Im Gespräch: Franz Sommer 30-Jahre-Jubiläum der Filialkirche
Im Gespräch: Franz Sommer 30-Jahre-Jubiläum der Filialkirche
Im Gespräch: Franz Sommer 30-Jahre-Jubiläum der Filialkirche
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WORT DES PFARRERS<br />
Grüß Gott!<br />
Gern höre ich auch den<br />
Leuten zu, die wenig in<br />
<strong>der</strong> Kirche beheimatet<br />
sind. Natürlich weht<br />
jedem Pfarrer <strong>der</strong>zeit<br />
ein scharfer Wind entgegen, haben die<br />
kirchlichen Angestellten nicht viel zu<br />
lachen. “Wie kann man in so einer<br />
Institution arbeiten?”, werden <strong>der</strong>zeit<br />
die Mitarbeiter in den Kirchenbeitragsstellen<br />
beschimpft und gefor<strong>der</strong>t.<br />
Für mich ergibt sich daraus ein Verhaltensmuster:<br />
Wenn eine Person etwas<br />
schlecht macht, dann wird gleich die<br />
Institution, in <strong>der</strong> sie o<strong>der</strong> er arbeitet<br />
pauschal verurteilt. Da ist nicht ein<br />
Polizist, ein Arzt, eine Krankenschwester,<br />
ein Jugendlicher, son<strong>der</strong>n<br />
die Polizei, die Ärzte, die Jugend usw.<br />
schuld und damit das ganze System “im<br />
Eimer”.<br />
Verständlich, weil böse Taten nicht so<br />
leicht in den Griff zu bekommen sind,<br />
braucht o<strong>der</strong> sucht daher die Gesellschaft<br />
Feindbil<strong>der</strong>, um die “Gefahr”<br />
bannen zu können und sich selbst in<br />
“Unschuld” wiegen zu können. Aber<br />
Vorsicht! Wir stecken dabei in <strong>der</strong><br />
Gefahr, auch das “Gute”, das geschieht,<br />
zu gefährden. Feindbil<strong>der</strong> haben schon<br />
öfter zu radikalen, unmenschlichen<br />
Handlungen und Zerstörungen geführt,<br />
die dann “keiner wollte”.<br />
Vielleicht will gerade jetzt das Handeln<br />
Jesu beispielhaft sein: Wie ist er mit<br />
denen umgegangen, die Menschen versklavt,<br />
ausgebeutet, unterdrückt, ja<br />
sogar ermordet haben? ER hat stets die<br />
Tat als solche verurteilt, den Menschen<br />
aber wie<strong>der</strong> versucht zu einem neuen<br />
Leben zu verhelfen. Der Glaube an den<br />
Einzelnen, ein neues Leben beginnen<br />
zu können, war seine Art, die<br />
Gesellschaft zu erneuern. Das brauchen<br />
wir alle, ob wir mit dem Finger auf<br />
an<strong>der</strong>e zeigen o<strong>der</strong> ob auf uns gezeigt<br />
wird.<br />
Ich danke allen, die weiterhin zu unserer<br />
Pfarrgemeinde, zur Kirche stehen,<br />
und damit zu einer Erneuerung beitragen,<br />
die sicherlich nachhaltig sein wird.<br />
Jetzt ist die große Chance für die Kirche<br />
da, all das, was schief gelaufen ist,<br />
offen und ehrlich anzugehen, sich in die<br />
Reihe <strong>der</strong> Sün<strong>der</strong> zu stellen und damit<br />
auf <strong>der</strong> Seite <strong>der</strong> Menschen zu stehen.<br />
Da wird man in <strong>der</strong> Kirche noch vieles<br />
ablegen müssen, was mit Macht und<br />
Gewalt zu tun hat.<br />
Wie Jesus als Friedfertiger bei den<br />
Menschen zu sein, bleibt für mich erster<br />
Auftrag des Evangeliums und meiner<br />
Berufung, meint euer Pfarrer<br />
MARIAHILF SPEZIAL<br />
Liebe Mariahilfer!<br />
Die <strong>30</strong>-Jahr Feier <strong>der</strong> Kirche in Mariahilf<br />
war ein Moment des Rückblickes,<br />
des Dankes und ein Moment des<br />
Ausblickes, ein Moment <strong>der</strong> Hoffnung.<br />
Es war ein Dank für das Vergangene,<br />
wir dürfen es wertschätzen und in guter<br />
Erinnerung bewahren.<br />
Es war und ist Hoffnung auf gute Zukunft:<br />
die vielen, die bereit sind, die<br />
Kirchengemeinde mitzutragen; Kin<strong>der</strong><br />
und Jugendliche mit offenem Herzen<br />
für Gott, was auch wie<strong>der</strong> bei Erstkommunion-<br />
und Firmvorbereitung spürbar<br />
wurde; und die vielen an<strong>der</strong>en, die auch<br />
Sehnsucht haben nach dem Leben,<br />
Sehnsucht nach glücklichem Leben,<br />
Sehnsucht nach Gott.<br />
Der Mariahilf-Ausflug am 26. Juni geht<br />
ua nach Amstetten. Einerseits besuchen<br />
wir P. Hans Schwarzl, an<strong>der</strong>seits ist<br />
Amstetten ein Stück meines Lebens<br />
geworden. Dort wird es an diesem Tag<br />
auch eine Begegnung<br />
zwischen<br />
Mariahilfer<br />
und Amstettner<br />
Ministranten<br />
geben.<br />
Viele sehnen<br />
sich in diesen<br />
Tagen auch<br />
nach Ferien<br />
bzw. Urlaub.<br />
Es ist dies eine<br />
Zeit, die uns<br />
geschenkt ist,<br />
eine Zeit, wo wir einmal<br />
da sein dürfen ohne<br />
Leistung. Urlaub ist die<br />
Ur-Erlaubnis, einfach<br />
da sein zu dürfen, auch<br />
weil wir geliebt sind,<br />
noch vor je<strong>der</strong> Leistung.<br />
In diesem Sinn eine gute gesegnete Zeit<br />
des Urlaubs bzw. <strong>der</strong> Ferien!<br />
P. Hermann