14.05.2014 Aufrufe

5/19 - Brandenburg.de

5/19 - Brandenburg.de

5/19 - Brandenburg.de

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Landtag <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> P-EK2 51<strong>19</strong><br />

5. Wahlperio<strong>de</strong><br />

Enquete-Kommission<br />

„Kommunal- und Lan<strong>de</strong>sverwaltung — bürgernah, effektiv und zukunftsfest —<br />

<strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> 2020"<br />

Protokoll<br />

<strong>19</strong>. Sitzung (öffentlich)<br />

15.03.2013<br />

Kloster Stift zum Heiligengrabe - Kapitelsaal<br />

10.00 Uhr bis 15.05 Uhr<br />

Vorsitz:<br />

Stefan Ludwig<br />

Protokoll:<br />

Stenografischer Dienst<br />

Bastian Dunkel<br />

Nadine Lehnigk<br />

Anwesen<strong>de</strong> Kommissionsmitglie<strong>de</strong>r:<br />

Andreas Büttner (FDP)<br />

Stefan Ludwig (DIE LINKE)<br />

Ursula Nonnemacher (GRÜNE/B90)<br />

Sven Petke (CDU)<br />

Manfred Richter (SPD)<br />

Dr. Hans-Jürgen Scharfenberg (DIE LINKE)<br />

Werner-Siegwart Schippel (SPD)<br />

Anwesen<strong>de</strong> nicht parlamentarische Kommissionsmitglie<strong>de</strong>r:<br />

Dr. Uta Barkusky<br />

Karl-Ludwig Böttcher<br />

Prof. Dr. Ihno Gebhardt<br />

Dr. Paul-Peter Humpert<br />

Datum <strong>de</strong>r Ausgabe: <strong>19</strong>.04.2013


Landtag <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> P-EK2 5/<strong>19</strong> S. 2<br />

Enquete-Kommission 15.03.2013<br />

<strong>19</strong>. Sitzung Stenogr. Dienst/du/le<br />

Tagesordnung:<br />

1. Eröffnung <strong>de</strong>r auswärtigen Sitzung durch <strong>de</strong>n Vorsitzen<strong>de</strong>n und Grußworte <strong>de</strong>r<br />

stellv. Bürgermeisterin <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong> Heiligengrabe, Frau Christiane Kreßner<br />

2. Vorführung <strong>de</strong>r Dienstleistungsangebote <strong>de</strong>s „Mobilen Bürgerbusses" <strong>de</strong>r<br />

Stadt Wittstock/Dosse durch <strong>de</strong>n Leiter <strong>de</strong>s Ordnungsamtes, Herrn Holger<br />

Schönberg<br />

(Hinweis: Der „Mobile Bürgerbus" wird dafür vor Ort bereitstehen.)<br />

3. Protokollkontrolle<br />

4. Vortrag zum Thema „Interkommunale Kooperation und Überlungen zur regionalen<br />

Aufgabenteilung bei <strong>de</strong>r Sicherung <strong>de</strong>r Daseinsvorsorge"<br />

• Herrn Jörg Gehrmann, Vertreter „Kooperatives Mittelzentrum Pritzwalk-<br />

Wittstock/Dosse"<br />

5. Vortrag zum Thema „Zukunft <strong>de</strong>r Daseinsvorsorge"<br />

• Prof. Dr. Rainer Winkel, Leiter Deutsches Institut für Stadt und Raum e. V.<br />

6. Fortsetzung Diskussion und ggf. Beschluss zur Kommunalisierung von Lan<strong>de</strong>saufgaben<br />

7. Berichterstattung vom Speyerer Forum zur Kommunal- und Verwaltungsreform<br />

„Der Landkreis als Zukunftsmo<strong>de</strong>ll. Zur Rolle <strong>de</strong>r Kreise im Mehrebenensystem"<br />

durch das Kommissionsmitglied Herrn Prof. Dr. Ihno Gebhardt<br />

8. Sachstand zu <strong>de</strong>n Arbeitsaufträgen <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>sregierung<br />

9. Sonstiges<br />

darunter:<br />

• Informationsreise Rheinland-Pfalz<br />

• Daten Einkreisung Eisenhüttenstadt<br />

• Schreiben <strong>de</strong>s AWFK zum Antrag „Verwaltungsreform und dauerhafte Gewährleistung<br />

<strong>de</strong>r Ausbildung <strong>de</strong>r Ausbildungskräfte"<br />

• Planung <strong>de</strong>r nächsten Sitzungen


Landtag <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> P-EK2 5/<strong>19</strong> S. 3<br />

Enquete-Kommission 15.03.2013<br />

<strong>19</strong>. Sitzung Stenogr. Dienst/du/1e<br />

Festlegungen und Beschlüsse:<br />

1. Die Tagesordnung wur<strong>de</strong> einstimmig beschlossen (10:0:0).<br />

2. TOP 2: (Vorführung <strong>de</strong>r Dienstleistungsangebote <strong>de</strong>s „Mobilen Bürgerbusses"<br />

<strong>de</strong>r Stadt Wittstock/Dosse durch <strong>de</strong>n Leiter <strong>de</strong>s Ordnungsamtes, Herrn Holger<br />

Schönberg)<br />

Die EK 5/2 hat einstimmig (11:0:0) folgen<strong>de</strong>n Beschluss gefasst:<br />

1. Die Enquete-Kommission begrüßt die I<strong>de</strong>e <strong>de</strong>s Mobilen Bürgerservice.<br />

Das Projekt leistet einen wichtigen Beitrag, um <strong>de</strong>n Folgen <strong>de</strong>s<br />

<strong>de</strong>mografischen Wan<strong>de</strong>ls in <strong>de</strong>r Fläche zu begegnen.<br />

2. Die Enquete-Kommission bittet die Gemein<strong>de</strong>n zu prüfen, ob die<br />

Einführung eines Mobilen Bürgerservices ein sinnvolles Instrument zur<br />

Erfüllung ihrer Aufgaben ist. Dies schließt die Prüfung interkommunaler<br />

Lösungen ein.<br />

3. Die Enquete-Kommission empfiehlt <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>sregierung,<br />

a. interessierte Gemein<strong>de</strong>n bei <strong>de</strong>r Realisierung eines Mobilen<br />

Bürgerservices zu unterstützen,<br />

b. für die Verbreiterung <strong>de</strong>s Mobilen Bürgerservice eine befristete<br />

Anschubfinanzierung zu ermöglichen.<br />

3. TOP 3: (Protokollkontrolle)<br />

Die Protokollkontrolle <strong>de</strong>s Protokolls <strong>de</strong>r 18. Sitzung wur<strong>de</strong> auf die 20. Sitzung<br />

am <strong>19</strong>. April 2013 vertagt.<br />

TOP 6: (Fortsetzung <strong>de</strong>r Diskussion und ggf. Beschluss zur Kommunalisierung<br />

von Lan<strong>de</strong>saufgaben)<br />

Die EK 5/2 empfiehlt<br />

• einstimmig (10:0:0) die regionalen Gutachterausschüsse im Bereich<br />

Vermessungsverwaltung (Nr. 5, Anlage 7) zu kommunalisieren,<br />

• einstimmig (10:0:0) die Zuständigkeit für die Kirchenaustritte (Nr. 44,<br />

Anlage 7) zu kommunalisieren,<br />

• einstimmig (10:0:0) <strong>de</strong>n Grenzveterinärdienst (Nr. 53, Anlage 7) zu<br />

kommunalisieren.<br />

Die Entscheidung über eine Kommunalisierungsempfehlung für die übrigen<br />

Lan<strong>de</strong>saufgaben (Anlage 7) soll abschließend in <strong>de</strong>r 20. Sitzung am <strong>19</strong>. April<br />

2013 getroffen wer<strong>de</strong>n. Weitere Vorschläge dazu sollen bis zum 10. April 2013<br />

eingereicht wer<strong>de</strong>n.<br />

5. TOP 9: (Sonstiges)<br />

Der Vorsitzen<strong>de</strong> wird <strong>de</strong>r EK 5/2 nach Absprache mit <strong>de</strong>r Pressestelle <strong>de</strong>s<br />

Landtags das bisherige Verfahren zur Veröffentlichung von<br />

Beratungsmaterialien prüfen und ggf. Verbesserungsvorschläge unterbreiten.


Landtag <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> P-EK2 5/<strong>19</strong> S. 4<br />

Enquete-Kommission 15.03.2013<br />

<strong>19</strong>. Sitzung Stenogr. Dienst/d u/le<br />

Die bisher als optional gekennzeichnete 23. Sitzung <strong>de</strong>r EK 5/2 soll,<br />

abweichend von <strong>de</strong>r bisherigen Terminplanung, voraussichtlich am 17. Juni<br />

2013 stattfin<strong>de</strong>n. Der Vorsitzen<strong>de</strong> wird entsprechen<strong>de</strong> Vorbereitungen<br />

einleiten.<br />

Für die 20. Sitzung <strong>de</strong>r EK 5/2 am <strong>19</strong>. April 2013 sind bisher folgen<strong>de</strong><br />

Tagesordnungspunkte vorgesehen:<br />

• Rückläufe <strong>de</strong>r von <strong>de</strong>r EK 5/2 bei <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>sregierung erbetenen<br />

Arbeitsaufträge<br />

• Fortsetzung Diskussion und Beschluss zu Empfehlungen zur<br />

Kommunalisierung von Lan<strong>de</strong>saufgaben<br />

• Fortsetzung Diskussion und Beschluss zu Empfehlungen zu Mo<strong>de</strong>llen<br />

<strong>de</strong>r Kreisebene<br />

• Planung <strong>de</strong>r kommen<strong>de</strong>n Sitzungen und Festlegungen über weiteren<br />

Beratungsbedarf<br />

Weitere Vorschläge für die Tagesordnung <strong>de</strong>r 20. Sitzung sind bis zum 25.<br />

März 2013 einzureichen.


Landtag <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> P-EK2 5/<strong>19</strong> S. 5<br />

Enquete-Kommission 15.03.2013<br />

<strong>19</strong>. Sitzung Stenogr. D ienst/d u/le<br />

Aus <strong>de</strong>r Sitzung<br />

Vorsitzen<strong>de</strong>r:<br />

Ich begrüße die parlamentarischen und nichtparlamentarischen Mitglie<strong>de</strong>r sowie Sie,<br />

sehr geehrte Damen und Herren interessierte Zuhörer, die wir heute an unserer Seite<br />

haben, und ebenso Vertreterinnen und Vertreter <strong>de</strong>r Medien herzlich zur<br />

<strong>19</strong>. öffentlichen Sitzung <strong>de</strong>r Enquete-Kommission in Heiligengrabe. Unsere Kommissionsmitglie<strong>de</strong>r<br />

Herr Prof. Dr. Hönnige und Herr Große haben sich für die heutige<br />

Sitzung entschuldigen müssen. Unser Kommissionsmitglied Frau Prof. Dr. Färber<br />

wäre gern gekommen, sitzt aber in Düsseldorf auf <strong>de</strong>m Flughafen wegen eines<br />

Streiks fest. Herr Petke wird noch zu unserer Beratung hinzutreten.<br />

Die Enquete-Kommission tritt heute zu Ihrer zweiten auswärtigen Sitzung zusammen,<br />

um auch Bürgerinnen und Bürgern außerhalb von Potsdam einen Einblick in die Arbeit<br />

<strong>de</strong>r Kommission zu ermöglichen. Ich begrüße herzlich unsere Gastgeberin Frau<br />

Christiane Kreßner, die stellvertreten<strong>de</strong> Bürgermeisterin <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong> Heiligengrabe,<br />

sowie Frau Schobert, die Geschäftsführerin vom Kloster Stift zum Heiligengrabe,<br />

und bedanke mich, dass wir hier tagen dürfen. Sie erhalten im Anschluss die Gelegenheit,<br />

uns mit einem kurzen Grußwort zu begrüßen. Ich begrüße auch Frau Katrin<br />

Lange, die Amtsdirektorin <strong>de</strong>s Amtes Meyenburg, Herrn Dr. Thiel, <strong>de</strong>n stellvertreten<strong>de</strong>n<br />

Bürgermeister <strong>de</strong>r Stadt Pritzwalk, Herrn Jörg Gehrmann, <strong>de</strong>n Bürgermeister <strong>de</strong>r<br />

Stadt Wittstock/Dosse sowie Herrn Holger Schönberg, <strong>de</strong>n Leiter <strong>de</strong>s Ordnungsamtes<br />

<strong>de</strong>r Stadt Wittstock/Dosse. Herr Prof. Dr. Rainer Winkel, Leiter <strong>de</strong>s Deutschen<br />

Instituts für Stadt und Raum e. V. wird später zu unserer Beratung hinzutreten.<br />

Zur heutigen Beratung liegen Ihnen die Einladung mit <strong>de</strong>m Entwurf <strong>de</strong>r Tagesordnung<br />

vom 05. März 2013 sowie die Tischvorlage mit <strong>de</strong>r Übersicht über die bisherigen<br />

Besprechungspunkte zum Tagesordnungspunkt 9 - Sonstiges — (Anlage 8) vor. -<br />

Gibt es vor Eintritt in die Tagesordnung weitere Anmerkungen o<strong>de</strong>r Ergänzungen? -<br />

Da das nicht <strong>de</strong>r Fall ist, kommen wir zur formalen Beschlussfassung über die Tagesordnung.<br />

- Wenn Sie ihr zustimmen, bitte ich Sie um ihr Handzeichen. - Gegenstimmen?<br />

- Enthaltungen? - Damit ist die Tagesordnung einstimmig so beschlossen.<br />

Ich rufe Tagesordnungspunkt 1 auf:<br />

Grußworte<br />

Ich erteile Frau Schobert als Hausherrin das Wort.<br />

Frau Schobert (Geschäftsführerin Kloster Stift zum Heiligengrabe):<br />

Herr Vorsitzen<strong>de</strong>r! Meine Damen und Herren! Ich begrüße Sie - auch im Namen von<br />

Frau Äbtissin Dr. Rupprecht, die heute aus familiären Grün<strong>de</strong>n lei<strong>de</strong>r nicht an <strong>de</strong>r<br />

Sitzung teilnehmen kann - alle herzlich im Kloster Stift zum Heilgengrabe. Wir freuen<br />

uns sehr, dass Sie das Kloster als Ort für Ihre Tagung ausgewählt haben. Viele von<br />

Ihnen kennen das Kloster bereits als Kulturstandort von nationaler Be<strong>de</strong>utung, aber<br />

auch als einen Ort für Tradition und geistliche Werte. Für all diejenigen, die das Klos-


Landtag <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> P-EK2 5/<strong>19</strong> S. 6<br />

Enquete-Kommission 15.03.2013<br />

<strong>19</strong>. Sitzung Stenogr. Dienst/du/1e<br />

ter Stift noch nicht kennen, stehen wir am En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Tagung gern für Ihre Fragen bereit,<br />

und Sie alle mit Ihren Fraktionen sind zu Führungen und Übernachtungen im<br />

Kloster herzlichst eingela<strong>de</strong>n. Wir haben einiges zu bieten; das können Sie auch <strong>de</strong>r<br />

Tafel, die hinten angebracht ist, entnehmen. Dort haben wir unsere Informationsbroschüren<br />

bereitgelegt.<br />

Seit 725 Jahren wer<strong>de</strong>n im Kloster immer wie<strong>de</strong>r gesellschaftliche Verän<strong>de</strong>rungen<br />

mitgetragen und mitinitiiert. Das heutige Stift hat sich 1847 vom Zisterzienserinnenkloster<br />

zum A<strong>de</strong>ligen Damenstift, einer Erziehungsanstalt für Mädchen aus verarmten<br />

adligen Familien, gewan<strong>de</strong>lt. In <strong>de</strong>r Nachkriegszeit war für viele Waisenkin<strong>de</strong>r diakonische<br />

Arbeit nötig. Nach Wen<strong>de</strong>zeiten erfolgte <strong>de</strong>r Aufbau zum geistlichen Zentrum<br />

und Kulturstandort. Der für die Region so erfolgreiche Unternehmensverbund Autobahndreieck<br />

Wittstock/Dosse wur<strong>de</strong> hier im Kapitelsaal gegrün<strong>de</strong>t.<br />

insofern <strong>de</strong>nke ich, dass <strong>de</strong>r Kapitelsaal <strong>de</strong>r richtige Ort für das Thema Ihrer Tagung<br />

ist, und wünsche Ihnen für die Tagung einen guten Verlauf. Ich weiß, Ihr Zeitbudget<br />

ist knapp bemessen; <strong>de</strong>nnoch sind Sie herzlichst eingela<strong>de</strong>n, um 12 Uhr am Mittagsgebet<br />

teilzunehmen. Auch sind <strong>de</strong>r Kreuzgang sowie die Ausstellung geöffnet, und<br />

am En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Tagung stehen wir Ihnen selbstverständlich zur Verfügung. - Vielen<br />

Dank.<br />

Vorsitzen<strong>de</strong>r:<br />

Herzlichen Dank. Das Wort geht jetzt an Frau Kreßner.<br />

Frau Kreßner (Stellvertreten<strong>de</strong> Bürgermeisterin Heiligengrabe):<br />

Sehr geehrter Vorsitzen<strong>de</strong>r Herr Ludwig! Sehr geehrte Mitglie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Enquete-<br />

Kommission ! Sehr geehrte Gäste! Anlässlich Ihrer Tagung im Kloster Stift zum Heiligengrabe<br />

möchte ich Sie auch im Namen <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong> Heiligengrabe recht herzlich<br />

begrüßen und darf Ihnen die besten Grüße unseres Bürgermeisters, Herrn Holger<br />

Kippenhahn, überbringen, <strong>de</strong>r heute aus gesundheitlichen Grün<strong>de</strong>n lei<strong>de</strong>r nicht bei<br />

uns sein kann. Er wünscht ihnen jedoch einen guten Verlauf Ihrer Tagung und gute<br />

Ergebnisse - ich schließe mich <strong>de</strong>n Wünschen <strong>de</strong>s Bürgermeisters an.<br />

Für Ihre Tagung, sehr geehrte Mitglie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Enquete-Kommission, hätten Sie sich<br />

keinen besseren Ort als unser Kloster Stift aussuchen können, einen Ort, <strong>de</strong>r über<br />

700 Jahre Geschichte geschrieben hat - für Heiligengrabe und für unsere Region.<br />

Wie Frau Schobert bereits erwähnte, wur<strong>de</strong>n hier wichtige Weichen für die Zukunft<br />

gestellt. So hoffe ich, dass Sie <strong>de</strong>n Geist dieses Ortes aufnehmen und heute zu guten<br />

Ergebnissen kommen, <strong>de</strong>nn Ihre Vorschläge für eine neue Kommunalstruktur im<br />

Land <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> wer<strong>de</strong>n die ernsthafte Grundlage für die Diskussion zur bevorstehen<strong>de</strong>n<br />

Gemein<strong>de</strong>gebietsreform darstellen.<br />

Unsere Gemein<strong>de</strong> Heiligengrabe entstand mit <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong>gebietsreform 2003.<br />

Heute besteht sie aus 14 Orts- und 3 Gemein<strong>de</strong>teilen, die sich über 200 km 2 erstrecken<br />

und in <strong>de</strong>nen etwa 4 600 Einwohner zu Hause sind und sich wohlfühlen. Die<br />

Reform hat uns gutgetan, und zwar in erster Linie, weil die Bürger und die in kommunalpolitischer<br />

Verantwortung stehen<strong>de</strong>n Menschen die Reform selbstbewusst und in


Landtag <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> P-EK2 5/<strong>19</strong> S. 7<br />

Enquete-Kommission 15.03.2013<br />

<strong>19</strong>. Sitzung Stenogr. Dienst/du/Ie<br />

ihrem Sinne gestaltet haben. in <strong>de</strong>n vergangenen 20 Jahren ist es uns gelungen, die<br />

wichtigsten Infrastrukturprojekte wie Straßen- und Wegebau, die Sanierung unserer<br />

bei<strong>de</strong>n Grundschulen sowie dreier Kin<strong>de</strong>rtagesstätten umzusetzen. Gegenwärtig<br />

bauen wir einen neuen Kin<strong>de</strong>rgarten in unserem Ortsteil Herzsprung.<br />

In fast je<strong>de</strong>m Ortsteil gibt es eine Bürgerbegegnungsstätte o<strong>de</strong>r Vereinshäuser bzw.<br />

Räume, in <strong>de</strong>nen die Bürger <strong>de</strong>r Ortsteile sich treffen, feiern und Ihren Interessen<br />

nachgehen können. Die Gemein<strong>de</strong> unterstützt die Vereinstätigkeit auf allen Ebenen,<br />

und die Bürger danken es <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong>, in<strong>de</strong>m sie sich aktiv an Aktionen beteiligen.<br />

So ist es dank <strong>de</strong>s Engagements unserer Bürger und Einrichtungen gelungen, die<br />

„Tour <strong>de</strong> Prignitz" dreimal in Folge zu gewinnen. Solche Erfolge, sehr geehrte Anwesen<strong>de</strong>n,<br />

schweißen zusammen. Was jedoch viel wichtiger ist: Sie schaffen I<strong>de</strong>ntität,<br />

eine I<strong>de</strong>ntität, die wir nicht aufgeben wollen. Gleichwohl lässt die <strong>de</strong>mografische<br />

Entwicklung auch uns darüber nach<strong>de</strong>nken, wie wir unsere Strukturen neu gestalten.<br />

Wir wissen, dass wir dieses Niveau nur durch eine gute Kooperation mit unseren<br />

Nachbarn halten können, und so haben wir schon 2005 - wie von Frau Schobert bereits<br />

erwähnt - gemeinsam mit Wittstock, Pritzwalk und <strong>de</strong>m Amt Meyenburg <strong>de</strong>n<br />

Wachstumskern Autobahndreieck Wittstock e.V. gegrün<strong>de</strong>t. Übrigens wur<strong>de</strong> die<br />

Grün<strong>de</strong>rversammlung hier im Kapitelsaal durchgeführt. Um dieses Niveau und die<br />

Zusammenarbeit zu ver<strong>de</strong>utlichen, wird mein Kollege Bürgermeister Jörg Gehrmann<br />

in seinem Beitrag über die Zusammenarbeit <strong>de</strong>r Kommunen im Kooperativen Mittelzentrum<br />

Pritzwalk-WittstocklDosse berichten, in <strong>de</strong>m auch Heiligengrabe Mitglied ist.<br />

Jedoch, sehr geehrte Anwesen<strong>de</strong>, kann man von <strong>de</strong>r Historie allein nicht leben, son<strong>de</strong>rn<br />

es bedarf einer wirtschaftlichen Grundlage. Schon <strong>19</strong>90 haben wir vor <strong>de</strong>n<br />

Toren von Heiligengrabe ein Gewerbegebiet aus <strong>de</strong>m Bo<strong>de</strong>n gestampft, das unsere<br />

wirtschaftliche Grundlage bil<strong>de</strong>t. Nach anfänglichen Schwierigkeiten hat sich dort ein<br />

gut funktionieren<strong>de</strong>r Gewerbepark mit einer Größe von 180 ha entwickelt, von <strong>de</strong>m<br />

über 90 % <strong>de</strong>r Fläche vermarktet sind und wo über 1 000 Menschen Arbeit gefun<strong>de</strong>n<br />

haben. Wenn Sie auf <strong>de</strong>r Autobahn angereist sind, haben Sie einen Teil unseres Gewerbegebietes<br />

gesehen. Eine Reihe - darüber freuen wir uns beson<strong>de</strong>rs - wertschöpfen<strong>de</strong>r<br />

Unternehmen sind dort angesie<strong>de</strong>lt. Aus dieser wertschöpfen<strong>de</strong>n Tätigkeit<br />

entsteht Einkommen für unsere Menschen und ihre Lebensgrundlage. So sind nicht<br />

zu unterschätzen<strong>de</strong> Finanz- und Wirtschaftskreisläufe hier vor Ort entstan<strong>de</strong>n, die<br />

das wirtschaftliche Bild unserer Gemein<strong>de</strong> abrun<strong>de</strong>n. Jedoch spielt bei uns die<br />

Landwirtschaft noch eine große Rolle. All das, sehr geehrte Anwesen<strong>de</strong>n, wollen wir<br />

nicht aufgeben.<br />

Ich begrüße es daher ausdrücklich, dass Sie sich entschie<strong>de</strong>n haben, für Ihre Tagung<br />

in die etwas dünner besie<strong>de</strong>lte Region unseres Lan<strong>de</strong>s zu kommen. So können Sie<br />

sich ein eigenes Bild von <strong>de</strong>r Situation vor Ort machen. Hier gibt es an<strong>de</strong>re Probleme<br />

als im berlinnahen Raum, weshalb wir auch an<strong>de</strong>re Lösungen brauchen. Das bloße<br />

Festsetzen von Min<strong>de</strong>steinwohnerzahlen künftiger Gemein<strong>de</strong>n, die für das ganze<br />

Land gelten, ist kein Allheilmittel und wür<strong>de</strong> in unserer Region zu Gemein<strong>de</strong>größen<br />

führen, die von <strong>de</strong>n Bürgern und <strong>de</strong>n Abgeordneten nicht mehr zu gestalten wären.<br />

Daher sollte man sich nicht nur wissenschaftlichen Studien anvertrauen, son<strong>de</strong>rn vor<br />

Ort umsehen und umhören.<br />

Daher meine Bitte an Sie: Unterbreiten Sie Vorschläge, die die Belange unserer Re-


Landtag <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> P-EK2 51<strong>19</strong> S. 8<br />

Enquete-Kommission 15.03.2013<br />

<strong>19</strong>. Sitzung Stenogr. Dienst/du/1e<br />

gion berücksichtigen, sie nicht ausblen<strong>de</strong>n, son<strong>de</strong>rn die Voraussetzungen schaffen,<br />

dass wir unsere Städte und Gemein<strong>de</strong>n auch künftig selbst und eigenverantwortlich<br />

gestalten können. Dazu wünsche ich ihnen nochmals gute Gedanken, gute I<strong>de</strong>en<br />

und ein gutes Gelingen hier bei uns im Kloster Stift zum Heiligengrabe. - Danke für<br />

Ihre Aufmerksamkeit.<br />

Vorsitzen<strong>de</strong>r:<br />

Herzlichen Dank für <strong>de</strong>n freundlichen Empfang!<br />

Ich eröffne Tagesordnungspunkt 2:<br />

Vorführung <strong>de</strong>r Dienstleistungsangebote <strong>de</strong>s „Mobilen Bürgerbusses"<br />

<strong>de</strong>r Stadt WittstocklDosse durch <strong>de</strong>n Leiter <strong>de</strong>s Ordnungsamtes, Herrn<br />

Holger Schönberg<br />

Dazu liegt Ihnen die Präsentation von Herrn Schönberg vor (Anlage 1). Die Stadt<br />

VVittstock/Dosse ist so freundlich, uns ihren Mobilen Bürgerservice vorzustellen. Vielleicht<br />

hatten Sie im Vorfeld <strong>de</strong>r Beratung bereits die Gelegenheit, sich über die Funktion<br />

<strong>de</strong>s Busses zu informieren, <strong>de</strong>n wir als Enquete-Kommission im Anschluss an<br />

<strong>de</strong>n Vortrag und <strong>de</strong>r Fragerun<strong>de</strong> besichtigen wer<strong>de</strong>n. Vorher wird Herr Schönberg<br />

einige Dinge zu diesem Bus erläutern und uns eine Bilanz <strong>de</strong>r bisherigen Nutzung<br />

geben. - Bitte, Herr Schönberg.<br />

Herr Schönberg (Leiter Ordnungsamt Wittstock/Dosse):<br />

Herr Vorsitzen<strong>de</strong>r! Meine Damen und Herren! Ich stelle Ihnen heute <strong>de</strong>n Mobilen<br />

Bürgerservice <strong>de</strong>r Stadt Wittstock/Dosse vor; dazu habe ich eine Power Point Präsentation<br />

vorbereitet (Anlage 1). Ursprünglich han<strong>de</strong>lte es sich um eine Initiative <strong>de</strong>s<br />

Lan<strong>de</strong>s <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> und <strong>de</strong>s Städte- und Gemein<strong>de</strong>bunds <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong>; die technische<br />

Seite wur<strong>de</strong> maßgeblich durch <strong>de</strong>n <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong>ischen IT-Dienstleister umgesetzt.<br />

2008 haben wir das Projekt gestartet. Kurz zur Stadt VVittstock/Dosse: Dazu<br />

gehören 18 Orts- und 7 Gemein<strong>de</strong>teile auf einer Fläche von 417 km 2 mit knapp<br />

15 000 Einwohnern. Das ergibt eine Einwohnerdichte von 36 Einwohnern je Quadratkilometer.<br />

Die Stadt WittstocklDosse ist durch große Entfernungen - große Fläche, relativ wenig<br />

Einwohner - gekennzeichnet: Der Ortsteil Freyenstein im Nor<strong>de</strong>n ist 18 Kilometer, <strong>de</strong>r<br />

Ortsteil Zempow 25 Kilometer und <strong>de</strong>r Ortsteil Rossow im Sü<strong>de</strong>n 20 Kilometer von<br />

<strong>de</strong>r Kernstadt, vom Verwaltungssitz, entfernt. Das be<strong>de</strong>utet relativ lange Fahrzeiten<br />

und das bei teilweise schlechten Straßenverhältnissen. Schaut man sich die Einwohnerzahlen<br />

an, stellt man fest, dass es im Ortsteil Freyenstein ein Maximum von 900<br />

Einwohnern und im Ortsteil Zempow ein Minimum von 121 Einwohnern gibt.<br />

Im barrierefreien Verwaltungssitz im Herzen <strong>de</strong>r historischen Altstadt, <strong>de</strong>r 2007 bezogen<br />

wur<strong>de</strong>, sind 75 Verwaltungsangestellte beschäftigt. Dort haben wir nun ein schönes<br />

Bürgerbüro mit 6 Mitarbeiterinnen - eine zentrale Anlaufstelle für die Bürger mit<br />

relativ weitreichen<strong>de</strong>n Öffnungszeiten. Man könnte also eigentlich sagen: Es ist alles


Landtag <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> P-EK2 5/<strong>19</strong> S. 9<br />

Enquete-Kommission 15.03.2013<br />

<strong>19</strong>. Sitzung Stenogr. Dienst/du/1e<br />

in Ordnung, wir haben die Daseinsvorsorge für die Bürger vorgehalten, ein schönes<br />

Gebäu<strong>de</strong> errichtet, und <strong>de</strong>r Bürger braucht bloß noch zu uns zu kommen.<br />

Es gibt jedoch gewisse Probleme: Erstens haben wir ein sehr großes Gemein<strong>de</strong>gebiet<br />

mit weiten Entfernungen, die die Verwaltung vor Herausfor<strong>de</strong>rungen stellen, weil<br />

sich die Anzahl <strong>de</strong>r Verwaltungsmitarbeiter nicht nach <strong>de</strong>r Größe <strong>de</strong>s Gemein<strong>de</strong>gebiets<br />

bemisst, son<strong>de</strong>rn nach <strong>de</strong>n Einwohnerzahlen. Wir müssen also sehen, wie wir<br />

die große Gemein<strong>de</strong>fläche überhaupt ab<strong>de</strong>cken können. Wir haben an einem Lösungsansatz<br />

gearbeitet und gesagt: Wir bräuchten ein „Rollen<strong>de</strong>s Büro", sodass wir<br />

die Arbeit nicht in <strong>de</strong>r Stadt erledigen müssten, was be<strong>de</strong>utet, dass wir rausfahren,<br />

uns etwas anschauen, uns dann wie<strong>de</strong>r an <strong>de</strong>n Schreibtisch setzen, dann wie<strong>de</strong>r<br />

versuchen, die Aufgabe zu erledigen, vielleicht noch einmal irgen<strong>de</strong>twas klären und<br />

noch einmal rausfahren müssen. Das frisst uns auf; wir haben einfach nicht genügend<br />

Zeit dafür, wir müssen effektiver wer<strong>de</strong>n.<br />

Wir hatten folgen<strong>de</strong>n Lösungsansatz: Angesichts <strong>de</strong>r technischen Möglichkeiten<br />

muss es heutzutage möglich sein, die Aufgaben in <strong>de</strong>r Fläche zu erledigen. Wir haben<br />

ein „Rollen<strong>de</strong>s Büro" geplant und wollten dadurch die Effektivität <strong>de</strong>r Aufgabenerledigung<br />

in <strong>de</strong>r Fläche steigern. Hier kam uns das Pilotprojekt Mobiler Bürgerservice<br />

zupass. Ein an<strong>de</strong>rer Punkt ist, dass die älteren Menschen, <strong>de</strong>ren Mobilität noch eingeschränkter<br />

ist, zunehmend Probleme haben, die Verwaltung aufzusuchen. Auch<br />

<strong>de</strong>r barrierefreie Verwaltungssitz nützt nichts, wenn sie es nicht schaffen, von zu<br />

Hause bis zum Bus o<strong>de</strong>r vom Bus zur Verwaltung zu kommen. Wir dachten, mit einem<br />

Mobilen Bürgerservice könnten wir zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen: Einerseits<br />

sind wir unterwegs, und an<strong>de</strong>rerseits bieten wir die Leistungen für die Bürger<br />

an. So haben wir also <strong>de</strong>n Mobilen Bürgerservice als „Rollen<strong>de</strong>s Büro" konzipiert.<br />

Das Konzept: Die Mitarbeiterin <strong>de</strong>s Bürgerbüros bietet die Dienstleistung <strong>de</strong>r Verwaltung<br />

vor Ort an, und zwar alle Dienstleistungen <strong>de</strong>s Bürgerbüros im Verwaltungssitz.<br />

Dort draußen können die Bürger ihre Ausweise, ihre Führerscheine beantragen, und<br />

seit Kurzem nehmen wir sogar Teilaufgaben <strong>de</strong>r KFZ-Zulassungsstelle wahr. Das<br />

heißt, alles, was wir drinnen im Bürgerbüro leisten, können wir auch draußen leisten.<br />

Die einzige Einschränkung ist, dass die Ausstellung vorläufiger Dokumente nicht<br />

möglich ist, weil wir <strong>de</strong>n dafür nötigen speziellen Drucker nicht mitführen können.<br />

Der Mitarbeiter <strong>de</strong>s Ordnungsamtes bearbeitet die Aufgabenstellung abschließend in<br />

<strong>de</strong>r Fläche. Das heißt, wenn er draußen eine Gefahrenquelle o<strong>de</strong>r eine gewisse Verfehlung<br />

feststellt, wird er das Schreiben, <strong>de</strong>n Verwaltungsakt, draußen fertigen und<br />

ihn im Postkasten hinterlassen, wenn er <strong>de</strong>n Bürger nicht antrifft. Es ist also nicht<br />

mehr wie früher, als sich <strong>de</strong>r Außendienstleister - übertrieben gesagt - beim Innendienstmitarbeiter<br />

auf <strong>de</strong>n Schoß gesetzt und ihm alles erzählt hat, wenn <strong>de</strong>r Außendienstleister<br />

etwas festgestellt und dokumentiert hat, und <strong>de</strong>r Innendienstleister wie<strong>de</strong>rum<br />

gesagt hat, er könne in zwei Tagen einen Verwaltungsakt daraus machen,<br />

<strong>de</strong>ssen Bescheid noch einmal zwei weitere Tage - Postlaufzeit -, also eine Woche<br />

später, beim Bürger angekommen ist. Wenn man jeman<strong>de</strong>n bei <strong>de</strong>r Straßenreinigung<br />

angeschrieben hatte, hat <strong>de</strong>r sich gewun<strong>de</strong>rt: Sind die in <strong>de</strong>r Verwaltung verrückt?<br />

Ich habe doch gestern erst gereinigt. - Nun können wir die Aufgaben abschließend in<br />

<strong>de</strong>r Fläche bearbeiten.


Landtag <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> P-EK2 51<strong>19</strong> S. 10<br />

Enquete-Kommission 15.03.2013<br />

<strong>19</strong>. Sitzung Stenogr. Dienstidu/le<br />

Von Anfang an waren keine zusätzlichen Mitarbeiter geplant, und in Bezug auf das<br />

Ordnungsamt konnten wir das auch umsetzen, aber für <strong>de</strong>n Mobilen Bürgerservice<br />

mussten wir eine Mitarbeiterin aus <strong>de</strong>m Bürgerbüro herausnehmen und die Mitarbeiteranzahl<br />

im Bürgerbüro erhöhen. Voraussetzung war ein leistungsfähiger, mobiler<br />

Büroarbeitsplatz. Die Mitarbeiter müssen auch im Bus auf alle Anwendungen zugreifen<br />

können, <strong>de</strong>nn es hat keinen Sinn, dort mit einer abgespeckten Variante zu arbeiten,<br />

obwohl <strong>de</strong>r Bürger die Erwartung hat, er könne dort alles erledigen und wir sagen<br />

müssen: 50 % können wir hier erledigen, aber für <strong>de</strong>n Rest komme bitte zur<br />

Verwaltung.<br />

Auf dieser Folie sehen Sie <strong>de</strong>n ersten mobilen Büroarbeitsplatz (Koffer), <strong>de</strong>n wir beschafft<br />

haben. Der war En<strong>de</strong> 2010 schon überholt, weil man damit <strong>de</strong>n neuen Personalausweis<br />

nicht ausstellen kann. Das zweite System bestand aus zwei Koffern. Einen<br />

Koffer sehen Sie auf <strong>de</strong>r Folie, und <strong>de</strong>r zweite Koffer liegt hier ausgebreitet auf<br />

<strong>de</strong>m Tisch. Er enthält folgen<strong>de</strong> Komponenten: Auf <strong>de</strong>m Tisch stehen das Notebook<br />

und die Komponenten für <strong>de</strong>n neuen Personalausweis -Än<strong>de</strong>rungsterminal, Fingerprintscanner<br />

und <strong>de</strong>r Bürgermonitor DESKO, <strong>de</strong>r auch im Bürgerbüro eingesetzt<br />

wird. Das heißt, die Beantragung <strong>de</strong>s Personalausweises erfolgt bei uns papierlos.<br />

Dem Bürger wird nun kein Blatt mehr vorgelegt, das er unterschreibt und welches<br />

dann eigescannt wird, son<strong>de</strong>rn er kann am Bürgermonitor live nachvollziehen, wie<br />

die Kollegen seinen Datenbestand än<strong>de</strong>rn, und leistet auch die Unterschrift auf <strong>de</strong>m<br />

Bürgermonitor. Im Prinzip stellt das einen Schritt auf <strong>de</strong>m Weg zum papierlosen Büro<br />

dar: Im Hintergrund arbeitet die elektronische Akte. Da sind wir relativ gut aufgestellt.<br />

Im zweiten Koffer befin<strong>de</strong>n sich Drucker, Scanner und Router. Die Datenübertragung<br />

ist erst dank LTE möglich. Früher haben wir versucht, mit UMTS und GSM zu arbeiten,<br />

und wir waren schon so weit, das Projekt einzustellen, <strong>de</strong>nn es tauchten immer<br />

weiße Flecken auf, o<strong>de</strong>r die Datenübertragungsrate war zu niedrig. Wenn draußen<br />

jedoch die Daten nicht vernünftig übertragbar sind, können wir es mit einem Mobilen<br />

Bürgerservice auch sein lassen, <strong>de</strong>nn man braucht <strong>de</strong>n Leuten nichts vorzumachen.<br />

Glücklicherweise erhielten wir dann aber die Möglichkeit, mit LTE zu arbeiten. Hier in<br />

Wittstock war das einer <strong>de</strong>r ersten Masten, <strong>de</strong>n die Telekom geschaltet hat. Allerdings<br />

haben wir keinen flächen<strong>de</strong>cken<strong>de</strong>n Anbieter, son<strong>de</strong>rn arbeiten mit zwei Routern:<br />

Vodafone und Telekom. Inzwischen wissen wir, wo welche Netze abge<strong>de</strong>ckt<br />

sind, wählen das entsprechen<strong>de</strong> Netz und haben uns, um das Letzte herauszukitzeln,<br />

mit einer Außenantenne vom Funkwerk Dabendorf - auch eine <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong>er<br />

Innovation - ausgestattet.<br />

Zur Anbindung: Vom mobilen Arbeitsplatz gehen wir über LVN-Mobil, greifen auf <strong>de</strong>n<br />

<strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong>ischen IT-Dienstleister ZIT-BB und von da aus über LVN-Kommunal auf<br />

die kommunale Fachanwendung zu. Es ist gut, dass das Land allen Kommunen LVN-<br />

Kommunal 4.0 kostenlos zur Verfügung gestellt hat. Das kann bzw. wird dazu beitragen,<br />

dass ein Verfahren wie <strong>de</strong>r Mobile Bürgerservice auch durch an<strong>de</strong>re Kommunen<br />

genutzt wird.<br />

Auf dieser Folie sehen sie das „Rollen<strong>de</strong> Büro". Es han<strong>de</strong>lt sich um einen ehemaligen<br />

Einsatzleitwagen <strong>de</strong>r Feuerwehr, <strong>de</strong>r davor ein Krankentransportwagen war -<br />

dies ist also bereits sein drittes Leben. Er ist mit einem Hochdach und einer Klimaanlage<br />

ausgestattet, damit das Büro im Sommer nicht ganz so warm wird; im Winter


Landtag <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> P-EK2 5/<strong>19</strong> S. 11<br />

Enquete-Kornmission 15.03.2013<br />

<strong>19</strong>. Sitzung Stenogr. Dienst/du/le<br />

braucht man eine Standheizung. Er braucht eine 230-Volt-Stromzufuhr, weil die<br />

Rechner ansonsten nicht funktionieren. Außer<strong>de</strong>m verfügt er über ein Navigationssystem<br />

und eine LTE-Außenantenne.<br />

Hier sehen Sie <strong>de</strong>n ersten mobilen Arbeitsplatz und <strong>de</strong>n ersten Koffer; über diese<br />

Folie gehe ich schnell hinweg. Die nächste Folie zeigt <strong>de</strong>n zweiten mobilen Arbeitsplatz<br />

- hier sieht es schon ein wenig mehr nach einem Büroarbeitsplatz aus. Sie sehen<br />

<strong>de</strong>n Laptop, <strong>de</strong>n DESKO, das Än<strong>de</strong>rungsterminal und die bei<strong>de</strong>n Router. Den<br />

Arbeitsplatz, wie wir ihn hier sehen und er in <strong>de</strong>m Kraftfahrzeug aufgebaut ist, können<br />

wir nicht nur darin nutzen, son<strong>de</strong>rn alle Komponenten, da sie in zwei Koffern befindlich<br />

sind, auch herausnehmen und damit in Verwaltungsgebäu<strong>de</strong>n arbeiten. Wir<br />

könnten unsere Dienstleistung auch in <strong>de</strong>r Bibliothek o<strong>de</strong>r im Altersheim anbieten -<br />

warum nicht? Wenn drei Senioren aus einem Seniorenwohnheim einen neuen Ausweis<br />

brauchen und Schwierigkeiten haben, zur Verwaltung zu gelangen, kommt die<br />

Verwaltung zum Bürger. Wo ist das Problem?<br />

Der offizielle Starttermin <strong>de</strong>s Projekts war <strong>de</strong>r <strong>19</strong>. April 2012. 2008 haben wir mit <strong>de</strong>r<br />

Konzeption angefangen. Hier sehen Sie, wie unser Bürgermeister seinen neuen Personalausweis<br />

beantragt - er wollte <strong>de</strong>r erste sein. Wie man sieht, wur<strong>de</strong> er dabei vom<br />

Staatssekretär beobachtet, es konnte also nichts schiefgehen.<br />

Auf dieser Folie sehen Sie unseren ersten Tourenplan. Unser Ziel ist es, in all unseren<br />

18 Ortsteilen einmal im Monat präsent zu sein. Unsere einstige Vorgabe von zwei<br />

Stun<strong>de</strong>n Präsenzzeit haben wir mittlerweile auf eine Stun<strong>de</strong> reduziert. Zu <strong>de</strong>n Grün<strong>de</strong>n<br />

komme ich später. Der erste Termin auf <strong>de</strong>m Tourenplan ist am 9. Juni 2012 im<br />

Ortsteil Biesen.<br />

Hier sehen Sie eine Vertreterin <strong>de</strong>r Zielgruppe, die wir erreichen wollen: eine ältere<br />

Frau. Als wir zu konzipieren begonnen haben, habe ich immer neidisch auf <strong>de</strong>n Raiffeisen-Bus<br />

geschielt, mit <strong>de</strong>m die Raiffeisenbank über die Dörfer fährt und ihre relativ<br />

wenigen Geschäftsstellen kompensiert. Ich dachte, es wäre richtig schön und richtig<br />

ausla<strong>de</strong>nd, wenn ich solch einen Bus für <strong>de</strong>n Mobilen Bürgerservice hätte. Was sagt<br />

die Dame zu mir: Man, das ist ja besser als <strong>de</strong>r Raiffeisen-Bus, <strong>de</strong>nn hier habe ich<br />

keine Probleme, hereinzukommen, weil es hier keine wackelige Treppe gibt. - Der<br />

Bus wird auf je<strong>de</strong>n Fall sehr gut angenommen. Am 31. Juli 2012 wur<strong>de</strong> unser Projekt<br />

als „Demografieprojekt <strong>de</strong>s Monats" ausgezeichnet.<br />

Nun kommen wir zu <strong>de</strong>n interessanten Dingen, <strong>de</strong>n Statistiken: Letztendlich wäre<br />

nichts gewonnen, wenn wir einfach nur im Ortsteil wären, und kein Bürger <strong>de</strong>n Bus<br />

besuchen wür<strong>de</strong>. Im ersten Turnus haben wir 351 Bürger an unserem Mobilen Bürgerservice<br />

begrüßt. Das war jedoch ein wenig <strong>de</strong>m geschul<strong>de</strong>t, dass wir kurz vorher<br />

die Mehrfachverwendung <strong>de</strong>r Straßennamen aufgehoben haben. Man sieht in <strong>de</strong>r<br />

Tabelle, dass die 524 Adressän<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>n Großteil <strong>de</strong>r mobil erbrachten Leistungen<br />

ausgemacht haben. Teilweise war es so, dass die Bürger mit einer Handvoll<br />

Ausweise in <strong>de</strong>r Hand - wie ein Kartenspiel - zum Mobilen Bürgerservice kamen und<br />

die Adressän<strong>de</strong>rungen für die ganze Familie erledigt haben. Das Schöne war: Die<br />

Bürger haben die Verwaltungsdienstleistung in einer sehr guten Atmosphäre wahrgenommen.<br />

Das war nicht wie „drinnen", wo Sie das Gefühl haben, ewig warten zu<br />

müssen und sich darüber beschweren, son<strong>de</strong>rn <strong>de</strong>r Bürgerbus ist zu einem Kommu-


Landtag <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> P-EK2 5/<strong>19</strong> S. 12<br />

Enquete-Kommission 15.03.2013<br />

<strong>19</strong>. Sitzung Stenogr. Dienst/du/le<br />

nikationspunkt gewor<strong>de</strong>n. Die Bürger haben sich dort getroffen und Verwaltung in<br />

einer angenehmen Atmosphäre erlebt. Da hat auch einmal einer jeman<strong>de</strong>n daran<br />

erinnert, dass ein an<strong>de</strong>rer an <strong>de</strong>r Reihe gewesen wäre, <strong>de</strong>r wie<strong>de</strong>rum einen an<strong>de</strong>ren<br />

bereitwillig vorgelassen hat. Das wür<strong>de</strong> bei uns im Bürgerbüro schon leichte Verwerfungen<br />

verursachen. Die Anzahl von 351 Bürgern, die im ersten Turnus <strong>de</strong>n Bürgerbus<br />

aufgesucht haben, halten wir im Hinterkopf. Das ergibt einen Durchschnitt von<br />

<strong>19</strong>,5 Bürgern pro Standort.<br />

Im zweiten Turnus wer<strong>de</strong>n die Besuche schon seltener. Hier haben uns nur noch 92<br />

besucht, und es gab auch nur noch 60 Adressän<strong>de</strong>rungen. Das ergibt jedoch immer<br />

noch einen Durchschnitt von 5 Bürgern, die die Dienstleistung in Anspruch genommen<br />

haben. Auf dieser Folie sehen wir, dass es im dritten Turnus noch weniger wer<strong>de</strong>n:<br />

nur noch 57, was einen Durchschnitt von nur noch 3 Bürgern pro Standort<br />

ergibt, die die Dienstleistungen in Anspruch genommen haben. Im vierten Turnus<br />

sind 47 Bürger zum Bürgerbus gekommen. Es sind also noch weniger gewor<strong>de</strong>n,<br />

und wir sehen in <strong>de</strong>r Tabelle sogar in mehreren Spalten eine Null. Das heißt, hier<br />

wur<strong>de</strong> die Dienstleistung gar nicht in Anspruch genommen, und <strong>de</strong>r Mobile Bürgerservice<br />

hat im Prinzip umsonst, verfehlt dort gestan<strong>de</strong>n. Ich komme gleich darauf<br />

zurück.<br />

In <strong>de</strong>r Tabelle über <strong>de</strong>n ersten Turnus hatte ich die erste Spalte eingefärbt, wo die<br />

Anzahl <strong>de</strong>r Adressän<strong>de</strong>rungen eingetragen ist, und in <strong>de</strong>r Tabelle zum vierten Turnus<br />

sieht man: Seit November 2012 führen wir die Teilaufgaben <strong>de</strong>r Kfz-Zulassungsstelle<br />

durch. Bei uns ist es nicht so, dass <strong>de</strong>r Bürger seine Adresse im Einwohnermel<strong>de</strong>register<br />

und auch im Personalausweis im Bürgerbüro än<strong>de</strong>rn fassen und dafür 40 Kilometer<br />

zur Kreisverwaltung fahren muss, son<strong>de</strong>rn wir können diese Än<strong>de</strong>rungen in<br />

<strong>de</strong>n Kfz-Papieren nachvollziehen und Verwaltungsdienstleistung aus einer Hand anbieten.<br />

Das wird vom Bürger sehr gut angenommen. So will er es: Er fragt nicht, welche<br />

öffentliche Hand die Leistung erbringt, son<strong>de</strong>rn er will, dass sie möglichst wohnortnah<br />

erbracht wird.<br />

In <strong>de</strong>r Tabelle sieht man, dass die Bürger diese Dienstleistung nun zunehmend in<br />

Anspruch nehmen. An <strong>de</strong>n Standorten, an <strong>de</strong>nen wir eine Null o<strong>de</strong>r eine sehr geringe<br />

Anzahl von Bürgerbesuchen zu verzeichnen haben, haben wir nicht umsonst gestan<strong>de</strong>n,<br />

son<strong>de</strong>rn es han<strong>de</strong>lt sich um eine Kombination: Einerseits bieten wir unsere<br />

Dienstleistung an, an<strong>de</strong>rerseits wollen wir auch ordnungsrechtliche Fallgestaltungen<br />

in <strong>de</strong>r Fläche abarbeiten. Dazu sind wir in <strong>de</strong>n ersten Durchläufen jedoch gar nicht<br />

gekommen, weil die Bürger uns - salopp gesagt - förmlich überrannt haben. Die haben<br />

uns so viele Dienstleistungen abgefor<strong>de</strong>rt, dass zwei Stun<strong>de</strong>n Aufenthalt meist<br />

nicht gereicht haben, wir also länger bleiben mussten. An die Bearbeitung von ordnungsrechtlicher<br />

Fallgestaltung in <strong>de</strong>r Räche war nicht zu <strong>de</strong>nken, son<strong>de</strong>rn wir haben<br />

sie weiterhin mit hineinnehmen müssen. Das schaffen wir erst jetzt, wo sich <strong>de</strong>r<br />

Andrang ein wenig auflockert und nicht mehr so groß ist.<br />

Als wir gestartet sind, hatte ich die Zielstellung, dass 0 bis 3 Bürger pro Standort unsere<br />

Dienstleistung in Anspruch nehmen wer<strong>de</strong>n. Es ist nicht schlimm, wenn niemand<br />

kommt, <strong>de</strong>nn die Verwaltung ist trotz<strong>de</strong>m präsent, und wir können die ordnungsrechtliche<br />

Fallgestaltung in <strong>de</strong>r Fläche abarbeiten und dadurch unsere Effizienz<br />

steigern. Der Bürger sieht und honoriert, dass sich die öffentliche Hand nicht aus <strong>de</strong>r


Landtag <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> P-EK2 5/<strong>19</strong> S. 13<br />

Enquete-Kommission 15.03.2413<br />

<strong>19</strong>. Sitzung Stenogr. Dienst/du/Ie<br />

Fläche zurückzieht, son<strong>de</strong>rn hier agiert. Das ist ein Zeichen, dass man auf <strong>de</strong>n Bürger<br />

zukommt, dass man da ist, präsent ist. Der Bürger teilt <strong>de</strong>m Bürgerservice all<br />

seine Sorgen und Nöte mit. Da kann es sein, dass es sich um Fallgestaltungen han<strong>de</strong>lt,<br />

die für <strong>de</strong>n Landkreis interessant und vielleicht sogar für die Polizei o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>re<br />

Behör<strong>de</strong>n relevant sind. Wir schicken <strong>de</strong>n Bürger nicht weg, wir sagen nicht: Wir sind<br />

die Gemein<strong>de</strong> und erledigen nur gemeindliche Aufgaben. Statt<strong>de</strong>ssen haben wir hier<br />

sowieso eine Lotsenfunktion; wir sind die unterste Ebene und können <strong>de</strong>n Bürger<br />

nicht woan<strong>de</strong>rshin verweisen, son<strong>de</strong>rn müssen seine Sorgen und Nöte wahrnehmen<br />

und ihnen nachkommen.<br />

Was haben wir <strong>de</strong>rzeit noch vor? Wir wollen die letzte Kante, die es bei <strong>de</strong>r Beantragung<br />

<strong>de</strong>s Personalausweises noch gibt, abschleifen. Bis jetzt muss <strong>de</strong>r Bürger ein<br />

aktuelles Passbild mitbringen, wenn er einen Personalausweis beantragen will. Das<br />

heißt, er muss vorher zum Fotografen, was für einen älteren Bürger mitunter ein<br />

Problem darstellt. Der sagt sich womöglich: Wenn ich sowieso zum Fotografen muss,<br />

kann ich danach auch gleich zur Verwaltung gehen. Wir wollen daher die Technik<br />

soweit verfeinern, dass wir die biometrischen Passbil<strong>de</strong>r im Mobilen Bürgerservice<br />

anfertigen können, damit Oma Ursel ihren Ausweis - wie woan<strong>de</strong>rs auch - bezahlen<br />

muss, das Passbild jedoch bei uns generiert wird und wir die Personalausweisbeantragung<br />

vollkommen papierlos abwickeln können. - Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.<br />

Für Fragen stehe ich gern zur Verfügung.<br />

Vorsitzen<strong>de</strong>r:<br />

Herzlichen Dank für die Präsentation dieses Zwischenstands. Wir haben gleich die<br />

Gelegenheit, das Fahrzeug draußen zu besichtigen. - Gibt es bis hierhin Fragen?<br />

Herr Schippel und Frau Nonnemacher sind die ersten Fragesteller. - Herr Schippe!,<br />

bitte.<br />

Abgeordneter Schippe' (SPD):<br />

Zu meinem Verständnis: In <strong>de</strong>n Unterlagen ist von sechs Mitarbeitern im Bürgerbüro<br />

die Re<strong>de</strong>. Bezieht sich das auf die Zentrale, o<strong>de</strong>r fangen diese sechs Mitarbeiter die<br />

an<strong>de</strong>ren Aufgaben komplett ab, sodass Ihnen für diesen Service insgesamt sechs<br />

Mitarbeiter zur Verfügung stehen?<br />

Herr Schönberg (Leiter Ordnungsamt WittstocklDosse):<br />

Unser Bürgerbüro besteht aus <strong>de</strong>m Einwohnermel<strong>de</strong>- und <strong>de</strong>m Stan<strong>de</strong>samt. Darin<br />

sind die Friedhofsverwaltung und das Fundbüro integriert; dort wer<strong>de</strong>n Wohnberechtigungsscheine<br />

bearbeitet, und die Teilaufgaben <strong>de</strong>r Kfz-Zulassungsstelle und <strong>de</strong>r<br />

Führerscheinstelle wahrgenommen. Es ist - mehr o<strong>de</strong>r weniger - das Herzstück, <strong>de</strong>r<br />

Eingangsbereich <strong>de</strong>r Stadt. Je<strong>de</strong>r, <strong>de</strong>r in unsere Stadtverwaltung kommt, betritt zunächst<br />

unser Bürgerbüro, <strong>de</strong>ssen Fronten verglast sind. Man kann von außen hineinschauen,<br />

und drinnen gibt es eine Lotsenfunktion.<br />

Von „allen" Mitarbeiterinnen zu sprechen wäre übertrieben. Zwei sind an <strong>de</strong>m Service<br />

nicht beteiligt, aber vier Mitarbeiterinnen sind dazu befähigt, mobil unterwegs zu sein,<br />

und für die ist an <strong>de</strong>m entsprechen<strong>de</strong>n Tag <strong>de</strong>r Mobile Bürgerservice <strong>de</strong>r Arbeitsplatz.


Landtag <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> P-EK2 5/<strong>19</strong> S. 14<br />

Enquete-Kommission 15.03.2013<br />

<strong>19</strong>. Sitzung Stenogr. Dienst/du/1e<br />

Das heißt, sie erbringen die Leistungen in <strong>de</strong>r Fläche.<br />

Vorsitzen<strong>de</strong>r:<br />

Frau Nonnemacher, bitte.<br />

Abgeordnete Nonnemacher (B90/Grüne):<br />

Mich interessiert Folgen<strong>de</strong>s: Halten Sie in je<strong>de</strong>m Ortsteil immer am selben Punkt,<br />

o<strong>de</strong>r fahren sie bei Bedarf auch vor das Haus, wenn jemand hochgradig gehbehin<strong>de</strong>rt<br />

ist? Wie wer<strong>de</strong>n die Bürger darauf aufmerksam, wann Sie wo an welchem Ort<br />

verfügbar sind?<br />

Herr Schönberg (Leiter Ordnungsamt Wittstock/Dosse):<br />

Danke für diese Frage, <strong>de</strong>nn jetzt weiß ich, was ich in meinen Ausführungen vergessen<br />

habe. Ich hatte <strong>de</strong>n Tourenplan vorgestellt, und darauf ist <strong>de</strong>r Standort immer<br />

gleich. Der Tourenplan für dieses Jahr ist nun ausgearbeitet und zu Papier gebracht<br />

wor<strong>de</strong>n; in <strong>de</strong>n nächsten Tagen fin<strong>de</strong>n die Bürgen ihn in ihren Briefkästen. Je<strong>de</strong>r<br />

Haushalt erhält einen Tourenplan für seinen Ortsteil, und er kann sich darauf verlassen,<br />

dass <strong>de</strong>r Mobile Bürgerservice an diesem Tag an <strong>de</strong>m geplanten festen Standort<br />

vorzufin<strong>de</strong>n ist.<br />

Wir sind jedoch flexibel. Für Oma Ursel kann es ein Problem sein, 250 Meter zu <strong>de</strong>m<br />

entsprechen<strong>de</strong>n Platz zu laufen. In diesem Fall können wir - <strong>de</strong>swegen ist unter <strong>de</strong>m<br />

Tourenplan eine Telefonnummer angegeben - erstens Einzeltermine, die außerhalb<br />

<strong>de</strong>s regulären Tourenplans liegen, vereinbaren, o<strong>de</strong>r wir können einfach auch einmal<br />

nach Hause kommen. Diesen Anspruch haben wir an uns, <strong>de</strong>nn prozentual können<br />

wir uns das wie<strong>de</strong>rum leisten: Wenn wir im Ortsteil Zempow, <strong>de</strong>m kleinsten Ortsteil<br />

mit 121 Einwohnern, einem älterem Bürger diese beson<strong>de</strong>re Dienstleistung anbieten<br />

können, haben wir nahezu 1 % <strong>de</strong>r Bevölkerung in diesem Ortsteil erreicht. Wir <strong>de</strong>nken<br />

hier in an<strong>de</strong>ren Kategorien.<br />

Vorsitzen<strong>de</strong>r:<br />

Gibt es weitere Nachfragen? Herr Böttcher, bitte.<br />

Herr Böttcher:<br />

Herr Schönberg, Sie sagten, dass Sie sich vor Ort nicht verweigern könnten, wenn<br />

Leistungen abgefor<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n, die eigentlich nicht in Ihrem Wirkungsbereich liegen.<br />

Genau diese Frage hat sich auch für uns gestellt: Wo bestehen hinsichtlich <strong>de</strong>r Ab<strong>de</strong>ckung<br />

von Aufgaben, die eigentlich Landkreisaufgaben o<strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>saufgaben sind,<br />

Probleme? Wie gehen Sie damit um?<br />

Herr Schönberg (Leiter Ordnungsamt WittstocklDosse):<br />

Wie gehen wir damit um? Der Bürger erwartet eine Dienstleistung von <strong>de</strong>r öffentlichen<br />

Hand, und ihm ist egal, ob diese Dienstleistung bei <strong>de</strong>r Kommune, <strong>de</strong>m Land-


Landtag <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> P-EK2 5/<strong>19</strong> S. 15<br />

Enquete-Kornmission 15.03.2013<br />

<strong>19</strong>. Sitzung Stenogr. Dienst/du/Ie<br />

kreis o<strong>de</strong>r beim Land angesie<strong>de</strong>lt ist - er möchte diese Dienstleistung von <strong>de</strong>r öffentlichen<br />

Hand erhalten. Da <strong>de</strong>r Bürger sich nicht immer hun<strong>de</strong>rtprozentig auskennt o-<br />

<strong>de</strong>r vielleicht schon im Internet recherchiert hat, wer die entsprechen<strong>de</strong> Dienstleistung<br />

erbringt, wen<strong>de</strong>t er sich in erster Linie immer an die Kommune. Das heißt, die<br />

Kommune hat eine Eingangs- und eine Lotsenfunktion. Der Landkreis ist in <strong>de</strong>n<br />

Kommunen nur begrenzt präsent, trotz Bürgersprechstun<strong>de</strong>n, die er abhält. Die<br />

Sprechzeiten sind eingeschränkt, und dort kann letztlich auch vieles nicht angeboten<br />

wer<strong>de</strong>n. Also ist es unsere Aufgabe, diese Dinge aufzunehmen und entsprechend<br />

weiterzuleiten. Wir können <strong>de</strong>n Bürger nicht abweisen.<br />

Ein Beispiel ist die Kfz-Zulassung: In Wittstock gab es früher einmal eine Außenstelle<br />

Kfz-Zulassung, aber <strong>de</strong>r Landkreis hat sie trotz großer Bürgerproteste geschlossen.<br />

Nun haben wir diesen Prozess wie<strong>de</strong>r etwas rückabgewickelt; das heißt, wir können<br />

wie<strong>de</strong>r Teilaufgaben <strong>de</strong>r Kfz-Zulassungsstelle übernehmen. Der Bürger möchte ganz<br />

einfach, dass diese Dienstleistung vor Ort angeboten wird, er will dafür nicht 30 km<br />

zur Kreisverwaltung fahren. Das Ergebnis: Die Adressän<strong>de</strong>rung wird nicht nachvollzogen,<br />

und <strong>de</strong>r Landkreis erfährt erst etwas davon, wenn er <strong>de</strong>n Bußgeldbescheid<br />

zustellen will und die Adresse nicht mehr aktuell ist. Erst dann stellt er fest, dass <strong>de</strong>r<br />

Bürger umgezogen ist. Eine wohnortnahe Dienstleistung ist also sowohl für <strong>de</strong>n Bürger<br />

- <strong>de</strong>r kann sie letztendlich am Wohnort erhalten - als auch für die öffentliche<br />

Hand von Vorteil, weil damit Dinge in Anspruch genommen o<strong>de</strong>r erledigt wer<strong>de</strong>n, die<br />

man sonst einfach sein ließe.<br />

Herr Böttcher:<br />

Ich wür<strong>de</strong> gern wissen, ob Ihnen bereits Erkenntnisse darüber vorliegen, welche<br />

rechtlichen Schranken bestehen, um auch solche Aufgaben zumin<strong>de</strong>st teilweise abwickeln<br />

zu können. Könnten Sie einmal gezielter darauf eingehen, welche Hemmnisse<br />

Sie noch zu überwin<strong>de</strong>n haben? Ich kann mir beispielsweise vorstellen, dass auch<br />

<strong>de</strong>r Datenschutz nicht unbeträchtliche Schranken aufbaut.<br />

Herr Schönberg (Leiter Ordnungsamt Wittstock/Dosse):<br />

Ein Dozent <strong>de</strong>r Fernuniversität Hagen hat einmal zu mir gesagt: Wenn man etwas<br />

nicht will, holt man einfach das Argument Datenschutz heraus. - Ich will nicht sagen,<br />

dass <strong>de</strong>r Datenschutz keinen Stellenwert hat, er hat sogar einen hohen Stellenwert,<br />

aber wir müssen Datenschutz und Aufgabenerledigung in Einklang bringen. Es hat<br />

uns sehr viel Zeit gekostet, zusammen mit <strong>de</strong>m Land und <strong>de</strong>m ZIT-BB ein Sicherheitskonzept<br />

zu erarbeiten, <strong>de</strong>nn es bestehen teilweise Hemmnisse bzw. wer<strong>de</strong>n<br />

Hemmschwellen aufgebaut. Ob die immer hun<strong>de</strong>rtprozentig angebracht sind, maße<br />

ich mir nicht zu bewerten, aber <strong>de</strong>r Datenschutz ist <strong>de</strong>finitiv immer eine relativ hohe<br />

Hür<strong>de</strong>.<br />

Bei <strong>de</strong>n Teilaufgaben <strong>de</strong>r Kfz-Zulassungsstelle kommt es letztlich einfach auch darauf<br />

an, dass Landkreis und Kommunen vertrauensvoll zusammenarbeiten und dass<br />

das auch bei<strong>de</strong> wollen, <strong>de</strong>nn wenn einer nicht will, sucht er das Haar in <strong>de</strong>r Suppe.<br />

Hier haben bei<strong>de</strong> - das muss man <strong>de</strong>m Landkreis OPR und auch <strong>de</strong>m Landrat hoch<br />

anrechnen -, gesagt: Wir sind bereit, <strong>de</strong>n Kommunen in unseren Landkreisen diese<br />

Teilaufgaben zu übertragen. Im Nachhinein sagt <strong>de</strong>r Landkreis, dass es ta<strong>de</strong>llos


Landtag <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> P-EK2 5/<strong>19</strong> S. 16<br />

Enquete-Kommission 15.03.2013<br />

<strong>19</strong>. Sitzung Stenogr. Dienst/du/1e<br />

funktioniere. Immerhin arbeiten auch bei uns Verwaltungsangestellte - keine an<strong>de</strong>ren<br />

als im Landkreis.<br />

Vorsitzen<strong>de</strong>r:<br />

Herr Dr. Humpert.<br />

Dr, Humpert:<br />

Eine Frage: Die Kommunalverfassung enthält die Regelung, dass Gemein<strong>de</strong>n für<br />

Anträge, die nicht sie, son<strong>de</strong>rn <strong>de</strong>r Kreis o<strong>de</strong>r das Land, selbst zuständig bearbeiten,<br />

ohnehin Formulare vorhalten, also Antragsannahmestelle sind und eine Art Eingangsberatung<br />

machen. Passiert das auch vor Ort - kann <strong>de</strong>r Bürger die Formulare<br />

also im Bürgerservice o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>m Mobilen Service erhalten?<br />

Die zweite Frage: Seit Ihrem vierten Durchlauf bearbeiten Sie ganz neu Kfz-Um- und<br />

-Abmeldungen. Wie ist das technisch realisiert? Das muss schließlich in <strong>de</strong>r Verknüpfung<br />

mit <strong>de</strong>r EDV <strong>de</strong>s Landkreises und durch eine Weiterleitung nach Flensburg passieren.<br />

Wie weit geht dieser Service? Es gibt <strong>de</strong>n Standardfall <strong>de</strong>r Stilllegung eines<br />

Fahrzeugs, aber auch <strong>de</strong>n Fall einer Neuzulassung eines <strong>de</strong>portierten Fahrzeugs<br />

aus Osteuropa, und dabei entstehen durchaus komplexere Fragen. Wie weit gehen<br />

Sie bei diesem Service, <strong>de</strong>n Sie hier anbieten?<br />

In diesem Zusammenhang: Wenn es zur Ummeldung kommt, kann es auch sein, das<br />

ein Kfz-Kennzeichen geän<strong>de</strong>rt und ein neues Kennzeichen ausgegeben wer<strong>de</strong>n<br />

muss. Wie wird das vollzogen? Immerhin liegt die Prägestelle für ein Kennzeichen<br />

nicht hinten im Bus. Das neugeprägte Kennzeichen muss per Siegel aufgebracht<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

Herr Schönberg (Leiter Ordnungsamt Wittstock/Dosse):<br />

Wir nehmen nur Teilaufgaben <strong>de</strong>r Kfz-Zulassungsstelle wahr. Bei uns ist es möglich,<br />

ein Kraftfahrzeug stillzulegen o<strong>de</strong>r eine Adressän<strong>de</strong>rung innerhalb unseres Hoheitsgebietes<br />

nachzuvollziehen, wenn jemand beispielsweise innerhalb von Wittstock umzieht<br />

o<strong>de</strong>r von einem Ortsteil in einen an<strong>de</strong>ren zieht. Diese Dienstleistung können wir<br />

nur für Bürger unseres Gemein<strong>de</strong>gebiets anbieten. Dinge wie Neuzulassung importierter<br />

Fahrzeuge o<strong>de</strong>r Neuvergabe von Kennzeichen können wir nicht anbieten; das<br />

gibt auch die öffentlich-rechtliche Vereinbarung nicht her.<br />

Alle Kfz-Zulassungsbehör<strong>de</strong>n im Land <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> - bis auf die im Landkreis Prignitz<br />

- arbeiten mit <strong>de</strong>r Software <strong>de</strong>r Firma Telecomputer. Die beinhaltet ein Bürgeranntsmodul,<br />

das genau auf unsere Funktionalität zugeschnitten ist. Damit greifen wir<br />

in Echtzeit auf <strong>de</strong>n Datenstand <strong>de</strong>s Landkreises zu. Wenn wir eine Än<strong>de</strong>rung ausführen<br />

und <strong>de</strong>r Landkreis in <strong>de</strong>m gleichen Moment eine Auskunft erteilt, laufen diese<br />

bei<strong>de</strong>n Prozesse nicht verquer. Wir haben das Ziel, für unsere Bürger - und das for<strong>de</strong>rn<br />

die Bürger einfach auch von uns - in <strong>de</strong>r Perspektive eine volle Kfz-<br />

Zulassungsstelle in Wittstock vorzuhalten.


Landtag <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> P-EK2 5/<strong>19</strong> S. 17<br />

Enquete-Kommission 15.03.2013<br />

<strong>19</strong>. Sitzung Stenogr. Dienst/du/le<br />

Vorsitzen<strong>de</strong>r:<br />

Herr Dr. Scharfenberg.<br />

Abgeordneter Dr. Scharfenberg (DIE LINKE):<br />

Sie haben sehr überzeugend aufgezeigt, dass es die richtige Entscheidung war, diesen<br />

Weg zu gehen und Sie gute Erfahrungen damit gemacht haben. Trotz<strong>de</strong>m interessiert<br />

mich - es gab bereits verschie<strong>de</strong>ne diesbezügliche Nachfragen - Folgen<strong>de</strong>s:<br />

Wenn Sie die Möglichkeit hätten, sich etwas zu wünschen, welche Reserven wür<strong>de</strong>n<br />

Sie für dieses Mobil erschließen wollen? Welche Hin<strong>de</strong>rnisse wür<strong>de</strong>n Sie beseitigt<br />

wissen wollen, um das Projekt zur vollen Wirksamkeit zu bringen?<br />

Herr Schönberg (Leiter Ordnungsamt Wittstock/Dosse):<br />

Das Kraftfahrzeug stellt <strong>de</strong>rzeit die größte Herausfor<strong>de</strong>rung für uns dar. Für die ersten<br />

Durchläufe war das sehr gut geeignet; man konnte beispielsweise einfach ein<br />

Loch in die Wän<strong>de</strong> bohren, ohne dass es gleich kritisch wur<strong>de</strong>: Sie haben ein neues<br />

Auto gekauft, bohren ein Loch hinein, und nachher stellen Sie fest, dass Sie das<br />

Loch gar nicht brauchen. - Wir müssen daran arbeiten, die Voraussetzungen für <strong>de</strong>n<br />

Bürger und auch die Verwaltungsmitarbeiter zu verbessern. Ein weiteres Ziel <strong>de</strong>s<br />

Pilotprojekts war, es als Lösung nicht nur in Wittstock umzusetzen, son<strong>de</strong>rn möglicherweise<br />

in je<strong>de</strong>r Kommune im ländlichen Raum. Deswegen war es von Anfang an<br />

so wichtig, dass wir mit <strong>de</strong>m Land und auch mit <strong>de</strong>m Städte- und Gemein<strong>de</strong>bund darauf<br />

gesetzt haben, dass <strong>de</strong>r technische Part vom <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong>ischen IT-<br />

Dienstleister erbracht wird, <strong>de</strong>nn je kleiner die Kommunen wer<strong>de</strong>n, umso weniger<br />

sind die in <strong>de</strong>r Lage, so etwas selbst umzusetzen, gera<strong>de</strong> Sicherheitskonzepte. Das<br />

Sicherheitskonzept LVN, was <strong>de</strong>n größten Teil <strong>de</strong>r Datenübertragung in Anspruch<br />

nimmt, ist quasi für alle Kommunen gleich, also braucht je<strong>de</strong> Kommune dann bloß<br />

einen kleinen Teil <strong>de</strong>s Sicherheitskonzepts in seinem Fahrzeug bzw. seiner Kommune<br />

zu bearbeiten.<br />

Wir müssen das Fahrzeug optimieren, und insgesamt ist die Herausfor<strong>de</strong>rung für das<br />

Land, dieses Verfahren entsprechend in die Breite zu entwickeln. Das heißt, dass<br />

nicht nur die Bürger in <strong>de</strong>r Stadt Wittstock diese Dienstleistung in Anspruch nehmen<br />

können, son<strong>de</strong>rn dass das überall erfolgt. Wenn ich sehe, dass wir im ersten Turnus<br />

nicht einen Tag ohne Presse unterwegs waren, wird mir klar, dass die mediale Aufmerksamkeit<br />

groß war. Von einer Journalistin aus <strong>de</strong>m süd<strong>de</strong>utschen Raum wur<strong>de</strong><br />

ich gefragt: Herr Schönberg, warum machen Sie so etwas? So etwas macht doch<br />

eine Verwaltung nicht. Haben Sie auch eine Kaffeemaschine dort im Bus? - Das<br />

zeigt, welche Vorstellungen, wie Verwaltungsarbeit betrieben wird o<strong>de</strong>r betrieben<br />

wer<strong>de</strong>n sollte, teilweise noch vorherrschen, die einfach nicht mehr <strong>de</strong>n tatsächlichen<br />

Gegebenheiten entsprechen. Gera<strong>de</strong> in unseren Flächenkommunen mit wenigen<br />

Einwohnern müssen wir neue Wege beschreiten, uns <strong>de</strong>n technischen Fortschritt<br />

zunutze machen, <strong>de</strong>m Bürger entgegenkommen und die Aufgabenstellung in <strong>de</strong>r<br />

Fläche bearbeiten.


Landtag <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> P-EK2 5/<strong>19</strong> S. 18<br />

Enquete-Kommission 15.03.2013<br />

<strong>19</strong>. Sitzung Stenogr. Dienstldu/Ie<br />

Vorsitzen<strong>de</strong>r:<br />

Herr Richter, bitte.<br />

Abgeordneter Richter (SPD):<br />

Herr Schönberg, ich habe keine Frage, son<strong>de</strong>rn möchte Ihnen mitteilen, dass ich von<br />

Ihrer Arbeit sehr beeindruckt bin und ich das Projekt toll fin<strong>de</strong>, weil ich ungefähr ahne,<br />

wie viel Verwaltungsarbeit, wie viel Kraft und Mühe dahinterstecken, bis man es zum<br />

Laufen gebracht hat. Sie haben zum Schluss gesagt, Sie hätten gar nicht gemusst,<br />

Sie hätten Ihre Arbeit auch einfach so weiterführen können. Mit einer solchen Einstellung<br />

sind solche Projekte jedoch nicht möglich, und ich fin<strong>de</strong>, Sie sind ein gutes Beispiel<br />

für unsere Arbeit hier in <strong>de</strong>r Enquete-Kommission: Wir brauchen neue und funktionieren<strong>de</strong><br />

I<strong>de</strong>en für die dünn besie<strong>de</strong>lten Räume. Ein herzliches Dankeschön dafür!<br />

Vorsitzen<strong>de</strong>r:<br />

Frau Nonnemacher.<br />

Abgeordnete Nonnemacher (GRÜNE/B90):<br />

Herr Schönberg, zu <strong>de</strong>n Wagen: Sie wür<strong>de</strong>n es für sinnvoll erachten, ausgemusterte<br />

Fahrzeuge <strong>de</strong>s Rettungsdienstes weiterzuverwen<strong>de</strong>n und geringe Umbaumaßnahmen<br />

durchzuführen? Wenn man ein Auto mit einer Ausstattung eines Mobilen Bürgerservicebüros<br />

neu anschaffen wür<strong>de</strong>, kämen erheblichste Kosten auf Sie zu. Können<br />

Sie noch einmal etwas zur Lebenszeit <strong>de</strong>r Wagen sagen? Ist <strong>de</strong>r Umbau sehr<br />

kostenintensiv, o<strong>de</strong>r wür<strong>de</strong>n Sie befürworten, gleich etwas Neues anzuschaffen?<br />

Herr Schönberg (Leiter Ordnungsamt WittstocklDosse):<br />

Ich antworte von vornherein mit Jein. Das Fahrzeug, wie es dort steht, ist ungefähr<br />

20 Jahre alt. Das heißt, es kann morgen knallen, und dann ist es auf je<strong>de</strong>n Fall nicht<br />

wirtschaftlich, noch einmal große Reparaturen durchzuführen. Deswegen muss das<br />

letztendlich je<strong>de</strong> Kommune für sich selbst entschei<strong>de</strong>n und schauen, ob Fahrzeuge<br />

zur Verfügung stehen, die man entsprechend umbauen kann. Wir befin<strong>de</strong>n uns in <strong>de</strong>r<br />

Anlaufphase und sind uns darüber einig, dass wir über kurz o<strong>de</strong>r lang einen Weg für<br />

ein großzügigeres Fahrzeug fin<strong>de</strong>n müssen, in <strong>de</strong>m mehr Platz ist und die klimatischen<br />

Bedingungen - Heizung und Klimaanlage - ein wenig besser integriert wer<strong>de</strong>n<br />

können, damit wir insgesamt besser aufgestellt sind.<br />

Dieses Fahrzeug wird nachgerüstet. Wir fangen jetzt zum Beispiel an, ein kombiniertes<br />

Gerät für Heizung und Klimaanlage einzubauen, danach kommt noch ein Notstromaggregat<br />

hinzu, was ganz schnell 5 000 o<strong>de</strong>r 6 000 Euro zusätzlich be<strong>de</strong>utet,<br />

die investiert wer<strong>de</strong>n müssen. Deswegen sage ich ehrlich: Wenn man es schaffen<br />

wür<strong>de</strong>, ein Fahrzeug zu konzipieren, das auch für <strong>de</strong>n breiten Einsatz geeignet ist,<br />

bei <strong>de</strong>m es sich nicht um eine Einzelanfertigung han<strong>de</strong>lt und das für die Kommunen<br />

abrufbar wäre, könnten wir sicherlich Synergieeffekte erzielen. Ich erlaube mir an<br />

diesem Punkt, an die För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Stützpunktfeuerwehren zu erinnern. Da haben<br />

wir über zentrale Ausschreibungen erreicht, dass die Preise für die Fahrzeuge ge-


Landtag <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> P-EK2 5/<strong>19</strong> S. <strong>19</strong><br />

Enquete-Kommission 15.03.2013<br />

<strong>19</strong>. Sitzung Stenogr. Dienst/du/1e<br />

senkt wer<strong>de</strong>n konnten. Das ist auch eine Sache: Wenn sich das Land ganz einfach<br />

dahinterklemmt und <strong>de</strong>n Kommunen ein wenig Unterstützung leistet, ist es aus meiner<br />

Sicht ohne weiteres möglich, einen Hersteller zu fin<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>r diese Fahrzeuge für<br />

einen annehmbaren Preis baut.<br />

Vorsitzen<strong>de</strong>r:<br />

Als nächster ist Herr Schippel an <strong>de</strong>r Reihe, und dann habe auch ich noch eine Frage.<br />

- Ich schlage vor, die Fragerun<strong>de</strong> danach zu been<strong>de</strong>n, wenn sich nicht noch<br />

Dringen<strong>de</strong>s ergibt, <strong>de</strong>nn wir wollen das Fahrzeug noch besichtigen. - Können wir so<br />

verfahren? - Ich sehe Einverständnis.<br />

Abgeordneter Schippe' (SPD):<br />

Sie haben meine Bemerkungen fast vorweggenommen, <strong>de</strong>nn auch ich wollte auf das<br />

Programm Stützpunktfeuerwehren hinweisen. Bei einem ähnlichen Programm wird<br />

es letzten En<strong>de</strong>s in Fragen zentraler Beschaffung entsprechend billiger. Die Frage<br />

<strong>de</strong>r einheitlichen Technik, die eventuell erhoben wird, lässt sich im Laufe <strong>de</strong>r Jahre<br />

standardisieren. Insofern glaube ich, sollten wir lieber darüber nach<strong>de</strong>nken, so etwas<br />

umzusetzen als irgendwelche alten Wagen umzubauen, <strong>de</strong>nn auf lange Sicht funktioniert<br />

das nicht. Da sind wun<strong>de</strong>rbare Erfahrungen gemacht wor<strong>de</strong>n, und die kann<br />

man einbringen; das darf man nicht aus <strong>de</strong>n Augen lassen.<br />

Vorsitzen<strong>de</strong>r:<br />

Mich interessiert, ob Sie die Zeiten noch einmal prüfen. Wenn man von 9 bis 11 Uhr<br />

in Ortslagen steht, ist relativ klar, wer aus dieser Ortslage <strong>de</strong>n Service in Anspruch<br />

nehmen kann. Möglicherweise sind das auch im Schichtdienst Tätige, jedoch können<br />

zur Tageszeit Tätige die Leistung in <strong>de</strong>r Regel nicht in Anspruch nehmen. Prüfen Sie<br />

diese Einsatzzeiten, o<strong>de</strong>r wollen Sie dieses Angebot genau für die Gruppe, die um<br />

diese Uhrzeit im Ortsteil anwesend ist, profilieren? Wie sehen Sie das?<br />

Herr Schönberg (Leiter Ordnungsamt WittstocklDosse):<br />

Das Angebot richtet sich zwar an alle Bürger, aber in erster Linie an die, die in ihrer<br />

Mobilität eingeschränkt sind. Die berufstätigen Bürger erledigen die Behör<strong>de</strong>ngänge<br />

im Zuge Ihrer Berufstätigkeit mit. Wir wollen bei <strong>de</strong>n Vormittagen bleiben - wir sind<br />

jetzt komplett auf die Vormittage gewechselt, haben die Präsenzzeiten aber auf eine<br />

Stun<strong>de</strong> pro Standort gesenkt; bei Bedarf bleiben wir auch länger. Wir wollen verhin<strong>de</strong>rn,<br />

dass wir, wenn wirklich niemand kommt, nicht zwei Stun<strong>de</strong>n dort stehen und<br />

sagen müssen: Wir haben uns nun einmal angekündigt, und dann müssen wir auch<br />

ein verlässlicher Partner sein. Das haben wir insoweit überprüft.<br />

Der an<strong>de</strong>re Faktor ist, dass wir immer auch auf Einzel- und Gruppennachfragen reagieren<br />

wollen. Wenn es erfor<strong>de</strong>rlich o<strong>de</strong>r erwünscht wird, dass, wenn am Nachmittag<br />

<strong>de</strong>r Seniorentreff in einem Ortsteil tagt, einige <strong>de</strong>r Senioren ihre Ausweise erneuern<br />

lassen wollen, spricht nichts dagegen, am Nachmittag dorthin zu fahren o<strong>de</strong>r einen<br />

individuellen Termin zu fin<strong>de</strong>n. Das ist die notwendige Flexibilität, die wir in einer<br />

solch kleinen Personalverwaltung bieten können.


Landtag <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> P-EK2 5/<strong>19</strong> S. 20<br />

Enquete-Kommission 15.03.2013<br />

<strong>19</strong>. Sitzung Stenogr. Dienst/du/Ie<br />

Was jedoch bei <strong>de</strong>r ganzen Sache jedoch sehr wichtig ist: Es darf nicht <strong>de</strong>r Eindruck<br />

entstehen, dass mit diesem Angebot in <strong>de</strong>r Fläche die Dienstleistung in <strong>de</strong>r Verwaltung<br />

abgeschmolzen wer<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r dort weniger geleistet wer<strong>de</strong>n kann, son<strong>de</strong>rn es<br />

han<strong>de</strong>lt sich um ein Zusatzangebot. Ich kann damit eine Dienstleistung im Rathaus<br />

o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Verwaltung nicht reduzieren, son<strong>de</strong>rn die muss ich im gleichen Umfang aufrechterhalten.<br />

Vorsitzen<strong>de</strong>r:<br />

Herzlichen Dank für die Präsentation. - Ich schlage vor, dass wir jetzt Ihr Angebot<br />

annehmen und <strong>de</strong>n Bürgerbus besichtigen.<br />

(Besichtigung <strong>de</strong>s Bürgerbusses durch die Kommissionsmitglie<strong>de</strong>r: 11:00 Uhr<br />

bis 11:17 Uhr)<br />

Vorsitzen<strong>de</strong>r:<br />

Zu diesem Zeitpunkt darf ich weitere Gäste begrüßen: Der Vertreter <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>sregierung<br />

Herr Keseberg ist wie<strong>de</strong>r bei uns; Sie konnten beim letzten Mal nicht mittagen.<br />

Herzlich willkommen! Im Publikum begrüße ich weitere Mitglie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s Landtags hier<br />

aus <strong>de</strong>r Region. Sehr schön, dass Sie es einrichten konnten. Der Landrat <strong>de</strong>s Landkreises<br />

Ostprignitz-Ruppin ist jetzt zur Beratung hinzugetreten. Herzlich willkommen,<br />

Herr Reinhardt.<br />

Wir befin<strong>de</strong>n uns noch im Tagesordnungspunkt 2, und Sie fin<strong>de</strong>n auf <strong>de</strong>n Plätzen<br />

einen Beschlussantrag (Anlagen 2a, 2b) vor, <strong>de</strong>n ich Sie bitte, zur Hand zu nehmen.<br />

Der Antrag ist von Mitglie<strong>de</strong>rn <strong>de</strong>r Kommission während unserer Beratung eingereicht<br />

wor<strong>de</strong>n. Ich schlage vor, dass wir nach einer kurzen Lesepause - sofern Sie<br />

die benötigen - zur Beratung und Beschlussfassung kommen. - Möchte jemand von<br />

<strong>de</strong>n Einreichern etwas dazu sagen? - Das ist nicht <strong>de</strong>r Fall. - Konnten alle ihn lesen,<br />

o<strong>de</strong>r braucht noch jemand eine Pause? - Das ist nicht <strong>de</strong>r Fall. - Herr Böttcher, bitte.<br />

Herr Böttcher:<br />

Herr Vorsitzen<strong>de</strong>r, ich schlage an <strong>de</strong>r Stelle vor, <strong>de</strong>n Begriff „Kommunen" durch <strong>de</strong>n<br />

Begriff „Gemein<strong>de</strong>n" zu ersetzen, <strong>de</strong>nn hier ist die gemeindliche Ebene gemeint.<br />

Des Weiteren zur Begründung: Die Stadt Wittstock!Dosse sowie die Lan<strong>de</strong>shauptstadt<br />

Potsdam haben gezeigt - ich <strong>de</strong>nke an das <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong>er Projekt MAERKER -<br />

, dass weit mehr Kommunen beteiligt sind. Dabei han<strong>de</strong>lt es sich zwar um ein an<strong>de</strong>res<br />

Mo<strong>de</strong>ll, aber die Beschränkung nur auf die Stadt Wittstock - in allen Ehren, Herr<br />

Bürgermeister - und die Lan<strong>de</strong>shauptstadt Potsdam wür<strong>de</strong> ich an <strong>de</strong>r Stelle so nicht<br />

sehen wollen. Entwe<strong>de</strong>r nimmt man da rein „beispielsweise haben, wie an<strong>de</strong>re" und<br />

ansonsten ist hier Ansprechpartner, wie Herr Schönberg richtig gesagt hat: Eingangstor<br />

für die Verwaltung sollte zunehmend die gemeindliche Ebene sein, und das ist<br />

hier auch das Beispiel. Deshalb bitte ich Sie, das so zu än<strong>de</strong>rn.


Landtag <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> P-EK2 5/<strong>19</strong> S. 21<br />

Enquete-Kommission 15.03.2013<br />

<strong>19</strong>. Sitzung Stenogr. Dienst/du/1e<br />

Vorsitzen<strong>de</strong>r:<br />

Die Fragen richten Sie bitte an die Antragssteller. Wenn ich die Begründung richtig<br />

verstehe, geht es hier jedoch um die mobile Technik. Deswegen ist MAERKER hier<br />

möglicherweise nicht gemeint.<br />

Die Antragsteller sind Herr Schippel, Herr Richter und Herr Dr. Scharfenberg. Wie<br />

stellen sich die Antragssteller zu <strong>de</strong>m Än<strong>de</strong>rungswunsch, <strong>de</strong>n Begriff „Kommune"<br />

durch <strong>de</strong>n Begriff „Gemein<strong>de</strong>" zu ersetzen? - Herr Dr. Scharfenberg.<br />

Abgeordneter Dr. Scharfenberg (DIE LINKE):<br />

Ich <strong>de</strong>nke, es ist nachvollziehbar, <strong>de</strong>n Begriff „Kommunen" durch „Gemein<strong>de</strong>n" zu<br />

ersetzen. Das ist die Konkretisierung, dies trifft ja auch zu. Ansonsten wür<strong>de</strong> ich <strong>de</strong>n<br />

Begründungstext nicht perfektionieren wollen. Hier han<strong>de</strong>lt es sich nur uni die<br />

Begründung. Entschei<strong>de</strong>nd ist, was wir mit <strong>de</strong>m Beschlussentwurf beschließen<br />

wür<strong>de</strong>n.<br />

Vorsitzen<strong>de</strong>r:<br />

Ich stelle fest, dass in Ziffer 2 durch die Antragsteller befürwortet wird, „Kommune"<br />

durch „Gemein<strong>de</strong>" zu ersetzen, ebenso bei 3a). Ist das korrekt? - Dann bitte ich Sie,<br />

das handschriftlich selber vorzunehmen. - Herr Dr. Humpert, bitte.<br />

Dr. Humpert:<br />

Herr Vorsitzen<strong>de</strong>r, ich sehe hier ein schwerwiegen<strong>de</strong>s Problem, bezogen auf <strong>de</strong>n<br />

Beschlusstext, das betrifft die Ziffer 3b. Ich habe eben gehofft, nach<strong>de</strong>m Herr<br />

Schippel angeregt hatte, eine Anschubfinanzierung darzustellen, dass es hierbei um<br />

Mittel aus <strong>de</strong>m Lan<strong>de</strong>shaushalt gehen solle. Ich fin<strong>de</strong> es enttäuschend, dass man<br />

uns auch hier wie<strong>de</strong>r einen Ansatz vorlegt, in <strong>de</strong>m es heißt: Wir nehmen Mittel aus<br />

<strong>de</strong>m kommunalen Finanzausgleich, um diese Aufgaben zu finanzieren. - Der § 16<br />

FAG ist mittlerweile überbor<strong>de</strong>t und mit allerlei Son<strong>de</strong>rfinanzierung belastet. Ich<br />

<strong>de</strong>nke, wenn das Land hier ein verwaltungsreformerisches Interesse hat, Kommunen<br />

flexibler arbeiten zu lassen, dann sollten diese Mittel nicht aus <strong>de</strong>m kommunalen<br />

Finanzausgleich genommen wer<strong>de</strong>n - die dann an einer an<strong>de</strong>ren Stelle wie<strong>de</strong>r<br />

fehlen, beispielsweise um hochverschul<strong>de</strong>te Kommunen zu unterstützen -, son<strong>de</strong>rn<br />

aus <strong>de</strong>m Lan<strong>de</strong>shaushalt. Ich beantrage daher, die befristete Anschubfinanzierung<br />

nicht - wie hier vorgeschlagen - aus Mitteln <strong>de</strong>s § 16 FAG zu entnehmen, son<strong>de</strong>rn<br />

aus Mitteln <strong>de</strong>s allgemeinen Lan<strong>de</strong>shaushalts.<br />

Vorsitzen<strong>de</strong>r:<br />

Danke. - Gibt es weitere Wortmeldungen? - Herr Richter, bitte.<br />

Abgeordneter Richter (SPD):<br />

Ich kann das nachvollziehen. Aber darüber steht: Die Enquete-Kommission möge<br />

beschließen. - Ich glaube, die Enquete-Kommission kann nicht über Haushaltstitel


Landtag <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> P-EK2 5/<strong>19</strong> S. 22<br />

Enquete-Kommission 15.03.2013<br />

<strong>19</strong>. Sitzung Stenogr. Dienst/du/1e<br />

und Aufwüchse im Haushalt beschließen, dazu sind wir nicht das richtige Gremium,<br />

so sehr man sich das alles wünschen kann. Deshalb <strong>de</strong>r Zugriff auf einen<br />

Paragrafen, <strong>de</strong>n es schon gibt und <strong>de</strong>r immer weiter ausge<strong>de</strong>hnt wird, in <strong>de</strong>r<br />

Vergangenheit aber trotz alle<strong>de</strong>m nicht immer ausgelastet wur<strong>de</strong>, sodass durchaus<br />

noch Möglichkeiten bestehen, fin<strong>de</strong>n wir.<br />

Vorsitzen<strong>de</strong>r:<br />

Herr Schippel, bitte.<br />

Abgeordneter Schippe' (SPD):<br />

Mit Verlaub gesagt: Wir re<strong>de</strong>n hier letzten En<strong>de</strong>s - egal, wie eine Reform mal<br />

aussehen wird - von kommunalen Aufgaben. Es ist Aufgabe <strong>de</strong>r Kommune, ihren<br />

Bürgern die Verwaltung möglichst nahezubringen. Wenn man das über <strong>de</strong>n § 16 FAG<br />

- ähnlich wie bei <strong>de</strong>n Stützpunktfeuerwehren - zentral macht, dann sind bei<strong>de</strong> Seiten<br />

im Boot: sowohl das Land als auch die Kommunen. Ich <strong>de</strong>nke, das wäre dann<br />

gerecht.<br />

Vorsitzen<strong>de</strong>r:<br />

Herr Böttcher, danach Herr Dr. Humpert.<br />

Herr Böttcher:<br />

Damit wir die Zielrichtung <strong>de</strong>s Antrags nicht leerlaufen lassen und statt uns hier um<br />

Haushaltsfragen zu streiten - was <strong>de</strong>n Normalbürger relativ wenig interessiert, <strong>de</strong>nn<br />

es sind öffentliche Mittel -, schlage ich vor, <strong>de</strong>n § 16 herauszunehmen und dafür zu<br />

sagen: Es sollte eine Anschubfinanzierung zur Verfügung gestellt wer<strong>de</strong>n. Das wäre<br />

eine vernünftige Sache. Aus <strong>de</strong>m Abschlussbericht <strong>de</strong>r Enquete-Kommission<br />

kommen Vorschläge, die dann umgesetzt wer<strong>de</strong>n müssen. Wenn wir das hier<br />

neutralisieren, bekommen wir die Spitze raus, bleiben aber bei <strong>de</strong>m Ziel, dass hierfür<br />

eine Anschubfinanzierung gewährleistet wer<strong>de</strong>n sollte.<br />

Vorsitzen<strong>de</strong>r:<br />

Ich habe dreimal Kopfnicken gesehen, das so zu korrigieren. Ich bitte Sie, dann auch<br />

in 3b) handschriftlich vorzunehmen, dass die Worte „aus Mitteln <strong>de</strong>s § 16<br />

<strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong>isches Finanzausgleichsgesetz" gestrichen wer<strong>de</strong>n.<br />

(Zuruf: Auch <strong>de</strong>n Klammerausdruck!)<br />

Den Klammerausdruck auch? - Okay.<br />

Herr Dr. Humpert, ist das damit erledigt?<br />

Dr. Humpert:<br />

Damit hat sich meine Wortmeldung erledigt.


Landtag <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> P-EK2 5/<strong>19</strong> S. 23<br />

Enquete-Kommission 15.03.2013<br />

<strong>19</strong>. Sitzung Stenogr. Dienst/du/1e<br />

Vorsitzen<strong>de</strong>r:<br />

Gibt es weitere Wortmeldungen? - Das sehe ich nicht. Dann trage ich vor, was jetzt<br />

zur Beschlussfassung vorliegt.<br />

Die Enquete-Kommission möge beschließen:<br />

1. Die Enquete-Kommission begrüßt die I<strong>de</strong>e <strong>de</strong>s mobilen Bürgerservice. Das Projekt<br />

leistet einen wichtigen Beitrag, um <strong>de</strong>n Folgen <strong>de</strong>s <strong>de</strong>mografischen Wan<strong>de</strong>ls in <strong>de</strong>r<br />

Fläche zu begegnen.<br />

2. Die Enquete-Kommission bittet die Gemein<strong>de</strong>n zu prüfen, ob die Einführung eines<br />

mobilen Bürgerservices ein sinnvolles Instrument <strong>de</strong>r Erfüllung ihrer Aufgaben ist.<br />

Dies schließt die Prüfung interkommunaler Lösungen ein.<br />

3. Die Enquete-Kommission empfiehlt <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>sregierung, a) interessierte<br />

Gemein<strong>de</strong>n bei <strong>de</strong>r Realisierung eines mobilen Bürgerservices zu unterstützen und<br />

b) für die Verbreiterung <strong>de</strong>s mobilen Bürgerservices eine befristete<br />

Anschubfinanzierung zu ermöglichen.<br />

- Dann folgt ein Begründungstext.<br />

Das ist die Antragslage. Gibt es dazu Fragen? - Dann kommen wir zur Abstimmung.<br />

Wer <strong>de</strong>m so zustimmen möchte, <strong>de</strong>n bitte ich um das Handzeichen. - Danke schön.<br />

Gibt es Gegenstimmen? - Stimmenthaltungen? - Dann haben wir einstimmig so<br />

beschlossen (Anlage 2).<br />

Vielen Dank. - Gibt es weiteren Re<strong>de</strong>bedarf im Tagesordnungspunkt 2? - Das ist<br />

nicht <strong>de</strong>r Fall. Damit schließen wir TOP 2.<br />

Ich rufe Tagesordnungspunkt 3 auf:<br />

Protokollkontrolle<br />

Es liegt ihnen dazu <strong>de</strong>r Entwurf <strong>de</strong>s Protokolls <strong>de</strong>r 18. Sitzung vom 15. März 2013<br />

vor. Im Vorfeld <strong>de</strong>r heutigen Beratung sind uns keine Än<strong>de</strong>rungswünsche<br />

zugegangen. Gibt es heute Än<strong>de</strong>rungsbedarf? - Herr Böttcher, bitte.<br />

Herr Böttcher:<br />

Der Entwurf <strong>de</strong>s Protokolls ist an uns vorbeigegangen. Meine Geschäftsstelle hatte<br />

nochmal nachgefragt, wie es damit sei. Ich habe keinen. Deshalb muss ich mich erst<br />

einmal vornehm zurückhalten. Herr Graf hat vor wenigen Tagen - ich glaube, mit<br />

ihnen, Frau Lehnigk - telefoniert.<br />

Vorsitzen<strong>de</strong>r:<br />

ich frage in die Run<strong>de</strong>: Wollen wir mit <strong>de</strong>r Genehmigung <strong>de</strong>s Protokolls bis zum


Landtag <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> P-EK2 5/<strong>19</strong> S. 24<br />

Enquete-Kommission 15.03.2013<br />

<strong>19</strong>. Sitzung Stenogr. Dienst/du/1e<br />

<strong>19</strong>.04.2013 warten - Sie alle haben <strong>de</strong>n Entwurf -, dann wür<strong>de</strong>n wir darauf Rücksicht<br />

nehmen? - Gut, dann rufen wir <strong>de</strong>n Punkt am <strong>19</strong>.04.2013 wie<strong>de</strong>r auf.<br />

Wir stellen heute fest, dass es keinen Än<strong>de</strong>rungsbedarf gibt. Aber wir wollen <strong>de</strong>m<br />

Städte- und Gemein<strong>de</strong>bund formal die Möglichkeit <strong>de</strong>r Kontrolle einräumen. - O<strong>de</strong>r?<br />

(Zuruf: Ihm!)<br />

Entschuldigung, das war mein Fehler. Hier sitzen nicht Institutionen, son<strong>de</strong>rn<br />

Personen. - Gut, wir rufen das am <strong>19</strong>.04.2013 wie<strong>de</strong>r auf.<br />

Ich schließe TOP 3 und rufe Tagesordnungspunkt 4 auf:<br />

Vortrag zum Thema „Interkommunale Kooperation und Überlegungen<br />

zur regionalen Aufgabenteilung bei <strong>de</strong>r Sicherung <strong>de</strong>r Daseinsvorsorge"<br />

Dazu liegt Ihnen die Präsentation als Tischvorlage (Anlage 3) vor. Anwesend sind -<br />

und von uns bereits begrüßt - Frau Katrin Lange, Frau Christiane Kreßner, Herr Jörg<br />

Gehrmann und Herr Dr. Thiel. Alle sind als Vertreter <strong>de</strong>s Kooperativen Mittelzentrums<br />

Pritzwalk-WittstocklDosse hier und erhalten Gelegenheit zur Stellungnahme.<br />

Herr Gehrmann steht uns nun für einen 20-minütigen Vortrag zur Verfügung. Anschließend<br />

wird es wie gewohnt eine Frage- und Diskussionsrun<strong>de</strong> geben. Damit hat<br />

Herr Gehrmann das Wort.<br />

Herr Gehrmann (Kooperatives Mittelzentrum Pritzwalk-Wittstock/Dosse):<br />

20 Minuten wer<strong>de</strong>n sicherlich nicht ausreichen, um die seit 2005 sehr intensiv sich<br />

damit beschäftigen<strong>de</strong>n Kommunen, im Rahmen <strong>de</strong>r Kooperation Wege aufzuzeigen,<br />

dann nach dieser Entscheidung das Mittelzentrum <strong>de</strong>r Stadt Pritzwalk o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Region<br />

um Pritzwalk und Wittstock in unserer Region nicht mehr gegenwärtig zu haben.<br />

Wir lassen voller Stolz unser Schild am Eingangstor <strong>de</strong>r Stadt Wittstock noch immer<br />

stehen. Man weiß ja nie, was noch so kommt. Wir begrüßen Sie recht herzlich im<br />

Mittelzentrum <strong>de</strong>r Stadt Wittstock.<br />

Es hat nicht nur Wun<strong>de</strong>nlecken nach sich gezogen, diesen Status losgewor<strong>de</strong>n zu<br />

sein - Herr Keseberg, Sie wer<strong>de</strong>n sich an diese Diskussion sicherlich noch erinnern,<br />

auch in Bezug auf die gemeinsame Lan<strong>de</strong>splanung -, son<strong>de</strong>rn es hat dann auch die<br />

Gemein<strong>de</strong>n veranlasst, kreativ darüber nachzu<strong>de</strong>nken, einen ins Leben gerufenen<br />

Status - <strong>de</strong>n sogenannten Regionalen Wachstumskernstatus - in <strong>de</strong>m dann aufgemachten<br />

Ranking zu erreichen.<br />

Im En<strong>de</strong>rgebnis sind wir aus Sicht <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> nun nicht unmittelbar<br />

Regionaler Wachstumskern. Da möchte ich gern mal eine Klammer aufmachen: Wir<br />

fühlen uns nicht nur so, son<strong>de</strong>rn die Player in <strong>de</strong>r Region wissen, dass sie auch eine<br />

Wachstumsregion vertreten - und das in Hamburg, in Berlin und manchmal auch im<br />

Ruhrgebiet. Das ist ein Selbstbewusstsein, das man immer berücksichtigen sollte.


Landtag <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> P-EK2 5/<strong>19</strong> S. 25<br />

Enquete-Kommission 15.03.2013<br />

<strong>19</strong>. Sitzung Stenogr. Dienst/du/Ie<br />

Gestatten Sie mir, noch die eine o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>re Anmerkung zu unserem mobilen Bürgerservice:<br />

Denken Sie nicht, er sei ein Allheilmittel zur Lösung von Problemen, die<br />

hier einer Diskussion bedürfen. Punkt zwei: Herr Schönberg sprach immer von <strong>de</strong>n<br />

älteren Menschen, die in ihrer Mobilität eingeschränkt seien. Ich glaube, junge Mütter,<br />

die auf <strong>de</strong>m Lan<strong>de</strong> leben und zwei Kin<strong>de</strong>r haben, sind in irgen<strong>de</strong>iner Art und<br />

Weise auch in ihrer Mobilität eingeschränkt, und es ist dann auch gut, zu beobachten,<br />

wenn eine Mutter mit ihrem Kin<strong>de</strong>rwagen einen kleinen Ausflug zum mobilen<br />

Bürgerservice macht und sich dort das eine o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>re Formular abholt.<br />

Eine dritte Bemerkung: Neben <strong>de</strong>n formalen Dingen, die so ein Bürgerservicemobil<br />

mit sich bringt, sprach Herr Schönberg die Kommunikation an. Im Zeitalter von E-Mail<br />

- und was da noch so alles erfun<strong>de</strong>n wird auf Facebook - ist es immer gut, wenn man<br />

nicht gegensteuert, son<strong>de</strong>rn hier nur auf eines aufmerksam macht: Wenn sich Verwaltung<br />

und Bürger in die Augen schauen - auch bei einem ganz normalen Verwaltungsvorgang<br />

-, muss das nicht von Nachteil sein. Das sage ich in vollem Bewusstsein,<br />

weil <strong>de</strong>r direkte Kontakt im ländlichen Raum eine wesentliche I<strong>de</strong>ntitätsfrage<br />

darstellt. In <strong>de</strong>n vermeintlichen Metropolen - dazu zähle ich auch Potsdam - mag das<br />

an<strong>de</strong>rs sein. Wenn man über die Zukunft <strong>de</strong>s ländlichen Raums spricht, dann gehören<br />

auch die Fragen <strong>de</strong>r I<strong>de</strong>ntität und <strong>de</strong>r Lebensqualität dazu.<br />

Ich glaube, wir können uns aus heutiger Sicht nicht anmaßen, darüber zu philosophieren,<br />

ob wir eine Leistung so o<strong>de</strong>r so o<strong>de</strong>r in dieser o<strong>de</strong>r einer an<strong>de</strong>ren Größenordnung<br />

anbieten - wir sind dazu verpflichtet, diese Dienstleistung sehr ortsnah anzubieten.<br />

Man weiß, dass in 10 o<strong>de</strong>r 15 Jahren das Denken von Menschen möglicherweise<br />

ein an<strong>de</strong>res ist, in <strong>de</strong>r Auffassung: Wie und insbeson<strong>de</strong>re wo gestalte ich<br />

mein Leben? - Ich bin davon überzeugt, dass <strong>de</strong>r ländliche Raum gera<strong>de</strong> bei diesem<br />

Gedanken eine wun<strong>de</strong>rbare Alternative für Menschen darstellt, die nicht unbedingt<br />

je<strong>de</strong>n Tag U-Bahn fahren müssen.<br />

Eine letzte Anmerkung: Ich war gestern - da ich auch Vereinsvorsitzen<strong>de</strong>r unseres<br />

LEADER-Vereins in <strong>de</strong>r LAG-OPR bin - zur Mitglie<strong>de</strong>rversammlung; dort gibt es auch<br />

ein sogenanntes GLES, Grundlagen, Bildung und Entscheidung - Herr Keseberg wird<br />

mir zustimmen -, und da nimmt man immer sehr gern auf, dass die EU in diesem<br />

För<strong>de</strong>rbereich ein Prinzip aufgerufen hat: button up, also von unten sich entwickelnd.<br />

Herr Böttcher, die Gemein<strong>de</strong>n stehen nicht gern unten, son<strong>de</strong>rn sie stehen gera<strong>de</strong><br />

für Verlässlichkeit und insbeson<strong>de</strong>re für die Selbstverwaltungshoheit, die ein hohes<br />

Gut in dieser Gemeinschaft <strong>de</strong>r Kommunen in <strong>de</strong>m Sinne dann auch darstellen. Das<br />

Administrative von oben sollten wir vergessen, und Sie sollten auch die Gemein<strong>de</strong>n<br />

und Kommunen als Partner <strong>de</strong>r Entwicklung <strong>de</strong>r Zukunft betrachten und nicht nur als<br />

strukturgeben<strong>de</strong> Einheit mit <strong>de</strong>r einen o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren Grenze, die dahintersteht und<br />

die man manchmal so einfach verschieben kann. Nehmen Sie die Menschen mit! Ich<br />

glaube, dann ist man bei allem Struktur<strong>de</strong>nken auf <strong>de</strong>m richtigen Weg. Und <strong>de</strong>nken<br />

Sie immer daran: Das Prinzip button up ist nicht nur im Lea<strong>de</strong>rbereich erfolgreich und<br />

zukunftsorientiert aufgestellt, son<strong>de</strong>rn wir sollten es auch im gemeindlichen Bereich<br />

immer wie<strong>de</strong>r als Grundlage haben.<br />

Die kommunale Familie sollte auch an solchen Orten wie Heiligengrabe eng zusammenarbeiten.<br />

Seit 2005 ist eine Arbeitsgemeinschaft über <strong>de</strong>n Bereich <strong>de</strong>r ehemaligen<br />

Mittelzentren Pritzwalk und Wittstock gegrün<strong>de</strong>t wor<strong>de</strong>n, um <strong>de</strong>m vermeintlichen


Landtag <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> P-EK2 5/<strong>19</strong> S. 26<br />

Enquete-Kommission 15.03.2013<br />

<strong>19</strong>. Sitzung Stenogr. Dienstldu/Ie<br />

Verfall <strong>de</strong>s Status entgegenzuwirken, weil man auch in <strong>de</strong>r Entwicklung <strong>de</strong>r Region,<br />

insbeson<strong>de</strong>re in wirtschaftlicher Hinsicht, Verantwortung darüber hinaus zu zeigen<br />

hatte. Dann hat es - zumin<strong>de</strong>st aus Sicht <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong>n - einen merklichen Schub<br />

gegeben. Da spreche ich <strong>de</strong>n Verein <strong>de</strong>s Wachstumskerns Autobahndreieck<br />

Wittstock an, <strong>de</strong>r nicht aus kommunaler, son<strong>de</strong>rn aus Unternehmerverantwortung<br />

heraus sich auch <strong>de</strong>r Thematik wirtschaftliche Entwicklung <strong>de</strong>s Raums zwischen<br />

Wittstock, Pritzwalk, Meyenburg und Heiligengrabe gestellt hat. Ich glaube, dass dies<br />

insgesamt auch wie<strong>de</strong>rum das beflügelt hat, was wir alle gemeinsam in diesem<br />

Raum erreichen wollten bzw. noch immer wollen: <strong>de</strong>n Status eines Regionalen<br />

Wachstumskerns.<br />

Hierzu nur zwei Zahlen: Jeweils 30 % <strong>de</strong>r Einkommensteuer für die Landkreise Prignitz<br />

und Ostprignitz-Ruppin resultieren aus <strong>de</strong>m Raum, <strong>de</strong>n ich Ihnen umschrieben<br />

habe. Das ist ein nicht zu vernachlässigen<strong>de</strong>r Beitrag auch und vielleicht gera<strong>de</strong> für<br />

die Regionalen Wachstumskerne, die links und rechts - das meine ich nicht parteipolitisch<br />

- unseren Raum einschließen: <strong>de</strong>n Bereich Karstädt und <strong>de</strong>n Bereich <strong>de</strong>s<br />

Wachstumskerns Neuruppin.<br />

Ich glaube, dass wir wesentlich dazu beitragen können, unter diesem Status dann<br />

auch mitgenommen zu wer<strong>de</strong>n. Das Gefühl, das damit einhergeht, mün<strong>de</strong>te 2009 in<br />

einem Ziel- und Maßnahmen-Katalog, wo dieser Entwicklungsprozess für uns nicht<br />

abgestuft, son<strong>de</strong>rn auf eine an<strong>de</strong>re Schiene gesetzt wur<strong>de</strong>, weil <strong>de</strong>r Status Regionaler<br />

Wachstumskern vergeben wur<strong>de</strong>. Die Evaluierung hat das eine o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>re im<br />

Bericht zum Nach<strong>de</strong>nken angeregt, wie man Räume in <strong>de</strong>r Zukunft för<strong>de</strong>rn sollte und<br />

dass man <strong>de</strong>n Status nicht aufweichen sollte, son<strong>de</strong>rn die Räume dazwischen inhaltlich<br />

betrachten muss.<br />

Dann kommen die Mühen <strong>de</strong>r Ebene - ab <strong>de</strong>m Jahre 2011 <strong>de</strong>r öffentlich-rechtliche<br />

Vertrag. Er ist ein sehr hohes Gut in <strong>de</strong>r kommunalen Zusammenarbeit, nicht nur in<br />

<strong>de</strong>r Diskussion darum, son<strong>de</strong>rn er bil<strong>de</strong>t im Jahre 2011 auch <strong>de</strong>n verlässlichen Rahmen<br />

einer Zusammenarbeit. Sie können sich sicherlich vorstellen, dass, wenn drei<br />

Gemein<strong>de</strong>n, zwei Städte, ein Amtsbereich und eine Gemein<strong>de</strong> zusammenarbeiten,<br />

es zumin<strong>de</strong>st auch formale Dinge gibt, die zu berücksichtigen sind: Wie reflektiert<br />

man sich im politischen Raum, <strong>de</strong>n man sein eigen nennt, und wie artikuliert man<br />

sich auf <strong>de</strong>r nächst höheren Ebene - <strong>de</strong>m Landkreis o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>m Land <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong>?<br />

Ab 2010 kam bei <strong>de</strong>r Aufnahme kleiner Städte und Gemein<strong>de</strong>n in das För<strong>de</strong>rprogramm,<br />

<strong>de</strong>m sich unser Kooperationsraum auch gestellt hat, noch die Frage hinzu:<br />

Wie wickelt man die finanziellen Ströme ab? Die Stadt Wittstock hat sich bereit erklärt,<br />

die finanzielle Abwicklung für diesen Kooperationsraum zu leisten. Im Haushalt<br />

<strong>de</strong>r Stadt Wittstock stehen alle Maßnahmen, die in diesem Programm für die Kooperation<br />

ihre Entfaltung haben.<br />

Betrachtet man <strong>de</strong>n Raum, <strong>de</strong>n unsere Kooperation umschließt, dann stellt man fest,<br />

dass er schon sehr ambitioniert ist, um dann auch Wirkung entfalten zu können. Ich<br />

komme gern noch einmal auf die kleine Stadt Wittstock zurück, die mit 420 km 2 sicherlich<br />

sehr ambitioniert ist. Vielleicht noch eine Erfahrung daraus: Glauben Sie<br />

nicht, dass, wenn man 18 Ortsteile hat, man damit eine Stadt hat, son<strong>de</strong>rn man hat<br />

18 I<strong>de</strong>ntitäten; dazu kommen 7 Gemein<strong>de</strong>teile mit beson<strong>de</strong>ren I<strong>de</strong>ntitäten, und das


Landtag <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> P-EK2 5/<strong>19</strong> S. 27<br />

Enquete-Kornmission 15.03.2013<br />

<strong>19</strong>. Sitzung Stenogr. Dienst/du/1e<br />

muss man dann auch im Rahmen von Verwaltung und politischer Meinungsbildung in<br />

<strong>de</strong>r Stadtverordnetenversammlung meistern. Denken Sie nicht, dass das so einfach<br />

zu erledigen ist. Ich sage daraufhin immer: Die Stadt Wittstock hat zwar 15.000 Einwohner,<br />

aber gefühlte 150.000, weil die Kreativität im ländlichen Raum sich möglicherweise<br />

ganz an<strong>de</strong>rs darstellen mag.<br />

Das noch einmal zum Raum, weil vorhin von Herrn Ludwig die Frage aufgeworfen<br />

wur<strong>de</strong>: Sind 10.000 Menschen genug im Raum, <strong>de</strong>n man verwalten kann, o<strong>de</strong>r sind<br />

es 12.000, o<strong>de</strong>r sind es 500 km 2? Meine Damen und Herren, <strong>de</strong>nken Sie auch in <strong>de</strong>r<br />

Weiterführung an <strong>de</strong>n Begriff <strong>de</strong>r I<strong>de</strong>ntitätsregion. Wir haben Wirtschaftsregionen, wir<br />

haben Städte und Gemein<strong>de</strong>n, aber <strong>de</strong>r Begriff I<strong>de</strong>ntitätsregion könnte vielleicht das<br />

eine o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>re beför<strong>de</strong>rn. Das zum Raum.<br />

Zum Kooperationsmanagement: Wir haben ein Internes und ein Externes Kooperationsmanagement,<br />

intern zwischen <strong>de</strong>n Kommunen und extern insbeson<strong>de</strong>re bei <strong>de</strong>r<br />

Kommunikation und <strong>de</strong>r Mitwirkung beim Autobahndreieck Wittstock als Verein durch<br />

die Unternehmen in unserem Raum. 2013 wer<strong>de</strong>n wir noch einmal eine sozioökonomische<br />

Untersuchung durchführen. Die entsprechen<strong>de</strong>n Vorarbeiten sind geleistet.<br />

Eine Machbarkeitsstudie Bahnhof und eine Machbarkeitsstudie Küchenmöbel-<br />

/Tuchfabrik in Wittstock sind ebenfalls im KLS-Programm verankert, worüber man<br />

dann auch einheitlich im Kooperationsrat befin<strong>de</strong>t. Da gibt es dann auch richtige Beschlüsse.<br />

Zur Öffentlichkeitsarbeit und Bürgerbeteiligung: Da haben wir sicherlich noch das<br />

eine o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>re aufzuholen. Aber Sie können mir glauben, dass die vergangenen<br />

zwei, drei Jahre eher von <strong>de</strong>n Rahmenbedingungen und <strong>de</strong>r Organisation geprägt<br />

waren. Der Kulturflyer 2013 soll ein erster Aufgalopp gewesen sein, um auch auf<br />

Verwaltungsebene die entsprechen<strong>de</strong>n Kulturbereiche zusammenzubringen, gemeinsam<br />

mit <strong>de</strong>r Planung. Aber wie Sie selbst wissen, hat das Jahr nur 365 Tage.<br />

Sämtliche Veranstaltungen im ländlichen Raum unter einen Hut zu bringen, wird uns<br />

nicht gelingen, aber dass man Schwerpunkte dann abgestimmt setzt, wird uns sicherlich<br />

gelingen.<br />

Zu unseren im För<strong>de</strong>rprogramm verordneten baulichen Themen, die wir dort verankern.<br />

Sie sehen: Der Bahnhof Pritzwalk, am letzten Freitag eingeweiht, herzlichen<br />

Glückwunsch noch mal, Herr Dr. Thiel, für die gelungene Maßnahme, die Polizei dort<br />

zu integrieren. Wir haben dann die Quandtsche Tuchfabrik, wo auch die Bildung unserer<br />

jungen Menschen, die die Schule hier in <strong>de</strong>r Region besucht haben, mit auf<br />

<strong>de</strong>m Tableau haben.<br />

Dann haben wir auch ein wesentliches Merkmal unseres Raumes: Nicht nur, dass wir<br />

ein Freibad in Pritzwalk in <strong>de</strong>m Hainholz haben, son<strong>de</strong>rn wir haben sogar noch eine<br />

Schwimmhalle — kein Erlebnisbad o<strong>de</strong>r Sonstiges in unserer Region. Das ist dann<br />

auch zumin<strong>de</strong>st zu erhalten. Sie wissen, dass 27 % unserer Kin<strong>de</strong>r im Alter von 7<br />

Jahren nicht schwimmen können. Es ist in unseren Grundschulbereich eingebettet,<br />

dass man hier regional von Pritzwalk über Kyritz, Wittstock, Meyenburg unsere<br />

Schwimmhalle im Schulsport und vielleicht das eine o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>re Schwimmlager nutzen<br />

kann — neben <strong>de</strong>r sonstigen Nutzung, die dort verordnet ist. Wir stellen in unserer<br />

kleinen Schwimmhalle mit <strong>de</strong>r 25-m-Bahn steigen<strong>de</strong> Besucherzahlen fest — nicht


Landtag <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> P-EK2 5/<strong>19</strong> S. 28<br />

Enquete-Kommission 15.03.2013<br />

<strong>19</strong>. Sitzung Stenogr. Dienst/du/1e<br />

aufgrund <strong>de</strong>r Tatsache, dass wir dort noch angemessene Gebühren nehmen, son<strong>de</strong>rn<br />

weil es relativ einfach ist und nicht so stark spritzt. Damit meine ich das Bad<br />

innerhalb; man hat dann auch eine relative Ruhe, zumin<strong>de</strong>st was <strong>de</strong>n Anteil von<br />

Frühgeborenen in unserer Region betrifft.<br />

Die Grundschule Meyenburg und die Integrations-Kita Meyenburg stehen mit <strong>de</strong>m<br />

Fahrstuhl und <strong>de</strong>m einen o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren Kabinettausbau ebenfalls auf <strong>de</strong>m Programm.<br />

Wir sind da auf einem sehr guten Weg <strong>de</strong>r Realisierung.<br />

Zum Handlungsfeld Wirtschaft, Infrastruktur und Verkehr: Der HUB 53/12 ist Ihnen<br />

sicherlich aus <strong>de</strong>r einen o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren Beratung in Potsdam bekannt. Zu <strong>de</strong>n Verkehrskonzepten:<br />

Allein zur West-Ost-Achse B 189 könnte ich eine Stun<strong>de</strong> lang sprechen.<br />

Wir wollen uns darum kümmern; bisher fehlte immer <strong>de</strong>r Partner, <strong>de</strong>r auch<br />

mitmacht und entwickelt und nicht immer nur sagt, dafür habe er kein Geld. Zumin<strong>de</strong>st<br />

könnte man in die Planung gehen, insbeson<strong>de</strong>re was die B 189 betrifft, die uns<br />

verkehrlich verbin<strong>de</strong>t. Ich will mal ein bisschen sarkastisch sein: Wenn man Bahnlinien<br />

abbestellt, <strong>de</strong>n Kommunen mitteilt, dass die Infrastruktur, <strong>de</strong>r Straßenbau nur<br />

noch mit einem För<strong>de</strong>ranteil von maximal 50 % zu verwalten sind, wenn man dann<br />

feststellt, dass sämtliche Maßnahmen, die in <strong>de</strong>n Haushalten <strong>de</strong>r Kommunen schon<br />

mit <strong>de</strong>n entsprechen<strong>de</strong>n Eigenanteilen verankert waren, bis nach 2016 verschoben<br />

wer<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>r Landrat Herr Reinhardt uns mitteilt, dass <strong>de</strong>r öffentliche Personennahverkehr<br />

im Landkreis nicht mehr wirtschaftlich effektiv sein kann und <strong>de</strong>mzufolge<br />

auch Buslinien ausgedünnt wer<strong>de</strong>n, dann sage ich mir: Das ist nicht möglich. Aber<br />

wir sind auf <strong>de</strong>m besten Wege, die Quadratur <strong>de</strong>s Kreises hinzubekommen.<br />

Es ist nicht zu verstehen - damit bin ich wie<strong>de</strong>r beim ländlichen Raum -, wenn auf <strong>de</strong>r<br />

einen Seite gesagt wird, man schaffe Bahnlinien ab und gleichzeitig auf <strong>de</strong>n Busverkehr<br />

gesetzt wer<strong>de</strong>, aber auf <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren Seite <strong>de</strong>r Landrat sagt: Wir müssen unsere<br />

Buslinien ausdünnen, damit wir dann auch wirtschaftlich agieren können. Dann sage<br />

ich: Wenn bei<strong>de</strong> nicht können, dann setzt ihr alles auf <strong>de</strong>n Individualverkehr. Dann<br />

sagt <strong>de</strong>r Nächste: Beim Straßenbau und <strong>de</strong>r Straßenerhaltung wollen wir uns aber<br />

auch zurückziehen, weil wir momentan an<strong>de</strong>re Aufgaben haben. - Meine Damen und<br />

Herren, das müssen Sie <strong>de</strong>n Menschen mal erklären - nicht nur im ländlichen Raum,<br />

son<strong>de</strong>rn möglicherweise auch in <strong>de</strong>n vermeintlichen Metropolen, zu <strong>de</strong>nen man „Mutterstädte"<br />

sagt.<br />

Ich bitte Sie, darüber noch einmal innigst nachzu<strong>de</strong>nken. Man muss eine Strategie<br />

haben, die dann auch in <strong>de</strong>r Zukunft Wirkung entfaltet. Wir sprechen ja reihum über<br />

Vertrauen in Politik und in bestimmte Aussagen.<br />

Zur Energieproblematik könnte ich ebenfalls meine Position aus <strong>de</strong>m Bereich <strong>de</strong>r<br />

Kooperation noch einmal <strong>de</strong>utlich machen. Der ländliche Raum steht eigentlich als<br />

Erzeugerregion, und dazu stehen wir auch im Rahmen <strong>de</strong>r Kooperation. Nur, wir stellen<br />

mittlerweile fest, dass wir doppelt so viel Energie in unserem Raum erzeugen, wie<br />

wir selbst verbrauchen, aber auch nicht in <strong>de</strong>r Lage sind, die Energie, die wir dann<br />

sozusagen exportieren, auf die Straße zu bekommen. Da sagt man dann bloß: Leitung<br />

zu, insbeson<strong>de</strong>re im 110-kV-Bereich. Ich bitte auch mal zu berücksichtigen, wie<br />

man mit dieser wirtschaftlichen Komponente, die dann im ländlichen Raum immer so<br />

schnell verortet wird, in <strong>de</strong>r Zukunft umgeht.


Landtag <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> P-EK2 5/<strong>19</strong> S. 29<br />

Enquete-Kommission 15.03.2013<br />

<strong>19</strong>. Sitzung Stenogr. Dienst/du/le<br />

Zur Definition Erzeugerraum: Beim Erzeugerraum kann man ja weiter<strong>de</strong>nken - im<br />

Rahmen von För<strong>de</strong>rung o<strong>de</strong>r auch in <strong>de</strong>m Sinne: Wie günstig bekommt ein Erzeugerraum<br />

seinen Strom? Zum Stichwort Mehrwertsteuer: Sie sind nicht zuständig.<br />

Das ist ein großes Problem, weil auch bei <strong>de</strong>n Investoren vielfach die Assoziation da<br />

ist: Hier ist ein Raum. Hier sind noch Potenziale. Sie können sich nicht vorstellen,<br />

was zurzeit bei uns im ländlichen Raum mit sogenannten Vorverträgen los ist, damit<br />

man irgendwann einmal, wenn eine Entscheidungsgrundlage da ist, investieren<br />

kann. Das bringt die Menschen nun nicht gera<strong>de</strong> verlässlich in <strong>de</strong>n Bereich Energie.<br />

Weiter will ich gar nicht gehen.<br />

Zum Fachkräftemanagement. Mit unserer Jobstart-Messe, mit <strong>de</strong>r Präsenzstelle <strong>de</strong>r<br />

Fachhochschule, sind wir in diesem Bereich sehr gut aufgestellt.<br />

Einige, die im ländlichen Raum Lan<strong>de</strong>spolitik machen, wer<strong>de</strong>n sicherlich feststellen,<br />

dass die Rückkehrerfrage mehr und mehr ein Thema wird. Sie wird nicht nur unter<br />

<strong>de</strong>m Gesichtspunkt Heimat und Rückkehr — da komme ich auf meine Eingangsworte<br />

zurück —, son<strong>de</strong>rn auch unter <strong>de</strong>m Aspekt Lebensraum und Lebensqualität reflektiert.<br />

Nach <strong>de</strong>n Erfahrungen vieler Menschen, die aus <strong>de</strong>m ländlichen Raum in die weite<br />

Welt, in die Metropolen gezogen sind, ist die Rückkehr wie<strong>de</strong>r eine Herzenssache.<br />

Das kann man zumin<strong>de</strong>st bei uns an <strong>de</strong>n Zahlen ablesen. Auf unserer Internetseite<br />

von Wittstock haben wir eine Rückkehrerbörse. Wir sind jetzt dabei, das auch auf die<br />

Kooperation auszuweiten. Unterschätzen Sie das Thema nicht.<br />

Die Frage Wirtschaftsför<strong>de</strong>rung ist letztlich ein Ergebnis von allem. Denn Wirtschaftsför<strong>de</strong>rung<br />

steht nie allein und kann auch nicht allein stehen. Wirtschaftsför<strong>de</strong>rung ist<br />

immer auch Entwicklung unserer Kooperation. Das eine bedingt das an<strong>de</strong>re, wobei<br />

die Aktivität in <strong>de</strong>r Kooperation immer wie<strong>de</strong>r Basis und Ursache für I<strong>de</strong>en aus <strong>de</strong>r<br />

Wirtschaft sein muss. Die administrative Unterstützung aus Sicht <strong>de</strong>r Kooperation für<br />

<strong>de</strong>n Wachstumskern Autobahndreieck Wittstock für unseren Verein bin<strong>de</strong>t insbeson<strong>de</strong>re<br />

unter einem an<strong>de</strong>ren Aspekt Politik, wenn ich das so ausdrücken darf, Verwaltung<br />

und die Wirtschaft in einer ganz beson<strong>de</strong>ren Art und Weise.<br />

Zum Handlungsfeld Gesundheit und soziale Versorgung: Das sind alle diese Stichpunkte,<br />

die Sie aus Ihrer Gemein<strong>de</strong>tätigkeit kennen. Wir haben es auf <strong>de</strong>r Plattform<br />

unserer Kooperation verortet.<br />

Zur Kultur und Freizeit können Sie alles nachlesen.<br />

Das Radwegekonzept ist auch so ein Thema: Gemeinsame Tourismusstruktur, die<br />

wir hier ohnehin mit unserem Tourismusverein Prignitz haben.<br />

Auf die Verwaltungskooperation wer<strong>de</strong> ich nachher noch zurückkommen.<br />

Im Bereich <strong>de</strong>r Öffentlichkeitsarbeit gibt es, wie überall in öffentlichen Gemein<strong>de</strong>verwaltungen<br />

o<strong>de</strong>r auf <strong>de</strong>m Land, erhebliche Schwächen, wie man mit Informationen<br />

und Veranstaltungen im Medienbereich wirksam wird, um auf sich aufmerksam zu<br />

machen, insbeson<strong>de</strong>re mit Sachthemen.


Landtag <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> P-EK2 5/<strong>19</strong> S. 30<br />

Enquete-Kommission 15.03.2013<br />

<strong>19</strong>. Sitzung Stenogr. Dienst/du/le<br />

Zum Handlungsfeld Verwaltungskooperation und Steuerungsdienst. Das sind relevante<br />

Themen unter <strong>de</strong>m Aspekt Demografie. Wir in <strong>de</strong>n Verwaltungen, die die Kooperation<br />

umreißen, sind uns sehr einig, dass wir bestimmte Themenfel<strong>de</strong>r, Herr<br />

Böttcher, unter <strong>de</strong>m Aspekt Kooperation von Gemein<strong>de</strong>n für uns ent<strong>de</strong>cken wer<strong>de</strong>n,<br />

die auch bestimmte Effizienz nach sich ziehen wird. Es ist <strong>de</strong>r stete Tropfen, <strong>de</strong>r auf<br />

<strong>de</strong>n heißen Stein fällt. Eine kooperative Zusammenarbeit seit <strong>de</strong>m Jahr 2005 hat hier<br />

bei uns nicht dazu geführt, dass man kein Vertrauen zueinan<strong>de</strong>r hat, son<strong>de</strong>rn dass<br />

man Vertrauen aufbaut.<br />

Ich kann Ihnen nur empfehlen, nicht an Gemein<strong>de</strong>strukturen zu rütteln, son<strong>de</strong>rn zu<br />

fragen: Wie geht man mit <strong>de</strong>r Frage Kooperation um? Viele, die vor <strong>19</strong>89 in <strong>de</strong>r ehemaligen<br />

DDR im landwirtschaftlichen Bereich tätig waren, wer<strong>de</strong>n diesen Begriff <strong>de</strong>r<br />

Kooperation noch kennen. Sie waren organisatorisch nicht schlecht aufgestellt. Es<br />

gab keine Parallelpolitik, son<strong>de</strong>rn es galt, Sachverhalte umzusetzen, die die Politik in<br />

die Kooperation gab. Das sollten die Macher sein. Wenn man bezüglich <strong>de</strong>s kooperativen<br />

Ansatzes ein bisschen in die Zukunft schaut, kann dieser Ansatz nicht nur Vertrauen<br />

in <strong>de</strong>r Zusammenarbeit mit sich bringen, son<strong>de</strong>rn auch die von Ihnen untersuchte<br />

Effizienz von Verwaltung.<br />

Der mobile Bürgerbus, <strong>de</strong>n wir in <strong>de</strong>r Kooperation mit <strong>de</strong>r Zeit auch verorten wollen,<br />

ist ein Aufschlag. Ich könnte mir vorstellen — darüber sollten Sie nach<strong>de</strong>nken —, bestimmte<br />

Verwaltungskompetenzzentren in <strong>de</strong>n Gemein<strong>de</strong>n unter einem kooperativen<br />

Ansatz zu verorten.<br />

Das ist aus meiner Sicht im Rahmen <strong>de</strong>r Kooperation hier anzuführen gewesen. Alles<br />

an<strong>de</strong>re wird Ihnen schriftlich zugeschickt. Es gibt noch mehr, was man hinten anhängen<br />

kann, auch in komprimierter Form, Herr Ludwig.<br />

Abschließend wür<strong>de</strong> ich mir zwei Dinge wünschen: Bleiben Sie in <strong>de</strong>r Enquete-<br />

Kommission <strong>de</strong>n Gemein<strong>de</strong>n wohlgesonnen. Sie sind die Kraft und <strong>de</strong>r Quell, weil<br />

Ihnen die Menschen dort direkt ins Auge schauen. Schaffen Sie wie<strong>de</strong>r Vertrauen.<br />

Ich habe heute in <strong>de</strong>r Zeitung gelesen, dass sich Herr Schopper darüber geäußert<br />

hat, man führe nur einmal eine Lan<strong>de</strong>sbehör<strong>de</strong> in <strong>de</strong>n Mund, dann könne man die<br />

Aufgaben irgendwo in die Internetwolke schieben und wie<strong>de</strong>r abholen.<br />

(Zuruf)<br />

- Kennen Sie nicht die Internetwolke bei <strong>de</strong>r ITB, die dann irgendwo wie<strong>de</strong>r herunterfällt?<br />

Das ist ein wun<strong>de</strong>rbares Bild, das man einmal analysieren sollte. Ich glaube,<br />

das ist gar nicht Ihr Ziel, Herr Ludwig. Ich weiß, dass Sie das gar nicht so absolut<br />

gemeint haben. Aber es zeugt davon, dass die Arbeit, die Sie hier zu leisten haben,<br />

alle betrifft. Jetzt sind meine 20 Minuten Re<strong>de</strong>zeit zu En<strong>de</strong>.<br />

Ich wür<strong>de</strong> mir wünschen, dass Sie dieses Prinzip „Button up" — und dafür stehen die<br />

Gemein<strong>de</strong>n — mehr in Ihren Fokus nehmen. — Recht herzlichen Dank, dass ich hier<br />

die Möglichkeit hatte, für unsere Kooperation zu sprechen. Wir haben nicht über die<br />

B 189 mit Herrn Rammsauer gesprochen, son<strong>de</strong>rn wir haben das gemeinsame Mittelzentrum<br />

dort nach vorn gebracht, weil wir festgestellt haben, dass im Bund immer<br />

noch darüber nachgedacht wird, wie man das geteilte Mittelzentrum Pritzwalk


Landtag <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> P-EK2 5/<strong>19</strong> S. 31<br />

Enquete-Kommission 15.03.2013<br />

<strong>19</strong>. Sitzung Stenogr. Dienst/du/1e<br />

Wittstock hinbekommt. Aber mittlerweile sind wir ein gemeinsames Mittelzentrum.<br />

Recht herzlichen Dank.<br />

Vorsitzen<strong>de</strong>r:<br />

(Beifall)<br />

Vielen Dank. — Ich frage jetzt einmal ganz förmlich: Gibt es vonseiten <strong>de</strong>r Kooperationspartner<br />

noch Ergänzungsbedarf, nicht dass Sie eine Beson<strong>de</strong>rheit <strong>de</strong>r Kooperation<br />

hier nicht vortragen konnten? Ansonsten können Sie an <strong>de</strong>r Diskussion jetzt<br />

gleichberechtigt teilhaben, wenn es gewünscht wird. Frau Amtsdirektorin.<br />

Frau Lange (Kooperatives Mittelzentrum Pritzwalk-WittstocklDosse):<br />

Ich habe noch eine Ergänzung. Jörg Gehrmann hat schon angesprochen, dass 30 %<br />

<strong>de</strong>r Gewerbesteuereinnahmen <strong>de</strong>r Landkreise Prignitz und Ostprignitz-Ruppin rund<br />

um das Autobahndreieck erwirtschaftet wer<strong>de</strong>n.<br />

Wir wer<strong>de</strong>n immer ein bisschen als ländliche Region abgetan. Es ist aber tatsächlich<br />

so, dass zum Beispiel die Anzahl <strong>de</strong>r industriellen Arbeitsplätze bei uns in <strong>de</strong>r Region<br />

über <strong>de</strong>m Lan<strong>de</strong>sdurchschnitt liegt. Das ist eine Tatsache, die oft nicht so bekannt ist.<br />

Das, was wir brauchen ist, Dinge nicht immer nur an reinen Einwohnerzahlen festzumachen.<br />

Wir brauchen hier im ländlichen Raum an<strong>de</strong>re Strukturen — als Beispiel<br />

nenne ich die Schulen —, weil die Fokussierung auf die sogenannten Wachstumskerne<br />

immer mehr zu einem Problem wird. Ich habe im 12. IMAG-Bericht <strong>de</strong>r RWKs gelesen,<br />

dass jetzt sogar § 16 FAG vorrangig für Investitionen in Wachstumskerne genutzt<br />

wer<strong>de</strong>n soll. Das stellt sich für mich problematisch dar. Wenn die Regionalen<br />

Wachstumskerne nicht aus eigener Kraft bestimmte Investitionen tätigen können,<br />

weiß ich nicht, ob das <strong>de</strong>r richtige Weg ist. Es entstehen immer Folgekosten. Wir als<br />

„Nicht-RWK", wie ich einmal sage, wer<strong>de</strong>n bei bestimmten För<strong>de</strong>rmitteln oft nicht berücksichtigt.<br />

Für uns ist es ganz wichtig, im berlinfernen Raum an<strong>de</strong>re Strukturen zu entwickeln.<br />

Das Thema Mobilität spielt eine große Rolle, auch im Bildungsbereich, damit wir unseren<br />

Schülern bestimmte Angebote unterbreiten können. Wir haben jetzt ein neues<br />

Projekt entwickelt, das „mobile Fabrik" heißt. Wir fahren in die Schulen und bieten<br />

bestimmte handwerkliche Angeboten an, weil es oftmals gera<strong>de</strong> für die Kin<strong>de</strong>r ein<br />

Problem ist, Einrichtungen zu erreichen.<br />

Zum Thema Schwimmhalle: Es ist schön, dass wir die Schwimmhalle noch haben.<br />

Sie muss aber auch von <strong>de</strong>n Schülern und <strong>de</strong>n Schulen im ländlichen Raum erreicht<br />

wer<strong>de</strong>n können. Das ist ein ganz großes Problem. Deshalb ist es schwierig, wenn<br />

bestimmte Zuweisungen immer nur an Einwohnerzahlen festgemacht wer<strong>de</strong>n.<br />

Vorsitzen<strong>de</strong>r:<br />

Vielen Dank. Es gibt eine weitere Wortmeldung aus <strong>de</strong>r Kooperation. Bitte schön.


Landtag <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> P-EK2 5/<strong>19</strong> S. 32<br />

Enquete-Kommission 15.03.2013<br />

<strong>19</strong>. Sitzung Stenogr. Dienst/du/le<br />

Dr. Thiel (Kooperatives Mittelzentrum Pritzwalk-WittstocklDosse):<br />

Ladies first. Deshalb habe ich Frau Lange <strong>de</strong>n Vortritt gelassen. Mein Name ist Thiel.<br />

Ich bin <strong>de</strong>r stellvertreten<strong>de</strong> Bürgermeister <strong>de</strong>r Stadt Pritzwalk und darf heute Herrn<br />

Brockmann vertreten.<br />

Ich möchte ganz kurz aus meiner Sicht und aus Pritzwalker Sicht, die durchaus auf<br />

Wittstock übertragen wer<strong>de</strong>n kann, sagen, wenn sie heute gute Beispiele gesehen<br />

haben, dann heißt das nicht, dass es einfach ist. Herr Gehrmann hat <strong>de</strong>n Schwung<br />

vor <strong>19</strong>89 gewählt. Sie wissen auch, wenn es damals Staatsbesuche gab, dass mitunter<br />

auch hergerichtet wur<strong>de</strong>. Den Eindruck will ich hier einfach nicht hinterlassen.<br />

Denn die Historie hat uns dazu getrieben, wo wir sind. Und da will ich vielleicht mal<br />

mit Verlusten anfangen. Wir haben in Pritzwalk wie auch in Wittstock <strong>de</strong>n Kreissitz<br />

verloren, wir haben keine Lan<strong>de</strong>s- und Bun<strong>de</strong>seinrichtung von Rang. Ich spreche<br />

hier nicht von einer Außenstelle mit drei o<strong>de</strong>r vier Mitarbeitern. Wir konkurrieren mittlerweile<br />

nicht mit regionalen Wachstumskernen als Premiumstandorte, die Herr<br />

Junghans, aus meiner Sicht, aus einem ganz an<strong>de</strong>ren Blickwinkel entwickelt hat.<br />

Premium — nicht im Sinne von Premiumbier — son<strong>de</strong>rn es sollten Kerne sein, die wirtschaftliche<br />

„Sterne" im Land darstellen. Mittlerweile müssen wir feststellen, dass sich<br />

die „Sterne" nicht nur in För<strong>de</strong>rrichtlinien <strong>de</strong>s MWE wie<strong>de</strong>r fin<strong>de</strong>n, son<strong>de</strong>rn auch in<br />

<strong>de</strong>nen <strong>de</strong>s MIL und <strong>de</strong>s Landwirtschafts- und Umweltministeriums.<br />

ich möchte an dieser Stelle ganz kurz auf § 2 Raumordnungsgesetz verweisen. Wir<br />

sprechen oft über Daseinsvorsorge. Ich bitte je<strong>de</strong>n, in § 2 Raumordnungsgesetz<br />

nachzulesen, was Daseinsvorsorge heißt. Fassbar wird sie daran, dass beispielsweise<br />

<strong>de</strong>r Wasser- und Abwassertrinkverband Pritzwalk gera<strong>de</strong> keine För<strong>de</strong>rung für <strong>de</strong>n<br />

Neubau einer Trinkwasseranlage erhält, <strong>de</strong>r Regionale Wachstumskern Prignitz aber<br />

schon. Je<strong>de</strong>r von Ihnen weiß aber: Wenn ein Unternehmen geför<strong>de</strong>rt wird, ein an<strong>de</strong>res<br />

Unternehmen jedoch nicht, kommt es unweigerlich zu unterschiedlichen Preisen.<br />

Da sind wir schon bei Daseinsvorsorge. Wir haben wenig Leute und viel Fläche.<br />

Trotz<strong>de</strong>m müssen wir die Daseinsvorsorge auch für die Zukunft gestalten.<br />

Der Zielmittelkonflikt ist auch uns bewusst. Es wäre aber schon eine große Hilfe,<br />

wenn man dieser Unterschiedlichkeit, dieser Differenziertheit, die wir im Land <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong><br />

haben, mehr gerecht wer<strong>de</strong>n wür<strong>de</strong>. Der Mensch strebt viel und zielt zu wenig.<br />

Ich will gar nicht philosophisch wer<strong>de</strong>n, aber unser gemeinsames Mittelzentrum<br />

— es ist kein geteiltes Mittelzentrum, es ist ein gemeinsames Mittelzentrum — hat <strong>de</strong>n<br />

größten Abstand im ganzen Land. Ich möchte keine Neid<strong>de</strong>batte entfachen, aber nur<br />

darauf hinweisen: Wenn unsere Nachbarn — Perleberg und Wittenberge — als gemeinsames<br />

Mittelzentrum gelten, können <strong>de</strong>ren Einwohner in 9 km Entfernung mit<br />

<strong>de</strong>m Fahrrad dorthin o<strong>de</strong>r in die Lausitz fahren. Wir brauchen unser Auto. Wir brauchen<br />

in Stoßzeiten eine Dreiviertelstun<strong>de</strong>, um zueinan<strong>de</strong>r zu kommen. Das sind<br />

steuerungsrelevante Dinge.<br />

Die Frage ist: Wo kann Verwaltung sparen? Ich kann nieman<strong>de</strong>n mit einem Bauhoffahrzeug<br />

auf die Reise nach Wittstock schicken. Die fahren ja nur und kommen nie<br />

an. Das sei an dieser Stelle nur kurz gesagt.<br />

Ergänzend möchte ich: Wenn wir uns strategisch für die Zukunft aufstellen wollen,<br />

sollten wir über ein gemeinsames Flächenmanagement, perspektivisch möglicher-


Landtag <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> P-EK2 5/<strong>19</strong> S. 33<br />

Enquete-Kommission 15.03.2013<br />

<strong>19</strong>. Sitzung Stenogr. Dienst/du/1e<br />

weise über die Abstimmung von FNPs, sprechen. Es wun<strong>de</strong>rt mich schon, dass das<br />

Land noch weitere Gewerbeflächen mit ertüchtig und mit för<strong>de</strong>rt, obwohl beispielsweise<br />

<strong>de</strong>r Gewerbepark Prignitz als einer <strong>de</strong>r größten im Landkreis, an <strong>de</strong>r Autobahn<br />

gelegen, hervorragend ausgerüstet ist. Er ist aber vielleicht nur zu einem Drittel belegt.<br />

Mit öffentlichen Mitteln wur<strong>de</strong>n GE- und GI Flächen sozusagen entwickelt.<br />

Trotz<strong>de</strong>m wer<strong>de</strong>n 20 km weiter in Quitzow bei Perleberg neue Flächen mit Hilfe <strong>de</strong>s<br />

Lan<strong>de</strong>s ertüchtigt. Da frage ich mich als Vertreter vor Ort: Wie geht das zusammen?<br />

Das passt doch nicht.<br />

Wenn Herr Gehrmann ausführt, dass wir Energieerzeugerregion sind, ist das schön.<br />

Aber unsere Bürger merken das nicht. Sie merken das nicht in Ansiedlungen durch<br />

Energieverbraucher. Das wäre <strong>de</strong>r erste Schluss. Dann könnten wir unseren Bürgern<br />

noch erklären: Wir müssen in Kauf nehmen, dass sich hier sozusagen die Windmühlen<br />

drehen, aber ihr seht ja: Es entstehen Arbeitsplätze. Es passiert aber nichts. Und<br />

da hilft es nicht, weiterhin zu erklären, wir könnten uns an einer kleinen Bürgersolaranlage<br />

beteiligen.<br />

Aus meiner Sicht müssten in einer gemeinsamen Lan<strong>de</strong>splanung auch im Interesse<br />

<strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s nicht noch planerisch neue Flächen ertüchtigt wer<strong>de</strong>n. Denn wir als<br />

Kommune — um es einmal klar zu sagen — müssen alle Straßen im Gewerbe- und<br />

Industriegebiet pflegen, wie alle an<strong>de</strong>ren Straßen auch. Das kostet uns richtiges<br />

Geld.<br />

Wenn ich im zwölften Bericht <strong>de</strong>r IMAG lese, dass die ZAB mit in <strong>de</strong>r IMAG sitzt,<br />

heißt das für mich — und das wür<strong>de</strong> ich immer je<strong>de</strong>m Bürger erklären —: Liebe Bürger,<br />

wir kommen im besten Fall erst an Platz 16. Erst wenn bei 15 Regionalen Wachstumskernen<br />

festgestellt wur<strong>de</strong>, es gibt dort keinen Platz für eine Ansiedlung, dann<br />

kommen wir im besten Fall dran. Das ist aus meiner Sicht dauerhaft nicht mehr zu<br />

vermitteln.<br />

Zum Stadtumbau möchte ich anmerken: Herr Gehrmann hatte einige Vorzeigeprojekte<br />

von uns genannt. Daran erkennt man, warum Kooperation notwendig ist. Wir haben<br />

in Pritzwalk keine eigene Schwimmhalle, die Wittstocker haben aber eine. Wir<br />

haben dafür ein Freibad, die Wittstocker nicht in <strong>de</strong>r Form. Deshalb entsteht hier Arbeitsteilung.<br />

Die kann man nachvollziehen. Diese Arbeitsteilung vermitteln wir unserer<br />

Bevölkerung. Wir sagen auch: Wir wollen zusammenarbeiten, um in <strong>de</strong>r Fläche<br />

bestimmte Vorhaltefunktionen zu übernehmen. Es wäre schön, wenn uns das Land<br />

bei diesem planerischen Ansatz ein Stück weit entgegen käme und vorzeigt, dass es<br />

auf Lan<strong>de</strong>sebene funktioniert.<br />

Aus meiner Sicht möchte ich sagen: Wir bemühen uns schon, im Rahmen <strong>de</strong>r Möglichkeiten<br />

Vorzeigeprojekte auf <strong>de</strong>n Weg zu bringen. Zu <strong>de</strong>r ganzen Diskussion, die<br />

bei einer Funktional- und Gebietsreform sowie bei <strong>de</strong>r Selbstverwaltung möglicherweise<br />

eine Rolle spielen könnte, sage ich nur: Qualität geht vor Quantität. — Danke.<br />

Vorsitzen<strong>de</strong>r:<br />

Damit sind die Wortmeldungen aus <strong>de</strong>r Kooperation erschöpft. Jetzt erhält Herr Dr.<br />

Scharfenberg das Wort.


Landtag <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> P-EK2 5/<strong>19</strong> S. 34<br />

Enquete-Kommission 15.03.2013<br />

<strong>19</strong>. Sitzung Stenogr. Dienst/du/le<br />

Abgeordneter Dr. Scharfenberg (DIE LINKE):<br />

Ich habe drei Fragen. Sie haben sehr eindringlich geschil<strong>de</strong>rt, dass Sie diesen Weg<br />

<strong>de</strong>r Kooperation gehen und auch weiterhin gehen wollen. Mich wür<strong>de</strong> erstens interessieren:<br />

Welchen Stand haben Sie in Bezug auf die Bün<strong>de</strong>lung von Verwaltungskraft<br />

erreicht? Wie wollen Sie weiter vorgehen? Sie haben ange<strong>de</strong>utet, <strong>de</strong>r „Mobile<br />

Bürgerbus" soll vielleicht einmal im ganzen Einzugsbereich eingesetzt wer<strong>de</strong>n, damit<br />

die angebotenen Verwaltungsleistungen für alle erreichbar wer<strong>de</strong>n. Das ist eine Richtung.<br />

Aber was tun Sie darüber hinaus? Sie haben als Aufgabe <strong>de</strong>r Kooperation zum<br />

Beispiel die Wirtschaftsför<strong>de</strong>rung genannt. Das ist ein sensibles Thema. Könnten Sie<br />

sich vorstellen, so etwas gemeinsam zu machen? Üblicherweise gibt es eine Konkurrenz<br />

zwischen <strong>de</strong>n Gemein<strong>de</strong>n. Das ist meine erste Frage.<br />

Meine zweite Frage lautet: Es ist schon ange<strong>de</strong>utet wor<strong>de</strong>n, aber es interessiert mich<br />

vertieft: Welche Hin<strong>de</strong>rnisse sehen Sie für einen weiteren Ausbau <strong>de</strong>r Kooperation?<br />

Wir haben uns vorgenommen, die Bedingungen für kommunale Gemeinschaftsarbeit<br />

zu verbessern und zu vertiefen. Mich interessiert, was Sie an besseren Voraussetzungen<br />

sehen.<br />

Meine dritte Frage ist jetzt sehr direkt. Es gibt eine Diskussion im Land <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong>,<br />

wonach wir überlegen, die Form <strong>de</strong>r Verbandsgemein<strong>de</strong> einzuführen. Könnten Sie<br />

sich vorstellen, <strong>de</strong>n Weg zur Verbandsgemein<strong>de</strong> zu gehen?<br />

Vorsitzen<strong>de</strong>r:<br />

Bitte.<br />

Herr Gehrmann (Kooperatives Mittelzentrum Pritzwalk-WittstockfDosse):<br />

Ich möchte gern auf die Frage nach <strong>de</strong>n Hin<strong>de</strong>rnissen antworten. Hin<strong>de</strong>rlich ist eine<br />

Diskussion, die wir <strong>de</strong>rzeitig führen, weil die Kommunen gar nicht wissen, wie verlässlich<br />

Kooperation auf Verwaltungsebene ist: Ob man nun Löhne gemeinsam rechnet,<br />

ob man ordnungsrechtlich Überschneidungsräume in <strong>de</strong>r Zuständigkeit gemeinsam<br />

austauscht. Das alles sind Dinge, die gedanklich auf <strong>de</strong>m Tisch liegen. Sie sollten<br />

bei dieser Diskussion, die wir jetzt in diesem Land <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> führen, be<strong>de</strong>nken,<br />

dass man seine Töpfe sinnvoll investieren sollte. Das sehen wir momentan<br />

nicht.<br />

Eher sagen wir: Gut, wir wären bereit, nicht nur mit <strong>de</strong>m mobilen Bürgerservice, son<strong>de</strong>rn<br />

auch auf Verwaltungsebene zusammenzuarbeiten. Das hat auch mit Fachkräftemangel<br />

zu tun, nebenbei bemerkt, und ist nicht nur eine Erfindung <strong>de</strong>r Kooperation<br />

im Inneren. Darin will ich meine Antwort jetzt erschöpfen.<br />

Die letzte Frage betrifft die Verbandsgemein<strong>de</strong>. Die Verbandsgemein<strong>de</strong> steht bei uns<br />

überhaupt nicht zur Diskussion, weil sie eine neue Erfindung ist. Sie können sich<br />

ausrechnen, wie viel Quadratkilometer wir zusammen mit <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong> Heiligengrabe,<br />

mit <strong>de</strong>m Amt Meyenburg, mit <strong>de</strong>r Stadt Pritzwalk und <strong>de</strong>r Stadt Wittstock haben.<br />

Das ist unser Kooperationsraum. Da haben wir Strukturen, insbeson<strong>de</strong>re politische<br />

Strukturen, die wichtig sind, um mit <strong>de</strong>m Bürger Auge in Auge zu sein. Das ist


Landtag <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> P-EK2 5/<strong>19</strong> S. 35<br />

Enquete-Kommission 15.03.2013<br />

<strong>19</strong>. Sitzung Stenogr. Dienst/du/!e<br />

zumin<strong>de</strong>st aus meiner Sicht — und ich glaube, ich spreche hier für alle Kooperationsmitglie<strong>de</strong>r<br />

— <strong>de</strong>r Weg, <strong>de</strong>n wir gemeinsam in die Zukunft gehen wollen.<br />

Ob man sich nach 20, 30, 40 o<strong>de</strong>r 50 Jahren unter diesem Aspekt „Button up" vorstellen<br />

kann — weil Zusammenarbeit auch Vertrauen schaffen kann —, eine Verbandsgemein<strong>de</strong><br />

zu entwickeln o<strong>de</strong>r welche Strukturen auch immer, das wird aus <strong>de</strong>r<br />

Kooperation heraus resultieren. Und eines wissen wir auch: Man hat ja noch <strong>de</strong>n linken<br />

o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>n rechten Nachbarn. Aber wir wollen <strong>de</strong>r Kern sein, und das dann mitnehmen.<br />

Eines muss man <strong>de</strong>m Kern jedoch zugestehen, nämlich dass er sich in Ruhe<br />

entwickeln kann. Das sehen wir momentan nicht. Das hin<strong>de</strong>rt uns daran, aktiv<br />

nach vorn zu gehen. Nachhaltigkeit ist zurzeit zwar ein völlig fehlbesetzter Begriff,<br />

aber wir wollen ihn wie<strong>de</strong>r richtig in das Bewusstsein zurückholen.<br />

Zur Wirtschaftsför<strong>de</strong>rung wird sich Frau Lange äußern.<br />

Frau Lange (Kooperatives Mittelzentrum Pritzwalk-Wittstock/Dosse):<br />

Ich möchte einen Punkt ergänzen. Das, was man nicht vergessen darf, ist: Wenn es<br />

die Län<strong>de</strong>rfusion gibt, liegen wir in <strong>de</strong>r Mitte — <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong>, Mecklenburg.<br />

Zu <strong>de</strong>m Thema Wirtschaftsför<strong>de</strong>rung möchte ich Folgen<strong>de</strong>s sagen: Wir sind an<strong>de</strong>rs<br />

gewachsen. Herr Gehrmann hat es vorhin kurz dargestellt. Als die Regionalen<br />

Wachstumskerne ausgewiesen wur<strong>de</strong>n, haben wir uns gemeinsam mit <strong>de</strong>n Unternehmen<br />

<strong>de</strong>r Region zusammengetan und wollten insbeson<strong>de</strong>re die Themen Fachkräftemanagement,<br />

Logistik und Standortmarketing gemeinsam bearbeiten.<br />

Wir haben als Alleinstellungsmerkmal <strong>de</strong>n Verein „Wachstumskern Autobahndreieck".<br />

Wir haben 37 Unternehmen in <strong>de</strong>r Region, die sich intensiv an <strong>de</strong>n weichen Standortfaktoren<br />

beteiligen. Der Ursprung war die Wirtschaftsför<strong>de</strong>rung, wie ich es einmal<br />

nennen möchte. Die Wirtschaft hat uns zusammengeschlossen, und die ganzen Projekte<br />

sind oft im Hinblick auf Fachkräftemanagement entstan<strong>de</strong>n. Das, was für die<br />

Unternehmen die Fachkräfte sind, sind für uns die Einwohner. Attraktive Bildungsangebote<br />

müssen vorgehalten wer<strong>de</strong>n, um Fachkräfte und Einwohner am Ort zu halten<br />

bzw. zum Zuzug zu mobilisieren.<br />

Wir sind bei <strong>de</strong>r Wirtschaftsför<strong>de</strong>rung sehr weit vorangeschritten. Herr Dr. Thiel hat<br />

das Thema Flächenmanagement erwähnt, das wir gemeinsam gestalten wollen, in<strong>de</strong>m<br />

man sich gemeinsam die Gewerbeflächen ansieht und überlegt, wohin welche<br />

Ansiedlung passt.<br />

Ein ganz großes Problem ist das Thema Energie. Das Thema haben wir vorhin kurz<br />

angesprochen. In <strong>de</strong>m Bereich arbeiten wir ebenfalls sehr intensiv zusammen, auch<br />

in Bezug auf die Wirtschaftsför<strong>de</strong>rung, <strong>de</strong>nn wir müssen aufpassen, dass diese<br />

Energie nicht zum Standortnachteil wird. Aufgrund <strong>de</strong>s hohen Aufkommens an erneuerbaren<br />

Energien und <strong>de</strong>s damit verbun<strong>de</strong>nen Ausbaus <strong>de</strong>r Netze wird das in <strong>de</strong>r<br />

Region umgelegt und das wird zum Problem.<br />

Das Thema Verbandsgemein<strong>de</strong> ist gar nicht in <strong>de</strong>r Diskussion. Wir re<strong>de</strong>n über gemeinsame<br />

Objekte <strong>de</strong>r Daseinsvorsorge, bei <strong>de</strong>nen sich je<strong>de</strong>r profiliert: Wir re<strong>de</strong>n


Landtag <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> P-EK2 5/<strong>19</strong> S. 36<br />

Enquete-Kommission 15.03.2013<br />

<strong>19</strong>. Sitzung Stenogr. Dienst/duße<br />

über gemeinsame Bildungsangebote, über eine Integrations-Kita in Meyenburg — das<br />

ist die einzige innerhalb <strong>de</strong>r Kooperation; darauf konzentrieren wir uns —, die<br />

Schwimmhalle in Wittstock, das Schwimmbad in Pritzwalk. Je<strong>de</strong>r übernimmt für ein<br />

bestimmtes Thema eine Lea<strong>de</strong>r-Funktion, um Doppelstrukturen zu vermei<strong>de</strong>n.<br />

(Herr Gehrmann: Kernkompetenz!)<br />

Vorsitzen<strong>de</strong>r:<br />

Herr Böttcher, Herr Büttner und Herr Petke. Nach so einer Dreierrun<strong>de</strong> haben Sie<br />

wie<strong>de</strong>r Gelegenheit zu antworten.<br />

Herr Böttcher:<br />

Meine Damen und Herren, wir sehen eines ganz klar. Als Mitglied <strong>de</strong>r Enquete-<br />

Kommission je<strong>de</strong>nfalls darf ich das für mich schon jetzt heute und hier mitnehmen:<br />

Wir dürfen eines nicht verwechseln — ich danke Ihnen für diese Ehrlichkeit und diese<br />

klare Aussage -: Das, was hier aus eigenem Antritt, und zwar gegen <strong>de</strong>n Wi<strong>de</strong>rstand<br />

<strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>spolitik, geschaffen wor<strong>de</strong>n ist, bedarf <strong>de</strong>r größten Hochachtung unsererseits.<br />

An<strong>de</strong>rerseits weist es aber auch sehr <strong>de</strong>utlich auf Defizite hin, wenn Herr Dr.<br />

Thiel darauf hinweist, die RWKs, als Premiumsterne entwickelt wur<strong>de</strong>n und <strong>de</strong>r Rest<br />

weniger För<strong>de</strong>rung erhält. 50% Rückgang bei <strong>de</strong>r För<strong>de</strong>rung im Straßenbau. Das<br />

heißt <strong>de</strong>r Eigenanteil soll zukünftig 50% betragen. Wer, bitte, hat diese Mittel außer<br />

einer Handvoll abundanter Gemein<strong>de</strong>n, sprich <strong>de</strong>rjenigen, die aus eigenem Einkommen<br />

leben können.<br />

Was machen wir hier eigentlich? Wir wer<strong>de</strong>n doch nur noch über Schlaglochpisten in<br />

<strong>de</strong>n ländlichen Räumen fahren, wenn wir das so weiter machen.<br />

Diese Konzentrationspolitik mag schön und gut sein, aber sie hat auch ihre Grenzen.<br />

Das heutige Beispiel zeigt das sehr intensiv. Die Frage ist, welche Verpflichtung Lan<strong>de</strong>spolitik<br />

gegenüber ländlichen Räumen hinsichtlich <strong>de</strong>r Angleichung <strong>de</strong>r Lebensverhältnisse<br />

— wir re<strong>de</strong>n gar nicht mehr von gleichen Lebensverhältnissen — hat.<br />

Auch das sollten wir als Enquete-Kommission von hier mitnehmen.<br />

Frau Lange als Verwaltungsspezialistin sprach nebenbei Folgen<strong>de</strong>s an: Nun wird<br />

wie<strong>de</strong>r etwas o<strong>de</strong>r soll wie<strong>de</strong>r etwas aus § 16 FAG finanziert wer<strong>de</strong>n. Dazu muss<br />

man für die nicht so eingeweihte Zuhörerschaft sagen: § 16 ist ein Paragraph aus<br />

<strong>de</strong>m kommunalen Finanzausgleich. Hier finanziert das Land aus kommunalen Mitteln,<br />

welche allen Kommunen zustehen, spezielle Dinge. Deshalb war früher unser<br />

Antritt, nicht schon wie<strong>de</strong>r etwas Neues aus diesem kommunalen Finanzierungsinstrument<br />

zu finanzieren. Das können wir bitte selbst. Deshalb sollten wir uns da arg<br />

zurückhalten.<br />

Auf eine Sache möchte ich noch hinweisen: Diese interkommunale Zusammenarbeit<br />

scheitert an gesetzlichen Hür<strong>de</strong>n. Wir sprachen vorhin schon kurz darüber. Sie dürften<br />

zum Beispiel ihren Bus nicht in Meyenburg o<strong>de</strong>r in Pritzwalk einsetzen. Das<br />

scheitert schlichtweg am Datenschutz. Die Stadt Nauen hat das erfahren müssen.<br />

Wir haben noch an<strong>de</strong>re Beispiele an <strong>de</strong>r Stelle.


Landtag <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> P-EK2 5/<strong>19</strong> S. 37<br />

Enquete-Kornmission 15.03.2013<br />

<strong>19</strong>. Sitzung Stenogr. Dienst/dune<br />

Es ist auch <strong>de</strong>r Zusammenhang mit <strong>de</strong>r Europäischen Union zu berücksichtigen,<br />

nämlich dass interkommunale Zusammenarbeit nur noch unter strengsten Voraussetzungen<br />

geführt wird. Die Europäische Dienstleistungsrichtlinie ist eine Hür<strong>de</strong>, die<br />

interkommunale Zusammenarbeit möglicherweise kaputt machen wird.<br />

Und was die EU nicht schafft, das schaffen unsere <strong>de</strong>utschen Finanzbehör<strong>de</strong>n und<br />

die Finanzgerichtsbarkeit, wonach bestimmte interkommunale Zusammenarbeit unter<br />

die Steuerpflicht fallen soll. Die Finanzhengste in Bund und Land freuen sich darüber,<br />

ein paar Taler zu bekommen, und wir stehen mit interkommunaler Zusammenarbeit<br />

dumm dar. An <strong>de</strong>r Stelle ist <strong>de</strong>r Hinweis an uns selbst zu geben, mehr zu erkennen,<br />

wo neue Hür<strong>de</strong>n aufgebaut wer<strong>de</strong>n, um die Ergebnisse, die wir hier erzielen wollen,<br />

zu konterkarieren.<br />

Ich entschuldige mich dafür, Herr Vorsitzen<strong>de</strong>r, dass es weniger eine Frage war, die<br />

ich gestellt habe. Aber die Berichterstattung, die die Kollegen hier abgegeben haben,<br />

auch mit problematischen Sichtweisen, sollten wir ernsthaft aufnehmen, um in die<br />

weitere Arbeit und möglicherweise in <strong>de</strong>n Endbericht einzuspeisen, welche Problemlagen<br />

hier bestehen. Nur Zirkel und Köpfe zu zählen, wird in <strong>de</strong>r Tat <strong>de</strong>r örtlichen<br />

I<strong>de</strong>ntität nicht gerecht wer<strong>de</strong>n. Wir müssen uns Lösungen für alle Gebiete <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s<br />

<strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> einfallen lassen.<br />

Vorsitzen<strong>de</strong>r:<br />

Ich dachte Sie wollen sich für die „Finanztiere" entschuldigen.<br />

(Herr Böttcher: Was?)<br />

- Sie hatten die Finanzer mit einem Tier zusammen gebracht.<br />

(Herr Böttcher: Dann nehme ich das zurück!)<br />

- Okay. Sie wissen, dass die Protokolle sehr intensiv gelesen wer<strong>de</strong>n. — Herr Büttner<br />

und Herr Petke. Ich schlage vor, dass wir danach die Diskussion über diesen Tagesordnungspunkt<br />

abschließen. O<strong>de</strong>r gibt es weitere Wortmeldungen, die noch nicht<br />

gesteilt wor<strong>de</strong>n sind? — Herr Richter noch. Also: Herr Büttner, Herr Petke und Herr<br />

Richter. Bitte schön.<br />

Abgeordneter Büttner (FDP):<br />

Ich glaube, wir haben verstan<strong>de</strong>n, was Herr Böttcher meinte. Dem ist wenig hinzuzufügen,<br />

auch <strong>de</strong>m, was Herr Gehrmann hier sagte.<br />

Ich möchte an die Frage von Herrn Dr. Scharfenberg anschließen. Herr Gehrmann,<br />

diese Enquete-Kommission hat in ihrer letzten Sitzung eine Beschlussvorlage verabschie<strong>de</strong>t,<br />

in <strong>de</strong>r es um Grenzen von kommunaler Kooperation geht. Ich möchte gern<br />

Ihre Meinung dazu hören. Es war ein mehrheitlicher Beschluss. In diesem Beschluss<br />

wird gesagt, dass Aufgabenverlagerung und Kooperation beitragen können, eine<br />

vorhan<strong>de</strong>ne Verwaltungsschwäche temporär auszugleichen. Das heißt, man grenzt<br />

es gleich wie<strong>de</strong>r ein.


Landtag <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> P-EK2 5/<strong>19</strong> S. 38<br />

Enquete-Kommission 15.03.2013<br />

<strong>19</strong>. Sitzung Stenogr. Dienst/du/1e<br />

Ein weiterer Punkt ist, dass Kooperationen nicht geeignet sind, Verwaltungsstärke für<br />

Aufgabenträger erstmals zu begrün<strong>de</strong>n. Ich wür<strong>de</strong> gern die Meinung Ihres kooperativen<br />

Mittelzentrums dazu hören, was Sie dazu sagen.<br />

Vorsitzen<strong>de</strong>r:<br />

Ich habe eben <strong>de</strong>n Hinweis bekommen, wir müssen schnell fragen und antworten,<br />

sonst ist <strong>de</strong>r Mittagsimbiss nicht mehr verfügbar. Herr Petke.<br />

Abgeordneter Petke (CDU):<br />

Herr Gehrmann, Herr Bürgermeister, ich bin ein bisschen stutzig gewor<strong>de</strong>n, als Sie<br />

gesagt haben, Vertrauen müsse über 20, 30 Jahre wachsen. Vor <strong>de</strong>m Hintergrund<br />

<strong>de</strong>r Einwohnerentwicklung, die Sie hier heute angesprochen haben, die Sie aber<br />

noch nicht zahlenmäßig untersetzt haben — in <strong>de</strong>m Bericht über <strong>de</strong>n „Mobilen Bürgerbus"<br />

steht es, 15 000 rechne ich einmal im Jahr 2030 —, wird Ihre Stadt in <strong>de</strong>r<br />

prognostizierten Entwicklung 13 000 o<strong>de</strong>r noch weniger Einwohner haben. Die an<strong>de</strong>ren<br />

wird es ganz genauso betreffen.<br />

Ich kann nicht ganz nachvollziehen, dass es so lange dauern soll, dass Vertrauen<br />

wächst. Das, was Sie hier angefangen haben — warum auch immer, ich will es gar<br />

nicht bewerten — gegenüber Potsdam, gegenüber an<strong>de</strong>ren, kann im Prinzip dazu führen,<br />

in einem viel kürzeren Zeitraum zum Beispiel über gemeinsame Aufgabenerledigung<br />

nachzu<strong>de</strong>nken — jetzt meine Arbeitsthese -, zum Beispiel eine gemeinsame<br />

Verwaltung aufzubauen.<br />

Das muss doch nicht nur bei <strong>de</strong>r Kooperation bleiben. Es kann doch durchaus in <strong>de</strong>r<br />

Zielstellung sein zu sagen, wenn man Ihre Erfahrungen nimmt, die Sie in <strong>de</strong>r Zusammenarbeit<br />

machen, und wenn das Land und <strong>de</strong>r Bund möglicherweise gesetzgeberische<br />

und an<strong>de</strong>re Hür<strong>de</strong>n in Bezug auf die Zusammenarbeit wegräumen: Wir<br />

haben eine gemeinsame Verwaltung. Ich re<strong>de</strong> jetzt nicht über Strukturen, die man<br />

zusammenschließt, son<strong>de</strong>rn darüber, dass man zum Beispiel Verwaltungsarbeit gemeinsam<br />

erledigt und in Ihren Bereichen eine Verwaltung hat, die das tut. Ich möchte<br />

dafür ein Stück werben, weil Sie sagen, dass das Jahrzehnte dauert. Wenn das tatsächlich<br />

so wäre, bräuchte die Enquete-Kommission ihre Arbeit nicht mehr fortzusetzen.<br />

Vor <strong>de</strong>m Hintergrund <strong>de</strong>r Probleme, die wir haben, wird es schneller gehen müssen,<br />

möglicherweise auch bei Ihnen. Geben Sie mir einmal einen Eindruck <strong>de</strong>ssen, was<br />

Sie mit Vertrauen und 30,40 Jahre meinen.<br />

Vorsitzen<strong>de</strong>r:<br />

Herr Richter.<br />

Abgeordneter Richter (SPD):<br />

Das hat sich fast schon erledigt. Nur noch eine Klarstellung: Als wir vorheriges Jahr<br />

§ 16 FAG für Investitionen geöffnet haben, haben wir das nicht für die RWKs ge-


Landtag <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> P-EK2 51<strong>19</strong> S. 39<br />

Enquete-Kommission 15.03.2013<br />

<strong>19</strong>. Sitzung Stenogr. Dienst/du/1e<br />

macht. Das steht in keinem Papier. Wenn die ministerielle Praxis — ich wer<strong>de</strong> das<br />

nachvollziehen — aber so ist, dass das tatsächlich vorwiegend von RWKs in Anspruch<br />

genommen wird, müssten wir als Abgeordnete noch einmal darüber nach<strong>de</strong>nken<br />

und Einfluss nehmen. Aber das glaube ich nicht so per se.<br />

Vorsitzen<strong>de</strong>r:<br />

Jetzt haben Sie die Gelegenheit, in einer letzten Run<strong>de</strong> zu antworten.<br />

Herr Gehrmann (Kooperatives Mittelzentrum Pritzwalk-WittstocklDosse):<br />

Ganz kurz: Die 40, 50 Jahre sind sicherlich ein Zeitraum, <strong>de</strong>n wir aus heutiger Sicht<br />

vielleicht überblicken können, aber nicht mehr erleben wer<strong>de</strong>n. Insofern ist es schon<br />

richtig, dass man bestimmte Verwaltungen und Tätigkeiten in <strong>de</strong>r Kooperation zusammenlegen<br />

kann. Man kann sich in <strong>de</strong>r Konsequenz vorstellen, dass man im Jahre<br />

2035 eine Verwaltung hat. Das will ich gar nicht verniedlichen. Wir müssen aber<br />

auch daran <strong>de</strong>nken, dass die Frage <strong>de</strong>r politischen Willensbildung eine wesentliche<br />

Rolle spielt, die mit zu entwickeln ist. Man darf nicht nur verwaltungslastig <strong>de</strong>nken.<br />

Man muss das auch in dieser Dimension — wenn ich das als Dimension betrachte —<br />

berücksichtigen. Deshalb habe ich von I<strong>de</strong>ntitätsregionen gesprochen. Soweit vielleicht<br />

dazu.<br />

Die nächste Frage, die mich bewegt, ist, wie man mit <strong>de</strong>r I<strong>de</strong>ntität von Stadtgrenzen<br />

umgeht. Sie können sich sicherlich noch an die Reform 2003 erinnern. Sie glauben<br />

gar nicht, wie Gemein<strong>de</strong>n heute noch darunter „lei<strong>de</strong>n", dass bestimmte Dinge, wie<br />

ein Wappen — das ist eine ganz kleine Randnotiz in <strong>de</strong>r Geschichte —, auch heute<br />

noch für Ärger sorgen, weil man dieses Wappen aus <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Stadt nicht<br />

mehr anwen<strong>de</strong>n darf. Nur so viel zu <strong>de</strong>r Frage nach <strong>de</strong>r I<strong>de</strong>ntität. Das ist meines Erachtens<br />

eine spannen<strong>de</strong> Frage <strong>de</strong>r politischen Meinungsbildung. Das sage ich wie<strong>de</strong>r<br />

unter <strong>de</strong>m Prinzip „Button up": Wie motivieren wir die Menschen überhaupt noch<br />

politisch? Das hat nicht nur mit Verwaltung zu tun. Das ist eine Frage <strong>de</strong>r Effizienz.<br />

Ich sage aber — und jetzt bin ich ein bisschen ketzerisch —: Mir kommt es so vor, als<br />

wenn die Frage <strong>de</strong>r Strukturentwicklung o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Strukturen im Land <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong><br />

auch mit sich bringt, sich über das Wesentliche nicht konkret unterhalten zu müssen.<br />

Das ist die ausgewogene Finanzierung <strong>de</strong>r Städte und Gemein<strong>de</strong>n. Mir kommt es<br />

immer so vor, als ob man einen Nebenschauplatz schaffen wür<strong>de</strong> — das ist jetzt auch<br />

etwas ketzerisch.<br />

Zu Ihnen, Herr Büttner möchte ich Folgen<strong>de</strong>s sagen. Punkt 1: Ich kenne keine Verwaltungsschwäche.<br />

Punkt 2: Ich kenne nur effizient geführte Verwaltungsvorgänge<br />

und weniger effizient geführte Verwaltungsvorgänge. Das ist auch eine Frage <strong>de</strong>r<br />

Aufgabenkritik. Dazu kann man sich sehr weit ergießen.<br />

Herr Böttcher hat als Vertreter <strong>de</strong>s Städte— und Gemein<strong>de</strong>bun<strong>de</strong>s <strong>de</strong>n Kommunen<br />

einen Fragenkatalog zugearbeitet, mit <strong>de</strong>m wir uns in <strong>de</strong>r Verwaltung <strong>de</strong>r Stadt<br />

Wittstock sehr intensiv beschäftigt haben. Wir sind zu <strong>de</strong>m Ergebnis gekommen,<br />

dass 80 % <strong>de</strong>r Aufgaben, die in diesem Katalog stehen, vor Ort durch eine entsprechen<strong>de</strong><br />

Struktur erledigt wer<strong>de</strong>n können. Es wird immer die Frage gestellt: Wer kann<br />

es besser o<strong>de</strong>r wer kann es nicht besser? Das ist nicht die Frage, son<strong>de</strong>rn die Fach-


Landtag <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> P-EK2 5/<strong>19</strong> S. 40<br />

Enquete-Kommission 15.03.2013<br />

<strong>19</strong>. Sitzung Stenogr. Dienst/du/1e<br />

leute gehen dahin, wo die Aufgabe verortet ist, und nicht dorthin, wo <strong>de</strong>r Fachmann<br />

sitzt, um auf die Frage in <strong>de</strong>r Zeitung zusprechen zukommen. Das ist meine Frage.<br />

ich bin bei Herrn Petke, wenn es um die Frage geht, wo man in diesem Bereich eine<br />

gemeinsame Verwaltung aufbauen kann, um diese Aufgaben in <strong>de</strong>r Fläche wahrzunehmen.<br />

Dazu ist eine Kooperation mit <strong>de</strong>n Erfahrungen, die die Verwaltung mit sich<br />

bringen, gut in <strong>de</strong>r Lage.<br />

Vorsitzen<strong>de</strong>r:<br />

Frau Lange.<br />

Frau Lange (Kooperatives Mittelzentrum Pritzwalk-Wittstock/Dosse):<br />

Ich möchte eine Anmerkung zu Manfred Richter machen. Im 12. RWK-Bericht steht:<br />

§ 16 FAG gilt nicht ausschließlich für RWKs. Der Passus ist aufgenommen wor<strong>de</strong>n,<br />

wonach bei Investitionen, die zwingend notwendig sind, § 16 FAG für Regionale<br />

Wachstumskerne genommen wer<strong>de</strong>n kann o<strong>de</strong>r sollte.<br />

Zu Herrn Petke möchte ich anmerken: Man muss unterschei<strong>de</strong>n zwischen politischen<br />

Strukturen und Verwaltungsstrukturen. Das ist ein ganz wichtiger Punkt, <strong>de</strong>nn die<br />

letzte Gemein<strong>de</strong>gebietsreform — ich habe es schon einmal in diesem Ausschuss genannt<br />

wirkt bei einigen Bürgern noch sehr weit nach.<br />

Meiner Ansicht nach ist die Kooperation <strong>de</strong>r richtige Weg, um Verwaltungsstrukturen<br />

effektiver zu gestalten und aufzubauen. Wie Herr Böttcher schon gesagt hat, im Moment<br />

ist es aber so, dass noch rechtliche Grenzen vorhan<strong>de</strong>n sind. Wir sind im Moment<br />

dabei zu sagen, dass je<strong>de</strong> Kommune bzw. je<strong>de</strong> Verwaltung diese Lea<strong>de</strong>r-<br />

Funktion für bestimmte Themen übernimmt, um eine Spezialisierung zu haben.<br />

Das, was ich gut fin<strong>de</strong> und was man vielleicht aus<strong>de</strong>hnen sollte, ist dieses Programm<br />

für kleine und mittlere Städte und Kommunen. Wir als kommunaler Verbund sind darin<br />

aufgenommen wor<strong>de</strong>n und gezwungen, Investitionsmaßnahmen aufeinan<strong>de</strong>r abzustimmen.<br />

Das ist eine gute I<strong>de</strong>e, die auf an<strong>de</strong>re kommunale Verbün<strong>de</strong> o<strong>de</strong>r wie<br />

auch immer ausge<strong>de</strong>hnt wer<strong>de</strong>n sollte, damit Doppelstrukturen in Zukunft vermie<strong>de</strong>n<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

Vorsitzen<strong>de</strong>r:<br />

Herzlichen Dank. — Herr Dr. Thiel.<br />

Dr. Thiel (Kooperatives Mittelzentrum Pritzwalk-Wittstock/Dosse):<br />

Ich nehme das Recht in Anspruch, auch für Pritzwalk zu sprechen. Die Vermengung<br />

zwischen steuerungs- und dienstleistungsrelevanten, also verwaltungsbürokratischen<br />

Belangen, <strong>de</strong>n Steuerungsdienstleistungsfunktionen, und damit die Frage, wer welche<br />

Aufgaben in welcher Qualität und in welcher Zeit im Sinne späterer Fallzahlen<br />

erledigen kann, in Verbindung zu bringen mit kommunalen Strukturen gera<strong>de</strong> hier, ist<br />

meiner Ansicht nach wenig zielführend.


Landtag <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> P-EK2 5/<strong>19</strong> S. 41<br />

Enquete-Kommission 15.032013<br />

<strong>19</strong>. Sitzung Stenogr. Dienst/du/Ie<br />

Ich hatte das vorhin ganz kurz ange<strong>de</strong>utet. Wir sind hier in <strong>de</strong>r Fläche. Trotz<strong>de</strong>m<br />

müssen wir in <strong>de</strong>r Fläche die gleichen Aufgaben und Lösungen anbieten, wie an<strong>de</strong>rnorts.<br />

Dafür brauchen wir eigene Lösungen. Die Kooperation im Sinne von, wir<br />

übernehmen sozusagen anteilig Aufgaben wahr, ohne die pflichtigen Dinge zu vergessen,<br />

ist <strong>de</strong>r entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Punkt. Ich <strong>de</strong>nke nicht, dass man solche Dinge, wie<br />

<strong>de</strong>n Steuerungsdienst erhöhen, <strong>de</strong>n Umfang <strong>de</strong>r Verwaltung aber verschlanken o<strong>de</strong>r<br />

verän<strong>de</strong>rn sollte. Da kommen wir ganz schnell an die Grenze <strong>de</strong>r Kreise. Denn so<br />

groß sind wir hier. Pritzwalk und Wittstock sind ehemalige Kreisgrenzen. Die Folgen<br />

<strong>de</strong>r ehemaligen Fusion Pritzwalk Stadt mit Pritzwalk Land. Das war 2003.<br />

Wenn Herr Gehrmann sagt, das braucht seine Zeit, dann ist das auch so gemeint.<br />

Deshalb möchte ich an <strong>de</strong>r Stelle sagen: Uns steht es hier jetzt nicht zu, über Ämter<br />

und Gemein<strong>de</strong>n zu sprechen, die 3 000 bis 4 000 Einwohner groß sind. Denn 2003<br />

dürfte, um auf Herrn Petke zu antworten, im Rahmen <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>sbeobachtung auch<br />

schon bekannt gewesen sein, dass die Ämter, die knapp 5 000 Einwohner groß sind,<br />

in wenigen Jahren nicht mehr 5 000 Einwohner groß sein wer<strong>de</strong>n. Wir aber haben —<br />

und das kann man auch einmal sagen — immer noch eine kritische Menge. Wenn wir<br />

in wenigen Jahren möglicherweise weniger Einwohner haben wer<strong>de</strong>n, haben wir immer<br />

noch über 10 000 Einwohner. Damit kann ich zumin<strong>de</strong>st für Pritzwalk sagen: Wir<br />

sind leistungsfähig. Unsere Verwaltung wird jetzt schon verschlankt.<br />

Abschließend noch ein Hinweis: Wir hatten vorhin kurz über die EU-<br />

Dienstleistungsrichtlinie gesprochen. Natürlich muss im Rahmen <strong>de</strong>r Funktionalreform<br />

und mit Blick auf das Konnexitätsprinzip berücksichtigt wer<strong>de</strong>n: Wer Leistung<br />

bestellt und überträgt, <strong>de</strong>r muss sie auch bezahlen.<br />

Vorsitzen<strong>de</strong>r:<br />

Vielen Dank. Ich schließe damit <strong>de</strong>n Tagesordnungspunkt und unterbreche die Sitzung<br />

für die Mittagspause.<br />

(Unterbrechung: 12.32 Uhr bis 13.20 Uhr )<br />

Vorsitzen<strong>de</strong>r:<br />

Meine Damen und Herren, wir setzen die Sitzung fort. Vor Eintritt in <strong>de</strong>n nächsten<br />

Tagesordnungspunkt hat <strong>de</strong>r Vertreter <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>sregierung um das Wort gebeten.<br />

Herr Keseberg, bitte.<br />

Herr Keseberg (Ministerium <strong>de</strong>s Innern):<br />

Ich möchte gern etwas sagen, um Irritationen vorzubeugen, weil § 16 FAG hier mehrfach<br />

angesprochen wur<strong>de</strong>. § 16 FAG ist nach wie vor ein „Nothilfetopf". Das ist auch<br />

die Überschrift, die weiterhin darüber steht, und die Grundvoraussetzung dafür. Er ist<br />

kein För<strong>de</strong>rtopf, aus <strong>de</strong>m etwa die Regionalen Wachstumskerne geför<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n.<br />

Der Gesetzgeber hat <strong>de</strong>n Paragraphen für investive Zwecke geöffnet. Es war vorher<br />

überhaupt nicht möglich, Geld für Investitionen auszureichen, die in bestimmten Gemein<strong>de</strong>n<br />

von ganz großer Be<strong>de</strong>utung sind, unter an<strong>de</strong>rem wenn sie über die Gemein<strong>de</strong>grenzen<br />

hinausgehen, etwa in <strong>de</strong>n Regionalen Wachstumskernen. Nur das ist


Landtag <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> P-EK2 5/<strong>19</strong> S. 42<br />

Enquete-Kommission 15.03.2013<br />

<strong>19</strong>. Sitzung Stenogr. Dienst/du/le<br />

die Bezugnahme darauf. Wenn das manchmal etwas falsch dargestellt wird in an<strong>de</strong>ren<br />

Unterlagen, Frau Lange, ist das nicht die gesetzliche Intention <strong>de</strong>s § 16 FAG.<br />

Vorsitzen<strong>de</strong>r:<br />

Danke schön. Ich <strong>de</strong>nke, das hat einige aufgeworfene Fragen mit beantwortet.<br />

Ich rufe Tagesordnungspunkt 5 auf.<br />

Vortrag zum Thema „Zukunft <strong>de</strong>r Daseinsvorsorge"<br />

Dazu liegen Ihnen die Präsentationsfolien (Anlage 4), die wir Ihnen gestern zugesandt<br />

haben, vor. Ich begrüße ganz herzlich Herrn Prof. Dr. Rainer Winkel. Er ist <strong>de</strong>r<br />

Leiter <strong>de</strong>s Deutschen Instituts für Stadt und Raum. Herzlich willkommen hier bei uns.<br />

In unserer vergangenen Sitzung haben wir beschlossen, Herrn Prof. Dr. Winkel zu<br />

diesem Thema anzuhören. Der Auftrag <strong>de</strong>s Landtages sieht vor, uns kritisch mit <strong>de</strong>r<br />

Frage <strong>de</strong>r künftigen Ausgestaltung <strong>de</strong>r Daseinsvorsorge auseinan<strong>de</strong>rzusetzen. Dankenswerterweise<br />

steht uns Herr Prof. Dr. Winkel hier in Heiligenhabe für einen maximal<br />

20-minütigen Vortrag zur Verfügung. Anschließend haben wir, wie geübt, Möglichkeit<br />

zu Diskussion und Fragestellungen. - Herr Prof. Dr. Winkel, das Wort geht an<br />

Sie.<br />

Prof. Dr. Winkel (Deutsches Institut für Stadt und Raum e. V.):<br />

Ich danke Ihnen, dass ich hier zum Vortrag eingela<strong>de</strong>n wur<strong>de</strong>. Sie sind ein Gremium,<br />

das etwas bewegen will. Ich bin Überzeugungstäter und freue mich immer, wenn ich<br />

dazu einen Beitrag leisten und ein bisschen anregen kann, was man machen könnte.<br />

Zu meinem Vortrag: Ich möchte zunächst ganz kurz auf die Wirkungen und Rahmenbedingungen<br />

eingehen, dann fünf Bereiche ansprechen, die ich für beson<strong>de</strong>rs relevant<br />

erachte, in <strong>de</strong>nen es große Probleme gibt, die auf uns zukommen wer<strong>de</strong>n, und<br />

darlegen, wie man mit Ihnen umgehen kann. Danach schließe ich mit einem kleinen<br />

Resümee und Empfehlungen meine Ausführungen.<br />

Die wesentlichen Wirkungen sind bekannt: Durch <strong>de</strong>n <strong>de</strong>mographischen Wan<strong>de</strong>l haben<br />

wir einen Rückgang <strong>de</strong>r Bevölkerung und eine Alterung <strong>de</strong>r Bevölkerung zu verzeichnen.<br />

Dadurch entstehen zum Teil Bedarfsverän<strong>de</strong>rungen. Denken Sie einmal an<br />

die vielen Senioren. Wir haben unausgelastete Infrastrukturen, Leerstand. Nun muss<br />

man sagen: Wenn Infrastruktur nicht ausgelastet ist und es dadurch nicht gera<strong>de</strong> zu<br />

Funktionsstörungen kommt, muss das gar nicht schlecht sein. Man kann Leerstand<br />

o<strong>de</strong>r Unterauslastung häufig für qualitative Verbesserungen nutzen. Ich nenne ein<br />

Beispiel: In einem leeren Schwimmbad zu ba<strong>de</strong>n, ist angenehmer, als in einem vollen<br />

Schwimmbad zu ba<strong>de</strong>n. Das muss sich aber eine Gemein<strong>de</strong> leisten können.<br />

Das Problem ist, dass <strong>de</strong>r <strong>de</strong>mographische Wan<strong>de</strong>l ten<strong>de</strong>nziell weniger Einnahmen<br />

für die öffentliche Hand bewirkt. Weniger Einwohner heißt, weniger Lohn- und Einkommensteuer.<br />

Ältere zahlen auch weniger Lohn- und Einkommenssteuern. Weniger


Landtag <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> P-EK2 5/<strong>19</strong> S. 43<br />

Enquete-Kommission 15.03.2013<br />

<strong>19</strong>. Sitzung Stenogr. Dienst/du/le<br />

Einwohner heißt weniger Schlüsselzuweisungen, weniger Personen, die Gebühren<br />

und Beiträge entrichten. Im Fall von binnenmarktorientierten Betrieben gehen<br />

dadurch die Gewerbe- und Umsatzsteuern zurück.<br />

Das große Problem liegt darin, dass die Bevölkerungsanzahl mit einer <strong>de</strong>r wesentlichen<br />

Kriterien für <strong>de</strong>n Län<strong>de</strong>rfinanzausgleich ist. Wenn die Anzahl <strong>de</strong>r Bevölkerung<br />

zurückgeht, gehen auch die Mittel zurück. Gleichzeitig haben wir in <strong>de</strong>n neuen Bun<strong>de</strong>slän<strong>de</strong>rn<br />

das Problem, dass bis 20<strong>19</strong> <strong>de</strong>r Solidarpakt ausläuft. Das Land Sachsen<br />

hat in Anbetracht <strong>de</strong>s Bevölkerungsrückganges und <strong>de</strong>s Auslaufens <strong>de</strong>s Solidarpaktes<br />

berechnet, dass von 2006 bis 20<strong>19</strong> die Lan<strong>de</strong>seinnahmen um etwa 27 % zurückgehen<br />

wer<strong>de</strong>n. In Mecklenburg-Vorpommern wer<strong>de</strong>n die Lan<strong>de</strong>seinnahmen um 25 %<br />

zurückgehen. Das wird in <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> wahrscheinlich nicht viel an<strong>de</strong>rs sein. Das<br />

große Problem ist: Wenn die Mittel aus <strong>de</strong>m Län<strong>de</strong>rfinanzausgleich zurückgehen,<br />

gehen auch die Mittel zurück, die für <strong>de</strong>n kommunalen Finanzausgleich verfügbar<br />

sind. Für viele Kommunen im ländlichen Raum sind die Mittel aus <strong>de</strong>m kommunalen<br />

Finanzausgleich die größte und wichtigste Einnahmegröße.<br />

Zur Wirkung: Wir haben die Situation, dass, wenn die Auslastung von Infrastruktur<br />

zurückgeht, die Betriebs- und Unterhaltungskosten nicht zurückgehen. Sie bleiben<br />

weitgehend gleich. Wir haben eine weitere Situation: Die Mittel sind knapp, also besteht<br />

<strong>de</strong>r Zwang zur Anpassung durch Schließung. Das ist nicht selten. In <strong>de</strong>n Städten<br />

sehe ich das als Komfortverlust. Wenn Sie dort eine Schule schließen - trotz aller<br />

Elternproteste -, ist es ein Komfortverlust. Wenn Sie aber im ländlichen Raum eine<br />

Schule schließen, müssen Sie berücksichtigen, dass viele Einrichtungen am Ort nur<br />

einmal vorhan<strong>de</strong>n sind. Machen sie dicht, ist die Einrichtung weg. Die Bevölkerung<br />

kann diese Leistungen dann nur noch beanspruchen, wenn sie sehr weite Wege zurücklegt.<br />

Deswegen ist dieser Wegfall von Einrichtungen <strong>de</strong>r Daseinsvorsorge im<br />

ländlichen Raum meistens verbun<strong>de</strong>n mit einem hohen Abbau von Lebensqualität.<br />

Ländliche Räume haben ein weiteres Problem: Auf kleinen Größen <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong>n<br />

können häufig keine optimalen betriebswirtschaftlichen Größen gebil<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n. Daher<br />

sind die Aufwendungen pro Einwohner höher. Insofern stehen die ländlichen<br />

Räume noch stärker unter <strong>de</strong>m Druck, sich ggf. durch Schließung anzupassen. Man<br />

muss aber auch sagen: So schlimm muss es aber nicht kommen. Wir haben in<br />

Deutschland mittlerweile 35 Jahre Erfahrung im Umgang mit <strong>de</strong>m <strong>de</strong>mographischen<br />

Wan<strong>de</strong>l. Ich selbst bin schon 30 Jahre dabei. Aber es gab Leute, die schon vorher<br />

angefangen haben.<br />

lch möchte jetzt die fünf Bereiche ansprechen, die ich etwas näher behan<strong>de</strong>ln möchte.<br />

Ich beginne mit <strong>de</strong>n Schulen. Wenn die Anzahl <strong>de</strong>r Schüler zurückgeht, ist es häufig<br />

so, dass man Schulen schließt und die restlichen Schüler auf die verbleiben<strong>de</strong>n<br />

Schulen verteilt wer<strong>de</strong>n, die dann wie<strong>de</strong>r voll sind. Daraus entstehen Probleme: Es<br />

gibt weite Schulwege und teuren Schülertransport. Wir müssen eines sehen: Ob ein<br />

Schüler Abitur macht o<strong>de</strong>r nicht, hängt nicht nur von <strong>de</strong>r Begabung ab, son<strong>de</strong>rn<br />

nachweislich auch von <strong>de</strong>r Erreichbarkeit <strong>de</strong>s Gymnasiums o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r weiterführen<strong>de</strong>n<br />

Schule. Deswegen ist es wichtig, eine ortsnahe Schulversorgung zu sichern und zu<br />

erhalten.


Landtag <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> P-EK2 5/<strong>19</strong> S. 44<br />

Enquete-Kommission 15.03.2013<br />

<strong>19</strong>. Sitzung Stenogr. Dienst/du/1e<br />

Es ist an Grundschulen am einfachsten und eher machbar mit Kleinschulen, mit jahrgangsübergreifen<strong>de</strong>n<br />

Klassen. Allerdings sollten dazu die Klassensoligrößen herabgesetzt<br />

wer<strong>de</strong>n. Kleinschulen haben eine Reihe von Nachteilen. Da fehlt <strong>de</strong>r pädagogische<br />

Austausch. Sie sind zu teuer in <strong>de</strong>r Unterhaltung von Sekretariat, Verwaltung<br />

und Hausmeisterdiensten. Deswegen wäre es richtig, dass sich Kleinschulen zu<br />

Schulverbün<strong>de</strong>n zusammenschließen. Dann kann man es handhaben und es ist<br />

auch mit machbaren Kosten möglich.<br />

Durch <strong>de</strong>n Schülerrückgang haben wir in <strong>de</strong>n Schulen Räume, die wir nicht mehr<br />

benötigen. Es wäre sinnvoll, diese zur qualitativen Verbesserung zu verwen<strong>de</strong>n. Wir<br />

wer<strong>de</strong>n in Deutschland, um allein in <strong>de</strong>r EU bestehen zu können, wohl o<strong>de</strong>r übel<br />

über kurz o<strong>de</strong>r lang flächen<strong>de</strong>ckend <strong>de</strong>n jahrgangsübergreifen<strong>de</strong>n Unterricht einführen<br />

müssen. Jahrgangsübergreifen<strong>de</strong>r Unterricht braucht mehr Raumkapazitäten. In<br />

<strong>de</strong>n Schulen, in <strong>de</strong>nen die Schülerzahlen zurückgehen, haben wir die Raumkapazitäten.<br />

Also sollten wir sie dafür nutzen.<br />

Ein weiterer Aspekt ist folgen<strong>de</strong>r: Mit Blick auf die Raumkapazitäten wer<strong>de</strong>n Kin<strong>de</strong>rgärten<br />

und Grundschulen zusammengefasst. In Skandinavien wird das häufig praktiziert.<br />

Skandinavien hat immer Spitzenplätze in <strong>de</strong>r PISA-Studie. Warum nicht bei<br />

uns, wenn man dazu die Raumkapazitäten hat?<br />

Außer<strong>de</strong>m ist es sinnvoll, unterschiedliche Schulformen in einem Gebäu<strong>de</strong>komplex<br />

zusammenzufassen, bevor eine Schule geschlossen wird. Das passiert teilweise<br />

schon. Aber man könnte noch ein Stück weitergehen, in<strong>de</strong>m man einen gemeinsamen<br />

Lehrerpool bil<strong>de</strong>t. Ich weiß, wie schwierig es ist, einen Gymnasiallehrer gleichzeitig<br />

in <strong>de</strong>r Mittelschule unterrichten zu lassen.<br />

Wichtig ist Flexibilität. Bemerkenswert für mich ist Thüringen. Thüringen gibt keine<br />

Sollklassengröße mehr vor, son<strong>de</strong>rn die Schulen erhalten einen Lehrerpool und können<br />

ihre Klassengrößen selbst bestimmen. Das hat <strong>de</strong>n Vorteil, wenn Sie einmal einen<br />

Jahrgang mit niedrigen Schülerzahlen haben, haben Sie eben eine Grundschulklasse<br />

nur mit 12 Kin<strong>de</strong>rn. Dann müssen die an<strong>de</strong>ren Klassen mehr Schüler haben.<br />

Im Laufe <strong>de</strong>r Zeit gleicht es sich wie<strong>de</strong>r aus. Nordrhein-Westfalen will jetzt auch diesen<br />

Weg gehen. Die Schulen erhalten ein Lehrer-Stun<strong>de</strong>n-Deputat und können entschei<strong>de</strong>n,<br />

wie sie ihre Klassen daraus bil<strong>de</strong>n.<br />

Letzter Punkt. Bevor ein Gymnasium o<strong>de</strong>r eine Berufsschule dicht gemacht wer<strong>de</strong>n,<br />

möchte ich anregen: Die Fächer, die an Gymnasien und Berufsschulen unterrichtet<br />

wer<strong>de</strong>n, sind vom Lehrinhalt zum Teil i<strong>de</strong>ntisch. Warum dann nicht Berufsschüler und<br />

Gymnasiasten in geeigneten Fächern gemeinsam unterrichten, wie es von Bildungsexperten<br />

längst vorgeschlagen wird?<br />

Der nächste Punkt betrifft die medizinische Versorgung. Auch da gibt es große Probleme.<br />

Im ländlichen Raum haben wir einfach zu wenige Hausärzte. Es fehlt uns <strong>de</strong>r<br />

Nachwuchs. Fachärzte haben wir in <strong>de</strong>r Fläche überhaupt nicht mehr, son<strong>de</strong>rn nur<br />

noch in <strong>de</strong>n Zentren und mit langen Wegezeiten und langen Wartezeiten auf Termine.<br />

Das Problem wird noch größer, <strong>de</strong>nn die Hausärzte sind im Durchschnitt verhältnismäßig<br />

alt. Viele sind über 50. Wir haben viel zu wenig Medizinstu<strong>de</strong>nten <strong>de</strong>r Allgemeinmedizin,<br />

um sie zu ersetzen. Wenn sie mit <strong>de</strong>m Studium fertig wer<strong>de</strong>n, geht


Landtag <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> P-EK2 5/<strong>19</strong> S. 45<br />

Enquete-Kommission 15.03.2013<br />

<strong>19</strong>. Sitzung Stenogr. Dienst/du/le<br />

ein Teil in die Pharmaindustrie und ein Teil ins Ausland, weil dort besser bezahlt wird.<br />

Daher wer<strong>de</strong>n wir wahrscheinlich bestenfalls nur je<strong>de</strong>n zweiten Hausarzt, <strong>de</strong>r in <strong>de</strong>n<br />

Ruhestand geht, zukünftig im ländlichen Raum ersetzen können. Hinzu kommt eine<br />

Verän<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s Ärzteprofils.<br />

Inzwischen sind mehr als 60 % <strong>de</strong>s ärztlichen Nachwuchses an <strong>de</strong>n Universitäten<br />

weiblich mit steigen<strong>de</strong>r Ten<strong>de</strong>nz. Sie haben ein an<strong>de</strong>res Interessenprofil. Sie wollen<br />

nicht mehr die typische Einzelpraxis aufmachen, son<strong>de</strong>rn sie wollen lieber eine geregelte<br />

Arbeitszeit als Angestellte. Das können wir im ländlichen Raum verhältnismäßig<br />

schwer bieten. Wenn man im ländlichen Raum die Schulen dicht macht, und Schulen<br />

schwer erreichbar sind, bekommen sie in so einer Gemein<strong>de</strong> überhaupt keinen Arzt<br />

mehr, je<strong>de</strong>nfalls keinen jungen, <strong>de</strong>r einen alten Arzt ersetzen soll.<br />

Jetzt könnte man sagen, die Bevölkerung geht zurück, dann brauchen wir weniger<br />

medizinischen Versorgungsaufwand. Das stimmt nicht. Die Bevölkerung wird immer<br />

älter, und mit <strong>de</strong>m Alter steigt <strong>de</strong>r medizinische Versorgungsbedarf. Insofern ist es<br />

schwierig.<br />

Der Ansatz, um <strong>de</strong>n ländlichen Raum <strong>de</strong>nnoch zukunftsfähig zu machen, ist vor allen<br />

Dingen die Optimierung <strong>de</strong>r ärztlichen Leistungskraft. Der beste Ansatz sind diese<br />

beson<strong>de</strong>rs ausgebil<strong>de</strong>ten Versorgungsassistenten. Es gibt das Mo<strong>de</strong>ll VERAH und<br />

das Mo<strong>de</strong>ll AGNES. Eigentliche meinen sie das gleiche: Bei einfachen Behandlungen<br />

und einfachen Untersuchungen von chronisch Kranken und nicht so gravierend<br />

Erkrankten sollten die Hausarztbesuche durch eine VERAH erfolgen. Sie fährt zum<br />

Patienten, macht diese Untersuchungen, ist aber gleichzeitig, wenn sie beim Patienten<br />

ist, telematikmäßig mit <strong>de</strong>r Arztpraxis verbun<strong>de</strong>n, sodass dadurch die medizinische<br />

Versorgungsleistung nicht reduziert wird. Dadurch hat <strong>de</strong>r Arzt mehr Zeit und<br />

kann mehr Patienten versorgen. Denken Sie daran: Nur je<strong>de</strong>r zweite Hausarzt wird<br />

wahrscheinlich ersetzt wer<strong>de</strong>n.<br />

Ein weiterer Punkt ist, dass die Ärzte ein abgestimmtes Diagnoseverfahren und ein<br />

einheitliches EDV-Programm verwen<strong>de</strong>n sollten. Das spart Doppeluntersuchungen<br />

und erhöht die Effizienz. Das funktioniert übrigens in Südbran<strong>de</strong>nburg hervorragend,<br />

zum Beispiel beim Netzwerk nie<strong>de</strong>rgelassener Ärzte Südbran<strong>de</strong>nburg.<br />

Ein weiterer Ansatz ist die Ausweitung von Mehrbehandlerpraxen. Das sind Großpraxen,<br />

die die Voraussetzungen haben, um auch Ärzte anzustellen. Wenn man hört,<br />

dass viele junge Nachwuchsärzte gern in einem Angestelltenverhältnis wären, könnte<br />

man mit Mehrbehandlerpraxen auch junge Ärzte und Ärztinnen in <strong>de</strong>n ländlichen<br />

Raum hineinholen.<br />

Ein weiterer Punkt betrifft die Kooperation von Hausarztpraxen mit Krankenhäusern.<br />

Das geht auch. Das heißt, dass ein Facharzt aus <strong>de</strong>m Krankenhaus an bestimmten<br />

Tagen in Landarztpraxen Dienst macht. Damit bekommen wir die Facharztversorgung<br />

wenigstens etwas wie<strong>de</strong>r in die Fläche <strong>de</strong>r ländlichen Räume hinein.<br />

Zu<strong>de</strong>m wäre es schön, wenn die Bun<strong>de</strong>slän<strong>de</strong>r gemeinsam mit <strong>de</strong>m Bund auf die<br />

Krankenkassen einwirken wür<strong>de</strong>n, diesen enormen Bürokratieaufwand, <strong>de</strong>r sich mit<br />

<strong>de</strong>r Zeit entwickelt hat und die Ärzte sehr hoch belastet und ihnen Zeit für die medizi-


Landtag <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> P-EK2 5/<strong>19</strong> S. 46<br />

Enquete-Kommission 15.03.2013<br />

<strong>19</strong>. Sitzung Stenogr. Dienst/duße<br />

nische Versorgung nimmt, zurückzuschrauben. Das können aber nur Bund und Län<strong>de</strong>r<br />

gemeinsam.<br />

Was man weiter machen kann, ist eine enge Zusammenarbeit zwischen Bürgermeister<br />

und ansässigen Ärzten. Aufgrund dieser engen Zusammenarbeit ist es zum Beispiel<br />

Anfang <strong>de</strong>s letzten Jahrzehntes <strong>de</strong>m Bürgermeister von Elsterwerda in Südbran<strong>de</strong>nburg<br />

gelungen, innerhalb von drei Jahren <strong>de</strong>n drohen<strong>de</strong>n ärztlichen Notstand<br />

völlig zu beseitigen.<br />

Schließlich ist auch eine Kooperation zwischen Arztpraxen und Krankenhäusern<br />

sinnvoll. Das funktioniert in Südbran<strong>de</strong>nburg sehr gut mit <strong>de</strong>m Netzwerk nie<strong>de</strong>rgelassener<br />

Ärzte Südbran<strong>de</strong>nburg.<br />

Wenn die Hausärzte ganz ausgehen, muss man die Krankenhäuser auch für ambulante<br />

Versorgungstätigkeiten öffnen.<br />

Ich komme auf das Problem <strong>de</strong>r Versorgung <strong>de</strong>r Senioren zu sprechen: Die Anzahl<br />

<strong>de</strong>r Senioren wird bis 2030/2035 steigen. Sie leben schon alle. Insofern wissen wir<br />

das ganz sicher. Aufgrund <strong>de</strong>r hohen Alterung — Gott sei Dank, wer<strong>de</strong>n wir alle älter,<br />

das ist schön — steigt <strong>de</strong>r Hilfe- und Pflegebedarf. Der Hilfebedarf für Senioren wird<br />

heute zu etwa 85% von <strong>de</strong>n Familien erbracht. Zu 65% wird auch die Pflege durch<br />

Familienangehörige erbracht.<br />

Nun ist es aber so, dass die Familienangehörigen, die in erster Linie diese Leistungen<br />

erbringen — das sind nämlich Frauen zwischen 45 und 65 Jahren —, <strong>de</strong>mografisch<br />

bedingt, in <strong>de</strong>n nächsten Jahren <strong>de</strong>utlich zurückgehen wer<strong>de</strong>n. Gleichzeitig sind<br />

viele Junge Pendler o<strong>de</strong>r sind aufgrund <strong>de</strong>r beruflichen manchmal nicht so schönen<br />

Bedingungen weggezogen. Dadurch leben heute viele Alte im ländlichen Raum allein.<br />

Das große Problem ist: Die Hilfe von Familien als Hauptleistungsträger von Hilfe und<br />

Pflege geht, <strong>de</strong>mografisch bedingt, zurück. Gleichzeitig wer<strong>de</strong>n die Alten immer älter<br />

und hilfebedürftiger. Wenn die Hilfe durch die Familie zurückgeht, heißt das, dass<br />

zukünftig mehr alte Menschen stationär versorgt wer<strong>de</strong>n müssen und mehr alte Menschen<br />

früher stationär versorgt wer<strong>de</strong>n müssen. Wenn sie stationär versorgt wer<strong>de</strong>n,<br />

haben wir das Problem, dass die Renten dafür häufig nicht ausreichen. Dann muss<br />

die Sozialhilfe — also Kreis und Kommune — einspringen. Diese fehlen<strong>de</strong> Kosten<strong>de</strong>ckung<br />

wird künftig zunehmen. Denken sie nur an die vielen gebrochenen Erwerbsbiografien,<br />

Arbeitslosigkeit. Viele Beschäftigte sind im Niedriglohnsektor. Frühverrentung:<br />

Wir haben eine gesetzliche Vorlage, wonach die Renten gegebenenfalls um<br />

20% gekürzt wer<strong>de</strong>n. Es ist keine gesetzliche Vorlage, son<strong>de</strong>rn es ist schon Gesetz.<br />

Bis 20% kann die Rente zusätzlich gekürzt wer<strong>de</strong>n. Deswegen wird das Problem<br />

sein, dass die Kosten im Sozialbereich für die stationäre Unterbringung von Senioren<br />

<strong>de</strong>utlich zunehmen wer<strong>de</strong>n.<br />

Da gibt es die Absurdität: Die öffentliche Hand muss enorm viel bezahlen für eine<br />

Versorgungsleistung, die die alten Menschen eigentlich gar nicht haben wollen. Denn<br />

welcher alte Mensch möchte schon ins Heim?


Landtag <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> P-EK2 5/<strong>19</strong> S. 47<br />

Enquete-Kommission 15.03.2013<br />

<strong>19</strong>. Sitzung Stenogr. Dienst/du/1e<br />

Daher kann <strong>de</strong>r Ansatz für die Zukunft eigentlich nur sein zu versuchen, soweit wie<br />

möglich die Voraussetzungen für eine Verlängerung <strong>de</strong>r eigenständigen Haushaltsführung<br />

zu verbessern. Zum einen ist es kostengünstiger, zum an<strong>de</strong>ren entspricht es<br />

viel mehr <strong>de</strong>n Wünschen und <strong>de</strong>n Bedürfnissen <strong>de</strong>r alten Bevölkerung.<br />

Ein wichtigster Punkt ist: Wir brauchen im ländlichen Raum altengerechte Wohnungen.<br />

Im ländlichen Raum gibt es nur sehr wenige barrierefreie Wohnungen. Da<br />

müssten wir was machen. Ein Ansatz, <strong>de</strong>r sich in vielen Gemein<strong>de</strong>n so langsam heraus<br />

bil<strong>de</strong>t, ist, dass sogenannte Kümmerinnen und Kümmerer dort tätig sind, die die<br />

alten Menschen aufsuchen und sich um sie kümmern, Essen auf Rä<strong>de</strong>r organisieren,<br />

gegebenenfalls Pflegebedarf organisieren, Haushaltshilfen organisieren.<br />

Das Problem ist nur: Für die Einrichtung <strong>de</strong>r Kümmerer haben wir bislang kein För<strong>de</strong>rgeld<br />

und kein Programm erhalten. Ehrenamtlich allein ist es nicht überall durchzubringen.<br />

Natürlich machen die Gemein<strong>de</strong>n viel. Das ist auch richtig. Nicht je<strong>de</strong><br />

Gemein<strong>de</strong> macht es, aber viele Gemein<strong>de</strong>n versuchen, Aktivitäten für Senioren zu<br />

initiieren, sei es die Einrichtung eines „Erzählcafs", gemeinsames Kochen und vieles<br />

mehr. Das ist alles richtig und sollte weiter ausgebaut wer<strong>de</strong>n. Natürlich braucht<br />

je<strong>de</strong> Gemein<strong>de</strong> dann auch einen Seniorenvertreter.<br />

Interessant ist <strong>de</strong>r Ansatz, dass sich Senioren selbst helfen, und zwar das rüstige<br />

Senioren bedürftigen Senioren im Rahmen eines Bonussystems helfen. Sie erhalten<br />

dafür Bonuspunkte. Wenn sie später alt und gebrechlich sind, können sie Bonuspunkte<br />

einlösen und dafür kostenlose Hilfe erhalten. Das funktioniert in Deutschland<br />

schon in einigen Gemein<strong>de</strong>n.<br />

Das Ehrenamt: Viele Ältere sind noch leistungsfähig und leistungswillig. Dieses Potenzial<br />

sollte man nutzen. Damit erhalten sie wie<strong>de</strong>r eine Aufgabe und sind in <strong>de</strong>r<br />

Gesellschaft integriert. Für viele ist das ganz wichtig. Diese Potenziale kann man<br />

auch nutzen, an<strong>de</strong>re Senioren, die Hilfe benötigen, zu unterstützen.<br />

Ein weiterer Punkt sind die Sportvereine. Die Sportvereine haben in <strong>de</strong>mografischer<br />

Hinsicht das Problem, das ihnen die Mitglie<strong>de</strong>r für <strong>de</strong>n Leistungssport ausgehen. Insofern<br />

sollten sie sich einer neuen Klientel, nämlich <strong>de</strong>r älteren Bevölkerung zuwen<strong>de</strong>n<br />

und Angebote im präventiven Gesundheitssport schaffen. Das hilft <strong>de</strong>n Alten,<br />

und die Sportvereine erhalten neue Aktivitäten. Insofern könnte es ein guter gegenseitiger<br />

Austausch sein.<br />

Ein weiterer Aspekt, <strong>de</strong>r ganz wichtig ist: Verschie<strong>de</strong>ne kommunale Wohnungsbaugesellschaften<br />

sind dazu übergegangen, einen speziellen Altenservice für ihre Wohnungen<br />

anzubieten. Für die alten Menschen bringt das einen Vorteil, für die öffentliche<br />

Hand eine Entlastung. Die Wohnungsbaugesellschaften haben <strong>de</strong>n Vorteil, dass<br />

dadurch ihre Wohnungen attraktiver und eher vermietbar wer<strong>de</strong>n. Das sind Sachen,<br />

die man machen kann.<br />

Außer<strong>de</strong>m sollte man die pflegen<strong>de</strong>n Familienmitglie<strong>de</strong>r dadurch unterstützen, dass<br />

man kostenlose Beratung und Schulung anbietet. Das, was wir ganz dringend in<br />

Deutschland brauchen, ist ein Ausbau <strong>de</strong>r Tagespflege, damit pflegen<strong>de</strong> Familienangehörige<br />

entlastet wer<strong>de</strong>n. Das wäre vorteilhaft.


Landtag <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> P-EK2 5/<strong>19</strong> S. 48<br />

Enquete-Kommission 15.03.2013<br />

<strong>19</strong>. Sitzung Stenogr. Dienst/du/1e<br />

Ich gehe auf einen weiteren Ansatz ein: Wasserversorgung, Trinkwasserversorgung<br />

und Abwasserentsorgung. Die großen Probleme sind folgen<strong>de</strong>: Wenn wir weniger<br />

Einwohner haben, haben wir auch weniger Trinkwasserentnahme. Dann bleibt das<br />

Wasser zu lange in <strong>de</strong>r Leitung. Das kann zu Verunreinigung und zur Wie<strong>de</strong>rverkeimung<br />

im Sommer führen. Dann ist das Wasser nicht mehr genießbar. Beim Abwasser<br />

haben wir das Problem: Wenn das Wasser zu wenig durchfließt, gibt es Verstopfungen<br />

und im Sommer Geruchsbelästigungen.<br />

Obwohl wir weniger Wasser entnehmen und weniger Abwasser einspeisen, bleiben<br />

die Kosten lei<strong>de</strong>r trotz<strong>de</strong>m weitgehend gleich. Sie müssen nur von weniger Personen<br />

getragen wer<strong>de</strong>n. Ich selbst habe einmal durchgerechnet, dass mit je<strong>de</strong>m Prozent<br />

eines Bevölkerungsrückgangs etwa die Kosten für Benutzer um 0,7% bis 0,9% steigen.<br />

Wenn die Bevölkerung um 20% zurückgeht, dann sind es 18% für Trinkwasser,<br />

18% für Abwasser. Das merkt <strong>de</strong>r einzelne Bürger.<br />

Hinzu kommen die hohen Standards. Sie wer<strong>de</strong>n gera<strong>de</strong> zukünftig für <strong>de</strong>n ländlichen<br />

Raum enorm hohe Anfor<strong>de</strong>rungen stellen. An an<strong>de</strong>rer Stelle wer<strong>de</strong> ich darauf kurz<br />

eingehen.<br />

Was können wir machen? Ganz wichtig sind Wasserwirtschaftspläne. Sie gibt es<br />

schon. Aber unsere Wasserwirtschaftspläne sind viel zu kurz. Sie müssen sich an<br />

<strong>de</strong>n Nutzungszeiträumen orientieren. Bei technischen Einrichtungen im Abwasserbereich<br />

o<strong>de</strong>r im Trinkwasserbereich — wenn wir da etwas neu bauen, sanieren o<strong>de</strong>r<br />

planen, sind das Nutzungszeiträume von 60, 70 o<strong>de</strong>r 80 Jahren — kann niemand so<br />

weit vorhersehen, aber wir können uns darauf einstellen durch mehr Flexibilität,<br />

durch Modulsysteme, Sachen zurück zu bauen, ohne dass Funktionsstörungen eintreten.<br />

Es gibt eine ganze Menge an Möglichkeiten.<br />

Außer<strong>de</strong>m müssen wir die technischen Möglichkeiten, die heute da sind, viel stärker<br />

nutzen. Ich möchte ein Beispiel nennen: Wir haben einen maro<strong>de</strong>n Abwasserkanal.<br />

Das ist nicht selten. Normalerweise müsste das Erdreich aufgebud<strong>de</strong>lt wer<strong>de</strong>n. Dann<br />

müsste es erneuert wer<strong>de</strong>n. Das kostet viel Geld. Es gibt die Möglichkeit, in <strong>de</strong>n alten<br />

Kanal dünne Rohre hineinzuschieben und dadurch zu verlegen. Dann muss man<br />

nicht überall aufbud<strong>de</strong>ln und kann umstellen auf eine Vakuumentwässerung.<br />

Dadurch könnte man eine sichere Entwässerung haben, selbst wenn <strong>de</strong>r Durchsatz,<br />

also das eingegebene Abwasser, <strong>de</strong>utlich zurückgeht. Ein weiteres Beispiel sind die<br />

Gefahren bei Verstopfungen von Abwasserleitungen bei Trennsystemen. Man muss<br />

die Möglichkeit vorsehen, dass man zeitweilig Regenwasser einleiten kann. Das ist<br />

nicht so aufwendig, als wenn man Trinkwasser einleiten wür<strong>de</strong>. Es gibt eine ganze<br />

Reihe von Möglichkeiten. Ich möchte hier nur ein paar Punkte ansprechen.<br />

Ein großes Problem ist, dass unsere ganzen Maßnahmen häufig nicht im Zusammenhang<br />

gesehen wer<strong>de</strong>n. Da haben wir schon die nächsten Probleme. Ein typisches<br />

Beispiel ist folgen<strong>de</strong>s: Heute wer<strong>de</strong>n mit schönem Aufwand wassersparen<strong>de</strong><br />

WC-Spülanlagen eingebaut. Das ist voll und ganz richtig. Wenn Sie aber eine Gegend<br />

haben, in <strong>de</strong>r das Abwasseraufkommen <strong>de</strong>utlich zurückgeht, bauen wassersparen<strong>de</strong><br />

WC-Spülanlagen ein und gleichzeitig geben Sie Trinkwasser in die Netze hinein,<br />

damit die Netze gespült wer<strong>de</strong>n, das sind Unsinnigkeiten, die passieren, wenn<br />

die Systeme nicht aufeinan<strong>de</strong>r abgestimmt sind.


Landtag <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> P-EK2 5/<strong>19</strong> S. 49<br />

Enquete-Kommission 15.03.2013<br />

<strong>19</strong>. Sitzung Stenogr. Dienst/du/1e<br />

Im ländlichen Raum sollten wir viel mehr darüber nach<strong>de</strong>nken, semizentrale Anlagen<br />

zu bauen, statt zentrale Anlagen, weil zentrale Anlagen eine lange Leitung haben, die<br />

viel problematischer sind.<br />

Der letzte Punkt <strong>de</strong>r Inhalte, die ich ansprechen möchte, sind die Standards. Ein Teil<br />

<strong>de</strong>r Probleme, die wir heute haben, gera<strong>de</strong> im ländlichen Raum, ist hausgemacht,<br />

insbeson<strong>de</strong>re durch Regelungen und hohe Standardvorgaben.<br />

Hierzu möchte ich die neuen Standardvorgaben im Abwasserbereich, die die EU vorgibt,<br />

benennen. Die EU fegt fest: Wenn Sie Wasser geklärt haben, und das Wasser in<br />

öffentliches Gewässer eingeleitet wird, richtet sich die Anfor<strong>de</strong>rung an die Klärung an<br />

die Wasserqualität <strong>de</strong>s öffentlichen Gewässers. Für die Städte ist das überhaupt kein<br />

Problem. Sie liegen meistens an Wasserläufen, die sowieso kein tolles Wasser haben.<br />

Da wer<strong>de</strong>n die alten Richtwerte weitgehend erhalten bleiben. Aber im ländlichen<br />

Raum gibt es viele Siedlungen in <strong>de</strong>r Nähe von Quellflüssen, Quellbächen. Da gibt<br />

es gutes Wasser. Dementsprechend sind die Anfor<strong>de</strong>rungen viel höher. Das kann<br />

man heute alles machen, kostet aber enormes Geld. Ich bezweifele, dass ein Großteil<br />

<strong>de</strong>r ländlichen Kommunen das aus eigener Kraft zukünftig schultern kann.<br />

Ein ganz an<strong>de</strong>res Beispiel möchte ich anführen: Es wird häufig gesagt, Mensch, mit<br />

<strong>de</strong>m <strong>de</strong>mografischen Wan<strong>de</strong>l ist es gar nicht so schlimm. Guckt euch Kanada o<strong>de</strong>r<br />

Australien o<strong>de</strong>r Skandinavien an. Sie sind dünn besie<strong>de</strong>lt, und es funktioniert doch<br />

auch. Nun stellen sie sich einmal in Skandinavien eine Landstraße vor. Sie wollen mit<br />

<strong>de</strong>m Bus fahren. Sie brauchen keine Haltestelle. Sie brauchen nur zu winken. Der<br />

Bus nimmt sie mit. Sie können unterwegs aussteigen, wenn er hält, o<strong>de</strong>r er hält für<br />

sie. Das ist auch kein Problem. Versuchen sie das einmal in Deutschland: Kein Bus<br />

kann halten. Das ist gesetzlich verboten. Das geht gar nicht. In Deutschland können<br />

sie nur halten, wenn es eine Haltestelle gibt. Da je<strong>de</strong>s vierte Dorf nicht angeschlossen<br />

war, wollten wir neue Haltestellen einbauen. Daraufhin haben wir <strong>de</strong>n Standardwert<br />

bekommen. Wenn Sie heute außerhalb einer geschlossenen Ortschaft eine Haltestelle<br />

bauen, kostet je<strong>de</strong> Haltestelle etwa 70 000 bis 75 000 Euro, weil Sie nämlich<br />

rechts und links eine Standspur brauchen, auf die ein Lkw passt. Mit <strong>de</strong>n Standardvorgaben<br />

haben Sie Probleme.<br />

Ich möchte ein kurzes Resümee ziehen und einige Empfehlungen geben. Dann bleibe<br />

ich auch bei <strong>de</strong>r 20-minütigen Re<strong>de</strong>zeit. Wir haben grundsätzlich einen Bedarf an<br />

Entwicklungsplanungen. Das gilt für je<strong>de</strong> Gemein<strong>de</strong>. Die Entwicklungsplanung soll<br />

sich an die Infrastrukturnutzungsdauer orientieren. Die Infrastrukturnutzungsdauer<br />

wenn sie neu bauen o<strong>de</strong>r umfassend sanieren, von sozialer Infrastruktur, also bei<br />

Hochbauinfrastruktur, liegt bei Zeiträumen von 30, 40, o<strong>de</strong>r 50 Jahren. Bei technischer<br />

Infrastruktur sind sie teilweise noch weiter: 60, 70, 80 Jahre. Solange sind keine<br />

sicheren Vorhersagen möglich. Deshalb brauchen wir zukünftig viel mehr Flexibilität<br />

bei unseren Systemen. Wir müssen eine Flexibilität bei <strong>de</strong>n Kapazitäten haben,<br />

damit wir uns anpassen können, auch wenn es zurückgeht, ohne dass Funktionsstörungen<br />

entstehen. Das ganze sollte möglichst kostenwirksam sein. Wir brauchen außer<strong>de</strong>m<br />

eine Flexibilität in <strong>de</strong>r Nutzungsart, wonach man zum Beispiel eine nicht<br />

mehr benötigte Schule unproblematisch als Kin<strong>de</strong>rgarten o<strong>de</strong>r als Altentagesstätte<br />

umwan<strong>de</strong>ln kann. Wir brauchen mehr Flexibilität.


Landtag <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> P-EK2 5/<strong>19</strong> S. 50<br />

Enquete-Kommission 15.03.2013<br />

<strong>19</strong>. Sitzung Stenogr. Dienst/du/1e<br />

Ein weiterer Punkt ist: Wir brauchen mehr interkommunale und interregionale Zusammenarbeit.<br />

Da gibt es große Potenziale. Deswegen läuft <strong>de</strong>rzeit <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swettbewerb<br />

„Regionale Daseinsvorsorge". <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> ist auch mit einem Projekt daran<br />

beteiligt. Da gibt es große Potenziale.<br />

Alle sprechen immer über interkommunale Zusammenarbeit. Ich halte die interministerielle<br />

Zusammenarbeit für genauso wichtig und verbesserungsbedürftig. Versuchen<br />

Sie einmal eine Schule gleichzeitig als Kin<strong>de</strong>rgarten zu nutzen, wenn Sie sie zusammenführen,<br />

wie in Skandinavien. Dann haben Sie einmal die Kin<strong>de</strong>rtagesstätten-<br />

Richtlinie. Dann haben sie die Schulbaurichtlinien <strong>de</strong>r Län<strong>de</strong>r. Bei<strong>de</strong> Richtlinien passen<br />

überhaupt nicht zusammen und sind nicht aufeinan<strong>de</strong>r abgestimmt. Bei<strong>de</strong> Einrichtungen<br />

brauchen eine Versicherung. Für <strong>de</strong>n Kin<strong>de</strong>rgarten gelten ganz an<strong>de</strong>re<br />

Versicherungsmodalitäten als für die Schulen. Ein Beispiel: Wir brauchen eine wesentlich<br />

stärkere Zusammenarbeit und Abstimmung auch zwischen <strong>de</strong>n Ministerien<br />

und nicht nur zwischen <strong>de</strong>n Kommunen.<br />

Eine Entwicklungsplanung, die ich am Anfang meiner Ausführungen gefor<strong>de</strong>rt habe,<br />

bringt nur dann etwas, wenn sie aktuell ist. Daher muss die Entwicklungsplanung<br />

kontinuierlich fortgeschrieben wer<strong>de</strong>n. Die ganzen För<strong>de</strong>rprogramme, die Dorferneuerungsprogramme,<br />

sind nur sogenannte Einmalprogramme. Das heißt: Wenn die<br />

Programme abgeschlossen sind, passiert nichts mehr.<br />

Wie soll das finanziert wer<strong>de</strong>n? Das geht eigentlich nur dann, wenn sich die Kommunen<br />

zusammenschließen und kooperieren. Dann können Sie auch Außenstehen<strong>de</strong><br />

heranholen, <strong>de</strong>r Ihnen die Fortschreibung <strong>de</strong>r Entwicklungsplanung macht.<br />

Ein weiterer Punkt: Wir sollten unbedingt eine kritische Reflektion <strong>de</strong>r Standards vornehmen.<br />

Wir müssen uns durchaus überlegen, ob es nicht sinnvoll ist, unterschiedliche<br />

Standards für Verdichtungsräume und für ländliche Räume vorzugeben. Darüber<br />

sollte man nach<strong>de</strong>nken.<br />

Ein weiterer Punkt, <strong>de</strong>n ich für ganz wichtig halte, ist eine finanzielle Unterstützung<br />

dünn besie<strong>de</strong>lter Räume. Allein im Abwasserbereich wird es durch die neue EU-<br />

Richtlinie gar nicht an<strong>de</strong>rs gehen. Außer<strong>de</strong>m sollte ein besserer Lastenausgleich<br />

zwischen Verdichtungsräumen und ländlichen Räumen bestehen.<br />

Dazu hat die Kollegin Frau Prof. Dr. Färber von <strong>de</strong>r Verwaltungshochschule Speyer,<br />

die heute wegen irgendwelcher Flugstreiks lei<strong>de</strong>r verhin<strong>de</strong>rt ist — sie sollte heute hier<br />

sein -, einen sehr schönen Vorschlag für einen Dünnbesiedlungszuschlag für <strong>de</strong>n<br />

ländlichen Raum gemacht. Das halte ich für ganz wichtig und sinnvoll.<br />

Der letzte Punkt, <strong>de</strong>n ich anführen möchte, ist Folgen<strong>de</strong>r: Ein Land kann die Kommunen<br />

dabei unterstützen, zum Beispiel eine Broschüre heraus zu bringen, in <strong>de</strong>r die<br />

Probleme, die <strong>de</strong>r <strong>de</strong>mografische Wan<strong>de</strong>l hervorbringen kann, dargestellt wer<strong>de</strong>n<br />

und Konzepte, wie man damit umgeht. Das als Anleitung für die Kommunen. Ich verteile<br />

eine solche Broschüre. Das Land Sachsen hat für seine Kommunen diese Broschüren<br />

mit über 3 000 Exemplaren heraus gebracht. Das können an<strong>de</strong>re Län<strong>de</strong>r<br />

auch machen — Damit möchte ich meine Ausführungen been<strong>de</strong>n. Ich glaube, dann<br />

habe ich die Re<strong>de</strong>zeit eingehalten. Vielleicht haben sie einige Nachfragen.


Landtag <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> P-EK2 5/<strong>19</strong> S. 51<br />

Enquete-Kommission 15.03.2013<br />

<strong>19</strong>. Sitzung Stenogr. Dienst/du/le<br />

Vorsitzen<strong>de</strong>r:<br />

Vielen Dank. Jetzt besteht wie<strong>de</strong>r die Möglichkeit für Fragen und Statements. Wird<br />

das Wort gewünscht? Frau Nonnemacher und Herr Böttcher. Danach hätten Sie Gelegenheit,<br />

die Fragen gemeinsam zu beantworten.<br />

Abgeordnete Nonnemacher (B90/Grüne):<br />

Vielen Dank, Herr Vorsitzen<strong>de</strong>r. Sie haben in Ihren Ausführungen mehrfach darauf<br />

hingewiesen, dass wir zum Teil von sehr hohen Standards herunter müssten, weil sie<br />

sich entwicklungshemmend auswirken und weil wir sie überhaupt nicht mehr finanzieren<br />

können. Nun gibt es nichts Schwierigeres, als <strong>de</strong>n Bürokratieabbau. Das haben<br />

wir hier im Land erlebt, weil wir auch immer an Vorschriften stoßen, die von einer<br />

EU-Richtlinie kommen. Das ist Bun<strong>de</strong>sgesetzgebung. Das ist Lan<strong>de</strong>srecht. Das ist<br />

dieses. Das ist jenes. Da etwas konzertiert hin zu bekommen, wenn ich allein ihre<br />

Vorschläge für die medizinische Versorgung betrachte: Wie lange sind wir schon dabei,<br />

an dieser Sektorengrenze zwischen <strong>de</strong>m ambulanten und <strong>de</strong>m stationären Bereich<br />

zu feilen, das ist ein Projekt, dass immer noch nicht vorangekommen ist.<br />

Was ist Ihrer Meinung nach nötig, um so etwas konzertiert anzugehen? Bräuchten<br />

wir auf <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>sebene ein Demografieministerium? Wie könnte man das koordinieren,<br />

damit wirklich etwas passiert. Sonst bleiben wir im Sand <strong>de</strong>r verschie<strong>de</strong>nen<br />

fö<strong>de</strong>ralen Ebenen stecken.<br />

Vorsitzen<strong>de</strong>r:<br />

Herr Böttcher. Danach könnten Sie die Fragen gemeinsam beantworten, Herr Prof.<br />

Dr. Winkel.<br />

Herr Böttcher:<br />

Herr Prof. Dr. Winkel, neben Ihren heutigen Ausführungen habe ich mich mit einer<br />

Veröffentlichung aus <strong>de</strong>m Jahr 2008 befasst: Starke Städte schaffen Zukunftsfähigkeit<br />

<strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s. Das ist jetzt zwar nicht ganz vor<strong>de</strong>rgründig das heutige Thema, weil<br />

es um die Daseinsvorsorge allgemeiner Art geht. Trotz<strong>de</strong>m die Frage: Ist es erwiesen,<br />

dass die Leistungsfähigkeit <strong>de</strong>r öffentlichen und in diesem Fall gemeindlichen<br />

o<strong>de</strong>r kommunalen Verwaltung verstärkt wird, in<strong>de</strong>m man kreisfreie Städte einkreist.<br />

Darauf aufbauend die Frage: Welchen Zusammenhang sehen Sie zwischen Kompetenzen<br />

und Entwicklungsmöglichkeiten von Gemein<strong>de</strong>n? Ich nehme Gemein<strong>de</strong>n und<br />

in diesem Fall bestimmten Gemein<strong>de</strong>n, wie Mecklenburg-Vorpommern, <strong>de</strong>n kreisfreien<br />

Städten Kompetenzen weg. Wie wirkt sich das auf <strong>de</strong>ren Entwicklungsmöglichkeiten<br />

aus?<br />

Gibt es ein Zusammenhang zwischen Aufgabenbestand und Standortfaktor für die<br />

wirtschaftliche Ansiedlung o<strong>de</strong>r die Ansiedlung <strong>de</strong>r Bevölkerung? Damit möchte ich<br />

es erst einmal bewen<strong>de</strong>n lassen.


Landtag <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> P-EK2 5/<strong>19</strong> S. 52<br />

Enquete-Kommission 15.03.2013<br />

<strong>19</strong>. Sitzung Stenogr. Dienst/du/1e<br />

Prof. Dr. Winkel (Deutsches Institut für Stadt und Raum e. V.):<br />

Ich greife zunächst das Stichwort Demografie-Ministerium auf. Da habe ich Be<strong>de</strong>nken.<br />

Ich befürchte, dass wir dann eine neue Bürokratie bekommen, die das nicht einfacher<br />

macht. Daher wür<strong>de</strong> ich dafür plädieren, mehr Spielräume einzuräumen. Ich<br />

<strong>de</strong>nke an die bei<strong>de</strong>n Beispiele in Thüringen. Ich muss sagen, dass die Thüringer so<br />

flexibel gewor<strong>de</strong>n sind, liegt daran: Wir haben <strong>19</strong>98 für sie eine Untersuchung durchgeführt.<br />

Da habe ich nachgewiesen, dass sie, wenn sie ihre Schulbaurichtlinien erhalten,<br />

im ländlichen Bereich bald keine Grundschulen mehr und eine Sekundarschule<br />

überhaupt nicht mehr haben wer<strong>de</strong>n. Sie haben wirklich darauf reagiert. In<br />

Thüringen ist das gelockert wor<strong>de</strong>n. Sie haben jetzt eine an<strong>de</strong>re Situation. Sie sehen,<br />

Nordrhein-Westfalen ist auf <strong>de</strong>m Weg.<br />

Wir brauchen im Umgang mit <strong>de</strong>m <strong>de</strong>mografischen Wan<strong>de</strong>l einfach mehr Flexibilität.<br />

Es gibt nicht das Konzept, das überall passt. Das ist völliger Unsinn. Es gibt viele Anregungen,<br />

auch in dieser Broschüre, die ich habe herum gehen lassen. Aber man<br />

muss immer die örtliche Situation sehen. Man muss auf die örtlichen Bedingungen<br />

eingehen.<br />

Wir haben heute wenig Neubedarf. In erster Linie geht es um eine bessere und um<br />

eine sichere Ausnutzung <strong>de</strong>r bestehen<strong>de</strong>n Strukturen und eine Anpassung <strong>de</strong>r bestehen<strong>de</strong>n<br />

Strukturen. Die ist immer sehr individuell. Da muss man sehr auf die jeweiligen<br />

Bedingungen eingehen. Deswegen ist es riskant, dazu dogmatische Vorgaben<br />

zu machen. Wir müssen Rahmen vorgeben. Aber ansonsten brauchen die<br />

Kommunen einen größeren Freiraum.<br />

Wenn Sie die EU ansprechen, bekomme ich auch ganz große Be<strong>de</strong>nken. Ich bin mit<br />

Sicherheit ein großer Befürworter <strong>de</strong>r Europäischen Einigung und <strong>de</strong>s Zusammenschlusses.<br />

Aber wir sind in <strong>de</strong>r EU auch dabei, eine große Bürokratie aufzubauen.<br />

Manchmal habe ich Be<strong>de</strong>nken, ob die Leute, die dabei Entschei<strong>de</strong>n, wirklich die<br />

Tragweite, über die sie entschei<strong>de</strong>n, begriffen haben?<br />

Die Standards, die ich Ihnen für <strong>de</strong>n Abwasserbereich genannt habe, wird <strong>de</strong>r Großteil<br />

<strong>de</strong>r ländlichen Gemein<strong>de</strong>n nicht schaffen. Es kommen Kosten auf <strong>de</strong>n ländlichen<br />

Raum zu. Das trifft im En<strong>de</strong>ffekt auch die Län<strong>de</strong>r. Wenn eine Kommune zahlungsunfähig<br />

ist, greift die Lan<strong>de</strong>shoheit.<br />

Ich könnte mir vorstellen, dass bestimmte Richtlinien und Standards eventuell auch<br />

einmal wie<strong>de</strong>r zurück genommen wer<strong>de</strong>n müssten. In <strong>de</strong>r EU gab es eine Vorschrift,<br />

dass eine Gurke, wenn sie eine bestimmte Krümmung überschreitet, nicht verkauft<br />

wer<strong>de</strong>n darf. Daran sehen Sie, wohin dieser Bürokratismus teilweise hinführen kann.<br />

Die wesentlichen Rahmenbedingungen müssen vorgegeben wer<strong>de</strong>n. Wir können im<br />

Abwasserbereich nicht sagen: So, es ist alles egal. Nein, wir müssen schon bestimmte<br />

Vorgaben machen, aber wir müssen die Vorgaben an die beson<strong>de</strong>ren Bedingungen<br />

<strong>de</strong>r Örtlichkeiten etwas mehr anpassen. Das heißt: keine Aufhebung von Qualität,<br />

son<strong>de</strong>rn eine Qualität muss auch daran gemessen wer<strong>de</strong>n: Was kann <strong>de</strong>r Raum<br />

verkraften? Was ist <strong>de</strong>r Raum. Da muss man sich ein bisschen anpassen können.


Landtag <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> P-EK2 5/<strong>19</strong> S. 53<br />

Enquete-Kommission 15.03.2013<br />

<strong>19</strong>. Sitzung Stenogr. Dienst/du/le<br />

Wenn die sich auf Mecklenburg-Vorpommern und die Städte beziehen, muss ich sagen:<br />

Gera<strong>de</strong> angesichts <strong>de</strong>r Probleme, die wir haben, wer<strong>de</strong>n wir mehr freie Spielräume<br />

für die Kommunen brauchen, wenn wir mit diesen Herausfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>s<br />

<strong>de</strong>mografischen Wan<strong>de</strong>ls umgehen. Der Rahmen muss vorgegeben wer<strong>de</strong>n. Dass<br />

je<strong>de</strong> Kommune machen kann, was sie will, geht so auch nicht. Den Rahmen müssen<br />

wir schon vorgeben. Aber wir brauchen Spielräume, damit die Kommunen mehr<br />

Handlungsoptionen haben und sich besser auf die jeweiligen Bedingungen einstellen<br />

können. Ohne <strong>de</strong>m wird es gar nicht gehen. Man kann als Land auch so herangehen<br />

und sagen: Nicht immer nur Vorschriften vorgeben, son<strong>de</strong>rn wir können auch Anregungen<br />

geben.<br />

Wenn im öffentlichen Bereich irgendjemand zum Beispiel eine Baueingabe macht,<br />

dann wird ihm vorgesetzt, was er alles nicht darf. Das geht alles nicht. Man könnte im<br />

öffentlichen Bereich aber auch sagen: Die haben die Kenntnisse. Die sollen lieber<br />

Anregen, wie es geht. Das sollte man auch auf viele an<strong>de</strong>re Bereiche übertragen.<br />

Man sollte nicht darüber nach<strong>de</strong>nken, was nicht geht, son<strong>de</strong>rn im öffentlichen Bereich,<br />

auch von <strong>de</strong>r politischen Seite her wie auch von <strong>de</strong>r Verwaltungsseite darüber<br />

nach<strong>de</strong>nken: Wie kriegen wir das zum Laufen? Wie können wir es machen?<br />

Gera<strong>de</strong> im Umgang mit <strong>de</strong>m <strong>de</strong>mografischen Wan<strong>de</strong>l wäre es wichtig zu fragen: Wie<br />

kriegen wir es zum Laufen? Dann brauchen wir teilweise auch ein bisschen mehr<br />

Spielräume und ein bisschen mehr Freiräume. Wir wer<strong>de</strong>n das so nicht regeln können.<br />

Denken Sie nur einmal an die Stadtentwicklung. Früher war immer alles festgelegt.<br />

Dann gab es erfreulicherweise das Programm <strong>de</strong>r Stadtsanierung. Das Stadtsanierungsprogramm<br />

hatte einen wesentlichen Vorteil: Es musste ein Konzept vorgelegt<br />

wer<strong>de</strong>n, aber es gab große Freiräume. Es konnte auf die jeweilige örtliche Situation<br />

sehr gut ausgerichtet wer<strong>de</strong>n. Es gab ein ergänzen<strong>de</strong>s Programm soziale Stadt,<br />

Dorfentwicklung. Alles richtige Programme, weil sie einen enormen Spielraum an<br />

Flexibilität von vornherein vorgesehen haben. Das brauchen wir für viele an<strong>de</strong>re Bereiche<br />

auch. Wir können natürlich manche Sachen auch entkräften. Ich habe schon<br />

darauf hingewiesen, wenn wir in <strong>de</strong>r Hinsicht mehr Abstimmung und Kooperation<br />

zwischen <strong>de</strong>n Ministerien hätten.<br />

Herr Böttcher:<br />

Zu <strong>de</strong>m Zusammenhang zwischen Kompetenzen und Entwicklungsmöglichkeiten die<br />

Frage: Bringt die Einkreisung irgen<strong>de</strong>twas an Effizienzgewinn?<br />

Prof. Dr. Winkel (Deutsches Institut für Stadt und Raum e. V.):<br />

Wir hatten damals in <strong>de</strong>m Gutachten für Mecklenburg-Vorpommern gewisse Be<strong>de</strong>nken.<br />

Mecklenburg-Vorpommern ist eine spezielle Angelegenheit, <strong>de</strong>nn dieses Land<br />

hat gar nicht so viele Städte. Eigentlich braucht je<strong>de</strong>s Land einige Impulsgeber - ich<br />

will sie nicht unbedingt als Leuchttürme bezeichnen -, die ausstrahlen. Wenn man<br />

diese einkreist, ist natürlich die Handlungsfähigkeit um einiges eingeschränkter gegenüber<br />

einer Stadt, die selbst agieren kann. Bei <strong>de</strong>n wenigen größeren Städten, die<br />

Mecklenburg-Vorpommern hat, halte ich es für problematisch, sie einzukreisen, weil


Landtag <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> P-EK2 5/<strong>19</strong> S. 54<br />

Enquete-Kommission 15.03.2013<br />

<strong>19</strong>. Sitzung Stenogr. Dienst/du/1e<br />

dann diese Städte auch einer an<strong>de</strong>ren Bürokratie unterliegen. Ich glaube nicht, dass<br />

damit die Wirksamkeit, die sie haben könnten, verbessert wird, son<strong>de</strong>rn dass sie damit<br />

eher reduziert wird.<br />

Vorsitzen<strong>de</strong>r:<br />

Gibt es weitere Fragen zu diesem Tagesordnungspunkt?<br />

Herr Böttcher:<br />

Ich möchte noch eine Frage nachschieben, Hesse schreibt in seinem Gutachten<br />

2007 unter Bezugnahme auf Schleswig-Holstein, dass dort <strong>de</strong>r Gesetzgeber davon<br />

ausgegangen ist, dass Städte mit mehr als 20 000 Einwohnern - das trifft ähnlich wie<br />

auf das zu, was Sie eben sagten - in <strong>de</strong>r Lage wären, kreisliche Aufgaben absolut<br />

sicher zu erfüllen, und man wür<strong>de</strong> die Effizienz und die Gestaltungsmöglichkeiten für<br />

diese Räume mit <strong>de</strong>r Kernstadt haben, die ab 20 000 Einwohner auch Bauordnungsstadt<br />

ist.<br />

Sehen Sie das generell als Indiz dafür, dass die Leistungsfähigkeit großer und mittlerer<br />

kreisangehöriger Städte in <strong>de</strong>r Gesamtheit zu einem Effizienzgewinn und damit<br />

auch zu einem Potenzialgewinn für ländliche Räume beitragen kann?<br />

Prof. Dr. Winkel (Deutsches Institut für Stadt und Raum e. V.):<br />

Das könnte ich mir gut vorstellen. Sie meinen, dass diese Stadt dann auf <strong>de</strong>n ländlichen<br />

Raum ausstrahlt und für die Umlandgemein<strong>de</strong> Leistungen übernimmt. So etwas<br />

kann man in einigen Bun<strong>de</strong>slän<strong>de</strong>rn durchaus mit raumordnerischen Verträgen machen.<br />

Auch kleine Gemein<strong>de</strong>n können mit <strong>de</strong>n Nachbargemein<strong>de</strong>n Verträge abschließen,<br />

dass sie bestimmte Verwaltungsleistungen übernehmen, die dann effizient<br />

erbracht wer<strong>de</strong>n. Das kann ich mir für eine Stadt absolut vorstellen, darin sehe ich<br />

überhaupt kein Problem. Das dürfte auch juristisch kein Problem sein, es sei <strong>de</strong>nn,<br />

dass übergeordnete Vorgaben <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s diese Sache unterbin<strong>de</strong>n.<br />

Vorsitzen<strong>de</strong>r:<br />

Herr Petke und Herr Schippel.<br />

Abgeordneter Petke (CDU):<br />

Ich möchte kurz daran erinnern, dass es hier um Daseinsvorsorge ging. Diese Verwaltungsdinge<br />

gehören doch nicht zum engeren Bereich <strong>de</strong>r Daseinsvorsorge. Kollege<br />

Böttcher, bei Inhalten fin<strong>de</strong>n wir hier „Bildung", „Medizin", „Senioren", „Trinkwasser"<br />

usw. Das sind die Punkte, die wir speziell gehört haben. Das war auch <strong>de</strong>r Hintergrund,<br />

Professor Winkel heute einzula<strong>de</strong>n. Ich wür<strong>de</strong> etwas vorsichtig sein, ein<br />

an<strong>de</strong>res Thema jetzt zum Hauptthema zu erklären, zumal dies in <strong>de</strong>m Material, das<br />

wir vorgestellt bekommen haben, ausdrücklich gar nicht so vorgesehen ist. Also machen<br />

wir jetzt mündlich so eine Diskussion? Meine Empfehlung wäre, dass wir uns<br />

wirklich auf Daseinsvorsorge und auf diese Punkte konzentrieren. Ich fin<strong>de</strong> sehr inte-


Landtag <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> P-EK2 5/<strong>19</strong> S. 55<br />

Enquete-Kornmission 15.03.2013<br />

<strong>19</strong>. Sitzung Stenogr. Dienst/du/1e<br />

ressant, was die an<strong>de</strong>ren Län<strong>de</strong>r gera<strong>de</strong> im Bildungsbereich machen. Das kann ja<br />

durchaus auch ein Impuls für <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> sein.<br />

Vorsitzen<strong>de</strong>r:<br />

Herr Schippel.<br />

Abgeordneter Schippe] (SPD):<br />

Nur zu meinem Verständnis: Es gibt eine Funktion von Städten als Mittel- o<strong>de</strong>r Oberzentren,<br />

wo bestimmte Dinge vorgehalten wer<strong>de</strong>n, und es gibt die klassische Verwaltung<br />

mit ihren Aufgaben, wo <strong>de</strong>r Amtsarzt, das Veterinäramt, das Landwirtschaftsamt,<br />

eine untere Naturschutzbehör<strong>de</strong> etc. eingeordnet sind. Wenn ich das richtig verstan<strong>de</strong>n<br />

habe, geht es darum, zu sagen, ab welcher Größenordnung diese klassischen<br />

Verwaltungsaufgaben wirklich noch effizient gelöst wer<strong>de</strong>n können und für wie<br />

viele dieser Aufgaben man <strong>de</strong>nn noch die entsprechen<strong>de</strong>n Experten bekommt. Da<br />

erscheint mir etwas zweifelhaft - was Sie <strong>de</strong>m Kollegen Böttcher gegenüber bejaht<br />

haben -, dass das in Städten mit unter 25 000 o<strong>de</strong>r 30 000 Einwohnern überhaupt<br />

machbar wäre. Das wären für mich verschenkte Ressourcen.<br />

Prof. Dr. Winkel (Deutsches Institut für Stadt und Raum e. V.):<br />

Das hängt natürlich immer von <strong>de</strong>m betreffen<strong>de</strong>n Bun<strong>de</strong>sland ab, weil ja die Aufgaben<br />

in <strong>de</strong>n Städten unterschiedlich sind. Es ist nicht so, dass wir sagen könnten, in<br />

je<strong>de</strong>m Bun<strong>de</strong>sland ist ab dieser Größe ein Gesundheitsamt üblich. Es hängt auch<br />

ganz stark von <strong>de</strong>r Kommunalverfassung im jeweiligen Bun<strong>de</strong>sland ab. Ich könnte<br />

mir vorstellen, dass das in manchen Bun<strong>de</strong>slän<strong>de</strong>rn möglich ist, weil dort bestimmte<br />

Aufgaben gar nicht für diese Städte vorgesehen sind, son<strong>de</strong>rn beispielsweise in einem<br />

Regierungspräsidium konzentriert sind. Insofern kann man diese Frage nicht<br />

pauschal beantworten. In diesem Fall haben wir ein Gutachten für Mecklenburg-<br />

Vorpommern erstellt. Daher habe ich diese Frage mehr bezogen auf dieses Gutachten<br />

verstan<strong>de</strong>n. Sonst hätte ich mich vorsichtiger ausgedrückt und gesagt: Hier müssen<br />

wir in die jeweilige Kommunalordnung schauen, um zu sehen, was Städte dieser<br />

Größenordnung o<strong>de</strong>r mit dieser Funktion feisten müssen. Dann kann man Rückschlüsse<br />

auf die Größenordnung ziehen.<br />

Für uns war allerdings Folgen<strong>de</strong>s interessant: Für das Land Hessen habe ich die<br />

Fortschreibung <strong>de</strong>s Zentralortekonzepts mit einem Kollegen zusammen erarbeitet.<br />

Da gibt es solche Vorgaben: Ein Zentralort muss min<strong>de</strong>stens 15 000 o<strong>de</strong>r 20 000<br />

Einwohner haben, um diese zentralen Versorgungsaufgaben zu erfüllen. Wir kamen<br />

zu einem erstaunlichen Ergebnis. Wir haben im Rhein-Main-Verdichtungsgebiet Mittelzentren<br />

ent<strong>de</strong>ckt, die nicht einmal die Hälfte <strong>de</strong>r Funktionen erfüllen, obwohl sie<br />

30 000 o<strong>de</strong>r 40 000 Einwohner haben. An<strong>de</strong>rerseits haben wir im ländlichen Raum<br />

Orte ent<strong>de</strong>ckt, Mittelzentren, die nur 12 000 Einwohner haben, die aber diese Funktionen<br />

voll erfüllen. Warum? Im ländlichen Raum gibt es einen riesigen Einzugsbereich,<br />

<strong>de</strong>r sich auf dieses Zentrum konzentriert. Sie kommen dadurch auf diese Einwohnermengen,<br />

obwohl <strong>de</strong>r Ort nicht diese Zahlen aufweist. Im Verdichtungsraum<br />

gibt es zentrale Orte dicht nebeneinan<strong>de</strong>r. Bevor man dort ins Mittelzentrum geht,<br />

fährt man gleich nach Frankfurt. Insofern muss man das immer von <strong>de</strong>r jeweiligen


Landtag <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> P-EK2 5/<strong>19</strong> S. 56<br />

Enquete-Kommission 15.03.2013<br />

<strong>19</strong>. Sitzung Stenogr. Dienst/du/re<br />

Situation abhängig machen. Es kann durchaus sein, dass ein Ort mit einer begrenzten<br />

Größe das alles erbringen kann; aber dann muss wirklich alles auf <strong>de</strong>n Ort bezogen<br />

sein. Wenn es das nicht so ist, dann schafft er das natürlich nicht.<br />

Vorsitzen<strong>de</strong>r:<br />

Weitere Wortmeldungen dazu gibt es nicht. Ich bedanke mich für <strong>de</strong>n Vortrag und die<br />

Antworten, Herr Professor Winkel, und dafür, dass Sie heute zu uns gekommen sind;<br />

aber Sie sind ja auch aus Neigung in solchen Regionen unterwegs. In dieser Lokalität<br />

sind viele wichtige Entscheidungen angebahnt wor<strong>de</strong>n, also kann man diese Lokalität<br />

auch weiterempfehlen.<br />

Dann schließe ich Tagesordnungspunkt 5 und rufe Tagesordnungspunkt 6 auf:<br />

Fortsetzung <strong>de</strong>r Diskussion und gegebenenfalls Beschluss zur Kommunalisierung<br />

von Lan<strong>de</strong>saufgaben<br />

Dazu liegen vor: Mein Schreiben vom 20.02.2013 zum weiteren Vorgehen (Anlage<br />

5), Antwortschreiben von Herrn Böttcher vom 21.02.2013 (Anlage 6) und mein<br />

Schreiben mit <strong>de</strong>n Übersichten zu eingereichten Vorschlägen vom 11.03.2013 (Anlage<br />

7).<br />

In <strong>de</strong>r vergangenen Sitzung hatten wir festgelegt, dass wir die Diskussion über die<br />

Kommunalisierung von Lan<strong>de</strong>saufgaben heute fortsetzen und bis zur nächsten Sitzung<br />

abschließen wollen; das schließt aber die kommen<strong>de</strong> Sitzung ein. Dazu sollten<br />

auf Grundlage eines Musterformulars Vorschläge eingereicht wer<strong>de</strong>n. Den bisher<br />

vorliegen<strong>de</strong>n Vorschlag habe ich Ihnen zusammen mit <strong>de</strong>n Vorschlägen <strong>de</strong>r AG Aufgaben<br />

und mit <strong>de</strong>n Bewertungen von Professor Bogumil als Übersicht zukommen<br />

lassen. Mir wur<strong>de</strong> im Vorfeld <strong>de</strong>r Sitzung signalisiert, dass einige Mitglie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r<br />

Kommission noch Zeit für interne Beratungen benötigen. Ich möchte Sie aber bitten,<br />

Ihre Vorschläge bis zum 10. April 2013 einzureichen. Die kommen<strong>de</strong> Sitzung wird am<br />

<strong>19</strong>. April 2013 stattfin<strong>de</strong>n. Bitte, geben Sie uns eine Chance, sie ordnungsgemäß<br />

vorzubereiten. Sie wollen ja, dass die Kolleginnen und Kollegen auch alles lesen,<br />

was Sie beitragen wollen. Also liefern Sie Ihre Vorschläge bis zum 10. April 2013 auf,<br />

damit wir die Diskussion in <strong>de</strong>r Sitzung am <strong>19</strong>. April 2013 abschließen können.<br />

Wie Sie meinem Schreiben entnehmen können, schlage ich Ihnen trotz<strong>de</strong>m vor, über<br />

die Aufgaben <strong>de</strong>r Gutachterausschüsse im Bereich Vermessungsverwaltung, Kirchenaustritte<br />

und Grenzveterinärdienst heute zu diskutieren und gegebenenfalls eine<br />

Kommunalisierungsempfehlung zu beschließen. Bei diesen Aufgaben haben alle<br />

Vorschläge eine Kommunalisierung beim Status quo vorgesehen.<br />

Soweit meine Einleitung. Die Frage ist: Wie wollen wir heute damit umgehen? Wollen<br />

wir diese Einzelberatung heute o<strong>de</strong>r alles am <strong>19</strong>. April 2013 machen? Herr Dr.<br />

Scharfenberg.


Landtag <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> P-EK2 5/<strong>19</strong> S. 57<br />

Enquete-Kommission 15.03.2013<br />

<strong>19</strong>. Sitzung Stenogr. Dienst/du/1e<br />

Abgeordneter Dr. Scharfenberg (DIE LINKE):<br />

Die drei Aufgaben, die Sie jetzt hervorgehoben haben, sind, glaube ich unstrittig. Aus<br />

unserer Sicht kann man <strong>de</strong>r Kommunalisierung dieser Aufgaben zustimmen. Das<br />

heißt, wir ordnen sie als kommunalisierbar ein. Deswegen meine ich, was wir heute<br />

erledigen können, das sollten wir heute tun.<br />

Ansonsten möchte ich noch einmal sagen: Wir sind als Fraktion mitten in <strong>de</strong>r Beratung<br />

zu diesen Aufgaben. Wir nehmen hierzu eine sorgfältige Abwägung vor. Die<br />

Fachpolitiker sagen jeweils ihre Meinung dazu. Das heißt, <strong>de</strong>r Grundsatz einer umfassen<strong>de</strong>n<br />

Funktionalreform, die wir anstreben, wird natürlich begleitet von einer solchen<br />

Abwägung. Ich meine, das ist auch eine gute Voraussetzung, dass wir am <strong>19</strong>.<br />

April 2013 eine entsprechen<strong>de</strong> Empfehlung geben können.<br />

Vorsitzen<strong>de</strong>r:<br />

Gibt es weitere Wortmeldungen? Herr Schippel, bitte.<br />

Abgeordneter Schippel (SPD):<br />

Vielleicht etwas nicht ganz so eng in diesem Zusammenhang: Aber wenn man über<br />

<strong>de</strong>n <strong>19</strong>. April 2013 und die Aufgaben spricht, muss man zwangsläufig im unmittelbaren<br />

Anschluss über die Strukturen, zumin<strong>de</strong>st was die Aufgabenübertragung Land —<br />

Landkreise betrifft, re<strong>de</strong>n. Denn sonst kommen wir an dieser Stelle nicht weiter, und<br />

wir bekommen Probleme mit <strong>de</strong>m Abschlussbericht. Insofern als Erinnerung noch<br />

einmal <strong>de</strong>r Hinweis, dass man zwangsläufig, wenn man über Aufgaben re<strong>de</strong>t, in diesem<br />

Zusammenhang auch die Strukturen anschauen muss.<br />

Vorsitzen<strong>de</strong>r:<br />

Diese Frage kann ich so beantworten, dass das nach <strong>de</strong>m Ihnen vorliegen<strong>de</strong>n Zeitplan<br />

in <strong>de</strong>r gleichen Sitzung aufgerufen wird. Es könnte sein, dass es allerdings etwas<br />

länger dauert. Herr Dr. Humpert.<br />

Dr. Humpert:<br />

Ich halte es schon für sehr sinnvoll, <strong>de</strong>n Aufgabenkatalog o<strong>de</strong>r die Vorschlagszusammenfassung<br />

in Gänze und komplett zu diskutieren; <strong>de</strong>nn wenn man anfängt, einzelne<br />

Aufgaben herauszupicken, ergibt sich ein ziemlich weit gestreutes und ausdifferenziertes<br />

Bild. Man <strong>de</strong>nke sich einmal <strong>de</strong>n Extremfall: Wir diskutieren die einzelnen<br />

Aufgaben und kommen zu <strong>de</strong>m Ergebnis, dass nur eine einzige dieser Aufgaben,<br />

die in dieser Liste steht, überhaupt für eine Kommunalisierung empfohlen wird;<br />

damit im Zusammenhang stün<strong>de</strong> dann die Kombination acht plus eins. Dann hätten<br />

wir die Situation, dass wir für eine einzelne Aufgabe tatsächlich eine solche Gebietsreform<br />

empfehlen wür<strong>de</strong>n. Ich wür<strong>de</strong> das also für sehr schwierig halten.<br />

Ich meine, wir müssen schon die Vorschlagsliste, wie wir sie vorliegen haben, als<br />

solche diskutieren und uns über die gesamte Liste verständigen, um ein vernünftiges<br />

Vorgehen zu haben, auch was die zeitlichen Möglichkeiten angeht. Wir haben insgesamt<br />

61 Vorschläge vorliegen. Wenn wir über je<strong>de</strong>n Vorschlag im Durchschnitt zehn


Landtag <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> P-EK2 5/<strong>19</strong> S. 58<br />

Enquete-Kommission 15.03.2013<br />

<strong>19</strong>. Sitzung Stenogr. Dienst/du/1e<br />

Minuten diskutieren, sind wir 600 Minuten, also 10 Stun<strong>de</strong>n, allein damit beschäftigt.<br />

Ich glaube, es ist eine große Aufgabe, die wir uns vornehmen. Deshalb sollte sich<br />

auch je<strong>de</strong>r selbst auf die nächste Sitzung vorbereiten. Wir sollten sehen, dass wir<br />

möglichst <strong>de</strong>n Katalog, wie wir ihn vorliegen haben, komplett transportiert bekommen.<br />

Vorsitzen<strong>de</strong>r:<br />

Die formulierten Be<strong>de</strong>nken, ob es möglicherweise Einzellösungen geben könnte, sehe<br />

ich auch. Deswegen habe ich drei Aufgaben vorgeschlagen, die schon beim Status<br />

quo zur Kommunalisierung empfohlen wer<strong>de</strong>n können. Deswegen hatte ich diese<br />

drei einzelnen Vorschläge mit überschaubaren Aufgabenbereichen versehen und<br />

vorgeschlagen, sie beim nächsten Mal zu diskutieren. Herr Schippel, bitte.<br />

Abgeordneter Schippel (SPD):<br />

Ich teile die Auffassung von Herrn Humpert insofern, als natürlich Signale von hier<br />

und heute ausgehen und man dann sagt: Guckt mal, über die habt ihr einzeln gesprochen,<br />

und dann habt ihr die Dinge herausgegriffen. - Es sind immerhin noch einige<br />

Wochen, bis dahin wer<strong>de</strong>n sich alle Be<strong>de</strong>nkenträger aus Ministerien und sonst<br />

woher mel<strong>de</strong>n und sagen: Aber da habt ihr es gemacht, und jetzt fangt mal wie<strong>de</strong>r<br />

an! - Ich sehe das als Gefahr und meine, man sollte es wirklich im Komplex behan<strong>de</strong>ln.<br />

Was bringt es uns, wenn wir über eine Lan<strong>de</strong>sbehör<strong>de</strong>naufgabe heute befin<strong>de</strong>n?<br />

Das können wir genauso gut in vier Wochen tun. Aber ich habe die Befürchtung,<br />

dass wir damit irgendwo in <strong>de</strong>n Ministerien schlafen<strong>de</strong> Hun<strong>de</strong> wecken.<br />

Vorsitzen<strong>de</strong>r:<br />

Herr Dr. Scharfenberg.<br />

Abgeordneter Dr. Scharfenberg (DIE LINKE):<br />

Bei <strong>de</strong>n drei Aufgaben, die hier aufgezeigt sind, haben wir offensichtlich die i<strong>de</strong>ale<br />

Bedingung, dass es aus <strong>de</strong>n Ministerien keinen Wi<strong>de</strong>rstand geben wird, dass diese<br />

Aufgaben wirklich sehr überschaubar sind und hier auch eine Einigkeit hergestellt<br />

wer<strong>de</strong>n kann. Ich sehe es nicht als erfor<strong>de</strong>rlich an, zu diesen drei Aufgaben eine tiefgründige<br />

Diskussion zu führen. Darüber kann man relativ schnell entschei<strong>de</strong>n; das ist<br />

wahrscheinlich das Unproblematischste, was wir überhaupt haben.<br />

Vorsitzen<strong>de</strong>r:<br />

Jetzt habe ich unterschiedliche Positionierungen gehört. Herr Böttcher bitte als Letzter,<br />

dann müssen wir abstimmen, wie wir weiter verfahren.<br />

Herr Böttcher:<br />

Herr Vorsitzen<strong>de</strong>r, zunächst ein Verständnisproblem: Von welcher Liste re<strong>de</strong>n wir?<br />

Ist jetzt dieses Format gemeint (Anlage 7)?


Landtag <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> P-EK2 5/<strong>19</strong> S. 59<br />

Enquete-Kommission 15.03.2013<br />

<strong>19</strong>. Sitzung Stenogr. Dienst/du/le<br />

(Zuruf: Ja, das ist gemeint.)<br />

Dann sind es aber mehr als 61. O<strong>de</strong>r ist das Querformat gemeint?<br />

Vorsitzen<strong>de</strong>r:<br />

Das kann ich aufklären: Es geht um die Nummern 5, 44 und 53. Die Nummern in <strong>de</strong>n<br />

Listen sind i<strong>de</strong>ntisch. Wir müssen jetzt festlegen, ob wir heute darüber entschei<strong>de</strong>n<br />

wollen o<strong>de</strong>r ob dies komplett in die nächste Beratung gehört. Ich hatte jetzt für bei<strong>de</strong>s<br />

Positionierungen. Hat jemand einen Vermittlungsvorschlag? - Das ist nicht <strong>de</strong>r Fall.<br />

Dann müssen wir jetzt entschei<strong>de</strong>n:<br />

Sind Sie dafür, dass die drei aufgerufenen Aufgaben schon heute im Status quo zur<br />

Kommunalisierung empfohlen wer<strong>de</strong>n könnten? - O<strong>de</strong>r sind Sie <strong>de</strong>r Auffassung, dass<br />

das alles erst beim nächsten Mai aufgerufen wird, inklusive dieser drei Punkte? - Es<br />

ist mit <strong>de</strong>utlicher Mehrheit - bei drei Gegenstimmen - entschie<strong>de</strong>n wor<strong>de</strong>n, dass wir<br />

jetzt mit diesen drei Aufgaben weitermachen. Ich rufe aus <strong>de</strong>n bei<strong>de</strong>n Listen - immer<br />

gleichlauten<strong>de</strong> Nummerierung - die Aufgabe „Gutachterausschüsse im Bereich Vermessungsverwaltung"<br />

auf. Gibt es dazu Wortmeldungen? - Das ist nicht <strong>de</strong>r Fall.<br />

Dann kommen wir zur Abstimmung.<br />

Ich schlage vor, dass bei solchen Abstimmungen die Frage immer ist, ob die Enquete-Kommission<br />

diese Aufgabe zur Kommunalisierung empfehlen soll. Gibt es dagegen<br />

Einwän<strong>de</strong>? - Das ist nicht <strong>de</strong>r Fall.<br />

Ich rufe auf die Aufgabe Nr. 5 - Gutachterausschüsse im Bereich Vermessungsverwaltung<br />

- zur Kommunalisierung zu empfehlen. Gibt es dazu Re<strong>de</strong>bedarf? Das ist<br />

nicht <strong>de</strong>r Fall. Wer ist dafür? Dagegen? Gibt es Enthaltungen? Damit ist das einstimmig<br />

so beschlossen.<br />

Gibt es Re<strong>de</strong>bedarf zur Aufgabe Nr. 44 - Kirchenaustritte - Das ist nicht <strong>de</strong>r Fall. Wer<br />

ist dafür? Damit wird die Aufgabe Nr. 44 einstimmig zur Kommunalisierung empfohlen.<br />

Gibt es zur Aufgabe Nr. 53 - Grenzveterinärdienst - Re<strong>de</strong>bedarf? Herr Böttcher.<br />

Herr Böttcher:<br />

Nur eine Verständnisfrage: Diese Aufgabe betrifft <strong>de</strong>n Grenzveterinärdienst bezogen<br />

auf <strong>de</strong>n zukünftigen Flughafen BER. Gibt es <strong>de</strong>nkbare an<strong>de</strong>re Fälle, also entlang <strong>de</strong>r<br />

<strong>de</strong>utsch-polnischen Grenze o<strong>de</strong>r im Seeverkehr u. Ä., die infrage kommen könnten?<br />

Herr Westphal schüttelt <strong>de</strong>n Kopf.<br />

Vorsitzen<strong>de</strong>r:<br />

Herr Keseberg, ich möchte Sie fragen, ob Sie sich die Auffassung von Herrn Westphal<br />

zu eigen machen. Dann könnte ich es zu Protokoll nehmen. - Der Vertreter <strong>de</strong>r<br />

Lan<strong>de</strong>sregierung verneint. Sollten sich Flughafengegner durchsetzen und wir einen<br />

an<strong>de</strong>ren Standort bauen müssten, dann könnte diese Frage noch einmal auftreten;


Landtag <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> P-EK2 5/<strong>19</strong> S. 60<br />

Enquete-Kommission 15.03.2013<br />

<strong>19</strong>. Sitzung Stenogr. Dienst/du/1e<br />

aber sonst ist hier nichts bekannt. Gibt es weitere Fragen zu dieser Aufgabe? - Das<br />

ist nicht <strong>de</strong>r Fall.<br />

Kommen wir also zur Abstimmung von Aufgabe Nr. 53. Wer ist dafür? Damit wird<br />

auch diese Aufgabe einstimmig zur Kommunalisierung empfohlen.<br />

Gibt es zu diesem Tagesordnungspunkt heute weiteren Diskussionsbedarf? Herr<br />

Richter, bitte.<br />

Abgeordneter Richter (SPD):<br />

Wir haben das jetzt an drei Fällen einmal erprobt. Das soll beim nächsten Mal mit<br />

allen übrigen Aufgaben genauso sein, die die Enquete-Kommission zu kommunalisieren<br />

vorschlägt. Wir haben beim letzten o<strong>de</strong>r vorletzten Mal gesagt, dass uns die<br />

Lan<strong>de</strong>sregierung am Beispiel <strong>de</strong>r Forsten einmal darstellen sollte, welche Folgewirkungen<br />

mit einer solchen Kommunalisierung verbun<strong>de</strong>n sind, zum Beispiel Gesetzesän<strong>de</strong>rungen<br />

u. a., die damit unmittelbar zusammenhängen. Bei <strong>de</strong>r Vielzahl <strong>de</strong>r<br />

Aufgaben, die nächstes Mal auf <strong>de</strong>r Tagesordnung stehen, wissen wir das ja nicht.<br />

Ich wür<strong>de</strong> mich freuen, wenn wir im Vorfeld einmal am Beispiel eines großen Postens<br />

sehen könnten, was das für Folgewirkungen hat. Wir können das ja nicht an allen<br />

Einzelaufgaben durch<strong>de</strong>klinieren.<br />

Vorsitzen<strong>de</strong>r:<br />

Das wür<strong>de</strong> ich bei <strong>de</strong>r Reihung <strong>de</strong>r Tagesordnungspunkte so berücksichtigen. Zum<br />

Status wür<strong>de</strong> im übernächsten Tagesordnungspunkt Herr Keseberg das Wort erhalten.<br />

- Weiteren Re<strong>de</strong>bedarf gibt es nicht.<br />

Dann schließe ich Tagesordnungspunkt 6 und rufe Tagesordnungspunkt 7 auf:<br />

Berichterstattung vom Speyerer Forum zur Kommunal- und Verwaltungsreform<br />

„Der Landkreis als Zukunftsmo<strong>de</strong>ll. Zur Rolle <strong>de</strong>r Kreise im<br />

Mehrebenensystem"<br />

Wir hatten unser Mitglied Herrn Professor Ihn° Gebhardt gebeten und bevollmächtigt,<br />

daran teilzunehmen, einige an<strong>de</strong>re aus dieser Run<strong>de</strong> auch. Aber Herr Professor<br />

Gebhardt hat es übernommen, uns Bericht zu erstatten.<br />

Prof. Dr. Gebhardt:<br />

Ich will versuchen, einige Aspekte, die auf <strong>de</strong>m Forum eine Rolle gespielt haben, an<br />

drei unserer fünf Schwerpunktthemen thematisch festzumachen, die wir jetzt zu verhan<strong>de</strong>ln<br />

haben. Wir haben gera<strong>de</strong> über die Aufgaben gesprochen. Wir müssen uns<br />

über die Kreisstrukturen unterhalten. Wir müssen uns im Kern auch über die Frage<br />

<strong>de</strong>r Einkreisung von kreisfreien Städten unterhalten. Wir müssen über die weiteren<br />

Verwaltungsebenen sprechen, insbeson<strong>de</strong>re über die Frage, ob die Bundkörperschaft<br />

Amt in irgen<strong>de</strong>iner Form weitergeführt o<strong>de</strong>r zum Gemein<strong>de</strong>verband qualitativ<br />

weiterentwickelt wird, und wir müssen über Lan<strong>de</strong>sverwaltung als solche sprechen.


Landtag <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> P-EK2 5/<strong>19</strong> S. 61<br />

Enquete-Kommission 15.03.2013<br />

<strong>19</strong>. Sitzung Stenogr. Dienst/du/le<br />

Drei dieser Themen sind also durch die verschie<strong>de</strong>nen Vorträge, durch die Gespräche<br />

im Rahmen dieser Tagung berührt wor<strong>de</strong>n, nämlich Kreisgröße und Struktur, die<br />

Frage <strong>de</strong>r Einkreisung und auch <strong>de</strong>r weiteren, in diesem Fall gemein<strong>de</strong>kommunalen<br />

Venualtungsstrukturen.<br />

Zu <strong>de</strong>n Aufgaben will ich mich nicht weiter einlassen. Zu <strong>de</strong>n Kreisgrößen- und Strukturfragen<br />

sind im Wesentlichen zunächst einmal Glaubensbekenntnisse ausgetauscht<br />

wor<strong>de</strong>n. Man hat sehr <strong>de</strong>utlich aus <strong>de</strong>n verschie<strong>de</strong>nen Vorträgen mitnehmen<br />

können, dass <strong>de</strong>r Aufgabenbestand <strong>de</strong>r unterschiedlichen Kreise in <strong>de</strong>n verschie<strong>de</strong>nen<br />

Län<strong>de</strong>rn eine nur mangeln<strong>de</strong> Vergleichbarkeit aufweist, sodass die Frage, ob<br />

auch kleine Landkreise genauso leistungsfähig, effizient und effektiv arbeiten können<br />

wie größere Strukturen, natürlich von Vertretern kleinerer Landkreise auch immer<br />

angezweifelt wor<strong>de</strong>n ist, aber nicht mit einem klaren Ja o<strong>de</strong>r Nein beantwortet wer<strong>de</strong>n<br />

konnte. Insofern hatte das Ganze gewissermaßen das Gepräge einer Veranstaltung<br />

unter Freun<strong>de</strong>n und wur<strong>de</strong> nur ein wenig durch die Anwesenheit <strong>de</strong>s zuständigen<br />

Abteilungsleiters aus Mecklenburg-Vorpommern gestört, <strong>de</strong>r meinte, es sei sehr<br />

wohl sinnvoll, Kreisen einen an<strong>de</strong>ren Zuschnitt zu geben.<br />

Natürlich wur<strong>de</strong> insoweit auf die entsprechen<strong>de</strong>n Parameter Bezug genommen, die<br />

typischerweise bei <strong>de</strong>r Behandlung solcher Fragen eine Rolle spielen, also Einwohnerzahl,<br />

Flächeneinsatz auf <strong>de</strong>r einen Seite, Bürgernähe auf <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren Seite. Es<br />

wur<strong>de</strong> noch einmal auch vom Vertreter aus Mecklenburg-Vorpommern mit Blick auf<br />

<strong>de</strong>n ersten Kreisneuglie<strong>de</strong>rungsversuch hervorgehoben, dass es niemals passieren<br />

darf, dass sich ein Gesetzgeber durch Vorfestlegung auf ein bestimmtes Mo<strong>de</strong>ll festnageln<br />

lässt, mit <strong>de</strong>r Folge, dass eine offene Abwägung <strong>de</strong>r verschie<strong>de</strong>nen Antipo<strong>de</strong>n<br />

nicht mehr stattfin<strong>de</strong>t - das hat schließlich <strong>de</strong>m ersten Versuch einer solchen<br />

Kreisgebietsform das Genick gebrochen -, son<strong>de</strong>rn es muss, auch wenn schon vorbereitend<br />

wie jetzt durch die Enquete-Kommission bestimmte Ansätze bzw. bestimmte<br />

Abwägungsprozesse geprobt wer<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>r Gesetzgeber diese am En<strong>de</strong> auch selber<br />

vornehmen.<br />

Eine Rolle spielte auch die Frage, die für uns interessant ist, ob eine Kreisneuglie<strong>de</strong>rung<br />

nur innerhalb <strong>de</strong>r Landkreisgrenzen Sinn macht o<strong>de</strong>r ob, wie es auch <strong>de</strong>m Zwischenruf<br />

unseres Lan<strong>de</strong>sverfassungsgerichts bei <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong>gebietsreform entspricht,<br />

an<strong>de</strong>re Faktoren, also die soziokulturellen, geografischen, historischen usw.<br />

Gegebenheiten, in <strong>de</strong>n Blick <strong>de</strong>s Gesetzgebers rücken müssen, was unter Umstän<strong>de</strong>n<br />

be<strong>de</strong>uten könnte, dass wir bei Glie<strong>de</strong>rungserwägungen innerhalb <strong>de</strong>r bestehen<strong>de</strong>n<br />

Strukturen Probleme perpetuieren, die jetzt schon vorhan<strong>de</strong>n sind, wenn man<br />

sieht, dass landsmannschaftliche Verbun<strong>de</strong>nheiten beispielsweise über Kreisgrenzen<br />

hinausgehen. Stichwort ist sicherlich <strong>de</strong>r Spreewald, wo man überlegen müsste, ob<br />

nicht auch an<strong>de</strong>re Kreiszuschnitte außerhalb <strong>de</strong>r jetzt bestehen<strong>de</strong>n Grenzen möglich<br />

sein könnten. Allerdings ist ganz <strong>de</strong>utlich, dass, wenn man von <strong>de</strong>n bestehen<strong>de</strong>n<br />

Zuschnitten abweicht, dann extrem schwierige Probleme im Hinblick auf Personalüberleitungsfragen<br />

und auch Vermögensauseinan<strong>de</strong>rsetzungen die Folge sein wür<strong>de</strong>n.<br />

Man mag sich das nur einmal klarmachen o<strong>de</strong>r durchexerzieren am Beispiel <strong>de</strong>s<br />

gebietskörperschaftlich radizierten Geschäftsfel<strong>de</strong>s einer Kreissparkasse, also wenn<br />

man dann dort nicht mehr klar innerhalb bestehen<strong>de</strong>r Strukturen, son<strong>de</strong>rn übergreifend<br />

neuglie<strong>de</strong>rt.


Landtag <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> P-EK2 5/<strong>19</strong> S. 62<br />

Enquete-Kornmission 15.03.2013<br />

<strong>19</strong>. Sitzung Stenogr. Dienst/du/le<br />

Ein weiterer Aspekt war folgen<strong>de</strong>r: Es wird im Verhältnis von Landkreisen und Gemein<strong>de</strong>n<br />

immer wie<strong>de</strong>r das Subsidiaritätsprinzip angeführt, auch bei <strong>de</strong>m von uns<br />

vereinbarten Grundsatz, möglichst weit herunter zu kommunalisieren, dass eine Erosion<br />

<strong>de</strong>s kreislichen Aufgabenbestands, also <strong>de</strong>r typischen überörtlichen Kreisaufgaben,<br />

nicht erfolgen dürfe. Denn letzten En<strong>de</strong>s muss genau dieser Aufgabenbestand<br />

auch noch irgendwie zur gebietskörperschaftlichen Verantwortung <strong>de</strong>r Landkreise<br />

passen; es muss stimmig sein. Insofern wür<strong>de</strong> ich sagen: Es gilt natürlich nach wie<br />

vor die Subsidiarität, Subsidiarität aber nicht in absoluter Strenge, wenn eine Verlagerung<br />

auf eine an<strong>de</strong>re Verbandsebene gehen sollte, was ja bei einem Mo<strong>de</strong>ll <strong>de</strong>r<br />

Verbandsgemein<strong>de</strong> dann <strong>de</strong>r Fall ist.<br />

Das Thema „Kreisfreie Städte, Einkreisung" hat heute hier eine Rolle gespielt, es hat<br />

dort auch am Ran<strong>de</strong> mehrfach eine Rolle gespielt: Was sind die Vorteile? Wir müssen<br />

im Grun<strong>de</strong> genommen die Vor- und Nachteile irgendwann an je<strong>de</strong>r entsprechen<strong>de</strong>n<br />

kreisfreien Stadt dieses Lan<strong>de</strong>s auch diskutieren. Man kann hier auch nicht einen<br />

virtuellen Zirkel nehmen und sagen: „Es ist jetzt sinnvoll, sie alle einzukreisen,<br />

o<strong>de</strong>r es ist nicht sinnvoll", son<strong>de</strong>rn man muss nach <strong>de</strong>n Vorteilen schauen, die möglicherweise<br />

darin liegen könnten, dass auch insbeson<strong>de</strong>re die Soziallasten, die die<br />

kreisfreien Städte überproportional treffen könnten, vielleicht durch eine Einkreisung<br />

besser verteilt wer<strong>de</strong>n und dass es insbeson<strong>de</strong>re, wenn man nur auf die klassischen<br />

Verwaltungsaufgaben schaut und nicht so sehr <strong>de</strong>n Blick <strong>de</strong>s Kollegen Winkel hat,<br />

darum geht, Verwaltungsdoppelstrukturen abzubauen. Insbeson<strong>de</strong>re bei personalintensiven<br />

Aufgaben macht das aber nur dann Sinn, wenn man auch auf eine Doppelung<br />

dieser Verwaltungsstrukturen in Zukunft verzichten wür<strong>de</strong>.<br />

Ich habe selbst in verschie<strong>de</strong>nen Gesprächsrun<strong>de</strong>n - und das ist ein erster Kontrapunkt<br />

die Symbolwirkung wahrnehmen können, die <strong>de</strong>r Be<strong>de</strong>utungsgehalt <strong>de</strong>r<br />

Kreisfreiheit für Einwohner hat, je<strong>de</strong>nfalls jene, die auch kommunalpolitisch interessiert<br />

sind. Also, das ist ein emotionaler Gegenpol, <strong>de</strong>n man sicherlich beachten<br />

muss. Daneben gibt es natürlich erhebliche sachliche Folgefragen und -probleme.<br />

Nehmen wir nur die Frage, die vorhin schon anklang. In Bezug auf ÖPNV wird man<br />

in <strong>de</strong>n ländlichen Gemein<strong>de</strong>n zu würdigen wissen, dass es auch in <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong><br />

(Havel) o<strong>de</strong>r Frankfurt (O<strong>de</strong>r) - übrigens emissionsarme - Straßenbahnen gibt, die<br />

aber natürlich eine enorme Menge Geld kosten. Wie ist das überhaupt? Wird dann<br />

von vornherein eine Majorisierung in <strong>de</strong>r einen o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren Richtung stattfin<strong>de</strong>n,<br />

sodass dann auch diese kommunalpolitischen Entscheidungen ganz an<strong>de</strong>rs aussehen<br />

wer<strong>de</strong>n?<br />

Ein weiteres Problem in diesem Zusammenhang dürfte sein, wie es im Hinblick auf<br />

die freiwilligen Selbstverwaltungsaufgaben aussieht, die gera<strong>de</strong> von <strong>de</strong>n größeren<br />

kreisfreien Städten heute noch wahrgenommen wer<strong>de</strong>n, Stichwort Staatstheater o<strong>de</strong>r<br />

auch Orchester. Wir wissen, dass sehr wenig Geld von <strong>de</strong>r Gesamtsumme überhaupt<br />

noch für <strong>de</strong>n Bereich <strong>de</strong>r freiwilligen Selbstverwaltungsaufgaben übrig ist. Dort<br />

wird dann am ehesten die Axt angelegt. Das sind tatsächlich auch Befürchtungen,<br />

die einige Berechtigung haben, wo man im Vorfeld <strong>de</strong>rartiger Entscheidungen, ob<br />

man die Empfehlung zur Einkreisung abgibt o<strong>de</strong>r nicht, sicherlich sehr genau hinschauen<br />

muss. Auch umgekehrt kann man <strong>de</strong>n Prozess einmal <strong>de</strong>nken: Der Verlust<br />

<strong>de</strong>s Status <strong>de</strong>r kreisfreien Stadt ist sicherlich bedrückend aus Sicht <strong>de</strong>r kreisfreien<br />

Stadt. Aber wenn eine kreisfreie Stadt zu groß ist und plötzlich eingekreist wird, dann


Landtag <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> P-EK2 5/<strong>19</strong> S. 63<br />

Enquete-Kommission 15.03.2013<br />

<strong>19</strong>. Sitzung Stenogr. Dienst/du/1e<br />

kann es natürlich auch sein, dass umgekehrt diese dann in <strong>de</strong>n Kreis integrierte große<br />

bis landkreisfreie Stadt gewissermaßen auch auf die Umlandgemein<strong>de</strong>n erdrückend<br />

wirken kann. Hier gibt es aus meiner persönlichen Sicht zumin<strong>de</strong>st Differenzierungen,<br />

welche Entscheidung am En<strong>de</strong> bei einem Abwägungsprozess herauskommt.<br />

Hier ist aus meiner Sicht völlig ergebnisoffen zu verfahren.<br />

Damit möchte ich die Kreisebene verlassen und auch mit Blick auf das, was gera<strong>de</strong><br />

gesagt wur<strong>de</strong>, die Notwendigkeit, spätestens ab <strong>de</strong>r nächsten Sitzung, wenn dann<br />

überhaupt Zeit sein sollte, nach und nach einmal in die Strukturfragen einzusteigen,<br />

noch ein wenig ver<strong>de</strong>utlichen. Heute klang schon an: Wir führen uns wohl in <strong>de</strong>r jetzigen<br />

Struktur, wie sie gebil<strong>de</strong>t wur<strong>de</strong>; hier gibt es ein Amt, hier gibt es dieses und jenes.<br />

Ich will nur noch einmal sagen: Ich habe die Übertragbarkeit <strong>de</strong>s schleswigholsteinischen<br />

Urteils zur Verfassungswidrigkeit <strong>de</strong>r Amtsordnung dort für außeror<strong>de</strong>ntlich<br />

leichtfertig gehalten. Ich habe auch vom ersten Tage an die Auffassung vertreten,<br />

dass dies nicht ohne Weiteres übertragbar sei. Das halte ich auch heute noch<br />

für richtig aus <strong>de</strong>n Grün<strong>de</strong>n, die damals dargelegt wur<strong>de</strong>n. Trotz<strong>de</strong>m ist es aber so,<br />

dass wir auch mit Blick auf die durch das Innenministerium erhobenen Informationen<br />

zu <strong>de</strong>n freiwilligen Aufgabenübertragungen, die in <strong>de</strong>n letzten 20 Jahren erfolgt sind,<br />

dann doch noch einen wie auch immer gearteten Handlungsdruck haben wer<strong>de</strong>n. Es<br />

ist nur nicht so, dass das Verdikt <strong>de</strong>r Verfassungswidrigkeit jetzt unmittelbar über<br />

<strong>de</strong>m Gesetzgeber schwebt. Aber man muss sich darüber im Klaren sein: Wenn man<br />

das Amt als Bundkörperschaft in dieser Verfasstheit, wie es nun einmal ist, weiterentwickelt,<br />

mit nicht direkt <strong>de</strong>mokratisch legitimierten Organen, dann wird man sich<br />

irgendwann <strong>de</strong>r Frage stellen müssen: Ist <strong>de</strong>nn tatsächlich dieser hier vorhan<strong>de</strong>ne<br />

Aufgabenbestand unter diesen vom Verfassungsgericht Schleswig-Holstein angemahnten<br />

<strong>de</strong>mokratietheoretischen Gesichtspunkten letztlich haltbar? Das heißt, <strong>de</strong>r<br />

Gesetzgeber müsste sich mit <strong>de</strong>r Frage beschäftigen, ob er Teile <strong>de</strong>r freiwilligen Aufgaben<br />

gewissermaßen zwangsweise zurückführt. Möglicherweise wäre das auch<br />

eine Aufgabe, die durch die Aufsicht zu erfüllen sein wür<strong>de</strong>. Aber ob das <strong>de</strong>r Fingerzeig<br />

in die richtige Richtung ist, daran habe ich erhebliche Zweifel.<br />

Auch aus diesem Grun<strong>de</strong> scheint doch schon vielerorts auch über Partei- und Fraktionsgrenzen<br />

hinweg eine gewisse Vorverständigung auf ein Verbandsgemein<strong>de</strong>mo<strong>de</strong>ll<br />

sichtbar zu wer<strong>de</strong>n. Ob dies nun rheinland-pfälzischer o<strong>de</strong>r sachsenanhaltinischer<br />

Prägung ist, sei dahingestellt. Aber man muss jetzt ganz einfach einmal<br />

zu einer Entscheidung kommen. Wir müssen beim nächsten Mal noch nicht unbedingt<br />

die Größenordnungen besprechen. Aber es ist aus meiner Sicht sinnvoll, irgendwann<br />

einmal zu einer Einigung zu kommen, ob das Verbandsgemein<strong>de</strong>mo<strong>de</strong>ll<br />

dann eine für <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> empfehlenswerte Variante sein wird.<br />

Schließlich muss man sich auch noch mit Folgefragen beschäftigen. Je<strong>de</strong>nfalls bin<br />

ich <strong>de</strong>r Meinung, dass diese Enquete-Kommission insoweit Empfehlungen abgeben<br />

sollte, die doch schon etwas präziser sind. Denn wir wissen aus <strong>de</strong>m Gutachten von<br />

Herrn Trute, dass er, was die Entstehung <strong>de</strong>r Verbandsgemein<strong>de</strong>n angeht, ein dynamisches<br />

Mo<strong>de</strong>ll mit einem heterogenen Auftragsbestand vorschlägt. Man muss<br />

sich dann darüber einigen, was <strong>de</strong>r richtige Weg ist, ob gewissermaßen aus <strong>de</strong>n bestehen<strong>de</strong>n<br />

Ämtern dynamisch freiwillig - mit heterogenem Aufgabenbestand -, von<br />

mir aus auch in Perspektive von 50 Jahren, Verbandsgemein<strong>de</strong>n entstehen können


Landtag <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> P-EK2 5/<strong>19</strong> S. 64<br />

Enquete-Kommission 15.03.2013<br />

<strong>19</strong>. Sitzung Stenogr. Dienstldu/Ie<br />

o<strong>de</strong>r ob das aus tatsächlichen und auch verfassungsrechtlichen Grün<strong>de</strong>n von vornherein<br />

gehin<strong>de</strong>rt ist.<br />

Es spielten auch noch Fragen <strong>de</strong>s Finanzausgleichs eine Rolle. Es ist klar, dass insbeson<strong>de</strong>re<br />

die Einkreisung von ehemals kreisfreien Städten dazu führt, dass man die<br />

Frage beantworten muss: Fährt man trotz<strong>de</strong>m ein Drei-Säulen-Mo<strong>de</strong>ll weiter, wo die<br />

dann kreisangehörigen, aber weiter großen, mit oberzentralen Funktionen ausgestatteten,<br />

jetzt kreisangehörigen Städte gewissermaßen eine Finanzierung erhalten wie<br />

zuvor als kreisfreie Städte? Das ist diskutiert wor<strong>de</strong>n. Den Erhalt dieses Drei-Säulen-<br />

Mo<strong>de</strong>lls o<strong>de</strong>r eben auch nicht, also die Konsequenzen für <strong>de</strong>n Finanzausgleich, auch<br />

insbeson<strong>de</strong>re <strong>de</strong>n horizontalen, müssten wir sicherlich auch sehr <strong>de</strong>utlich diskutieren.<br />

Es gab im Rahmen eines Vortrags, <strong>de</strong>r ein bisschen Büttenre<strong>de</strong>n-Charakter hatte,<br />

immerhin auch <strong>de</strong>n Hinweis wohl aus Rheinland-Pfalz - ganz verstan<strong>de</strong>n habe ich es<br />

nicht, aber das wissen vielleicht die Fachleute aus <strong>de</strong>m Ministerium <strong>de</strong>s Innern - auf<br />

die Rechtsprechung, die inzwischen <strong>de</strong>m Land gewissermaßen ins Stammbuch<br />

schreibt: Ihr könnt euch nicht mehr zurückziehen auf eigene finanzielle Engpässe,<br />

also mit Blick insbeson<strong>de</strong>re auf die Festlegung <strong>de</strong>r Verbundgrundlage dann, wenn<br />

die Aufgabenbestän<strong>de</strong> letzten En<strong>de</strong>s so sind, dass eine Min<strong>de</strong>stausstattung o<strong>de</strong>r<br />

eine aufgabenangemessene Ausstattung aufgrund <strong>de</strong>r regressiven Finanzausstattung<br />

insgesamt nicht mehr gesichert erscheint. Ich glaube, da sind wir in <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong><br />

schon weiter durch <strong>de</strong>n individuell-gemeindlichen Anspruch <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong>n<br />

nach <strong>de</strong>r Rechtsprechung unseres hiesigen Verfassungsgerichts. Vielen Dank.<br />

Vorsitzen<strong>de</strong>r:<br />

Gibt es Rückfragen an <strong>de</strong>n Berichterstatter o<strong>de</strong>r Bemerkungen? Herr Böttcher.<br />

Herr Böttcher:<br />

Inwieweit, Herr Professor Gebhardt, ist in Speyer die Thematik <strong>de</strong>r Verän<strong>de</strong>rung von<br />

Lan<strong>de</strong>sverwaltung im Zusammenhang mit <strong>de</strong>r Än<strong>de</strong>rung kommunaler Strukturen behan<strong>de</strong>lt<br />

wor<strong>de</strong>n? Denn mir ist bis heute nicht bekannt, dass sich beispielsweise in<br />

Mecklenburg-Vorpommern an <strong>de</strong>r Verwaltungsstruktur <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s etwas geän<strong>de</strong>rt<br />

hätte, in Sachsen-Anhalt gleichermaßen nicht, von Sachsen wäre es mir auch nicht<br />

bekannt - nur um auf jüngste Beispiele einzugehen. Das wäre doch aber ein Thema<br />

gewesen, gera<strong>de</strong> auch von <strong>de</strong>r Landkreisebene her; mehr waren ja nicht gela<strong>de</strong>n,<br />

wie Sie so schön sagten: es war eine Glaubensbekenntnisveranstaltung. Sind dort<br />

solche Dinge in irgen<strong>de</strong>iner Art und Weise behan<strong>de</strong>lt wor<strong>de</strong>n? Denn das, meine Damen<br />

und Herren, ist mir in <strong>de</strong>n letzten Sitzungen absolut zu kurz gekommen. Über<br />

die Lan<strong>de</strong>sbehör<strong>de</strong>nstrukturen re<strong>de</strong>n wir überhaupt nicht mehr. Das vielleicht zur<br />

Erinnerung, dass wir das nicht aus <strong>de</strong>m Auge verlieren dürfen.<br />

Prof. Dr. Gebhardt:<br />

Ich habe selbst <strong>de</strong>n Eindruck von <strong>de</strong>r Arbeit dieser Enquete-Kommission, dass wir es<br />

nicht aus <strong>de</strong>n Augen verlieren, aber dass wir eine Art logische Abfolge verabre<strong>de</strong>t<br />

haben, zu sagen: Wir schauen erst einmal, wie sich jetzt die Aufgabenbestän<strong>de</strong> nach<br />

<strong>de</strong>n Empfehlungen <strong>de</strong>r Enquete-Kommission verän<strong>de</strong>rn wer<strong>de</strong>n, mit dann <strong>de</strong>n ent-


Landtag <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> P-EK2 5/<strong>19</strong> 5. 65<br />

Enquete-Kommission 15.03.2013<br />

<strong>19</strong>. Sitzung Stenogr. Dienst/du/1e<br />

sprechen<strong>de</strong>n Folgewirkungen im Hinblick auf die lan<strong>de</strong>seigene Verwaltungsstruktur.<br />

Es ist immer zwischendurch einmal aufgeblitzt, gewissermaßen als Vorwurf auch in<br />

Richtung Mecklenburg-Vorpommern, dass hier zu wenig passiert sei. Aber es ist keine<br />

vertiefte Erörterung im Rahmen dieser Landrätekonferenz eigener Art erfolgt.<br />

Vorsitzen<strong>de</strong>r:<br />

Weitere Wortmeldungen dazu gibt es nicht. Dann schließe ich Tagesordnungspunkt<br />

7 und rufe Tagesordnungspunkt 8 auf:<br />

Sachstand zu <strong>de</strong>n Arbeitsaufträgen <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>sregierung<br />

Wir hatten beschlossen, vertiefte Untersuchungen zu erbeten: Kommunalisierung<br />

Forstverwaltung, Straßenwesen und Wasserverwaltung. Herr Keseberg, können Sie<br />

uns heute zum aktuellen Stand etwas sagen?<br />

Herr Keseberg (Ministerium <strong>de</strong>s Innern):<br />

Zum Thema Papier zur möglichen Kommunalisierung im Bereich Forstverwaltung,<br />

das ja ein sehr grundsätzlich angelegtes Papier ist, kann ich Ihnen sagen, dass wir<br />

es Ihnen unmittelbar nach Ostern zustellen können. Wir wer<strong>de</strong>n uns ranhalten. Es ist<br />

nicht ganz so leicht, das in aller Breite darzustellen.<br />

Was das Papier zum Thema Straße angeht, weiß ich, dass Professor Bogumil angekündigt<br />

hat, dass es ein sehr ausführliches Gutachten wer<strong>de</strong>n wird. Er ist gern bereit,<br />

es hier in <strong>de</strong>r Enquete-Kommission selbst vorzustellen. Es wird im April fertig wer<strong>de</strong>n.<br />

Im Hinblick auf Ihre Arbeitsplanung für <strong>de</strong>n Apriltermin wür<strong>de</strong> ich aber vorschlagen,<br />

es erst im Mai zu behan<strong>de</strong>ln und <strong>de</strong>mentsprechend etwas später vorzulegen.<br />

Das Wassergutachten hat sich im Hinblick auf Ihren Vorschlag, Herr Vorsitzen<strong>de</strong>r,<br />

<strong>de</strong>r min<strong>de</strong>stens drei Positionen dazu enthält, inhaltlich erledigt.<br />

Vorsitzen<strong>de</strong>r:<br />

Herr Dr. Scharfenberg.<br />

Abgeordneter Dr. Scharfenberg (DIE LINKE):<br />

Wäre es möglich, das Gutachten von Professor Bogumil in <strong>de</strong>r nächsten Sitzung wenigstens<br />

vorzustellen? Ich glaube, es wäre gut, wenn wir einen solchen Vorlauf hätten.<br />

Herr Keseberg (Ministerium <strong>de</strong>s Innern):<br />

Wie ich aus <strong>de</strong>m MIL höre, wird das etwas schwierig wer<strong>de</strong>n. Wir wer<strong>de</strong>n uns bemühen,<br />

es so schnell wie möglich vorzulegen. Ich kann es Ihnen aber im Augenblick<br />

nicht versprechen. Es liegt auch am Gutachter, <strong>de</strong>n Sie ja kennen.


Landtag <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> P-EK2 5/<strong>19</strong> S. 66<br />

Enquete-Kommission 15.03.2013<br />

<strong>19</strong>. Sitzung . Stenogr. Dienst/du/1e<br />

Vorsitzen<strong>de</strong>r:<br />

Wir wer<strong>de</strong>n also in Vorbereitung <strong>de</strong>r nächsten Beratung sowohl mit <strong>de</strong>m Vertreter <strong>de</strong>r<br />

Lan<strong>de</strong>sregierung als auch gegebenenfalls mit Herrn Professor Bogumil <strong>de</strong>n Kontakt<br />

herstellen, und Sie wer<strong>de</strong>n es dann auf <strong>de</strong>r Tagesordnung sehen - o<strong>de</strong>r auch nicht.<br />

An<strong>de</strong>rs wird es jetzt nicht machbar sein. Aber ich wür<strong>de</strong> es bei <strong>de</strong>m, was wir uns für<br />

<strong>de</strong>n <strong>19</strong>. April 2013 <strong>de</strong>finitiv vorgenommen haben, jetzt nicht ohne Not wie<strong>de</strong>r herunternehmen.<br />

Wir wollten ja diese grundsätzlichen Abhandlungen haben, bevor wir<br />

über Einzelfragen sprechen, so wie es Herr Dr. Humpert auch eben angesprochen<br />

hat.<br />

Ich danke Ihnen für diese Sachstandsinformationen. Gibt es dazu Anfragen? - Das ist<br />

nicht <strong>de</strong>r Fall. Dann rufe ich Tagesordnungspunkt 9 auf:<br />

Sonstiges<br />

Dazu haben Sie als Tischvorlage die heutigen Besprechungspunkte (Anlage 8). Ich<br />

komme zum ersten Punkt:<br />

9.1 Informationsreise nach Rheinland-Pfalz<br />

Dazu liegt Ihnen vor: Schreiben <strong>de</strong>s Kommissionssekretariats vom 26. Februar 2013<br />

zur inhaltlichen Untersetzung <strong>de</strong>s Programms <strong>de</strong>r Reise (Anlage 9).<br />

Zunächst möchte ich Ihnen mitteilen, dass <strong>de</strong>r Präsi<strong>de</strong>nt meinem Antrag zur Durchführung<br />

dieser Reise stattgegeben hat und wir daraufhin die Reiseformalitäten in die<br />

Wege leiten konnten. In diesem Zusammenhang bin ich von <strong>de</strong>r Landtagsverwaltung<br />

angehalten wor<strong>de</strong>n, darauf hinzuweisen, dass bei kurzfristig anfallen<strong>de</strong>n Stornierungen<br />

<strong>de</strong>r Hotelübernachtungen o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Flüge je<strong>de</strong>s Mitglied für die Stornierungskosten<br />

selbst aufzukommen hätte.<br />

Darüber hinaus hatten wir Ihnen unseren Vorschlag zur inhaltlichen Untersetzung <strong>de</strong>r<br />

Programmpunkte zukommen lassen. Es liegen bisher keine Rückmeldungen von<br />

Ihnen vor, sodass unser Vorschlag an unsere Gesprächsteilnehmer in Rheinland-<br />

Pfalz versandt wur<strong>de</strong>. Gibt es dazu Fragen? - Das ist nicht <strong>de</strong>r Fall.<br />

Ich komme zum zweiten Punkt:<br />

9.2 Daten zur Einkreisung von Eisenhüttenstadt im Jahr <strong>19</strong>93 und<br />

9.3 die Rechercheergebnisse zu kreisfreien Städten und großen kreisangehörigen<br />

Städten im <strong>de</strong>utschlandweiten Vergleich<br />

Dazu liegt Ihnen vor: Schreiben vom 28. Februar 2013 mit ergänzen<strong>de</strong>n Daten zur<br />

Einkreisung von Eisenhüttenstadt (Anlage 10) und eine Tischvorlage mit einer Übersicht<br />

<strong>de</strong>r kreisfreien Städte und großen kreisangehörigen Städte im <strong>de</strong>utschlandweiten<br />

Vergleich (Anlage 11).


Landtag <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> P-EK2 5/<strong>19</strong> S. 67<br />

Enquete-Kommission 15.03.2013<br />

<strong>19</strong>. Sitzung Stenogr. Dienst/du/le<br />

Die Stadt Eisenhüttenstadt und <strong>de</strong>r Landkreis O<strong>de</strong>r-Spree haben uns nun die schon<br />

vor einiger Zeit angefragten ergänzen<strong>de</strong>n Daten geliefert. Außer<strong>de</strong>m habe ich durch<br />

das Kommissionssekretariat eine Recherche zu kreisfreien Städten und großen<br />

kreisangehörigen Städten als Län<strong>de</strong>rvergleich anfertigen lassen, um hierzu unsere<br />

informationsbasis zu vergrößern. Die Unterlagen gehen damit in unseren Beratungsverlauf<br />

ein. Ich danke bei<strong>de</strong>n noch einmal für diese hervorragen<strong>de</strong> Arbeit. Denn ich<br />

glaube, einige Fragen, die heute schon anklangen, können wir uns durch Lektüre<br />

dieser Daten vor <strong>de</strong>r nächsten Sitzung schon anschauen. Gibt es dazu heute Diskussionsbedarf?<br />

- Das ist nicht <strong>de</strong>r Fall.<br />

Nächster Punkt:<br />

9.4 Nachlieferung <strong>de</strong>s Ministeriums <strong>de</strong>s Innern zur Berechnung <strong>de</strong>r Steuerquote<br />

<strong>de</strong>s Landkreismo<strong>de</strong>lls Spree-Neiße inklusive Cottbus im Rahmen<br />

<strong>de</strong>r Szenarien 12+1 und 8+1<br />

Hierzu liegt ihnen vor: Schreiben <strong>de</strong>s Ministeriums <strong>de</strong>s Innern vom 7. März 2013,<br />

versandt am 8. März 2013 (Anlage 12).<br />

In <strong>de</strong>r vergangenen Sitzung wur<strong>de</strong> das MI gebeten, die in <strong>de</strong>r Materialsammlung zu<br />

<strong>de</strong>n Szenarien von Professor Bogumil angegebene Steuerquote für das Mo<strong>de</strong>ll<br />

Spree-Neiße einschließlich Cottbus zu prüfen. Scheinbar hat es sich hier um einen<br />

Übertragungsfehler gehan<strong>de</strong>lt. Herr Keseberg, möchten Sie dazu ergänzen?<br />

Herr Keseberg (Ministerium <strong>de</strong>s Innern):<br />

Nein, es ist alles dargestellt.<br />

Vorsitzen<strong>de</strong>r:<br />

Gibt es dazu Rückfragen, auch an Herrn Keseberg? - Das ist nicht <strong>de</strong>r Fall. Dann<br />

haben wir auch das geklärt. Ich rufe auf:<br />

9.5 Schreiben <strong>de</strong>s Ausschusses für Wissenschaft, Forschung und Kultur<br />

<strong>de</strong>s Landtags zum Antrag Verwaltungsreform und dauerhafte Gewährleistung<br />

<strong>de</strong>r Ausbildung <strong>de</strong>r Fachkräfte<br />

Dazu liegen vor: Schreiben <strong>de</strong>s Ausschusses vom 1. März 2013 (Anlage 13) und Beschlussantrag<br />

von Herrn Humpert, Herrn Böttcher und Herrn Gebhardt vom 27. Juli<br />

vergangenen Jahres (Anlage 13 a).<br />

Wir hatten festgelegt, <strong>de</strong>n Antrag an <strong>de</strong>n zuständigen Fachausschuss zur weiteren<br />

Beratung zu übermitteln. Die Antwort haben Sie nunmehr erhalten. Gibt es dazu heute<br />

Diskussionsbedarf? Herr Keseberg, bitte.<br />

Herr Keseberg (Ministerium <strong>de</strong>s Innern):<br />

Ich möchte ergänzen, dass das Thema auch in <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>sregierung nach wie vor<br />

eine große Rolle spielt. Wir haben dazu im Januar bereits einen Workshop veranstal-


Landtag <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> P-EK2 5/<strong>19</strong> S. 68<br />

Enquete-Kommission 15.03.2013<br />

<strong>19</strong>. Sitzung Stenogr. Dienst/du/1e<br />

tet mit vielen, die dazu etwas sagen können, auch aus an<strong>de</strong>ren Bun<strong>de</strong>slän<strong>de</strong>rn. Die<br />

Diskussion ist auch voll entbrannt. Wir wer<strong>de</strong>n uns in nächster Zeit bemühen, <strong>de</strong>n<br />

Bedarf zu erheben, einerseits in <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>sverwaltung, an<strong>de</strong>rerseits in <strong>de</strong>r Kommunalverwaltung,<br />

und wer<strong>de</strong>n dazu gemeinsam mit <strong>de</strong>n kommunalen Spitzenverbän<strong>de</strong>n<br />

eine Art Findungskommission bil<strong>de</strong>n, die einmal schaut, wie <strong>de</strong>nn das Potenzial ist,<br />

um das es in Zukunft gehen muss.<br />

Vorsitzen<strong>de</strong>r:<br />

Das Gehörte und das vom Ausschuss Übermittelte lassen vermuten, dass wir auch<br />

zukünftig die Ausbildung dieser Fachkräfte im Land <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> vornehmen wer<strong>de</strong>n.<br />

Ich meine, das war das Kernanliegen <strong>de</strong>s Antrags <strong>de</strong>r drei Kommissionsmitglie<strong>de</strong>r.<br />

- Vielen Dank.<br />

Dann rufe ich auf:<br />

9.6 Veröffentlichung von Beratungsmaterialien<br />

Auch aus gegebenem Anlass möchte ich das heute mit Ihnen besprechen. Ich habe<br />

diesen Tagesordnungspunkt aufgerufen, da ich gern Ihre Meinung zur Frage <strong>de</strong>r<br />

Veröffentlichung von Beratungsmaterialien einholen möchte. In dieser Woche hatte<br />

eine bran<strong>de</strong>nburgische Tageszeitung die Dokumente zur Kommunalisierung von<br />

Lan<strong>de</strong>saufgaben offenbar vorzeitig erhalten und darüber berichtet. Daraufhin haben<br />

auch an<strong>de</strong>re Pressevertreter bei mir nach <strong>de</strong>n Dokumenten gefragt. Bisher haben wir<br />

gemeinsam die Linie vertreten, bestimmte Dokumente erst nach einer Sitzung und<br />

damit nach ihrer Beratung o<strong>de</strong>r im Wege <strong>de</strong>r Protokollveröffentlichung an die Presse<br />

zu geben. Wir wer<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>n nächsten Sitzungen voraussichtlich verstärkt mit Vorschlägen<br />

und Positionspapieren arbeiten, die vielleicht ein erhöhtes öffentliches Interesse<br />

auslösen wer<strong>de</strong>n.<br />

Die Frage ist also, ob das bisherige Verfahren beibehalten wer<strong>de</strong>n soll. Dabei wür<strong>de</strong><br />

ich gern <strong>de</strong>n Zufall ausschließen, welche Dokumente an welche Pressevertreter gelangen.<br />

O<strong>de</strong>r wollen wir für eine Sitzung zentrale Beratungsmaterialen im Vorfeld<br />

dieser Sitzung auf unserer Homepage veröffentlichen o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>rs <strong>de</strong>r Presse zukommen<br />

lassen?<br />

Ich habe in dieser Woche sowohl persönlich als auch über die Landtagsverwaltung<br />

mehrfach von Pressevertretern <strong>de</strong>n Vorwurf zur Kenntnis genommen, dass ein Pressevertreter<br />

offensichtlich geson<strong>de</strong>rt behan<strong>de</strong>lt wur<strong>de</strong>, und man habe jetzt Anspruch<br />

darauf, auch Sitzungsunterlagen zu erhalten. Diesen Anspruch habe ich, wie bisher,<br />

verneint, sodass auch die Berichterstattungen in an<strong>de</strong>ren Tageszeitungen wie auch<br />

beim RBB-Fernsehen nicht aufgrund <strong>de</strong>r Überleitung dieser Beratungsmaterialien<br />

durch uns erfolgt sind, son<strong>de</strong>rn das Material wur<strong>de</strong> offensichtlich auf an<strong>de</strong>re Weise<br />

beschafft. Je<strong>de</strong>nfalls wur<strong>de</strong> es mir zwei Mal vorgehalten, und es han<strong>de</strong>lte sich um<br />

Kopien von Originalunterlagen.<br />

Ich wür<strong>de</strong> gern wissen, wie wir es machen sollen. Denn es wird am besten funktionieren,<br />

wenn wir dies gemeinsam vereinbaren. Selbstverständlich können wir es als<br />

Service <strong>de</strong>r Öffentlichkeitsarbeit außer Ihnen auch <strong>de</strong>n Pressevertretern übermitteln.


Landtag <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> P-EK2 5/<strong>19</strong> S. 69<br />

Enquete-Kommission 15.03.2013<br />

<strong>19</strong>. Sitzung Stenogr. Dienst/du/1e<br />

Bisher war das aber an<strong>de</strong>rs vereinbart. Mich interessiert Ihre Meinung, ob wir es bei<br />

<strong>de</strong>m bisher durchgeführten Verfahren belassen o<strong>de</strong>r ob Sie jetzt eine Än<strong>de</strong>rung<br />

wünschen. Herr Böttcher.<br />

Herr Böttcher:<br />

Ich bin fast vom Stuhl gefallen, weil selbiger Pressevertreter und in <strong>de</strong>r Folge auch<br />

an<strong>de</strong>re schon bei mir anriefen, bevor ich die Materialien, insbeson<strong>de</strong>re das Kartenmaterial,<br />

zugesandt bekommen hatte. Ich meine, wir sollten es bei unserer Verabredung<br />

belassen. Erstens ist diese Sitzung öffentlich. Damit ist das Material, das in <strong>de</strong>n<br />

jeweiligen Sitzungen vorgetragen wird, auch öffentlich. Aber wenn in <strong>de</strong>r Zwischenzeit<br />

Erarbeitungen erfolgen, die die Kommissionsmitglie<strong>de</strong>r noch nicht haben, wür<strong>de</strong><br />

ich bei <strong>de</strong>r bisherigen Verabredung bleiben wollen. Denn es besteht dann wie<strong>de</strong>rum<br />

die Gefahr, wenn etwas dorthin gelangt, auf welchen Wegen auch immer - ob wir es<br />

verhin<strong>de</strong>rn können, sei einmal dahingestellt -, dass einzelne Kommissionsmitglie<strong>de</strong>r<br />

angerufen wer<strong>de</strong>n und man gehalten ist, sich in irgen<strong>de</strong>iner Art und Weise dazu zu<br />

äußern. Ich habe es nicht gemacht, habe gesagt: Wir sind mitten in <strong>de</strong>r Arbeit. - Aber<br />

Sie wissen, wie das ausgeknautscht wird, dass von <strong>de</strong>m einen Halbsätze gebracht<br />

wer<strong>de</strong>n, von <strong>de</strong>m an<strong>de</strong>ren wie<strong>de</strong>r nicht. Ich meine also, wir sollten bei dieser Verabredung<br />

bleiben in <strong>de</strong>r Hoffnung, dass künftig solche Pannen nicht mehr vorkommen.<br />

Vorsitzen<strong>de</strong>r:<br />

Weitere Hinweise? Frau Nonnemacher.<br />

Abgeordnete Nonnemacher (B901GRÜNE):<br />

Bei allem Verständnis für diese Position halte ich sie, ehrlich gesagt, für etwas unrealistisch,<br />

Herr Böttcher. Wir haben doch jetzt permanent erlebt, wie virulent die Debatten<br />

wer<strong>de</strong>n, je stärker die Festlegungen sind. Es gehen Gerüchte über Gerüchte um.<br />

Offensichtlich lässt sich doch die gewünschte Diskretion nicht durchhalten, und dann<br />

kommt es zu Vorwürfen <strong>de</strong>r Intransparenz, <strong>de</strong>r Bevorzugung usw. Ich bin <strong>de</strong>r Meinung,<br />

in <strong>de</strong>m Moment, wo aus <strong>de</strong>m Kommissionssekretariat Unterlagen an alle<br />

Kommissionsmitglie<strong>de</strong>r verschickt wor<strong>de</strong>n sind, könnte man das auch vor <strong>de</strong>n Sitzungen<br />

veröffentlichen. Denn das Interesse ist groß, und dann kann sich auch die<br />

Presse, die Öffentlichkeit selbst vorab vorbereiten und ein Bild machen. Wir haben<br />

doch nichts zu verbergen, und es wird doch nur mehr Spekulationen und mehr Bugwellen<br />

geben, wenn wir versuchen, das lange unterm Deckel zu halten.<br />

Vorsitzen<strong>de</strong>r:<br />

Herr Büttner, bitte.<br />

Abgeordneter Büttner (FDP):<br />

Frau Nonnemacher hat es schon vorweggenommen; ich möchte das ausdrücklich<br />

unterstützen. Auch mir ist es so gegangen, dass ich einen Anruf von einem entsprechen<strong>de</strong>n<br />

Journalisten bekam, bevor ich überhaupt die Mail lesen konnte. Aber es<br />

än<strong>de</strong>rt nichts, wenn wir jetzt das Verfahren än<strong>de</strong>rn. Im Gegenteil, das trägt dazu bei,


Landtag <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> P-EK2 5/<strong>19</strong> S. 70<br />

Enquete-Kommission 15.03.2013<br />

<strong>19</strong>. Sitzung Stenogr. Dienst/du/1e<br />

dass es dann auch gleich offen und transparent ist; <strong>de</strong>nn eine verän<strong>de</strong>rte Situation<br />

wer<strong>de</strong>n wir nicht haben. Ich wer<strong>de</strong> wahrscheinlich auch dann E-Mails nicht gelesen<br />

haben und <strong>de</strong>r Journalist hat sie schon gelesen. Es ist ziemlich blauäugig zu glauben,<br />

das könnten wir jetzt än<strong>de</strong>rn, dass wer auch immer die E-Mails von Ihnen bekommt,<br />

in <strong>de</strong>rselben Minute auf <strong>de</strong>n „Weiterleiten"-Knopf drückt und das entsprechend<br />

weiterleitet. Dann muss man sich eben dieser Realität stellen. Das ist auch<br />

nicht das einzige Gremium, wo so etwas permanent passiert. Insofern kann man einfach<br />

die Realität akzeptieren und kann es ihnen auch gleich schicken, dann sind<br />

auch alle auf <strong>de</strong>m gleichen Stand, und wir erhöhen die Transparenz.<br />

Vorsitzen<strong>de</strong>r:<br />

Herr Schippel, bitte.<br />

Abgeordneter Schippel (SPD):<br />

Ich glaube, diese Kommission ist eine offizielle Institution. Darauf zu verweisen, dass<br />

es in dieser offiziellen Institution noch nicht behan<strong>de</strong>lt ist und man sich daraufhin je<strong>de</strong>n<br />

Kommentars enthält, das erfor<strong>de</strong>rt natürlich Mut. Diese Hintertür sollten wir uns<br />

zumin<strong>de</strong>st offenhalten. Es liegt an je<strong>de</strong>m Einzelnen, zu sagen, wie weit er auf die<br />

Presse eingeht. Bloß, wenn wir dies zur Regel machen - das sage ich Ihnen als Abgeordneter<br />

-, dann wird diese Gewalt im Staat immer größer wer<strong>de</strong>n, und damit wer<strong>de</strong>n<br />

wir eigentlich überflüssig.<br />

Vorsitzen<strong>de</strong>r:<br />

Ich sehe bisher kein einheitliches Meinungsbild. Man kann vielleicht auch, um die<br />

Annäherung zu erleichtern, mit einer festgelegten Frist vor Sitzungsbeginn die Dinge<br />

auf <strong>de</strong>r Homepage veröffentlichen: einen Tag o<strong>de</strong>r zwei Tage vorher. So etwas kann<br />

man machen, um Gleichheit herzustellen, o<strong>de</strong>r es bleibt bei <strong>de</strong>r Regelung, dass Sie<br />

als Erste die Deutungshoheit behalten. Ich will ja nur, dass wir im Konsens gegenüber<br />

<strong>de</strong>r Landtagsverwaltung sagen, wie es weiterhin gehalten wer<strong>de</strong>n soll. Denn die<br />

Anrufe zumin<strong>de</strong>st in dieser Woche waren zum Teil in Tonlagen, die mich etwas überrascht<br />

haben. Da wir noch mehrere Entscheidungsläufe vor uns haben, sollten wir<br />

uns darüber einig sein. Ich meine jetzt nicht die Tonlage von scheinbar Betroffenen,<br />

die sich heute auch in Zeitungen mel<strong>de</strong>n, son<strong>de</strong>rn wirklich von Journalisten. Frau<br />

Nonnemacher, bitte.<br />

Abgeordnete Nonnemacher (B90/GRÜNE):<br />

Ich möchte noch einmal meine Position bekräftigen, dass wir nur mehr Unruhe schaffen,<br />

wenn wir versuchen, eine Geheimhaltungsstrategie, die ich sowieso für unangemessen<br />

halte, durchzuhalten, weil sie nicht durchzuhalten ist. Diese Papiere sickern<br />

durch; dann ist es doch schlimmer, sie sickern unkommentiert durch. Stellen<br />

Sie sie doch auf die Homepage, sobald Sie sie <strong>de</strong>n Kommissionsmitglie<strong>de</strong>rn zugesandt<br />

haben. Wir sind doch hier ein öffentliches Gremium, es ist Öffentlichkeit in allen<br />

Bereichen hergestellt. Deshalb sind die Dokumente doch auch nicht als „nicht öffentlich"<br />

gekennzeichnet. Ich meine, das schafft viele Probleme aus <strong>de</strong>r Welt.


Landtag <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> P-EK2 5/<strong>19</strong> S. 71<br />

Enquete-Kommission 15.03.2013<br />

<strong>19</strong>. Sitzung Stenogr. Dienst/du/1e<br />

Vorsitzen<strong>de</strong>r:<br />

Herr Dr. Scharfenberg.<br />

Abgeordneter Dr. Scharfenberg (DIE LINKE):<br />

Ich meine, dass es Unterschie<strong>de</strong> gibt zwischen Papieren, die wir erhalten. Es kann<br />

natürlich in erster Linie <strong>de</strong>r Vorsitzen<strong>de</strong> beurteilen, welche Unterschie<strong>de</strong> es gibt. Die<br />

Frage entsteht - da gebe ich Ihnen recht, Frau Nonnemacher - in <strong>de</strong>m Moment, wo<br />

ein Wettlauf zwischen <strong>de</strong>n Medien zustan<strong>de</strong> kommt; dann ist etwas interessant.<br />

Wenn es alle in <strong>de</strong>r Hand haben, ist es eigentlich schon nicht mehr so interessant.<br />

Das spricht dafür, dass man alle gleich versorgt. Vielleicht geht das mit einem zeitlichen<br />

Abstand von einem Tag. Ansonsten bin ich dafür, dass die Öffentlichkeit, die wir<br />

mit <strong>de</strong>n Sitzungen haben, auch bei diesen Dokumenten zugrun<strong>de</strong> gelegt wird.<br />

Vorsitzen<strong>de</strong>r:<br />

Ich wer<strong>de</strong> mit <strong>de</strong>m Sekretariat und <strong>de</strong>r Presseverantwortlichen <strong>de</strong>s Landtags noch<br />

einmal darüber beraten. Wir wer<strong>de</strong>n Ihnen zum nächsten Mal einen Verbesserungsvorschlag<br />

zur bisherigen Verfahrensweise zukommen lassen. Hier gibt es sehr unterschiedliche<br />

Positionen; ich möchte <strong>de</strong>shalb jetzt keine Abstimmung herbeiführen wollen.<br />

Mir scheint eine Einigkeit nicht gegeben. Dann nützt mir die Abstimmung nichts,<br />

wenn wir es nicht gemeinsam vereinbart haben.<br />

Herr Böttcher:<br />

Frau Nonnemacher, die Formulierung „Geheimhaltungsstrategie" ist, glaube ich, genauso<br />

daneben wie meine Formulierung, die <strong>de</strong>r Vorsitzen<strong>de</strong> zu Recht gerügt hat. Es<br />

geht hier nicht um eine Geheimhaltungsstrategie, son<strong>de</strong>rn darum, dass wir Verabredungen<br />

getroffen haben, die etwas mit <strong>de</strong>r Arbeitsweise dieser Kommission zu tun<br />

haben. Ich möchte mich vernünftig darauf vorbereiten. Ich glaube, Sie wer<strong>de</strong>n mir<br />

zugestehen, dass ich das mache. Bevor ich nicht Gelegenheit hatte, die Unterlagen<br />

or<strong>de</strong>ntlich zu studieren, von <strong>de</strong>r Presse schon „vereinnahmt" zu wer<strong>de</strong>n, das kann<br />

eigentlich nicht sein. Mit Geheimhaltungsstrategie hat das nichts zu tun. Ich wäre<br />

froh - heute waren zum Glück einige von <strong>de</strong>n Medien anwesend -, wenn sie zu <strong>de</strong>n<br />

normalen Terminen, wo es um Arbeitsabläufe, Arbeitsergebnisse geht, einmal kommen<br />

könnten, nicht nur dann, wenn es um „Schlechte Nachrichten sind gute Nachrichten"<br />

geht. Das stört mich dabei. Da gebe ich Kollege Schippe! recht: Das sollten<br />

wir nicht unterstützen.<br />

Zum Kompromiss: Ich kann damit leben. Aber ein Tag ist mir dafür ein bisschen zu<br />

mickerig. Denn wir haben noch ein bisschen was an<strong>de</strong>res zu tun, als in dieser Kommission<br />

tätig zu sein. Dass wir das Material, das uns einige Tage vorher o<strong>de</strong>r einen<br />

Tag vor <strong>de</strong>r Sitzung zugegangen ist, dann einstellen, das könnte sein. Das halte ich<br />

für eine vernünftige Lesart. Das könnte vielleicht auch das Interesse an unseren Sitzungen<br />

bei brisanten Themen erhöhen.


Landtag <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> P-EK2 5/<strong>19</strong> S. 72<br />

Enquete-Kommission 15.03.2013<br />

<strong>19</strong>. Sitzung Stenogr. Dienst/du/1e<br />

Vorsitzen<strong>de</strong>r:<br />

Herr Büttner, bitte.<br />

Abgeordneter Büttner (FDP):<br />

Herr Vorsitzen<strong>de</strong>r, ich möchte diese Diskussion nicht in die Länge ziehen. Aber es<br />

steht natürlich je<strong>de</strong>m Mitglied dieser Kommission frei, sich gegenüber <strong>de</strong>r Presse zu<br />

äußern o<strong>de</strong>r nicht zu äußern. Der eine kann sich mehr zurückhalten, <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>re weniger.<br />

Sie haben ja das Thema aufgebracht, Herr Vorsitzen<strong>de</strong>r. Nun gibt es einen<br />

Vorschlag, ich nenne das einmal <strong>de</strong>n Vorschlag von Frau Nonnemacher und von mir,<br />

dass wir diese Unterlagen sofort zur Verfügung stellen. Ich glaube, im Interesse einer<br />

effektiven Sitzungsweiterführung heute sollten wir einfach darüber abstimmen.<br />

Vorsitzen<strong>de</strong>r:<br />

Ich hatte eben vorgeschlagen, noch einmal mit <strong>de</strong>r Fachfrau <strong>de</strong>r Landtagsverwaltung<br />

zu beraten, wie wir hier verfahren, weil hierbei auch presserechtliche Fragen zu beachten<br />

sind, <strong>de</strong>rer ich nicht kundig bin. Wenn es gewünscht wird, dass wir - das war<br />

meine Anregung - von <strong>de</strong>r bisherigen Verfahrensweise abgehen, wer<strong>de</strong>n wir Ihnen<br />

einen Vorschlag machen, und diesen wer<strong>de</strong>n Sie zeitnah zur Kenntnis bekommen.<br />

Herr Dr. Scharfenberg.<br />

Abgeordneter Dr. Scharfenberg (DIE LINKE):<br />

Ich halte es nicht für möglich, jetzt so einen Generalbeschluss zu fassen, weil wir<br />

noch nicht wissen, was wir in <strong>de</strong>n nächsten Wochen und Monaten zu behan<strong>de</strong>ln haben.<br />

Deswegen bin ich dafür, dass <strong>de</strong>r Vorsitzen<strong>de</strong> das Recht hat, ein Material für<br />

vertraulich zu erklären. Das muss doch gegeben sein! Ich wür<strong>de</strong> jetzt nicht sagen:<br />

Wir hauen alles so raus, wie es ist.<br />

(Zuruf)<br />

Nein, was Sie jetzt beantragen zu beschließen, heißt: Es geht sofort alles raus. Das<br />

kann man nicht beschließen. Und wie wollen Sie jetzt hier eine Differenzierung beschließen?<br />

Das geht auch nicht. Deswegen bin ich für <strong>de</strong>n an<strong>de</strong>ren Vorschlag, dass<br />

man versucht, hier zeitlich versetzt zu operieren, und <strong>de</strong>m Vorsitzen<strong>de</strong>n zu ermöglichen,<br />

im Einzelfall auch etwas für vertraulich zu erklären. Das ist eine Möglichkeit,<br />

wie wir das Thema hier behan<strong>de</strong>ln können.<br />

Vorsitzen<strong>de</strong>r:<br />

Gibt es weiteren Re<strong>de</strong>bedarf zu diesem Tagesordnungspunkt? - Das ist nicht <strong>de</strong>r<br />

Fall. Ich rufe <strong>de</strong>n nächsten Punkt auf:<br />

9.7 Planungen für die nächsten Sitzungen<br />

Wir haben Ihnen am 12. März 2013 die Sitzungsplanung übersandt (Anlage 14). Sie<br />

haben also <strong>de</strong>n aktualisierten Sitzungsplan, <strong>de</strong>r davon ausgeht, dass wir Zulieferun-


Landtag <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> P-EK2 5/<strong>19</strong> S. 73<br />

Enquete-Kommission 15.03.2013<br />

<strong>19</strong>. Sitzung Stenogr. Dienst/du/Ie<br />

gen <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>sregierung noch zur Aprilsitzung bekommen, <strong>de</strong>r aber auch davon<br />

ausgeht, dass wir an<strong>de</strong>re Papiere noch nicht vorliegen haben.<br />

Frau Professor Dr. Proeller hat ihr Gutachten über die interkommunale Funktionalreform<br />

erst für Anfang Juni avisiert. Voraussichtlich wird es Ihnen eine Woche vor <strong>de</strong>r<br />

22. Sitzung am 14. Juni 2013 zugestellt wer<strong>de</strong>n können. Ich möchte Ihnen daher<br />

vorschlagen, <strong>de</strong>n bisher als optional markierten zweiten Junitermin „21. Juni 2013"<br />

als Sitzungstermin fest vorzusehen. Wir könnten die Diskussion über das Gutachten<br />

und über sich daraus ergeben<strong>de</strong> Konsequenzen dann in bei<strong>de</strong>n Sitzungen führen.<br />

Der 21. Juni 2013 liegt jedoch bereits in <strong>de</strong>r parlamentarischen Sommerpause; eine<br />

Sitzung ist daher genehmigungspflichtig. Ich muss das also beim Landtagspräsi<strong>de</strong>nten<br />

zur Genehmigung einreichen. Wenn Sie einverstan<strong>de</strong>n sind, wür<strong>de</strong> ich das beim<br />

Landtagspräsi<strong>de</strong>nten beantragen. Herr Böttcher.<br />

Herr Böttcher:<br />

Ich muss an dieser Stelle einflechten, dass ich am 21. Juni 2013 urlaubsbedingt nicht<br />

mehr im Lan<strong>de</strong> weile, und das ist auch nicht än<strong>de</strong>rbar. Ich glaube, zu diesem Thema<br />

wäre die Anwesenheit schon erfor<strong>de</strong>rlich.<br />

Vorsitzen<strong>de</strong>r:<br />

Ich meine, es ist klar gewor<strong>de</strong>n, dass wir gefühlt unmittelbar vor <strong>de</strong>r Beratung am 14.<br />

Juni 2013 das Gutachten bekommen. Wir müssen aber vor <strong>de</strong>r Sommerpause die<br />

wesentlichen Entscheidungen für <strong>de</strong>n Abschlussbericht abgestimmt haben. Sonst<br />

können wir Ihnen über die Sommerpause schlecht <strong>de</strong>n Entwurf für <strong>de</strong>n Abschlussbericht<br />

ausarbeiten, <strong>de</strong>n Sie dann unmittelbar nach <strong>de</strong>r Sommerpause entschei<strong>de</strong>n<br />

müssen. Wir können auch einen an<strong>de</strong>ren Sitzungstermin machen, aber alles nach<br />

<strong>de</strong>m <strong>19</strong>. Juni 2013 ist genehmigungspflichtig. Das ist mein Problem. Ich gebe zu, die<br />

Beratung zu diesem Tagesordnungspunkt ohne Herrn Böttcher wäre weniger sinnvoll<br />

als mit ihm. Herr Dr. Scharfenberg.<br />

Abgeordneter Dr. Scharfenberg (DIE LINKE):<br />

Da wir sowieso eine Son<strong>de</strong>rsituation schaffen, kann vielleicht geprüft wer<strong>de</strong>n, ob wir<br />

in diesem Fall auf einen an<strong>de</strong>ren Wochentag gehen. Ich wür<strong>de</strong> vorschlagen, das einfach<br />

einmal festzustellen. Warum soll die Sitzung nicht am Montag stattfin<strong>de</strong>n, wenn<br />

das in <strong>de</strong>r sitzungsfreien Zeit ist? Ich meine, dass das dann noch eher zugänglich ist.<br />

Vorsitzen<strong>de</strong>r:<br />

Herr Böttcher, wann beginnt <strong>de</strong>nn die Reise?<br />

Herr Böttcher:<br />

Ich schaue gleich nach. Eine Zwischenfrage: Könnte man unter diesem Aspekt nicht<br />

noch einmal mit Frau Professor Proeller sprechen?


Landtag <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> P-EK2 5/<strong>19</strong> S. 74<br />

Enquete-Kommission 15.03.2013<br />

<strong>19</strong>. Sitzung Stenogr. Dienst/du/1e<br />

Vorsitzen<strong>de</strong>r:<br />

Das ist schon passiert. Ich komme mit solchen Nachrichten nur zu Ihnen, wenn es<br />

sich gar nicht mehr än<strong>de</strong>rn lässt. Selbstverständlich haben wir vorher schon alles<br />

ausgelotet.<br />

(Zu rufe)<br />

Jetzt sprechen sich viele für Montag, <strong>de</strong>n 17. Juni 2013, aus. Es ist die Frage, ob das<br />

sinnvoll ist, weil es nur ein Abstand von drei Tagen ist.<br />

(Zu rufe)<br />

Da ich sehr viel Zuspruch sehe, bitte ich Sie, <strong>de</strong>n 17. Juni 2013 im Kalen<strong>de</strong>r dafür zu<br />

reservieren, wenn wir am 14. Juni 2013 die Arbeit leisten können, weil das Gutachten<br />

vielleicht doch früher gekommen ist, umso besser. Wenn nicht, haben wir jetzt diese<br />

Zeit gewonnen. Dann haben wir das so vereinbart.<br />

Gibt es noch Anmerkungen bezüglich <strong>de</strong>r Tagesordnung am <strong>19</strong>. April 2013? - Heute<br />

nicht. Dann bitte ich Sie, sollten Sie Anmerkungen dazu haben, diese bis 25. März<br />

2013 einzureichen. Wir haben dann gemeinsam eine längere Pause. Wer sich dazu<br />

äußern möchte, sollte uns das so zeitig zusen<strong>de</strong>n, dass wir es komplett bearbeiten<br />

können. Das waren die formalen Punkte. Gibt es weiteren Gesprächsbedarf? - Das<br />

ist nicht <strong>de</strong>r Fall.<br />

Dann schließe ich die Sitzung und danke für die Disziplin. Wir können im Anschluss<br />

an einer Führung am historischen Ort teilnehmen.<br />

(Dieses Protokoll wur<strong>de</strong> durch Beschluss <strong>de</strong>r Enquete-Kornmission gemäß § 83 Satz 3 GOLT in <strong>de</strong>r<br />

20. Sitzung am <strong>19</strong>. April 2013 bestätigt.)


Landtag <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> P-EK2 5/<strong>19</strong> S 75<br />

Enquete-Kommission 15.03.2013<br />

<strong>19</strong>. Sitzung Stenogr. Dienst/dune<br />

Anlagen<br />

Anlage 1<br />

Anlage 2<br />

Anlage 2 a<br />

Anlage 2 b<br />

Anlage 3<br />

Anlage 4<br />

Anlage 5<br />

Anlage 6<br />

Anlage 7<br />

Anlage 8<br />

Anlage 9<br />

Anlage 10<br />

Anlage 11<br />

Anlage 12<br />

Anlage 13<br />

Anlage 13 a<br />

Anlage 14<br />

Präsentation „Pilotprojekt — Mobiler Bürgerservice" von Herrn Holger<br />

Schönberg vom 14. März 2013 (zu TOP 2)<br />

Beschluss „Mobiler Bürgerservice" vom 15. März 2013 (zu TOP 2)<br />

Beschlussentwurf <strong>de</strong>r Koalitionsfraktionen „Mobiler Bürgerservice" vom<br />

15. März 2013 (zu TOP 2)<br />

Beschlussentwurf (korrigiert) <strong>de</strong>r Koalitionsfraktionen „Mobiler Bürgerservice"<br />

vom 15. März 2013 (zu TOP 2)<br />

Präsentation „Gemeinsames Mittelzentrum Pritzwalk-Wittstock/Dosse"<br />

von Herrn Jörg Gehrmann vom 14. März 2013 (zu TOP 4)<br />

Präsentation „Sicherung <strong>de</strong>r Daseinsvorsorge unter <strong>de</strong>r Herausfor<strong>de</strong>rung<br />

<strong>de</strong>s <strong>de</strong>mografischen Wan<strong>de</strong>ls" von Herrn Prof. Dr. Rainer Winkel<br />

vom 14. März 2013 (zu TOP 5)<br />

Schreiben <strong>de</strong>s Vorsitzen<strong>de</strong>n vom 20. Februar 2013 „Verständigung zum<br />

weiteren Vorgehen bzgl. <strong>de</strong>r Übertragung von Lan<strong>de</strong>saufgaben"<br />

(zu TOP 6)<br />

Schreiben von Herrn Böttcher zum weiteren Vorgehen bzgl. <strong>de</strong>r Übertragung<br />

von Lan<strong>de</strong>saufgaben vom 21. Februar 2013 (zu TOP 6)<br />

Schreiben <strong>de</strong>s Vorsitzen<strong>de</strong>n vom 11. März 2013 „Zusammenführung<br />

Vorschläge Kommunalisierung Lan<strong>de</strong>saufgaben' (zu TOP 6)<br />

Tischvorlage mit <strong>de</strong>r Übersicht <strong>de</strong>r Besprechungspunkte zu TOP 9<br />

„Sonstiges" (zu TOP 9)<br />

Schreiben <strong>de</strong>s Kommissionssekretariats vom 26. Februar 2013 zur inhaltlichen<br />

Untersetzung <strong>de</strong>s Programms <strong>de</strong>r Rheinland-Pfalzreise<br />

(zu TOP 9)<br />

Schreiben <strong>de</strong>s Kommissionssekretariats vom 28. Februar 2013 „Ergänzen<strong>de</strong><br />

Daten Einkreisung Eisenhüttenstadt" (zu TOP 9)<br />

Tischvorlage mit einer Übersicht <strong>de</strong>r kreisfreien Städte und großen<br />

kreisangehörigen Städte im <strong>de</strong>utschlandweiten Vergleich vorn 15. März<br />

2013 (zu TOP 9)<br />

Schreiben <strong>de</strong>s Ministeriums <strong>de</strong>s Innern zur Berechnung <strong>de</strong>r Steuerquote<br />

<strong>de</strong>s Landkreismo<strong>de</strong>lls Spree-Neiße/Cottbus vom 07. März 2013<br />

(zu TOP 9)<br />

Schreiben <strong>de</strong>s Ausschusses für Wissenschaft, Forschung und Kultur<br />

<strong>de</strong>s Landtags zum Antrag Verwaltungsreform und dauerhafte Gewährleistung<br />

<strong>de</strong>r Ausbildung <strong>de</strong>r Fachkräfte vom 01. März 2013 (zu TOP 9)<br />

Beschlussantrag von Herrn Humpert, Herrn Böttcher und Herrn Gebhardt<br />

vom 27. Juli 2012 (zu TOP 9)<br />

Weitere Sitzungsplanung bis Juni 2013 (zu TOP 9)


Landtag <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong>_<br />

Enquete-Kommission<br />

<strong>19</strong>. Sitzung<br />

P-EK2 5/<strong>19</strong><br />

Anlage 1<br />

15. März 2013<br />

Stenogr. Dienst/du/Ie<br />

Präsentation<br />

„Pilotprojekt — Mobiler Bürgerservice"<br />

Herr Holger Schönberg<br />

Leiter Ordnungsamt Wittstock/Dosse<br />

vom 15.03.2013<br />

(zu TOP 2)


Stadt<br />

WittstocklDosse<br />

Pilotprojekt<br />

Mobiler Bürgerservice<br />

eine Initiative<br />

• <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong><br />

• <strong>de</strong>s Städte- und Gemein<strong>de</strong>bun<strong>de</strong>s <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong><br />

• maßgeblich umgesetzt durch <strong>de</strong>n <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong>ischen IT-Dienstleister<br />

<strong>19</strong>. Sitzung <strong>de</strong>r Enquete-Kommission 5/2 am 15. März 2013 in Heiligengrabe


Stadt<br />

WittstocklDosse<br />

Stadt WittstocklDosse<br />

dazu gehören<br />

18 Orts- und 7 Gemein<strong>de</strong>teile<br />

Fläche: 417,<strong>19</strong> km 2<br />

Einwohner: 14,961<br />

(Stand: 31.12.2012)<br />

Einwohnerdichte: 36 Einwohner je km 2<br />

<strong>19</strong>. Sitzung <strong>de</strong>r Enquete-Kommission 5/2 am 15. März 2013 in Heiligengrabe


Stadt<br />

Wittstock/Dosse<br />

Stadt Wittstock/Dosse<br />

Entfernungen<br />

Nor<strong>de</strong>n OT Freyenstein ca. 18 km<br />

Osten OT Zempow ca. 25 km<br />

Sü<strong>de</strong>n OT Rossow ca. 20 km<br />

Fahrzeiten bis 30 min<br />

- Landstraße<br />

teilweise schlechte Straßenverhältnisse<br />

Einwohner in <strong>de</strong>n Ortsteilen:<br />

- Maximum OT Freyenstein: 898<br />

- Minimum OT Zempow: 121<br />

<strong>19</strong>. Sitzung <strong>de</strong>r Enquete-Kommission 5/2 am 15. März 2013 in Heiligengrabe 3


Stadt<br />

WittstocklDosse<br />

Verwaltungssitz im Herzen <strong>de</strong>r historischen Altstadt<br />

- 75 Verwaltungsangestellte<br />

- bezogen 2007<br />

- barrierefrei<br />

<strong>19</strong>. Sitzung <strong>de</strong>r Enquete-Kommission 5/2 am 15. März 2013 in Heiligengrabe 4


Stadt<br />

Wittstock/Dosse<br />

Bürgerbüro<br />

• 6 Mitarbeiterinnen<br />

• zentrale Anlaufstelle für die Bürger<br />

Montag bis Freitag<br />

von 8.30 Uhr bis 12.00 Uhr<br />

Dienstags und Donnerstags zusätzlich<br />

von 12.00 Uhr bis 17.30 Uhr<br />

an je<strong>de</strong>m ersten Samstag im Monat<br />

von 10.00 Uhr bis 12.00 Uhr<br />

<strong>19</strong>. Sitzung <strong>de</strong>r Enquete-Kommission 5/2 am 15. März 2013 in Heiligengrabe


Stadt<br />

WittstocklDosse<br />

Problemstellung 1<br />

• großes Gemein<strong>de</strong>gebiet und weite Entfernungen stellen die Verwaltung vor<br />

eine große Herausfor<strong>de</strong>rung bei <strong>de</strong>r Aufgabenerledigung<br />

• durch geringe Einwohnerzahl wenig Beschäftigte in <strong>de</strong>r Kernverwaltung<br />

Lösungsansatz: „Rollen<strong>de</strong>s Büro"<br />

• Steigerung <strong>de</strong>r Effektivität durch Aufgabenerledigung in <strong>de</strong>r Fläche<br />

Problemstellung 2<br />

• älteren Menschen, <strong>de</strong>ren Mobilität zumeist eingeschränkt ist, bereitet<br />

das Aufsuchen <strong>de</strong>r Verwaltung Schwierigkeiten<br />

Lösungsansatz: Pilotprojekt „Mobiler Bürgerservice"<br />

• Auslobung durch das Land <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> und <strong>de</strong>n Städte- und Gemein<strong>de</strong>bund<br />

<strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> im Jahr 2008<br />

• Dienstleistungen <strong>de</strong>r Verwaltung wer<strong>de</strong>n flexibel vor Ort angeboten<br />

<strong>19</strong>. Sitzung <strong>de</strong>r Enquete-Kommission 5/2 am 15. März 2013 in Heiligengrabe


Stadt<br />

Wittstock/Dosse<br />

Kombination - Mobiler Bürgerservice im Rollen<strong>de</strong>n Büro<br />

Konzept<br />

• Mitarbeiterin <strong>de</strong>s Bürgerbüros bietet die Dienstleistungen <strong>de</strong>r Verwaltung<br />

vor Ort an<br />

• Mitarbeiter <strong>de</strong>s Ordnungsamtes bearbeitet Aufgabenstellungen<br />

abschließend in <strong>de</strong>r Fläche<br />

(auch <strong>de</strong>r Landkreis und weitere Behör<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n unterstützt)<br />

• lediglich <strong>de</strong>r Ort <strong>de</strong>r Aufgabenwahrnehmung än<strong>de</strong>rt sich<br />

• es wer<strong>de</strong>n keine zusätzlichen Mitarbeiter benötigt<br />

Voraussetzung<br />

• leistungsfähiger mobiler Büroarbeitsplatz<br />

• Mitarbeiter müssen auf nahezu alle Anwendungen zugreifen können<br />

<strong>19</strong>. Sitzung <strong>de</strong>r Enquete-Kommission 5/2 am 15. März 2013 in Heiligengrabe 7


Stadt<br />

WittstocklDosse<br />

Der 1. mobile Büroarbeitsplatz (Koffer)<br />

beschafft durch <strong>de</strong>n Zentralen IT-Dienstleister <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong><br />

<strong>19</strong>. Sitzung <strong>de</strong>r Enquete-Kommission 5/2 am 15. März 2013 in Heiligengrabe


Stadt<br />

WittstocklDosse<br />

Der 2. mobile Büroarbeitsplatz (2 Koffer)<br />

beschafft durch <strong>de</strong>n Zentralen IT-Dienstleister <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong><br />

<strong>19</strong>. Sitzung <strong>de</strong>r Enquete-Kommission 5/2 am 15. März 2013 in Heiligengrabe


Stadt<br />

WittstocklDosse<br />

Die Komponenten<br />

1. Koffer (Schreibtisch)<br />

• Notebook<br />

• Komponenten für <strong>de</strong>n neuen Personalausweis<br />

(Än<strong>de</strong>rungsterminal, Fingerprintscanner)<br />

• Bürgermonitor (DESKO)<br />

2. Koffer<br />

• Tintenstrahldrucker, farbig<br />

• DIN A4-Scanner<br />

• Cisco Router<br />

Datenübertragung (LTE)<br />

• 2 Router (Vodafone, Telekom)<br />

• Außenantenne (Funkwerk Dabendorf)<br />

<strong>19</strong>. Sitzung <strong>de</strong>r Enquete-Kommission 5/2 am 15. März 2013 in Heiligengrabe


Stadt<br />

Wittstock/Dosse<br />

Die Anbindung<br />

realisiert durch <strong>de</strong>n zentralen IT-Dienstleister <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong><br />

MoBüD-BB<br />

Arbeitsplatz<br />

LVN-<br />

Mobil<br />

<strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong>ischer<br />

1T-Dienstleister<br />

(ZlT-BB)<br />

+<br />

über<br />

LVN-kommunal<br />

zur kommunalen<br />

Fachanwendung<br />

(Quelle: T-Systems, Herr Hartmann)<br />

<strong>19</strong>. Sitzung <strong>de</strong>r Enquete-Kommission 5/2 am 15. März 2013 in Heiligengrabe


Stadt<br />

WittstocklDosse<br />

,<br />

A 1 1 1 4A<br />

Das „Rollen<strong>de</strong> Büro"<br />

ehemaliger Einsatzleitwagen <strong>de</strong>r Feuerwehr<br />

Ausstattung<br />

• Hochdach<br />

• Klimaanlage<br />

• Standheizung<br />

• 230 Volt<br />

• mobiles GPS — Gerät<br />

• Navigationssystem<br />

• LTE Außenantenne<br />

<strong>19</strong>. Sitzung <strong>de</strong>r Enquete-Kommission 5/2 am 15. März 2013 in Heiligengrabe <strong>19</strong>


Stadt<br />

Wittstock/Dosse<br />

Der 1. mobile Arbeitsplatz im „Rollen<strong>de</strong>n Büro"<br />

<strong>de</strong>r mobile Arbeitsplatz<br />

kann flexibel eingesetzt<br />

wer<strong>de</strong>n<br />

• Verwaltungsgebäu<strong>de</strong><br />

• Bibliothek<br />

• Altersheim<br />

<strong>19</strong>. Sitzung <strong>de</strong>r Enquete-Kommission 5/2 am 15. März 2013 in Heiligengrabe


Stadt<br />

Wittstock/Dosse<br />

Der 2. mobile Arbeitsplatz im „Rollen<strong>de</strong>n Büro"<br />

<strong>de</strong>r mobile Arbeitsplatz<br />

kann flexibel eingesetzt<br />

wer<strong>de</strong>n<br />

• Verwaltungsgebäu<strong>de</strong><br />

• Bibliothek<br />

• Altersheim<br />

<strong>19</strong>. Sitzung <strong>de</strong>r Enquete-Kommission 5/2 am 15. März 2013 in Heiligengrabe


Stadt<br />

Wittstock/Dosse<br />

Der offizielle Start<br />

<strong>19</strong>. April 2012<br />

OT Sewekow<br />

<strong>19</strong>. Sitzung <strong>de</strong>r Enquete-Kommission 5/2 am 15. März 2013 in Heiligengrabe 15


Stadt<br />

Wittstock/Dosse<br />

Der erste Tourenplan<br />

Tag Datum Uhrzeit Ort Standort<br />

Mo. 09.07.2012 9-11 Uhr OT Biesen Feuerwehr<br />

09.07.2012 13-15 Uhr OT Freyenstein Bibliothek<br />

Mi. 11.07.2012 9-11 Uhr OT Berlinchen Dorfgemeinschaftshaus<br />

11.07.2012 13-15 Uhr OT Groß Haßlow Dorfgemeinschaftshaus<br />

Fr. 13.07.2012 9-11 Uhr OT Christdorf Feuerwehr<br />

Mo. 16.07.2012 9-11 Uhr OT Rossow Feuerwehr<br />

16.07.2012 13-15 Uhr OT Fretzdorf ehem. Gemein<strong>de</strong>verwaltung<br />

Mi. 18.07.2012 9-11 Uhr OT Gadow Feuerwehr<br />

18.07.2012 13-15 Uhr OT Goldbeck Siebmannshorst (Friedhof)<br />

Fr. 20.07.2012 9-11 Uhr OT Zempow Bushaltestelle<br />

Mo. 23.07.2012 9-11 Uhr OT Babitz Feuerwehr<br />

23,07.2012 13-15 Uhr OT Freyenstein Bibliothek<br />

Mi. 25.07.2012 9-11 Uhr OT Schweinrich Dorfgemeinschaftshaus<br />

25.07.2012 13-15 Uhr OT Dranse Dorfgemeinschaftshaus<br />

Fr. 27.07.2012 9-11 Uhr OT Wulfersdorf Wen<strong>de</strong>kreis gegenüber Dorfstr. 28<br />

Woche v. 30.07.2012-03.08.2012<br />

keine Tour<br />

Mo. 06.08.2012 9-11 Uhr OT Dossow ehem. Gemein<strong>de</strong>verwaltung<br />

06.08.2012 13-15 Uhr OT Zootzen Dorfgemeinschaftshaus<br />

Mi. 08.08.2012 9-11 Uhr Einzeltermine<br />

08.08.2012 13-15 Uhr Niemerlang Schloss Tetschendorf<br />

Fr. 10.08.2012 9-11 Uhr OT Sewekow Dorfgemeinschaftshaus<br />

<strong>19</strong>. Sitzung <strong>de</strong>r Enquete-Kommission 5/2 am 15. März 2013 in Heiligengrabe


Stadt<br />

WittstocklDosse<br />

Der erste Ortsteil - OT Biesen am 09. Juli 2012<br />

<strong>19</strong>. Sitzung <strong>de</strong>r Enquete-Kommission 5/2 am 15. März 2013 in Heiligengrabe


Stadt<br />

Wittstock/Dosse<br />

Demographieprojekt <strong>de</strong>s Monats — 31. Juli 2012<br />

L5ND<br />

BpAreneuRG<br />

Urkun<strong>de</strong><br />

Demografischer Wan<strong>de</strong>l<br />

kn Nahen <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s Bren<strong>de</strong>nburg<br />

spreche ich <strong>de</strong>r<br />

Stadt Wittstock/Dosse<br />

für das Projekt<br />

„Mobiler Bürgerservice WittStOGIC"<br />

meinen Dank. und meine Anerkennung aus.<br />

Potsdam <strong>de</strong>n 31. JA 2C 12<br />

Der Chee Oler Siaatediee<br />

<strong>de</strong>, LanimBran<strong>de</strong>n6ue<br />

<strong>19</strong>. Sitzung <strong>de</strong>r Enquete-Kommission 5/2 am 15. März 2013 in Heiligengrabe 18


Stadt<br />

Wittstock/Dosse<br />

Statistik 1. Turnus<br />

ÜSPI UmlAn<br />

POF!G<br />

Anzahl<br />

Ortsteil DaturniUhrzeit Aä PA PAA PAB PAV RP KRP ASP FA /Ab FuA Hund FÜ ZR StID FH Bürger<br />

OT Biesen 09.07.2012(9-11 Uhr 3 1 4<br />

OT Freyenstein 09.07.2012/13-15 Uhr 35 5 26<br />

OT Berlinchen 11.07.2012/9-11 Uhr <strong>19</strong> 2 13<br />

OT Groß Haßlow 11.07.2012/13-15 Uhr 27 3 18<br />

OT Christdorf 13.07.2012/9-11 Uhr 37 20<br />

OT Rossow 16.07.2012<strong>19</strong>-11 Uhr 26 14<br />

OT Fretzdorf 16.07.2012/13-15 Uhr 29 2 1 1 <strong>19</strong><br />

OT Gadow 18.07.2012<strong>19</strong>-11 Uhr 37 28<br />

OT Goldbeck 18.07.2012113-15 Uhr 10 2 1 10<br />

OT Zempow 20.07.2012/9-11 Uhr 37 1 1 22<br />

OT Babitz 23.07.2012/9-11 Uhr 48 25<br />

OT Freyenstein 23.07.2012/13-15 Uhr 25 4 2 1 23<br />

OT Schweinrich 25.07.2012/9-11 Uhr 37 22<br />

OT Dranse 25.07.2012/13-15 Uhr 60 39<br />

OT VVulfersdorf 27.07.2012/9-11 Uhr 8 1 4<br />

OT Dossow 06.08.2012/9-11 Uhr 27 3 20<br />

OT Zootzen 06.08.2012/13-15 Uhr 33 3 28<br />

OT Niemedanq 08.08.2012113-15 Uhr 22 12<br />

OT Sewekow 10.08.2012/9-11 Uhr 7 1 4<br />

Summe: 524 26 2 0 1 0 1 3 1 1 0 2 1 0 0 0 351<br />

Aä= Adressän<strong>de</strong>rung<br />

PA=Ausweis Beantragung<br />

PAA=Ausweis Aushändigung<br />

PAB=Ausweis Befreiung<br />

PAV=Ausweis Verlust<br />

RP=Reisepass Beantragung<br />

KRP=Kin<strong>de</strong>rreisepass Beantragung<br />

ÜSPIASP=Übermittlungssperre/Auskunftssperre<br />

FAIBegl.=Formularausgabe u. Beglaubigung<br />

Um/An/Ab=Ummeldung/Anmeldung/Abrneidung<br />

FuA=Fundanzeige<br />

Hund=Marken, Anmeldung/Abmeldung<br />

FÜ=Führerscheine<br />

POFIGZR=Führungszeugnis!Gewerbezentralregister<br />

StID=Steueri<strong>de</strong>ntifikationsnr.<br />

FH=Friedhof<br />

<strong>19</strong>. Sitzung <strong>de</strong>r Enquete-Kommission 5/2 am 15. März 2013 in Heiligengrabe


Stadt<br />

Wittstock/Dosse<br />

Statistik 2. Turnus<br />

ÜSP/ UmlAn<br />

POF/<br />

Anzahl<br />

Ortsteil Datum/Uhrzeit Aä PA PAA PAB PAV RP KRP ASP FA /Ab FuA Hund FÜ GZR StID FH Bürger<br />

OT Biesen 13.08.2012/9-11 Uhr 1 2 3<br />

OT Freyenstein 13.08.2012/13-15 Uhr 7 7 4 14<br />

OT Beriinchen 15.08.2012/9-11 Uhr 2 1 4 5<br />

OT Groß Haßlow 15.08.2012113-15 Uhr 4 2 1 4<br />

OT Christdorf 17.08.2012/9-11 Uhr 7 1 7<br />

OT Rossow 20.08.2012/9-11 Uhr 2 2 4<br />

OT Fretzdorf 20.08.2012113-15 Uhr 4 2 1 1 5<br />

OT Gadow 22.08.2012/9-11 Uhr 9 4<br />

OT Goldbeck 22.08.2012/13-15 Uhr 8 1 2 1 7<br />

OT Zempow 24.08.2012/9-11 Uhr 10 7<br />

OT Bab]tz 27.08.2012/9-11 Uhr 1 6<br />

OT Freyensten 27.08.2012/13-15 Uhr 1 1 3 6<br />

OT Schwenrich 29.08.2012/9-11 Uhr 1 2 2 5<br />

OT Dranse 29.08.2012/13-15 Uhr 2 2 5<br />

OT Wulfersdorf 31.08.2012/9-11 Uhr 1 1<br />

OT Dossow 03.09.2012/9-11 Uhr 3 3<br />

OT Zootzen 03.09.2012/13-15 Uhr 2 3 5<br />

OT Sewekow 07.09.2012/9-11 Uhr 3 2<br />

Summe: 60 17 29 0, 0 0 0 2 0 0 0 4 1 0 0 0 92<br />

Aä= Adressän<strong>de</strong>rung<br />

PA=Ausweis Beantragung<br />

PAA=Ausweis Aushändigung<br />

PAB=Ausweis Befreiung<br />

PAV=Ausweis<br />

Verlust<br />

RP=Relsepass Beantragung<br />

KRP=Kin<strong>de</strong>rreisepass Beantragung<br />

ÜSPIASP=Überrnittlungssperre/Auskunftssperre<br />

FA/Begl.=Formularausgabe u. Beglaubigung<br />

Um/An/Ab=Ummeldung/Anmedung/Abrneldung<br />

FuA=Fundanzeige<br />

Hund=Marken, Anmeldung/Abmeldung<br />

FÜ=Führerscheine<br />

PORGZR=Führungszeugns/Gewerbezentralregister<br />

StID=Steueri<strong>de</strong>ntifikationsnr.<br />

FH=Friedhof<br />

<strong>19</strong>. Sitzung <strong>de</strong>r Enquete-Kommission 5/2 am 15. März 2013 in Heiligengrabe


Stadt<br />

Wittstock/Dosse<br />

Statistik 3. Turnus<br />

OSP/ FA/ Um/An<br />

POF/<br />

Anzahl<br />

Ortsteil DatumlUhrzeit Aä PA PAA PAB PAV RP KRP ASP Beq I. /Ab FuA Hund FU GZR StID FH Bürger<br />

OT Biesen 10.09.2012/9-11 Uhr 1 1 2<br />

OT Freyenstein 10.09.2012113-15 Uhr 5 3 2 1 8<br />

OT Berlinchen 12.09,2012/ 9-11 Uhr 1 1<br />

OT Groß Haßlow 12.09.2012/ 13-15 Uhr 3 1<br />

OT Christdorf 14.09.2012/ 9-11 Uhr 3 1 4<br />

OT Rossow 17.09.2012<strong>19</strong>-11 Uhr 4 1 2 6<br />

OT Fretzdorf 17.09.2012/ 13-15 Uhr 3 1 3<br />

OT Gadow <strong>19</strong>.09.2012/9-11 Uhr 4 4<br />

OT Goldbeck <strong>19</strong>.09.2012/13-15 Uhr 3 1 1 4<br />

OT Zempow 21.09.2012/9-11 Uhr 1 4<br />

OT Babitz 24.09.2012/9-11 Uhr 1 4<br />

OT Freyenstein 24.09.2012/13-15 Uhr 9 1 1 6<br />

OT Schweinrich 26.09.2012/9-11 Uhr 2 3<br />

OT VVulfersdorf 28.09.2012/9-11 Uhr 0<br />

OT Dossow 08.10.2012/9-11 Uhr 1 1 2<br />

OT Zoctzen 08.10.2012/13-15 Uhr 2 2<br />

OT Dranse 10.10.2012<strong>19</strong>-11 Uhr 0<br />

OT Niemerlang 10.10.2012/13-15 Uhr 1 1<br />

OT Sewekow 12.10.2012/9-11 Uhr 2 2<br />

Summe: 40 3 11 0 0 1 0 0 4 0 0 1 0 1 0 2 57<br />

Aä= Adressän<strong>de</strong>rung<br />

PA=Ausweis Beantragung<br />

PAA=Ausweis Aushändigung<br />

PAB=Ausweis Befreiung<br />

PAV=Ausweis Verlust<br />

RP=Reisepass Beantragung<br />

KRP=Kin<strong>de</strong>rreisepass Beantragung<br />

OSP/ASP=ÜberrnittlungssperrelAuskunftssperre<br />

FA/Begl:=Formularausgabe u. Beglaubigung<br />

UmlAn/Ab=Ummeldung/AnmeldunglAbmeidung<br />

FuA=Fundanzeige<br />

Hund=Marken, Anmeldung/Abmeldung<br />

FÜ=Führerscheine<br />

POF/GZR-Führungszeugnis/Gewerbezentralregister<br />

StID=Steueri<strong>de</strong>ntif kationsnr.<br />

FH ,--Friedhof<br />

<strong>19</strong>. Sitzung <strong>de</strong>r Enquete-Kommission 5/2 am 15. März 2013 in Heiligengrabe


Stadt<br />

Wittstock/Dosse<br />

Statistik 4. Turnus<br />

ÜSP/ FA/ Um/An<br />

POFT<br />

Anzahl<br />

Ortsteil DaturnWhrzeit Aä PA PAA PAB PAV RP KRP ASP Beul. (Ab FuA Hund FÜ GZR St1D Kfz FH S Bürger<br />

OT Biesen 22.10.2012/9-11 Uhr 0<br />

OT Freyenstein 22.10.2012/13-15 Uhr 1 1 2<br />

OT Berlinehen 05.11.2012/9-11 Uhr 1 1<br />

OT Groß Haßlow 25.10.2012/9-11 Uhr 0<br />

OT Christdorf 26.10.2012/9-11 Uhr 0<br />

OT Rossow 05.11.2012/9-11 Uhr 1 1<br />

OT Fretzdorf 06.11.2012/9-11 Uhr 1 2 3<br />

OT Goidbeck 08.11.2012/9-11 Uhr 2 2 4<br />

OT Zempow 09.11.2012/9-11 Uhr 2 1<br />

OT Babitz 12.11.2012/9-11 Uhr 1 2 7 5<br />

07 Freyenstein 12.11.2012/13-15 Uhr 5 1 1 1 12 15<br />

OT Schweinrich 14.11.2012/9-11 Uhr 2 2<br />

OT Dranse 15.11.2012/9-11 Uhr 2 4 4<br />

OT Wulfersdorf 16.11.2012/9-11 Uhr 3 2<br />

OT Dossow <strong>19</strong>.11.2012/9-11 Uhr 0<br />

OT Zootzen 20.11.2012<strong>19</strong>-11 Uhr 0<br />

07 Gadow 21.11.2012/9-11 Uhr 1 5 5<br />

OT Niemerianq 22.11.2012/9-11 Uhr 1 1<br />

OT Sewekow 23.11.2012/9-11 Uhr 4 1<br />

Summe: 11 9 4 0 0 2 0 0 0 0 0 0 1 0 0 33 1 4 47<br />

Aä= Adressän<strong>de</strong>rung<br />

PA=Ausweis Beantragung<br />

PAA=Ausweis Aushändigung<br />

PAB=Ausweis Befreiung<br />

PAV=Ausweis Verlust<br />

RP=Reisepass Beantragung<br />

KRP=Kin<strong>de</strong>rreisepass Beantrag ung<br />

ÜSP/ASP=Überrnittlungssperre/Auskunftssperre<br />

FAllegl.=Formularausgabe u. Beglaubigung<br />

UmfAngb=Ummeldung/Anmeldung/Abmeldung<br />

FuA=Fundanzeige<br />

Hund=Marken, Anmeldung/Abmeldung<br />

FÜ=Führerscheine<br />

POF/GZR=Führungszeugnis/Gewerbezentralregister<br />

StID=Steueri<strong>de</strong>ntifikatIonsnr.<br />

FH=Frledhof<br />

Kfz= Um-/Abmeldungen<br />

S= sonstiges<br />

<strong>19</strong>. Sitzung <strong>de</strong>r Enquete-Kommission 5/2 am 15. März 2013 in Heiligengrabe 22


Stadt<br />

Wittstock/Dosse<br />

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!<br />

Holger Schönberg<br />

Amtsleiter Ordnungsamt<br />

Stadt Wittstock/Dosse<br />

0 33 94 /42 93 20<br />

h.schoenberg@stadt-wittstock.<strong>de</strong><br />

<strong>19</strong>. Sitzung <strong>de</strong>r Enquete-Kommission 5/2 am 15. März 2013 in Heiligengrabe .2 3


Anlage 2,<br />

Landtag Bran<strong>de</strong>nburq Beschluss S. 1<br />

Enquete-Kommission 15.03.2013<br />

„Kommunal- und Lan<strong>de</strong>sverwaltung —<br />

bürgernah, effektiv und zukunftsfest —<br />

<strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> 2020"<br />

Die EK 512 hat beschlossen:<br />

1. Die Enquete-Kommission begrüßt die I<strong>de</strong>e <strong>de</strong>s Mobilen Bürgerservice. Das Projekt<br />

leistet einen wichtigen Beitrag, uni <strong>de</strong>n Folgen <strong>de</strong>s <strong>de</strong>mografischen Wan<strong>de</strong>ls<br />

in <strong>de</strong>r Fläche zu begegnen.<br />

2. Die Enquete-Kommission bittet die Gemein<strong>de</strong>n zu prüfen, ob die Einführung eines<br />

Mobilen Bürgerservice ein sinnvolles Instrument zur Erfüllung ihrer Aufgaben<br />

ist. Dies schließt die Prüfung interkommunaler Lösungen ein.<br />

3. Die Enquete-Kommission empfiehlt <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>sregierung,<br />

a. interessierte Gemein<strong>de</strong>n bei <strong>de</strong>r Realisierung eines Mobilen Bürgerservice<br />

zu unterstützen,<br />

b. für die Verbreiterung <strong>de</strong>s Mobilen Bürgerservice eine befristete Anschubfinanzierung<br />

zu ermöglichen.<br />

Begründung:<br />

Die Stadt Wittstock/Dosse sowie die Lan<strong>de</strong>shauptstadt Potsdam haben gezeigt, dass<br />

Gemein<strong>de</strong>n mit <strong>de</strong>r Unterstützung mobiler Technik auch außerhalb <strong>de</strong>r Amtsstuben<br />

mit weitreichen<strong>de</strong>n Angeboten präsent sein können. Damit die I<strong>de</strong>e <strong>de</strong>s Mobilen Bürgerservice<br />

auch in an<strong>de</strong>ren Gemein<strong>de</strong>n Schule macht, sollen diese dabei unterstützt<br />

wer<strong>de</strong>n, ein entsprechen<strong>de</strong>s Angebot aufzubauen. So sollen interessierte Gemein<strong>de</strong>n<br />

beispielsweise bei technischen o<strong>de</strong>r organisatorischen Fragen rund um die Einführung<br />

beraten wer<strong>de</strong>n. Darüber hinaus soll als weiterer Anreiz im Rahmen <strong>de</strong>r zur<br />

Verfügung stehen<strong>de</strong>n Mittel aus <strong>de</strong>m FAG einer begrenzten Anzahl Gemein<strong>de</strong>n eine<br />

finanzielle Unterstützung bei <strong>de</strong>r Einführung zu Gute kommen.


ce, a2(6föls<br />

oQ,,_, 4t zxot-1,7<br />

-20--A5<br />

Anlage Za.<br />

_ TOP 2: Mobiler Bürgerservice<br />

Beschlussentwurf<br />

Die Enquete-Kommission möge beschließen:<br />

1. Die Enquete-Kommission begrüßt die I<strong>de</strong>e <strong>de</strong>s Mobilen Bürgerservice. Das Projekt leistet einen<br />

wichtigen Beitrag, um <strong>de</strong>n Folgen <strong>de</strong>s <strong>de</strong>mografischen Wan<strong>de</strong>ls in <strong>de</strong>r Fläche zu begegnen,<br />

2. Die Enquete-Kornmission bittet die Kommunen zu prüfen, ob die Einführung eines Mobilen<br />

Bürgerservice ein sinnvolles Instrument zur Erfüllung ihrer Aufgaben ist. Dies schließt die Prüfung<br />

interkommunaler Lösungen ein.<br />

3. Die Enquete-Kommission empfiehlt <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>sregierung,<br />

a) interessierte Kommunen bei <strong>de</strong>r Realisierung eines Mobilen Bürgerservice zu unterstützen,<br />

b) für die Verbreiterung <strong>de</strong>s Mobilen Bürgerservice eine befristete Anschubfinanzierung aus<br />

Mitteln <strong>de</strong>s § 16 BbgFAG (Maßnahmen <strong>de</strong>r Verwaltungsmo<strong>de</strong>rnisierung) zu ermöglichen.<br />

Begründung<br />

Die Stadt WittstocklDosse sowie die Lan<strong>de</strong>shauptstadt Potsdam haben gezeigt, dass Kommunen mit<br />

<strong>de</strong>r Unterstützung mobiler Technik auch außerhalb <strong>de</strong>r Amtsstuben mit weitreichen<strong>de</strong>n Angeboten<br />

präsent sein können. Damit die I<strong>de</strong>e <strong>de</strong>s Mobilen Bürgerservice auch in an<strong>de</strong>ren Kommunen Schule<br />

macht, sollen diese dabei unterstützt wer<strong>de</strong>n, ein entsprechen<strong>de</strong>s Angebot aufzubauen. So sollen<br />

interessierte Kommunen beispielsweise bei technischen o<strong>de</strong>r organisatorischen Fragen rund um die<br />

Einführung beraten wer<strong>de</strong>n. Darüber hinaus soll als weiterer Anreiz im Rahmen <strong>de</strong>r zur Verfügung<br />

stehen<strong>de</strong>n Mittel aus <strong>de</strong>m FAG einer begrenzten Anzahl Kommunen eine finanzielle Unterstützung bei<br />

<strong>de</strong>r Einführung zu Gute kommen.


Anlage 26<br />

TOP 2: Mobiler Bürgerservice<br />

Beschlussentwurf<br />

Die Enquete-Kommission möge beschließen:<br />

1. Die Enquete-Kommission begrüßt die I<strong>de</strong>e <strong>de</strong>s Mobilen Bürgerservice. Das Projekt leistet einen<br />

wichtigen Beitrag, um <strong>de</strong>n Folgen <strong>de</strong>s <strong>de</strong>megrafischen Wan<strong>de</strong>ls in <strong>de</strong>r Fläche zu begegnen.<br />

2. Die Enquete-Kommission bittet die • en zu prüfen, ob die Einführung eines Mobilen<br />

Bürgerservice ein sinnvolles Instrument zur Erfüllung ihrer Aufgaben ist. Dies schließt die Prüfung<br />

interkommunaler Lösungen ein.<br />

3. Die Enquete-Kommission empfiehlt <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>sregierung,<br />

e9-------<br />

a) interessierte Ke , -Willnen bei <strong>de</strong>r Realisierung eines Mobilen Bürgerservice zu unterstützen,<br />

b) für die Verbreiterung <strong>de</strong>s Mobilen Bürgerservice eine befristete AnschubfinanzierungCaus<br />

Mitteln <strong>de</strong>s § 16 BbgFAG (Maßnahmen <strong>de</strong>r Verwaltungsmo<strong>de</strong>rnisierung)zu ermöglichen.<br />

Begründung<br />

Die Stadt WittstockfDosse sowie die Lan<strong>de</strong>shauptstadt Potsdam haben gezeigt, dass Kommunen mit<br />

<strong>de</strong>r Unterstützung mobiler Technik auch außerhalb <strong>de</strong>r Amtsstuben mit weitreichen<strong>de</strong>n Angeboten<br />

präsent sein können. Damit die I<strong>de</strong>e <strong>de</strong>s Mobilen Bürgerservice auch in an<strong>de</strong>ren Kommunen Schule<br />

macht, sollen diese dabei unterstützt wer<strong>de</strong>n, ein entsprechen<strong>de</strong>s Angebot aufzubauen. So sollen<br />

interessierte Kommunen beispielsweise bei technischen o<strong>de</strong>r organisatorischen Fragen rund um die<br />

Einführung beraten wer<strong>de</strong>n. Darüber hinaus soll als weiterer Anreiz im Rahmen <strong>de</strong>r zur Verfügung<br />

stehen<strong>de</strong>n Mittel aus <strong>de</strong>m FAG einer begrenzten Anzahl Kommunen eine finanzielle Unterstützung bei<br />

<strong>de</strong>r Einführung zu Gute kommen.


Landtag <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong><br />

Enquete-Kommission<br />

<strong>19</strong>. Sitzung<br />

P-EK2 5/<strong>19</strong> Anlage 3<br />

15. März 2013<br />

Stenogr. Dienst/du/1e<br />

Präsentation<br />

„Gemeinsames Mittelzentrum Pritzwalk-Wittstock/Dosse"<br />

Herr Jörg Gehrmann<br />

Bürgermeister Stadt Wittstock/Dosse<br />

vom 14.03.2013<br />

(zu TOP 4)


Gemeinsames Mittelzentrum Pritzwalk-Wittstock/Dosse<br />

// Stadt Preie, Stadt Wairck/Dosse, Amt Meyenburg, Gemein<strong>de</strong> Heiligengrabe, Wachstumskern Autobahndreieck Wittstock/Dosse e.V.<br />

F sigeserrf<br />

• • • -r .


Historie<br />

2005 Gründung <strong>de</strong>r Arbeitsgemeinschaft "Autobahndreieck Wittstock/Dosse"<br />

mit <strong>de</strong>m Ziel Regionaler Wachstumskern zu<br />

wer<strong>de</strong>n<br />

2005 Start <strong>de</strong>s Kooperationsprozesses <strong>de</strong>r Städte Pritzwalk und<br />

Wittstock/Dosse sowie <strong>de</strong>s Amtes Meyenburg und <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong><br />

Heiligengrabe<br />

2007 Überführung <strong>de</strong>r Arbeitsgemeinschaft „Autobahndreieck<br />

Wittstock/Dosse" in einen Verein<br />

2007 Kooperationsvertrag zur Bildung einer „Verantwortungsgemeinschaft<br />

zur Sicherung mittelzentraler Funktionen eines Mittelzentrums<br />

in Funktionsteilung"<br />

2007 Ausweisung von Pritzwalk und Wittstock/Dosse als<br />

Mittelzentrum in Funktionsteilung im Entwurf <strong>de</strong>s neuen<br />

Lan<strong>de</strong>sentwicklungsplans Berlin-<strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> (LEP B-B)<br />

2007 Mo<strong>de</strong>llprojekt <strong>de</strong>r Nationalen Stadtentwicklungspolitik <strong>de</strong>s<br />

BMVBS und Erarbeitung eines Konzeptes zur gemeinsamen<br />

2009 Sicherung mittelzentraler Funktionen


Historie<br />

2009 Ziel-Maßnahmen-Katalog 2010<br />

2010 Aufnahme in das Programm „Kleinere Städte und überörtliche<br />

Zusammenarbeit" (KLS) auf Grundlage <strong>de</strong>r<br />

integrierten Konzeption<br />

2011 Ableitung von För<strong>de</strong>rvorhaben in einer städtebaulichen<br />

Zielplanung<br />

• Nicht investive Maßnahmen:<br />

Kooperationsmanagement, Öffentlichkeitsarbeit, Planungen<br />

und Untersuchungen<br />

• Investive Maßnahmen:<br />

Sanierung o<strong>de</strong>r Schaffung von regional be<strong>de</strong>utsamen<br />

Infrastruktureinrichtungen<br />

2011 Öffentlich-rechtlicher Vertrag zur Bildung einer kommunalen<br />

Arbeitsgemeinschaft „Kooperation Wachstumskern Autobahndreieck<br />

WittstocklDosse"<br />

2011 Umsetzung konkreter Maßnahmen


Beteiligte Partner<br />

• tioü RePln<br />

• urn<br />

r<br />

Gnfliegen<br />

oi<br />

hf l;<br />

• ""<br />

Sonetarad,<br />

1 *94011<br />

• Areywngelre<br />

• •k'no<br />

• SIM<br />

• «MA.elelull<br />

Putlitz<br />

rNhgy Gertbl.egen<br />

•<br />

; 11- •<br />

Haherbe&<br />

AN I ler töte'<br />

stramm.<br />

legen<br />

y1<br />

Gecenhee<br />

• ee<strong>de</strong>l<br />

Reh,<br />

hauen<br />

F.AW-kho<br />

•<br />

• peAnletle<br />

• irk- - -<br />

. <strong>de</strong>leckyt<br />

•<br />

Sa.uetrtk rcYi<br />

I<br />

y<br />

Pritzwe<br />

• Schanhagte<br />

Neu 3.n.12.y•<br />

,d1Wüttow seen,ey.!•<br />

•<br />

• ›sefine,<br />

KMnnite<br />

....<br />

P nkow j.mirew•<br />

nea •e 11121%\<br />

L''' ,":-11:"<br />

•<br />

N.ctoch (Dossa)<br />

Städte Pritzwalk und Wittstock/Dosse, Amt Meyenburg, Gemein<strong>de</strong><br />

Heiligengrabe sowie Verein WADWD e.V.


Programm KLS // Nicht investive Maßnahmen<br />

Kooperationsmanagement<br />

• Internes Kooperationsmanagement (seit 2012)<br />

• Externes Kooperationsmanagement (seit 2012)<br />

Planungen und Untersuchungen<br />

• Sozioökonomische Untersuchung (2013)<br />

• Machbarkeitsstudie Bahnhof Wittstock/D. (2013)<br />

• Machbarkeitsstudie Küchenmöbel-/Tuchfabrik in Wittstock/D. (2013)<br />

Öffentlichkeitsarbeit und Bürgerbeteiligung<br />

• Broschüre Quandtsche Tuchfabrik Pritzwalk (2011-12)<br />

• Kulturflyer (2013)<br />

issio<br />

ei <strong>de</strong> Heiligengrabe


Programm KLS // Investive Maßnahmen<br />

--kk; 11 LI1 LLl zu---bi ----k-"wt-<br />

btt bb ttt •tb ttt<br />

ttt_ftb _ttb tft'<br />

_tbE tt 1 tüt e btt<br />

tE btt<br />

Bahnhof Pritzwalk 2011-13<br />

Quandtsche Tuchfabrik Pritzwalk<br />

2013-17<br />

Schwimmhalle Wittstock/Dosse<br />

2012-13


Programm KLS // Investive Maßnahmen<br />

Grundschule Meyenburg Integrationskita Meyenburg<br />

2012-13 2012-13<br />

ltzung <strong>de</strong>r Enquete-Kommis


Weitere Aufgaben <strong>de</strong>r Kooperation<br />

Handlungsfeld Wirtschaft<br />

• Infrastruktur und Verkehr:<br />

HUB 53/12, SPNV, OPNV, Verkehrskonzepte, West-Ost-Achse<br />

B 189, Logistiknetz Berlin-<strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong><br />

• Energie:<br />

Reg. Mikromanagement Energie u. Wirtschaft, Energiestrategie für<br />

<strong>de</strong>n Kooperationsbereich<br />

• Fachkräftemanagement:<br />

Jobstart, FHB-Präsenzstelle, Rückkehrer, Berufliche Bildung<br />

• Wirtschaftsför<strong>de</strong>rung<br />

• Administrative Unterstützung <strong>de</strong>s WADWD e. V.<br />

Handlungsfeld Gesundheit und soziale Vorsorge<br />

• Gesundheitsversorgung Nordwestbran<strong>de</strong>nburg 2030<br />

• Ansiedlungsstrategie medzinische Versorgung


Weitere Aufgaben <strong>de</strong>r Kooperation<br />

Handlungsfeld Kultur und Freizeit<br />

• Abstimmung Kulturveranstaltungen<br />

• Radwegekonzept<br />

• Gemeinsame Tourismusstruktur<br />

• Jugend/Senioren<br />

Handlungsfeld Verwaltungskooperation<br />

• Steuerungsdienstrelevante Themen:<br />

Konzeptbearbeitung „Demografie"<br />

Handlungsfeld Öffentlichkeitsarbeit<br />

• Medieninformation, Veranstaltungen:<br />

Presse, Internet, anlassbezogene Zusammenkünfte und Beratungen,<br />

Wahrnehmung <strong>de</strong>r Repräsentation <strong>de</strong>r Kooperation


Durchgeführte Veranstaltungen<br />

• Transferwerkstatt KLS in Liebenau, 13.-14.11.2012<br />

• Grüne Woche in Berlin, 22.01.2013<br />

Gemeinsames Mittelzentrum<br />

Pritzwaik - Wittstock/Dosse<br />

011:<br />

JrIg:<br />

Einacht,<br />

itzung <strong>de</strong>r Emu


Landtag <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong><br />

Enquete-Kommission<br />

<strong>19</strong>. Sitzung<br />

P-EK2 5/<strong>19</strong> Anlage 4<br />

15. März 2013<br />

Stenogr. Dienst/du/le<br />

Präsentation<br />

„Sicherung <strong>de</strong>r Daseinsvorsorge unter <strong>de</strong>r Herausfor<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s<br />

<strong>de</strong>mografischen Wan<strong>de</strong>ls"<br />

Prof. Dr. Rainer Winkel<br />

DISR Deutsches Institut für Stadt und Raum<br />

vom 14.03.2013<br />

(zu TOP 5)


Deutsches Institut für<br />

Stadt und Raum<br />

Sicherung <strong>de</strong>r Daseinsvorsorge<br />

unter <strong>de</strong>r Herausfor<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s<br />

<strong>de</strong>mografischen Wan<strong>de</strong>ls<br />

Prof. Dr. Rainer Winkel<br />

DISR Deutsches Institut für Stadt und Raum (Berlin/Dortmund/Dres<strong>de</strong>n/Wiesba<strong>de</strong>n)<br />

15. März 2013, Heiligengrabe


15. März 2013, Heiligengrabe, Sitzung <strong>de</strong>r Enquete-Kommission <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong><br />

„Kommunal- u. Lan<strong>de</strong>sverwaltung bürgernah, effektiv u. zukunftsfest, <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> 2020"<br />

Inhalte<br />

• Wesentliche Wirkungen u. Rahmenbedingungen<br />

• Bildungsversorgung<br />

• medizinische Versorgung<br />

• Seniorenversorgung<br />

• Trink- und Abwasserbehandlung<br />

• Standards<br />

• Resümee/Empfehlungen<br />

Prof. Dr.-Ing. Rainer Winkel, Deutsches Institut für Stadt und Raum, Berlin-Dortmund-Dres<strong>de</strong>n-Wiesba<strong>de</strong>n Folie 2


s<br />

R<br />

15. März 2013, Heiligengrabe, Sitzung <strong>de</strong>r Enquete-Kommission <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong><br />

„Kommunal- u. Lan<strong>de</strong>sverwaltung bürgernah, effektiv u. zukunftsfest, <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> 2020"<br />

Wesentliche Wirkungen u. Rahmenbedingungen<br />

• Der <strong>de</strong>mografische Wan<strong>de</strong>l: Rückgang und Alterung <strong>de</strong>r Bevölkerung.<br />

• Dadurch z. T. unausgelastete Infrastruktur u. Leerstand und Bedarfsverän<strong>de</strong>rungen,<br />

• Unterauslastung ist oft kein grundsätzliches Problem, wenn sie zur<br />

qualitativen Verbesserung genutzt wer<strong>de</strong>n kann.<br />

• Das muss sich aber eine Gemein<strong>de</strong> leisten können.<br />

• Der <strong>de</strong>mographische Wan<strong>de</strong>l bedingt ten<strong>de</strong>nziell weniger kommunale<br />

Einnahmen, vor allem an<br />

• Lohn- u. Einkommensteuern,<br />

• Schlüsselzuweisungen,<br />

• Gebühren und Beiträge,<br />

• z. T. auch an Gewerbe- u. Umsatzsteuern<br />

• Die Län<strong>de</strong>r bekommen weniger Mittel aus <strong>de</strong>m Län<strong>de</strong>rfinanzausgleich, <strong>de</strong>shalb<br />

und wegen <strong>de</strong>s Auslaufens <strong>de</strong>s Solidarpaktes Rückgang <strong>de</strong>r Mittel<br />

(2006-20<strong>19</strong> Sachsen -27%, Meck-Pomm. -25%, Folgen für Schlüsselzuweisung).<br />

Prof. Dr.-Ing. Rainer Winkel, Deutsches Institut für Stadt und Raum, Berlin-Dortmund-Dres<strong>de</strong>n-Wiesba<strong>de</strong>n Folie 3


D II<br />

S R<br />

15. März 2013, Heiligengrabe, Sitzung <strong>de</strong>r Enquete-Kommission <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong><br />

„Kommunal- u. Lan<strong>de</strong>sverwaltung bürgernah, effektiv u. zukunftsfest, <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> 2020"<br />

Wesentliche Wirkungen u. Rahmenbedingungen<br />

• Das Problem: Betriebs- u. Unterhaltungskosten bleiben weitgehend<br />

gleich, trotz geringerer Auslastung.<br />

• Die knappen Mittel: Zwang zur Anpassung durch Schließung.<br />

• In Städten i. d. Regel = Komfortverlust.<br />

• In ländlichen Räumen = Wegfall von Leistungen o<strong>de</strong>r sehr lange Wege,<br />

d. h. hoher Abbau von Lebensqualität.<br />

• Ländliche Räume das Zusatzproblem: Kleine Siedlungen erfor<strong>de</strong>rn<br />

kleine Infrastrukturanlagen, die keine optimalen Betriebsformen<br />

ermöglichen.<br />

Zu <strong>de</strong>n Problemen muss es nicht kommen:<br />

• Erfahrungen aus 35-jährigen Umgang mit <strong>de</strong>m <strong>de</strong>mografischen Wan<strong>de</strong>l<br />

bieten viele Ansätze.<br />

Prof. Dr.-Ing. Rainer Winkel, Deutsches Institut für Stadt und Raum, Berlin-Dortmund-Dres<strong>de</strong>n-Wiesba<strong>de</strong>n Folie 4


15. März 2013, Heiligengrabe, Sitzung <strong>de</strong>r Enquete-Kommission <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong><br />

„Kommunal- tL Lan<strong>de</strong>sverwaltung bürgernah, effektiv u. zukunftsfest, <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> 2020"<br />

Handlungserfor<strong>de</strong>rnisse u. Ansätze Schulen<br />

• Anpassung durch Schulschließungen u. Konzentration: Die Folgen weite<br />

Schulwege, teurer Schülertransport, geringere Bildungsbeteiligung.<br />

Besser ortsnahe Schulversorgung:<br />

• Kleinschulen mit jahrgansübergreifen<strong>de</strong>n Klassen (bei geringerer Klassenstärke),<br />

• Schulverbün<strong>de</strong> (pädagogischer Austausch, gemeins. Verwaltung/Sekretariat),<br />

• schulübergreifen<strong>de</strong>n, ggf. interkommunalen Hausmeisterdienst,<br />

• Nutzung <strong>de</strong>r durch <strong>de</strong>n Schülerschwund nicht benötigten Räume für<br />

qualitative Verbesserungen (Ausweitung Ganztagsunterricht und Kooperation<br />

Grundschulen u. Kita, wie u. a. in Skandinavien),<br />

• Zusammenfassung von Schulformen in einem Gebäu<strong>de</strong>komplex, ggf. mit<br />

gemeinsamen Lehrerpool,<br />

• Flexibilität wie in Thüringen (Schulen haben Lehrerpool und legen Klassenstärken<br />

selbst fest, NRW Stun<strong>de</strong>nzuteilung je Schule und freie Gestaltung),<br />

• ggf. in geeigneten Fächern gemeinsamer Unterricht von Gymnasiasten und<br />

Berufsschülern, um Standorte zu erhalten.<br />

Prof. Dr.-Ing. Rainer Winkel, Deutsches Institut für Stadt und Raum, Berlin-Dortmund-Dres<strong>de</strong>n-Wiesba<strong>de</strong>n Folie 5


D<br />

S<br />

I<br />

R<br />

15. März 2013, Heiligengrabe, Sitzung <strong>de</strong>r Enquete-Kommission <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong><br />

„Kommunal- u. Lan<strong>de</strong>sverwaltung bürgernah, effektiv u. zukunftsfest, <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> 2020"<br />

Handlungserfor<strong>de</strong>rnisse u. Ansätze medizin. Versorgung<br />

Die Probleme:<br />

• In ländlichen Räumen zu wenig Hausärzte bei fehlen<strong>de</strong>m Nachwuchs,<br />

Fachärzte nur noch in Zentren, bei langen Wartezeiten auf Termine.<br />

• Hohes Durchschnittsalter <strong>de</strong>r Hausärzte, nahe Verrentung, viel zu wenig<br />

stu<strong>de</strong>ntischer Nachwuchs und Abwerbung (durch Pharmaindustrie, Ausland):<br />

bestenfalls kann je<strong>de</strong>r 2. Hausarzt ersetzt wer<strong>de</strong>n.<br />

• Wan<strong>de</strong>l im Ärzteprofil: 60% Medizinstu<strong>de</strong>nten sind weiblich (steigen<strong>de</strong><br />

Ten<strong>de</strong>nz) mit an<strong>de</strong>rem Interessenprofil (geregelte Arbeitszeit, angestellt, oft<br />

Halbtagstätigkeit),<br />

• ländliche Orte mit schwer erreichbaren Schulen sind für junge Mediziner<br />

unattraktiv,<br />

• trotz <strong>de</strong>s Bevölkerungsschwun<strong>de</strong>s Bedarf für Ausweitung <strong>de</strong>r medizinischen<br />

Versorgung (viele u. hoch betagte Senioren).<br />

Prof. Dr.-Ing. Rainer Winkel, Deutsches Institut für Stadt und Raum, Berlin-Dortmund-Dres<strong>de</strong>n-Wiesba<strong>de</strong>n Folie 6


D<br />

R<br />

15. März 2013, Heiligengrabe, Sitzung <strong>de</strong>r Enquete-Kommission <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong><br />

„Kommunal- u. Lan<strong>de</strong>sverwaltung bürgernah, effektiv u. zukunftsfest, <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> 2020"<br />

Handlungserfor<strong>de</strong>rnisse u. Ansätze medizin. Versorgung<br />

Ansatz Optimierung <strong>de</strong>r ärztlichen Leistungskraft:<br />

• Unterstützung durch beson<strong>de</strong>rs ausgebil<strong>de</strong>te Hilfskräfte für Hausbesuche<br />

(Mo<strong>de</strong>lle: VERAH, AGNES),<br />

• zwischen Ärzten abgestimmtes Diagnoseverfahren bei einheitlichem EDV-<br />

Programm (z. B. Netzwerk nie<strong>de</strong>rgelassener Ärzte Südbran<strong>de</strong>nburg),<br />

• Ausweitung von Mehrbehandlerpraxen, die auch junge Ärztinnen anstellen,<br />

• Kooperation Hausarztpraxen mit Krankenhäusern (temporäre Tätigkeit von<br />

Klinikfachärzten in Hausarztpraxen in <strong>de</strong>r Fläche, günstige Mehrbehandlerpraxen),<br />

• Lan<strong>de</strong>s/Bun<strong>de</strong>seinwirken auf Krankenkassen zur Reduzierung <strong>de</strong>s hohen<br />

Bürokratieaufwan<strong>de</strong>s von Arztpraxen,<br />

• enge Zusammenarbeit zwischen Bürgermeister und ansässigen Ärzten<br />

(Beispiel Bgm. von Elsterwerda),<br />

• ggf. Einrichtung von Ärztehäusern in Problemräumen (mit Lan<strong>de</strong>sunterstützung,<br />

ggf. Beteiligung regionaler Krankenhäuser).<br />

• Kooperation Arztpraxen/ Krankenhäuser, ggf. Ambulanz in Krankenhäuser.<br />

Prof. Dr.-Ing. Rainer Winkel, Deutsches Institut für Stadt und Raum, Berlin-Dortmund-Dres<strong>de</strong>n-Wiesba<strong>de</strong>n Folie 7


15. März 2013, Heiligengrabe, Sitzung <strong>de</strong>r Enquete-Kommission <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong><br />

„Kommunal- u. Lan<strong>de</strong>sverwaltung bürgernah, effektiv u. zukunftsfest, <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> 2020"<br />

Handlungserfor<strong>de</strong>rnisse u. Ansätze Seniorenversorgung<br />

Die Probleme:<br />

• Die Anzahl <strong>de</strong>r Senioren steigt bis 2030 / 2035 weiter an.<br />

• Aufgrund hoher Alterung: Bedarfsanstieg für Hilfe u. Pflege.<br />

• Anzahl <strong>de</strong>r Personen, die hauptsächlich die Familiäre Hilfe leisten, (Frauen<br />

45-65 Jahre) geht <strong>de</strong>mographisch bedingt merklich zurück.<br />

• Zugleich viele Junge pen<strong>de</strong>ln berufsdingt o<strong>de</strong>r sind weggezogen,<br />

• viele Alte leben heute auch auf <strong>de</strong>m Land allein,<br />

• Das Problem: Die familiäre Hilfe (heute <strong>de</strong>r Hauptträger) geht bei steigen<strong>de</strong>m<br />

Hilfebedarf zurück. Deshalb mehr Alte früher und stationär zu versorgen.<br />

• Für stationäre Unterbringung reichen Renten oft nicht, <strong>de</strong>shalb Sozialhilfe<br />

zur Kosten<strong>de</strong>ckung.<br />

• Fehlen<strong>de</strong> Kosten<strong>de</strong>ckung nimmt zu: Gebrochene Erwerbsbiographien,<br />

Beschäftigung im Niedrigsektor und Frühverrentung.<br />

• Folge: Sehr hohe öffentliche Kosten für eine Versorgung, die die Alten nicht<br />

wollen.<br />

Prof. Dr,-Ing. Rainer Winkel, Deutsches Institut für Stadt und Raum, Berlin-Dortmund-Dres<strong>de</strong>n-Wiesba<strong>de</strong>n Folie 8


15. März 2013, Heiligengrabe, Sitzung <strong>de</strong>r Enquete-Kommission <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong><br />

„Kommunal- u. Lan<strong>de</strong>sverwaltung bürgernah, effektiv u. zukunftsfest, <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> 2020"<br />

Handlungserfor<strong>de</strong>rnisse u. Ansätze Seniorenversorgung<br />

Es muss versucht wer<strong>de</strong>n die eigenständige Haushaltsführung zu<br />

verlängern:<br />

• Schaffung altengerechter Wohnungen (fehlen in ländlichen Räumen),<br />

• Hilfe durch „Kümmerinnen/Kümmerer",<br />

• auf kommunaler Ebene Initiierung von Senioren-Treffes, Austausch (z. B.<br />

gemeinsames Mittagessen, je<strong>de</strong>r kocht mal),<br />

• Aufbau von Eigenhilfeleistungen <strong>de</strong>r Senioren (Bonuspunktesystem),<br />

• Anregung zum Ehrenamt (Leistungseinbezug von Senioren und für Senioren),<br />

• Aktivierung <strong>de</strong>r Sportvereine Angebote im präventiven Gesundheitssport<br />

zu schaffen,<br />

• Aktivierung kommunaler Wohnungsgesellschaften Seniorenhilfe für ihre<br />

Mieter anzubieten (in Sachsen mit Erfolg praktiziert).<br />

• Unterstützung pflegen<strong>de</strong>r Familien (Beratung, Schulung, Tagespflege).<br />

Prof, Dr.-Ing. Rainer Winkel, Deutsches Institut für Stadt und Raum, Berlin-Dortmund-Dres<strong>de</strong>n-Wiesba<strong>de</strong>n Folie 9


15. März 2013, Heiligengrabe, Sitzung <strong>de</strong>r Enquete-Kommission <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong><br />

„Kommunal- u. Lan<strong>de</strong>sverwaltung bürgernah, effektiv u. zukunftsfest, <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> 2020"<br />

Handlungserfor<strong>de</strong>rnisse u. Ansätze Wasser<br />

Die Probleme:<br />

• Bei zu geringem Durchsatz Verunreinigung und Wie<strong>de</strong>rverkeimung im<br />

Trinkwasser, Verstopfung und Geruchsbelästigung im Abwasser.<br />

• Kosten bleiben weitgehend gleich, müssen von weniger Personen getragen<br />

wer<strong>de</strong>n (Mit je<strong>de</strong>m % Bevölkerungsrückgang = Kostenstieg 0,7% bis 0,9%).<br />

• Hohe Standards, zukünftig im ländlichen Raum die höchsten Anfor<strong>de</strong>rungen.<br />

Ansätze:<br />

• Wasserwirtschaftspläne, die sich an Nutzungszeiträume orientieren,<br />

• bei Neuplanungen, Umbau, Sanierung: Ausrichten auf Flexibilität, u. a. durch<br />

Modulsysteme,<br />

• Nutzung technischer Möglichkeiten, z. B, dünne Rohre in alten Leitungen<br />

Vakuumentwässerung, Einleitung Regenwasser zur Netzspülung usw.,<br />

• Maßnahmen nur im Gesamtsystem sonst wassersparen<strong>de</strong> WC-Spülungen und<br />

gleichzeitig Bedarf zur Netzspülung),<br />

• im ländlichen Raum eher semizentrale Anlagen.<br />

Prof. Dr.-Ing. Rainer Winkel, Deutsches Institut für Stadt und Raum, Berlin-Dortmund-Dres<strong>de</strong>n-Wiesba<strong>de</strong>nEinwirken auf Folie 10<br />

verkehrsträger


15. März 2013, Heiligengrabe, Sitzung <strong>de</strong>r Enquete-Kommission <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong><br />

„Kommunal- u. Lan<strong>de</strong>sverwaltung bürgernah, effektiv u. zukunftsfest, <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> 2020"<br />

Standards<br />

Ein Teil <strong>de</strong>r Probleme ist hausgemacht durch Regelungen und hohe<br />

Standardvorgaben, u. a.:<br />

• Im Abwasserbereich hohe Standards sind kaum finanzierbar (zukünftig<br />

Anfor<strong>de</strong>rungen an Einleitung in Wasserläufe richtet sich nach <strong>de</strong>ren Nähe zur<br />

Quelle, <strong>de</strong>shalb wer<strong>de</strong>n an ländliche Räume zukünftig wesentlich höhere<br />

Anfor<strong>de</strong>rungen als an Verdichtungsräume gestellt), EU-Richtlinie, die kaum<br />

finanzierbar ist,<br />

• ÖPNV: Mitnahme nur an Haltestellen möglich (in dünnbesie<strong>de</strong>lten Län<strong>de</strong>rn<br />

wie Nordskandinavien, Kanada usw. ganz an<strong>de</strong>rs),<br />

• öffentliche Haltestellen außerhalb geschlossener Ortschaften Kosten ca.<br />

70.000 € o<strong>de</strong>r mehr (wegen <strong>de</strong>s hohen Standards).<br />

Prof. Dr.-Ing. Rainer Winkel, Deutsches Institut für Stadt und Raum, Berlin-Dortmund - Dres<strong>de</strong>n-Wiesba<strong>de</strong>n Folie 11


15. März 2013, Heiligengrabe, Sitzung <strong>de</strong>r Enquete-Kommission <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong><br />

„Kommunal- u. Lan<strong>de</strong>sverwaltung bürgernah, effektiv u. zukunftsfest, <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> 2020"<br />

Resümee/Empfehlungen<br />

• Bedarf für Entwicklungsplanungen, die sich an Infrastrukturnutzungsdauer<br />

orientieren,<br />

• solange keine sichere Vorhersage möglich, <strong>de</strong>shalb bedarf es Flexibilität<br />

für Kapazitäten und Nutzungsart,<br />

• auf interkommunale und regionale Zusammenarbeit hinwirken (große<br />

Potentiale),<br />

• mehr interministerielle Zusammenarbeit (z. B. Abstimmung Vorgaben für<br />

Kitas und Schulen),<br />

• Fortschreibung von Entwicklungsplanungen (Ressourcen dafür oft nur bei<br />

interkommunaler Kooperation),<br />

• kritische Reflexion von Standards (ggf. Unterschie<strong>de</strong> zwischen Verdichtungsräumen<br />

und dünnbesie<strong>de</strong>lte Räumen),<br />

• finanzielle Unterstützung dünn besie<strong>de</strong>lter Räume<br />

(Dünnbesiedlungszuschlag, Vorschlag Finanzexpertin Färber),<br />

• ggf. Anleitung für Kommunen zum Umgang mit <strong>de</strong>m <strong>de</strong>mografischen<br />

Wan<strong>de</strong>l (Publikation wie in Sachsen).<br />

Prof. Dr.-Ing. Rainer Winkel, Deutsches Institut für Stadt und Raum, Berlin-Dortmund-Dres<strong>de</strong>n-Wiesba<strong>de</strong>n Folie 12


D<br />

s<br />

R<br />

15. März 2013, Heiligengrabe, Sitzung <strong>de</strong>r Enquete-Kommission <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong><br />

„Kommunal- u. Lan<strong>de</strong>sverwaltung bürgernah, effektiv u. zukunftsfest, <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> 2020"<br />

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit<br />

Prof. Dr.-Ing. Rainer Winkel, Deutsches Institut für Stadt und Raum, Berlin-Dortmund-Dres<strong>de</strong>n-Wiesba<strong>de</strong>n Folie 13


Anlage 5<br />

• • • ••<br />

•••• .• :•<br />

• • •<br />

• •<br />

LANDTAG<br />

BRANDENBURG<br />

Landtag <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong>; Postfach en 10 64; 14410 Potsdam<br />

Enquete-Kommission 5/2<br />

Der Vorsitzen<strong>de</strong><br />

Mitglie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r<br />

Enquete-Kommission 5/2<br />

elektronisch<br />

Datum: 20. Februar 2013<br />

Nachbereitung <strong>de</strong>r 18. Sitzung <strong>de</strong>r Enquete-Kommission 512 — Verständigung<br />

zum weiteren Vorgehen bzgl. <strong>de</strong>r Übertragung von Lan<strong>de</strong>saufgaben<br />

Sehr geehrte Damen und Herren,<br />

bezüglich <strong>de</strong>s am Freitag, <strong>de</strong>n 15. Februar 2013 als Tischvorlage verteilten Formulars<br />

zur Vorbereitung <strong>de</strong>r Diskussion über die Kommunalisierung von Lan<strong>de</strong>saufgaben<br />

möchte ich Ihnen einen Vorschlag zum weiteren Vorgehen unterbreiten.<br />

Bitte nutzen Sie für Ihre Vorschläge wie besprochen das Musterformular „Übertragbare<br />

Aufgaben <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s" und schicken dieses bis zum Freitag, <strong>de</strong>n 1. März 2013<br />

an mich und/o<strong>de</strong>r das Kommissionssekretariat. Mein Vorschlag zum weiteren Vorgehen<br />

ist, ihre Rückmeldungen zur Kommunalisierung von Lan<strong>de</strong>saufgaben zusammenfassend<br />

inhaltlich aufzubereiten und daraus eine Gesprächs- und ggf. Beschlussvorlage<br />

für die kommen<strong>de</strong> <strong>19</strong>. Sitzung am 15. März 2013 zu erarbeiten.<br />

Falls Sie Einwän<strong>de</strong> o<strong>de</strong>r Be<strong>de</strong>nken gegen meinen Vorschlag äußern möchten, dann<br />

sen<strong>de</strong>n Sie Ihre Anmerkungen bitte bis zum Freitag, <strong>de</strong>n 22.02.2013 <strong>de</strong>m Kommissionssekretariat<br />

zu. Für Ihre Unterstützung bedanke ich mich.<br />

Mit freundlichen Grüßen<br />

1/14fe<br />

Ste n Ludwig<br />

Anlage: Musterformular „Übertragbare Aufgaben <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s"<br />

Landtag <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong><br />

Am Havelblick 8 Telefon: 0331 956-1<strong>19</strong>6 Internet www.landtag.bran<strong>de</strong>nburg,cle<br />

14473 Potsdam Telefax: 033127548-<strong>19</strong>04 nadine.lehnigk@landtag.bran<strong>de</strong>nburg.<strong>de</strong>


Anlage 5<br />

Übertragbare Aufgaben <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s<br />

Berücksichtigter Aufgabenbestand<br />

Nachfolgend wird aufgezeigt, welche Aufgaben <strong>de</strong>r unmittelbaren Lan<strong>de</strong>sverwaltung aus Sicht <strong>de</strong>r<br />

Enquetekommission zur Kommunalisierung empfohlen wer<strong>de</strong>n könnten •<br />

Ministerium XY<br />

Beschreibung <strong>de</strong>r Aufgabe<br />

Beispielbegründung<br />

„Die Enquete-Kommission empfiehlt eine Kommunalisierung <strong>de</strong>r wahrgenommenen Aufgaben bei<br />

einem Szenario ab „X”. Auf Lan<strong>de</strong>sebene sollten die XX wahrgenommen wer<strong>de</strong>n. Alle „Durchführungstätigkeiten",<br />

Einzelfallbearbeitungen (Genehmigungen, Erlaubnisse, Kontrollen, Überwachurigen,<br />

Statistiken) und aktuell bereits <strong>de</strong>zentral bzw. regional wahrgenommenen Aufgaben sollen auf<br />

die kommunale Ebene verlagert wer<strong>de</strong>n,<br />

Laut Personalbedarfsplanung 2018 waren im XX Beschäftigte tätig. Bis 2018 soll die Zahl <strong>de</strong>r Stellen<br />

auf XX reduziert wer<strong>de</strong>n.<br />

Prof. Bogumil kam zu <strong>de</strong>r Einschätzung, dass eine Kommunalisierung nur bei <strong>de</strong>m Szenario „X" in<br />

Betracht kommt. Er verwies insbeson<strong>de</strong>re darauf, dass ...<br />

Die EK meint-dass ...lschliel3t sich "<br />

Aufgabenübertragung auf:<br />

bei:<br />

Landkreise und/o<strong>de</strong>r kreisfreie Städte und o<strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong>n<br />

bis zu „X" Verwaltungsträgern<br />

als: • pflichtige Selbstverwaltungsaufgabe, .<br />

Pflichtaufgabe zur Erfüllung nach Weisung,<br />

Anmerkung:<br />

...<br />

•<br />

BEISPIEL<br />

„Der Erhalt eines Weisungsrechts ist angezeigt, um insbeson<strong>de</strong>re<br />

bezüglich beson<strong>de</strong>rer Aspekte von Seiten '<strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s auch<br />

künftig die neuen kommunalen Aufgabenträger bei ihrer Aufgabenerfüllung<br />

unterstützen zu können. Die Enquetekommission<br />

sieht Weisungen insoweit auch positiv im Hinblick auf einen<br />

rechtssicheren Umgang mit, Vorschriften an. „


Anlage 6<br />

STÄDTE- UND GEMEINDEBUH D<br />

BRANDENBURG<br />

rStädte- und Gemein<strong>de</strong>bund <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong>, Stehensaner. 4, 14482 Potsdam<br />

Enquetekommission 5/2 <strong>de</strong>s Landtages <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong><br />

Der Vorsitzen<strong>de</strong><br />

Herr Stefan Ludwig, MdL<br />

L<br />

Per E-Mail<br />

EINGEGANGEN<br />

0/ny<br />

2 1. FEH. 2013<br />

g-7<br />

FriAti U6V12i<br />

• •. .....<br />

Der Geschäftsführer<br />

Stephensonstraße 4<br />

14482 Potsdam<br />

Telefon: 03 3117 43 51-0<br />

Telefax: 03 31 17 43 51-33<br />

E-Mail: maiestgb-bran<strong>de</strong>nburg.<strong>de</strong><br />

Internet: http://www.stgb-bran<strong>de</strong>nburg.<strong>de</strong><br />

Datum: 2013-Febr.-21<br />

Aktenzeichen: 011-01-2<br />

Auskunft erteilt: Karl-Ludwig Böttcher<br />

Weiteres Vorgehen bzgl. <strong>de</strong>r Übertragung von Lan<strong>de</strong>saufgaben<br />

Ihr Schreiben vom 20. Februar 2013<br />

Sehr geehrter Herr Ludwig,<br />

für Ihr Schreiben danke ich Ihnen. Vor <strong>de</strong>m Hintergrund <strong>de</strong>r Ergebnisse Arbeit <strong>de</strong>r AG Aufgaben<br />

halte ich es nicht für zielführend, wenn die einzelnen Kommissionsmitglie<strong>de</strong>r jetzt separate<br />

Vorschläge für die Übertragung von Einzelaufgaben unterbreiten. Die Liste <strong>de</strong>r AG Aufgaben<br />

betrachte ich als Beschlussgrundlage. Diese wur<strong>de</strong> jedoch noch nicht abschließend behan<strong>de</strong>lt.<br />

Ich möchte Sie bitten, die Vorschläge <strong>de</strong>r AG ohne Abstriche für eine Beschlussfassung zur<br />

Kommunalisierung vorzubereiten.<br />

Mit freundlichen Grüßen<br />

Karl-Ludwig Böttcher<br />

Bankverbindung, Mittelbran<strong>de</strong>nburgische Sparkasse, Potsdam (BLZ 160 500 00) Konto-Nr. 350 222 1501; S 7 (Haltestelle Babelsberg); Tram 94,95 (Haltestelle Wattstralle)


•• .<br />

• •<br />

•<br />

,* r• * 1<br />

• •<br />

LANDTAG<br />

BRANDENBURG<br />

Anlage 7<br />

Landtag <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong>; Postfach 60 e 64; 14410 Potsdam<br />

Enquete-Kommission 5/2<br />

Mitglie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r<br />

Enquete-Kommission 5/2<br />

Der Vorsitzen<strong>de</strong><br />

elektronisch<br />

Datum: 11. März 2013<br />

Zusammenführung Vorschläge Kommunalisierung Lan<strong>de</strong>saufgaben<br />

Sehr geehrte Damen und Herren,<br />

in <strong>de</strong>r 18. Sitzung <strong>de</strong>r EK 5/2 am 15. Februar 2013 haben wir festgelegt, die Diskussion<br />

und die Beschlüsse zur Frage <strong>de</strong>r Kommunalisierung von Lan<strong>de</strong>saufgaben in <strong>de</strong>r <strong>19</strong>. Sitzung<br />

am 15. März 2013 fortzuführen und in <strong>de</strong>r 20. Sitzung am <strong>19</strong>. April 2013 abzuschließen.<br />

Mit Schreiben vom 20. Februar 2013 habe ich Ihnen auf Grundlage <strong>de</strong>r Diskussion in <strong>de</strong>r<br />

18. Sitzung einen Vorschlag zum weiteren Vorgehen gemacht. Insbeson<strong>de</strong>re bat ich um<br />

die Einreichung von Vorschlägen auf Grundlage <strong>de</strong>s verteilten Musterformulars.<br />

Auf Grundlage <strong>de</strong>r bisherigen Rückläufe habe ich durch das Kommissionssekretariat eine<br />

Übersicht <strong>de</strong>r eingereichten Vorschläge zur Kommunalisierung von Lan<strong>de</strong>saufgaben erstellen<br />

lassen. Die Übersicht besteht aus zwei Teilen:<br />

Einer Übersichtstabelle <strong>de</strong>r Vorschläge <strong>de</strong>r AG Aufgabenerfassung, <strong>de</strong>r Empfehlungen<br />

von Prof. Dr. Bogumil und <strong>de</strong>r von Kommissionsmitglie<strong>de</strong>rn eingereichten<br />

Vorschläge, sowie<br />

einer Zusammenführung <strong>de</strong>r auf Grundlage <strong>de</strong>r Musterformulare eingereichten<br />

Vorschläge (nicht berücksichtigte Vorschläge <strong>de</strong>r AG Aufgabenerfassung sind<br />

ebenfalls kurz aufgeführt).<br />

Die Dokumente sind diesem Schreiben angefügt und sollen als Besprechungsgrundlage<br />

für die <strong>19</strong>. Sitzung am Freitag dienen.<br />

Aufgrund <strong>de</strong>s umfassen<strong>de</strong>n Materials schlage ich Ihnen vor, die Diskussion in <strong>de</strong>r <strong>19</strong>.<br />

Sitzung auf die Aufgaben zu konzentrieren, welche die AG Aufgabenerfassung, Prof.<br />

Bogumil und die Vorschläge <strong>de</strong>r Kommissionsmitglie<strong>de</strong>r für eine Kommunalisierung auch<br />

für <strong>de</strong>n Status Quo vorsehen. Dies sind die Aufgaben Gutachterausschüsse im Bereich<br />

Vermessungsverwaltung (Nr. 5), Kirchenaustritte (Nr. 44) und Grenzveterinärdienst (Nr.<br />

53).<br />

Landtag <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong><br />

Am Havelblick 8 Telefon: 0331 966-4<strong>19</strong>5 internes: wwelandtag.bran<strong>de</strong>nburg.<strong>de</strong><br />

14473 Potsdam Telefax: 0331 27548-1g04 E-Mail: bastian.dunkelgandtag.bran<strong>de</strong>nburg.<strong>de</strong>


LANDTAG<br />

Anjage 7<br />

••• ••<br />

. • g<br />

• •<br />

BRANDENBURG<br />

Sollten weitere Vorschläge eingehen, wer<strong>de</strong>n die Dokumente entsprechend aktualisiert.<br />

Mit freundlichen Grüßen


EK 512 Ubersicht Vorschläge zu La n<strong>de</strong>sZuFga b en <strong>de</strong>r AG Aufgab n &am ng, von Prof. Dr. Bogunel und Konesslo nmeglie<strong>de</strong>rn<br />

3<br />

m- 7 d es , lnwe '. (.1241.7Zeg, "722Zele'e:<br />

..1,,ieM.-7-. eṟ.1i,--..eZ2,,W..Meeffie.e.feginefeeee.72.147MMeke.,;:eleerwiemen.... „,...i..›,<br />

a9 eggiegeeefgener.e.gee.<strong>19</strong>25Zeerget zet..-ge,ebitleeger,.e,::,.,.,Tie:.--1- e7-ziej',,.om AeutmegolieniEw.,Afielegeen-Miggilgerieez,z52&e:9-7e23Liefeefeeeetrierre<br />

-<br />

Lan<strong>de</strong>sschule und Technische Einrichtung für Brand- und<br />

Katastrophenschutz (ESTE]<br />

Überführung in ein and eres Trägermo<strong>de</strong>ti (z.B.<br />

Privatisierung a<strong>de</strong>r Län<strong>de</strong>rkooperation]<br />

kA ..<br />

",›UeizAuzirg,: ,7.e.fe, , ,47 1e74,,.<br />

. , re.4294e,<br />

',-Meztereemememil<br />

Bewertung Bogurne<br />

Vorschlag 1<br />

(kommunalisierbar/Anzahl Kommunalisierung auf/Anzahl<br />

Ressort /Aufgabenbereich / Aufgabe<br />

Vorschlag AG Aufga b en erfassung<br />

Verwaltungsträger]<br />

Verwaltungsträger<br />

Kommunallslerung als<br />

Anmerkungen<br />

ei9eefirieWreVgle !;e_ ,::,3.zteefee.4,., : -.' lii4e+a '-. A - .4 -<br />

51. - ,;,.,<strong>de</strong> 47"-ev.i2r.4.egeelgea.,45, ' • 0wwege:. , ,,-",fAereW7""r;.eee,.e'.:1•2:Hee:egresc.;:ez%Zte-,e:d2eieri: ,,„.2i- ...-.:P e.55 ,,,,e,,e7,-<br />

Fiskalerbschaften k.A. k.A.<br />

Keine Kommunalisierung<br />

Vollstreckung von For<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r Steuer- und<br />

Landkreise und kreisfreie Städte<br />

I,A.<br />

I. A<br />

1Diese Aufgabe kann unabhängig von einer<br />

/bi, 14+4<br />

Staatliche<br />

Auftragsverwaltung<br />

Justizverwaltung<br />

;Kreisgebiets reform von <strong>de</strong>n Landkreisen und kreisfreien<br />

:.,7.:e9,14m5,-,Ț><br />

.L4,3merizfewtre9.4.5,-.7w4;39,7;:7 :7 -, 7 -..-.<br />

eeygr-7Keeearemeemßr- =e4emgm6'ne,ßreetremä -eeeergäxreegAu.e:feezrzeee:T-zerggtzeeev:;,g4-xr-e-egm--et-eizzrzemf=:z:..-,:m-rtmei,qe:2<br />

li<br />

4 a en e ce nge egen e en<br />

ommuila s er 3r<br />

Nicht kommunalisfeaMr - . - -<br />

' ' Keine Kommunalislerung<br />

1797e2-411i7:ekeiggeeein<strong>de</strong>lettikVez ".5355ifflelleelEIMPISTLfT=ALer griii-ZzeMr -zteLeMeiligf=742,81-71-7,-444:1. 2-,A4,..egeMlerelegMEN-Premzieie- ... -(..t.i.' ,- .., e..12,4<br />

5 Gutachterausschüsse (Bestellung <strong>de</strong>r Gutachter(<br />

•<br />

- eine Son<strong>de</strong>raufsicht ist hinsichtlieh <strong>de</strong>r Bestellung<br />

Kommunalisieren bzw. Verfahrensbeteiligung <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s<br />

ng ]reisfreie Städte<br />

lentbehr [ach. Die Arbeit <strong>de</strong>r Gutachterausschasse muss<br />

.<br />

Juristische Prüfung erfor<strong>de</strong>rlich<br />

."'d Mächtige Selbstverwaltungsaufgabe<br />

.<br />

streichen<br />

/ bis 14+4<br />

'selbstverständlich auch künftig welsungsfrel erfolgen.<br />

•<br />

flteilittegsVe:WigilefeerefflieeisTTEki li MeeffiEZ.ii7eanjeWre ;-3ATTielielliMätte—e13. 1Wirirre7rgigieiEj ef: ' ---'' :;-i Lee. Aegeteelegred eräTLETe: eit#13giererWegNA<br />

Enteignun ele ehheiten 1 Kommunelisteren bzw. Verfahrens betellIgung <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s Nfcht kommunallsterbar<br />

Keine Kommunalisierung<br />

7 Genehmigungspflicht für das Sammeln von Or<strong>de</strong>n und<br />

Die AG plädiert Ihr die Abschaffung <strong>de</strong>r<br />

'<br />

Ehrinzelchen<br />

Fraglich, ob <strong>de</strong>r legislative Aufwand einer Aufgabenübertragung als Vor-Ort-Löseng im Wege einer Organlethe in einem<br />

Genehmigungspflicht Zr das Sammeln von Or<strong>de</strong>n und<br />

It-A.<br />

•<br />

angemessenen Verhältnis zu <strong>de</strong>n Wirkungen steht (ausführlich siehe Papier Zusammenfassung Vorschläge<br />

Ehrenzeichen aper Bun<strong>de</strong>sratsinitiative<br />

'<br />

FMl<br />

Ire•ggeg42egegigglibi»KujiMrlg egggele;<br />

Stifteng,sangelegenheiten .<br />

ifitA E'KY','K.3;keegre,'Wfnteeee..7--- effl aJe,Eerättefilnw,gäe2e-ea-tlrE,gfMh'eEeYällffläfl iell2-f-- --7- mnTr2:%NrC2FZ.r2itr<br />

',<br />

Verfahren zur Beantragung einer Eheaufhebung<br />

Landkreise und kreisfreie Städte<br />

Eine Son<strong>de</strong>raufsicht Ist nicht erfor<strong>de</strong>rlich.<br />

Kommurlislerhar ia<br />

kA.<br />

Mächtige Selbstveltungsaufgabel<br />

•<br />

. I bis 14+4" i<br />

10 Beglaubigung von in <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> ausgestellten<br />

Kommunalisierbar Nicht kommunalhierbar Keine Kommunalisierung<br />

Ferh öf dlic en Urkun<strong>de</strong>n zur Venvendun 1111 Ae...._ Ausland<br />

11 Vollzug <strong>de</strong>s 5taatsangehörigkeltsgesetzes<br />

Landkreise und kreisfreie Städte<br />

Die kommunalen Spitzenverbän<strong>de</strong> befürworten seit<br />

k.A.<br />

k.A<br />

Auftragsangelegenheit<br />

•<br />

/ bis 14+4<br />

längerem eine Komm unalisierung.<br />

k -A<br />

efrTAYFMMTIN ri PI ip.r:-.211§12411 012,beleingeft,-:1LW, ee, 'MENi-alreef-t7- -4-z-22,-, 7 -eille-35-r-5±.ennefer .L.,. ,,eaTeelerter AF-eweefeeM-2g.'"Ari<br />

Kommunafislerbar<br />

Keine Kornmunallslerung<br />

Kageoeeze-geekeTeergffl;tefflefie717,7z "73i-<strong>19</strong>7+-2NiteireeeStrig<br />

erturre 0. • eiteei es Fr-- "ne,.am Al 7.1.--;:z.,e-A-7.t.mem.muegaWerre.N.NzAe'zfee ,37-, :T";-,,ezz7-iezezezeew-irzee,peee'r ':r;mfflez.terfee,r-w.weeege-m7A:ēwP,e-.7:r4-"ZE,Z:ZZF'.Werfje'geer,'P'e<br />

Fr.r.::,•03 ..__ ,a-i,sciii _ .. .me. -Lif."-eremmorM92-"rg"'"==,gg eg,2- ..-;: - -.2 .2.,,=,,,m-, m.r.e.e ' ''''gg''''''--9-'7-4.g.121:-.4' '.''''- .:!tpgligw.f:krpe,:...pgv. , =-7.... ''' 2ezr.fflir.,e. , ,Me.e.L. .h" --j--'e?""7.44E,''' E4 1 .913,-,17,:-----<br />

_ ...... ..---7--- 7,72 _ ,._.., .=',42,20,,A5; . , ., _,..". ''• ;.2.0rgeggffl.n.gze,59,,'zee...e--..ee ..25jeezeie7,Fi,f,-.7.77eteike:H<br />

......._ ...,.. .<br />

Allgemeiner, medizinischer und sozialer Arbeitsschutz (I.<br />

Grundsalz-, Rechtsetzungs- und Steuerungsaufgaben im<br />

Arbeitsschutz; li. Überwachungstätigkeit/ -<br />

Antragsbearbeitung; IM Untersuchungstätigkeit; IV.<br />

Präventionstätigkeft)<br />

Kummunallslerbar<br />

-<br />

k.A ..<br />

I<br />

I<br />

k.A<br />

'Der Erhalt eines Welsungsrechts ist angezeigt, um<br />

insbeson<strong>de</strong>re bezüglich beson<strong>de</strong>rer technischer Aspekte<br />

von Seiten <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s auch künftig die neuen<br />

kommunalen Aufgabenträger bei ihrer Aufgabenerfüllung<br />

unterstützen zu können. Die Enquetekommission sieht<br />

Weisungen insoweit auch positiv im Hinblick auf einen<br />

rechtssicheren y mgäng mit Versthriften an_<br />

Landkreise und kreisfreie Städte Pflichtaufgabe zur Erfüllung nach<br />

13 Technischer Arbeitsschutt<br />

bis 5+1<br />

'<br />

/ bis 2+1<br />

Weisung<br />

•<br />

r. Grundsatz-, RechtseUungs- und Steuerungmufgaben<br />

Untersuchungs- und Präventationstätigkeit<br />

-<br />

beim technischen Arbeitsschutz; '<br />

kommunalisierbar. Hochspezialisierte Bereiche, z.B.<br />

•<br />

ii. überweehungstätigkeit/ Antragsbearbeitung;<br />

Labortätigkeiten, in enger Kooperation mit Berlin<br />

1I1.2intersuchu ngstätigkeit;<br />

IV. Präventionstätigkeit<br />

14 Strahlenschutz-und Produktsicherheit Engere Kooperation mit Berlin kA k.A. k.A. k.A.<br />

I<br />

Stand: 11.03.1013<br />

1/7<br />

7<br />

to<br />

CD<br />

-Lt


EM 5/2 Obers kill Vormeigu su Lan<strong>de</strong>seuigaben <strong>de</strong>r AA Aufgabenerfassung, von Prof. Dr. Bogumil und Kommirsiorundigfle<strong>de</strong>rn<br />

MÄ<br />

15<br />

16<br />

17<br />

Ressort/ Aufgabenbereich / Aufgabe<br />

5....eeleti93mFeiieieewilieveugueezegggeepiegen9mixtigigmee2ege ḡreugeiejeeke7:t:=g2he" ,15:12L;ia2:2;:u4kuzzi ,'- j-<br />

Schwerbehin<strong>de</strong>rtenrecht und Opferfürsorge<br />

al Schwerbehin<strong>de</strong>rtenrecht - Feststellung <strong>de</strong>r<br />

Behin<strong>de</strong>rung und von Nachteilsausgleichen, Ausstellung<br />

von Ausweisen<br />

h) Bun<strong>de</strong>sversorgungsgesetz•Kriegsopferversorgung,<br />

Kriegsopferfürsorge und Nebengesetze -<br />

c) Gewährung von Neil-un<strong>de</strong>ankenbehandlungen und<br />

Entschädigungsleistunger (Soziales Entschädigungsrecht-<br />

SEM •<br />

d) Rehabilitation .und Teilhabe behin<strong>de</strong>rter Menschen<br />

Mg IX, Kündigungsschutz für behin<strong>de</strong>rte Menschen,<br />

begleiten<strong>de</strong> Hilfen Ontegrationsemt]). Leistungen nach<br />

<strong>de</strong>m SGB VI ..<br />

6) Orthopädische Versorgungsstelle<br />

Vorschlag AG Aufgabenerfassung<br />

•<br />

• •<br />

Kommunalisierbar .<br />

.:<br />

_<br />

(kommunalisierbar/Anzahl<br />

Verwaltungsträger)<br />

a): bis 8+1 .<br />

is.e:} nicht kommunalisierbar<br />

Aufsicht für unterstützen<strong>de</strong> Wohnformen Kommunalisierbar Nicht komintmalisierber<br />

Anerkennung niedrigschwelliger Betreuungsangebote<br />

Kernmunelisierbar<br />

Nicht kosnmunalisierber<br />

JD<br />

.<br />

-<br />

Kommunalislerung auf/Anzahl<br />

Verwaltungsträger<br />

Landkreise und kreisfreie Städte<br />

1 bis 3+1.<br />

Landkreise und kreisfreie Städte<br />

/ his 8+1<br />

• —7—.<br />

i<br />

Kommunaff sierung eis<br />

■<br />

Anmerkungen<br />

.,:r,, A:P;P7-2'7i."'""u=r, '',, "'i,,,,,',Aggi,,,L4IKAT,',-e=77: •• • ,-r--!e'r:trl'71-<br />

• •• • ..<br />

!Der Erhalt einer Son<strong>de</strong>raufsicht, die mittels Weisungen<br />

. l<br />

Pflichtige Selbstverwaltungsaufgabe;<br />

.<br />

• I<br />

lauf die Aufgabeneriedigung inhaltlich Einfluss nehmen<br />

!kann. ist nicht notwendig, da die inhaltlichen Gental.<br />

itungsspielraume wegen <strong>de</strong>r bun<strong>de</strong>srechtlichen<br />

lAusgesteltung <strong>de</strong>s Aufgabenbereichs gering sind.<br />

I<br />

poichugaufgabe zw. erfühn nach Per Erhalt einer Son<strong>de</strong>raufsicht durch das Land ist im<br />

Hinblick auf diesen sensiblen Aufgabenbereich sinnvoll.<br />

Weisung'<br />

1B Angelegenheiten <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>spflegegesetzes (c),<br />

Eine fachliche Son<strong>de</strong>raufsicht neben <strong>de</strong>r allgemeinen<br />

Erstattung von Fahrgeklausfällen <strong>de</strong>s ÖPNV durch die<br />

Landkreise und kreisfreie Städte pflichte. Rechtsaufsicht <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s erscheint als entbehrlich.<br />

Kommunalisierbar<br />

Nicht komrnunalislerbar<br />

Selbstve rwaltun gsaufgabe<br />

unentgeltliche Beför<strong>de</strong>rung von behin<strong>de</strong>rten Menschen<br />

/ bis 2+1<br />

fcl)<br />

•<br />

• • -<br />

•<br />

'E-ge7-4triiirgieskiediiegraierelli.e<br />

.„2.-4+.fer ,,Lereitm+ ,..-e.er+ iisAuss+,.,.: erifeieseenses,r4f8aessoirtsgrw..-fweepies;riugo•eggecoreirrer4limelleneoliatifillfflriar_eler=-At,,,,,ns>sAsiegislepingise~.-,4orl, eHse,, s;3'..7,1;9'>1,.,:s, T'''''' ..n.',.^1 "P.'. ■,EigiOie .<br />

..■.-r.'T .. i-,- . ' . t...' ..: . ,T -:'".27.21 .',^s, OrTa5 .-re.crtri-i' e', --4, 21,-,----‚'rutIrl, ; .:' .'‚‘',-,> , -,,, '9, -,,. ,Kev2. 44-e. - ,...,,,..=,..-...eleeeteel,,,,,,-1 -32m-q-lb.g.,1-,:At....,.t.e,.:Mez..-3,,T,,irge,'<br />

1S För<strong>de</strong>rnüttelvergabe (Regionalbudgets)<br />

I<br />

Die AG spricht sich für einen gralleren<br />

Gestaltungsspielraum <strong>de</strong>r Landkreise und <strong>de</strong>r kreisfreien<br />

kA.<br />

k.A.<br />

k-A.<br />

k.A.<br />

.<br />

Städte bei <strong>de</strong>r För<strong>de</strong>rmittelvergabe (Regionalbudgets) aus.<br />

•<br />

2a<br />

21<br />

PiKere e, rtilc 7FeRiAgerrepea A e<br />

lee.i.., leggii-AtI --117.a2i-73,-<br />

Gewerberecht (3)<br />

Schornsteinfegerangelegenheiten .<br />

_ehe<br />

e,, "--4..-'''' ,.. - '-''''''' •' -''••-• '''''''",•,'•'-'' J ,<br />

-:::;:y9e,,e,e,,„..:,:e..r.:--ferffe-e-,.rte...eeeteeeeeereg,:eeee-s,eem.g.::.eefe7ervmem-e-eeeeeeeeer--..=..-ereevbee -<br />

,7ewe,--e-,-:::erzt=cweeel,eee--eeree<br />

,elägte:«,:,, 1....,, .,,,, ,e,,,,iorgge,,,..-iiifieidi•di,'N..<strong>de</strong>igetM)Teffie, - ..L.P7A79,-.3-e.t,, -. 1g-,4-7.+:-.1 ":-. 2:(Z-, grZet‘ealiZe<strong>de</strong>tgAT-1,Ve41r,,,ü:i»,2, 1 ,-, 2,!.=- ,:f2itef..- -,:<br />

Kommunalisierbar<br />

k.A.<br />

•<br />

Siehe 21<br />

-<br />

.<br />

1------<br />

k.A.<br />

LA_<br />

-<br />

.<br />

Landkreise und kreisfreie Städte<br />

1 bis 3-i-1 •<br />

iEln staatliches Weisungsrecht kann sicherstellen, dass die<br />

PRIchtlgaufgabe zur Erfüllung nach lAufgabe- gera<strong>de</strong> im Hinblick'auF <strong>de</strong>n Zuschnitt von<br />

Weisung<br />

!Bezirken- auch künftig nach gleichen maet6ben erfolgt.<br />

1<br />

•<br />

.<br />

rarem<br />

to<br />

to<br />

"41<br />

send: 12.03.2213<br />

212


Ex 5/5 überslrht VArschrSge zu lAn<strong>de</strong>s=ufgab en <strong>de</strong>rAG Aufgabenerfassung. von Prof. Dr. Bogmull und Kommissionsmitglie<strong>de</strong>rn<br />

• ..„ .„<br />

22<br />

23<br />

24<br />

- 28<br />

29<br />

30<br />

32<br />

Weggefflareimetzeiremḡmwee.k.zegeaeiete.:, _ -ew.gr.qeifememrgene,feee-ämeeeeeazemrereähxeärd-meweegnageewEe--T:emwereäfe:«e-greeipe.eme.em-e - temege<br />

-rheatior.Bontane-Archiv • 1 überp rÜfung <strong>de</strong>r Trä !schart bzw, Englie<strong>de</strong>rung in eine<br />

Lan<strong>de</strong>sfachstelle für Archive und öffentliche Bibliotheken '<br />

. 1<br />

. I<br />

1<br />

.<br />

- . I<br />

-<br />

_<br />

Eine Prüfung im Bereich La n<strong>de</strong>sfachstelle f fir Archive und<br />

öffentliche Bibliotheken (13LHA 10) ist anzustreben, um zu<br />

klären, ob dle angebotenen Beratungsleistungen von <strong>de</strong>n.<br />

Kommunen noch genutet wer<strong>de</strong>n. Ist dies <strong>de</strong>r Fall, ist eine<br />

Aufgabenübertragung auf eine kommunale o<strong>de</strong>r<br />

universitäre Bibliothek zu prüfen. Wird dies nicht mehr<br />

genutzt, Ist ein Wegfall dieser Aufgabe anzustreben.<br />

.<br />

•<br />

k.A.<br />

- -<br />

kA<br />

,.<br />

.<br />

k.A.<br />

_<br />

.<br />

k.A. 1<br />

- Die Enquetekommission geht davon aus, dass die Aufgabe auf Lan<strong>de</strong>sebene wegfallen kann. Soweit die kommunalen<br />

Verwaltungsträger ein Fortbestehen <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>sfachsterie für sachgerecht halten, sollte hierfür eine neue Trägerform gefun<strong>de</strong>n<br />

wer<strong>de</strong>n (ausfiel dich siehe Papier Zusammenfassung Vorschlage).<br />

amerrigemegemee.i.<br />

k.A.<br />

.<br />

tkomMUnalisferbar/Anzahl Kommunalisierung auf 1 Anzahl 1<br />

Ressort / Aufgabenbereich / Aufgabe 1<br />

Vorschlag AG Aufgabenerfassung<br />

Verwaltungsträger)<br />

VereraltUngsträger<br />

I Kommunalisierung als<br />

J<br />

Anmerkungen<br />

...e. frerge,,.., 4<br />

1e,..egrariffilleafieILM •• • ••- r.1715.,,,jr..'ef1:42:1-efetAlee.g 1reeee..9.7,ree.,..23e-%..2-eiree:' ,1. 91,1.:11 .f.::11,.1'.Z.i>i,geleg:"1. :.'"..,939„:75-.7.g.'gg'..-J/111411.C.:;h:1,1::71A:j11,7e.:-;e14.5.121,:112:',..1,1'757.1.1:1.1:..1., ,t.7,7.,e,....?„<strong>19</strong>.:.,31er•rrf,eeie1kr.....<strong>19</strong>e;',<br />

v.<br />

efA.P..eBe4rgf.le'..4.N.Z.rterZke--9it-1i:fee,i.eire.ete.Jtg1gfreäeeß..te.:e'z' ..:.",e_er..e-<br />

-1- 2922elelleTI L:SediA'd.le. c`51.79-.._ 1,1 .--2-s. . b <strong>de</strong>neeroeeee, i'4, ---,-...,-4:-‘14,,,elmzi,&..gle-eifey-4.,,,,,,,,,,,,,,,,,,„.,,,,,,ITAGI,ffleivez-,,.<br />

1. Feststellung <strong>de</strong>r Denkmaleigenschaft I<br />

-<br />

. iWird sichergestellt, dass die neuen Aufgabenträger üb&<br />

U. Erforschung <strong>de</strong>r Denkmale •<br />

I<br />

Landkreise und kreisfreie Städte .<br />

I usreichend quallEziertes Personal verifigen, ist eine<br />

- Kommunalisierbar • Nicht kommunalislerbar / bis Sesowie ggf. auf die Pflichtige Selbsteerweitungsaufgabel!.<br />

111. Fachliche Beratung ;<br />

is nd .eraufsicht mit Weisungsbefugnissen aus Sicht <strong>de</strong>r<br />

. 1<br />

gemeindliche Ebene<br />

!Enquetekommission entbehrlich.<br />

rewi-Ae-särgeameweesei<br />

tiegigerielreägWereteert_ierethfilirkeifflreglealeariteiraTe', 244gtA111eAe ei.e.:Agkegn:P.Egegineit 2e.etele7*Kr:Heeffieffeki$<br />

25 I. Kulturför<strong>de</strong>rung<br />

Eine strukturelle Verän<strong>de</strong>rung Ist anzustreben. k.A.<br />

kA. k.A. k.A.<br />

IL <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong>ische Kulturstiftung Cottbus<br />

Mief MAtauig, len ,u iS MS 3.*,,j,..•,ieA2 ..174, -.11iAlgeeee.., -A Mei11.,e97..et,,,1:03,e7,,et-erjeef4eg:Vg1i1i'M11Ure :, --eMi.713932Meiree 2Jge,:;Meeritegseile :;,.<br />

IM N IDiäAill.it.lgr;-1;1224rgeSE f.ri .. 7-7 ."rgezzw-e.vgAige-.01,-,treehge-Liz-,--,--,- -..,,.,ßzz.7.,-,-giv.,.;-;z„,Ji.„,.,.._,,,,,,,,-re ..,1:,,, ,egt,A,L- --,-- ..i3,..1.e.„,--4,-.,-xeze?-t.e.e.n...,,,,z<br />

---,.<br />

Aufsicht über Enrichtungen <strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>r- und Jugendhilfe<br />

'<br />

Landkreise und kreisfreie Städte Pflichtaufgabe zur Erfüllung nach<br />

Kommunaligerbar<br />

Nicht kommunalisierbar<br />

•<br />

/ bis B+1<br />

Weisung<br />

I<br />

'<br />

Son<strong>de</strong>raufsleht vorgesehen wer<strong>de</strong>n.<br />

27. Fachliche Beratung und Unterstützung <strong>de</strong>r freien Trager 1<br />

<strong>de</strong>rjugendhilfe und <strong>de</strong>r örtlichen Träger <strong>de</strong>r öffentlichen I<br />

Jugendhilfe I Kommunarisierbar<br />

Nicht kommunalttierbar<br />

egg<br />

I<br />

7,---".einee:=-227 -tievierd.;,. ..welitisesereerreem -_-,:ieree,<br />

Schulaufsicht - I Kommunalbietbar<br />

Schul psychologische Beratung • -<br />

I Kommunallsierbar -<br />

I<br />

lel ..ä.<br />

_ ,fireg-JiKez<br />

Nicht kommunetigerbar<br />

bis 12+1<br />

Landkreise und Weisfreie Städte<br />

1 bis 8+1<br />

Pflichtaufgebe zur ErMllung nach<br />

Weisung<br />

,e7-Peeneeregi11ZeigeMeM-e'e' • 91,<br />

...z--,1:g-,i_..-e-r,...Alt‘:.,4,Z-2.ete.,4i4-,2e257.-:*7,,:e='<br />

Sta ndards und <strong>de</strong>r<br />

übergreifen<strong>de</strong>n politischen Verantwortung sollte eine '<br />

Da'hier von einer bun<strong>de</strong>srechtlich vorgesehenen<br />

Ausnahmeregelung Gebrauch gemacht wird, sollte eine<br />

Son<strong>de</strong>raufsicht <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s erholten bleiben, die mittels<br />

Weisungen genereller Art eine fachliche<br />

_ .,___IG,,,e_seresteuerunurmglic h. t ,...1 . ..w.. ..<br />

:. Me-ueu;Aeshre.eäeär-e. -g—ret- ZT-meglr4u ----ergEg.-zwzegegi2Etepäite<br />

ö fffiA2ereeee<br />

-<br />

Landkreise und kreisfreie Städte<br />

/61%12-+1<br />

Keine Kommunalisierung<br />

, , .._.,_<br />

r_""bge ' ''''''''tveffla ', tungsaufg abe<br />

Eine Son<strong>de</strong>raufsicht <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s Ist nichterfor<strong>de</strong>rlich.<br />

Auch bei <strong>de</strong>n fugendämtern gibt es nur eine<br />

Rechtsaufsicht, die bisher als ausreichend angesehen<br />

wur<strong>de</strong>.<br />

Bestellung <strong>de</strong>r Schulleitung<br />

Ein stärkeres Mitentscheidungsrecht <strong>de</strong>r kommunalen<br />

kA 'LA. k.A.<br />

k.A•<br />

Schulträger bei <strong>de</strong>r Bestellung <strong>de</strong>r Schulleitung Ist<br />

rgvirditeibüää=T=AejgrawiMfseeee-zeegeregeg .grefjffl'' i.<br />

-'Mpretyrifpyeet -Ley,gtKet'ordnevee---a- egompaglIriter.4I'elfriEbgerijefrA,WArgregieFeee.. ,;rre<strong>de</strong>ligeieffll.fffleryliäWiriargeWW.reir<br />

1. Grundsatzangelegenheiten und Koordinierung <strong>de</strong>s<br />

•• Die AG regt an, nur jene Aufgaben (unter!. und II.) dürch<br />

Lebenslangen Leinens und Grundsatangelegenheiten<br />

<strong>de</strong>s Land erbringen zu lassen, die durch <strong>de</strong>n Bund<br />

k.A.<br />

kA.<br />

•<br />

k.A.<br />

LA..<br />

<strong>de</strong>r Weiterbildung<br />

11. Weiterbildung von Erwachsenen<br />

I<br />

vorgeschrieben sind,<br />

. =,-m.--,--- .P rI= C7it'-1:-'--- ---"-,-' ---- g 2 2.3", 124.2fe<br />

.<br />

rra:ir...--- --ri-ercZ:17=g77-±.1.-...214.7,21-Aierle25.E57, 3g ige t rkr-Airr<br />

rgeeelbeggeee-We ' plg55F;ggeMreeäWii'ee-2,VrZ;IW --erae:;zz -w.,-eäi -m--ezße,,Aeggweietfe:-erge,e-z,-ee,:ei-2gFzii:, gge:zzi .,--- yz.A .-- .;r,,, zzz.--.:;r,e,,;r.,,3,,,u,.ea,=,,,,:,e ",_:_,__,,,:„,<br />

Soortför<strong>de</strong>rune<br />

i . k.A. k.A.<br />

Keine Kommunaligerung<br />

.<br />

.Zur Sicherung einheitlicher<br />

5tandr1L03.2213


EH 5/2 ülsoss!oht Vorschläge so tondusaufgaben <strong>de</strong>r A5 Aufgabenerfassung, von PraF. Dr. nogumä und Ho mmrsslonsmltglic<strong>de</strong>rn<br />

35 Far<strong>de</strong>rverfahren Bund-Län<strong>de</strong>r Städtebau;<br />

Bautechnisches Prüfamt nach BbgBauPrüfV. k.A. k.A.<br />

31 Agrarför<strong>de</strong>rung<br />

Ressort / Aufgabenbereich / Aufgabe<br />

-Tywagfreetärreg,mrty eir1.5...«.-se.A4A-e"nieeerefeee"A AZ.e.A2<br />

•5,e2.''-jietn'frz..ezg",''', .;:A.te.Zr-t'edb5.':Z5,<br />

WiCAA yäeATAeeerzrilrZseeiegepfA,,,,,,,:d,„<br />

41:Eg.<br />

eiii4egeMM2; 2,:eggAd&A 2eieMir2e9:12.:,'.<br />

33 Planungsgemeinschaften<br />

Vorschlag AG Aufgabenerfassung<br />

Es soll eine geeignete Form gefun<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n, die eine<br />

angemessene Interessenvertretung <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong>n mit<br />

weniger als 10.000 Einwohnern ermöglicht<br />

te9,:gelevgAegieteraPINA-Mieellee:: . - :=ErikuTelkinememrzmieree35<br />

34 Erlaubnis- und Lizenzverfahren Für <strong>de</strong>n Güterkraftverkehr<br />

und Ausnahmegenehmigung nach § 70 StVZO<br />

Kommunarisierbar<br />

(kommun alisierbar/Anzahl<br />

Verwaltungsträger)<br />

bis 5+1 Weitergehen<strong>de</strong>r Vorschlag 34a)<br />

Nicht kommunalfsferbar<br />

Kommunalisierung auf / Anzahl<br />

Verwaltungsträger<br />

Landkreise und kreisfreie Städte<br />

/ bis 8+1.<br />

•<br />

'214-7,1aereriertregrieeerieneWeikere0411112;ineYA.:'4 1ieg4%11negeRldiffleeteite4rieleßigfinelätball<br />

Kommunalisierung als<br />

Pflichtaufgehe zur Erfüllung nach<br />

Weisung<br />

Pflichtaufgabe zur Erfüllung nach<br />

Weisung -<br />

Anmerkungen<br />

411<br />

RegionaiplanunglSt Bestandteil <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>splanung. Eine<br />

Übertragung als Selbstverwaltungsaufgabe kommt daher<br />

nicht in Betracht.<br />

3ree.egeeieM9-kiJfpwe'-zeee-egegeer5:.,<br />

•<br />

34a Gesamter Aufgabenbereich Verkehr (Betriebs-, Verkehrs-<br />

,Tarlfgenehmigungen für Verkehre auf <strong>de</strong>r Straße; 1<br />

Gewerblicher Güterverkehr; Schiffsverkehr auf<br />

Lan<strong>de</strong>swasserstraßen; Überwachung von<br />

Prüfstützpunkten für LKW und PKW; Anerkennung von<br />

Prüfingenieuren und Prüfung von Fahrfehrem;<br />

Stellungnahmen als Träger öffentlicher Belange;<br />

Far<strong>de</strong>rverfahren -2:94eich ÖPNV<br />

Kommunelisterbar<br />

k.A.<br />

ir.A.<br />

Landkreise und kreisfreie Städte<br />

/ bis 8+1<br />

PflichtigeSelbstverwaltungsaufgabel<br />

Es ist nicht ausgeschlossen, dass Teilaufgaben auch als<br />

Pflichtaufgaben iur Erfüllung nach Weisung ausgestaltet<br />

wer<strong>de</strong>n sollten.<br />

eiregUati6IiG2 i , 'id d e .mee.r' enemgv4, TeggnitgaMt.:7 991749,5“ivienemieemegfie<br />

17 107.P.fefeiggieriiigre 'etä N ne142-7rKte.eief174).'<strong>de</strong>reelb<br />

3B—Strafienbetriebsdienst und Straßenbau<br />

Kammunalisierbar<br />

wigeoiregeeeeteeme<br />

17 Vergebe von För<strong>de</strong>rmitteln aus <strong>de</strong>r Jagdabgabe<br />

o.äae-T-etaee;eeereeeeeeeee<br />

39 Flurneuordnung ' Kommunalisierbar bis 5+1<br />

kA.<br />

LA_<br />

•<br />

r2141,';! .RN=,..,e.lerj55dpoimgȦ:regißrefieieete:34,teCeei.Nrale:;teigiutirietheiteeiggemerizriehiwizwidgiutie<br />

Zaus nicht koMMun'efislerbar -<br />

Betrieb: bis 8+1<br />

k.A.<br />

Landkreise und kreisfreie Städte<br />

/ bis 84-1<br />

Landkreise und kreisfreie Städte<br />

/ bis 8+1<br />

Landkreise und irrelsfrele Städte<br />

/ bis 8+1<br />

Iregzir—e<br />

nach per Erhalt einer Son<strong>de</strong>raufsicht ist angezeigt. .<br />

Pfkchtaufgabe um. Etlüllung<br />

Weisung<br />

kA.,aufgrund ausstehen<strong>de</strong>r Zulieferung<br />

etipee: 92ffleetie 1ee 414:zerka-e,z,N enieed 312,ep<br />

e<br />

:Auch ,die Entscheidung über die Höhe <strong>de</strong>rhedangabe<br />

no:,r Kreistag<br />

PflichtlgeSetbstverwaltungsaufgabe ikba214„eern„Ln<strong>de</strong>kr<strong>de</strong>Zrimenvvraegg2endwerersletzu n<br />

[Ein fachliches Weisungsrecht sollte Im Hinblick auf die<br />

lAniastungsrislken erhalten bleiben. Beruht eine Anlastung<br />

lauf einer Fehlerhaften Ausübung <strong>de</strong>s Weisungsrechts im<br />

1Rahmen <strong>de</strong>r Son<strong>de</strong>raufsicht, wären die kommunalen<br />

(Aufgabenträger von einer Haftung freizustellen.<br />

dkee2<strong>19</strong>4 1äneellerMe2594eißene-r<strong>de</strong>feeffleiffle<br />

3tonskIL051013


EK5/2 Ubersicht Uorszhläge zu Lan<strong>de</strong>saufgaben <strong>de</strong>r AG Aufgaben orfassun g, von Prof. Dr. n ogurnll und Komm] Iszionsrultglie<strong>de</strong>r“<br />

(kommunallslerbariAnzahl Kommunalisierung auf I Anzahl<br />

.<br />

Ressort /Aufgabenbereich / Aufgabe Vorschlag AG Aufgabenerfassung Verwaltungsträger) Verwaltungsträger Kommunalisierung als , Anmerkungen<br />

;f1--(r le‘e,Tr4ege,4 re::rnngernzeze:wezviwe--feeerg eet eererzffleretex=r,:eer 20 ez,,IgeregegleekreieWad-..:.«,„,i__Aui : im. kAureggemegeygartzezw.-„eyy£ ,2nr.22.---eg-telPe:39--mmr-ug,euzur<br />

40 Labor- und Versuchstätigkeiten Privatisient a<strong>de</strong>r. Län<strong>de</strong>rkooperation k.A. Weitergehen<strong>de</strong>r Vorschlag ils. 40a)<br />

40a Landwirtschaftsverwaltung: Überwachung von<br />

Ein erheblicher Teil <strong>de</strong>r Leistungen <strong>de</strong>s LEU wird In<br />

Einrichtungen nach <strong>de</strong>m Tierschutzgesetz und<br />

einigen an<strong>de</strong>ren Bun<strong>de</strong>slän<strong>de</strong>rn von <strong>de</strong>n<br />

Bienenzuchtgesetz Durchführung und Auswertung von<br />

Lendwirtschaftsicammem wahrgenommen.<br />

Leistungsprüfungen; FGhrung <strong>de</strong>s Fischereibuches,<br />

Anerkennung von Personen für die<br />

.. Organisation/Durchführung <strong>de</strong>r Anglerprüfung,<br />

Überwachung <strong>de</strong>r Fischereipachtverträge; Oberwacharie<br />

Pflichtaufgabe zur Erfüllung nach<br />

<strong>de</strong>s Inverkehrbringens von Düngemitteln, Auswertung<br />

Weisung (nie Teilaufgabe Pis cherei<br />

von Düngemittelkontrollen; Agrarför<strong>de</strong>rung (s. 3B); k.A. k.A. Landkreise und kreisfreie Städte<br />

/ bis 3+1<br />

kann als pflichtige Selbst-<br />

Überwachung<strong>de</strong>r Tätigkeit von Ökokontrolistellen in<br />

verwaltungsaufgabe Übertragen<br />

landwirtschaftlichen Betrieben;<br />

wer<strong>de</strong>n./<br />

Saatgutverkehrskontrolle; Anerkennung von<br />

Ausbildungsstätten, Anerkennung fachlicher Egnung von - .<br />

Ausbil<strong>de</strong>rn, Durchführung von Prüfungen im Bereich <strong>de</strong>r<br />

beruflichen Aus- und Fortbildung für die Landwirtschaft<br />

. •<br />

Legifeeetvereeleinbeigiirare315>leieff-reg .älli-gi.ilni..re§ir.-gLK'eagAii...,F4.-küllerIFIlrnrifetnirermetTeglIgillffl-d'A..=4*70gfeirjeb.---+IIrero;r94.--4522.--,guh-<strong>de</strong>3":1764,4935'eleWFW4-'<br />

41 Hoheitliche Aufgaben Kommunallsierbar bis 14+1<br />

'-'41-9rel<br />

42 Gemeinwohlorientierte Auleaben ' Kommunnüsterbar bis 14+1 tc.A., nufgnund ausstehen<strong>de</strong>r Zulieferung<br />

43 Bewirtschaftung LA. Nicht kommunalisierbar<br />

e lun di ezzrriiix.epit:e-.-e - ,--,i.,..s-24-egZeZeiMm'Sen1772.2e92715relege>271,121: . ,ge. .2Z.Z7-2::i21Z-Zerj2172e-'77.• '77-,;ee9;ZeV,e;Yg2räiWeZgi'TITZe27efi.YgfereZ'Elre:PegZMHZP22.iee:'ee7vt',' =<br />

i ..... '.,i ' e ,..,;:7::.4-..:e:.1, .5....1,,..„,e, „..-. , üs .,,,,,,,,e,:g:e2,11i1.§.„,,:g.F 732311-Miellierele[Mge, ii2.- lergeebeeeree ,„.keetiel.43e**KiprznkrzuLsr.45151,.e-Itenjeremieepreer -3,,,,,pi.r,<br />

44 Kirchenaustritte<br />

Gemeindliche Ebene (Anzahl<br />

Der Erhalt einer Son<strong>de</strong>raufsicht durch eine Übertragung<br />

Kommunalisierbar bis 14+1 VerwaLturiestrk-ger nicht von nächtige Selbstverwaltungsa •<br />

ufgabe als Pflichtaufgabe zur Erfüllung nach Weisung ist<br />

Re<strong>de</strong>utung)<br />

entbehrlich, da praktisch kein inhaltlicher<br />

Steuerungsbedarf besteht.<br />

rgiffle. g4141r6greetelieg121-'*'-eMP- -.46g '-.. .77-jäte..U135:77-eera f tieäggejilq • iteleireemelemeirge-weamiewevae- -.- LememtkAm-z-z4 ,-aiezeze,ee,2igo-ugera-,ree<br />

45 Gerichtshilfe ' Kommunalisierbar k.A. Weitergehen<strong>de</strong>r Vorsoflieg (s.452/ '<br />

450 Soziale Dienste . Die Enquete-Kommission sieht die Notwendigkeit, dass<br />

- H.A. k.A.<br />

Landkreise und kreisfreie Städte Pflichtaufgabe zur Erfüllung nach 1 leine Son<strong>de</strong>raufsicht erhalten bleibt, die mittels fachlicher<br />

I bis B+1<br />

Weisung<br />

auf die Arbeit <strong>de</strong>r dann kommunalen Sozialen<br />

!Dienste EJnfluss nehmen kann.<br />

• 1<br />

ifT4101'1.aibrndiren*.99, ertee:3 r- ' au duns, M ) MZ71ffleegteeeeter.gt.eiȦ-Mn.'' .1egegennee.L.e.gr:3ZeiWriTg. 9,2,25.7eMggeiW3ireg-ee.1-ZZ7/22etera-Zie27X-egleMrzejesjeje-7,Z;V5<br />

....-. Eil( jdi<strong>de</strong>Ri2hüilidaglie_.,, ..., : .ee, eg.44-4-0.,..,.._s.m.-e.gre,,---e9.-,A,......e>P.,-.<br />

,.e.keie.ee4,...J.ef.-e-.4.s.zf..-+ ..-g---.,---,::-.,.-=,:-. --.,4-1-'---,-, ..-.:-.4 4.....,..-',<br />

vdmp.:R10, ,141<br />

,,:4<br />

,le. ,ireoz.,-,gma,<br />

..=217M,2.r.- gr-4,411:"Fger,!dp.ST .--.- , relgrzgrWr...A..,41......PJANPar-4-71,-.e.-.,,,P..eage".-,42.-.4.-4-<br />

- gelTea,.41,PJA.,-,AfigAi-,..,-,4.7e=tz.e.ape...egie,,,<br />

..^--A..-2e--Aws.eeek,-.seJ,e=,,-eeee-re.rr.r,-<br />

- ,g4,4u,,,,92.12.--...e.4,gi.ele.knie.1.1.5?..e.e-egt...4.: ...4.<br />

'... it, ,er, . `,<br />

46 RechtsmedLtin Anglie<strong>de</strong>rung an ein geeignetes Krankenhaus (mit Ilj Pathologie/ in <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong>. Laborlelstungen sollten an lcA. k.A. . LA. 1 k.A.<br />

private Anbieter vergeben wer<strong>de</strong>n gcAviri-ä-c-i2räiizeeee.eseeye.-9_5eeeiezeem_eeeweieaäe-eäegieeeäeeNg<br />

l<br />

e<br />

,e,g,äi-wr-gex-rf,erfer"<br />

ietüg-e re-"-?"-A'e.t-» —e-ikefifi5'Aere''gremllreeere. 'get"-e ir,--ir':L 3r-e,.ir. 4-..-'-- aupit.72- -=-. <strong>19</strong>4"--9' ,:,,''' ,.-474:rj .' .35.<br />

47 Laboruntersuchungen durch das Lan<strong>de</strong>slabor Berlin- Die Enquete-Kommission spricht sich für eine Neuregelung <strong>de</strong>r Finanzierung <strong>de</strong>r bislang über einen zentralen jährlichen Zuschuss<br />

<strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong>'<br />

Verlagerungs- o<strong>de</strong>r Privatisierungsentscheidung nach<br />

aus <strong>de</strong>m Einzelplan <strong>de</strong>s MUGV vergüteten Leistungen <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>slabors aus. Langfristig sieht die Enquetekommission es als richtig<br />

Evaluation <strong>de</strong>r Aufgabenerbringung durch das Lan<strong>de</strong>slabor k.A. an, <strong>de</strong>n privaten Lahorbetreibern die Möglichkeit zu eröffnen, Untersuchungsaufträgeauch von <strong>de</strong>n zuständigen Aufgabenträgern<br />

auf Grundlage einer KLAR<br />

zu erhalten und die wegen <strong>de</strong>r Finanzierungsregel praktisch bisher gegebene Monopolstellung <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>slabors Berlin-<strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong><br />

auslaufen zu lassen (ausführlich siehe Papier Zusammenfassung Vorschläge)•<br />

Stand:11:3.2013


Eil VI ilheiskht Vorscheige zu La rulemufgaben <strong>de</strong>r AG Aufgabenerfassung. von Prot. nr. Bogund' Und Kommissionsmitglie<strong>de</strong>rn<br />

• .<br />

1 (kommunallsierber/Arizahl Kommunallsierung auf / Anzahl I<br />

l<br />

I<br />

Ressort/ Aufgabenbereich / Aufgabe i Vorschlag AG Aufgabenerfassung<br />

Verwaltungsträger) . Verwaltungsträger<br />

i<br />

, Kommunallsierung als 1 Anmerkungen<br />

MUi ?ie,67Iiii.dhire'PeteF4Ieir.,752i'igelNigieleiT=4:797 ,. geg,ffleiC,P74ReigiMigieiel23 :2IRT::,7=i1Jii55 ,1•Miii7liZaVii2i'liet'Aiiieteeiiijeni3.1j.7 LITZI.ri.Aft•LiMeill31fflZ.iP:i..7:z974.-.Remgeempieee.Argemä:geree -7.49.eitieme<br />

48 Gesundheitsberichtentattung<br />

D ie Mel<strong>de</strong>pflichten sollte auf das unabdingbar notwendige Ma 3 reduziert wer<strong>de</strong>n (Reduzierung von Parametern, Streckung von<br />

I Die AG spricht sich für eine Reduzierung <strong>de</strong>r<br />

Elerichbei<strong>de</strong>n). Die Enquete-Kommission empfiehlt auch für diesen Bereich die Übertragung aller „Durchführungstätigkeiten" und<br />

I Gesundheitsberichterstattung mit ( Ausnahme <strong>de</strong>r sich aus<br />

k.A.<br />

<strong>de</strong>r Einzelfallbearbeitung auf die kommunale Ebene, ohne dass diese hier spezifiziert wer<strong>de</strong>n können ausführlich siehe Papier<br />

Igurepa. o<strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>srecht ergebenen BerichUpechten) aus:<br />

-<br />

Zusammenfassung Vorschläge).<br />

49<br />

Arzneimittel, Apotheken, Betäubungsmute],<br />

Medizinprodukte<br />

Grundsatzfragen <strong>de</strong>s Landschafts- und Naturschutzes,<br />

Artenschutzes, fachbehördi. Grundlagen <strong>de</strong>s<br />

Naturschutzes und <strong>de</strong>r Landschaftspflege<br />

I<br />

LA.<br />

is.A.<br />

Landkreise und kreisfreie Stä cite /<br />

Es+1<br />

Pflichtaufgabe zur Erfüllung nach<br />

Weisung<br />

1fline Son<strong>de</strong>raufsicht sollte im Hinblick auf die notwendige<br />

I<br />

;fachliche Steuerung und lan<strong>de</strong>sweite Standardsicherung<br />

erhalten bleiben. . .<br />

:, -. • ,.4.0,43.2 .---9.,<br />

gfflieilg1eArtifirtteigee2e;erfe-ERFS,.zeSgEEeifallfikheti'kleeifir 'AMS-214941Mefei eizum:-:e.ezzeteeemege4enereeemeeee4żeeregigeezememe4mi,..ihezeme„<br />

Kommun allsierbar<br />

Nicht komunaiislerbar<br />

m<br />

.<br />

Vorkaufsrecht Naturschutz:<br />

Landkreise und kreisfreie Städte /<br />

351<br />

Betrieb Vbrl<br />

Naturschutzstationen:'<br />

Aufgebenüber tragung auf<br />

Naturschutzverbän<strong>de</strong>, soweit die<br />

kreislichen Verwaltungsträger<br />

kein Interesse an einer<br />

flbernahme haben.<br />

Vorkaufsrecht Naturschutz;<br />

Pflichtaufgabe zur Erfüllung nach<br />

Weisung<br />

I<br />

I<br />

I<br />

•k.A.<br />

52 Naturschutz in Planungs- und Genehmigungsverfahren,<br />

•<br />

Landkreise und kreisfreie Städte Pflichtaufgabe zur Erfüllung nach IDie Son<strong>de</strong>raufsicht wird sicherstellen, dass eine fachliche<br />

gommunalislerbar<br />

bis 5+1<br />

Schutgebietsausweisungen<br />

/ bis 8+1<br />

Weisung<br />

iEinbinclung<strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>sebene erhalten bleibt.<br />

52 Großschutzverwaltungen / Nationale Naturlandschaften<br />

-<br />

Landkreise und kresfr eie tädte S<br />

I<br />

Kommunalislerbar, mit Ausnahme <strong>de</strong>s Nationalparks<br />

-<br />

bs 5+1<br />

/ bis 8+1 o<strong>de</strong>r<br />

LA.<br />

Unteres O<strong>de</strong>rtal und <strong>de</strong>r Blosphären reservatsverwaItungen.<br />

Selbstverwaltungsaufgabe<br />

e<br />

Naturschutzverbän<strong>de</strong> (opti onal)<br />

.<br />

I<br />

iM :g.ie•i.d.41bWIer-efliligligne erra•riMEffligge.PgIneggr ig M-;.7e.IliTe,7:40.:iiiggifigN RmLenermierlraggee_eZZlrgererirm.dEogte:eeeeAun:Iu:'zeg:2:5qgengigrreeeetkeeme' tze,..- 'P:'egteete:e4tg<br />

53 Crenzvetennardrenst•<br />

Kommunalisierung als Landkreis Dehme-Spreewald / bis<br />

. Korrimunallsierbar Milchtee Selbstverwaltungsaufgabe<br />

k.A.<br />

lan<strong>de</strong>sweite Vor-Ort-Losung ..<br />

1.4•14 _1<br />

54 Tierseuchenverhütung und bekampfung .<br />

I Überführung in eine Anstalt <strong>de</strong>s öffentlichen Rechts •<br />

Ic.A.<br />

. ic.A.<br />

lierseuchenkasse sowie Tierschutz -<br />

.<br />

i<br />

LA.<br />

I<br />

Sinnd.11.03.2n13


EK5f2 übersieht VorsehlEge zu tan<strong>de</strong>saufgabon <strong>de</strong>r AG Aufgabenerfassung, uns Prof. Dr. flogundl und Kommtssinnsmitglie<strong>de</strong>rn<br />

•<br />

!. (kommunalislerbar/Anzahl Kommunalisierung auf / Anzahl<br />

T<br />

Ressort / Aufgabenbereich / Aufgabe<br />

I<br />

Vorschlag AG Aufgabenerfassung<br />

Verwaltungsträger)<br />

Verwaltungsträger<br />

Kommunalisierung als<br />

I<br />

. Anmerkungen<br />

:;r,,rr7ryih s.e<strong>de</strong>_gai'-rä'ftin.-,:dii,j:E.;.‘.irj.,jri,-z.,ngy',m :T.4iä ::'-gemriwi'.i)iiii-3ii.id,iaisai",,iäggfpG-r:-+ecFatwo::4-:.mi.g.:m,z.yjqrfz.22;;rjee. g<br />

.e-eg!a)_:oramr,..ffl-hr2.!!y..v2-r.eė.e.!-!wresearzesepgeseqreevses!s!e-!rreraaa!e_..ayseassre!earisara!!.rggi.ietresre.r.cv-'1 ,zic.-..zra;r.rarumrzaaal..g!!!rnn,rmorrdrrl.r.,!rr:rrrrn,!e<br />

_..„„...,....L...,...-......,,,,,,,,.._oi...--,...,.tedi-,,,....,...,,z,ivor.. ,.i.oniv .i• ...toivIgia.&..weovnimftemizz4treic.nim.e..ii,..-,..,..,;oet,..,:t..,.-mffiew...,<strong>de</strong>,teefzi5<br />

55 Gewässerunterhaltenssverbän<strong>de</strong> und<br />

Eine Verschlankung und Strukturverän<strong>de</strong>rung ist<br />

Ic.A.<br />

• .<br />

Abwasserzweckverbän<strong>de</strong><br />

anzustreben.<br />

• •<br />

56 Prüfberichte und Stellungnahmen zu Abwasservorhaben I<br />

Hierüber sollte erst nach einer<br />

und Angelegenheiten <strong>de</strong>r Trinkwasserversorgung<br />

grundsätzlichen<br />

siehe 57-59<br />

I<br />

Kommunalisierbar<br />

Bestandsaufnahme <strong>de</strong>r Strukturen<br />

in <strong>de</strong>r Wasserwirtschaft<br />

entschie<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n<br />

I<br />

57 Wasserwirtschaft In regionalen Pianungs- und<br />

Es ist nicht ausgeschlossen, dass für Einzelaufgaben ein<br />

Landkreise und/o<strong>de</strong>r kreisfreie<br />

Genehmigungsverfahren<br />

fachliches Weisungsrecht erhalten bleiben sollte. Dies ist<br />

Städte und<br />

k.A.<br />

k.A.<br />

Pflichtige Selbstverwaltungsaufgabe bei <strong>de</strong>r konkreten Umsetzung <strong>de</strong>r Empfehlung zu prüfen.<br />

Gewa'sserunterhaltungsverhän<strong>de</strong><br />

(operative Tätigkeiten) / bis 12+1<br />

58<br />

59<br />

Operative Tätigkeiten <strong>de</strong>r Wasserwirtschaftim LUGV<br />

Wasserwirtschaft In regionalen Planungs- und<br />

Genehmigungsverfahren<br />

Ge.lirliitISATi,s'lliiiii;iarid AbiATV; 1 rtsch afts,e,anar--3.-a"<br />

Genehmigung und Überwachung von Anlagen<br />

Abfäliwirtschaft, Bo<strong>de</strong>nschuh, Altlasten<br />

I<br />

I<br />

I -<br />

• ' •<br />

• I k.A.<br />

I -<br />

I<br />

I<br />

k.A.<br />

1<br />

I .<br />

I kommunalisierbar (Anlagen <strong>de</strong>r Spalte,Z (kleine Anlagen)<br />

.I.' .<br />

l<br />

1<br />

11—<br />

i<br />

i<br />

I<br />

• •<br />

k.A.<br />

bis 5t1 ("Zlelczack"-Mo<strong>de</strong>ll <strong>de</strong>r<br />

Kommunalisierung)<br />

•<br />

.<br />

.<br />

•<br />

Gewässerunterhaltrangsverbän<strong>de</strong><br />

• / im Zuge einer <strong>de</strong>utlichen<br />

Reduzierung <strong>de</strong>r bislang<br />

vorhan<strong>de</strong>nen 25 GUV<br />

Landkreise und/o<strong>de</strong>r kreisfreie<br />

Städte und<br />

Gewässerunterhaltungsverbän<strong>de</strong><br />

(operative Tätigkeiten) / bis 12+1<br />

Landkreise und kreisfreie Städte f<br />

bis a41 (vollständige<br />

Kommunalisierung <strong>de</strong>n<br />

Aufgabenbereichs ist zu<br />

favorisieren (im Gegensatz zu<br />

Trennung nach Grüße o<strong>de</strong>r<br />

"ntkiatk-Mo<strong>de</strong>r])<br />

Auftragsverwaltung (öffentlich<br />

rechtliche Vereinbarung)<br />

•<br />

PilliChtlge SglbstlierwaL ,tunig ,aur g b,<br />

Pflichtige Selbstverwaltungsaufgabe<br />

kA:<br />

Es ist nicht ausgeschlossen, dass für Einzelaufgaben ein<br />

Weisungsrecht erhalten bleiben sollte. Dies ist<br />

bei <strong>de</strong>r konkreten Umsetzung <strong>de</strong>r Empfehlung zu prüfen.<br />

a<strong>de</strong>freZer9,:eirgellelellgieff eiragl1=‘!Weierie.e.gli -e.ensate-1- 34i9.7:1,Zigäl=ejlkingilieifiEiiiiiiSe !Alile.--,-1,a`äi d!3!:44ileiZi9lf,T." r''. '1G.:.''<br />

Eine Ausfluhruns <strong>de</strong>r überwachungstätigkelten durch<br />

unabhängige Sachverständige (z.B. TÜV, bEge.A) irn<br />

k.A. .<br />

k.A ".<br />

Landkreise und kreisfreie Städte/<br />

bis fi+1<br />

Auftrag <strong>de</strong>r neuen kommunalen Aufgabenträger Ist zu<br />

prüfen.<br />

•<br />

gine Ausführung <strong>de</strong>r Überwachungstätigkeiten durch<br />

.<br />

Pftirhtlge Selbstverwaltungsaufgabe unabhängige Sachverständige (7-8. TÜV, DEKRAI im<br />

Auftrag <strong>de</strong>r neuen Aufgabenträger ist zu prüfen.<br />

2:<br />

Stand:11.03.20I3


EK 5/2 Zusammenfassung Vorschläge Kommunalisierung von Lan<strong>de</strong>saufgaben<br />

Stand: 11. März 2013<br />

Zusammenfassung <strong>de</strong>s Vorsitzen<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r eingereichten Vorschläge<br />

zur Kommunalisierung von Lan<strong>de</strong>saufgaben<br />

Übersicht<br />

Ministerium <strong>de</strong>r Finanzen 4<br />

1. Fiskalerbschaften 4<br />

2. Vollstreckung von For<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r Steuer- und Justizverwaltung 5<br />

Ministerium <strong>de</strong>s Innern 6<br />

3. Lan<strong>de</strong>sschule und Technische Einrichtung für Brand- und Katastrophenschutz<br />

(LSTE) 6<br />

4. Waffenrecht 6<br />

5. Regionale Gutachterausschüsse für Grundstückswerte 7<br />

6. Enteignungsangelegenheiten 8<br />

7. Or<strong>de</strong>n und Ehrenzeichen 8<br />

8. Stiftungsangelegenheiten 9<br />

9. Eheaufhebung 10<br />

10. Beglaubigung von Urkun<strong>de</strong>n 10<br />

11. Vollzug <strong>de</strong>s Staatsangehörigkeitsgesetzes 11<br />

Ministerium für Arbeit, Soziales, Frauen und Familie (MASF) 13<br />

12./13. Allgemeiner und Technischer Arbeitsschutz 13<br />

14. Strahlenschutz- und Produktsicherheit 14<br />

15-18 Aufgaben <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>samtes für Arbeit, Soziales und Versorgung 14<br />

15. Schwerbehin<strong>de</strong>rtenrecht und Opferfürsorge 14<br />

16.117. Aufsicht über unterstützen<strong>de</strong> Wohnformen/Anerkennung<br />

niedrigschwelliger Betreuungsangebote nach § 45 SGB Xl 16<br />

18. Erstattung von speziellen Sozialleistungen 17<br />

<strong>19</strong>. För<strong>de</strong>rmittelvergabe (Regionalbudgets) 17<br />

Ministerium für Wirtschaft und Europaangelegenheiten 18<br />

20. Gewerberecht 18<br />

21. Schornsteinfegerangelegenheiten 18<br />

Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur 20<br />

22. Denkmalpflege 20<br />

23. Theodor-Fontane-Archiv 21<br />

24. Lan<strong>de</strong>sfachstelle für Archive und öffentliche Bibliotheken 22<br />

25. Kulturpflege und <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong>ische Kulturstiftung Cottbus 22<br />

Ministerium für Bildung, Jugend und Sport (MBJS) 23<br />

26. Aufsicht über Einrichtungen <strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>r- und Jugendhilfe 23<br />

1


EK 5/2 Zusammenfassung Vorschläge Kommunalisierung von Lan<strong>de</strong>saufgaben<br />

Stand: 11. März 2013<br />

27. Aufgaben <strong>de</strong>s Trägers <strong>de</strong>r überörtlichen Jugendhilfe 24<br />

28. Schulaufsicht 25<br />

29. Schulpsychologische Beratung 26<br />

30. Bestellung <strong>de</strong>r Schulleitung 26<br />

31. Weiterbildung 26<br />

32. Sportför<strong>de</strong>rung 27<br />

Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft 28<br />

33. Regionalplanung 28<br />

34 Erlaubnis- und Lizenzverfahren für <strong>de</strong>n Güterkraftverkehr und<br />

Ausnahmegenehmigung nach § 70 StVZO 29<br />

34/35. Aufgaben <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>samtes für Bauen und Verkehr 29<br />

34a. Verkehr 29<br />

35. Städtebau und Bautechnik 30<br />

36 Straßenbau und Straßenbetrieb 31<br />

37 Vergabe von För<strong>de</strong>rmitteln aus <strong>de</strong>r Jagdabgabe 31<br />

38/39/40 Aufgaben <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>samtes für Ländliche Entwicklung, Landwirtschaft<br />

und Flurneuordnung 32<br />

38 Flurneuordnung 32<br />

39 För<strong>de</strong>rung Ländliche Entwicklung 34<br />

40 Labor- und Versuchstätigkeiten 35<br />

40a Landwirtschaftsverwaltung 35<br />

41-43 Forstverwaltung 36<br />

Ministerium <strong>de</strong>r Justiz 37<br />

44 Kirchenaustritte 37<br />

45 Resozialisierungshilfe 38<br />

45a Soziale Dienste 38<br />

Ministerium für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz (MUGV) 39<br />

46 Rechtsmedizin 39<br />

47 Laboruntersuchungen durch das Lan<strong>de</strong>slabor Berlin-<strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> 39<br />

48 Gesundheitsberichterstattung 40<br />

49 Arzneimittel, Apotheken, Betäubungsmittel, Medizinprodukte 40<br />

Aufgaben <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>samtes für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz 41<br />

50 Natur- und Artenschutz 41<br />

51 Naturschutz in Planungs- und Genehmigungsverfahren,<br />

Schutzgebietsausweisungen 43<br />

52 Großschutzgebietsverwaltungen / Nationale Naturlandschaften 44<br />

53 Grenzveterinärdienst 45<br />

54 Tierseuchenverhütung und -bekämpfung, Tierseuchenkasse sowie Tierschutz<br />

45<br />

2


EK 5/2 Zusammenfassung Vorschläge Kommunalisierung von Lan<strong>de</strong>saufgaben<br />

Stand: 11. März 2013<br />

55-59 Wasserwirtschaft 46<br />

55 Gewässerunterhaltungsverbän<strong>de</strong> und Abwasserzweckverbän<strong>de</strong> 46<br />

56 Prüfberichte und Stellungnahmen zu Abwasservorhaben und<br />

Angelegenheiten <strong>de</strong>r Trinkwasserversorgung 46<br />

57 Abwasserent- und Trinkwasserversorgung 46<br />

58 Operative Tätigkeiten <strong>de</strong>r Wasserwirtschaft im LUGV 48<br />

59 Wasserwirtschaft in regionalen Planungs- und Genehmigungsverfahren 50<br />

60 Immissionsschutz 52<br />

61 Abfallwirtschaft, Bo<strong>de</strong>nschutz, Altlasten 53<br />

3


EK 5/2 Zusammenfassung Vorschläge Kommunalisierung von Lan<strong>de</strong>saufgaben<br />

Stand: 11. März 2013<br />

1 Ministerium <strong>de</strong>r Finanzen<br />

2 1. Fiskalerbschaften<br />

3 Vorschlag 1:<br />

4 Es wur<strong>de</strong> in Erwägung gezogen, die Bearbeitung <strong>de</strong>r sogenannten Fiskalerbschaften<br />

5 <strong>de</strong>n gemeindlichen Verwaltungsträgern zu übertragen, in <strong>de</strong>nen <strong>de</strong>r Erblasser zuletzt<br />

6 seinen Wohnsitz bzw. letzten Aufenthaltsort hatte.<br />

7 Gemäß § <strong>19</strong>36 BGB erbt „das Land", wenn zum Zeitpunkt <strong>de</strong>s Erbfalls kein an<strong>de</strong>rer<br />

8 Erbe <strong>de</strong>s Erblassers vorhan<strong>de</strong>n ist. Die Län<strong>de</strong>r können nach Art. 138 EGBGB eine<br />

9 an<strong>de</strong>re Stelle zum gesetzlichen Erben bestimmen. Nach § <strong>19</strong>42 Abs. 2 BGB kann<br />

10 <strong>de</strong>r Staat als gesetzlicher Erbe die Erbschaft nicht ausschlagen. Er hat aber die Mög-<br />

11 lichkeit, wie je<strong>de</strong>r Erbe seine Haftung für die Verbindlichkeiten <strong>de</strong>s Erblassers zu be-<br />

12 schränken, so dass er dafür nur mit <strong>de</strong>m Vermögen <strong>de</strong>s Erblassers haftet, wenn ein<br />

13 solches vorhan<strong>de</strong>n ist (siehe § <strong>19</strong>75, § <strong>19</strong>90 BGB). Hiervon wird praktisch immer<br />

14 Gebrauch gemacht, wie aus <strong>de</strong>m bisher zuständigen Ministerium für Finanzen be-<br />

15 richtet wur<strong>de</strong>. Die Verwertung von Grundstücken erfolgt über <strong>de</strong>n Lan<strong>de</strong>sbetrieb<br />

16 BLB.<br />

17 Prof. Bogumil hat diesen Aufgabenbereich nicht in sein Gutachten einbezogen.<br />

18 Zwar spricht aus Sicht <strong>de</strong>r Enquete-Kommission für eine Aufgabenverlagerung, dass<br />

<strong>19</strong> die Einnahmen aus Fiskalerbschaften <strong>de</strong>n Gemein<strong>de</strong>n zufließen könnten und <strong>de</strong>ren<br />

20 Finanzsituation verbessern wür<strong>de</strong>n. Es han<strong>de</strong>lte sich in <strong>de</strong>n vergangenen Jahren<br />

21 jeweils um Beträge zwischen 500.000 und 1.0 Mio €. Zu be<strong>de</strong>nken ist aber, dass ge-<br />

22 ra<strong>de</strong> bei großen Fiskalerbschaften Probleme beim Finanzausgleich auftreten könn-<br />

23 ten.<br />

24 Das Ministerium <strong>de</strong>r Finanzen, dass in <strong>de</strong>r Arbeitsgruppe „Aufgabenerfassung" auch<br />

25 die rechtliche Übertragungsmöglichkeit unbescha<strong>de</strong>t Art. 138 EGBG nicht als gege-<br />

26 ben ansah, verwies zu<strong>de</strong>m darauf, dass zwar die Verwertung von Grundvermögen<br />

27 einen örtlichen Bezug habe, aber diese über <strong>de</strong>n BLB sehr professionell organisiert<br />

28 sei. Die Enquete-Kommission folgt insoweit <strong>de</strong>n Erwägungen <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>sregierung.<br />

29<br />

4


EK 5/2 Zusammenfassung Vorschläge Kommunalisierung von Lan<strong>de</strong>saufgaben<br />

Stand: 11. März 2013<br />

30 2. Vollstreckung von For<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r Steuer- und Justizverwaltung<br />

31 Vorschlag 1:<br />

32 Die Enquete-Kommission spricht sich dafür aus, die vorhan<strong>de</strong>nen Strukturen <strong>de</strong>r<br />

33 Landkreise und kreisfreien Städte zu nutzen und auch die öffentlich-rechtlichen Geld-<br />

34 for<strong>de</strong>runqen <strong>de</strong>r Steuer- und Justizverwaltungen durch diese beitreiben zu lassen.<br />

35 Den 15 Finanzämtern <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s obliegt die Beitreibung <strong>de</strong>r ihrer Verwaltung unter-<br />

36 liegen<strong>de</strong>n Steuern und steuerlichen Nebenleistungen. In <strong>de</strong>n Finanzämtern sind<br />

37 <strong>de</strong>mentsprechend jeweils Vollstreckungsstellen (mit geschätzt 150 VZE) eingerichtet<br />

38 wor<strong>de</strong>n, die regional begrenzt die praktische Vollstreckung <strong>de</strong>r Steuern und Abgaben<br />

39 betreiben, wenn eine Steuer- und Abgabenfestsetzung erfolgt ist und <strong>de</strong>r Schuldner<br />

40 nicht zahlt.<br />

41 Für die Beitreibung <strong>de</strong>r öffentlich-rechtlichen For<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r Justiz (u.a. Gerichts-<br />

42 kosten) mit geschätzt etwa 30 VZE ist die Lan<strong>de</strong>sjustizkasse zuständig, die Teil <strong>de</strong>r<br />

43 Lan<strong>de</strong>shauptkasse ist. Die Lan<strong>de</strong>sjustizkasse bedient sich <strong>de</strong>r Gerichtsvollzieher, um<br />

44 ihre öffentlich-rechtlichen For<strong>de</strong>rungen zu vollstrecken.<br />

45 Gemäß § 2 Abs. 1 Nr. 3 VwVGBbg treiben die Landkreise und kreisfreien Städte die<br />

46 übrigen öffentlich-rechtlichen Geldfor<strong>de</strong>rungen für das Land im Wege <strong>de</strong>r Auftrags-<br />

47 verwaltung bei. Auch bezüglich dieser öffentlich-rechtlichen For<strong>de</strong>rung erfolgt eine<br />

48 Steuerung durch die Lan<strong>de</strong>shauptkasse.<br />

49 Prof. Bogumil hat diesen Aufgabenbereich nicht in sein Gutachten einbezogen.<br />

50 Die Enquete-Kommission sieht die Möglichkeit, alle öffentlich-rechtlichen For<strong>de</strong>run-<br />

51 gen durch die Landkreise und kreisfreien Städte vollstrecken zu lassen. Die histo-<br />

52 risch gewachsene getrennte Vollstreckung <strong>de</strong>r öffentlich-rechtlichen For<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r<br />

53 Steuerverwaltung, <strong>de</strong>r Justiz und aller übrigen Verwaltungen sollte überwun<strong>de</strong>n wer-<br />

54 <strong>de</strong>n, so dass Doppelstrukturen vermie<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n und auf <strong>de</strong>r kreislichen Verwal-<br />

55 tungsebene Skaleneffekte durch höhere Fallzahlen erzielt wer<strong>de</strong>n können.<br />

56 Eine weitergehen<strong>de</strong> Aufgabenübertragung ist bei ausreichend leistungsfähigen Ver-<br />

57 waltungsträgern auf <strong>de</strong>r gemeindlichen Ebene nicht ausgeschlossen.<br />

58 Zusammenfassung:Vollstreckung von For<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r Steuer- und Justizverwaltung<br />

Aufgabenübertragung auf:<br />

bei:<br />

als:<br />

Anmerkung:<br />

Landkreise und kreisfreie Städte<br />

bis zu „14+4" Verwaltungsträgern<br />

Staatliche Auftragsverwaltung<br />

Diese Aufgabe kann unabhängig von einer Kreisgebietsreform<br />

von <strong>de</strong>n Landkreisen und kreisfreien Städten<br />

wahrgenommen wer<strong>de</strong>n.<br />

59<br />

5


EK 5/2 Zusammenfassung Vorschläge Kommunalisierung von Lan<strong>de</strong>saufgaben<br />

Stand: 11. März 2013<br />

60 Ministerium <strong>de</strong>s Innern<br />

61 3. Lan<strong>de</strong>sschule und Technische Einrichtung für Brand- und Katastrophen-<br />

62 schutz (LSTE)<br />

63 (keine weiteren Vorschläge eingegangen)<br />

64 4. Waffenrecht<br />

65 Vorschlag 1:<br />

66 Aus Sicht <strong>de</strong>r Enquete-Kommission ist eine Kommunalisierung <strong>de</strong>s Waffenrechts<br />

67 nicht angezeigt. Die Kommission folgt hier <strong>de</strong>r Bewertung <strong>de</strong>s Gutachters.<br />

68 Derzeit wer<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>n Stäben <strong>de</strong>r vier Polizeidirektionen Nord, Ost, Süd und West<br />

69 sämtliche waffenrechtliche Erlaubnisangelegenheiten bearbeitet, Kontrollpflichten<br />

70 nach <strong>de</strong>m Waffengesetz wahrgenommen, waffenrechtliche Erlaubnisse wi<strong>de</strong>rrufen<br />

71 und zurückgenommen, Wi<strong>de</strong>rspruchs- und Klageverfahren bearbeitet und Ord-<br />

72 nungswidrigkeiten und Straftaten verfolgt. Für die Aufgabenwahrnehmung wer<strong>de</strong>n<br />

73 aktuell 24 Beschäftigte eingesetzt.<br />

74 Zuständige waffenrechtliche Genehmigungsbehör<strong>de</strong> ist das Polizeipräsidium.<br />

75 Waffen- und Jagdrecht haben gemeinsame Berührungspunkte. Die Unteren Jagdbe-<br />

76 hör<strong>de</strong>n auf Kreisebene sind u. A. für die Ausstellung und Verlängerung von Jagd-<br />

77 scheinen wie auch für die Eintragung von erworbenen Jagdwaffen in die jagdliche,<br />

78 sog. „grüne" WBK (Waffenbesitzkarte) zuständig. Aufgrund von gesetzlichen (insbe-<br />

79 son<strong>de</strong>re in Bezug auf die Zuverlässigkeitsprüfung) und technischen Gegebenheiten<br />

80 sind sie auf die Zusammenarbeit mit <strong>de</strong>r waffenrechtlichen Genehmigungsbehör<strong>de</strong><br />

81 angewiesen, was nach <strong>de</strong>m Waffengesetz bezüglich <strong>de</strong>r Weitergabe von persönli-<br />

82 chen Daten jedoch nur eingeschränkt möglich ist.<br />

83 Von einer Kommunalisierung, die grundsätzlich möglich ist, sollte mit Blick auf die<br />

84 Brisanz <strong>de</strong>s Aufgabenbereiches und <strong>de</strong>n eingeleiteten Reformen <strong>de</strong>s Waffenrechts<br />

85 (u.a. Aufbau eines bun<strong>de</strong>sweiten Waffenregisters) Abstand genommen wer<strong>de</strong>n. Eine<br />

86 Kommunalisierung <strong>de</strong>s Aufgabenbereichs wür<strong>de</strong> keine zusätzlichen Gestaltungs-<br />

87 möglichkeiten für die Kommunen schaffen, und es ist nicht damit zu rechnen, dass<br />

88 eine kommunale Zuständigkeit zu einer erhöhten Sicherheit bei Waffenangelegenhei-<br />

89 ten führen wür<strong>de</strong>. Auch hinsichtlich <strong>de</strong>r Bürgernähe brächte eine Kommunalisierung<br />

90 kaum Vorteile.<br />

91 In <strong>de</strong>n Bun<strong>de</strong>slän<strong>de</strong>rn, in <strong>de</strong>nen das Waffenrecht kommunalisiert ist, war die Aufgabe<br />

92 von Anfang an auf <strong>de</strong>r kommunalen Ebene und wur<strong>de</strong> nicht im Rahmen einer Funk-<br />

93 tionalreform übertragen.<br />

6


EK 5/2 Zusammenfassung Vorschläge Kommunalisierung von Lan<strong>de</strong>saufgaben<br />

Stand: 11. März 2013<br />

94 5. Regionale Gutachterausschüsse für Grundstückswerte<br />

95 Vorschlag 1:<br />

96 Die Enquete-Kommission empfiehlt eine Kommunalisierung bereits in <strong>de</strong>r aktuellen<br />

97 Kreisstruktur „14 + 4".<br />

98 Die regionalen Gutachterausschüsse für Grundstückswerte sind Einrichtungen <strong>de</strong>s<br />

99 Lan<strong>de</strong>s <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong>, die für einen Landkreis, eine kreisfreie Stadt o<strong>de</strong>r auch für be-<br />

100 nachbarte Gebietskörperschaften gebil<strong>de</strong>t wur<strong>de</strong>n. Ihre Geschäftsstellen sind bei <strong>de</strong>n<br />

101 Kataster- und Vermessungsämtern <strong>de</strong>r Landkreise o<strong>de</strong>r kreisfreien Städte eingerich-<br />

102 tet und bereits kommunalisiert. Im Land <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> sind <strong>de</strong>rzeit 13 Gutachteraus-<br />

103 schüsse in <strong>de</strong>n Landkreisen, drei Gutachterausschüsse in <strong>de</strong>n kreisfreien Städten<br />

104 und ein Gutachterausschuss für benachbarte Gebietskörperschaften tätig. Daneben<br />

105 wur<strong>de</strong> ein Oberer Gutachterausschuss bei <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>svermessung und Geobasisin-<br />

106 formation <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> (LGB) für <strong>de</strong>n Bereich <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s eingerichtet. Die ehren-<br />

107 amtlich tätigen Gutachter wer<strong>de</strong>n durch das Innenministerium nach Anhörung <strong>de</strong>r<br />

108 jeweiligen Gebietskörperschaft bestellt.<br />

109 Die Gutachterausschüsse haben auf <strong>de</strong>r Basis von Marktbeobachtung für eine um-<br />

110 fassen<strong>de</strong> und für <strong>de</strong>n Grundstücksmarkt unverzichtbare Markttransparenz zu sorgen.<br />

111 Ihre Aufgabe ist es, eine Orientierung über die örtlichen Grundstücksmärkte zu ge-<br />

112 ben, in<strong>de</strong>m sie eine Kaufpreissammlung vornehmen und eine Bo<strong>de</strong>nrichtwertkarte<br />

113 erstellen und diese Daten in Form von Auskünften, Auszügen und Gutachten sowie<br />

114 durch die Veröffentlichung <strong>de</strong>s Grundstücksmarktberichtes bereitstellen.<br />

115 Der Gutachter regt eine juristische Prüfung an.<br />

116 Die Enquete-Kommission vertritt die Auffassung, dass eine Kommunalisierung <strong>de</strong>r<br />

117 regionalen Gutachterausschüsse möglich ist, da § <strong>19</strong>9 Abs. 2 Nr. 1 BauGB die Lan-<br />

118 <strong>de</strong>sregierungen ermächtigt, durch Rechtsverordnungen Regelungen zur Bildung <strong>de</strong>r<br />

1<strong>19</strong> Gutachterausschüsse vorzunehmen. Je<strong>de</strong> Lan<strong>de</strong>sregierung kann daher nach gel-<br />

120 ten<strong>de</strong>m Recht die Aufgaben auf an<strong>de</strong>re Verwaltungsebenen übertragen, also auch<br />

121 auf die kommunale Ebene. Die Geschäftsstellen sind bereits bei <strong>de</strong>n Landkreisen<br />

122 o<strong>de</strong>r kreisfreien Städten eingerichtet, <strong>de</strong>n Vorsitz in <strong>de</strong>n Gutachterausschüssen füh-<br />

123 ren in <strong>de</strong>r Regel die Leiter <strong>de</strong>r dortigen Kataster- und Vermessungsämter. Es wären<br />

124 daher lediglich noch das Recht <strong>de</strong>r Bestellung <strong>de</strong>r Gutachter und die rechtliche Zu-<br />

125 ordnung <strong>de</strong>r Gutachterausschüsse auf die Landkreise o<strong>de</strong>r die kreisfreien Städte zu<br />

126 übertragen.<br />

127 Der Obere Gutachterausschuss verbleibt beim Land in <strong>de</strong>r LGB.<br />

128 Zusammenfassung: Gutachterausschüsse <strong>de</strong>r Vermessungsverwaltung<br />

Aufgabenübertragung auf:<br />

bei:<br />

als:<br />

Anmerkung:<br />

Landkreise und kreisfreie Städte<br />

bis zu „14+4" Verwaltungsträgern<br />

Pflichtige Selbstverwaltungsaufgabe<br />

Eine Son<strong>de</strong>raufsicht ist hinsichtlich <strong>de</strong>r Bestellung<br />

entbehrlich. Die Arbeit <strong>de</strong>r Gutachterausschüsse muss<br />

selbstverständlich auch künftig weisungsfrei erfolgen.<br />

129<br />

7


EK 5/2 Zusammenfassung Vorschläge Kommunalisierung von Lan<strong>de</strong>saufgaben<br />

Stand: 11. März 2013<br />

130 6. Enteignungsangelegenheiten<br />

131 Vorschlag 1:<br />

132 Aus Sicht <strong>de</strong>r Enquete-Kommission sollten Enteignungsverfahren stets auf staatli-<br />

133 cher Ebene bearbeitet wer<strong>de</strong>n.<br />

134 Enteignungen wer<strong>de</strong>n <strong>de</strong>rzeit im Ministerium <strong>de</strong>s Innern unter Einsatz von 4,3 Voll-<br />

135 zeiteinheiten bearbeitet. Zu <strong>de</strong>n Aufgaben zählen die Durchführung von Verfahren<br />

136 nach <strong>de</strong>m Enteignungsgesetz und an<strong>de</strong>ren enteignungsrechtlichen Gesetzen ein-<br />

137 schließlich gerichtlicher Prozessführung sowie die Bearbeitung von Anträgen auf vor-<br />

138 zeitige Besitzeinweisung, Enteignung und Entschädigungsfestsetzung.<br />

139 Nach Auffassung <strong>de</strong>s Gutachters, <strong>de</strong>m sich die Enquete-Kommission anschließt, ist<br />

140 aufgrund <strong>de</strong>s spezifischen und prozesslastigen Gegenstan<strong>de</strong>s mit einer Abnahme<br />

141 <strong>de</strong>r Rechtssicherheit und einer Erhöhung <strong>de</strong>r Kosten zu rechnen. Darüber hinaus ist<br />

142 die kommunale Ebene regelmäßig als Vorhabenträger, Anrainer o<strong>de</strong>r Partei bei Ent-<br />

143 eignungsverfahren vertreten.<br />

144<br />

145 7. Or<strong>de</strong>n und Ehrenzeichen<br />

146 Vorschlag 1:<br />

147 Aus Sicht <strong>de</strong>r Enquete-Kommission muss die Aufgabe weiterhin als Lan<strong>de</strong>saufgabe<br />

148 wahrgenommen wer<strong>de</strong>n. Allerdings ist in Erwägung zu ziehen, ob die Erteilung von<br />

149 Sammelgenehmigungen gemäß § 14 Abs. 2 Or<strong>de</strong>nsG als staatliche Aufgabe von<br />

150 einem Landrat / Oberbürgermeister für das gesamte Land wahrgenommen wer<strong>de</strong>n<br />

151 könnte.<br />

152 Diese zurzeit im Ministerium <strong>de</strong>s Innern wahrgenommene Aufgabe umfasst:<br />

153 a) Stellungnahmen bei Anregungen für Auszeichnungen und<br />

154 b) Sammelgenehmigungen gemäß § 14 Abs. 2 Or<strong>de</strong>nsG (2006 - 2011 insgesamt 4<br />

155 Anträge).<br />

156 Stellungnahmen bei Anregungen für Auszeichnungen geben Ml und Kommunen ne-<br />

157 beneinan<strong>de</strong>r ab, so dass eine Kommunalisierung dieser Aufgabe nicht in Re<strong>de</strong> ste-<br />

158 hen kann.<br />

159 Das Or<strong>de</strong>nsgesetz ist ein Bun<strong>de</strong>sgesetz, das die Zuständigkeit für die Erteilung von<br />

160 Sammelgenehmigungen <strong>de</strong>r „zuständigen Lan<strong>de</strong>sbehör<strong>de</strong>" überträgt. Das Land<br />

161 muss <strong>de</strong>mzufolge eine Lan<strong>de</strong>sbehör<strong>de</strong> für die Wahrnehmung dieser Aufgabe be-<br />

162 stimmen, hierfür käme auch <strong>de</strong>r Landrat o<strong>de</strong>r Oberbürgermeister als Allgemeine Un-<br />

163 tere Lan<strong>de</strong>sbehör<strong>de</strong> in Betracht. Eine echte Kommunalisierung ist aufgrund <strong>de</strong>r bun-<br />

164 <strong>de</strong>srechtlichen Vorgaben nicht möglich.<br />

165 Für eine Vor-Ort-Lösung im Wege <strong>de</strong>r Organleihe spricht, dass die Erteilung von<br />

166 Sammelgenehmigungen keine ministerielle Tätigkeit ist und eine geeignete sonstige<br />

167 Lan<strong>de</strong>sbehör<strong>de</strong> nicht zur Verfügung steht. Allerdings sieht es auch die Enquete-<br />

168 Kommission als fraglich an, ob <strong>de</strong>r legislative Aufwand einer Aufgabenübertragung in<br />

169 einem angemessenen Verhältnis zu <strong>de</strong>n Wirkungen stün<strong>de</strong>.<br />

8


EK 5/2 Zusammenfassung Vorschläge Kommunalisierung von Lan<strong>de</strong>saufgaben<br />

Stand: 11. März 2013<br />

170 8. Stiftungsangelegenheiten<br />

171 Vorschlag I:<br />

172 Aus Sicht <strong>de</strong>r Enquete-Kommission sollten Stiftungsangelegenheiten weiterhin auf<br />

173 staatlicher Ebene bearbeitet wer<strong>de</strong>n.<br />

174 Derzeit wer<strong>de</strong>n die Stiftungsangelegenheiten im Ministerium <strong>de</strong>s Innern unter Einsatz<br />

175 von 4 Vollzeiteinheiten bearbeitet. Zu <strong>de</strong>n Aufgaben zählen unter an<strong>de</strong>rem die Aner-<br />

176 kennung <strong>de</strong>r Rechtsfähigkeit von Stiftungen bürgerlichen Rechts sowie die Wahr-<br />

177 nehmung <strong>de</strong>r Rechtsaufsicht über rechtsfähige Stiftungen bürgerlichen Rechts mit<br />

178 Sitz im Land <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong>,<br />

179 Nach Auffassung <strong>de</strong>s Gutachters, <strong>de</strong>m sich die Enquete-Kommission anschließt, wä-<br />

180 re bei einer Kommunalisierung aufgrund zersplitterter Zuständigkeiten mit einer Ab-<br />

181 nahme <strong>de</strong>r Bearbeitungsqualität und einer Erhöhung <strong>de</strong>r Kosten durch fehlen<strong>de</strong> Rota-<br />

182 tine zu rechnen. Vor-Ort-Lösungen wären aufgrund <strong>de</strong>r ungleichen Verteilung <strong>de</strong>r<br />

183 Stiftungen im Land und <strong>de</strong>r dann auch geringen Zahl an spezialisierten Mitarbeitern<br />

184 nicht realisierbar.<br />

9


EK 5/2 Zusammenfassung Vorschläge Kommunalisierung von Lan<strong>de</strong>saufgaben<br />

Stand: 11. März 2013<br />

185 9. Eheaufhebung<br />

186 Vorschlag 1:<br />

187 Die Enquete-Kommission empfiehlt eine Kommunalisierung bereits in <strong>de</strong>r aktuellen<br />

188 Kreisstruktur „14 + 4".<br />

189 Die Eheaufhebung ist eine auf Antrag gerichtlich verfügte Beendigung einer Ehe auf-<br />

<strong>19</strong>0 grund fehlerhafter Eheschließung gemäß §§ 1313 ff. BGB. Im Fall <strong>de</strong>s Verdachts<br />

<strong>19</strong>1 einer Scheinehe kann eine Behör<strong>de</strong> Antragstellerin auf Eheaufhebung sein (§ 1316<br />

<strong>19</strong>2 Abs. 1 BGB). Diese Aufgabe wird in <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> vom Ministerium <strong>de</strong>s Innern wahr-<br />

<strong>19</strong>3 genommen. Sie beansprucht etwa 0,03 VZE <strong>de</strong>s g.D., in 2009 und 2010 wur<strong>de</strong>n je-<br />

<strong>19</strong>4 weils 2 Anträge gesteift.<br />

<strong>19</strong>5 Die Auswirkungen einer Scheinehe berühren in aller Regel Tatbestän<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Auslän-<br />

<strong>19</strong>6 <strong>de</strong>r- und Sozialrechts, <strong>de</strong>ssen Vollzug in <strong>de</strong>r Zuständigkeit <strong>de</strong>r Landkreise und kreis-<br />

<strong>19</strong>7 freien Städte liegt. Auch die Erkenntnisse, die Anlass zur Annahme <strong>de</strong>s Vorliegens<br />

<strong>19</strong>8 einer Scheinehe bieten, wer<strong>de</strong>n auf <strong>de</strong>r Ebene <strong>de</strong>r kommunalen Auslän<strong>de</strong>r- und So-<br />

<strong>19</strong>9 zialbehör<strong>de</strong>n gewonnen. Die Enquete-Kommission ist daher <strong>de</strong>r Auffassung, dass<br />

200 die Antragsberechtigung nach § 1316 Abs. 1 BGB unabhängig von Gebietsstrukturen<br />

201 <strong>de</strong>n Landkreisen und kreisfreien Städten als pflichtige Selbstverwaltungsaufgabe<br />

202 übertragen wer<strong>de</strong>n kann. In <strong>de</strong>n nord<strong>de</strong>utschen Bun<strong>de</strong>slän<strong>de</strong>rn wird diese Aufgabe<br />

203 ebenfalls von <strong>de</strong>n Landkreisen und kreisfreien Städten wahrgenommen.<br />

204 Prof. Bogumil hat diesen Aufgabenbereich nicht in sein Gutachten einbezogen.<br />

205 Zusammenfassung: Eheaufhebung<br />

Aufgabenübertragung auf:<br />

bei:<br />

als:<br />

Anmerkung:<br />

Landkreise und kreisfreie Städte<br />

bis zu „14+4" Verwaltungsträgern<br />

Pflichtige Selbstverwaltungsaufgabe<br />

Eine Son<strong>de</strong>raufsicht ist nicht erfor<strong>de</strong>rlich.<br />

206<br />

207 10. Beglaubigung von Urkun<strong>de</strong>n<br />

208 Vorschlag 1:<br />

209 Aus Sicht <strong>de</strong>r Enquete-Kommission sind Urkun<strong>de</strong>n, die im Land <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> ausge-<br />

210 stellt wur<strong>de</strong>n und für das Ausland benötigt wer<strong>de</strong>n, weiterhin auf staatlicher Ebene zu<br />

211 beurkun<strong>de</strong>n.<br />

212 Derzeit nimmt eine 1 VZE die Aufgabe im Ministerium <strong>de</strong>s Innern wahr.<br />

213 Nach Auffassung <strong>de</strong>s Gutachters, <strong>de</strong>m sich die Enquete-Kommission anschließt,<br />

214 schei<strong>de</strong>t eine Kommunalisierung aus rechtlichen Grün<strong>de</strong>n aus.<br />

10


EK 5/2 Zusammenfassung Vorschläge Kommunalisierung von Lan<strong>de</strong>saufgaben<br />

Stand: 11. März 2013<br />

215 11. Vollzug <strong>de</strong>s Staatsangehörigkeitsgesetzes<br />

216 Vorschlag 1:<br />

217 Die Enquete-Kommission empfiehlt eine Kommunalisierung <strong>de</strong>r gegenwärtigen im<br />

218 Wesentlichen vom Ministerium <strong>de</strong>s Innern wahrgenommenen Aufgaben beim Vollzug<br />

2<strong>19</strong> <strong>de</strong>s Staatsangehörigkeitsgesetzes auf die Landkreise und kreisfreien Städte bei ei-<br />

220 nem Szenario ab „14+4". Aufgrund <strong>de</strong>r sehr geringen Fallzahlen' in <strong>de</strong>r Vergangen-<br />

221 heit wer<strong>de</strong>n die bei<strong>de</strong>n Großen kreisangehörigen Städte Eisenhüttenstadt und<br />

222 Schwedt (O<strong>de</strong>r), die gegenwärtig Aufgabenträger sind, in die Aufgabenübertragung<br />

223 nicht weiter einbezogen.<br />

224 Zu <strong>de</strong>m Vollzug <strong>de</strong>s Staatsangehörigkeitsgesetzes gehören die Teilaufgaben „Ein-<br />

225 bürgerung" und „Erteilung von Beibehaltungsgenehmigungen". Bei <strong>de</strong>r Entgegen-<br />

226 nahme und (anschließen<strong>de</strong>n) Weiterleitung <strong>de</strong>r Anträge wirken die Landräte und<br />

227 Oberbürgermeister als Allgemeine Untere Lan<strong>de</strong>sbehör<strong>de</strong>n sowie die bei<strong>de</strong>n o.g.<br />

228 Großen kreisangehörigen Städte bereits seit <strong>19</strong>90 mit. Im Ergebnis wer<strong>de</strong>n die Auf-<br />

229 gaben gegenwärtig an 21 Standorten wahrgenommen.<br />

230 Es han<strong>de</strong>lt sich uni rund 500 Einbürgerungen jährlich, die nach <strong>de</strong>m Durchschnitts-<br />

231 wert <strong>de</strong>r letzten fünf Jahre auch zukünftig zu erwarten sein dürften. Hiervon entfallen<br />

232 ca. ein Drittel auf die Lan<strong>de</strong>shauptstadt Potsdam.<br />

233 Bei <strong>de</strong>r Erörterung <strong>de</strong>r Vorschläge aus <strong>de</strong>m Geschäftsbereich <strong>de</strong>s Ministeriums <strong>de</strong>s<br />

234 Innern durch die AG Aufgabenerfassung am 01.03.2012, die für eine Kommunalisie-<br />

235 rung grundsätzlich in Frage kommen könnten, wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r o.g. Aufgabenkomplex zwar<br />

236 erwähnt, aber nicht geson<strong>de</strong>rt erörtert, weil zu diesem Zeitpunkt davon ausgegangen<br />

237 wur<strong>de</strong>, dass eine Kommunalisierung zeitnah umgesetzt wer<strong>de</strong>n wür<strong>de</strong>.<br />

238 Auch Prof. Bogumil hat sich in seinem Gutachten zu einer Kommunalisierung nicht<br />

239 geäußert, weil zum Zeitpunkt <strong>de</strong>r Erstellung <strong>de</strong>s Gutachtens (21. Oktober 2012) ein<br />

240 entsprechen<strong>de</strong>r Gesetzentwurf <strong>de</strong>s Ministeriums <strong>de</strong>s Innern bereits vorlag und sich in<br />

241 <strong>de</strong>r Ressortabstimmung befand.<br />

242 Aus Sicht <strong>de</strong>r Enquete-Kommission sprechen insbeson<strong>de</strong>re die nachfolgen<strong>de</strong>n<br />

243 Grün<strong>de</strong> für eine Kommunalisierung:<br />

244 Das Land als gegenwärtiger Aufgabenträger kann in Bezug auf die von <strong>de</strong>n Amts-<br />

245 handlungen in Staatsangehörigkeitsangelegenheiten betroffenen Personen eine<br />

246 sachgemäße, möglichst orts- und personennahe Ausführung <strong>de</strong>r Staatsangehörig-<br />

247 keitsangelegenheiten nicht ohne umfangreiche und intensive Mitwirkung <strong>de</strong>r Land-<br />

248 kreise und kreisfreien Städte organisieren und gewährleisten. Dies gilt auch bei <strong>de</strong>r<br />

249 zukünftigen Aufgabenerledigung. Zu <strong>de</strong>r unverzichtbaren bisherigen faktischen Mit-<br />

250 wirkung zählen insbeson<strong>de</strong>re die Beratung zu <strong>de</strong>n Voraussetzungen <strong>de</strong>r Einbürge-<br />

251 rung, die Entgegennahme und Weiterleitung <strong>de</strong>r Einbürgerungsanträge, die Über-<br />

252 nahme <strong>de</strong>r Datenerhebungen bei <strong>de</strong>n eigenen Auslän<strong>de</strong>rbehör<strong>de</strong>n sowie die Daten-<br />

253 übermittlungen an die eigenen Auslän<strong>de</strong>rbehör<strong>de</strong>n und an die Mel<strong>de</strong>behör<strong>de</strong>n sowie<br />

254 die Aushändigung <strong>de</strong>r Einbürgerungsurkun<strong>de</strong>n. Vor diesem Hintergrund entspräche<br />

255 eine Kommunalisierung auch <strong>de</strong>n Vorgaben nach <strong>de</strong>m Funktionalreformgrundsätze-<br />

'Die Fallzahlen <strong>de</strong>r Aufgabenwahrnehmung betrugen bei <strong>de</strong>r Stadt Eisenhüttenstadt<br />

im Zeitraum 2007 bis 2011 insgesamt null, bei <strong>de</strong>r Stadt Schwedt (O<strong>de</strong>r) in <strong>de</strong>n<br />

Jahren 2007 bis 2009 insgesamt fünf und in <strong>de</strong>n Jahren 2010 und 2011 jeweils null.<br />

11


EK 5/2 Zusammenfassung Vorschläge Kommunalisierung von Lan<strong>de</strong>saufgaben<br />

Stand: 11. März 2013<br />

256 gesetz. Darüber hinaus wird auch bei <strong>de</strong>n Landkreisen und kreisfreien Städten die<br />

257 Einbürgerung zunehmend als eine integrationsbezogene Aktion aufgefasst und ge-<br />

258 ra<strong>de</strong> auch insoweit Wert auf eine Einwohnerbetreuung "vor Ort" gelegt.<br />

259 Die Enquete-Kommission hat sich auch mit <strong>de</strong>r Frage nach <strong>de</strong>m Aufgabentypus aus-<br />

260 einan<strong>de</strong>rgesetzt. Sie befürwortet eine Übertragung als Auftragsangelegenheit. Nach<br />

261 <strong>de</strong>m Grundsatzpapier zur Funktionalreform, das von <strong>de</strong>r Kommission am 15.02.2013<br />

262 beschlossenen wur<strong>de</strong>, ist die Übertragung als Auftragsangelegenheit mit einem un-<br />

263 eingeschränkten Weisungsrecht nur ausnahmsweise angezeigt. Vorliegend sprechen<br />

264 gewichtige Grün<strong>de</strong> dafür, diesen Aufgabentyp zu wählen. Dies folgt zum Einen aus<br />

265 <strong>de</strong>r Beson<strong>de</strong>rheit <strong>de</strong>r staatlichen Aufgabe, in <strong>de</strong>ren Wahrnehmung über die Zugehö-<br />

266 rigkeit von Personen zum Staatsvolk <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>srepublik Deutschland abschließend<br />

267 zu entschei<strong>de</strong>n ist und damit <strong>de</strong>n Ursprung <strong>de</strong>r Staatsgewalt betrifft (Artikel 20 Abs. 2<br />

268 Satz 1 GG). Zum an<strong>de</strong>ren müssen zu <strong>de</strong>r rechtmäßigen Ausführung eine Vielzahl<br />

269 von allgemeinen und grundsätzlichen Informationen — beispielweise zum Staatsan-<br />

270 gehörigkeitsrecht und zu <strong>de</strong>n tatsächlichen Verhältnissen <strong>de</strong>s Verwaltungsvollzugs in<br />

271 <strong>de</strong>n Herkunftslän<strong>de</strong>rn <strong>de</strong>r betroffenen Personen — in einem überdurchschnittlichen<br />

272 Umfang verarbeitet wer<strong>de</strong>n. Bei <strong>de</strong>n prognostizierten geringen Fallzahlen bei <strong>de</strong>n<br />

273 zukünftigen kommunalen Verwaltungsträgern (mit Ausnahme <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>shauptstadt<br />

274 Potsdam) ist <strong>de</strong>shalb absehbar, dass schon allein aus diesem Grund ein sachgemä-<br />

275 ßes „Informationsmanagement" bei <strong>de</strong>n Landkreisen und kreisfreien Städten — es<br />

276 wird von ca. 20 bis 40 Fällen insgesamt jährlich ausgegangen - zu einem unverhält-<br />

277 nismäßigen Verwaltungsaufwand führen wür<strong>de</strong>.<br />

278 Ferner ist eine uneingeschränkte wirksame Durchgriffsmöglichkeit <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s auf<br />

279 die Ausführung <strong>de</strong>r Rechtsvorschriften über die Staatsangehörigkeit im Bund zur<br />

280 Gewährleistung eines lan<strong>de</strong>sweit einheitlichen Gesetzesvollzugs auch <strong>de</strong>shalb an-<br />

281 gezeigt, weil an die unmittelbar rechtsgestalten<strong>de</strong> Wirkung <strong>de</strong>r statusrechtlichen Ent-<br />

282 scheidungen auch dann, wenn sie rechtswidrig getroffen wur<strong>de</strong>n, erhebliche Rechts-<br />

283 folgen anknüpfen, die gegebenenfalls nicht mehr rückgängig gemacht wer<strong>de</strong>n kön-<br />

284 nen. Zu<strong>de</strong>m ist ein uneingeschränktes Weisungsrecht <strong>de</strong>s Ministeriums <strong>de</strong>s Innern in<br />

285 Einzelfällen notwendig, in <strong>de</strong>nen Sicherheitsbehör<strong>de</strong>n Be<strong>de</strong>nken mitgeteilt haben,<br />

286 die gegen eine Einbürgerung <strong>de</strong>s Betroffenen sprechen.<br />

Aufgabenübertragung auf:<br />

Landkreise und kreisfreien Städte<br />

bei: bis zu „14+4"<br />

als:<br />

Auftragsangelegenheit<br />

Anmerkung:<br />

Die kommunalen Spitzenverbän<strong>de</strong> befürworten seit<br />

längerem eine Kommunalisierung.<br />

287<br />

12


EK 5/2 Zusammenfassung Vorschläge Kommunalisierung von Lan<strong>de</strong>saufgaben<br />

Stand: 11. März 2013<br />

288 Ministerium für Arbeit, Soziales, Frauen und Familie (MASF)<br />

289 12./13. Allgemeiner und Technischer Arbeitsschutz<br />

290 Vorschlag 1:<br />

291 Die Enquete-Kommission empfiehlt eine Kommunalisierung <strong>de</strong>r im Lan<strong>de</strong>samt für<br />

292 Arbeitsschutz (LAS) wahrgenommenen Aufgaben bei einem konsolidierten Szenario<br />

293 ab „8+1". Auf Lan<strong>de</strong>sebene sollten lediglich noch die fachliche Grundlagenarbeit mit<br />

294 <strong>de</strong>m Schwerpunkt <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong>er Beson<strong>de</strong>rheiten und zentrale fachliche Planungs-<br />

295 und Steuerungsaufgaben wahrgenommen wer<strong>de</strong>n. Alle „Durchführungstätigkeiten",<br />

296 Einzelfallbearbeitungen (Genehmigungen, Erlaubnisse, Kontrollen, Überwachungen,<br />

297 Statistiken) und aktuell bereits <strong>de</strong>zentral bzw. regional wahrgenommenen Aufgaben<br />

298 sollen auf die kommunale Ebene verlagert wer<strong>de</strong>n.<br />

299 Im Bereich <strong>de</strong>s Allgemeinen und Technischen Arbeitsschutzes wer<strong>de</strong>n unter an<strong>de</strong>-<br />

300 rem Genehmigungen und Erlaubnisse erteilt, die Einhaltung <strong>de</strong>r Arbeitsschutzvor-<br />

301 schriften in <strong>de</strong>n Betrieben und an Arbeitsplätzen außerhalb von Betrieben überwacht,<br />

302 unsichere technische Produkte vom Markt genommen sowie Beratungsaufgaben<br />

303 wahrgenommen. Das LAS verfügt gegenwärtig über drei Regionalbereiche an fünf<br />

304 Dienstsitzen.<br />

305 Laut Personalbedarfsplanung 2018 waren im Lan<strong>de</strong>samt für Arbeitsschutz 2012 172<br />

306 Beschäftigte tätig. Bis 2018 soll die Zahl <strong>de</strong>r Stellen auf 130 reduziert wer<strong>de</strong>n.<br />

307 Prof. Bogumil kam zu <strong>de</strong>r Einschätzung, dass eine Kommunalisierung nur bei <strong>de</strong>m<br />

308 Szenario „5+1" in Betracht kommt. Er verwies insbeson<strong>de</strong>re darauf, dass die Bürger-<br />

309 nähe im Bereich Arbeitsschutz keine beson<strong>de</strong>re Relevanz habe, da nur je<strong>de</strong>r 700ste<br />

310 Bürger jährlich einen Antrag an diese Behör<strong>de</strong> richtet. Allerdings erläutert Prof.<br />

311 Bogumil auch, dass die Überwachungstätigkeit fast durchgängig aufsuchen<strong>de</strong>r Natur<br />

312 ist. Dies spricht dafür, eine örtliche Anbindung zu realisieren, zumal gera<strong>de</strong> im Be-<br />

313 reich <strong>de</strong>s gesundheitlichen Arbeitsschutzes Querverbindungen zu <strong>de</strong>n kommunalen<br />

314 Gesundheitsämtern und <strong>de</strong>r allgemeinen Gewerbeaufsicht gegeben sind. Die auch<br />

315 von Prof. Bogumil attestierte hohe Fachlichkeit bedingt jedoch, dass nur ab einer<br />

316 Zahl von „8+1" eine ökonomisch vertretbare und fachlich sinnvolle Aufgabenübertra-<br />

317 gung gesehen wird. Für technisch hoch spezialisierte Aufgaben sollte eine Konstruk-<br />

318 tion gewählt wer<strong>de</strong>n, die sicherstellt, dass eine Aufgabenbün<strong>de</strong>lung bei einem Auf-<br />

3<strong>19</strong> gabenträger auf <strong>de</strong>r kommunalen Ebene stattfin<strong>de</strong>t.<br />

320 Zusammenfassung: Arbeitsschutzverwaltung<br />

Aufgabenübertragung auf:<br />

bei:<br />

als:<br />

Anmerkung:<br />

Landkreise und kreisfreie Städte<br />

bis zu „8+1" Verwaltungsträgern<br />

Pflichtaufgabe zur Erfüllung nach Weisung<br />

Der Erhalt eines Weisungsrechts ist angezeigt, um insbeson<strong>de</strong>re<br />

bezüglich beson<strong>de</strong>rer technischer Aspekte von<br />

Seiten <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s auch künftig die neuen kommunalen<br />

Aufgabenträger bei ihrer Aufgabenerfüllung unterstützen zu<br />

können. Die Enquete-Kommission sieht Weisungen insoweit<br />

auch positiv im Hinblick auf einen rechtssicheren Umgang<br />

mit Vorschriften an.<br />

13


EK 5/2 Zusammenfassung Vorschläge Kommunalisierung von Lan<strong>de</strong>saufgaben<br />

Stand: 11. März 2013<br />

321 14. Strahlenschutz- und Produktsicherheit<br />

322 (keine weiteren Vorschläge eingegangen)<br />

323<br />

324 15-18 Aufgaben <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>samtes für Arbeit, Soziales und Versorgung<br />

325 Vorschlag 1:<br />

326 Die Enquete-Kommission empfiehlt eine Kommunalisierung <strong>de</strong>r im Lan<strong>de</strong>samt für<br />

327 Arbeit, Soziales und Versorgung (LASV) wahrgenommenen Aufgaben bei einem<br />

328 konsolidierten Szenario ab „8+1". Auf Lan<strong>de</strong>sebene sollten lediglich noch die fachli-<br />

329 che Grundlagenarbeit mit <strong>de</strong>m Schwerpunkt <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong>er Beson<strong>de</strong>rheiten und<br />

330 zentrale fachliche Planungs- und Steuerungsaufgaben wahrgenommen wer<strong>de</strong>n. Alle<br />

331 „Durchführungstätigkeiten", Einzelfallbearbeitungen (Genehmigungen, Erlaubnisse,<br />

332 Kontrollen, Überwachungen, Statistiken) und aktuell bereits <strong>de</strong>zentral bzw. regional<br />

333 wahrgenommenen Aufgaben sollen auf die kommunale Ebene verlagert wer<strong>de</strong>n.<br />

334 Im Einzelnen wird <strong>de</strong>r Vorschlag wie folgt begrün<strong>de</strong>t:<br />

335<br />

336 15. Schwerbehin<strong>de</strong>rtenrecht und Opferfürsorge<br />

337 Vorschlag 1:<br />

338 Laut Personalbedarfsplanung verfügte die Versorgungsverwaltung 2012 über 276<br />

339 Stellen an drei Standorten im Land. Bis 2018 soll eine Rückführung auf 239 Stellen<br />

340 erfolgen.<br />

341 Für <strong>de</strong>n Arbeitsbereich Schwerbehin<strong>de</strong>rtenrecht (Feststellung von Behin<strong>de</strong>rungen<br />

342 und Nachteilsausgleichen sowie die Ausstellung <strong>de</strong>r Schwerbehin<strong>de</strong>rtenausweise)<br />

343 schlägt auch <strong>de</strong>r Gutachter eine Kommunalisierung bei einem konsolidierten Szena-<br />

344 rio ab „8+1" vor. Prof. Bogumil hat aber eine Kommunalisierung <strong>de</strong>r übrigen Sozial-<br />

345 und Versorgungsverwaltung aufgrund geringer Fallzahlen und komplexer Sachver-<br />

346 halte abgelehnt.<br />

347 Die Enquete-Kommission vertritt jedoch die Auffassung, dass eine Kommunalisie-<br />

348 rung <strong>de</strong>r Aufgaben:<br />

349 • Regelung <strong>de</strong>r staatlichen Versorgung von Kriegsopfern und Personenschä<strong>de</strong>n<br />

350 aus Folgen <strong>de</strong>s Zweiten Weltkrieges und Nebengesetzen nach <strong>de</strong>m Bun<strong>de</strong>s-<br />

351 versorgungsgesetz<br />

352 • Regelung <strong>de</strong>r staatlichen Entschädigung aufgrund von Gesundheitsschädi-<br />

353 gung o<strong>de</strong>r Tod, wenn es sich dabei um ein beson<strong>de</strong>res Opfer für die staatliche<br />

354 Gemeinschaft han<strong>de</strong>lt (Soziales Entschädigungsrecht)<br />

355 • Bearbeitung von Leistungen für erwerbsfähige schwerbehin<strong>de</strong>rte Menschen<br />

356 (Beratungs- und Unterstützungsangelegenheiten für Arbeitnehmer, Arbeitge-<br />

357 ber und Betriebsräte, Bewilligung von finanziellen Hilfen, Arbeitsplatzanpas-<br />

358 sungen)<br />

359 möglich ist.<br />

14


EK 5/2 Zusammenfassung Vorschläge Kommunalisierung von Lan<strong>de</strong>saufgaben<br />

Stand: 11. März 2013<br />

360 Der Aufgabenbereich erfor<strong>de</strong>rt mit Blick auf <strong>de</strong>n Gegenstand <strong>de</strong>r staatlichen Leistung<br />

361 („unmittelbare" Sozialleistungen) und die Adressaten im beson<strong>de</strong>ren Maße Kun<strong>de</strong>n-<br />

362 nähe und örtliche Präsenz. In an<strong>de</strong>ren Bun<strong>de</strong>slän<strong>de</strong>rn ist eine vollständige Kommu-<br />

363 nalisierung <strong>de</strong>r Sozial- und Versorgungsverwaltung bereits erfolgt. In <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong><br />

364 sind bisher schon komplexe Aufgaben aus <strong>de</strong>m Versorgungsbereich (Einglie<strong>de</strong>-<br />

365 rungshilfe) kommunalisiert, so dass aus Sicht <strong>de</strong>r Enquete-Kommission auch <strong>de</strong>r üb-<br />

366 rige Bereich <strong>de</strong>r Sozial- und Versorgungsverwaltung kommunalisierungsfähig ist.<br />

367 Zusammenfassung: Schwerbehin<strong>de</strong>rtenrecht und Opferfürsorge<br />

Aufgabenübertragung auf:<br />

bei:<br />

als:<br />

Anmerkung:<br />

Landkreise und kreisfreie Städte<br />

bis zu „8+1" Verwaltungsträgern<br />

Pflichtige Selbstverwaltungsaufgabe<br />

Der Erhalt einer Son<strong>de</strong>raufsicht, die mittels Weisungen<br />

auf die Aufgabenerledigung inhaltlich Einfluss<br />

nehmen kann, ist nicht notwendig, da die inhaltlichen<br />

Gestaltungsspielräume wegen <strong>de</strong>r bun<strong>de</strong>srechtlichen<br />

Ausgestaltung <strong>de</strong>s Aufgabenbereichs gering sind.<br />

368<br />

15


EK 5/2 Zusammenfassung Vorschläge Kommunalisierung von Lan<strong>de</strong>saufgaben<br />

Stand: 11. März 2013<br />

369 16.117. Aufsicht über unterstützen<strong>de</strong> Wohnformen/Anerkennung niedrigschwel-<br />

370 liger Betreuungsangebote nach § 45 SGB XI<br />

371 Vorschlag 1:<br />

372 Die Aufsicht für unterstützen<strong>de</strong> Wohnformen berät Einrichtungen und sonstige unter-<br />

373 stützen<strong>de</strong> Wohnformen für pflegebedürftige Menschen und für Menschen mit Behin-<br />

374 <strong>de</strong>rungen, <strong>de</strong>ren Nutzerinnen und Nutzer sowie Angehörige und achtet auf die Ein-<br />

375 haltung <strong>de</strong>r gesetzlichen Bestimmungen durch die Leistungsanbieter. Bei <strong>de</strong>r Aner-<br />

376 kennung von niedrigschwelligen Betreuungsangeboten geht es um die Bewilligung<br />

377 finanzieller Unterstützung von Pflegebedürftigen für die Inanspruchnahme von Ta-<br />

378 ges-, Nacht o<strong>de</strong>r Kurzzeitpflege und von beson<strong>de</strong>ren Angeboten <strong>de</strong>r zugelassenen<br />

379 Pflegedienste im Bereich <strong>de</strong>r allgemeinen Anleitung und Betreuung. Diese Aufgaben<br />

380 wer<strong>de</strong>n im LASV an drei Standorten von aktuell 24 Beschäftigten wahrgenommen.<br />

381 Der Gutachter hat eine Kommunalisierung aufgrund dann nicht auszuschließen<strong>de</strong>r<br />

382 enger Verflechtungen zwischen Leistungsträger (Kommune) und Leistungsanbieter<br />

383 (Betreiber) abgelehnt.<br />

384 Die Enquete-Kommission vertritt jedoch die Auffassung, dass eine Kommunalisie-<br />

385 rung mit Blick auf die Situation in an<strong>de</strong>ren Bun<strong>de</strong>slän<strong>de</strong>rn möglich ist. Dort hat eine<br />

386 Kommunalisierung <strong>de</strong>r Aufsichtstätigkeit bereits stattgefun<strong>de</strong>n. In Nie<strong>de</strong>rsachsen gilt<br />

387 dies z.B. für alle Einrichtungen, für die Versorgungsverträge gemäß § 72 SGB XI<br />

388 zwischen <strong>de</strong>n Pflegekassen und <strong>de</strong>n Einrichtungen abgeschlossen sind. Eine Über-<br />

389 prüfeng <strong>de</strong>r vertraglichen Standardabsicherung erfolgt dort auch von <strong>de</strong>n Pflegekas-<br />

390 sen. Interessenskollisionen und politische o<strong>de</strong>r wirtschaftliche Abhängigkeitsverhält-<br />

391 nisse könnten <strong>de</strong>mnach auch bei einer Kommunalisierung begrenzt wer<strong>de</strong>n. Für eine<br />

392 Aufgabenkommunalisierung spricht auch die bereits im LASV praktizierte <strong>de</strong>zentrale<br />

393 Lösung.<br />

394 Zusammenfassung: Aufsicht über unterstützen<strong>de</strong> Wohnformen<br />

Aufgabenübertragung auf:<br />

bei:<br />

als:<br />

Anmerkung:<br />

Landkreise und kreisfreie Städte<br />

bis zu „8+1" Verwaltungsträgern<br />

Pflichtaufgabe zur Erfüllung nach Weisung<br />

Der Erhalt einer Son<strong>de</strong>raufsicht durch das Land ist im<br />

Hinblick auf diesen sensiblen Aufgabenbereich sinnvoll.<br />

395<br />

16


EK 5/2 Zusammenfassung Vorschläge Kommunalisierung von Lan<strong>de</strong>saufgaben<br />

Stand: 11. März 2013<br />

396 18. Erstattung von speziellen Sozialleistungen<br />

397 Vorschlag 1:<br />

398 Am LASV-Standort Cottbus erfolgt eine Bearbeitung von Angelegenheiten <strong>de</strong>s Lan-<br />

399 <strong>de</strong>spflegegeldgesetzes und von Erstattungsleistungen bei Fahrgeldausfällen <strong>de</strong>s<br />

400 ÖPNV durch die unentgeltliche För<strong>de</strong>rung. Nach Angaben <strong>de</strong>s MASF üben aktuell 7<br />

401 Beschäftigte die Wahrnehmung bei<strong>de</strong>r Aufgaben aus.<br />

402 Der Gutachter hält eine Kommunalisierung aufgrund <strong>de</strong>s geringen Personalbestan-<br />

403 <strong>de</strong>s und <strong>de</strong>r dann kaum vorhan<strong>de</strong>nen Möglichkeiten <strong>de</strong>r politischen Steuerung o<strong>de</strong>r<br />

404 Gestaltung <strong>de</strong>r Verfahren für nicht sinnvoll.<br />

405 Die Enquete-Kommission ist jedoch <strong>de</strong>r Auffassung, dass aufgrund <strong>de</strong>r bereits auf<br />

406 Kreisebene vorgenommenen Erstattungsleistungen für die Schülerbeför<strong>de</strong>rung Sy-<br />

407 nergieeffekte möglich wären. Bei <strong>de</strong>n hier diskutierten speziellen Sozialleistungen<br />

408 han<strong>de</strong>lt es sich auch um eine Nebenaufgabe, die in einem Gesamtpaket mit <strong>de</strong>n<br />

409 Aufsichtsaufgaben über unterstützen<strong>de</strong> Wohnformen verlagerbar wäre.<br />

410 Zusammenfassung: Erstattung von speziellen Sozialleistungen<br />

Aufgabenübertragung auf:<br />

bei:<br />

als:<br />

Anmerkung:<br />

Landkreise und kreisfreie Städte<br />

bis zu „8+1" Verwaltungsträgern<br />

Pflichtige Selbstverwaltungsaufgabe<br />

Eine fachliche Son<strong>de</strong>raufsicht neben <strong>de</strong>r allgemeinen<br />

Rechtsaufsicht <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s erscheint als entbehrlich.<br />

411<br />

412 <strong>19</strong>. För<strong>de</strong>rmittelvergabe (Regionalbudgets)<br />

413 (keine weiteren Vorschläge eingegangen)<br />

17


EK 5/2 Zusammenfassung Vorschläge Kommunalisierung von Lan<strong>de</strong>saufgaben<br />

Stand: 11. März 2013<br />

414 Ministerium für Wirtschaft und Europaangelegenheiten<br />

415 20. Gewerberecht<br />

416<br />

417 (Als Teilbereich <strong>de</strong>s Gewerberechts sind Schornsteinfegerangelegenheiten als Vor-<br />

418 schlag zur Kommunalisierung eingegangen)<br />

4<strong>19</strong><br />

420 21. Schornsteinfegerangelegenheiten<br />

421 Vorschlag 1:<br />

422 Die Enquete-Kommission empfiehlt eine Kommunalisierung bei einem konsolidierten<br />

423 Szenario ab „8+1".<br />

424 In Deutschland galt bis zum 31. Dezember 2012 das sogenannte Kehrmonopol (Ge-<br />

425 bietsmonopol <strong>de</strong>s Staates) und legte fest, dass Hauseigentümer die gesetzlich vor-<br />

426 geschriebenen Tätigkeiten (Kehrungen, Überprüfungen, Messungen, Begutachtun-<br />

427 gen) nur durch <strong>de</strong>n jeweiligen Bezirksschornsteinfegermeister durchführen lassen<br />

428 durften. Kehrmonopol, Kehrpflicht, Gebietsmonopol <strong>de</strong>r Bezirksschornsteinfeger und<br />

429 Gebührenhöhe waren umstritten.<br />

430 Seit <strong>de</strong>m 1. Januar 2013 besteht die Möglichkeit für Haus- und Wohnungseigentümer<br />

431 in Deutschland sich für bestimmte Tätigkeiten (Überprüfungs-, Kehr- und Messarbei-<br />

432 ten) einen an<strong>de</strong>ren eingetragenen Schornsteinfegerbetrieb auszusuchen, <strong>de</strong>r für die-<br />

433 se Tätigkeiten auch nicht mehr an die Gebührenordnung gebun<strong>de</strong>n ist. Die Abnahme<br />

434 von neu errichteten Feuerstätten und Schornsteinen, das Führen und Verwalten ei-<br />

435 nes Kehrbuches (mit <strong>de</strong>m Verzeichnis alter Feuerstätten), die sog. Feuerstätten-<br />

436 schau, die ca. alle 3,5 Jahre stattfin<strong>de</strong>t, und das Ausstellen eines sog. Feuerstätten-<br />

437 bescheids, in welchem alle in <strong>de</strong>m jeweiligen Haus vorgeschriebenen Überprüfungs-,<br />

438 Kehr- und Messarbeiten aufgeführt wer<strong>de</strong>n, obliegt aber weiterhin <strong>de</strong>m für <strong>de</strong>n Bezirk<br />

439 zuständigen bevollmächtigten Bezirksschornsteinfegermeister und unterliegt einer<br />

440 festen Gebührenordnung. Der bevollmächtigte Bezirksschornsteinfeger wird dabei<br />

441 als öffentlich beliehener Handwerker im Auftrag <strong>de</strong>s Staates tätig. Er erhält seinen<br />

442 Bezirk von <strong>de</strong>r Behör<strong>de</strong> für 7 Jahre und muss sich danach einem Wie<strong>de</strong>rbewer-<br />

443 bungsverfahren unterziehen.<br />

444 Für die Bestellung und Aufhebung <strong>de</strong>r Bestellung von bevollmächtigten Schornstein-<br />

445 fegern sowie die Einrichtung von Kehrbezirken ist nach <strong>de</strong>r Verordnung über die Zu-<br />

446 ständigkeiten im Schornsteinfegerwesen das Wirtschaftsministerium selbst zustän-<br />

447 dig. Es wer<strong>de</strong>n in diesem Bereich weniger als 5 Beschäftigte eingesetzt. Die Fallzah-<br />

448 len sind nach Angaben <strong>de</strong>s MWE eher gering.<br />

449 Da auf kommunaler Ebene bereits die Gewerbebehör<strong>de</strong>n über entsprechen<strong>de</strong> Ver-<br />

450 waltungskompetenzen verfügen, ist eine Übertragung <strong>de</strong>s Aufgabenfel<strong>de</strong>s bei <strong>de</strong>n<br />

451 konsolidierten Szenarien sach- und fachgerecht. Auch die Liberalisierung <strong>de</strong>s<br />

452 Schornsteinfegerrechts spricht für eine Kommunalisierung, da die Einrichtung von<br />

453 Schornsteinfegerbezirken, die Bestellung und Aufhebung <strong>de</strong>r Bestellung von Schorn-<br />

454 steinfegern an Be<strong>de</strong>utung verliert. Schließlich gibt es im weiteren Sinne auch einen<br />

455 fachlichen Zusammenhang zu <strong>de</strong>n Aufgaben <strong>de</strong>s Brandschutzes.<br />

18


EK 5/2 Zusammenfassung Vorschläge Kommunalisierung von Lan<strong>de</strong>saufgaben<br />

Stand: 11. März 2013<br />

456 Zusammenfassung: Schornsteinfegerangelegenheiten<br />

Aufgabenübertragung auf:<br />

bei:<br />

als:<br />

Landkreise und kreisfreie Städte<br />

bis zu „8+1" Verwaltungsträgern<br />

Pflichtaufgabe zur Erfüllung nach Weisung<br />

Anmerkung: Ein staatliches Weisungsrecht kann sicherstellen,<br />

dass die Aufgabe — gera<strong>de</strong> im Hinblick auf <strong>de</strong>n Zuschnitt<br />

von Bezirken — auch künftig nach gleichen<br />

Maßstäben erfolgt.<br />

457<br />

<strong>19</strong>


EK 5/2 Zusammenfassung Vorschläge Kommunalisierung von Lan<strong>de</strong>saufgaben<br />

Stand: 11. März 2013<br />

458 Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur<br />

459 22. Denkmalpflege<br />

460 Vorschlag 1:<br />

461 Die Enquete-Kommission empfiehlt eine weitere Aufgabenkommunalisierung bei ei-<br />

462 nem konsolidierten Szenario ab „8+1". Auch beim BLDAM sollte <strong>de</strong>m Grundsatz ge-<br />

463 folgt wer<strong>de</strong>n, jegliche Einzelfallbearbeitung auf die kommunale Ebene zu übertragen.<br />

464 Auf Lan<strong>de</strong>sebene sollte lediglich noch die fachliche Rahmensetzung verbleiben. Aus<br />

465 Sicht <strong>de</strong>r Enquete-Kommission ist <strong>de</strong>r Betrieb <strong>de</strong>s Archäologischen Lan<strong>de</strong>smuseums<br />

466 keine Aufgabe, die in <strong>de</strong>r unmittelbaren Lan<strong>de</strong>sverwaltung wahrgenommen wer<strong>de</strong>n<br />

467 sollte.<br />

468 Das BLDAM hat als Denkmalfachbehör<strong>de</strong> die Aufgabe, die Denkmaleigenschaft fest-<br />

469 zustellen, <strong>de</strong>n Denkmalbestand systematisch zu erfassen, Denkmäler zu erforschen,<br />

470 eine lan<strong>de</strong>sweit fachliche Beratung zu gewährleisten sowie Gutachten und Stellung-<br />

471 nahmen in allen Denkmalangelegenheiten zu erarbeiten. Darüber hinaus muss das<br />

472 BLDAM grundsätzlich zu allen beabsichtigten Entscheidungen <strong>de</strong>r unteren Denkmal-<br />

473 schutzbehör<strong>de</strong>n das Benehmen herstellen. Im BLDAM sind für diese Aufgaben aktu-<br />

474 ell 53 Beschäftigte zuständig.<br />

475 Der Gutachter rät von einer Kommunalisierung <strong>de</strong>s Aufgabenbereichs „Erforschung<br />

476 von Denkmälern" aufgrund fehlen<strong>de</strong>r Beispiele in an<strong>de</strong>ren Bun<strong>de</strong>slän<strong>de</strong>rn ab. Bei<br />

477 einer Kommunalisierung <strong>de</strong>r Aufgabenbereiche „Feststellung <strong>de</strong>r Denkmaleigen-<br />

478 schaff und „Fachliche Beratung" drohe ein Verlust <strong>de</strong>r vorhan<strong>de</strong>nen Spezialkennt-<br />

479 nisse.<br />

480 Die Enquete-Kommission vertritt jedoch die Auffassung, dass insbeson<strong>de</strong>re die Be-<br />

481 nehmensherstellung aufgrund <strong>de</strong>r vor Ort vorhan<strong>de</strong>nen Fach- und Detailkenntnisse<br />

482 nicht mehr erfor<strong>de</strong>rlich ist. Bereits jetzt gibt es in <strong>de</strong>n Landkreisen und kreisfreien<br />

483 Städten Untere Denkmalschutzbehör<strong>de</strong>n, die über entsprechen<strong>de</strong> Spezialkenntnisse<br />

484 verfügen. Die systematische Erfassung von Denkmälern wur<strong>de</strong> in <strong>de</strong>r Vergangenheit<br />

485 bereits auf Kreisebene erledigt und könnte bei konsolidierten Szenarien (5+1, 8+1)<br />

486 auch wie<strong>de</strong>r auf die Kreisebene verlagert wer<strong>de</strong>n (Fachkenntnisse sind vor Ort vor-<br />

487 han<strong>de</strong>n, Synergieeffekte wahrscheinlich). Auch die Aufgaben „Feststellung <strong>de</strong>r<br />

488 Denkmaleigenschaft" und „fachliche Beratung" können bei <strong>de</strong>n konsolidierten Szena-<br />

489 rien ausschließlich auf kommunaler Ebene wahrgenommen wer<strong>de</strong>n.<br />

490 Die Enquete-Kommission sieht die künftig zuständigen kreislichen Verwaltungsträger<br />

491 in <strong>de</strong>r Verantwortung, ausreichend qualifiziertes Personal vorzuhalten. Anlässlich <strong>de</strong>r<br />

492 Aufgabenübertragung sollten <strong>de</strong>mentsprechend Qualifizierungsanfor<strong>de</strong>rungen ge-<br />

493 setzlich verankert wer<strong>de</strong>n.<br />

494 Schließlich sieht die Enquete-Kommission auch eine weitergehen<strong>de</strong> Aufgabenüber-<br />

495 tragungsmöglichkeit auf die gemeindliche Ebene für <strong>de</strong>n Fall, dass dort leistungs-<br />

496 starke, größere Verwaltungsträger vorhan<strong>de</strong>n sind. Auf die entsprechen<strong>de</strong>n Ausfüh-<br />

497 rungen in <strong>de</strong>m Abschnitt „interkommunale Funktionalreform" wird verwiesen.<br />

498 Die Enquete-Kommission regt an, bezüglich <strong>de</strong>s Archäologischen Lan<strong>de</strong>smuseums<br />

499 im Paulikloster in <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> a.d.H. neue Träger- und Finanzierungsstrukturen un-<br />

500 ter Beteiligung <strong>de</strong>r Stadt <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> a.d.H. zu entwickeln, die einerseits <strong>de</strong>r lan-<br />

501 <strong>de</strong>sweiten Be<strong>de</strong>utung <strong>de</strong>s Museums gerecht wer<strong>de</strong>n und an<strong>de</strong>rerseits <strong>de</strong>r Stadt<br />

20


EK 5/2 Zusammenfassung Vorschläge Kommunalisierung von Lan<strong>de</strong>saufgaben<br />

Stand: 11. März 2013<br />

502 <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> a.d.H. Steuerungsmöglichkeiten eröffnen. Alternativ sollte eine gemein-<br />

503 same Aufgabenwahrnehmung mit Berlin geprüft wer<strong>de</strong>n.<br />

504 Zusammenfassung: Denkmalpflege<br />

Aufgabenübertragung auf:<br />

bei:<br />

als:<br />

Anmerkung:<br />

Landkreise und kreisfreie Städte (und ggf. gemeindliche<br />

Ebene)<br />

bis zu „8+1" Verwaltungsträgern<br />

Pflichtige Selbstverwaltungsaufgabe<br />

Wird sichergestellt, dass die neuen Aufgabenträger<br />

über ausreichend qualifiziertes Personal verfügen, ist<br />

eine Son<strong>de</strong>raufsicht mit Weisungsbefugnissen aus<br />

Sicht <strong>de</strong>r Enquete-Kommission entbehrlich.<br />

505<br />

506 23. Theodor-Fontane-Archiv<br />

507 (keine weiteren Vorschläge eingegangen)<br />

21


EI< 5/2 Zusammenfassung Vorschläge Kommunalisierung von Lan<strong>de</strong>saufgaben<br />

Stand: 11. März 2013<br />

508 24. Lan<strong>de</strong>sfachstelle für Archive und öffentliche Bibliotheken<br />

509 Vorschlag 1:<br />

510 Die Enquete-Kommission geht davon aus, dass die Aufgabe auf Lan<strong>de</strong>sebene weg-<br />

511 fallen kann. Soweit die kommunalen Verwaltungsträger ein Fortbestehen <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>s-<br />

512 fachstelle für sachgerecht halten, sollte hierfür eine neue Trägerform gefun<strong>de</strong>n wer-<br />

513 <strong>de</strong>n.<br />

514 Die Lan<strong>de</strong>sfachstelle leitet und koordiniert <strong>de</strong>n Verbund <strong>de</strong>r Öffentlichen Bibliotheken<br />

515 im Land <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> (VÖB). Die Grundtätigkeit <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>sfachstelle ist die Bera-<br />

516 tung zu allen archivischen und bibliothekarischen Fachfragen in vielfältiger Form. Die<br />

517 Beratungstätigkeit erfolgt in Form von Erarbeitung von Konzepten (Entwicklungskon-<br />

518 zepte, Projektkonzepte, Strategieplanungen, Gutachten), Einzelberatungen, Fachin-<br />

5<strong>19</strong> formation und durch Fortbildung (Veranstaltungen, Handreichungen). Zuständig ist<br />

520 zurzeit das <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong>ische Lan<strong>de</strong>shauptarchiv, das hierfür 6 VZE in Anspruch<br />

521 nimmt. Adressaten <strong>de</strong>r Aufgabe sind Land, Kreise, Kommunen, Öffentliche Bibliothe-<br />

522 ken, öffentliche und private Archive.<br />

523 Es han<strong>de</strong>lt sich um eine freiwillige Lan<strong>de</strong>saufgabe, die wegen <strong>de</strong>s kulturpolitischen<br />

524 Interesses in allen Bun<strong>de</strong>slän<strong>de</strong>rn wahrgenommen wird, allerdings in sehr unter-<br />

525 schiedlicher Trägerschaft. Der Zweck <strong>de</strong>r Aufgabe erfor<strong>de</strong>rt eine zentrale Bearbei-<br />

526 tung, daher kommt eine Kommunalisierung nicht in Betracht. In Schleswig-Holstein<br />

527 und Nie<strong>de</strong>rsachsen sind gemeinnützige Vereine mit dieser Aufgabe betraut, in an<strong>de</strong>-<br />

528 ren Län<strong>de</strong>rn Lan<strong>de</strong>seinrichtungen, in Ba<strong>de</strong>n-Württemberg und Nordrhein-Westfalen<br />

529 sind die Fachstellen Einrichtungen <strong>de</strong>r Regierungspräsidien.<br />

530 Es ist nicht erfor<strong>de</strong>rlich, die Aufgabe in <strong>de</strong>r unmittelbaren Lan<strong>de</strong>sverwaltung wahrzu-<br />

531 nehmen. Eine Übernahme <strong>de</strong>r organisatorischen und inhaltlichen Verantwortung<br />

532 durch die kommunalen Verwaltungsträger böte <strong>de</strong>n Vorteil, dass sie selbst auf <strong>de</strong>n<br />

533 Umfang und <strong>de</strong>n Inhalt <strong>de</strong>r Aufgabenerledigung unmittelbar Einfluss nehmen können<br />

534 (Stichwort: Stärkung <strong>de</strong>s kommunalen Selbstorganisationsrechts bei freiwilligen Auf-<br />

535 gaben). Die Enquete-Kommission vertritt darüber hinaus die Auffassung, dass <strong>de</strong>n<br />

536 Kommunen die bisher vom Land eingesetzten Finanzmittel anlässlich einer Aufga-<br />

537 benübertragung zur Verfügung gestellt wer<strong>de</strong>n sollten, selbst wenn hier - wegen <strong>de</strong>s<br />

538 freiwilligen Charakters <strong>de</strong>r Aufgabe - das verfassungsrechtlich verankerte Konnexi-<br />

539 tätsprinzip nicht greifen wür<strong>de</strong>.<br />

540<br />

541 25. Kulturpflege und <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong>ische Kulturstiftung Cottbus<br />

542 (keine weiteren Vorschläge eingegangen)<br />

22


EK 5/2 Zusammenfassung Vorschläge Kommunalisierung von Lan<strong>de</strong>saufgaben<br />

Stand: 11. März 2013<br />

543 Ministerium für Bildung, Jugend und Sport (MBJS)<br />

544 26. Aufsicht über Einrichtungen <strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>r- und Jugendhilfe<br />

545 Vorschlag 1:<br />

546 Die Enquete-Kommission empfiehlt eine Kommunalisierung bei einem konsolidierten<br />

547 Szenario ab „8+1".<br />

548 Im Lan<strong>de</strong>sjugendamt sind etwa 15 Beschäftigte für die Aufsicht über Einrichtungen<br />

549 <strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>r- und Jugendhilfe und die Beratung im laufen<strong>de</strong>n Betrieb sowie die Ertei-<br />

550 lung von Betriebserlaubnissen gern. § 45 i.V.m. § 85 Abs. 2 SGB VIII — Kin<strong>de</strong>r- und<br />

551 Jugendhilfe zuständig, so die Angaben <strong>de</strong>s zuständigen Ministeriums im Rahmen <strong>de</strong>r<br />

552 Aufgabenerfassung für die Enquete-Kommission.<br />

553 Der Gutachter spricht sich zur Wahrung einheitlicher Standards und aufgrund nicht<br />

554 auszuschließen<strong>de</strong>r enger Verflechtungen zwischen Leistungsträger (Kommune) und<br />

555 Leistungsanbieter (Betreiber) gegen eine Kommunalisierung <strong>de</strong>r Aufsichtsfunktion<br />

556 aus. Darüber hinaus wäre eine Kommunalisierung auch rechtlich ausgeschlossen.<br />

557 Unklar sei, ob eine Übertragung als staatliche Aufgabe im Wege <strong>de</strong>r Organleihe<br />

558 möglich wäre.<br />

559 Die Enquete-Kommission vertritt jedoch die Auffassung, dass eine Kommunalisie-<br />

560 rung mit Blick auf die Situation in an<strong>de</strong>ren Bun<strong>de</strong>slän<strong>de</strong>rn möglich ist. Analog zur<br />

561 Aufsicht über die unterstützen<strong>de</strong>n Wohnformen (vgl. 3.1.3) sind auch an<strong>de</strong>re Organ i-<br />

562 sationen in <strong>de</strong>r Lage, eine fachlich kompetente Aufsicht wahrzunehmen, lan<strong>de</strong>sweit<br />

563 einheitliche Qualitätsstandards sicherzustellen und Interessenskollisionen zu vermei-<br />

564 <strong>de</strong>n (z.B. Lan<strong>de</strong>swohlfahrtverbän<strong>de</strong> o<strong>de</strong>r Bildung einer Kommission von Vertreterin-<br />

565 nen und Vertretern <strong>de</strong>r kommunalen Spitzenverbän<strong>de</strong> und <strong>de</strong>r Verbän<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Träger<br />

566 <strong>de</strong>r freien Jugendhilfe). Bei entsprechend konsolidierten Szenarien wäre eine einheit-<br />

567 liche Aufsichtsfunktion auch weiterhin gewährleistet.<br />

568 Zusammenfassung: Aufsicht über Einrichtungen <strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>r- und Jugendhilfe<br />

Aufgabenübertragung auf:<br />

bei:<br />

als:<br />

Anmerkung:<br />

Landkreise und kreisfreie Städte<br />

bis zu „8+1" Verwaltungsträgern<br />

Pflichtaufgabe zur Erfüllung nach Weisung<br />

Zur Sicherung einheitlicher Standards und <strong>de</strong>r übergreifen<strong>de</strong>n<br />

politischen Verantwortung sollte eine Son<strong>de</strong>raufsicht<br />

vorgesehen wer<strong>de</strong>n.<br />

569<br />

23


EK 5/2 Zusammenfassung Vorschläge Kommunalisierung von Lan<strong>de</strong>saufgaben<br />

Stand: 11. März 2013<br />

570 27. Aufgaben <strong>de</strong>s Trägers <strong>de</strong>r überörtlichen Jugendhilfe<br />

571 Vorschlag 1:<br />

572 Die Enquete-Kommission empfiehlt eine Kommunalisierung bei einem konsolidierten<br />

573 Szenario ab „8+1".<br />

574 Das Lan<strong>de</strong>sjugendamt berät fachlich und unterstützt die freien Träger <strong>de</strong>r Jugendhil-<br />

575 fe und <strong>de</strong>r örtlichen Träger <strong>de</strong>r öffentlichen Jugendhilfe in schwierigen Rechtsfragen.<br />

576 Zu<strong>de</strong>m obliegen <strong>de</strong>m Lan<strong>de</strong>sjugendamt neben <strong>de</strong>r Beratung und <strong>de</strong>r bereits oben<br />

577 angesprochen Aufsicht über Kin<strong>de</strong>r- und Jugendhilfeeinrichtungen eine Reihe weite-<br />

578 rer Aufgaben für <strong>de</strong>n überörtlichen Träger <strong>de</strong>r Jugendhilfe, <strong>de</strong>m Land <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong>.<br />

579 Der Gutachter schließt eine Kommunalisierung aus rechtlichen Grün<strong>de</strong>n und auf-<br />

580 grund nicht auszuschließen<strong>de</strong>r enger Verflechtungen zwischen Leistungsträger<br />

581 (Kommune) und Leistungsanbieter (Betreiber) aus. Der Gutachter hat aber insoweit<br />

582 übersehen, dass § 85 Abs. 2 Nr. 1 SGB VIII nur die Beratung <strong>de</strong>r örtlichen Träger <strong>de</strong>r<br />

583 Kin<strong>de</strong>r- und Jugendhilfe durch <strong>de</strong>n überörtlichen Träger <strong>de</strong>r Jugendhilfe betrifft. Eine<br />

584 Beratung <strong>de</strong>r freien Träger durch die örtlichen Träger <strong>de</strong>r Jugendhilfe ist zum Beispiel<br />

585 rechtlich nicht ausgeschlossen.<br />

586 Unbescha<strong>de</strong>t dieser Rechtsfrage nimmt die Enquete-Kommission das Argument <strong>de</strong>s<br />

587 Gutachters ernst, dass eine weitere Übertragung von Aufgaben <strong>de</strong>s überörtlichen<br />

588 Trägers <strong>de</strong>r Jugendhilfe auf die örtlichen Träger <strong>de</strong>r Jugendhilfe zu lnteressenkonflik-<br />

589 ten führen kann. Allerdings sollte die in diesem Zusammenhang notwendige Prüfung<br />

590 nicht pauschal erfolgen, son<strong>de</strong>rn vom Gedanken getragen sein, eine möglichst orts-<br />

591 nahe Aufgabenerledigung zu verwirklichen. Ziel muss es sein, von <strong>de</strong>r Öffnungsklau-<br />

592 sel in § 85 Abs. 3 SGB VIII umfangreich Gebrauch zu machen. § 85 Abs. 3 SGB VIII<br />

593 sieht vor, dass weitergehen<strong>de</strong> Aufgaben <strong>de</strong>n örtlichen Trägern <strong>de</strong>r Jugendhilfe über-<br />

594 tragen wer<strong>de</strong>n können. Hierfür spricht auch, dass die Lan<strong>de</strong>sregierung plant, das<br />

595 Lan<strong>de</strong>sjugendamt ins Ministerium zu integrieren.<br />

596 Vor diesem Hintergrund unterstellt die Enquete-Kommission, dass wesentliche weite-<br />

597 re Aufgaben aus <strong>de</strong>m bisherigen Zuständigkeitsbereich <strong>de</strong>s überörtlichen Trägers<br />

598 <strong>de</strong>r Jugendhilfe auf die örtlichen Träger bei einem konsolidierten Mo<strong>de</strong>ll ab "8+1" ver-<br />

599 lagert wer<strong>de</strong>n können.<br />

600 Zusammenfassung: Aufgaben <strong>de</strong>s Trägers <strong>de</strong>r überörtlichen Jugendhilfe<br />

Aufgabenübertragung auf:<br />

bei:<br />

als:<br />

Anmerkung:<br />

Landkreise und kreisfreie Städte<br />

bis zu „8+1" Verwaltungsträgern<br />

Pflichtaufgabe zur Erfüllung nach Weisung<br />

Da hier von einer bun<strong>de</strong>srechtlich vorgesehenen Ausnahmeregelung<br />

Gebrauch gemacht wird, sollte eine<br />

Son<strong>de</strong>raufsicht <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s erhalten bleiben, die mittels<br />

Weisungen genereller Art eine fachliche Gesamtsteuerung<br />

ermöglicht.<br />

601<br />

24


EK 5/2 Zusammenfassung Vorschläge Kommunalisierung von Lan<strong>de</strong>saufgaben<br />

Stand: 11. März 2013<br />

602 28. Schulaufsicht<br />

603 Vorschlag 1:<br />

604 Die Enquete-Kommission empfiehlt, die Aufgaben weiterhin zentral auf Lan<strong>de</strong>sebene<br />

605 wahrzunehmen.<br />

606 Die staatliche Schulaufsicht erstreckt sich auf Schulen in öffentlicher und freier Trä-<br />

607 gerschaft. Sie umfasst insbeson<strong>de</strong>re die Dienstaufsicht über die Lehrkräfte und das<br />

608 sonstige pädagogische Personal.<br />

609 Diese Aufgaben wer<strong>de</strong>n zurzeit im Ministerium für Bildung, Jugend und Sport (MBJS)<br />

610 und durch die sechs staatlichen Schulämter verrichtet. Alle sechs Schulämter verfü-<br />

611 gen über eine ähnliche Binnenstruktur. Es gibt jeweils einen Verwaltungs- und einen<br />

612 schulfachlichen Bereich. Die Lan<strong>de</strong>sregierung plant gegenwärtig, die sechs Schuläm-<br />

613 ter in eine Lan<strong>de</strong>sschulagentur mit Hauptsitz in Potsdam und vier Außenstellen um-<br />

614 zuwan<strong>de</strong>ln.<br />

615 Der Gutachter Prof. Bogumil rät von einer Kommunalisierung ab. Auch die Enquete-<br />

616 Kommission sieht es als problematisch an, wenn eine Verwaltung <strong>de</strong>r im Lan<strong>de</strong>s-<br />

617 dienst stehen<strong>de</strong>n Lehrer durch die kreislichen Behör<strong>de</strong>n erfolgt. Es können administ-<br />

618 rative und politische Konflikte sowie Reibungsverluste auftreten, die <strong>de</strong>mografische<br />

6<strong>19</strong> Entwicklung dürfte die Problematik noch verschärfen. Gera<strong>de</strong> diese Probleme waren<br />

620 ein Grund dafür, weshalb im Jahr 2002 die vormals bestehen<strong>de</strong>n 18 Schulämter auf<br />

621 <strong>de</strong>r kreislichen Ebene in sechs staatliche Schulämter gebün<strong>de</strong>lt wor<strong>de</strong>n waren.<br />

622<br />

25


EK 5/2 Zusammenfassung Vorschläge Kommunalisierung von Lan<strong>de</strong>saufgaben<br />

Stand: 11. März 2013<br />

623 29. Schulpsychologische Beratung<br />

624 Vorschlag 1:<br />

625 Die Enquete-Kommission empfiehlt eine Kommunalisierung bei einem konsolidierten<br />

626 Szenario ab „12+1".<br />

627 Die Schulpsychologische Beratung dient <strong>de</strong>r Sicherung <strong>de</strong>r präventiven und akuten<br />

628 schulpsychologischen Beratung von Schülerinnen und Schülern, Eltern, Lehrkräften<br />

629 und Schulen und <strong>de</strong>r Beratung <strong>de</strong>r Schulaufsicht sowie Einbeziehung bei Maßnah-<br />

630 men <strong>de</strong>r Krisenintervention und in Notfallteams. Sie fin<strong>de</strong>t zurzeit in <strong>de</strong>n sechs staat-<br />

631 lichen Schulämtern sowie an weiteren 12 Standorten <strong>de</strong>r Landkreise und kreisfreien<br />

632 Städte mit rund 32 VZE statt.<br />

633 Auch <strong>de</strong>r Gutachter Prof. Bogumil spricht sich für eine Kommunalisierung <strong>de</strong>r Aufga-<br />

634 be bei einer leichten Konsolidierung <strong>de</strong>r kommunalen Ebene aus. Ganzheitliche Fall-<br />

635 Bearbeitungen wären möglich, <strong>de</strong>r schulpsychologische Dienst könnte zielgenau in<br />

636 das Gesamtbild <strong>de</strong>r örtlichen Sozial- und Jugendpolitik eingepasst wer<strong>de</strong>n.<br />

637 Zusammenfassung: Schulpsychologische Beratung<br />

Aufgabenübertragung auf:<br />

bei:<br />

als:<br />

Anmerkung:<br />

Landkreise und kreisfreie Städte<br />

bis zu „12+1" Verwaltungsträgern<br />

Pflichtige Selbstverwaltungsaufgabe<br />

Eine Son<strong>de</strong>raufsicht <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s ist nicht erfor<strong>de</strong>rlich.<br />

Auch bei <strong>de</strong>n Jugendämtern gibt es nur eine Rechtsaufsicht,<br />

die bisher als ausreichend angesehen wur<strong>de</strong>.<br />

638<br />

639 30. Bestellung <strong>de</strong>r Schulleitung<br />

640 (keine weiteren Vorschläge eingegangen)<br />

641 31. Weiterbildung<br />

642 (keine weiteren Vorschläge eingegangen)<br />

643<br />

26


EK 5/2 Zusammenfassung Vorschläge Kommunalisierung von Lan<strong>de</strong>saufgaben<br />

Stand: 11. März 2013<br />

644 32. Sportför<strong>de</strong>rung<br />

645 Vorschlag 1:<br />

646 Die Enquete-Kommission empfiehlt eine Beibehaltung <strong>de</strong>r Ausreichung <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>s-<br />

647 mittel zur För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s Sports (jährlich 15 Mio.€) über <strong>de</strong>n Lan<strong>de</strong>ssportbund (LSB).<br />

648 Die Sportför<strong>de</strong>rung in <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> erfolgt auf <strong>de</strong>r Grundlage <strong>de</strong>s Sportför<strong>de</strong>rungs-<br />

649 gesetzes- SportFGBbg. Die För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s Vereinssports durch das Land erfolgt<br />

650 gemäß § 7 Abs. 4 Satz 2 <strong>de</strong>s SportFGBbg nach <strong>de</strong>n Richtlinien <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>ssport-<br />

651 bun<strong>de</strong>s <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> e. V., die im Einvernehmen mit <strong>de</strong>m für Sport zuständigen Mi-<br />

652 nisterium zu erlassen sind. In Ausnahmefällen können Sportvereine durch das für<br />

653 Sport zuständige Ministerium unmittelbar geför<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n. Diese Organisation <strong>de</strong>r<br />

654 Sportför<strong>de</strong>rung stellt sicher, dass die För<strong>de</strong>rmittel nicht nur nach <strong>de</strong>m Gießkannen-<br />

655 Prinzip verteilt wer<strong>de</strong>n, son<strong>de</strong>rn Schwerpunkte gesetzt wer<strong>de</strong>n können. Eine Korn-<br />

656 munalisierung <strong>de</strong>r Sportför<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s könnte eine Schwerpunktsetzung er-<br />

657 schweren, wenn nicht gar unmöglich machen.<br />

27


EK 5/2 Zusammenfassung Vorschläge Kommunalisierung von Lan<strong>de</strong>saufgaben<br />

Stand: 11. März 2013<br />

658 Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft<br />

659 33. Regionalplanung<br />

660 Vorschlag 1:<br />

661 Die Enquete-Kommission empfiehlt eine Kommunalisierung <strong>de</strong>r Aufgabe bereits bei<br />

662 einem konsolidierten Szenario ab „8+1".<br />

663 Die Aufgaben <strong>de</strong>r Regionalplanung nehmen in <strong>de</strong>r Rechtsform von Körperschaften<br />

664 <strong>de</strong>s öffentlichen Rechts die fünf Regionalen Planungsgemeinschaften „Prignitz-<br />

665 Oberhavel", „Uckermark-Barnim", „O<strong>de</strong>rland-Spree", „Lausitz-Spreewald" und „Havel-<br />

666 land-Fläming" wahr. Die Regionalen Planungsgemeinschaften gehören damit lan-<br />

667 <strong>de</strong>sorganisatorisch zur mittelbaren Lan<strong>de</strong>sverwaltung. Ihr Aufgabenspektrum um-<br />

668 fasst die Aufstellung, Fortschreibung, Än<strong>de</strong>rung und Ergänzung von Regionalplänen,<br />

669 die die Raumplanung <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s für ihre Region konkretisieren. Die Regionalen<br />

670 Planungsgemeinschaften verfügten 2011 über insgesamt 25,8 VZE und erhielten<br />

671 Zuweisungen aus <strong>de</strong>m Lan<strong>de</strong>shaushalt in Höhe von zusammen etwa 1,8 Mio. Euro.<br />

672 Für eine Aufgabenkommunalisierung sprechen insbeson<strong>de</strong>re die Mitarbeiter- und<br />

673 Fallzahlen und die bereits aktuell praktizierte <strong>de</strong>zentrale Aufgabenwahrnehmung. Für<br />

674 eine möglichst optimale Aufgabenwahrnehmung sind Regionalkenntnisse und ent-<br />

675 sprechen<strong>de</strong> regionale Vernetzungen von Vorteil.<br />

676 Die Landkreise und Gemein<strong>de</strong>n sind Träger <strong>de</strong>r Regionalen Planungsgemeinschaf-<br />

677 ten und bereits nach <strong>de</strong>r aktuell gelten<strong>de</strong>n Rechtslage in die Regionalplanung einbe-<br />

678 zogen. Bei einem Szenario ab „8+1" können die Landkreise die bisherigen Regiona-<br />

679 len Planungsgemeinschaften ersetzen und <strong>de</strong>ren Aufgaben selbst wahrnehmen.<br />

680 Prof. Bogumil hat diesen Aufgabenbereich nicht in sein Gutachten einbezogen.<br />

681 Zusammenfassung: Regionalplanung<br />

Aufgabenübertragung auf:<br />

bei:<br />

als:<br />

Anmerkung:<br />

Landkreise und kreisfreie Städte<br />

bis zu „8+1" Verwaltungsträgern<br />

Pflichtaufgabe zur Erfüllung nach Weisung<br />

Regionalplanung ist Bestandteil <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>splanung.<br />

Eine Übertragung als Selbstverwaltungsaufgabe<br />

kommt daher nicht in Betracht.<br />

682<br />

28


EK 5/2 Zusammenfassung Vorschläge Kommunalisierung von Lan<strong>de</strong>saufgaben<br />

Stand: 11. März 2013<br />

683 34 Erlaubnis- und Lizenzverfahren für <strong>de</strong>n Güterkraftverkehr und Ausnahme-<br />

684 genehmigung nach § 70 StVZO<br />

685 (weitergehen<strong>de</strong>r Vorschlag siehe 34a)<br />

686 34/35. Aufgaben <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>samtes für Bauen und Verkehr<br />

687 Vorschlag 1:<br />

688 Die Enquete-Kommission empfiehlt eine weitgehen<strong>de</strong> Kommunalisierung <strong>de</strong>r im<br />

689 Lan<strong>de</strong>samt für Bauen und Verkehr (LBV) wahrgenommenen Aufgaben im Bereich<br />

690 Verkehr, Städtebau und Bautechnik bei einem konsolidierten Szenario ab „8+1". Auf<br />

691 Lan<strong>de</strong>sebene sollten lediglich noch die fachliche Grundlagenarbeit mit <strong>de</strong>m Schwer-<br />

692 punkt <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong>er Beson<strong>de</strong>rheiten, zentrale fachliche Planungs- und Steuerungs-<br />

693 aufgaben sowie die gemeinsam mit Berlin wahrgenommenen Aufgaben <strong>de</strong>r Oberen<br />

694 Luftfahrtbehör<strong>de</strong> wahrgenommen wer<strong>de</strong>n. Für <strong>de</strong>n Bereich <strong>de</strong>r Raumbeobachtung<br />

695 (14 VZE) wird eine Aufgabenverlagerung auf die Abteilung GL im MIL, das Amt für<br />

696 Statistik Berlin-<strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> und die Lan<strong>de</strong>svermessung und Geobasisinformation<br />

697 <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> (LGB) vorgeschlagen. Alle „Durchführungstätigkeiten", Einzelfallbear-<br />

698 beitungen (Genehmigungen, Erlaubnisse, Kontrollen, Überwachungen, Statistiken)<br />

699 und aktuell bereits <strong>de</strong>zentral bzw. regional wahrgenommenen Aufgaben sollen auf<br />

700 die kommunale Ebene verlagert wer<strong>de</strong>n.<br />

701 Die zur Übertragung auf die Kreisebene vorgeschlagenen Aufgaben wer<strong>de</strong>n aktuell<br />

702 von insgesamt etwa 160 Mitarbeitern (ohne Raumbeobachtung, Obere Luftfahrtbe-<br />

703 hör<strong>de</strong> und Zentralverwaltung) <strong>de</strong>zentral an vier Standorten im Land <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong><br />

704 wahrgenommen.<br />

705 Im Einzelnen wird <strong>de</strong>r Vorschlag wie folgt begrün<strong>de</strong>t:<br />

706 34a. Verkehr<br />

707 Vorschlag 1:<br />

708 Die Aufgaben im Arbeitsbereich Verkehr:<br />

709 • Betriebs-, Verkehrs-, Tarifgenehmigungen für Verkehre auf <strong>de</strong>r Straße<br />

710 • Gewerblicher Güterverkehr<br />

711 • Schiffsverkehr auf Lan<strong>de</strong>swasserstraßen<br />

712 • Überwachung von Prüfstützpunkten für LKW und PKW<br />

713 • Anerkennung von Prüfingenieuren und Prüfung von Fahrlehrern<br />

714 • Stellungnahmen als Träger öffentlicher Belange<br />

715 • För<strong>de</strong>rverfahren im Bereich ÖPNV<br />

716 wer<strong>de</strong>n aktuell von etwa 90 Mitarbeitern <strong>de</strong>zentral an vier Standorten <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s<br />

717 <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> wahrgenommen.<br />

718 Der Gutachter hat lediglich Teilaufgaben <strong>de</strong>r Oberen Verkehrsbehör<strong>de</strong> bewertet und<br />

7<strong>19</strong> dort angesichts <strong>de</strong>s geringen Personalbestan<strong>de</strong>s eine Kommunalisierung nur beim<br />

720 Szenario „5+1" als sinnvoll erachtet.<br />

721 Die Enquete-Kommission bezieht in ihren Vorschlag jedoch <strong>de</strong>n gesamten Arbeitsbe-<br />

722 reich Verkehr <strong>de</strong>s LBV ein. Die Anzahl <strong>de</strong>r Mitarbeiter im gesamten Arbeitsbereich,<br />

723 die <strong>de</strong>zentrale Grundstruktur <strong>de</strong>s LBV, vor allem aber die Aufgabeninhalte (u.a. Er-<br />

29


EK 5/2 Zusammenfassung Vorschläge Kommunalisierung von Lan<strong>de</strong>saufgaben<br />

Stand: 11. März 2013<br />

724 stellung von 4.500 Beschei<strong>de</strong>n im Jahr) belegen aus Sicht <strong>de</strong>r Enquete-Kommission<br />

725 ein erhebliches Kommunalisierungspotential. Zur Aufgabenwahrnehmung sind Vor-<br />

726 Ort-Kenntnisse und -Tätigkeiten notwendig. Dies spricht für eine Kommunalisierung<br />

727 <strong>de</strong>r Aufgaben in einem konsolidierten Szenario ab „8+1". Zu<strong>de</strong>m sind auf <strong>de</strong>r Kreis-<br />

728 ebene bereits Straßenverkehrsbehör<strong>de</strong>n vorhan<strong>de</strong>n. Im Rahmen <strong>de</strong>s Standar<strong>de</strong>r-<br />

729 probungsgesetzes wer<strong>de</strong>n <strong>de</strong>rzeit weitere verkehrsbehördliche Aufgaben auf die<br />

730 kommunale Ebene verlagert. In einer „Paketlösung" könnten daher auch bereits beim<br />

731 weniger stark konsolidierten Szenario „8+1" auf Kreisebene Synergieeffekte in <strong>de</strong>n<br />

732 Straßenverkehrsbehör<strong>de</strong>n entstehen.<br />

733 Zusammenfassung: Verkehr<br />

Aufgabenübertragung auf:<br />

bei:<br />

als:<br />

Anmerkung:<br />

Landkreise und kreisfreie Städte<br />

bis zu „8+1" Verwaltungsträgern<br />

Pflichtige Selbstverwaltungsaufgabe<br />

Es ist nicht ausgeschlossen, dass Teilaufgaben auch<br />

als Pflichtaufgaben zur Erfüllung nach Weisung ausgestaltet<br />

wer<strong>de</strong>n sollten.<br />

734 35. Städtebau und Bautechnik<br />

735 Vorschlag 1:<br />

736 Die im LBV wahrgenommenen Aufgaben umfassen u.a.:<br />

737 • För<strong>de</strong>rverfahren Bund-Län<strong>de</strong>r-Programme Städtebau<br />

738 • Bautechnisches Prüfamt nach BbgBauPrüfV.<br />

739 Die Aufgaben wer<strong>de</strong>n aktuell im LBV von etwa 70 Mitarbeitern <strong>de</strong>zentral an vier<br />

740 Standorten im Land <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> wahrgenommen.<br />

741 Der Gutachter hat diesen Aufgabenbereich nicht in seine Betrachtungen einbezogen.<br />

742 Die Enquete-Kommission sieht jedoch auch in diesem Aufgabenbereich u.a. mit Blick<br />

743 auf die Mitarbeiteranzahl und die bereits aktuell praktizierte <strong>de</strong>zentrale Aufgaben-<br />

744 wahrnehmung Kommunalisierungspotential. Für die Durchführung <strong>de</strong>r För<strong>de</strong>rverfah-<br />

745 ren sind Regionalkenntnisse vorteilhaft und Vor-Ort-Tätigkeiten notwendig. Die Krei-<br />

746 se verfügen zu<strong>de</strong>m in <strong>de</strong>n Bereichen Kreisentwicklung/Planung bereits über för<strong>de</strong>rre-<br />

747 levante Kapazitäten. Bei einer Übertragung als Pflichtaufgabe zur Erfüllung nach<br />

748 Weisung wür<strong>de</strong> sich das Land durch die Wahrnehmung von Son<strong>de</strong>raufsicht <strong>de</strong>n not-<br />

749 wendigen Einfluss sichern, um die Gefahr einer ggf. nicht sachgerechten, insbeson-<br />

750 <strong>de</strong>re zersplitterten und uneinheitlichen Aufgabenwahrnehmung zu minimieren.<br />

751 Zusammenfassung: Städtebau und Bautechnik<br />

Aufgabenübertragung auf:<br />

bei:<br />

als:<br />

Anmerkung:<br />

Landkreise und kreisfreie Städte<br />

bis zu „8+1" Verwaltungsträgern<br />

Pflichtaufgabe zur Erfüllung nach Weisung<br />

Der Erhalt einer Son<strong>de</strong>raufsicht ist angezeigt.<br />

30


EK 5/2 Zusammenfassung Vorschläge Kommunalisierung von Lan<strong>de</strong>saufgaben<br />

Stand: 11. März 2013<br />

752 36 Straßenbau und Straßenbetrieb<br />

753 (Zu diesem Themenfeld fin<strong>de</strong>t eine externe Begutachtung durch Prof. Bogumil statt.<br />

754 Das Gutachten liegt noch nicht vor).<br />

755 37 Vergabe von För<strong>de</strong>rmitteln aus <strong>de</strong>r Jagdabgabe<br />

756 Vorschlag 1:<br />

757 Die Enquete-Kommission empfiehlt eine Kommunalisierung bei einem konsolidierten<br />

758 Szenario ab „8+1".<br />

759 Die Jagdabgabe wird mit <strong>de</strong>r Gebühr für <strong>de</strong>n Jagdschein erhoben, ihre Höhe legt die<br />

760 Oberste Jagdbehör<strong>de</strong> durch Rechtsverordnung fest (§ 23 BbgJagdG). Sie ist aus-<br />

761 schließlich zur För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s Jagdwesens zu verwen<strong>de</strong>n. Die Vergabe erfolgt ge-<br />

762 genwärtig nach einem Antragsverfahren durch die Oberste Jagdbehör<strong>de</strong> (MIL). In<br />

763 <strong>de</strong>n Jahren 2009 und 2010 wur<strong>de</strong>n 79 bzw. 64 Anträge von jeweils 1 VZE bearbeitet.<br />

764 Das För<strong>de</strong>rvolumen betrug 2011 etwa 256.000 Euro.<br />

765 Die Enquete-Kommission ist <strong>de</strong>r Auffassung, dass die Aufgabe bei einem konsoli-<br />

766 dierten Szenario ab „8+1" <strong>de</strong>n Landkreisen und kreisfreien Städten als pflichtige<br />

767 Selbstverwaltungsaufgabe übertragen wer<strong>de</strong>n kann. Die damit verbun<strong>de</strong>nen Verwal-<br />

768 tungsaufgaben können die Landkreise und kreisfreien Städte als Untere Jagdbehör-<br />

769 <strong>de</strong>n bei durchschnittlich 8 bis 9 Anträgen pro Jahr selbst leisten, die Entscheidungen<br />

770 über die Verwendung <strong>de</strong>r Jagdabgabe können die Vertretungen (Kreistage und<br />

771 Stadtverordnetenversammlungen) für ihr Gebiet treffen. Mit einer Kommunalisierung<br />

772 entsteht sowohl hinsichtlich <strong>de</strong>r Entscheidung als auch hinsichtlich <strong>de</strong>r Verwendung<br />

773 <strong>de</strong>r Jagdabgabe ein regionaler Bezug, <strong>de</strong>r die kommunale Selbstverwaltung stärkt.<br />

774 Es ist zu prüfen, ob auch die Festsetzung <strong>de</strong>r Höhe <strong>de</strong>r Jagdabgabe durch Satzung<br />

775 <strong>de</strong>n Landkreisen und kreisfreien Städten übertragen wer<strong>de</strong>n kann.<br />

776 Zusammenfassung: Vergabe von För<strong>de</strong>rmitteln aus <strong>de</strong>r Jagdabgabe<br />

Aufgabenübertragung auf:<br />

bei:<br />

als:<br />

Anmerkung:<br />

Landkreise und kreisfreie Städte<br />

bis zu „8+1" Verwaltungsträgern<br />

Pflichtige Selbstverwaltungsaufgabe<br />

Auch die Entscheidung über die Höhe <strong>de</strong>r Jagdabgabe<br />

kann <strong>de</strong>m Landkreis übertragen wer<strong>de</strong>n. Der Kreistag<br />

beschließt diese dann im Wege <strong>de</strong>r Satzung.<br />

777<br />

31


EK 5/2 Zusammenfassung Vorschläge Kommunalisierung von Lan<strong>de</strong>saufgaben<br />

Stand: 11, März 2013<br />

778 38/39/40 Aufgaben <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>samtes für Ländliche Entwicklung, Landwirt-<br />

779 schalt und Flurneuordnung<br />

780 Vorschlag 1:<br />

781 Die Enquete-Kommission empfiehlt eine weitgehen<strong>de</strong> Kommunalisierung <strong>de</strong>r im<br />

782 Lan<strong>de</strong>samt für Ländliche Entwicklung, Landwirtschaft und Flurneuordnung (LELF)<br />

783 wahrgenommenen Aufgaben bei einem konsolidierten Szenario ab „8+1". Auf Lan-<br />

784 <strong>de</strong>sebene sollten lediglich noch die fachliche Grundlagenarbeit mit <strong>de</strong>m Schwerpunkt<br />

785 <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong>er Beson<strong>de</strong>rheiten und zentrale fachliche Planungs- und Steuerungs-<br />

786 aufgaben wahrgenommen wer<strong>de</strong>n. Alle „Durchführungstätigkeiten", Einzelfallbearbei-<br />

787 tungen (Genehmigungen, Erlaubnisse, Kontrollen, Überwachungen, Statistiken) und<br />

788 aktuell bereits <strong>de</strong>zentral bzw. regional wahrgenommenen Aufgaben sollen auf die<br />

789 Ebene <strong>de</strong>r Kommunen verlagert wer<strong>de</strong>n.<br />

790 Im Einzelnen wird <strong>de</strong>r Vorschlag wie folgt begrün<strong>de</strong>t:<br />

791<br />

792 38 Flurneuordnung<br />

793 Vorschlag 1:<br />

794 Flurneuordnung ist das Verfahren zur Entwicklung und Neuordnung <strong>de</strong>s ländlichen<br />

795 Raumes. Aufgabe ist es, durch bo<strong>de</strong>nordnen<strong>de</strong> und an<strong>de</strong>re Maßnahmen die Produk-<br />

796 tions- und Arbeitsbedingungen in <strong>de</strong>r Land- und Forstwirtschaft zu verbessern sowie<br />

797 die allgemeine Lan<strong>de</strong>skultur und Lan<strong>de</strong>ntwicklung zu för<strong>de</strong>rn. Das Instrument <strong>de</strong>r<br />

798 Flurordnung ist die Flurbereinigung als behördlich geleitetes Verfahren (Bo<strong>de</strong>nord-<br />

799 nungsverfahren).<br />

800 Derzeit sind 93 Beschäftigte für die Aufgabe zuständig, das Aufgabenfeld wird zurzeit<br />

801 an fünf Standorten <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>samtes für Ländliche Entwicklung, Landwirtschaft und<br />

802 Flurneuordnung (LELF) wahrgenommen. Infolge <strong>de</strong>r gesetzlichen Neuorganisation<br />

803 <strong>de</strong>r Flurneuordnung wur<strong>de</strong>n Planungsaufgaben und Mitarbeiter aus <strong>de</strong>n früheren<br />

804 Ämtern für Flurneuordnung auf Teilnehmergemeinschaften übertragen. Die Aufga-<br />

805 benentwicklung wird u.a. auch vom Rückgang von EU-För<strong>de</strong>rmitteln geprägt.<br />

806 Der Gutachter hat eine Kommunalisierung angesichts ungewisser Synergieeffekte<br />

807 abgelehnt und darauf hingewiesen, dass ein unabhängiges Verfahren insbeson<strong>de</strong>re<br />

808 auf staatlicher Ebene gewährleistet sei.<br />

809 Die Enquete-Kommission präferiert jedoch aufgrund <strong>de</strong>r Mitarbeiterzahlen, <strong>de</strong>r be-<br />

810 reits jetzt schon <strong>de</strong>zentralen Aufgabenwahrnehmung im LELF (fünf Standorte) und<br />

811 <strong>de</strong>r auf Kreisebene vorhan<strong>de</strong>nen Katasterämter und die sich damit abzeichnen<strong>de</strong>n<br />

812 Synergieeffekte eine Kommunalisierung. Wenn <strong>de</strong>r Aufgabenbereich als Pflichtauf-<br />

813 gabe zur Erfüllung nach Weisung kommunalisiert wird, wür<strong>de</strong> sich das Land durch<br />

814 sein son<strong>de</strong>raufsichtsrechtliches Weisungsrecht auch weiterhin <strong>de</strong>n für die notwendi-<br />

815 ge Unabhängigkeit <strong>de</strong>s Verfahrens erfor<strong>de</strong>rlichen Einfluss sichern. Im Übrigen kann<br />

816 auch das Land Verfahrensbeteiligter sein, ohne dass <strong>de</strong>shalb die behördliche Unab-<br />

817 hängigkeit in Frage gestellt wird.<br />

818<br />

32


EK 5/2 Zusammenfassung Vorschläge Kommunalisierung von Lan<strong>de</strong>saufgaben<br />

Stand: 11. März 2013<br />

8<strong>19</strong> Zusammenfassung: Flurneuordnung<br />

Aufgabenübertragung auf:<br />

bei:<br />

als:<br />

Anmerkung:<br />

Landkreise und kreisfreie Städte<br />

bis zu „8i-1" Verwaltungsträgern<br />

Pflichtaufgaben zur Erfüllung nach Weisung<br />

Der Erhalt einer Son<strong>de</strong>raufsicht wird als notwendig<br />

angesehen <strong>de</strong>shalb nur eine Übertragung als Pflichtaufgabe<br />

zur Erfüllung nach Weisung.<br />

820<br />

33


EK 5/2 Zusammenfassung Vorschläge Kommunalisierung von Lan<strong>de</strong>saufgaben<br />

Stand: 11. März 2013<br />

821 39 För<strong>de</strong>rung Ländliche Entwicklung<br />

822 Vorschlag 1:<br />

823 Der Vorschlag <strong>de</strong>r Enquete-Kommission steht unter <strong>de</strong>m Vorbehalt gesetzlicher Re-<br />

824 gelungen, die eine Übertragung <strong>de</strong>s Anlastungsrisikos auf die Kommunen zulassen.<br />

825 Die Agrarför<strong>de</strong>rung besteht aus zwei Säulen: In <strong>de</strong>r einen Säule wer<strong>de</strong>n För<strong>de</strong>rmittel<br />

826 in Höhe von rd. 500 Mio. Euro/Jahr als Betriebsprämien o<strong>de</strong>r für Agrarumweltmaß-<br />

827 nahmen durch das Land bezahlt und durch die Landkreise verteilt. In einer zweiten<br />

828 Säule wer<strong>de</strong>n För<strong>de</strong>rmittel in Höhe von rd. 120 Mio. Euro/Jahr für die Agrarför<strong>de</strong>rung<br />

829 ländlicher Raum und Entwicklung vergeben.<br />

830 Aktuell nehmen 137 Beschäftigte die Aufgaben wahr, wie im Rahmen <strong>de</strong>r Aufga-<br />

831 benerfassung für die Enquete-Kommission vom zuständigen Ministerium mitgeteilt<br />

832 wur<strong>de</strong>. Sie sind auf sieben Standorte <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>samtes für Ländliche Entwicklung,<br />

833 Landwirtschaft und Flurneuordnung (LELF) verteilt.<br />

834 Der Gutachter hat eine Kommunalisierung aufgrund nicht spezifizierbarer Synergie-<br />

835 und Einspareffekte bei gleichzeitig unkalkulierbar großen finanziellen Risiken wegen<br />

836 <strong>de</strong>r Anlastungsgefahr abgelehnt.<br />

837 Die Enquete-Kornmission vertritt jedoch die Auffassung, dass eine Kommunalisie-<br />

838 rung möglich ist, wenn durch ein sog. Anlastungsgesetz die Kommunen verpflichtet<br />

839 wer<strong>de</strong>n könnten, nicht vorschriftenkonform ausgezahlte För<strong>de</strong>rbeiträge zurückzuer-<br />

840 statten. Für eine Aufgabenkommunalisierung sprechen die Mitarbeiterzahlen, die be-<br />

841 reits im LELF praktizierte <strong>de</strong>zentrale Aufgabenwahrnehmung und die Fallzahlen. In<br />

842 Sachsen ist eine Kommunalisierung erfolgt, wie in <strong>de</strong>r Enquete-Kommission berichtet<br />

843 wur<strong>de</strong>.<br />

844 Zusammenfassung: För<strong>de</strong>rung Ländliche Entwicklung<br />

Aufgabenübertragung auf:<br />

bei:<br />

als:<br />

Anmerkung:<br />

Landkreise und kreisfreie Städte<br />

bis zu „8+1" Verwaltungsträgern<br />

Pflichtaufgabe zur Erfüllung nach Weisung<br />

Ein fachliches Weisungsrecht sollte im Hinblick auf die<br />

Anlastungsrisiken erhalten bleiben. Beruht eine Anlastung<br />

auf einer fehlerhaften Ausübung <strong>de</strong>s Weisungsrechts<br />

im Rahmen <strong>de</strong>r Son<strong>de</strong>raufsicht, wären die<br />

kommunalen Aufgabenträger von einer Haftung freizustellen.<br />

845<br />

34


EK 5/2 Zusammenfassung Vorschläge Kommunalisierung von Lan<strong>de</strong>saufgaben<br />

Stand: 11. März 2013<br />

846 40 Labor- und Versuchstätigkeiten<br />

847 (weitergehen<strong>de</strong>r Vorschlag siehe 40a)<br />

848 40a Landwirtschaftsverwaltung<br />

849 Vorschlag 1:<br />

850 Die Aufgaben erstrecken sich auf die Bereiche Tierschutz, Tierhaltung, Fischerei;<br />

851 Berufliche Bildung; Agrarökonomie; Gartenbau; Ackerbau und Grünland und Saaten-<br />

852 anerkennung. Sie wer<strong>de</strong>n von 146 Mitarbeitern im LELF <strong>de</strong>zentral an insgesamt 7<br />

853 Standorten im Land <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> wahrgenommen. Vor einer möglichst umfassen<strong>de</strong>n<br />

854 Kommunalisierung ist eine <strong>de</strong>taillierte Aufgabenanalyse notwendig. Dabei ist zwi-<br />

855 schen hoheitlichen Aufgaben, fachlicher Grundlagenarbeit und „freiwilligen" Bera-<br />

856 tungs- und Forschungsleistungen zu unterschei<strong>de</strong>n. Der Vorschlag <strong>de</strong>r Aufgaben-<br />

857 kommunalisierung bezieht sich auf Vollzugsaufgaben und Durchführungsaufgaben<br />

858 wie u.a.:<br />

859 • Überwachung von Einrichtungen nach <strong>de</strong>m Tierschutzgesetz und Bienen-<br />

860 zuchtgesetz<br />

861 • Durchführung und Auswertung von Leistungsprüfungen<br />

862 • Führung <strong>de</strong>s Fischereibuches, Anerkennung von Personen für die Organisati-<br />

863 an/Durchführung <strong>de</strong>r Angierprüfung, Überwachung <strong>de</strong>r Fischereipachtverträge<br />

864 • Überwachung <strong>de</strong>s Inverkehrbringens von Düngemitteln, Auswertung von Dün-<br />

865 gemittelkontrollen<br />

866 • Agrarför<strong>de</strong>rung<br />

867 • Überwachung <strong>de</strong>r Tätigkeit von Ökokontrollstellen in landwirtschaftlichen Be-<br />

868 trieben<br />

869 • Saatgutverkehrskontrolle<br />

870 • Anerkennung von Ausbildungsstätten, Anerkennung fachlicher Eignung von<br />

871 Ausbil<strong>de</strong>rn, Durchführung von Prüfungen im Bereich <strong>de</strong>r beruflichen Aus- und<br />

872 Fortbildung für die Landwirtschaft .<br />

873 Die Enquete-Kommission sieht in diesem Bereich erhebliche Kommunalisierungspo-<br />

874 tentiale. Dies ergibt sich sowohl aus <strong>de</strong>r im LELF praktizierten <strong>de</strong>zentralen Aufga-<br />

875 benwahrnehmung, <strong>de</strong>m Gesamtumfang <strong>de</strong>s im LELF zur Verfügung stehen<strong>de</strong>n Per-<br />

876 sonalkörpers, <strong>de</strong>n Fallzahlen und mit Blick auf die in <strong>de</strong>n Landkreisen und kreisfreien<br />

877 Städten bereits etablierten Landwirtschaftsämter. Die Aufgabeninhalte — dafür spricht<br />

878 auch die dislozierte Aufstellung <strong>de</strong>s LELF — weisen einen erheblichen Regionalbezug<br />

879 auf. Der Aufgabenblock ist gekennzeichnet von Vor-Ort-Tätigkeiten, für die Aufga-<br />

880 benwahrnehmung sind Regional- und Ortskenntnisse oft unerlässlich.<br />

881 Von einer Kommunalisierung sollte neben <strong>de</strong>n zentralen, fachlichen Grundsatzauf-<br />

882 gaben (Grundlagen <strong>de</strong>r Landwirtschaft in <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong>) auch bei <strong>de</strong>n „freiwilligen"<br />

883 Beratungs- und Forschungsleistungen abgesehen wer<strong>de</strong>n. Diese Leistungen wer<strong>de</strong>n<br />

884 in an<strong>de</strong>ren Bun<strong>de</strong>slän<strong>de</strong>rn von Externen (u.a. Landwirtschaftskammern und Institute)<br />

885 erbracht. Hierfür sollten Lösungen außerhalb <strong>de</strong>r unmittelbaren Lan<strong>de</strong>sverwaltung<br />

886 und ggf. unter Einbeziehung an<strong>de</strong>rer Bun<strong>de</strong>slän<strong>de</strong>r angestrebt wer<strong>de</strong>n.<br />

887 Der Gutachter hat <strong>de</strong>n Aufgabenblock Landwirtschaftsverwaltung nicht in sein Gut-<br />

888 achten einbezogen.<br />

889<br />

35


EK 5/2 Zusammenfassung Vorschläge Kommunalisierung von Lan<strong>de</strong>saufgaben<br />

Stand: 11. März 2013<br />

890 Zusammenfassung: Landwirtschaftsverwaltung<br />

Aufgabenübertragung auf:<br />

bei:<br />

als:<br />

Landkreise und kreisfreie Städte<br />

bis zu „8+1" Verwaltungsträgern<br />

Pflichtaufgabe zur Erfüllung nach Weisung<br />

Die Teilaufgabe Fischerei kann als pflichtige Selbstverwaltungsaufgabe<br />

übertragen wer<strong>de</strong>n.<br />

Anmerkung:<br />

Ein erheblicher Teil <strong>de</strong>r Leistungen <strong>de</strong>s LELF wird in<br />

einigen an<strong>de</strong>ren Bun<strong>de</strong>slän<strong>de</strong>rn von <strong>de</strong>n Landwirtschaftskammern<br />

wahrgenommen.<br />

891<br />

892 41-43 Forstverwaltung<br />

893 (Zu diesem Themenfeld wird eine beispielhafte Betrachtung für eine Kommunalisie-<br />

894 rung erstellt).<br />

36


EK 5/2 Zusammenfassung Vorschläge Kommunalisierung von Lan<strong>de</strong>saufgaben<br />

Stand: 11. März 2013<br />

895 Ministerium <strong>de</strong>r Justiz<br />

896 44 Kirchenaustritte<br />

897 Vorschlag 1:<br />

898 Die Enquete-Kommission empfiehlt eine Kommunalisierung auf die untere Gemein-<br />

899 <strong>de</strong>ebene.<br />

900 Kirchenaustritte sind gegenwärtig bei <strong>de</strong>n 25 Amtsgerichten <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s Bran<strong>de</strong>n-<br />

901 Burg zu erklären. Summiert wird hierfür nach Angaben <strong>de</strong>s Ministeriums <strong>de</strong>r Justiz<br />

902 eine halbe Vollzeitkraft eingesetzt.<br />

903 Nach <strong>de</strong>n gelten<strong>de</strong>n Bestimmungen haben die Amtsgerichte gegenüber <strong>de</strong>n Stan-<br />

904 <strong>de</strong>sämtern und <strong>de</strong>n Mel<strong>de</strong>behör<strong>de</strong>n eine Mitteilungspflicht über die Austrittserklärung<br />

905 einer Person. Die gelten<strong>de</strong>n Bestimmungen sollen jedoch mit <strong>de</strong>m Ziel <strong>de</strong>s Wegfalls<br />

906 <strong>de</strong>r Mitteilungspflichten novelliert wer<strong>de</strong>n, weil Stan<strong>de</strong>sämter künftig keine Kirchen-<br />

907 austritte mehr in <strong>de</strong>n Personenstandsregistern beurkun<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n. Ein entspre-<br />

908 chen<strong>de</strong>r Gesetzentwurf <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>s zur Än<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s Personenstandsgesetzes und<br />

909 <strong>de</strong>r Personenstandsverordnung wird voraussichtlich noch in dieser Legislaturperio<strong>de</strong><br />

910 vom Bun<strong>de</strong>stag verabschie<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n (BT-Drs. 17/10489;<br />

911 http://dip21 .bun<strong>de</strong>staq.<strong>de</strong>/dip21/btd/17/104/1710489.pdfl.<br />

912 Die Amtsgerichte sind auch in Berlin, Nordrhein-Westfalen und Hessen für Kirchen-<br />

913 austritte zuständig. In allen an<strong>de</strong>ren Bun<strong>de</strong>slän<strong>de</strong>rn mit Ausnahme von Bremen —<br />

914 dort kann <strong>de</strong>r Kirchenaustritt mündlich gegenüber <strong>de</strong>r Kirche o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>m Stan<strong>de</strong>sbe-<br />

915 amten erklärt wer<strong>de</strong>n — liegt die Zuständigkeit für die Entgegennahme und Bearbei-<br />

916 tung <strong>de</strong>r Austrittserklärungen entwe<strong>de</strong>r bei <strong>de</strong>n Stan<strong>de</strong>sämtern (im Saarland bei <strong>de</strong>r<br />

917 Gemein<strong>de</strong>) o<strong>de</strong>r bei <strong>de</strong>n Amtsgerichten. Unter diesen Aspekten empfiehlt auch <strong>de</strong>r<br />

918 Gutachter Prof. Bogumil eine Kommunalisierung.<br />

9<strong>19</strong> Es liegt nahe, die Aufgabe sogleich auf die gemeindlichen Verwaltungsträger zu ver-<br />

920 lagern.<br />

921 Die Enquete-Kommission empfiehlt anlässlich <strong>de</strong>r Aufgabenübertragung ergänzend<br />

922 zu prüfen, ob eine Gebühr für Kirchenaustritte erhoben wer<strong>de</strong>n sollte. Im Falle <strong>de</strong>r<br />

923 Zuständigkeit kommunaler Verwaltungsträger ist dies mit <strong>de</strong>r Ausnahme von drei<br />

924 Bun<strong>de</strong>slän<strong>de</strong>rn bereits flächen<strong>de</strong>ckend geschehen.<br />

925 Zusammenfassung: Kirchenaustritte<br />

Aufgabenübertragung auf:<br />

bei:<br />

als:<br />

Anmerkung:<br />

Gemeindliche Verwaltungsebene<br />

(Anzahl <strong>de</strong>r Verwaltungsträger für die Aufgabenübertragung<br />

nicht von Be<strong>de</strong>utung)<br />

Pflichtige Selbstverwaltungsaufgabe<br />

Der Erhalt einer Son<strong>de</strong>raufsicht durch eine Übertragung<br />

als Pflichtaufgabe zur Erfüllung nach Weisung ist<br />

entbehrlich, da praktisch kein inhaltlicher Steuerungsbedarf<br />

besteht.<br />

926<br />

37


EK 5/2 Zusammenfassung Vorschläge Kommunalisierung von Lan<strong>de</strong>saufgaben<br />

Stand: 11. März 2013<br />

927 45 Resozialisierungshilfe<br />

928 (weitergehen<strong>de</strong>r Vorschlag siehe 45a)<br />

929 45a Soziale Dienste<br />

930 Vorschlag 1:<br />

931 Die Enquete-Kommission empfiehlt eine Kommunalisierung bei einem konsolidierten<br />

932 Szenario ab „8+1".<br />

933 Die Sozialen Dienste mit insgesamt etwa 125 VZE haben drei Hauptaufgaben: Ge-<br />

934 richtshilfe, Täter-Opfer-Ausgleich und Bewährungshilfe. Die Sozialen Dienste gehö-<br />

935 ren zum Geschäftsbereich <strong>de</strong>s Ministeriums <strong>de</strong>r Justiz (MdJ) und sind <strong>de</strong>m Bran<strong>de</strong>n-<br />

936 burgischen Oberlan<strong>de</strong>sgericht zugeordnet. Nach Ansicht <strong>de</strong>s MdJ ist eine Kommuna-<br />

937 lisierung aufgrund bun<strong>de</strong>srechtlicher Vorgaben nur für die Gerichtshilfe möglich. De-<br />

938 ren isolierte Kommunalisierung sei aber fachlich nicht sinnvoll, da Gerichtshilfe und<br />

939 Bewährungshilfe enge fachliche Bezüge haben.<br />

940 Der Gutachter hat lediglich die Resozialisierungshilfe als Bestandteil <strong>de</strong>r Sozialen<br />

941 Dienste <strong>de</strong>r Justiz geprüft und kann die Möglichkeit einer Kommunalisierung gegen-<br />

942 wärtig nicht beurteilen.<br />

943 Gegenstand <strong>de</strong>r Überlegungen müssen jedoch die Sozialen Dienste insgesamt sein.<br />

944 Die Enquete-Kommission vertritt die Auffassung, dass <strong>de</strong>ren Kommunalisierung ab<br />

945 <strong>de</strong>m konsolidierten Szenario „8+1" möglich ist. Die Jugendgerichtshilfe ist in Bran-<br />

946 <strong>de</strong>nburg bereits kommunalisiert, so dass Synergieeffekte auch bei einer weiteren<br />

947 Aufgabenübertragung prognostiziert wer<strong>de</strong>n können. Bereits jetzt arbeiten die Sozia-<br />

948 len Dienste <strong>de</strong>r Justiz eng mit <strong>de</strong>n kommunalen Aufgabenträgern im Bereich Jugend-<br />

949 und Sozialverwaltung zusammen.<br />

950 Ein Blick in an<strong>de</strong>re Bun<strong>de</strong>slän<strong>de</strong>r zeigt, dass eine Verlagerung <strong>de</strong>r Sozialen Dienste<br />

951 aus <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>sverwaltung auch rechtlich möglich erscheint. In Ba<strong>de</strong>n-Württemberg<br />

952 wur<strong>de</strong>n die Sozialen Dienste einer gemeinnützigen GmbH übertragen.<br />

953 Zusammenfassung: Soziale Dienste<br />

Aufgabenübertragung auf:<br />

bei:<br />

als:<br />

Landkreise und kreisfreie Städte<br />

bis zu „8+1" Verwaltungsträgern<br />

Pflichtaufgabe zur Erfüllung nach Weisung<br />

Anmerkung: Die Enquete-Kommission sieht die Notwendigkeit,<br />

dass eine Son<strong>de</strong>raufsicht erhalten bleibt, die mittels<br />

fachlicher Weisungen auf die Arbeit <strong>de</strong>r dann kommunalen<br />

Sozialen Dienste Einfluss nehmen kann.<br />

954<br />

38


EK 5/2 Zusammenfassung Vorschläge Kommunalisierung von Lan<strong>de</strong>saufgaben<br />

Stand: 11. März 2013<br />

955 Ministerium für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz<br />

956 (MUGV)<br />

957 46 Rechtsmedizin<br />

958 (keine weiteren Vorschläge eingegangen)<br />

959 47 Laboruntersuchungen durch das Lan<strong>de</strong>slabor Berlin-<strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong><br />

960 Vorschlag 1:<br />

961 Die Überwachung von Lebensmittelbetrieben durch Betriebsbesichtigungen und Wa-<br />

962 renkontrollen ist <strong>de</strong>zentral organisiert. Es gibt in je<strong>de</strong>m Landkreis und kreisfreien<br />

963 Stadt/Stadtkreis ein Lebensmittelüberwachungsamt, verbun<strong>de</strong>n mit <strong>de</strong>m Veteri-<br />

964 näramt, da dort die in <strong>de</strong>r Lebensmittelhygiene aka<strong>de</strong>misch qualifizierten Amtstierärz-<br />

965 te tätig sind. Die Lebensmittelüberwachungsämter sind in die kommunale Selbstver-<br />

966 waltung integriert wor<strong>de</strong>n. Die notwendigen Laboruntersuchungen führt das Lan-<br />

967 <strong>de</strong>slabor Berlin-<strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> als Anstalt öffentlichen Rechts für die Aufgabenträger<br />

968 kostenfrei aus. Darüber hinaus wird das Lan<strong>de</strong>slabor direkt von Lan<strong>de</strong>sbehör<strong>de</strong>n<br />

969 (u.a. LUGV) mit Untersuchungsleistungen beauftragt.<br />

970 Die Enquete-Kommission spricht sich für eine Neuregelung <strong>de</strong>r Finanzierung <strong>de</strong>r bis-<br />

971 lang über einen zentralen jährlichen Zuschuss aus <strong>de</strong>m Einzelplan <strong>de</strong>s MUGV verg ü-<br />

972 teten Leistungen <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>slabors aus. Die Kostenträgerschaft sollte mit Blick auf<br />

973 die sich im Rahmen <strong>de</strong>r vorgeschlagenen Aufgabenübertragung in relevanten Berei-<br />

974 chen (u.a. Gesundheit, Landwirtschaft, Umwelt) abzeichnen<strong>de</strong> Entwicklung in einem<br />

975 längeren Übergangszeitraum direkt am Verursacherprinzip und <strong>de</strong>r Leistungsvergabe<br />

976 gekoppelt wer<strong>de</strong>n.<br />

977 Die bislang praktizierte zentrale Zuschussregelung (2011: 18,8 Mio € bzw. 21,2 Mio €<br />

978 mit Finanzierung <strong>de</strong>s Überhangpersonals) ist kaum transparent. Eine Koppelung <strong>de</strong>r<br />

979 Kostenträgerschaft mit <strong>de</strong>r Leistungsvergabe wür<strong>de</strong> insbeson<strong>de</strong>re Steuerungspoten-<br />

980 ziale, Kostenbewusstsein und Transparenz in diesem kostenintensiven Bereich stei-<br />

981 gern. Der vorgeschlagene längerfristige Übergangszeitraum sollte genutzt wer<strong>de</strong>n,<br />

982 um die bestehen<strong>de</strong>n Probleme bei <strong>de</strong>r Einführung <strong>de</strong>r Kosten-Leistungsrechnung<br />

983 und bei <strong>de</strong>r Personalausstattung im Lan<strong>de</strong>slabor zu lösen.<br />

984 Langfristig sieht die Enquete-Kommission es als richtig an, <strong>de</strong>n privaten Laborbetrei-<br />

985 Bern die Möglichkeit zu eröffnen, Untersuchungsaufträge auch von <strong>de</strong>n zuständigen<br />

986 Aufgabenträgern zu erhalten und die wegen <strong>de</strong>r Finanzierungsregel praktisch bisher<br />

987 gegebene Monopolstellung <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>slabors Berlin-<strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> auslaufen zu las-<br />

988 sen. Der Wettbewerb mit privaten Laborbetreibern wird positive Effekte auf die Effizi-<br />

989 enz <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>slabors haben.<br />

39


EK 5/2 Zusammenfassung Vorschläge Kommunalisierung von Lan<strong>de</strong>saufgaben<br />

Stand: 11. März 2013<br />

990 48 Gesundheitsberichterstattung<br />

991 Vorschlag 1:<br />

992 Das Lan<strong>de</strong>samt für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz erfasst in erhebli-<br />

993 chem Umfang systematisch und fortlaufend Gesundheitsdaten <strong>de</strong>r <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong>er<br />

994 Bevölkerung und wertet diese aus. Ferner überwacht es Gesundheitsrisiken und<br />

995 Maßnahmen <strong>de</strong>s Gesundheitsschutzes. Die Ergebnisse bil<strong>de</strong>n die Basis für Hand-<br />

996 lungsempfehlungen im Gesundheitsbereich. Die umfangreiche Datenerfassung bin-<br />

997 <strong>de</strong>t sowohl im Lan<strong>de</strong>samt als auch bei <strong>de</strong>n Informationsgebern erhebliche Ressour-<br />

998 cen. Die Mel<strong>de</strong>pflichten sollten daher auf das unabdingbar notwendige Maß reduziert<br />

999 wer<strong>de</strong>n (Reduzierung von Parametern, Streckung von Berichtszyklen). Die Enquete-<br />

1000 Kommission empfiehlt auch für diesen Bereich die Übertragung aller „Durchfüh-<br />

1001 rungstätigkeiten" und <strong>de</strong>r Einzelfallbearbeitung auf die kommunale Ebene, ohne dass<br />

1002 diese hier spezifiziert wer<strong>de</strong>n können.<br />

1003 49 Arzneimittel, Apotheken, Betäubungsmittel, Medizinprodukte<br />

1004 Vorschlag 1:<br />

1005 Die Aufgabe umfasst rechtliche und Überwachungsfragen zu Arzneimitteln, Betäu-<br />

1006 bungsmitteln, Apotheken, Transfusionen, nichtaktiven Medizinprodukten und <strong>de</strong>r<br />

1007 Heilmittelwerbung.<br />

1008 Die Kernaufgaben erstrecken sich auf Erlaubnis-, Genehmigungs- und Überwa-<br />

1009 chungsverfahren für <strong>de</strong>n Apothekenbetrieb und Arzneimittelverkehr sowie <strong>de</strong>n Ver-<br />

1010 sand- und Großhan<strong>de</strong>l im Arzneimittel- und Medizinproduktebereich. Die Aufgabe<br />

1011 wird im LUGV mit 16 VZE wahrgenommen, so die Angabe <strong>de</strong>s zuständigen Ministe-<br />

1012 riums im Rahmen <strong>de</strong>r Aufgabenerfassung für die Enquete-Kommission.<br />

1013 Prof. Bogumil hat diesen Aufgabenbereich nicht in sein Gutachten einbezogen.<br />

1014 Die Landkreise und kreisfreien Städte betreiben Gesundheitsämter, die diese Aufga-<br />

1015 ben übernehmen können. Da die Adressaten <strong>de</strong>r Aufgabe in <strong>de</strong>r Rege! Unternehmer<br />

1016 mit örtlichem o<strong>de</strong>r regionalem Wirkungskreis sind, führt die Kommunalisierung <strong>de</strong>r<br />

1017 Aufgabe auch zu einer adressatennäheren Aufgabenerfüllung. Zur Sicherung unver-<br />

1018 zichtbarer einheitlicher Standards im Arzneimittel- und Medizinproduktebereich sollte<br />

10<strong>19</strong> die Aufgabe als Pflichtaufgabe zur Erfüllung nach Weisung übertragen wer<strong>de</strong>n, um<br />

1020 <strong>de</strong>m Land ggfs. Eingriffs- und Steuerungsmöglichkeiten zu ermöglichen.<br />

1021 Zusammenfassung: Arzneimittel, Apotheken, Betäubungsmittel, Medizinprodukte<br />

Aufgabenübertragung auf:<br />

bei:<br />

als:<br />

Anmerkung:<br />

Landkreise und kreisfreie Städte<br />

bis zu „8+1" Verwaltungsträgern<br />

Pflichtaufgabe zur Erfüllung nach Weisung<br />

Eine Son<strong>de</strong>raufsicht sollte im Hinblick auf die notwendige<br />

fachliche Steuerung und lan<strong>de</strong>sweite Standardsicherung<br />

erhalten bleiben.<br />

1022<br />

40


EK 5/2 Zusammenfassung Vorschläge Kommunalisierung von Lan<strong>de</strong>saufgaben<br />

Stand: 11. März 2013<br />

1023 Aufgaben <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>samtes für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz<br />

1024 Vorschlag 1:<br />

1025 Das Lan<strong>de</strong>samt für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz (LUGV) ist die größ-<br />

1026 te Fachbehör<strong>de</strong> mit Vollzugsaufgaben <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s. Durch die Zuordnung <strong>de</strong>r Aufga-<br />

1027 benbereiche Gesundheit und Verbraucherschutz zu Beginn <strong>de</strong>r aktuellen Legislatur-<br />

1028 perio<strong>de</strong> hat das LUGV inzwischen <strong>de</strong>n Charakter eines Lan<strong>de</strong>sverwaltungsamtes<br />

1029 erlangt, allerdings mit <strong>de</strong>r Beson<strong>de</strong>rheit, dass das LUGV nur einem Fachressort un-<br />

1030 tersteht.<br />

1031 Die Enquete-Kommission empfiehlt, vorbehaltlich <strong>de</strong>r noch ausstehen<strong>de</strong>n Untersu-<br />

1032 chungen zum Arbeitsbereich Wasserwirtschaft, eine weitgehen<strong>de</strong> Kommunalisierung<br />

1033 <strong>de</strong>r bisher im Lan<strong>de</strong>samt für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz (LUGV)<br />

1034 wahrgenommenen Aufgaben. Auf Lan<strong>de</strong>sebene sollten lediglich noch die fachliche<br />

1035 Grundlagenarbeit mit <strong>de</strong>m Schwerpunkt <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong>er Beson<strong>de</strong>rheiten und zentrale<br />

1036 fachliche Planungs- und Steuerungsaufgaben wahrgenommen wer<strong>de</strong>n. Alle „Durch-<br />

1037 führungstätigkeiten", Einzelfallbearbeitungen (Genehmigungen, Erlaubnisse, Kontrol-<br />

1038 len, Überwachungen, Statistiken) und aktuell bereits <strong>de</strong>zentral bzw. regional wahrge-<br />

1039 nommenen Aufgaben ggf. mit Ausnahme weniger immissionsschutzrechtlicher Groß-<br />

1040 projekte sollen auf die kommunale Ebene verlagert wer<strong>de</strong>n.<br />

1041 Im Einzelnen wird <strong>de</strong>r Vorschlag wie folgt begrün<strong>de</strong>t:<br />

1042<br />

1043 50 Natur- und Artenschutz<br />

1044 Vorschlag 1:<br />

1045 Grundsatzfragen/Grundlagen <strong>de</strong>s Landschafts- und Naturschutzes, Artenschutz<br />

1046 Die Enquete-Kommission empfiehlt, die Aufgaben weiterhin zentral auf Lan<strong>de</strong>sebene<br />

1047 wahrzunehmen.<br />

1048 Es han<strong>de</strong>lt sich hierbei um fachbehördliche Grundlagenangelegenheiten <strong>de</strong>s Natur-<br />

1049 schutzes und <strong>de</strong>r Landschaftspflege in <strong>de</strong>n Bereichen:<br />

1050 • Artenschutz und gesetzlicher Biotopschutz, Artenschutzprogramme, Bio-<br />

1051 topverbund<br />

1052 • Landschaftsplanung, Landschaftspflege und Vertragsnaturschutz<br />

1053 • eigentumsrechtliche Sicherung von Naturschutzflächen<br />

1054 • Monitoring und Berichterstattung nach internationalen EU-Vorgaben<br />

1055 • Natura 2000.<br />

1056 Für das Aufgabenfeld sind im LUGV 43 Beschäftigte am Behör<strong>de</strong>nstandort Groß Glie<br />

1057 nicke sowie in <strong>de</strong>n Naturschutzstationen zuständig.<br />

1058 Der Gutachter lehnt eine Kommunalisierung <strong>de</strong>r naturschutzfachlichen Grundlagen-<br />

1059 arbeit aufgrund <strong>de</strong>s hohen fachlichen Spezialisierungsgra<strong>de</strong>s ab.<br />

1060 Die Enquete-Kommission folgt <strong>de</strong>m Gutachter weitgehend, vertritt jedoch die Auffas-<br />

1061 sung, dass <strong>de</strong>r Betrieb <strong>de</strong>r drei Naturschutzstationen (Rhinluch, Zippelsför<strong>de</strong>, Staatli-<br />

1062 che Vogelschutzwarte <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> mit Sitz in Buckow) keine staatliche Pflichtaufga-<br />

1063 be ist. Mit Blick auf die Situation in an<strong>de</strong>ren Bun<strong>de</strong>slän<strong>de</strong>rn sollte eine Übertragung<br />

41


EK 5/2 Zusammenfassung Vorschläge Kommunalisierung von Lan<strong>de</strong>saufgaben<br />

Stand: 11. März 2013<br />

1064 <strong>de</strong>r Aufgaben an Dritte (Naturschutzverbän<strong>de</strong>) vorgenommen wer<strong>de</strong>n. Darüber hin-<br />

1065 aus wäre eine Kommunalisierung <strong>de</strong>r Aufgabe "Vorkaufsrecht Naturschutz" bereits in<br />

1066 <strong>de</strong>r aktuellen Situation <strong>de</strong>nkbar.<br />

1067 Bei einer Übertragung als Pflichtaufgabe zur Erfüllung nach Weisung wür<strong>de</strong> sich das<br />

1068 Land durch die Wahrnehmung von Fach- bzw. Son<strong>de</strong>raufsicht <strong>de</strong>n notwendigen Ein-<br />

1069 fluss sichern, um die Gefahr einer ggf. nicht sachgerechten, insbeson<strong>de</strong>re zersplitter-<br />

1070 ten und uneinheitlichen Aufgabenwahrnehmung zu minimieren. Soweit das Land<br />

1071 selbst ein Interesse am Erwerb von Flächen in bestimmten Gebieten hat (z.B. Natio-<br />

1072 nalpark), könnte mittels Weisungsrecht im Rahmen <strong>de</strong>r Son<strong>de</strong>raufsicht sichergestellt<br />

1073 wer<strong>de</strong>n, dass <strong>de</strong>m Land die Flächen zum Kauf angeboten wer<strong>de</strong>n.<br />

1074 Zusammenfassung: Vorkaufsrecht Naturschutz<br />

Aufgabenübertragung auf:<br />

bei:<br />

als:<br />

Landkreise und kreisfreie Städte<br />

bis zu „8+1" Verwaltungsträgern<br />

Pflichtaufgabe zur Erfüllung nach Weisung<br />

1075<br />

1076 Zusammenfassung: Betrieb von Naturschutzstationen<br />

Aufgabenübertragung auf:<br />

Naturschutzverbän<strong>de</strong>, soweit die kreislichen Verwaltungsträger<br />

kein Interesse an einer Übernahme haben.<br />

1077<br />

42


EK 5/2 Zusammenfassung Vorschläge Kommunalisierung von Lan<strong>de</strong>saufgaben<br />

Stand: 11. März 2013<br />

1078 51 Naturschutz in Planungs- und Genehmigungsverfahren, Schutzgebietsaus-<br />

1079 Weisungen<br />

1080 Vorschlag 1:<br />

1081 Die Vollzugsaufgaben, die bereits <strong>de</strong>zentralisiert in <strong>de</strong>n drei Regionalabteilungen <strong>de</strong>s<br />

1082 LUGV unter Einsatz von 45,5 VZE wahrgenommen wer<strong>de</strong>n, dienen <strong>de</strong>m Schutz <strong>de</strong>r<br />

1083 Natur in <strong>de</strong>r Region und <strong>de</strong>r Stabilisierung ihres Zustan<strong>de</strong>s durch planerische und<br />

1084 ordnungsrechtliche Mittel. Außer<strong>de</strong>m wer<strong>de</strong>n Naturschutz- und Landschaftsschutz-<br />

1085 gebiete ausgewiesen, Befreiungen im Naturschutzrecht bearbeitet und Verträglich-<br />

1086 keitsprüfungen auf Grundlage <strong>de</strong>r FFH-Richtlinie vorgenommen.<br />

1087 Der Gutachter kommt zu <strong>de</strong>m Ergebnis, dass eine Übertragung als staatliche Aufga-<br />

1088 be bei einer Realisierung <strong>de</strong>s am höchsten konsolidierten Mo<strong>de</strong>lls „5+1" in Erwägung<br />

1089 gezogen wer<strong>de</strong>n kann. Nur bei diesem Typ <strong>de</strong>r Aufgabenübertragung könnte <strong>de</strong>r Ge-<br />

1090 fahr von zu ausgeprägten wirtschaftlichen Interessen bei Entscheidungsprozessen<br />

1091 vorgebeugt wer<strong>de</strong>n.<br />

1092 Die Enquete-Kommission vertritt jedoch die Auffassung, dass eine Kommunalisie-<br />

1093 rung als Pflichtaufgabe zur Erfüllung nach Weisung bei einem konsolidierten Mo<strong>de</strong>ll<br />

1094 ab „8+1" möglich ist. Das Land verfügt anschließend durch die Wahrnehmung von<br />

1095 Fach- bzw. Son<strong>de</strong>raufsicht über die notwendigen Steuerungsmechanismen, um eine<br />

1096 sachgerechte und objektive Aufgabenerfüllung zu garantieren. Die kommunalen Na-<br />

1097 turschutzbehör<strong>de</strong>n sind aus Sicht <strong>de</strong>r Enquete-Kommission in <strong>de</strong>r Lage, die Voll-<br />

1098 zugsaufgaben kompetent und interessensneutral auszuüben. Für eine Kommunali-<br />

1099 sierung sprechen <strong>de</strong>r starke Regionalbezug, die Mitarbeiter- und Fallzahlen sowie die<br />

1100 bereits im LUGV praktizierte <strong>de</strong>zentrale Aufgabenwahrnehmung. Eine Kommunalisie-<br />

1101 rung empfiehlt sich auch mit Blick auf die inzwischen erreichte Etablierung <strong>de</strong>r korn-<br />

1102 munalen Naturschutzbehör<strong>de</strong>n. Eine Aufgabenübertragung wür<strong>de</strong> zu<strong>de</strong>m die aktuell<br />

1103 zu verzeichnen<strong>de</strong>n Aufgabenüberschneidungen im Bereich Naturschutz (parallele<br />

1104 Verfahrensbeteiligung von LUGV und unteren Naturschutzbehör<strong>de</strong>n) auflösen.<br />

1105 Zusammenfassung: Naturschutz/Planungs- und Genehmigungsverfahren, Schutzge-<br />

1106 bietsausweisungen<br />

Aufgabenübertragung auf:<br />

bei:<br />

als:<br />

Anmerkung:<br />

Landräte und kreisfreie Städte<br />

bis zu „8+1" Verwaltungsträgern<br />

Pflichtaufgabe zur Erfüllung nach Weisung<br />

Die Son<strong>de</strong>raufsicht wird sicherstellen, dass eine fachliche<br />

Einbindung <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>sebene erhalten bleibt.<br />

1107<br />

43


EK 5/2 Zusammenfassung Vorschläge Kommunalisierung von Lan<strong>de</strong>saufgaben<br />

Stand: 11. März 2013<br />

1108 52 Großschutzgebietsverwaltungen / Nationale Naturlandschaften<br />

1109 Vorschlag 1:<br />

1110 Die Enquete-Kommission empfiehlt eine Übertragung <strong>de</strong>r Großschutzgebietsverwal-<br />

1111 tungen (ohne Nationalpark und Biosphärenreservate) auf Naturschutzverbän<strong>de</strong> o<strong>de</strong>r<br />

1112 sonstige Träger. Optional könnte bei einem konsolidierten Szenario ab „8+1" auch<br />

1113 eine Übertragung <strong>de</strong>r Aufgabe auf die kommunale Ebene erfolgen, soweit Landkrei-<br />

1114 se die Aufgabe aus Grün<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Regionalentwicklung übernehmen wollen.<br />

1115 Je<strong>de</strong>s Großschutzgebiet verfügt über eine eigene Verwaltung, die organisatorisch<br />

1116 <strong>de</strong>r Abteilung GR im LUGV zugeordnet ist. Für das Aufgabenfeld sind 85,5 VZE aus-<br />

1117 gewiesen. Die Großschutzgebietsverwaltungen nehmen keine hoheitlichen Aufgaben<br />

1118 wahr, son<strong>de</strong>rn sind vor allem in <strong>de</strong>n Bereichen Regionalentwicklung, Tourismus, in-<br />

11<strong>19</strong> ternationale Zusammenarbeit, Forschung, Umweltbildung und Öffentlichkeitsarbeit<br />

1120 tätig.<br />

1121 Der Nationalpark Unteres O<strong>de</strong>rtal und die drei Biosphärenreservatsverwaltungen<br />

1122 sollten aufgrund ihrer lan<strong>de</strong>sweiten Be<strong>de</strong>utung weiterhin in einer selbständigen Ein-<br />

1123 heit verbleiben.<br />

1124 Auch <strong>de</strong>r Gutachter kommt zu <strong>de</strong>m Ergebnis, dass die Großschutzgebietsverwaltun-<br />

1125 gen (ohne Nationalpark und Biosphärenreservate) beim Mo<strong>de</strong>ll „5+1" kommunalisie-<br />

1126 rungsfähig sind. Für eine Kommunalisierung sprechen <strong>de</strong>r Regionalbezug <strong>de</strong>r Auf-<br />

1127 gabenschwerpunkte „Naturschutz" und „regionaler Naturtourismus". Angesichts <strong>de</strong>r<br />

1128 Zahl <strong>de</strong>r Mitarbeiter und <strong>de</strong>s räumlichen Zuschnitts <strong>de</strong>r Großschutzgebiete ist eine<br />

1129 Kommunalisierung aber aus Sicht <strong>de</strong>r Enquete-Kommission schon bei einem Mo<strong>de</strong>ll<br />

1130 ab „8+1" möglich.<br />

1131 Das gegenwärtig diskutierte Stiftungsmo<strong>de</strong>ll, d.h. die Übertragung <strong>de</strong>r Großschutz-<br />

1132 gebietsverwaltungen auf die Stiftung Naturschutzfonds <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong>, sieht die En-<br />

1133 quete-Kommission kritisch, soweit damit die Möglichkeit einer Kommunalisierung<br />

1134 bewusst behin<strong>de</strong>rt o<strong>de</strong>r verhin<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n soll. Wegen <strong>de</strong>s Regionalbezuges muss<br />

1135 die Kommunalisierung Vorrang genießen.<br />

1136 Zusammenfassung: Naturschutz/Großschutzgebietsverwaltungen (Naturparke)<br />

Aufgabenübertragung auf:<br />

bei:<br />

als:<br />

Landkreise o<strong>de</strong>r Naturschutzverbän<strong>de</strong> (optional)<br />

bis zu „8+1" Verwaltungsträgern<br />

freiwillige Selbstverwaltungsaufgabe<br />

1137<br />

44


EK 5/2 Zusammenfassung Vorschläge Kommunalisierung von Lan<strong>de</strong>saufgaben<br />

Stand: 11. März 2013<br />

1138 53 Grenzveterinärdienst<br />

1139 Vorschlag 1:<br />

1140 Die Enquete-Kommission empfiehlt eine Kommunalisierung schon bei <strong>de</strong>n jetzigen<br />

1141 Kreisstrukturen.<br />

1142 Der Grenzveterinärdienst ist für die Kontrolle <strong>de</strong>r Ein- und Durchfuhr von Tieren, Wa-<br />

1143 ren tierischer Herkunft und Erzeugnissen und Lebensmitteln pflanzlicher Herkunft<br />

1144 zuständig. Er hat seinen Sitz am Flughafen Berlin-<strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> mit weniger als 10<br />

1145 Beschäftigten.<br />

1146 Aufgaben aus <strong>de</strong>m Bereich Veterinärwesen obliegen bereits jetzt <strong>de</strong>n Landkreisen<br />

1147 und kreisfreien Städten. Auch <strong>de</strong>r Gutachter Prof. Bogumil empfiehlt eine Kommuna-<br />

1148 lisierung dieser Aufgabe, zumal nur ein Landkreis aktuell betroffen wäre.<br />

1149 Zusammenfassung: Grenzveterinärdienst<br />

Aufgabenübertragung auf:<br />

bei:<br />

als:<br />

Landkreis Dahme-Spreewald<br />

bis zu „14-1-4" Verwaltungsträgern<br />

Pflichtige Selbstverwaltungsaufgabe<br />

Anmerkung:<br />

1150<br />

1151 54 Tierseuchenverhütung und -bekämpfung, Tierseuchenkasse sowie Tier-<br />

1152 schutz<br />

1153 (keine weiteren Vorschläge eingegangen)<br />

45


EK 5/2 Zusammenfassung Vorschläge Kommunalisierung von Lan<strong>de</strong>saufgaben<br />

Stand: 11. März 2013<br />

1154 55-59 Wasserwirtschaft<br />

1155<br />

1156 55 Gewässerunterhaltungsverbän<strong>de</strong> und Abwasserzweckverbän<strong>de</strong><br />

1157 (siehe 57-59)<br />

1158 56 Prüfberichte und Stellungnahmen zu Abwasservorhaben und Angelegenhei-<br />

1159 ten <strong>de</strong>r Trinkwasserversorgung<br />

1160 (siehe 57-59)<br />

1161<br />

1162 57 Abwasserent- und Trinkwasserversorgung<br />

1163 Vorschlag 1:<br />

1164 Die Enquete-Kommission empfiehlt aufgrund <strong>de</strong>r anhalten<strong>de</strong>n Probleme im Aufga-<br />

1165 benbereich Abwasserent- und Trinkwasserversorgung eine konsequente Überprü-<br />

1166 fung <strong>de</strong>r vorhan<strong>de</strong>nen Trägerstrukturen. Ziel einer solchen Überprüfung ist <strong>de</strong>r Auf-<br />

1167 bau einer Siedlungswasserwirtschaft, die vor allem <strong>de</strong>mographiefest und wirtschaft-<br />

1168 lich aufgestellt ist. Vorhan<strong>de</strong>ne Trägerstrukturen, die diesen Kriterien nicht genügen,<br />

1169 sind (schrittweise) aufzulösen und in neue Strukturen zu überführen.<br />

1170 Die Abwasserent- und die Trinkwasserversorgung wird in <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> ganz über-<br />

1171 wiegend zusammen wahrgenommen. Es han<strong>de</strong>lt sich in bei<strong>de</strong>n Bereichen um eine<br />

1172 Selbstverwaltungsaufgabe. Aktuell wer<strong>de</strong>n die Abwasserent- und Trinkwasserversor-<br />

1173 gung von über 80 Zweckverbän<strong>de</strong>n realisiert. Eine vergleichbare Struktur fin<strong>de</strong>t sich<br />

1174 in fast allen an<strong>de</strong>ren ost<strong>de</strong>utschen Bun<strong>de</strong>slän<strong>de</strong>rn.<br />

1175 Prof. Bogumil empfahl <strong>de</strong>n gesamten Aufgabenbereich „Wasserverwaltung" einer<br />

1176 Überprüfung zu unterziehen. Mit Blick auf die Siedlungswasserwirtschaft zählen hier-<br />

1177 zu auch die kommunalen Trinkwasser- und Abwasserzweckverbän<strong>de</strong>. Unbescha<strong>de</strong>t<br />

1178 einer vertieften Prüfung zeichnet sich für die Mitglie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Enquete-Kommission fol-<br />

1179 gen<strong>de</strong>s ab:<br />

1180 Die Enquete-Kommission ist <strong>de</strong>r Auffassung, dass im Zuge <strong>de</strong>r Straffung von Verwal-<br />

1181 tungsstrukturen auf Ebene <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s, <strong>de</strong>r Kommunen und <strong>de</strong>r Gewässerunterhal-<br />

1182 tungsverbän<strong>de</strong> auch eine Bün<strong>de</strong>lung von Verwaltungsträgern im Aufgabenbereich<br />

1183 Abwasserent- und Trinkwasserversorgung zu veranlassen ist, soweit dies wirtschaft-<br />

1184 lich geboten ist. Insbeson<strong>de</strong>re mit Blick auf die in <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> sehr unterschiedliche<br />

1185 <strong>de</strong>mografische Entwicklung in Teilregionen <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s und die sich daraus erge-<br />

1186 ben<strong>de</strong>n finanziellen Zwänge erscheint eine Fortführung <strong>de</strong>r Aufgabenwahrnehmung<br />

1187 in <strong>de</strong>n aktuellen Zweckverbandsstrukturen mittel-/langfristig nicht immer verantwort-<br />

1188 bar. Ineffiziente Strukturen führen zu erhöhten Gebühren und steigen<strong>de</strong>n Entgelten<br />

1189 für die Verbraucher.<br />

1<strong>19</strong>0 Aus Sicht <strong>de</strong>r Enquete-Kommission sollte geprüft wer<strong>de</strong>n, inwieweit die Siedlungs-<br />

1<strong>19</strong>1 wasserwirtschaft nach einer Verwaltungsstrukturreform auf <strong>de</strong>r unteren kommunalen<br />

1<strong>19</strong>2 Ebene neu zu strukturieren ist und eine Aufgabenneuzuordnung zu erfolgen hat.<br />

1<strong>19</strong>3 Hierbei könnten vorhan<strong>de</strong>ne Zweckverbandsstrukturen als „Flächen-Schablone" ge-<br />

1<strong>19</strong>4 nutzt wer<strong>de</strong>n. Mit Blick auf die kommunale Kooperationshoheit sind wirtschaftlich und<br />

1<strong>19</strong>5 bereits heute „<strong>de</strong>mographiefest" ausgerichtete Zweckverbän<strong>de</strong> grundsätzlich zu er-<br />

46


EK 5/2 Zusammenfassung Vorschläge Kommunalisierung von Lan<strong>de</strong>saufgaben<br />

Stand: 11. März 2013<br />

1<strong>19</strong>6 halten. Ungeachtet <strong>de</strong>ssen ist allerdings darauf hinzuwirken, dass gemeindliche Auf-<br />

1<strong>19</strong>7 gabenträger mit ihrem gesamten Gebiet nur Mitglied in einem Zweckverband sein<br />

1<strong>19</strong>8 können, so dass eine Zersplitterung (eine Gemein<strong>de</strong> kann <strong>de</strong>rzeit mit ihren Ortsteilen<br />

1<strong>19</strong>9 Mitglied in unterschiedlichen Zweckverbän<strong>de</strong>n sein) zukünftig ausschei<strong>de</strong>t. Die Mög-<br />

1200 lichkeit <strong>de</strong>r freiwilligen Auflösung auch dieser Zweckverbän<strong>de</strong> und die Übertragung<br />

1201 <strong>de</strong>r Siedlungswasserwirtschaftsaufgaben auf neue Verwaltungsträger bleibt hiervon<br />

1202 unberührt. Sollten auf <strong>de</strong>r gemeindlichen Ebene die Ämter hin zu Verbandsgemein-<br />

1203 <strong>de</strong>n — ähnlich wie in Rheinland-Pfalz und Nie<strong>de</strong>rsachen — weiterentwickelt wer<strong>de</strong>n,<br />

1204 liegt es nahe, alle Aufgaben aus <strong>de</strong>m Bereich Siedlungswasserwirtschaft dieser ge-<br />

1205 meindlichen Ebene zuzuordnen.<br />

Aufgabenübertragung auf:<br />

Überprüfung <strong>de</strong>r Struktur <strong>de</strong>r Siedlungswasserwirtschaft<br />

anhand <strong>de</strong>r Kriterien „Demographie" und „Wirtschaftlichkeit".<br />

Überführung von Zweckverbän<strong>de</strong>n generell/im<br />

Einzelfall in eine neue Verwaltungsträgerschaft<br />

auf <strong>de</strong>r unteren kommunalen Ebene.<br />

Fortführung intakter Zweckverbän<strong>de</strong> und Überprüfung<br />

in Bezug auf Mitgliedschaft.<br />

bei:<br />

als:<br />

kein Wechsel <strong>de</strong>s Aufgabentyps, da bereits eine<br />

Selbstverwaltungsaufgabe<br />

Anmerkung:<br />

1206<br />

47


EK 5/2 Zusammenfassung Vorschläge Kommunalisierung von Lan<strong>de</strong>saufgaben<br />

Stand: 11. März 2013<br />

1207 58 Operative Tätigkeiten <strong>de</strong>r Wasserwirtschaft im LUGV<br />

1208 Vorschlag 1:<br />

1209 Die Enquete-Kommission empfiehlt eine Bün<strong>de</strong>lung von Aufgaben aus <strong>de</strong>m Bereich<br />

1210 <strong>de</strong>r praktischen Gewässerunterhaltung und weiterer operativer Tätigkeiten, die bis-<br />

1211 lang noch im LUGV wahrgenommen wer<strong>de</strong>n (Betrieb <strong>de</strong>r hydrologischen Messnetze,<br />

1212 Bedienung von Anlagen an Lan<strong>de</strong>sgewässern 1. Ordnung, Gewässerunterhaltung)<br />

1213 bei <strong>de</strong>n Gewässerunterhaltungsverbän<strong>de</strong>n (GUHV) bzw. Wasser- und Bo<strong>de</strong>nverbän-<br />

1214 <strong>de</strong>n (WBV) <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s bei gleichzeitiger Reduzierung <strong>de</strong>r Anzahl <strong>de</strong>r Aufgabenträ-<br />

1215 ger.<br />

1216 Prof. Bogumil empfahl <strong>de</strong>n gesamten Aufgabenbereich „Wasserverwaltung" einer<br />

1217 Überprüfung zu unterziehen und verwies dabei auf die bereits aktuell involvierten<br />

1218 Verwaltungsträger (Ministerium, Lan<strong>de</strong>sumweltamt, Untere Wasserbehör<strong>de</strong>n bei <strong>de</strong>n<br />

12<strong>19</strong> Landkreisen und kreisfreien Städten, GUHV/ WBV und kommunale Trinkwasser- und<br />

1220 Abwasserzweckverbän<strong>de</strong>). Die Enquete-Kommission bat die Lan<strong>de</strong>sregierung, eine<br />

1221 solche vertiefte Überprüfung einzuleiten. Es ist nicht absehbar, dass bis zum Ab-<br />

1222 schluss <strong>de</strong>r Arbeit <strong>de</strong>r Kommission ein Ergebnis vorliegt. Bisher konnte die Lan<strong>de</strong>s-<br />

1223 regierung nicht mitteilen, wann ein Gutachten vorliegen wird.<br />

1224 Gegenstand <strong>de</strong>r Gewässerunterhaltung ist generell die Erhaltung eines ordnungs-<br />

1225 gemäßen Zustands <strong>de</strong>s Wasserabflusses und ggf. <strong>de</strong>r Schiffbarkeit in Gewässern<br />

1226 (Bun<strong>de</strong>swasserstraßen, Lan<strong>de</strong>sgewässer I. und II. Ordnung, sonstige Gewässer).<br />

1227 Die Unterhaltungszuständigkeit liegt bei <strong>de</strong>n 1.980 km Lan<strong>de</strong>sgewässern I. Ordnung<br />

1228 (größere bzw. wasserwirtschaftlich be<strong>de</strong>utsamere Gewässer) beim Land (LUGV)<br />

1229 bzw. bei 30.500 km Lan<strong>de</strong>sgewässern II. Ordnung bei <strong>de</strong>n GUHV/ WBV.<br />

1230 Die EK ist <strong>de</strong>r Auffassung, dass die Mitte <strong>de</strong>r 90-er Jahre begonnene strukturelle Ent-<br />

1231 flechtung <strong>de</strong>r Aufgaben <strong>de</strong>r Wasserwirtschaft konsequent zum Abschluss gebracht<br />

1232 wer<strong>de</strong>n soll. In dieser Zeit wur<strong>de</strong> ein Großteil <strong>de</strong>r operativen Tätigkeiten <strong>de</strong>r Gewäs-<br />

1233 serunterhaltung und Anlagenbedienung (Lan<strong>de</strong>sgewässer 1. Ordnung) mit etwa 170<br />

1234 Mitarbeitern aus <strong>de</strong>m ehemaligen Lan<strong>de</strong>sumweltamt auf die 25 GUHV/ WBV über-<br />

1235 tragen.<br />

1236 Bei <strong>de</strong>n Verbän<strong>de</strong>n han<strong>de</strong>lt es sich nicht um Zweckverbän<strong>de</strong> im kommunalrechtli-<br />

1237 chen Sinne. Sie sind <strong>de</strong>shalb keine Selbstverwaltungskörperschaften und unterliegen<br />

1238 keiner „Institutionsgarantie". Die Verbän<strong>de</strong> wur<strong>de</strong>n per Gesetz errichtet; <strong>de</strong>r Gesetz-<br />

1239 geber kann entsprechend Än<strong>de</strong>rungen per Gesetz vornehmen. In an<strong>de</strong>ren Bun<strong>de</strong>s-<br />

1240 län<strong>de</strong>rn (z.B. Sachsen) nehmen auch Kommunen die Aufgaben <strong>de</strong>r hiesigen GUHV/<br />

1241 WBV wahr.<br />

1242 Für eine Übertragung <strong>de</strong>r noch im LUGV verbliebenen operativen Mess- und Bedie-<br />

1243 nungstätigkeiten sprechen insbeson<strong>de</strong>re wirtschaftliche Aspekte. Die bislang noch<br />

1244 vorhan<strong>de</strong>ne Schnittstelle zu <strong>de</strong>n GUHV/ WBV im Bereich <strong>de</strong>r operativen Tätigkeiten<br />

1245 könnte aufgelöst wer<strong>de</strong>n. Das LUGV könnte sich aus <strong>de</strong>m „operativen Geschäft"<br />

1246 vollständig herausziehen und müsste kein Personal mehr für Vor-Ort-Tätigkeiten vor-<br />

1247 halten. Die GUHV/ WBV könnten mit ihrer Flächenpräsenz die Aufgabenwahrneh-<br />

1248 mung nachhaltig absichern.<br />

1249 Im Gegenzug soll die vorgeschlagene <strong>de</strong>utliche Reduzierung <strong>de</strong>r Anzahl <strong>de</strong>r GUHV/<br />

1250 WBV die dort anfallen<strong>de</strong>n Verwaltungskosten reduzieren und die in einigen Kommu-<br />

1251 nen wegen <strong>de</strong>r starken Verbandszersplitterung zu verzeichnen<strong>de</strong> unübersichtliche<br />

48


EK 5/2 Zusammenfassung Vorschläge Kommunalisierung von Lan<strong>de</strong>saufgaben<br />

Stand: 11. März 2013<br />

1252 Gebührensituation (z. T. gibt es in einer Kommune unterschiedliche Gebührensätze,<br />

1253 da sie im Einzugsgebiet mehrerer Verbän<strong>de</strong> liegt) beseitigt wer<strong>de</strong>n. Die GUHV/ VVBV<br />

1254 als Träger von Verwaltungsleistungen wür<strong>de</strong>n damit Gemein<strong>de</strong>n, Landkreisen und<br />

1255 Land bei <strong>de</strong>m eingeschlagenen Weg <strong>de</strong>r Bün<strong>de</strong>lung und Konsolidierung folgen. Eine<br />

1256 Neuausrichtung <strong>de</strong>r Verbän<strong>de</strong> auf großflächige Wassereinzugsgebiete wür<strong>de</strong> nicht<br />

1257 nur zu wirtschaftlicheren Einheiten auf Verbandsebene führen, dies entspräche auch<br />

1258 <strong>de</strong>r EU-Wasserrahmenrichtlinie und erleichtert die Zusammenarbeit mit <strong>de</strong>n zustän-<br />

1259 digen Lan<strong>de</strong>s- und Kommunalbehör<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Wasserwirtschaft. Die Reduzierung <strong>de</strong>r<br />

1260 Anzahl <strong>de</strong>r Verbän<strong>de</strong> ist im Übrigen ein Reformprojekt <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>sregierung in <strong>de</strong>r<br />

1261 aktuellen Legislaturperio<strong>de</strong>.<br />

Aufgabenübertragung auf:<br />

bei:<br />

Gewässerunterhaltungsverbän<strong>de</strong><br />

im Zuge einer <strong>de</strong>utlichen Reduzierung bislang vorhan<strong>de</strong>nen<br />

25 Gewässerunterhaltungsverbän<strong>de</strong><br />

als: Auftragsverwaltung (öffentlich rechtliche Vereinbarung)<br />

Anmerkung:<br />

1262<br />

49


EK 5/2 Zusammenfassung Vorschläge Kommunalisierung von Lan<strong>de</strong>saufgaben<br />

Stand: 11. März 2013<br />

1263 59 Wasserwirtschaft in regionalen Planungs- und Genehmigungsverfahren<br />

1264 Vorschlag 1:<br />

1265 Die Enquete-Kommission empfiehlt eine Kommunalisierung <strong>de</strong>r im Lan<strong>de</strong>samt für<br />

1266 Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz (LUGV) wahrgenommenen Aufgaben<br />

1267 bereits bei einem Szenario ab „12+1", Auf Lan<strong>de</strong>sebene sollten lediglich die in <strong>de</strong>r<br />

1268 zentralen Fachabteilung <strong>de</strong>s LUGV wahrgenommene fachliche Grundlagenarbeit mit<br />

1269 <strong>de</strong>m Schwerpunkt <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong>er Beson<strong>de</strong>rheiten und zentrale fachliche Planungs-<br />

1270 und Steuerungsaufgaben verbleiben. Alle aktuell bereits <strong>de</strong>zentral bzw. regional<br />

1271 wahrgenommenen wasserwirtschaftlichen und wasserbehördlichen Aufgaben (Ge-<br />

1272 nehmigungen, Erlaubnisse, Stellungnahmen, Auswertungen, Statistiken), sollten auf<br />

1273 die kommunale Ebene verlagert wer<strong>de</strong>n.<br />

1274 Darüber hinaus sollten alle im LUGV noch wahrgenommenen operativen Tätigkeiten<br />

1275 (z.B. Bedienung wasserwirtschaftlicher Anlagen an Lan<strong>de</strong>sgewässern 1. Ordnung,<br />

1276 Betrieb von Messnetzen, Gewässerunterhaltung) auf die Gewässerunterhaltungsver-<br />

1277 bän<strong>de</strong> übertragen wer<strong>de</strong>n.<br />

1278 In <strong>de</strong>n 3 Regionalabteilungen <strong>de</strong>s LUGV wer<strong>de</strong>n gemäß Gutachten ca. <strong>19</strong>0 VZE für<br />

1279 regionale wasserwirtschaftliche und wasserbehördliche Aufgaben eingesetzt.<br />

1280 Prof. Bogumil empfahl <strong>de</strong>n gesamten Aufgabenbereich „Wasserverwaltung" einer<br />

1281 Überprüfung zu unterziehen und verwies dabei auf die bereits aktuell involvierten<br />

1282 Verwaltungsträger (Ministerium, Lan<strong>de</strong>sumweltamt, Untere Wasserbehör<strong>de</strong>n bei <strong>de</strong>n<br />

1283 Landkreisen und kreisfreien Städten, Gewässerunterhaltungsverbän<strong>de</strong> und kommu-<br />

1284 nale Trinkwasser- und Abwasserzweckverbän<strong>de</strong>). Die Enquete-Kommission bat die<br />

1285 Lan<strong>de</strong>sregierung, eine solche vertiefte Überprüfung einzuleiten. Es ist nicht abseh-<br />

1286 bar, dass bis zum Abschluss <strong>de</strong>r Arbeit <strong>de</strong>r Kommission ein Ergebnis vorliegt. Bisher<br />

1287 hat die Lan<strong>de</strong>sregierung nicht einmal mitgeteilt, dass eine Begutachtung eingeleitet<br />

1288 wur<strong>de</strong>.<br />

1289 Die hier unterbreitete Empfehlung beruht insbeson<strong>de</strong>re auf <strong>de</strong>n bereits aus <strong>de</strong>r IMAG<br />

1290 Funktionalreform bekannten Abgrenzungsproblemen zwischen <strong>de</strong>m LUGV und <strong>de</strong>n<br />

1291 unteren Wasserbehör<strong>de</strong>n, die auch in <strong>de</strong>r Anhörung von Prof. Bogumil erläutert wur-<br />

1292 <strong>de</strong>n.<br />

1293 Die EK ist <strong>de</strong>r Auffassung die Mitte <strong>de</strong>r 90-er Jahre begonnene strukturelle Entflech-<br />

1294 tung <strong>de</strong>r Aufgaben <strong>de</strong>r Wasserwirtschaft konsequent zum Abschluss zu bringen. In<br />

1295 dieser Zeit wur<strong>de</strong> ein Großteil <strong>de</strong>r wasserbehördlichen Aufgaben und <strong>de</strong>s dazu gehö-<br />

1296 rigen Personals auf die Landkreise/ kreisfreien Städte übertragen. Parallel dazu er-<br />

1297 folgte die Übertragung eines Großteils <strong>de</strong>r operativen Tätigkeiten <strong>de</strong>r Gewässerun-<br />

1298 terhaltung und Anlagenbedienung (Gewässer 1. Ordnung) auf die Gewässerunterhal-<br />

1299 tungsverbän<strong>de</strong>. Für eine Übertragung <strong>de</strong>r noch im LUGV verbliebenen wasserwirt-<br />

1300 schaftlichen und wasserbehördlichen Aufgaben auf die Landkreise in einem konsoli-<br />

1301 dierten Szenario „12+1" sprechen insbeson<strong>de</strong>re die bereits im LUGV praktizierte Re-<br />

1302 gionalglie<strong>de</strong>rung (3 Regionen, 10 wasserwirtschaftliche Ingenieurbereiche), <strong>de</strong>r Vor-<br />

1303 Ort-Charakter <strong>de</strong>r Aufgaben, <strong>de</strong>r Personalumfang (<strong>19</strong>0 VZE incl. Messnetze und An-<br />

1304 lagenbedienung) und die Etablierung <strong>de</strong>r Unteren Wasserbehör<strong>de</strong>n im Zeitraum seit<br />

1305 <strong>de</strong>r ersten Aufgabenübertragung. Bei einer Bün<strong>de</strong>lung <strong>de</strong>r Kapazitäten auf Ebene<br />

1306 <strong>de</strong>r Landkreise und kreisfreien Städte entstehen „schlagkräftige" Organisationsein-<br />

1307 heiten mit klaren Zuständigkeiten. Bislang noch zu verzeichnen<strong>de</strong> Aufgabenüber-<br />

1308 schneidungen wer<strong>de</strong>n vermie<strong>de</strong>n. Der Vorschlag steht im Kontext mit <strong>de</strong>n Vorschlä-<br />

50


EK 5/2 Zusammenfassung Vorschläge Kommunalisierung von Lan<strong>de</strong>saufgaben<br />

Stand: 11. März 2013<br />

1309 gen zur Übertragung von Aufgaben aus an<strong>de</strong>ren Regional- und Vollzugsbereichen<br />

1310 (z.B. Soziales, Naturschutz).<br />

Aufgabenübertragung auf:<br />

bei:<br />

als:<br />

Anmerkung:<br />

Landkreise und/o<strong>de</strong>r kreisfreie Städte und Gewässerunterhaltungsverbän<strong>de</strong><br />

(operative Tätigkeiten)<br />

bis zu „12+1" Verwaltungsträgern<br />

pflichtige Selbstverwaltungsaufgabe<br />

Es ist nicht ausgeschlossen, dass für Einzelaufgaben<br />

ein fachliches Weisungsrecht erhalten bleiben sollte.<br />

Dies ist bei <strong>de</strong>r konkreten Umsetzung <strong>de</strong>r Empfehlung<br />

zu prüfen.<br />

1311<br />

51


EK 5/2 Zusammenfassung Vorschläge Kommunalisierung von Lan<strong>de</strong>saufgaben<br />

Stand: 11. März 2013<br />

1312 60 immissionsschutz<br />

1313 Vorschlag 1:<br />

1314 Die Aufgaben <strong>de</strong>r Immissionsschutzbehör<strong>de</strong>n basieren ganz überwiegend auf EU-<br />

1315 bzw. Bun<strong>de</strong>srecht. Der Vollzug <strong>de</strong>s BlmSchG ist ein komplexer Aufgabenbereich, <strong>de</strong>r<br />

1316 eine hohe Spezialisierung <strong>de</strong>s Fachpersonals erfor<strong>de</strong>rt. Es geht um die Genehmi-<br />

1317 gung und Überwachung von Anlagen gern. Anlage zur 4. Bun<strong>de</strong>sinnmissionsschutz-<br />

1318 verordnung (BlmSchV). Eine Beson<strong>de</strong>rheit <strong>de</strong>r immissionsschutzrechtlichen Geneh-<br />

13<strong>19</strong> migung besteht in einer Bün<strong>de</strong>lungswirkung, die an<strong>de</strong>re behördliche Entscheidungen<br />

1320 einschließt. Von beson<strong>de</strong>rer Be<strong>de</strong>utung ist in diesem Zusammenhang, dass sie auch<br />

1321 die Baugenehmigung erfasst, für die ansonsten die Landkreise und kreisfreien Städte<br />

1322 zuständig sind. Die immissionsschutzrechtlichen Aufgaben wer<strong>de</strong>n vorn LUGV an<br />

1323 sechs Standorten vorgenommen. Für die Genehmigungsverfahren sind 65 Beschäf-<br />

1324 tigte zuständig, die Anlagen- und Umweltüberwachung wird durch 150 Beschäftigte<br />

1325 wahrgenommen.<br />

1326 Der Gutachter Prof. Bogumil spricht sich für eine Kommunalisierung im Szenario<br />

1327 „5+1" aus. Er schlägt ein „Zickzack"-Mo<strong>de</strong>ll vor, nach <strong>de</strong>m in Abhängigkeit vom Ge-<br />

1328 fährdungspotential für bestimmte Anlagetypen das Land zuständig bleibt und bei ein-<br />

1329 facheren Anlagen die Kreise und kreisfreien Städte zuständig sind. Wie genau die<br />

1330 Trennung verlaufen soll, wäre zum Gegenstand einer vertieften Prüfung zu machen.<br />

1331 Für eine Aufgabenkommunalisierung ab <strong>de</strong>m konsolidierten Szenario „8+1" sprechen<br />

1332 die Mitarbeiter- und Fallzahlen, insbeson<strong>de</strong>re jedoch die im LUGV bereits praktizierte<br />

1333 sechsräumige Aufgabenwahrnehmung im Bereich Anlagenüberwachung. Bezüglich<br />

1334 <strong>de</strong>r Überwachung <strong>de</strong>r Anlagen sollten verstärkt die Nutzung externe „Verwaltungs-<br />

1335 helfer" erfolgen. Die Enquete-Kommission sieht nicht zwangsläufig die Notwendig-<br />

1336 keit, das von Prof. Bogumil angesprochene „Zickzack"-Mo<strong>de</strong>ll einer Kommunalisie-<br />

1337 rung zugrun<strong>de</strong> zu legen. Angesichts <strong>de</strong>s verhältnismäßig großen Personalbestan<strong>de</strong>s<br />

1338 und <strong>de</strong>r Tatsache, dass auf Seiten <strong>de</strong>r Genehmigungsbehör<strong>de</strong>n auch externer Sach-<br />

1339 verstand einbezogen wer<strong>de</strong>n kann, ist eine vollständige Kommunalisierung <strong>de</strong>s Auf-<br />

1340 gabenbereichs zu favorisieren. Dies vermei<strong>de</strong>t auch fachliche Abgrenzungsfragen,<br />

1341 die zwangsläufig bei <strong>de</strong>m „Zickzack"-Mo<strong>de</strong>ll auftreten können.<br />

1342 Zusammenfassung: Immissionsschutz<br />

Aufgabenübertragung auf:<br />

bei:<br />

als:<br />

Anmerkung:<br />

Landkreise und kreisfreie Städte<br />

bis zu „8+1" Verwaltungsträgern<br />

Pflichtige Selbstverwaltungsaufgabe<br />

Eine Ausführung <strong>de</strong>r Überwachungstätigkeiten durch<br />

unabhängige Sachverständige (z.B. TÜV, DEKRA) im<br />

Auftrag <strong>de</strong>r neuen kommunalen Aufgabenträger ist zu<br />

prüfen.<br />

1343<br />

52


EK 5/2 Zusammenfassung Vorschläge Kommunalisierung von Lan<strong>de</strong>saufgaben<br />

Stand: 11. März 2013<br />

1344 61 Abfallwirtschaft, Bo<strong>de</strong>nschutz, Altlasten<br />

1345 Vorschlag 1:<br />

1346 Der Vorschlag zur Kommunalisierung orientiert sich an <strong>de</strong>r Empfehlung für <strong>de</strong>n Auf-<br />

1347 gabenkomplex Immissionsschutz. Aus Sicht <strong>de</strong>r Enquete-Kommission sind die bei-<br />

1348 <strong>de</strong>n Aufgabenkomplexe im Kontext — quasi als ein Aufgabenbereich „Technischer<br />

1349 Umweltschutz" mit vergleichbaren Regelungsinhalten, Definitionen (u.a. Anlagenbe-<br />

1350 griff), Abläufen (techn. Genehmigung und techn. Überwachung) und Kompetenzan-<br />

1351 for<strong>de</strong>rungen (Verwaltung und Ingenieurtechnik) zu sehen. Die Aufgabenwahmeh-<br />

1352 mung und Aufbaustruktur (Regionalisierung im LUGV) sprechen ebenso dafür. Bei<br />

1353 <strong>de</strong>r Aufgabenwahrnehmung, insbeson<strong>de</strong>re bei <strong>de</strong>n Überwachungstätigkeiten, sind<br />

1354 Regionalkenntnisse und Vorortpräsenz von erheblicher Be<strong>de</strong>utung. Durch Bün<strong>de</strong>lung<br />

1355 <strong>de</strong>r bei <strong>de</strong>n Kommunalbehör<strong>de</strong>n bereits vorhan<strong>de</strong>nen Kapazitäten und <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s-<br />

1356 personals aus <strong>de</strong>n Bereichen Bau, Arbeits- und technischer Umweltschutz kann auf<br />

1357 kommunaler Ebene die technische Kompetenz erheblich verstärkt wer<strong>de</strong>n. Unbe-<br />

1358 scha<strong>de</strong>t <strong>de</strong>r vorgeschlagenen Aufgabenkommunalisierung sollte bei <strong>de</strong>r Aufgaben-<br />

1359 wahrnehmung die Nutzung von „Verwaltungshelfern" (wie z.B. Son<strong>de</strong>rabfallgesell-<br />

1360 schaff Berlin-<strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong>) geprüft wer<strong>de</strong>n.<br />

1361 Im Gutachten von Prof. Bogumil war <strong>de</strong>r Bereich nicht aufgeführt.<br />

1362 Zusammenfassung: Abfallwirtschaft, Bo<strong>de</strong>nschutz, Altlasten<br />

Aufgabenübertragung auf:<br />

bei:<br />

als:<br />

Anmerkung:<br />

Landkreise und kreisfreie Städte<br />

bis zu „8+1" Verwaltungsträgern<br />

Pflichtige Selbstverwaltungsaufgabe<br />

Eine Ausführung <strong>de</strong>r Überwachungstätigkeiten durch<br />

unabhängige Sachverständige (z.B. TÜV, DEKRA) im<br />

Auftrag <strong>de</strong>r neuen Aufgabenträger ist zu prüfen.<br />

1363<br />

53


Anlage 8--<br />

Tischvorlage<br />

Vorläufige Übersicht TOP 9 Sonstiges<br />

9.1 Informationsreise nach Rheinland-Pfalz<br />

9.2 Daten <strong>de</strong>r Einkreisung Eisenhüttenstadt<br />

in Verbindung mit<br />

9.3 Rechercheergebnis zu kreisfreien Städten und Großen<br />

kreisangehörigen Städten im <strong>de</strong>utschlandweiten<br />

Vergleich<br />

9.4 Nachlieferung <strong>de</strong>s MI zur Berechnung <strong>de</strong>r Steuerquote<br />

<strong>de</strong>s Landkreismo<strong>de</strong>lls Spree-Neiße/Cottbus Szenario<br />

4;12+1" und „8+1")<br />

9.5 Schreiben <strong>de</strong>s AWFK zum Antrag „Verwaltungsreform<br />

und dauerhafte Gewährleistung <strong>de</strong>r Ausbildung <strong>de</strong>r<br />

Ausbildungskräfte<br />

9.6 Veröffentlichung von Beratungsmaterialien<br />

9.7 Planung <strong>de</strong>r nächsten Sitzungen


An'age<br />

Jecker Nicole<br />

Von:<br />

Lehnigk Nadine<br />

Gesen<strong>de</strong>t: Dienstag, 26. Februar 2013 14:07<br />

An:<br />

ek5-2@Iandtag.bran<strong>de</strong>nburg.<strong>de</strong><br />

Betreff:<br />

EK 5/2 Nachlieferung zu TOP 4 <strong>de</strong>r 18.Sitzung Untersetzung<br />

Reiseprogramm Rheinland-Pfalz<br />

Anlagen:<br />

EK 52_Programminhalte Informationsreise Rheinland-Pfalz_26.D2.13.pdf<br />

Sehr geehrte Damen und Herren,<br />

unter TOP 4 <strong>de</strong>r letzten Sitzung <strong>de</strong>r EK 5/2 am 15.02.2013 gab <strong>de</strong>r Vorsitzen<strong>de</strong> bekannt, Ihnen zeitnah<br />

eine inhaltliche Untersetzung <strong>de</strong>s Programms für die Informationsreise nach Rheinland-Pfalz zur<br />

Verfügung zu stellen.<br />

Dieses Dokument erhalten Sie heute auf elektronischem Wege verbun<strong>de</strong>n mit <strong>de</strong>r Bitte, diesen Vorschlag<br />

zu prüfen und ggf. zu ergänzen.<br />

Ihre Än<strong>de</strong>rungswünsche/Ergänzungen zur Untersetzung <strong>de</strong>s Reiseprogramms können Sie gern bis<br />

Mittwoch, <strong>de</strong>n 6. März 2013 an das Kommissionsekretariat schicken. Für die weitere Planung <strong>de</strong>r<br />

informationsreise ist vorgesehen, am 8. März 2013 <strong>de</strong>n Gesprächspartnern in Rheinland-Pfalz unsere<br />

Programminhalte zukommen zu lassen.<br />

Vielen Dank für Ihre Unterstützung. Bei Rückfragen stehen wir Ihnen gern zur Verfügung.<br />

Mit freundlichen Grüßen<br />

Im Auftrag<br />

N.Lehnigk<br />

Nadine Lehnigk<br />

Referentin <strong>de</strong>r Enquete-Kommission 5/2<br />

"Kommunal- und Lan<strong>de</strong>sverwaltung - bürgernah, effektiv und zukunftsfest - <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> 2020"<br />

Landtag <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong><br />

Referat P2<br />

Am Havelblick 8<br />

14473 Potsdam<br />

Tel.: 0331 966 1<strong>19</strong>6<br />

Fax: 0331 27548 <strong>19</strong>04<br />

Mail: el


Anlage 3<br />

Landtag <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> Informationsreise nach Rheinland-Pfalz S. 1<br />

Enquete-Kommission 26.02.2013<br />

,,Kommunai- und Lan<strong>de</strong>sverwaltung —<br />

bürgernah, effektiv und zukunftsfest —<br />

<strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> 2020"<br />

Montag, 29. April 2013<br />

Vorschlag für Programminhalte<br />

11.00 Uhr<br />

12.05 Uhr<br />

12.30 Uhr<br />

14.30 Uhr<br />

Abflug Flughafen Berlin-Tegel<br />

Ankunft Flughafen Köln/Bonn<br />

Bustransfer in die Eifel<br />

Ankunft in Bitburg<br />

15.00 Uhr<br />

17.00 Uhr<br />

Termin mit <strong>de</strong>n Verbandsgemein<strong>de</strong>- Bürgermeistern aus Kyllburg und<br />

Bitburg-Land (inkl. <strong>de</strong>r Beigeordneten)<br />

Themen:<br />

• Vorstellung <strong>de</strong>r Verbandsgemein<strong>de</strong>n Kyllburg und Bitburg-Land<br />

inkl. Geschichte, Strukturdaten etc.<br />

• Aufbau <strong>de</strong>r Verbandsgemein<strong>de</strong>n<br />

• Aufgaben <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong>n in Rheinland-Pfalz sowie<br />

Aufgabenverteilung zwischen Verbands- und Ortsgemein<strong>de</strong><br />

• Finanzbeziehung innerhalb <strong>de</strong>r Verbandsgemein<strong>de</strong>n (z.B. Umlage<br />

für Ortsgemein<strong>de</strong>n) sowie Kommunalfinanzen im Allgemeinen<br />

• I<strong>de</strong>ntifikation mit <strong>de</strong>r Verbandsgemein<strong>de</strong> bspw. anhand<br />

bürgerschaftlichen Engagements und (politischen) Ehrenamts<br />

• Erläuterung <strong>de</strong>r Auswirkungen <strong>de</strong>r aktuellen Kommunal- und<br />

Verwaltungsreform in Rheinland-Pfalz auf die<br />

Verbandsgemein<strong>de</strong>n Kyllburg und Bitburg-Land, mit beson<strong>de</strong>rem<br />

Schwerpunkt auf die Fusion wie z. B. Grün<strong>de</strong>, Zielsetzung,<br />

Verlauf, Probleme etc.<br />

17.00 Uhr<br />

18.00 Uhr<br />

Termin mit <strong>de</strong>m Landrat <strong>de</strong>s Eifelkreises Bitburg-Prüm<br />

Themen:<br />

• Vorstellung <strong>de</strong>s Eifelkreises Bitburg-Prüm<br />

• Ggf. Umlagefinanzierung bei Fusionen<br />

• Aufgabenverteilung<br />

• Ausübung <strong>de</strong>r Kommunalaufsicht gegenüber Verbands- und<br />

Ortsgemein<strong>de</strong>n<br />

• Rolle <strong>de</strong>s Landkreises beim aktuellen Fusionsprozess<br />

<strong>19</strong>.00 Uhr Aben<strong>de</strong>ssen (Selbstzahler)


Anlage 9<br />

Landtag <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> Informationsreise nach Rheinland-Pfalz S. 2<br />

Enquete-Kommission 26.02.2013<br />

„Kommunal- und Lan<strong>de</strong>sverwaltung —<br />

bürgernah, effektiv und zukunftsfest—<br />

<strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> 2020"<br />

20.00 Uhr Gespräche mit ehrenamtlichen Ortsbürgermeistern <strong>de</strong>r Verbandsgemein<strong>de</strong><br />

Bitburg-Land<br />

Themen:<br />

• Kurze Vorstellung <strong>de</strong>r Ortsgemein<strong>de</strong>n<br />

• Haushalt und Finanzen<br />

• Aufgaben <strong>de</strong>r Ortsgemein<strong>de</strong>n 1 Rolle <strong>de</strong>s Ortsbürgermeisters<br />

• Einschätzung <strong>de</strong>r vorhan<strong>de</strong>nen Entscheidungsspielräume bzgl.<br />

Finanzen und Aufgabenwahrnehmung<br />

• Verhältnis zur Verbandsgemein<strong>de</strong> sowie Einflussmöglichkeiten<br />

auf Entscheidungen <strong>de</strong>r Verbandsgemein<strong>de</strong><br />

• Einschätzung <strong>de</strong>s Zugehörigkeitsgefühls <strong>de</strong>r Bürger gegenüber<br />

Orts- und Verbandsgemein<strong>de</strong><br />

• Bürgerschaftliches Engagement und (politisches) Ehrenamt in<br />

<strong>de</strong>n Ortsgemein<strong>de</strong>n<br />

• Standpunkt zur Fusion <strong>de</strong>r Verbandsgemein<strong>de</strong>n Bitburg-Land<br />

und Kyllburg<br />

ca. 22.00 Uhr<br />

gemeinsame Rückfahrt zum Hotel<br />

Dienstag, 30. April 2013<br />

Ab 06.30 Uhr<br />

Frühstück im Hotel<br />

08.30 Uhr Bustransfer nach Kyllburg<br />

9.00 Uhr Gespräche mit ehrenamtlichen Ortsbüroermeistern <strong>de</strong>r Verbandsgemein<strong>de</strong><br />

Kyllburg<br />

Themen:<br />

• Kurze Vorstellung <strong>de</strong>r Ortsgemein<strong>de</strong>n<br />

• Haushalt und Finanzen<br />

• Aufgaben <strong>de</strong>r Ortsgemein<strong>de</strong>n 1 Rolle <strong>de</strong>s Ortsbürgermeisters<br />

• Einschätzung <strong>de</strong>r vorhan<strong>de</strong>nen Entscheidungsspielräume bzgl.<br />

Finanzen und Aufgabenwahrnehmung<br />

• Verhältnis zur Verbandsgemein<strong>de</strong> sowie Einflussmöglichkeiten<br />

auf Entscheidungen <strong>de</strong>r Verbandsgemein<strong>de</strong><br />

• Einschätzung <strong>de</strong>s Zugehörigkeitsgefühls <strong>de</strong>r Bürger gegenüber<br />

Orts- und Verbandsgemein<strong>de</strong><br />

• Bürgerschaftliches Engagement und (politisches) Ehrenamt in<br />

<strong>de</strong>n Ortsgemein<strong>de</strong>n<br />

• Standpunkt zur Fusion <strong>de</strong>r Verbandsgemein<strong>de</strong>n Bitburg-Land<br />

und Kyllburg<br />

2


Anlage 9<br />

Landtag <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> Informationsreise nach Rheinland-Pfalz 5. 3<br />

Enquete-Kornmission 26.02.2013<br />

„Kommunal- und Lan<strong>de</strong>sverwaltung —<br />

bürgernah, effektiv und zukunftsfest —<br />

<strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> 2020"<br />

11.00 Uhr Weiterfahrt nach Mainz<br />

14.00 Uhr Termin in Mainz<br />

Gespräche mit <strong>de</strong>m Vorsitzen<strong>de</strong>n und <strong>de</strong>m Geschäftsführer <strong>de</strong>s Gemein<strong>de</strong>-<br />

15.30 und Städtebun<strong>de</strong>s Rheinland-Pfalz<br />

Themen:<br />

• Kurze Einführung zu (Verbands-)Gemein<strong>de</strong>n in Rheinland-Pfalz<br />

wie z. B. Anzahl, durchschnittliche Strukturdaten, politische<br />

Zuständigkeiten etc.<br />

• Kommunalfinanzen in Rheinland-Pfalz<br />

• Unterschie<strong>de</strong> Verbandsgemein<strong>de</strong>n und verbandsfreie Gemein<strong>de</strong>n<br />

bezogen auf Aufgabenwahrnehmung, Haushalt,<br />

bürgerschaftliches Engagement<br />

• Rahmenrechtliche Verän<strong>de</strong>rungen durch freiwillige<br />

Zusammenschlüsse von Gemein<strong>de</strong>n<br />

16.00 Uhr Gespräche mit Vertretern <strong>de</strong>s Ministeriums <strong>de</strong>s Innern, für Sport und<br />

Infrastruktur <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s Rheinland-Pfalz<br />

17.30 Uhr<br />

Themen<br />

• Erläuterung <strong>de</strong>r aktuellen Kommunal- und Verwaltungsreform wie<br />

z. B. Grün<strong>de</strong>, Inhalte und Zielsetzung, Verlauf, Probleme<br />

• Erläuterung zum Verbandsgemein<strong>de</strong>mo<strong>de</strong>ll, wie z. B. rechtlicher<br />

und politischer Rahmen, allgemeine Vor- und Nachteile<br />

• Erläuterungen zu kreisfreien Städten und Großen<br />

kreisangehörigen Städten in Rheinland-Pfalz bzgl. Anzahl,<br />

Aufgaben, Finanzen und, falls vorhan<strong>de</strong>n, Auswirkungen <strong>de</strong>r<br />

aktuellen Reform<br />

• Kommunalfinanzen und ggf. Erläuterungen zur Enquete-<br />

Kommission 16/1<br />

Anschließend<br />

18.00 Uhr Weiterfahrt mit ÖPNV zum Flughafen Frankfurt/Main<br />

18.30 Uhr Ankunft Bahnhof Flughafen Frankfurt/Main<br />

<strong>19</strong>.45 Uhr Rückflug ab Frankfurt/Main<br />

20.55 Uhr Ankunft Berlin-Tegel<br />

3


Anlage 40<br />

Landtag <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> Daten Einkreisung Eisenhüttenstadt S. 1<br />

Enquete-Kommission 28.02.2013<br />

„Kommunal- und Lan<strong>de</strong>sverwaltung —<br />

bürgernah, effektiv und zukunftsfest —<br />

<strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> 2020"<br />

Ergänzen<strong>de</strong> Daten Einkreisung Eisenhüttenstadt<br />

In <strong>de</strong>r 14. Sitzung <strong>de</strong>r EK 5/2 wur<strong>de</strong> eine Anhörung zur Einkreisung <strong>de</strong>r ehemals kreisfreien<br />

Stadt Eisenhüttenstadt durchgeführt. Angehört wur<strong>de</strong>n Herr Rainer Werner, ehemaliger Bürgermeister<br />

von Eisenhüttenstadt und Herr Michael Buhrke, Dezernent für Finanzen, Ordnung<br />

und Innenverwaltung <strong>de</strong>s Landkreises O<strong>de</strong>r-Spree. Im Rahmen <strong>de</strong>r Anhörung wur<strong>de</strong> die Bitte<br />

geäußert, die Entwicklung <strong>de</strong>r Stadt Eisenhüttenstadt seit <strong>de</strong>r Einkreisung durch verschie<strong>de</strong>ne<br />

Daten untersetzend darzustellen. (vgl. Protokoll <strong>de</strong>r 14. Sitzung <strong>de</strong>r EK 5/2, S. 54-56).<br />

Lei<strong>de</strong>r stan<strong>de</strong>n nicht sämtliche <strong>de</strong>r angefragten Daten zur Verfügung. Durch die Stadtverwaltung<br />

Eisenhüttenstadt und die Kreisverwaltung O<strong>de</strong>r-Spree konnten folgen<strong>de</strong> Daten geliefert<br />

wer<strong>de</strong>n:<br />

1. Höhe <strong>de</strong>r zu leisten<strong>de</strong>n Kreisumlage <strong>de</strong>r Stadt Eisenhüttenstadt<br />

2. Höhe <strong>de</strong>s Gewerbesteueraufkommens <strong>de</strong>r Stadt Eisenhüttenstadt<br />

3. Ergebnisse <strong>de</strong>r Jahresrechnung <strong>de</strong>r Stadt Eisenhüttenstadt<br />

4. Stellenentwicklung <strong>de</strong>r Stadt Eisenhüttenstadt<br />

5. Entwicklung <strong>de</strong>r Anzahl <strong>de</strong>r Bediensteten <strong>de</strong>s Landkreises O<strong>de</strong>r-Spree mit Dienstort<br />

Eisenhüttenstadt<br />

6. Bevölkerungsentwicklung <strong>de</strong>r Stadt Eisenhüttenstadt<br />

1. Kreisumlage von <strong>19</strong>94 bis 2012 Stadt Eisenhüttenstadt<br />

Jahr Gesamtsumme <strong>de</strong>r Kreisumlage<br />

(aufgeglie<strong>de</strong>rt nach <strong>de</strong>m<br />

Gesamtsumme <strong>de</strong>r Kreisumlage<br />

(nach <strong>de</strong>m Kassenwirksamkeitsprinzip)<br />

Verursachungsprinzip)<br />

<strong>19</strong>94 gre2<br />

- ,,, ..;_. 21eel-. ,._ K.4- e—<br />

i.ffl -. . 1=<br />

<strong>19</strong>95 14.918.797,48 € 3.067.751,28 €<br />

e,, . . -<br />

'rer, fr. . '<br />

— -.1, 6 „ r..ig,rrie. ..:,77-„<br />

„--e,s2 ,.,__.<br />

■ _E -. ' -^4 dno,.-42.... , ' *<br />

<strong>19</strong>97 10.496.042,66 €<br />

21.324.875,<strong>19</strong> €<br />

--<br />

.,_<br />

-.. 1 ''Y'L e---i- 1 liesem- "<br />

.e ,we - 2 . ,<br />

.. 2 -eie 1; _- ' J 45: ...4 — . « 4-. sa --,<br />

4-____ _ ,,.:: ... ■<br />

<strong>19</strong>99 10.943.662,27 € 10.943.662,27 €<br />

...:, .iy<br />

2000 ,/..---.- 2533153 .: - ~11 - '..telegie<br />

2001 11.291.874,41 € 11.291.874,41 €<br />

,2002 13:094.578 , 95.<br />

13.094.578,95<br />

2003 16.767.130,00 € 16.767.130,00 €<br />

geäkrig:<br />

' ,:-A?:',.?<br />

M eMee .,_ -<br />

22:872s2e<br />

-." ,-*---..r- ,--...4.4.,. ,,W<br />

-3-<br />

2005 25.617.596,89 €<br />

25.617.596,89 €<br />

es-!„ e ' ,..- . - . 0;5 ., ,-..:.,, ._ __ ... i fi* ,.,,,.„. .. , `.5 ''Y' -.• _,<br />

e.-,32-.<br />

,4_„<br />

-,, -.-Ä-, -_ ..3 , ■ -em ■-e..7*<br />

2007 12.298.676,40 € 12.298.676,40 €<br />

. r,.„, = 9 ,<br />

-.rer. '- - . • - 1 t4 1 397 . - --411..‘ 44'<br />

..e.", ' e<br />

2009<br />

14.988.996,90 € 14.988.996,90 €<br />

, .<br />

.<br />

uep . •it m.<br />

v*x<br />

7,.. ,r, r1- . 24.M.f.e...e - . • ,.— - '-' . .—. . ciee e-*J.,si i‘<br />

' -..,, --...1. ,;.u.. ,trew-e,e<br />

2011 13.007.682,45 € 13.007.682,45 €<br />

,,.<br />

ü- , Z44. 492.127,1 :6 € ; ''' 12. 9 1<br />

Quelle: Stadtverwaltung Eisenhüttenstadt<br />

"„....


Landtag <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong><br />

Enquete-Kommission<br />

„Kommunal- und Lan<strong>de</strong>sverwaltung -<br />

bürgernah, effektiv und zukunftsfest<br />

—<strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> 2020"<br />

Daten Einkreisung Eisenhüttenstadt<br />

Anlage AD<br />

S. 2<br />

28.02.2013<br />

2. Gewerbesteuer von <strong>19</strong>94 bis 2012 Stadt Eisenhüttenstadt<br />

Jahr Summe <strong>de</strong>r Gewerbesteuer<br />

. ,<br />

13 -31<br />

2.!--= 43 35 . r..<br />

<strong>19</strong>95 2.738.627,31 €<br />

`<strong>19</strong>96r X4°410 4$1;02-€ ...<br />

<strong>19</strong>97 4.354.163,09 €<br />

. 8 .730.145 27 -<br />

<strong>19</strong>99 3.596.129,76 €<br />

t2.000 6t'698:jr4, m71 411<br />

- _."4"A. ,/,-2,---- -IrawN<br />

2001 5.116.376,35 €<br />

Mt % 9 _ .....,,<br />

2003 5.483.283,10 €<br />

_<br />

420o4<br />

.e 1 15' r<br />

*.h16,— —4 s,,r,b7.—<br />

2005 14.932.334,00 €<br />

2006 13 845 187 82 ..--<br />

2007 21.762.803,74 €<br />

ry<br />

2009 12.247.220,52 €<br />

<strong>19</strong>,e4 4 3-A<strong>19</strong>2- =t<br />

2011 10.123.<strong>19</strong>0,67 C<br />

2012 8.8' lege ifiä1 .--<br />

_ . . i—.1,t1.-A-.---3<br />

Quelle: Stadtverwaltung Eisenhüttenstadt<br />

° te<br />

ei,. .....<br />

rN<br />

49J<br />

,...e.„.--<br />

3. Ergebnisse Jahresrechnung 2000 -2011 Stadt Eisenhüttenstadt<br />

HH-Jahr<br />

,<br />

Einnahmen<br />

VWH<br />

- . :en<br />

Einnahmen<br />

VMH<br />

Einnahmen<br />

gesamt:<br />

Ausgaben<br />

VWH<br />

Ausgaben<br />

VMH<br />

Ausgaben laufen<strong>de</strong>s Defizit<br />

gesamt:<br />

iieälääNgüle mgnwege<br />

ticli, e2):., lesugem e - -.1.ffl-n3d . . Iltete Seihrerie , 3i'ö gegeiet4 -9 ' '2:458;i14e0<br />

= Mge-egiefie Ne4etme- lmegineme-Invet,-- ,,,,,,..,--JAN<br />

2001 53.844.457 14.656.152 68.500.609 72.814.826 14.484.672 87.299.498 -18.798.889 €<br />

ig- - :Men: KÖZeir<strong>de</strong>ffeill es-lie-MI.2;1M ,z3<strong>19</strong>, 7.4691 ler edgem#80,_gegeto geleigirKetti<br />

- teneyeeifieteleeff liwffllee 2127,1"'` ,, euteee e -1.-= 14' j,-7,. ew4 'ffl -V. - 731e1e2,...7.,....1.-erae.,‘,3%<br />

2003 47.385.625 6.899.909 54.285.534 74.167.416 7.1<strong>19</strong>.769 81.287.185 -27.001.651 €<br />

- - ir'-'• '4597 -3 246 - 7248<br />

- 9 ,6 ;52'646 930 altigti ete:M1213-ii B1 eghie, 996 legg erg'tig ,<br />

„4 , : . • _ • • - - -<br />

te&,e,<br />

. tem4ree, ezece2ete<br />

2005 48.434.797 14.056.279 62.491.076 92.845.750 13.789.561 106.635.311 -44.144.235 €<br />

._ i-<strong>de</strong>til _,.. P . 445 . I :27:28_ 4:966:280 -r,.9651ta4.:03nri.. e5105ät _ Je27Arg6)<br />

,ifere-7-7. -<br />

” - Yelieleifi<br />

-..:---,-<br />

.miette<br />

2007 53.979.835 13.935.461 67.915.296 87.<strong>19</strong>2.899 12.994.660 100,187.559 -32.272.263 €<br />

.L hfl;: 57.112.039 - ,9.242;."6.p 66 355:692 83:066;214 805.20 '91'9612522' 71, ;sie wie<br />

2009 42.704.685 16.<strong>19</strong>7.942 58.902.627 76.921.910 16.730.821 93.652.731 -34.750.104 €<br />

2010 - 34:481.075 . 10:920:83 '401i.<strong>19</strong>0 :730j517 11 857<strong>19</strong>9 E 96:58721 i18 €1<br />

2011 - 47.350.661 102.131.728 _54,780,867 €<br />

Quelle: Stadtverwaltung Eisenhüttenstadt


Landtag <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong><br />

Enquete-Kommission<br />

„Kommunal- und Lan<strong>de</strong>sverwaltung -<br />

bürgernah, effektiv und zukunftsfest-<br />

<strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> 2020"<br />

Daten Einkreisung Eisenhüttenstadt<br />

Anlage 40<br />

S. 3<br />

28.02.2013<br />

4. Stellenentwicklung Stadt Eisenhüttenstadt<br />

Jahr Stellen Stellenverän<strong>de</strong>rung zum Vorjahr<br />

1 rg p,*- --. ._. eziezzleliee2- .,- 1<br />

.21e4,:iatAii-e.fee,...q.---e-,:m:<br />

<strong>19</strong>94 631,15 -136,55<br />

-.,<br />

..,_<br />

1<br />

<strong>19</strong>95 _. ..,<br />

' ----,---. lAiä. 4<br />

, .52; ,<br />

„,,<br />

,, 4 .‚,<br />

'''' .7 ' :,. i, :,58 50<br />

g<br />

<strong>19</strong>96 544,65 -28,00<br />

<strong>19</strong>97<br />

AM;oke<br />

-A.<br />

,:ü'y , ee.2y-.--•<br />

'<br />

_,<br />

-,-,. ..4-1....-<br />

'3' e. i;,e ' ,,<br />

<strong>19</strong>98 446,70 -11,05<br />

.. inerr.eii, - _ _71' , 4; . ,..e. ...--..e:e<br />

e<br />

2,-------,.., .f. .•Ä-e- ..,-,:--=,,..--..,_.4e,,....e. -: 1,-Mtfäim<br />

2000 -34,40<br />

tärie 39;2<br />

'<br />

' x3efe2<br />

.....e:<br />

A -<br />

. Agt äre. .‘ ,4133. 1 A<br />

_<br />

- *<br />

-4,, ,,rieteue,i2:6.<br />

iltre,..„ 'Ite<br />

2002 368,98 -12,27<br />

-„,„---- - ----- .g.44<br />

-,,,,,.,,,,,,,<br />

2003- ' r<br />

'-711.1<br />

--.4e--,-......,.1.l.r„<br />

A.<br />

7 , -' , - %9M P.atee<br />

2004 331,38 -28,35<br />

_,. --,-- ,_ .,.:,41-<br />

41.tg ',. - e:, ,-.<br />

2006 291,12<br />

-1,i12007<br />

.jek,-,e<br />

._.<br />

... 1,,tr e . ..e.<br />

3 36 _2 ,- ei<br />

JFeweg g ,<br />

'-'2024<br />

4-, 4ig:<br />

■41:<br />

-8,52<br />

,,_-. 4.-re.t.I<br />

' '7e:fel i. ,<br />

2008 360,56 -5,06<br />

_.,,., ._.<br />

, . =,,fm.. . t eit ej<br />

.,-,- -ii. ga-4 , - , A.„.,,,,2,., 41714emee<br />

, 1-,A, =.-. , A, ....,,<br />

2010 349,75 0,34<br />

,w --_ . '''=,,'.4 ''<br />

„.e: ei'4W:<br />

y<br />

,-!...-,- 1,-.4 -„,,w,'-img.., .„ :.,' 'hemuie..3, ."...<br />

M`igei ckez, _-, 4,7_ 27 - ,-<br />

-<br />

' '<br />

2012 343,88 -2,90<br />

In <strong>de</strong>n Jahren <strong>19</strong>93 bis 2012 reduzierte sich die Stellenzahl in <strong>de</strong>r Stadt Eisenhüttenstadt<br />

insgesamt um 423,82 Stellen. Die Verän<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>s Personalbestan<strong>de</strong>s begrün<strong>de</strong>n sich<br />

schwerpunktmäßig wie folgt:<br />

Ausglie<strong>de</strong>rung, Aufgabenübertragungen bzw. Einstellung von Aufgaben<br />

<strong>19</strong>94 Kreisneuglie<strong>de</strong>rung - Abgabe Aufgaben an <strong>de</strong>n Landkreis O<strong>de</strong>r-Spree (1<strong>19</strong>,0 VZK)<br />

<strong>19</strong>95 Abgabe <strong>de</strong>s Kin<strong>de</strong>rheims an einen Freien Träger (24,0 VZK)<br />

<strong>19</strong>96 Keine Ausglie<strong>de</strong>rungen<br />

<strong>19</strong>97 Alten- und Altenpflegeheim - Gründüng einer GmbH (62,85 VZK) sowie Abgabe<br />

Schullandheim (2,75 VZK)<br />

<strong>19</strong>98 Keine Ausglie<strong>de</strong>rungen<br />

<strong>19</strong>99 Abgabe Musikschule an <strong>de</strong>n Landkreis O<strong>de</strong>r-Spree (5,0 VZK)<br />

2000 Abgabe Jugendamt an Landkreis O<strong>de</strong>r-Spree (20,5 VZK) und Ausglie<strong>de</strong>rung<br />

Schwimmhalle - Gründung einer GmbH (Freizeit- und Erholungs GmbH (12,0 VZK)<br />

2001 Ausglie<strong>de</strong>rung an Eigenbetrieb Kin<strong>de</strong>rtagesstätten (1,0 VZK)<br />

2002 Keine Ausglie<strong>de</strong>rungen<br />

2003 Ausglie<strong>de</strong>rung Tiergehege und Inselhalle in die Freizeit- und Erholungs GmbH (5,0<br />

VZK) und Abgabe Aufgabe Deponiebewirtschaftung an <strong>de</strong>n Landkreis O<strong>de</strong>r-Spree (3,0 VZK)<br />

Quelle: Stadtverwaltung Eisenhüttenstadt


Landtag <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong><br />

Enquete-Kommission<br />

„Kommunal- und Lan<strong>de</strong>sverwaltung —<br />

bürgernah, effektiv und zukunftsfest—<br />

<strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> 2020"<br />

Daten Einkreisung Eisenhüttenstadt<br />

Anlage A0<br />

S. 4<br />

28.02.2013<br />

5, Entwicklung <strong>de</strong>r Anzahl <strong>de</strong>r Bediensteten <strong>de</strong>s Landkreises O<strong>de</strong>r-Spree, darunter mit Dienstort<br />

Eisenhüttenstadt<br />

Jahr<br />

Bedienstete (brutto im Haushalt geführtes Personal)<br />

-7,6<br />

113<br />

<strong>19</strong>97<br />

1.097<br />

2,1<br />

<strong>19</strong>99<br />

jgYjü<br />

993 -0,4<br />

76 -40,2<br />

:0%<br />

2001<br />

961<br />

.„ !<br />

70<br />

-2,8<br />

2003<br />

935<br />

-0,1<br />

61<br />

61<br />

leer<br />

jü<br />

-7,6<br />

11.e.-uSir?<br />

2005 978<br />

8,5<br />

121<br />

98,4<br />

6<br />

2007 1.065<br />

4,3<br />

0-8iTelg;tY,-Zi<br />

Zea<br />

2009<br />

ddd<br />

1.125 6,0<br />

132 3,1<br />

110<br />

ddd'<br />

gre<br />

-14,7<br />

31"<br />

2011<br />

1.186<br />

5,2<br />

124<br />

14,8<br />

Quelle: Kreisverwaltung O<strong>de</strong>r-Spree


Landtag <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong><br />

Daten Einkreisung Eisenhüttenstadt<br />

a 5<br />

Enquete-Kommission<br />

28.02.2013<br />

„Kommunal- und Lan<strong>de</strong>sverwaltung —<br />

bürgernah, effektiv und zukunftsfest<br />

2020" -<strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong><br />

6. Bevölkerungsentwicklung Stadt Eisenhüttenstadt <strong>19</strong>94 -2011<br />

<strong>19</strong>94 <strong>19</strong>95 <strong>19</strong>96 <strong>19</strong>97 <strong>19</strong>98 <strong>19</strong>99 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006<br />

,.1',!"4"Pieringehlielu? ._ li:' . _Mi ,,,,,._ . - A teee: ;L„ „ ,,,W; ''A. ...; ,, 1 m . xe, — .« .:lrisit',., 2r i r ' e 1 ' –2- , -4P.88ragmei<br />

15- unter 45 Jahre 21544 21707 21563 21167 20843 <strong>19</strong>597 18661 17793 16760 15637 14765 13918 13018<br />

;4e.f4.4e:Kgetehtegfiet_ ''- Lem Agg ,.. Weiß, - ,., ...mem Immer lit — Ken . --_ 4e4 lom KI' t teit -„,,:- ete: - .,,i.,..,3;<br />

65- unter 80 Jahre 4086 4324 4634 4883 5130 5400 5649 5876 6132 6364 6668 6845 70<strong>19</strong><br />

:: .869,41ifer,'rie:eitef - 91.i,g,' . gee ,., ...L.„4. .,_-: ,Ige.„.; „il.g. e . ` ADN NUL ... ' - ' - , e„ ':12.g ., , eg,.'<br />

Summe 47770 47376 46771 45697 44773 42884 41493 40180 38628 37009 35885 34818 33914<br />

,<br />

, .<br />

2007 2008 2009 2010 2011<br />

.44,„,e0".,4<br />

2807 - ' 1422 41.,,,Leh, . ., ereei<strong>de</strong><br />

'"tiii-"W‚6'1E1»'-j'riä3U2Lig<br />

1385 2734 ..e.e. ''' 9inerbge -•{16.ȫ<strong>de</strong>'L'itiebe-941,-' ' 6113.2e'Ll 11.,s,„,› - .. A......'' ". tele% .61 ,Itie .c , ..#28,991<br />

1397 ''''''<br />

1337 -''' ' ""--'''''''''44 2770 -.' 1423 >''''' '4''' 13474'<br />

2782 , , ..,,,. 1457 ' 1325 „„4 2695 e 1395 9, , ..ti<br />

,rteee4,<br />

ie.e. 11ztl,2 ■9g<br />

6- ........:,--.,.. -Jahre - '<br />

t., ,<br />

2,,7,,,.. 1300 t36„,<br />

.1'11:44:111 P'''lig441k1ifitego-A i »wälze* iligel WOAN .gii=4.5„/„Lek . 94 - • .,.. ,. mege reed„.. -,J4 ,<br />

45- unter 465 Jahre 12961 477 . 'f'4828 ' -';i'45g8 1.29 4;'2 '<strong>19</strong>56f '2iL4'7'42 4'"79.-03: '4 9565 '' ' 47795 , 4770 9678 4884 47o904,,, .., 958:;: ,; 97::1,,,,, v,436852._<br />

3 .--7,d ' <strong>19</strong>5614' -.''''fiellgiii w-2., ,Agi fr' raa 1 ' gegell ilTitOW rig,P,112 emidiL d,..A. - ' - ht.i.,L1 %AUL ‘,.....9ii .. .. ... . Le<br />

' 67 60 Jahre Lin'17'?"hre. und— dlter- 1439 'Uli' ü 426 QP Aft'" 1013 ? 1523 ''''''' 3! -' 467 '-' 1056 1637 515 1122 1746 571 1175 1870 642 1228<br />

..<br />

Summe ;7,1130g<br />

i;<br />

.,,eg-e9ri. 1 :16635 .,4--er 4.56itblei4 " -..14e4 -ö2 '" ' "ble, ffilitime<br />

iii . 123, ,,.. ift , eV. . s 0390i-4 '3.<br />

.9:ead Mb<br />

- "' - rt<br />

Quelle: Stadtverwaltung Eisenhüttenstadt<br />

.ig-, .6 ,<br />

moo.t.<br />

-4r)<br />

. I<br />

oß,


Landtag <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong><br />

Enquete-Kommission<br />

<strong>19</strong>, Sitzung<br />

P-EK2 5/<strong>19</strong><br />

Anlage 11<br />

15. März 2013<br />

Stenogr. Dienst/du/Ie<br />

Tischvorlage<br />

„Übersicht zu kreisfreien Städten und Städten mit Son<strong>de</strong>rstatus in<br />

Deutschland"<br />

Kommissionssekretariat<br />

vom 15.03.2013<br />

(zu TOP 9)


EK 5/2 Obersicht kreisfreie Städte in Deutschland - März 2013<br />

Anzahl Kleinste Größte Durchschnitt<br />

Kreisfreie Städte<br />

Kriterium für Status<br />

Ba<strong>de</strong>n-Württemberg 9<br />

5 4.461 EW<br />

(Ba<strong>de</strong>n-Ba<strong>de</strong>n)<br />

613.392 EW<br />

(Stuttgart)<br />

225.298 EW § 3 BawLiGO; In Ba<strong>de</strong>n-Württemberg ist ein Stadtkreis eine Stadt, die keinem Landkreis angehört.<br />

Bayern 25<br />

39.112 EW<br />

(Schwahach)<br />

13 78.176 EW<br />

(München)<br />

146.3213 EW<br />

Mehr als 50.000 EW mit Zustimmung <strong>de</strong>s Landtags;<br />

Art. 5 BayGO<br />

<strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> 4<br />

60.002 EW<br />

(Frankfurt/O<strong>de</strong>r)<br />

158.902 EW<br />

(Potsdam)<br />

98.141 EW § 1 Abs. 1 und 2 Bbg(Weri<br />

Hessen 5<br />

122.705 EW<br />

(Offenbach/Main)<br />

691.518 EW<br />

(Frankfurt/Main)<br />

287.744 EW<br />

Auflistung in § 2 Abs. 2, 3 und 4 ins Gesetz über die Regierungspräsidien und Regierungsbezirke<br />

<strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s Hessen und zur Än<strong>de</strong>rung an<strong>de</strong>rer Rechtsvorschriften<br />

Mecklenburg-Vorpommern 2<br />

95.300 EW<br />

(Schwerin)<br />

204.260 EW<br />

(Rostock)<br />

<strong>19</strong>9.750 EW<br />

§ 7 Abs. 3 KV IVI-V 'Kreisfreie Städte sind die Hansestadt Rostock und die Lan<strong>de</strong>shauptstadt Schwerin. Die<br />

kreisfreien Städte erfüllen neben ihren Aufgaben als amtsfreie<br />

Gemein<strong>de</strong>n in ihrem Gebiet alle Aufgaben, die <strong>de</strong>n Landkreisen obliegen.<br />

Nie<strong>de</strong>rsachsen. 8 51.528 EW (Em<strong>de</strong>n) 250.556 EW (Braunschweig) 126.180 EW Auflistung in § 14 Abs. 6 NKornVG<br />

Nordrhein-Westfalen" 22<br />

109.596 EW<br />

(Remscheid)<br />

1.017.155 EW<br />

(Köln)<br />

323.959 EW k.A.<br />

Rheinland-Rieh 12 33.807 EW (Zweibrücken) 200.957 EW (Mainz) 85.589 EW Städte, die nach bisherigem Recht keinem Landkreis angehören (§ 7 Abs, 1 GemO Rip)<br />

Saarland" - - - .<br />

Sachsen 3 243.173 EW (Chemnitz) 531.809 EW (Leipzig) 434321 EW .<br />

Sachsen-Anhalt 3<br />

85.838 EW (Dessau-<br />

Roßlau)<br />

233.705 EW (Halle) 183369 EW Auflistung <strong>de</strong>r drei kreisfreien Städte sowie zusätzlich bei 90.000 EW auf Antrag durch Gesetz (§ 10 Abs. 2 GO LSA)<br />

Schlemig-Holstein 4 76.939 EW (Neumünster) 242.041 EW (Kiel) 154.729 EW .<br />

Thüringen 6 38.2<strong>19</strong> EIN (Suhl) 206.359 EW (Erfurt) 92.539 EW<br />

§ 6 Abs. 2 Th8rK0:" Eine kreisangehörige Gemein<strong>de</strong> kann auf ihren Antrag durch Gesetz nach Anhörung <strong>de</strong>s<br />

Landkreises zur kreisfreien Stadt erklärt wer<strong>de</strong>n, wenn die geschichtliche und wirtschaftliche Be<strong>de</strong>utung sowie die<br />

Verweitungs- und Finanzkraft <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong> dies rechtfertigt und dadurch eine bessere Wahrnehmung <strong>de</strong>r<br />

Aufgaben <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong> im Interesse <strong>de</strong>r Einwohnerermöglicht wird; die Belange <strong>de</strong>s Landkreises und <strong>de</strong>r im<br />

Landkreis verbleiben<strong>de</strong>n Gemein<strong>de</strong>n sind hierbei zu berücksichtigen.j...)"<br />

• Dle Lan<strong>de</strong>shauptstadt Hannover hat elnen Son<strong>de</strong>rstatus als angehörige Gemein<strong>de</strong> dar Region Hannover mit <strong>de</strong>r Rechtsstellung einer kreisfreien Stadt (soweit durch Rechsarschrift nick a n<strong>de</strong>rs bestimme Die Stadt Güttingen gehört <strong>de</strong>re Landkreis Göttingen an.<br />

Für die Stadt gelten die Vorschriften für kreisfreie Städte, soweit durch Rechisvorschrift nicht an<strong>de</strong>rs bestimmt. (5 1S und 16 KKornVG)<br />

• • Die Stadt Aachen hat als Teil <strong>de</strong>r Stä dte reglon Aachen teils Hechte einer kreisfreien Stadt. Aus <strong>de</strong>m ehemaligen Kreis Aachen und <strong>de</strong>r Stadt Aachen wur<strong>de</strong> als neuer Rom rnena Werband bman<strong>de</strong>rer Art die Gebietskörperschaft Städteregion Aachen gebil<strong>de</strong>t.<br />

••• Die Lan<strong>de</strong>shauptstadt Saarbrücken hat einen Son<strong>de</strong>rstatus. Sie erfüllt neben ihren Aufga hen als Gemein<strong>de</strong> in ihrem Gebiet die <strong>de</strong>n Landkreisen übertragenen staatlichen Aufgeben, soweitse nicht durch Gesetz o<strong>de</strong>rRe chtsvernrdnung <strong>de</strong>m Stadtverband<br />

Saarbrücken übertragen sind.<br />

Quelle Einwohnerfahlen: Statistisches Bun<strong>de</strong>samt, Stand: 31.12.2011<br />

Seite 'von 1


EK 5/2 Ubersicht krsIsangehörge Städte reit Son<strong>de</strong>rstatus In Deutschlond - Stand März 2013<br />

Anzahl Kleinste Größte Durchschnitt<br />

Kriterium für Status<br />

Kreisangehörige Städte<br />

mit Son<strong>de</strong>rstatus<br />

Spezifische Bezeichnung<br />

Aufgaben<br />

Kriterium Amtsbezeichnung OB<br />

Ba<strong>de</strong>n-Württemberg 92<br />

<strong>19</strong>.436 EW<br />

(eiengen an <strong>de</strong>r<br />

Brenn)<br />

112.735 EW<br />

(Reutlingen)<br />

".5" 5W<br />

Min<strong>de</strong>stens 20.000 Einwohnen<br />

63 BawüGO<br />

Groge Kreisstadt; § 3 BawüGO<br />

Negativkataiog in 0<strong>19</strong> VwG BW; Weitere sonstige Zuständigkeiten in einzelnen Gesetzen und<br />

Verordnungen geregelt.<br />

Bürgermeister In Stadtkreisen<br />

(kreisfreie Stadt) und Großen<br />

Kreisstädten (0 42 Abs. 4 BawüGO)<br />

Art. 9 Abs. 2 BayGO: "Die Große Kreisstadt erfüllt im übertragenen Wirkungskreis Aufgaben, die sonst<br />

vom Landratsamt als <strong>de</strong>r unteren staatlichen Verwaltungsbehör<strong>de</strong> wahrzunehmen sind in <strong>de</strong>m Umfang,<br />

<strong>de</strong>r durch Rechtsverordnung <strong>de</strong>r Staatsregierung allgemein bestimmt wird; sie ist insoweit<br />

Kreisverwaltungsbehör<strong>de</strong>. In <strong>de</strong>r Rechtsverordnung nach Art. 5 a Abs, 1 (Einglie<strong>de</strong>rung kreisfreier<br />

29<br />

10.930 BW<br />

(Rothenburg ob<br />

<strong>de</strong>rlbuber)<br />

54.314 EW<br />

(Neu-Ulm)<br />

25.633 EW<br />

Mehr als 30.000 Einwohner; e Sa. Abs. 4 BayGO;<br />

Große Kreisstadt;<br />

Art. Sä BayGO<br />

Gemein<strong>de</strong>n) o<strong>de</strong>r in einer Rechtsverordnung <strong>de</strong>s Staatsministeriums <strong>de</strong>s Innern können ihr weitere<br />

Aufgaben <strong>de</strong>r unteren staatlichen Verwaltungsbehör<strong>de</strong> und auf Antrag mit Zustimmung <strong>de</strong>s Kreistags<br />

auch einzelne Aufgaben <strong>de</strong>s übertragenen Wirkungskreises <strong>de</strong>r Landkreise übertragen wer<strong>de</strong>n."<br />

§ 1 Abs. 1 GrKrt.I. Die Großen Kreisstädte erfüllen im übertragenen Wirkungskreis folgen<strong>de</strong> Aufgaben, die<br />

sonst vorn Landratsamt als <strong>de</strong>r unteren staatlichen Verwaltungsbehör<strong>de</strong> wahrzunehmen sind: 1.<br />

Aufgaben <strong>de</strong>r unteren Bauaufsichtsbehör<strong>de</strong> [...I 2. Aufgaben <strong>de</strong>r Kreisverwaltungsbehör<strong>de</strong> [...], 3.<br />

Aufgaben <strong>de</strong>r unteren Straßenverkehrsbehör<strong>de</strong> (...).<br />

Bürgermeister in Stadtkreisen<br />

Bayern<br />

(kreisfreie Stadt) und Großen<br />

Kreisstädten (§ 34 Abs. 1 BayGO)<br />

Durch Rechtsverordnung : (Zuständigkeitsverordnung im Bauwesen, 0.631. 5.537, BayRS 2130-3-1)<br />

bestimmte Aufgaben <strong>de</strong>r unteren Bauaufsichtsbehör<strong>de</strong> (Baupolizeibehör<strong>de</strong>) namens <strong>de</strong>s Staates als<br />

Zwar ist in <strong>de</strong>r BayGO <strong>de</strong>r Status einer "leistungsfähigen kreisangehörigen<br />

eigene Zuständigkeit (übenragener Wirkungskreis); Aufgaben <strong>de</strong>r unteren Wasserbehör<strong>de</strong> (90.03 Alse.I<br />

13<br />

6_908 EW<br />

(Waldsassen)<br />

213..950 EW<br />

(Friedberg)<br />

18.481 7W<br />

Gemein<strong>de</strong>" nicht aufgeführt, jedoch wer<strong>de</strong>n bestimmten "leistungsfähigen"<br />

Gemein<strong>de</strong>n durch Rechtsverordnung Aufgaben <strong>de</strong>r unteren<br />

Bauaufsichtsbehör<strong>de</strong>n und unteren Wasserbehör<strong>de</strong>n übertragen (s.<br />

tel<br />

Gemein<strong>de</strong><br />

kreisangehörige<br />

San 3 BayWG). Bei <strong>de</strong>r Übertragung <strong>de</strong>r Zuständigkeit auf die Gemein<strong>de</strong> wer<strong>de</strong>n Gemein<strong>de</strong>n, welchen<br />

die Aufgaben <strong>de</strong>r unteren Bauaufsichtsbehör<strong>de</strong> nur für Vorhaben geringer Schwierigkeit übertragen<br />

wor<strong>de</strong>n sind, auch die wasserbehördlichen Zuständigkeiten nur insoweit zugewiesen; im Übrigen ist das<br />

Aufgaben).<br />

Landratsamt als Kreisverwaltungsbehor<strong>de</strong> die Wasserbehör<strong>de</strong> (Art.63 Ahe.J. Satz 2 BayWG). Ist die<br />

Gemein<strong>de</strong> für alle Vorhaben die untere Bauaufsichtsbehör<strong>de</strong>, so sind ihre Aufgaben auf <strong>de</strong>m Gebiet <strong>de</strong>r<br />

Bauaufsicht und <strong>de</strong>s Wasserrechts mit <strong>de</strong>n Großen Kreisstädten in Bayern vergleichbar.<br />

§ 1 Abs. 4 BlogKVert (4) Großen kreisangehörigen Städten können auf ihren Antrag Aufgaben, die <strong>de</strong>r<br />

In <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> erhalten gern. § 1 Abs. 3 Satz 1 Kommunalverfassung <strong>de</strong>s<br />

Landkreis als Pflichtaufgaben zur Erfüllung nach Weisung o<strong>de</strong>r Auftragsangelegenheiten wahrnimmt,<br />

Lan<strong>de</strong>s <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> vorn 18. Dezember 2007 kreisangehörige Gemein<strong>de</strong>n<br />

übertragen wer<strong>de</strong>n, wenn sie die gebotene Verwaltungs- und Finanzkraft aufweisen, dadurch eine<br />

mit mehr als 35.000 Einwohnern <strong>de</strong>n Status durch Rechtwerordnung <strong>de</strong>s<br />

bessere Wahrnehmung <strong>de</strong>r Aufgaben im Interesse <strong>de</strong>r Einwohner ermöglicht wird und wenn die<br />

<strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong><br />

5<br />

30.393 EW<br />

Eisenhüttenstadt)<br />

41.966 EW,<br />

(Oranienburg)<br />

37.367 EW<br />

Ministers <strong>de</strong>s Innern. Maßgeben<strong>de</strong> Einwohnerzahl ist die letzte von, Arne für<br />

Statistik Bedin-<strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> veröffentlichte fortgeschriebene<br />

Große kreisangehörige Stadt<br />

§1 Abs. 3 BbsKVerf<br />

wirtschaftliche und effektive Wahrnehmung <strong>de</strong>r Aufgaben im gesamten Kreisgebiet gewährleistet bleibt.<br />

Sie erfüllen diese Aufgaben als Pflichtaufgaben zur Erfüllung nach Weisung o<strong>de</strong>r<br />

Bürgermeister in kreisfreien Städten<br />

/053 Abs. 5 Bienteil<br />

Bevölkerungszahl per 30. Juni und 31. Dezember eines je<strong>de</strong>n Jahres (§1 Abs.<br />

Auftragsangelegenheiten. Die Entscheidung über die zu übertragen<strong>de</strong>n Aufgeben und <strong>de</strong>n Wi<strong>de</strong>rruf <strong>de</strong>r<br />

3 Satz 2 Kommenah'erfassung <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong>). Die Verleihung <strong>de</strong>r<br />

Übertragung kann die Lan<strong>de</strong>sregierung durch Rechtsverordnung nach Anhörung <strong>de</strong>r zuständigen<br />

Bezeichnung kann unter bestimmten Umstän<strong>de</strong>n wi<strong>de</strong>rrufen wer<strong>de</strong>n.<br />

Ausschüsse <strong>de</strong>s Landtages treffen, soweit nicht gesetzliche Regelungen die Aufgabenübertragung<br />

versehen.<br />

In Gemein<strong>de</strong>n mit mehr als 50.000<br />

EW. Amtsbezeichnung gilt bei<br />

Bevölkerungsrückgang weiter, solange<br />

Hessen 7<br />

91521 EW<br />

(WeUlar)<br />

89.688 EW<br />

(Hanau)<br />

68.39E EW Mehr eis 50.200 Einwohner § 4a HGO Kreisangehörige Stadt<br />

94a HGO "Kreisangehörige Gemein<strong>de</strong>n mir mehr als 50 000 Einwohnern erfüllen neben <strong>de</strong>n Aufgaben<br />

nach 62 zusätzlich die ihnen durch Gesetz o<strong>de</strong>r Rechtsverordnung übertragenen Aufgaben."<br />

45.000 EW nicht unterschritten<br />

wer<strong>de</strong>n. Bei weniger EW gilt die<br />

Amtsbezeichnung nur noch für die<br />

Dauer <strong>de</strong>r Amtszeit weiter (9 45 Abs.<br />

1 HGO)<br />

Sefte1 von


EK 5/2 übersieht kreisengehörige Städte mit Son<strong>de</strong>rstatus in Deutschland Stend Mir..2013<br />

Anzahl Kleinste Größte Durchschnitt<br />

Kriterium für Status<br />

Kreisangehörige Städte<br />

mit Son<strong>de</strong>rstatus<br />

Spezifische Bezeichnung<br />

Aufgaben<br />

Kriterium Amtsbereichnung Os<br />

§ 7 Abs. 2 KV M-V"]...] Diegroßen kreisangehörigen Städte erfüllen neben ihren Aufgaben als amtsfreie<br />

Hauptamtliche<br />

Bürgermeister in<br />

kreisfreien Städten und großen<br />

Mecklenburg-Vorpommern 4<br />

44.257 EVY<br />

(Wlernar)<br />

64.885 EW<br />

(Neubran<strong>de</strong>nbur<br />

g)<br />

55.463 ON Auflistung in 5 7 Abs. 2 KV M-5 Große kreisangehörige Stadt<br />

Gemein<strong>de</strong>n in ihrem Gebiet die Aufgaben, die ihnen durch o<strong>de</strong>r aufgrund eines Gesetzes zugewiesen<br />

wer<strong>de</strong>n. Eine große kreisangehörige Stadt kann, sofern sie <strong>de</strong>m zustimmt, durch Rechtsverordnung <strong>de</strong>s<br />

Innenministeriums von einzelnen o<strong>de</strong>rollen Aufgaben, die ihr kraft dieses Status übertragen wur<strong>de</strong>n,<br />

befreit wer<strong>de</strong>n.[...]"<br />

kreisangehörigen Städten, soweit die<br />

Hauptsatzung nicht die Bezeichnung<br />

Bürgermeister versieht (§ 38 Abs. 1 KV<br />

M-V)<br />

57<br />

<strong>19</strong>.939 EW<br />

(Holz min<strong>de</strong>r)<br />

62.652 EW<br />

(Garbsen)<br />

32.979 EW<br />

Selbetändige Gemein<strong>de</strong>n: 20.00Cial6 Antrag / 30.000 ohne Antrag (514 Abs.<br />

3 NKernVG)<br />

Selbständige Gemein<strong>de</strong><br />

§ 17 NKomVG: "Die selbständigen Gemein<strong>de</strong>n und die großen selbständigen Städte erfüllen in ihrem<br />

Gebiet neben ihren Aufgaben als kreisangehörige Gemein<strong>de</strong>n a lie Aufgaben <strong>de</strong>s übertragenen<br />

Wirkungskreises <strong>de</strong>r Landkreise, soweit Rechtsvorschriften dies nicht ausdrücklich ausschließen. Die<br />

Hauptverwaltungsbeamte in großen<br />

Nie<strong>de</strong>rsachsen•<br />

Lan<strong>de</strong>sregierung kann durch Verordnung Aufgaben bestimmen, die abweichend von Sau 1 durch die<br />

selbständigen Städten und kreisfreien<br />

Landkreise wahrgenommen wer<strong>de</strong>n. Voraussetzung dafür Ist, dass die Erfüllung <strong>de</strong>r Aufgaben für die<br />

Städten (67 Abs. 2 NKorrVG)<br />

7<br />

40.704 EM(<br />

iGoslar)<br />

102.584 EIN<br />

(Hil<strong>de</strong>sheim)<br />

63806 gw Große selbständige Städte: Auflistung in § 14 Abs. 5 NKornVG Grolle selbständfge Stadt<br />

selbständigen Gemein<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r die großen selbständigen Städte einen unverhältnismäßigen<br />

Verwaltungsaufwand mit sich bringen wür<strong>de</strong> o<strong>de</strong>r ausan<strong>de</strong>ren Grün<strong>de</strong>n unzweckmäßigerscheint"<br />

35<br />

60.625 EW<br />

(Wesel)<br />

152.010 EW<br />

(Neuss]<br />

83.825 EIN<br />

50.000 kW lin drei aufeinan<strong>de</strong>rfolgen<strong>de</strong>n fahren) auf Antrag o<strong>de</strong>r 50.0000W<br />

(In drei aufeinan<strong>de</strong>ridgen<strong>de</strong>n .1 ehren) von Amts wegen (14 Abs. 3 GO-NRW)<br />

Große kreisangehörige Stadt<br />

§4 Abs. 1 GO-NRW:. "Mittlen re kreisangehörigen Städten (Absatz 2] und Großen kreisargehbrigen<br />

Städten (Absatz 3) können neben <strong>de</strong>n Aufgaben nach <strong>de</strong>n §§ 2 und 3 zusätzliche Aufgaben durch Gesetz<br />

Nordrhein.Vbestfaken••<br />

124<br />

17.995 EW<br />

(Altere]<br />

59.248 EW<br />

(Langenfeld<br />

(Rheinland)]<br />

36.201 EW<br />

7.0.002 (ändre EW (in drei aufeinan<strong>de</strong>rfolgen<strong>de</strong>nlehren} auf Antrag o<strong>de</strong>r 25.000 EW<br />

drei aufeinan<strong>de</strong>rfolgen<strong>de</strong>n Jahren] von Amts wegen (54 Abs. 2 50-NRW)<br />

•<br />

Mittlere kreisangehörige Stadt<br />

o<strong>de</strong>r Rechtsverordnung übertragen wer<strong>de</strong>n."<br />

Abs. 0: "Eine Gemein<strong>de</strong> kann gemäß §§ 23 ff. <strong>de</strong>s GeSettes über kommunale Gemeinschaftsarbeit [...] als<br />

Mittlere o<strong>de</strong>r Große kreisangehörige Stadt mit <strong>de</strong>m Kreis vereinbaren, dass eine o<strong>de</strong>r mehrere ihr nach<br />

Abseu 1 übertragene Aufgaben vorn Kreis übernommen wer<strong>de</strong>n.'<br />

Bürgermeister in kreisfreien Städten<br />

te 40 Abs. 2 GO-NRIM.<br />

Rheinland-Pfalz<br />

El<br />

17.795 EW<br />

(Lahnstein]<br />

64.184 EW<br />

(Neuwied}<br />

31.607 EIN<br />

25.000 EW durch Gesetz o<strong>de</strong>r auf Antrag per Rechtsverordnung (66 Abs. 1<br />

GemO Rip)<br />

Große kreisangehörige Stadt<br />

§ 6 Abs. 2 GemO Riß"Diegroßen kreisangehörigen Städte nehmen als Auftragsangelegenheiten (...]<br />

diejenigen Auftragsangelegenheiten <strong>de</strong>r Landkreise wahr, die ihnen nach gelten<strong>de</strong>m Recht übertragen<br />

sind."<br />

Bürgermeister in kreisfreien und<br />

großen kreisangehörigen Städten (g<br />

28 Abs. 2 GemO Rip)<br />

Saarfand•• • 2<br />

37.104 EW (St.<br />

Ingbert)<br />

39.538 VN<br />

(Vülklingen)<br />

313.3210W<br />

30.000 EW und nicht Sitz <strong>de</strong>r Landkreisverwaltung o<strong>de</strong>r<br />

Ste<strong>de</strong>verbandsverwaJtung auf Antrag per Rechtsverordnung (§4 Abs. 3 K550<br />

SL)<br />

Mittelstadt<br />

§ 7 KSVGSL: "Die Mittelstädte erfüllen neben ihren Aufgaben ab Gemein<strong>de</strong>n in ihrem Gebiet auch <strong>de</strong>n<br />

Landkreisen übertragene staatliche Aufgaben nach Maßgabe einer Rechtsverordnung<br />

[Mittelstadtverordnung] <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>sregierung."<br />

§ 1 SächsGrKrZeNce "Den Großen Kreisstädten wer<strong>de</strong>n folgen<strong>de</strong> Aufgaben <strong>de</strong>r Landkreise und <strong>de</strong>r<br />

Kreisfreien Städte ühertragen:l.die Ausführung <strong>de</strong>r §§ 33a [Sehausteilung von Personen] und 331<br />

Sachsen 50<br />

6,321 EW<br />

( Roehle)<br />

93.1213 EW<br />

(Zwickau)<br />

21864 EW<br />

17.5001W auf Antrag per Rechteverordnung "wenn sie Gewähr für die<br />

ordnungsgemäße Erfüllung <strong>de</strong>r damit verbun<strong>de</strong>nen Aufgaben bieten" (§3<br />

Abs. 2 SächsGern0) sowie ehemals kreisfreie Städte und Kreisstädte (59<br />

SächsKrGebNG 2008)<br />

Große Kreisstadt<br />

]Spielha l len] <strong>de</strong>r Gewerbeordnung sowie <strong>de</strong>s § 15 Abs. 2 [Empfangsbescheinigung, Betrieb ohne<br />

Zulassung] <strong>de</strong>r Gewerbeordnung, soweit sich diese Vorschrift auf Gewerbebetriebe bezieht, die <strong>de</strong>n<br />

Vorschriften <strong>de</strong>r §§ 33e und 33i <strong>de</strong>r Gewerbeordnung unterliegen [....12.die Aufgaben zum Volltus <strong>de</strong>r<br />

Straßenverkehrsordnung (StVO) nach § 1 Nr. 2 Halbsatz I und § 3 <strong>de</strong>s Gesetzes zur Bestimmung <strong>de</strong>r<br />

Bürgermeister in kreisfreien Städten<br />

und großen Kreisstädten (§51 Abs. 4<br />

J<br />

SächsGemOl<br />

Zuständigkeit <strong>de</strong>r unteren Verwaltungsbehör<strong>de</strong>n auf <strong>de</strong>m Gebiet <strong>de</strong>s Stlagenverkehrswesens im Freistaat<br />

Sachsen (...r<br />

Sachsen-Anhalt - - - - - -<br />

Seite 2 ran 3


EN 5/2 Obersicht krelsengehörlge Städte mit Son<strong>de</strong>rstatue in Deutschland -Stond März 2013<br />

Anzahl Kleinste Größte Durchschnitt<br />

Kriterium für Status<br />

Kreisangehörige Städte<br />

mit Son<strong>de</strong>rstatus<br />

Spezifische Bezeichnung<br />

Aufgaben<br />

Kitterharn Amtsbezeichnung OB<br />

§ 60a Abs. 2 GO SH: 'Die Große kreisangehörige Stadt hat gegenüber <strong>de</strong>m Kreis einen Anspruch auf<br />

Übertragung folgen<strong>de</strong>r Aufgaben <strong>de</strong>r unteren Bahrschuhbehör<strong>de</strong>: 1. Mitwirkung als Träger ciffentlicher<br />

Belange bei <strong>de</strong>r Aufstellung von Landschaftsprogrammen, 2. im bau rechtlichen Innenbereich die<br />

Ausweisung von Landschaftsschutzgebieten, Natur<strong>de</strong>nkmalen und geschützten Landschaftsbestandteilen<br />

§61 Abs. 2 GO SH: "In kreisfreien und<br />

in Großen kreisangehörigen Städten<br />

.....<br />

die Hauptsatzung<br />

r4<br />

Schleswig-Holstein 1<br />

73.436 EW<br />

Mir<strong>de</strong>rste<strong>de</strong><br />

72.936 EIN<br />

Mor<strong>de</strong>rste<strong>de</strong><br />

72.436 EW 60,000 EW .i§ 60e Abs. 1 GO SH) Große kreisangehörige Stadt<br />

und <strong>de</strong>ren einstweilige Sicherstellung, 3. im baurechtlichen Innenbereich die Genehmigung von nicht<br />

unter <strong>de</strong>n Vorhabenbegriff <strong>de</strong>s § 29 BauGB fallen<strong>de</strong>n Eingriffen in Natur und Landschaft einschließlich<br />

entsprechen<strong>de</strong>r Aufschüttungen und Abgrabungen sowie die Festlegung <strong>de</strong>rjeweiligen Kompensation<br />

nach Maßgabe <strong>de</strong>s § 15 <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>snaturschutzgesecree...1, 4. Einzelanordnungen cum Schutz<br />

bestimmter Landschaftsbestandteile,<br />

5. Anethennung von Naturerlebnisräumen, soweit die Zustimmung <strong>de</strong>r obersten Naturschutzbehör<strong>de</strong><br />

vorliegt. ,...r<br />

Amtsbezeichnung<br />

"Oberbürgermeisterin" für die<br />

Bürgermeisterin o<strong>de</strong>r<br />

"Oberbürgermeister" für <strong>de</strong>n<br />

Bürgermeister vorsehen."<br />

§ 6 Abs. 3 ThürgO: "Kreisangehörige Gemein<strong>de</strong>n können auf ihren Antrag<br />

Aufgaben, die <strong>de</strong>r Landkreis im übertragenen Wirkungskreis wahrnimmt,<br />

Thüringen 5<br />

26.405 EW<br />

M nsenate<br />

45.569 EW<br />

(Gotha)<br />

37.169 EW<br />

übertragen wer<strong>de</strong>n, wenn sie die gebotene Venvaltungs- und Fina nzkraft<br />

aufweisen, dadurch eine bessere Wahrnehmung <strong>de</strong>r Aufgaben im Interesse<br />

<strong>de</strong>r Einwohner ermöglicht wird undwenn die wirtschaftliche und effektive<br />

Wahrnehmung <strong>de</strong>r Aufgaben im gesamten Kreisgebiet gewährleistet bleibt.<br />

Groß. kr.i...ir.hoo.. stock<br />

§ 6 Abs. 3 ThürICO: "[Übertragung von ]Aufgaben, die <strong>de</strong>r Landkreis im übertragenen Wirkungskreis<br />

wahrnimmt L.J. Sie erfüllen diese Aufgaben imübemagenen liVirkungskreis. Die Entscheidung über die<br />

zu übertragen<strong>de</strong>n Aufgaben trifft die Lan<strong>de</strong>sregierung durch Rechtsverordnung mit Zustimmung <strong>de</strong>s<br />

Landtags. [...r<br />

Bürgermeister In kreisfreien Städten<br />

und großen kreisangehörigen Städten<br />

I§ 28 Abs. 1 Dvirl(0)<br />

MeIwer<strong>de</strong>n durch Rechtsverordnung mit Zustimmung <strong>de</strong>s Undtags zu<br />

Großen kreisangehörigen Städten erklärt."<br />

Quelle Elnunshnar,ahlen, Skatetruhm Run<strong>de</strong>mernt,Stand: 33.12.2011<br />

Seile 3 von 3


EK 5/2 Anlage zur Übersicht <strong>de</strong>r kreisfreien Städte und kreisangehörigen Städte mit Son<strong>de</strong>rstatus in Deutschland<br />

Bayern<br />

Kreisfreie Städte EW Große kreisangehörige Städte EW leistungsfähige kreisangehörige Stadt EW<br />

Augsburg 266.647 Bad Kissingen 20.900 Alzenau 18.491<br />

Kaufbeuren 41.745 Bad Reichenhall 17.513 Bad Wörishofen 14.333<br />

Kempten (Allgäu) 62.240 Dachau 43.255 Burghausen 18.222<br />

Memmingen 41.030 Deggendorf 31.727 Eggenfel<strong>de</strong>n 12.908<br />

Aschaffenburg 68.808 Dillingen an <strong>de</strong>r Donau 18.120 Feuchtwangen 12.143<br />

Schweinfurt 53.247 Dinkelsbühl 11.546 Friedberg 28.950<br />

Würzburg 133.808 Donauwörth 18.297 Garmisch-Parten kirchen 26.178<br />

Ansbach 40.296 Eichstätt 13.723 Neustadt an <strong>de</strong>r Aisch 12.166<br />

Erlangen 106.326 Erding 34.795 Pfaffenhofen an <strong>de</strong>r Ilm 24.308<br />

Fürth 116.317 Forchheim 30.497 Sulzbach-Rosenberg <strong>19</strong>.575<br />

Nürnberg 510.602 Freising 45.368 Vaterstetten 22.292<br />

Schwabach 39.112 Fürstenfeldbruck 34.479 Waldkraiburg 23.789<br />

Bamberg 70.084 Germering 38.<strong>19</strong>5 Waldsassen 6.908<br />

Bayreuth 73.111 Günzburg <strong>19</strong>.517<br />

Coburg 40.915 Kitzingen 20.839<br />

Hof 45.904 Kulmbach 26.637<br />

Amberg 43.529 Landsberg am Lech 28.408<br />

Regensburg 136.577 Lindau (Bo<strong>de</strong>nsee) 24.813<br />

Wei<strong>de</strong>n i. d. Opf. 41.954 Marktredwitz 17.045<br />

Landshut 64.258 Neuburg an <strong>de</strong>r Donau 28.548<br />

Passau 50.548 Neumarkt in <strong>de</strong>r Oberpfalz 39.084<br />

Straubing 44.724 Neustadt bei Coburg 15.682<br />

Ingolstadt 126.732 Neu-Ulm 54.314<br />

München 1.378.176 Nördlingen <strong>19</strong>.048<br />

Rosenheim 61.512 Rothenburg ob <strong>de</strong>r Tauber 10.930<br />

Schwandorf 27.921<br />

Selb 15.763<br />

Trau nstein 18.989<br />

Weißenburg in Bayern 17.420<br />

1


EK 5/2 Anlage zur Übersicht <strong>de</strong>r kreisfreien Städte und kreisangehörigen Städte mit Son<strong>de</strong>rstatus in Deutschland<br />

Bayern<br />

Kreisfreie Städte EW Große kreisangehörige Städte EW leistungsfähige kreisangehörige Stadt EW<br />

Gesamt 3.658.202 Gesamt 743.373 Gesamt 240.263<br />

Anzahl 25 Anzahl 29 Anzahl 13<br />

Durchschnitt 146.328 Durchschnitt 25.634 Durchschnitt 18.482<br />

Min. 39.112 Min. 10.930 Min. 6.908<br />

Max. 1.378.176 Max. 54.314 Max. 28.950<br />

<strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong><br />

Kreisfreie Städte EW Große kreisangehörige Städte EW<br />

Frankfurt /O<strong>de</strong>r 60.002 Bernau bei Berlin 36.624<br />

<strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> 71.534 Eberswal<strong>de</strong> 40.745<br />

Cottbus 102.129 Eisenhüttenstadt 30.390<br />

Potsdam 158.902 Falkensee 40.900<br />

Oranienburg 41.966<br />

Schwedt/O<strong>de</strong>r 33.578<br />

Gesamt 392.567 Gesamt 224.203<br />

Anzahl 4 Anzahl 6<br />

Durchschnitt 98.142 Durchschnitt 37.367<br />

Min. 60.002 Min. 30.390<br />

Max. 158.902 Max. 41.966<br />

2


EK 5/2 Anlage zur Übersicht <strong>de</strong>r kreisfreien Städte und kreisangehörigen Städte mit Son<strong>de</strong>rstatus in Deutschland<br />

Ba<strong>de</strong>n-Württemberg<br />

Kreisfreie Städte EW Große kreisangehörige Städte EW<br />

Ba<strong>de</strong>n-Ba<strong>de</strong>n 54.461 Aalen 66.277<br />

Freiburg 229.144 Achern 24.980<br />

Hei<strong>de</strong>lberg 149.633 Albstadt 44.806<br />

Heilbronn 124.257 Bach nang 35.421<br />

Karlsruhe 297.488 Bad Mergentheim 22.534<br />

Mannheim 314.931 Bad Rappenau 20.554<br />

Pforzheim 120.709 Balingen 33.900<br />

Stuttgart 613.392 Biberach an <strong>de</strong>r Riß 32.360<br />

Ulm 123.672 Bietigheim-Bissingen 43.007<br />

Böblingen 46.890<br />

Bretten 28.467<br />

Bruchsal 43.327<br />

Bühl 29.489<br />

Ca lw 23.218<br />

Crailsheim 33.086<br />

Ditzingen 24.573<br />

Donaueschingen 21.066<br />

Ehingen (Donau) 25.764<br />

Eislingen/Fils 20.373<br />

Ellwangen (Jagst) 24.600<br />

Emmendingen 27.011<br />

Eppingen 21.386<br />

Esslingen am Neckar 92.629<br />

Ettlingen 38.507<br />

Fellbach 44.762<br />

Fil<strong>de</strong>rstadt 44.679<br />

Freu<strong>de</strong>nstadt 23.454<br />

Friedrichshafen 59.286<br />

Gaggenau 28.850<br />

3


EK 5/2 Anlage zur Übersicht <strong>de</strong>r kreisfreien Städte und kreisangehörigen Städte mit Son<strong>de</strong>rstatus in Deutschland<br />

Ba<strong>de</strong>n-Württemberg<br />

Kreisfreie Städte EW Große kreisangehörige Städte EW<br />

Geislingen an <strong>de</strong>r Steige 26.823<br />

Giengen an <strong>de</strong>r Brenz <strong>19</strong>.436<br />

Göppingen 56.834<br />

Hei<strong>de</strong>nheim an <strong>de</strong>r Brenz 48.112<br />

Herrenberg 31.249<br />

Hockenheim 21.168<br />

Horb am Neckar 25.024<br />

Kehl 34.964<br />

Kirchheim unter Teck 40.134<br />

Konstanz 85.524<br />

Kornwestheim 31.539<br />

Lahr/Schwarzwald 44.174<br />

Leimen 27.470<br />

Leinfel<strong>de</strong>n-Echterdingen 37.378<br />

Leonberg 45.333<br />

Leutkirch im Allgäu 21.909<br />

Lörrach 48.626<br />

Ludwigsburg 88.673<br />

etzingen 22.263<br />

M osbach 24.233<br />

Mössingen <strong>19</strong>.983<br />

Mühlacker 25.317<br />

Nagold 22.492<br />

Neckarsulm 26.598<br />

Nürtingen 40.438<br />

Oberkirch <strong>19</strong>.928<br />

Öhringen 22.875<br />

Offenburg 59.283<br />

Ostfil<strong>de</strong>rn 36.584<br />

4


EK 5/2 Anlage zur Übersicht <strong>de</strong>r kreisfreien Städte und kreisangehörigen Städte mit Son<strong>de</strong>rstatus in Deutschland<br />

Ba<strong>de</strong>n-Württemberg<br />

Kreisfreie Städte EW Große kreisangehörige Städte EW<br />

Radolfzell am Bo<strong>de</strong>nsee 31.024<br />

Rastatt 47.663<br />

Ravensburg 49.929<br />

Remseck am Neckar 23.686<br />

Reutlingen 112.735<br />

Rheinfel<strong>de</strong>n (Ba<strong>de</strong>n) 32.453<br />

Rheinstetten 20.495<br />

Rottenburg am Neckar 42.609<br />

Rottweil 25.622<br />

Schorndorf 39.351<br />

Schramberg 21.000<br />

Schwäbisch Gmünd 59.749<br />

Schwäbisch Hall 37.408<br />

Schwetzingen 21.911<br />

Sin<strong>de</strong>lfingen 60.287<br />

Singen (Hohentwiel) 46.300<br />

Sinsheim 35.373<br />

Stutensee 23.608<br />

Tübingen 89.011<br />

Tuttlingen 34.236<br />

Ü berlingen 22.086<br />

Vaihingen an <strong>de</strong>r Enz 28.896<br />

Villingen-Schwenningen 80.990<br />

Waiblingen 53.288<br />

Waldkirch 21.036<br />

Waldshut-Tiengen 23.066<br />

Wangen im Allgäu 27.463<br />

Weil am Rhein 30.011<br />

Weingarten 24.233<br />

5


EK 5/2 Anlage zur Übersicht <strong>de</strong>r kreisfreien Städte und kreisangehörigen Städte mit Son<strong>de</strong>rstatus in Deutschland<br />

Ba<strong>de</strong>n -Württemberg<br />

Kreisfreie Städte EW Große kreisangehörige Städte<br />

Wein heim<br />

Weinstadt<br />

Wertheim<br />

Wiesloch<br />

Winnen<strong>de</strong>n<br />

EW<br />

44.008<br />

26.429<br />

23.521<br />

26.178<br />

27.775<br />

Gesamt<br />

2.027.687<br />

Gesamt<br />

3.393.050<br />

Anzahl<br />

9<br />

Anzahl<br />

92<br />

Durchschnitt<br />

225.299<br />

Durchschnitt<br />

36.881<br />

Min.<br />

54.461<br />

Min.<br />

<strong>19</strong>.436<br />

Max.<br />

613.392<br />

Max.<br />

112.735<br />

Hessen<br />

Kreisfreie Städte<br />

EW<br />

Darmstadt 149.052<br />

Frankfurt am Main 691.518<br />

Kassel <strong>19</strong>6.526<br />

Offenbach am Main 122.705<br />

Wiesba<strong>de</strong>n 278.9<strong>19</strong><br />

Große kreisangehörige Städte<br />

Bad Homburg vor <strong>de</strong>r Höhe<br />

Fulda<br />

Gießen<br />

Hanau<br />

Marburg<br />

Rüsselsheim<br />

Wetzlar<br />

EW<br />

52.528<br />

64.249<br />

78.584<br />

89.688<br />

81.147<br />

61.074<br />

51.521<br />

Gesamt<br />

1.438.720<br />

Gesamt<br />

478.791<br />

Anzahl<br />

5<br />

Anzahl<br />

7<br />

Durchschnitt<br />

287.744<br />

Durchschnitt<br />

68.398<br />

Min.<br />

122.705<br />

Min.<br />

51.521<br />

Max.<br />

691.518<br />

Max.<br />

89.688<br />

6


EK 5/2 Anlage zur Übersicht <strong>de</strong>r kreisfreien Städte und kreisangehörigen Städte mit Son<strong>de</strong>rstatus in Deutschland<br />

Nie<strong>de</strong>rsachsen<br />

Große selbständige Städ-<br />

Selbständige Gemein-<br />

Kreisfreie Städte EW te EW <strong>de</strong>n EW<br />

Braunschweig 250.556 Celle 69.972 Achim 30.258<br />

Delmenhorst 74.497 Cuxhaven 50.055 Alfeld (Leine) <strong>19</strong>.9<strong>19</strong><br />

Em<strong>de</strong>n 51.528 Goslar 40.704 Au rich 40.416<br />

Ol<strong>de</strong>nburg 162.481 Hameln 57.342 Bad Pyrmont 20.650<br />

Osnabrück 165.021 Hil<strong>de</strong>sheim 102.584 Ba rsinghausen 33.512<br />

Salzgitter 101.750 Lingen 51.007 Bramsche 30.992<br />

Buchholz in <strong>de</strong>r Nord-<br />

Wilhelmshaven 81.020 Lüneburg 73.581 hei<strong>de</strong> 39.088<br />

Wolfsburg 122.583 Burgdorf 29.833<br />

Buxtehu<strong>de</strong> 40.152<br />

Cloppenburg 32.640<br />

Du<strong>de</strong>rstadt 21.609<br />

Ein beck 33.085<br />

Ga n<strong>de</strong>rkesee 30.927<br />

Ga rbsen 61.652<br />

Georgsmarienhütte 32.026<br />

Gifhorn 41.555<br />

Hann. Mün<strong>de</strong>n 24.390<br />

Helmstedt 23.686<br />

Holzmin<strong>de</strong>n <strong>19</strong>.939<br />

Isernhagen 22.990<br />

Laatzen 40.413<br />

Langenhagen 53.003<br />

Leer (Ostfriesland) 34.285<br />

Lehrte 43.248<br />

Meile 46.093<br />

Meppen 34.875<br />

7


EK 5/2 Anlage zur Übersicht <strong>de</strong>r kreisfreien Städte und kreisangehörigen Städte mit Son<strong>de</strong>rstatus in Deutschland<br />

Nie<strong>de</strong>rsachsen<br />

Große selbständige Städ-<br />

Selbständige Gemein-<br />

Kreisfreie Städte EW te EW <strong>de</strong>n EW<br />

Neustadt am Rübenberge<br />

45.008<br />

Nienburg/Weser 31.862<br />

Nor<strong>de</strong>n 25.0<strong>19</strong><br />

Nor<strong>de</strong>nham 26.706<br />

Nordhorn 53.058<br />

Northeim 29.145<br />

Osterholz-Scharmbeck 29.978<br />

Ostero<strong>de</strong> am Harz 22.987<br />

Papenburg 35.237<br />

Peine 48.558<br />

Rinteln 26.733<br />

Ronnenberg 23.304<br />

Schortens 20.587<br />

Seelze 32.939<br />

Seesen 20.034<br />

Seeveta I 42.210<br />

Sehn<strong>de</strong> 23.032<br />

Springe 29.055<br />

Sta<strong>de</strong> 46.235<br />

Stuhr 33.645<br />

Uelzen 34.055<br />

Varel 24.596<br />

Vechta 32.104<br />

Ver<strong>de</strong>n (Aller) 26.729<br />

Wallenhorst 23.557<br />

Walsro<strong>de</strong> 23.870<br />

We<strong>de</strong>mark 29.182<br />

8


EK 5/2 Anlage zur Übersicht <strong>de</strong>r kreisfreien Städte und kreisangehörigen Städte mit Son<strong>de</strong>rstatus in Deutschland<br />

Nie<strong>de</strong>rsachsen<br />

Kreisfreie Städte<br />

EW<br />

Große selbständige Städte<br />

EW<br />

Selbständige Gemein<strong>de</strong>n<br />

EW<br />

Weyhe<br />

30.308<br />

Winsen (Luhe)<br />

34.437<br />

Wolfenbüttel<br />

53.353<br />

Wunstorf<br />

41.048<br />

Gesamt<br />

1.009.436<br />

Gesamt<br />

445.245<br />

Gesamt<br />

1.879.807<br />

Anzahl<br />

8<br />

Anzahl<br />

7<br />

Anzahl<br />

57<br />

Durchschnitt<br />

126.180<br />

Durchschnitt<br />

63.606<br />

Durchschnitt<br />

32.979<br />

Max<br />

250.556<br />

Max<br />

102.584<br />

Max<br />

61.652<br />

Min<br />

51.528<br />

Min<br />

40.704<br />

Min<br />

<strong>19</strong>.9<strong>19</strong><br />

Nordrhein -Westfalen<br />

Kreisfreie Städte EW Große kreisangehörige Städte EW Mittlere kreisangehörige Städte EW<br />

Bielefeld 323.395 Arnsberg 73.732 Ahaus 38.989<br />

Bochum 373.976 Bergheim 61.668 Ahlen 53.090<br />

Bonn 327.913 Bergisch Gladbach 105.836 Alsdorf 45.337<br />

Bottrop 116.361 Bocholt 73.052 Altena 17.996<br />

Dortmund 580.956 Castrop-Rauxel 74.935 Bad Honnef 25.326<br />

Duisburg 488.005 Detmold 72.646 Bad Oeynhausen 48.016<br />

Düsseldorf 592.393 Dinslaken 69.224 Bad Salzuflen 53.812<br />

Essen 573.468 Dormagen 63.0<strong>19</strong> Baesweiler 27.905<br />

Gelsenkirchen 256.652 Dorsten 76.223 Beckum 36.595<br />

Hagen 187.447 Düren 92.486 Bergkamen 50.267<br />

Hamm 182.112 Gladbeck 75.246 Borken 40.968<br />

Herne 164.244 Grevenbroich 63.488 Bornheim 48.636<br />

Köln 1.017.155 Gütersloh 96.758 Brilon 26.048<br />

Krefeld 234.396 Herford 63.786 Brühl 44.331<br />

9


EK 5/2 Anlage zur Übersicht <strong>de</strong>r kreisfreien Städte und kreisangehörigen Städte mit Son<strong>de</strong>rstatus in Deutschland<br />

Nordrhein-Westfalen<br />

Kreisfreie Städte EW Große kreisangehörige Städte EW Mittlere kreisangehörige Städte EW<br />

Leverkusen 161.<strong>19</strong>5 Herten 61.634 Bün<strong>de</strong> 44.573<br />

Möchengladbach 257.208 Iserlohn 94.536 Coesfeld 36.<strong>19</strong>8<br />

Mülheim an <strong>de</strong>r Ruhr 167.156 Kerpen 64.839 Datteln 35.512<br />

Münster 291.754 Lippstadt 66.936 Delbrück 30.049<br />

Oberhausen 212.568 Lü<strong>de</strong>nscheid 75.<strong>19</strong>9 Dülmen 46.445<br />

Remscheid 109.596 Lünen 87.061 Emmerich am Rhein 29.621<br />

Solingen 159.699 Marl 87.201 Ems<strong>de</strong>tten 35.376<br />

Wuppertal 349.470 Min<strong>de</strong>n 81.904 Ennepetal 30.260<br />

Moers 105.102 E rFtsta dt 50.502<br />

Neuss 152.010 Erkelenz 44.496<br />

Pa<strong>de</strong>rborn 147.688 Erkrath 46.042<br />

Ratingen 90.982 Eschweiler 55.425<br />

Recklinghausen 117.672 Espelkamp 25.108<br />

Rheine 76.563 Euskirchen 55.639<br />

Siegen 103.370 Frechen 50.590<br />

Troisdorf 75.608 Geilenkirchen 28.333<br />

Unna 66.202 Gel<strong>de</strong>rn 33.637<br />

Velbert 83.563 Gevelsberg 31.344<br />

Viersen 75.291 Goch 34.125<br />

Wesel 60.625 Greven 36.115<br />

Witten 97.8<strong>19</strong> Gronau (Westf.) 46.546<br />

Gummersbach 51.023<br />

Haan 29.240<br />

Haltern am See 37.579<br />

Hamminkeln 27.639<br />

Hattingen 55.388<br />

Heiligenhaus 26.462<br />

Heinsberg 40.785<br />

Hemer 37.920<br />

10


EK 5/2 Anlage zur Übersicht <strong>de</strong>r kreisfreien Städte und kreisangehörigen Städte mit Son<strong>de</strong>rstatus in Deutschland<br />

Nordrhein -Westfalen<br />

Kreisfreie Städte EW Große kreisangehörige Städte EW Mittlere kreisangehörige Städte EW<br />

Hennef (Sieg) 46.342<br />

Her<strong>de</strong>cke 24.210<br />

Herzogenrath 46.5<strong>19</strong><br />

Hil<strong>de</strong>n 55.508<br />

Höxter 30.991<br />

Hückelhoven 39.070<br />

Hürth 58.673<br />

lbbenbüren 51.487<br />

Jülich 33.509<br />

Kaarst 42.162<br />

Kamen 44.217<br />

Kam p-Lintfort 38.<strong>19</strong>7<br />

Kernpen 35.694<br />

Kevelaer 28.402<br />

Kleve 49.621<br />

Königswinter 40.760<br />

Korschenbroich 33.022<br />

Kreuztal 31.031<br />

Lage 35.017<br />

Langenfeld (Rheinland) 59.248<br />

Leichtingen (Rheinland) 27.390<br />

Lemgo 41.186<br />

Lennestadt 26.888<br />

Lohnrar 31.727<br />

Löhne 40.080<br />

Lübbecke 25.636<br />

Mechernich 27.086<br />

Meckenheim 24.248<br />

Meerbusch 54.572<br />

11


EK 5/2 Anlage zur Übersicht <strong>de</strong>r kreisfreien Städte und kreisangehörigen Städte mit Son<strong>de</strong>rstatus in Deutschland<br />

Nordrhein -Westfalen<br />

Kreisfreie Städte EW Große kreisangehörige Städte EW Mittlere kreisangehörige Städte EW<br />

Men<strong>de</strong>n (Sauerland) 55.096<br />

M esche<strong>de</strong> 30.597<br />

Mettmann 39.156<br />

Monheim am Rhein 43.038<br />

Netphen 23.961<br />

Nettetal 41.716<br />

Neukirchen-Vluyn 27.689<br />

Nie<strong>de</strong>rkassel 37.699<br />

Oel<strong>de</strong> 29.213<br />

Overath 26.749<br />

Petershagen 25.470<br />

Plettenberg 26.132<br />

Porta Westfalica 34.918<br />

Pulheim 54.031<br />

Ra<strong>de</strong>vormwald 22.307<br />

Rheda-Wie<strong>de</strong>nbrück 47.540<br />

Rheinbach 27.572<br />

Rheinberg 31.499<br />

Rietberg 28.885<br />

Rösrath 27.243<br />

Sankt Augustin 55.810<br />

Schloß Holte-Stukenbrock 26.150<br />

Schmallenberg 25.075<br />

Schwelm 28.343<br />

Schwerte 47.983<br />

Selm 26.747<br />

Siegburg 39.795<br />

Soest 48.543<br />

Sprockhövel 25.264<br />

12


EK 5/2 Anlage zur Übersicht <strong>de</strong>r kreisfreien Städte und kreisangehörigen Städte mit Son<strong>de</strong>rstatus in Deutschland<br />

Nordrhein -Westfalen<br />

Kreisfreie Städte<br />

EW Große kreisangehörige Städte EW<br />

Mittlere kreisangehörige Städte<br />

EW<br />

Steinfurt<br />

33.722<br />

Stolberg (Rheinberg)<br />

57.273<br />

Sun<strong>de</strong>rn (Sauerland)<br />

28.397<br />

Tönisvorst<br />

29.671<br />

Verl<br />

25.159<br />

Voer<strong>de</strong> (Nie<strong>de</strong>rrhein)<br />

37.146<br />

Waltrop<br />

29.511<br />

Warendorf<br />

38.047<br />

Warstein<br />

26.893<br />

Wegberg<br />

29.023<br />

Werdohl<br />

18.487<br />

Werl<br />

32.018<br />

Wermelskirchen<br />

35.129<br />

Werne<br />

29.793<br />

Wesseling<br />

35.154<br />

Wetter (Ruhr)<br />

28.037<br />

Wiehl<br />

25.644<br />

Willich<br />

51.846<br />

Wipperfürth<br />

23.026<br />

Wülfrath<br />

21.218<br />

Würselen<br />

37.762<br />

Gesamt<br />

7.127.1<strong>19</strong><br />

Gesamt<br />

2.933.904<br />

Gesamt<br />

4.488.958<br />

Anzahl<br />

22<br />

Anzahl<br />

35<br />

Anzahl<br />

122<br />

Durchschnitt<br />

323.960<br />

Durchschnitt<br />

83.826<br />

Durchschnitt<br />

36.795<br />

Min.<br />

109.596<br />

Min.<br />

60.625<br />

Min.<br />

17.996<br />

Max.<br />

1.017.155<br />

Max.<br />

152.010<br />

Max.<br />

59.248<br />

13


EK 5/2 Anlage zur Übersicht <strong>de</strong>r kreisfreien Städte und kreisangehörigen Städte mit Son<strong>de</strong>rstatus in Deutschland<br />

Mecklenburg -Vorpommern<br />

Kreisfreie Städte EW Große kreisangehörige Städte EW<br />

Rostock 204.260 Neubran<strong>de</strong>nburg 64.885<br />

Schwerin 95.300 Wismar 44.057<br />

Greifswald 55.051<br />

Stralsund 57.862<br />

Gesamt 299.560 Gesamt 221.855<br />

Anzahl 2 Anzahl 4<br />

Durchschnitt 149.780 Durchschnitt 55.464<br />

Min. 95.300 Min. 44.057<br />

Max. 204.260 Max. 64.885<br />

14


EK 5e Anlage zur Übersicht <strong>de</strong>r kreisfreien Städte und kreisangehörigen Städte mit Son<strong>de</strong>rstatus in Deutschland<br />

Rhein<br />

Kreisfreie<br />

Große kreisangehörige Städ-<br />

Städte EW te EW<br />

Frankenthal (Pfalz) 47.002 An<strong>de</strong>rnach 29.452<br />

Kaiserslautern 99.790 Bad Kreuznach (Stadt) 43.958<br />

Koblenz 106.677 Bingen am Rhein 24.413<br />

Landau in <strong>de</strong>r Pfalz 43.957 Idar-O<strong>de</strong>rstein 30.100<br />

Ludwigshafen am Rhein 165.560 Ingelheim am Rhein (Stadt) 24.341<br />

Mainz 200.957 Lahnstein 17.795<br />

Neustadt an <strong>de</strong>r Weinstraße 52.941 Mayen 18.615<br />

Pirmasens 40.006 Neuwied (Stadt) 64.184<br />

Speyer 50.036<br />

Trier 105.675<br />

Worms 81.967<br />

Zweibrücken 33.807<br />

Gesamt 1.028.375 Gesamt 252.858<br />

Durchschnitt 85.698 Durchschnitt 31.607<br />

Anzahl 12 Anzahl 8<br />

Max 200.957 Max 64.184<br />

Min 33.807 Min 17.795<br />

Saarland<br />

Kreisfreie Städte EW Mittelstädte EW<br />

St. Ingbert 37.104<br />

Völklingen 39.538<br />

Gesamt<br />

Q o c) cp Q<br />

Gesamt 76.642<br />

Durchschnitt Durchschnitt 38.321<br />

Anzahl Anzahl 2<br />

Max Max 39.538<br />

Min Min 37.104<br />

15


EK 5/2 Anlage zur Übersicht <strong>de</strong>r kreisfreien Städte und kreisangehörigen Städte mit Son<strong>de</strong>rstatus in Deutschland<br />

Sachsen<br />

Kreisfreie Städte EW Große Kreisstädte EW<br />

Cehmnitz 243.173 Annaberg-Buchholz 21.604<br />

Dres<strong>de</strong>n 529.781 Aue 17.338<br />

Leipzig 531.809 Auerbach/Vogtl. <strong>19</strong>.838<br />

Bautzen 40.457<br />

Bischofswerda 11.964<br />

Borna 20.405<br />

Brand-Erbisdorf 10.418<br />

Coswig 21.517<br />

Crimmitschau 20.535<br />

Delitzsch 26.035<br />

Dippoldiswal<strong>de</strong> 10.228<br />

Dobeln!Döbeln 22.110<br />

Eilenburg 16.334<br />

Floha!Flöha 11.501<br />

Freiberg 41.498<br />

Freital 39.329<br />

Glauchau 24.234<br />

Gorlitz!Görlitz 53.350<br />

Grirrirna 29.779<br />

Grossenhain!Großenhain <strong>19</strong>.324<br />

Hohenstein-Ernstthal 15.550<br />

Hoyerswerda 36.687<br />

Kamenz 16.817<br />

Limbach-Oberfrohna 25.141<br />

Löbau 15.944<br />

Marienberg 17.876<br />

Markkleeberg 24.402<br />

Meissen!Meißen 27.555<br />

Mittweida 15.341<br />

16


EK 5/2 Anlage zur Übersicht <strong>de</strong>r kreisfreien Städte und kreisangehörigen Städte mit Son<strong>de</strong>rstatus in Deutschland<br />

Sachsen<br />

Kreisfreie Städte EW Große Kreisstädte EW<br />

Niesky<br />

Oelsnitz/Vogtl.<br />

Oschatz<br />

Pirna<br />

Plauen<br />

Ra<strong>de</strong>berg<br />

Ra<strong>de</strong>beul<br />

Reichenbach im Vogtland<br />

Riesa<br />

Rochlitz<br />

Schkeuditz<br />

Schwarzenberg/Erzgeb.<br />

Sebnitz<br />

Stollberg/Erzgeb.<br />

Torgau<br />

Weißwasser/Oberlausitz<br />

Werdau<br />

Wurzen<br />

Zittau<br />

Zschopau<br />

Zwickau<br />

9.901<br />

11.645<br />

15.014<br />

38.735<br />

65.738<br />

18.374<br />

33.769<br />

<strong>19</strong>.836<br />

33.549<br />

6.221<br />

17.463<br />

18.326<br />

10.375<br />

11.576<br />

20.887<br />

18.592<br />

22.303<br />

16.680<br />

27.845<br />

10.115<br />

93.128<br />

Gesamt<br />

1.304.763<br />

Gesamt<br />

1.<strong>19</strong>3.183<br />

Durchschnitt<br />

434.921<br />

Durchschnitt<br />

23.864<br />

Anzahl<br />

3<br />

Anzahl<br />

50<br />

Max<br />

Min<br />

531.809<br />

243.173<br />

Max<br />

Min<br />

93.128<br />

6.221<br />

17


EK 5/2 Anlage zur Übersicht <strong>de</strong>r kreisfreien Städte und kreisangehörigen Städte mit Son<strong>de</strong>rstatus in Deutschland<br />

Sachsen-Anhalt<br />

Kreisfreie Städte<br />

EW<br />

Dessau-Roßlau 85.838<br />

Halle (Saale) 233.705<br />

Mag<strong>de</strong>burg 232.364<br />

Große kreisangehörige Städte<br />

EW<br />

Gesamt<br />

551.907<br />

Gesamt<br />

Durchschnitt<br />

183.969<br />

Durchschnitt<br />

0<br />

Anzahl<br />

3<br />

Anzahl<br />

0<br />

Max<br />

233.705<br />

Max<br />

0<br />

Min<br />

85.838<br />

Min<br />

0<br />

Schleswig- Holstein<br />

Kreisfreie Städte<br />

EW<br />

Große kreisangehörige Städte<br />

Flensburg 89.357 Nor<strong>de</strong>rstedt 72.436<br />

Kiel 242.041<br />

Lübeck 210.577<br />

Neumünster 76.939<br />

EW<br />

Gesamt 618.914 Gesamt 72.436<br />

Durchschnitt 247.566 Durchschnitt 72.436<br />

Anzahl 5 Anzahl 2<br />

Max 242.041 Max 72.436<br />

Min 76.939 Min 72.436<br />

18


EK 5/2 Anlage zur Übersicht <strong>de</strong>r kreisfreien Städte und kreisangehörigen Städte mit Son<strong>de</strong>rstatus in Deutschland<br />

Thüringen<br />

Kreisfreie Städte EW Große kreisangehörige Städte EW<br />

Eisenach 42.661 Altenburg 34.456<br />

Erfurt 206.384 Gotha 45.564<br />

Gera 98.762 Ilmenau 26.005<br />

Jena 105.463 Mühlhausen 35.875<br />

Suhl 38.2<strong>19</strong> Nordhausen 43.943<br />

Weimar 65.542<br />

Gesamt 557.031 Gesamt 185.843<br />

Durchschnitt 92.839 Durchschnitt 37.169<br />

Anzahl 6 Anzahl 5<br />

Max 206.384 Max 45.564<br />

Min 38.2<strong>19</strong> Min 26.005<br />

<strong>19</strong>


Anlage A Z<br />

LAND BRANDENBURG<br />

Ministerium <strong>de</strong>s Innern<br />

elsterium <strong>de</strong>s Warn <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> 1 Postfach 601165 1 14411 Paisdarn<br />

An <strong>de</strong>n<br />

Henning-von-Tresckow-Straße 9-13<br />

14467 Potsdam<br />

Vorsitzen<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r<br />

Beerb.: Herr Stevener<br />

Enquete-Kommission 5/2<br />

Gesch.Z.: 111/1-340-00<br />

Hausruf: (0331) 866 2317<br />

Herrn Stefan Ludwig, MdL<br />

Fax: (0331) 293 788<br />

Landtag <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong><br />

Internet: www.mi.bran<strong>de</strong>nburch<strong>de</strong><br />

Am Havelblick 8<br />

rdand.stevenegmi.bran<strong>de</strong>nburo.<strong>de</strong><br />

14473 Potsdam<br />

EINGEGANGEN<br />

os ASZg-<br />

0 B. MRZ. 2013<br />

cl-c",22<br />

Erled. cleil el<br />

Bus und Straßenbahn: Haltestelle Alter Markt<br />

Bahn und S-Bahn: Potsdam Hauptbahnhof<br />

Potsdam, 7. März 2013<br />

Berechnung <strong>de</strong>r Steuerquote <strong>de</strong>s Landkreismo<strong>de</strong>lls Spree-Neille/Cottbus<br />

(Szenarien 12+1 und 8+1)<br />

Sehr geehrter, Herr Vorsitzen<strong>de</strong>r,<br />

als Anlage beigefügt übersen<strong>de</strong> ich Ihnen - wie in <strong>de</strong>r letzten Sitzung <strong>de</strong>r Enquete-<br />

Kommission am <strong>19</strong>,02.2013 besprochen - die Berechnungsgrundlage <strong>de</strong>r auf <strong>de</strong>n<br />

Seiten 11 und 15 <strong>de</strong>r Materialsammlung zur aktuellen Verwaltungsglie<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r<br />

Landkreise im Land <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> und zu <strong>de</strong>n im Gutachten zur möglichen Kommunalisierung<br />

von Lan<strong>de</strong>saufgaben in <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> von Prof. Dr. Bogumil dargestellten<br />

Szenarien für die bran<strong>de</strong>nburgischen Landkreise und kreisfreien Städte<br />

aufgeführten Steuerquote <strong>de</strong>s Landkreismo<strong>de</strong>lls Spree-Neiße/Cottbus.<br />

Mit freundlichen Grüßen<br />

Im Auftrag<br />

Keseberg<br />

Dieses Dokument wur<strong>de</strong> am 7. März 2013 durch Herrn Rudolf Keseberg elektronisch schlussgezeichnet.<br />

Die genannte E-Mail-Adresse dient nur für <strong>de</strong>n Empfang einfacher Mitteilungen ohne Signatur und/o<strong>de</strong>r Verschlüsselung.<br />

Dok-Nr.: 20131034862


Anlage<br />

Berechnung <strong>de</strong>r Steuerquote <strong>de</strong>s Landkreismo<strong>de</strong>lls Spree-Neiße1Cottbus<br />

Die Steuerquote wur<strong>de</strong> anhand <strong>de</strong>r Kennzahl<br />

Steuern und ähnliche Abg<br />

gaben<br />

x 100 errechnet.<br />

Erträge lfd. Verwaltungstätigkeit<br />

Für die Berechnung <strong>de</strong>s Landkreismo<strong>de</strong>lls Spree-Neiße/Cottbus wur<strong>de</strong>n die auf die Stadt Cottbus entfallen<strong>de</strong>n<br />

Steuern und ähnlichen Abgaben herausgerechnet, weil diese auch bei einem Zusammenschluss<br />

bei <strong>de</strong>r Stadt Cottbus verbleiben wer<strong>de</strong>n. Die Erträge <strong>de</strong>r Stadt Cottbus wur<strong>de</strong>n zu 50 v.H. <strong>de</strong>m<br />

im Mo<strong>de</strong>ll neu entstehen<strong>de</strong>n Landkreis zugerechnet.<br />

Hieraus ergibt sich nachstehen<strong>de</strong> Berechnung:<br />

Steuern und ähnliche Abgaben Erträge lfd. Verwaltungstätigkeit<br />

Landkreis Spree-Neiße 7.471.000 € 236.405.800<br />

Cottbus 153.209.000 E (entspricht 50 %)<br />

gesamt 7.471.000 € 389.614.800<br />

Die Steuerquote entsprechend <strong>de</strong>r o.a. Kennzahlformel beträgt <strong>de</strong>mnach 1,92 v.H. In <strong>de</strong>r Materialsammlung<br />

wur<strong>de</strong> für dieses Mo<strong>de</strong>ll auf Seite 11 sowie auf Seite 15 durch einen Übertragungsfehler<br />

versehentlich <strong>de</strong>r Wert 0,02 v.H. eingetragen.


EINGEGANGEN<br />

0 5- / ,5-80<br />

1:'', 2013<br />

Eu 57.2<br />

Erled. t<<br />

,,,,,,,,,<br />

Anlage 43<br />

• r<br />

'... .•„'<br />

• • • •<br />

• •<br />

LANDTAG<br />

BRANDENBURG<br />

Landtag <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong>; Postfach 60 1064; 14410 Potsdam<br />

Vorsitzen<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r<br />

Enquete-Kommission 6/2<br />

Herrn Stefan Ludwig<br />

Ausschuss für<br />

Wissenschaft, Forschung<br />

und Kultur<br />

Der Vorsitzen<strong>de</strong><br />

Bearbeiter: Andrä Wilksch<br />

im Hause Datum: /1 März 2013<br />

Bitte um weiterführen<strong>de</strong> Beratung <strong>de</strong>s Antrages "Verwaltungsreform und dauerhafte<br />

Gewährleistung <strong>de</strong>r Ausbildung <strong>de</strong>r Nachwuchskräfte"<br />

Ihr Schreiben vom 23. August 2012<br />

Sehr geehrter Herr Kollege,<br />

<strong>de</strong>r AUsschuss für Wissenschaft Forschung und Kultur befasste sich abschließend in seiner<br />

38. Sitzung am 20. Februar 2013 mit <strong>de</strong>r Erörterung <strong>de</strong>r Frage, wie auch in Zukunft die qualifizierte<br />

Ausbildung <strong>de</strong>r Nachwuchskräfte für die öffentliche Verwaltung im Land <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> gewährleistet<br />

wer<strong>de</strong>n kann.<br />

Die Beantwortung dieser Frage steht im unmittelbaren Zusammenhang mit <strong>de</strong>r<br />

Hochschulentwicklungsplanung <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> bis 2025, Die Lan<strong>de</strong>sregierung leitete<br />

<strong>de</strong>m Landtag im Januar 2013 einen ersten Entwurf <strong>de</strong>r Hochschulentwicklungsplanung zu, die<br />

erstmalig am 16. Januar 2013 im Ausschuss durch die Ministerin für Wissenschaft, Forschung und<br />

Kultur vorgestellt wur<strong>de</strong>. Nach <strong>de</strong>r Hochschulentwicklungsplanung ist die qualifizierte Ausbildung<br />

<strong>de</strong>r Nachwuchskräfte für die öffentliche Verwaltung nach wie vor an <strong>de</strong>r Technischen Hochschule<br />

Wildau (FH) verortet. Es ist aber beabsichtigt, das technische Profil <strong>de</strong>r Technischen Hochschule<br />

Wildau (FH) zu stärken und die bei<strong>de</strong>n auf <strong>de</strong>n nichttechnischen gehobenen Verwaltungsdienst in<br />

Land und Kommunen vorbereiten<strong>de</strong>n Studiengänge zu verlagern. Die Lan<strong>de</strong>sregierung erarbeitet<br />

<strong>de</strong>rzeit ein Konzept für eine Ausbildung an einer an<strong>de</strong>ren Hochschule. Hierzu fand bereits im<br />

Januar eine Tagung statt, an <strong>de</strong>r auch die Abnehmerseite, also Vertreter <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>sregierung, <strong>de</strong>s<br />

Landkreistages und <strong>de</strong>s Städte- und Gemein<strong>de</strong>bun<strong>de</strong>s teilgenommen haben.<br />

Landtag <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> Seite 1 von 2<br />

Am Havelblick 8 Telefon: 0331 968-1164 Internet: Www.landtag.bran<strong>de</strong>nburg.<strong>de</strong><br />

14473 Potsdam Telefax: 0331 966-1174 andre.wilksch@landtag.bran<strong>de</strong>nburg.<strong>de</strong>


Anlage //3<br />

•: • : :<br />

•• .<br />

••<br />

L ANDTAG<br />

BRANDENBURG<br />

Eine abschließen<strong>de</strong> Entscheidung steht aus. Der vorliegen<strong>de</strong> Entwurf <strong>de</strong>r<br />

Hochschulentwicklungsplanung enthält eine Formulierung aus <strong>de</strong>r hervorgeht, dass die<br />

Studiengänge in Wildau solange weitergeführt wer<strong>de</strong>n, bis eine endgültige Lösung für Verlagerung<br />

gefun<strong>de</strong>n wur<strong>de</strong>.<br />

Dem Ausschuss für Wissenschaft, Forschung und Kultur ist sehr daran gelegen, Ihnen diese<br />

Information zukommen zu lassen.<br />

Mit freundlichen Grüßen<br />

Landtag <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> Seite 2 von 2<br />

Am Havelblick 8 Telefon: 0331 9664164 Internet: www,landtag.bran<strong>de</strong>nburg.cie<br />

14473 Potsdam Telefax; 0331 966-1174 andre.wilksch@landtag.bran<strong>de</strong>nburg.<strong>de</strong>


Anlage, Met_<br />

Landkreistag <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong><br />

- Per E-Mail -<br />

Landkreistag <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong><br />

Postfach 60 10 35, 14410 Potsdam<br />

Enquete-Kommission<br />

Herrn Vorsitzen<strong>de</strong>n<br />

Stefan Ludwig, MdL<br />

Landtag <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong><br />

Am Havelblick 8<br />

14473 Potsdam<br />

5/2<br />

EINGEGANGEN<br />

2 7. JULI 2012<br />

s-72<br />

Erled. 1.6. 4.(9zA:d.4...<br />

Hausanschrift:<br />

Jägerallee 25<br />

14469 Potsdam<br />

Postanschrift:<br />

Postfach 60 10 35<br />

14410 Potsdam<br />

E-Mail:<br />

poststelle@landkrelstag-bran<strong>de</strong>nburg,<strong>de</strong><br />

Telefon: (03 31) 2 98 74 — 0<br />

Telefax: (03 31) 2 98 74 50<br />

nurewahl:<br />

(03 31) 2 98 74-21<br />

Datum: 2012-07-26<br />

Az.: 10 20-22/H/str<br />

(bei Antwort bitte angeben)<br />

lexteänntlizglenquete-komm1131cnlok11.d..<br />

Ihr Schreiben vom<br />

Ihr Zeichen<br />

Verwaltungsreform und dauerhafte Gewährleistung <strong>de</strong>r Ausbildung<br />

<strong>de</strong>r Nachwuchskräfte<br />

Sehr geehrter Herr Ludwig,<br />

gemeinsam mit Herrn Prof. Dr. Gebhardt und Herr Böttcher bitte<br />

ich darum, das Thema "Verwaltungsreform und dauerhafte Gewährleistung<br />

<strong>de</strong>r Ausbildung <strong>de</strong>r Nachwuchskräfte" auf die Tagesordnung<br />

<strong>de</strong>r Sitzung <strong>de</strong>r EK 5/2 am 17. August 2012 zu nehmen und<br />

folgen<strong>de</strong>n Antrag zu behan<strong>de</strong>ln:<br />

"Die Enquete-Kommission 5/2 möge beschließen:<br />

Qualifizierte und gut ausgebil<strong>de</strong>te Mitarbeiter sind unabdingbare<br />

Voraussetzung für eine rechtsstaatliche und effiziente Verwaltung.<br />

Auch das Gelingen <strong>de</strong>r jetzt diskutierten Verwaltungsreform<br />

hängt hiervon ab. Notwendig ist damit auch die dauerhafte Gewährleistung<br />

einer qualifizierten Ausbildung von Nachwuchskräften.<br />

Von zentraler Be<strong>de</strong>utung sind hierbei die bislang von <strong>de</strong>r TH Wildau<br />

angebotenen Studiengänge "Verwaltung und Recht" sowie "KoMmunales<br />

Verwaltungsmanagement und Recht" (in Kooperation mit <strong>de</strong>r<br />

<strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong>ischen Kommunalaka<strong>de</strong>mie).<br />

Die Enquete-Kommission 5/2 spricht sich daher dafür aus, die<br />

Studiengänge "Verwaltung und Recht" sowie "Kommunales Verwaltungsmanagement<br />

und Recht" dauerhaft zu erhalten und zu stärken,<br />

damit auch in Zukunft die qualifizierte Ausbildung <strong>de</strong>r Nachwuchskräfte<br />

für die öffentliche Verwaltung in <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> gewährleistet<br />

ist. Für eine anstehen<strong>de</strong> Verwaltungsreform ist dies<br />

ein wesentlicher Erfolgsfaktor.


Anlage 43a.<br />

2<br />

Begründung:<br />

Eine Verwaltungsreform kann nur gelingen, wenn auf Dauer qualifizierte<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zur Verfügung stehen.<br />

Tragen<strong>de</strong> Be<strong>de</strong>utung kommt hierbei <strong>de</strong>n Beamtinnen und Beamten <strong>de</strong>s<br />

gehobenen Dienstes bzw. <strong>de</strong>n entsprechend ausgebil<strong>de</strong>ten Verwaltungsangestellten<br />

zu - als mittlere Managementebene mit einer<br />

umfassen<strong>de</strong>n theoretischen und praktischen Ausbildung bil<strong>de</strong>n sie<br />

das "Rückgrat <strong>de</strong>r Verwaltung".<br />

In <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> erfolgt die Ausbildung bislang an <strong>de</strong>r TH Wildau<br />

in <strong>de</strong>n Studiengängen "Verwaltung und Recht" sowie 'Kommunales<br />

Verwaltungsmanagement und Recht" - letzterer in Kooperation mit<br />

<strong>de</strong>r <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong>ischen Kommunalaka<strong>de</strong>mie. Mit bei<strong>de</strong>n Studiengängen<br />

erlangen die Absolventinnen und Absolventen <strong>de</strong>n Bachelor of Arts<br />

(BA) sowie darüber hinaus im Studiengang "Verwaltung und Recht"<br />

die Laufbahnvoraussetzungen für <strong>de</strong>n gehobenen Dienst. Bei<strong>de</strong> Studiengänge<br />

sind voll ausgelastet; die Absolventen wer<strong>de</strong>n von <strong>de</strong>n<br />

koffimunalen Arbeitgebern und auch vom Land gerne übernommen.<br />

Die Zukunft bei<strong>de</strong>r Studiengänge darf durch eine Reform <strong>de</strong>r bran<strong>de</strong>nburgischen<br />

Hechschullandschaft nicht in Frage, gestellt wer :-<br />

<strong>de</strong>n. Der am 8. Juni 2012 vorlegte Abschlussbericht <strong>de</strong>r Hochschulstrukturkommission<br />

<strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> empfiehlt, <strong>de</strong>n<br />

Studiengang "Verwaltung und Recht" aus <strong>de</strong>r TH Wildau auszuglie<strong>de</strong>rn<br />

und in an<strong>de</strong>rer Weise - gegebenenfalls auch in einem an<strong>de</strong>ren<br />

Bun<strong>de</strong>sland - sicherzustellen.<br />

Des Weiteren empfiehlt die Hochschulstrukturkommission, <strong>de</strong>n beson<strong>de</strong>rs<br />

praxisorientierten Studiengang "Kommunales Verwaltungsmanagement<br />

und Recht" nicht zu verstetigen - also zu been<strong>de</strong>n.<br />

Den Kommunen wird insofern anheimgestellt, zur Realisierung ihrer<br />

Ausbildungsbedarfe an an<strong>de</strong>re Institutionen - wie etwa das<br />

KWI - heranzutreten.<br />

Durch nicht hinreichend abgesicherte "institutionelle Umbrüche'<br />

und erst recht durch die Verlagerung <strong>de</strong>r Alasbildung in an<strong>de</strong>re<br />

Bun<strong>de</strong>slän<strong>de</strong>r wird die dringend erfor<strong>de</strong>rliche kontinuierliche und<br />

zielgerichtete Ausbildung qualifizierter Nachwuchskräfte für die<br />

öffentliche Verwaltung in <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> in Frage gestellt. Vieles<br />

spricht für die Fortführung <strong>de</strong>r Studiengänge zum nichttechnischen<br />

gehobenen Dienst (von Land und Kommunen) an mit entsprechen<strong>de</strong>n<br />

Kapazitäten (räumlich wie fachlich) ausgestatteten Standorten.<br />

Dabei empfiehlt sich auch eine weitere Verzahnung <strong>de</strong>r<br />

Studiengänge. Unabdingbar ist, dass die Studiengänge bran<strong>de</strong>nburgischen<br />

Gegebenheiten - also beispielsweise <strong>de</strong>n gelten<strong>de</strong>n lan<strong>de</strong>srechtlichen<br />

Regelungen wie auch <strong>de</strong>n kommunal- und kommunalverfassungs-,<br />

aber auch <strong>de</strong>n haushaltsrechtlichen Gegebenheiten -<br />

Rechnung tragen. Dabei ist es auch sinnvoll zu prüfen, ob weitere<br />

Synergien ,durch eine Einbeziehung <strong>de</strong>r weiteren Hochschul-<br />

Ausbildungen für die öffentliche Hand, wie <strong>de</strong>r für Rechtspfleger-<br />

o<strong>de</strong>r Finanzwirte, erreicht wer<strong>de</strong>n können.<br />

Für die Enquete-Kommission "Kommunal- und Lan<strong>de</strong>sverwaltung -<br />

bürgernah, effektiv und zukunftsfest - <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> 2020" ist es<br />

daher ein beson<strong>de</strong>res Anliegen, die benannten Studiengänge dauer-


Anlage 43 ct<br />

3<br />

haft zu erhalten und zu stärken, damit für <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> eine bürgernahe,<br />

effektive und zukunftsfeste Verwaltung gewährleistet<br />

bleibt."<br />

Mit freundlichen Grüßen<br />

LP'<br />

Dr. Humpert


Enquete-Kommission „Kommunal- und Lan<strong>de</strong>sverwaltung — bürgernah, effektiv und zukunftsfest — <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> 2020" 5/2<br />

Sitzungsplanung März bis Juni 2013<br />

Themen 1<br />

Vorträge<br />

Rückläufe<br />

Sonstiges<br />

<strong>19</strong>. Sitzung<br />

(15. März)<br />

Fortsetzung Kommunalisierung<br />

von Lan<strong>de</strong>saufgaben.<br />

(Diskussion und ggf. Beschluss)<br />

Vortrag „Kooperatives<br />

MittelzentrumPritzwalk-<br />

Wittstock/Dosse")<br />

Vortrag Prof. Winkel zur<br />

öffentlichen Daseinsvorsorge<br />

Berichterstattung Prof.<br />

Gebhardt zu Speyerer Forum<br />

Kommunal- und<br />

Verwaltungsreform „Der<br />

Landkreis als Zukunftsmo<strong>de</strong>ll`"<br />

Daten Einkreisung<br />

Eisenhüttenstadt sowie in<br />

Verbindung damit<br />

Rechercheergebnisse <strong>de</strong>s<br />

Sekretariats zu Großen<br />

kreisangehörigen Städten in Dtld.<br />

Auswärtige Sitzung in<br />

Heiligengrabe<br />

Vorführung ,,Mobiler Bürgerbus<br />

<strong>de</strong>r Stadt VVittstock/Dosse"<br />

20. Sitzung<br />

(<strong>19</strong>. April)<br />

Fortsetzung<br />

Kommunalisierung von<br />

Lan<strong>de</strong>säufgaben<br />

(Diskussion und ggf.<br />

Beschluss, insb. anhand<br />

Rückläufe Arbeitsaufträge<br />

LReg)<br />

Mo<strong>de</strong>lle Kreisebene<br />

(Kooperation/ Fusion,<br />

Kriterien, Varianten etc.)<br />

Arbeitsaufträge LReg<br />

(Struktur <strong>de</strong>r<br />

Wasserverwaltung und<br />

Mo<strong>de</strong>llberechnung<br />

Forstverwaltung, Straßen<br />

durch externes Gutachten)<br />

Festlegung über weiteren<br />

Beratungsbedarf bspw. zu<br />

finanziellen Rahmen (siehe<br />

22. Sitzung)<br />

21. Sitzung<br />

(17. Mai)<br />

Auswertung<br />

Informationsreise<br />

Amtsmo<strong>de</strong>ll<br />

Struktur<br />

Lan<strong>de</strong>sverwaltung<br />

Län<strong>de</strong>rkooperation<br />

22. Sitzung<br />

(14. Juni)<br />

interkommunale Funktionalreform<br />

Aufgaben Gemein<strong>de</strong>n<br />

(Aufgabenverlagerung u. -kritik,<br />

öffentliche Daseinsvorsorge und<br />

Infrastruktur)<br />

Mo<strong>de</strong>lle Gemein<strong>de</strong>ebene<br />

(Gemein<strong>de</strong>mo<strong>de</strong>lle, Kooperation/ Fusion,<br />

Kriterien, Varianten etc.)<br />

Ggf. Finanzielle Rahmenbedingungen<br />

und Reformvoraussetzungen<br />

Ggf. Rechtliche Fragen / Auswirkungen<br />

Ggf. E-Government<br />

Gutachten Prof. Proeller zur<br />

interkommunalen Funktionaireform<br />

(Versand voraussichtlich 7. Juni 2013)<br />

Erster Grobentwurf Abschlussbericht<br />

23<br />

(21. Juni)<br />

Fortsetzung<br />

Diskussion und<br />

Beschluss<br />

FunktionaIreform<br />

(insbeson<strong>de</strong>re<br />

Gutachten Prof.<br />

Proeller)<br />

Fortsetzung.<br />

Diskussion und<br />

Beschluss<br />

Mo<strong>de</strong>lle<br />

Gemein<strong>de</strong>ebene<br />

Sitzung<br />

vorbehaltlich<br />

Zustimmung<br />

Landtagspräsi<strong>de</strong>nt<br />

Än<strong>de</strong>rungen gegenüber <strong>de</strong>r am 07. Februar 2013 versandten Fassung sind unterstrichen_<br />

Stand: 12.03.2013

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!