gehört. Herr Böttcher bitte als Letzter,<br />
dann müssen wir abstimmen, wie wir weiter verfahren.<br />
Herr Böttcher:<br />
Herr Vorsitzen<strong>de</strong>r, zunächst ein Verständnisproblem: Von welcher Liste re<strong>de</strong>n wir?<br />
Ist jetzt dieses Format gemeint (Anlage 7)?
Landtag <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> P-EK2 5/<strong>19</strong> S. 59<br />
Enquete-Kommission 15.03.2013<br />
<strong>19</strong>. Sitzung Stenogr. Dienst/du/le<br />
(Zuruf: Ja, das ist gemeint.)<br />
Dann sind es aber mehr als 61. O<strong>de</strong>r ist das Querformat gemeint?<br />
Vorsitzen<strong>de</strong>r:<br />
Das kann ich aufklären: Es geht um die Nummern 5, 44 und 53. Die Nummern in <strong>de</strong>n<br />
Listen sind i<strong>de</strong>ntisch. Wir müssen jetzt festlegen, ob wir heute darüber entschei<strong>de</strong>n<br />
wollen o<strong>de</strong>r ob dies komplett in die nächste Beratung gehört. Ich hatte jetzt für bei<strong>de</strong>s<br />
Positionierungen. Hat jemand einen Vermittlungsvorschlag? - Das ist nicht <strong>de</strong>r Fall.<br />
Dann müssen wir jetzt entschei<strong>de</strong>n:<br />
Sind Sie dafür, dass die drei aufgerufenen Aufgaben schon heute im Status quo zur<br />
Kommunalisierung empfohlen wer<strong>de</strong>n könnten? - O<strong>de</strong>r sind Sie <strong>de</strong>r Auffassung, dass<br />
das alles erst beim nächsten Mai aufgerufen wird, inklusive dieser drei Punkte? - Es<br />
ist mit <strong>de</strong>utlicher Mehrheit - bei drei Gegenstimmen - entschie<strong>de</strong>n wor<strong>de</strong>n, dass wir<br />
jetzt mit diesen drei Aufgaben weitermachen. Ich rufe aus <strong>de</strong>n bei<strong>de</strong>n Listen - immer<br />
gleichlauten<strong>de</strong> Nummerierung - die Aufgabe „Gutachterausschüsse im Bereich Vermessungsverwaltung"<br />
auf. Gibt es dazu Wortmeldungen? - Das ist nicht <strong>de</strong>r Fall.<br />
Dann kommen wir zur Abstimmung.<br />
Ich schlage vor, dass bei solchen Abstimmungen die Frage immer ist, ob die Enquete-Kommission<br />
diese Aufgabe zur Kommunalisierung empfehlen soll. Gibt es dagegen<br />
Einwän<strong>de</strong>? - Das ist nicht <strong>de</strong>r Fall.<br />
Ich rufe auf die Aufgabe Nr. 5 - Gutachterausschüsse im Bereich Vermessungsverwaltung<br />
- zur Kommunalisierung zu empfehlen. Gibt es dazu Re<strong>de</strong>bedarf? Das ist<br />
nicht <strong>de</strong>r Fall. Wer ist dafür? Dagegen? Gibt es Enthaltungen? Damit ist das einstimmig<br />
so beschlossen.<br />
Gibt es Re<strong>de</strong>bedarf zur Aufgabe Nr. 44 - Kirchenaustritte - Das ist nicht <strong>de</strong>r Fall. Wer<br />
ist dafür? Damit wird die Aufgabe Nr. 44 einstimmig zur Kommunalisierung empfohlen.<br />
Gibt es zur Aufgabe Nr. 53 - Grenzveterinärdienst - Re<strong>de</strong>bedarf? Herr Böttcher.<br />
Herr Böttcher:<br />
Nur eine Verständnisfrage: Diese Aufgabe betrifft <strong>de</strong>n Grenzveterinärdienst bezogen<br />
auf <strong>de</strong>n zukünftigen Flughafen BER. Gibt es <strong>de</strong>nkbare an<strong>de</strong>re Fälle, also entlang <strong>de</strong>r<br />
<strong>de</strong>utsch-polnischen Grenze o<strong>de</strong>r im Seeverkehr u. Ä., die infrage kommen könnten?<br />
Herr Westphal schüttelt <strong>de</strong>n Kopf.<br />
Vorsitzen<strong>de</strong>r:<br />
Herr Keseberg, ich möchte Sie fragen, ob Sie sich die Auffassung von Herrn Westphal<br />
zu eigen machen. Dann könnte ich es zu Protokoll nehmen. - Der Vertreter <strong>de</strong>r<br />
Lan<strong>de</strong>sregierung verneint. Sollten sich Flughafengegner durchsetzen und wir einen<br />
an<strong>de</strong>ren Standort bauen müssten, dann könnte diese Frage noch einmal auftreten;
Landtag <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> P-EK2 5/<strong>19</strong> S. 60<br />
Enquete-Kommission 15.03.2013<br />
<strong>19</strong>. Sitzung Stenogr. Dienst/du/1e<br />
aber sonst ist hier nichts bekannt. Gibt es weitere Fragen zu dieser Aufgabe? - Das<br />
ist nicht <strong>de</strong>r Fall.<br />
Kommen wir also zur Abstimmung von Aufgabe Nr. 53. Wer ist dafür? Damit wird<br />
auch diese Aufgabe einstimmig zur Kommunalisierung empfohlen.<br />
Gibt es zu diesem Tagesordnungspunkt heute weiteren Diskussionsbedarf? Herr<br />
Richter, bitte.<br />
Abgeordneter Richter (SPD):<br />
Wir haben das jetzt an drei Fällen einmal erprobt. Das soll beim nächsten Mal mit<br />
allen übrigen Aufgaben genauso sein, die die Enquete-Kommission zu kommunalisieren<br />
vorschlägt. Wir haben beim letzten o<strong>de</strong>r vorletzten Mal gesagt, dass uns die<br />
Lan<strong>de</strong>sregierung am Beispiel <strong>de</strong>r Forsten einmal darstellen sollte, welche Folgewirkungen<br />
mit einer solchen Kommunalisierung verbun<strong>de</strong>n sind, zum Beispiel Gesetzesän<strong>de</strong>rungen<br />
u. a., die damit unmittelbar zusammenhängen. Bei <strong>de</strong>r Vielzahl <strong>de</strong>r<br />
Aufgaben, die nächstes Mal auf <strong>de</strong>r Tagesordnung stehen, wissen wir das ja nicht.<br />
Ich wür<strong>de</strong> mich freuen, wenn wir im Vorfeld einmal am Beispiel eines großen Postens<br />
sehen könnten, was das für Folgewirkungen hat. Wir können das ja nicht an allen<br />
Einzelaufgaben durch<strong>de</strong>klinieren.<br />
Vorsitzen<strong>de</strong>r:<br />
Das wür<strong>de</strong> ich bei <strong>de</strong>r Reihung <strong>de</strong>r Tagesordnungspunkte so berücksichtigen. Zum<br />
Status wür<strong>de</strong> im übernächsten Tagesordnungspunkt Herr Keseberg das Wort erhalten.<br />
- Weiteren Re<strong>de</strong>bedarf gibt es nicht.<br />
Dann schließe ich Tagesordnungspunkt 6 und rufe Tagesordnungspunkt 7 auf:<br />
Berichterstattung vom Speyerer Forum zur Kommunal- und Verwaltungsreform<br />
„Der Landkreis als Zukunftsmo<strong>de</strong>ll. Zur Rolle <strong>de</strong>r Kreise im<br />
Mehrebenensystem"<br />
Wir hatten unser Mitglied Herrn Professor Ihn° Gebhardt gebeten und bevollmächtigt,<br />
daran teilzunehmen, einige an<strong>de</strong>re aus dieser Run<strong>de</strong> auch. Aber Herr Professor<br />
Gebhardt hat es übernommen, uns Bericht zu erstatten.<br />
Prof. Dr. Gebhardt:<br />
Ich will versuchen, einige Aspekte, die auf <strong>de</strong>m Forum eine Rolle gespielt haben, an<br />
drei unserer fünf Schwerpunktthemen thematisch festzumachen, die wir jetzt zu verhan<strong>de</strong>ln<br />
haben. Wir haben gera<strong>de</strong> über die Aufgaben gesprochen. Wir müssen uns<br />
über die Kreisstrukturen unterhalten. Wir müssen uns im Kern auch über die Frage<br />
<strong>de</strong>r Einkreisung von kreisfreien Städten unterhalten. Wir müssen über die weiteren<br />
Verwaltungsebenen sprechen, insbeson<strong>de</strong>re über die Frage, ob die Bundkörperschaft<br />
Amt in irgen<strong>de</strong>iner Form weitergeführt o<strong>de</strong>r zum Gemein<strong>de</strong>verband qualitativ<br />
weiterentwickelt wird, und wir müssen über Lan<strong>de</strong>sverwaltung als solche sprechen.
Landtag <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> P-EK2 5/<strong>19</strong> S. 61<br />
Enquete-Kommission 15.03.2013<br />
<strong>19</strong>. Sitzung Stenogr. Dienst/du/le<br />
Drei dieser Themen sind also durch die verschie<strong>de</strong>nen Vorträge, durch die Gespräche<br />
im Rahmen dieser Tagung berührt wor<strong>de</strong>n, nämlich Kreisgröße und Struktur, die<br />
Frage <strong>de</strong>r Einkreisung und auch <strong>de</strong>r weiteren, in diesem Fall gemein<strong>de</strong>kommunalen<br />
Venualtungsstrukturen.<br />
Zu <strong>de</strong>n Aufgaben will ich mich nicht weiter einlassen. Zu <strong>de</strong>n Kreisgrößen- und Strukturfragen<br />
sind im Wesentlichen zunächst einmal Glaubensbekenntnisse ausgetauscht<br />
wor<strong>de</strong>n. Man hat sehr <strong>de</strong>utlich aus <strong>de</strong>n verschie<strong>de</strong>nen Vorträgen mitnehmen<br />
können, dass <strong>de</strong>r Aufgabenbestand <strong>de</strong>r unterschiedlichen Kreise in <strong>de</strong>n verschie<strong>de</strong>nen<br />
Län<strong>de</strong>rn eine nur mangeln<strong>de</strong> Vergleichbarkeit aufweist, sodass die Frage, ob<br />
auch kleine Landkreise genauso leistungsfähig, effizient und effektiv arbeiten können<br />
wie größere Strukturen, natürlich von Vertretern kleinerer Landkreise auch immer<br />
angezweifelt wor<strong>de</strong>n ist, aber nicht mit einem klaren Ja o<strong>de</strong>r Nein beantwortet wer<strong>de</strong>n<br />
konnte. Insofern hatte das Ganze gewissermaßen das Gepräge einer Veranstaltung<br />
unter Freun<strong>de</strong>n und wur<strong>de</strong> nur ein wenig durch die Anwesenheit <strong>de</strong>s zuständigen<br />
Abteilungsleiters aus Mecklenburg-Vorpommern gestört, <strong>de</strong>r meinte, es sei sehr<br />
wohl sinnvoll, Kreisen einen an<strong>de</strong>ren Zuschnitt zu geben.<br />
Natürlich wur<strong>de</strong> insoweit auf die entsprechen<strong>de</strong>n Parameter Bezug genommen, die<br />
typischerweise bei <strong>de</strong>r Behandlung solcher Fragen eine Rolle spielen, also Einwohnerzahl,<br />
Flächeneinsatz auf <strong>de</strong>r einen Seite, Bürgernähe auf <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren Seite. Es<br />
wur<strong>de</strong> noch einmal auch vom Vertreter aus Mecklenburg-Vorpommern mit Blick auf<br />
<strong>de</strong>n ersten Kreisneuglie<strong>de</strong>rungsversuch hervorgehoben, dass es niemals passieren<br />
darf, dass sich ein Gesetzgeber durch Vorfestlegung auf ein bestimmtes Mo<strong>de</strong>ll festnageln<br />
lässt, mit <strong>de</strong>r Folge, dass eine offene Abwägung <strong>de</strong>r verschie<strong>de</strong>nen Antipo<strong>de</strong>n<br />
nicht mehr stattfin<strong>de</strong>t - das hat schließlich <strong>de</strong>m ersten Versuch einer solchen<br />
Kreisgebietsform das Genick gebrochen -, son<strong>de</strong>rn es muss, auch wenn schon vorbereitend<br />
wie jetzt durch die Enquete-Kommission bestimmte Ansätze bzw. bestimmte<br />
Abwägungsprozesse geprobt wer<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>r Gesetzgeber diese am En<strong>de</strong> auch selber<br />
vornehmen.<br />
Eine Rolle spielte auch die Frage, die für uns interessant ist, ob eine Kreisneuglie<strong>de</strong>rung<br />
nur innerhalb <strong>de</strong>r Landkreisgrenzen Sinn macht o<strong>de</strong>r ob, wie es auch <strong>de</strong>m Zwischenruf<br />
unseres Lan<strong>de</strong>sverfassungsgerichts bei <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong>gebietsreform entspricht,<br />
an<strong>de</strong>re Faktoren, also die soziokulturellen, geografischen, historischen usw.<br />
Gegebenheiten, in <strong>de</strong>n Blick <strong>de</strong>s Gesetzgebers rücken müssen, was unter Umstän<strong>de</strong>n<br />
be<strong>de</strong>uten könnte, dass wir bei Glie<strong>de</strong>rungserwägungen innerhalb <strong>de</strong>r bestehen<strong>de</strong>n<br />
Strukturen Probleme perpetuieren, die jetzt schon vorhan<strong>de</strong>n sind, wenn man<br />
sieht, dass landsmannschaftliche Verbun<strong>de</strong>nheiten beispielsweise über Kreisgrenzen<br />
hinausgehen. Stichwort ist sicherlich <strong>de</strong>r Spreewald, wo man überlegen müsste, ob<br />
nicht auch an<strong>de</strong>re Kreiszuschnitte außerhalb <strong>de</strong>r jetzt bestehen<strong>de</strong>n Grenzen möglich<br />
sein könnten. Allerdings ist ganz <strong>de</strong>utlich, dass, wenn man von <strong>de</strong>n bestehen<strong>de</strong>n<br />
Zuschnitten abweicht, dann extrem schwierige Probleme im Hinblick auf Personalüberleitungsfragen<br />
und auch Vermögensauseinan<strong>de</strong>rsetzungen die Folge sein wür<strong>de</strong>n.<br />
Man mag sich das nur einmal klarmachen o<strong>de</strong>r durchexerzieren am Beispiel <strong>de</strong>s<br />
gebietskörperschaftlich radizierten Geschäftsfel<strong>de</strong>s einer Kreissparkasse, also wenn<br />
man dann dort nicht mehr klar innerhalb bestehen<strong>de</strong>r Strukturen, son<strong>de</strong>rn übergreifend<br />
neuglie<strong>de</strong>rt.
Landtag <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> P-EK2 5/<strong>19</strong> S. 62<br />
Enquete-Kornmission 15.03.2013<br />
<strong>19</strong>. Sitzung Stenogr. Dienst/du/le<br />
Ein weiterer Aspekt war folgen<strong>de</strong>r: Es wird im Verhältnis von Landkreisen und Gemein<strong>de</strong>n<br />
immer wie<strong>de</strong>r das Subsidiaritätsprinzip angeführt, auch bei <strong>de</strong>m von uns<br />
vereinbarten Grundsatz, möglichst weit herunter zu kommunalisieren, dass eine Erosion<br />
<strong>de</strong>s kreislichen Aufgabenbestands, also <strong>de</strong>r typischen überörtlichen Kreisaufgaben,<br />
nicht erfolgen dürfe. Denn letzten En<strong>de</strong>s muss genau dieser Aufgabenbestand<br />
auch noch irgendwie zur gebietskörperschaftlichen Verantwortung <strong>de</strong>r Landkreise<br />
passen; es muss stimmig sein. Insofern wür<strong>de</strong> ich sagen: Es gilt natürlich nach wie<br />
vor die Subsidiarität, Subsidiarität aber nicht in absoluter Strenge, wenn eine Verlagerung<br />
auf eine an<strong>de</strong>re Verbandsebene gehen sollte, was ja bei einem Mo<strong>de</strong>ll <strong>de</strong>r<br />
Verbandsgemein<strong>de</strong> dann <strong>de</strong>r Fall ist.<br />
Das Thema „Kreisfreie Städte, Einkreisung" hat heute hier eine Rolle gespielt, es hat<br />
dort auch am Ran<strong>de</strong> mehrfach eine Rolle gespielt: Was sind die Vorteile? Wir müssen<br />
im Grun<strong>de</strong> genommen die Vor- und Nachteile irgendwann an je<strong>de</strong>r entsprechen<strong>de</strong>n<br />
kreisfreien Stadt dieses Lan<strong>de</strong>s auch diskutieren. Man kann hier auch nicht einen<br />
virtuellen Zirkel nehmen und sagen: „Es ist jetzt sinnvoll, sie alle einzukreisen,<br />
o<strong>de</strong>r es ist nicht sinnvoll", son<strong>de</strong>rn man muss nach <strong>de</strong>n Vorteilen schauen, die möglicherweise<br />
darin liegen könnten, dass auch insbeson<strong>de</strong>re die Soziallasten, die die<br />
kreisfreien Städte überproportional treffen könnten, vielleicht durch eine Einkreisung<br />
besser verteilt wer<strong>de</strong>n und dass es insbeson<strong>de</strong>re, wenn man nur auf die klassischen<br />
Verwaltungsaufgaben schaut und nicht so sehr <strong>de</strong>n Blick <strong>de</strong>s Kollegen Winkel hat,<br />
darum geht, Verwaltungsdoppelstrukturen abzubauen. Insbeson<strong>de</strong>re bei personalintensiven<br />
Aufgaben macht das aber nur dann Sinn, wenn man auch auf eine Doppelung<br />
dieser Verwaltungsstrukturen in Zukunft verzichten wür<strong>de</strong>.<br />
Ich habe selbst in verschie<strong>de</strong>nen Gesprächsrun<strong>de</strong>n - und das ist ein erster Kontrapunkt<br />
die Symbolwirkung wahrnehmen können, die <strong>de</strong>r Be<strong>de</strong>utungsgehalt <strong>de</strong>r<br />
Kreisfreiheit für Einwohner hat, je<strong>de</strong>nfalls jene, die auch kommunalpolitisch interessiert<br />
sind. Also, das ist ein emotionaler Gegenpol, <strong>de</strong>n man sicherlich beachten<br />
muss. Daneben gibt es natürlich erhebliche sachliche Folgefragen und -probleme.<br />
Nehmen wir nur die Frage, die vorhin schon anklang. In Bezug auf ÖPNV wird man<br />
in <strong>de</strong>n ländlichen Gemein<strong>de</strong>n zu würdigen wissen, dass es auch in <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong><br />
(Havel) o<strong>de</strong>r Frankfurt (O<strong>de</strong>r) - übrigens emissionsarme - Straßenbahnen gibt, die<br />
aber natürlich eine enorme Menge Geld kosten. Wie ist das überhaupt? Wird dann<br />
von vornherein eine Majorisierung in <strong>de</strong>r einen o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren Richtung stattfin<strong>de</strong>n,<br />
sodass dann auch diese kommunalpolitischen Entscheidungen ganz an<strong>de</strong>rs aussehen<br />
wer<strong>de</strong>n?<br />
Ein weiteres Problem in diesem Zusammenhang dürfte sein, wie es im Hinblick auf<br />
die freiwilligen Selbstverwaltungsaufgaben aussieht, die gera<strong>de</strong> von <strong>de</strong>n größeren<br />
kreisfreien Städten heute noch wahrgenommen wer<strong>de</strong>n, Stichwort Staatstheater o<strong>de</strong>r<br />
auch Orchester. Wir wissen, dass sehr wenig Geld von <strong>de</strong>r Gesamtsumme überhaupt<br />
noch für <strong>de</strong>n Bereich <strong>de</strong>r freiwilligen Selbstverwaltungsaufgaben übrig ist. Dort<br />
wird dann am ehesten die Axt angelegt. Das sind tatsächlich auch Befürchtungen,<br />
die einige Berechtigung haben, wo man im Vorfeld <strong>de</strong>rartiger Entscheidungen, ob<br />
man die Empfehlung zur Einkreisung abgibt o<strong>de</strong>r nicht, sicherlich sehr genau hinschauen<br />
muss. Auch umgekehrt kann man <strong>de</strong>n Prozess einmal <strong>de</strong>nken: Der Verlust<br />
<strong>de</strong>s Status <strong>de</strong>r kreisfreien Stadt ist sicherlich bedrückend aus Sicht <strong>de</strong>r kreisfreien<br />
Stadt. Aber wenn eine kreisfreie Stadt zu groß ist und plötzlich eingekreist wird, dann
Landtag <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> P-EK2 5/<strong>19</strong> S. 63<br />
Enquete-Kommission 15.03.2013<br />
<strong>19</strong>. Sitzung Stenogr. Dienst/du/1e<br />
kann es natürlich auch sein, dass umgekehrt diese dann in <strong>de</strong>n Kreis integrierte große<br />
bis landkreisfreie Stadt gewissermaßen auch auf die Umlandgemein<strong>de</strong>n erdrückend<br />
wirken kann. Hier gibt es aus meiner persönlichen Sicht zumin<strong>de</strong>st Differenzierungen,<br />
welche Entscheidung am En<strong>de</strong> bei einem Abwägungsprozess herauskommt.<br />
Hier ist aus meiner Sicht völlig ergebnisoffen zu verfahren.<br />
Damit möchte ich die Kreisebene verlassen und auch mit Blick auf das, was gera<strong>de</strong><br />
gesagt wur<strong>de</strong>, die Notwendigkeit, spätestens ab <strong>de</strong>r nächsten Sitzung, wenn dann<br />
überhaupt Zeit sein sollte, nach und nach einmal in die Strukturfragen einzusteigen,<br />
noch ein wenig ver<strong>de</strong>utlichen. Heute klang schon an: Wir führen uns wohl in <strong>de</strong>r jetzigen<br />
Struktur, wie sie gebil<strong>de</strong>t wur<strong>de</strong>; hier gibt es ein Amt, hier gibt es dieses und jenes.<br />
Ich will nur noch einmal sagen: Ich habe die Übertragbarkeit <strong>de</strong>s schleswigholsteinischen<br />
Urteils zur Verfassungswidrigkeit <strong>de</strong>r Amtsordnung dort für außeror<strong>de</strong>ntlich<br />
leichtfertig gehalten. Ich habe auch vom ersten Tage an die Auffassung vertreten,<br />
dass dies nicht ohne Weiteres übertragbar sei. Das halte ich auch heute noch<br />
für richtig aus <strong>de</strong>n Grün<strong>de</strong>n, die damals dargelegt wur<strong>de</strong>n. Trotz<strong>de</strong>m ist es aber so,<br />
dass wir auch mit Blick auf die durch das Innenministerium erhobenen Informationen<br />
zu <strong>de</strong>n freiwilligen Aufgabenübertragungen, die in <strong>de</strong>n letzten 20 Jahren erfolgt sind,<br />
dann doch noch einen wie auch immer gearteten Handlungsdruck haben wer<strong>de</strong>n. Es<br />
ist nur nicht so, dass das Verdikt <strong>de</strong>r Verfassungswidrigkeit jetzt unmittelbar über<br />
<strong>de</strong>m Gesetzgeber schwebt. Aber man muss sich darüber im Klaren sein: Wenn man<br />
das Amt als Bundkörperschaft in dieser Verfasstheit, wie es nun einmal ist, weiterentwickelt,<br />
mit nicht direkt <strong>de</strong>mokratisch legitimierten Organen, dann wird man sich<br />
irgendwann <strong>de</strong>r Frage stellen müssen: Ist <strong>de</strong>nn tatsächlich dieser hier vorhan<strong>de</strong>ne<br />
Aufgabenbestand unter diesen vom Verfassungsgericht Schleswig-Holstein angemahnten<br />
<strong>de</strong>mokratietheoretischen Gesichtspunkten letztlich haltbar? Das heißt, <strong>de</strong>r<br />
Gesetzgeber müsste sich mit <strong>de</strong>r Frage beschäftigen, ob er Teile <strong>de</strong>r freiwilligen Aufgaben<br />
gewissermaßen zwangsweise zurückführt. Möglicherweise wäre das auch<br />
eine Aufgabe, die durch die Aufsicht zu erfüllen sein wür<strong>de</strong>. Aber ob das <strong>de</strong>r Fingerzeig<br />
in die richtige Richtung ist, daran habe ich erhebliche Zweifel.<br />
Auch aus diesem Grun<strong>de</strong> scheint doch schon vielerorts auch über Partei- und Fraktionsgrenzen<br />
hinweg eine gewisse Vorverständigung auf ein Verbandsgemein<strong>de</strong>mo<strong>de</strong>ll<br />
sichtbar zu wer<strong>de</strong>n. Ob dies nun rheinland-pfälzischer o<strong>de</strong>r sachsenanhaltinischer<br />
Prägung ist, sei dahingestellt. Aber man muss jetzt ganz einfach einmal<br />
zu einer Entscheidung kommen. Wir müssen beim nächsten Mal noch nicht unbedingt<br />
die Größenordnungen besprechen. Aber es ist aus meiner Sicht sinnvoll, irgendwann<br />
einmal zu einer Einigung zu kommen, ob das Verbandsgemein<strong>de</strong>mo<strong>de</strong>ll<br />
dann eine für <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> empfehlenswerte Variante sein wird.<br />
Schließlich muss man sich auch noch mit Folgefragen beschäftigen. Je<strong>de</strong>nfalls bin<br />
ich <strong>de</strong>r Meinung, dass diese Enquete-Kommission insoweit Empfehlungen abgeben<br />
sollte, die doch schon etwas präziser sind. Denn wir wissen aus <strong>de</strong>m Gutachten von<br />
Herrn Trute, dass er, was die Entstehung <strong>de</strong>r Verbandsgemein<strong>de</strong>n angeht, ein dynamisches<br />
Mo<strong>de</strong>ll mit einem heterogenen Auftragsbestand vorschlägt. Man muss<br />
sich dann darüber einigen, was <strong>de</strong>r richtige Weg ist, ob gewissermaßen aus <strong>de</strong>n bestehen<strong>de</strong>n<br />
Ämtern dynamisch freiwillig - mit heterogenem Aufgabenbestand -, von<br />
mir aus auch in Perspektive von 50 Jahren, Verbandsgemein<strong>de</strong>n entstehen können
Landtag <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> P-EK2 5/<strong>19</strong> S. 64<br />
Enquete-Kommission 15.03.2013<br />
<strong>19</strong>. Sitzung Stenogr. Dienstldu/Ie<br />
o<strong>de</strong>r ob das aus tatsächlichen und auch verfassungsrechtlichen Grün<strong>de</strong>n von vornherein<br />
gehin<strong>de</strong>rt ist.<br />
Es spielten auch noch Fragen <strong>de</strong>s Finanzausgleichs eine Rolle. Es ist klar, dass insbeson<strong>de</strong>re<br />
die Einkreisung von ehemals kreisfreien Städten dazu führt, dass man die<br />
Frage beantworten muss: Fährt man trotz<strong>de</strong>m ein Drei-Säulen-Mo<strong>de</strong>ll weiter, wo die<br />
dann kreisangehörigen, aber weiter großen, mit oberzentralen Funktionen ausgestatteten,<br />
jetzt kreisangehörigen Städte gewissermaßen eine Finanzierung erhalten wie<br />
zuvor als kreisfreie Städte? Das ist diskutiert wor<strong>de</strong>n. Den Erhalt dieses Drei-Säulen-<br />
Mo<strong>de</strong>lls o<strong>de</strong>r eben auch nicht, also die Konsequenzen für <strong>de</strong>n Finanzausgleich, auch<br />
insbeson<strong>de</strong>re <strong>de</strong>n horizontalen, müssten wir sicherlich auch sehr <strong>de</strong>utlich diskutieren.<br />
Es gab im Rahmen eines Vortrags, <strong>de</strong>r ein bisschen Büttenre<strong>de</strong>n-Charakter hatte,<br />
immerhin auch <strong>de</strong>n Hinweis wohl aus Rheinland-Pfalz - ganz verstan<strong>de</strong>n habe ich es<br />
nicht, aber das wissen vielleicht die Fachleute aus <strong>de</strong>m Ministerium <strong>de</strong>s Innern - auf<br />
die Rechtsprechung, die inzwischen <strong>de</strong>m Land gewissermaßen ins Stammbuch<br />
schreibt: Ihr könnt euch nicht mehr zurückziehen auf eigene finanzielle Engpässe,<br />
also mit Blick insbeson<strong>de</strong>re auf die Festlegung <strong>de</strong>r Verbundgrundlage dann, wenn<br />
die Aufgabenbestän<strong>de</strong> letzten En<strong>de</strong>s so sind, dass eine Min<strong>de</strong>stausstattung o<strong>de</strong>r<br />
eine aufgabenangemessene Ausstattung aufgrund <strong>de</strong>r regressiven Finanzausstattung<br />
insgesamt nicht mehr gesichert erscheint. Ich glaube, da sind wir in <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong><br />
schon weiter durch <strong>de</strong>n individuell-gemeindlichen Anspruch <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong>n<br />
nach <strong>de</strong>r Rechtsprechung unseres hiesigen Verfassungsgerichts. Vielen Dank.<br />
Vorsitzen<strong>de</strong>r:<br />
Gibt es Rückfragen an <strong>de</strong>n Berichterstatter o<strong>de</strong>r Bemerkungen? Herr Böttcher.<br />
Herr Böttcher:<br />
Inwieweit, Herr Professor Gebhardt, ist in Speyer die Thematik <strong>de</strong>r Verän<strong>de</strong>rung von<br />
Lan<strong>de</strong>sverwaltung im Zusammenhang mit <strong>de</strong>r Än<strong>de</strong>rung kommunaler Strukturen behan<strong>de</strong>lt<br />
wor<strong>de</strong>n? Denn mir ist bis heute nicht bekannt, dass sich beispielsweise in<br />
Mecklenburg-Vorpommern an <strong>de</strong>r Verwaltungsstruktur <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s etwas geän<strong>de</strong>rt<br />
hätte, in Sachsen-Anhalt gleichermaßen nicht, von Sachsen wäre es mir auch nicht<br />
bekannt - nur um auf jüngste Beispiele einzugehen. Das wäre doch aber ein Thema<br />
gewesen, gera<strong>de</strong> auch von <strong>de</strong>r Landkreisebene her; mehr waren ja nicht gela<strong>de</strong>n,<br />
wie Sie so schön sagten: es war eine Glaubensbekenntnisveranstaltung. Sind dort<br />
solche Dinge in irgen<strong>de</strong>iner Art und Weise behan<strong>de</strong>lt wor<strong>de</strong>n? Denn das, meine Damen<br />
und Herren, ist mir in <strong>de</strong>n letzten Sitzungen absolut zu kurz gekommen. Über<br />
die Lan<strong>de</strong>sbehör<strong>de</strong>nstrukturen re<strong>de</strong>n wir überhaupt nicht mehr. Das vielleicht zur<br />
Erinnerung, dass wir das nicht aus <strong>de</strong>m Auge verlieren dürfen.<br />
Prof. Dr. Gebhardt:<br />
Ich habe selbst <strong>de</strong>n Eindruck von <strong>de</strong>r Arbeit dieser Enquete-Kommission, dass wir es<br />
nicht aus <strong>de</strong>n Augen verlieren, aber dass wir eine Art logische Abfolge verabre<strong>de</strong>t<br />
haben, zu sagen: Wir schauen erst einmal, wie sich jetzt die Aufgabenbestän<strong>de</strong> nach<br />
<strong>de</strong>n Empfehlungen <strong>de</strong>r Enquete-Kommission verän<strong>de</strong>rn wer<strong>de</strong>n, mit dann <strong>de</strong>n ent-
Landtag <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> P-EK2 5/<strong>19</strong> 5. 65<br />
Enquete-Kommission 15.03.2013<br />
<strong>19</strong>. Sitzung Stenogr. Dienst/du/1e<br />
sprechen<strong>de</strong>n Folgewirkungen im Hinblick auf die lan<strong>de</strong>seigene Verwaltungsstruktur.<br />
Es ist immer zwischendurch einmal aufgeblitzt, gewissermaßen als Vorwurf auch in<br />
Richtung Mecklenburg-Vorpommern, dass hier zu wenig passiert sei. Aber es ist keine<br />
vertiefte Erörterung im Rahmen dieser Landrätekonferenz eigener Art erfolgt.<br />
Vorsitzen<strong>de</strong>r:<br />
Weitere Wortmeldungen dazu gibt es nicht. Dann schließe ich Tagesordnungspunkt<br />
7 und rufe Tagesordnungspunkt 8 auf:<br />
Sachstand zu <strong>de</strong>n Arbeitsaufträgen <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>sregierung<br />
Wir hatten beschlossen, vertiefte Untersuchungen zu erbeten: Kommunalisierung<br />
Forstverwaltung, Straßenwesen und Wasserverwaltung. Herr Keseberg, können Sie<br />
uns heute zum aktuellen Stand etwas sagen?<br />
Herr Keseberg (Ministerium <strong>de</strong>s Innern):<br />
Zum Thema Papier zur möglichen Kommunalisierung im Bereich Forstverwaltung,<br />
das ja ein sehr grundsätzlich angelegtes Papier ist, kann ich Ihnen sagen, dass wir<br />
es Ihnen unmittelbar nach Ostern zustellen können. Wir wer<strong>de</strong>n uns ranhalten. Es ist<br />
nicht ganz so leicht, das in aller Breite darzustellen.<br />
Was das Papier zum Thema Straße angeht, weiß ich, dass Professor Bogumil angekündigt<br />
hat, dass es ein sehr ausführliches Gutachten wer<strong>de</strong>n wird. Er ist gern bereit,<br />
es hier in <strong>de</strong>r Enquete-Kommission selbst vorzustellen. Es wird im April fertig wer<strong>de</strong>n.<br />
Im Hinblick auf Ihre Arbeitsplanung für <strong>de</strong>n Apriltermin wür<strong>de</strong> ich aber vorschlagen,<br />
es erst im Mai zu behan<strong>de</strong>ln und <strong>de</strong>mentsprechend etwas später vorzulegen.<br />
Das Wassergutachten hat sich im Hinblick auf Ihren Vorschlag, Herr Vorsitzen<strong>de</strong>r,<br />
<strong>de</strong>r min<strong>de</strong>stens drei Positionen dazu enthält, inhaltlich erledigt.<br />
Vorsitzen<strong>de</strong>r:<br />
Herr Dr. Scharfenberg.<br />
Abgeordneter Dr. Scharfenberg (DIE LINKE):<br />
Wäre es möglich, das Gutachten von Professor Bogumil in <strong>de</strong>r nächsten Sitzung wenigstens<br />
vorzustellen? Ich glaube, es wäre gut, wenn wir einen solchen Vorlauf hätten.<br />
Herr Keseberg (Ministerium <strong>de</strong>s Innern):<br />
Wie ich aus <strong>de</strong>m MIL höre, wird das etwas schwierig wer<strong>de</strong>n. Wir wer<strong>de</strong>n uns bemühen,<br />
es so schnell wie möglich vorzulegen. Ich kann es Ihnen aber im Augenblick<br />
nicht versprechen. Es liegt auch am Gutachter, <strong>de</strong>n Sie ja kennen.
Landtag <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> P-EK2 5/<strong>19</strong> S. 66<br />
Enquete-Kommission 15.03.2013<br />
<strong>19</strong>. Sitzung . Stenogr. Dienst/du/1e<br />
Vorsitzen<strong>de</strong>r:<br />
Wir wer<strong>de</strong>n also in Vorbereitung <strong>de</strong>r nächsten Beratung sowohl mit <strong>de</strong>m Vertreter <strong>de</strong>r<br />
Lan<strong>de</strong>sregierung als auch gegebenenfalls mit Herrn Professor Bogumil <strong>de</strong>n Kontakt<br />
herstellen, und Sie wer<strong>de</strong>n es dann auf <strong>de</strong>r Tagesordnung sehen - o<strong>de</strong>r auch nicht.<br />
An<strong>de</strong>rs wird es jetzt nicht machbar sein. Aber ich wür<strong>de</strong> es bei <strong>de</strong>m, was wir uns für<br />
<strong>de</strong>n <strong>19</strong>. April 2013 <strong>de</strong>finitiv vorgenommen haben, jetzt nicht ohne Not wie<strong>de</strong>r herunternehmen.<br />
Wir wollten ja diese grundsätzlichen Abhandlungen haben, bevor wir<br />
über Einzelfragen sprechen, so wie es Herr Dr. Humpert auch eben angesprochen<br />
hat.<br />
Ich danke Ihnen für diese Sachstandsinformationen. Gibt es dazu Anfragen? - Das ist<br />
nicht <strong>de</strong>r Fall. Dann rufe ich Tagesordnungspunkt 9 auf:<br />
Sonstiges<br />
Dazu haben Sie als Tischvorlage die heutigen Besprechungspunkte (Anlage 8). Ich<br />
komme zum ersten Punkt:<br />
9.1 Informationsreise nach Rheinland-Pfalz<br />
Dazu liegt Ihnen vor: Schreiben <strong>de</strong>s Kommissionssekretariats vom 26. Februar 2013<br />
zur inhaltlichen Untersetzung <strong>de</strong>s Programms <strong>de</strong>r Reise (Anlage 9).<br />
Zunächst möchte ich Ihnen mitteilen, dass <strong>de</strong>r Präsi<strong>de</strong>nt meinem Antrag zur Durchführung<br />
dieser Reise stattgegeben hat und wir daraufhin die Reiseformalitäten in die<br />
Wege leiten konnten. In diesem Zusammenhang bin ich von <strong>de</strong>r Landtagsverwaltung<br />
angehalten wor<strong>de</strong>n, darauf hinzuweisen, dass bei kurzfristig anfallen<strong>de</strong>n Stornierungen<br />
<strong>de</strong>r Hotelübernachtungen o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Flüge je<strong>de</strong>s Mitglied für die Stornierungskosten<br />
selbst aufzukommen hätte.<br />
Darüber hinaus hatten wir Ihnen unseren Vorschlag zur inhaltlichen Untersetzung <strong>de</strong>r<br />
Programmpunkte zukommen lassen. Es liegen bisher keine Rückmeldungen von<br />
Ihnen vor, sodass unser Vorschlag an unsere Gesprächsteilnehmer in Rheinland-<br />
Pfalz versandt wur<strong>de</strong>. Gibt es dazu Fragen? - Das ist nicht <strong>de</strong>r Fall.<br />
Ich komme zum zweiten Punkt:<br />
9.2 Daten zur Einkreisung von Eisenhüttenstadt im Jahr <strong>19</strong>93 und<br />
9.3 die Rechercheergebnisse zu kreisfreien Städten und großen kreisangehörigen<br />
Städten im <strong>de</strong>utschlandweiten Vergleich<br />
Dazu liegt Ihnen vor: Schreiben vom 28. Februar 2013 mit ergänzen<strong>de</strong>n Daten zur<br />
Einkreisung von Eisenhüttenstadt (Anlage 10) und eine Tischvorlage mit einer Übersicht<br />
<strong>de</strong>r kreisfreien Städte und großen kreisangehörigen Städte im <strong>de</strong>utschlandweiten<br />
Vergleich (Anlage 11).
Landtag <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> P-EK2 5/<strong>19</strong> S. 67<br />
Enquete-Kommission 15.03.2013<br />
<strong>19</strong>. Sitzung Stenogr. Dienst/du/le<br />
Die Stadt Eisenhüttenstadt und <strong>de</strong>r Landkreis O<strong>de</strong>r-Spree haben uns nun die schon<br />
vor einiger Zeit angefragten ergänzen<strong>de</strong>n Daten geliefert. Außer<strong>de</strong>m habe ich durch<br />
das Kommissionssekretariat eine Recherche zu kreisfreien Städten und großen<br />
kreisangehörigen Städten als Län<strong>de</strong>rvergleich anfertigen lassen, um hierzu unsere<br />
informationsbasis zu vergrößern. Die Unterlagen gehen damit in unseren Beratungsverlauf<br />
ein. Ich danke bei<strong>de</strong>n noch einmal für diese hervorragen<strong>de</strong> Arbeit. Denn ich<br />
glaube, einige Fragen, die heute schon anklangen, können wir uns durch Lektüre<br />
dieser Daten vor <strong>de</strong>r nächsten Sitzung schon anschauen. Gibt es dazu heute Diskussionsbedarf?<br />
- Das ist nicht <strong>de</strong>r Fall.<br />
Nächster Punkt:<br />
9.4 Nachlieferung <strong>de</strong>s Ministeriums <strong>de</strong>s Innern zur Berechnung <strong>de</strong>r Steuerquote<br />
<strong>de</strong>s Landkreismo<strong>de</strong>lls Spree-Neiße inklusive Cottbus im Rahmen<br />
<strong>de</strong>r Szenarien 12+1 und 8+1<br />
Hierzu liegt ihnen vor: Schreiben <strong>de</strong>s Ministeriums <strong>de</strong>s Innern vom 7. März 2013,<br />
versandt am 8. März 2013 (Anlage 12).<br />
In <strong>de</strong>r vergangenen Sitzung wur<strong>de</strong> das MI gebeten, die in <strong>de</strong>r Materialsammlung zu<br />
<strong>de</strong>n Szenarien von Professor Bogumil angegebene Steuerquote für das Mo<strong>de</strong>ll<br />
Spree-Neiße einschließlich Cottbus zu prüfen. Scheinbar hat es sich hier um einen<br />
Übertragungsfehler gehan<strong>de</strong>lt. Herr Keseberg, möchten Sie dazu ergänzen?<br />
Herr Keseberg (Ministerium <strong>de</strong>s Innern):<br />
Nein, es ist alles dargestellt.<br />
Vorsitzen<strong>de</strong>r:<br />
Gibt es dazu Rückfragen, auch an Herrn Keseberg? - Das ist nicht <strong>de</strong>r Fall. Dann<br />
haben wir auch das geklärt. Ich rufe auf:<br />
9.5 Schreiben <strong>de</strong>s Ausschusses für Wissenschaft, Forschung und Kultur<br />
<strong>de</strong>s Landtags zum Antrag Verwaltungsreform und dauerhafte Gewährleistung<br />
<strong>de</strong>r Ausbildung <strong>de</strong>r Fachkräfte<br />
Dazu liegen vor: Schreiben <strong>de</strong>s Ausschusses vom 1. März 2013 (Anlage 13) und Beschlussantrag<br />
von Herrn Humpert, Herrn Böttcher und Herrn Gebhardt vom 27. Juli<br />
vergangenen Jahres (Anlage 13 a).<br />
Wir hatten festgelegt, <strong>de</strong>n Antrag an <strong>de</strong>n zuständigen Fachausschuss zur weiteren<br />
Beratung zu übermitteln. Die Antwort haben Sie nunmehr erhalten. Gibt es dazu heute<br />
Diskussionsbedarf? Herr Keseberg, bitte.<br />
Herr Keseberg (Ministerium <strong>de</strong>s Innern):<br />
Ich möchte ergänzen, dass das Thema auch in <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>sregierung nach wie vor<br />
eine große Rolle spielt. Wir haben dazu im Januar bereits einen Workshop veranstal-
Landtag <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> P-EK2 5/<strong>19</strong> S. 68<br />
Enquete-Kommission 15.03.2013<br />
<strong>19</strong>. Sitzung Stenogr. Dienst/du/1e<br />
tet mit vielen, die dazu etwas sagen können, auch aus an<strong>de</strong>ren Bun<strong>de</strong>slän<strong>de</strong>rn. Die<br />
Diskussion ist auch voll entbrannt. Wir wer<strong>de</strong>n uns in nächster Zeit bemühen, <strong>de</strong>n<br />
Bedarf zu erheben, einerseits in <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>sverwaltung, an<strong>de</strong>rerseits in <strong>de</strong>r Kommunalverwaltung,<br />
und wer<strong>de</strong>n dazu gemeinsam mit <strong>de</strong>n kommunalen Spitzenverbän<strong>de</strong>n<br />
eine Art Findungskommission bil<strong>de</strong>n, die einmal schaut, wie <strong>de</strong>nn das Potenzial ist,<br />
um das es in Zukunft gehen muss.<br />
Vorsitzen<strong>de</strong>r:<br />
Das Gehörte und das vom Ausschuss Übermittelte lassen vermuten, dass wir auch<br />
zukünftig die Ausbildung dieser Fachkräfte im Land <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> vornehmen wer<strong>de</strong>n.<br />
Ich meine, das war das Kernanliegen <strong>de</strong>s Antrags <strong>de</strong>r drei Kommissionsmitglie<strong>de</strong>r.<br />
- Vielen Dank.<br />
Dann rufe ich auf:<br />
9.6 Veröffentlichung von Beratungsmaterialien<br />
Auch aus gegebenem Anlass möchte ich das heute mit Ihnen besprechen. Ich habe<br />
diesen Tagesordnungspunkt aufgerufen, da ich gern Ihre Meinung zur Frage <strong>de</strong>r<br />
Veröffentlichung von Beratungsmaterialien einholen möchte. In dieser Woche hatte<br />
eine bran<strong>de</strong>nburgische Tageszeitung die Dokumente zur Kommunalisierung von<br />
Lan<strong>de</strong>saufgaben offenbar vorzeitig erhalten und darüber berichtet. Daraufhin haben<br />
auch an<strong>de</strong>re Pressevertreter bei mir nach <strong>de</strong>n Dokumenten gefragt. Bisher haben wir<br />
gemeinsam die Linie vertreten, bestimmte Dokumente erst nach einer Sitzung und<br />
damit nach ihrer Beratung o<strong>de</strong>r im Wege <strong>de</strong>r Protokollveröffentlichung an die Presse<br />
zu geben. Wir wer<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>n nächsten Sitzungen voraussichtlich verstärkt mit Vorschlägen<br />
und Positionspapieren arbeiten, die vielleicht ein erhöhtes öffentliches Interesse<br />
auslösen wer<strong>de</strong>n.<br />
Die Frage ist also, ob das bisherige Verfahren beibehalten wer<strong>de</strong>n soll. Dabei wür<strong>de</strong><br />
ich gern <strong>de</strong>n Zufall ausschließen, welche Dokumente an welche Pressevertreter gelangen.<br />
O<strong>de</strong>r wollen wir für eine Sitzung zentrale Beratungsmaterialen im Vorfeld<br />
dieser Sitzung auf unserer Homepage veröffentlichen o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>rs <strong>de</strong>r Presse zukommen<br />
lassen?<br />
Ich habe in dieser Woche sowohl persönlich als auch über die Landtagsverwaltung<br />
mehrfach von Pressevertretern <strong>de</strong>n Vorwurf zur Kenntnis genommen, dass ein Pressevertreter<br />
offensichtlich geson<strong>de</strong>rt behan<strong>de</strong>lt wur<strong>de</strong>, und man habe jetzt Anspruch<br />
darauf, auch Sitzungsunterlagen zu erhalten. Diesen Anspruch habe ich, wie bisher,<br />
verneint, sodass auch die Berichterstattungen in an<strong>de</strong>ren Tageszeitungen wie auch<br />
beim RBB-Fernsehen nicht aufgrund <strong>de</strong>r Überleitung dieser Beratungsmaterialien<br />
durch uns erfolgt sind, son<strong>de</strong>rn das Material wur<strong>de</strong> offensichtlich auf an<strong>de</strong>re Weise<br />
beschafft. Je<strong>de</strong>nfalls wur<strong>de</strong> es mir zwei Mal vorgehalten, und es han<strong>de</strong>lte sich um<br />
Kopien von Originalunterlagen.<br />
Ich wür<strong>de</strong> gern wissen, wie wir es machen sollen. Denn es wird am besten funktionieren,<br />
wenn wir dies gemeinsam vereinbaren. Selbstverständlich können wir es als<br />
Service <strong>de</strong>r Öffentlichkeitsarbeit außer Ihnen auch <strong>de</strong>n Pressevertretern übermitteln.
Landtag <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> P-EK2 5/<strong>19</strong> S. 69<br />
Enquete-Kommission 15.03.2013<br />
<strong>19</strong>. Sitzung Stenogr. Dienst/du/1e<br />
Bisher war das aber an<strong>de</strong>rs vereinbart. Mich interessiert Ihre Meinung, ob wir es bei<br />
<strong>de</strong>m bisher durchgeführten Verfahren belassen o<strong>de</strong>r ob Sie jetzt eine Än<strong>de</strong>rung<br />
wünschen. Herr Böttcher.<br />
Herr Böttcher:<br />
Ich bin fast vom Stuhl gefallen, weil selbiger Pressevertreter und in <strong>de</strong>r Folge auch<br />
an<strong>de</strong>re schon bei mir anriefen, bevor ich die Materialien, insbeson<strong>de</strong>re das Kartenmaterial,<br />
zugesandt bekommen hatte. Ich meine, wir sollten es bei unserer Verabredung<br />
belassen. Erstens ist diese Sitzung öffentlich. Damit ist das Material, das in <strong>de</strong>n<br />
jeweiligen Sitzungen vorgetragen wird, auch öffentlich. Aber wenn in <strong>de</strong>r Zwischenzeit<br />
Erarbeitungen erfolgen, die die Kommissionsmitglie<strong>de</strong>r noch nicht haben, wür<strong>de</strong><br />
ich bei <strong>de</strong>r bisherigen Verabredung bleiben wollen. Denn es besteht dann wie<strong>de</strong>rum<br />
die Gefahr, wenn etwas dorthin gelangt, auf welchen Wegen auch immer - ob wir es<br />
verhin<strong>de</strong>rn können, sei einmal dahingestellt -, dass einzelne Kommissionsmitglie<strong>de</strong>r<br />
angerufen wer<strong>de</strong>n und man gehalten ist, sich in irgen<strong>de</strong>iner Art und Weise dazu zu<br />
äußern. Ich habe es nicht gemacht, habe gesagt: Wir sind mitten in <strong>de</strong>r Arbeit. - Aber<br />
Sie wissen, wie das ausgeknautscht wird, dass von <strong>de</strong>m einen Halbsätze gebracht<br />
wer<strong>de</strong>n, von <strong>de</strong>m an<strong>de</strong>ren wie<strong>de</strong>r nicht. Ich meine also, wir sollten bei dieser Verabredung<br />
bleiben in <strong>de</strong>r Hoffnung, dass künftig solche Pannen nicht mehr vorkommen.<br />
Vorsitzen<strong>de</strong>r:<br />
Weitere Hinweise? Frau Nonnemacher.<br />
Abgeordnete Nonnemacher (B901GRÜNE):<br />
Bei allem Verständnis für diese Position halte ich sie, ehrlich gesagt, für etwas unrealistisch,<br />
Herr Böttcher. Wir haben doch jetzt permanent erlebt, wie virulent die Debatten<br />
wer<strong>de</strong>n, je stärker die Festlegungen sind. Es gehen Gerüchte über Gerüchte um.<br />
Offensichtlich lässt sich doch die gewünschte Diskretion nicht durchhalten, und dann<br />
kommt es zu Vorwürfen <strong>de</strong>r Intransparenz, <strong>de</strong>r Bevorzugung usw. Ich bin <strong>de</strong>r Meinung,<br />
in <strong>de</strong>m Moment, wo aus <strong>de</strong>m Kommissionssekretariat Unterlagen an alle<br />
Kommissionsmitglie<strong>de</strong>r verschickt wor<strong>de</strong>n sind, könnte man das auch vor <strong>de</strong>n Sitzungen<br />
veröffentlichen. Denn das Interesse ist groß, und dann kann sich auch die<br />
Presse, die Öffentlichkeit selbst vorab vorbereiten und ein Bild machen. Wir haben<br />
doch nichts zu verbergen, und es wird doch nur mehr Spekulationen und mehr Bugwellen<br />
geben, wenn wir versuchen, das lange unterm Deckel zu halten.<br />
Vorsitzen<strong>de</strong>r:<br />
Herr Büttner, bitte.<br />
Abgeordneter Büttner (FDP):<br />
Frau Nonnemacher hat es schon vorweggenommen; ich möchte das ausdrücklich<br />
unterstützen. Auch mir ist es so gegangen, dass ich einen Anruf von einem entsprechen<strong>de</strong>n<br />
Journalisten bekam, bevor ich überhaupt die Mail lesen konnte. Aber es<br />
än<strong>de</strong>rt nichts, wenn wir jetzt das Verfahren än<strong>de</strong>rn. Im Gegenteil, das trägt dazu bei,
Landtag <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> P-EK2 5/<strong>19</strong> S. 70<br />
Enquete-Kommission 15.03.2013<br />
<strong>19</strong>. Sitzung Stenogr. Dienst/du/1e<br />
dass es dann auch gleich offen und transparent ist; <strong>de</strong>nn eine verän<strong>de</strong>rte Situation<br />
wer<strong>de</strong>n wir nicht haben. Ich wer<strong>de</strong> wahrscheinlich auch dann E-Mails nicht gelesen<br />
haben und <strong>de</strong>r Journalist hat sie schon gelesen. Es ist ziemlich blauäugig zu glauben,<br />
das könnten wir jetzt än<strong>de</strong>rn, dass wer auch immer die E-Mails von Ihnen bekommt,<br />
in <strong>de</strong>rselben Minute auf <strong>de</strong>n „Weiterleiten"-Knopf drückt und das entsprechend<br />
weiterleitet. Dann muss man sich eben dieser Realität stellen. Das ist auch<br />
nicht das einzige Gremium, wo so etwas permanent passiert. Insofern kann man einfach<br />
die Realität akzeptieren und kann es ihnen auch gleich schicken, dann sind<br />
auch alle auf <strong>de</strong>m gleichen Stand, und wir erhöhen die Transparenz.<br />
Vorsitzen<strong>de</strong>r:<br />
Herr Schippel, bitte.<br />
Abgeordneter Schippel (SPD):<br />
Ich glaube, diese Kommission ist eine offizielle Institution. Darauf zu verweisen, dass<br />
es in dieser offiziellen Institution noch nicht behan<strong>de</strong>lt ist und man sich daraufhin je<strong>de</strong>n<br />
Kommentars enthält, das erfor<strong>de</strong>rt natürlich Mut. Diese Hintertür sollten wir uns<br />
zumin<strong>de</strong>st offenhalten. Es liegt an je<strong>de</strong>m Einzelnen, zu sagen, wie weit er auf die<br />
Presse eingeht. Bloß, wenn wir dies zur Regel machen - das sage ich Ihnen als Abgeordneter<br />
-, dann wird diese Gewalt im Staat immer größer wer<strong>de</strong>n, und damit wer<strong>de</strong>n<br />
wir eigentlich überflüssig.<br />
Vorsitzen<strong>de</strong>r:<br />
Ich sehe bisher kein einheitliches Meinungsbild. Man kann vielleicht auch, um die<br />
Annäherung zu erleichtern, mit einer festgelegten Frist vor Sitzungsbeginn die Dinge<br />
auf <strong>de</strong>r Homepage veröffentlichen: einen Tag o<strong>de</strong>r zwei Tage vorher. So etwas kann<br />
man machen, um Gleichheit herzustellen, o<strong>de</strong>r es bleibt bei <strong>de</strong>r Regelung, dass Sie<br />
als Erste die Deutungshoheit behalten. Ich will ja nur, dass wir im Konsens gegenüber<br />
<strong>de</strong>r Landtagsverwaltung sagen, wie es weiterhin gehalten wer<strong>de</strong>n soll. Denn die<br />
Anrufe zumin<strong>de</strong>st in dieser Woche waren zum Teil in Tonlagen, die mich etwas überrascht<br />
haben. Da wir noch mehrere Entscheidungsläufe vor uns haben, sollten wir<br />
uns darüber einig sein. Ich meine jetzt nicht die Tonlage von scheinbar Betroffenen,<br />
die sich heute auch in Zeitungen mel<strong>de</strong>n, son<strong>de</strong>rn wirklich von Journalisten. Frau<br />
Nonnemacher, bitte.<br />
Abgeordnete Nonnemacher (B90/GRÜNE):<br />
Ich möchte noch einmal meine Position bekräftigen, dass wir nur mehr Unruhe schaffen,<br />
wenn wir versuchen, eine Geheimhaltungsstrategie, die ich sowieso für unangemessen<br />
halte, durchzuhalten, weil sie nicht durchzuhalten ist. Diese Papiere sickern<br />
durch; dann ist es doch schlimmer, sie sickern unkommentiert durch. Stellen<br />
Sie sie doch auf die Homepage, sobald Sie sie <strong>de</strong>n Kommissionsmitglie<strong>de</strong>rn zugesandt<br />
haben. Wir sind doch hier ein öffentliches Gremium, es ist Öffentlichkeit in allen<br />
Bereichen hergestellt. Deshalb sind die Dokumente doch auch nicht als „nicht öffentlich"<br />
gekennzeichnet. Ich meine, das schafft viele Probleme aus <strong>de</strong>r Welt.
Landtag <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> P-EK2 5/<strong>19</strong> S. 71<br />
Enquete-Kommission 15.03.2013<br />
<strong>19</strong>. Sitzung Stenogr. Dienst/du/1e<br />
Vorsitzen<strong>de</strong>r:<br />
Herr Dr. Scharfenberg.<br />
Abgeordneter Dr. Scharfenberg (DIE LINKE):<br />
Ich meine, dass es Unterschie<strong>de</strong> gibt zwischen Papieren, die wir erhalten. Es kann<br />
natürlich in erster Linie <strong>de</strong>r Vorsitzen<strong>de</strong> beurteilen, welche Unterschie<strong>de</strong> es gibt. Die<br />
Frage entsteht - da gebe ich Ihnen recht, Frau Nonnemacher - in <strong>de</strong>m Moment, wo<br />
ein Wettlauf zwischen <strong>de</strong>n Medien zustan<strong>de</strong> kommt; dann ist etwas interessant.<br />
Wenn es alle in <strong>de</strong>r Hand haben, ist es eigentlich schon nicht mehr so interessant.<br />
Das spricht dafür, dass man alle gleich versorgt. Vielleicht geht das mit einem zeitlichen<br />
Abstand von einem Tag. Ansonsten bin ich dafür, dass die Öffentlichkeit, die wir<br />
mit <strong>de</strong>n Sitzungen haben, auch bei diesen Dokumenten zugrun<strong>de</strong> gelegt wird.<br />
Vorsitzen<strong>de</strong>r:<br />
Ich wer<strong>de</strong> mit <strong>de</strong>m Sekretariat und <strong>de</strong>r Presseverantwortlichen <strong>de</strong>s Landtags noch<br />
einmal darüber beraten. Wir wer<strong>de</strong>n Ihnen zum nächsten Mal einen Verbesserungsvorschlag<br />
zur bisherigen Verfahrensweise zukommen lassen. Hier gibt es sehr unterschiedliche<br />
Positionen; ich möchte <strong>de</strong>shalb jetzt keine Abstimmung herbeiführen wollen.<br />
Mir scheint eine Einigkeit nicht gegeben. Dann nützt mir die Abstimmung nichts,<br />
wenn wir es nicht gemeinsam vereinbart haben.<br />
Herr Böttcher:<br />
Frau Nonnemacher, die Formulierung „Geheimhaltungsstrategie" ist, glaube ich, genauso<br />
daneben wie meine Formulierung, die <strong>de</strong>r Vorsitzen<strong>de</strong> zu Recht gerügt hat. Es<br />
geht hier nicht um eine Geheimhaltungsstrategie, son<strong>de</strong>rn darum, dass wir Verabredungen<br />
getroffen haben, die etwas mit <strong>de</strong>r Arbeitsweise dieser Kommission zu tun<br />
haben. Ich möchte mich vernünftig darauf vorbereiten. Ich glaube, Sie wer<strong>de</strong>n mir<br />
zugestehen, dass ich das mache. Bevor ich nicht Gelegenheit hatte, die Unterlagen<br />
or<strong>de</strong>ntlich zu studieren, von <strong>de</strong>r Presse schon „vereinnahmt" zu wer<strong>de</strong>n, das kann<br />
eigentlich nicht sein. Mit Geheimhaltungsstrategie hat das nichts zu tun. Ich wäre<br />
froh - heute waren zum Glück einige von <strong>de</strong>n Medien anwesend -, wenn sie zu <strong>de</strong>n<br />
normalen Terminen, wo es um Arbeitsabläufe, Arbeitsergebnisse geht, einmal kommen<br />
könnten, nicht nur dann, wenn es um „Schlechte Nachrichten sind gute Nachrichten"<br />
geht. Das stört mich dabei. Da gebe ich Kollege Schippe! recht: Das sollten<br />
wir nicht unterstützen.<br />
Zum Kompromiss: Ich kann damit leben. Aber ein Tag ist mir dafür ein bisschen zu<br />
mickerig. Denn wir haben noch ein bisschen was an<strong>de</strong>res zu tun, als in dieser Kommission<br />
tätig zu sein. Dass wir das Material, das uns einige Tage vorher o<strong>de</strong>r einen<br />
Tag vor <strong>de</strong>r Sitzung zugegangen ist, dann einstellen, das könnte sein. Das halte ich<br />
für eine vernünftige Lesart. Das könnte vielleicht auch das Interesse an unseren Sitzungen<br />
bei brisanten Themen erhöhen.
Landtag <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> P-EK2 5/<strong>19</strong> S. 72<br />
Enquete-Kommission 15.03.2013<br />
<strong>19</strong>. Sitzung Stenogr. Dienst/du/1e<br />
Vorsitzen<strong>de</strong>r:<br />
Herr Büttner, bitte.<br />
Abgeordneter Büttner (FDP):<br />
Herr Vorsitzen<strong>de</strong>r, ich möchte diese Diskussion nicht in die Länge ziehen. Aber es<br />
steht natürlich je<strong>de</strong>m Mitglied dieser Kommission frei, sich gegenüber <strong>de</strong>r Presse zu<br />
äußern o<strong>de</strong>r nicht zu äußern. Der eine kann sich mehr zurückhalten, <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>re weniger.<br />
Sie haben ja das Thema aufgebracht, Herr Vorsitzen<strong>de</strong>r. Nun gibt es einen<br />
Vorschlag, ich nenne das einmal <strong>de</strong>n Vorschlag von Frau Nonnemacher und von mir,<br />
dass wir diese Unterlagen sofort zur Verfügung stellen. Ich glaube, im Interesse einer<br />
effektiven Sitzungsweiterführung heute sollten wir einfach darüber abstimmen.<br />
Vorsitzen<strong>de</strong>r:<br />
Ich hatte eben vorgeschlagen, noch einmal mit <strong>de</strong>r Fachfrau <strong>de</strong>r Landtagsverwaltung<br />
zu beraten, wie wir hier verfahren, weil hierbei auch presserechtliche Fragen zu beachten<br />
sind, <strong>de</strong>rer ich nicht kundig bin. Wenn es gewünscht wird, dass wir - das war<br />
meine Anregung - von <strong>de</strong>r bisherigen Verfahrensweise abgehen, wer<strong>de</strong>n wir Ihnen<br />
einen Vorschlag machen, und diesen wer<strong>de</strong>n Sie zeitnah zur Kenntnis bekommen.<br />
Herr Dr. Scharfenberg.<br />
Abgeordneter Dr. Scharfenberg (DIE LINKE):<br />
Ich halte es nicht für möglich, jetzt so einen Generalbeschluss zu fassen, weil wir<br />
noch nicht wissen, was wir in <strong>de</strong>n nächsten Wochen und Monaten zu behan<strong>de</strong>ln haben.<br />
Deswegen bin ich dafür, dass <strong>de</strong>r Vorsitzen<strong>de</strong> das Recht hat, ein Material für<br />
vertraulich zu erklären. Das muss doch gegeben sein! Ich wür<strong>de</strong> jetzt nicht sagen:<br />
Wir hauen alles so raus, wie es ist.<br />
(Zuruf)<br />
Nein, was Sie jetzt beantragen zu beschließen, heißt: Es geht sofort alles raus. Das<br />
kann man nicht beschließen. Und wie wollen Sie jetzt hier eine Differenzierung beschließen?<br />
Das geht auch nicht. Deswegen bin ich für <strong>de</strong>n an<strong>de</strong>ren Vorschlag, dass<br />
man versucht, hier zeitlich versetzt zu operieren, und <strong>de</strong>m Vorsitzen<strong>de</strong>n zu ermöglichen,<br />
im Einzelfall auch etwas für vertraulich zu erklären. Das ist eine Möglichkeit,<br />
wie wir das Thema hier behan<strong>de</strong>ln können.<br />
Vorsitzen<strong>de</strong>r:<br />
Gibt es weiteren Re<strong>de</strong>bedarf zu diesem Tagesordnungspunkt? - Das ist nicht <strong>de</strong>r<br />
Fall. Ich rufe <strong>de</strong>n nächsten Punkt auf:<br />
9.7 Planungen für die nächsten Sitzungen<br />
Wir haben Ihnen am 12. März 2013 die Sitzungsplanung übersandt (Anlage 14). Sie<br />
haben also <strong>de</strong>n aktualisierten Sitzungsplan, <strong>de</strong>r davon ausgeht, dass wir Zulieferun-
Landtag <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> P-EK2 5/<strong>19</strong> S. 73<br />
Enquete-Kommission 15.03.2013<br />
<strong>19</strong>. Sitzung Stenogr. Dienst/du/Ie<br />
gen <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>sregierung noch zur Aprilsitzung bekommen, <strong>de</strong>r aber auch davon<br />
ausgeht, dass wir an<strong>de</strong>re Papiere noch nicht vorliegen haben.<br />
Frau Professor Dr. Proeller hat ihr Gutachten über die interkommunale Funktionalreform<br />
erst für Anfang Juni avisiert. Voraussichtlich wird es Ihnen eine Woche vor <strong>de</strong>r<br />
22. Sitzung am 14. Juni 2013 zugestellt wer<strong>de</strong>n können. Ich möchte Ihnen daher<br />
vorschlagen, <strong>de</strong>n bisher als optional markierten zweiten Junitermin „21. Juni 2013"<br />
als Sitzungstermin fest vorzusehen. Wir könnten die Diskussion über das Gutachten<br />
und über sich daraus ergeben<strong>de</strong> Konsequenzen dann in bei<strong>de</strong>n Sitzungen führen.<br />
Der 21. Juni 2013 liegt jedoch bereits in <strong>de</strong>r parlamentarischen Sommerpause; eine<br />
Sitzung ist daher genehmigungspflichtig. Ich muss das also beim Landtagspräsi<strong>de</strong>nten<br />
zur Genehmigung einreichen. Wenn Sie einverstan<strong>de</strong>n sind, wür<strong>de</strong> ich das beim<br />
Landtagspräsi<strong>de</strong>nten beantragen. Herr Böttcher.<br />
Herr Böttcher:<br />
Ich muss an dieser Stelle einflechten, dass ich am 21. Juni 2013 urlaubsbedingt nicht<br />
mehr im Lan<strong>de</strong> weile, und das ist auch nicht än<strong>de</strong>rbar. Ich glaube, zu diesem Thema<br />
wäre die Anwesenheit schon erfor<strong>de</strong>rlich.<br />
Vorsitzen<strong>de</strong>r:<br />
Ich meine, es ist klar gewor<strong>de</strong>n, dass wir gefühlt unmittelbar vor <strong>de</strong>r Beratung am 14.<br />
Juni 2013 das Gutachten bekommen. Wir müssen aber vor <strong>de</strong>r Sommerpause die<br />
wesentlichen Entscheidungen für <strong>de</strong>n Abschlussbericht abgestimmt haben. Sonst<br />
können wir Ihnen über die Sommerpause schlecht <strong>de</strong>n Entwurf für <strong>de</strong>n Abschlussbericht<br />
ausarbeiten, <strong>de</strong>n Sie dann unmittelbar nach <strong>de</strong>r Sommerpause entschei<strong>de</strong>n<br />
müssen. Wir können auch einen an<strong>de</strong>ren Sitzungstermin machen, aber alles nach<br />
<strong>de</strong>m <strong>19</strong>. Juni 2013 ist genehmigungspflichtig. Das ist mein Problem. Ich gebe zu, die<br />
Beratung zu diesem Tagesordnungspunkt ohne Herrn Böttcher wäre weniger sinnvoll<br />
als mit ihm. Herr Dr. Scharfenberg.<br />
Abgeordneter Dr. Scharfenberg (DIE LINKE):<br />
Da wir sowieso eine Son<strong>de</strong>rsituation schaffen, kann vielleicht geprüft wer<strong>de</strong>n, ob wir<br />
in diesem Fall auf einen an<strong>de</strong>ren Wochentag gehen. Ich wür<strong>de</strong> vorschlagen, das einfach<br />
einmal festzustellen. Warum soll die Sitzung nicht am Montag stattfin<strong>de</strong>n, wenn<br />
das in <strong>de</strong>r sitzungsfreien Zeit ist? Ich meine, dass das dann noch eher zugänglich ist.<br />
Vorsitzen<strong>de</strong>r:<br />
Herr Böttcher, wann beginnt <strong>de</strong>nn die Reise?<br />
Herr Böttcher:<br />
Ich schaue gleich nach. Eine Zwischenfrage: Könnte man unter diesem Aspekt nicht<br />
noch einmal mit Frau Professor Proeller sprechen?
Landtag <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> P-EK2 5/<strong>19</strong> S. 74<br />
Enquete-Kommission 15.03.2013<br />
<strong>19</strong>. Sitzung Stenogr. Dienst/du/1e<br />
Vorsitzen<strong>de</strong>r:<br />
Das ist schon passiert. Ich komme mit solchen Nachrichten nur zu Ihnen, wenn es<br />
sich gar nicht mehr än<strong>de</strong>rn lässt. Selbstverständlich haben wir vorher schon alles<br />
ausgelotet.<br />
(Zu rufe)<br />
Jetzt sprechen sich viele für Montag, <strong>de</strong>n 17. Juni 2013, aus. Es ist die Frage, ob das<br />
sinnvoll ist, weil es nur ein Abstand von drei Tagen ist.<br />
(Zu rufe)<br />
Da ich sehr viel Zuspruch sehe, bitte ich Sie, <strong>de</strong>n 17. Juni 2013 im Kalen<strong>de</strong>r dafür zu<br />
reservieren, wenn wir am 14. Juni 2013 die Arbeit leisten können, weil das Gutachten<br />
vielleicht doch früher gekommen ist, umso besser. Wenn nicht, haben wir jetzt diese<br />
Zeit gewonnen. Dann haben wir das so vereinbart.<br />
Gibt es noch Anmerkungen bezüglich <strong>de</strong>r Tagesordnung am <strong>19</strong>. April 2013? - Heute<br />
nicht. Dann bitte ich Sie, sollten Sie Anmerkungen dazu haben, diese bis 25. März<br />
2013 einzureichen. Wir haben dann gemeinsam eine längere Pause. Wer sich dazu<br />
äußern möchte, sollte uns das so zeitig zusen<strong>de</strong>n, dass wir es komplett bearbeiten<br />
können. Das waren die formalen Punkte. Gibt es weiteren Gesprächsbedarf? - Das<br />
ist nicht <strong>de</strong>r Fall.<br />
Dann schließe ich die Sitzung und danke für die Disziplin. Wir können im Anschluss<br />
an einer Führung am historischen Ort teilnehmen.<br />
(Dieses Protokoll wur<strong>de</strong> durch Beschluss <strong>de</strong>r Enquete-Kornmission gemäß § 83 Satz 3 GOLT in <strong>de</strong>r<br />
20. Sitzung am <strong>19</strong>. April 2013 bestätigt.)
Landtag <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> P-EK2 5/<strong>19</strong> S 75<br />
Enquete-Kommission 15.03.2013<br />
<strong>19</strong>. Sitzung Stenogr. Dienst/dune<br />
Anlagen<br />
Anlage 1<br />
Anlage 2<br />
Anlage 2 a<br />
Anlage 2 b<br />
Anlage 3<br />
Anlage 4<br />
Anlage 5<br />
Anlage 6<br />
Anlage 7<br />
Anlage 8<br />
Anlage 9<br />
Anlage 10<br />
Anlage 11<br />
Anlage 12<br />
Anlage 13<br />
Anlage 13 a<br />
Anlage 14<br />
Präsentation „Pilotprojekt — Mobiler Bürgerservice" von Herrn Holger<br />
Schönberg vom 14. März 2013 (zu TOP 2)<br />
Beschluss „Mobiler Bürgerservice" vom 15. März 2013 (zu TOP 2)<br />
Beschlussentwurf <strong>de</strong>r Koalitionsfraktionen „Mobiler Bürgerservice" vom<br />
15. März 2013 (zu TOP 2)<br />
Beschlussentwurf (korrigiert) <strong>de</strong>r Koalitionsfraktionen „Mobiler Bürgerservice"<br />
vom 15. März 2013 (zu TOP 2)<br />
Präsentation „Gemeinsames Mittelzentrum Pritzwalk-Wittstock/Dosse"<br />
von Herrn Jörg Gehrmann vom 14. März 2013 (zu TOP 4)<br />
Präsentation „Sicherung <strong>de</strong>r Daseinsvorsorge unter <strong>de</strong>r Herausfor<strong>de</strong>rung<br />
<strong>de</strong>s <strong>de</strong>mografischen Wan<strong>de</strong>ls" von Herrn Prof. Dr. Rainer Winkel<br />
vom 14. März 2013 (zu TOP 5)<br />
Schreiben <strong>de</strong>s Vorsitzen<strong>de</strong>n vom 20. Februar 2013 „Verständigung zum<br />
weiteren Vorgehen bzgl. <strong>de</strong>r Übertragung von Lan<strong>de</strong>saufgaben"<br />
(zu TOP 6)<br />
Schreiben von Herrn Böttcher zum weiteren Vorgehen bzgl. <strong>de</strong>r Übertragung<br />
von Lan<strong>de</strong>saufgaben vom 21. Februar 2013 (zu TOP 6)<br />
Schreiben <strong>de</strong>s Vorsitzen<strong>de</strong>n vom 11. März 2013 „Zusammenführung<br />
Vorschläge Kommunalisierung Lan<strong>de</strong>saufgaben' (zu TOP 6)<br />
Tischvorlage mit <strong>de</strong>r Übersicht <strong>de</strong>r Besprechungspunkte zu TOP 9<br />
„Sonstiges" (zu TOP 9)<br />
Schreiben <strong>de</strong>s Kommissionssekretariats vom 26. Februar 2013 zur inhaltlichen<br />
Untersetzung <strong>de</strong>s Programms <strong>de</strong>r Rheinland-Pfalzreise<br />
(zu TOP 9)<br />
Schreiben <strong>de</strong>s Kommissionssekretariats vom 28. Februar 2013 „Ergänzen<strong>de</strong><br />
Daten Einkreisung Eisenhüttenstadt" (zu TOP 9)<br />
Tischvorlage mit einer Übersicht <strong>de</strong>r kreisfreien Städte und großen<br />
kreisangehörigen Städte im <strong>de</strong>utschlandweiten Vergleich vorn 15. März<br />
2013 (zu TOP 9)<br />
Schreiben <strong>de</strong>s Ministeriums <strong>de</strong>s Innern zur Berechnung <strong>de</strong>r Steuerquote<br />
<strong>de</strong>s Landkreismo<strong>de</strong>lls Spree-Neiße/Cottbus vom 07. März 2013<br />
(zu TOP 9)<br />
Schreiben <strong>de</strong>s Ausschusses für Wissenschaft, Forschung und Kultur<br />
<strong>de</strong>s Landtags zum Antrag Verwaltungsreform und dauerhafte Gewährleistung<br />
<strong>de</strong>r Ausbildung <strong>de</strong>r Fachkräfte vom 01. März 2013 (zu TOP 9)<br />
Beschlussantrag von Herrn Humpert, Herrn Böttcher und Herrn Gebhardt<br />
vom 27. Juli 2012 (zu TOP 9)<br />
Weitere Sitzungsplanung bis Juni 2013 (zu TOP 9)
Landtag <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong>_<br />
Enquete-Kommission<br />
<strong>19</strong>. Sitzung<br />
P-EK2 5/<strong>19</strong><br />
Anlage 1<br />
15. März 2013<br />
Stenogr. Dienst/du/Ie<br />
Präsentation<br />
„Pilotprojekt — Mobiler Bürgerservice"<br />
Herr Holger Schönberg<br />
Leiter Ordnungsamt Wittstock/Dosse<br />
vom 15.03.2013<br />
(zu TOP 2)
Stadt<br />
WittstocklDosse<br />
Pilotprojekt<br />
Mobiler Bürgerservice<br />
eine Initiative<br />
• <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong><br />
• <strong>de</strong>s Städte- und Gemein<strong>de</strong>bun<strong>de</strong>s <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong><br />
• maßgeblich umgesetzt durch <strong>de</strong>n <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong>ischen IT-Dienstleister<br />
<strong>19</strong>. Sitzung <strong>de</strong>r Enquete-Kommission 5/2 am 15. März 2013 in Heiligengrabe
Stadt<br />
WittstocklDosse<br />
Stadt WittstocklDosse<br />
dazu gehören<br />
18 Orts- und 7 Gemein<strong>de</strong>teile<br />
Fläche: 417,<strong>19</strong> km 2<br />
Einwohner: 14,961<br />
(Stand: 31.12.2012)<br />
Einwohnerdichte: 36 Einwohner je km 2<br />
<strong>19</strong>. Sitzung <strong>de</strong>r Enquete-Kommission 5/2 am 15. März 2013 in Heiligengrabe
Stadt<br />
Wittstock/Dosse<br />
Stadt Wittstock/Dosse<br />
Entfernungen<br />
Nor<strong>de</strong>n OT Freyenstein ca. 18 km<br />
Osten OT Zempow ca. 25 km<br />
Sü<strong>de</strong>n OT Rossow ca. 20 km<br />
Fahrzeiten bis 30 min<br />
- Landstraße<br />
teilweise schlechte Straßenverhältnisse<br />
Einwohner in <strong>de</strong>n Ortsteilen:<br />
- Maximum OT Freyenstein: 898<br />
- Minimum OT Zempow: 121<br />
<strong>19</strong>. Sitzung <strong>de</strong>r Enquete-Kommission 5/2 am 15. März 2013 in Heiligengrabe 3
Stadt<br />
WittstocklDosse<br />
Verwaltungssitz im Herzen <strong>de</strong>r historischen Altstadt<br />
- 75 Verwaltungsangestellte<br />
- bezogen 2007<br />
- barrierefrei<br />
<strong>19</strong>. Sitzung <strong>de</strong>r Enquete-Kommission 5/2 am 15. März 2013 in Heiligengrabe 4
Stadt<br />
Wittstock/Dosse<br />
Bürgerbüro<br />
• 6 Mitarbeiterinnen<br />
• zentrale Anlaufstelle für die Bürger<br />
Montag bis Freitag<br />
von 8.30 Uhr bis 12.00 Uhr<br />
Dienstags und Donnerstags zusätzlich<br />
von 12.00 Uhr bis 17.30 Uhr<br />
an je<strong>de</strong>m ersten Samstag im Monat<br />
von 10.00 Uhr bis 12.00 Uhr<br />
<strong>19</strong>. Sitzung <strong>de</strong>r Enquete-Kommission 5/2 am 15. März 2013 in Heiligengrabe
Stadt<br />
WittstocklDosse<br />
Problemstellung 1<br />
• großes Gemein<strong>de</strong>gebiet und weite Entfernungen stellen die Verwaltung vor<br />
eine große Herausfor<strong>de</strong>rung bei <strong>de</strong>r Aufgabenerledigung<br />
• durch geringe Einwohnerzahl wenig Beschäftigte in <strong>de</strong>r Kernverwaltung<br />
Lösungsansatz: „Rollen<strong>de</strong>s Büro"<br />
• Steigerung <strong>de</strong>r Effektivität durch Aufgabenerledigung in <strong>de</strong>r Fläche<br />
Problemstellung 2<br />
• älteren Menschen, <strong>de</strong>ren Mobilität zumeist eingeschränkt ist, bereitet<br />
das Aufsuchen <strong>de</strong>r Verwaltung Schwierigkeiten<br />
Lösungsansatz: Pilotprojekt „Mobiler Bürgerservice"<br />
• Auslobung durch das Land <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> und <strong>de</strong>n Städte- und Gemein<strong>de</strong>bund<br />
<strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> im Jahr 2008<br />
• Dienstleistungen <strong>de</strong>r Verwaltung wer<strong>de</strong>n flexibel vor Ort angeboten<br />
<strong>19</strong>. Sitzung <strong>de</strong>r Enquete-Kommission 5/2 am 15. März 2013 in Heiligengrabe
Stadt<br />
Wittstock/Dosse<br />
Kombination - Mobiler Bürgerservice im Rollen<strong>de</strong>n Büro<br />
Konzept<br />
• Mitarbeiterin <strong>de</strong>s Bürgerbüros bietet die Dienstleistungen <strong>de</strong>r Verwaltung<br />
vor Ort an<br />
• Mitarbeiter <strong>de</strong>s Ordnungsamtes bearbeitet Aufgabenstellungen<br />
abschließend in <strong>de</strong>r Fläche<br />
(auch <strong>de</strong>r Landkreis und weitere Behör<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n unterstützt)<br />
• lediglich <strong>de</strong>r Ort <strong>de</strong>r Aufgabenwahrnehmung än<strong>de</strong>rt sich<br />
• es wer<strong>de</strong>n keine zusätzlichen Mitarbeiter benötigt<br />
Voraussetzung<br />
• leistungsfähiger mobiler Büroarbeitsplatz<br />
• Mitarbeiter müssen auf nahezu alle Anwendungen zugreifen können<br />
<strong>19</strong>. Sitzung <strong>de</strong>r Enquete-Kommission 5/2 am 15. März 2013 in Heiligengrabe 7
Stadt<br />
WittstocklDosse<br />
Der 1. mobile Büroarbeitsplatz (Koffer)<br />
beschafft durch <strong>de</strong>n Zentralen IT-Dienstleister <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong><br />
<strong>19</strong>. Sitzung <strong>de</strong>r Enquete-Kommission 5/2 am 15. März 2013 in Heiligengrabe
Stadt<br />
WittstocklDosse<br />
Der 2. mobile Büroarbeitsplatz (2 Koffer)<br />
beschafft durch <strong>de</strong>n Zentralen IT-Dienstleister <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong><br />
<strong>19</strong>. Sitzung <strong>de</strong>r Enquete-Kommission 5/2 am 15. März 2013 in Heiligengrabe
Stadt<br />
WittstocklDosse<br />
Die Komponenten<br />
1. Koffer (Schreibtisch)<br />
• Notebook<br />
• Komponenten für <strong>de</strong>n neuen Personalausweis<br />
(Än<strong>de</strong>rungsterminal, Fingerprintscanner)<br />
• Bürgermonitor (DESKO)<br />
2. Koffer<br />
• Tintenstrahldrucker, farbig<br />
• DIN A4-Scanner<br />
• Cisco Router<br />
Datenübertragung (LTE)<br />
• 2 Router (Vodafone, Telekom)<br />
• Außenantenne (Funkwerk Dabendorf)<br />
<strong>19</strong>. Sitzung <strong>de</strong>r Enquete-Kommission 5/2 am 15. März 2013 in Heiligengrabe
Stadt<br />
Wittstock/Dosse<br />
Die Anbindung<br />
realisiert durch <strong>de</strong>n zentralen IT-Dienstleister <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong><br />
MoBüD-BB<br />
Arbeitsplatz<br />
LVN-<br />
Mobil<br />
<strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong>ischer<br />
1T-Dienstleister<br />
(ZlT-BB)<br />
+<br />
über<br />
LVN-kommunal<br />
zur kommunalen<br />
Fachanwendung<br />
(Quelle: T-Systems, Herr Hartmann)<br />
<strong>19</strong>. Sitzung <strong>de</strong>r Enquete-Kommission 5/2 am 15. März 2013 in Heiligengrabe
Stadt<br />
WittstocklDosse<br />
,<br />
A 1 1 1 4A<br />
Das „Rollen<strong>de</strong> Büro"<br />
ehemaliger Einsatzleitwagen <strong>de</strong>r Feuerwehr<br />
Ausstattung<br />
• Hochdach<br />
• Klimaanlage<br />
• Standheizung<br />
• 230 Volt<br />
• mobiles GPS — Gerät<br />
• Navigationssystem<br />
• LTE Außenantenne<br />
<strong>19</strong>. Sitzung <strong>de</strong>r Enquete-Kommission 5/2 am 15. März 2013 in Heiligengrabe <strong>19</strong>
Stadt<br />
Wittstock/Dosse<br />
Der 1. mobile Arbeitsplatz im „Rollen<strong>de</strong>n Büro"<br />
<strong>de</strong>r mobile Arbeitsplatz<br />
kann flexibel eingesetzt<br />
wer<strong>de</strong>n<br />
• Verwaltungsgebäu<strong>de</strong><br />
• Bibliothek<br />
• Altersheim<br />
<strong>19</strong>. Sitzung <strong>de</strong>r Enquete-Kommission 5/2 am 15. März 2013 in Heiligengrabe
Stadt<br />
Wittstock/Dosse<br />
Der 2. mobile Arbeitsplatz im „Rollen<strong>de</strong>n Büro"<br />
<strong>de</strong>r mobile Arbeitsplatz<br />
kann flexibel eingesetzt<br />
wer<strong>de</strong>n<br />
• Verwaltungsgebäu<strong>de</strong><br />
• Bibliothek<br />
• Altersheim<br />
<strong>19</strong>. Sitzung <strong>de</strong>r Enquete-Kommission 5/2 am 15. März 2013 in Heiligengrabe
Stadt<br />
Wittstock/Dosse<br />
Der offizielle Start<br />
<strong>19</strong>. April 2012<br />
OT Sewekow<br />
<strong>19</strong>. Sitzung <strong>de</strong>r Enquete-Kommission 5/2 am 15. März 2013 in Heiligengrabe 15
Stadt<br />
Wittstock/Dosse<br />
Der erste Tourenplan<br />
Tag Datum Uhrzeit Ort Standort<br />
Mo. 09.07.2012 9-11 Uhr OT Biesen Feuerwehr<br />
09.07.2012 13-15 Uhr OT Freyenstein Bibliothek<br />
Mi. 11.07.2012 9-11 Uhr OT Berlinchen Dorfgemeinschaftshaus<br />
11.07.2012 13-15 Uhr OT Groß Haßlow Dorfgemeinschaftshaus<br />
Fr. 13.07.2012 9-11 Uhr OT Christdorf Feuerwehr<br />
Mo. 16.07.2012 9-11 Uhr OT Rossow Feuerwehr<br />
16.07.2012 13-15 Uhr OT Fretzdorf ehem. Gemein<strong>de</strong>verwaltung<br />
Mi. 18.07.2012 9-11 Uhr OT Gadow Feuerwehr<br />
18.07.2012 13-15 Uhr OT Goldbeck Siebmannshorst (Friedhof)<br />
Fr. 20.07.2012 9-11 Uhr OT Zempow Bushaltestelle<br />
Mo. 23.07.2012 9-11 Uhr OT Babitz Feuerwehr<br />
23,07.2012 13-15 Uhr OT Freyenstein Bibliothek<br />
Mi. 25.07.2012 9-11 Uhr OT Schweinrich Dorfgemeinschaftshaus<br />
25.07.2012 13-15 Uhr OT Dranse Dorfgemeinschaftshaus<br />
Fr. 27.07.2012 9-11 Uhr OT Wulfersdorf Wen<strong>de</strong>kreis gegenüber Dorfstr. 28<br />
Woche v. 30.07.2012-03.08.2012<br />
keine Tour<br />
Mo. 06.08.2012 9-11 Uhr OT Dossow ehem. Gemein<strong>de</strong>verwaltung<br />
06.08.2012 13-15 Uhr OT Zootzen Dorfgemeinschaftshaus<br />
Mi. 08.08.2012 9-11 Uhr Einzeltermine<br />
08.08.2012 13-15 Uhr Niemerlang Schloss Tetschendorf<br />
Fr. 10.08.2012 9-11 Uhr OT Sewekow Dorfgemeinschaftshaus<br />
<strong>19</strong>. Sitzung <strong>de</strong>r Enquete-Kommission 5/2 am 15. März 2013 in Heiligengrabe
Stadt<br />
WittstocklDosse<br />
Der erste Ortsteil - OT Biesen am 09. Juli 2012<br />
<strong>19</strong>. Sitzung <strong>de</strong>r Enquete-Kommission 5/2 am 15. März 2013 in Heiligengrabe
Stadt<br />
Wittstock/Dosse<br />
Demographieprojekt <strong>de</strong>s Monats — 31. Juli 2012<br />
L5ND<br />
BpAreneuRG<br />
Urkun<strong>de</strong><br />
Demografischer Wan<strong>de</strong>l<br />
kn Nahen <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s Bren<strong>de</strong>nburg<br />
spreche ich <strong>de</strong>r<br />
Stadt Wittstock/Dosse<br />
für das Projekt<br />
„Mobiler Bürgerservice WittStOGIC"<br />
meinen Dank. und meine Anerkennung aus.<br />
Potsdam <strong>de</strong>n 31. JA 2C 12<br />
Der Chee Oler Siaatediee<br />
<strong>de</strong>, LanimBran<strong>de</strong>n6ue<br />
<strong>19</strong>. Sitzung <strong>de</strong>r Enquete-Kommission 5/2 am 15. März 2013 in Heiligengrabe 18
Stadt<br />
Wittstock/Dosse<br />
Statistik 1. Turnus<br />
ÜSPI UmlAn<br />
POF!G<br />
Anzahl<br />
Ortsteil DaturniUhrzeit Aä PA PAA PAB PAV RP KRP ASP FA /Ab FuA Hund FÜ ZR StID FH Bürger<br />
OT Biesen 09.07.2012(9-11 Uhr 3 1 4<br />
OT Freyenstein 09.07.2012/13-15 Uhr 35 5 26<br />
OT Berlinchen 11.07.2012/9-11 Uhr <strong>19</strong> 2 13<br />
OT Groß Haßlow 11.07.2012/13-15 Uhr 27 3 18<br />
OT Christdorf 13.07.2012/9-11 Uhr 37 20<br />
OT Rossow 16.07.2012<strong>19</strong>-11 Uhr 26 14<br />
OT Fretzdorf 16.07.2012/13-15 Uhr 29 2 1 1 <strong>19</strong><br />
OT Gadow 18.07.2012<strong>19</strong>-11 Uhr 37 28<br />
OT Goldbeck 18.07.2012113-15 Uhr 10 2 1 10<br />
OT Zempow 20.07.2012/9-11 Uhr 37 1 1 22<br />
OT Babitz 23.07.2012/9-11 Uhr 48 25<br />
OT Freyenstein 23.07.2012/13-15 Uhr 25 4 2 1 23<br />
OT Schweinrich 25.07.2012/9-11 Uhr 37 22<br />
OT Dranse 25.07.2012/13-15 Uhr 60 39<br />
OT VVulfersdorf 27.07.2012/9-11 Uhr 8 1 4<br />
OT Dossow 06.08.2012/9-11 Uhr 27 3 20<br />
OT Zootzen 06.08.2012/13-15 Uhr 33 3 28<br />
OT Niemedanq 08.08.2012113-15 Uhr 22 12<br />
OT Sewekow 10.08.2012/9-11 Uhr 7 1 4<br />
Summe: 524 26 2 0 1 0 1 3 1 1 0 2 1 0 0 0 351<br />
Aä= Adressän<strong>de</strong>rung<br />
PA=Ausweis Beantragung<br />
PAA=Ausweis Aushändigung<br />
PAB=Ausweis Befreiung<br />
PAV=Ausweis Verlust<br />
RP=Reisepass Beantragung<br />
KRP=Kin<strong>de</strong>rreisepass Beantragung<br />
ÜSPIASP=Übermittlungssperre/Auskunftssperre<br />
FAIBegl.=Formularausgabe u. Beglaubigung<br />
Um/An/Ab=Ummeldung/Anmeldung/Abrneidung<br />
FuA=Fundanzeige<br />
Hund=Marken, Anmeldung/Abmeldung<br />
FÜ=Führerscheine<br />
POFIGZR=Führungszeugnis!Gewerbezentralregister<br />
StID=Steueri<strong>de</strong>ntifikationsnr.<br />
FH=Friedhof<br />
<strong>19</strong>. Sitzung <strong>de</strong>r Enquete-Kommission 5/2 am 15. März 2013 in Heiligengrabe
Stadt<br />
Wittstock/Dosse<br />
Statistik 2. Turnus<br />
ÜSP/ UmlAn<br />
POF/<br />
Anzahl<br />
Ortsteil Datum/Uhrzeit Aä PA PAA PAB PAV RP KRP ASP FA /Ab FuA Hund FÜ GZR StID FH Bürger<br />
OT Biesen 13.08.2012/9-11 Uhr 1 2 3<br />
OT Freyenstein 13.08.2012/13-15 Uhr 7 7 4 14<br />
OT Beriinchen 15.08.2012/9-11 Uhr 2 1 4 5<br />
OT Groß Haßlow 15.08.2012113-15 Uhr 4 2 1 4<br />
OT Christdorf 17.08.2012/9-11 Uhr 7 1 7<br />
OT Rossow 20.08.2012/9-11 Uhr 2 2 4<br />
OT Fretzdorf 20.08.2012113-15 Uhr 4 2 1 1 5<br />
OT Gadow 22.08.2012/9-11 Uhr 9 4<br />
OT Goldbeck 22.08.2012/13-15 Uhr 8 1 2 1 7<br />
OT Zempow 24.08.2012/9-11 Uhr 10 7<br />
OT Bab]tz 27.08.2012/9-11 Uhr 1 6<br />
OT Freyensten 27.08.2012/13-15 Uhr 1 1 3 6<br />
OT Schwenrich 29.08.2012/9-11 Uhr 1 2 2 5<br />
OT Dranse 29.08.2012/13-15 Uhr 2 2 5<br />
OT Wulfersdorf 31.08.2012/9-11 Uhr 1 1<br />
OT Dossow 03.09.2012/9-11 Uhr 3 3<br />
OT Zootzen 03.09.2012/13-15 Uhr 2 3 5<br />
OT Sewekow 07.09.2012/9-11 Uhr 3 2<br />
Summe: 60 17 29 0, 0 0 0 2 0 0 0 4 1 0 0 0 92<br />
Aä= Adressän<strong>de</strong>rung<br />
PA=Ausweis Beantragung<br />
PAA=Ausweis Aushändigung<br />
PAB=Ausweis Befreiung<br />
PAV=Ausweis<br />
Verlust<br />
RP=Relsepass Beantragung<br />
KRP=Kin<strong>de</strong>rreisepass Beantragung<br />
ÜSPIASP=Überrnittlungssperre/Auskunftssperre<br />
FA/Begl.=Formularausgabe u. Beglaubigung<br />
Um/An/Ab=Ummeldung/Anmedung/Abrneldung<br />
FuA=Fundanzeige<br />
Hund=Marken, Anmeldung/Abmeldung<br />
FÜ=Führerscheine<br />
PORGZR=Führungszeugns/Gewerbezentralregister<br />
StID=Steueri<strong>de</strong>ntifikationsnr.<br />
FH=Friedhof<br />
<strong>19</strong>. Sitzung <strong>de</strong>r Enquete-Kommission 5/2 am 15. März 2013 in Heiligengrabe
Stadt<br />
Wittstock/Dosse<br />
Statistik 3. Turnus<br />
OSP/ FA/ Um/An<br />
POF/<br />
Anzahl<br />
Ortsteil DatumlUhrzeit Aä PA PAA PAB PAV RP KRP ASP Beq I. /Ab FuA Hund FU GZR StID FH Bürger<br />
OT Biesen 10.09.2012/9-11 Uhr 1 1 2<br />
OT Freyenstein 10.09.2012113-15 Uhr 5 3 2 1 8<br />
OT Berlinchen 12.09,2012/ 9-11 Uhr 1 1<br />
OT Groß Haßlow 12.09.2012/ 13-15 Uhr 3 1<br />
OT Christdorf 14.09.2012/ 9-11 Uhr 3 1 4<br />
OT Rossow 17.09.2012<strong>19</strong>-11 Uhr 4 1 2 6<br />
OT Fretzdorf 17.09.2012/ 13-15 Uhr 3 1 3<br />
OT Gadow <strong>19</strong>.09.2012/9-11 Uhr 4 4<br />
OT Goldbeck <strong>19</strong>.09.2012/13-15 Uhr 3 1 1 4<br />
OT Zempow 21.09.2012/9-11 Uhr 1 4<br />
OT Babitz 24.09.2012/9-11 Uhr 1 4<br />
OT Freyenstein 24.09.2012/13-15 Uhr 9 1 1 6<br />
OT Schweinrich 26.09.2012/9-11 Uhr 2 3<br />
OT VVulfersdorf 28.09.2012/9-11 Uhr 0<br />
OT Dossow 08.10.2012/9-11 Uhr 1 1 2<br />
OT Zoctzen 08.10.2012/13-15 Uhr 2 2<br />
OT Dranse 10.10.2012<strong>19</strong>-11 Uhr 0<br />
OT Niemerlang 10.10.2012/13-15 Uhr 1 1<br />
OT Sewekow 12.10.2012/9-11 Uhr 2 2<br />
Summe: 40 3 11 0 0 1 0 0 4 0 0 1 0 1 0 2 57<br />
Aä= Adressän<strong>de</strong>rung<br />
PA=Ausweis Beantragung<br />
PAA=Ausweis Aushändigung<br />
PAB=Ausweis Befreiung<br />
PAV=Ausweis Verlust<br />
RP=Reisepass Beantragung<br />
KRP=Kin<strong>de</strong>rreisepass Beantragung<br />
OSP/ASP=ÜberrnittlungssperrelAuskunftssperre<br />
FA/Begl:=Formularausgabe u. Beglaubigung<br />
UmlAn/Ab=Ummeldung/AnmeldunglAbmeidung<br />
FuA=Fundanzeige<br />
Hund=Marken, Anmeldung/Abmeldung<br />
FÜ=Führerscheine<br />
POF/GZR-Führungszeugnis/Gewerbezentralregister<br />
StID=Steueri<strong>de</strong>ntif kationsnr.<br />
FH ,--Friedhof<br />
<strong>19</strong>. Sitzung <strong>de</strong>r Enquete-Kommission 5/2 am 15. März 2013 in Heiligengrabe
Stadt<br />
Wittstock/Dosse<br />
Statistik 4. Turnus<br />
ÜSP/ FA/ Um/An<br />
POFT<br />
Anzahl<br />
Ortsteil DaturnWhrzeit Aä PA PAA PAB PAV RP KRP ASP Beul. (Ab FuA Hund FÜ GZR St1D Kfz FH S Bürger<br />
OT Biesen 22.10.2012/9-11 Uhr 0<br />
OT Freyenstein 22.10.2012/13-15 Uhr 1 1 2<br />
OT Berlinehen 05.11.2012/9-11 Uhr 1 1<br />
OT Groß Haßlow 25.10.2012/9-11 Uhr 0<br />
OT Christdorf 26.10.2012/9-11 Uhr 0<br />
OT Rossow 05.11.2012/9-11 Uhr 1 1<br />
OT Fretzdorf 06.11.2012/9-11 Uhr 1 2 3<br />
OT Goidbeck 08.11.2012/9-11 Uhr 2 2 4<br />
OT Zempow 09.11.2012/9-11 Uhr 2 1<br />
OT Babitz 12.11.2012/9-11 Uhr 1 2 7 5<br />
07 Freyenstein 12.11.2012/13-15 Uhr 5 1 1 1 12 15<br />
OT Schweinrich 14.11.2012/9-11 Uhr 2 2<br />
OT Dranse 15.11.2012/9-11 Uhr 2 4 4<br />
OT Wulfersdorf 16.11.2012/9-11 Uhr 3 2<br />
OT Dossow <strong>19</strong>.11.2012/9-11 Uhr 0<br />
OT Zootzen 20.11.2012<strong>19</strong>-11 Uhr 0<br />
07 Gadow 21.11.2012/9-11 Uhr 1 5 5<br />
OT Niemerianq 22.11.2012/9-11 Uhr 1 1<br />
OT Sewekow 23.11.2012/9-11 Uhr 4 1<br />
Summe: 11 9 4 0 0 2 0 0 0 0 0 0 1 0 0 33 1 4 47<br />
Aä= Adressän<strong>de</strong>rung<br />
PA=Ausweis Beantragung<br />
PAA=Ausweis Aushändigung<br />
PAB=Ausweis Befreiung<br />
PAV=Ausweis Verlust<br />
RP=Reisepass Beantragung<br />
KRP=Kin<strong>de</strong>rreisepass Beantrag ung<br />
ÜSP/ASP=Überrnittlungssperre/Auskunftssperre<br />
FAllegl.=Formularausgabe u. Beglaubigung<br />
UmfAngb=Ummeldung/Anmeldung/Abmeldung<br />
FuA=Fundanzeige<br />
Hund=Marken, Anmeldung/Abmeldung<br />
FÜ=Führerscheine<br />
POF/GZR=Führungszeugnis/Gewerbezentralregister<br />
StID=Steueri<strong>de</strong>ntifikatIonsnr.<br />
FH=Frledhof<br />
Kfz= Um-/Abmeldungen<br />
S= sonstiges<br />
<strong>19</strong>. Sitzung <strong>de</strong>r Enquete-Kommission 5/2 am 15. März 2013 in Heiligengrabe 22
Stadt<br />
Wittstock/Dosse<br />
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!<br />
Holger Schönberg<br />
Amtsleiter Ordnungsamt<br />
Stadt Wittstock/Dosse<br />
0 33 94 /42 93 20<br />
h.schoenberg@stadt-wittstock.<strong>de</strong><br />
<strong>19</strong>. Sitzung <strong>de</strong>r Enquete-Kommission 5/2 am 15. März 2013 in Heiligengrabe .2 3
Anlage 2,<br />
Landtag Bran<strong>de</strong>nburq Beschluss S. 1<br />
Enquete-Kommission 15.03.2013<br />
„Kommunal- und Lan<strong>de</strong>sverwaltung —<br />
bürgernah, effektiv und zukunftsfest —<br />
<strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> 2020"<br />
Die EK 512 hat beschlossen:<br />
1. Die Enquete-Kommission begrüßt die I<strong>de</strong>e <strong>de</strong>s Mobilen Bürgerservice. Das Projekt<br />
leistet einen wichtigen Beitrag, uni <strong>de</strong>n Folgen <strong>de</strong>s <strong>de</strong>mografischen Wan<strong>de</strong>ls<br />
in <strong>de</strong>r Fläche zu begegnen.<br />
2. Die Enquete-Kommission bittet die Gemein<strong>de</strong>n zu prüfen, ob die Einführung eines<br />
Mobilen Bürgerservice ein sinnvolles Instrument zur Erfüllung ihrer Aufgaben<br />
ist. Dies schließt die Prüfung interkommunaler Lösungen ein.<br />
3. Die Enquete-Kommission empfiehlt <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>sregierung,<br />
a. interessierte Gemein<strong>de</strong>n bei <strong>de</strong>r Realisierung eines Mobilen Bürgerservice<br />
zu unterstützen,<br />
b. für die Verbreiterung <strong>de</strong>s Mobilen Bürgerservice eine befristete Anschubfinanzierung<br />
zu ermöglichen.<br />
Begründung:<br />
Die Stadt Wittstock/Dosse sowie die Lan<strong>de</strong>shauptstadt Potsdam haben gezeigt, dass<br />
Gemein<strong>de</strong>n mit <strong>de</strong>r Unterstützung mobiler Technik auch außerhalb <strong>de</strong>r Amtsstuben<br />
mit weitreichen<strong>de</strong>n Angeboten präsent sein können. Damit die I<strong>de</strong>e <strong>de</strong>s Mobilen Bürgerservice<br />
auch in an<strong>de</strong>ren Gemein<strong>de</strong>n Schule macht, sollen diese dabei unterstützt<br />
wer<strong>de</strong>n, ein entsprechen<strong>de</strong>s Angebot aufzubauen. So sollen interessierte Gemein<strong>de</strong>n<br />
beispielsweise bei technischen o<strong>de</strong>r organisatorischen Fragen rund um die Einführung<br />
beraten wer<strong>de</strong>n. Darüber hinaus soll als weiterer Anreiz im Rahmen <strong>de</strong>r zur<br />
Verfügung stehen<strong>de</strong>n Mittel aus <strong>de</strong>m FAG einer begrenzten Anzahl Gemein<strong>de</strong>n eine<br />
finanzielle Unterstützung bei <strong>de</strong>r Einführung zu Gute kommen.
ce, a2(6föls<br />
oQ,,_, 4t zxot-1,7<br />
-20--A5<br />
Anlage Za.<br />
_ TOP 2: Mobiler Bürgerservice<br />
Beschlussentwurf<br />
Die Enquete-Kommission möge beschließen:<br />
1. Die Enquete-Kommission begrüßt die I<strong>de</strong>e <strong>de</strong>s Mobilen Bürgerservice. Das Projekt leistet einen<br />
wichtigen Beitrag, um <strong>de</strong>n Folgen <strong>de</strong>s <strong>de</strong>mografischen Wan<strong>de</strong>ls in <strong>de</strong>r Fläche zu begegnen,<br />
2. Die Enquete-Kornmission bittet die Kommunen zu prüfen, ob die Einführung eines Mobilen<br />
Bürgerservice ein sinnvolles Instrument zur Erfüllung ihrer Aufgaben ist. Dies schließt die Prüfung<br />
interkommunaler Lösungen ein.<br />
3. Die Enquete-Kommission empfiehlt <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>sregierung,<br />
a) interessierte Kommunen bei <strong>de</strong>r Realisierung eines Mobilen Bürgerservice zu unterstützen,<br />
b) für die Verbreiterung <strong>de</strong>s Mobilen Bürgerservice eine befristete Anschubfinanzierung aus<br />
Mitteln <strong>de</strong>s § 16 BbgFAG (Maßnahmen <strong>de</strong>r Verwaltungsmo<strong>de</strong>rnisierung) zu ermöglichen.<br />
Begründung<br />
Die Stadt WittstocklDosse sowie die Lan<strong>de</strong>shauptstadt Potsdam haben gezeigt, dass Kommunen mit<br />
<strong>de</strong>r Unterstützung mobiler Technik auch außerhalb <strong>de</strong>r Amtsstuben mit weitreichen<strong>de</strong>n Angeboten<br />
präsent sein können. Damit die I<strong>de</strong>e <strong>de</strong>s Mobilen Bürgerservice auch in an<strong>de</strong>ren Kommunen Schule<br />
macht, sollen diese dabei unterstützt wer<strong>de</strong>n, ein entsprechen<strong>de</strong>s Angebot aufzubauen. So sollen<br />
interessierte Kommunen beispielsweise bei technischen o<strong>de</strong>r organisatorischen Fragen rund um die<br />
Einführung beraten wer<strong>de</strong>n. Darüber hinaus soll als weiterer Anreiz im Rahmen <strong>de</strong>r zur Verfügung<br />
stehen<strong>de</strong>n Mittel aus <strong>de</strong>m FAG einer begrenzten Anzahl Kommunen eine finanzielle Unterstützung bei<br />
<strong>de</strong>r Einführung zu Gute kommen.
Anlage 26<br />
TOP 2: Mobiler Bürgerservice<br />
Beschlussentwurf<br />
Die Enquete-Kommission möge beschließen:<br />
1. Die Enquete-Kommission begrüßt die I<strong>de</strong>e <strong>de</strong>s Mobilen Bürgerservice. Das Projekt leistet einen<br />
wichtigen Beitrag, um <strong>de</strong>n Folgen <strong>de</strong>s <strong>de</strong>megrafischen Wan<strong>de</strong>ls in <strong>de</strong>r Fläche zu begegnen.<br />
2. Die Enquete-Kommission bittet die • en zu prüfen, ob die Einführung eines Mobilen<br />
Bürgerservice ein sinnvolles Instrument zur Erfüllung ihrer Aufgaben ist. Dies schließt die Prüfung<br />
interkommunaler Lösungen ein.<br />
3. Die Enquete-Kommission empfiehlt <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>sregierung,<br />
e9-------<br />
a) interessierte Ke , -Willnen bei <strong>de</strong>r Realisierung eines Mobilen Bürgerservice zu unterstützen,<br />
b) für die Verbreiterung <strong>de</strong>s Mobilen Bürgerservice eine befristete AnschubfinanzierungCaus<br />
Mitteln <strong>de</strong>s § 16 BbgFAG (Maßnahmen <strong>de</strong>r Verwaltungsmo<strong>de</strong>rnisierung)zu ermöglichen.<br />
Begründung<br />
Die Stadt WittstockfDosse sowie die Lan<strong>de</strong>shauptstadt Potsdam haben gezeigt, dass Kommunen mit<br />
<strong>de</strong>r Unterstützung mobiler Technik auch außerhalb <strong>de</strong>r Amtsstuben mit weitreichen<strong>de</strong>n Angeboten<br />
präsent sein können. Damit die I<strong>de</strong>e <strong>de</strong>s Mobilen Bürgerservice auch in an<strong>de</strong>ren Kommunen Schule<br />
macht, sollen diese dabei unterstützt wer<strong>de</strong>n, ein entsprechen<strong>de</strong>s Angebot aufzubauen. So sollen<br />
interessierte Kommunen beispielsweise bei technischen o<strong>de</strong>r organisatorischen Fragen rund um die<br />
Einführung beraten wer<strong>de</strong>n. Darüber hinaus soll als weiterer Anreiz im Rahmen <strong>de</strong>r zur Verfügung<br />
stehen<strong>de</strong>n Mittel aus <strong>de</strong>m FAG einer begrenzten Anzahl Kommunen eine finanzielle Unterstützung bei<br />
<strong>de</strong>r Einführung zu Gute kommen.
Landtag <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong><br />
Enquete-Kommission<br />
<strong>19</strong>. Sitzung<br />
P-EK2 5/<strong>19</strong> Anlage 3<br />
15. März 2013<br />
Stenogr. Dienst/du/1e<br />
Präsentation<br />
„Gemeinsames Mittelzentrum Pritzwalk-Wittstock/Dosse"<br />
Herr Jörg Gehrmann<br />
Bürgermeister Stadt Wittstock/Dosse<br />
vom 14.03.2013<br />
(zu TOP 4)
Gemeinsames Mittelzentrum Pritzwalk-Wittstock/Dosse<br />
// Stadt Preie, Stadt Wairck/Dosse, Amt Meyenburg, Gemein<strong>de</strong> Heiligengrabe, Wachstumskern Autobahndreieck Wittstock/Dosse e.V.<br />
F sigeserrf<br />
• • • -r .
Historie<br />
2005 Gründung <strong>de</strong>r Arbeitsgemeinschaft "Autobahndreieck Wittstock/Dosse"<br />
mit <strong>de</strong>m Ziel Regionaler Wachstumskern zu<br />
wer<strong>de</strong>n<br />
2005 Start <strong>de</strong>s Kooperationsprozesses <strong>de</strong>r Städte Pritzwalk und<br />
Wittstock/Dosse sowie <strong>de</strong>s Amtes Meyenburg und <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong><br />
Heiligengrabe<br />
2007 Überführung <strong>de</strong>r Arbeitsgemeinschaft „Autobahndreieck<br />
Wittstock/Dosse" in einen Verein<br />
2007 Kooperationsvertrag zur Bildung einer „Verantwortungsgemeinschaft<br />
zur Sicherung mittelzentraler Funktionen eines Mittelzentrums<br />
in Funktionsteilung"<br />
2007 Ausweisung von Pritzwalk und Wittstock/Dosse als<br />
Mittelzentrum in Funktionsteilung im Entwurf <strong>de</strong>s neuen<br />
Lan<strong>de</strong>sentwicklungsplans Berlin-<strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> (LEP B-B)<br />
2007 Mo<strong>de</strong>llprojekt <strong>de</strong>r Nationalen Stadtentwicklungspolitik <strong>de</strong>s<br />
BMVBS und Erarbeitung eines Konzeptes zur gemeinsamen<br />
2009 Sicherung mittelzentraler Funktionen
Historie<br />
2009 Ziel-Maßnahmen-Katalog 2010<br />
2010 Aufnahme in das Programm „Kleinere Städte und überörtliche<br />
Zusammenarbeit" (KLS) auf Grundlage <strong>de</strong>r<br />
integrierten Konzeption<br />
2011 Ableitung von För<strong>de</strong>rvorhaben in einer städtebaulichen<br />
Zielplanung<br />
• Nicht investive Maßnahmen:<br />
Kooperationsmanagement, Öffentlichkeitsarbeit, Planungen<br />
und Untersuchungen<br />
• Investive Maßnahmen:<br />
Sanierung o<strong>de</strong>r Schaffung von regional be<strong>de</strong>utsamen<br />
Infrastruktureinrichtungen<br />
2011 Öffentlich-rechtlicher Vertrag zur Bildung einer kommunalen<br />
Arbeitsgemeinschaft „Kooperation Wachstumskern Autobahndreieck<br />
WittstocklDosse"<br />
2011 Umsetzung konkreter Maßnahmen
Beteiligte Partner<br />
• tioü RePln<br />
• urn<br />
r<br />
Gnfliegen<br />
oi<br />
hf l;<br />
• ""<br />
Sonetarad,<br />
1 *94011<br />
• Areywngelre<br />
• •k'no<br />
• SIM<br />
• «MA.elelull<br />
Putlitz<br />
rNhgy Gertbl.egen<br />
•<br />
; 11- •<br />
Haherbe&<br />
AN I ler töte'<br />
stramm.<br />
legen<br />
y1<br />
Gecenhee<br />
• ee<strong>de</strong>l<br />
Reh,<br />
hauen<br />
F.AW-kho<br />
•<br />
• peAnletle<br />
• irk- - -<br />
. <strong>de</strong>leckyt<br />
•<br />
Sa.uetrtk rcYi<br />
I<br />
y<br />
Pritzwe<br />
• Schanhagte<br />
Neu 3.n.12.y•<br />
,d1Wüttow seen,ey.!•<br />
•<br />
• ›sefine,<br />
KMnnite<br />
....<br />
P nkow j.mirew•<br />
nea •e 11121%\<br />
L''' ,":-11:"<br />
•<br />
N.ctoch (Dossa)<br />
Städte Pritzwalk und Wittstock/Dosse, Amt Meyenburg, Gemein<strong>de</strong><br />
Heiligengrabe sowie Verein WADWD e.V.
Programm KLS // Nicht investive Maßnahmen<br />
Kooperationsmanagement<br />
• Internes Kooperationsmanagement (seit 2012)<br />
• Externes Kooperationsmanagement (seit 2012)<br />
Planungen und Untersuchungen<br />
• Sozioökonomische Untersuchung (2013)<br />
• Machbarkeitsstudie Bahnhof Wittstock/D. (2013)<br />
• Machbarkeitsstudie Küchenmöbel-/Tuchfabrik in Wittstock/D. (2013)<br />
Öffentlichkeitsarbeit und Bürgerbeteiligung<br />
• Broschüre Quandtsche Tuchfabrik Pritzwalk (2011-12)<br />
• Kulturflyer (2013)<br />
issio<br />
ei <strong>de</strong> Heiligengrabe
Programm KLS // Investive Maßnahmen<br />
--kk; 11 LI1 LLl zu---bi ----k-"wt-<br />
btt bb ttt •tb ttt<br />
ttt_ftb _ttb tft'<br />
_tbE tt 1 tüt e btt<br />
tE btt<br />
Bahnhof Pritzwalk 2011-13<br />
Quandtsche Tuchfabrik Pritzwalk<br />
2013-17<br />
Schwimmhalle Wittstock/Dosse<br />
2012-13
Programm KLS // Investive Maßnahmen<br />
Grundschule Meyenburg Integrationskita Meyenburg<br />
2012-13 2012-13<br />
ltzung <strong>de</strong>r Enquete-Kommis
Weitere Aufgaben <strong>de</strong>r Kooperation<br />
Handlungsfeld Wirtschaft<br />
• Infrastruktur und Verkehr:<br />
HUB 53/12, SPNV, OPNV, Verkehrskonzepte, West-Ost-Achse<br />
B 189, Logistiknetz Berlin-<strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong><br />
• Energie:<br />
Reg. Mikromanagement Energie u. Wirtschaft, Energiestrategie für<br />
<strong>de</strong>n Kooperationsbereich<br />
• Fachkräftemanagement:<br />
Jobstart, FHB-Präsenzstelle, Rückkehrer, Berufliche Bildung<br />
• Wirtschaftsför<strong>de</strong>rung<br />
• Administrative Unterstützung <strong>de</strong>s WADWD e. V.<br />
Handlungsfeld Gesundheit und soziale Vorsorge<br />
• Gesundheitsversorgung Nordwestbran<strong>de</strong>nburg 2030<br />
• Ansiedlungsstrategie medzinische Versorgung
Weitere Aufgaben <strong>de</strong>r Kooperation<br />
Handlungsfeld Kultur und Freizeit<br />
• Abstimmung Kulturveranstaltungen<br />
• Radwegekonzept<br />
• Gemeinsame Tourismusstruktur<br />
• Jugend/Senioren<br />
Handlungsfeld Verwaltungskooperation<br />
• Steuerungsdienstrelevante Themen:<br />
Konzeptbearbeitung „Demografie"<br />
Handlungsfeld Öffentlichkeitsarbeit<br />
• Medieninformation, Veranstaltungen:<br />
Presse, Internet, anlassbezogene Zusammenkünfte und Beratungen,<br />
Wahrnehmung <strong>de</strong>r Repräsentation <strong>de</strong>r Kooperation
Durchgeführte Veranstaltungen<br />
• Transferwerkstatt KLS in Liebenau, 13.-14.11.2012<br />
• Grüne Woche in Berlin, 22.01.2013<br />
Gemeinsames Mittelzentrum<br />
Pritzwaik - Wittstock/Dosse<br />
011:<br />
JrIg:<br />
Einacht,<br />
itzung <strong>de</strong>r Emu
Landtag <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong><br />
Enquete-Kommission<br />
<strong>19</strong>. Sitzung<br />
P-EK2 5/<strong>19</strong> Anlage 4<br />
15. März 2013<br />
Stenogr. Dienst/du/le<br />
Präsentation<br />
„Sicherung <strong>de</strong>r Daseinsvorsorge unter <strong>de</strong>r Herausfor<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s<br />
<strong>de</strong>mografischen Wan<strong>de</strong>ls"<br />
Prof. Dr. Rainer Winkel<br />
DISR Deutsches Institut für Stadt und Raum<br />
vom 14.03.2013<br />
(zu TOP 5)
Deutsches Institut für<br />
Stadt und Raum<br />
Sicherung <strong>de</strong>r Daseinsvorsorge<br />
unter <strong>de</strong>r Herausfor<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s<br />
<strong>de</strong>mografischen Wan<strong>de</strong>ls<br />
Prof. Dr. Rainer Winkel<br />
DISR Deutsches Institut für Stadt und Raum (Berlin/Dortmund/Dres<strong>de</strong>n/Wiesba<strong>de</strong>n)<br />
15. März 2013, Heiligengrabe
15. März 2013, Heiligengrabe, Sitzung <strong>de</strong>r Enquete-Kommission <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong><br />
„Kommunal- u. Lan<strong>de</strong>sverwaltung bürgernah, effektiv u. zukunftsfest, <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> 2020"<br />
Inhalte<br />
• Wesentliche Wirkungen u. Rahmenbedingungen<br />
• Bildungsversorgung<br />
• medizinische Versorgung<br />
• Seniorenversorgung<br />
• Trink- und Abwasserbehandlung<br />
• Standards<br />
• Resümee/Empfehlungen<br />
Prof. Dr.-Ing. Rainer Winkel, Deutsches Institut für Stadt und Raum, Berlin-Dortmund-Dres<strong>de</strong>n-Wiesba<strong>de</strong>n Folie 2
s<br />
R<br />
15. März 2013, Heiligengrabe, Sitzung <strong>de</strong>r Enquete-Kommission <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong><br />
„Kommunal- u. Lan<strong>de</strong>sverwaltung bürgernah, effektiv u. zukunftsfest, <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> 2020"<br />
Wesentliche Wirkungen u. Rahmenbedingungen<br />
• Der <strong>de</strong>mografische Wan<strong>de</strong>l: Rückgang und Alterung <strong>de</strong>r Bevölkerung.<br />
• Dadurch z. T. unausgelastete Infrastruktur u. Leerstand und Bedarfsverän<strong>de</strong>rungen,<br />
• Unterauslastung ist oft kein grundsätzliches Problem, wenn sie zur<br />
qualitativen Verbesserung genutzt wer<strong>de</strong>n kann.<br />
• Das muss sich aber eine Gemein<strong>de</strong> leisten können.<br />
• Der <strong>de</strong>mographische Wan<strong>de</strong>l bedingt ten<strong>de</strong>nziell weniger kommunale<br />
Einnahmen, vor allem an<br />
• Lohn- u. Einkommensteuern,<br />
• Schlüsselzuweisungen,<br />
• Gebühren und Beiträge,<br />
• z. T. auch an Gewerbe- u. Umsatzsteuern<br />
• Die Län<strong>de</strong>r bekommen weniger Mittel aus <strong>de</strong>m Län<strong>de</strong>rfinanzausgleich, <strong>de</strong>shalb<br />
und wegen <strong>de</strong>s Auslaufens <strong>de</strong>s Solidarpaktes Rückgang <strong>de</strong>r Mittel<br />
(2006-20<strong>19</strong> Sachsen -27%, Meck-Pomm. -25%, Folgen für Schlüsselzuweisung).<br />
Prof. Dr.-Ing. Rainer Winkel, Deutsches Institut für Stadt und Raum, Berlin-Dortmund-Dres<strong>de</strong>n-Wiesba<strong>de</strong>n Folie 3
D II<br />
S R<br />
15. März 2013, Heiligengrabe, Sitzung <strong>de</strong>r Enquete-Kommission <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong><br />
„Kommunal- u. Lan<strong>de</strong>sverwaltung bürgernah, effektiv u. zukunftsfest, <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> 2020"<br />
Wesentliche Wirkungen u. Rahmenbedingungen<br />
• Das Problem: Betriebs- u. Unterhaltungskosten bleiben weitgehend<br />
gleich, trotz geringerer Auslastung.<br />
• Die knappen Mittel: Zwang zur Anpassung durch Schließung.<br />
• In Städten i. d. Regel = Komfortverlust.<br />
• In ländlichen Räumen = Wegfall von Leistungen o<strong>de</strong>r sehr lange Wege,<br />
d. h. hoher Abbau von Lebensqualität.<br />
• Ländliche Räume das Zusatzproblem: Kleine Siedlungen erfor<strong>de</strong>rn<br />
kleine Infrastrukturanlagen, die keine optimalen Betriebsformen<br />
ermöglichen.<br />
Zu <strong>de</strong>n Problemen muss es nicht kommen:<br />
• Erfahrungen aus 35-jährigen Umgang mit <strong>de</strong>m <strong>de</strong>mografischen Wan<strong>de</strong>l<br />
bieten viele Ansätze.<br />
Prof. Dr.-Ing. Rainer Winkel, Deutsches Institut für Stadt und Raum, Berlin-Dortmund-Dres<strong>de</strong>n-Wiesba<strong>de</strong>n Folie 4
15. März 2013, Heiligengrabe, Sitzung <strong>de</strong>r Enquete-Kommission <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong><br />
„Kommunal- tL Lan<strong>de</strong>sverwaltung bürgernah, effektiv u. zukunftsfest, <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> 2020"<br />
Handlungserfor<strong>de</strong>rnisse u. Ansätze Schulen<br />
• Anpassung durch Schulschließungen u. Konzentration: Die Folgen weite<br />
Schulwege, teurer Schülertransport, geringere Bildungsbeteiligung.<br />
Besser ortsnahe Schulversorgung:<br />
• Kleinschulen mit jahrgansübergreifen<strong>de</strong>n Klassen (bei geringerer Klassenstärke),<br />
• Schulverbün<strong>de</strong> (pädagogischer Austausch, gemeins. Verwaltung/Sekretariat),<br />
• schulübergreifen<strong>de</strong>n, ggf. interkommunalen Hausmeisterdienst,<br />
• Nutzung <strong>de</strong>r durch <strong>de</strong>n Schülerschwund nicht benötigten Räume für<br />
qualitative Verbesserungen (Ausweitung Ganztagsunterricht und Kooperation<br />
Grundschulen u. Kita, wie u. a. in Skandinavien),<br />
• Zusammenfassung von Schulformen in einem Gebäu<strong>de</strong>komplex, ggf. mit<br />
gemeinsamen Lehrerpool,<br />
• Flexibilität wie in Thüringen (Schulen haben Lehrerpool und legen Klassenstärken<br />
selbst fest, NRW Stun<strong>de</strong>nzuteilung je Schule und freie Gestaltung),<br />
• ggf. in geeigneten Fächern gemeinsamer Unterricht von Gymnasiasten und<br />
Berufsschülern, um Standorte zu erhalten.<br />
Prof. Dr.-Ing. Rainer Winkel, Deutsches Institut für Stadt und Raum, Berlin-Dortmund-Dres<strong>de</strong>n-Wiesba<strong>de</strong>n Folie 5
D<br />
S<br />
I<br />
R<br />
15. März 2013, Heiligengrabe, Sitzung <strong>de</strong>r Enquete-Kommission <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong><br />
„Kommunal- u. Lan<strong>de</strong>sverwaltung bürgernah, effektiv u. zukunftsfest, <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> 2020"<br />
Handlungserfor<strong>de</strong>rnisse u. Ansätze medizin. Versorgung<br />
Die Probleme:<br />
• In ländlichen Räumen zu wenig Hausärzte bei fehlen<strong>de</strong>m Nachwuchs,<br />
Fachärzte nur noch in Zentren, bei langen Wartezeiten auf Termine.<br />
• Hohes Durchschnittsalter <strong>de</strong>r Hausärzte, nahe Verrentung, viel zu wenig<br />
stu<strong>de</strong>ntischer Nachwuchs und Abwerbung (durch Pharmaindustrie, Ausland):<br />
bestenfalls kann je<strong>de</strong>r 2. Hausarzt ersetzt wer<strong>de</strong>n.<br />
• Wan<strong>de</strong>l im Ärzteprofil: 60% Medizinstu<strong>de</strong>nten sind weiblich (steigen<strong>de</strong><br />
Ten<strong>de</strong>nz) mit an<strong>de</strong>rem Interessenprofil (geregelte Arbeitszeit, angestellt, oft<br />
Halbtagstätigkeit),<br />
• ländliche Orte mit schwer erreichbaren Schulen sind für junge Mediziner<br />
unattraktiv,<br />
• trotz <strong>de</strong>s Bevölkerungsschwun<strong>de</strong>s Bedarf für Ausweitung <strong>de</strong>r medizinischen<br />
Versorgung (viele u. hoch betagte Senioren).<br />
Prof. Dr.-Ing. Rainer Winkel, Deutsches Institut für Stadt und Raum, Berlin-Dortmund-Dres<strong>de</strong>n-Wiesba<strong>de</strong>n Folie 6
D<br />
R<br />
15. März 2013, Heiligengrabe, Sitzung <strong>de</strong>r Enquete-Kommission <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong><br />
„Kommunal- u. Lan<strong>de</strong>sverwaltung bürgernah, effektiv u. zukunftsfest, <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> 2020"<br />
Handlungserfor<strong>de</strong>rnisse u. Ansätze medizin. Versorgung<br />
Ansatz Optimierung <strong>de</strong>r ärztlichen Leistungskraft:<br />
• Unterstützung durch beson<strong>de</strong>rs ausgebil<strong>de</strong>te Hilfskräfte für Hausbesuche<br />
(Mo<strong>de</strong>lle: VERAH, AGNES),<br />
• zwischen Ärzten abgestimmtes Diagnoseverfahren bei einheitlichem EDV-<br />
Programm (z. B. Netzwerk nie<strong>de</strong>rgelassener Ärzte Südbran<strong>de</strong>nburg),<br />
• Ausweitung von Mehrbehandlerpraxen, die auch junge Ärztinnen anstellen,<br />
• Kooperation Hausarztpraxen mit Krankenhäusern (temporäre Tätigkeit von<br />
Klinikfachärzten in Hausarztpraxen in <strong>de</strong>r Fläche, günstige Mehrbehandlerpraxen),<br />
• Lan<strong>de</strong>s/Bun<strong>de</strong>seinwirken auf Krankenkassen zur Reduzierung <strong>de</strong>s hohen<br />
Bürokratieaufwan<strong>de</strong>s von Arztpraxen,<br />
• enge Zusammenarbeit zwischen Bürgermeister und ansässigen Ärzten<br />
(Beispiel Bgm. von Elsterwerda),<br />
• ggf. Einrichtung von Ärztehäusern in Problemräumen (mit Lan<strong>de</strong>sunterstützung,<br />
ggf. Beteiligung regionaler Krankenhäuser).<br />
• Kooperation Arztpraxen/ Krankenhäuser, ggf. Ambulanz in Krankenhäuser.<br />
Prof. Dr.-Ing. Rainer Winkel, Deutsches Institut für Stadt und Raum, Berlin-Dortmund-Dres<strong>de</strong>n-Wiesba<strong>de</strong>n Folie 7
15. März 2013, Heiligengrabe, Sitzung <strong>de</strong>r Enquete-Kommission <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong><br />
„Kommunal- u. Lan<strong>de</strong>sverwaltung bürgernah, effektiv u. zukunftsfest, <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> 2020"<br />
Handlungserfor<strong>de</strong>rnisse u. Ansätze Seniorenversorgung<br />
Die Probleme:<br />
• Die Anzahl <strong>de</strong>r Senioren steigt bis 2030 / 2035 weiter an.<br />
• Aufgrund hoher Alterung: Bedarfsanstieg für Hilfe u. Pflege.<br />
• Anzahl <strong>de</strong>r Personen, die hauptsächlich die Familiäre Hilfe leisten, (Frauen<br />
45-65 Jahre) geht <strong>de</strong>mographisch bedingt merklich zurück.<br />
• Zugleich viele Junge pen<strong>de</strong>ln berufsdingt o<strong>de</strong>r sind weggezogen,<br />
• viele Alte leben heute auch auf <strong>de</strong>m Land allein,<br />
• Das Problem: Die familiäre Hilfe (heute <strong>de</strong>r Hauptträger) geht bei steigen<strong>de</strong>m<br />
Hilfebedarf zurück. Deshalb mehr Alte früher und stationär zu versorgen.<br />
• Für stationäre Unterbringung reichen Renten oft nicht, <strong>de</strong>shalb Sozialhilfe<br />
zur Kosten<strong>de</strong>ckung.<br />
• Fehlen<strong>de</strong> Kosten<strong>de</strong>ckung nimmt zu: Gebrochene Erwerbsbiographien,<br />
Beschäftigung im Niedrigsektor und Frühverrentung.<br />
• Folge: Sehr hohe öffentliche Kosten für eine Versorgung, die die Alten nicht<br />
wollen.<br />
Prof. Dr,-Ing. Rainer Winkel, Deutsches Institut für Stadt und Raum, Berlin-Dortmund-Dres<strong>de</strong>n-Wiesba<strong>de</strong>n Folie 8
15. März 2013, Heiligengrabe, Sitzung <strong>de</strong>r Enquete-Kommission <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong><br />
„Kommunal- u. Lan<strong>de</strong>sverwaltung bürgernah, effektiv u. zukunftsfest, <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> 2020"<br />
Handlungserfor<strong>de</strong>rnisse u. Ansätze Seniorenversorgung<br />
Es muss versucht wer<strong>de</strong>n die eigenständige Haushaltsführung zu<br />
verlängern:<br />
• Schaffung altengerechter Wohnungen (fehlen in ländlichen Räumen),<br />
• Hilfe durch „Kümmerinnen/Kümmerer",<br />
• auf kommunaler Ebene Initiierung von Senioren-Treffes, Austausch (z. B.<br />
gemeinsames Mittagessen, je<strong>de</strong>r kocht mal),<br />
• Aufbau von Eigenhilfeleistungen <strong>de</strong>r Senioren (Bonuspunktesystem),<br />
• Anregung zum Ehrenamt (Leistungseinbezug von Senioren und für Senioren),<br />
• Aktivierung <strong>de</strong>r Sportvereine Angebote im präventiven Gesundheitssport<br />
zu schaffen,<br />
• Aktivierung kommunaler Wohnungsgesellschaften Seniorenhilfe für ihre<br />
Mieter anzubieten (in Sachsen mit Erfolg praktiziert).<br />
• Unterstützung pflegen<strong>de</strong>r Familien (Beratung, Schulung, Tagespflege).<br />
Prof, Dr.-Ing. Rainer Winkel, Deutsches Institut für Stadt und Raum, Berlin-Dortmund-Dres<strong>de</strong>n-Wiesba<strong>de</strong>n Folie 9
15. März 2013, Heiligengrabe, Sitzung <strong>de</strong>r Enquete-Kommission <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong><br />
„Kommunal- u. Lan<strong>de</strong>sverwaltung bürgernah, effektiv u. zukunftsfest, <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> 2020"<br />
Handlungserfor<strong>de</strong>rnisse u. Ansätze Wasser<br />
Die Probleme:<br />
• Bei zu geringem Durchsatz Verunreinigung und Wie<strong>de</strong>rverkeimung im<br />
Trinkwasser, Verstopfung und Geruchsbelästigung im Abwasser.<br />
• Kosten bleiben weitgehend gleich, müssen von weniger Personen getragen<br />
wer<strong>de</strong>n (Mit je<strong>de</strong>m % Bevölkerungsrückgang = Kostenstieg 0,7% bis 0,9%).<br />
• Hohe Standards, zukünftig im ländlichen Raum die höchsten Anfor<strong>de</strong>rungen.<br />
Ansätze:<br />
• Wasserwirtschaftspläne, die sich an Nutzungszeiträume orientieren,<br />
• bei Neuplanungen, Umbau, Sanierung: Ausrichten auf Flexibilität, u. a. durch<br />
Modulsysteme,<br />
• Nutzung technischer Möglichkeiten, z. B, dünne Rohre in alten Leitungen<br />
Vakuumentwässerung, Einleitung Regenwasser zur Netzspülung usw.,<br />
• Maßnahmen nur im Gesamtsystem sonst wassersparen<strong>de</strong> WC-Spülungen und<br />
gleichzeitig Bedarf zur Netzspülung),<br />
• im ländlichen Raum eher semizentrale Anlagen.<br />
Prof. Dr.-Ing. Rainer Winkel, Deutsches Institut für Stadt und Raum, Berlin-Dortmund-Dres<strong>de</strong>n-Wiesba<strong>de</strong>nEinwirken auf Folie 10<br />
verkehrsträger
15. März 2013, Heiligengrabe, Sitzung <strong>de</strong>r Enquete-Kommission <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong><br />
„Kommunal- u. Lan<strong>de</strong>sverwaltung bürgernah, effektiv u. zukunftsfest, <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> 2020"<br />
Standards<br />
Ein Teil <strong>de</strong>r Probleme ist hausgemacht durch Regelungen und hohe<br />
Standardvorgaben, u. a.:<br />
• Im Abwasserbereich hohe Standards sind kaum finanzierbar (zukünftig<br />
Anfor<strong>de</strong>rungen an Einleitung in Wasserläufe richtet sich nach <strong>de</strong>ren Nähe zur<br />
Quelle, <strong>de</strong>shalb wer<strong>de</strong>n an ländliche Räume zukünftig wesentlich höhere<br />
Anfor<strong>de</strong>rungen als an Verdichtungsräume gestellt), EU-Richtlinie, die kaum<br />
finanzierbar ist,<br />
• ÖPNV: Mitnahme nur an Haltestellen möglich (in dünnbesie<strong>de</strong>lten Län<strong>de</strong>rn<br />
wie Nordskandinavien, Kanada usw. ganz an<strong>de</strong>rs),<br />
• öffentliche Haltestellen außerhalb geschlossener Ortschaften Kosten ca.<br />
70.000 € o<strong>de</strong>r mehr (wegen <strong>de</strong>s hohen Standards).<br />
Prof. Dr.-Ing. Rainer Winkel, Deutsches Institut für Stadt und Raum, Berlin-Dortmund - Dres<strong>de</strong>n-Wiesba<strong>de</strong>n Folie 11
15. März 2013, Heiligengrabe, Sitzung <strong>de</strong>r Enquete-Kommission <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong><br />
„Kommunal- u. Lan<strong>de</strong>sverwaltung bürgernah, effektiv u. zukunftsfest, <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> 2020"<br />
Resümee/Empfehlungen<br />
• Bedarf für Entwicklungsplanungen, die sich an Infrastrukturnutzungsdauer<br />
orientieren,<br />
• solange keine sichere Vorhersage möglich, <strong>de</strong>shalb bedarf es Flexibilität<br />
für Kapazitäten und Nutzungsart,<br />
• auf interkommunale und regionale Zusammenarbeit hinwirken (große<br />
Potentiale),<br />
• mehr interministerielle Zusammenarbeit (z. B. Abstimmung Vorgaben für<br />
Kitas und Schulen),<br />
• Fortschreibung von Entwicklungsplanungen (Ressourcen dafür oft nur bei<br />
interkommunaler Kooperation),<br />
• kritische Reflexion von Standards (ggf. Unterschie<strong>de</strong> zwischen Verdichtungsräumen<br />
und dünnbesie<strong>de</strong>lte Räumen),<br />
• finanzielle Unterstützung dünn besie<strong>de</strong>lter Räume<br />
(Dünnbesiedlungszuschlag, Vorschlag Finanzexpertin Färber),<br />
• ggf. Anleitung für Kommunen zum Umgang mit <strong>de</strong>m <strong>de</strong>mografischen<br />
Wan<strong>de</strong>l (Publikation wie in Sachsen).<br />
Prof. Dr.-Ing. Rainer Winkel, Deutsches Institut für Stadt und Raum, Berlin-Dortmund-Dres<strong>de</strong>n-Wiesba<strong>de</strong>n Folie 12
D<br />
s<br />
R<br />
15. März 2013, Heiligengrabe, Sitzung <strong>de</strong>r Enquete-Kommission <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong><br />
„Kommunal- u. Lan<strong>de</strong>sverwaltung bürgernah, effektiv u. zukunftsfest, <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> 2020"<br />
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit<br />
Prof. Dr.-Ing. Rainer Winkel, Deutsches Institut für Stadt und Raum, Berlin-Dortmund-Dres<strong>de</strong>n-Wiesba<strong>de</strong>n Folie 13
Anlage 5<br />
• • • ••<br />
•••• .• :•<br />
• • •<br />
• •<br />
LANDTAG<br />
BRANDENBURG<br />
Landtag <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong>; Postfach en 10 64; 14410 Potsdam<br />
Enquete-Kommission 5/2<br />
Der Vorsitzen<strong>de</strong><br />
Mitglie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r<br />
Enquete-Kommission 5/2<br />
elektronisch<br />
Datum: 20. Februar 2013<br />
Nachbereitung <strong>de</strong>r 18. Sitzung <strong>de</strong>r Enquete-Kommission 512 — Verständigung<br />
zum weiteren Vorgehen bzgl. <strong>de</strong>r Übertragung von Lan<strong>de</strong>saufgaben<br />
Sehr geehrte Damen und Herren,<br />
bezüglich <strong>de</strong>s am Freitag, <strong>de</strong>n 15. Februar 2013 als Tischvorlage verteilten Formulars<br />
zur Vorbereitung <strong>de</strong>r Diskussion über die Kommunalisierung von Lan<strong>de</strong>saufgaben<br />
möchte ich Ihnen einen Vorschlag zum weiteren Vorgehen unterbreiten.<br />
Bitte nutzen Sie für Ihre Vorschläge wie besprochen das Musterformular „Übertragbare<br />
Aufgaben <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s" und schicken dieses bis zum Freitag, <strong>de</strong>n 1. März 2013<br />
an mich und/o<strong>de</strong>r das Kommissionssekretariat. Mein Vorschlag zum weiteren Vorgehen<br />
ist, ihre Rückmeldungen zur Kommunalisierung von Lan<strong>de</strong>saufgaben zusammenfassend<br />
inhaltlich aufzubereiten und daraus eine Gesprächs- und ggf. Beschlussvorlage<br />
für die kommen<strong>de</strong> <strong>19</strong>. Sitzung am 15. März 2013 zu erarbeiten.<br />
Falls Sie Einwän<strong>de</strong> o<strong>de</strong>r Be<strong>de</strong>nken gegen meinen Vorschlag äußern möchten, dann<br />
sen<strong>de</strong>n Sie Ihre Anmerkungen bitte bis zum Freitag, <strong>de</strong>n 22.02.2013 <strong>de</strong>m Kommissionssekretariat<br />
zu. Für Ihre Unterstützung bedanke ich mich.<br />
Mit freundlichen Grüßen<br />
1/14fe<br />
Ste n Ludwig<br />
Anlage: Musterformular „Übertragbare Aufgaben <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s"<br />
Landtag <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong><br />
Am Havelblick 8 Telefon: 0331 956-1<strong>19</strong>6 Internet www.landtag.bran<strong>de</strong>nburg,cle<br />
14473 Potsdam Telefax: 033127548-<strong>19</strong>04 nadine.lehnigk@landtag.bran<strong>de</strong>nburg.<strong>de</strong>
Anlage 5<br />
Übertragbare Aufgaben <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s<br />
Berücksichtigter Aufgabenbestand<br />
Nachfolgend wird aufgezeigt, welche Aufgaben <strong>de</strong>r unmittelbaren Lan<strong>de</strong>sverwaltung aus Sicht <strong>de</strong>r<br />
Enquetekommission zur Kommunalisierung empfohlen wer<strong>de</strong>n könnten •<br />
Ministerium XY<br />
Beschreibung <strong>de</strong>r Aufgabe<br />
Beispielbegründung<br />
„Die Enquete-Kommission empfiehlt eine Kommunalisierung <strong>de</strong>r wahrgenommenen Aufgaben bei<br />
einem Szenario ab „X”. Auf Lan<strong>de</strong>sebene sollten die XX wahrgenommen wer<strong>de</strong>n. Alle „Durchführungstätigkeiten",<br />
Einzelfallbearbeitungen (Genehmigungen, Erlaubnisse, Kontrollen, Überwachurigen,<br />
Statistiken) und aktuell bereits <strong>de</strong>zentral bzw. regional wahrgenommenen Aufgaben sollen auf<br />
die kommunale Ebene verlagert wer<strong>de</strong>n,<br />
Laut Personalbedarfsplanung 2018 waren im XX Beschäftigte tätig. Bis 2018 soll die Zahl <strong>de</strong>r Stellen<br />
auf XX reduziert wer<strong>de</strong>n.<br />
Prof. Bogumil kam zu <strong>de</strong>r Einschätzung, dass eine Kommunalisierung nur bei <strong>de</strong>m Szenario „X" in<br />
Betracht kommt. Er verwies insbeson<strong>de</strong>re darauf, dass ...<br />
Die EK meint-dass ...lschliel3t sich "<br />
Aufgabenübertragung auf:<br />
bei:<br />
Landkreise und/o<strong>de</strong>r kreisfreie Städte und o<strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong>n<br />
bis zu „X" Verwaltungsträgern<br />
als: • pflichtige Selbstverwaltungsaufgabe, .<br />
Pflichtaufgabe zur Erfüllung nach Weisung,<br />
Anmerkung:<br />
...<br />
•<br />
BEISPIEL<br />
„Der Erhalt eines Weisungsrechts ist angezeigt, um insbeson<strong>de</strong>re<br />
bezüglich beson<strong>de</strong>rer Aspekte von Seiten '<strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s auch<br />
künftig die neuen kommunalen Aufgabenträger bei ihrer Aufgabenerfüllung<br />
unterstützen zu können. Die Enquetekommission<br />
sieht Weisungen insoweit auch positiv im Hinblick auf einen<br />
rechtssicheren Umgang mit, Vorschriften an. „
Anlage 6<br />
STÄDTE- UND GEMEINDEBUH D<br />
BRANDENBURG<br />
rStädte- und Gemein<strong>de</strong>bund <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong>, Stehensaner. 4, 14482 Potsdam<br />
Enquetekommission 5/2 <strong>de</strong>s Landtages <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong><br />
Der Vorsitzen<strong>de</strong><br />
Herr Stefan Ludwig, MdL<br />
L<br />
Per E-Mail<br />
EINGEGANGEN<br />
0/ny<br />
2 1. FEH. 2013<br />
g-7<br />
FriAti U6V12i<br />
• •. .....<br />
Der Geschäftsführer<br />
Stephensonstraße 4<br />
14482 Potsdam<br />
Telefon: 03 3117 43 51-0<br />
Telefax: 03 31 17 43 51-33<br />
E-Mail: maiestgb-bran<strong>de</strong>nburg.<strong>de</strong><br />
Internet: http://www.stgb-bran<strong>de</strong>nburg.<strong>de</strong><br />
Datum: 2013-Febr.-21<br />
Aktenzeichen: 011-01-2<br />
Auskunft erteilt: Karl-Ludwig Böttcher<br />
Weiteres Vorgehen bzgl. <strong>de</strong>r Übertragung von Lan<strong>de</strong>saufgaben<br />
Ihr Schreiben vom 20. Februar 2013<br />
Sehr geehrter Herr Ludwig,<br />
für Ihr Schreiben danke ich Ihnen. Vor <strong>de</strong>m Hintergrund <strong>de</strong>r Ergebnisse Arbeit <strong>de</strong>r AG Aufgaben<br />
halte ich es nicht für zielführend, wenn die einzelnen Kommissionsmitglie<strong>de</strong>r jetzt separate<br />
Vorschläge für die Übertragung von Einzelaufgaben unterbreiten. Die Liste <strong>de</strong>r AG Aufgaben<br />
betrachte ich als Beschlussgrundlage. Diese wur<strong>de</strong> jedoch noch nicht abschließend behan<strong>de</strong>lt.<br />
Ich möchte Sie bitten, die Vorschläge <strong>de</strong>r AG ohne Abstriche für eine Beschlussfassung zur<br />
Kommunalisierung vorzubereiten.<br />
Mit freundlichen Grüßen<br />
Karl-Ludwig Böttcher<br />
Bankverbindung, Mittelbran<strong>de</strong>nburgische Sparkasse, Potsdam (BLZ 160 500 00) Konto-Nr. 350 222 1501; S 7 (Haltestelle Babelsberg); Tram 94,95 (Haltestelle Wattstralle)
•• .<br />
• •<br />
•<br />
,* r• * 1<br />
• •<br />
LANDTAG<br />
BRANDENBURG<br />
Anlage 7<br />
Landtag <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong>; Postfach 60 e 64; 14410 Potsdam<br />
Enquete-Kommission 5/2<br />
Mitglie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r<br />
Enquete-Kommission 5/2<br />
Der Vorsitzen<strong>de</strong><br />
elektronisch<br />
Datum: 11. März 2013<br />
Zusammenführung Vorschläge Kommunalisierung Lan<strong>de</strong>saufgaben<br />
Sehr geehrte Damen und Herren,<br />
in <strong>de</strong>r 18. Sitzung <strong>de</strong>r EK 5/2 am 15. Februar 2013 haben wir festgelegt, die Diskussion<br />
und die Beschlüsse zur Frage <strong>de</strong>r Kommunalisierung von Lan<strong>de</strong>saufgaben in <strong>de</strong>r <strong>19</strong>. Sitzung<br />
am 15. März 2013 fortzuführen und in <strong>de</strong>r 20. Sitzung am <strong>19</strong>. April 2013 abzuschließen.<br />
Mit Schreiben vom 20. Februar 2013 habe ich Ihnen auf Grundlage <strong>de</strong>r Diskussion in <strong>de</strong>r<br />
18. Sitzung einen Vorschlag zum weiteren Vorgehen gemacht. Insbeson<strong>de</strong>re bat ich um<br />
die Einreichung von Vorschlägen auf Grundlage <strong>de</strong>s verteilten Musterformulars.<br />
Auf Grundlage <strong>de</strong>r bisherigen Rückläufe habe ich durch das Kommissionssekretariat eine<br />
Übersicht <strong>de</strong>r eingereichten Vorschläge zur Kommunalisierung von Lan<strong>de</strong>saufgaben erstellen<br />
lassen. Die Übersicht besteht aus zwei Teilen:<br />
Einer Übersichtstabelle <strong>de</strong>r Vorschläge <strong>de</strong>r AG Aufgabenerfassung, <strong>de</strong>r Empfehlungen<br />
von Prof. Dr. Bogumil und <strong>de</strong>r von Kommissionsmitglie<strong>de</strong>rn eingereichten<br />
Vorschläge, sowie<br />
einer Zusammenführung <strong>de</strong>r auf Grundlage <strong>de</strong>r Musterformulare eingereichten<br />
Vorschläge (nicht berücksichtigte Vorschläge <strong>de</strong>r AG Aufgabenerfassung sind<br />
ebenfalls kurz aufgeführt).<br />
Die Dokumente sind diesem Schreiben angefügt und sollen als Besprechungsgrundlage<br />
für die <strong>19</strong>. Sitzung am Freitag dienen.<br />
Aufgrund <strong>de</strong>s umfassen<strong>de</strong>n Materials schlage ich Ihnen vor, die Diskussion in <strong>de</strong>r <strong>19</strong>.<br />
Sitzung auf die Aufgaben zu konzentrieren, welche die AG Aufgabenerfassung, Prof.<br />
Bogumil und die Vorschläge <strong>de</strong>r Kommissionsmitglie<strong>de</strong>r für eine Kommunalisierung auch<br />
für <strong>de</strong>n Status Quo vorsehen. Dies sind die Aufgaben Gutachterausschüsse im Bereich<br />
Vermessungsverwaltung (Nr. 5), Kirchenaustritte (Nr. 44) und Grenzveterinärdienst (Nr.<br />
53).<br />
Landtag <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong><br />
Am Havelblick 8 Telefon: 0331 966-4<strong>19</strong>5 internes: wwelandtag.bran<strong>de</strong>nburg.<strong>de</strong><br />
14473 Potsdam Telefax: 0331 27548-1g04 E-Mail: bastian.dunkelgandtag.bran<strong>de</strong>nburg.<strong>de</strong>
LANDTAG<br />
Anjage 7<br />
••• ••<br />
. • g<br />
• •<br />
BRANDENBURG<br />
Sollten weitere Vorschläge eingehen, wer<strong>de</strong>n die Dokumente entsprechend aktualisiert.<br />
Mit freundlichen Grüßen
EK 512 Ubersicht Vorschläge zu La n<strong>de</strong>sZuFga b en <strong>de</strong>r AG Aufgab n &am ng, von Prof. Dr. Bogunel und Konesslo nmeglie<strong>de</strong>rn<br />
3<br />
m- 7 d es , lnwe '. (.1241.7Zeg, "722Zele'e:<br />
..1,,ieM.-7-. eṟ.1i,--..eZ2,,W..Meeffie.e.feginefeeee.72.147MMeke.,;:eleerwiemen.... „,...i..›,<br />
a9 eggiegeeefgener.e.gee.<strong>19</strong>25Zeerget zet..-ge,ebitleeger,.e,::,.,.,Tie:.--1- e7-ziej',,.om AeutmegolieniEw.,Afielegeen-Miggilgerieez,z52&e:9-7e23Liefeefeeeetrierre<br />
-<br />
Lan<strong>de</strong>sschule und Technische Einrichtung für Brand- und<br />
Katastrophenschutz (ESTE]<br />
Überführung in ein and eres Trägermo<strong>de</strong>ti (z.B.<br />
Privatisierung a<strong>de</strong>r Län<strong>de</strong>rkooperation]<br />
kA ..<br />
",›UeizAuzirg,: ,7.e.fe, , ,47 1e74,,.<br />
. , re.4294e,<br />
',-Meztereemememil<br />
Bewertung Bogurne<br />
Vorschlag 1<br />
(kommunalisierbar/Anzahl Kommunalisierung auf/Anzahl<br />
Ressort /Aufgabenbereich / Aufgabe<br />
Vorschlag AG Aufga b en erfassung<br />
Verwaltungsträger]<br />
Verwaltungsträger<br />
Kommunallslerung als<br />
Anmerkungen<br />
ei9eefirieWreVgle !;e_ ,::,3.zteefee.4,., : -.' lii4e+a '-. A - .4 -<br />
51. - ,;,.,<strong>de</strong> 47"-ev.i2r.4.egeelgea.,45, ' • 0wwege:. , ,,-",fAereW7""r;.eee,.e'.:1•2:Hee:egresc.;:ez%Zte-,e:d2eieri: ,,„.2i- ...-.:P e.55 ,,,,e,,e7,-<br />
Fiskalerbschaften k.A. k.A.<br />
Keine Kommunalisierung<br />
Vollstreckung von For<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r Steuer- und<br />
Landkreise und kreisfreie Städte<br />
I,A.<br />
I. A<br />
1Diese Aufgabe kann unabhängig von einer<br />
/bi, 14+4<br />
Staatliche<br />
Auftragsverwaltung<br />
Justizverwaltung<br />
;Kreisgebiets reform von <strong>de</strong>n Landkreisen und kreisfreien<br />
:.,7.:e9,14m5,-,Ț><br />
.L4,3merizfewtre9.4.5,-.7w4;39,7;:7 :7 -, 7 -..-.<br />
eeygr-7Keeearemeemßr- =e4emgm6'ne,ßreetremä -eeeergäxreegAu.e:feezrzeee:T-zerggtzeeev:;,g4-xr-e-egm--et-eizzrzemf=:z:..-,:m-rtmei,qe:2<br />
li<br />
4 a en e ce nge egen e en<br />
ommuila s er 3r<br />
Nicht kommunalisfeaMr - . - -<br />
' ' Keine Kommunalislerung<br />
1797e2-411i7:ekeiggeeein<strong>de</strong>lettikVez ".5355ifflelleelEIMPISTLfT=ALer griii-ZzeMr -zteLeMeiligf=742,81-71-7,-444:1. 2-,A4,..egeMlerelegMEN-Premzieie- ... -(..t.i.' ,- .., e..12,4<br />
5 Gutachterausschüsse (Bestellung <strong>de</strong>r Gutachter(<br />
•<br />
- eine Son<strong>de</strong>raufsicht ist hinsichtlieh <strong>de</strong>r Bestellung<br />
Kommunalisieren bzw. Verfahrensbeteiligung <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s<br />
ng ]reisfreie Städte<br />
lentbehr [ach. Die Arbeit <strong>de</strong>r Gutachterausschasse muss<br />
.<br />
Juristische Prüfung erfor<strong>de</strong>rlich<br />
."'d Mächtige Selbstverwaltungsaufgabe<br />
.<br />
streichen<br />
/ bis 14+4<br />
'selbstverständlich auch künftig welsungsfrel erfolgen.<br />
•<br />
flteilittegsVe:WigilefeerefflieeisTTEki li MeeffiEZ.ii7eanjeWre ;-3ATTielielliMätte—e13. 1Wirirre7rgigieiEj ef: ' ---'' :;-i Lee. Aegeteelegred eräTLETe: eit#13giererWegNA<br />
Enteignun ele ehheiten 1 Kommunelisteren bzw. Verfahrens betellIgung <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s Nfcht kommunallsterbar<br />
Keine Kommunalisierung<br />
7 Genehmigungspflicht für das Sammeln von Or<strong>de</strong>n und<br />
Die AG plädiert Ihr die Abschaffung <strong>de</strong>r<br />
'<br />
Ehrinzelchen<br />
Fraglich, ob <strong>de</strong>r legislative Aufwand einer Aufgabenübertragung als Vor-Ort-Löseng im Wege einer Organlethe in einem<br />
Genehmigungspflicht Zr das Sammeln von Or<strong>de</strong>n und<br />
It-A.<br />
•<br />
angemessenen Verhältnis zu <strong>de</strong>n Wirkungen steht (ausführlich siehe Papier Zusammenfassung Vorschläge<br />
Ehrenzeichen aper Bun<strong>de</strong>sratsinitiative<br />
'<br />
FMl<br />
Ire•ggeg42egegigglibi»KujiMrlg egggele;<br />
Stifteng,sangelegenheiten .<br />
ifitA E'KY','K.3;keegre,'Wfnteeee..7--- effl aJe,Eerättefilnw,gäe2e-ea-tlrE,gfMh'eEeYällffläfl iell2-f-- --7- mnTr2:%NrC2FZ.r2itr<br />
',<br />
Verfahren zur Beantragung einer Eheaufhebung<br />
Landkreise und kreisfreie Städte<br />
Eine Son<strong>de</strong>raufsicht Ist nicht erfor<strong>de</strong>rlich.<br />
Kommurlislerhar ia<br />
kA.<br />
Mächtige Selbstveltungsaufgabel<br />
•<br />
. I bis 14+4" i<br />
10 Beglaubigung von in <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> ausgestellten<br />
Kommunalisierbar Nicht kommunalhierbar Keine Kommunalisierung<br />
Ferh öf dlic en Urkun<strong>de</strong>n zur Venvendun 1111 Ae...._ Ausland<br />
11 Vollzug <strong>de</strong>s 5taatsangehörigkeltsgesetzes<br />
Landkreise und kreisfreie Städte<br />
Die kommunalen Spitzenverbän<strong>de</strong> befürworten seit<br />
k.A.<br />
k.A<br />
Auftragsangelegenheit<br />
•<br />
/ bis 14+4<br />
längerem eine Komm unalisierung.<br />
k -A<br />
efrTAYFMMTIN ri PI ip.r:-.211§12411 012,beleingeft,-:1LW, ee, 'MENi-alreef-t7- -4-z-22,-, 7 -eille-35-r-5±.ennefer .L.,. ,,eaTeelerter AF-eweefeeM-2g.'"Ari<br />
Kommunafislerbar<br />
Keine Kornmunallslerung<br />
Kageoeeze-geekeTeergffl;tefflefie717,7z "73i-<strong>19</strong>7+-2NiteireeeStrig<br />
erturre 0. • eiteei es Fr-- "ne,.am Al 7.1.--;:z.,e-A-7.t.mem.muegaWerre.N.NzAe'zfee ,37-, :T";-,,ezz7-iezezezeew-irzee,peee'r ':r;mfflez.terfee,r-w.weeege-m7A:ēwP,e-.7:r4-"ZE,Z:ZZF'.Werfje'geer,'P'e<br />
Fr.r.::,•03 ..__ ,a-i,sciii _ .. .me. -Lif."-eremmorM92-"rg"'"==,gg eg,2- ..-;: - -.2 .2.,,=,,,m-, m.r.e.e ' ''''gg''''''--9-'7-4.g.121:-.4' '.''''- .:!tpgligw.f:krpe,:...pgv. , =-7.... ''' 2ezr.fflir.,e. , ,Me.e.L. .h" --j--'e?""7.44E,''' E4 1 .913,-,17,:-----<br />
_ ...... ..---7--- 7,72 _ ,._.., .=',42,20,,A5; . , ., _,..". ''• ;.2.0rgeggffl.n.gze,59,,'zee...e--..ee ..25jeezeie7,Fi,f,-.7.77eteike:H<br />
......._ ...,.. .<br />
Allgemeiner, medizinischer und sozialer Arbeitsschutz (I.<br />
Grundsalz-, Rechtsetzungs- und Steuerungsaufgaben im<br />
Arbeitsschutz; li. Überwachungstätigkeit/ -<br />
Antragsbearbeitung; IM Untersuchungstätigkeit; IV.<br />
Präventionstätigkeft)<br />
Kummunallslerbar<br />
-<br />
k.A ..<br />
I<br />
I<br />
k.A<br />
'Der Erhalt eines Welsungsrechts ist angezeigt, um<br />
insbeson<strong>de</strong>re bezüglich beson<strong>de</strong>rer technischer Aspekte<br />
von Seiten <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s auch künftig die neuen<br />
kommunalen Aufgabenträger bei ihrer Aufgabenerfüllung<br />
unterstützen zu können. Die Enquetekommission sieht<br />
Weisungen insoweit auch positiv im Hinblick auf einen<br />
rechtssicheren y mgäng mit Versthriften an_<br />
Landkreise und kreisfreie Städte Pflichtaufgabe zur Erfüllung nach<br />
13 Technischer Arbeitsschutt<br />
bis 5+1<br />
'<br />
/ bis 2+1<br />
Weisung<br />
•<br />
r. Grundsatz-, RechtseUungs- und Steuerungmufgaben<br />
Untersuchungs- und Präventationstätigkeit<br />
-<br />
beim technischen Arbeitsschutz; '<br />
kommunalisierbar. Hochspezialisierte Bereiche, z.B.<br />
•<br />
ii. überweehungstätigkeit/ Antragsbearbeitung;<br />
Labortätigkeiten, in enger Kooperation mit Berlin<br />
1I1.2intersuchu ngstätigkeit;<br />
IV. Präventionstätigkeit<br />
14 Strahlenschutz-und Produktsicherheit Engere Kooperation mit Berlin kA k.A. k.A. k.A.<br />
I<br />
Stand: 11.03.1013<br />
1/7<br />
7<br />
to<br />
CD<br />
-Lt
EM 5/2 Obers kill Vormeigu su Lan<strong>de</strong>seuigaben <strong>de</strong>r AA Aufgabenerfassung, von Prof. Dr. Bogumil und Kommirsiorundigfle<strong>de</strong>rn<br />
MÄ<br />
15<br />
16<br />
17<br />
Ressort/ Aufgabenbereich / Aufgabe<br />
5....eeleti93mFeiieieewilieveugueezegggeepiegen9mixtigigmee2ege ḡreugeiejeeke7:t:=g2he" ,15:12L;ia2:2;:u4kuzzi ,'- j-<br />
Schwerbehin<strong>de</strong>rtenrecht und Opferfürsorge<br />
al Schwerbehin<strong>de</strong>rtenrecht - Feststellung <strong>de</strong>r<br />
Behin<strong>de</strong>rung und von Nachteilsausgleichen, Ausstellung<br />
von Ausweisen<br />
h) Bun<strong>de</strong>sversorgungsgesetz•Kriegsopferversorgung,<br />
Kriegsopferfürsorge und Nebengesetze -<br />
c) Gewährung von Neil-un<strong>de</strong>ankenbehandlungen und<br />
Entschädigungsleistunger (Soziales Entschädigungsrecht-<br />
SEM •<br />
d) Rehabilitation .und Teilhabe behin<strong>de</strong>rter Menschen<br />
Mg IX, Kündigungsschutz für behin<strong>de</strong>rte Menschen,<br />
begleiten<strong>de</strong> Hilfen Ontegrationsemt]). Leistungen nach<br />
<strong>de</strong>m SGB VI ..<br />
6) Orthopädische Versorgungsstelle<br />
Vorschlag AG Aufgabenerfassung<br />
•<br />
• •<br />
Kommunalisierbar .<br />
.:<br />
_<br />
(kommunalisierbar/Anzahl<br />
Verwaltungsträger)<br />
a): bis 8+1 .<br />
is.e:} nicht kommunalisierbar<br />
Aufsicht für unterstützen<strong>de</strong> Wohnformen Kommunalisierbar Nicht komintmalisierber<br />
Anerkennung niedrigschwelliger Betreuungsangebote<br />
Kernmunelisierbar<br />
Nicht kosnmunalisierber<br />
JD<br />
.<br />
-<br />
Kommunalislerung auf/Anzahl<br />
Verwaltungsträger<br />
Landkreise und kreisfreie Städte<br />
1 bis 3+1.<br />
Landkreise und kreisfreie Städte<br />
/ his 8+1<br />
• —7—.<br />
i<br />
Kommunaff sierung eis<br />
■<br />
Anmerkungen<br />
.,:r,, A:P;P7-2'7i."'""u=r, '',, "'i,,,,,',Aggi,,,L4IKAT,',-e=77: •• • ,-r--!e'r:trl'71-<br />
• •• • ..<br />
!Der Erhalt einer Son<strong>de</strong>raufsicht, die mittels Weisungen<br />
. l<br />
Pflichtige Selbstverwaltungsaufgabe;<br />
.<br />
• I<br />
lauf die Aufgabeneriedigung inhaltlich Einfluss nehmen<br />
!kann. ist nicht notwendig, da die inhaltlichen Gental.<br />
itungsspielraume wegen <strong>de</strong>r bun<strong>de</strong>srechtlichen<br />
lAusgesteltung <strong>de</strong>s Aufgabenbereichs gering sind.<br />
I<br />
poichugaufgabe zw. erfühn nach Per Erhalt einer Son<strong>de</strong>raufsicht durch das Land ist im<br />
Hinblick auf diesen sensiblen Aufgabenbereich sinnvoll.<br />
Weisung'<br />
1B Angelegenheiten <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>spflegegesetzes (c),<br />
Eine fachliche Son<strong>de</strong>raufsicht neben <strong>de</strong>r allgemeinen<br />
Erstattung von Fahrgeklausfällen <strong>de</strong>s ÖPNV durch die<br />
Landkreise und kreisfreie Städte pflichte. Rechtsaufsicht <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s erscheint als entbehrlich.<br />
Kommunalisierbar<br />
Nicht komrnunalislerbar<br />
Selbstve rwaltun gsaufgabe<br />
unentgeltliche Beför<strong>de</strong>rung von behin<strong>de</strong>rten Menschen<br />
/ bis 2+1<br />
fcl)<br />
•<br />
• • -<br />
•<br />
'E-ge7-4triiirgieskiediiegraierelli.e<br />
.„2.-4+.fer ,,Lereitm+ ,..-e.er+ iisAuss+,.,.: erifeieseenses,r4f8aessoirtsgrw..-fweepies;riugo•eggecoreirrer4limelleneoliatifillfflriar_eler=-At,,,,,ns>sAsiegislepingise~.-,4orl, eHse,, s;3'..7,1;9'>1,.,:s, T'''''' ..n.',.^1 "P.'. ■,EigiOie .<br />
..■.-r.'T .. i-,- . ' . t...' ..: . ,T -:'".27.21 .',^s, OrTa5 .-re.crtri-i' e', --4, 21,-,----‚'rutIrl, ; .:' .'‚‘',-,> , -,,, '9, -,,. ,Kev2. 44-e. - ,...,,,..=,..-...eleeeteel,,,,,,-1 -32m-q-lb.g.,1-,:At....,.t.e,.:Mez..-3,,T,,irge,'<br />
1S För<strong>de</strong>rnüttelvergabe (Regionalbudgets)<br />
I<br />
Die AG spricht sich für einen gralleren<br />
Gestaltungsspielraum <strong>de</strong>r Landkreise und <strong>de</strong>r kreisfreien<br />
kA.<br />
k.A.<br />
k-A.<br />
k.A.<br />
.<br />
Städte bei <strong>de</strong>r För<strong>de</strong>rmittelvergabe (Regionalbudgets) aus.<br />
•<br />
2a<br />
21<br />
PiKere e, rtilc 7FeRiAgerrepea A e<br />
lee.i.., leggii-AtI --117.a2i-73,-<br />
Gewerberecht (3)<br />
Schornsteinfegerangelegenheiten .<br />
_ehe<br />
e,, "--4..-'''' ,.. - '-''''''' •' -''••-• '''''''",•,'•'-'' J ,<br />
-:::;:y9e,,e,e,,„..:,:e..r.:--ferffe-e-,.rte...eeeteeeeeereg,:eeee-s,eem.g.::.eefe7ervmem-e-eeeeeeeeer--..=..-ereevbee -<br />
,7ewe,--e-,-:::erzt=cweeel,eee--eeree<br />
,elägte:«,:,, 1....,, .,,,, ,e,,,,iorgge,,,..-iiifieidi•di,'N..<strong>de</strong>igetM)Teffie, - ..L.P7A79,-.3-e.t,, -. 1g-,4-7.+:-.1 ":-. 2:(Z-, grZet‘ealiZe<strong>de</strong>tgAT-1,Ve41r,,,ü:i»,2, 1 ,-, 2,!.=- ,:f2itef..- -,:<br />
Kommunalisierbar<br />
k.A.<br />
•<br />
Siehe 21<br />
-<br />
.<br />
1------<br />
k.A.<br />
LA_<br />
-<br />
.<br />
Landkreise und kreisfreie Städte<br />
1 bis 3-i-1 •<br />
iEln staatliches Weisungsrecht kann sicherstellen, dass die<br />
PRIchtlgaufgabe zur Erfüllung nach lAufgabe- gera<strong>de</strong> im Hinblick'auF <strong>de</strong>n Zuschnitt von<br />
Weisung<br />
!Bezirken- auch künftig nach gleichen maet6ben erfolgt.<br />
1<br />
•<br />
.<br />
rarem<br />
to<br />
to<br />
"41<br />
send: 12.03.2213<br />
212
Ex 5/5 überslrht VArschrSge zu lAn<strong>de</strong>s=ufgab en <strong>de</strong>rAG Aufgabenerfassung. von Prof. Dr. Bogmull und Kommissionsmitglie<strong>de</strong>rn<br />
• ..„ .„<br />
22<br />
23<br />
24<br />
- 28<br />
29<br />
30<br />
32<br />
Weggefflareimetzeiremḡmwee.k.zegeaeiete.:, _ -ew.gr.qeifememrgene,feee-ämeeeeeazemrereähxeärd-meweegnageewEe--T:emwereäfe:«e-greeipe.eme.em-e - temege<br />
-rheatior.Bontane-Archiv • 1 überp rÜfung <strong>de</strong>r Trä !schart bzw, Englie<strong>de</strong>rung in eine<br />
Lan<strong>de</strong>sfachstelle für Archive und öffentliche Bibliotheken '<br />
. 1<br />
. I<br />
1<br />
.<br />
- . I<br />
-<br />
_<br />
Eine Prüfung im Bereich La n<strong>de</strong>sfachstelle f fir Archive und<br />
öffentliche Bibliotheken (13LHA 10) ist anzustreben, um zu<br />
klären, ob dle angebotenen Beratungsleistungen von <strong>de</strong>n.<br />
Kommunen noch genutet wer<strong>de</strong>n. Ist dies <strong>de</strong>r Fall, ist eine<br />
Aufgabenübertragung auf eine kommunale o<strong>de</strong>r<br />
universitäre Bibliothek zu prüfen. Wird dies nicht mehr<br />
genutzt, Ist ein Wegfall dieser Aufgabe anzustreben.<br />
.<br />
•<br />
k.A.<br />
- -<br />
kA<br />
,.<br />
.<br />
k.A.<br />
_<br />
.<br />
k.A. 1<br />
- Die Enquetekommission geht davon aus, dass die Aufgabe auf Lan<strong>de</strong>sebene wegfallen kann. Soweit die kommunalen<br />
Verwaltungsträger ein Fortbestehen <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>sfachsterie für sachgerecht halten, sollte hierfür eine neue Trägerform gefun<strong>de</strong>n<br />
wer<strong>de</strong>n (ausfiel dich siehe Papier Zusammenfassung Vorschlage).<br />
amerrigemegemee.i.<br />
k.A.<br />
.<br />
tkomMUnalisferbar/Anzahl Kommunalisierung auf 1 Anzahl 1<br />
Ressort / Aufgabenbereich / Aufgabe 1<br />
Vorschlag AG Aufgabenerfassung<br />
Verwaltungsträger)<br />
VereraltUngsträger<br />
I Kommunalisierung als<br />
J<br />
Anmerkungen<br />
...e. frerge,,.., 4<br />
1e,..egrariffilleafieILM •• • ••- r.1715.,,,jr..'ef1:42:1-efetAlee.g 1reeee..9.7,ree.,..23e-%..2-eiree:' ,1. 91,1.:11 .f.::11,.1'.Z.i>i,geleg:"1. :.'"..,939„:75-.7.g.'gg'..-J/111411.C.:;h:1,1::71A:j11,7e.:-;e14.5.121,:112:',..1,1'757.1.1:1.1:..1., ,t.7,7.,e,....?„<strong>19</strong>.:.,31er•rrf,eeie1kr.....<strong>19</strong>e;',<br />
v.<br />
efA.P..eBe4rgf.le'..4.N.Z.rterZke--9it-1i:fee,i.eire.ete.Jtg1gfreäeeß..te.:e'z' ..:.",e_er..e-<br />
-1- 2922elelleTI L:SediA'd.le. c`51.79-.._ 1,1 .--2-s. . b <strong>de</strong>neeroeeee, i'4, ---,-...,-4:-‘14,,,elmzi,&..gle-eifey-4.,,,,,,,,,,,,,,,,,,„.,,,,,,ITAGI,ffleivez-,,.<br />
1. Feststellung <strong>de</strong>r Denkmaleigenschaft I<br />
-<br />
. iWird sichergestellt, dass die neuen Aufgabenträger üb&<br />
U. Erforschung <strong>de</strong>r Denkmale •<br />
I<br />
Landkreise und kreisfreie Städte .<br />
I usreichend quallEziertes Personal verifigen, ist eine<br />
- Kommunalisierbar • Nicht kommunalislerbar / bis Sesowie ggf. auf die Pflichtige Selbsteerweitungsaufgabel!.<br />
111. Fachliche Beratung ;<br />
is nd .eraufsicht mit Weisungsbefugnissen aus Sicht <strong>de</strong>r<br />
. 1<br />
gemeindliche Ebene<br />
!Enquetekommission entbehrlich.<br />
rewi-Ae-särgeameweesei<br />
tiegigerielreägWereteert_ierethfilirkeifflreglealeariteiraTe', 244gtA111eAe ei.e.:Agkegn:P.Egegineit 2e.etele7*Kr:Heeffieffeki$<br />
25 I. Kulturför<strong>de</strong>rung<br />
Eine strukturelle Verän<strong>de</strong>rung Ist anzustreben. k.A.<br />
kA. k.A. k.A.<br />
IL <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong>ische Kulturstiftung Cottbus<br />
Mief MAtauig, len ,u iS MS 3.*,,j,..•,ieA2 ..174, -.11iAlgeeee.., -A Mei11.,e97..et,,,1:03,e7,,et-erjeef4eg:Vg1i1i'M11Ure :, --eMi.713932Meiree 2Jge,:;Meeritegseile :;,.<br />
IM N IDiäAill.it.lgr;-1;1224rgeSE f.ri .. 7-7 ."rgezzw-e.vgAige-.01,-,treehge-Liz-,--,--,- -..,,.,ßzz.7.,-,-giv.,.;-;z„,Ji.„,.,.._,,,,,,,,-re ..,1:,,, ,egt,A,L- --,-- ..i3,..1.e.„,--4,-.,-xeze?-t.e.e.n...,,,,z<br />
---,.<br />
Aufsicht über Enrichtungen <strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>r- und Jugendhilfe<br />
'<br />
Landkreise und kreisfreie Städte Pflichtaufgabe zur Erfüllung nach<br />
Kommunaligerbar<br />
Nicht kommunalisierbar<br />
•<br />
/ bis B+1<br />
Weisung<br />
I<br />
'<br />
Son<strong>de</strong>raufsleht vorgesehen wer<strong>de</strong>n.<br />
27. Fachliche Beratung und Unterstützung <strong>de</strong>r freien Trager 1<br />
<strong>de</strong>rjugendhilfe und <strong>de</strong>r örtlichen Träger <strong>de</strong>r öffentlichen I<br />
Jugendhilfe I Kommunarisierbar<br />
Nicht kommunalttierbar<br />
egg<br />
I<br />
7,---".einee:=-227 -tievierd.;,. ..welitisesereerreem -_-,:ieree,<br />
Schulaufsicht - I Kommunalbietbar<br />
Schul psychologische Beratung • -<br />
I Kommunallsierbar -<br />
I<br />
lel ..ä.<br />
_ ,fireg-JiKez<br />
Nicht kommunetigerbar<br />
bis 12+1<br />
Landkreise und Weisfreie Städte<br />
1 bis 8+1<br />
Pflichtaufgebe zur ErMllung nach<br />
Weisung<br />
,e7-Peeneeregi11ZeigeMeM-e'e' • 91,<br />
...z--,1:g-,i_..-e-r,...Alt‘:.,4,Z-2.ete.,4i4-,2e257.-:*7,,:e='<br />
Sta ndards und <strong>de</strong>r<br />
übergreifen<strong>de</strong>n politischen Verantwortung sollte eine '<br />
Da'hier von einer bun<strong>de</strong>srechtlich vorgesehenen<br />
Ausnahmeregelung Gebrauch gemacht wird, sollte eine<br />
Son<strong>de</strong>raufsicht <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s erholten bleiben, die mittels<br />
Weisungen genereller Art eine fachliche<br />
_ .,___IG,,,e_seresteuerunurmglic h. t ,...1 . ..w.. ..<br />
:. Me-ueu;Aeshre.eäeär-e. -g—ret- ZT-meglr4u ----ergEg.-zwzegegi2Etepäite<br />
ö fffiA2ereeee<br />
-<br />
Landkreise und kreisfreie Städte<br />
/61%12-+1<br />
Keine Kommunalisierung<br />
, , .._.,_<br />
r_""bge ' ''''''''tveffla ', tungsaufg abe<br />
Eine Son<strong>de</strong>raufsicht <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s Ist nichterfor<strong>de</strong>rlich.<br />
Auch bei <strong>de</strong>n fugendämtern gibt es nur eine<br />
Rechtsaufsicht, die bisher als ausreichend angesehen<br />
wur<strong>de</strong>.<br />
Bestellung <strong>de</strong>r Schulleitung<br />
Ein stärkeres Mitentscheidungsrecht <strong>de</strong>r kommunalen<br />
kA 'LA. k.A.<br />
k.A•<br />
Schulträger bei <strong>de</strong>r Bestellung <strong>de</strong>r Schulleitung Ist<br />
rgvirditeibüää=T=AejgrawiMfseeee-zeegeregeg .grefjffl'' i.<br />
-'Mpretyrifpyeet -Ley,gtKet'ordnevee---a- egompaglIriter.4I'elfriEbgerijefrA,WArgregieFeee.. ,;rre<strong>de</strong>ligeieffll.fffleryliäWiriargeWW.reir<br />
1. Grundsatzangelegenheiten und Koordinierung <strong>de</strong>s<br />
•• Die AG regt an, nur jene Aufgaben (unter!. und II.) dürch<br />
Lebenslangen Leinens und Grundsatangelegenheiten<br />
<strong>de</strong>s Land erbringen zu lassen, die durch <strong>de</strong>n Bund<br />
k.A.<br />
kA.<br />
•<br />
k.A.<br />
LA..<br />
<strong>de</strong>r Weiterbildung<br />
11. Weiterbildung von Erwachsenen<br />
I<br />
vorgeschrieben sind,<br />
. =,-m.--,--- .P rI= C7it'-1:-'--- ---"-,-' ---- g 2 2.3", 124.2fe<br />
.<br />
rra:ir...--- --ri-ercZ:17=g77-±.1.-...214.7,21-Aierle25.E57, 3g ige t rkr-Airr<br />
rgeeelbeggeee-We ' plg55F;ggeMreeäWii'ee-2,VrZ;IW --erae:;zz -w.,-eäi -m--ezße,,Aeggweietfe:-erge,e-z,-ee,:ei-2gFzii:, gge:zzi .,--- yz.A .-- .;r,,, zzz.--.:;r,e,,;r.,,3,,,u,.ea,=,,,,:,e ",_:_,__,,,:„,<br />
Soortför<strong>de</strong>rune<br />
i . k.A. k.A.<br />
Keine Kommunaligerung<br />
.<br />
.Zur Sicherung einheitlicher<br />
5tandr1L03.2213
EH 5/2 ülsoss!oht Vorschläge so tondusaufgaben <strong>de</strong>r A5 Aufgabenerfassung, von PraF. Dr. nogumä und Ho mmrsslonsmltglic<strong>de</strong>rn<br />
35 Far<strong>de</strong>rverfahren Bund-Län<strong>de</strong>r Städtebau;<br />
Bautechnisches Prüfamt nach BbgBauPrüfV. k.A. k.A.<br />
31 Agrarför<strong>de</strong>rung<br />
Ressort / Aufgabenbereich / Aufgabe<br />
-Tywagfreetärreg,mrty eir1.5...«.-se.A4A-e"nieeerefeee"A AZ.e.A2<br />
•5,e2.''-jietn'frz..ezg",''', .;:A.te.Zr-t'edb5.':Z5,<br />
WiCAA yäeATAeeerzrilrZseeiegepfA,,,,,,,:d,„<br />
41:Eg.<br />
eiii4egeMM2; 2,:eggAd&A 2eieMir2e9:12.:,'.<br />
33 Planungsgemeinschaften<br />
Vorschlag AG Aufgabenerfassung<br />
Es soll eine geeignete Form gefun<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n, die eine<br />
angemessene Interessenvertretung <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong>n mit<br />
weniger als 10.000 Einwohnern ermöglicht<br />
te9,:gelevgAegieteraPINA-Mieellee:: . - :=ErikuTelkinememrzmieree35<br />
34 Erlaubnis- und Lizenzverfahren Für <strong>de</strong>n Güterkraftverkehr<br />
und Ausnahmegenehmigung nach § 70 StVZO<br />
Kommunarisierbar<br />
(kommun alisierbar/Anzahl<br />
Verwaltungsträger)<br />
bis 5+1 Weitergehen<strong>de</strong>r Vorschlag 34a)<br />
Nicht kommunalfsferbar<br />
Kommunalisierung auf / Anzahl<br />
Verwaltungsträger<br />
Landkreise und kreisfreie Städte<br />
/ bis 8+1.<br />
•<br />
'214-7,1aereriertregrieeerieneWeikere0411112;ineYA.:'4 1ieg4%11negeRldiffleeteite4rieleßigfinelätball<br />
Kommunalisierung als<br />
Pflichtaufgehe zur Erfüllung nach<br />
Weisung<br />
Pflichtaufgabe zur Erfüllung nach<br />
Weisung -<br />
Anmerkungen<br />
411<br />
RegionaiplanunglSt Bestandteil <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>splanung. Eine<br />
Übertragung als Selbstverwaltungsaufgabe kommt daher<br />
nicht in Betracht.<br />
3ree.egeeieM9-kiJfpwe'-zeee-egegeer5:.,<br />
•<br />
34a Gesamter Aufgabenbereich Verkehr (Betriebs-, Verkehrs-<br />
,Tarlfgenehmigungen für Verkehre auf <strong>de</strong>r Straße; 1<br />
Gewerblicher Güterverkehr; Schiffsverkehr auf<br />
Lan<strong>de</strong>swasserstraßen; Überwachung von<br />
Prüfstützpunkten für LKW und PKW; Anerkennung von<br />
Prüfingenieuren und Prüfung von Fahrfehrem;<br />
Stellungnahmen als Träger öffentlicher Belange;<br />
Far<strong>de</strong>rverfahren -2:94eich ÖPNV<br />
Kommunelisterbar<br />
k.A.<br />
ir.A.<br />
Landkreise und kreisfreie Städte<br />
/ bis 8+1<br />
PflichtigeSelbstverwaltungsaufgabel<br />
Es ist nicht ausgeschlossen, dass Teilaufgaben auch als<br />
Pflichtaufgaben iur Erfüllung nach Weisung ausgestaltet<br />
wer<strong>de</strong>n sollten.<br />
eiregUati6IiG2 i , 'id d e .mee.r' enemgv4, TeggnitgaMt.:7 991749,5“ivienemieemegfie<br />
17 107.P.fefeiggieriiigre 'etä N ne142-7rKte.eief174).'<strong>de</strong>reelb<br />
3B—Strafienbetriebsdienst und Straßenbau<br />
Kammunalisierbar<br />
wigeoiregeeeeteeme<br />
17 Vergebe von För<strong>de</strong>rmitteln aus <strong>de</strong>r Jagdabgabe<br />
o.äae-T-etaee;eeereeeeeeeee<br />
39 Flurneuordnung ' Kommunalisierbar bis 5+1<br />
kA.<br />
LA_<br />
•<br />
r2141,';! .RN=,..,e.lerj55dpoimgȦ:regißrefieieete:34,teCeei.Nrale:;teigiutirietheiteeiggemerizriehiwizwidgiutie<br />
Zaus nicht koMMun'efislerbar -<br />
Betrieb: bis 8+1<br />
k.A.<br />
Landkreise und kreisfreie Städte<br />
/ bis 84-1<br />
Landkreise und kreisfreie Städte<br />
/ bis 8+1<br />
Landkreise und irrelsfrele Städte<br />
/ bis 8+1<br />
Iregzir—e<br />
nach per Erhalt einer Son<strong>de</strong>raufsicht ist angezeigt. .<br />
Pfkchtaufgabe um. Etlüllung<br />
Weisung<br />
kA.,aufgrund ausstehen<strong>de</strong>r Zulieferung<br />
etipee: 92ffleetie 1ee 414:zerka-e,z,N enieed 312,ep<br />
e<br />
:Auch ,die Entscheidung über die Höhe <strong>de</strong>rhedangabe<br />
no:,r Kreistag<br />
PflichtlgeSetbstverwaltungsaufgabe ikba214„eern„Ln<strong>de</strong>kr<strong>de</strong>Zrimenvvraegg2endwerersletzu n<br />
[Ein fachliches Weisungsrecht sollte Im Hinblick auf die<br />
lAniastungsrislken erhalten bleiben. Beruht eine Anlastung<br />
lauf einer Fehlerhaften Ausübung <strong>de</strong>s Weisungsrechts im<br />
1Rahmen <strong>de</strong>r Son<strong>de</strong>raufsicht, wären die kommunalen<br />
(Aufgabenträger von einer Haftung freizustellen.<br />
dkee2<strong>19</strong>4 1äneellerMe2594eißene-r<strong>de</strong>feeffleiffle<br />
3tonskIL051013
EK5/2 Ubersicht Uorszhläge zu Lan<strong>de</strong>saufgaben <strong>de</strong>r AG Aufgaben orfassun g, von Prof. Dr. n ogurnll und Komm] Iszionsrultglie<strong>de</strong>r“<br />
(kommunallslerbariAnzahl Kommunalisierung auf I Anzahl<br />
.<br />
Ressort /Aufgabenbereich / Aufgabe Vorschlag AG Aufgabenerfassung Verwaltungsträger) Verwaltungsträger Kommunalisierung als , Anmerkungen<br />
;f1--(r le‘e,Tr4ege,4 re::rnngernzeze:wezviwe--feeerg eet eererzffleretex=r,:eer 20 ez,,IgeregegleekreieWad-..:.«,„,i__Aui : im. kAureggemegeygartzezw.-„eyy£ ,2nr.22.---eg-telPe:39--mmr-ug,euzur<br />
40 Labor- und Versuchstätigkeiten Privatisient a<strong>de</strong>r. Län<strong>de</strong>rkooperation k.A. Weitergehen<strong>de</strong>r Vorschlag ils. 40a)<br />
40a Landwirtschaftsverwaltung: Überwachung von<br />
Ein erheblicher Teil <strong>de</strong>r Leistungen <strong>de</strong>s LEU wird In<br />
Einrichtungen nach <strong>de</strong>m Tierschutzgesetz und<br />
einigen an<strong>de</strong>ren Bun<strong>de</strong>slän<strong>de</strong>rn von <strong>de</strong>n<br />
Bienenzuchtgesetz Durchführung und Auswertung von<br />
Lendwirtschaftsicammem wahrgenommen.<br />
Leistungsprüfungen; FGhrung <strong>de</strong>s Fischereibuches,<br />
Anerkennung von Personen für die<br />
.. Organisation/Durchführung <strong>de</strong>r Anglerprüfung,<br />
Überwachung <strong>de</strong>r Fischereipachtverträge; Oberwacharie<br />
Pflichtaufgabe zur Erfüllung nach<br />
<strong>de</strong>s Inverkehrbringens von Düngemitteln, Auswertung<br />
Weisung (nie Teilaufgabe Pis cherei<br />
von Düngemittelkontrollen; Agrarför<strong>de</strong>rung (s. 3B); k.A. k.A. Landkreise und kreisfreie Städte<br />
/ bis 3+1<br />
kann als pflichtige Selbst-<br />
Überwachung<strong>de</strong>r Tätigkeit von Ökokontrolistellen in<br />
verwaltungsaufgabe Übertragen<br />
landwirtschaftlichen Betrieben;<br />
wer<strong>de</strong>n./<br />
Saatgutverkehrskontrolle; Anerkennung von<br />
Ausbildungsstätten, Anerkennung fachlicher Egnung von - .<br />
Ausbil<strong>de</strong>rn, Durchführung von Prüfungen im Bereich <strong>de</strong>r<br />
beruflichen Aus- und Fortbildung für die Landwirtschaft<br />
. •<br />
Legifeeetvereeleinbeigiirare315>leieff-reg .älli-gi.ilni..re§ir.-gLK'eagAii...,F4.-küllerIFIlrnrifetnirermetTeglIgillffl-d'A..=4*70gfeirjeb.---+IIrero;r94.--4522.--,guh-<strong>de</strong>3":1764,4935'eleWFW4-'<br />
41 Hoheitliche Aufgaben Kommunallsierbar bis 14+1<br />
'-'41-9rel<br />
42 Gemeinwohlorientierte Auleaben ' Kommunnüsterbar bis 14+1 tc.A., nufgnund ausstehen<strong>de</strong>r Zulieferung<br />
43 Bewirtschaftung LA. Nicht kommunalisierbar<br />
e lun di ezzrriiix.epit:e-.-e - ,--,i.,..s-24-egZeZeiMm'Sen1772.2e92715relege>271,121: . ,ge. .2Z.Z7-2::i21Z-Zerj2172e-'77.• '77-,;ee9;ZeV,e;Yg2räiWeZgi'TITZe27efi.YgfereZ'Elre:PegZMHZP22.iee:'ee7vt',' =<br />
i ..... '.,i ' e ,..,;:7::.4-..:e:.1, .5....1,,..„,e, „..-. , üs .,,,,,,,,e,:g:e2,11i1.§.„,,:g.F 732311-Miellierele[Mge, ii2.- lergeebeeeree ,„.keetiel.43e**KiprznkrzuLsr.45151,.e-Itenjeremieepreer -3,,,,,pi.r,<br />
44 Kirchenaustritte<br />
Gemeindliche Ebene (Anzahl<br />
Der Erhalt einer Son<strong>de</strong>raufsicht durch eine Übertragung<br />
Kommunalisierbar bis 14+1 VerwaLturiestrk-ger nicht von nächtige Selbstverwaltungsa •<br />
ufgabe als Pflichtaufgabe zur Erfüllung nach Weisung ist<br />
Re<strong>de</strong>utung)<br />
entbehrlich, da praktisch kein inhaltlicher<br />
Steuerungsbedarf besteht.<br />
rgiffle. g4141r6greetelieg121-'*'-eMP- -.46g '-.. .77-jäte..U135:77-eera f tieäggejilq • iteleireemelemeirge-weamiewevae- -.- LememtkAm-z-z4 ,-aiezeze,ee,2igo-ugera-,ree<br />
45 Gerichtshilfe ' Kommunalisierbar k.A. Weitergehen<strong>de</strong>r Vorsoflieg (s.452/ '<br />
450 Soziale Dienste . Die Enquete-Kommission sieht die Notwendigkeit, dass<br />
- H.A. k.A.<br />
Landkreise und kreisfreie Städte Pflichtaufgabe zur Erfüllung nach 1 leine Son<strong>de</strong>raufsicht erhalten bleibt, die mittels fachlicher<br />
I bis B+1<br />
Weisung<br />
auf die Arbeit <strong>de</strong>r dann kommunalen Sozialen<br />
!Dienste EJnfluss nehmen kann.<br />
• 1<br />
ifT4101'1.aibrndiren*.99, ertee:3 r- ' au duns, M ) MZ71ffleegteeeeter.gt.eiȦ-Mn.'' .1egegennee.L.e.gr:3ZeiWriTg. 9,2,25.7eMggeiW3ireg-ee.1-ZZ7/22etera-Zie27X-egleMrzejesjeje-7,Z;V5<br />
....-. Eil( jdi<strong>de</strong>Ri2hüilidaglie_.,, ..., : .ee, eg.44-4-0.,..,.._s.m.-e.gre,,---e9.-,A,......e>P.,-.<br />
,.e.keie.ee4,...J.ef.-e-.4.s.zf..-+ ..-g---.,---,::-.,.-=,:-. --.,4-1-'---,-, ..-.:-.4 4.....,..-',<br />
vdmp.:R10, ,141<br />
,,:4<br />
,le. ,ireoz.,-,gma,<br />
..=217M,2.r.- gr-4,411:"Fger,!dp.ST .--.- , relgrzgrWr...A..,41......PJANPar-4-71,-.e.-.,,,P..eage".-,42.-.4.-4-<br />
- gelTea,.41,PJA.,-,AfigAi-,..,-,4.7e=tz.e.ape...egie,,,<br />
..^--A..-2e--Aws.eeek,-.seJ,e=,,-eeee-re.rr.r,-<br />
- ,g4,4u,,,,92.12.--...e.4,gi.ele.knie.1.1.5?..e.e-egt...4.: ...4.<br />
'... it, ,er, . `,<br />
46 RechtsmedLtin Anglie<strong>de</strong>rung an ein geeignetes Krankenhaus (mit Ilj Pathologie/ in <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong>. Laborlelstungen sollten an lcA. k.A. . LA. 1 k.A.<br />
private Anbieter vergeben wer<strong>de</strong>n gcAviri-ä-c-i2räiizeeee.eseeye.-9_5eeeiezeem_eeeweieaäe-eäegieeeäeeNg<br />
l<br />
e<br />
,e,g,äi-wr-gex-rf,erfer"<br />
ietüg-e re-"-?"-A'e.t-» —e-ikefifi5'Aere''gremllreeere. 'get"-e ir,--ir':L 3r-e,.ir. 4-..-'-- aupit.72- -=-. <strong>19</strong>4"--9' ,:,,''' ,.-474:rj .' .35.<br />
47 Laboruntersuchungen durch das Lan<strong>de</strong>slabor Berlin- Die Enquete-Kommission spricht sich für eine Neuregelung <strong>de</strong>r Finanzierung <strong>de</strong>r bislang über einen zentralen jährlichen Zuschuss<br />
<strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong>'<br />
Verlagerungs- o<strong>de</strong>r Privatisierungsentscheidung nach<br />
aus <strong>de</strong>m Einzelplan <strong>de</strong>s MUGV vergüteten Leistungen <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>slabors aus. Langfristig sieht die Enquetekommission es als richtig<br />
Evaluation <strong>de</strong>r Aufgabenerbringung durch das Lan<strong>de</strong>slabor k.A. an, <strong>de</strong>n privaten Lahorbetreibern die Möglichkeit zu eröffnen, Untersuchungsaufträgeauch von <strong>de</strong>n zuständigen Aufgabenträgern<br />
auf Grundlage einer KLAR<br />
zu erhalten und die wegen <strong>de</strong>r Finanzierungsregel praktisch bisher gegebene Monopolstellung <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>slabors Berlin-<strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong><br />
auslaufen zu lassen (ausführlich siehe Papier Zusammenfassung Vorschläge)•<br />
Stand:11:3.2013
Eil VI ilheiskht Vorscheige zu La rulemufgaben <strong>de</strong>r AG Aufgabenerfassung. von Prot. nr. Bogund' Und Kommissionsmitglie<strong>de</strong>rn<br />
• .<br />
1 (kommunallsierber/Arizahl Kommunallsierung auf / Anzahl I<br />
l<br />
I<br />
Ressort/ Aufgabenbereich / Aufgabe i Vorschlag AG Aufgabenerfassung<br />
Verwaltungsträger) . Verwaltungsträger<br />
i<br />
, Kommunallsierung als 1 Anmerkungen<br />
MUi ?ie,67Iiii.dhire'PeteF4Ieir.,752i'igelNigieleiT=4:797 ,. geg,ffleiC,P74ReigiMigieiel23 :2IRT::,7=i1Jii55 ,1•Miii7liZaVii2i'liet'Aiiieteeiiijeni3.1j.7 LITZI.ri.Aft•LiMeill31fflZ.iP:i..7:z974.-.Remgeempieee.Argemä:geree -7.49.eitieme<br />
48 Gesundheitsberichtentattung<br />
D ie Mel<strong>de</strong>pflichten sollte auf das unabdingbar notwendige Ma 3 reduziert wer<strong>de</strong>n (Reduzierung von Parametern, Streckung von<br />
I Die AG spricht sich für eine Reduzierung <strong>de</strong>r<br />
Elerichbei<strong>de</strong>n). Die Enquete-Kommission empfiehlt auch für diesen Bereich die Übertragung aller „Durchführungstätigkeiten" und<br />
I Gesundheitsberichterstattung mit ( Ausnahme <strong>de</strong>r sich aus<br />
k.A.<br />
<strong>de</strong>r Einzelfallbearbeitung auf die kommunale Ebene, ohne dass diese hier spezifiziert wer<strong>de</strong>n können ausführlich siehe Papier<br />
Igurepa. o<strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>srecht ergebenen BerichUpechten) aus:<br />
-<br />
Zusammenfassung Vorschläge).<br />
49<br />
Arzneimittel, Apotheken, Betäubungsmute],<br />
Medizinprodukte<br />
Grundsatzfragen <strong>de</strong>s Landschafts- und Naturschutzes,<br />
Artenschutzes, fachbehördi. Grundlagen <strong>de</strong>s<br />
Naturschutzes und <strong>de</strong>r Landschaftspflege<br />
I<br />
LA.<br />
is.A.<br />
Landkreise und kreisfreie Stä cite /<br />
Es+1<br />
Pflichtaufgabe zur Erfüllung nach<br />
Weisung<br />
1fline Son<strong>de</strong>raufsicht sollte im Hinblick auf die notwendige<br />
I<br />
;fachliche Steuerung und lan<strong>de</strong>sweite Standardsicherung<br />
erhalten bleiben. . .<br />
:, -. • ,.4.0,43.2 .---9.,<br />
gfflieilg1eArtifirtteigee2e;erfe-ERFS,.zeSgEEeifallfikheti'kleeifir 'AMS-214941Mefei eizum:-:e.ezzeteeemege4enereeemeeee4żeeregigeezememe4mi,..ihezeme„<br />
Kommun allsierbar<br />
Nicht komunaiislerbar<br />
m<br />
.<br />
Vorkaufsrecht Naturschutz:<br />
Landkreise und kreisfreie Städte /<br />
351<br />
Betrieb Vbrl<br />
Naturschutzstationen:'<br />
Aufgebenüber tragung auf<br />
Naturschutzverbän<strong>de</strong>, soweit die<br />
kreislichen Verwaltungsträger<br />
kein Interesse an einer<br />
flbernahme haben.<br />
Vorkaufsrecht Naturschutz;<br />
Pflichtaufgabe zur Erfüllung nach<br />
Weisung<br />
I<br />
I<br />
I<br />
•k.A.<br />
52 Naturschutz in Planungs- und Genehmigungsverfahren,<br />
•<br />
Landkreise und kreisfreie Städte Pflichtaufgabe zur Erfüllung nach IDie Son<strong>de</strong>raufsicht wird sicherstellen, dass eine fachliche<br />
gommunalislerbar<br />
bis 5+1<br />
Schutgebietsausweisungen<br />
/ bis 8+1<br />
Weisung<br />
iEinbinclung<strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>sebene erhalten bleibt.<br />
52 Großschutzverwaltungen / Nationale Naturlandschaften<br />
-<br />
Landkreise und kresfr eie tädte S<br />
I<br />
Kommunalislerbar, mit Ausnahme <strong>de</strong>s Nationalparks<br />
-<br />
bs 5+1<br />
/ bis 8+1 o<strong>de</strong>r<br />
LA.<br />
Unteres O<strong>de</strong>rtal und <strong>de</strong>r Blosphären reservatsverwaItungen.<br />
Selbstverwaltungsaufgabe<br />
e<br />
Naturschutzverbän<strong>de</strong> (opti onal)<br />
.<br />
I<br />
iM :g.ie•i.d.41bWIer-efliligligne erra•riMEffligge.PgIneggr ig M-;.7e.IliTe,7:40.:iiiggifigN RmLenermierlraggee_eZZlrgererirm.dEogte:eeeeAun:Iu:'zeg:2:5qgengigrreeeetkeeme' tze,..- 'P:'egteete:e4tg<br />
53 Crenzvetennardrenst•<br />
Kommunalisierung als Landkreis Dehme-Spreewald / bis<br />
. Korrimunallsierbar Milchtee Selbstverwaltungsaufgabe<br />
k.A.<br />
lan<strong>de</strong>sweite Vor-Ort-Losung ..<br />
1.4•14 _1<br />
54 Tierseuchenverhütung und bekampfung .<br />
I Überführung in eine Anstalt <strong>de</strong>s öffentlichen Rechts •<br />
Ic.A.<br />
. ic.A.<br />
lierseuchenkasse sowie Tierschutz -<br />
.<br />
i<br />
LA.<br />
I<br />
Sinnd.11.03.2n13
EK5f2 übersieht VorsehlEge zu tan<strong>de</strong>saufgabon <strong>de</strong>r AG Aufgabenerfassung, uns Prof. Dr. flogundl und Kommtssinnsmitglie<strong>de</strong>rn<br />
•<br />
!. (kommunalislerbar/Anzahl Kommunalisierung auf / Anzahl<br />
T<br />
Ressort / Aufgabenbereich / Aufgabe<br />
I<br />
Vorschlag AG Aufgabenerfassung<br />
Verwaltungsträger)<br />
Verwaltungsträger<br />
Kommunalisierung als<br />
I<br />
. Anmerkungen<br />
:;r,,rr7ryih s.e<strong>de</strong>_gai'-rä'ftin.-,:dii,j:E.;.‘.irj.,jri,-z.,ngy',m :T.4iä ::'-gemriwi'.i)iiii-3ii.id,iaisai",,iäggfpG-r:-+ecFatwo::4-:.mi.g.:m,z.yjqrfz.22;;rjee. g<br />
.e-eg!a)_:oramr,..ffl-hr2.!!y..v2-r.eė.e.!-!wresearzesepgeseqreevses!s!e-!rreraaa!e_..ayseassre!earisara!!.rggi.ietresre.r.cv-'1 ,zic.-..zra;r.rarumrzaaal..g!!!rnn,rmorrdrrl.r.,!rr:rrrrn,!e<br />
_..„„...,....L...,...-......,,,,,,,,.._oi...--,...,.tedi-,,,....,...,,z,ivor.. ,.i.oniv .i• ...toivIgia.&..weovnimftemizz4treic.nim.e..ii,..-,..,..,;oet,..,:t..,.-mffiew...,<strong>de</strong>,teefzi5<br />
55 Gewässerunterhaltenssverbän<strong>de</strong> und<br />
Eine Verschlankung und Strukturverän<strong>de</strong>rung ist<br />
Ic.A.<br />
• .<br />
Abwasserzweckverbän<strong>de</strong><br />
anzustreben.<br />
• •<br />
56 Prüfberichte und Stellungnahmen zu Abwasservorhaben I<br />
Hierüber sollte erst nach einer<br />
und Angelegenheiten <strong>de</strong>r Trinkwasserversorgung<br />
grundsätzlichen<br />
siehe 57-59<br />
I<br />
Kommunalisierbar<br />
Bestandsaufnahme <strong>de</strong>r Strukturen<br />
in <strong>de</strong>r Wasserwirtschaft<br />
entschie<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n<br />
I<br />
57 Wasserwirtschaft In regionalen Pianungs- und<br />
Es ist nicht ausgeschlossen, dass für Einzelaufgaben ein<br />
Landkreise und/o<strong>de</strong>r kreisfreie<br />
Genehmigungsverfahren<br />
fachliches Weisungsrecht erhalten bleiben sollte. Dies ist<br />
Städte und<br />
k.A.<br />
k.A.<br />
Pflichtige Selbstverwaltungsaufgabe bei <strong>de</strong>r konkreten Umsetzung <strong>de</strong>r Empfehlung zu prüfen.<br />
Gewa'sserunterhaltungsverhän<strong>de</strong><br />
(operative Tätigkeiten) / bis 12+1<br />
58<br />
59<br />
Operative Tätigkeiten <strong>de</strong>r Wasserwirtschaftim LUGV<br />
Wasserwirtschaft In regionalen Planungs- und<br />
Genehmigungsverfahren<br />
Ge.lirliitISATi,s'lliiiii;iarid AbiATV; 1 rtsch afts,e,anar--3.-a"<br />
Genehmigung und Überwachung von Anlagen<br />
Abfäliwirtschaft, Bo<strong>de</strong>nschuh, Altlasten<br />
I<br />
I<br />
I -<br />
• ' •<br />
• I k.A.<br />
I -<br />
I<br />
I<br />
k.A.<br />
1<br />
I .<br />
I kommunalisierbar (Anlagen <strong>de</strong>r Spalte,Z (kleine Anlagen)<br />
.I.' .<br />
l<br />
1<br />
11—<br />
i<br />
i<br />
I<br />
• •<br />
k.A.<br />
bis 5t1 ("Zlelczack"-Mo<strong>de</strong>ll <strong>de</strong>r<br />
Kommunalisierung)<br />
•<br />
.<br />
.<br />
•<br />
Gewässerunterhaltrangsverbän<strong>de</strong><br />
• / im Zuge einer <strong>de</strong>utlichen<br />
Reduzierung <strong>de</strong>r bislang<br />
vorhan<strong>de</strong>nen 25 GUV<br />
Landkreise und/o<strong>de</strong>r kreisfreie<br />
Städte und<br />
Gewässerunterhaltungsverbän<strong>de</strong><br />
(operative Tätigkeiten) / bis 12+1<br />
Landkreise und kreisfreie Städte f<br />
bis a41 (vollständige<br />
Kommunalisierung <strong>de</strong>n<br />
Aufgabenbereichs ist zu<br />
favorisieren (im Gegensatz zu<br />
Trennung nach Grüße o<strong>de</strong>r<br />
"ntkiatk-Mo<strong>de</strong>r])<br />
Auftragsverwaltung (öffentlich<br />
rechtliche Vereinbarung)<br />
•<br />
PilliChtlge SglbstlierwaL ,tunig ,aur g b,<br />
Pflichtige Selbstverwaltungsaufgabe<br />
kA:<br />
Es ist nicht ausgeschlossen, dass für Einzelaufgaben ein<br />
Weisungsrecht erhalten bleiben sollte. Dies ist<br />
bei <strong>de</strong>r konkreten Umsetzung <strong>de</strong>r Empfehlung zu prüfen.<br />
a<strong>de</strong>freZer9,:eirgellelellgieff eiragl1=‘!Weierie.e.gli -e.ensate-1- 34i9.7:1,Zigäl=ejlkingilieifiEiiiiiiSe !Alile.--,-1,a`äi d!3!:44ileiZi9lf,T." r''. '1G.:.''<br />
Eine Ausfluhruns <strong>de</strong>r überwachungstätigkelten durch<br />
unabhängige Sachverständige (z.B. TÜV, bEge.A) irn<br />
k.A. .<br />
k.A ".<br />
Landkreise und kreisfreie Städte/<br />
bis fi+1<br />
Auftrag <strong>de</strong>r neuen kommunalen Aufgabenträger Ist zu<br />
prüfen.<br />
•<br />
gine Ausführung <strong>de</strong>r Überwachungstätigkeiten durch<br />
.<br />
Pftirhtlge Selbstverwaltungsaufgabe unabhängige Sachverständige (7-8. TÜV, DEKRAI im<br />
Auftrag <strong>de</strong>r neuen Aufgabenträger ist zu prüfen.<br />
2:<br />
Stand:11.03.20I3
EK 5/2 Zusammenfassung Vorschläge Kommunalisierung von Lan<strong>de</strong>saufgaben<br />
Stand: 11. März 2013<br />
Zusammenfassung <strong>de</strong>s Vorsitzen<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r eingereichten Vorschläge<br />
zur Kommunalisierung von Lan<strong>de</strong>saufgaben<br />
Übersicht<br />
Ministerium <strong>de</strong>r Finanzen 4<br />
1. Fiskalerbschaften 4<br />
2. Vollstreckung von For<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r Steuer- und Justizverwaltung 5<br />
Ministerium <strong>de</strong>s Innern 6<br />
3. Lan<strong>de</strong>sschule und Technische Einrichtung für Brand- und Katastrophenschutz<br />
(LSTE) 6<br />
4. Waffenrecht 6<br />
5. Regionale Gutachterausschüsse für Grundstückswerte 7<br />
6. Enteignungsangelegenheiten 8<br />
7. Or<strong>de</strong>n und Ehrenzeichen 8<br />
8. Stiftungsangelegenheiten 9<br />
9. Eheaufhebung 10<br />
10. Beglaubigung von Urkun<strong>de</strong>n 10<br />
11. Vollzug <strong>de</strong>s Staatsangehörigkeitsgesetzes 11<br />
Ministerium für Arbeit, Soziales, Frauen und Familie (MASF) 13<br />
12./13. Allgemeiner und Technischer Arbeitsschutz 13<br />
14. Strahlenschutz- und Produktsicherheit 14<br />
15-18 Aufgaben <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>samtes für Arbeit, Soziales und Versorgung 14<br />
15. Schwerbehin<strong>de</strong>rtenrecht und Opferfürsorge 14<br />
16.117. Aufsicht über unterstützen<strong>de</strong> Wohnformen/Anerkennung<br />
niedrigschwelliger Betreuungsangebote nach § 45 SGB Xl 16<br />
18. Erstattung von speziellen Sozialleistungen 17<br />
<strong>19</strong>. För<strong>de</strong>rmittelvergabe (Regionalbudgets) 17<br />
Ministerium für Wirtschaft und Europaangelegenheiten 18<br />
20. Gewerberecht 18<br />
21. Schornsteinfegerangelegenheiten 18<br />
Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur 20<br />
22. Denkmalpflege 20<br />
23. Theodor-Fontane-Archiv 21<br />
24. Lan<strong>de</strong>sfachstelle für Archive und öffentliche Bibliotheken 22<br />
25. Kulturpflege und <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong>ische Kulturstiftung Cottbus 22<br />
Ministerium für Bildung, Jugend und Sport (MBJS) 23<br />
26. Aufsicht über Einrichtungen <strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>r- und Jugendhilfe 23<br />
1
EK 5/2 Zusammenfassung Vorschläge Kommunalisierung von Lan<strong>de</strong>saufgaben<br />
Stand: 11. März 2013<br />
27. Aufgaben <strong>de</strong>s Trägers <strong>de</strong>r überörtlichen Jugendhilfe 24<br />
28. Schulaufsicht 25<br />
29. Schulpsychologische Beratung 26<br />
30. Bestellung <strong>de</strong>r Schulleitung 26<br />
31. Weiterbildung 26<br />
32. Sportför<strong>de</strong>rung 27<br />
Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft 28<br />
33. Regionalplanung 28<br />
34 Erlaubnis- und Lizenzverfahren für <strong>de</strong>n Güterkraftverkehr und<br />
Ausnahmegenehmigung nach § 70 StVZO 29<br />
34/35. Aufgaben <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>samtes für Bauen und Verkehr 29<br />
34a. Verkehr 29<br />
35. Städtebau und Bautechnik 30<br />
36 Straßenbau und Straßenbetrieb 31<br />
37 Vergabe von För<strong>de</strong>rmitteln aus <strong>de</strong>r Jagdabgabe 31<br />
38/39/40 Aufgaben <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>samtes für Ländliche Entwicklung, Landwirtschaft<br />
und Flurneuordnung 32<br />
38 Flurneuordnung 32<br />
39 För<strong>de</strong>rung Ländliche Entwicklung 34<br />
40 Labor- und Versuchstätigkeiten 35<br />
40a Landwirtschaftsverwaltung 35<br />
41-43 Forstverwaltung 36<br />
Ministerium <strong>de</strong>r Justiz 37<br />
44 Kirchenaustritte 37<br />
45 Resozialisierungshilfe 38<br />
45a Soziale Dienste 38<br />
Ministerium für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz (MUGV) 39<br />
46 Rechtsmedizin 39<br />
47 Laboruntersuchungen durch das Lan<strong>de</strong>slabor Berlin-<strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> 39<br />
48 Gesundheitsberichterstattung 40<br />
49 Arzneimittel, Apotheken, Betäubungsmittel, Medizinprodukte 40<br />
Aufgaben <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>samtes für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz 41<br />
50 Natur- und Artenschutz 41<br />
51 Naturschutz in Planungs- und Genehmigungsverfahren,<br />
Schutzgebietsausweisungen 43<br />
52 Großschutzgebietsverwaltungen / Nationale Naturlandschaften 44<br />
53 Grenzveterinärdienst 45<br />
54 Tierseuchenverhütung und -bekämpfung, Tierseuchenkasse sowie Tierschutz<br />
45<br />
2
EK 5/2 Zusammenfassung Vorschläge Kommunalisierung von Lan<strong>de</strong>saufgaben<br />
Stand: 11. März 2013<br />
55-59 Wasserwirtschaft 46<br />
55 Gewässerunterhaltungsverbän<strong>de</strong> und Abwasserzweckverbän<strong>de</strong> 46<br />
56 Prüfberichte und Stellungnahmen zu Abwasservorhaben und<br />
Angelegenheiten <strong>de</strong>r Trinkwasserversorgung 46<br />
57 Abwasserent- und Trinkwasserversorgung 46<br />
58 Operative Tätigkeiten <strong>de</strong>r Wasserwirtschaft im LUGV 48<br />
59 Wasserwirtschaft in regionalen Planungs- und Genehmigungsverfahren 50<br />
60 Immissionsschutz 52<br />
61 Abfallwirtschaft, Bo<strong>de</strong>nschutz, Altlasten 53<br />
3
EK 5/2 Zusammenfassung Vorschläge Kommunalisierung von Lan<strong>de</strong>saufgaben<br />
Stand: 11. März 2013<br />
1 Ministerium <strong>de</strong>r Finanzen<br />
2 1. Fiskalerbschaften<br />
3 Vorschlag 1:<br />
4 Es wur<strong>de</strong> in Erwägung gezogen, die Bearbeitung <strong>de</strong>r sogenannten Fiskalerbschaften<br />
5 <strong>de</strong>n gemeindlichen Verwaltungsträgern zu übertragen, in <strong>de</strong>nen <strong>de</strong>r Erblasser zuletzt<br />
6 seinen Wohnsitz bzw. letzten Aufenthaltsort hatte.<br />
7 Gemäß § <strong>19</strong>36 BGB erbt „das Land", wenn zum Zeitpunkt <strong>de</strong>s Erbfalls kein an<strong>de</strong>rer<br />
8 Erbe <strong>de</strong>s Erblassers vorhan<strong>de</strong>n ist. Die Län<strong>de</strong>r können nach Art. 138 EGBGB eine<br />
9 an<strong>de</strong>re Stelle zum gesetzlichen Erben bestimmen. Nach § <strong>19</strong>42 Abs. 2 BGB kann<br />
10 <strong>de</strong>r Staat als gesetzlicher Erbe die Erbschaft nicht ausschlagen. Er hat aber die Mög-<br />
11 lichkeit, wie je<strong>de</strong>r Erbe seine Haftung für die Verbindlichkeiten <strong>de</strong>s Erblassers zu be-<br />
12 schränken, so dass er dafür nur mit <strong>de</strong>m Vermögen <strong>de</strong>s Erblassers haftet, wenn ein<br />
13 solches vorhan<strong>de</strong>n ist (siehe § <strong>19</strong>75, § <strong>19</strong>90 BGB). Hiervon wird praktisch immer<br />
14 Gebrauch gemacht, wie aus <strong>de</strong>m bisher zuständigen Ministerium für Finanzen be-<br />
15 richtet wur<strong>de</strong>. Die Verwertung von Grundstücken erfolgt über <strong>de</strong>n Lan<strong>de</strong>sbetrieb<br />
16 BLB.<br />
17 Prof. Bogumil hat diesen Aufgabenbereich nicht in sein Gutachten einbezogen.<br />
18 Zwar spricht aus Sicht <strong>de</strong>r Enquete-Kommission für eine Aufgabenverlagerung, dass<br />
<strong>19</strong> die Einnahmen aus Fiskalerbschaften <strong>de</strong>n Gemein<strong>de</strong>n zufließen könnten und <strong>de</strong>ren<br />
20 Finanzsituation verbessern wür<strong>de</strong>n. Es han<strong>de</strong>lte sich in <strong>de</strong>n vergangenen Jahren<br />
21 jeweils um Beträge zwischen 500.000 und 1.0 Mio €. Zu be<strong>de</strong>nken ist aber, dass ge-<br />
22 ra<strong>de</strong> bei großen Fiskalerbschaften Probleme beim Finanzausgleich auftreten könn-<br />
23 ten.<br />
24 Das Ministerium <strong>de</strong>r Finanzen, dass in <strong>de</strong>r Arbeitsgruppe „Aufgabenerfassung" auch<br />
25 die rechtliche Übertragungsmöglichkeit unbescha<strong>de</strong>t Art. 138 EGBG nicht als gege-<br />
26 ben ansah, verwies zu<strong>de</strong>m darauf, dass zwar die Verwertung von Grundvermögen<br />
27 einen örtlichen Bezug habe, aber diese über <strong>de</strong>n BLB sehr professionell organisiert<br />
28 sei. Die Enquete-Kommission folgt insoweit <strong>de</strong>n Erwägungen <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>sregierung.<br />
29<br />
4
EK 5/2 Zusammenfassung Vorschläge Kommunalisierung von Lan<strong>de</strong>saufgaben<br />
Stand: 11. März 2013<br />
30 2. Vollstreckung von For<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r Steuer- und Justizverwaltung<br />
31 Vorschlag 1:<br />
32 Die Enquete-Kommission spricht sich dafür aus, die vorhan<strong>de</strong>nen Strukturen <strong>de</strong>r<br />
33 Landkreise und kreisfreien Städte zu nutzen und auch die öffentlich-rechtlichen Geld-<br />
34 for<strong>de</strong>runqen <strong>de</strong>r Steuer- und Justizverwaltungen durch diese beitreiben zu lassen.<br />
35 Den 15 Finanzämtern <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s obliegt die Beitreibung <strong>de</strong>r ihrer Verwaltung unter-<br />
36 liegen<strong>de</strong>n Steuern und steuerlichen Nebenleistungen. In <strong>de</strong>n Finanzämtern sind<br />
37 <strong>de</strong>mentsprechend jeweils Vollstreckungsstellen (mit geschätzt 150 VZE) eingerichtet<br />
38 wor<strong>de</strong>n, die regional begrenzt die praktische Vollstreckung <strong>de</strong>r Steuern und Abgaben<br />
39 betreiben, wenn eine Steuer- und Abgabenfestsetzung erfolgt ist und <strong>de</strong>r Schuldner<br />
40 nicht zahlt.<br />
41 Für die Beitreibung <strong>de</strong>r öffentlich-rechtlichen For<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r Justiz (u.a. Gerichts-<br />
42 kosten) mit geschätzt etwa 30 VZE ist die Lan<strong>de</strong>sjustizkasse zuständig, die Teil <strong>de</strong>r<br />
43 Lan<strong>de</strong>shauptkasse ist. Die Lan<strong>de</strong>sjustizkasse bedient sich <strong>de</strong>r Gerichtsvollzieher, um<br />
44 ihre öffentlich-rechtlichen For<strong>de</strong>rungen zu vollstrecken.<br />
45 Gemäß § 2 Abs. 1 Nr. 3 VwVGBbg treiben die Landkreise und kreisfreien Städte die<br />
46 übrigen öffentlich-rechtlichen Geldfor<strong>de</strong>rungen für das Land im Wege <strong>de</strong>r Auftrags-<br />
47 verwaltung bei. Auch bezüglich dieser öffentlich-rechtlichen For<strong>de</strong>rung erfolgt eine<br />
48 Steuerung durch die Lan<strong>de</strong>shauptkasse.<br />
49 Prof. Bogumil hat diesen Aufgabenbereich nicht in sein Gutachten einbezogen.<br />
50 Die Enquete-Kommission sieht die Möglichkeit, alle öffentlich-rechtlichen For<strong>de</strong>run-<br />
51 gen durch die Landkreise und kreisfreien Städte vollstrecken zu lassen. Die histo-<br />
52 risch gewachsene getrennte Vollstreckung <strong>de</strong>r öffentlich-rechtlichen For<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r<br />
53 Steuerverwaltung, <strong>de</strong>r Justiz und aller übrigen Verwaltungen sollte überwun<strong>de</strong>n wer-<br />
54 <strong>de</strong>n, so dass Doppelstrukturen vermie<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n und auf <strong>de</strong>r kreislichen Verwal-<br />
55 tungsebene Skaleneffekte durch höhere Fallzahlen erzielt wer<strong>de</strong>n können.<br />
56 Eine weitergehen<strong>de</strong> Aufgabenübertragung ist bei ausreichend leistungsfähigen Ver-<br />
57 waltungsträgern auf <strong>de</strong>r gemeindlichen Ebene nicht ausgeschlossen.<br />
58 Zusammenfassung:Vollstreckung von For<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r Steuer- und Justizverwaltung<br />
Aufgabenübertragung auf:<br />
bei:<br />
als:<br />
Anmerkung:<br />
Landkreise und kreisfreie Städte<br />
bis zu „14+4" Verwaltungsträgern<br />
Staatliche Auftragsverwaltung<br />
Diese Aufgabe kann unabhängig von einer Kreisgebietsreform<br />
von <strong>de</strong>n Landkreisen und kreisfreien Städten<br />
wahrgenommen wer<strong>de</strong>n.<br />
59<br />
5
EK 5/2 Zusammenfassung Vorschläge Kommunalisierung von Lan<strong>de</strong>saufgaben<br />
Stand: 11. März 2013<br />
60 Ministerium <strong>de</strong>s Innern<br />
61 3. Lan<strong>de</strong>sschule und Technische Einrichtung für Brand- und Katastrophen-<br />
62 schutz (LSTE)<br />
63 (keine weiteren Vorschläge eingegangen)<br />
64 4. Waffenrecht<br />
65 Vorschlag 1:<br />
66 Aus Sicht <strong>de</strong>r Enquete-Kommission ist eine Kommunalisierung <strong>de</strong>s Waffenrechts<br />
67 nicht angezeigt. Die Kommission folgt hier <strong>de</strong>r Bewertung <strong>de</strong>s Gutachters.<br />
68 Derzeit wer<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>n Stäben <strong>de</strong>r vier Polizeidirektionen Nord, Ost, Süd und West<br />
69 sämtliche waffenrechtliche Erlaubnisangelegenheiten bearbeitet, Kontrollpflichten<br />
70 nach <strong>de</strong>m Waffengesetz wahrgenommen, waffenrechtliche Erlaubnisse wi<strong>de</strong>rrufen<br />
71 und zurückgenommen, Wi<strong>de</strong>rspruchs- und Klageverfahren bearbeitet und Ord-<br />
72 nungswidrigkeiten und Straftaten verfolgt. Für die Aufgabenwahrnehmung wer<strong>de</strong>n<br />
73 aktuell 24 Beschäftigte eingesetzt.<br />
74 Zuständige waffenrechtliche Genehmigungsbehör<strong>de</strong> ist das Polizeipräsidium.<br />
75 Waffen- und Jagdrecht haben gemeinsame Berührungspunkte. Die Unteren Jagdbe-<br />
76 hör<strong>de</strong>n auf Kreisebene sind u. A. für die Ausstellung und Verlängerung von Jagd-<br />
77 scheinen wie auch für die Eintragung von erworbenen Jagdwaffen in die jagdliche,<br />
78 sog. „grüne" WBK (Waffenbesitzkarte) zuständig. Aufgrund von gesetzlichen (insbe-<br />
79 son<strong>de</strong>re in Bezug auf die Zuverlässigkeitsprüfung) und technischen Gegebenheiten<br />
80 sind sie auf die Zusammenarbeit mit <strong>de</strong>r waffenrechtlichen Genehmigungsbehör<strong>de</strong><br />
81 angewiesen, was nach <strong>de</strong>m Waffengesetz bezüglich <strong>de</strong>r Weitergabe von persönli-<br />
82 chen Daten jedoch nur eingeschränkt möglich ist.<br />
83 Von einer Kommunalisierung, die grundsätzlich möglich ist, sollte mit Blick auf die<br />
84 Brisanz <strong>de</strong>s Aufgabenbereiches und <strong>de</strong>n eingeleiteten Reformen <strong>de</strong>s Waffenrechts<br />
85 (u.a. Aufbau eines bun<strong>de</strong>sweiten Waffenregisters) Abstand genommen wer<strong>de</strong>n. Eine<br />
86 Kommunalisierung <strong>de</strong>s Aufgabenbereichs wür<strong>de</strong> keine zusätzlichen Gestaltungs-<br />
87 möglichkeiten für die Kommunen schaffen, und es ist nicht damit zu rechnen, dass<br />
88 eine kommunale Zuständigkeit zu einer erhöhten Sicherheit bei Waffenangelegenhei-<br />
89 ten führen wür<strong>de</strong>. Auch hinsichtlich <strong>de</strong>r Bürgernähe brächte eine Kommunalisierung<br />
90 kaum Vorteile.<br />
91 In <strong>de</strong>n Bun<strong>de</strong>slän<strong>de</strong>rn, in <strong>de</strong>nen das Waffenrecht kommunalisiert ist, war die Aufgabe<br />
92 von Anfang an auf <strong>de</strong>r kommunalen Ebene und wur<strong>de</strong> nicht im Rahmen einer Funk-<br />
93 tionalreform übertragen.<br />
6
EK 5/2 Zusammenfassung Vorschläge Kommunalisierung von Lan<strong>de</strong>saufgaben<br />
Stand: 11. März 2013<br />
94 5. Regionale Gutachterausschüsse für Grundstückswerte<br />
95 Vorschlag 1:<br />
96 Die Enquete-Kommission empfiehlt eine Kommunalisierung bereits in <strong>de</strong>r aktuellen<br />
97 Kreisstruktur „14 + 4".<br />
98 Die regionalen Gutachterausschüsse für Grundstückswerte sind Einrichtungen <strong>de</strong>s<br />
99 Lan<strong>de</strong>s <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong>, die für einen Landkreis, eine kreisfreie Stadt o<strong>de</strong>r auch für be-<br />
100 nachbarte Gebietskörperschaften gebil<strong>de</strong>t wur<strong>de</strong>n. Ihre Geschäftsstellen sind bei <strong>de</strong>n<br />
101 Kataster- und Vermessungsämtern <strong>de</strong>r Landkreise o<strong>de</strong>r kreisfreien Städte eingerich-<br />
102 tet und bereits kommunalisiert. Im Land <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> sind <strong>de</strong>rzeit 13 Gutachteraus-<br />
103 schüsse in <strong>de</strong>n Landkreisen, drei Gutachterausschüsse in <strong>de</strong>n kreisfreien Städten<br />
104 und ein Gutachterausschuss für benachbarte Gebietskörperschaften tätig. Daneben<br />
105 wur<strong>de</strong> ein Oberer Gutachterausschuss bei <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>svermessung und Geobasisin-<br />
106 formation <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> (LGB) für <strong>de</strong>n Bereich <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s eingerichtet. Die ehren-<br />
107 amtlich tätigen Gutachter wer<strong>de</strong>n durch das Innenministerium nach Anhörung <strong>de</strong>r<br />
108 jeweiligen Gebietskörperschaft bestellt.<br />
109 Die Gutachterausschüsse haben auf <strong>de</strong>r Basis von Marktbeobachtung für eine um-<br />
110 fassen<strong>de</strong> und für <strong>de</strong>n Grundstücksmarkt unverzichtbare Markttransparenz zu sorgen.<br />
111 Ihre Aufgabe ist es, eine Orientierung über die örtlichen Grundstücksmärkte zu ge-<br />
112 ben, in<strong>de</strong>m sie eine Kaufpreissammlung vornehmen und eine Bo<strong>de</strong>nrichtwertkarte<br />
113 erstellen und diese Daten in Form von Auskünften, Auszügen und Gutachten sowie<br />
114 durch die Veröffentlichung <strong>de</strong>s Grundstücksmarktberichtes bereitstellen.<br />
115 Der Gutachter regt eine juristische Prüfung an.<br />
116 Die Enquete-Kommission vertritt die Auffassung, dass eine Kommunalisierung <strong>de</strong>r<br />
117 regionalen Gutachterausschüsse möglich ist, da § <strong>19</strong>9 Abs. 2 Nr. 1 BauGB die Lan-<br />
118 <strong>de</strong>sregierungen ermächtigt, durch Rechtsverordnungen Regelungen zur Bildung <strong>de</strong>r<br />
1<strong>19</strong> Gutachterausschüsse vorzunehmen. Je<strong>de</strong> Lan<strong>de</strong>sregierung kann daher nach gel-<br />
120 ten<strong>de</strong>m Recht die Aufgaben auf an<strong>de</strong>re Verwaltungsebenen übertragen, also auch<br />
121 auf die kommunale Ebene. Die Geschäftsstellen sind bereits bei <strong>de</strong>n Landkreisen<br />
122 o<strong>de</strong>r kreisfreien Städten eingerichtet, <strong>de</strong>n Vorsitz in <strong>de</strong>n Gutachterausschüssen füh-<br />
123 ren in <strong>de</strong>r Regel die Leiter <strong>de</strong>r dortigen Kataster- und Vermessungsämter. Es wären<br />
124 daher lediglich noch das Recht <strong>de</strong>r Bestellung <strong>de</strong>r Gutachter und die rechtliche Zu-<br />
125 ordnung <strong>de</strong>r Gutachterausschüsse auf die Landkreise o<strong>de</strong>r die kreisfreien Städte zu<br />
126 übertragen.<br />
127 Der Obere Gutachterausschuss verbleibt beim Land in <strong>de</strong>r LGB.<br />
128 Zusammenfassung: Gutachterausschüsse <strong>de</strong>r Vermessungsverwaltung<br />
Aufgabenübertragung auf:<br />
bei:<br />
als:<br />
Anmerkung:<br />
Landkreise und kreisfreie Städte<br />
bis zu „14+4" Verwaltungsträgern<br />
Pflichtige Selbstverwaltungsaufgabe<br />
Eine Son<strong>de</strong>raufsicht ist hinsichtlich <strong>de</strong>r Bestellung<br />
entbehrlich. Die Arbeit <strong>de</strong>r Gutachterausschüsse muss<br />
selbstverständlich auch künftig weisungsfrei erfolgen.<br />
129<br />
7
EK 5/2 Zusammenfassung Vorschläge Kommunalisierung von Lan<strong>de</strong>saufgaben<br />
Stand: 11. März 2013<br />
130 6. Enteignungsangelegenheiten<br />
131 Vorschlag 1:<br />
132 Aus Sicht <strong>de</strong>r Enquete-Kommission sollten Enteignungsverfahren stets auf staatli-<br />
133 cher Ebene bearbeitet wer<strong>de</strong>n.<br />
134 Enteignungen wer<strong>de</strong>n <strong>de</strong>rzeit im Ministerium <strong>de</strong>s Innern unter Einsatz von 4,3 Voll-<br />
135 zeiteinheiten bearbeitet. Zu <strong>de</strong>n Aufgaben zählen die Durchführung von Verfahren<br />
136 nach <strong>de</strong>m Enteignungsgesetz und an<strong>de</strong>ren enteignungsrechtlichen Gesetzen ein-<br />
137 schließlich gerichtlicher Prozessführung sowie die Bearbeitung von Anträgen auf vor-<br />
138 zeitige Besitzeinweisung, Enteignung und Entschädigungsfestsetzung.<br />
139 Nach Auffassung <strong>de</strong>s Gutachters, <strong>de</strong>m sich die Enquete-Kommission anschließt, ist<br />
140 aufgrund <strong>de</strong>s spezifischen und prozesslastigen Gegenstan<strong>de</strong>s mit einer Abnahme<br />
141 <strong>de</strong>r Rechtssicherheit und einer Erhöhung <strong>de</strong>r Kosten zu rechnen. Darüber hinaus ist<br />
142 die kommunale Ebene regelmäßig als Vorhabenträger, Anrainer o<strong>de</strong>r Partei bei Ent-<br />
143 eignungsverfahren vertreten.<br />
144<br />
145 7. Or<strong>de</strong>n und Ehrenzeichen<br />
146 Vorschlag 1:<br />
147 Aus Sicht <strong>de</strong>r Enquete-Kommission muss die Aufgabe weiterhin als Lan<strong>de</strong>saufgabe<br />
148 wahrgenommen wer<strong>de</strong>n. Allerdings ist in Erwägung zu ziehen, ob die Erteilung von<br />
149 Sammelgenehmigungen gemäß § 14 Abs. 2 Or<strong>de</strong>nsG als staatliche Aufgabe von<br />
150 einem Landrat / Oberbürgermeister für das gesamte Land wahrgenommen wer<strong>de</strong>n<br />
151 könnte.<br />
152 Diese zurzeit im Ministerium <strong>de</strong>s Innern wahrgenommene Aufgabe umfasst:<br />
153 a) Stellungnahmen bei Anregungen für Auszeichnungen und<br />
154 b) Sammelgenehmigungen gemäß § 14 Abs. 2 Or<strong>de</strong>nsG (2006 - 2011 insgesamt 4<br />
155 Anträge).<br />
156 Stellungnahmen bei Anregungen für Auszeichnungen geben Ml und Kommunen ne-<br />
157 beneinan<strong>de</strong>r ab, so dass eine Kommunalisierung dieser Aufgabe nicht in Re<strong>de</strong> ste-<br />
158 hen kann.<br />
159 Das Or<strong>de</strong>nsgesetz ist ein Bun<strong>de</strong>sgesetz, das die Zuständigkeit für die Erteilung von<br />
160 Sammelgenehmigungen <strong>de</strong>r „zuständigen Lan<strong>de</strong>sbehör<strong>de</strong>" überträgt. Das Land<br />
161 muss <strong>de</strong>mzufolge eine Lan<strong>de</strong>sbehör<strong>de</strong> für die Wahrnehmung dieser Aufgabe be-<br />
162 stimmen, hierfür käme auch <strong>de</strong>r Landrat o<strong>de</strong>r Oberbürgermeister als Allgemeine Un-<br />
163 tere Lan<strong>de</strong>sbehör<strong>de</strong> in Betracht. Eine echte Kommunalisierung ist aufgrund <strong>de</strong>r bun-<br />
164 <strong>de</strong>srechtlichen Vorgaben nicht möglich.<br />
165 Für eine Vor-Ort-Lösung im Wege <strong>de</strong>r Organleihe spricht, dass die Erteilung von<br />
166 Sammelgenehmigungen keine ministerielle Tätigkeit ist und eine geeignete sonstige<br />
167 Lan<strong>de</strong>sbehör<strong>de</strong> nicht zur Verfügung steht. Allerdings sieht es auch die Enquete-<br />
168 Kommission als fraglich an, ob <strong>de</strong>r legislative Aufwand einer Aufgabenübertragung in<br />
169 einem angemessenen Verhältnis zu <strong>de</strong>n Wirkungen stün<strong>de</strong>.<br />
8
EK 5/2 Zusammenfassung Vorschläge Kommunalisierung von Lan<strong>de</strong>saufgaben<br />
Stand: 11. März 2013<br />
170 8. Stiftungsangelegenheiten<br />
171 Vorschlag I:<br />
172 Aus Sicht <strong>de</strong>r Enquete-Kommission sollten Stiftungsangelegenheiten weiterhin auf<br />
173 staatlicher Ebene bearbeitet wer<strong>de</strong>n.<br />
174 Derzeit wer<strong>de</strong>n die Stiftungsangelegenheiten im Ministerium <strong>de</strong>s Innern unter Einsatz<br />
175 von 4 Vollzeiteinheiten bearbeitet. Zu <strong>de</strong>n Aufgaben zählen unter an<strong>de</strong>rem die Aner-<br />
176 kennung <strong>de</strong>r Rechtsfähigkeit von Stiftungen bürgerlichen Rechts sowie die Wahr-<br />
177 nehmung <strong>de</strong>r Rechtsaufsicht über rechtsfähige Stiftungen bürgerlichen Rechts mit<br />
178 Sitz im Land <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong>,<br />
179 Nach Auffassung <strong>de</strong>s Gutachters, <strong>de</strong>m sich die Enquete-Kommission anschließt, wä-<br />
180 re bei einer Kommunalisierung aufgrund zersplitterter Zuständigkeiten mit einer Ab-<br />
181 nahme <strong>de</strong>r Bearbeitungsqualität und einer Erhöhung <strong>de</strong>r Kosten durch fehlen<strong>de</strong> Rota-<br />
182 tine zu rechnen. Vor-Ort-Lösungen wären aufgrund <strong>de</strong>r ungleichen Verteilung <strong>de</strong>r<br />
183 Stiftungen im Land und <strong>de</strong>r dann auch geringen Zahl an spezialisierten Mitarbeitern<br />
184 nicht realisierbar.<br />
9
EK 5/2 Zusammenfassung Vorschläge Kommunalisierung von Lan<strong>de</strong>saufgaben<br />
Stand: 11. März 2013<br />
185 9. Eheaufhebung<br />
186 Vorschlag 1:<br />
187 Die Enquete-Kommission empfiehlt eine Kommunalisierung bereits in <strong>de</strong>r aktuellen<br />
188 Kreisstruktur „14 + 4".<br />
189 Die Eheaufhebung ist eine auf Antrag gerichtlich verfügte Beendigung einer Ehe auf-<br />
<strong>19</strong>0 grund fehlerhafter Eheschließung gemäß §§ 1313 ff. BGB. Im Fall <strong>de</strong>s Verdachts<br />
<strong>19</strong>1 einer Scheinehe kann eine Behör<strong>de</strong> Antragstellerin auf Eheaufhebung sein (§ 1316<br />
<strong>19</strong>2 Abs. 1 BGB). Diese Aufgabe wird in <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> vom Ministerium <strong>de</strong>s Innern wahr-<br />
<strong>19</strong>3 genommen. Sie beansprucht etwa 0,03 VZE <strong>de</strong>s g.D., in 2009 und 2010 wur<strong>de</strong>n je-<br />
<strong>19</strong>4 weils 2 Anträge gesteift.<br />
<strong>19</strong>5 Die Auswirkungen einer Scheinehe berühren in aller Regel Tatbestän<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Auslän-<br />
<strong>19</strong>6 <strong>de</strong>r- und Sozialrechts, <strong>de</strong>ssen Vollzug in <strong>de</strong>r Zuständigkeit <strong>de</strong>r Landkreise und kreis-<br />
<strong>19</strong>7 freien Städte liegt. Auch die Erkenntnisse, die Anlass zur Annahme <strong>de</strong>s Vorliegens<br />
<strong>19</strong>8 einer Scheinehe bieten, wer<strong>de</strong>n auf <strong>de</strong>r Ebene <strong>de</strong>r kommunalen Auslän<strong>de</strong>r- und So-<br />
<strong>19</strong>9 zialbehör<strong>de</strong>n gewonnen. Die Enquete-Kommission ist daher <strong>de</strong>r Auffassung, dass<br />
200 die Antragsberechtigung nach § 1316 Abs. 1 BGB unabhängig von Gebietsstrukturen<br />
201 <strong>de</strong>n Landkreisen und kreisfreien Städten als pflichtige Selbstverwaltungsaufgabe<br />
202 übertragen wer<strong>de</strong>n kann. In <strong>de</strong>n nord<strong>de</strong>utschen Bun<strong>de</strong>slän<strong>de</strong>rn wird diese Aufgabe<br />
203 ebenfalls von <strong>de</strong>n Landkreisen und kreisfreien Städten wahrgenommen.<br />
204 Prof. Bogumil hat diesen Aufgabenbereich nicht in sein Gutachten einbezogen.<br />
205 Zusammenfassung: Eheaufhebung<br />
Aufgabenübertragung auf:<br />
bei:<br />
als:<br />
Anmerkung:<br />
Landkreise und kreisfreie Städte<br />
bis zu „14+4" Verwaltungsträgern<br />
Pflichtige Selbstverwaltungsaufgabe<br />
Eine Son<strong>de</strong>raufsicht ist nicht erfor<strong>de</strong>rlich.<br />
206<br />
207 10. Beglaubigung von Urkun<strong>de</strong>n<br />
208 Vorschlag 1:<br />
209 Aus Sicht <strong>de</strong>r Enquete-Kommission sind Urkun<strong>de</strong>n, die im Land <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> ausge-<br />
210 stellt wur<strong>de</strong>n und für das Ausland benötigt wer<strong>de</strong>n, weiterhin auf staatlicher Ebene zu<br />
211 beurkun<strong>de</strong>n.<br />
212 Derzeit nimmt eine 1 VZE die Aufgabe im Ministerium <strong>de</strong>s Innern wahr.<br />
213 Nach Auffassung <strong>de</strong>s Gutachters, <strong>de</strong>m sich die Enquete-Kommission anschließt,<br />
214 schei<strong>de</strong>t eine Kommunalisierung aus rechtlichen Grün<strong>de</strong>n aus.<br />
10
EK 5/2 Zusammenfassung Vorschläge Kommunalisierung von Lan<strong>de</strong>saufgaben<br />
Stand: 11. März 2013<br />
215 11. Vollzug <strong>de</strong>s Staatsangehörigkeitsgesetzes<br />
216 Vorschlag 1:<br />
217 Die Enquete-Kommission empfiehlt eine Kommunalisierung <strong>de</strong>r gegenwärtigen im<br />
218 Wesentlichen vom Ministerium <strong>de</strong>s Innern wahrgenommenen Aufgaben beim Vollzug<br />
2<strong>19</strong> <strong>de</strong>s Staatsangehörigkeitsgesetzes auf die Landkreise und kreisfreien Städte bei ei-<br />
220 nem Szenario ab „14+4". Aufgrund <strong>de</strong>r sehr geringen Fallzahlen' in <strong>de</strong>r Vergangen-<br />
221 heit wer<strong>de</strong>n die bei<strong>de</strong>n Großen kreisangehörigen Städte Eisenhüttenstadt und<br />
222 Schwedt (O<strong>de</strong>r), die gegenwärtig Aufgabenträger sind, in die Aufgabenübertragung<br />
223 nicht weiter einbezogen.<br />
224 Zu <strong>de</strong>m Vollzug <strong>de</strong>s Staatsangehörigkeitsgesetzes gehören die Teilaufgaben „Ein-<br />
225 bürgerung" und „Erteilung von Beibehaltungsgenehmigungen". Bei <strong>de</strong>r Entgegen-<br />
226 nahme und (anschließen<strong>de</strong>n) Weiterleitung <strong>de</strong>r Anträge wirken die Landräte und<br />
227 Oberbürgermeister als Allgemeine Untere Lan<strong>de</strong>sbehör<strong>de</strong>n sowie die bei<strong>de</strong>n o.g.<br />
228 Großen kreisangehörigen Städte bereits seit <strong>19</strong>90 mit. Im Ergebnis wer<strong>de</strong>n die Auf-<br />
229 gaben gegenwärtig an 21 Standorten wahrgenommen.<br />
230 Es han<strong>de</strong>lt sich uni rund 500 Einbürgerungen jährlich, die nach <strong>de</strong>m Durchschnitts-<br />
231 wert <strong>de</strong>r letzten fünf Jahre auch zukünftig zu erwarten sein dürften. Hiervon entfallen<br />
232 ca. ein Drittel auf die Lan<strong>de</strong>shauptstadt Potsdam.<br />
233 Bei <strong>de</strong>r Erörterung <strong>de</strong>r Vorschläge aus <strong>de</strong>m Geschäftsbereich <strong>de</strong>s Ministeriums <strong>de</strong>s<br />
234 Innern durch die AG Aufgabenerfassung am 01.03.2012, die für eine Kommunalisie-<br />
235 rung grundsätzlich in Frage kommen könnten, wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r o.g. Aufgabenkomplex zwar<br />
236 erwähnt, aber nicht geson<strong>de</strong>rt erörtert, weil zu diesem Zeitpunkt davon ausgegangen<br />
237 wur<strong>de</strong>, dass eine Kommunalisierung zeitnah umgesetzt wer<strong>de</strong>n wür<strong>de</strong>.<br />
238 Auch Prof. Bogumil hat sich in seinem Gutachten zu einer Kommunalisierung nicht<br />
239 geäußert, weil zum Zeitpunkt <strong>de</strong>r Erstellung <strong>de</strong>s Gutachtens (21. Oktober 2012) ein<br />
240 entsprechen<strong>de</strong>r Gesetzentwurf <strong>de</strong>s Ministeriums <strong>de</strong>s Innern bereits vorlag und sich in<br />
241 <strong>de</strong>r Ressortabstimmung befand.<br />
242 Aus Sicht <strong>de</strong>r Enquete-Kommission sprechen insbeson<strong>de</strong>re die nachfolgen<strong>de</strong>n<br />
243 Grün<strong>de</strong> für eine Kommunalisierung:<br />
244 Das Land als gegenwärtiger Aufgabenträger kann in Bezug auf die von <strong>de</strong>n Amts-<br />
245 handlungen in Staatsangehörigkeitsangelegenheiten betroffenen Personen eine<br />
246 sachgemäße, möglichst orts- und personennahe Ausführung <strong>de</strong>r Staatsangehörig-<br />
247 keitsangelegenheiten nicht ohne umfangreiche und intensive Mitwirkung <strong>de</strong>r Land-<br />
248 kreise und kreisfreien Städte organisieren und gewährleisten. Dies gilt auch bei <strong>de</strong>r<br />
249 zukünftigen Aufgabenerledigung. Zu <strong>de</strong>r unverzichtbaren bisherigen faktischen Mit-<br />
250 wirkung zählen insbeson<strong>de</strong>re die Beratung zu <strong>de</strong>n Voraussetzungen <strong>de</strong>r Einbürge-<br />
251 rung, die Entgegennahme und Weiterleitung <strong>de</strong>r Einbürgerungsanträge, die Über-<br />
252 nahme <strong>de</strong>r Datenerhebungen bei <strong>de</strong>n eigenen Auslän<strong>de</strong>rbehör<strong>de</strong>n sowie die Daten-<br />
253 übermittlungen an die eigenen Auslän<strong>de</strong>rbehör<strong>de</strong>n und an die Mel<strong>de</strong>behör<strong>de</strong>n sowie<br />
254 die Aushändigung <strong>de</strong>r Einbürgerungsurkun<strong>de</strong>n. Vor diesem Hintergrund entspräche<br />
255 eine Kommunalisierung auch <strong>de</strong>n Vorgaben nach <strong>de</strong>m Funktionalreformgrundsätze-<br />
'Die Fallzahlen <strong>de</strong>r Aufgabenwahrnehmung betrugen bei <strong>de</strong>r Stadt Eisenhüttenstadt<br />
im Zeitraum 2007 bis 2011 insgesamt null, bei <strong>de</strong>r Stadt Schwedt (O<strong>de</strong>r) in <strong>de</strong>n<br />
Jahren 2007 bis 2009 insgesamt fünf und in <strong>de</strong>n Jahren 2010 und 2011 jeweils null.<br />
11
EK 5/2 Zusammenfassung Vorschläge Kommunalisierung von Lan<strong>de</strong>saufgaben<br />
Stand: 11. März 2013<br />
256 gesetz. Darüber hinaus wird auch bei <strong>de</strong>n Landkreisen und kreisfreien Städten die<br />
257 Einbürgerung zunehmend als eine integrationsbezogene Aktion aufgefasst und ge-<br />
258 ra<strong>de</strong> auch insoweit Wert auf eine Einwohnerbetreuung "vor Ort" gelegt.<br />
259 Die Enquete-Kommission hat sich auch mit <strong>de</strong>r Frage nach <strong>de</strong>m Aufgabentypus aus-<br />
260 einan<strong>de</strong>rgesetzt. Sie befürwortet eine Übertragung als Auftragsangelegenheit. Nach<br />
261 <strong>de</strong>m Grundsatzpapier zur Funktionalreform, das von <strong>de</strong>r Kommission am 15.02.2013<br />
262 beschlossenen wur<strong>de</strong>, ist die Übertragung als Auftragsangelegenheit mit einem un-<br />
263 eingeschränkten Weisungsrecht nur ausnahmsweise angezeigt. Vorliegend sprechen<br />
264 gewichtige Grün<strong>de</strong> dafür, diesen Aufgabentyp zu wählen. Dies folgt zum Einen aus<br />
265 <strong>de</strong>r Beson<strong>de</strong>rheit <strong>de</strong>r staatlichen Aufgabe, in <strong>de</strong>ren Wahrnehmung über die Zugehö-<br />
266 rigkeit von Personen zum Staatsvolk <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>srepublik Deutschland abschließend<br />
267 zu entschei<strong>de</strong>n ist und damit <strong>de</strong>n Ursprung <strong>de</strong>r Staatsgewalt betrifft (Artikel 20 Abs. 2<br />
268 Satz 1 GG). Zum an<strong>de</strong>ren müssen zu <strong>de</strong>r rechtmäßigen Ausführung eine Vielzahl<br />
269 von allgemeinen und grundsätzlichen Informationen — beispielweise zum Staatsan-<br />
270 gehörigkeitsrecht und zu <strong>de</strong>n tatsächlichen Verhältnissen <strong>de</strong>s Verwaltungsvollzugs in<br />
271 <strong>de</strong>n Herkunftslän<strong>de</strong>rn <strong>de</strong>r betroffenen Personen — in einem überdurchschnittlichen<br />
272 Umfang verarbeitet wer<strong>de</strong>n. Bei <strong>de</strong>n prognostizierten geringen Fallzahlen bei <strong>de</strong>n<br />
273 zukünftigen kommunalen Verwaltungsträgern (mit Ausnahme <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>shauptstadt<br />
274 Potsdam) ist <strong>de</strong>shalb absehbar, dass schon allein aus diesem Grund ein sachgemä-<br />
275 ßes „Informationsmanagement" bei <strong>de</strong>n Landkreisen und kreisfreien Städten — es<br />
276 wird von ca. 20 bis 40 Fällen insgesamt jährlich ausgegangen - zu einem unverhält-<br />
277 nismäßigen Verwaltungsaufwand führen wür<strong>de</strong>.<br />
278 Ferner ist eine uneingeschränkte wirksame Durchgriffsmöglichkeit <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s auf<br />
279 die Ausführung <strong>de</strong>r Rechtsvorschriften über die Staatsangehörigkeit im Bund zur<br />
280 Gewährleistung eines lan<strong>de</strong>sweit einheitlichen Gesetzesvollzugs auch <strong>de</strong>shalb an-<br />
281 gezeigt, weil an die unmittelbar rechtsgestalten<strong>de</strong> Wirkung <strong>de</strong>r statusrechtlichen Ent-<br />
282 scheidungen auch dann, wenn sie rechtswidrig getroffen wur<strong>de</strong>n, erhebliche Rechts-<br />
283 folgen anknüpfen, die gegebenenfalls nicht mehr rückgängig gemacht wer<strong>de</strong>n kön-<br />
284 nen. Zu<strong>de</strong>m ist ein uneingeschränktes Weisungsrecht <strong>de</strong>s Ministeriums <strong>de</strong>s Innern in<br />
285 Einzelfällen notwendig, in <strong>de</strong>nen Sicherheitsbehör<strong>de</strong>n Be<strong>de</strong>nken mitgeteilt haben,<br />
286 die gegen eine Einbürgerung <strong>de</strong>s Betroffenen sprechen.<br />
Aufgabenübertragung auf:<br />
Landkreise und kreisfreien Städte<br />
bei: bis zu „14+4"<br />
als:<br />
Auftragsangelegenheit<br />
Anmerkung:<br />
Die kommunalen Spitzenverbän<strong>de</strong> befürworten seit<br />
längerem eine Kommunalisierung.<br />
287<br />
12
EK 5/2 Zusammenfassung Vorschläge Kommunalisierung von Lan<strong>de</strong>saufgaben<br />
Stand: 11. März 2013<br />
288 Ministerium für Arbeit, Soziales, Frauen und Familie (MASF)<br />
289 12./13. Allgemeiner und Technischer Arbeitsschutz<br />
290 Vorschlag 1:<br />
291 Die Enquete-Kommission empfiehlt eine Kommunalisierung <strong>de</strong>r im Lan<strong>de</strong>samt für<br />
292 Arbeitsschutz (LAS) wahrgenommenen Aufgaben bei einem konsolidierten Szenario<br />
293 ab „8+1". Auf Lan<strong>de</strong>sebene sollten lediglich noch die fachliche Grundlagenarbeit mit<br />
294 <strong>de</strong>m Schwerpunkt <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong>er Beson<strong>de</strong>rheiten und zentrale fachliche Planungs-<br />
295 und Steuerungsaufgaben wahrgenommen wer<strong>de</strong>n. Alle „Durchführungstätigkeiten",<br />
296 Einzelfallbearbeitungen (Genehmigungen, Erlaubnisse, Kontrollen, Überwachungen,<br />
297 Statistiken) und aktuell bereits <strong>de</strong>zentral bzw. regional wahrgenommenen Aufgaben<br />
298 sollen auf die kommunale Ebene verlagert wer<strong>de</strong>n.<br />
299 Im Bereich <strong>de</strong>s Allgemeinen und Technischen Arbeitsschutzes wer<strong>de</strong>n unter an<strong>de</strong>-<br />
300 rem Genehmigungen und Erlaubnisse erteilt, die Einhaltung <strong>de</strong>r Arbeitsschutzvor-<br />
301 schriften in <strong>de</strong>n Betrieben und an Arbeitsplätzen außerhalb von Betrieben überwacht,<br />
302 unsichere technische Produkte vom Markt genommen sowie Beratungsaufgaben<br />
303 wahrgenommen. Das LAS verfügt gegenwärtig über drei Regionalbereiche an fünf<br />
304 Dienstsitzen.<br />
305 Laut Personalbedarfsplanung 2018 waren im Lan<strong>de</strong>samt für Arbeitsschutz 2012 172<br />
306 Beschäftigte tätig. Bis 2018 soll die Zahl <strong>de</strong>r Stellen auf 130 reduziert wer<strong>de</strong>n.<br />
307 Prof. Bogumil kam zu <strong>de</strong>r Einschätzung, dass eine Kommunalisierung nur bei <strong>de</strong>m<br />
308 Szenario „5+1" in Betracht kommt. Er verwies insbeson<strong>de</strong>re darauf, dass die Bürger-<br />
309 nähe im Bereich Arbeitsschutz keine beson<strong>de</strong>re Relevanz habe, da nur je<strong>de</strong>r 700ste<br />
310 Bürger jährlich einen Antrag an diese Behör<strong>de</strong> richtet. Allerdings erläutert Prof.<br />
311 Bogumil auch, dass die Überwachungstätigkeit fast durchgängig aufsuchen<strong>de</strong>r Natur<br />
312 ist. Dies spricht dafür, eine örtliche Anbindung zu realisieren, zumal gera<strong>de</strong> im Be-<br />
313 reich <strong>de</strong>s gesundheitlichen Arbeitsschutzes Querverbindungen zu <strong>de</strong>n kommunalen<br />
314 Gesundheitsämtern und <strong>de</strong>r allgemeinen Gewerbeaufsicht gegeben sind. Die auch<br />
315 von Prof. Bogumil attestierte hohe Fachlichkeit bedingt jedoch, dass nur ab einer<br />
316 Zahl von „8+1" eine ökonomisch vertretbare und fachlich sinnvolle Aufgabenübertra-<br />
317 gung gesehen wird. Für technisch hoch spezialisierte Aufgaben sollte eine Konstruk-<br />
318 tion gewählt wer<strong>de</strong>n, die sicherstellt, dass eine Aufgabenbün<strong>de</strong>lung bei einem Auf-<br />
3<strong>19</strong> gabenträger auf <strong>de</strong>r kommunalen Ebene stattfin<strong>de</strong>t.<br />
320 Zusammenfassung: Arbeitsschutzverwaltung<br />
Aufgabenübertragung auf:<br />
bei:<br />
als:<br />
Anmerkung:<br />
Landkreise und kreisfreie Städte<br />
bis zu „8+1" Verwaltungsträgern<br />
Pflichtaufgabe zur Erfüllung nach Weisung<br />
Der Erhalt eines Weisungsrechts ist angezeigt, um insbeson<strong>de</strong>re<br />
bezüglich beson<strong>de</strong>rer technischer Aspekte von<br />
Seiten <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s auch künftig die neuen kommunalen<br />
Aufgabenträger bei ihrer Aufgabenerfüllung unterstützen zu<br />
können. Die Enquete-Kommission sieht Weisungen insoweit<br />
auch positiv im Hinblick auf einen rechtssicheren Umgang<br />
mit Vorschriften an.<br />
13
EK 5/2 Zusammenfassung Vorschläge Kommunalisierung von Lan<strong>de</strong>saufgaben<br />
Stand: 11. März 2013<br />
321 14. Strahlenschutz- und Produktsicherheit<br />
322 (keine weiteren Vorschläge eingegangen)<br />
323<br />
324 15-18 Aufgaben <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>samtes für Arbeit, Soziales und Versorgung<br />
325 Vorschlag 1:<br />
326 Die Enquete-Kommission empfiehlt eine Kommunalisierung <strong>de</strong>r im Lan<strong>de</strong>samt für<br />
327 Arbeit, Soziales und Versorgung (LASV) wahrgenommenen Aufgaben bei einem<br />
328 konsolidierten Szenario ab „8+1". Auf Lan<strong>de</strong>sebene sollten lediglich noch die fachli-<br />
329 che Grundlagenarbeit mit <strong>de</strong>m Schwerpunkt <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong>er Beson<strong>de</strong>rheiten und<br />
330 zentrale fachliche Planungs- und Steuerungsaufgaben wahrgenommen wer<strong>de</strong>n. Alle<br />
331 „Durchführungstätigkeiten", Einzelfallbearbeitungen (Genehmigungen, Erlaubnisse,<br />
332 Kontrollen, Überwachungen, Statistiken) und aktuell bereits <strong>de</strong>zentral bzw. regional<br />
333 wahrgenommenen Aufgaben sollen auf die kommunale Ebene verlagert wer<strong>de</strong>n.<br />
334 Im Einzelnen wird <strong>de</strong>r Vorschlag wie folgt begrün<strong>de</strong>t:<br />
335<br />
336 15. Schwerbehin<strong>de</strong>rtenrecht und Opferfürsorge<br />
337 Vorschlag 1:<br />
338 Laut Personalbedarfsplanung verfügte die Versorgungsverwaltung 2012 über 276<br />
339 Stellen an drei Standorten im Land. Bis 2018 soll eine Rückführung auf 239 Stellen<br />
340 erfolgen.<br />
341 Für <strong>de</strong>n Arbeitsbereich Schwerbehin<strong>de</strong>rtenrecht (Feststellung von Behin<strong>de</strong>rungen<br />
342 und Nachteilsausgleichen sowie die Ausstellung <strong>de</strong>r Schwerbehin<strong>de</strong>rtenausweise)<br />
343 schlägt auch <strong>de</strong>r Gutachter eine Kommunalisierung bei einem konsolidierten Szena-<br />
344 rio ab „8+1" vor. Prof. Bogumil hat aber eine Kommunalisierung <strong>de</strong>r übrigen Sozial-<br />
345 und Versorgungsverwaltung aufgrund geringer Fallzahlen und komplexer Sachver-<br />
346 halte abgelehnt.<br />
347 Die Enquete-Kommission vertritt jedoch die Auffassung, dass eine Kommunalisie-<br />
348 rung <strong>de</strong>r Aufgaben:<br />
349 • Regelung <strong>de</strong>r staatlichen Versorgung von Kriegsopfern und Personenschä<strong>de</strong>n<br />
350 aus Folgen <strong>de</strong>s Zweiten Weltkrieges und Nebengesetzen nach <strong>de</strong>m Bun<strong>de</strong>s-<br />
351 versorgungsgesetz<br />
352 • Regelung <strong>de</strong>r staatlichen Entschädigung aufgrund von Gesundheitsschädi-<br />
353 gung o<strong>de</strong>r Tod, wenn es sich dabei um ein beson<strong>de</strong>res Opfer für die staatliche<br />
354 Gemeinschaft han<strong>de</strong>lt (Soziales Entschädigungsrecht)<br />
355 • Bearbeitung von Leistungen für erwerbsfähige schwerbehin<strong>de</strong>rte Menschen<br />
356 (Beratungs- und Unterstützungsangelegenheiten für Arbeitnehmer, Arbeitge-<br />
357 ber und Betriebsräte, Bewilligung von finanziellen Hilfen, Arbeitsplatzanpas-<br />
358 sungen)<br />
359 möglich ist.<br />
14
EK 5/2 Zusammenfassung Vorschläge Kommunalisierung von Lan<strong>de</strong>saufgaben<br />
Stand: 11. März 2013<br />
360 Der Aufgabenbereich erfor<strong>de</strong>rt mit Blick auf <strong>de</strong>n Gegenstand <strong>de</strong>r staatlichen Leistung<br />
361 („unmittelbare" Sozialleistungen) und die Adressaten im beson<strong>de</strong>ren Maße Kun<strong>de</strong>n-<br />
362 nähe und örtliche Präsenz. In an<strong>de</strong>ren Bun<strong>de</strong>slän<strong>de</strong>rn ist eine vollständige Kommu-<br />
363 nalisierung <strong>de</strong>r Sozial- und Versorgungsverwaltung bereits erfolgt. In <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong><br />
364 sind bisher schon komplexe Aufgaben aus <strong>de</strong>m Versorgungsbereich (Einglie<strong>de</strong>-<br />
365 rungshilfe) kommunalisiert, so dass aus Sicht <strong>de</strong>r Enquete-Kommission auch <strong>de</strong>r üb-<br />
366 rige Bereich <strong>de</strong>r Sozial- und Versorgungsverwaltung kommunalisierungsfähig ist.<br />
367 Zusammenfassung: Schwerbehin<strong>de</strong>rtenrecht und Opferfürsorge<br />
Aufgabenübertragung auf:<br />
bei:<br />
als:<br />
Anmerkung:<br />
Landkreise und kreisfreie Städte<br />
bis zu „8+1" Verwaltungsträgern<br />
Pflichtige Selbstverwaltungsaufgabe<br />
Der Erhalt einer Son<strong>de</strong>raufsicht, die mittels Weisungen<br />
auf die Aufgabenerledigung inhaltlich Einfluss<br />
nehmen kann, ist nicht notwendig, da die inhaltlichen<br />
Gestaltungsspielräume wegen <strong>de</strong>r bun<strong>de</strong>srechtlichen<br />
Ausgestaltung <strong>de</strong>s Aufgabenbereichs gering sind.<br />
368<br />
15
EK 5/2 Zusammenfassung Vorschläge Kommunalisierung von Lan<strong>de</strong>saufgaben<br />
Stand: 11. März 2013<br />
369 16.117. Aufsicht über unterstützen<strong>de</strong> Wohnformen/Anerkennung niedrigschwel-<br />
370 liger Betreuungsangebote nach § 45 SGB XI<br />
371 Vorschlag 1:<br />
372 Die Aufsicht für unterstützen<strong>de</strong> Wohnformen berät Einrichtungen und sonstige unter-<br />
373 stützen<strong>de</strong> Wohnformen für pflegebedürftige Menschen und für Menschen mit Behin-<br />
374 <strong>de</strong>rungen, <strong>de</strong>ren Nutzerinnen und Nutzer sowie Angehörige und achtet auf die Ein-<br />
375 haltung <strong>de</strong>r gesetzlichen Bestimmungen durch die Leistungsanbieter. Bei <strong>de</strong>r Aner-<br />
376 kennung von niedrigschwelligen Betreuungsangeboten geht es um die Bewilligung<br />
377 finanzieller Unterstützung von Pflegebedürftigen für die Inanspruchnahme von Ta-<br />
378 ges-, Nacht o<strong>de</strong>r Kurzzeitpflege und von beson<strong>de</strong>ren Angeboten <strong>de</strong>r zugelassenen<br />
379 Pflegedienste im Bereich <strong>de</strong>r allgemeinen Anleitung und Betreuung. Diese Aufgaben<br />
380 wer<strong>de</strong>n im LASV an drei Standorten von aktuell 24 Beschäftigten wahrgenommen.<br />
381 Der Gutachter hat eine Kommunalisierung aufgrund dann nicht auszuschließen<strong>de</strong>r<br />
382 enger Verflechtungen zwischen Leistungsträger (Kommune) und Leistungsanbieter<br />
383 (Betreiber) abgelehnt.<br />
384 Die Enquete-Kommission vertritt jedoch die Auffassung, dass eine Kommunalisie-<br />
385 rung mit Blick auf die Situation in an<strong>de</strong>ren Bun<strong>de</strong>slän<strong>de</strong>rn möglich ist. Dort hat eine<br />
386 Kommunalisierung <strong>de</strong>r Aufsichtstätigkeit bereits stattgefun<strong>de</strong>n. In Nie<strong>de</strong>rsachsen gilt<br />
387 dies z.B. für alle Einrichtungen, für die Versorgungsverträge gemäß § 72 SGB XI<br />
388 zwischen <strong>de</strong>n Pflegekassen und <strong>de</strong>n Einrichtungen abgeschlossen sind. Eine Über-<br />
389 prüfeng <strong>de</strong>r vertraglichen Standardabsicherung erfolgt dort auch von <strong>de</strong>n Pflegekas-<br />
390 sen. Interessenskollisionen und politische o<strong>de</strong>r wirtschaftliche Abhängigkeitsverhält-<br />
391 nisse könnten <strong>de</strong>mnach auch bei einer Kommunalisierung begrenzt wer<strong>de</strong>n. Für eine<br />
392 Aufgabenkommunalisierung spricht auch die bereits im LASV praktizierte <strong>de</strong>zentrale<br />
393 Lösung.<br />
394 Zusammenfassung: Aufsicht über unterstützen<strong>de</strong> Wohnformen<br />
Aufgabenübertragung auf:<br />
bei:<br />
als:<br />
Anmerkung:<br />
Landkreise und kreisfreie Städte<br />
bis zu „8+1" Verwaltungsträgern<br />
Pflichtaufgabe zur Erfüllung nach Weisung<br />
Der Erhalt einer Son<strong>de</strong>raufsicht durch das Land ist im<br />
Hinblick auf diesen sensiblen Aufgabenbereich sinnvoll.<br />
395<br />
16
EK 5/2 Zusammenfassung Vorschläge Kommunalisierung von Lan<strong>de</strong>saufgaben<br />
Stand: 11. März 2013<br />
396 18. Erstattung von speziellen Sozialleistungen<br />
397 Vorschlag 1:<br />
398 Am LASV-Standort Cottbus erfolgt eine Bearbeitung von Angelegenheiten <strong>de</strong>s Lan-<br />
399 <strong>de</strong>spflegegeldgesetzes und von Erstattungsleistungen bei Fahrgeldausfällen <strong>de</strong>s<br />
400 ÖPNV durch die unentgeltliche För<strong>de</strong>rung. Nach Angaben <strong>de</strong>s MASF üben aktuell 7<br />
401 Beschäftigte die Wahrnehmung bei<strong>de</strong>r Aufgaben aus.<br />
402 Der Gutachter hält eine Kommunalisierung aufgrund <strong>de</strong>s geringen Personalbestan-<br />
403 <strong>de</strong>s und <strong>de</strong>r dann kaum vorhan<strong>de</strong>nen Möglichkeiten <strong>de</strong>r politischen Steuerung o<strong>de</strong>r<br />
404 Gestaltung <strong>de</strong>r Verfahren für nicht sinnvoll.<br />
405 Die Enquete-Kommission ist jedoch <strong>de</strong>r Auffassung, dass aufgrund <strong>de</strong>r bereits auf<br />
406 Kreisebene vorgenommenen Erstattungsleistungen für die Schülerbeför<strong>de</strong>rung Sy-<br />
407 nergieeffekte möglich wären. Bei <strong>de</strong>n hier diskutierten speziellen Sozialleistungen<br />
408 han<strong>de</strong>lt es sich auch um eine Nebenaufgabe, die in einem Gesamtpaket mit <strong>de</strong>n<br />
409 Aufsichtsaufgaben über unterstützen<strong>de</strong> Wohnformen verlagerbar wäre.<br />
410 Zusammenfassung: Erstattung von speziellen Sozialleistungen<br />
Aufgabenübertragung auf:<br />
bei:<br />
als:<br />
Anmerkung:<br />
Landkreise und kreisfreie Städte<br />
bis zu „8+1" Verwaltungsträgern<br />
Pflichtige Selbstverwaltungsaufgabe<br />
Eine fachliche Son<strong>de</strong>raufsicht neben <strong>de</strong>r allgemeinen<br />
Rechtsaufsicht <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s erscheint als entbehrlich.<br />
411<br />
412 <strong>19</strong>. För<strong>de</strong>rmittelvergabe (Regionalbudgets)<br />
413 (keine weiteren Vorschläge eingegangen)<br />
17
EK 5/2 Zusammenfassung Vorschläge Kommunalisierung von Lan<strong>de</strong>saufgaben<br />
Stand: 11. März 2013<br />
414 Ministerium für Wirtschaft und Europaangelegenheiten<br />
415 20. Gewerberecht<br />
416<br />
417 (Als Teilbereich <strong>de</strong>s Gewerberechts sind Schornsteinfegerangelegenheiten als Vor-<br />
418 schlag zur Kommunalisierung eingegangen)<br />
4<strong>19</strong><br />
420 21. Schornsteinfegerangelegenheiten<br />
421 Vorschlag 1:<br />
422 Die Enquete-Kommission empfiehlt eine Kommunalisierung bei einem konsolidierten<br />
423 Szenario ab „8+1".<br />
424 In Deutschland galt bis zum 31. Dezember 2012 das sogenannte Kehrmonopol (Ge-<br />
425 bietsmonopol <strong>de</strong>s Staates) und legte fest, dass Hauseigentümer die gesetzlich vor-<br />
426 geschriebenen Tätigkeiten (Kehrungen, Überprüfungen, Messungen, Begutachtun-<br />
427 gen) nur durch <strong>de</strong>n jeweiligen Bezirksschornsteinfegermeister durchführen lassen<br />
428 durften. Kehrmonopol, Kehrpflicht, Gebietsmonopol <strong>de</strong>r Bezirksschornsteinfeger und<br />
429 Gebührenhöhe waren umstritten.<br />
430 Seit <strong>de</strong>m 1. Januar 2013 besteht die Möglichkeit für Haus- und Wohnungseigentümer<br />
431 in Deutschland sich für bestimmte Tätigkeiten (Überprüfungs-, Kehr- und Messarbei-<br />
432 ten) einen an<strong>de</strong>ren eingetragenen Schornsteinfegerbetrieb auszusuchen, <strong>de</strong>r für die-<br />
433 se Tätigkeiten auch nicht mehr an die Gebührenordnung gebun<strong>de</strong>n ist. Die Abnahme<br />
434 von neu errichteten Feuerstätten und Schornsteinen, das Führen und Verwalten ei-<br />
435 nes Kehrbuches (mit <strong>de</strong>m Verzeichnis alter Feuerstätten), die sog. Feuerstätten-<br />
436 schau, die ca. alle 3,5 Jahre stattfin<strong>de</strong>t, und das Ausstellen eines sog. Feuerstätten-<br />
437 bescheids, in welchem alle in <strong>de</strong>m jeweiligen Haus vorgeschriebenen Überprüfungs-,<br />
438 Kehr- und Messarbeiten aufgeführt wer<strong>de</strong>n, obliegt aber weiterhin <strong>de</strong>m für <strong>de</strong>n Bezirk<br />
439 zuständigen bevollmächtigten Bezirksschornsteinfegermeister und unterliegt einer<br />
440 festen Gebührenordnung. Der bevollmächtigte Bezirksschornsteinfeger wird dabei<br />
441 als öffentlich beliehener Handwerker im Auftrag <strong>de</strong>s Staates tätig. Er erhält seinen<br />
442 Bezirk von <strong>de</strong>r Behör<strong>de</strong> für 7 Jahre und muss sich danach einem Wie<strong>de</strong>rbewer-<br />
443 bungsverfahren unterziehen.<br />
444 Für die Bestellung und Aufhebung <strong>de</strong>r Bestellung von bevollmächtigten Schornstein-<br />
445 fegern sowie die Einrichtung von Kehrbezirken ist nach <strong>de</strong>r Verordnung über die Zu-<br />
446 ständigkeiten im Schornsteinfegerwesen das Wirtschaftsministerium selbst zustän-<br />
447 dig. Es wer<strong>de</strong>n in diesem Bereich weniger als 5 Beschäftigte eingesetzt. Die Fallzah-<br />
448 len sind nach Angaben <strong>de</strong>s MWE eher gering.<br />
449 Da auf kommunaler Ebene bereits die Gewerbebehör<strong>de</strong>n über entsprechen<strong>de</strong> Ver-<br />
450 waltungskompetenzen verfügen, ist eine Übertragung <strong>de</strong>s Aufgabenfel<strong>de</strong>s bei <strong>de</strong>n<br />
451 konsolidierten Szenarien sach- und fachgerecht. Auch die Liberalisierung <strong>de</strong>s<br />
452 Schornsteinfegerrechts spricht für eine Kommunalisierung, da die Einrichtung von<br />
453 Schornsteinfegerbezirken, die Bestellung und Aufhebung <strong>de</strong>r Bestellung von Schorn-<br />
454 steinfegern an Be<strong>de</strong>utung verliert. Schließlich gibt es im weiteren Sinne auch einen<br />
455 fachlichen Zusammenhang zu <strong>de</strong>n Aufgaben <strong>de</strong>s Brandschutzes.<br />
18
EK 5/2 Zusammenfassung Vorschläge Kommunalisierung von Lan<strong>de</strong>saufgaben<br />
Stand: 11. März 2013<br />
456 Zusammenfassung: Schornsteinfegerangelegenheiten<br />
Aufgabenübertragung auf:<br />
bei:<br />
als:<br />
Landkreise und kreisfreie Städte<br />
bis zu „8+1" Verwaltungsträgern<br />
Pflichtaufgabe zur Erfüllung nach Weisung<br />
Anmerkung: Ein staatliches Weisungsrecht kann sicherstellen,<br />
dass die Aufgabe — gera<strong>de</strong> im Hinblick auf <strong>de</strong>n Zuschnitt<br />
von Bezirken — auch künftig nach gleichen<br />
Maßstäben erfolgt.<br />
457<br />
<strong>19</strong>
EK 5/2 Zusammenfassung Vorschläge Kommunalisierung von Lan<strong>de</strong>saufgaben<br />
Stand: 11. März 2013<br />
458 Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur<br />
459 22. Denkmalpflege<br />
460 Vorschlag 1:<br />
461 Die Enquete-Kommission empfiehlt eine weitere Aufgabenkommunalisierung bei ei-<br />
462 nem konsolidierten Szenario ab „8+1". Auch beim BLDAM sollte <strong>de</strong>m Grundsatz ge-<br />
463 folgt wer<strong>de</strong>n, jegliche Einzelfallbearbeitung auf die kommunale Ebene zu übertragen.<br />
464 Auf Lan<strong>de</strong>sebene sollte lediglich noch die fachliche Rahmensetzung verbleiben. Aus<br />
465 Sicht <strong>de</strong>r Enquete-Kommission ist <strong>de</strong>r Betrieb <strong>de</strong>s Archäologischen Lan<strong>de</strong>smuseums<br />
466 keine Aufgabe, die in <strong>de</strong>r unmittelbaren Lan<strong>de</strong>sverwaltung wahrgenommen wer<strong>de</strong>n<br />
467 sollte.<br />
468 Das BLDAM hat als Denkmalfachbehör<strong>de</strong> die Aufgabe, die Denkmaleigenschaft fest-<br />
469 zustellen, <strong>de</strong>n Denkmalbestand systematisch zu erfassen, Denkmäler zu erforschen,<br />
470 eine lan<strong>de</strong>sweit fachliche Beratung zu gewährleisten sowie Gutachten und Stellung-<br />
471 nahmen in allen Denkmalangelegenheiten zu erarbeiten. Darüber hinaus muss das<br />
472 BLDAM grundsätzlich zu allen beabsichtigten Entscheidungen <strong>de</strong>r unteren Denkmal-<br />
473 schutzbehör<strong>de</strong>n das Benehmen herstellen. Im BLDAM sind für diese Aufgaben aktu-<br />
474 ell 53 Beschäftigte zuständig.<br />
475 Der Gutachter rät von einer Kommunalisierung <strong>de</strong>s Aufgabenbereichs „Erforschung<br />
476 von Denkmälern" aufgrund fehlen<strong>de</strong>r Beispiele in an<strong>de</strong>ren Bun<strong>de</strong>slän<strong>de</strong>rn ab. Bei<br />
477 einer Kommunalisierung <strong>de</strong>r Aufgabenbereiche „Feststellung <strong>de</strong>r Denkmaleigen-<br />
478 schaff und „Fachliche Beratung" drohe ein Verlust <strong>de</strong>r vorhan<strong>de</strong>nen Spezialkennt-<br />
479 nisse.<br />
480 Die Enquete-Kommission vertritt jedoch die Auffassung, dass insbeson<strong>de</strong>re die Be-<br />
481 nehmensherstellung aufgrund <strong>de</strong>r vor Ort vorhan<strong>de</strong>nen Fach- und Detailkenntnisse<br />
482 nicht mehr erfor<strong>de</strong>rlich ist. Bereits jetzt gibt es in <strong>de</strong>n Landkreisen und kreisfreien<br />
483 Städten Untere Denkmalschutzbehör<strong>de</strong>n, die über entsprechen<strong>de</strong> Spezialkenntnisse<br />
484 verfügen. Die systematische Erfassung von Denkmälern wur<strong>de</strong> in <strong>de</strong>r Vergangenheit<br />
485 bereits auf Kreisebene erledigt und könnte bei konsolidierten Szenarien (5+1, 8+1)<br />
486 auch wie<strong>de</strong>r auf die Kreisebene verlagert wer<strong>de</strong>n (Fachkenntnisse sind vor Ort vor-<br />
487 han<strong>de</strong>n, Synergieeffekte wahrscheinlich). Auch die Aufgaben „Feststellung <strong>de</strong>r<br />
488 Denkmaleigenschaft" und „fachliche Beratung" können bei <strong>de</strong>n konsolidierten Szena-<br />
489 rien ausschließlich auf kommunaler Ebene wahrgenommen wer<strong>de</strong>n.<br />
490 Die Enquete-Kommission sieht die künftig zuständigen kreislichen Verwaltungsträger<br />
491 in <strong>de</strong>r Verantwortung, ausreichend qualifiziertes Personal vorzuhalten. Anlässlich <strong>de</strong>r<br />
492 Aufgabenübertragung sollten <strong>de</strong>mentsprechend Qualifizierungsanfor<strong>de</strong>rungen ge-<br />
493 setzlich verankert wer<strong>de</strong>n.<br />
494 Schließlich sieht die Enquete-Kommission auch eine weitergehen<strong>de</strong> Aufgabenüber-<br />
495 tragungsmöglichkeit auf die gemeindliche Ebene für <strong>de</strong>n Fall, dass dort leistungs-<br />
496 starke, größere Verwaltungsträger vorhan<strong>de</strong>n sind. Auf die entsprechen<strong>de</strong>n Ausfüh-<br />
497 rungen in <strong>de</strong>m Abschnitt „interkommunale Funktionalreform" wird verwiesen.<br />
498 Die Enquete-Kommission regt an, bezüglich <strong>de</strong>s Archäologischen Lan<strong>de</strong>smuseums<br />
499 im Paulikloster in <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> a.d.H. neue Träger- und Finanzierungsstrukturen un-<br />
500 ter Beteiligung <strong>de</strong>r Stadt <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> a.d.H. zu entwickeln, die einerseits <strong>de</strong>r lan-<br />
501 <strong>de</strong>sweiten Be<strong>de</strong>utung <strong>de</strong>s Museums gerecht wer<strong>de</strong>n und an<strong>de</strong>rerseits <strong>de</strong>r Stadt<br />
20
EK 5/2 Zusammenfassung Vorschläge Kommunalisierung von Lan<strong>de</strong>saufgaben<br />
Stand: 11. März 2013<br />
502 <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> a.d.H. Steuerungsmöglichkeiten eröffnen. Alternativ sollte eine gemein-<br />
503 same Aufgabenwahrnehmung mit Berlin geprüft wer<strong>de</strong>n.<br />
504 Zusammenfassung: Denkmalpflege<br />
Aufgabenübertragung auf:<br />
bei:<br />
als:<br />
Anmerkung:<br />
Landkreise und kreisfreie Städte (und ggf. gemeindliche<br />
Ebene)<br />
bis zu „8+1" Verwaltungsträgern<br />
Pflichtige Selbstverwaltungsaufgabe<br />
Wird sichergestellt, dass die neuen Aufgabenträger<br />
über ausreichend qualifiziertes Personal verfügen, ist<br />
eine Son<strong>de</strong>raufsicht mit Weisungsbefugnissen aus<br />
Sicht <strong>de</strong>r Enquete-Kommission entbehrlich.<br />
505<br />
506 23. Theodor-Fontane-Archiv<br />
507 (keine weiteren Vorschläge eingegangen)<br />
21
EI< 5/2 Zusammenfassung Vorschläge Kommunalisierung von Lan<strong>de</strong>saufgaben<br />
Stand: 11. März 2013<br />
508 24. Lan<strong>de</strong>sfachstelle für Archive und öffentliche Bibliotheken<br />
509 Vorschlag 1:<br />
510 Die Enquete-Kommission geht davon aus, dass die Aufgabe auf Lan<strong>de</strong>sebene weg-<br />
511 fallen kann. Soweit die kommunalen Verwaltungsträger ein Fortbestehen <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>s-<br />
512 fachstelle für sachgerecht halten, sollte hierfür eine neue Trägerform gefun<strong>de</strong>n wer-<br />
513 <strong>de</strong>n.<br />
514 Die Lan<strong>de</strong>sfachstelle leitet und koordiniert <strong>de</strong>n Verbund <strong>de</strong>r Öffentlichen Bibliotheken<br />
515 im Land <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> (VÖB). Die Grundtätigkeit <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>sfachstelle ist die Bera-<br />
516 tung zu allen archivischen und bibliothekarischen Fachfragen in vielfältiger Form. Die<br />
517 Beratungstätigkeit erfolgt in Form von Erarbeitung von Konzepten (Entwicklungskon-<br />
518 zepte, Projektkonzepte, Strategieplanungen, Gutachten), Einzelberatungen, Fachin-<br />
5<strong>19</strong> formation und durch Fortbildung (Veranstaltungen, Handreichungen). Zuständig ist<br />
520 zurzeit das <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong>ische Lan<strong>de</strong>shauptarchiv, das hierfür 6 VZE in Anspruch<br />
521 nimmt. Adressaten <strong>de</strong>r Aufgabe sind Land, Kreise, Kommunen, Öffentliche Bibliothe-<br />
522 ken, öffentliche und private Archive.<br />
523 Es han<strong>de</strong>lt sich um eine freiwillige Lan<strong>de</strong>saufgabe, die wegen <strong>de</strong>s kulturpolitischen<br />
524 Interesses in allen Bun<strong>de</strong>slän<strong>de</strong>rn wahrgenommen wird, allerdings in sehr unter-<br />
525 schiedlicher Trägerschaft. Der Zweck <strong>de</strong>r Aufgabe erfor<strong>de</strong>rt eine zentrale Bearbei-<br />
526 tung, daher kommt eine Kommunalisierung nicht in Betracht. In Schleswig-Holstein<br />
527 und Nie<strong>de</strong>rsachsen sind gemeinnützige Vereine mit dieser Aufgabe betraut, in an<strong>de</strong>-<br />
528 ren Län<strong>de</strong>rn Lan<strong>de</strong>seinrichtungen, in Ba<strong>de</strong>n-Württemberg und Nordrhein-Westfalen<br />
529 sind die Fachstellen Einrichtungen <strong>de</strong>r Regierungspräsidien.<br />
530 Es ist nicht erfor<strong>de</strong>rlich, die Aufgabe in <strong>de</strong>r unmittelbaren Lan<strong>de</strong>sverwaltung wahrzu-<br />
531 nehmen. Eine Übernahme <strong>de</strong>r organisatorischen und inhaltlichen Verantwortung<br />
532 durch die kommunalen Verwaltungsträger böte <strong>de</strong>n Vorteil, dass sie selbst auf <strong>de</strong>n<br />
533 Umfang und <strong>de</strong>n Inhalt <strong>de</strong>r Aufgabenerledigung unmittelbar Einfluss nehmen können<br />
534 (Stichwort: Stärkung <strong>de</strong>s kommunalen Selbstorganisationsrechts bei freiwilligen Auf-<br />
535 gaben). Die Enquete-Kommission vertritt darüber hinaus die Auffassung, dass <strong>de</strong>n<br />
536 Kommunen die bisher vom Land eingesetzten Finanzmittel anlässlich einer Aufga-<br />
537 benübertragung zur Verfügung gestellt wer<strong>de</strong>n sollten, selbst wenn hier - wegen <strong>de</strong>s<br />
538 freiwilligen Charakters <strong>de</strong>r Aufgabe - das verfassungsrechtlich verankerte Konnexi-<br />
539 tätsprinzip nicht greifen wür<strong>de</strong>.<br />
540<br />
541 25. Kulturpflege und <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong>ische Kulturstiftung Cottbus<br />
542 (keine weiteren Vorschläge eingegangen)<br />
22
EK 5/2 Zusammenfassung Vorschläge Kommunalisierung von Lan<strong>de</strong>saufgaben<br />
Stand: 11. März 2013<br />
543 Ministerium für Bildung, Jugend und Sport (MBJS)<br />
544 26. Aufsicht über Einrichtungen <strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>r- und Jugendhilfe<br />
545 Vorschlag 1:<br />
546 Die Enquete-Kommission empfiehlt eine Kommunalisierung bei einem konsolidierten<br />
547 Szenario ab „8+1".<br />
548 Im Lan<strong>de</strong>sjugendamt sind etwa 15 Beschäftigte für die Aufsicht über Einrichtungen<br />
549 <strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>r- und Jugendhilfe und die Beratung im laufen<strong>de</strong>n Betrieb sowie die Ertei-<br />
550 lung von Betriebserlaubnissen gern. § 45 i.V.m. § 85 Abs. 2 SGB VIII — Kin<strong>de</strong>r- und<br />
551 Jugendhilfe zuständig, so die Angaben <strong>de</strong>s zuständigen Ministeriums im Rahmen <strong>de</strong>r<br />
552 Aufgabenerfassung für die Enquete-Kommission.<br />
553 Der Gutachter spricht sich zur Wahrung einheitlicher Standards und aufgrund nicht<br />
554 auszuschließen<strong>de</strong>r enger Verflechtungen zwischen Leistungsträger (Kommune) und<br />
555 Leistungsanbieter (Betreiber) gegen eine Kommunalisierung <strong>de</strong>r Aufsichtsfunktion<br />
556 aus. Darüber hinaus wäre eine Kommunalisierung auch rechtlich ausgeschlossen.<br />
557 Unklar sei, ob eine Übertragung als staatliche Aufgabe im Wege <strong>de</strong>r Organleihe<br />
558 möglich wäre.<br />
559 Die Enquete-Kommission vertritt jedoch die Auffassung, dass eine Kommunalisie-<br />
560 rung mit Blick auf die Situation in an<strong>de</strong>ren Bun<strong>de</strong>slän<strong>de</strong>rn möglich ist. Analog zur<br />
561 Aufsicht über die unterstützen<strong>de</strong>n Wohnformen (vgl. 3.1.3) sind auch an<strong>de</strong>re Organ i-<br />
562 sationen in <strong>de</strong>r Lage, eine fachlich kompetente Aufsicht wahrzunehmen, lan<strong>de</strong>sweit<br />
563 einheitliche Qualitätsstandards sicherzustellen und Interessenskollisionen zu vermei-<br />
564 <strong>de</strong>n (z.B. Lan<strong>de</strong>swohlfahrtverbän<strong>de</strong> o<strong>de</strong>r Bildung einer Kommission von Vertreterin-<br />
565 nen und Vertretern <strong>de</strong>r kommunalen Spitzenverbän<strong>de</strong> und <strong>de</strong>r Verbän<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Träger<br />
566 <strong>de</strong>r freien Jugendhilfe). Bei entsprechend konsolidierten Szenarien wäre eine einheit-<br />
567 liche Aufsichtsfunktion auch weiterhin gewährleistet.<br />
568 Zusammenfassung: Aufsicht über Einrichtungen <strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>r- und Jugendhilfe<br />
Aufgabenübertragung auf:<br />
bei:<br />
als:<br />
Anmerkung:<br />
Landkreise und kreisfreie Städte<br />
bis zu „8+1" Verwaltungsträgern<br />
Pflichtaufgabe zur Erfüllung nach Weisung<br />
Zur Sicherung einheitlicher Standards und <strong>de</strong>r übergreifen<strong>de</strong>n<br />
politischen Verantwortung sollte eine Son<strong>de</strong>raufsicht<br />
vorgesehen wer<strong>de</strong>n.<br />
569<br />
23
EK 5/2 Zusammenfassung Vorschläge Kommunalisierung von Lan<strong>de</strong>saufgaben<br />
Stand: 11. März 2013<br />
570 27. Aufgaben <strong>de</strong>s Trägers <strong>de</strong>r überörtlichen Jugendhilfe<br />
571 Vorschlag 1:<br />
572 Die Enquete-Kommission empfiehlt eine Kommunalisierung bei einem konsolidierten<br />
573 Szenario ab „8+1".<br />
574 Das Lan<strong>de</strong>sjugendamt berät fachlich und unterstützt die freien Träger <strong>de</strong>r Jugendhil-<br />
575 fe und <strong>de</strong>r örtlichen Träger <strong>de</strong>r öffentlichen Jugendhilfe in schwierigen Rechtsfragen.<br />
576 Zu<strong>de</strong>m obliegen <strong>de</strong>m Lan<strong>de</strong>sjugendamt neben <strong>de</strong>r Beratung und <strong>de</strong>r bereits oben<br />
577 angesprochen Aufsicht über Kin<strong>de</strong>r- und Jugendhilfeeinrichtungen eine Reihe weite-<br />
578 rer Aufgaben für <strong>de</strong>n überörtlichen Träger <strong>de</strong>r Jugendhilfe, <strong>de</strong>m Land <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong>.<br />
579 Der Gutachter schließt eine Kommunalisierung aus rechtlichen Grün<strong>de</strong>n und auf-<br />
580 grund nicht auszuschließen<strong>de</strong>r enger Verflechtungen zwischen Leistungsträger<br />
581 (Kommune) und Leistungsanbieter (Betreiber) aus. Der Gutachter hat aber insoweit<br />
582 übersehen, dass § 85 Abs. 2 Nr. 1 SGB VIII nur die Beratung <strong>de</strong>r örtlichen Träger <strong>de</strong>r<br />
583 Kin<strong>de</strong>r- und Jugendhilfe durch <strong>de</strong>n überörtlichen Träger <strong>de</strong>r Jugendhilfe betrifft. Eine<br />
584 Beratung <strong>de</strong>r freien Träger durch die örtlichen Träger <strong>de</strong>r Jugendhilfe ist zum Beispiel<br />
585 rechtlich nicht ausgeschlossen.<br />
586 Unbescha<strong>de</strong>t dieser Rechtsfrage nimmt die Enquete-Kommission das Argument <strong>de</strong>s<br />
587 Gutachters ernst, dass eine weitere Übertragung von Aufgaben <strong>de</strong>s überörtlichen<br />
588 Trägers <strong>de</strong>r Jugendhilfe auf die örtlichen Träger <strong>de</strong>r Jugendhilfe zu lnteressenkonflik-<br />
589 ten führen kann. Allerdings sollte die in diesem Zusammenhang notwendige Prüfung<br />
590 nicht pauschal erfolgen, son<strong>de</strong>rn vom Gedanken getragen sein, eine möglichst orts-<br />
591 nahe Aufgabenerledigung zu verwirklichen. Ziel muss es sein, von <strong>de</strong>r Öffnungsklau-<br />
592 sel in § 85 Abs. 3 SGB VIII umfangreich Gebrauch zu machen. § 85 Abs. 3 SGB VIII<br />
593 sieht vor, dass weitergehen<strong>de</strong> Aufgaben <strong>de</strong>n örtlichen Trägern <strong>de</strong>r Jugendhilfe über-<br />
594 tragen wer<strong>de</strong>n können. Hierfür spricht auch, dass die Lan<strong>de</strong>sregierung plant, das<br />
595 Lan<strong>de</strong>sjugendamt ins Ministerium zu integrieren.<br />
596 Vor diesem Hintergrund unterstellt die Enquete-Kommission, dass wesentliche weite-<br />
597 re Aufgaben aus <strong>de</strong>m bisherigen Zuständigkeitsbereich <strong>de</strong>s überörtlichen Trägers<br />
598 <strong>de</strong>r Jugendhilfe auf die örtlichen Träger bei einem konsolidierten Mo<strong>de</strong>ll ab "8+1" ver-<br />
599 lagert wer<strong>de</strong>n können.<br />
600 Zusammenfassung: Aufgaben <strong>de</strong>s Trägers <strong>de</strong>r überörtlichen Jugendhilfe<br />
Aufgabenübertragung auf:<br />
bei:<br />
als:<br />
Anmerkung:<br />
Landkreise und kreisfreie Städte<br />
bis zu „8+1" Verwaltungsträgern<br />
Pflichtaufgabe zur Erfüllung nach Weisung<br />
Da hier von einer bun<strong>de</strong>srechtlich vorgesehenen Ausnahmeregelung<br />
Gebrauch gemacht wird, sollte eine<br />
Son<strong>de</strong>raufsicht <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s erhalten bleiben, die mittels<br />
Weisungen genereller Art eine fachliche Gesamtsteuerung<br />
ermöglicht.<br />
601<br />
24
EK 5/2 Zusammenfassung Vorschläge Kommunalisierung von Lan<strong>de</strong>saufgaben<br />
Stand: 11. März 2013<br />
602 28. Schulaufsicht<br />
603 Vorschlag 1:<br />
604 Die Enquete-Kommission empfiehlt, die Aufgaben weiterhin zentral auf Lan<strong>de</strong>sebene<br />
605 wahrzunehmen.<br />
606 Die staatliche Schulaufsicht erstreckt sich auf Schulen in öffentlicher und freier Trä-<br />
607 gerschaft. Sie umfasst insbeson<strong>de</strong>re die Dienstaufsicht über die Lehrkräfte und das<br />
608 sonstige pädagogische Personal.<br />
609 Diese Aufgaben wer<strong>de</strong>n zurzeit im Ministerium für Bildung, Jugend und Sport (MBJS)<br />
610 und durch die sechs staatlichen Schulämter verrichtet. Alle sechs Schulämter verfü-<br />
611 gen über eine ähnliche Binnenstruktur. Es gibt jeweils einen Verwaltungs- und einen<br />
612 schulfachlichen Bereich. Die Lan<strong>de</strong>sregierung plant gegenwärtig, die sechs Schuläm-<br />
613 ter in eine Lan<strong>de</strong>sschulagentur mit Hauptsitz in Potsdam und vier Außenstellen um-<br />
614 zuwan<strong>de</strong>ln.<br />
615 Der Gutachter Prof. Bogumil rät von einer Kommunalisierung ab. Auch die Enquete-<br />
616 Kommission sieht es als problematisch an, wenn eine Verwaltung <strong>de</strong>r im Lan<strong>de</strong>s-<br />
617 dienst stehen<strong>de</strong>n Lehrer durch die kreislichen Behör<strong>de</strong>n erfolgt. Es können administ-<br />
618 rative und politische Konflikte sowie Reibungsverluste auftreten, die <strong>de</strong>mografische<br />
6<strong>19</strong> Entwicklung dürfte die Problematik noch verschärfen. Gera<strong>de</strong> diese Probleme waren<br />
620 ein Grund dafür, weshalb im Jahr 2002 die vormals bestehen<strong>de</strong>n 18 Schulämter auf<br />
621 <strong>de</strong>r kreislichen Ebene in sechs staatliche Schulämter gebün<strong>de</strong>lt wor<strong>de</strong>n waren.<br />
622<br />
25
EK 5/2 Zusammenfassung Vorschläge Kommunalisierung von Lan<strong>de</strong>saufgaben<br />
Stand: 11. März 2013<br />
623 29. Schulpsychologische Beratung<br />
624 Vorschlag 1:<br />
625 Die Enquete-Kommission empfiehlt eine Kommunalisierung bei einem konsolidierten<br />
626 Szenario ab „12+1".<br />
627 Die Schulpsychologische Beratung dient <strong>de</strong>r Sicherung <strong>de</strong>r präventiven und akuten<br />
628 schulpsychologischen Beratung von Schülerinnen und Schülern, Eltern, Lehrkräften<br />
629 und Schulen und <strong>de</strong>r Beratung <strong>de</strong>r Schulaufsicht sowie Einbeziehung bei Maßnah-<br />
630 men <strong>de</strong>r Krisenintervention und in Notfallteams. Sie fin<strong>de</strong>t zurzeit in <strong>de</strong>n sechs staat-<br />
631 lichen Schulämtern sowie an weiteren 12 Standorten <strong>de</strong>r Landkreise und kreisfreien<br />
632 Städte mit rund 32 VZE statt.<br />
633 Auch <strong>de</strong>r Gutachter Prof. Bogumil spricht sich für eine Kommunalisierung <strong>de</strong>r Aufga-<br />
634 be bei einer leichten Konsolidierung <strong>de</strong>r kommunalen Ebene aus. Ganzheitliche Fall-<br />
635 Bearbeitungen wären möglich, <strong>de</strong>r schulpsychologische Dienst könnte zielgenau in<br />
636 das Gesamtbild <strong>de</strong>r örtlichen Sozial- und Jugendpolitik eingepasst wer<strong>de</strong>n.<br />
637 Zusammenfassung: Schulpsychologische Beratung<br />
Aufgabenübertragung auf:<br />
bei:<br />
als:<br />
Anmerkung:<br />
Landkreise und kreisfreie Städte<br />
bis zu „12+1" Verwaltungsträgern<br />
Pflichtige Selbstverwaltungsaufgabe<br />
Eine Son<strong>de</strong>raufsicht <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s ist nicht erfor<strong>de</strong>rlich.<br />
Auch bei <strong>de</strong>n Jugendämtern gibt es nur eine Rechtsaufsicht,<br />
die bisher als ausreichend angesehen wur<strong>de</strong>.<br />
638<br />
639 30. Bestellung <strong>de</strong>r Schulleitung<br />
640 (keine weiteren Vorschläge eingegangen)<br />
641 31. Weiterbildung<br />
642 (keine weiteren Vorschläge eingegangen)<br />
643<br />
26
EK 5/2 Zusammenfassung Vorschläge Kommunalisierung von Lan<strong>de</strong>saufgaben<br />
Stand: 11. März 2013<br />
644 32. Sportför<strong>de</strong>rung<br />
645 Vorschlag 1:<br />
646 Die Enquete-Kommission empfiehlt eine Beibehaltung <strong>de</strong>r Ausreichung <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>s-<br />
647 mittel zur För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s Sports (jährlich 15 Mio.€) über <strong>de</strong>n Lan<strong>de</strong>ssportbund (LSB).<br />
648 Die Sportför<strong>de</strong>rung in <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> erfolgt auf <strong>de</strong>r Grundlage <strong>de</strong>s Sportför<strong>de</strong>rungs-<br />
649 gesetzes- SportFGBbg. Die För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s Vereinssports durch das Land erfolgt<br />
650 gemäß § 7 Abs. 4 Satz 2 <strong>de</strong>s SportFGBbg nach <strong>de</strong>n Richtlinien <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>ssport-<br />
651 bun<strong>de</strong>s <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> e. V., die im Einvernehmen mit <strong>de</strong>m für Sport zuständigen Mi-<br />
652 nisterium zu erlassen sind. In Ausnahmefällen können Sportvereine durch das für<br />
653 Sport zuständige Ministerium unmittelbar geför<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n. Diese Organisation <strong>de</strong>r<br />
654 Sportför<strong>de</strong>rung stellt sicher, dass die För<strong>de</strong>rmittel nicht nur nach <strong>de</strong>m Gießkannen-<br />
655 Prinzip verteilt wer<strong>de</strong>n, son<strong>de</strong>rn Schwerpunkte gesetzt wer<strong>de</strong>n können. Eine Korn-<br />
656 munalisierung <strong>de</strong>r Sportför<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s könnte eine Schwerpunktsetzung er-<br />
657 schweren, wenn nicht gar unmöglich machen.<br />
27
EK 5/2 Zusammenfassung Vorschläge Kommunalisierung von Lan<strong>de</strong>saufgaben<br />
Stand: 11. März 2013<br />
658 Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft<br />
659 33. Regionalplanung<br />
660 Vorschlag 1:<br />
661 Die Enquete-Kommission empfiehlt eine Kommunalisierung <strong>de</strong>r Aufgabe bereits bei<br />
662 einem konsolidierten Szenario ab „8+1".<br />
663 Die Aufgaben <strong>de</strong>r Regionalplanung nehmen in <strong>de</strong>r Rechtsform von Körperschaften<br />
664 <strong>de</strong>s öffentlichen Rechts die fünf Regionalen Planungsgemeinschaften „Prignitz-<br />
665 Oberhavel", „Uckermark-Barnim", „O<strong>de</strong>rland-Spree", „Lausitz-Spreewald" und „Havel-<br />
666 land-Fläming" wahr. Die Regionalen Planungsgemeinschaften gehören damit lan-<br />
667 <strong>de</strong>sorganisatorisch zur mittelbaren Lan<strong>de</strong>sverwaltung. Ihr Aufgabenspektrum um-<br />
668 fasst die Aufstellung, Fortschreibung, Än<strong>de</strong>rung und Ergänzung von Regionalplänen,<br />
669 die die Raumplanung <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s für ihre Region konkretisieren. Die Regionalen<br />
670 Planungsgemeinschaften verfügten 2011 über insgesamt 25,8 VZE und erhielten<br />
671 Zuweisungen aus <strong>de</strong>m Lan<strong>de</strong>shaushalt in Höhe von zusammen etwa 1,8 Mio. Euro.<br />
672 Für eine Aufgabenkommunalisierung sprechen insbeson<strong>de</strong>re die Mitarbeiter- und<br />
673 Fallzahlen und die bereits aktuell praktizierte <strong>de</strong>zentrale Aufgabenwahrnehmung. Für<br />
674 eine möglichst optimale Aufgabenwahrnehmung sind Regionalkenntnisse und ent-<br />
675 sprechen<strong>de</strong> regionale Vernetzungen von Vorteil.<br />
676 Die Landkreise und Gemein<strong>de</strong>n sind Träger <strong>de</strong>r Regionalen Planungsgemeinschaf-<br />
677 ten und bereits nach <strong>de</strong>r aktuell gelten<strong>de</strong>n Rechtslage in die Regionalplanung einbe-<br />
678 zogen. Bei einem Szenario ab „8+1" können die Landkreise die bisherigen Regiona-<br />
679 len Planungsgemeinschaften ersetzen und <strong>de</strong>ren Aufgaben selbst wahrnehmen.<br />
680 Prof. Bogumil hat diesen Aufgabenbereich nicht in sein Gutachten einbezogen.<br />
681 Zusammenfassung: Regionalplanung<br />
Aufgabenübertragung auf:<br />
bei:<br />
als:<br />
Anmerkung:<br />
Landkreise und kreisfreie Städte<br />
bis zu „8+1" Verwaltungsträgern<br />
Pflichtaufgabe zur Erfüllung nach Weisung<br />
Regionalplanung ist Bestandteil <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>splanung.<br />
Eine Übertragung als Selbstverwaltungsaufgabe<br />
kommt daher nicht in Betracht.<br />
682<br />
28
EK 5/2 Zusammenfassung Vorschläge Kommunalisierung von Lan<strong>de</strong>saufgaben<br />
Stand: 11. März 2013<br />
683 34 Erlaubnis- und Lizenzverfahren für <strong>de</strong>n Güterkraftverkehr und Ausnahme-<br />
684 genehmigung nach § 70 StVZO<br />
685 (weitergehen<strong>de</strong>r Vorschlag siehe 34a)<br />
686 34/35. Aufgaben <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>samtes für Bauen und Verkehr<br />
687 Vorschlag 1:<br />
688 Die Enquete-Kommission empfiehlt eine weitgehen<strong>de</strong> Kommunalisierung <strong>de</strong>r im<br />
689 Lan<strong>de</strong>samt für Bauen und Verkehr (LBV) wahrgenommenen Aufgaben im Bereich<br />
690 Verkehr, Städtebau und Bautechnik bei einem konsolidierten Szenario ab „8+1". Auf<br />
691 Lan<strong>de</strong>sebene sollten lediglich noch die fachliche Grundlagenarbeit mit <strong>de</strong>m Schwer-<br />
692 punkt <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong>er Beson<strong>de</strong>rheiten, zentrale fachliche Planungs- und Steuerungs-<br />
693 aufgaben sowie die gemeinsam mit Berlin wahrgenommenen Aufgaben <strong>de</strong>r Oberen<br />
694 Luftfahrtbehör<strong>de</strong> wahrgenommen wer<strong>de</strong>n. Für <strong>de</strong>n Bereich <strong>de</strong>r Raumbeobachtung<br />
695 (14 VZE) wird eine Aufgabenverlagerung auf die Abteilung GL im MIL, das Amt für<br />
696 Statistik Berlin-<strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> und die Lan<strong>de</strong>svermessung und Geobasisinformation<br />
697 <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> (LGB) vorgeschlagen. Alle „Durchführungstätigkeiten", Einzelfallbear-<br />
698 beitungen (Genehmigungen, Erlaubnisse, Kontrollen, Überwachungen, Statistiken)<br />
699 und aktuell bereits <strong>de</strong>zentral bzw. regional wahrgenommenen Aufgaben sollen auf<br />
700 die kommunale Ebene verlagert wer<strong>de</strong>n.<br />
701 Die zur Übertragung auf die Kreisebene vorgeschlagenen Aufgaben wer<strong>de</strong>n aktuell<br />
702 von insgesamt etwa 160 Mitarbeitern (ohne Raumbeobachtung, Obere Luftfahrtbe-<br />
703 hör<strong>de</strong> und Zentralverwaltung) <strong>de</strong>zentral an vier Standorten im Land <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong><br />
704 wahrgenommen.<br />
705 Im Einzelnen wird <strong>de</strong>r Vorschlag wie folgt begrün<strong>de</strong>t:<br />
706 34a. Verkehr<br />
707 Vorschlag 1:<br />
708 Die Aufgaben im Arbeitsbereich Verkehr:<br />
709 • Betriebs-, Verkehrs-, Tarifgenehmigungen für Verkehre auf <strong>de</strong>r Straße<br />
710 • Gewerblicher Güterverkehr<br />
711 • Schiffsverkehr auf Lan<strong>de</strong>swasserstraßen<br />
712 • Überwachung von Prüfstützpunkten für LKW und PKW<br />
713 • Anerkennung von Prüfingenieuren und Prüfung von Fahrlehrern<br />
714 • Stellungnahmen als Träger öffentlicher Belange<br />
715 • För<strong>de</strong>rverfahren im Bereich ÖPNV<br />
716 wer<strong>de</strong>n aktuell von etwa 90 Mitarbeitern <strong>de</strong>zentral an vier Standorten <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s<br />
717 <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> wahrgenommen.<br />
718 Der Gutachter hat lediglich Teilaufgaben <strong>de</strong>r Oberen Verkehrsbehör<strong>de</strong> bewertet und<br />
7<strong>19</strong> dort angesichts <strong>de</strong>s geringen Personalbestan<strong>de</strong>s eine Kommunalisierung nur beim<br />
720 Szenario „5+1" als sinnvoll erachtet.<br />
721 Die Enquete-Kommission bezieht in ihren Vorschlag jedoch <strong>de</strong>n gesamten Arbeitsbe-<br />
722 reich Verkehr <strong>de</strong>s LBV ein. Die Anzahl <strong>de</strong>r Mitarbeiter im gesamten Arbeitsbereich,<br />
723 die <strong>de</strong>zentrale Grundstruktur <strong>de</strong>s LBV, vor allem aber die Aufgabeninhalte (u.a. Er-<br />
29
EK 5/2 Zusammenfassung Vorschläge Kommunalisierung von Lan<strong>de</strong>saufgaben<br />
Stand: 11. März 2013<br />
724 stellung von 4.500 Beschei<strong>de</strong>n im Jahr) belegen aus Sicht <strong>de</strong>r Enquete-Kommission<br />
725 ein erhebliches Kommunalisierungspotential. Zur Aufgabenwahrnehmung sind Vor-<br />
726 Ort-Kenntnisse und -Tätigkeiten notwendig. Dies spricht für eine Kommunalisierung<br />
727 <strong>de</strong>r Aufgaben in einem konsolidierten Szenario ab „8+1". Zu<strong>de</strong>m sind auf <strong>de</strong>r Kreis-<br />
728 ebene bereits Straßenverkehrsbehör<strong>de</strong>n vorhan<strong>de</strong>n. Im Rahmen <strong>de</strong>s Standar<strong>de</strong>r-<br />
729 probungsgesetzes wer<strong>de</strong>n <strong>de</strong>rzeit weitere verkehrsbehördliche Aufgaben auf die<br />
730 kommunale Ebene verlagert. In einer „Paketlösung" könnten daher auch bereits beim<br />
731 weniger stark konsolidierten Szenario „8+1" auf Kreisebene Synergieeffekte in <strong>de</strong>n<br />
732 Straßenverkehrsbehör<strong>de</strong>n entstehen.<br />
733 Zusammenfassung: Verkehr<br />
Aufgabenübertragung auf:<br />
bei:<br />
als:<br />
Anmerkung:<br />
Landkreise und kreisfreie Städte<br />
bis zu „8+1" Verwaltungsträgern<br />
Pflichtige Selbstverwaltungsaufgabe<br />
Es ist nicht ausgeschlossen, dass Teilaufgaben auch<br />
als Pflichtaufgaben zur Erfüllung nach Weisung ausgestaltet<br />
wer<strong>de</strong>n sollten.<br />
734 35. Städtebau und Bautechnik<br />
735 Vorschlag 1:<br />
736 Die im LBV wahrgenommenen Aufgaben umfassen u.a.:<br />
737 • För<strong>de</strong>rverfahren Bund-Län<strong>de</strong>r-Programme Städtebau<br />
738 • Bautechnisches Prüfamt nach BbgBauPrüfV.<br />
739 Die Aufgaben wer<strong>de</strong>n aktuell im LBV von etwa 70 Mitarbeitern <strong>de</strong>zentral an vier<br />
740 Standorten im Land <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> wahrgenommen.<br />
741 Der Gutachter hat diesen Aufgabenbereich nicht in seine Betrachtungen einbezogen.<br />
742 Die Enquete-Kommission sieht jedoch auch in diesem Aufgabenbereich u.a. mit Blick<br />
743 auf die Mitarbeiteranzahl und die bereits aktuell praktizierte <strong>de</strong>zentrale Aufgaben-<br />
744 wahrnehmung Kommunalisierungspotential. Für die Durchführung <strong>de</strong>r För<strong>de</strong>rverfah-<br />
745 ren sind Regionalkenntnisse vorteilhaft und Vor-Ort-Tätigkeiten notwendig. Die Krei-<br />
746 se verfügen zu<strong>de</strong>m in <strong>de</strong>n Bereichen Kreisentwicklung/Planung bereits über för<strong>de</strong>rre-<br />
747 levante Kapazitäten. Bei einer Übertragung als Pflichtaufgabe zur Erfüllung nach<br />
748 Weisung wür<strong>de</strong> sich das Land durch die Wahrnehmung von Son<strong>de</strong>raufsicht <strong>de</strong>n not-<br />
749 wendigen Einfluss sichern, um die Gefahr einer ggf. nicht sachgerechten, insbeson-<br />
750 <strong>de</strong>re zersplitterten und uneinheitlichen Aufgabenwahrnehmung zu minimieren.<br />
751 Zusammenfassung: Städtebau und Bautechnik<br />
Aufgabenübertragung auf:<br />
bei:<br />
als:<br />
Anmerkung:<br />
Landkreise und kreisfreie Städte<br />
bis zu „8+1" Verwaltungsträgern<br />
Pflichtaufgabe zur Erfüllung nach Weisung<br />
Der Erhalt einer Son<strong>de</strong>raufsicht ist angezeigt.<br />
30
EK 5/2 Zusammenfassung Vorschläge Kommunalisierung von Lan<strong>de</strong>saufgaben<br />
Stand: 11. März 2013<br />
752 36 Straßenbau und Straßenbetrieb<br />
753 (Zu diesem Themenfeld fin<strong>de</strong>t eine externe Begutachtung durch Prof. Bogumil statt.<br />
754 Das Gutachten liegt noch nicht vor).<br />
755 37 Vergabe von För<strong>de</strong>rmitteln aus <strong>de</strong>r Jagdabgabe<br />
756 Vorschlag 1:<br />
757 Die Enquete-Kommission empfiehlt eine Kommunalisierung bei einem konsolidierten<br />
758 Szenario ab „8+1".<br />
759 Die Jagdabgabe wird mit <strong>de</strong>r Gebühr für <strong>de</strong>n Jagdschein erhoben, ihre Höhe legt die<br />
760 Oberste Jagdbehör<strong>de</strong> durch Rechtsverordnung fest (§ 23 BbgJagdG). Sie ist aus-<br />
761 schließlich zur För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s Jagdwesens zu verwen<strong>de</strong>n. Die Vergabe erfolgt ge-<br />
762 genwärtig nach einem Antragsverfahren durch die Oberste Jagdbehör<strong>de</strong> (MIL). In<br />
763 <strong>de</strong>n Jahren 2009 und 2010 wur<strong>de</strong>n 79 bzw. 64 Anträge von jeweils 1 VZE bearbeitet.<br />
764 Das För<strong>de</strong>rvolumen betrug 2011 etwa 256.000 Euro.<br />
765 Die Enquete-Kommission ist <strong>de</strong>r Auffassung, dass die Aufgabe bei einem konsoli-<br />
766 dierten Szenario ab „8+1" <strong>de</strong>n Landkreisen und kreisfreien Städten als pflichtige<br />
767 Selbstverwaltungsaufgabe übertragen wer<strong>de</strong>n kann. Die damit verbun<strong>de</strong>nen Verwal-<br />
768 tungsaufgaben können die Landkreise und kreisfreien Städte als Untere Jagdbehör-<br />
769 <strong>de</strong>n bei durchschnittlich 8 bis 9 Anträgen pro Jahr selbst leisten, die Entscheidungen<br />
770 über die Verwendung <strong>de</strong>r Jagdabgabe können die Vertretungen (Kreistage und<br />
771 Stadtverordnetenversammlungen) für ihr Gebiet treffen. Mit einer Kommunalisierung<br />
772 entsteht sowohl hinsichtlich <strong>de</strong>r Entscheidung als auch hinsichtlich <strong>de</strong>r Verwendung<br />
773 <strong>de</strong>r Jagdabgabe ein regionaler Bezug, <strong>de</strong>r die kommunale Selbstverwaltung stärkt.<br />
774 Es ist zu prüfen, ob auch die Festsetzung <strong>de</strong>r Höhe <strong>de</strong>r Jagdabgabe durch Satzung<br />
775 <strong>de</strong>n Landkreisen und kreisfreien Städten übertragen wer<strong>de</strong>n kann.<br />
776 Zusammenfassung: Vergabe von För<strong>de</strong>rmitteln aus <strong>de</strong>r Jagdabgabe<br />
Aufgabenübertragung auf:<br />
bei:<br />
als:<br />
Anmerkung:<br />
Landkreise und kreisfreie Städte<br />
bis zu „8+1" Verwaltungsträgern<br />
Pflichtige Selbstverwaltungsaufgabe<br />
Auch die Entscheidung über die Höhe <strong>de</strong>r Jagdabgabe<br />
kann <strong>de</strong>m Landkreis übertragen wer<strong>de</strong>n. Der Kreistag<br />
beschließt diese dann im Wege <strong>de</strong>r Satzung.<br />
777<br />
31
EK 5/2 Zusammenfassung Vorschläge Kommunalisierung von Lan<strong>de</strong>saufgaben<br />
Stand: 11, März 2013<br />
778 38/39/40 Aufgaben <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>samtes für Ländliche Entwicklung, Landwirt-<br />
779 schalt und Flurneuordnung<br />
780 Vorschlag 1:<br />
781 Die Enquete-Kommission empfiehlt eine weitgehen<strong>de</strong> Kommunalisierung <strong>de</strong>r im<br />
782 Lan<strong>de</strong>samt für Ländliche Entwicklung, Landwirtschaft und Flurneuordnung (LELF)<br />
783 wahrgenommenen Aufgaben bei einem konsolidierten Szenario ab „8+1". Auf Lan-<br />
784 <strong>de</strong>sebene sollten lediglich noch die fachliche Grundlagenarbeit mit <strong>de</strong>m Schwerpunkt<br />
785 <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong>er Beson<strong>de</strong>rheiten und zentrale fachliche Planungs- und Steuerungs-<br />
786 aufgaben wahrgenommen wer<strong>de</strong>n. Alle „Durchführungstätigkeiten", Einzelfallbearbei-<br />
787 tungen (Genehmigungen, Erlaubnisse, Kontrollen, Überwachungen, Statistiken) und<br />
788 aktuell bereits <strong>de</strong>zentral bzw. regional wahrgenommenen Aufgaben sollen auf die<br />
789 Ebene <strong>de</strong>r Kommunen verlagert wer<strong>de</strong>n.<br />
790 Im Einzelnen wird <strong>de</strong>r Vorschlag wie folgt begrün<strong>de</strong>t:<br />
791<br />
792 38 Flurneuordnung<br />
793 Vorschlag 1:<br />
794 Flurneuordnung ist das Verfahren zur Entwicklung und Neuordnung <strong>de</strong>s ländlichen<br />
795 Raumes. Aufgabe ist es, durch bo<strong>de</strong>nordnen<strong>de</strong> und an<strong>de</strong>re Maßnahmen die Produk-<br />
796 tions- und Arbeitsbedingungen in <strong>de</strong>r Land- und Forstwirtschaft zu verbessern sowie<br />
797 die allgemeine Lan<strong>de</strong>skultur und Lan<strong>de</strong>ntwicklung zu för<strong>de</strong>rn. Das Instrument <strong>de</strong>r<br />
798 Flurordnung ist die Flurbereinigung als behördlich geleitetes Verfahren (Bo<strong>de</strong>nord-<br />
799 nungsverfahren).<br />
800 Derzeit sind 93 Beschäftigte für die Aufgabe zuständig, das Aufgabenfeld wird zurzeit<br />
801 an fünf Standorten <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>samtes für Ländliche Entwicklung, Landwirtschaft und<br />
802 Flurneuordnung (LELF) wahrgenommen. Infolge <strong>de</strong>r gesetzlichen Neuorganisation<br />
803 <strong>de</strong>r Flurneuordnung wur<strong>de</strong>n Planungsaufgaben und Mitarbeiter aus <strong>de</strong>n früheren<br />
804 Ämtern für Flurneuordnung auf Teilnehmergemeinschaften übertragen. Die Aufga-<br />
805 benentwicklung wird u.a. auch vom Rückgang von EU-För<strong>de</strong>rmitteln geprägt.<br />
806 Der Gutachter hat eine Kommunalisierung angesichts ungewisser Synergieeffekte<br />
807 abgelehnt und darauf hingewiesen, dass ein unabhängiges Verfahren insbeson<strong>de</strong>re<br />
808 auf staatlicher Ebene gewährleistet sei.<br />
809 Die Enquete-Kommission präferiert jedoch aufgrund <strong>de</strong>r Mitarbeiterzahlen, <strong>de</strong>r be-<br />
810 reits jetzt schon <strong>de</strong>zentralen Aufgabenwahrnehmung im LELF (fünf Standorte) und<br />
811 <strong>de</strong>r auf Kreisebene vorhan<strong>de</strong>nen Katasterämter und die sich damit abzeichnen<strong>de</strong>n<br />
812 Synergieeffekte eine Kommunalisierung. Wenn <strong>de</strong>r Aufgabenbereich als Pflichtauf-<br />
813 gabe zur Erfüllung nach Weisung kommunalisiert wird, wür<strong>de</strong> sich das Land durch<br />
814 sein son<strong>de</strong>raufsichtsrechtliches Weisungsrecht auch weiterhin <strong>de</strong>n für die notwendi-<br />
815 ge Unabhängigkeit <strong>de</strong>s Verfahrens erfor<strong>de</strong>rlichen Einfluss sichern. Im Übrigen kann<br />
816 auch das Land Verfahrensbeteiligter sein, ohne dass <strong>de</strong>shalb die behördliche Unab-<br />
817 hängigkeit in Frage gestellt wird.<br />
818<br />
32
EK 5/2 Zusammenfassung Vorschläge Kommunalisierung von Lan<strong>de</strong>saufgaben<br />
Stand: 11. März 2013<br />
8<strong>19</strong> Zusammenfassung: Flurneuordnung<br />
Aufgabenübertragung auf:<br />
bei:<br />
als:<br />
Anmerkung:<br />
Landkreise und kreisfreie Städte<br />
bis zu „8i-1" Verwaltungsträgern<br />
Pflichtaufgaben zur Erfüllung nach Weisung<br />
Der Erhalt einer Son<strong>de</strong>raufsicht wird als notwendig<br />
angesehen <strong>de</strong>shalb nur eine Übertragung als Pflichtaufgabe<br />
zur Erfüllung nach Weisung.<br />
820<br />
33
EK 5/2 Zusammenfassung Vorschläge Kommunalisierung von Lan<strong>de</strong>saufgaben<br />
Stand: 11. März 2013<br />
821 39 För<strong>de</strong>rung Ländliche Entwicklung<br />
822 Vorschlag 1:<br />
823 Der Vorschlag <strong>de</strong>r Enquete-Kommission steht unter <strong>de</strong>m Vorbehalt gesetzlicher Re-<br />
824 gelungen, die eine Übertragung <strong>de</strong>s Anlastungsrisikos auf die Kommunen zulassen.<br />
825 Die Agrarför<strong>de</strong>rung besteht aus zwei Säulen: In <strong>de</strong>r einen Säule wer<strong>de</strong>n För<strong>de</strong>rmittel<br />
826 in Höhe von rd. 500 Mio. Euro/Jahr als Betriebsprämien o<strong>de</strong>r für Agrarumweltmaß-<br />
827 nahmen durch das Land bezahlt und durch die Landkreise verteilt. In einer zweiten<br />
828 Säule wer<strong>de</strong>n För<strong>de</strong>rmittel in Höhe von rd. 120 Mio. Euro/Jahr für die Agrarför<strong>de</strong>rung<br />
829 ländlicher Raum und Entwicklung vergeben.<br />
830 Aktuell nehmen 137 Beschäftigte die Aufgaben wahr, wie im Rahmen <strong>de</strong>r Aufga-<br />
831 benerfassung für die Enquete-Kommission vom zuständigen Ministerium mitgeteilt<br />
832 wur<strong>de</strong>. Sie sind auf sieben Standorte <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>samtes für Ländliche Entwicklung,<br />
833 Landwirtschaft und Flurneuordnung (LELF) verteilt.<br />
834 Der Gutachter hat eine Kommunalisierung aufgrund nicht spezifizierbarer Synergie-<br />
835 und Einspareffekte bei gleichzeitig unkalkulierbar großen finanziellen Risiken wegen<br />
836 <strong>de</strong>r Anlastungsgefahr abgelehnt.<br />
837 Die Enquete-Kornmission vertritt jedoch die Auffassung, dass eine Kommunalisie-<br />
838 rung möglich ist, wenn durch ein sog. Anlastungsgesetz die Kommunen verpflichtet<br />
839 wer<strong>de</strong>n könnten, nicht vorschriftenkonform ausgezahlte För<strong>de</strong>rbeiträge zurückzuer-<br />
840 statten. Für eine Aufgabenkommunalisierung sprechen die Mitarbeiterzahlen, die be-<br />
841 reits im LELF praktizierte <strong>de</strong>zentrale Aufgabenwahrnehmung und die Fallzahlen. In<br />
842 Sachsen ist eine Kommunalisierung erfolgt, wie in <strong>de</strong>r Enquete-Kommission berichtet<br />
843 wur<strong>de</strong>.<br />
844 Zusammenfassung: För<strong>de</strong>rung Ländliche Entwicklung<br />
Aufgabenübertragung auf:<br />
bei:<br />
als:<br />
Anmerkung:<br />
Landkreise und kreisfreie Städte<br />
bis zu „8+1" Verwaltungsträgern<br />
Pflichtaufgabe zur Erfüllung nach Weisung<br />
Ein fachliches Weisungsrecht sollte im Hinblick auf die<br />
Anlastungsrisiken erhalten bleiben. Beruht eine Anlastung<br />
auf einer fehlerhaften Ausübung <strong>de</strong>s Weisungsrechts<br />
im Rahmen <strong>de</strong>r Son<strong>de</strong>raufsicht, wären die<br />
kommunalen Aufgabenträger von einer Haftung freizustellen.<br />
845<br />
34
EK 5/2 Zusammenfassung Vorschläge Kommunalisierung von Lan<strong>de</strong>saufgaben<br />
Stand: 11. März 2013<br />
846 40 Labor- und Versuchstätigkeiten<br />
847 (weitergehen<strong>de</strong>r Vorschlag siehe 40a)<br />
848 40a Landwirtschaftsverwaltung<br />
849 Vorschlag 1:<br />
850 Die Aufgaben erstrecken sich auf die Bereiche Tierschutz, Tierhaltung, Fischerei;<br />
851 Berufliche Bildung; Agrarökonomie; Gartenbau; Ackerbau und Grünland und Saaten-<br />
852 anerkennung. Sie wer<strong>de</strong>n von 146 Mitarbeitern im LELF <strong>de</strong>zentral an insgesamt 7<br />
853 Standorten im Land <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> wahrgenommen. Vor einer möglichst umfassen<strong>de</strong>n<br />
854 Kommunalisierung ist eine <strong>de</strong>taillierte Aufgabenanalyse notwendig. Dabei ist zwi-<br />
855 schen hoheitlichen Aufgaben, fachlicher Grundlagenarbeit und „freiwilligen" Bera-<br />
856 tungs- und Forschungsleistungen zu unterschei<strong>de</strong>n. Der Vorschlag <strong>de</strong>r Aufgaben-<br />
857 kommunalisierung bezieht sich auf Vollzugsaufgaben und Durchführungsaufgaben<br />
858 wie u.a.:<br />
859 • Überwachung von Einrichtungen nach <strong>de</strong>m Tierschutzgesetz und Bienen-<br />
860 zuchtgesetz<br />
861 • Durchführung und Auswertung von Leistungsprüfungen<br />
862 • Führung <strong>de</strong>s Fischereibuches, Anerkennung von Personen für die Organisati-<br />
863 an/Durchführung <strong>de</strong>r Angierprüfung, Überwachung <strong>de</strong>r Fischereipachtverträge<br />
864 • Überwachung <strong>de</strong>s Inverkehrbringens von Düngemitteln, Auswertung von Dün-<br />
865 gemittelkontrollen<br />
866 • Agrarför<strong>de</strong>rung<br />
867 • Überwachung <strong>de</strong>r Tätigkeit von Ökokontrollstellen in landwirtschaftlichen Be-<br />
868 trieben<br />
869 • Saatgutverkehrskontrolle<br />
870 • Anerkennung von Ausbildungsstätten, Anerkennung fachlicher Eignung von<br />
871 Ausbil<strong>de</strong>rn, Durchführung von Prüfungen im Bereich <strong>de</strong>r beruflichen Aus- und<br />
872 Fortbildung für die Landwirtschaft .<br />
873 Die Enquete-Kommission sieht in diesem Bereich erhebliche Kommunalisierungspo-<br />
874 tentiale. Dies ergibt sich sowohl aus <strong>de</strong>r im LELF praktizierten <strong>de</strong>zentralen Aufga-<br />
875 benwahrnehmung, <strong>de</strong>m Gesamtumfang <strong>de</strong>s im LELF zur Verfügung stehen<strong>de</strong>n Per-<br />
876 sonalkörpers, <strong>de</strong>n Fallzahlen und mit Blick auf die in <strong>de</strong>n Landkreisen und kreisfreien<br />
877 Städten bereits etablierten Landwirtschaftsämter. Die Aufgabeninhalte — dafür spricht<br />
878 auch die dislozierte Aufstellung <strong>de</strong>s LELF — weisen einen erheblichen Regionalbezug<br />
879 auf. Der Aufgabenblock ist gekennzeichnet von Vor-Ort-Tätigkeiten, für die Aufga-<br />
880 benwahrnehmung sind Regional- und Ortskenntnisse oft unerlässlich.<br />
881 Von einer Kommunalisierung sollte neben <strong>de</strong>n zentralen, fachlichen Grundsatzauf-<br />
882 gaben (Grundlagen <strong>de</strong>r Landwirtschaft in <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong>) auch bei <strong>de</strong>n „freiwilligen"<br />
883 Beratungs- und Forschungsleistungen abgesehen wer<strong>de</strong>n. Diese Leistungen wer<strong>de</strong>n<br />
884 in an<strong>de</strong>ren Bun<strong>de</strong>slän<strong>de</strong>rn von Externen (u.a. Landwirtschaftskammern und Institute)<br />
885 erbracht. Hierfür sollten Lösungen außerhalb <strong>de</strong>r unmittelbaren Lan<strong>de</strong>sverwaltung<br />
886 und ggf. unter Einbeziehung an<strong>de</strong>rer Bun<strong>de</strong>slän<strong>de</strong>r angestrebt wer<strong>de</strong>n.<br />
887 Der Gutachter hat <strong>de</strong>n Aufgabenblock Landwirtschaftsverwaltung nicht in sein Gut-<br />
888 achten einbezogen.<br />
889<br />
35
EK 5/2 Zusammenfassung Vorschläge Kommunalisierung von Lan<strong>de</strong>saufgaben<br />
Stand: 11. März 2013<br />
890 Zusammenfassung: Landwirtschaftsverwaltung<br />
Aufgabenübertragung auf:<br />
bei:<br />
als:<br />
Landkreise und kreisfreie Städte<br />
bis zu „8+1" Verwaltungsträgern<br />
Pflichtaufgabe zur Erfüllung nach Weisung<br />
Die Teilaufgabe Fischerei kann als pflichtige Selbstverwaltungsaufgabe<br />
übertragen wer<strong>de</strong>n.<br />
Anmerkung:<br />
Ein erheblicher Teil <strong>de</strong>r Leistungen <strong>de</strong>s LELF wird in<br />
einigen an<strong>de</strong>ren Bun<strong>de</strong>slän<strong>de</strong>rn von <strong>de</strong>n Landwirtschaftskammern<br />
wahrgenommen.<br />
891<br />
892 41-43 Forstverwaltung<br />
893 (Zu diesem Themenfeld wird eine beispielhafte Betrachtung für eine Kommunalisie-<br />
894 rung erstellt).<br />
36
EK 5/2 Zusammenfassung Vorschläge Kommunalisierung von Lan<strong>de</strong>saufgaben<br />
Stand: 11. März 2013<br />
895 Ministerium <strong>de</strong>r Justiz<br />
896 44 Kirchenaustritte<br />
897 Vorschlag 1:<br />
898 Die Enquete-Kommission empfiehlt eine Kommunalisierung auf die untere Gemein-<br />
899 <strong>de</strong>ebene.<br />
900 Kirchenaustritte sind gegenwärtig bei <strong>de</strong>n 25 Amtsgerichten <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s Bran<strong>de</strong>n-<br />
901 Burg zu erklären. Summiert wird hierfür nach Angaben <strong>de</strong>s Ministeriums <strong>de</strong>r Justiz<br />
902 eine halbe Vollzeitkraft eingesetzt.<br />
903 Nach <strong>de</strong>n gelten<strong>de</strong>n Bestimmungen haben die Amtsgerichte gegenüber <strong>de</strong>n Stan-<br />
904 <strong>de</strong>sämtern und <strong>de</strong>n Mel<strong>de</strong>behör<strong>de</strong>n eine Mitteilungspflicht über die Austrittserklärung<br />
905 einer Person. Die gelten<strong>de</strong>n Bestimmungen sollen jedoch mit <strong>de</strong>m Ziel <strong>de</strong>s Wegfalls<br />
906 <strong>de</strong>r Mitteilungspflichten novelliert wer<strong>de</strong>n, weil Stan<strong>de</strong>sämter künftig keine Kirchen-<br />
907 austritte mehr in <strong>de</strong>n Personenstandsregistern beurkun<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n. Ein entspre-<br />
908 chen<strong>de</strong>r Gesetzentwurf <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>s zur Än<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s Personenstandsgesetzes und<br />
909 <strong>de</strong>r Personenstandsverordnung wird voraussichtlich noch in dieser Legislaturperio<strong>de</strong><br />
910 vom Bun<strong>de</strong>stag verabschie<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n (BT-Drs. 17/10489;<br />
911 http://dip21 .bun<strong>de</strong>staq.<strong>de</strong>/dip21/btd/17/104/1710489.pdfl.<br />
912 Die Amtsgerichte sind auch in Berlin, Nordrhein-Westfalen und Hessen für Kirchen-<br />
913 austritte zuständig. In allen an<strong>de</strong>ren Bun<strong>de</strong>slän<strong>de</strong>rn mit Ausnahme von Bremen —<br />
914 dort kann <strong>de</strong>r Kirchenaustritt mündlich gegenüber <strong>de</strong>r Kirche o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>m Stan<strong>de</strong>sbe-<br />
915 amten erklärt wer<strong>de</strong>n — liegt die Zuständigkeit für die Entgegennahme und Bearbei-<br />
916 tung <strong>de</strong>r Austrittserklärungen entwe<strong>de</strong>r bei <strong>de</strong>n Stan<strong>de</strong>sämtern (im Saarland bei <strong>de</strong>r<br />
917 Gemein<strong>de</strong>) o<strong>de</strong>r bei <strong>de</strong>n Amtsgerichten. Unter diesen Aspekten empfiehlt auch <strong>de</strong>r<br />
918 Gutachter Prof. Bogumil eine Kommunalisierung.<br />
9<strong>19</strong> Es liegt nahe, die Aufgabe sogleich auf die gemeindlichen Verwaltungsträger zu ver-<br />
920 lagern.<br />
921 Die Enquete-Kommission empfiehlt anlässlich <strong>de</strong>r Aufgabenübertragung ergänzend<br />
922 zu prüfen, ob eine Gebühr für Kirchenaustritte erhoben wer<strong>de</strong>n sollte. Im Falle <strong>de</strong>r<br />
923 Zuständigkeit kommunaler Verwaltungsträger ist dies mit <strong>de</strong>r Ausnahme von drei<br />
924 Bun<strong>de</strong>slän<strong>de</strong>rn bereits flächen<strong>de</strong>ckend geschehen.<br />
925 Zusammenfassung: Kirchenaustritte<br />
Aufgabenübertragung auf:<br />
bei:<br />
als:<br />
Anmerkung:<br />
Gemeindliche Verwaltungsebene<br />
(Anzahl <strong>de</strong>r Verwaltungsträger für die Aufgabenübertragung<br />
nicht von Be<strong>de</strong>utung)<br />
Pflichtige Selbstverwaltungsaufgabe<br />
Der Erhalt einer Son<strong>de</strong>raufsicht durch eine Übertragung<br />
als Pflichtaufgabe zur Erfüllung nach Weisung ist<br />
entbehrlich, da praktisch kein inhaltlicher Steuerungsbedarf<br />
besteht.<br />
926<br />
37
EK 5/2 Zusammenfassung Vorschläge Kommunalisierung von Lan<strong>de</strong>saufgaben<br />
Stand: 11. März 2013<br />
927 45 Resozialisierungshilfe<br />
928 (weitergehen<strong>de</strong>r Vorschlag siehe 45a)<br />
929 45a Soziale Dienste<br />
930 Vorschlag 1:<br />
931 Die Enquete-Kommission empfiehlt eine Kommunalisierung bei einem konsolidierten<br />
932 Szenario ab „8+1".<br />
933 Die Sozialen Dienste mit insgesamt etwa 125 VZE haben drei Hauptaufgaben: Ge-<br />
934 richtshilfe, Täter-Opfer-Ausgleich und Bewährungshilfe. Die Sozialen Dienste gehö-<br />
935 ren zum Geschäftsbereich <strong>de</strong>s Ministeriums <strong>de</strong>r Justiz (MdJ) und sind <strong>de</strong>m Bran<strong>de</strong>n-<br />
936 burgischen Oberlan<strong>de</strong>sgericht zugeordnet. Nach Ansicht <strong>de</strong>s MdJ ist eine Kommuna-<br />
937 lisierung aufgrund bun<strong>de</strong>srechtlicher Vorgaben nur für die Gerichtshilfe möglich. De-<br />
938 ren isolierte Kommunalisierung sei aber fachlich nicht sinnvoll, da Gerichtshilfe und<br />
939 Bewährungshilfe enge fachliche Bezüge haben.<br />
940 Der Gutachter hat lediglich die Resozialisierungshilfe als Bestandteil <strong>de</strong>r Sozialen<br />
941 Dienste <strong>de</strong>r Justiz geprüft und kann die Möglichkeit einer Kommunalisierung gegen-<br />
942 wärtig nicht beurteilen.<br />
943 Gegenstand <strong>de</strong>r Überlegungen müssen jedoch die Sozialen Dienste insgesamt sein.<br />
944 Die Enquete-Kommission vertritt die Auffassung, dass <strong>de</strong>ren Kommunalisierung ab<br />
945 <strong>de</strong>m konsolidierten Szenario „8+1" möglich ist. Die Jugendgerichtshilfe ist in Bran-<br />
946 <strong>de</strong>nburg bereits kommunalisiert, so dass Synergieeffekte auch bei einer weiteren<br />
947 Aufgabenübertragung prognostiziert wer<strong>de</strong>n können. Bereits jetzt arbeiten die Sozia-<br />
948 len Dienste <strong>de</strong>r Justiz eng mit <strong>de</strong>n kommunalen Aufgabenträgern im Bereich Jugend-<br />
949 und Sozialverwaltung zusammen.<br />
950 Ein Blick in an<strong>de</strong>re Bun<strong>de</strong>slän<strong>de</strong>r zeigt, dass eine Verlagerung <strong>de</strong>r Sozialen Dienste<br />
951 aus <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>sverwaltung auch rechtlich möglich erscheint. In Ba<strong>de</strong>n-Württemberg<br />
952 wur<strong>de</strong>n die Sozialen Dienste einer gemeinnützigen GmbH übertragen.<br />
953 Zusammenfassung: Soziale Dienste<br />
Aufgabenübertragung auf:<br />
bei:<br />
als:<br />
Landkreise und kreisfreie Städte<br />
bis zu „8+1" Verwaltungsträgern<br />
Pflichtaufgabe zur Erfüllung nach Weisung<br />
Anmerkung: Die Enquete-Kommission sieht die Notwendigkeit,<br />
dass eine Son<strong>de</strong>raufsicht erhalten bleibt, die mittels<br />
fachlicher Weisungen auf die Arbeit <strong>de</strong>r dann kommunalen<br />
Sozialen Dienste Einfluss nehmen kann.<br />
954<br />
38
EK 5/2 Zusammenfassung Vorschläge Kommunalisierung von Lan<strong>de</strong>saufgaben<br />
Stand: 11. März 2013<br />
955 Ministerium für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz<br />
956 (MUGV)<br />
957 46 Rechtsmedizin<br />
958 (keine weiteren Vorschläge eingegangen)<br />
959 47 Laboruntersuchungen durch das Lan<strong>de</strong>slabor Berlin-<strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong><br />
960 Vorschlag 1:<br />
961 Die Überwachung von Lebensmittelbetrieben durch Betriebsbesichtigungen und Wa-<br />
962 renkontrollen ist <strong>de</strong>zentral organisiert. Es gibt in je<strong>de</strong>m Landkreis und kreisfreien<br />
963 Stadt/Stadtkreis ein Lebensmittelüberwachungsamt, verbun<strong>de</strong>n mit <strong>de</strong>m Veteri-<br />
964 näramt, da dort die in <strong>de</strong>r Lebensmittelhygiene aka<strong>de</strong>misch qualifizierten Amtstierärz-<br />
965 te tätig sind. Die Lebensmittelüberwachungsämter sind in die kommunale Selbstver-<br />
966 waltung integriert wor<strong>de</strong>n. Die notwendigen Laboruntersuchungen führt das Lan-<br />
967 <strong>de</strong>slabor Berlin-<strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> als Anstalt öffentlichen Rechts für die Aufgabenträger<br />
968 kostenfrei aus. Darüber hinaus wird das Lan<strong>de</strong>slabor direkt von Lan<strong>de</strong>sbehör<strong>de</strong>n<br />
969 (u.a. LUGV) mit Untersuchungsleistungen beauftragt.<br />
970 Die Enquete-Kommission spricht sich für eine Neuregelung <strong>de</strong>r Finanzierung <strong>de</strong>r bis-<br />
971 lang über einen zentralen jährlichen Zuschuss aus <strong>de</strong>m Einzelplan <strong>de</strong>s MUGV verg ü-<br />
972 teten Leistungen <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>slabors aus. Die Kostenträgerschaft sollte mit Blick auf<br />
973 die sich im Rahmen <strong>de</strong>r vorgeschlagenen Aufgabenübertragung in relevanten Berei-<br />
974 chen (u.a. Gesundheit, Landwirtschaft, Umwelt) abzeichnen<strong>de</strong> Entwicklung in einem<br />
975 längeren Übergangszeitraum direkt am Verursacherprinzip und <strong>de</strong>r Leistungsvergabe<br />
976 gekoppelt wer<strong>de</strong>n.<br />
977 Die bislang praktizierte zentrale Zuschussregelung (2011: 18,8 Mio € bzw. 21,2 Mio €<br />
978 mit Finanzierung <strong>de</strong>s Überhangpersonals) ist kaum transparent. Eine Koppelung <strong>de</strong>r<br />
979 Kostenträgerschaft mit <strong>de</strong>r Leistungsvergabe wür<strong>de</strong> insbeson<strong>de</strong>re Steuerungspoten-<br />
980 ziale, Kostenbewusstsein und Transparenz in diesem kostenintensiven Bereich stei-<br />
981 gern. Der vorgeschlagene längerfristige Übergangszeitraum sollte genutzt wer<strong>de</strong>n,<br />
982 um die bestehen<strong>de</strong>n Probleme bei <strong>de</strong>r Einführung <strong>de</strong>r Kosten-Leistungsrechnung<br />
983 und bei <strong>de</strong>r Personalausstattung im Lan<strong>de</strong>slabor zu lösen.<br />
984 Langfristig sieht die Enquete-Kommission es als richtig an, <strong>de</strong>n privaten Laborbetrei-<br />
985 Bern die Möglichkeit zu eröffnen, Untersuchungsaufträge auch von <strong>de</strong>n zuständigen<br />
986 Aufgabenträgern zu erhalten und die wegen <strong>de</strong>r Finanzierungsregel praktisch bisher<br />
987 gegebene Monopolstellung <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>slabors Berlin-<strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> auslaufen zu las-<br />
988 sen. Der Wettbewerb mit privaten Laborbetreibern wird positive Effekte auf die Effizi-<br />
989 enz <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>slabors haben.<br />
39
EK 5/2 Zusammenfassung Vorschläge Kommunalisierung von Lan<strong>de</strong>saufgaben<br />
Stand: 11. März 2013<br />
990 48 Gesundheitsberichterstattung<br />
991 Vorschlag 1:<br />
992 Das Lan<strong>de</strong>samt für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz erfasst in erhebli-<br />
993 chem Umfang systematisch und fortlaufend Gesundheitsdaten <strong>de</strong>r <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong>er<br />
994 Bevölkerung und wertet diese aus. Ferner überwacht es Gesundheitsrisiken und<br />
995 Maßnahmen <strong>de</strong>s Gesundheitsschutzes. Die Ergebnisse bil<strong>de</strong>n die Basis für Hand-<br />
996 lungsempfehlungen im Gesundheitsbereich. Die umfangreiche Datenerfassung bin-<br />
997 <strong>de</strong>t sowohl im Lan<strong>de</strong>samt als auch bei <strong>de</strong>n Informationsgebern erhebliche Ressour-<br />
998 cen. Die Mel<strong>de</strong>pflichten sollten daher auf das unabdingbar notwendige Maß reduziert<br />
999 wer<strong>de</strong>n (Reduzierung von Parametern, Streckung von Berichtszyklen). Die Enquete-<br />
1000 Kommission empfiehlt auch für diesen Bereich die Übertragung aller „Durchfüh-<br />
1001 rungstätigkeiten" und <strong>de</strong>r Einzelfallbearbeitung auf die kommunale Ebene, ohne dass<br />
1002 diese hier spezifiziert wer<strong>de</strong>n können.<br />
1003 49 Arzneimittel, Apotheken, Betäubungsmittel, Medizinprodukte<br />
1004 Vorschlag 1:<br />
1005 Die Aufgabe umfasst rechtliche und Überwachungsfragen zu Arzneimitteln, Betäu-<br />
1006 bungsmitteln, Apotheken, Transfusionen, nichtaktiven Medizinprodukten und <strong>de</strong>r<br />
1007 Heilmittelwerbung.<br />
1008 Die Kernaufgaben erstrecken sich auf Erlaubnis-, Genehmigungs- und Überwa-<br />
1009 chungsverfahren für <strong>de</strong>n Apothekenbetrieb und Arzneimittelverkehr sowie <strong>de</strong>n Ver-<br />
1010 sand- und Großhan<strong>de</strong>l im Arzneimittel- und Medizinproduktebereich. Die Aufgabe<br />
1011 wird im LUGV mit 16 VZE wahrgenommen, so die Angabe <strong>de</strong>s zuständigen Ministe-<br />
1012 riums im Rahmen <strong>de</strong>r Aufgabenerfassung für die Enquete-Kommission.<br />
1013 Prof. Bogumil hat diesen Aufgabenbereich nicht in sein Gutachten einbezogen.<br />
1014 Die Landkreise und kreisfreien Städte betreiben Gesundheitsämter, die diese Aufga-<br />
1015 ben übernehmen können. Da die Adressaten <strong>de</strong>r Aufgabe in <strong>de</strong>r Rege! Unternehmer<br />
1016 mit örtlichem o<strong>de</strong>r regionalem Wirkungskreis sind, führt die Kommunalisierung <strong>de</strong>r<br />
1017 Aufgabe auch zu einer adressatennäheren Aufgabenerfüllung. Zur Sicherung unver-<br />
1018 zichtbarer einheitlicher Standards im Arzneimittel- und Medizinproduktebereich sollte<br />
10<strong>19</strong> die Aufgabe als Pflichtaufgabe zur Erfüllung nach Weisung übertragen wer<strong>de</strong>n, um<br />
1020 <strong>de</strong>m Land ggfs. Eingriffs- und Steuerungsmöglichkeiten zu ermöglichen.<br />
1021 Zusammenfassung: Arzneimittel, Apotheken, Betäubungsmittel, Medizinprodukte<br />
Aufgabenübertragung auf:<br />
bei:<br />
als:<br />
Anmerkung:<br />
Landkreise und kreisfreie Städte<br />
bis zu „8+1" Verwaltungsträgern<br />
Pflichtaufgabe zur Erfüllung nach Weisung<br />
Eine Son<strong>de</strong>raufsicht sollte im Hinblick auf die notwendige<br />
fachliche Steuerung und lan<strong>de</strong>sweite Standardsicherung<br />
erhalten bleiben.<br />
1022<br />
40
EK 5/2 Zusammenfassung Vorschläge Kommunalisierung von Lan<strong>de</strong>saufgaben<br />
Stand: 11. März 2013<br />
1023 Aufgaben <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>samtes für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz<br />
1024 Vorschlag 1:<br />
1025 Das Lan<strong>de</strong>samt für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz (LUGV) ist die größ-<br />
1026 te Fachbehör<strong>de</strong> mit Vollzugsaufgaben <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s. Durch die Zuordnung <strong>de</strong>r Aufga-<br />
1027 benbereiche Gesundheit und Verbraucherschutz zu Beginn <strong>de</strong>r aktuellen Legislatur-<br />
1028 perio<strong>de</strong> hat das LUGV inzwischen <strong>de</strong>n Charakter eines Lan<strong>de</strong>sverwaltungsamtes<br />
1029 erlangt, allerdings mit <strong>de</strong>r Beson<strong>de</strong>rheit, dass das LUGV nur einem Fachressort un-<br />
1030 tersteht.<br />
1031 Die Enquete-Kommission empfiehlt, vorbehaltlich <strong>de</strong>r noch ausstehen<strong>de</strong>n Untersu-<br />
1032 chungen zum Arbeitsbereich Wasserwirtschaft, eine weitgehen<strong>de</strong> Kommunalisierung<br />
1033 <strong>de</strong>r bisher im Lan<strong>de</strong>samt für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz (LUGV)<br />
1034 wahrgenommenen Aufgaben. Auf Lan<strong>de</strong>sebene sollten lediglich noch die fachliche<br />
1035 Grundlagenarbeit mit <strong>de</strong>m Schwerpunkt <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong>er Beson<strong>de</strong>rheiten und zentrale<br />
1036 fachliche Planungs- und Steuerungsaufgaben wahrgenommen wer<strong>de</strong>n. Alle „Durch-<br />
1037 führungstätigkeiten", Einzelfallbearbeitungen (Genehmigungen, Erlaubnisse, Kontrol-<br />
1038 len, Überwachungen, Statistiken) und aktuell bereits <strong>de</strong>zentral bzw. regional wahrge-<br />
1039 nommenen Aufgaben ggf. mit Ausnahme weniger immissionsschutzrechtlicher Groß-<br />
1040 projekte sollen auf die kommunale Ebene verlagert wer<strong>de</strong>n.<br />
1041 Im Einzelnen wird <strong>de</strong>r Vorschlag wie folgt begrün<strong>de</strong>t:<br />
1042<br />
1043 50 Natur- und Artenschutz<br />
1044 Vorschlag 1:<br />
1045 Grundsatzfragen/Grundlagen <strong>de</strong>s Landschafts- und Naturschutzes, Artenschutz<br />
1046 Die Enquete-Kommission empfiehlt, die Aufgaben weiterhin zentral auf Lan<strong>de</strong>sebene<br />
1047 wahrzunehmen.<br />
1048 Es han<strong>de</strong>lt sich hierbei um fachbehördliche Grundlagenangelegenheiten <strong>de</strong>s Natur-<br />
1049 schutzes und <strong>de</strong>r Landschaftspflege in <strong>de</strong>n Bereichen:<br />
1050 • Artenschutz und gesetzlicher Biotopschutz, Artenschutzprogramme, Bio-<br />
1051 topverbund<br />
1052 • Landschaftsplanung, Landschaftspflege und Vertragsnaturschutz<br />
1053 • eigentumsrechtliche Sicherung von Naturschutzflächen<br />
1054 • Monitoring und Berichterstattung nach internationalen EU-Vorgaben<br />
1055 • Natura 2000.<br />
1056 Für das Aufgabenfeld sind im LUGV 43 Beschäftigte am Behör<strong>de</strong>nstandort Groß Glie<br />
1057 nicke sowie in <strong>de</strong>n Naturschutzstationen zuständig.<br />
1058 Der Gutachter lehnt eine Kommunalisierung <strong>de</strong>r naturschutzfachlichen Grundlagen-<br />
1059 arbeit aufgrund <strong>de</strong>s hohen fachlichen Spezialisierungsgra<strong>de</strong>s ab.<br />
1060 Die Enquete-Kommission folgt <strong>de</strong>m Gutachter weitgehend, vertritt jedoch die Auffas-<br />
1061 sung, dass <strong>de</strong>r Betrieb <strong>de</strong>r drei Naturschutzstationen (Rhinluch, Zippelsför<strong>de</strong>, Staatli-<br />
1062 che Vogelschutzwarte <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> mit Sitz in Buckow) keine staatliche Pflichtaufga-<br />
1063 be ist. Mit Blick auf die Situation in an<strong>de</strong>ren Bun<strong>de</strong>slän<strong>de</strong>rn sollte eine Übertragung<br />
41
EK 5/2 Zusammenfassung Vorschläge Kommunalisierung von Lan<strong>de</strong>saufgaben<br />
Stand: 11. März 2013<br />
1064 <strong>de</strong>r Aufgaben an Dritte (Naturschutzverbän<strong>de</strong>) vorgenommen wer<strong>de</strong>n. Darüber hin-<br />
1065 aus wäre eine Kommunalisierung <strong>de</strong>r Aufgabe "Vorkaufsrecht Naturschutz" bereits in<br />
1066 <strong>de</strong>r aktuellen Situation <strong>de</strong>nkbar.<br />
1067 Bei einer Übertragung als Pflichtaufgabe zur Erfüllung nach Weisung wür<strong>de</strong> sich das<br />
1068 Land durch die Wahrnehmung von Fach- bzw. Son<strong>de</strong>raufsicht <strong>de</strong>n notwendigen Ein-<br />
1069 fluss sichern, um die Gefahr einer ggf. nicht sachgerechten, insbeson<strong>de</strong>re zersplitter-<br />
1070 ten und uneinheitlichen Aufgabenwahrnehmung zu minimieren. Soweit das Land<br />
1071 selbst ein Interesse am Erwerb von Flächen in bestimmten Gebieten hat (z.B. Natio-<br />
1072 nalpark), könnte mittels Weisungsrecht im Rahmen <strong>de</strong>r Son<strong>de</strong>raufsicht sichergestellt<br />
1073 wer<strong>de</strong>n, dass <strong>de</strong>m Land die Flächen zum Kauf angeboten wer<strong>de</strong>n.<br />
1074 Zusammenfassung: Vorkaufsrecht Naturschutz<br />
Aufgabenübertragung auf:<br />
bei:<br />
als:<br />
Landkreise und kreisfreie Städte<br />
bis zu „8+1" Verwaltungsträgern<br />
Pflichtaufgabe zur Erfüllung nach Weisung<br />
1075<br />
1076 Zusammenfassung: Betrieb von Naturschutzstationen<br />
Aufgabenübertragung auf:<br />
Naturschutzverbän<strong>de</strong>, soweit die kreislichen Verwaltungsträger<br />
kein Interesse an einer Übernahme haben.<br />
1077<br />
42
EK 5/2 Zusammenfassung Vorschläge Kommunalisierung von Lan<strong>de</strong>saufgaben<br />
Stand: 11. März 2013<br />
1078 51 Naturschutz in Planungs- und Genehmigungsverfahren, Schutzgebietsaus-<br />
1079 Weisungen<br />
1080 Vorschlag 1:<br />
1081 Die Vollzugsaufgaben, die bereits <strong>de</strong>zentralisiert in <strong>de</strong>n drei Regionalabteilungen <strong>de</strong>s<br />
1082 LUGV unter Einsatz von 45,5 VZE wahrgenommen wer<strong>de</strong>n, dienen <strong>de</strong>m Schutz <strong>de</strong>r<br />
1083 Natur in <strong>de</strong>r Region und <strong>de</strong>r Stabilisierung ihres Zustan<strong>de</strong>s durch planerische und<br />
1084 ordnungsrechtliche Mittel. Außer<strong>de</strong>m wer<strong>de</strong>n Naturschutz- und Landschaftsschutz-<br />
1085 gebiete ausgewiesen, Befreiungen im Naturschutzrecht bearbeitet und Verträglich-<br />
1086 keitsprüfungen auf Grundlage <strong>de</strong>r FFH-Richtlinie vorgenommen.<br />
1087 Der Gutachter kommt zu <strong>de</strong>m Ergebnis, dass eine Übertragung als staatliche Aufga-<br />
1088 be bei einer Realisierung <strong>de</strong>s am höchsten konsolidierten Mo<strong>de</strong>lls „5+1" in Erwägung<br />
1089 gezogen wer<strong>de</strong>n kann. Nur bei diesem Typ <strong>de</strong>r Aufgabenübertragung könnte <strong>de</strong>r Ge-<br />
1090 fahr von zu ausgeprägten wirtschaftlichen Interessen bei Entscheidungsprozessen<br />
1091 vorgebeugt wer<strong>de</strong>n.<br />
1092 Die Enquete-Kommission vertritt jedoch die Auffassung, dass eine Kommunalisie-<br />
1093 rung als Pflichtaufgabe zur Erfüllung nach Weisung bei einem konsolidierten Mo<strong>de</strong>ll<br />
1094 ab „8+1" möglich ist. Das Land verfügt anschließend durch die Wahrnehmung von<br />
1095 Fach- bzw. Son<strong>de</strong>raufsicht über die notwendigen Steuerungsmechanismen, um eine<br />
1096 sachgerechte und objektive Aufgabenerfüllung zu garantieren. Die kommunalen Na-<br />
1097 turschutzbehör<strong>de</strong>n sind aus Sicht <strong>de</strong>r Enquete-Kommission in <strong>de</strong>r Lage, die Voll-<br />
1098 zugsaufgaben kompetent und interessensneutral auszuüben. Für eine Kommunali-<br />
1099 sierung sprechen <strong>de</strong>r starke Regionalbezug, die Mitarbeiter- und Fallzahlen sowie die<br />
1100 bereits im LUGV praktizierte <strong>de</strong>zentrale Aufgabenwahrnehmung. Eine Kommunalisie-<br />
1101 rung empfiehlt sich auch mit Blick auf die inzwischen erreichte Etablierung <strong>de</strong>r korn-<br />
1102 munalen Naturschutzbehör<strong>de</strong>n. Eine Aufgabenübertragung wür<strong>de</strong> zu<strong>de</strong>m die aktuell<br />
1103 zu verzeichnen<strong>de</strong>n Aufgabenüberschneidungen im Bereich Naturschutz (parallele<br />
1104 Verfahrensbeteiligung von LUGV und unteren Naturschutzbehör<strong>de</strong>n) auflösen.<br />
1105 Zusammenfassung: Naturschutz/Planungs- und Genehmigungsverfahren, Schutzge-<br />
1106 bietsausweisungen<br />
Aufgabenübertragung auf:<br />
bei:<br />
als:<br />
Anmerkung:<br />
Landräte und kreisfreie Städte<br />
bis zu „8+1" Verwaltungsträgern<br />
Pflichtaufgabe zur Erfüllung nach Weisung<br />
Die Son<strong>de</strong>raufsicht wird sicherstellen, dass eine fachliche<br />
Einbindung <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>sebene erhalten bleibt.<br />
1107<br />
43
EK 5/2 Zusammenfassung Vorschläge Kommunalisierung von Lan<strong>de</strong>saufgaben<br />
Stand: 11. März 2013<br />
1108 52 Großschutzgebietsverwaltungen / Nationale Naturlandschaften<br />
1109 Vorschlag 1:<br />
1110 Die Enquete-Kommission empfiehlt eine Übertragung <strong>de</strong>r Großschutzgebietsverwal-<br />
1111 tungen (ohne Nationalpark und Biosphärenreservate) auf Naturschutzverbän<strong>de</strong> o<strong>de</strong>r<br />
1112 sonstige Träger. Optional könnte bei einem konsolidierten Szenario ab „8+1" auch<br />
1113 eine Übertragung <strong>de</strong>r Aufgabe auf die kommunale Ebene erfolgen, soweit Landkrei-<br />
1114 se die Aufgabe aus Grün<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Regionalentwicklung übernehmen wollen.<br />
1115 Je<strong>de</strong>s Großschutzgebiet verfügt über eine eigene Verwaltung, die organisatorisch<br />
1116 <strong>de</strong>r Abteilung GR im LUGV zugeordnet ist. Für das Aufgabenfeld sind 85,5 VZE aus-<br />
1117 gewiesen. Die Großschutzgebietsverwaltungen nehmen keine hoheitlichen Aufgaben<br />
1118 wahr, son<strong>de</strong>rn sind vor allem in <strong>de</strong>n Bereichen Regionalentwicklung, Tourismus, in-<br />
11<strong>19</strong> ternationale Zusammenarbeit, Forschung, Umweltbildung und Öffentlichkeitsarbeit<br />
1120 tätig.<br />
1121 Der Nationalpark Unteres O<strong>de</strong>rtal und die drei Biosphärenreservatsverwaltungen<br />
1122 sollten aufgrund ihrer lan<strong>de</strong>sweiten Be<strong>de</strong>utung weiterhin in einer selbständigen Ein-<br />
1123 heit verbleiben.<br />
1124 Auch <strong>de</strong>r Gutachter kommt zu <strong>de</strong>m Ergebnis, dass die Großschutzgebietsverwaltun-<br />
1125 gen (ohne Nationalpark und Biosphärenreservate) beim Mo<strong>de</strong>ll „5+1" kommunalisie-<br />
1126 rungsfähig sind. Für eine Kommunalisierung sprechen <strong>de</strong>r Regionalbezug <strong>de</strong>r Auf-<br />
1127 gabenschwerpunkte „Naturschutz" und „regionaler Naturtourismus". Angesichts <strong>de</strong>r<br />
1128 Zahl <strong>de</strong>r Mitarbeiter und <strong>de</strong>s räumlichen Zuschnitts <strong>de</strong>r Großschutzgebiete ist eine<br />
1129 Kommunalisierung aber aus Sicht <strong>de</strong>r Enquete-Kommission schon bei einem Mo<strong>de</strong>ll<br />
1130 ab „8+1" möglich.<br />
1131 Das gegenwärtig diskutierte Stiftungsmo<strong>de</strong>ll, d.h. die Übertragung <strong>de</strong>r Großschutz-<br />
1132 gebietsverwaltungen auf die Stiftung Naturschutzfonds <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong>, sieht die En-<br />
1133 quete-Kommission kritisch, soweit damit die Möglichkeit einer Kommunalisierung<br />
1134 bewusst behin<strong>de</strong>rt o<strong>de</strong>r verhin<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n soll. Wegen <strong>de</strong>s Regionalbezuges muss<br />
1135 die Kommunalisierung Vorrang genießen.<br />
1136 Zusammenfassung: Naturschutz/Großschutzgebietsverwaltungen (Naturparke)<br />
Aufgabenübertragung auf:<br />
bei:<br />
als:<br />
Landkreise o<strong>de</strong>r Naturschutzverbän<strong>de</strong> (optional)<br />
bis zu „8+1" Verwaltungsträgern<br />
freiwillige Selbstverwaltungsaufgabe<br />
1137<br />
44
EK 5/2 Zusammenfassung Vorschläge Kommunalisierung von Lan<strong>de</strong>saufgaben<br />
Stand: 11. März 2013<br />
1138 53 Grenzveterinärdienst<br />
1139 Vorschlag 1:<br />
1140 Die Enquete-Kommission empfiehlt eine Kommunalisierung schon bei <strong>de</strong>n jetzigen<br />
1141 Kreisstrukturen.<br />
1142 Der Grenzveterinärdienst ist für die Kontrolle <strong>de</strong>r Ein- und Durchfuhr von Tieren, Wa-<br />
1143 ren tierischer Herkunft und Erzeugnissen und Lebensmitteln pflanzlicher Herkunft<br />
1144 zuständig. Er hat seinen Sitz am Flughafen Berlin-<strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> mit weniger als 10<br />
1145 Beschäftigten.<br />
1146 Aufgaben aus <strong>de</strong>m Bereich Veterinärwesen obliegen bereits jetzt <strong>de</strong>n Landkreisen<br />
1147 und kreisfreien Städten. Auch <strong>de</strong>r Gutachter Prof. Bogumil empfiehlt eine Kommuna-<br />
1148 lisierung dieser Aufgabe, zumal nur ein Landkreis aktuell betroffen wäre.<br />
1149 Zusammenfassung: Grenzveterinärdienst<br />
Aufgabenübertragung auf:<br />
bei:<br />
als:<br />
Landkreis Dahme-Spreewald<br />
bis zu „14-1-4" Verwaltungsträgern<br />
Pflichtige Selbstverwaltungsaufgabe<br />
Anmerkung:<br />
1150<br />
1151 54 Tierseuchenverhütung und -bekämpfung, Tierseuchenkasse sowie Tier-<br />
1152 schutz<br />
1153 (keine weiteren Vorschläge eingegangen)<br />
45
EK 5/2 Zusammenfassung Vorschläge Kommunalisierung von Lan<strong>de</strong>saufgaben<br />
Stand: 11. März 2013<br />
1154 55-59 Wasserwirtschaft<br />
1155<br />
1156 55 Gewässerunterhaltungsverbän<strong>de</strong> und Abwasserzweckverbän<strong>de</strong><br />
1157 (siehe 57-59)<br />
1158 56 Prüfberichte und Stellungnahmen zu Abwasservorhaben und Angelegenhei-<br />
1159 ten <strong>de</strong>r Trinkwasserversorgung<br />
1160 (siehe 57-59)<br />
1161<br />
1162 57 Abwasserent- und Trinkwasserversorgung<br />
1163 Vorschlag 1:<br />
1164 Die Enquete-Kommission empfiehlt aufgrund <strong>de</strong>r anhalten<strong>de</strong>n Probleme im Aufga-<br />
1165 benbereich Abwasserent- und Trinkwasserversorgung eine konsequente Überprü-<br />
1166 fung <strong>de</strong>r vorhan<strong>de</strong>nen Trägerstrukturen. Ziel einer solchen Überprüfung ist <strong>de</strong>r Auf-<br />
1167 bau einer Siedlungswasserwirtschaft, die vor allem <strong>de</strong>mographiefest und wirtschaft-<br />
1168 lich aufgestellt ist. Vorhan<strong>de</strong>ne Trägerstrukturen, die diesen Kriterien nicht genügen,<br />
1169 sind (schrittweise) aufzulösen und in neue Strukturen zu überführen.<br />
1170 Die Abwasserent- und die Trinkwasserversorgung wird in <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> ganz über-<br />
1171 wiegend zusammen wahrgenommen. Es han<strong>de</strong>lt sich in bei<strong>de</strong>n Bereichen um eine<br />
1172 Selbstverwaltungsaufgabe. Aktuell wer<strong>de</strong>n die Abwasserent- und Trinkwasserversor-<br />
1173 gung von über 80 Zweckverbän<strong>de</strong>n realisiert. Eine vergleichbare Struktur fin<strong>de</strong>t sich<br />
1174 in fast allen an<strong>de</strong>ren ost<strong>de</strong>utschen Bun<strong>de</strong>slän<strong>de</strong>rn.<br />
1175 Prof. Bogumil empfahl <strong>de</strong>n gesamten Aufgabenbereich „Wasserverwaltung" einer<br />
1176 Überprüfung zu unterziehen. Mit Blick auf die Siedlungswasserwirtschaft zählen hier-<br />
1177 zu auch die kommunalen Trinkwasser- und Abwasserzweckverbän<strong>de</strong>. Unbescha<strong>de</strong>t<br />
1178 einer vertieften Prüfung zeichnet sich für die Mitglie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Enquete-Kommission fol-<br />
1179 gen<strong>de</strong>s ab:<br />
1180 Die Enquete-Kommission ist <strong>de</strong>r Auffassung, dass im Zuge <strong>de</strong>r Straffung von Verwal-<br />
1181 tungsstrukturen auf Ebene <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s, <strong>de</strong>r Kommunen und <strong>de</strong>r Gewässerunterhal-<br />
1182 tungsverbän<strong>de</strong> auch eine Bün<strong>de</strong>lung von Verwaltungsträgern im Aufgabenbereich<br />
1183 Abwasserent- und Trinkwasserversorgung zu veranlassen ist, soweit dies wirtschaft-<br />
1184 lich geboten ist. Insbeson<strong>de</strong>re mit Blick auf die in <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> sehr unterschiedliche<br />
1185 <strong>de</strong>mografische Entwicklung in Teilregionen <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s und die sich daraus erge-<br />
1186 ben<strong>de</strong>n finanziellen Zwänge erscheint eine Fortführung <strong>de</strong>r Aufgabenwahrnehmung<br />
1187 in <strong>de</strong>n aktuellen Zweckverbandsstrukturen mittel-/langfristig nicht immer verantwort-<br />
1188 bar. Ineffiziente Strukturen führen zu erhöhten Gebühren und steigen<strong>de</strong>n Entgelten<br />
1189 für die Verbraucher.<br />
1<strong>19</strong>0 Aus Sicht <strong>de</strong>r Enquete-Kommission sollte geprüft wer<strong>de</strong>n, inwieweit die Siedlungs-<br />
1<strong>19</strong>1 wasserwirtschaft nach einer Verwaltungsstrukturreform auf <strong>de</strong>r unteren kommunalen<br />
1<strong>19</strong>2 Ebene neu zu strukturieren ist und eine Aufgabenneuzuordnung zu erfolgen hat.<br />
1<strong>19</strong>3 Hierbei könnten vorhan<strong>de</strong>ne Zweckverbandsstrukturen als „Flächen-Schablone" ge-<br />
1<strong>19</strong>4 nutzt wer<strong>de</strong>n. Mit Blick auf die kommunale Kooperationshoheit sind wirtschaftlich und<br />
1<strong>19</strong>5 bereits heute „<strong>de</strong>mographiefest" ausgerichtete Zweckverbän<strong>de</strong> grundsätzlich zu er-<br />
46
EK 5/2 Zusammenfassung Vorschläge Kommunalisierung von Lan<strong>de</strong>saufgaben<br />
Stand: 11. März 2013<br />
1<strong>19</strong>6 halten. Ungeachtet <strong>de</strong>ssen ist allerdings darauf hinzuwirken, dass gemeindliche Auf-<br />
1<strong>19</strong>7 gabenträger mit ihrem gesamten Gebiet nur Mitglied in einem Zweckverband sein<br />
1<strong>19</strong>8 können, so dass eine Zersplitterung (eine Gemein<strong>de</strong> kann <strong>de</strong>rzeit mit ihren Ortsteilen<br />
1<strong>19</strong>9 Mitglied in unterschiedlichen Zweckverbän<strong>de</strong>n sein) zukünftig ausschei<strong>de</strong>t. Die Mög-<br />
1200 lichkeit <strong>de</strong>r freiwilligen Auflösung auch dieser Zweckverbän<strong>de</strong> und die Übertragung<br />
1201 <strong>de</strong>r Siedlungswasserwirtschaftsaufgaben auf neue Verwaltungsträger bleibt hiervon<br />
1202 unberührt. Sollten auf <strong>de</strong>r gemeindlichen Ebene die Ämter hin zu Verbandsgemein-<br />
1203 <strong>de</strong>n — ähnlich wie in Rheinland-Pfalz und Nie<strong>de</strong>rsachen — weiterentwickelt wer<strong>de</strong>n,<br />
1204 liegt es nahe, alle Aufgaben aus <strong>de</strong>m Bereich Siedlungswasserwirtschaft dieser ge-<br />
1205 meindlichen Ebene zuzuordnen.<br />
Aufgabenübertragung auf:<br />
Überprüfung <strong>de</strong>r Struktur <strong>de</strong>r Siedlungswasserwirtschaft<br />
anhand <strong>de</strong>r Kriterien „Demographie" und „Wirtschaftlichkeit".<br />
Überführung von Zweckverbän<strong>de</strong>n generell/im<br />
Einzelfall in eine neue Verwaltungsträgerschaft<br />
auf <strong>de</strong>r unteren kommunalen Ebene.<br />
Fortführung intakter Zweckverbän<strong>de</strong> und Überprüfung<br />
in Bezug auf Mitgliedschaft.<br />
bei:<br />
als:<br />
kein Wechsel <strong>de</strong>s Aufgabentyps, da bereits eine<br />
Selbstverwaltungsaufgabe<br />
Anmerkung:<br />
1206<br />
47
EK 5/2 Zusammenfassung Vorschläge Kommunalisierung von Lan<strong>de</strong>saufgaben<br />
Stand: 11. März 2013<br />
1207 58 Operative Tätigkeiten <strong>de</strong>r Wasserwirtschaft im LUGV<br />
1208 Vorschlag 1:<br />
1209 Die Enquete-Kommission empfiehlt eine Bün<strong>de</strong>lung von Aufgaben aus <strong>de</strong>m Bereich<br />
1210 <strong>de</strong>r praktischen Gewässerunterhaltung und weiterer operativer Tätigkeiten, die bis-<br />
1211 lang noch im LUGV wahrgenommen wer<strong>de</strong>n (Betrieb <strong>de</strong>r hydrologischen Messnetze,<br />
1212 Bedienung von Anlagen an Lan<strong>de</strong>sgewässern 1. Ordnung, Gewässerunterhaltung)<br />
1213 bei <strong>de</strong>n Gewässerunterhaltungsverbän<strong>de</strong>n (GUHV) bzw. Wasser- und Bo<strong>de</strong>nverbän-<br />
1214 <strong>de</strong>n (WBV) <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s bei gleichzeitiger Reduzierung <strong>de</strong>r Anzahl <strong>de</strong>r Aufgabenträ-<br />
1215 ger.<br />
1216 Prof. Bogumil empfahl <strong>de</strong>n gesamten Aufgabenbereich „Wasserverwaltung" einer<br />
1217 Überprüfung zu unterziehen und verwies dabei auf die bereits aktuell involvierten<br />
1218 Verwaltungsträger (Ministerium, Lan<strong>de</strong>sumweltamt, Untere Wasserbehör<strong>de</strong>n bei <strong>de</strong>n<br />
12<strong>19</strong> Landkreisen und kreisfreien Städten, GUHV/ WBV und kommunale Trinkwasser- und<br />
1220 Abwasserzweckverbän<strong>de</strong>). Die Enquete-Kommission bat die Lan<strong>de</strong>sregierung, eine<br />
1221 solche vertiefte Überprüfung einzuleiten. Es ist nicht absehbar, dass bis zum Ab-<br />
1222 schluss <strong>de</strong>r Arbeit <strong>de</strong>r Kommission ein Ergebnis vorliegt. Bisher konnte die Lan<strong>de</strong>s-<br />
1223 regierung nicht mitteilen, wann ein Gutachten vorliegen wird.<br />
1224 Gegenstand <strong>de</strong>r Gewässerunterhaltung ist generell die Erhaltung eines ordnungs-<br />
1225 gemäßen Zustands <strong>de</strong>s Wasserabflusses und ggf. <strong>de</strong>r Schiffbarkeit in Gewässern<br />
1226 (Bun<strong>de</strong>swasserstraßen, Lan<strong>de</strong>sgewässer I. und II. Ordnung, sonstige Gewässer).<br />
1227 Die Unterhaltungszuständigkeit liegt bei <strong>de</strong>n 1.980 km Lan<strong>de</strong>sgewässern I. Ordnung<br />
1228 (größere bzw. wasserwirtschaftlich be<strong>de</strong>utsamere Gewässer) beim Land (LUGV)<br />
1229 bzw. bei 30.500 km Lan<strong>de</strong>sgewässern II. Ordnung bei <strong>de</strong>n GUHV/ WBV.<br />
1230 Die EK ist <strong>de</strong>r Auffassung, dass die Mitte <strong>de</strong>r 90-er Jahre begonnene strukturelle Ent-<br />
1231 flechtung <strong>de</strong>r Aufgaben <strong>de</strong>r Wasserwirtschaft konsequent zum Abschluss gebracht<br />
1232 wer<strong>de</strong>n soll. In dieser Zeit wur<strong>de</strong> ein Großteil <strong>de</strong>r operativen Tätigkeiten <strong>de</strong>r Gewäs-<br />
1233 serunterhaltung und Anlagenbedienung (Lan<strong>de</strong>sgewässer 1. Ordnung) mit etwa 170<br />
1234 Mitarbeitern aus <strong>de</strong>m ehemaligen Lan<strong>de</strong>sumweltamt auf die 25 GUHV/ WBV über-<br />
1235 tragen.<br />
1236 Bei <strong>de</strong>n Verbän<strong>de</strong>n han<strong>de</strong>lt es sich nicht um Zweckverbän<strong>de</strong> im kommunalrechtli-<br />
1237 chen Sinne. Sie sind <strong>de</strong>shalb keine Selbstverwaltungskörperschaften und unterliegen<br />
1238 keiner „Institutionsgarantie". Die Verbän<strong>de</strong> wur<strong>de</strong>n per Gesetz errichtet; <strong>de</strong>r Gesetz-<br />
1239 geber kann entsprechend Än<strong>de</strong>rungen per Gesetz vornehmen. In an<strong>de</strong>ren Bun<strong>de</strong>s-<br />
1240 län<strong>de</strong>rn (z.B. Sachsen) nehmen auch Kommunen die Aufgaben <strong>de</strong>r hiesigen GUHV/<br />
1241 WBV wahr.<br />
1242 Für eine Übertragung <strong>de</strong>r noch im LUGV verbliebenen operativen Mess- und Bedie-<br />
1243 nungstätigkeiten sprechen insbeson<strong>de</strong>re wirtschaftliche Aspekte. Die bislang noch<br />
1244 vorhan<strong>de</strong>ne Schnittstelle zu <strong>de</strong>n GUHV/ WBV im Bereich <strong>de</strong>r operativen Tätigkeiten<br />
1245 könnte aufgelöst wer<strong>de</strong>n. Das LUGV könnte sich aus <strong>de</strong>m „operativen Geschäft"<br />
1246 vollständig herausziehen und müsste kein Personal mehr für Vor-Ort-Tätigkeiten vor-<br />
1247 halten. Die GUHV/ WBV könnten mit ihrer Flächenpräsenz die Aufgabenwahrneh-<br />
1248 mung nachhaltig absichern.<br />
1249 Im Gegenzug soll die vorgeschlagene <strong>de</strong>utliche Reduzierung <strong>de</strong>r Anzahl <strong>de</strong>r GUHV/<br />
1250 WBV die dort anfallen<strong>de</strong>n Verwaltungskosten reduzieren und die in einigen Kommu-<br />
1251 nen wegen <strong>de</strong>r starken Verbandszersplitterung zu verzeichnen<strong>de</strong> unübersichtliche<br />
48
EK 5/2 Zusammenfassung Vorschläge Kommunalisierung von Lan<strong>de</strong>saufgaben<br />
Stand: 11. März 2013<br />
1252 Gebührensituation (z. T. gibt es in einer Kommune unterschiedliche Gebührensätze,<br />
1253 da sie im Einzugsgebiet mehrerer Verbän<strong>de</strong> liegt) beseitigt wer<strong>de</strong>n. Die GUHV/ VVBV<br />
1254 als Träger von Verwaltungsleistungen wür<strong>de</strong>n damit Gemein<strong>de</strong>n, Landkreisen und<br />
1255 Land bei <strong>de</strong>m eingeschlagenen Weg <strong>de</strong>r Bün<strong>de</strong>lung und Konsolidierung folgen. Eine<br />
1256 Neuausrichtung <strong>de</strong>r Verbän<strong>de</strong> auf großflächige Wassereinzugsgebiete wür<strong>de</strong> nicht<br />
1257 nur zu wirtschaftlicheren Einheiten auf Verbandsebene führen, dies entspräche auch<br />
1258 <strong>de</strong>r EU-Wasserrahmenrichtlinie und erleichtert die Zusammenarbeit mit <strong>de</strong>n zustän-<br />
1259 digen Lan<strong>de</strong>s- und Kommunalbehör<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Wasserwirtschaft. Die Reduzierung <strong>de</strong>r<br />
1260 Anzahl <strong>de</strong>r Verbän<strong>de</strong> ist im Übrigen ein Reformprojekt <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>sregierung in <strong>de</strong>r<br />
1261 aktuellen Legislaturperio<strong>de</strong>.<br />
Aufgabenübertragung auf:<br />
bei:<br />
Gewässerunterhaltungsverbän<strong>de</strong><br />
im Zuge einer <strong>de</strong>utlichen Reduzierung bislang vorhan<strong>de</strong>nen<br />
25 Gewässerunterhaltungsverbän<strong>de</strong><br />
als: Auftragsverwaltung (öffentlich rechtliche Vereinbarung)<br />
Anmerkung:<br />
1262<br />
49
EK 5/2 Zusammenfassung Vorschläge Kommunalisierung von Lan<strong>de</strong>saufgaben<br />
Stand: 11. März 2013<br />
1263 59 Wasserwirtschaft in regionalen Planungs- und Genehmigungsverfahren<br />
1264 Vorschlag 1:<br />
1265 Die Enquete-Kommission empfiehlt eine Kommunalisierung <strong>de</strong>r im Lan<strong>de</strong>samt für<br />
1266 Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz (LUGV) wahrgenommenen Aufgaben<br />
1267 bereits bei einem Szenario ab „12+1", Auf Lan<strong>de</strong>sebene sollten lediglich die in <strong>de</strong>r<br />
1268 zentralen Fachabteilung <strong>de</strong>s LUGV wahrgenommene fachliche Grundlagenarbeit mit<br />
1269 <strong>de</strong>m Schwerpunkt <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong>er Beson<strong>de</strong>rheiten und zentrale fachliche Planungs-<br />
1270 und Steuerungsaufgaben verbleiben. Alle aktuell bereits <strong>de</strong>zentral bzw. regional<br />
1271 wahrgenommenen wasserwirtschaftlichen und wasserbehördlichen Aufgaben (Ge-<br />
1272 nehmigungen, Erlaubnisse, Stellungnahmen, Auswertungen, Statistiken), sollten auf<br />
1273 die kommunale Ebene verlagert wer<strong>de</strong>n.<br />
1274 Darüber hinaus sollten alle im LUGV noch wahrgenommenen operativen Tätigkeiten<br />
1275 (z.B. Bedienung wasserwirtschaftlicher Anlagen an Lan<strong>de</strong>sgewässern 1. Ordnung,<br />
1276 Betrieb von Messnetzen, Gewässerunterhaltung) auf die Gewässerunterhaltungsver-<br />
1277 bän<strong>de</strong> übertragen wer<strong>de</strong>n.<br />
1278 In <strong>de</strong>n 3 Regionalabteilungen <strong>de</strong>s LUGV wer<strong>de</strong>n gemäß Gutachten ca. <strong>19</strong>0 VZE für<br />
1279 regionale wasserwirtschaftliche und wasserbehördliche Aufgaben eingesetzt.<br />
1280 Prof. Bogumil empfahl <strong>de</strong>n gesamten Aufgabenbereich „Wasserverwaltung" einer<br />
1281 Überprüfung zu unterziehen und verwies dabei auf die bereits aktuell involvierten<br />
1282 Verwaltungsträger (Ministerium, Lan<strong>de</strong>sumweltamt, Untere Wasserbehör<strong>de</strong>n bei <strong>de</strong>n<br />
1283 Landkreisen und kreisfreien Städten, Gewässerunterhaltungsverbän<strong>de</strong> und kommu-<br />
1284 nale Trinkwasser- und Abwasserzweckverbän<strong>de</strong>). Die Enquete-Kommission bat die<br />
1285 Lan<strong>de</strong>sregierung, eine solche vertiefte Überprüfung einzuleiten. Es ist nicht abseh-<br />
1286 bar, dass bis zum Abschluss <strong>de</strong>r Arbeit <strong>de</strong>r Kommission ein Ergebnis vorliegt. Bisher<br />
1287 hat die Lan<strong>de</strong>sregierung nicht einmal mitgeteilt, dass eine Begutachtung eingeleitet<br />
1288 wur<strong>de</strong>.<br />
1289 Die hier unterbreitete Empfehlung beruht insbeson<strong>de</strong>re auf <strong>de</strong>n bereits aus <strong>de</strong>r IMAG<br />
1290 Funktionalreform bekannten Abgrenzungsproblemen zwischen <strong>de</strong>m LUGV und <strong>de</strong>n<br />
1291 unteren Wasserbehör<strong>de</strong>n, die auch in <strong>de</strong>r Anhörung von Prof. Bogumil erläutert wur-<br />
1292 <strong>de</strong>n.<br />
1293 Die EK ist <strong>de</strong>r Auffassung die Mitte <strong>de</strong>r 90-er Jahre begonnene strukturelle Entflech-<br />
1294 tung <strong>de</strong>r Aufgaben <strong>de</strong>r Wasserwirtschaft konsequent zum Abschluss zu bringen. In<br />
1295 dieser Zeit wur<strong>de</strong> ein Großteil <strong>de</strong>r wasserbehördlichen Aufgaben und <strong>de</strong>s dazu gehö-<br />
1296 rigen Personals auf die Landkreise/ kreisfreien Städte übertragen. Parallel dazu er-<br />
1297 folgte die Übertragung eines Großteils <strong>de</strong>r operativen Tätigkeiten <strong>de</strong>r Gewässerun-<br />
1298 terhaltung und Anlagenbedienung (Gewässer 1. Ordnung) auf die Gewässerunterhal-<br />
1299 tungsverbän<strong>de</strong>. Für eine Übertragung <strong>de</strong>r noch im LUGV verbliebenen wasserwirt-<br />
1300 schaftlichen und wasserbehördlichen Aufgaben auf die Landkreise in einem konsoli-<br />
1301 dierten Szenario „12+1" sprechen insbeson<strong>de</strong>re die bereits im LUGV praktizierte Re-<br />
1302 gionalglie<strong>de</strong>rung (3 Regionen, 10 wasserwirtschaftliche Ingenieurbereiche), <strong>de</strong>r Vor-<br />
1303 Ort-Charakter <strong>de</strong>r Aufgaben, <strong>de</strong>r Personalumfang (<strong>19</strong>0 VZE incl. Messnetze und An-<br />
1304 lagenbedienung) und die Etablierung <strong>de</strong>r Unteren Wasserbehör<strong>de</strong>n im Zeitraum seit<br />
1305 <strong>de</strong>r ersten Aufgabenübertragung. Bei einer Bün<strong>de</strong>lung <strong>de</strong>r Kapazitäten auf Ebene<br />
1306 <strong>de</strong>r Landkreise und kreisfreien Städte entstehen „schlagkräftige" Organisationsein-<br />
1307 heiten mit klaren Zuständigkeiten. Bislang noch zu verzeichnen<strong>de</strong> Aufgabenüber-<br />
1308 schneidungen wer<strong>de</strong>n vermie<strong>de</strong>n. Der Vorschlag steht im Kontext mit <strong>de</strong>n Vorschlä-<br />
50
EK 5/2 Zusammenfassung Vorschläge Kommunalisierung von Lan<strong>de</strong>saufgaben<br />
Stand: 11. März 2013<br />
1309 gen zur Übertragung von Aufgaben aus an<strong>de</strong>ren Regional- und Vollzugsbereichen<br />
1310 (z.B. Soziales, Naturschutz).<br />
Aufgabenübertragung auf:<br />
bei:<br />
als:<br />
Anmerkung:<br />
Landkreise und/o<strong>de</strong>r kreisfreie Städte und Gewässerunterhaltungsverbän<strong>de</strong><br />
(operative Tätigkeiten)<br />
bis zu „12+1" Verwaltungsträgern<br />
pflichtige Selbstverwaltungsaufgabe<br />
Es ist nicht ausgeschlossen, dass für Einzelaufgaben<br />
ein fachliches Weisungsrecht erhalten bleiben sollte.<br />
Dies ist bei <strong>de</strong>r konkreten Umsetzung <strong>de</strong>r Empfehlung<br />
zu prüfen.<br />
1311<br />
51
EK 5/2 Zusammenfassung Vorschläge Kommunalisierung von Lan<strong>de</strong>saufgaben<br />
Stand: 11. März 2013<br />
1312 60 immissionsschutz<br />
1313 Vorschlag 1:<br />
1314 Die Aufgaben <strong>de</strong>r Immissionsschutzbehör<strong>de</strong>n basieren ganz überwiegend auf EU-<br />
1315 bzw. Bun<strong>de</strong>srecht. Der Vollzug <strong>de</strong>s BlmSchG ist ein komplexer Aufgabenbereich, <strong>de</strong>r<br />
1316 eine hohe Spezialisierung <strong>de</strong>s Fachpersonals erfor<strong>de</strong>rt. Es geht um die Genehmi-<br />
1317 gung und Überwachung von Anlagen gern. Anlage zur 4. Bun<strong>de</strong>sinnmissionsschutz-<br />
1318 verordnung (BlmSchV). Eine Beson<strong>de</strong>rheit <strong>de</strong>r immissionsschutzrechtlichen Geneh-<br />
13<strong>19</strong> migung besteht in einer Bün<strong>de</strong>lungswirkung, die an<strong>de</strong>re behördliche Entscheidungen<br />
1320 einschließt. Von beson<strong>de</strong>rer Be<strong>de</strong>utung ist in diesem Zusammenhang, dass sie auch<br />
1321 die Baugenehmigung erfasst, für die ansonsten die Landkreise und kreisfreien Städte<br />
1322 zuständig sind. Die immissionsschutzrechtlichen Aufgaben wer<strong>de</strong>n vorn LUGV an<br />
1323 sechs Standorten vorgenommen. Für die Genehmigungsverfahren sind 65 Beschäf-<br />
1324 tigte zuständig, die Anlagen- und Umweltüberwachung wird durch 150 Beschäftigte<br />
1325 wahrgenommen.<br />
1326 Der Gutachter Prof. Bogumil spricht sich für eine Kommunalisierung im Szenario<br />
1327 „5+1" aus. Er schlägt ein „Zickzack"-Mo<strong>de</strong>ll vor, nach <strong>de</strong>m in Abhängigkeit vom Ge-<br />
1328 fährdungspotential für bestimmte Anlagetypen das Land zuständig bleibt und bei ein-<br />
1329 facheren Anlagen die Kreise und kreisfreien Städte zuständig sind. Wie genau die<br />
1330 Trennung verlaufen soll, wäre zum Gegenstand einer vertieften Prüfung zu machen.<br />
1331 Für eine Aufgabenkommunalisierung ab <strong>de</strong>m konsolidierten Szenario „8+1" sprechen<br />
1332 die Mitarbeiter- und Fallzahlen, insbeson<strong>de</strong>re jedoch die im LUGV bereits praktizierte<br />
1333 sechsräumige Aufgabenwahrnehmung im Bereich Anlagenüberwachung. Bezüglich<br />
1334 <strong>de</strong>r Überwachung <strong>de</strong>r Anlagen sollten verstärkt die Nutzung externe „Verwaltungs-<br />
1335 helfer" erfolgen. Die Enquete-Kommission sieht nicht zwangsläufig die Notwendig-<br />
1336 keit, das von Prof. Bogumil angesprochene „Zickzack"-Mo<strong>de</strong>ll einer Kommunalisie-<br />
1337 rung zugrun<strong>de</strong> zu legen. Angesichts <strong>de</strong>s verhältnismäßig großen Personalbestan<strong>de</strong>s<br />
1338 und <strong>de</strong>r Tatsache, dass auf Seiten <strong>de</strong>r Genehmigungsbehör<strong>de</strong>n auch externer Sach-<br />
1339 verstand einbezogen wer<strong>de</strong>n kann, ist eine vollständige Kommunalisierung <strong>de</strong>s Auf-<br />
1340 gabenbereichs zu favorisieren. Dies vermei<strong>de</strong>t auch fachliche Abgrenzungsfragen,<br />
1341 die zwangsläufig bei <strong>de</strong>m „Zickzack"-Mo<strong>de</strong>ll auftreten können.<br />
1342 Zusammenfassung: Immissionsschutz<br />
Aufgabenübertragung auf:<br />
bei:<br />
als:<br />
Anmerkung:<br />
Landkreise und kreisfreie Städte<br />
bis zu „8+1" Verwaltungsträgern<br />
Pflichtige Selbstverwaltungsaufgabe<br />
Eine Ausführung <strong>de</strong>r Überwachungstätigkeiten durch<br />
unabhängige Sachverständige (z.B. TÜV, DEKRA) im<br />
Auftrag <strong>de</strong>r neuen kommunalen Aufgabenträger ist zu<br />
prüfen.<br />
1343<br />
52
EK 5/2 Zusammenfassung Vorschläge Kommunalisierung von Lan<strong>de</strong>saufgaben<br />
Stand: 11. März 2013<br />
1344 61 Abfallwirtschaft, Bo<strong>de</strong>nschutz, Altlasten<br />
1345 Vorschlag 1:<br />
1346 Der Vorschlag zur Kommunalisierung orientiert sich an <strong>de</strong>r Empfehlung für <strong>de</strong>n Auf-<br />
1347 gabenkomplex Immissionsschutz. Aus Sicht <strong>de</strong>r Enquete-Kommission sind die bei-<br />
1348 <strong>de</strong>n Aufgabenkomplexe im Kontext — quasi als ein Aufgabenbereich „Technischer<br />
1349 Umweltschutz" mit vergleichbaren Regelungsinhalten, Definitionen (u.a. Anlagenbe-<br />
1350 griff), Abläufen (techn. Genehmigung und techn. Überwachung) und Kompetenzan-<br />
1351 for<strong>de</strong>rungen (Verwaltung und Ingenieurtechnik) zu sehen. Die Aufgabenwahmeh-<br />
1352 mung und Aufbaustruktur (Regionalisierung im LUGV) sprechen ebenso dafür. Bei<br />
1353 <strong>de</strong>r Aufgabenwahrnehmung, insbeson<strong>de</strong>re bei <strong>de</strong>n Überwachungstätigkeiten, sind<br />
1354 Regionalkenntnisse und Vorortpräsenz von erheblicher Be<strong>de</strong>utung. Durch Bün<strong>de</strong>lung<br />
1355 <strong>de</strong>r bei <strong>de</strong>n Kommunalbehör<strong>de</strong>n bereits vorhan<strong>de</strong>nen Kapazitäten und <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s-<br />
1356 personals aus <strong>de</strong>n Bereichen Bau, Arbeits- und technischer Umweltschutz kann auf<br />
1357 kommunaler Ebene die technische Kompetenz erheblich verstärkt wer<strong>de</strong>n. Unbe-<br />
1358 scha<strong>de</strong>t <strong>de</strong>r vorgeschlagenen Aufgabenkommunalisierung sollte bei <strong>de</strong>r Aufgaben-<br />
1359 wahrnehmung die Nutzung von „Verwaltungshelfern" (wie z.B. Son<strong>de</strong>rabfallgesell-<br />
1360 schaff Berlin-<strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong>) geprüft wer<strong>de</strong>n.<br />
1361 Im Gutachten von Prof. Bogumil war <strong>de</strong>r Bereich nicht aufgeführt.<br />
1362 Zusammenfassung: Abfallwirtschaft, Bo<strong>de</strong>nschutz, Altlasten<br />
Aufgabenübertragung auf:<br />
bei:<br />
als:<br />
Anmerkung:<br />
Landkreise und kreisfreie Städte<br />
bis zu „8+1" Verwaltungsträgern<br />
Pflichtige Selbstverwaltungsaufgabe<br />
Eine Ausführung <strong>de</strong>r Überwachungstätigkeiten durch<br />
unabhängige Sachverständige (z.B. TÜV, DEKRA) im<br />
Auftrag <strong>de</strong>r neuen Aufgabenträger ist zu prüfen.<br />
1363<br />
53
Anlage 8--<br />
Tischvorlage<br />
Vorläufige Übersicht TOP 9 Sonstiges<br />
9.1 Informationsreise nach Rheinland-Pfalz<br />
9.2 Daten <strong>de</strong>r Einkreisung Eisenhüttenstadt<br />
in Verbindung mit<br />
9.3 Rechercheergebnis zu kreisfreien Städten und Großen<br />
kreisangehörigen Städten im <strong>de</strong>utschlandweiten<br />
Vergleich<br />
9.4 Nachlieferung <strong>de</strong>s MI zur Berechnung <strong>de</strong>r Steuerquote<br />
<strong>de</strong>s Landkreismo<strong>de</strong>lls Spree-Neiße/Cottbus Szenario<br />
4;12+1" und „8+1")<br />
9.5 Schreiben <strong>de</strong>s AWFK zum Antrag „Verwaltungsreform<br />
und dauerhafte Gewährleistung <strong>de</strong>r Ausbildung <strong>de</strong>r<br />
Ausbildungskräfte<br />
9.6 Veröffentlichung von Beratungsmaterialien<br />
9.7 Planung <strong>de</strong>r nächsten Sitzungen
An'age<br />
Jecker Nicole<br />
Von:<br />
Lehnigk Nadine<br />
Gesen<strong>de</strong>t: Dienstag, 26. Februar 2013 14:07<br />
An:<br />
ek5-2@Iandtag.bran<strong>de</strong>nburg.<strong>de</strong><br />
Betreff:<br />
EK 5/2 Nachlieferung zu TOP 4 <strong>de</strong>r 18.Sitzung Untersetzung<br />
Reiseprogramm Rheinland-Pfalz<br />
Anlagen:<br />
EK 52_Programminhalte Informationsreise Rheinland-Pfalz_26.D2.13.pdf<br />
Sehr geehrte Damen und Herren,<br />
unter TOP 4 <strong>de</strong>r letzten Sitzung <strong>de</strong>r EK 5/2 am 15.02.2013 gab <strong>de</strong>r Vorsitzen<strong>de</strong> bekannt, Ihnen zeitnah<br />
eine inhaltliche Untersetzung <strong>de</strong>s Programms für die Informationsreise nach Rheinland-Pfalz zur<br />
Verfügung zu stellen.<br />
Dieses Dokument erhalten Sie heute auf elektronischem Wege verbun<strong>de</strong>n mit <strong>de</strong>r Bitte, diesen Vorschlag<br />
zu prüfen und ggf. zu ergänzen.<br />
Ihre Än<strong>de</strong>rungswünsche/Ergänzungen zur Untersetzung <strong>de</strong>s Reiseprogramms können Sie gern bis<br />
Mittwoch, <strong>de</strong>n 6. März 2013 an das Kommissionsekretariat schicken. Für die weitere Planung <strong>de</strong>r<br />
informationsreise ist vorgesehen, am 8. März 2013 <strong>de</strong>n Gesprächspartnern in Rheinland-Pfalz unsere<br />
Programminhalte zukommen zu lassen.<br />
Vielen Dank für Ihre Unterstützung. Bei Rückfragen stehen wir Ihnen gern zur Verfügung.<br />
Mit freundlichen Grüßen<br />
Im Auftrag<br />
N.Lehnigk<br />
Nadine Lehnigk<br />
Referentin <strong>de</strong>r Enquete-Kommission 5/2<br />
"Kommunal- und Lan<strong>de</strong>sverwaltung - bürgernah, effektiv und zukunftsfest - <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> 2020"<br />
Landtag <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong><br />
Referat P2<br />
Am Havelblick 8<br />
14473 Potsdam<br />
Tel.: 0331 966 1<strong>19</strong>6<br />
Fax: 0331 27548 <strong>19</strong>04<br />
Mail: el
Anlage 3<br />
Landtag <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> Informationsreise nach Rheinland-Pfalz S. 1<br />
Enquete-Kommission 26.02.2013<br />
,,Kommunai- und Lan<strong>de</strong>sverwaltung —<br />
bürgernah, effektiv und zukunftsfest —<br />
<strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> 2020"<br />
Montag, 29. April 2013<br />
Vorschlag für Programminhalte<br />
11.00 Uhr<br />
12.05 Uhr<br />
12.30 Uhr<br />
14.30 Uhr<br />
Abflug Flughafen Berlin-Tegel<br />
Ankunft Flughafen Köln/Bonn<br />
Bustransfer in die Eifel<br />
Ankunft in Bitburg<br />
15.00 Uhr<br />
17.00 Uhr<br />
Termin mit <strong>de</strong>n Verbandsgemein<strong>de</strong>- Bürgermeistern aus Kyllburg und<br />
Bitburg-Land (inkl. <strong>de</strong>r Beigeordneten)<br />
Themen:<br />
• Vorstellung <strong>de</strong>r Verbandsgemein<strong>de</strong>n Kyllburg und Bitburg-Land<br />
inkl. Geschichte, Strukturdaten etc.<br />
• Aufbau <strong>de</strong>r Verbandsgemein<strong>de</strong>n<br />
• Aufgaben <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong>n in Rheinland-Pfalz sowie<br />
Aufgabenverteilung zwischen Verbands- und Ortsgemein<strong>de</strong><br />
• Finanzbeziehung innerhalb <strong>de</strong>r Verbandsgemein<strong>de</strong>n (z.B. Umlage<br />
für Ortsgemein<strong>de</strong>n) sowie Kommunalfinanzen im Allgemeinen<br />
• I<strong>de</strong>ntifikation mit <strong>de</strong>r Verbandsgemein<strong>de</strong> bspw. anhand<br />
bürgerschaftlichen Engagements und (politischen) Ehrenamts<br />
• Erläuterung <strong>de</strong>r Auswirkungen <strong>de</strong>r aktuellen Kommunal- und<br />
Verwaltungsreform in Rheinland-Pfalz auf die<br />
Verbandsgemein<strong>de</strong>n Kyllburg und Bitburg-Land, mit beson<strong>de</strong>rem<br />
Schwerpunkt auf die Fusion wie z. B. Grün<strong>de</strong>, Zielsetzung,<br />
Verlauf, Probleme etc.<br />
17.00 Uhr<br />
18.00 Uhr<br />
Termin mit <strong>de</strong>m Landrat <strong>de</strong>s Eifelkreises Bitburg-Prüm<br />
Themen:<br />
• Vorstellung <strong>de</strong>s Eifelkreises Bitburg-Prüm<br />
• Ggf. Umlagefinanzierung bei Fusionen<br />
• Aufgabenverteilung<br />
• Ausübung <strong>de</strong>r Kommunalaufsicht gegenüber Verbands- und<br />
Ortsgemein<strong>de</strong>n<br />
• Rolle <strong>de</strong>s Landkreises beim aktuellen Fusionsprozess<br />
<strong>19</strong>.00 Uhr Aben<strong>de</strong>ssen (Selbstzahler)
Anlage 9<br />
Landtag <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> Informationsreise nach Rheinland-Pfalz S. 2<br />
Enquete-Kommission 26.02.2013<br />
„Kommunal- und Lan<strong>de</strong>sverwaltung —<br />
bürgernah, effektiv und zukunftsfest—<br />
<strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> 2020"<br />
20.00 Uhr Gespräche mit ehrenamtlichen Ortsbürgermeistern <strong>de</strong>r Verbandsgemein<strong>de</strong><br />
Bitburg-Land<br />
Themen:<br />
• Kurze Vorstellung <strong>de</strong>r Ortsgemein<strong>de</strong>n<br />
• Haushalt und Finanzen<br />
• Aufgaben <strong>de</strong>r Ortsgemein<strong>de</strong>n 1 Rolle <strong>de</strong>s Ortsbürgermeisters<br />
• Einschätzung <strong>de</strong>r vorhan<strong>de</strong>nen Entscheidungsspielräume bzgl.<br />
Finanzen und Aufgabenwahrnehmung<br />
• Verhältnis zur Verbandsgemein<strong>de</strong> sowie Einflussmöglichkeiten<br />
auf Entscheidungen <strong>de</strong>r Verbandsgemein<strong>de</strong><br />
• Einschätzung <strong>de</strong>s Zugehörigkeitsgefühls <strong>de</strong>r Bürger gegenüber<br />
Orts- und Verbandsgemein<strong>de</strong><br />
• Bürgerschaftliches Engagement und (politisches) Ehrenamt in<br />
<strong>de</strong>n Ortsgemein<strong>de</strong>n<br />
• Standpunkt zur Fusion <strong>de</strong>r Verbandsgemein<strong>de</strong>n Bitburg-Land<br />
und Kyllburg<br />
ca. 22.00 Uhr<br />
gemeinsame Rückfahrt zum Hotel<br />
Dienstag, 30. April 2013<br />
Ab 06.30 Uhr<br />
Frühstück im Hotel<br />
08.30 Uhr Bustransfer nach Kyllburg<br />
9.00 Uhr Gespräche mit ehrenamtlichen Ortsbüroermeistern <strong>de</strong>r Verbandsgemein<strong>de</strong><br />
Kyllburg<br />
Themen:<br />
• Kurze Vorstellung <strong>de</strong>r Ortsgemein<strong>de</strong>n<br />
• Haushalt und Finanzen<br />
• Aufgaben <strong>de</strong>r Ortsgemein<strong>de</strong>n 1 Rolle <strong>de</strong>s Ortsbürgermeisters<br />
• Einschätzung <strong>de</strong>r vorhan<strong>de</strong>nen Entscheidungsspielräume bzgl.<br />
Finanzen und Aufgabenwahrnehmung<br />
• Verhältnis zur Verbandsgemein<strong>de</strong> sowie Einflussmöglichkeiten<br />
auf Entscheidungen <strong>de</strong>r Verbandsgemein<strong>de</strong><br />
• Einschätzung <strong>de</strong>s Zugehörigkeitsgefühls <strong>de</strong>r Bürger gegenüber<br />
Orts- und Verbandsgemein<strong>de</strong><br />
• Bürgerschaftliches Engagement und (politisches) Ehrenamt in<br />
<strong>de</strong>n Ortsgemein<strong>de</strong>n<br />
• Standpunkt zur Fusion <strong>de</strong>r Verbandsgemein<strong>de</strong>n Bitburg-Land<br />
und Kyllburg<br />
2
Anlage 9<br />
Landtag <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> Informationsreise nach Rheinland-Pfalz 5. 3<br />
Enquete-Kornmission 26.02.2013<br />
„Kommunal- und Lan<strong>de</strong>sverwaltung —<br />
bürgernah, effektiv und zukunftsfest —<br />
<strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> 2020"<br />
11.00 Uhr Weiterfahrt nach Mainz<br />
14.00 Uhr Termin in Mainz<br />
Gespräche mit <strong>de</strong>m Vorsitzen<strong>de</strong>n und <strong>de</strong>m Geschäftsführer <strong>de</strong>s Gemein<strong>de</strong>-<br />
15.30 und Städtebun<strong>de</strong>s Rheinland-Pfalz<br />
Themen:<br />
• Kurze Einführung zu (Verbands-)Gemein<strong>de</strong>n in Rheinland-Pfalz<br />
wie z. B. Anzahl, durchschnittliche Strukturdaten, politische<br />
Zuständigkeiten etc.<br />
• Kommunalfinanzen in Rheinland-Pfalz<br />
• Unterschie<strong>de</strong> Verbandsgemein<strong>de</strong>n und verbandsfreie Gemein<strong>de</strong>n<br />
bezogen auf Aufgabenwahrnehmung, Haushalt,<br />
bürgerschaftliches Engagement<br />
• Rahmenrechtliche Verän<strong>de</strong>rungen durch freiwillige<br />
Zusammenschlüsse von Gemein<strong>de</strong>n<br />
16.00 Uhr Gespräche mit Vertretern <strong>de</strong>s Ministeriums <strong>de</strong>s Innern, für Sport und<br />
Infrastruktur <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s Rheinland-Pfalz<br />
17.30 Uhr<br />
Themen<br />
• Erläuterung <strong>de</strong>r aktuellen Kommunal- und Verwaltungsreform wie<br />
z. B. Grün<strong>de</strong>, Inhalte und Zielsetzung, Verlauf, Probleme<br />
• Erläuterung zum Verbandsgemein<strong>de</strong>mo<strong>de</strong>ll, wie z. B. rechtlicher<br />
und politischer Rahmen, allgemeine Vor- und Nachteile<br />
• Erläuterungen zu kreisfreien Städten und Großen<br />
kreisangehörigen Städten in Rheinland-Pfalz bzgl. Anzahl,<br />
Aufgaben, Finanzen und, falls vorhan<strong>de</strong>n, Auswirkungen <strong>de</strong>r<br />
aktuellen Reform<br />
• Kommunalfinanzen und ggf. Erläuterungen zur Enquete-<br />
Kommission 16/1<br />
Anschließend<br />
18.00 Uhr Weiterfahrt mit ÖPNV zum Flughafen Frankfurt/Main<br />
18.30 Uhr Ankunft Bahnhof Flughafen Frankfurt/Main<br />
<strong>19</strong>.45 Uhr Rückflug ab Frankfurt/Main<br />
20.55 Uhr Ankunft Berlin-Tegel<br />
3
Anlage 40<br />
Landtag <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> Daten Einkreisung Eisenhüttenstadt S. 1<br />
Enquete-Kommission 28.02.2013<br />
„Kommunal- und Lan<strong>de</strong>sverwaltung —<br />
bürgernah, effektiv und zukunftsfest —<br />
<strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> 2020"<br />
Ergänzen<strong>de</strong> Daten Einkreisung Eisenhüttenstadt<br />
In <strong>de</strong>r 14. Sitzung <strong>de</strong>r EK 5/2 wur<strong>de</strong> eine Anhörung zur Einkreisung <strong>de</strong>r ehemals kreisfreien<br />
Stadt Eisenhüttenstadt durchgeführt. Angehört wur<strong>de</strong>n Herr Rainer Werner, ehemaliger Bürgermeister<br />
von Eisenhüttenstadt und Herr Michael Buhrke, Dezernent für Finanzen, Ordnung<br />
und Innenverwaltung <strong>de</strong>s Landkreises O<strong>de</strong>r-Spree. Im Rahmen <strong>de</strong>r Anhörung wur<strong>de</strong> die Bitte<br />
geäußert, die Entwicklung <strong>de</strong>r Stadt Eisenhüttenstadt seit <strong>de</strong>r Einkreisung durch verschie<strong>de</strong>ne<br />
Daten untersetzend darzustellen. (vgl. Protokoll <strong>de</strong>r 14. Sitzung <strong>de</strong>r EK 5/2, S. 54-56).<br />
Lei<strong>de</strong>r stan<strong>de</strong>n nicht sämtliche <strong>de</strong>r angefragten Daten zur Verfügung. Durch die Stadtverwaltung<br />
Eisenhüttenstadt und die Kreisverwaltung O<strong>de</strong>r-Spree konnten folgen<strong>de</strong> Daten geliefert<br />
wer<strong>de</strong>n:<br />
1. Höhe <strong>de</strong>r zu leisten<strong>de</strong>n Kreisumlage <strong>de</strong>r Stadt Eisenhüttenstadt<br />
2. Höhe <strong>de</strong>s Gewerbesteueraufkommens <strong>de</strong>r Stadt Eisenhüttenstadt<br />
3. Ergebnisse <strong>de</strong>r Jahresrechnung <strong>de</strong>r Stadt Eisenhüttenstadt<br />
4. Stellenentwicklung <strong>de</strong>r Stadt Eisenhüttenstadt<br />
5. Entwicklung <strong>de</strong>r Anzahl <strong>de</strong>r Bediensteten <strong>de</strong>s Landkreises O<strong>de</strong>r-Spree mit Dienstort<br />
Eisenhüttenstadt<br />
6. Bevölkerungsentwicklung <strong>de</strong>r Stadt Eisenhüttenstadt<br />
1. Kreisumlage von <strong>19</strong>94 bis 2012 Stadt Eisenhüttenstadt<br />
Jahr Gesamtsumme <strong>de</strong>r Kreisumlage<br />
(aufgeglie<strong>de</strong>rt nach <strong>de</strong>m<br />
Gesamtsumme <strong>de</strong>r Kreisumlage<br />
(nach <strong>de</strong>m Kassenwirksamkeitsprinzip)<br />
Verursachungsprinzip)<br />
<strong>19</strong>94 gre2<br />
- ,,, ..;_. 21eel-. ,._ K.4- e—<br />
i.ffl -. . 1=<br />
<strong>19</strong>95 14.918.797,48 € 3.067.751,28 €<br />
e,, . . -<br />
'rer, fr. . '<br />
— -.1, 6 „ r..ig,rrie. ..:,77-„<br />
„--e,s2 ,.,__.<br />
■ _E -. ' -^4 dno,.-42.... , ' *<br />
<strong>19</strong>97 10.496.042,66 €<br />
21.324.875,<strong>19</strong> €<br />
--<br />
.,_<br />
-.. 1 ''Y'L e---i- 1 liesem- "<br />
.e ,we - 2 . ,<br />
.. 2 -eie 1; _- ' J 45: ...4 — . « 4-. sa --,<br />
4-____ _ ,,.:: ... ■<br />
<strong>19</strong>99 10.943.662,27 € 10.943.662,27 €<br />
...:, .iy<br />
2000 ,/..---.- 2533153 .: - ~11 - '..telegie<br />
2001 11.291.874,41 € 11.291.874,41 €<br />
,2002 13:094.578 , 95.<br />
13.094.578,95<br />
2003 16.767.130,00 € 16.767.130,00 €<br />
geäkrig:<br />
' ,:-A?:',.?<br />
M eMee .,_ -<br />
22:872s2e<br />
-." ,-*---..r- ,--...4.4.,. ,,W<br />
-3-<br />
2005 25.617.596,89 €<br />
25.617.596,89 €<br />
es-!„ e ' ,..- . - . 0;5 ., ,-..:.,, ._ __ ... i fi* ,.,,,.„. .. , `.5 ''Y' -.• _,<br />
e.-,32-.<br />
,4_„<br />
-,, -.-Ä-, -_ ..3 , ■ -em ■-e..7*<br />
2007 12.298.676,40 € 12.298.676,40 €<br />
. r,.„, = 9 ,<br />
-.rer. '- - . • - 1 t4 1 397 . - --411..‘ 44'<br />
..e.", ' e<br />
2009<br />
14.988.996,90 € 14.988.996,90 €<br />
, .<br />
.<br />
uep . •it m.<br />
v*x<br />
7,.. ,r, r1- . 24.M.f.e...e - . • ,.— - '-' . .—. . ciee e-*J.,si i‘<br />
' -..,, --...1. ,;.u.. ,trew-e,e<br />
2011 13.007.682,45 € 13.007.682,45 €<br />
,,.<br />
ü- , Z44. 492.127,1 :6 € ; ''' 12. 9 1<br />
Quelle: Stadtverwaltung Eisenhüttenstadt<br />
"„....
Landtag <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong><br />
Enquete-Kommission<br />
„Kommunal- und Lan<strong>de</strong>sverwaltung -<br />
bürgernah, effektiv und zukunftsfest<br />
—<strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> 2020"<br />
Daten Einkreisung Eisenhüttenstadt<br />
Anlage AD<br />
S. 2<br />
28.02.2013<br />
2. Gewerbesteuer von <strong>19</strong>94 bis 2012 Stadt Eisenhüttenstadt<br />
Jahr Summe <strong>de</strong>r Gewerbesteuer<br />
. ,<br />
13 -31<br />
2.!--= 43 35 . r..<br />
<strong>19</strong>95 2.738.627,31 €<br />
`<strong>19</strong>96r X4°410 4$1;02-€ ...<br />
<strong>19</strong>97 4.354.163,09 €<br />
. 8 .730.145 27 -<br />
<strong>19</strong>99 3.596.129,76 €<br />
t2.000 6t'698:jr4, m71 411<br />
- _."4"A. ,/,-2,---- -IrawN<br />
2001 5.116.376,35 €<br />
Mt % 9 _ .....,,<br />
2003 5.483.283,10 €<br />
_<br />
420o4<br />
.e 1 15' r<br />
*.h16,— —4 s,,r,b7.—<br />
2005 14.932.334,00 €<br />
2006 13 845 187 82 ..--<br />
2007 21.762.803,74 €<br />
ry<br />
2009 12.247.220,52 €<br />
<strong>19</strong>,e4 4 3-A<strong>19</strong>2- =t<br />
2011 10.123.<strong>19</strong>0,67 C<br />
2012 8.8' lege ifiä1 .--<br />
_ . . i—.1,t1.-A-.---3<br />
Quelle: Stadtverwaltung Eisenhüttenstadt<br />
° te<br />
ei,. .....<br />
rN<br />
49J<br />
,...e.„.--<br />
3. Ergebnisse Jahresrechnung 2000 -2011 Stadt Eisenhüttenstadt<br />
HH-Jahr<br />
,<br />
Einnahmen<br />
VWH<br />
- . :en<br />
Einnahmen<br />
VMH<br />
Einnahmen<br />
gesamt:<br />
Ausgaben<br />
VWH<br />
Ausgaben<br />
VMH<br />
Ausgaben laufen<strong>de</strong>s Defizit<br />
gesamt:<br />
iieälääNgüle mgnwege<br />
ticli, e2):., lesugem e - -.1.ffl-n3d . . Iltete Seihrerie , 3i'ö gegeiet4 -9 ' '2:458;i14e0<br />
= Mge-egiefie Ne4etme- lmegineme-Invet,-- ,,,,,,..,--JAN<br />
2001 53.844.457 14.656.152 68.500.609 72.814.826 14.484.672 87.299.498 -18.798.889 €<br />
ig- - :Men: KÖZeir<strong>de</strong>ffeill es-lie-MI.2;1M ,z3<strong>19</strong>, 7.4691 ler edgem#80,_gegeto geleigirKetti<br />
- teneyeeifieteleeff liwffllee 2127,1"'` ,, euteee e -1.-= 14' j,-7,. ew4 'ffl -V. - 731e1e2,...7.,....1.-erae.,‘,3%<br />
2003 47.385.625 6.899.909 54.285.534 74.167.416 7.1<strong>19</strong>.769 81.287.185 -27.001.651 €<br />
- - ir'-'• '4597 -3 246 - 7248<br />
- 9 ,6 ;52'646 930 altigti ete:M1213-ii B1 eghie, 996 legg erg'tig ,<br />
„4 , : . • _ • • - - -<br />
te&,e,<br />
. tem4ree, ezece2ete<br />
2005 48.434.797 14.056.279 62.491.076 92.845.750 13.789.561 106.635.311 -44.144.235 €<br />
._ i-<strong>de</strong>til _,.. P . 445 . I :27:28_ 4:966:280 -r,.9651ta4.:03nri.. e5105ät _ Je27Arg6)<br />
,ifere-7-7. -<br />
” - Yelieleifi<br />
-..:---,-<br />
.miette<br />
2007 53.979.835 13.935.461 67.915.296 87.<strong>19</strong>2.899 12.994.660 100,187.559 -32.272.263 €<br />
.L hfl;: 57.112.039 - ,9.242;."6.p 66 355:692 83:066;214 805.20 '91'9612522' 71, ;sie wie<br />
2009 42.704.685 16.<strong>19</strong>7.942 58.902.627 76.921.910 16.730.821 93.652.731 -34.750.104 €<br />
2010 - 34:481.075 . 10:920:83 '401i.<strong>19</strong>0 :730j517 11 857<strong>19</strong>9 E 96:58721 i18 €1<br />
2011 - 47.350.661 102.131.728 _54,780,867 €<br />
Quelle: Stadtverwaltung Eisenhüttenstadt
Landtag <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong><br />
Enquete-Kommission<br />
„Kommunal- und Lan<strong>de</strong>sverwaltung -<br />
bürgernah, effektiv und zukunftsfest-<br />
<strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> 2020"<br />
Daten Einkreisung Eisenhüttenstadt<br />
Anlage 40<br />
S. 3<br />
28.02.2013<br />
4. Stellenentwicklung Stadt Eisenhüttenstadt<br />
Jahr Stellen Stellenverän<strong>de</strong>rung zum Vorjahr<br />
1 rg p,*- --. ._. eziezzleliee2- .,- 1<br />
.21e4,:iatAii-e.fee,...q.---e-,:m:<br />
<strong>19</strong>94 631,15 -136,55<br />
-.,<br />
..,_<br />
1<br />
<strong>19</strong>95 _. ..,<br />
' ----,---. lAiä. 4<br />
, .52; ,<br />
„,,<br />
,, 4 .‚,<br />
'''' .7 ' :,. i, :,58 50<br />
g<br />
<strong>19</strong>96 544,65 -28,00<br />
<strong>19</strong>97<br />
AM;oke<br />
-A.<br />
,:ü'y , ee.2y-.--•<br />
'<br />
_,<br />
-,-,. ..4-1....-<br />
'3' e. i;,e ' ,,<br />
<strong>19</strong>98 446,70 -11,05<br />
.. inerr.eii, - _ _71' , 4; . ,..e. ...--..e:e<br />
e<br />
2,-------,.., .f. .•Ä-e- ..,-,:--=,,..--..,_.4e,,....e. -: 1,-Mtfäim<br />
2000 -34,40<br />
tärie 39;2<br />
'<br />
' x3efe2<br />
.....e:<br />
A -<br />
. Agt äre. .‘ ,4133. 1 A<br />
_<br />
- *<br />
-4,, ,,rieteue,i2:6.<br />
iltre,..„ 'Ite<br />
2002 368,98 -12,27<br />
-„,„---- - ----- .g.44<br />
-,,,,,.,,,,,,,<br />
2003- ' r<br />
'-711.1<br />
--.4e--,-......,.1.l.r„<br />
A.<br />
7 , -' , - %9M P.atee<br />
2004 331,38 -28,35<br />
_,. --,-- ,_ .,.:,41-<br />
41.tg ',. - e:, ,-.<br />
2006 291,12<br />
-1,i12007<br />
.jek,-,e<br />
._.<br />
... 1,,tr e . ..e.<br />
3 36 _2 ,- ei<br />
JFeweg g ,<br />
'-'2024<br />
4-, 4ig:<br />
■41:<br />
-8,52<br />
,,_-. 4.-re.t.I<br />
' '7e:fel i. ,<br />
2008 360,56 -5,06<br />
_.,,., ._.<br />
, . =,,fm.. . t eit ej<br />
.,-,- -ii. ga-4 , - , A.„.,,,,2,., 41714emee<br />
, 1-,A, =.-. , A, ....,,<br />
2010 349,75 0,34<br />
,w --_ . '''=,,'.4 ''<br />
„.e: ei'4W:<br />
y<br />
,-!...-,- 1,-.4 -„,,w,'-img.., .„ :.,' 'hemuie..3, ."...<br />
M`igei ckez, _-, 4,7_ 27 - ,-<br />
-<br />
' '<br />
2012 343,88 -2,90<br />
In <strong>de</strong>n Jahren <strong>19</strong>93 bis 2012 reduzierte sich die Stellenzahl in <strong>de</strong>r Stadt Eisenhüttenstadt<br />
insgesamt um 423,82 Stellen. Die Verän<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>s Personalbestan<strong>de</strong>s begrün<strong>de</strong>n sich<br />
schwerpunktmäßig wie folgt:<br />
Ausglie<strong>de</strong>rung, Aufgabenübertragungen bzw. Einstellung von Aufgaben<br />
<strong>19</strong>94 Kreisneuglie<strong>de</strong>rung - Abgabe Aufgaben an <strong>de</strong>n Landkreis O<strong>de</strong>r-Spree (1<strong>19</strong>,0 VZK)<br />
<strong>19</strong>95 Abgabe <strong>de</strong>s Kin<strong>de</strong>rheims an einen Freien Träger (24,0 VZK)<br />
<strong>19</strong>96 Keine Ausglie<strong>de</strong>rungen<br />
<strong>19</strong>97 Alten- und Altenpflegeheim - Gründüng einer GmbH (62,85 VZK) sowie Abgabe<br />
Schullandheim (2,75 VZK)<br />
<strong>19</strong>98 Keine Ausglie<strong>de</strong>rungen<br />
<strong>19</strong>99 Abgabe Musikschule an <strong>de</strong>n Landkreis O<strong>de</strong>r-Spree (5,0 VZK)<br />
2000 Abgabe Jugendamt an Landkreis O<strong>de</strong>r-Spree (20,5 VZK) und Ausglie<strong>de</strong>rung<br />
Schwimmhalle - Gründung einer GmbH (Freizeit- und Erholungs GmbH (12,0 VZK)<br />
2001 Ausglie<strong>de</strong>rung an Eigenbetrieb Kin<strong>de</strong>rtagesstätten (1,0 VZK)<br />
2002 Keine Ausglie<strong>de</strong>rungen<br />
2003 Ausglie<strong>de</strong>rung Tiergehege und Inselhalle in die Freizeit- und Erholungs GmbH (5,0<br />
VZK) und Abgabe Aufgabe Deponiebewirtschaftung an <strong>de</strong>n Landkreis O<strong>de</strong>r-Spree (3,0 VZK)<br />
Quelle: Stadtverwaltung Eisenhüttenstadt
Landtag <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong><br />
Enquete-Kommission<br />
„Kommunal- und Lan<strong>de</strong>sverwaltung —<br />
bürgernah, effektiv und zukunftsfest—<br />
<strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> 2020"<br />
Daten Einkreisung Eisenhüttenstadt<br />
Anlage A0<br />
S. 4<br />
28.02.2013<br />
5, Entwicklung <strong>de</strong>r Anzahl <strong>de</strong>r Bediensteten <strong>de</strong>s Landkreises O<strong>de</strong>r-Spree, darunter mit Dienstort<br />
Eisenhüttenstadt<br />
Jahr<br />
Bedienstete (brutto im Haushalt geführtes Personal)<br />
-7,6<br />
113<br />
<strong>19</strong>97<br />
1.097<br />
2,1<br />
<strong>19</strong>99<br />
jgYjü<br />
993 -0,4<br />
76 -40,2<br />
:0%<br />
2001<br />
961<br />
.„ !<br />
70<br />
-2,8<br />
2003<br />
935<br />
-0,1<br />
61<br />
61<br />
leer<br />
jü<br />
-7,6<br />
11.e.-uSir?<br />
2005 978<br />
8,5<br />
121<br />
98,4<br />
6<br />
2007 1.065<br />
4,3<br />
0-8iTelg;tY,-Zi<br />
Zea<br />
2009<br />
ddd<br />
1.125 6,0<br />
132 3,1<br />
110<br />
ddd'<br />
gre<br />
-14,7<br />
31"<br />
2011<br />
1.186<br />
5,2<br />
124<br />
14,8<br />
Quelle: Kreisverwaltung O<strong>de</strong>r-Spree
Landtag <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong><br />
Daten Einkreisung Eisenhüttenstadt<br />
a 5<br />
Enquete-Kommission<br />
28.02.2013<br />
„Kommunal- und Lan<strong>de</strong>sverwaltung —<br />
bürgernah, effektiv und zukunftsfest<br />
2020" -<strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong><br />
6. Bevölkerungsentwicklung Stadt Eisenhüttenstadt <strong>19</strong>94 -2011<br />
<strong>19</strong>94 <strong>19</strong>95 <strong>19</strong>96 <strong>19</strong>97 <strong>19</strong>98 <strong>19</strong>99 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006<br />
,.1',!"4"Pieringehlielu? ._ li:' . _Mi ,,,,,._ . - A teee: ;L„ „ ,,,W; ''A. ...; ,, 1 m . xe, — .« .:lrisit',., 2r i r ' e 1 ' –2- , -4P.88ragmei<br />
15- unter 45 Jahre 21544 21707 21563 21167 20843 <strong>19</strong>597 18661 17793 16760 15637 14765 13918 13018<br />
;4e.f4.4e:Kgetehtegfiet_ ''- Lem Agg ,.. Weiß, - ,., ...mem Immer lit — Ken . --_ 4e4 lom KI' t teit -„,,:- ete: - .,,i.,..,3;<br />
65- unter 80 Jahre 4086 4324 4634 4883 5130 5400 5649 5876 6132 6364 6668 6845 70<strong>19</strong><br />
:: .869,41ifer,'rie:eitef - 91.i,g,' . gee ,., ...L.„4. .,_-: ,Ige.„.; „il.g. e . ` ADN NUL ... ' - ' - , e„ ':12.g ., , eg,.'<br />
Summe 47770 47376 46771 45697 44773 42884 41493 40180 38628 37009 35885 34818 33914<br />
,<br />
, .<br />
2007 2008 2009 2010 2011<br />
.44,„,e0".,4<br />
2807 - ' 1422 41.,,,Leh, . ., ereei<strong>de</strong><br />
'"tiii-"W‚6'1E1»'-j'riä3U2Lig<br />
1385 2734 ..e.e. ''' 9inerbge -•{16.ȫ<strong>de</strong>'L'itiebe-941,-' ' 6113.2e'Ll 11.,s,„,› - .. A......'' ". tele% .61 ,Itie .c , ..#28,991<br />
1397 ''''''<br />
1337 -''' ' ""--'''''''''44 2770 -.' 1423 >''''' '4''' 13474'<br />
2782 , , ..,,,. 1457 ' 1325 „„4 2695 e 1395 9, , ..ti<br />
,rteee4,<br />
ie.e. 11ztl,2 ■9g<br />
6- ........:,--.,.. -Jahre - '<br />
t., ,<br />
2,,7,,,.. 1300 t36„,<br />
.1'11:44:111 P'''lig441k1ifitego-A i »wälze* iligel WOAN .gii=4.5„/„Lek . 94 - • .,.. ,. mege reed„.. -,J4 ,<br />
45- unter 465 Jahre 12961 477 . 'f'4828 ' -';i'45g8 1.29 4;'2 '<strong>19</strong>56f '2iL4'7'42 4'"79.-03: '4 9565 '' ' 47795 , 4770 9678 4884 47o904,,, .., 958:;: ,; 97::1,,,,, v,436852._<br />
3 .--7,d ' <strong>19</strong>5614' -.''''fiellgiii w-2., ,Agi fr' raa 1 ' gegell ilTitOW rig,P,112 emidiL d,..A. - ' - ht.i.,L1 %AUL ‘,.....9ii .. .. ... . Le<br />
' 67 60 Jahre Lin'17'?"hre. und— dlter- 1439 'Uli' ü 426 QP Aft'" 1013 ? 1523 ''''''' 3! -' 467 '-' 1056 1637 515 1122 1746 571 1175 1870 642 1228<br />
..<br />
Summe ;7,1130g<br />
i;<br />
.,,eg-e9ri. 1 :16635 .,4--er 4.56itblei4 " -..14e4 -ö2 '" ' "ble, ffilitime<br />
iii . 123, ,,.. ift , eV. . s 0390i-4 '3.<br />
.9:ead Mb<br />
- "' - rt<br />
Quelle: Stadtverwaltung Eisenhüttenstadt<br />
.ig-, .6 ,<br />
moo.t.<br />
-4r)<br />
. I<br />
oß,
Landtag <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong><br />
Enquete-Kommission<br />
<strong>19</strong>, Sitzung<br />
P-EK2 5/<strong>19</strong><br />
Anlage 11<br />
15. März 2013<br />
Stenogr. Dienst/du/Ie<br />
Tischvorlage<br />
„Übersicht zu kreisfreien Städten und Städten mit Son<strong>de</strong>rstatus in<br />
Deutschland"<br />
Kommissionssekretariat<br />
vom 15.03.2013<br />
(zu TOP 9)
EK 5/2 Obersicht kreisfreie Städte in Deutschland - März 2013<br />
Anzahl Kleinste Größte Durchschnitt<br />
Kreisfreie Städte<br />
Kriterium für Status<br />
Ba<strong>de</strong>n-Württemberg 9<br />
5 4.461 EW<br />
(Ba<strong>de</strong>n-Ba<strong>de</strong>n)<br />
613.392 EW<br />
(Stuttgart)<br />
225.298 EW § 3 BawLiGO; In Ba<strong>de</strong>n-Württemberg ist ein Stadtkreis eine Stadt, die keinem Landkreis angehört.<br />
Bayern 25<br />
39.112 EW<br />
(Schwahach)<br />
13 78.176 EW<br />
(München)<br />
146.3213 EW<br />
Mehr als 50.000 EW mit Zustimmung <strong>de</strong>s Landtags;<br />
Art. 5 BayGO<br />
<strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> 4<br />
60.002 EW<br />
(Frankfurt/O<strong>de</strong>r)<br />
158.902 EW<br />
(Potsdam)<br />
98.141 EW § 1 Abs. 1 und 2 Bbg(Weri<br />
Hessen 5<br />
122.705 EW<br />
(Offenbach/Main)<br />
691.518 EW<br />
(Frankfurt/Main)<br />
287.744 EW<br />
Auflistung in § 2 Abs. 2, 3 und 4 ins Gesetz über die Regierungspräsidien und Regierungsbezirke<br />
<strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s Hessen und zur Än<strong>de</strong>rung an<strong>de</strong>rer Rechtsvorschriften<br />
Mecklenburg-Vorpommern 2<br />
95.300 EW<br />
(Schwerin)<br />
204.260 EW<br />
(Rostock)<br />
<strong>19</strong>9.750 EW<br />
§ 7 Abs. 3 KV IVI-V 'Kreisfreie Städte sind die Hansestadt Rostock und die Lan<strong>de</strong>shauptstadt Schwerin. Die<br />
kreisfreien Städte erfüllen neben ihren Aufgaben als amtsfreie<br />
Gemein<strong>de</strong>n in ihrem Gebiet alle Aufgaben, die <strong>de</strong>n Landkreisen obliegen.<br />
Nie<strong>de</strong>rsachsen. 8 51.528 EW (Em<strong>de</strong>n) 250.556 EW (Braunschweig) 126.180 EW Auflistung in § 14 Abs. 6 NKornVG<br />
Nordrhein-Westfalen" 22<br />
109.596 EW<br />
(Remscheid)<br />
1.017.155 EW<br />
(Köln)<br />
323.959 EW k.A.<br />
Rheinland-Rieh 12 33.807 EW (Zweibrücken) 200.957 EW (Mainz) 85.589 EW Städte, die nach bisherigem Recht keinem Landkreis angehören (§ 7 Abs, 1 GemO Rip)<br />
Saarland" - - - .<br />
Sachsen 3 243.173 EW (Chemnitz) 531.809 EW (Leipzig) 434321 EW .<br />
Sachsen-Anhalt 3<br />
85.838 EW (Dessau-<br />
Roßlau)<br />
233.705 EW (Halle) 183369 EW Auflistung <strong>de</strong>r drei kreisfreien Städte sowie zusätzlich bei 90.000 EW auf Antrag durch Gesetz (§ 10 Abs. 2 GO LSA)<br />
Schlemig-Holstein 4 76.939 EW (Neumünster) 242.041 EW (Kiel) 154.729 EW .<br />
Thüringen 6 38.2<strong>19</strong> EIN (Suhl) 206.359 EW (Erfurt) 92.539 EW<br />
§ 6 Abs. 2 Th8rK0:" Eine kreisangehörige Gemein<strong>de</strong> kann auf ihren Antrag durch Gesetz nach Anhörung <strong>de</strong>s<br />
Landkreises zur kreisfreien Stadt erklärt wer<strong>de</strong>n, wenn die geschichtliche und wirtschaftliche Be<strong>de</strong>utung sowie die<br />
Verweitungs- und Finanzkraft <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong> dies rechtfertigt und dadurch eine bessere Wahrnehmung <strong>de</strong>r<br />
Aufgaben <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong> im Interesse <strong>de</strong>r Einwohnerermöglicht wird; die Belange <strong>de</strong>s Landkreises und <strong>de</strong>r im<br />
Landkreis verbleiben<strong>de</strong>n Gemein<strong>de</strong>n sind hierbei zu berücksichtigen.j...)"<br />
• Dle Lan<strong>de</strong>shauptstadt Hannover hat elnen Son<strong>de</strong>rstatus als angehörige Gemein<strong>de</strong> dar Region Hannover mit <strong>de</strong>r Rechtsstellung einer kreisfreien Stadt (soweit durch Rechsarschrift nick a n<strong>de</strong>rs bestimme Die Stadt Güttingen gehört <strong>de</strong>re Landkreis Göttingen an.<br />
Für die Stadt gelten die Vorschriften für kreisfreie Städte, soweit durch Rechisvorschrift nicht an<strong>de</strong>rs bestimmt. (5 1S und 16 KKornVG)<br />
• • Die Stadt Aachen hat als Teil <strong>de</strong>r Stä dte reglon Aachen teils Hechte einer kreisfreien Stadt. Aus <strong>de</strong>m ehemaligen Kreis Aachen und <strong>de</strong>r Stadt Aachen wur<strong>de</strong> als neuer Rom rnena Werband bman<strong>de</strong>rer Art die Gebietskörperschaft Städteregion Aachen gebil<strong>de</strong>t.<br />
••• Die Lan<strong>de</strong>shauptstadt Saarbrücken hat einen Son<strong>de</strong>rstatus. Sie erfüllt neben ihren Aufga hen als Gemein<strong>de</strong> in ihrem Gebiet die <strong>de</strong>n Landkreisen übertragenen staatlichen Aufgeben, soweitse nicht durch Gesetz o<strong>de</strong>rRe chtsvernrdnung <strong>de</strong>m Stadtverband<br />
Saarbrücken übertragen sind.<br />
Quelle Einwohnerfahlen: Statistisches Bun<strong>de</strong>samt, Stand: 31.12.2011<br />
Seite 'von 1
EK 5/2 Ubersicht krsIsangehörge Städte reit Son<strong>de</strong>rstatus In Deutschlond - Stand März 2013<br />
Anzahl Kleinste Größte Durchschnitt<br />
Kriterium für Status<br />
Kreisangehörige Städte<br />
mit Son<strong>de</strong>rstatus<br />
Spezifische Bezeichnung<br />
Aufgaben<br />
Kriterium Amtsbezeichnung OB<br />
Ba<strong>de</strong>n-Württemberg 92<br />
<strong>19</strong>.436 EW<br />
(eiengen an <strong>de</strong>r<br />
Brenn)<br />
112.735 EW<br />
(Reutlingen)<br />
".5" 5W<br />
Min<strong>de</strong>stens 20.000 Einwohnen<br />
63 BawüGO<br />
Groge Kreisstadt; § 3 BawüGO<br />
Negativkataiog in 0<strong>19</strong> VwG BW; Weitere sonstige Zuständigkeiten in einzelnen Gesetzen und<br />
Verordnungen geregelt.<br />
Bürgermeister In Stadtkreisen<br />
(kreisfreie Stadt) und Großen<br />
Kreisstädten (0 42 Abs. 4 BawüGO)<br />
Art. 9 Abs. 2 BayGO: "Die Große Kreisstadt erfüllt im übertragenen Wirkungskreis Aufgaben, die sonst<br />
vom Landratsamt als <strong>de</strong>r unteren staatlichen Verwaltungsbehör<strong>de</strong> wahrzunehmen sind in <strong>de</strong>m Umfang,<br />
<strong>de</strong>r durch Rechtsverordnung <strong>de</strong>r Staatsregierung allgemein bestimmt wird; sie ist insoweit<br />
Kreisverwaltungsbehör<strong>de</strong>. In <strong>de</strong>r Rechtsverordnung nach Art. 5 a Abs, 1 (Einglie<strong>de</strong>rung kreisfreier<br />
29<br />
10.930 BW<br />
(Rothenburg ob<br />
<strong>de</strong>rlbuber)<br />
54.314 EW<br />
(Neu-Ulm)<br />
25.633 EW<br />
Mehr als 30.000 Einwohner; e Sa. Abs. 4 BayGO;<br />
Große Kreisstadt;<br />
Art. Sä BayGO<br />
Gemein<strong>de</strong>n) o<strong>de</strong>r in einer Rechtsverordnung <strong>de</strong>s Staatsministeriums <strong>de</strong>s Innern können ihr weitere<br />
Aufgaben <strong>de</strong>r unteren staatlichen Verwaltungsbehör<strong>de</strong> und auf Antrag mit Zustimmung <strong>de</strong>s Kreistags<br />
auch einzelne Aufgaben <strong>de</strong>s übertragenen Wirkungskreises <strong>de</strong>r Landkreise übertragen wer<strong>de</strong>n."<br />
§ 1 Abs. 1 GrKrt.I. Die Großen Kreisstädte erfüllen im übertragenen Wirkungskreis folgen<strong>de</strong> Aufgaben, die<br />
sonst vorn Landratsamt als <strong>de</strong>r unteren staatlichen Verwaltungsbehör<strong>de</strong> wahrzunehmen sind: 1.<br />
Aufgaben <strong>de</strong>r unteren Bauaufsichtsbehör<strong>de</strong> [...I 2. Aufgaben <strong>de</strong>r Kreisverwaltungsbehör<strong>de</strong> [...], 3.<br />
Aufgaben <strong>de</strong>r unteren Straßenverkehrsbehör<strong>de</strong> (...).<br />
Bürgermeister in Stadtkreisen<br />
Bayern<br />
(kreisfreie Stadt) und Großen<br />
Kreisstädten (§ 34 Abs. 1 BayGO)<br />
Durch Rechtsverordnung : (Zuständigkeitsverordnung im Bauwesen, 0.631. 5.537, BayRS 2130-3-1)<br />
bestimmte Aufgaben <strong>de</strong>r unteren Bauaufsichtsbehör<strong>de</strong> (Baupolizeibehör<strong>de</strong>) namens <strong>de</strong>s Staates als<br />
Zwar ist in <strong>de</strong>r BayGO <strong>de</strong>r Status einer "leistungsfähigen kreisangehörigen<br />
eigene Zuständigkeit (übenragener Wirkungskreis); Aufgaben <strong>de</strong>r unteren Wasserbehör<strong>de</strong> (90.03 Alse.I<br />
13<br />
6_908 EW<br />
(Waldsassen)<br />
213..950 EW<br />
(Friedberg)<br />
18.481 7W<br />
Gemein<strong>de</strong>" nicht aufgeführt, jedoch wer<strong>de</strong>n bestimmten "leistungsfähigen"<br />
Gemein<strong>de</strong>n durch Rechtsverordnung Aufgaben <strong>de</strong>r unteren<br />
Bauaufsichtsbehör<strong>de</strong>n und unteren Wasserbehör<strong>de</strong>n übertragen (s.<br />
tel<br />
Gemein<strong>de</strong><br />
kreisangehörige<br />
San 3 BayWG). Bei <strong>de</strong>r Übertragung <strong>de</strong>r Zuständigkeit auf die Gemein<strong>de</strong> wer<strong>de</strong>n Gemein<strong>de</strong>n, welchen<br />
die Aufgaben <strong>de</strong>r unteren Bauaufsichtsbehör<strong>de</strong> nur für Vorhaben geringer Schwierigkeit übertragen<br />
wor<strong>de</strong>n sind, auch die wasserbehördlichen Zuständigkeiten nur insoweit zugewiesen; im Übrigen ist das<br />
Aufgaben).<br />
Landratsamt als Kreisverwaltungsbehor<strong>de</strong> die Wasserbehör<strong>de</strong> (Art.63 Ahe.J. Satz 2 BayWG). Ist die<br />
Gemein<strong>de</strong> für alle Vorhaben die untere Bauaufsichtsbehör<strong>de</strong>, so sind ihre Aufgaben auf <strong>de</strong>m Gebiet <strong>de</strong>r<br />
Bauaufsicht und <strong>de</strong>s Wasserrechts mit <strong>de</strong>n Großen Kreisstädten in Bayern vergleichbar.<br />
§ 1 Abs. 4 BlogKVert (4) Großen kreisangehörigen Städten können auf ihren Antrag Aufgaben, die <strong>de</strong>r<br />
In <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> erhalten gern. § 1 Abs. 3 Satz 1 Kommunalverfassung <strong>de</strong>s<br />
Landkreis als Pflichtaufgaben zur Erfüllung nach Weisung o<strong>de</strong>r Auftragsangelegenheiten wahrnimmt,<br />
Lan<strong>de</strong>s <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> vorn 18. Dezember 2007 kreisangehörige Gemein<strong>de</strong>n<br />
übertragen wer<strong>de</strong>n, wenn sie die gebotene Verwaltungs- und Finanzkraft aufweisen, dadurch eine<br />
mit mehr als 35.000 Einwohnern <strong>de</strong>n Status durch Rechtwerordnung <strong>de</strong>s<br />
bessere Wahrnehmung <strong>de</strong>r Aufgaben im Interesse <strong>de</strong>r Einwohner ermöglicht wird und wenn die<br />
<strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong><br />
5<br />
30.393 EW<br />
Eisenhüttenstadt)<br />
41.966 EW,<br />
(Oranienburg)<br />
37.367 EW<br />
Ministers <strong>de</strong>s Innern. Maßgeben<strong>de</strong> Einwohnerzahl ist die letzte von, Arne für<br />
Statistik Bedin-<strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> veröffentlichte fortgeschriebene<br />
Große kreisangehörige Stadt<br />
§1 Abs. 3 BbsKVerf<br />
wirtschaftliche und effektive Wahrnehmung <strong>de</strong>r Aufgaben im gesamten Kreisgebiet gewährleistet bleibt.<br />
Sie erfüllen diese Aufgaben als Pflichtaufgaben zur Erfüllung nach Weisung o<strong>de</strong>r<br />
Bürgermeister in kreisfreien Städten<br />
/053 Abs. 5 Bienteil<br />
Bevölkerungszahl per 30. Juni und 31. Dezember eines je<strong>de</strong>n Jahres (§1 Abs.<br />
Auftragsangelegenheiten. Die Entscheidung über die zu übertragen<strong>de</strong>n Aufgeben und <strong>de</strong>n Wi<strong>de</strong>rruf <strong>de</strong>r<br />
3 Satz 2 Kommenah'erfassung <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong>). Die Verleihung <strong>de</strong>r<br />
Übertragung kann die Lan<strong>de</strong>sregierung durch Rechtsverordnung nach Anhörung <strong>de</strong>r zuständigen<br />
Bezeichnung kann unter bestimmten Umstän<strong>de</strong>n wi<strong>de</strong>rrufen wer<strong>de</strong>n.<br />
Ausschüsse <strong>de</strong>s Landtages treffen, soweit nicht gesetzliche Regelungen die Aufgabenübertragung<br />
versehen.<br />
In Gemein<strong>de</strong>n mit mehr als 50.000<br />
EW. Amtsbezeichnung gilt bei<br />
Bevölkerungsrückgang weiter, solange<br />
Hessen 7<br />
91521 EW<br />
(WeUlar)<br />
89.688 EW<br />
(Hanau)<br />
68.39E EW Mehr eis 50.200 Einwohner § 4a HGO Kreisangehörige Stadt<br />
94a HGO "Kreisangehörige Gemein<strong>de</strong>n mir mehr als 50 000 Einwohnern erfüllen neben <strong>de</strong>n Aufgaben<br />
nach 62 zusätzlich die ihnen durch Gesetz o<strong>de</strong>r Rechtsverordnung übertragenen Aufgaben."<br />
45.000 EW nicht unterschritten<br />
wer<strong>de</strong>n. Bei weniger EW gilt die<br />
Amtsbezeichnung nur noch für die<br />
Dauer <strong>de</strong>r Amtszeit weiter (9 45 Abs.<br />
1 HGO)<br />
Sefte1 von
EK 5/2 übersieht kreisengehörige Städte mit Son<strong>de</strong>rstatus in Deutschland Stend Mir..2013<br />
Anzahl Kleinste Größte Durchschnitt<br />
Kriterium für Status<br />
Kreisangehörige Städte<br />
mit Son<strong>de</strong>rstatus<br />
Spezifische Bezeichnung<br />
Aufgaben<br />
Kriterium Amtsbereichnung Os<br />
§ 7 Abs. 2 KV M-V"]...] Diegroßen kreisangehörigen Städte erfüllen neben ihren Aufgaben als amtsfreie<br />
Hauptamtliche<br />
Bürgermeister in<br />
kreisfreien Städten und großen<br />
Mecklenburg-Vorpommern 4<br />
44.257 EVY<br />
(Wlernar)<br />
64.885 EW<br />
(Neubran<strong>de</strong>nbur<br />
g)<br />
55.463 ON Auflistung in 5 7 Abs. 2 KV M-5 Große kreisangehörige Stadt<br />
Gemein<strong>de</strong>n in ihrem Gebiet die Aufgaben, die ihnen durch o<strong>de</strong>r aufgrund eines Gesetzes zugewiesen<br />
wer<strong>de</strong>n. Eine große kreisangehörige Stadt kann, sofern sie <strong>de</strong>m zustimmt, durch Rechtsverordnung <strong>de</strong>s<br />
Innenministeriums von einzelnen o<strong>de</strong>rollen Aufgaben, die ihr kraft dieses Status übertragen wur<strong>de</strong>n,<br />
befreit wer<strong>de</strong>n.[...]"<br />
kreisangehörigen Städten, soweit die<br />
Hauptsatzung nicht die Bezeichnung<br />
Bürgermeister versieht (§ 38 Abs. 1 KV<br />
M-V)<br />
57<br />
<strong>19</strong>.939 EW<br />
(Holz min<strong>de</strong>r)<br />
62.652 EW<br />
(Garbsen)<br />
32.979 EW<br />
Selbetändige Gemein<strong>de</strong>n: 20.00Cial6 Antrag / 30.000 ohne Antrag (514 Abs.<br />
3 NKernVG)<br />
Selbständige Gemein<strong>de</strong><br />
§ 17 NKomVG: "Die selbständigen Gemein<strong>de</strong>n und die großen selbständigen Städte erfüllen in ihrem<br />
Gebiet neben ihren Aufgaben als kreisangehörige Gemein<strong>de</strong>n a lie Aufgaben <strong>de</strong>s übertragenen<br />
Wirkungskreises <strong>de</strong>r Landkreise, soweit Rechtsvorschriften dies nicht ausdrücklich ausschließen. Die<br />
Hauptverwaltungsbeamte in großen<br />
Nie<strong>de</strong>rsachsen•<br />
Lan<strong>de</strong>sregierung kann durch Verordnung Aufgaben bestimmen, die abweichend von Sau 1 durch die<br />
selbständigen Städten und kreisfreien<br />
Landkreise wahrgenommen wer<strong>de</strong>n. Voraussetzung dafür Ist, dass die Erfüllung <strong>de</strong>r Aufgaben für die<br />
Städten (67 Abs. 2 NKorrVG)<br />
7<br />
40.704 EM(<br />
iGoslar)<br />
102.584 EIN<br />
(Hil<strong>de</strong>sheim)<br />
63806 gw Große selbständige Städte: Auflistung in § 14 Abs. 5 NKornVG Grolle selbständfge Stadt<br />
selbständigen Gemein<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r die großen selbständigen Städte einen unverhältnismäßigen<br />
Verwaltungsaufwand mit sich bringen wür<strong>de</strong> o<strong>de</strong>r ausan<strong>de</strong>ren Grün<strong>de</strong>n unzweckmäßigerscheint"<br />
35<br />
60.625 EW<br />
(Wesel)<br />
152.010 EW<br />
(Neuss]<br />
83.825 EIN<br />
50.000 kW lin drei aufeinan<strong>de</strong>rfolgen<strong>de</strong>n fahren) auf Antrag o<strong>de</strong>r 50.0000W<br />
(In drei aufeinan<strong>de</strong>ridgen<strong>de</strong>n .1 ehren) von Amts wegen (14 Abs. 3 GO-NRW)<br />
Große kreisangehörige Stadt<br />
§4 Abs. 1 GO-NRW:. "Mittlen re kreisangehörigen Städten (Absatz 2] und Großen kreisargehbrigen<br />
Städten (Absatz 3) können neben <strong>de</strong>n Aufgaben nach <strong>de</strong>n §§ 2 und 3 zusätzliche Aufgaben durch Gesetz<br />
Nordrhein.Vbestfaken••<br />
124<br />
17.995 EW<br />
(Altere]<br />
59.248 EW<br />
(Langenfeld<br />
(Rheinland)]<br />
36.201 EW<br />
7.0.002 (ändre EW (in drei aufeinan<strong>de</strong>rfolgen<strong>de</strong>nlehren} auf Antrag o<strong>de</strong>r 25.000 EW<br />
drei aufeinan<strong>de</strong>rfolgen<strong>de</strong>n Jahren] von Amts wegen (54 Abs. 2 50-NRW)<br />
•<br />
Mittlere kreisangehörige Stadt<br />
o<strong>de</strong>r Rechtsverordnung übertragen wer<strong>de</strong>n."<br />
Abs. 0: "Eine Gemein<strong>de</strong> kann gemäß §§ 23 ff. <strong>de</strong>s GeSettes über kommunale Gemeinschaftsarbeit [...] als<br />
Mittlere o<strong>de</strong>r Große kreisangehörige Stadt mit <strong>de</strong>m Kreis vereinbaren, dass eine o<strong>de</strong>r mehrere ihr nach<br />
Abseu 1 übertragene Aufgaben vorn Kreis übernommen wer<strong>de</strong>n.'<br />
Bürgermeister in kreisfreien Städten<br />
te 40 Abs. 2 GO-NRIM.<br />
Rheinland-Pfalz<br />
El<br />
17.795 EW<br />
(Lahnstein]<br />
64.184 EW<br />
(Neuwied}<br />
31.607 EIN<br />
25.000 EW durch Gesetz o<strong>de</strong>r auf Antrag per Rechtsverordnung (66 Abs. 1<br />
GemO Rip)<br />
Große kreisangehörige Stadt<br />
§ 6 Abs. 2 GemO Riß"Diegroßen kreisangehörigen Städte nehmen als Auftragsangelegenheiten (...]<br />
diejenigen Auftragsangelegenheiten <strong>de</strong>r Landkreise wahr, die ihnen nach gelten<strong>de</strong>m Recht übertragen<br />
sind."<br />
Bürgermeister in kreisfreien und<br />
großen kreisangehörigen Städten (g<br />
28 Abs. 2 GemO Rip)<br />
Saarfand•• • 2<br />
37.104 EW (St.<br />
Ingbert)<br />
39.538 VN<br />
(Vülklingen)<br />
313.3210W<br />
30.000 EW und nicht Sitz <strong>de</strong>r Landkreisverwaltung o<strong>de</strong>r<br />
Ste<strong>de</strong>verbandsverwaJtung auf Antrag per Rechtsverordnung (§4 Abs. 3 K550<br />
SL)<br />
Mittelstadt<br />
§ 7 KSVGSL: "Die Mittelstädte erfüllen neben ihren Aufgaben ab Gemein<strong>de</strong>n in ihrem Gebiet auch <strong>de</strong>n<br />
Landkreisen übertragene staatliche Aufgaben nach Maßgabe einer Rechtsverordnung<br />
[Mittelstadtverordnung] <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>sregierung."<br />
§ 1 SächsGrKrZeNce "Den Großen Kreisstädten wer<strong>de</strong>n folgen<strong>de</strong> Aufgaben <strong>de</strong>r Landkreise und <strong>de</strong>r<br />
Kreisfreien Städte ühertragen:l.die Ausführung <strong>de</strong>r §§ 33a [Sehausteilung von Personen] und 331<br />
Sachsen 50<br />
6,321 EW<br />
( Roehle)<br />
93.1213 EW<br />
(Zwickau)<br />
21864 EW<br />
17.5001W auf Antrag per Rechteverordnung "wenn sie Gewähr für die<br />
ordnungsgemäße Erfüllung <strong>de</strong>r damit verbun<strong>de</strong>nen Aufgaben bieten" (§3<br />
Abs. 2 SächsGern0) sowie ehemals kreisfreie Städte und Kreisstädte (59<br />
SächsKrGebNG 2008)<br />
Große Kreisstadt<br />
]Spielha l len] <strong>de</strong>r Gewerbeordnung sowie <strong>de</strong>s § 15 Abs. 2 [Empfangsbescheinigung, Betrieb ohne<br />
Zulassung] <strong>de</strong>r Gewerbeordnung, soweit sich diese Vorschrift auf Gewerbebetriebe bezieht, die <strong>de</strong>n<br />
Vorschriften <strong>de</strong>r §§ 33e und 33i <strong>de</strong>r Gewerbeordnung unterliegen [....12.die Aufgaben zum Volltus <strong>de</strong>r<br />
Straßenverkehrsordnung (StVO) nach § 1 Nr. 2 Halbsatz I und § 3 <strong>de</strong>s Gesetzes zur Bestimmung <strong>de</strong>r<br />
Bürgermeister in kreisfreien Städten<br />
und großen Kreisstädten (§51 Abs. 4<br />
J<br />
SächsGemOl<br />
Zuständigkeit <strong>de</strong>r unteren Verwaltungsbehör<strong>de</strong>n auf <strong>de</strong>m Gebiet <strong>de</strong>s Stlagenverkehrswesens im Freistaat<br />
Sachsen (...r<br />
Sachsen-Anhalt - - - - - -<br />
Seite 2 ran 3
EN 5/2 Obersicht krelsengehörlge Städte mit Son<strong>de</strong>rstatue in Deutschland -Stond März 2013<br />
Anzahl Kleinste Größte Durchschnitt<br />
Kriterium für Status<br />
Kreisangehörige Städte<br />
mit Son<strong>de</strong>rstatus<br />
Spezifische Bezeichnung<br />
Aufgaben<br />
Kitterharn Amtsbezeichnung OB<br />
§ 60a Abs. 2 GO SH: 'Die Große kreisangehörige Stadt hat gegenüber <strong>de</strong>m Kreis einen Anspruch auf<br />
Übertragung folgen<strong>de</strong>r Aufgaben <strong>de</strong>r unteren Bahrschuhbehör<strong>de</strong>: 1. Mitwirkung als Träger ciffentlicher<br />
Belange bei <strong>de</strong>r Aufstellung von Landschaftsprogrammen, 2. im bau rechtlichen Innenbereich die<br />
Ausweisung von Landschaftsschutzgebieten, Natur<strong>de</strong>nkmalen und geschützten Landschaftsbestandteilen<br />
§61 Abs. 2 GO SH: "In kreisfreien und<br />
in Großen kreisangehörigen Städten<br />
.....<br />
die Hauptsatzung<br />
r4<br />
Schleswig-Holstein 1<br />
73.436 EW<br />
Mir<strong>de</strong>rste<strong>de</strong><br />
72.936 EIN<br />
Mor<strong>de</strong>rste<strong>de</strong><br />
72.436 EW 60,000 EW .i§ 60e Abs. 1 GO SH) Große kreisangehörige Stadt<br />
und <strong>de</strong>ren einstweilige Sicherstellung, 3. im baurechtlichen Innenbereich die Genehmigung von nicht<br />
unter <strong>de</strong>n Vorhabenbegriff <strong>de</strong>s § 29 BauGB fallen<strong>de</strong>n Eingriffen in Natur und Landschaft einschließlich<br />
entsprechen<strong>de</strong>r Aufschüttungen und Abgrabungen sowie die Festlegung <strong>de</strong>rjeweiligen Kompensation<br />
nach Maßgabe <strong>de</strong>s § 15 <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>snaturschutzgesecree...1, 4. Einzelanordnungen cum Schutz<br />
bestimmter Landschaftsbestandteile,<br />
5. Anethennung von Naturerlebnisräumen, soweit die Zustimmung <strong>de</strong>r obersten Naturschutzbehör<strong>de</strong><br />
vorliegt. ,...r<br />
Amtsbezeichnung<br />
"Oberbürgermeisterin" für die<br />
Bürgermeisterin o<strong>de</strong>r<br />
"Oberbürgermeister" für <strong>de</strong>n<br />
Bürgermeister vorsehen."<br />
§ 6 Abs. 3 ThürgO: "Kreisangehörige Gemein<strong>de</strong>n können auf ihren Antrag<br />
Aufgaben, die <strong>de</strong>r Landkreis im übertragenen Wirkungskreis wahrnimmt,<br />
Thüringen 5<br />
26.405 EW<br />
M nsenate<br />
45.569 EW<br />
(Gotha)<br />
37.169 EW<br />
übertragen wer<strong>de</strong>n, wenn sie die gebotene Venvaltungs- und Fina nzkraft<br />
aufweisen, dadurch eine bessere Wahrnehmung <strong>de</strong>r Aufgaben im Interesse<br />
<strong>de</strong>r Einwohner ermöglicht wird undwenn die wirtschaftliche und effektive<br />
Wahrnehmung <strong>de</strong>r Aufgaben im gesamten Kreisgebiet gewährleistet bleibt.<br />
Groß. kr.i...ir.hoo.. stock<br />
§ 6 Abs. 3 ThürICO: "[Übertragung von ]Aufgaben, die <strong>de</strong>r Landkreis im übertragenen Wirkungskreis<br />
wahrnimmt L.J. Sie erfüllen diese Aufgaben imübemagenen liVirkungskreis. Die Entscheidung über die<br />
zu übertragen<strong>de</strong>n Aufgaben trifft die Lan<strong>de</strong>sregierung durch Rechtsverordnung mit Zustimmung <strong>de</strong>s<br />
Landtags. [...r<br />
Bürgermeister In kreisfreien Städten<br />
und großen kreisangehörigen Städten<br />
I§ 28 Abs. 1 Dvirl(0)<br />
MeIwer<strong>de</strong>n durch Rechtsverordnung mit Zustimmung <strong>de</strong>s Undtags zu<br />
Großen kreisangehörigen Städten erklärt."<br />
Quelle Elnunshnar,ahlen, Skatetruhm Run<strong>de</strong>mernt,Stand: 33.12.2011<br />
Seile 3 von 3
EK 5/2 Anlage zur Übersicht <strong>de</strong>r kreisfreien Städte und kreisangehörigen Städte mit Son<strong>de</strong>rstatus in Deutschland<br />
Bayern<br />
Kreisfreie Städte EW Große kreisangehörige Städte EW leistungsfähige kreisangehörige Stadt EW<br />
Augsburg 266.647 Bad Kissingen 20.900 Alzenau 18.491<br />
Kaufbeuren 41.745 Bad Reichenhall 17.513 Bad Wörishofen 14.333<br />
Kempten (Allgäu) 62.240 Dachau 43.255 Burghausen 18.222<br />
Memmingen 41.030 Deggendorf 31.727 Eggenfel<strong>de</strong>n 12.908<br />
Aschaffenburg 68.808 Dillingen an <strong>de</strong>r Donau 18.120 Feuchtwangen 12.143<br />
Schweinfurt 53.247 Dinkelsbühl 11.546 Friedberg 28.950<br />
Würzburg 133.808 Donauwörth 18.297 Garmisch-Parten kirchen 26.178<br />
Ansbach 40.296 Eichstätt 13.723 Neustadt an <strong>de</strong>r Aisch 12.166<br />
Erlangen 106.326 Erding 34.795 Pfaffenhofen an <strong>de</strong>r Ilm 24.308<br />
Fürth 116.317 Forchheim 30.497 Sulzbach-Rosenberg <strong>19</strong>.575<br />
Nürnberg 510.602 Freising 45.368 Vaterstetten 22.292<br />
Schwabach 39.112 Fürstenfeldbruck 34.479 Waldkraiburg 23.789<br />
Bamberg 70.084 Germering 38.<strong>19</strong>5 Waldsassen 6.908<br />
Bayreuth 73.111 Günzburg <strong>19</strong>.517<br />
Coburg 40.915 Kitzingen 20.839<br />
Hof 45.904 Kulmbach 26.637<br />
Amberg 43.529 Landsberg am Lech 28.408<br />
Regensburg 136.577 Lindau (Bo<strong>de</strong>nsee) 24.813<br />
Wei<strong>de</strong>n i. d. Opf. 41.954 Marktredwitz 17.045<br />
Landshut 64.258 Neuburg an <strong>de</strong>r Donau 28.548<br />
Passau 50.548 Neumarkt in <strong>de</strong>r Oberpfalz 39.084<br />
Straubing 44.724 Neustadt bei Coburg 15.682<br />
Ingolstadt 126.732 Neu-Ulm 54.314<br />
München 1.378.176 Nördlingen <strong>19</strong>.048<br />
Rosenheim 61.512 Rothenburg ob <strong>de</strong>r Tauber 10.930<br />
Schwandorf 27.921<br />
Selb 15.763<br />
Trau nstein 18.989<br />
Weißenburg in Bayern 17.420<br />
1
EK 5/2 Anlage zur Übersicht <strong>de</strong>r kreisfreien Städte und kreisangehörigen Städte mit Son<strong>de</strong>rstatus in Deutschland<br />
Bayern<br />
Kreisfreie Städte EW Große kreisangehörige Städte EW leistungsfähige kreisangehörige Stadt EW<br />
Gesamt 3.658.202 Gesamt 743.373 Gesamt 240.263<br />
Anzahl 25 Anzahl 29 Anzahl 13<br />
Durchschnitt 146.328 Durchschnitt 25.634 Durchschnitt 18.482<br />
Min. 39.112 Min. 10.930 Min. 6.908<br />
Max. 1.378.176 Max. 54.314 Max. 28.950<br />
<strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong><br />
Kreisfreie Städte EW Große kreisangehörige Städte EW<br />
Frankfurt /O<strong>de</strong>r 60.002 Bernau bei Berlin 36.624<br />
<strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> 71.534 Eberswal<strong>de</strong> 40.745<br />
Cottbus 102.129 Eisenhüttenstadt 30.390<br />
Potsdam 158.902 Falkensee 40.900<br />
Oranienburg 41.966<br />
Schwedt/O<strong>de</strong>r 33.578<br />
Gesamt 392.567 Gesamt 224.203<br />
Anzahl 4 Anzahl 6<br />
Durchschnitt 98.142 Durchschnitt 37.367<br />
Min. 60.002 Min. 30.390<br />
Max. 158.902 Max. 41.966<br />
2
EK 5/2 Anlage zur Übersicht <strong>de</strong>r kreisfreien Städte und kreisangehörigen Städte mit Son<strong>de</strong>rstatus in Deutschland<br />
Ba<strong>de</strong>n-Württemberg<br />
Kreisfreie Städte EW Große kreisangehörige Städte EW<br />
Ba<strong>de</strong>n-Ba<strong>de</strong>n 54.461 Aalen 66.277<br />
Freiburg 229.144 Achern 24.980<br />
Hei<strong>de</strong>lberg 149.633 Albstadt 44.806<br />
Heilbronn 124.257 Bach nang 35.421<br />
Karlsruhe 297.488 Bad Mergentheim 22.534<br />
Mannheim 314.931 Bad Rappenau 20.554<br />
Pforzheim 120.709 Balingen 33.900<br />
Stuttgart 613.392 Biberach an <strong>de</strong>r Riß 32.360<br />
Ulm 123.672 Bietigheim-Bissingen 43.007<br />
Böblingen 46.890<br />
Bretten 28.467<br />
Bruchsal 43.327<br />
Bühl 29.489<br />
Ca lw 23.218<br />
Crailsheim 33.086<br />
Ditzingen 24.573<br />
Donaueschingen 21.066<br />
Ehingen (Donau) 25.764<br />
Eislingen/Fils 20.373<br />
Ellwangen (Jagst) 24.600<br />
Emmendingen 27.011<br />
Eppingen 21.386<br />
Esslingen am Neckar 92.629<br />
Ettlingen 38.507<br />
Fellbach 44.762<br />
Fil<strong>de</strong>rstadt 44.679<br />
Freu<strong>de</strong>nstadt 23.454<br />
Friedrichshafen 59.286<br />
Gaggenau 28.850<br />
3
EK 5/2 Anlage zur Übersicht <strong>de</strong>r kreisfreien Städte und kreisangehörigen Städte mit Son<strong>de</strong>rstatus in Deutschland<br />
Ba<strong>de</strong>n-Württemberg<br />
Kreisfreie Städte EW Große kreisangehörige Städte EW<br />
Geislingen an <strong>de</strong>r Steige 26.823<br />
Giengen an <strong>de</strong>r Brenz <strong>19</strong>.436<br />
Göppingen 56.834<br />
Hei<strong>de</strong>nheim an <strong>de</strong>r Brenz 48.112<br />
Herrenberg 31.249<br />
Hockenheim 21.168<br />
Horb am Neckar 25.024<br />
Kehl 34.964<br />
Kirchheim unter Teck 40.134<br />
Konstanz 85.524<br />
Kornwestheim 31.539<br />
Lahr/Schwarzwald 44.174<br />
Leimen 27.470<br />
Leinfel<strong>de</strong>n-Echterdingen 37.378<br />
Leonberg 45.333<br />
Leutkirch im Allgäu 21.909<br />
Lörrach 48.626<br />
Ludwigsburg 88.673<br />
etzingen 22.263<br />
M osbach 24.233<br />
Mössingen <strong>19</strong>.983<br />
Mühlacker 25.317<br />
Nagold 22.492<br />
Neckarsulm 26.598<br />
Nürtingen 40.438<br />
Oberkirch <strong>19</strong>.928<br />
Öhringen 22.875<br />
Offenburg 59.283<br />
Ostfil<strong>de</strong>rn 36.584<br />
4
EK 5/2 Anlage zur Übersicht <strong>de</strong>r kreisfreien Städte und kreisangehörigen Städte mit Son<strong>de</strong>rstatus in Deutschland<br />
Ba<strong>de</strong>n-Württemberg<br />
Kreisfreie Städte EW Große kreisangehörige Städte EW<br />
Radolfzell am Bo<strong>de</strong>nsee 31.024<br />
Rastatt 47.663<br />
Ravensburg 49.929<br />
Remseck am Neckar 23.686<br />
Reutlingen 112.735<br />
Rheinfel<strong>de</strong>n (Ba<strong>de</strong>n) 32.453<br />
Rheinstetten 20.495<br />
Rottenburg am Neckar 42.609<br />
Rottweil 25.622<br />
Schorndorf 39.351<br />
Schramberg 21.000<br />
Schwäbisch Gmünd 59.749<br />
Schwäbisch Hall 37.408<br />
Schwetzingen 21.911<br />
Sin<strong>de</strong>lfingen 60.287<br />
Singen (Hohentwiel) 46.300<br />
Sinsheim 35.373<br />
Stutensee 23.608<br />
Tübingen 89.011<br />
Tuttlingen 34.236<br />
Ü berlingen 22.086<br />
Vaihingen an <strong>de</strong>r Enz 28.896<br />
Villingen-Schwenningen 80.990<br />
Waiblingen 53.288<br />
Waldkirch 21.036<br />
Waldshut-Tiengen 23.066<br />
Wangen im Allgäu 27.463<br />
Weil am Rhein 30.011<br />
Weingarten 24.233<br />
5
EK 5/2 Anlage zur Übersicht <strong>de</strong>r kreisfreien Städte und kreisangehörigen Städte mit Son<strong>de</strong>rstatus in Deutschland<br />
Ba<strong>de</strong>n -Württemberg<br />
Kreisfreie Städte EW Große kreisangehörige Städte<br />
Wein heim<br />
Weinstadt<br />
Wertheim<br />
Wiesloch<br />
Winnen<strong>de</strong>n<br />
EW<br />
44.008<br />
26.429<br />
23.521<br />
26.178<br />
27.775<br />
Gesamt<br />
2.027.687<br />
Gesamt<br />
3.393.050<br />
Anzahl<br />
9<br />
Anzahl<br />
92<br />
Durchschnitt<br />
225.299<br />
Durchschnitt<br />
36.881<br />
Min.<br />
54.461<br />
Min.<br />
<strong>19</strong>.436<br />
Max.<br />
613.392<br />
Max.<br />
112.735<br />
Hessen<br />
Kreisfreie Städte<br />
EW<br />
Darmstadt 149.052<br />
Frankfurt am Main 691.518<br />
Kassel <strong>19</strong>6.526<br />
Offenbach am Main 122.705<br />
Wiesba<strong>de</strong>n 278.9<strong>19</strong><br />
Große kreisangehörige Städte<br />
Bad Homburg vor <strong>de</strong>r Höhe<br />
Fulda<br />
Gießen<br />
Hanau<br />
Marburg<br />
Rüsselsheim<br />
Wetzlar<br />
EW<br />
52.528<br />
64.249<br />
78.584<br />
89.688<br />
81.147<br />
61.074<br />
51.521<br />
Gesamt<br />
1.438.720<br />
Gesamt<br />
478.791<br />
Anzahl<br />
5<br />
Anzahl<br />
7<br />
Durchschnitt<br />
287.744<br />
Durchschnitt<br />
68.398<br />
Min.<br />
122.705<br />
Min.<br />
51.521<br />
Max.<br />
691.518<br />
Max.<br />
89.688<br />
6
EK 5/2 Anlage zur Übersicht <strong>de</strong>r kreisfreien Städte und kreisangehörigen Städte mit Son<strong>de</strong>rstatus in Deutschland<br />
Nie<strong>de</strong>rsachsen<br />
Große selbständige Städ-<br />
Selbständige Gemein-<br />
Kreisfreie Städte EW te EW <strong>de</strong>n EW<br />
Braunschweig 250.556 Celle 69.972 Achim 30.258<br />
Delmenhorst 74.497 Cuxhaven 50.055 Alfeld (Leine) <strong>19</strong>.9<strong>19</strong><br />
Em<strong>de</strong>n 51.528 Goslar 40.704 Au rich 40.416<br />
Ol<strong>de</strong>nburg 162.481 Hameln 57.342 Bad Pyrmont 20.650<br />
Osnabrück 165.021 Hil<strong>de</strong>sheim 102.584 Ba rsinghausen 33.512<br />
Salzgitter 101.750 Lingen 51.007 Bramsche 30.992<br />
Buchholz in <strong>de</strong>r Nord-<br />
Wilhelmshaven 81.020 Lüneburg 73.581 hei<strong>de</strong> 39.088<br />
Wolfsburg 122.583 Burgdorf 29.833<br />
Buxtehu<strong>de</strong> 40.152<br />
Cloppenburg 32.640<br />
Du<strong>de</strong>rstadt 21.609<br />
Ein beck 33.085<br />
Ga n<strong>de</strong>rkesee 30.927<br />
Ga rbsen 61.652<br />
Georgsmarienhütte 32.026<br />
Gifhorn 41.555<br />
Hann. Mün<strong>de</strong>n 24.390<br />
Helmstedt 23.686<br />
Holzmin<strong>de</strong>n <strong>19</strong>.939<br />
Isernhagen 22.990<br />
Laatzen 40.413<br />
Langenhagen 53.003<br />
Leer (Ostfriesland) 34.285<br />
Lehrte 43.248<br />
Meile 46.093<br />
Meppen 34.875<br />
7
EK 5/2 Anlage zur Übersicht <strong>de</strong>r kreisfreien Städte und kreisangehörigen Städte mit Son<strong>de</strong>rstatus in Deutschland<br />
Nie<strong>de</strong>rsachsen<br />
Große selbständige Städ-<br />
Selbständige Gemein-<br />
Kreisfreie Städte EW te EW <strong>de</strong>n EW<br />
Neustadt am Rübenberge<br />
45.008<br />
Nienburg/Weser 31.862<br />
Nor<strong>de</strong>n 25.0<strong>19</strong><br />
Nor<strong>de</strong>nham 26.706<br />
Nordhorn 53.058<br />
Northeim 29.145<br />
Osterholz-Scharmbeck 29.978<br />
Ostero<strong>de</strong> am Harz 22.987<br />
Papenburg 35.237<br />
Peine 48.558<br />
Rinteln 26.733<br />
Ronnenberg 23.304<br />
Schortens 20.587<br />
Seelze 32.939<br />
Seesen 20.034<br />
Seeveta I 42.210<br />
Sehn<strong>de</strong> 23.032<br />
Springe 29.055<br />
Sta<strong>de</strong> 46.235<br />
Stuhr 33.645<br />
Uelzen 34.055<br />
Varel 24.596<br />
Vechta 32.104<br />
Ver<strong>de</strong>n (Aller) 26.729<br />
Wallenhorst 23.557<br />
Walsro<strong>de</strong> 23.870<br />
We<strong>de</strong>mark 29.182<br />
8
EK 5/2 Anlage zur Übersicht <strong>de</strong>r kreisfreien Städte und kreisangehörigen Städte mit Son<strong>de</strong>rstatus in Deutschland<br />
Nie<strong>de</strong>rsachsen<br />
Kreisfreie Städte<br />
EW<br />
Große selbständige Städte<br />
EW<br />
Selbständige Gemein<strong>de</strong>n<br />
EW<br />
Weyhe<br />
30.308<br />
Winsen (Luhe)<br />
34.437<br />
Wolfenbüttel<br />
53.353<br />
Wunstorf<br />
41.048<br />
Gesamt<br />
1.009.436<br />
Gesamt<br />
445.245<br />
Gesamt<br />
1.879.807<br />
Anzahl<br />
8<br />
Anzahl<br />
7<br />
Anzahl<br />
57<br />
Durchschnitt<br />
126.180<br />
Durchschnitt<br />
63.606<br />
Durchschnitt<br />
32.979<br />
Max<br />
250.556<br />
Max<br />
102.584<br />
Max<br />
61.652<br />
Min<br />
51.528<br />
Min<br />
40.704<br />
Min<br />
<strong>19</strong>.9<strong>19</strong><br />
Nordrhein -Westfalen<br />
Kreisfreie Städte EW Große kreisangehörige Städte EW Mittlere kreisangehörige Städte EW<br />
Bielefeld 323.395 Arnsberg 73.732 Ahaus 38.989<br />
Bochum 373.976 Bergheim 61.668 Ahlen 53.090<br />
Bonn 327.913 Bergisch Gladbach 105.836 Alsdorf 45.337<br />
Bottrop 116.361 Bocholt 73.052 Altena 17.996<br />
Dortmund 580.956 Castrop-Rauxel 74.935 Bad Honnef 25.326<br />
Duisburg 488.005 Detmold 72.646 Bad Oeynhausen 48.016<br />
Düsseldorf 592.393 Dinslaken 69.224 Bad Salzuflen 53.812<br />
Essen 573.468 Dormagen 63.0<strong>19</strong> Baesweiler 27.905<br />
Gelsenkirchen 256.652 Dorsten 76.223 Beckum 36.595<br />
Hagen 187.447 Düren 92.486 Bergkamen 50.267<br />
Hamm 182.112 Gladbeck 75.246 Borken 40.968<br />
Herne 164.244 Grevenbroich 63.488 Bornheim 48.636<br />
Köln 1.017.155 Gütersloh 96.758 Brilon 26.048<br />
Krefeld 234.396 Herford 63.786 Brühl 44.331<br />
9
EK 5/2 Anlage zur Übersicht <strong>de</strong>r kreisfreien Städte und kreisangehörigen Städte mit Son<strong>de</strong>rstatus in Deutschland<br />
Nordrhein-Westfalen<br />
Kreisfreie Städte EW Große kreisangehörige Städte EW Mittlere kreisangehörige Städte EW<br />
Leverkusen 161.<strong>19</strong>5 Herten 61.634 Bün<strong>de</strong> 44.573<br />
Möchengladbach 257.208 Iserlohn 94.536 Coesfeld 36.<strong>19</strong>8<br />
Mülheim an <strong>de</strong>r Ruhr 167.156 Kerpen 64.839 Datteln 35.512<br />
Münster 291.754 Lippstadt 66.936 Delbrück 30.049<br />
Oberhausen 212.568 Lü<strong>de</strong>nscheid 75.<strong>19</strong>9 Dülmen 46.445<br />
Remscheid 109.596 Lünen 87.061 Emmerich am Rhein 29.621<br />
Solingen 159.699 Marl 87.201 Ems<strong>de</strong>tten 35.376<br />
Wuppertal 349.470 Min<strong>de</strong>n 81.904 Ennepetal 30.260<br />
Moers 105.102 E rFtsta dt 50.502<br />
Neuss 152.010 Erkelenz 44.496<br />
Pa<strong>de</strong>rborn 147.688 Erkrath 46.042<br />
Ratingen 90.982 Eschweiler 55.425<br />
Recklinghausen 117.672 Espelkamp 25.108<br />
Rheine 76.563 Euskirchen 55.639<br />
Siegen 103.370 Frechen 50.590<br />
Troisdorf 75.608 Geilenkirchen 28.333<br />
Unna 66.202 Gel<strong>de</strong>rn 33.637<br />
Velbert 83.563 Gevelsberg 31.344<br />
Viersen 75.291 Goch 34.125<br />
Wesel 60.625 Greven 36.115<br />
Witten 97.8<strong>19</strong> Gronau (Westf.) 46.546<br />
Gummersbach 51.023<br />
Haan 29.240<br />
Haltern am See 37.579<br />
Hamminkeln 27.639<br />
Hattingen 55.388<br />
Heiligenhaus 26.462<br />
Heinsberg 40.785<br />
Hemer 37.920<br />
10
EK 5/2 Anlage zur Übersicht <strong>de</strong>r kreisfreien Städte und kreisangehörigen Städte mit Son<strong>de</strong>rstatus in Deutschland<br />
Nordrhein -Westfalen<br />
Kreisfreie Städte EW Große kreisangehörige Städte EW Mittlere kreisangehörige Städte EW<br />
Hennef (Sieg) 46.342<br />
Her<strong>de</strong>cke 24.210<br />
Herzogenrath 46.5<strong>19</strong><br />
Hil<strong>de</strong>n 55.508<br />
Höxter 30.991<br />
Hückelhoven 39.070<br />
Hürth 58.673<br />
lbbenbüren 51.487<br />
Jülich 33.509<br />
Kaarst 42.162<br />
Kamen 44.217<br />
Kam p-Lintfort 38.<strong>19</strong>7<br />
Kernpen 35.694<br />
Kevelaer 28.402<br />
Kleve 49.621<br />
Königswinter 40.760<br />
Korschenbroich 33.022<br />
Kreuztal 31.031<br />
Lage 35.017<br />
Langenfeld (Rheinland) 59.248<br />
Leichtingen (Rheinland) 27.390<br />
Lemgo 41.186<br />
Lennestadt 26.888<br />
Lohnrar 31.727<br />
Löhne 40.080<br />
Lübbecke 25.636<br />
Mechernich 27.086<br />
Meckenheim 24.248<br />
Meerbusch 54.572<br />
11
EK 5/2 Anlage zur Übersicht <strong>de</strong>r kreisfreien Städte und kreisangehörigen Städte mit Son<strong>de</strong>rstatus in Deutschland<br />
Nordrhein -Westfalen<br />
Kreisfreie Städte EW Große kreisangehörige Städte EW Mittlere kreisangehörige Städte EW<br />
Men<strong>de</strong>n (Sauerland) 55.096<br />
M esche<strong>de</strong> 30.597<br />
Mettmann 39.156<br />
Monheim am Rhein 43.038<br />
Netphen 23.961<br />
Nettetal 41.716<br />
Neukirchen-Vluyn 27.689<br />
Nie<strong>de</strong>rkassel 37.699<br />
Oel<strong>de</strong> 29.213<br />
Overath 26.749<br />
Petershagen 25.470<br />
Plettenberg 26.132<br />
Porta Westfalica 34.918<br />
Pulheim 54.031<br />
Ra<strong>de</strong>vormwald 22.307<br />
Rheda-Wie<strong>de</strong>nbrück 47.540<br />
Rheinbach 27.572<br />
Rheinberg 31.499<br />
Rietberg 28.885<br />
Rösrath 27.243<br />
Sankt Augustin 55.810<br />
Schloß Holte-Stukenbrock 26.150<br />
Schmallenberg 25.075<br />
Schwelm 28.343<br />
Schwerte 47.983<br />
Selm 26.747<br />
Siegburg 39.795<br />
Soest 48.543<br />
Sprockhövel 25.264<br />
12
EK 5/2 Anlage zur Übersicht <strong>de</strong>r kreisfreien Städte und kreisangehörigen Städte mit Son<strong>de</strong>rstatus in Deutschland<br />
Nordrhein -Westfalen<br />
Kreisfreie Städte<br />
EW Große kreisangehörige Städte EW<br />
Mittlere kreisangehörige Städte<br />
EW<br />
Steinfurt<br />
33.722<br />
Stolberg (Rheinberg)<br />
57.273<br />
Sun<strong>de</strong>rn (Sauerland)<br />
28.397<br />
Tönisvorst<br />
29.671<br />
Verl<br />
25.159<br />
Voer<strong>de</strong> (Nie<strong>de</strong>rrhein)<br />
37.146<br />
Waltrop<br />
29.511<br />
Warendorf<br />
38.047<br />
Warstein<br />
26.893<br />
Wegberg<br />
29.023<br />
Werdohl<br />
18.487<br />
Werl<br />
32.018<br />
Wermelskirchen<br />
35.129<br />
Werne<br />
29.793<br />
Wesseling<br />
35.154<br />
Wetter (Ruhr)<br />
28.037<br />
Wiehl<br />
25.644<br />
Willich<br />
51.846<br />
Wipperfürth<br />
23.026<br />
Wülfrath<br />
21.218<br />
Würselen<br />
37.762<br />
Gesamt<br />
7.127.1<strong>19</strong><br />
Gesamt<br />
2.933.904<br />
Gesamt<br />
4.488.958<br />
Anzahl<br />
22<br />
Anzahl<br />
35<br />
Anzahl<br />
122<br />
Durchschnitt<br />
323.960<br />
Durchschnitt<br />
83.826<br />
Durchschnitt<br />
36.795<br />
Min.<br />
109.596<br />
Min.<br />
60.625<br />
Min.<br />
17.996<br />
Max.<br />
1.017.155<br />
Max.<br />
152.010<br />
Max.<br />
59.248<br />
13
EK 5/2 Anlage zur Übersicht <strong>de</strong>r kreisfreien Städte und kreisangehörigen Städte mit Son<strong>de</strong>rstatus in Deutschland<br />
Mecklenburg -Vorpommern<br />
Kreisfreie Städte EW Große kreisangehörige Städte EW<br />
Rostock 204.260 Neubran<strong>de</strong>nburg 64.885<br />
Schwerin 95.300 Wismar 44.057<br />
Greifswald 55.051<br />
Stralsund 57.862<br />
Gesamt 299.560 Gesamt 221.855<br />
Anzahl 2 Anzahl 4<br />
Durchschnitt 149.780 Durchschnitt 55.464<br />
Min. 95.300 Min. 44.057<br />
Max. 204.260 Max. 64.885<br />
14
EK 5e Anlage zur Übersicht <strong>de</strong>r kreisfreien Städte und kreisangehörigen Städte mit Son<strong>de</strong>rstatus in Deutschland<br />
Rhein<br />
Kreisfreie<br />
Große kreisangehörige Städ-<br />
Städte EW te EW<br />
Frankenthal (Pfalz) 47.002 An<strong>de</strong>rnach 29.452<br />
Kaiserslautern 99.790 Bad Kreuznach (Stadt) 43.958<br />
Koblenz 106.677 Bingen am Rhein 24.413<br />
Landau in <strong>de</strong>r Pfalz 43.957 Idar-O<strong>de</strong>rstein 30.100<br />
Ludwigshafen am Rhein 165.560 Ingelheim am Rhein (Stadt) 24.341<br />
Mainz 200.957 Lahnstein 17.795<br />
Neustadt an <strong>de</strong>r Weinstraße 52.941 Mayen 18.615<br />
Pirmasens 40.006 Neuwied (Stadt) 64.184<br />
Speyer 50.036<br />
Trier 105.675<br />
Worms 81.967<br />
Zweibrücken 33.807<br />
Gesamt 1.028.375 Gesamt 252.858<br />
Durchschnitt 85.698 Durchschnitt 31.607<br />
Anzahl 12 Anzahl 8<br />
Max 200.957 Max 64.184<br />
Min 33.807 Min 17.795<br />
Saarland<br />
Kreisfreie Städte EW Mittelstädte EW<br />
St. Ingbert 37.104<br />
Völklingen 39.538<br />
Gesamt<br />
Q o c) cp Q<br />
Gesamt 76.642<br />
Durchschnitt Durchschnitt 38.321<br />
Anzahl Anzahl 2<br />
Max Max 39.538<br />
Min Min 37.104<br />
15
EK 5/2 Anlage zur Übersicht <strong>de</strong>r kreisfreien Städte und kreisangehörigen Städte mit Son<strong>de</strong>rstatus in Deutschland<br />
Sachsen<br />
Kreisfreie Städte EW Große Kreisstädte EW<br />
Cehmnitz 243.173 Annaberg-Buchholz 21.604<br />
Dres<strong>de</strong>n 529.781 Aue 17.338<br />
Leipzig 531.809 Auerbach/Vogtl. <strong>19</strong>.838<br />
Bautzen 40.457<br />
Bischofswerda 11.964<br />
Borna 20.405<br />
Brand-Erbisdorf 10.418<br />
Coswig 21.517<br />
Crimmitschau 20.535<br />
Delitzsch 26.035<br />
Dippoldiswal<strong>de</strong> 10.228<br />
Dobeln!Döbeln 22.110<br />
Eilenburg 16.334<br />
Floha!Flöha 11.501<br />
Freiberg 41.498<br />
Freital 39.329<br />
Glauchau 24.234<br />
Gorlitz!Görlitz 53.350<br />
Grirrirna 29.779<br />
Grossenhain!Großenhain <strong>19</strong>.324<br />
Hohenstein-Ernstthal 15.550<br />
Hoyerswerda 36.687<br />
Kamenz 16.817<br />
Limbach-Oberfrohna 25.141<br />
Löbau 15.944<br />
Marienberg 17.876<br />
Markkleeberg 24.402<br />
Meissen!Meißen 27.555<br />
Mittweida 15.341<br />
16
EK 5/2 Anlage zur Übersicht <strong>de</strong>r kreisfreien Städte und kreisangehörigen Städte mit Son<strong>de</strong>rstatus in Deutschland<br />
Sachsen<br />
Kreisfreie Städte EW Große Kreisstädte EW<br />
Niesky<br />
Oelsnitz/Vogtl.<br />
Oschatz<br />
Pirna<br />
Plauen<br />
Ra<strong>de</strong>berg<br />
Ra<strong>de</strong>beul<br />
Reichenbach im Vogtland<br />
Riesa<br />
Rochlitz<br />
Schkeuditz<br />
Schwarzenberg/Erzgeb.<br />
Sebnitz<br />
Stollberg/Erzgeb.<br />
Torgau<br />
Weißwasser/Oberlausitz<br />
Werdau<br />
Wurzen<br />
Zittau<br />
Zschopau<br />
Zwickau<br />
9.901<br />
11.645<br />
15.014<br />
38.735<br />
65.738<br />
18.374<br />
33.769<br />
<strong>19</strong>.836<br />
33.549<br />
6.221<br />
17.463<br />
18.326<br />
10.375<br />
11.576<br />
20.887<br />
18.592<br />
22.303<br />
16.680<br />
27.845<br />
10.115<br />
93.128<br />
Gesamt<br />
1.304.763<br />
Gesamt<br />
1.<strong>19</strong>3.183<br />
Durchschnitt<br />
434.921<br />
Durchschnitt<br />
23.864<br />
Anzahl<br />
3<br />
Anzahl<br />
50<br />
Max<br />
Min<br />
531.809<br />
243.173<br />
Max<br />
Min<br />
93.128<br />
6.221<br />
17
EK 5/2 Anlage zur Übersicht <strong>de</strong>r kreisfreien Städte und kreisangehörigen Städte mit Son<strong>de</strong>rstatus in Deutschland<br />
Sachsen-Anhalt<br />
Kreisfreie Städte<br />
EW<br />
Dessau-Roßlau 85.838<br />
Halle (Saale) 233.705<br />
Mag<strong>de</strong>burg 232.364<br />
Große kreisangehörige Städte<br />
EW<br />
Gesamt<br />
551.907<br />
Gesamt<br />
Durchschnitt<br />
183.969<br />
Durchschnitt<br />
0<br />
Anzahl<br />
3<br />
Anzahl<br />
0<br />
Max<br />
233.705<br />
Max<br />
0<br />
Min<br />
85.838<br />
Min<br />
0<br />
Schleswig- Holstein<br />
Kreisfreie Städte<br />
EW<br />
Große kreisangehörige Städte<br />
Flensburg 89.357 Nor<strong>de</strong>rstedt 72.436<br />
Kiel 242.041<br />
Lübeck 210.577<br />
Neumünster 76.939<br />
EW<br />
Gesamt 618.914 Gesamt 72.436<br />
Durchschnitt 247.566 Durchschnitt 72.436<br />
Anzahl 5 Anzahl 2<br />
Max 242.041 Max 72.436<br />
Min 76.939 Min 72.436<br />
18
EK 5/2 Anlage zur Übersicht <strong>de</strong>r kreisfreien Städte und kreisangehörigen Städte mit Son<strong>de</strong>rstatus in Deutschland<br />
Thüringen<br />
Kreisfreie Städte EW Große kreisangehörige Städte EW<br />
Eisenach 42.661 Altenburg 34.456<br />
Erfurt 206.384 Gotha 45.564<br />
Gera 98.762 Ilmenau 26.005<br />
Jena 105.463 Mühlhausen 35.875<br />
Suhl 38.2<strong>19</strong> Nordhausen 43.943<br />
Weimar 65.542<br />
Gesamt 557.031 Gesamt 185.843<br />
Durchschnitt 92.839 Durchschnitt 37.169<br />
Anzahl 6 Anzahl 5<br />
Max 206.384 Max 45.564<br />
Min 38.2<strong>19</strong> Min 26.005<br />
<strong>19</strong>
Anlage A Z<br />
LAND BRANDENBURG<br />
Ministerium <strong>de</strong>s Innern<br />
elsterium <strong>de</strong>s Warn <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> 1 Postfach 601165 1 14411 Paisdarn<br />
An <strong>de</strong>n<br />
Henning-von-Tresckow-Straße 9-13<br />
14467 Potsdam<br />
Vorsitzen<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r<br />
Beerb.: Herr Stevener<br />
Enquete-Kommission 5/2<br />
Gesch.Z.: 111/1-340-00<br />
Hausruf: (0331) 866 2317<br />
Herrn Stefan Ludwig, MdL<br />
Fax: (0331) 293 788<br />
Landtag <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong><br />
Internet: www.mi.bran<strong>de</strong>nburch<strong>de</strong><br />
Am Havelblick 8<br />
rdand.stevenegmi.bran<strong>de</strong>nburo.<strong>de</strong><br />
14473 Potsdam<br />
EINGEGANGEN<br />
os ASZg-<br />
0 B. MRZ. 2013<br />
cl-c",22<br />
Erled. cleil el<br />
Bus und Straßenbahn: Haltestelle Alter Markt<br />
Bahn und S-Bahn: Potsdam Hauptbahnhof<br />
Potsdam, 7. März 2013<br />
Berechnung <strong>de</strong>r Steuerquote <strong>de</strong>s Landkreismo<strong>de</strong>lls Spree-Neille/Cottbus<br />
(Szenarien 12+1 und 8+1)<br />
Sehr geehrter, Herr Vorsitzen<strong>de</strong>r,<br />
als Anlage beigefügt übersen<strong>de</strong> ich Ihnen - wie in <strong>de</strong>r letzten Sitzung <strong>de</strong>r Enquete-<br />
Kommission am <strong>19</strong>,02.2013 besprochen - die Berechnungsgrundlage <strong>de</strong>r auf <strong>de</strong>n<br />
Seiten 11 und 15 <strong>de</strong>r Materialsammlung zur aktuellen Verwaltungsglie<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r<br />
Landkreise im Land <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> und zu <strong>de</strong>n im Gutachten zur möglichen Kommunalisierung<br />
von Lan<strong>de</strong>saufgaben in <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> von Prof. Dr. Bogumil dargestellten<br />
Szenarien für die bran<strong>de</strong>nburgischen Landkreise und kreisfreien Städte<br />
aufgeführten Steuerquote <strong>de</strong>s Landkreismo<strong>de</strong>lls Spree-Neiße/Cottbus.<br />
Mit freundlichen Grüßen<br />
Im Auftrag<br />
Keseberg<br />
Dieses Dokument wur<strong>de</strong> am 7. März 2013 durch Herrn Rudolf Keseberg elektronisch schlussgezeichnet.<br />
Die genannte E-Mail-Adresse dient nur für <strong>de</strong>n Empfang einfacher Mitteilungen ohne Signatur und/o<strong>de</strong>r Verschlüsselung.<br />
Dok-Nr.: 20131034862
Anlage<br />
Berechnung <strong>de</strong>r Steuerquote <strong>de</strong>s Landkreismo<strong>de</strong>lls Spree-Neiße1Cottbus<br />
Die Steuerquote wur<strong>de</strong> anhand <strong>de</strong>r Kennzahl<br />
Steuern und ähnliche Abg<br />
gaben<br />
x 100 errechnet.<br />
Erträge lfd. Verwaltungstätigkeit<br />
Für die Berechnung <strong>de</strong>s Landkreismo<strong>de</strong>lls Spree-Neiße/Cottbus wur<strong>de</strong>n die auf die Stadt Cottbus entfallen<strong>de</strong>n<br />
Steuern und ähnlichen Abgaben herausgerechnet, weil diese auch bei einem Zusammenschluss<br />
bei <strong>de</strong>r Stadt Cottbus verbleiben wer<strong>de</strong>n. Die Erträge <strong>de</strong>r Stadt Cottbus wur<strong>de</strong>n zu 50 v.H. <strong>de</strong>m<br />
im Mo<strong>de</strong>ll neu entstehen<strong>de</strong>n Landkreis zugerechnet.<br />
Hieraus ergibt sich nachstehen<strong>de</strong> Berechnung:<br />
Steuern und ähnliche Abgaben Erträge lfd. Verwaltungstätigkeit<br />
Landkreis Spree-Neiße 7.471.000 € 236.405.800<br />
Cottbus 153.209.000 E (entspricht 50 %)<br />
gesamt 7.471.000 € 389.614.800<br />
Die Steuerquote entsprechend <strong>de</strong>r o.a. Kennzahlformel beträgt <strong>de</strong>mnach 1,92 v.H. In <strong>de</strong>r Materialsammlung<br />
wur<strong>de</strong> für dieses Mo<strong>de</strong>ll auf Seite 11 sowie auf Seite 15 durch einen Übertragungsfehler<br />
versehentlich <strong>de</strong>r Wert 0,02 v.H. eingetragen.
EINGEGANGEN<br />
0 5- / ,5-80<br />
1:'', 2013<br />
Eu 57.2<br />
Erled. t<<br />
,,,,,,,,,<br />
Anlage 43<br />
• r<br />
'... .•„'<br />
• • • •<br />
• •<br />
LANDTAG<br />
BRANDENBURG<br />
Landtag <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong>; Postfach 60 1064; 14410 Potsdam<br />
Vorsitzen<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r<br />
Enquete-Kommission 6/2<br />
Herrn Stefan Ludwig<br />
Ausschuss für<br />
Wissenschaft, Forschung<br />
und Kultur<br />
Der Vorsitzen<strong>de</strong><br />
Bearbeiter: Andrä Wilksch<br />
im Hause Datum: /1 März 2013<br />
Bitte um weiterführen<strong>de</strong> Beratung <strong>de</strong>s Antrages "Verwaltungsreform und dauerhafte<br />
Gewährleistung <strong>de</strong>r Ausbildung <strong>de</strong>r Nachwuchskräfte"<br />
Ihr Schreiben vom 23. August 2012<br />
Sehr geehrter Herr Kollege,<br />
<strong>de</strong>r AUsschuss für Wissenschaft Forschung und Kultur befasste sich abschließend in seiner<br />
38. Sitzung am 20. Februar 2013 mit <strong>de</strong>r Erörterung <strong>de</strong>r Frage, wie auch in Zukunft die qualifizierte<br />
Ausbildung <strong>de</strong>r Nachwuchskräfte für die öffentliche Verwaltung im Land <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> gewährleistet<br />
wer<strong>de</strong>n kann.<br />
Die Beantwortung dieser Frage steht im unmittelbaren Zusammenhang mit <strong>de</strong>r<br />
Hochschulentwicklungsplanung <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> bis 2025, Die Lan<strong>de</strong>sregierung leitete<br />
<strong>de</strong>m Landtag im Januar 2013 einen ersten Entwurf <strong>de</strong>r Hochschulentwicklungsplanung zu, die<br />
erstmalig am 16. Januar 2013 im Ausschuss durch die Ministerin für Wissenschaft, Forschung und<br />
Kultur vorgestellt wur<strong>de</strong>. Nach <strong>de</strong>r Hochschulentwicklungsplanung ist die qualifizierte Ausbildung<br />
<strong>de</strong>r Nachwuchskräfte für die öffentliche Verwaltung nach wie vor an <strong>de</strong>r Technischen Hochschule<br />
Wildau (FH) verortet. Es ist aber beabsichtigt, das technische Profil <strong>de</strong>r Technischen Hochschule<br />
Wildau (FH) zu stärken und die bei<strong>de</strong>n auf <strong>de</strong>n nichttechnischen gehobenen Verwaltungsdienst in<br />
Land und Kommunen vorbereiten<strong>de</strong>n Studiengänge zu verlagern. Die Lan<strong>de</strong>sregierung erarbeitet<br />
<strong>de</strong>rzeit ein Konzept für eine Ausbildung an einer an<strong>de</strong>ren Hochschule. Hierzu fand bereits im<br />
Januar eine Tagung statt, an <strong>de</strong>r auch die Abnehmerseite, also Vertreter <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>sregierung, <strong>de</strong>s<br />
Landkreistages und <strong>de</strong>s Städte- und Gemein<strong>de</strong>bun<strong>de</strong>s teilgenommen haben.<br />
Landtag <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> Seite 1 von 2<br />
Am Havelblick 8 Telefon: 0331 968-1164 Internet: Www.landtag.bran<strong>de</strong>nburg.<strong>de</strong><br />
14473 Potsdam Telefax: 0331 966-1174 andre.wilksch@landtag.bran<strong>de</strong>nburg.<strong>de</strong>
Anlage //3<br />
•: • : :<br />
•• .<br />
••<br />
L ANDTAG<br />
BRANDENBURG<br />
Eine abschließen<strong>de</strong> Entscheidung steht aus. Der vorliegen<strong>de</strong> Entwurf <strong>de</strong>r<br />
Hochschulentwicklungsplanung enthält eine Formulierung aus <strong>de</strong>r hervorgeht, dass die<br />
Studiengänge in Wildau solange weitergeführt wer<strong>de</strong>n, bis eine endgültige Lösung für Verlagerung<br />
gefun<strong>de</strong>n wur<strong>de</strong>.<br />
Dem Ausschuss für Wissenschaft, Forschung und Kultur ist sehr daran gelegen, Ihnen diese<br />
Information zukommen zu lassen.<br />
Mit freundlichen Grüßen<br />
Landtag <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> Seite 2 von 2<br />
Am Havelblick 8 Telefon: 0331 9664164 Internet: www,landtag.bran<strong>de</strong>nburg.cie<br />
14473 Potsdam Telefax; 0331 966-1174 andre.wilksch@landtag.bran<strong>de</strong>nburg.<strong>de</strong>
Anlage, Met_<br />
Landkreistag <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong><br />
- Per E-Mail -<br />
Landkreistag <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong><br />
Postfach 60 10 35, 14410 Potsdam<br />
Enquete-Kommission<br />
Herrn Vorsitzen<strong>de</strong>n<br />
Stefan Ludwig, MdL<br />
Landtag <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong><br />
Am Havelblick 8<br />
14473 Potsdam<br />
5/2<br />
EINGEGANGEN<br />
2 7. JULI 2012<br />
s-72<br />
Erled. 1.6. 4.(9zA:d.4...<br />
Hausanschrift:<br />
Jägerallee 25<br />
14469 Potsdam<br />
Postanschrift:<br />
Postfach 60 10 35<br />
14410 Potsdam<br />
E-Mail:<br />
poststelle@landkrelstag-bran<strong>de</strong>nburg,<strong>de</strong><br />
Telefon: (03 31) 2 98 74 — 0<br />
Telefax: (03 31) 2 98 74 50<br />
nurewahl:<br />
(03 31) 2 98 74-21<br />
Datum: 2012-07-26<br />
Az.: 10 20-22/H/str<br />
(bei Antwort bitte angeben)<br />
lexteänntlizglenquete-komm1131cnlok11.d..<br />
Ihr Schreiben vom<br />
Ihr Zeichen<br />
Verwaltungsreform und dauerhafte Gewährleistung <strong>de</strong>r Ausbildung<br />
<strong>de</strong>r Nachwuchskräfte<br />
Sehr geehrter Herr Ludwig,<br />
gemeinsam mit Herrn Prof. Dr. Gebhardt und Herr Böttcher bitte<br />
ich darum, das Thema "Verwaltungsreform und dauerhafte Gewährleistung<br />
<strong>de</strong>r Ausbildung <strong>de</strong>r Nachwuchskräfte" auf die Tagesordnung<br />
<strong>de</strong>r Sitzung <strong>de</strong>r EK 5/2 am 17. August 2012 zu nehmen und<br />
folgen<strong>de</strong>n Antrag zu behan<strong>de</strong>ln:<br />
"Die Enquete-Kommission 5/2 möge beschließen:<br />
Qualifizierte und gut ausgebil<strong>de</strong>te Mitarbeiter sind unabdingbare<br />
Voraussetzung für eine rechtsstaatliche und effiziente Verwaltung.<br />
Auch das Gelingen <strong>de</strong>r jetzt diskutierten Verwaltungsreform<br />
hängt hiervon ab. Notwendig ist damit auch die dauerhafte Gewährleistung<br />
einer qualifizierten Ausbildung von Nachwuchskräften.<br />
Von zentraler Be<strong>de</strong>utung sind hierbei die bislang von <strong>de</strong>r TH Wildau<br />
angebotenen Studiengänge "Verwaltung und Recht" sowie "KoMmunales<br />
Verwaltungsmanagement und Recht" (in Kooperation mit <strong>de</strong>r<br />
<strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong>ischen Kommunalaka<strong>de</strong>mie).<br />
Die Enquete-Kommission 5/2 spricht sich daher dafür aus, die<br />
Studiengänge "Verwaltung und Recht" sowie "Kommunales Verwaltungsmanagement<br />
und Recht" dauerhaft zu erhalten und zu stärken,<br />
damit auch in Zukunft die qualifizierte Ausbildung <strong>de</strong>r Nachwuchskräfte<br />
für die öffentliche Verwaltung in <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> gewährleistet<br />
ist. Für eine anstehen<strong>de</strong> Verwaltungsreform ist dies<br />
ein wesentlicher Erfolgsfaktor.
Anlage 43a.<br />
2<br />
Begründung:<br />
Eine Verwaltungsreform kann nur gelingen, wenn auf Dauer qualifizierte<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zur Verfügung stehen.<br />
Tragen<strong>de</strong> Be<strong>de</strong>utung kommt hierbei <strong>de</strong>n Beamtinnen und Beamten <strong>de</strong>s<br />
gehobenen Dienstes bzw. <strong>de</strong>n entsprechend ausgebil<strong>de</strong>ten Verwaltungsangestellten<br />
zu - als mittlere Managementebene mit einer<br />
umfassen<strong>de</strong>n theoretischen und praktischen Ausbildung bil<strong>de</strong>n sie<br />
das "Rückgrat <strong>de</strong>r Verwaltung".<br />
In <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> erfolgt die Ausbildung bislang an <strong>de</strong>r TH Wildau<br />
in <strong>de</strong>n Studiengängen "Verwaltung und Recht" sowie 'Kommunales<br />
Verwaltungsmanagement und Recht" - letzterer in Kooperation mit<br />
<strong>de</strong>r <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong>ischen Kommunalaka<strong>de</strong>mie. Mit bei<strong>de</strong>n Studiengängen<br />
erlangen die Absolventinnen und Absolventen <strong>de</strong>n Bachelor of Arts<br />
(BA) sowie darüber hinaus im Studiengang "Verwaltung und Recht"<br />
die Laufbahnvoraussetzungen für <strong>de</strong>n gehobenen Dienst. Bei<strong>de</strong> Studiengänge<br />
sind voll ausgelastet; die Absolventen wer<strong>de</strong>n von <strong>de</strong>n<br />
koffimunalen Arbeitgebern und auch vom Land gerne übernommen.<br />
Die Zukunft bei<strong>de</strong>r Studiengänge darf durch eine Reform <strong>de</strong>r bran<strong>de</strong>nburgischen<br />
Hechschullandschaft nicht in Frage, gestellt wer :-<br />
<strong>de</strong>n. Der am 8. Juni 2012 vorlegte Abschlussbericht <strong>de</strong>r Hochschulstrukturkommission<br />
<strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> empfiehlt, <strong>de</strong>n<br />
Studiengang "Verwaltung und Recht" aus <strong>de</strong>r TH Wildau auszuglie<strong>de</strong>rn<br />
und in an<strong>de</strong>rer Weise - gegebenenfalls auch in einem an<strong>de</strong>ren<br />
Bun<strong>de</strong>sland - sicherzustellen.<br />
Des Weiteren empfiehlt die Hochschulstrukturkommission, <strong>de</strong>n beson<strong>de</strong>rs<br />
praxisorientierten Studiengang "Kommunales Verwaltungsmanagement<br />
und Recht" nicht zu verstetigen - also zu been<strong>de</strong>n.<br />
Den Kommunen wird insofern anheimgestellt, zur Realisierung ihrer<br />
Ausbildungsbedarfe an an<strong>de</strong>re Institutionen - wie etwa das<br />
KWI - heranzutreten.<br />
Durch nicht hinreichend abgesicherte "institutionelle Umbrüche'<br />
und erst recht durch die Verlagerung <strong>de</strong>r Alasbildung in an<strong>de</strong>re<br />
Bun<strong>de</strong>slän<strong>de</strong>r wird die dringend erfor<strong>de</strong>rliche kontinuierliche und<br />
zielgerichtete Ausbildung qualifizierter Nachwuchskräfte für die<br />
öffentliche Verwaltung in <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> in Frage gestellt. Vieles<br />
spricht für die Fortführung <strong>de</strong>r Studiengänge zum nichttechnischen<br />
gehobenen Dienst (von Land und Kommunen) an mit entsprechen<strong>de</strong>n<br />
Kapazitäten (räumlich wie fachlich) ausgestatteten Standorten.<br />
Dabei empfiehlt sich auch eine weitere Verzahnung <strong>de</strong>r<br />
Studiengänge. Unabdingbar ist, dass die Studiengänge bran<strong>de</strong>nburgischen<br />
Gegebenheiten - also beispielsweise <strong>de</strong>n gelten<strong>de</strong>n lan<strong>de</strong>srechtlichen<br />
Regelungen wie auch <strong>de</strong>n kommunal- und kommunalverfassungs-,<br />
aber auch <strong>de</strong>n haushaltsrechtlichen Gegebenheiten -<br />
Rechnung tragen. Dabei ist es auch sinnvoll zu prüfen, ob weitere<br />
Synergien ,durch eine Einbeziehung <strong>de</strong>r weiteren Hochschul-<br />
Ausbildungen für die öffentliche Hand, wie <strong>de</strong>r für Rechtspfleger-<br />
o<strong>de</strong>r Finanzwirte, erreicht wer<strong>de</strong>n können.<br />
Für die Enquete-Kommission "Kommunal- und Lan<strong>de</strong>sverwaltung -<br />
bürgernah, effektiv und zukunftsfest - <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> 2020" ist es<br />
daher ein beson<strong>de</strong>res Anliegen, die benannten Studiengänge dauer-
Anlage 43 ct<br />
3<br />
haft zu erhalten und zu stärken, damit für <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> eine bürgernahe,<br />
effektive und zukunftsfeste Verwaltung gewährleistet<br />
bleibt."<br />
Mit freundlichen Grüßen<br />
LP'<br />
Dr. Humpert
Enquete-Kommission „Kommunal- und Lan<strong>de</strong>sverwaltung — bürgernah, effektiv und zukunftsfest — <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> 2020" 5/2<br />
Sitzungsplanung März bis Juni 2013<br />
Themen 1<br />
Vorträge<br />
Rückläufe<br />
Sonstiges<br />
<strong>19</strong>. Sitzung<br />
(15. März)<br />
Fortsetzung Kommunalisierung<br />
von Lan<strong>de</strong>saufgaben.<br />
(Diskussion und ggf. Beschluss)<br />
Vortrag „Kooperatives<br />
MittelzentrumPritzwalk-<br />
Wittstock/Dosse")<br />
Vortrag Prof. Winkel zur<br />
öffentlichen Daseinsvorsorge<br />
Berichterstattung Prof.<br />
Gebhardt zu Speyerer Forum<br />
Kommunal- und<br />
Verwaltungsreform „Der<br />
Landkreis als Zukunftsmo<strong>de</strong>ll`"<br />
Daten Einkreisung<br />
Eisenhüttenstadt sowie in<br />
Verbindung damit<br />
Rechercheergebnisse <strong>de</strong>s<br />
Sekretariats zu Großen<br />
kreisangehörigen Städten in Dtld.<br />
Auswärtige Sitzung in<br />
Heiligengrabe<br />
Vorführung ,,Mobiler Bürgerbus<br />
<strong>de</strong>r Stadt VVittstock/Dosse"<br />
20. Sitzung<br />
(<strong>19</strong>. April)<br />
Fortsetzung<br />
Kommunalisierung von<br />
Lan<strong>de</strong>säufgaben<br />
(Diskussion und ggf.<br />
Beschluss, insb. anhand<br />
Rückläufe Arbeitsaufträge<br />
LReg)<br />
Mo<strong>de</strong>lle Kreisebene<br />
(Kooperation/ Fusion,<br />
Kriterien, Varianten etc.)<br />
Arbeitsaufträge LReg<br />
(Struktur <strong>de</strong>r<br />
Wasserverwaltung und<br />
Mo<strong>de</strong>llberechnung<br />
Forstverwaltung, Straßen<br />
durch externes Gutachten)<br />
Festlegung über weiteren<br />
Beratungsbedarf bspw. zu<br />
finanziellen Rahmen (siehe<br />
22. Sitzung)<br />
21. Sitzung<br />
(17. Mai)<br />
Auswertung<br />
Informationsreise<br />
Amtsmo<strong>de</strong>ll<br />
Struktur<br />
Lan<strong>de</strong>sverwaltung<br />
Län<strong>de</strong>rkooperation<br />
22. Sitzung<br />
(14. Juni)<br />
interkommunale Funktionalreform<br />
Aufgaben Gemein<strong>de</strong>n<br />
(Aufgabenverlagerung u. -kritik,<br />
öffentliche Daseinsvorsorge und<br />
Infrastruktur)<br />
Mo<strong>de</strong>lle Gemein<strong>de</strong>ebene<br />
(Gemein<strong>de</strong>mo<strong>de</strong>lle, Kooperation/ Fusion,<br />
Kriterien, Varianten etc.)<br />
Ggf. Finanzielle Rahmenbedingungen<br />
und Reformvoraussetzungen<br />
Ggf. Rechtliche Fragen / Auswirkungen<br />
Ggf. E-Government<br />
Gutachten Prof. Proeller zur<br />
interkommunalen Funktionaireform<br />
(Versand voraussichtlich 7. Juni 2013)<br />
Erster Grobentwurf Abschlussbericht<br />
23<br />
(21. Juni)<br />
Fortsetzung<br />
Diskussion und<br />
Beschluss<br />
FunktionaIreform<br />
(insbeson<strong>de</strong>re<br />
Gutachten Prof.<br />
Proeller)<br />
Fortsetzung.<br />
Diskussion und<br />
Beschluss<br />
Mo<strong>de</strong>lle<br />
Gemein<strong>de</strong>ebene<br />
Sitzung<br />
vorbehaltlich<br />
Zustimmung<br />
Landtagspräsi<strong>de</strong>nt<br />
Än<strong>de</strong>rungen gegenüber <strong>de</strong>r am 07. Februar 2013 versandten Fassung sind unterstrichen_<br />
Stand: 12.03.2013