zu Gast am Anastasiustreffen - Pfarrei Hitzkirch

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6 Pfarrei Hitzkirch www.pfarreihitzkirch.ch Interview mit Paul Hinder, Bischof von Süd-Arabien In den Fussstapfen von Bischof Anastasius Hartmann Der Bischof von Süd-Arabien, Paul Hinder, wird beim Dank- und Gebetstreffen für Bischof Anastasius Hartmann am Samstag, 5. Oktober 2013, um 15.45 in der Pfarrkirche Hitzkirch dem Gottesdienst vorstehen und die Predigt halten. Im Vorfeld hat er für unser Pfarreiblatt einige Fragen beantwortet. Bischof Hinder, was verbindet Sie persönlich mit Bischof Anastasius Hartmann? Bischof Anastasius Hartmann ist mir seit meiner Jugendzeit ein Begriff. Er war für kurze Zeit auch für Arabien zuständig und ist deshalb einer meiner Vorgänger im Bischofsamt. Das schafft besondere Nähe. Wie kann dieser Bischof aus dem Luzerner Seetal für uns heute Vorbild sein? Die einfache Tatsache, dass einer sich dem Anspruch Jesu geöffnet und sich dann in die weite Welt gewagt hat, hilft uns, die eigene Enge zu überwinden. Gibt es Parallelen zu Ihrer Arbeit in Abu Dhabi? Können Sie etwas über Ihre Arbeit mitteilen? Im Unterschied zu Bischof Hartmann, der die riesigen Distanzen in Indien auf dem Ochsenkarren oder im Boot zurücklegen musste, kann ich in den mir zugeteilten Ländern (Vereinigte Arabische Emirate, Oman und Jemen) die Orte bequem mit dem Auto oder dem Flugzeug erreichen. Die Herausforderungen sind zum Teil immer noch ähnlich: Wie können Christen als Minderheit unter Nichtchristen leben, in einer Gesellschaft, in der nicht alle die gleichen Rechte haben? Bischof von Arabien - das klingt abenteuerlich. Warum braucht es in streng muslimischen Ländern einen katholischen Bischof? In Arabien handelt es sich letztlich um eine reine Migranten-Seelsorge, da praktisch alle Gläubigen Ausländer sind. Sie kommen aus über 100 Ländern der Erde, vorwiegend aus den Philippinen und Indien. In meinem Vikariat beträgt ihre Zahl rund eine Million. Die einfache Tatsache, dass einer sich dem Anspruch Jesu geöffnet und sich dann in die weite Welt gewagt hat, hilft uns, die eigene Enge zu überwinden. Immer wieder kann man hören, dass Christinnen und Christen in arabischen Ländern verfolgt und unterdrückt werden. Als Bischof sind Sie an exponierter Stellung dort tätig. Können Sie etwas zu der Situation der Christinnen und Christen in Ihrem Bistum sagen? In den drei Ländern, die mir unterstellt sind, werden Christen nicht verfolgt, sind aber teilweise in ihren Rechten eingeschränkt. In den Vereinigten Arabischen Emiraten und im Sultanat Oman haben wir insgesamt sieben Pfarreien. Innerhalb der uns zugesprochenen Grundstücke können wir frei tätig sein. In Jemen ist gegenwärtig die Situation schwieriger, weil es wegen der politischen Situation ein allgemeines Sicherheitsrisiko gibt. Für den Bischof bedeutet dies oft eine heikle Gratwanderung zwischen der geltenden Gesellschaftsordnung und den pastoralen Bedürfnissen der Gläubigen. Wie gestaltet sich in diesem doch eher speziellen Umfeld das Pfarreileben? Das Pfarreileben ist stark auf die Spendung der Sakramente und das Gebetsleben ausgerichtet. Sozial-karitative Tätigkeit ist innerhalb der Pfarrei möglich, aber institutionell schwer zu verankern, da wir sonst schnell mit den Regeln des muslimischen Rechts zu tun haben. In den Vereinigten Arabischen Emiraten führen wir auch einige Schulen. Ganz entscheidend ist neben dem Wirken der Seelsorger das freiwillige Engagement der Laien in der Katechese, der Liturgie, der praktischen Organisation des Pfarreilebens usw. In der Schweiz ist immer wieder von verschiedenen Gefahren die Rede, die
www.pfarreihitzkirch.ch Pfarrei Hitzkirch 7 von Muslimen und dem Islam ausgehen. Wie stellt sich diese Problematik aus Ihrer Sicht dar? Ich denke nicht, dass der Islam als solcher eine Gefahr für die Christen bedeutet, sofern diese ihren Glauben authentisch leben und bezeugen. Gefahr droht von jenen Fanatikern im Islam, die alles, was nicht ihrem Idealbild entspricht, vernichten möchten. Solche irregeleiteten Muslime sind nicht nur für die Christen, sondern auch für ihre eigenen moderaten Glaubensgenossen eine Gefahr, wie wir momentan in verschiedenen Ländern sehen können. Wichtig ist, dass wir uns vor verallgemeinernden Urteilen hüten, mit denen wir eine ganze Religionsgemeinschaft für die Untaten einzelner Gruppen verantwortlich machen. Bischof Hinder, wir danken Ihnen herzlich für dieses Interview und wünschen Ihnen für die Erfüllung Ihrer Aufgaben die nötige Kraft und Gottes Segen. Stefan Schmitz Herzliche Einladung zum Dank- und Gebetstreffen zu Ehren von Bischof Anastasius Samstag, 5. Oktober 2013 Programm: 14.00 bis 15.30 Austausch im Pfarreiheim; 15.45 bis 16.45 Eucharistiefeier in der Pfarrkirche mit Bischof Paul Hinder Viele Gläubige sind überzeugt, dass Gott durch den Ehrwürdigen Bischof Anastasius Hartmann, der zwischen 1846 und 1866 in Indien als Missionsbischof gewirkt hat, in bestimmten Sorgen und Anliegen ihnen geholfen hat. Wir laden alle ein, Gott für die erwiesene Hilfe einmal gemeinsam in seiner Heimatpfarrei zu danken. Der Kapuziner-Bischof Paul Hinder, Abu Dhabi, Apostolischer Vikar von Süd- Arabien, wird dem Gottesdienst vorstehen und die Predigt halten. Herzlich willkommen! Bischof Anastasius Hartmann von Altwis (1803–1866) Chilbikonzert mit «Pflanzplätz» Die etwas andere Volksmusik Sonntag, 27. Oktober um 17.00 in der Pfarrkirche Der letzte Sonntag im Oktober ist der Hitzkircher Chilbi- Sonntag. Traditionellerweise klingt er mit einem Konzert in der Pfarrkirche aus. Dieses Jahr spielt Pflanzplätz auf. Die drei Musiker haben sich einen Namen gemacht mit ihrer «etwas anderen Schweizer Volksmusik», einem Mix aus traditioneller und moderner Volksmusik, wobei auch ausländischer Folk nicht zu kurz kommt. Alles wird mit einem Schuss Improvisation angereichert. Den Pflanzplätzern ist es wichtig, jedem Stück den eigenen Stil zu verleihen, der sich von der heute gängigen «Örgelimusig» unterscheiden soll. Kollekte. Nach dem Konzert: Beizlibetrieb im Kirchenkeller Veranstalter: Kulturforum Hitzkirch Die Musiker Thomas Aeschbacher, Schwyzerörgeli und Gitarre, Simon Dettwiler, Schwyzerörgeli, und Jürg Nietlispach, Kontrabass und Gitarre, werden auf ihren Instrumenten am Chilbikonzert nicht nur traditionelle Klänge spielen, sondern diesen auch moderne und ungewohnte Töne entlocken.
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