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Regensburger Universit

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und -anfänger aufzunehmen Bayern hat<br />

nun jenseits der Hochschulpakt-Logik begonnen,<br />

sein Hochschulsystem um 38 000<br />

sog flächenbezogene Studienplätze auszubauen<br />

mit der Option auf weitere<br />

10 000 Plätze [dabei ist zu beachten, dass<br />

ein flächenbezogener Studienplatz jährlich<br />

besetzt wird, während der Hochschulpakt<br />

die Köpfe der zusätzlichen Anfängerinnen<br />

und Anfänger über die Jahre addiert]<br />

Das ist gut und richtig, weil Bayern<br />

lange Zeit mehr Akademikerinnen und<br />

Akademiker benötigt hat, als es selbst ausbildete<br />

Es ist aber auch eine wirklich beachtliche<br />

Anstrengung – das im Vergleich<br />

viel größere Nordrhein-Westfalen, das<br />

auch deutlich mehr zusätzliche Studienanfängerinnen<br />

und -anfänger zu versorgen<br />

hat, schafft 11 000 zusätzliche flächenbezogene<br />

Studienplätze<br />

2.2 Zusatzbedarf durch<br />

Fachkräftemangel<br />

Der Hochschulpakt folgt allerdings allein<br />

einer Versorgungslogik Das heißt, bisher<br />

geht es vor allem darum, denjenigen studienberechtigten<br />

Schulabgängern, die<br />

studieren wollen, dies auch zu ermöglichen<br />

Darüber hinaus müssen wir aber<br />

auch den gesellschaftlichen und volkswirtschaftlichen<br />

Bedarf berücksichtigen:<br />

Und hier ist klar: wir brauchen viel mehr<br />

Akademiker Und dies nicht allein wegen<br />

der oftmals diskutierten höheren Anforderungen<br />

in vielen Arbeitsfeldern, sondern<br />

in erster Linie, weil wir den gigantischen<br />

Ersatzbedarf, der durch das Ausscheiden<br />

der geburtenstarken Jahrgänge<br />

ab 2015 einsetzt, nicht werden befriedigen<br />

können Uns fehlen schon heute Lehrer,<br />

Ärzte und Ingenieure – und dieser<br />

Trend wird noch zunehmen In einer Studie<br />

von McKinsey, die 2008 für die Robert<br />

Bosch Stiftung erstellt wurde, wird dargelegt,<br />

dass der auflaufende Wertschöpfungsverlust<br />

durch das Fehlen von Fachkräften<br />

in Deutschland bis zum Jahr 2020<br />

bei insgesamt € 1 166 Bill liege, davon<br />

entfallen € 690 Mrd auf Akademiker<br />

Selbst wenn also alle zusätzlichen Studienplätze<br />

des Hochschulpakts ausgelastet<br />

werden, besteht damit noch eine erhebliche<br />

Lücke von 1,2 Mio zusätzlich benötigten<br />

Akademikerinnen und Akademikern<br />

Ab dem Jahr 2014 beginnt der demographische<br />

Wandel unaufhaltsam (und<br />

2005. Das CHE hat auf dieser Grundlage sowie unter Hinzunahme von Annahmen zu<br />

Studierverhalten von Schulabgängerinnen und -abgängern eine Prognose zu den erw<br />

Studienanfängerzahlen erstellt (siehe Abbildung 1). Impulse 3<br />

100.000<br />

80.000<br />

60.000<br />

40.000<br />

20.000<br />

0<br />

-20.000<br />

2007<br />

2008<br />

2009<br />

2010<br />

2011<br />

2012<br />

2013<br />

2014<br />

Prognose zusätzlicher Studienanfänger(innen) in Deutschland 2007 bis 2020 gegen-<br />

Abbildung: Prognose zusätzlicher Studienanfänger(innen) in Deutschland 2007 bis 2020 gege<br />

über dem Basisjahr 2005 (Quelle: CHE Consult 2007)<br />

Basisjahr 2005 (Quelle: CHE Consult 2007)<br />

2015<br />

2016<br />

2017<br />

Nachfrageüberhang Angebotsüberhang Saldo<br />

Die kurzfristig Grafik auch macht kaum deutlich, veränderbar) warum auf die Bezeichnung pen in die <strong>Universit</strong>äten „doppelte und Hochschulen Abiturjahrgang“ eine irre<br />

Assoziation die Hochschulen auslöst. einzuwirken, Es handelt der Peak sich an hier zu integrieren um ein lang Die anhaltendes deutschen <strong>Universit</strong>ä- Hoch an zusätzlich<br />

Studierenden ist dann vorüber Dann ten und Hochschulen müssen jetzt damit<br />

Studienanfänger(innen). Die Nulllinie, die der Hochschulpakt mit 2005 angesetzt hat,<br />

schrumpft die Zahl von studienberechtig- anfangen, damit sie dann, wenn es über-<br />

demnach<br />

ten Schulabgängerinnen<br />

erst Mitte der<br />

und<br />

2020er<br />

-abgängern,<br />

Jahre wieder<br />

lebenswichtig<br />

erreicht<br />

wird,<br />

werden.<br />

die geeigneten Kon-<br />

was zunächst einzelne Studiengänge trefzepte und Instrumente zur Verfügung<br />

fen wird, die z T heute bereits Rekrutie- haben<br />

2.1. rungsprobleme Lösungsansatz haben Mittelfristig Hochschulpakt aber Deutlich dürfte nach diesen Ausfüh-<br />

werden diese Entwicklungen das ganze rungen auch sein, warum die bevorste-<br />

System erfassen<br />

hende Herausforderung für die Universi-<br />

Bund und Länder haben in dieser Situation täten und den Hochschulen Hochschulpakt nicht allein geschlossen, in der der insb<br />

den Ländern einen Anreiz setzt, zusätzliche Bewältigung Studienanfängerinnen des doppelten Abiturjahr- und -anfänger auf<br />

Bayern 3 Fazithat<br />

nun jenseits der Hochschulpakt-Logik ganges besteht begonnen, Deutsche <strong>Universit</strong>äten sein Hochschulsystem u<br />

sog. flächenbezogene Studienplätze auszubauen und Hochschulen mit der werden Option auf auf längere weitere 10 000 P<br />

Die deutschen <strong>Universit</strong>äten und Hoch- Sicht in einen Wettbewerb um Studie-<br />

[dabei ist zu beachten, dass ein ‚flächenbezogener Studienplatz jährlich besetzt wird,<br />

schulen müssen bereits jetzt beginnen, rende einzutreten haben Institutionen,<br />

der sich Hochschulpakt auf die Realitäten die einzustellen, Köpfe der da ihr zusätzlichen die ihre Studierendenzahlen Anfänger(innen) nicht über halten die Jahre addier<br />

gut „klassisches“ und richtig, Klientel weil knapp Bayern wird: lange Sie müsZeit<br />

bzw mehr ausbauen Akademikerinnen können, werden und gegen- Akademiker benöt<br />

es sen selbst mehr ausbildete. Akademikerinnen Es ist und aber Akade- auch über eine erfolgreicheren wirklich beachtliche relative Budgetkür- Anstrengung – das im<br />

miker ausbilden in einer Gesellschaft, die zungen hinnehmen müssen Denn Geld<br />

kleiner wird, die älter wird und die hetero- wird Studierenden folgen<br />

gener wird So arbeiten manche Universi- In diesem bundesweiten Wettbewerb<br />

täten und Hochschulen bereits heute de- um Studierende werden diejenigen Regizidiert<br />

daran, langfristig den Anteil an onen die Gewinner sein, deren Institutio-<br />

ausländischen Studierenden zu erhöhen nen es gelingt, mehr Studierende vor<br />

Andere haben entschieden, sich beson- allem überregional an sich zu binden<br />

ders für die Integration Berufstätiger im Denn die Erfahrung zeigt, dass Absolven-<br />

grundständigen Studium bzw im Bereich tinnen und Absolventen gerne in der Re-<br />

der Weiterbildung zu engagieren Die vier gion bleiben, in der sie studiert haben<br />

Ingenieurwissenschaftlichen Fakultäten- [vgl Leusing, Britta (2007), <strong>Universit</strong>ät<br />

tage bemühen sich mit gezielter Öffent- Flensburg Discussion Paper Nr 15; siehe<br />

lichkeitsarbeit um Abiturientinnen und auch das Bayerische Absolventenpanel,<br />

Abiturienten mit Migrationshintergrund 2006] Dieses dürfte auch der Wirtschaft<br />

(siehe www 4ing net)<br />

einer Region Anlass sein, ihre <strong>Universit</strong>ä-<br />

In anderen Ländern zeigt die Erfahten und Hochschulen bei der überregiorung,<br />

dass es Jahrzehnte dauert, bevor nalen Akquise von Studierenden zu helfen,<br />

messbare Erfolge erreicht werden konn- beispielweise durch die Unterstützung<br />

ten, wenn man beginnt, neue Zielgrup- des Nationalen Stipendienprogramms<br />

2018<br />

2019<br />

2020<br />

Impulse | Oktober 2010 | signatUR

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