Essen - Gesundheit vor Ort online
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Titelthema<br />
bei sich selbst auch schon bemerkt hat?<br />
Wir werden also immer dann besonders<br />
sensibel für Probleme, wenn wir selbst Erfahrungen<br />
mit ihnen gemacht haben.<br />
Mit anderen Worten: Was in der Außenwelt<br />
geschieht, können wir nur dadurch<br />
verstehen und mitempfinden, dass sich<br />
ähnliche Prozesse in unserem Inneren<br />
vollziehen.<br />
Goethe drückt es in Bezug auf die Sonne<br />
poetisch aus:<br />
Wär` nicht das Auge sonnenhaft,<br />
Die Sonne könnt es nie erblicken;<br />
Läg` nicht in uns des Gottes eigne Kraft,<br />
Wie könnt uns Göttliches entzücken?<br />
die Aktivität des Menschen positiv zusammengeführt<br />
werden können.<br />
Weihnachten ist das Fest, in dem die Gegensätze<br />
sowohl auf physischer als auch<br />
auf seelischer Ebene besonders deutlich<br />
aufeinander treffen. Während wir uns bei<br />
allen anderen Jahresfesten bei der Festgestaltung<br />
an die Vorgaben aus der Natur<br />
halten können (z.B. Tulpen und Narzissen<br />
zu Ostern, Herbstschmuck an Michaeli),<br />
muss das Weihnachtsfest ganz aus innerem<br />
Antrieb und im Gegensatz zur Umwelt<br />
geschaffen werden.<br />
Im Winter zieht die Erde ihre Kräfte aus<br />
der Außenwelt zurück, Tiere und Pflanzen<br />
sondern sich ab, fallen in den Winterschlaf<br />
oder sterben. Wir Menschen entfalten<br />
bereits <strong>vor</strong>finden lassen, wenn sie das<br />
Weihnachtszimmer betreten - so wie wir<br />
alle das Sonnenlicht im Sommer genießen<br />
können, ohne etwas dafür tun zu müssen.<br />
Für die Erwachsenen aber kann die Kerze<br />
auf äußerer und innerer Ebene zum Sinnbild<br />
werden:<br />
Die chinesischen Naturphilosophie fasst<br />
das Zusammenspiel der Gegensätze in<br />
dem Symbol von Yin und Yang zusammen.<br />
Die Gegensätze (z.B. Hell und Dunkel)<br />
enthalten jeweils auch einen kleinen<br />
Teil des gegenteiligen Elements. Am<br />
Beispiel der Pflanze lässt sich das Zusammenspiel<br />
der gegensätzlichen Prinzipien<br />
verstehen: Sie benötigt einerseits das<br />
Yang-Prinzip, das sich in den Sonnenstrahlen<br />
ausdrückt. Diese kommen von<br />
oben (Himmel) und stehen für Wärme<br />
und Licht. Fruchtbar aber wird es erst<br />
im Zusammenspiel mit dem Yin-Prinzip:<br />
dem Wasser, dessen Urbild das ruhende,<br />
dunkle Meer ist und das ohne den<br />
Einfluss der Wärme zu Eis würde. Nur<br />
gemeinsam bringen sie Leben her<strong>vor</strong>. Es<br />
gibt aber auch Gegensätze, die nur durch<br />
statt dessen in der (zumindest symbolisch)<br />
längsten und dunkelsten Nacht des Jahres,<br />
vom 24. auf den 25. Dezember, Aktivitäten<br />
in der Gemeinschaft, indem wir<br />
uns zum Feiern zusammenfinden. Durch<br />
das Anzünden der Kerze am Christbaum,<br />
knüpfen wir an etwas an, was zu diesem<br />
Zeitpunkt in der Umwelt nicht erlebt werden<br />
kann: die Erfahrung des Lichtes.<br />
An Weihnachten suchen wir, allen äußeren<br />
Widerständen zum Trotz, den Weg zu<br />
unseren Mitmenschen und tragen damit<br />
das „Licht“ in die Finsternis des ansonsten<br />
„dunklen“ Lebens, z.B. mit Hilfe von<br />
Geschenken als äußere Zeichen der Verbundenheit.<br />
Den Kindern erleichtern wir diese Aufgabe<br />
etwas, indem wir sie den erleuchteten<br />
Weihnachtsbaum und die Geschenke<br />
Sie erhellt die Dunkelheit, aber sie muss<br />
von uns selbst angezündet werden, sonst<br />
leuchtet und wärmt sie nicht! Wer am heiligen<br />
Abend seelische Nähe und Wärme<br />
erfahren will, der muss selbst etwas dafür<br />
tun – es ist unsere Aufgabe, die Gegensätze<br />
von Dunkelheit und Licht aktiv zu<br />
vereinigen.<br />
Buchtipps zum Thema:<br />
Des Lebens weisse Quellen<br />
Neuhaus von Reimer<br />
Öffne dich den Quellen des<br />
Lebens!<br />
Günter A. Ulmer<br />
<strong>Gesundheit</strong> <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong> 4/2006 | 5