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Klarinette

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aus dem Unterstück herauszuziehen. Für die Stimmung des g 1 wird danach<br />

entweder eine Birne größerer Länge eingesetzt oder die vorhandene Birne<br />

ein wenig vom Oberstück ausgezogen. Wenn bei einer erneuten Kontrolle<br />

das c 2 nun zu tief erscheint, muss entsprechend „in der Mitte“ korrigiert<br />

werden. Diese Stimm-Methode hat den Vorteil, dass die Töne, die auf den<br />

unterschiedlichen Teilstücken des Instruments gespielt werden (c 1 -b 1 und<br />

deren überblasene Töne auf dem Oberstück; e-h und deren überblasene<br />

Töne auf dem Unterstück), sich unabhängig voneinander stimmen lassen.<br />

Physik<br />

Durch den Luftstrom, der vom Musiker in das Instrument geblasen wird,<br />

beginnt das am Mundstück befestigte Rohrblatt hin- und herzuschnellen.<br />

Die Luftsäule der <strong>Klarinette</strong> verhält sich wie eine gedackte Pfeife bei einer<br />

Orgel. Der daraus folgende halbierte Schwingungsweg führt dazu, dass die<br />

<strong>Klarinette</strong>, auch wenn sie etwa gleich groß ist wie eine Querflöte, beinahe<br />

eine Oktave tiefer klingt. Die Frequenz dieser Schwingung hängt einerseits<br />

von der Länge der geschlossenen Luftsäule im Korpus ab, die durch Öffnen<br />

und Schließen der Tonlöcher und Klappen verändert werden kann, wird<br />

aber andererseits auch durch den Lippendruck und die Blasstärke<br />

beeinflusst, mit denen man kleine Korrekturen der Tonhöhe vornehmen<br />

kann. Das Überblasen wird durch eine Überblasklappe, die gleichzeitig das<br />

a' zum b' erhöht, ermöglicht. Gute <strong>Klarinette</strong>n ermöglichen für<br />

grifftechnisch neuralgische Töne mehrere Möglichkeiten, die eine sinnvolle<br />

Griffkombination, sowie eine befriedigende Intonation ermöglichen. Für<br />

Trillertöne können auch die seltener verwendeten Hilfsklappen am Oberholz<br />

verwendet werden, wenn man geringe Unterschiede in der Tonhöhe in Kauf<br />

nimmt.<br />

Wegen der zylindrischen Bohrung der <strong>Klarinette</strong> erklingen die Obertöne<br />

geradzahliger Ordnung nicht. Das zweite Register der <strong>Klarinette</strong> überbläst<br />

deswegen in die Duodezime (zwölf Töne über dem Grundton, also Oktave<br />

plus Quinte, die Oktave als Oberton fehlt), was ihr einen großen Tonumfang<br />

beschert (praktisch eine ganze Oktave mehr als zum Vergleich Saxophon,<br />

Oboe oder Blockflöte). Das dritte Register überbläst zwei Oktaven und eine<br />

Terz. Der gesamte Tonumfang beträgt mehr als 3 Oktaven. Die Obertonreihe<br />

der einzelnen Register charakterisiert auch ihren Namen. So heißt das tiefe<br />

Register auch Schalmeiregister, weil der Klang der tiefen Register an den<br />

dumpfen Klang der Schalmeien erinnert. Das Mittel-Register heißt<br />

Clarinregister und erinnert an den Klang hoch-gespielter<br />

Blechblasinstrumente (Clarinblasen). Das hohe Register trägt den Namen<br />

Flageolett-Register, der auf den Charakter einer Flageolett-Flöte hinweist.<br />

Die Artikulation erfolgt bei der <strong>Klarinette</strong> meistens durch einen<br />

Zungenschlag, der auch als Zungenstoß bezeichnet wird, kann aber, für<br />

besonders weich einsetzende Töne, auch durch den kontrollierten<br />

Luftstrom allein erfolgen.

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