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Die Dirac-Gleichung in gekrümmter Raumzeit - Fachbereich Physik

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48 6 Anhang A<br />

also, dieser Kurve (Geodäte) zu folgen.<br />

Zur Veranschaulichung der Krümmung e<strong>in</strong>es solchen Objektes stellt sich die Bertrachtung e<strong>in</strong>er<br />

Kugeloberäche als geeignet heraus. <strong>Die</strong> kürzeste Strecke von e<strong>in</strong>em Punkt der Oberäche zu<br />

e<strong>in</strong>em anderen wird immer auf e<strong>in</strong>em Groÿkreis liegen. Werden nun drei Punkte mite<strong>in</strong>ander<br />

verbunden entsteht e<strong>in</strong> Dreieck dessen W<strong>in</strong>kelsumme nicht mehr 180 ◦ entpricht. In der Zweidimensionalität<br />

der Fläche bleibend, hat sich also die Geometrie dieser selbst verändert, man spricht<br />

hierbei von <strong>in</strong>nerer Krümmung. Äuÿere Krümmung kann h<strong>in</strong>gegen nur festgestellt werden, <strong>in</strong>dem<br />

die Lage des Raums im umgebenen, höherdimensionalen Raum, die sogenannte E<strong>in</strong>bettung,<br />

betrachtet wird. Äuÿere, jedoch ke<strong>in</strong>e <strong>in</strong>nere Krümmung hat z.B. e<strong>in</strong> zweidimensionales, <strong>in</strong> die<br />

dritte Dimension aufgerolltes Blatt Papier. Es wird allerd<strong>in</strong>gs e<strong>in</strong> von E<strong>in</strong>bettung unabhängiges<br />

Abbildung 6.5.2: Parallelverschiebung<br />

auf der Kugel<br />

Krümmungskonzept gefordert, daher ist es notwendig<br />

auf den oben e<strong>in</strong>geführten Paralleltransport zurückzugreifen.<br />

<strong>Die</strong> Krümmung e<strong>in</strong>er Kurve γ <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Punkt<br />

P gibt üblicherweise an, wie stark die Kurve <strong>in</strong> der<br />

unmittelbaren Umgebung des Punktes von e<strong>in</strong>er Geraden<br />

abweicht. <strong>Die</strong>se Abweichung von Geradl<strong>in</strong>igkeit<br />

wird jetzt als Grundlage e<strong>in</strong>es Krümmungsbegries verwendet.<br />

Dazu wird erneut die Kugeloberäche betrachtet,<br />

mit e<strong>in</strong>em, auf e<strong>in</strong>er geschlossenen Kurve paralleltransportierten<br />

Tangetialvektor an die Kugel. Dann<br />

wird der Vektor nach e<strong>in</strong>em vollständigen Umlauf nicht<br />

mehr mit dem Ausgangsvektor identisch se<strong>in</strong>, die erhaltene<br />

Abweichung (Schlieÿungsfehler) gibt e<strong>in</strong> Maÿ für<br />

die Krümmung der Fläche an (siehe Abb.6.5). Zur Verallgeme<strong>in</strong>erung<br />

betrachtet man nun e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>nitesimale<br />

geschlossene Kurve und drückt dies über den Kommutator<br />

zweier kovarianter Ableitungen aus. <strong>Die</strong> kovariante<br />

Ableitung e<strong>in</strong>es Tensors <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e bestimmte Richtung<br />

misst ja gerade die Abweichung relativ zu dessen Lage<br />

im Falle e<strong>in</strong>es Paralleltransports, da die kovariante Ableitung e<strong>in</strong>es Tensors <strong>in</strong> die Richtung die<br />

er paralleltransportiert wird gleich Null ist. Der Kommuntator misst dann genau die <strong>Die</strong>renz,<br />

die auftritt, wenn der Tensor erst entlang der e<strong>in</strong>en Umlaufrichtung der geschlossenen Kurve<br />

paralleltransportiert wird und dann entlang der anderen. Für e<strong>in</strong> Vektorfeld X k im Punkt P<br />

ergibt sich damit:<br />

[∇ i , ∇ j ]X k = ∇ i ∇ j X k − ∇ j ∇ i X k<br />

= ∂ i (∇ j X k ) − Γ r ij∇ r X k + Γ k is∇ j X s − (i ←→ j) 1<br />

= ∂ i ∂ j X k + (∂ i Γ k js)X s + Γ k js∂ i X s − Γ r ij∂ r X k<br />

−Γ r ijΓ k rsX s + Γ k is∂ j X s + Γ k isΓ s jrX r − (i ←→ j)<br />

= (∂ i Γ k js − ∂ j Γ k is + Γ k irΓ r js − Γ k jrΓ r is)X − 2Γ r [ij]<br />

} {{ }<br />

rX k . (6.5.4)<br />

R k sij<br />

Der letzte Term kann mit dem Torsionstensor identiziert werden und die l<strong>in</strong>ke Seite ist oensichtlich<br />

e<strong>in</strong> Tensor, der Ausdruck <strong>in</strong> Klammern R k sij , muss daher auch e<strong>in</strong> Tensor se<strong>in</strong>.<br />

Denition 6.5.2 Der Riemannsche Krümmungstensor R ist das (1, 3)-Tensorfeld, das dem<br />

Punkt P ∈ M und den Tangentialvektoren x, y, z ∈ M p , den Tangetialvektor R(Y, Z)X(P ) mit<br />

X(P ) = x, Y (P ) = y, Z(P ) = z zuordnet.

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