Wirtschaftsfaktor Kultur - Paz-extra.de
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10 Leuchtturm<br />
Städtische Galerie, Theater und Kunstmuseum<br />
Einblicke in drei „Leuchttürme“<br />
Kunst für Gäste<br />
aus nah und fern<br />
Zu <strong>de</strong>n sogenannten Leuchttürmen<br />
Wolfsburgs zählt<br />
die städtische Galerie.<br />
Sie nahm ihren Anfang vor mehr<br />
als einem halben Jahrhun<strong>de</strong>rt.<br />
Die Stadt Wolfsburg begann<br />
damit, Kunst anzukaufen. Zunächst<br />
noch als Wandschmuck<br />
für die Amtsstuben gedacht,<br />
mauserten sich die zusammengetragenen<br />
Werke bald zu einer<br />
Kunstsammlung, die ein eigenes<br />
unverwechselbares Profil besitzt.<br />
Der Schwerpunkt <strong>de</strong>s Bestands<br />
liegt auf Werken aus <strong>de</strong>m<br />
Bereich <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen Kunst.<br />
Prof. Dr. Susanne Pfleger<br />
Nur hier in Wolfsburg ist daher<br />
die Geschichte insbeson<strong>de</strong>re <strong>de</strong>r<br />
<strong>de</strong>utschen Kunst nach 1945 in <strong>de</strong>r<br />
Dichte und Qualität erfahrbar, die<br />
<strong>de</strong>m kunstinteressierten Publikum<br />
einen wirklichen Überblick<br />
über die Entwicklung ermöglicht.<br />
Ihre Heimat fin<strong>de</strong>t die mo<strong>de</strong>rne<br />
Sammlung im Schloss Wolfsburg.<br />
Historische Architektur und<br />
zeitgenössische Kunst stehen<br />
in einem spannen<strong>de</strong>n Dialog;<br />
Wechselausstellungen stehen<br />
meist in einem internationalen<br />
Diskurs. Die Städtische Galerie<br />
Wolfsburg, die Prof. Dr. Susanne<br />
Pfleger leitet, ist eine Institution<br />
für die Kunst. „Sie ist ein Ort, um<br />
Kunst und <strong>Kultur</strong> zu zeigen und<br />
zu bewahren.“<br />
2010 kamen insgesamt 29.175<br />
Besucher. Das Einzugsgebiet<br />
reicht über Wolfsburg und die<br />
Region hinaus bun<strong>de</strong>sweit und<br />
international. „Die Städtische<br />
Galerie empfängt Gäste aus <strong>de</strong>m<br />
In- und Ausland, empfangen, ist<br />
eine touristische Destination und<br />
darüber hinaus ein Ort für Veranstaltungen“.<br />
Theatergäste sehen<br />
ihre Steuern wie<strong>de</strong>r<br />
Das 1973 eröffnete Wolfsburger<br />
Theater zählt mit<br />
mehr als 100 000 Besuchern<br />
zu <strong>de</strong>n größten Bespielhäusern<br />
in Deutschland. 20<br />
Mitarbeiter und zusätzliche Aushilfen<br />
kümmern sich um das Programm,<br />
das alle Genres ab<strong>de</strong>ckt.<br />
Das Einzugsgebiet hat einen Radius<br />
von 30 Kilometern, <strong>de</strong>r zum<br />
Weihnachtsmärchen durchaus<br />
auf 100 Kilometer wächst. Direktor<br />
Rainer Steinkamp: „Es ist wissenschaftlich<br />
belegt, dass je<strong>de</strong>r<br />
im Bereich <strong>de</strong>r <strong>Kultur</strong> investierte<br />
Euro im Rahmen einer Umwegrentabilität<br />
mit 1,04 Euro wie<strong>de</strong>r<br />
in die kommunalen Kassen zurückfließt“.<br />
Und doch: die in unserem<br />
Land immer dramatischer<br />
wer<strong>de</strong>n<strong>de</strong> inhaltliche und auch<br />
finanzielle Situation <strong>de</strong>r <strong>Kultur</strong><br />
zuzuschreiben, steht in keinem<br />
Verhältnis zum realen Aufwand,<br />
<strong>de</strong>n <strong>Kultur</strong> <strong>de</strong>r Gesellschaft kostet.<br />
Das Theater Wolfsburg ist in<br />
<strong>de</strong>r glücklichen Lage, einen breiten<br />
politischen Rückhalt bei <strong>de</strong>n<br />
politisch Verantwortlichen zu<br />
Rainer Steinkamp<br />
fin<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>nn die Stadt Wolfsburg<br />
hat im Gegensatz zu an<strong>de</strong>ren<br />
Städten die Existenz bzw. kulturelle<br />
Grundlage unseres Hauses<br />
nie in Frage gestellt. Im Gegenteil,<br />
in <strong>de</strong>r Spielzeit 2014/15 soll<br />
unser Haus generalsaniert wer<strong>de</strong>n,<br />
dies mit erheblichen Mitteln<br />
seitens <strong>de</strong>r Stadt und <strong>de</strong>s<br />
VW Konzerns. Theater ist also in<br />
Wolfsburg weiterhin die schönste<br />
Möglichkeit, seine Steuergel<strong>de</strong>r<br />
im wahrsten Sinne <strong>de</strong>s Wortes<br />
wie<strong>de</strong>rzusehen.<br />
Ein großartiger<br />
Botschafter<br />
Das Kunstmuseum Wolfsburg<br />
wur<strong>de</strong> als ein lebendiges<br />
und dynamisches<br />
Zentrum für die Vermittlung<br />
mo<strong>de</strong>rner und zeitgenössischer<br />
Kunst geplant und 1994 realisiert.<br />
Es soll so als kulturelle<br />
und gesellschaftliche Institution<br />
einer aufklärerischen und visuell<br />
bil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Aufgabe gerecht wer<strong>de</strong>n.<br />
Getragen wird das Museum<br />
durch eine private Stiftung. Rita<br />
Werneyer, Leiterin Kommunikation,<br />
schreibt: „<strong>Kultur</strong> kann<br />
als <strong>Wirtschaftsfaktor</strong> gar nicht<br />
hoch genug bewertet wer<strong>de</strong>n.<br />
So sind nicht nur die faktischen<br />
Zahlen relevant, die wir mit unseren<br />
Ausstellungen an direkten<br />
Besuchen und Übernachtungen<br />
erreichen. Vielmehr ist <strong>Kultur</strong><br />
einer von mehreren Leuchttürmen,<br />
mit <strong>de</strong>nen eine Stadt und<br />
ein Wirtschaftsstandort generell<br />
positive Aufmerksamkeit auf sich<br />
ziehen können. <strong>Kultur</strong> prägt das<br />
Lebensgefühl und das Image einer<br />
ganzen Region maßgeblich<br />
mit - nach Innen wie nach Außen.<br />
Als ein Museum, das die Menschen<br />
vor Ort im selben Maße<br />
ernst nimmt wie das nationale<br />
und internationale Kunstparkett,<br />
freuen wir uns über die wachsen<strong>de</strong><br />
Resonanz, die das Haus mit<br />
seinem Programm seit nunmehr<br />
17 Jahren erreicht. Rund die Hälfte<br />
all unserer Besucher kommt<br />
dabei aus Nie<strong>de</strong>rsachsen, die<br />
an<strong>de</strong>re Hälfte verteilt aus ganz<br />
Deutschland, aus <strong>de</strong>m europäischen<br />
Ausland und Amerika<br />
– mit steigen<strong>de</strong>r Ten<strong>de</strong>nz. Und<br />
unzählige Menschen weltweit<br />
nehmen Wolfsburg auch über die<br />
kulturelle Medienberichterstattung<br />
wahr: <strong>Kultur</strong> ist wirklich ein<br />
großartiger Botschafter.“ $<br />
Rita Werneyer