Die Dirac-Gleichung in gekrümmter Raumzeit - Fachbereich Physik
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und assoziativ se<strong>in</strong><br />
3.3 Cliord- und Lie-Algebra 13<br />
x ∗ (y ∗ z) = (x ∗ y) ∗ z (3.3.3)<br />
und ist demnach e<strong>in</strong>e bil<strong>in</strong>eare Abbildung. E<strong>in</strong> Spezialfall s<strong>in</strong>d hierbei die Bil<strong>in</strong>earformen, bezeichnet<br />
mit q : V × V → K. E<strong>in</strong>e Abbildung Q : V → K heiÿt dann quadratische Form, falls<br />
es e<strong>in</strong>e solche, zugeordnete symmetrische Bil<strong>in</strong>earform q gibt, mit Q(v) = q(v,v) = 〈v, v〉, v ∈ V .<br />
Das klassische Kreuzprodukt des R 3 , z = (x × y) ist z.B. solch e<strong>in</strong> bil<strong>in</strong>eares Produkt und<br />
der Vektorraum R 3 somit e<strong>in</strong>e Algebra. Auch für die <strong>in</strong>nitesimalen Matrizen J 1 , J 2 , J 3 der<br />
Gruppe SO(3), welche e<strong>in</strong>e Basis des dreidimensionalen Vektorraumes V 3 bilden, kann e<strong>in</strong> solches<br />
Produkt gefunden werden:<br />
J i ∗ J j = J i J j − J j J i = [J i , J j ] , (3.3.4)<br />
genannt Kommutator von J i und J j . Das Produkt der beiden ergibt dann e<strong>in</strong> neues Element von<br />
V 3 und ist aus der Quantemechanik des Drehimpulses bestens bekannt:<br />
[J i , J j ] = iɛ ijk J k . (3.3.5)<br />
(3.3.5) ist ebenfalls e<strong>in</strong>e bil<strong>in</strong>eare Operation und V 3 somit e<strong>in</strong>e Algebra genannt so(3).<br />
Denition 3.3.1 E<strong>in</strong>e Lie-Algebra 1 ist e<strong>in</strong> Vektorraum g = (V,[·,·]) über e<strong>in</strong>em Körper K<br />
zusammen mit e<strong>in</strong>er Verknüpfung [·,·] : g × g → g, mit (x,y) ↦→ [x,y], welche Lie-Klammer<br />
genannt wird und den folgenden Bed<strong>in</strong>gungen genügt:<br />
1. Sie ist bil<strong>in</strong>ear. Also gilt [αx + βy,z] = α[x,z] + β[y,z] und [z,αx + βy] = α[z,x] + β[z,y]<br />
für alle α, β ∈ K und alle x,y,z ∈ g<br />
2. Sie genügt der Jacobi-Identität. Also gilt [x,[y,z]]+[y,[z,x]]+[z,[x,y]] = 0 für alle x,y,z ∈ g.<br />
3. Es gilt [x,x] = 0 für alle x ∈ g.<br />
Zu jeder Lie-Gruppe 2 G mit den Basiselementen {B i (ϕ)} i=1,..,n kann e<strong>in</strong>e Lie-Algebra g deniert<br />
werden. <strong>Die</strong>se wird durch die <strong>in</strong>nitesimalen Erzeugenden der Lie-Gruppe am neutralen Element<br />
[ dBi (ϕ i )<br />
X i =<br />
dϕ i<br />
]ϕ i =0<br />
erzeugt. Mittels der <strong>in</strong>nitesimalen Erzeugenden werden über<br />
(3.3.6)<br />
[X i ,X j ] = ξ ijk X k (3.3.7)<br />
die Strukturkonstanten ξ ijk der Lie-Algebra deniert. Sie charakterisieren die Lie-Algebra, da<br />
diese nur Lie-Algebra e<strong>in</strong>er e<strong>in</strong>zigen, e<strong>in</strong>fach zusammenhängenden Lie-Gruppe s<strong>in</strong>d. So gehört<br />
z.B. die Lie-Algebra su(2) (kle<strong>in</strong>e gothischen Buchstaben) zur Lie-Gruppe SU(2) (fett gedruckte<br />
Groÿbuchtaben). Alle weiteren Lie-Gruppen mit gleicher Lie-Algebra, werden von der e<strong>in</strong>fach<br />
zusammenhängenden überlagert. Dann s<strong>in</strong>d zwei Lie-Algebren isomorph falls es Basen gibt, so<br />
dass die Strukturkonstanten ξ ijk gleich s<strong>in</strong>d.<br />
Beispiele für e<strong>in</strong>e Lie-Algebra wurden oben angegeben. In der Basis der J 1 , J 2 , J 3 entsprechen<br />
die Strukturkonstanten ξ ijk also dem bekannten Levi-Civita-Symbol ɛ ijk .<br />
1Benannt nach Sophus Lie (norwegischer Mathematiker, „1899)<br />
2Mannigfaltigkeit mit Gruppenstruktur, so dass das Produkt als Abbildung von G × G → G ∈ C ∞ ist, d.h. e<strong>in</strong>e<br />
glatte Mannigfaltigkeit endlicher Dimension n