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HEFT 2014 I MINT FOR YOU I GIRLS
planet-beruf.de
MEIN START IN DIE AUSBILDUNG
GIRLS
KOOPERATIONSPARTNER
EIN SERVICE-MAGAZIN DER
MINT FOR YOU
MINT ist in
MINT-Berufe sind ganz unterschiedlich.
In einem hat man z.B. viel mit Menschen
zu tun, in einem anderen verbringt man
mehr Zeit am Computer. So wie bei Nora
und Karen – die beiden erzählen von ihrem
MINT-Berufsalltag ...
Nora, Orthopädietechnik-Mechanikerin:
Nora braucht bei ihrer
Arbeit viel handwerkliches
Geschick.
„Besonders gut gefällt mir an diesem MINT-Beruf, dass ich
im Gesundheitswesen arbeite, aber zugleich handwerklich-technisch
tätig bin. Das macht meinen Berufsalltag
abwechslungsreich! Als Orthopädietechnik-Mechanikerin
braucht man vor allem Freude am Umgang mit Menschen
und handwerkliches Geschick, z.B. wenn man Prothesen
herstellt und anpasst.
Die Ausbildung als Orthopädietechnik-Mechanikerin kann
ich anderen Mädchen nur empfehlen, weil man in dem Beruf
kreativ sein und immer wieder Neues lernen kann. Die
Branche entwickelt sich schnell und neue Materialien sind
an der Tagesordnung. Außerdem lassen sich viele Kundinnen
orthopädietechnische Hilfsmittel lieber von einer Frau
anpassen – Mädchen werden hier also gern gesehen!“
Karen, Auszubildende zur Fachinformatikerin
für Anwendungsentwicklung:
„Eigentlich bin ich eher zufällig auf eine MINT-Ausbildung
gekommen. Beim Girls’Day in der Bundesagentur für Arbeit
habe ich den Beruf Fachinformatiker/in kennengelernt und
mich daraufhin für ein Praktikum bei der Firma DATEV eG
beworben.
Nach dem Praktikum war mir klar, dass die Ausbildung
als Fachinformatikerin genau die richtige für mich ist. Mir
macht es vor allem Spaß, Programme für unterschiedliche
Anwendungen zu entwickeln. Um programmieren zu können,
braucht man mathematisches Verständnis und logisches
Denken.
Die Ausbildung kann ich anderen Mädchen auf jeden Fall
empfehlen: Sie ist nicht nur für Jungen geeignet! Nach dem
Ausbildungsabschluss möchte ich als Fachinformatikerin arbeiten,
am liebsten weiter in meinem Ausbildungsbetrieb.“
Fachinformatiker/innen für Anwendungsentwicklung
benötigen
mathematisches Verständnis.
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MEIN START IN DIE AUSBILDUNG
INHALT
i nhalt
MINT ist in . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2
Nora und Karen berichten, was sie an ihrem MINT-Beruf fasziniert.
Querbeet in MINT . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4
Die bunte Welt der MINT-Berufe
Girls’Day – bist du bereit für MINT?! . . . . . . . . . . . . . . . 6
Am Girls’Day kannst du MINT-Luft schnuppern.
Ganz nah an Forschung und Technik . . . . . . . . . . . . . . . 7
Jule hat im Praktikum die MINT-Welt für sich entdeckt.
Entwickeln, programmieren und justieren . . . . . . . . . . . . 8
Elektronikerin Jessica hat durch den Girls’Day ihren Wunschberuf gefunden.
Vom Keller bis aufs Dach . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10
Heizungen reparieren? – Für Ramona, angehende Anlagenmechanikerin für Sanitär-,
Heizungs- und Klimatechnik, kein Problem.
„Als Feinwerkmechanike rin bin ich gewappnet fürs Leben!“ . . 12
Von den vielen männlichen Kollegen lässt sich die angehende Feinwerkmechanikerin Tina
nicht abschrecken!
„Jeder Tag, jede Veranstaltung ist anders.“ . . . . . . . . . . . 14
Als Fachkraft für Veranstaltungstechnik kann sich Anne immer auf ihr Team verlassen.
Mit Zeit und Disziplin zum Erfolg . . . . . . . . . . . . . . . . . 16
Sandra ist sicher: Ihre Teilzeit-Weiterbildung zur Zerspanungstechnikerin zahlt sich aus!
Bist du ein MINT-Girl? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18
Hol dir die MINT-Gewinne!
Impressum
Herausgeber
Bundesagentur für Arbeit, Nürnberg
Herausgeberbeirat
Petra Beckmann, Dr. Margareta Brauer-
Schröder, Christoph Dickeler, Dr. Barbara
Dorn, Petra Falterbaum, Heidi Geserich, Rudi
Groh, Gisela Grüneisen, Ulrich Gschwender,
Ulrike Hertz, Nikolas Kruse, Sybille Kubitzki,
Hans Ulrich Nordhaus, Bastienne Raacke,
Petra Rössler, Rainer Rupprecht, Alexandra
Wierer
Redaktion/Verlag
Redaktion planet-beruf.de
BW Bildung und Wissen
Verlag und Software GmbH
Postfach 82 01 50
90252 Nürnberg
Tel.: 0911/9676-310
Fax: 0911/9676-701
E-Mail: redaktion@planet-beruf.de
Grafische Gestaltung
LATERNA Design GmbH & Co. KG
Fotos
Sebastian Friedrich (S. 16 unten); Bernhard
Haselbeck (S. 12); Kompetenzzentrum
Technik-Diversity-Chancengleichheit e.V.
(S. 6); Annette Kradisch (S. 2 oben, S. 4
rechts); Manghofer Gas-Sanitär-Heizung
GmbH (S. 10-11); Merlin Nadj-Torma (S. 5
oben); Privat (S. 7 unten, S.14 oben Mitte);
resch Maschinenbau GmbH (S. 13 unten);
Kathrin Schmekel (S. 18); Achim Tribillian (S.
7 oben); Volz Gruppe GmbH (S. 17 oben); BW
Bildung und Wissen Verlag und Archiv der
Bundesagentur für Arbeit
Redaktionsschluss
November 2013
Druck
Mohn media Mohndruck GmbH, Gütersloh
Gesamtauflage
320.000
Copyright 2014 für alle Inhalte
©Bundesagentur für Arbeit
Alle Rechte vorbehalten. Der Nachdruck, auch
auszugsweise, sowie jede Nutzung der Inhalte mit
Ausnahme der Herstellung einzelner Vervielfältigungsstücke
zum Unterrichtsgebrauch in Schulen
bedarf der vorherigen Zustimmung des Verlags.
In jedem Fall ist eine genaue Quellenangabe
erforderlich.
Mit Namen gekennzeichnete Artikel geben nicht
unbedingt die Meinung der Redaktion und des
Herausgebers wieder.
Bestellungen
www.ba-bestellservice.de
Einzelexemplare sind bei den Berufsinformationszentren
(BiZen) der Agenturen für Arbeit
erhältlich.
ISSN 1868-3037
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MINT FOR YOU
Querbeet in MINT
Die MINT (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften
und Technik)-Welt ist bunt.
Und sie findet nicht nur im Labor oder in
Produktionshallen statt, sondern auch in
deinem Alltag. Schau genau hin!
MINT-Berufe suchen und finden!
MINT-Berufe findest du in diesem
Heft und auf www.planet-beruf.de »
Mein Beruf » Berufe von A-Z »
MINT-Suche (siehe rechte Spalte).
Eine etwas andere MINT-Frau:
Melitta Bentz
MINT hat nicht immer nur mit Hightech zu tun. Einige Frauen
sind zu erfolgreichen Erfinderinnen und Unternehmerinnen
geworden, weil sie ihre Umwelt genau beobachtet haben.
Den Kaffeefilter gibt es z.B., weil eine Frau – Melitta Bentz –
der Kaffeesatz in ihrer Tasse gestört hat. Um diesen zu
vermeiden, benutzte sie Löschpapier, das sie in einem Topf
mit Nägeln befestigte. Die schlaue Erfinderin meldete ihre
Erfindung bald beim Patentamt an. Heute sind Kaffeefilter
täglich im Einsatz und die Melitta-Gruppe ist ein internationales
Unternehmen mit über 3.000 Beschäftigten.
Selbst gekochte
Marmelade kannst du
noch lange genießen.
Versuchsküche
MINT-Karrierewege
Die Initiative „MINT Zukunft
schaffen“ vernetzt und bündelt
Aktivitäten von Unternehmen
und Verbänden im Bereich
MINT. Informiere dich über Ausbildungen
und Karrierewege in
MINT-Berufen auf:
www.mintzukunftschaffen.de
Nicht nur im Labor ist Platz für Experimente, sondern auch in deiner Küche zu
Hause. Du kannst z.B. Lebensmittel selbst herstellen und konservieren, d.h.
haltbar machen. Und das ist gar nicht schwierig. Vielleicht weißt du von deiner
Oma, dass Marmelade mithilfe von Zucker konserviert wird.
Das geht so: Zunächst erhitzt du Früchte mit Zucker nach Rezept auf dem Herd
und füllst den heißen Fruchtbrei möglichst voll in saubere Gläser. Den Deckel
verschließt du dann fest. Da sich heiße Stoffe stärker ausdehnen als kältere,
entsteht durch das Abkühlen ein Unterdruck. Dieser Unterdruck sorgt dafür,
dass sich der Deckel festsaugt. Deine Marmelade ist jetzt viele Monate haltbar.
Ob es geklappt hast, kannst du so überprüfen: Der Deckel wölbt sich und er
macht beim Öffnen ein „Klack“-Geräusch.
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MINT FOR YOU
Komplizierte Elektronik hauchdünn
Elektronik findet sich heute nicht mehr nur in großen
Maschinen oder technischen Geräten. Auch spezielle
dünne und flexible Folien können mit Elektronik und
Sensoren ausgestattet werden. Von flexiblen Displays
bei Smartphones hast du vielleicht schon gehört.
Statt aus Glas bestehen sie aus einer biegbaren Folie.
In der Solarindustrie können in der Zukunft statt
fester Solaranlagen Solarfolien verwendet werden,
die man flexibel anbringen kann, z.B. auf Autos oder
Fassaden. So kann man viel mehr Solarenergie erzeugen!
Oder Roboter können mit berührungsempfindlichen
Folien ausgestattet werden. So können
sie Aufgaben erledigen, für die viel Tastgefühl notwendig
ist, z.B. Gegenstände fest greifen.
Im Bereich Elektronik findest
du spannende Aufgaben!
Apps über Apps!
Ob du Termine eintragen, spielen oder mit deinen Freunden kommunizieren willst – für (fast) alles
gibt es die richtige App. Du hast wahrscheinlich auch Apps auf deinem Smartphone oder deinem
Tablet. Der große Vorteil von Apps ist, dass sie einfach zu bedienen sind.
Der Begriff App kommt übrigens von Application, dem englischen Wort für Programm. Entwickelt
werden Apps von Fachkräften aus dem Bereich Softwareentwicklung oder Programmierung, z.B.
von Fachinformatiker/innen der Fachrichtung Anwendungsentwicklung.
MINT-Kenntnisse auf dem Prüfstand
In einem bundesweiten Test des Instituts für Qualitätsentwicklung
im Bildungswesen wurden 2012 die Kenntnisse von
15-jährigen Schülerinnen und Schülern in Mathematik und in
den naturwissenschaftlichen Fächern Biologie, Chemie und
Physik überprüft.
Im Fach Mathematik lagen die Jungen vorne, im Fach Biologie
die Mädchen. In den Fächern Chemie und Physik gab es keine
Unterschiede zwischen den Testergebnissen von Mädchen
und Jungen. Oft unterschätzen Mädchen ihre Kenntnisse in
den MINT-Fächern – sie sind besser, als sie denken!
Wenn du gute Noten und Interesse an MINT hast, dann kannst
du eine Ausbildung in diesem Bereich machen. Auch wenn du
noch Schwächen hast – du kannst deine Fähigkeiten immer
ausbauen! Vielleicht gibt es ja an deiner Schule eine MINT-
Gruppe, die dich interessiert.
Auch Mädchen sind in
MINT-Fächern spitze!
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MINT FOR YOU
Girls'Day – bist du
bereit für MINT?!
Berufe aus den Bereichen Mathematik, Informatik,
Naturwissenschaften und Technik
(MINT) werden überwiegend von Männern
ausgeübt. Du willst das ändern? Dann bist
du beim Girls’Day genau richtig!
Am 27. März 2014 findet wieder mal der Girls’Day
statt. An diesem Tag geben Betriebe, Unternehmen,
Forschungseinrichtungen, Behörden und weitere Organisationen
einen Einblick in die MINT-Berufswelt für
Schülerinnen ab der 5. Klasse.
Angebote finden
Klick dich rein auf www.girls-day.de und finde ein
passendes Girls’Day-Angebot in deiner Nähe. Beginne
frühzeitig mit deiner Suche, so hast du noch eine große
Auswahl an Veranstaltungen und kannst dich rechtzeitig
anmelden.
Selbst einen Platz suchen!
Du kennst ein spannendes Unternehmen aus dem
MINT-Bereich? Jemand aus deiner Verwandtschaft
oder deinem Bekanntenkreis arbeitet in einem MINT-
Beruf? Dann werde selbst aktiv und frag nach, ob du
am Girls’Day dort reinschnuppern darfst.
Entfällt am Girls’Day der Unterricht?
Der Girls’Day fällt wie jedes Jahr auf einen Schultag.
Das bedeutet, du musst deine/n Lehrer/in informieren,
dass du am Girls’Day teilnehmen möchtest. Solltest du
eine Freistellung benötigen, kannst du ein entsprechendes
Formular auf der Homepage des Girls’Day herunterladen.
Fülle es sobald wie möglich mit deinen Eltern
aus und reiche es bei deiner Schule ein!
Im Downloadcenter auf www.girls-day.de findest du
viele weitere Infos rund um den Girls’Day.
Die Girls’Day-Berufe-App
Diese App hilft dir, einen passenden Girls’Day-Platz in
deiner Nähe zu finden. Du bist noch unsicher, welcher
Beruf dich interessieren könnte? Dann entdecke das
Berufe-Quiz auf www.girls-day.de.
Deine Girls’Day-Hotline
Bei Fragen kannst du dich an das Girls’Day-Team wenden:
Tel.: 0521 / 106 - 7354 (Die Nummer ist ab dem 17. Februar 2014
freigeschaltet.)
Bundesweite Koordinierungsstelle
Girls’Day – Mädchen-Zukunftstag
Wilhelm-Bertelsmann-Str. 10
33602 Bielefeld
E-Mail: info@girls-day.de
Der Girls’Day – Mädchen-Zukunftstag ist ein Projekt
des Kompetenzzentrums Technik-Diversity-
Chancengleichheit e.V.
Das Projekt wird von einem Aktionsbündnis, bestehend
aus dem Bundesministerium für Bildung und
Forschung, dem Bundesministerium für Familie, Senioren,
Frauen und Jugend, der Bundesvereinigung
der Deutschen Arbeitgeberverbände, dem Deutschen
Gewerkschaftsbund, der Bundesagentur für Arbeit,
dem Deutschen Industrie- und Handelskammertag,
dem Bundesverband der Deutschen Industrie, dem
Zentralverband des Deutschen Handwerks, dem Bundeselternrat
und der Initiative D21, getragen und unterstützt.
Als ständige Gäste in der Lenkungsgruppe
vertreten sind die Kultusministerkonferenz sowie die
Konferenz der Gleichstellungs- und Frauenministerinnen
und -minister.
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Ganz nah an Forschung
und Technik
MINT FOR YOU
Um die Welt der MINT-Berufe besser kennenzulernen,
hat Jule in den Herbstferien ein Schülerpraktikum
im Technologiepark der Uni Bremen
gemacht. Die 15-Jährige hat dadurch herausgefunden,
dass MINT genau das Richtige für sie ist.
Hightech-Welt
Im Technologiepark der Uni Bremen sind ca. 420 Hightech-Unternehmen
mit rund 10.000 Beschäftigten angesiedelt.
Einige der Unternehmen bieten regelmäßig
ein zweiwöchiges Schülerpraktikum an. So auch die
Firma Bruker Daltonik GmbH, bei der Jule ihr Praktikum
absolviert hat. Auf das Angebot hat ihr Vater sie aufmerksam
gemacht, weil er selbst im Technologiepark
arbeitet.
Viele Eindrücke
„Das Praktikum war sehr vielseitig. Ich habe in der
Firma alle Bereiche gesehen und durfte sogar eigene
Experimente durchführen“, erzählt Jule. In der Firma
arbeiten neben Physikern/Physikerinnen und Biologen/Biologinnen
weitere MINT-Fachkräfte, z.B. aus
dem Bereich Mechanik.
Am besten hat Jule der Bereich Produktion gefallen, da
sie dort von Anfang an mitarbeiten und die Herstellung
unterstützen konnte. Die Firma Bruker Daltonik GmbH
produziert Analysegeräte, die man braucht, um z.B.
Doping beim Sport nachzuweisen.
Im Bereich Konstruktion durfte Jule am Computer
technische Bauteile entwerfen. Auch diese Aufgabe
fand sie interessant. „Allerdings sind die Computerprogramme,
die wir benutzt haben, sehr kompliziert. Man
kann das in kurzer Zeit natürlich nicht lernen, aber
ich habe einen guten Einblick bekommen“, meint Jule.
Insgesamt hat ihr das Praktikum so gut gefallen, dass
sie gerne noch länger in der Firma geblieben wäre.
Sehr empfehlenswert
Bei einem Schülerpraktikum
erhältst du Einblick in
verschiedene Tätigkeiten.
„Die Idee des Praktikums ist es, Interesse für MINT-
Berufe zu wecken, gerade für Jugendliche, die noch
nicht wissen, in welche Richtung sie gehen möchten“,
erklärt Jule. Bei ihr selbst hat das auf jeden Fall geklappt.
Sie hatte zwar schon vor dem Praktikum Interesse
an MINT, aber die guten Erfahrungen, die sie
während der zwei Wochen sammeln konnte, haben sie
bestärkt, einen MINT-Beruf zu ergreifen: „Mein Gefühl
wurde bestätigt, dass ich auf jeden Fall in die MINT-
Richtung gehen will!“
Ihr Praktikum hat Jule bestärkt,
einen MINT-Beruf zu ergreifen.
Einblick in MINT
Du interessierst dich für MINT und
möchtest ein Praktikum machen? Mehr
Infos rund um das Thema Praktikum
findest du auf www.planet-beruf.de »
Meine Talente » Schule & Praktikum.
planet-beruf.de
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MINT FOR YOU
Job inside: Elektronikerin für Geräte und Systeme
Entwickeln, programmieren
und justieren
Eigentlich wollte Jessica
eine Ausbildung im
kaufmännischen Bereich
machen. Durch den
Girls’Day ist sie auf
etwas ganz anderes
gekommen – nämlich
auf eine Ausbildung zur
Elektronikerin für
Geräte und Systeme.
Bei ihrer Arbeit braucht Jessica
eine ruhige Hand.
planet-beruf.de:
Warum hast du dich für den Beruf Elektroniker/in für
Geräte und Systeme entschieden?
Jessica:
Wir haben in der sechsten Klasse am Girls’Day die
Firma WIKA Alexander Wiegand SE & Co. KG besucht.
Dabei haben wir uns das Unternehmen für Messtechnik
angeschaut und ich habe gesehen, wie spannend und
vielseitig die Arbeit ist. Ich habe dann dort ein Praktikum
gemacht und es gefiel mir so gut, dass ich mich für
eine Ausbildung zur Elektronikerin beworben habe und
auch genommen wurde.
Mehr Infos ...
... über den Beruf bekommst du auf
www.planet-beruf.de » Mein Beruf »
Berufe von A-Z.
planet-beruf.de:
Was haben deine Eltern dazu gesagt, dass du einen
MINT-Beruf ergreifst?
Jessica:
Meine Eltern haben mich bei der Wahl meines
Ausbildungsberufs unterstützt. Sie sind auch sehr
froh, dass ich mich jetzt mit elektronischen Geräten
auskenne und zum Beispiel den Föhn oder das Bügeleisen
reparieren kann.
planet-beruf.de:
Was hast du für Aufgaben?
Jessica:
Wir stellen Thermometer und Druckmessgeräte,
also Manometer, für verschiedene Bereiche wie die
Raumfahrttechnik oder Lebensmittelindustrie her.
Ich werde in allen Fachabteilungen des Unternehmens
wie der Entwicklung, der Produktion und der
Programmierung eingesetzt. Dadurch erlebe ich die
Entstehung eines elektronischen Gerätes vom Anfang
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MINT FOR YOU
Löten macht Jessica
besonders Spaß.
So kann es nach der Ausbildung weitergehen:
bis zum Ende mit. Gerade arbeite ich im Kalibrierlabor.
Hier überprüfe ich zum Beispiel elektronische
Druckmessgeräte, die von Kunden eingeschickt
werden. Ich messe, inwieweit die Anzeige des Drucks
noch stimmt. Wenn die Abweichung zu groß ist, dann
justiere ich das Gerät, das heißt, ich stelle es neu ein.
planet-beruf.de:
Welche Stärken braucht man für die Ausbildung?
Jessica:
Man muss abstrakt denken können, zum Beispiel
beim Programmieren. Auch mathematisches Verständnis
ist wichtig, wenn man beispielsweise in
einer Schaltung den Widerstand berechnen muss.
Zudem braucht man eine ruhige Hand, muss gewissenhaft
und sorgfältig arbeiten können. Technisches
Verständnis spielt auch eine Rolle.
Umgeben von elektronischen Geräten
Ob zu Hause, unterwegs oder in der Schule:
Elektronische Geräte begegnen dir überall
und jeden Tag. Smartphones, Computer
oder Haushaltsgeräte wie Waschmaschinen
und Mikrowellen haben viele elektronische
Bauteile. Diese werden von Elektronikern
und Elektronikerinnen für Geräte und Systeme
hergestellt und programmiert.
Wenn du dich so wie Jessica nach der Ausbildung
weiterbilden möchtest, kannst du eine Weiterbildung
zur Industriemeisterin der Fachrichtung Elektrotechnik
oder zur staatlich geprüften Technikerin
der Fachrichtung Elektrotechnik – beispielsweise
mit dem Schwerpunkt Information/Kommunikation –
machen.
Auf www.berufenet.arbeitsagentur.de » Beruf eingeben
» Tätigkeit » Weiterbildung kannst du nachlesen,
welche Weiterbildungsmöglichkeiten du noch hast.
planet-beruf.de:
Du hast gerade deine Ausbildung erfolgreich beendet
– was sind deine Pläne?
Jessica:
Ich bin von meinem Ausbildungsbetrieb übernommen
worden. Das freut mich, da mir die Arbeit hier sehr
gut gefällt. Wenn ich ein bisschen Berufserfahrung
gesammelt habe, kann ich mir vorstellen, noch eine
Weiterbildung zu machen.
planet-beruf.de:
Würdest du anderen Mädchen deine Ausbildung
empfehlen?
Jessica:
Auf jeden Fall! Die Ausbildung hat mich herausgefordert
und ich bin mit meinen Aufgaben gewachsen.
Mir gefällt auch, dass ich den typischen Vorurteilen
entgegenwirke, dass doch Mädchen nicht in so einem
Beruf arbeiten. Ich zeige allen, dass Mädchen das
auch können!
planet-beruf.de
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MINT FOR YOU
Job inside: Anlagenmechanikerin für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik
Vom Keller bis aufs Dach
Ramona wartet
eine Heizung.
Heizungen einbauen, Bäder sanieren, Solaranlagen
installieren – das alles lernt Ramona
in ihrer Ausbildung als Anlagenmechanikerin
für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik. Ihr
spannender Berufsalltag bringt sie an verschiedene
Einsatzorte.
Schon als Kind hat es ihr Spaß gemacht, ihren Eltern
bei Reparaturen in Haus und Garten zu helfen. „Ich
wollte immer etwas Handwerkliches machen“, erzählt
Ramona.
Darum hat sie nach Betrieben mit passendem Ausbildungsangebot
in ihrer Umgebung gesucht. Dabei ist
sie auf die Ausbildung zur Anlagenmechanikerin für
Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik gestoßen. Nach
einem Praktikum war ihr klar, dass sie die Ausbildung
machen möchte. „Meine Mutter war am Anfang ein
bisschen skeptisch, weil es doch körperlich schwere
Arbeit ist“, gibt die Auszubildende zu, „aber mein Vater
war davon überzeugt, dass ich es schaffen kann, wenn
ich es wirklich möchte.“
Teamwork auf der Baustelle
Von warm bis kalt
Wenn es bei dir zu Hause im Winter schön
warm ist, dann hast du das Anlagenmechanikern
und -mechanikerinnen für Sanitär-,
Heizungs- und Klimatechnik zu verdanken.
Denn sie haben die Heizungsanlage eingebaut
und warten diese auch. Im Sommer
sorgen sie durch den Einbau von Klimaanlagen
für Abkühlung. Zudem installieren sie
Sanitäranlagen wie Duschkabinen, Badewannen
und Waschbecken.
Wenn Ramona auf der Baustelle eingesetzt wird, hat
sie unterschiedliche Aufgaben. Das Abstemmen der
Fliesen gehört zwar nicht zu ihren Lieblingsaufgaben,
dennoch findet sie die Renovierung eines Badezimmers
besonders interessant: „Dabei kann man sehen, was
man sonst nie sieht, nämlich, was sich hinter der Wand
verbirgt.“ Zudem baut sie beispielsweise Heizungen in
Häuser ein. Da ein Ölkessel um die 100 Kilogramm
wiegt, ist es allerdings nicht so leicht, ihn in den Keller
zu bringen. Zum Transportieren schwerer Gegenstände
greift Ramona auf Hilfsmittel wie Sackkarren zurück
oder sie holt sich Unterstützung von ihren Kollegen.
„Hier ist Teamwork gefragt. Es ist klar, dass es manchmal
körperlich anstrengende Tätigkeiten gibt, aber die
Ausbildung ist dank Teamarbeit für Mädchen trotzdem
kein Problem“, sagt die 17-Jährige stolz. Teamfähigkeit
ist darum neben handwerklichem Geschick auch eine
der Stärken, die sie für diese Ausbildung braucht.
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planet-beruf.de
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MINT FOR YOU
So kann es nach der Ausbildung
weitergehen:
Wenn du dich so wie Ramona nach der Ausbildung
weiterbilden willst, hast du die Möglichkeit,
eine Weiterbildung z.B. zur Installateurund
Heizungsbauermeisterin oder zur
Technikerin der Fachrichtung Heizungs-,
Lüftungs- und Klimatechnik zu machen.
Auf www.berufenet.arbeitsagentur.de »
Beruf eingeben » Tätigkeit » Weiterbildung
kannst du nachlesen, welche Weiterbildungsmöglichkeiten
du noch hast.
Auf das neu eingebaute Badezimmer
ist Ramona besonders stolz.
Nach der Ausbildung geht’s weiter
Spannung vor dem Einsatz
Noch mehr Spaß als die Arbeit auf der Baustelle macht
der Auszubildenden der Kundendienst an verschiedenen
Einsatzorten. „Hier geht es nicht darum, Anlagen
wie eine Heizung einzubauen, sondern darum, etwas
zu reparieren“, erklärt Ramona. Wenn jemand z.B. wegen
eines defekten WCs anruft, fährt sie zusammen
mit einem Gesellen zum Kunden und repariert es.
Auch kommt es vor, dass eine Heizung ausfällt oder
ein Wasserhahn tropft. Ramona weiß nie, was sie an
einem Arbeitstag erwartet, und das macht die Arbeit
im Kundendienst für sie interessant.
Was Ramona nach der Ausbildung tun möchte, weiß
sie bereits: „Ich will auf jeden Fall eine Weiterbildung
absolvieren. Entweder mache ich noch den Meister
oder ich werde Kundendiensttechnikerin. Ich will auf
keinen Fall ‚stehenbleiben‘.“ Auch wegen der vielen
Weiterbildungsmöglichkeiten empfiehlt sie die Ausbildung
anderen Mädchen. „Es ist kein Problem für
Mädchen, Anlagenmechanikerin zu werden, wenn sie
nur den Willen dazu haben“, weiß die Auszubildende
aus eigener Erfahrung.
Mehr Infos
Noch mehr über den Beruf erfährst
du auf www.planet-beruf.de » Mein
Beruf » Berufe von A-Z.
Handwerkliches Geschick ist
eine von Ramonas Stärken.
planet-beruf.de
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MINT FOR YOU
Job inside: Feinwerkmechanikerin
„Als Feinwerkmechanikerin bin ich
gewappnet fürs Leben!“
Die 16-jährige Tina hat ihren Ausbildungsbetrieb bereits im Praktikum überzeugt!
Nun ist die angehende Feinwerkmechanikerin im zweiten Ausbildungsjahr und erfährt
als einziges Mädchen bei Resch Maschinenbau tolle Unterstützung.
Als Feinwerkmechaniker/in
musst du sehr genau arbeiten.
Feinwerkmechanik zum Frühstück?
Wenn du dir morgens ein Glas Orangensaft
eingießt, hast du bestimmt noch nicht
darüber nachgedacht, wie das Getränk
eigentlich in die Verpackung gekommen ist.
Dafür gib es spezielle Abfüllanlagen, die aus
vielen verschiedenen Bauteilen bestehen.
Auch die kleinen Metallteile, die ein/e Feinwerkmechaniker/in
herstellt, finden sich
in diesen Abfüllanlagen wieder und sorgen
dafür, dass die richtige Menge Saft in die
Tüte gelangt.
planet-beruf.de:
Wie bist du auf den Beruf Feinwerkmechaniker/in
aufmerksam geworden?
Tina:
Ich wollte schon immer etwas Handwerkliches machen.
Meine Begeisterung für den Werkstoff Metall
habe ich bei einem Praktikum entdeckt. Aus Metall
kann man z.B. ganz kleine Teile herstellen, das finde
ich spannend! Der Berufswahltest bei der Berufsberatung
hat bestätigt, dass eine Ausbildung zur
Feinwerkmechanikerin das Richtige für mich ist.
planet-beruf.de:
Welche Aufgaben hast du in deinem Betrieb schon
kennengelernt?
Tina:
Zunächst habe ich Feilen gelernt, dann kamen Bohren,
Drehen und Fräsen hinzu und ich durfte bereits
unter Anleitung die Metall verarbeitenden Maschinen
bedienen. Von der Sägerei bis zur Qualitätssicherung
lerne ich alle Abteilungen im Betrieb kennen. Bald
werde ich auch noch in die mechanische Fertigung
kommen und das Arbeiten an der CNC-Fräse lernen.
Nach meiner Ausbildung darf ich dann selbstständig
an den Maschinen fräsen, sie programmieren und
einstellen und den Fertigungsprozess überwachen.
planet-beruf.de:
Welche Stärken sollte man für diesen Beruf
mitbringen?
Tina:
Fast alle Fächer in der Berufsschule erfordern gute
Mathematikkenntnisse. Ab und zu kann es ganz
schön knifflig werden, aber Mathe hat mir schon
in der Schule Spaß gemacht. Wichtig sind auch ein
sehr gutes räumliches Vorstellungsvermögen und
technisches Verständnis. Natürlich sollte man auch
körperlich fit sein. Manchmal muss ich z.B. schwere
Sachen heben, doch meine Kollegen sind sehr aufmerksam
und helfen mir immer gerne.
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planet-beruf.de
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MINT FOR YOU
Mehr Infos ...
... über den Beruf bekommst du auf
www.planet-beruf.de » Mein Beruf »
Berufe von A-Z.
planet-beruf.de:
Kennst du noch andere Feinwerkmechanikerinnen?
Tina:
In der Berufsschule und in meinem Ausbildungsbetrieb
bin ich das einzige Mädchen. An unserem
anderen Firmenstandort gibt es aber zwei Mädchen,
die sich für eine Ausbildung zur Elektronikerin entschieden
haben, und ich kenne noch eine Industriemechanikerin.
planet-beruf.de:
Kannst du die Ausbildung auch anderen Mädchen
empfehlen?
Tina:
Ich bin sehr glücklich mit der Wahl meines Ausbildungsberufs
und kann diesen nur weiterempfehlen,
denn ich lerne unheimlich viel! In meinem Ausbildungsbetrieb
wurde ich sehr gut aufgenommen und
es gab auch keine Vorbehalte. Natürlich muss man
oft auch kämpfen und darf nicht gleich aufgeben,
aber nach der Ausbildung ist man gewappnet fürs
Leben! Die vielen männlichen Kollegen sind kein
Grund, sich abschrecken zu lassen. Ich denke mir
dann einfach: „Ich zeig’s ihnen!“
So kann es nach der Ausbildung
weitergehen:
Nach der Ausbildung als Feinwerkmechanikerin
kannst du z.B. eine Weiterbildung
zur Feinwerkmechanikermeisterin
oder zur Technikerin
der Fachrichtung Feinwerktechnik
machen.
Mehr Infos zu den verschiedenen Weiterbildungsmöglichkeiten
findest du auf
www.berufenet.arbeitsagentur.de »
Beruf eingeben » Tätigkeit »
Weiterbildung.
Tina ist stolz auf ihren
Ausbildungsberuf.
planet-beruf.de
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MINT FOR YOU
Job inside: Fachkraft für Veranstaltungstechnik
„Jeder Tag, jede Veranstaltung
ist anders.“
Anne hat ihre Ausbildung als
Fachkraft für Veranstaltungstechnik
erfolgreich abgeschlossen.
Als erste Frau in ihrem Ausbildungsbetrieb,
der LUXAV Audiovisuelle
Kommunikation GmbH,
hat sie gezeigt, wie gut Frauen
und Technik zusammenpassen.
In ihrem Beruf ist Anne
ein „Allroundtalent“.
Mit dem richtigen Licht kann man die
Bühne perfekt in Szene setzen.
Vielseitig und multimedial
Als Fachkraft für Veranstaltungstechnik
musst du immer den Überblick behalten.
An ihrem Beruf begeistern Anne die vielseitigen Aufgaben.
„Auf Kundenwunsch planen wir den Einsatz
technischer Geräte und Systeme wie z.B. Stereo- oder
Lichtanlagen und bauen sie vor Ort auf. Wir stellen
sicher, dass sie funktionsfähig sind, indem wir z.B.
Soundchecks durchführen. Während der Veranstaltung
bedienen wir die Geräte und kümmern uns anschließend
um den Abbau.“
Wie Annes Arbeitstag aussieht, hängt vom jeweiligen
Einsatzort ab. „Es ist ein spannender Beruf mit vielen
Entfaltungsmöglichkeiten. Mir gefällt vor allem die Abwechslung.
Jeder Tag, jede Veranstaltung ist anders“,
erzählt Anne begeistert.
Als „Allroundtalent“ arbeitet Anne in allen Abteilungen
mit und ist im Umgang mit Ton-, Licht- und Videotechnik
geübt. „In unserer Live-Abteilung stelle ich z.B. die
Kamera ein, mit der später echte medizinische Eingriffe
im OP gefilmt werden.“ Auch mit neuen Techniktrends
wie dem sogenannten Gebäude-Mapping kennt
sich Anne aus. „Das ist eine Videotechnik, bei der eine
Aufnahme von dem Gebäude selbst auf das Gebäude
projiziert wird. Man kann dann z.B. digital etwas auf
die Fassade schreiben und so das Gebäude zum Leben
erwecken.“
Blick fürs große Ganze
Seit ihrem Ausbildungsabschluss übernimmt Anne
immer häufiger verantwortungsvolle Aufgaben. Vor
kurzem hat sie einen zweitägigen Fachkongress eigenständig
organisiert. „Vom Zeitplan über die Einsatzplanung
eines achtköpfigen Teams bis hin zur Koordination
der einzelnen Arbeitsabläufe lag die gesamte
Planung in meinen Händen. Für den Aufbau haben wir
zwei Tage und einen voll beladenen 18 Tonnen schweren
Lkw benötigt. Anders als bei den kleinen Veranstaltungen,
bei denen ich Teilaufgaben übernehme, habe
ich hier den Blick und die Verantwortung fürs große
Ganze bekommen.“
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planet-beruf.de
MEIN START IN DIE AUSBILDUNG
MINT FOR YOU
Hören und Sehen dank
audiovisueller Technik
Hast du dir bei deinem letzten Konzertbesuch
Gedanken gemacht, was
deine Lieblingsband benötigt, damit
ihr Sound auch in der letzten Reihe
beim Publikum ankommt? Ob bei Konzerten,
Filmproduktionen oder Messen:
Ohne technische Anlagen und
Fachkräfte für Veranstaltungstechnik,
die diese aufbauen und bedienen,
könntest du auf Veranstaltungen vieles
nicht so gut hören oder sehen.
Teamplayer und Mathe-Asse gesucht
Als Fachkraft für Veranstaltungstechnik benötigt Anne
gute Kenntnisse im Schulfach Mathematik, z.B. um den
Materialbedarf zu berechnen. Und auch Teamfähigkeit
ist wichtig. „Einzelgänger kommen in diesem Beruf
nicht weit. Man ist auf die Hilfe und das Mitdenken
des gesamten Teams angewiesen. Und gerade wenn
man häufig in einer fremden Stadt arbeitet und dort
niemanden kennt, ist es von Vorteil, wenn man gut
miteinander auskommt“, erzählt Anne.
Weibliche Verstärkung erwünscht
Zu Beginn ihrer Ausbildung war Anne die erste und
einzige Frau in ihrer Firma. „Meine Kollegen waren am
Anfang skeptisch, ob ich mich als Frau in der Branche
behaupten kann. Seit sie gemerkt haben, dass ich
meine Arbeit gut mache, werde ich als Allzweckwaffe
bezeichnet“, meint sie lachend. Inzwischen hat Anne
Unterstützung durch eine Kollegin bekommen und
würde sich über mehr weibliche Verstärkung in der
Veranstaltungstechnik freuen. „Mädchen, die Spaß
an Technik haben, körperlich fit und schlagfertig sind,
sollten den Beruf lernen!“
Mehr Infos ...
... über den Beruf bekommst du auf
www.planet-beruf.de » Mein Beruf »
Berufe von A-Z.
Vor einer Veranstaltung müssen alle
Scheinwerfer getestet werden.
So kann es nach der Ausbildung
weitergehen:
Wenn du dich nach deiner Ausbildung im Bereich
Veranstaltungstechnik beruflich weiterqualifizieren
möchtest, kannst du eine
Weiterbildung zur Meisterin für Veranstaltungstechnik
absolvieren. Neben den drei
Fachrichtungen „Beleuchtung“, „Bühne/Studio“
und „Halle“ gibt es auch die Möglichkeit,
einen Meisterabschluss ohne Fachrichtung zu
erwerben.
Auf www.berufenet.arbeitsagentur.de »
Beruf eingeben » Tätigkeit » Weiterbildung
kannst du nachlesen, welche Weiterbildungsmöglichkeiten
du noch hast.
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MINT FOR YOU
Mit Zeit und Disziplin
zum Erfolg
Sandra kümmert sich auch um
die Ausbildung von Azubis.
Da Sandra ihre Arbeit als Zerspanungsmechanikerin
gut gefällt und
sie sich neue Aufgaben vorstellen
kann, macht sie nun eine Weiterbildung
zur Zerspanungstechnikerin.
Sandra ist sicher, dass sich ihre
Anstrengungen lohnen.
Sandra befindet sich im dritten und letzten Jahr ihrer
Teilzeit-Weiterbildung zur Zerspanungstechnikerin.
Gerade beginnt sie ihre Abschlussarbeit. „Die Weiterbildung
ist zeitintensiv und erfordert viel Disziplin“,
berichtet Sandra. Neben ihrer Berufstätigkeit besucht
sie am Montag ganztags und am Freitag von 16 Uhr bis
20.30 Uhr die Fachschule für Technik. Ihr Arbeitgeber
stellt sie in dieser Zeit für den Schulbesuch frei. An den
Abenden und am Wochenende ist Lernen angesagt.
Eine gute Ausbildung als Grundlage
Begonnen hat Sandra ihre berufliche Laufbahn mit einer
Ausbildung als Zerspanungsmechanikerin bei der
Volz Gruppe GmbH in Deilingen. Das Unternehmen
stellt Rohrverschraubungen und Schlauchverbindungen
in Edelstahl und Stahl her, die z.B. im Schiff-, Eisenbahn-
oder Maschinenbau eingesetzt werden. Während
der Ausbildung hat Sandra die für die Produktion
benötigten spanenden Verfahren gelernt, also Drehen,
Fräsen und Schleifen. „Als Zerspanungsmechanikerin
arbeite ich vor allem an den Maschinen. Ich muss die
Maschinen, z.B. eine Fräsmaschine, rüsten und sicher-
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MEIN START IN DIE AUSBILDUNG
MINT FOR YOU
Nach einer Ausbildung als Zerspanungsmechaniker/in
stehen dir
Weiterbildungsmöglichkeiten offen.
Weiterbilden in MINT-Berufen
stellen, dass alles ohne Probleme läuft und die Werkstücke
den Vorgaben entsprechen“, erzählt Sandra.
Die Ausbildung hat ihr viel Spaß gemacht: „Ich kann
die Ausbildung jedem empfehlen. Sie ist sehr abwechslungsreich!“
Nach dem Abschluss ihrer Ausbildung hat
ihr Ausbildungsbetrieb sie übernommen. Auf die Weiterbildung
zur Zerspanungstechnikerin hat Sandra ein
Kollege gebracht, der selbst gerade diese Weiterbildung
absolvierte.
MINT-Berufe bieten vielseitige und interessante Karrieremöglichkeiten.
Wenn du dich für neue Aufgaben
qualifizieren willst, dann lohnt sich eine Weiterbildung.
Neben Weiterbildungen zur Technikerin gibt es z.B.
für Zerspanungsmechanikerinnen die Möglichkeit,
einen Meisterabschluss als Industriemeisterin der
Fachrichtung Metall zu erwerben. Daneben ist auch
eine Weiterbildung im kaufmännischen Bereich, z.B.
als Industrie-Betriebswirtin, denkbar.
Nach einer abgeschlossenen Ausbildung und einigen
Jahren Berufserfahrung kannst du – auch ohne Hochschulreife
– ein Studium beginnen. Die genauen Voraussetzungen
erfährst du an der jeweiligen Hochschule.
Welche Weiterbildungsmöglichkeiten es für die einzelnen
Berufe gibt, kannst du auf www.berufenet.
arbeitsagentur.de » Beruf eingeben » Tätigkeit »
Weiterbildung nachlesen.
Unterstützung durch den Arbeitgeber
Die Firma Volz fördert sie auf vielfältige Weise. Sandra
übernimmt verantwortungsvolle Aufgaben, etwa in der
Produktionsplanung. Auch wird sie in der Ausbildung
der Azubis eingesetzt. Wohin sich ihre berufliche Laufbahn
entwickeln wird, weiß sie im Augenblick noch
nicht genau. Sandra ist aber überzeugt, dass es bei
ihrem Arbeitgeber viele Aufstiegsmöglichkeiten gibt.
„Ich will etwas erreichen im Leben“, meint sie. Nach
einem erfolgreichen Abschluss zur Technikerin stehen
Sandra zusätzliche Aufgabengebiete offen, z.B. in der
Projektarbeit.
Finanzielle Förderung
Für eine Weiterbildung kannst du finanzielle
Unterstützung, z.B. das sogenannte Meister-
BAföG, beantragen. Mehr erfährst du auf:
www.meister-bafoeg.info
Besonders begabte junge Fachkräfte können
durch die Stiftung Begabtenförderung berufliche
Bildung (SBB) unterstützt werden. Infos
findest du hier: www.sbb-stipendien.de
Handwerkliches Geschick
sollte man als Zerspanungsmechaniker/in
mitbringen.
planet-beruf.de
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MINT FOR YOU
Bist du ein
MINT-Girl?
MINT-Girls aufgepasst! Wenn ihr
„MINT for you“ gelesen habt, könnt
ihr sicher die fünf Gewinnspielfragen
beantworten. Zu gewinnen
gibt es einen Kindle Paperwhite
eBook-Reader, die Romantrilogie
„Die Tribute von Panem“ oder
einen digitalen 7-Zoll-Fotorahmen.
1.
3.
Was gehört zu den Aufgaben eines
Elektronikers / einer Elektronikerin
für Geräte und Systeme?
A Bauteile löten
B Bauteile fräsen
2.
Welche Fähigkeiten braucht eine
Fachkraft für Veranstaltungstechnik?
A Einfühlungsvermögen
B Teamfähigkeit
Wofür steht das N in MINT?
A Nanophysik
B Naturwissenschaften
So nimmst du teil:
Maile die fünf Lösungen mit deinem Vor- und
Nachnamen, deinem Geburtsdatum und deiner
Postanschrift an:
redaktion@planet-beruf.de
Stichwort „MINT-Gewinnspiel“
oder schicke eine Postkarte an:
Redaktion planet-beruf.de
Stichwort „MINT-Gewinnspiel“
BW Bildung und Wissen
Verlag und Software GmbH
Postfach 82 01 50
90252 Nürnberg
Einsendeschluss ist der
Girls’Day (27. März 2014)
Die Gewinner/innen werden schriftlich benachrichtigt. Eine Barauszahlung
ist nicht möglich. Mitarbeiter/innen der Bundesagentur für
Arbeit, des Verlags Bildung und Wissen in Nürnberg sowie deren
Angehörige dürfen an dem Gewinnspiel nicht teilnehmen. Der
Rechtsweg ist ausgeschlossen. Bei der Auslosung werden nur Einsendungen
der Jahrgänge 1994 bis 2002 berücksichtigt.
4.
Wo arbeitet ein/e Anlagenmechaniker/in für
Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik?
A in einem Fachgeschäft für Sanitäranlagen
B in einem versorgungstechnischen
Installationsbetrieb
5.
Welcher ist kein
MINT-Beruf?
A Fahrzeuglackierer/in
B Augenoptiker/in
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A 2011
B 2001
A in Krankenhäusern und Arztpraxen
B in Erziehungs- und Jugendwohnheimen
5.
Seit wann gibt es
den Boys’Day?
In welchen Einrichtungen kannst
du als Erzieher/in arbeiten?
4.
Die Gewinner/innen werden schriftlich benachrichtigt. Eine Barauszahlung
ist nicht möglich. Mitarbeiter/innen der Bundesagentur
für Arbeit, des Verlags Bildung und Wissen in Nürnberg sowie
deren Angehörige dürfen an dem Gewinnspiel nicht teilnehmen.
Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Bei der Auslosung werden nur
Einsendungen der Jahrgänge 1994 bis 2002 berücksichtigt.
A Geduld
B Verhandlungsgeschick
Redaktion planet-beruf.de
Stichwort „SOZIAL-Gewinnspiel“
BW Bildung und Wissen
Verlag und Software GmbH
Postfach 82 01 50
90252 Nürnberg
Als Altenpfleger/in musst du auch
demenzkranke Patienten betreuen.
Dafür brauchst du?
3.
oder schicke eine Postkarte an:
So nimmst du teil:
Maile die fünf Lösungen mit deinem Vor- und
Nachnamen, deinem Geburtsdatum und deiner
Postanschrift an:
Einsendeschluss ist der
Boys’Day ( 27. März 2014 )
redaktion@planet-beruf.de
Stichwort „SOZIAL-Gewinnspiel“
Wann darfst du ein Freiwilliges Soziales
Jahr absolvieren?
A ab der 7. Klasse
B nach Erfüllung der Vollzeitschulpflicht
2.
A Zahnmedizinische/r Verwaltungsassistent/in
B Medizinische/r Fachangestellte/r
1.
Wer führt Blutentnahmen für Laboruntersuchungen
durch?
SOZIAL FOR YOU
SOZIAL sein
und gewinnen!
In „SOZIAL for you“ hast du viele Informationen über
soziale Berufe gelesen. Zeig, wie fit du bist, und mach mit
beim SOZIAL-Gewinnspiel. Als Preise winken ein Kindle
Paperwhite eBook-Reader, die Romantrilogie „Die Tribute
von Panem“ oder ein digitaler 7-Zoll-Fotorahmen.
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SOZIAL FOR YOU
Freundlichkeit gegenüber
Patienten ist wichtig.
So kann es nach der Ausbildung
weitergehen
Wer sich nach der Ausbildung zum Medizinischen
Fachangestellten beruflich weiterentwickeln möchte,
kann z.B. eine Weiterbildung als Betriebswirt
oder als Fachwirt anschließen. Für Medizinische
Fachangestellte mit Hochschulzugangsberechtigung
besteht die Möglichkeit, ein Studium aufzunehmen.
Auch ohne Hochschulzugangsberechtigung
ist unter bestimmten Voraussetzungen ein Studium
möglich (siehe S. 12).
Mehr Infos: www.berufenet.arbeitsagentur.de »
Beruf eingeben » Tätigkeit » Weiterbildung.
Mehr Infos ...
... über den Beruf gibt es auf
www.planet-beruf.de » Mein
Beruf » Berufe von A-Z.
Blutdruckmessen gehört
zu den Aufgaben von
Medizinischen Fachangestellten.
Robin:
Ich habe mich von Anfang an gut in das Frauenteam
meiner Praxis eingefügt und bin dort auch problemlos
aufgenommen worden. Man sollte sich als Mann
aber schon im Klaren sein, dass man den ganzen
Tag hauptsächlich mit Frauen zusammenarbeitet,
mit Ausnahme der Ärzte natürlich. Als einziger Mann
musste ich lernen, mich durchzusetzen, aber die Zusammenarbeit
klappt gut. Wir arbeiten viel im Team
und müssen uns bei der Organisation der Sprechstunde
absprechen. Deshalb ist es wichtig, dass man
sich mit den Kolleginnen gut versteht!
planet-beruf.de:
Wie haben deine Eltern und Freunde auf deinen
Berufswunsch reagiert?
Robin:
Alle haben sehr positiv auf meine Entscheidung, einen
sozialen Beruf zu erlernen, reagiert. Das Interesse,
warum ich Medizinischer Fachangestellter werden
möchte und was ich da genau mache, war groß.
Vorbehalte gab es keine. Wichtig war ihnen nur, dass
mir der Beruf Freude bereitet.
planet-beruf.de:
Wie sehen deine Zukunftspläne aus?
Robin:
Ich möchte auf jeden Fall im medizinischen Bereich
bleiben. Nach meiner Ausbildung werde ich eine
zweite, verkürzte Ausbildung zum Physiotherapeuten
anhängen.
planet-beruf.de
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SOZIAL FOR YOU
Job inside: Medizinischer Fachangestellter
„In einem Frauenteam muss MANN
sich durchsetzen können!“
Robin ist 19 Jahre alt und im dritten Ausbildungsjahr zum
Medizinischen Fachangestellten. Nach seinem Realschulabschluss
und zwei Praktika hat er sich für eine Ausbildung
in einer chirurgisch-orthopädischen Praxis mit sportmedizinischem
Schwerpunkt entschieden.
planet-beruf.de:
Welche Aufgaben erledigst du an einem typischen
Arbeitstag in der Praxis?
Robin:
Zu meinen Aufgaben gehört es, die Patienten bei
Operationen zu begleiten. Ich helfe ihnen auch beim
Anziehen nach der OP und betreue sie, bis sie wieder
fit genug sind, die Praxis zu verlassen. Außerdem
wechsle ich Verbände, ziehe Fäden oder entferne
Klammern. Ich habe aber auch organisatorische Aufgaben,
die für den reibungslosen Tagesablauf wichtig
sind. Mein Arbeitstag ist bunt gemischt, am liebsten
betreue ich unsere Patienten bei OPs. Das ist für
mich immer interessant, aber auch die Sprechstunde
macht mir Spaß!
planet-beruf.de:
Wie wichtig bist du als Ansprechpartner für die
Patienten?
Die Patientenakten müssen immer
richtig einsortiert werden.
Robin wird Medizinischer
Fachangestellter.
Robin:
Patienten haben oft viele Fragen zu ihrer Operation
und sind aufgeregt. Ich finde es toll, dass ich dann
Auskunft geben und sie beruhigen kann. Ich muss
immer konzentriert und aufmerksam sein. Unsere Patienten
sind zwar nicht lebensgefährlich verletzt, aber
auch eine Operation am Knie oder an der Schulter ist
kompliziert, und es kommen häufig Notfälle in unsere
Praxis, z.B. Patienten mit Sportverletzungen.
planet-beruf.de:
Wie reagieren die Patienten auf einen männlichen
Medizinischen Fachangestellten?
Robin:
Es kam schon zu lustigen Situationen, in denen mich
Patienten für den behandelnden Arzt hielten. Wenn
ich die Verwechslung dann aufkläre, wundern sich die
Leute und wollen genau wissen, was ich in der Praxis
mache. Die Patienten finden es insgesamt toll, dass
ich diesen Ausbildungsberuf gewählt habe.
planet-beruf.de:
Du hast in der Praxis nur Kolleginnen. Wie kommst
du damit zurecht?
Arbeitsorte – Hier werden Medizinische
Fachangestellte eingesetzt
Medizinische Fachangestellte arbeiten in
Arztpraxen aller Fachgebiete und in Krankenhäusern.
Außerdem können sie in ambulanten
Pflegediensten eingesetzt werden oder eine
Tätigkeit in Institutionen und Organisationen
des Gesundheitswesens übernehmen.
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planet-beruf.de
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SOZIAL FOR YOU
Perspektive Zukunft
Der größte Lohn für Willi ist, wenn er durch sein soziales
Engagement etwas Positives im Leben seiner
Schützlinge bewirken kann: „Wenn ein Jugendlicher,
der vorher perspektivlos war, jetzt eine Ausbildung
zum Industriemechaniker anfängt, weil ich ihn dazu
inspiriert habe, weiß ich, dass ich mit meiner Arbeit
einen wichtigen Beitrag geleistet habe.“ Willis
großer Traum ist die Eröffnung eines Begegnungszentrums
für Jugendliche und ihre Familien. Bis
dahin will er viel Praxiserfahrung sammeln. Regelmäßige
Pflichtpraktika sind ein fester Bestandteil
seiner dreieinhalbjährigen Ausbildung und auch im
Ausland möglich. Sein nächstes Praktikum führt
Willi dank eines Stipendiums der Gemeinnützigen
Hertie-Stiftung in ein Kinder- und Jugendheim in
Thailand.
Je nach Arbeitsort gestaltest
du als Erzieher/in die Freizeit
von Jugendlichen …
So kann es nach der Ausbildung
weitergehen
Wer als Erzieher beruflich vorankommen möchte,
kann eine Weiterbildung absolvieren, z.B. als Fachwirt
für Erziehungswesen oder als Betriebswirt
für Sozialwesen. Je nach Einsatzgebiet kann man
sich z.B. im Bereich Frühpädagogik, Heimerziehung
oder Sozialarbeit weiterbilden.
Mehr Infos: www.berufenet.arbeitsagentur.de »
Beruf eingeben » Tätigkeit » Weiterbildung.
Arbeitsorte – Hier werden Erzieher
eingesetzt
Von Kindertagesstätten, Jugendwohnheimen
über Familienberatungsstellen, Jugendorganisationen
bis hin zu Wohnheimen für Menschen
mit Behinderung – es gibt viele Arbeitsorte,
an denen Erzieher tätig sind.
Mehr Infos ...
… über den Beruf bekommst
du auf www.
planet-beruf.de »
Mein Beruf » Berufe
von A-Z.
… oder betreust Kinder beim
Spielen und Lernen in einer
Kindertagesstätte.
planet-beruf.de
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15
SOZIAL FOR YOU
Job inside: Erzieher
Ortswechsel: von der
Werkhalle ins Jugendzentrum
Trotz seines erfolgreichen Berufseinstiegs in der Industrie
hat sich Willi für einen Wechsel in den sozialpädagogischen
Bereich entschieden. Als angehender Erzieher betreut er
Jugendliche in schwierigen Lebenssituationen.
Nach seiner Erstausbildung zum Industriemechaniker
wollte Willi mehr mit Menschen als mit Maschinen zu
tun haben. Um sich seiner Entscheidung ganz sicher
zu sein, hat er vor seiner Ausbildung zum Erzieher ein
Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) absolviert. Während
seines FSJ im Dresdner Projekt „stoffwechsel e.V.“
hat Willi ein Jahr lang sozial benachteiligte Kinder und
Jugendliche betreut und dabei für sich festgestellt:
„Diese Arbeit gibt mir mehr, als Maschinenbauteile
herzustellen.“
Das Leben anderer positiv beeinflussen
Neben seiner Ausbildung engagiert er sich ehrenamtlich,
u.a. in einem Kinder- und Jugendzentrum im Marburger
Brennpunktviertel Richtsberg. „Wie im Dresdner
Projekt geht es auch hier darum, den Jugendlichen
Perspektiven aufzuzeigen und ihnen neue Denkansätze
zu geben. Das Ziel unserer Arbeit ist, dass sie ihre
Stärken entdecken, ein gefestigtes soziales Umfeld
aufbauen und ihre berufliche Zukunft aktiv gestalten“,
erklärt Willi.
Gemeinsam stark
Im Jugendzentrum organisiert
Willi verschiedene Angebote wie
gemeinsame Mahlzeiten und
betreut Jugendliche bei den Hausaufgaben.
Außerdem führt er Freizeitaktivitäten,
z.B. Spiele und
Ausflüge, durch. Dabei schätzt
Willi die Zusammenarbeit mit seinen
Kollegen: „Als Industriemechaniker
habe ich mich vor allem auf
die Maschinen verlassen. Im sozialpädagogischen
Bereich habe ich
erfahren, wie wichtig und wertvoll
es ist, wenn sich die Fähigkeiten der
Einzelnen im Team ergänzen.“
Pluspunkt Migrationshintergrund
Seine eigene Herkunft bringt Willi,
insbesondere bei seiner Arbeit in sozialen
Brennpunkten, viele Vorteile:
„Weil ich selber Russlanddeutscher
bin, kann ich mich in die Jugendlichen
mit Migrationshintergrund
hineinversetzen und die Lebenssituation
ihrer Familien besser nachvollziehen.“
Auch seine Russischkenntnisse
erleichtern manchmal
seine Arbeit: „Zum Teil reicht es
schon, wenn ich nur zwei Worte
auf Russisch sage, damit Jugendliche
und ihre Eltern mich besser
verstehen und Vertrauen zu mir
fassen.“
Willi hat sich für
den Beruf Erzieher
entschieden.
Im Umgang mit Kindern sind Einfühlungsvermögen
und Verantwortungsbewusstsein
wichtig.
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planet-beruf.de
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SOZIAL FOR YOU
In der Kita seinen
Mann stehen
Das Modellprojekt „Mehr Männer in Kitas“ zeigt jungen Männern,
wie spannend eine Ausbildung in einer Kindertagesstätte ist. Ingrid
Erdmann vom Zentrum Bildung der Evangelischen Kirche in Hessen
und Nassau berichtet über das erfolgreiche Projekt.
Die Sozialpädagogin Ingrid Erdmann und ihr Team
haben im Laufe der letzten drei Jahre viele Ideen
umgesetzt. Immer ging es darum, männlichen Jugendlichen
einen neuen Blick auf die Vielfalt der
Erzieher-Tätigkeiten in einer Kita zu ermöglichen.
Und natürlich sollte auch das Interesse an dieser
Ausbildung geweckt werden. Wie?
Mit Vorbildern falsche Vorstellungen
abbauen
Beispielsweise mit der Aktion „Werbe-Erzieher und
Werbe-Erzieherinnen on tour“. Der Grundgedanke:
„Man muss stärker auf die jungen Menschen zugehen
und präsent sein, Werbung machen für den Beruf“,
erklärt Ingrid Erdmann.
Berufserfahrene Erzieher/innen aus der Praxis werben
hier für ihren Beruf: durch Veranstaltungen in Schulen,
auf Ausbildungsmessen oder in Berufsinformationszentren.
Anhand von Vorträgen und persönlichen
Gesprächen teilen sie jungen Männern die Erfahrungen
aus ihrem Berufsalltag mit. Sie informieren über
Ausbildungswege und sprechen über ihre persönliche
Motivation, mit Kindern zu arbeiten. Auf diesem
Weg wurden zahlreiche Praktika vermittelt und viele
Jungen haben sich für eine Ausbildung zum Erzieher
entschlossen.
Viel mehr als nur spielen
Ingrid Erdmann: „Erzieher
werden extrem gesucht!“
„In meiner Erzieher-Ausbildung in einer Kita spiele ich
nur mit Kindern.“ Diesen Satz zu den Freunden sagen
zu müssen – davor haben viele junge Männer Angst.
Dabei ist es gar nicht so! Der Beruf erfordert verschiedene
Fähigkeiten: Um Kinder gut zu fördern, müssen
Erzieher sehr genau beobachten, was Kinder gerade
brauchen. Kindgerechte Sprache und gutes Zuhören
bei Elterngesprächen erfordern Kommunikationsfähigkeit.
Außerdem sind Erzieher wahre Organisationstalente,
die den Alltag planen oder anspruchsvolle Verwaltungsangelegenheiten
erledigen – und das alles mit
einer gehörigen Dosis an Kreativität und Spontaneität.
„Die Arbeit mit Kindern ist eine für die Gesellschaft
ganz wichtige Arbeit, die momentan auch wunderbare
Jobchancen bietet. Erzieher werden extrem gesucht!
Ich wünsche mir Jungen, die neue Wege gehen!“, fasst
Ingrid Erdmann zusammen. Warum es also nicht mal
mit einem Praktikum in einer Kita versuchen?
Mehr Infos ...
Bislang gibt es noch zu wenige männliche
Vorbilder in Kindergärten.
... über das Projekt „Mehr Männer in
Kitas“ findest du auf
www.koordination-maennerinkitas.de.
planet-beruf.de
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13
SOZIAL FOR YOU
Sozial von Anfang an
Den sozialen Bereich fand Alex schon immer interessant. Deshalb
wusste er früh, was er einmal beruflich machen wollte.
Wie er zum Beruf Altenpfleger kam und sich zum Pflegedienstleiter
weitergebildet hat, verrät er planet-beruf.de.
Prägende Erlebnisse
Auf der Suche nach dem passenden sozialen Beruf hatte Alex
zunächst seinen Zivildienst in einer Werkstatt für behinderte
Menschen absolviert. Zu dieser Zeit wurde sein Großvater
pflegebedürftig und er übernahm einen Teil der Pflege. Dabei
hat Alex erfahren, wie gerne er anderen hilft, und beschlossen,
sich auch beruflich um pflegebedürftige Menschen zu
kümmern. Damals ist ihm klar geworden, dass es in Zukunft
immer mehr ältere Menschen geben wird und deshalb ausgebildete
Pflegekräfte gesucht werden. Und die Entwicklung
zeigt, dass er mit dieser Einschätzung richtig lag. „Viele haben
Vorurteile und Berührungsängste gegenüber der Altenpflege.
Dabei ist das ein Beruf mit Zukunft!“, ist Alex überzeugt.
Ausbildung als Sprungbrett
Nach seinem Ausbildungsabschluss im Alten- und Pflegeheim
Haus Habichtswald wollte Alex beruflich weiter vorankommen:
„Gerade in der Altenpflege heißt es nicht nur: Ausbildung
gemacht, Fachkraft und das war’s. Es gibt eine Menge
Weiterbildungsmöglichkeiten“, führt Alex aus. Er entschied
sich für eine einjährige berufsbegleitende Weiterbildung zum
Pflegedienstleiter. Seit dem Ende der Weiterbildung ist Alex
als stellvertretender Pflegedienstleiter tätig. Dabei hat sich
sein Arbeitsbereich verschoben: Etwa siebzig Prozent seiner
Arbeitszeit sitzt er vor dem Computer und erledigt unter anderem
Verwaltungsaufgaben oder erstellt den Dienstplan. Seine
Kenntnisse muss er auch in diesem Bereich ständig erweitern,
z.B. weil es ein neues Gesetz gibt oder eine neue Software
installiert wird.
Immer noch nah am Menschen
Alex hat sich zum Pflegedienstleiter
weitergebildet.
Weiterbilden im sozialen Bereich
Der soziale Bereich bietet Jungs gute Aufstiegsmöglichkeiten.
Durch Weiterbildungen kannst du
dir neue Aufgabenbereiche erschließen, beruflich
aufsteigen und mehr verdienen.
Nach einer abgeschlossenen Ausbildung und einigen
Jahren Berufserfahrung kannst du – auch
ohne Hochschulreife – studieren. Informiere dich
über die genauen Voraussetzungen an der jeweiligen
Hochschule.
Welche Weiterbildungsmöglichkeiten es gibt,
kannst du nachlesen auf www.berufenet.
arbeitsagentur.de » Beruf eingeben » Tätigkeit
» Weiterbildung.
Als Altenpfleger/in kümmerst du
dich um pflegebedürftige Menschen.
Doch ganz will Alex auf den direkten Kontakt
zu den pflegebedürftigen älteren
Menschen nicht verzichten. „Ich
brauche diesen Kontakt zu den
Menschen. Das macht mir Spaß!“,
erklärt Alex. Auch als Pflegedienstleiter
sucht er deshalb das Gespräch
mit den Heimbewohnern oder vertritt
schon mal einen erkrankten Kollegen.
„Ich möchte nicht, dass die Bewohner
sagen, ich sei derjenige, der nur im Büro
sitzt“, erläutert Alex. Das würde zu ihm
und seinem Werdegang auch gar nicht
passen!
12
planet-beruf.de
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SOZIAL FOR YOU
Mehr Infos ...
... über den Beruf bekommst du auf
www.planet-beruf.de » Mein Beruf »
Berufe von A-Z.
So kann es nach der Ausbildung
weitergehen
Michael misst bei einem
Patienten den Blutdruck.
Wenn du dich nach der Ausbildung zum Gesundheits-
und Krankenpfleger beruflich weiterentwickeln
willst, kannst du eine Weiterbildung zum
Fachkrankenpfleger oder zum Fachwirt, z.B. in
der Alten- und Krankenpflege, absolvieren. Für
Gesundheits- und Krankenpfleger mit Hochschulzugangsberechtigung
besteht die Möglichkeit, ein
Studium aufzunehmen. Auch ohne Hochschulzugangsberechtigung
ist unter bestimmten Voraussetzungen
ein Studium möglich (siehe S. 12).
Mehr Infos: www.berufenet.arbeitsagentur.de »
Beruf eingeben » Tätigkeit » Weiterbildung.
Soziale Ader vereint mit technischem
Verständnis
Verbände anlegen, Essen servieren, Patienten zu Untersuchungen
führen und ihnen zuhören: Was macht
Michaels Arbeit für ihn selbst zu etwas Besonderem?
„Am Anfang können Patienten nach einer OP noch gar
nichts Selbstständiges tun. Und dann – nach vier, fünf
Tagen Betreuung – stehen sie ohne Hilfe auf und gehen
alleine ins Bad. Das bereitet mir am meisten Freude,
weil ich sehe, was ich mit meiner Arbeit erreiche, und
weil ich den Leuten damit wirklich helfen kann“, sagt er.
Neben Michaels sozialen Fähigkeiten sind im Klinikalltag
aber auch seine technischen Qualitäten gefordert,
z.B. wenn er medizintechnische Überwachungsgeräte
auf der Intensivstation bedient.
Verantwortung übernehmen
Nach der Ausbildung will Michael erst einmal Berufserfahrung
sammeln und sich dann eventuell weiterbilden.
„Als ausgebildete Fachkraft hat man ja mehr Verantwortung
als ein Azubi. Ich will zunächst eine gewisse
Zeit im Beruf sein, um dann zu sagen: ‚Jetzt bin ich voll
drin und weiß genau, was ich mache.‘ Und dann will
ich weiterschauen“, beschreibt er seinen Plan. Möglichkeiten,
sich beruflich weiterzuentwickeln, hat er im
Gesundheitswesen viele.
Arbeitsorte – hier werden Gesundheitsund
Krankenpfleger eingesetzt
Als Gesundheits- und Krankenpfleger gibt es
viele Einsatzbereiche für dich. Du kannst z.B. in
Krankenhäusern, Universitäts-, Vorsorge- oder
Rehabilitationskliniken arbeiten. Oder du entscheidest
dich für eine Tätigkeit in einem Altenoder
Pflegeheim. Auch ein Wohnheim für Menschen
mit Behinderung kommt hierbei infrage.
In der Patientenakte muss Michael
alles genau dokumentieren.
planet-beruf.de
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11
SOZIAL FOR YOU
Job inside: Gesundheits- und Krankenpfleger
Zwischen Intensivstation und OP
Im dritten Jahr seiner Ausbildung zum Gesundheits- und
Krankenpfleger hat Michael schon einiges gelernt und
erlebt. planet-beruf.de erzählt er vom Klinikalltag und
seinen Aufgaben.
Geduldig und körperlich fit
Um 6 Uhr beginnt die Frühschicht im Krankenhaus,
und Michael weckt zunächst die Patienten, bevor er
deren Blutdruck, Puls und Temperatur misst. Nach
dem Bettenmachen heißt es körperlich anpacken,
denn manchen Menschen im Krankenhaus muss beim
Waschen und Anziehen geholfen werden – und das
kann dauern. „Außerdem muss man viel Geduld mitbringen.
Wenn Patienten, die sich etwas gebrochen haben,
aufstehen, geht das auf jeden Fall nur langsam“,
stellt Michael fest.
Über ein FSJ in den Klinikalltag
Michael war sich eine Zeit lang nicht sicher, wohin ihn
sein beruflicher Weg führen sollte. Deshalb absolvierte
er ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) in einem Krankenhaus.
Das gefiel ihm so gut, dass er beschloss, eine
Ausbildung zum Gesundheits- und Krankenpfleger in
der Missionsärztlichen Klinik in Würzburg zu machen.
In der Ausbildung wechseln sich theoretische Blöcke
mit der praktischen Arbeit in der Klinik ab. Dort durchläuft
Michael verschiedene Einsatzbereiche, von der
Chirurgie über die Kinderheilkunde bis hin zur Intensivstation.
Manchmal ist er mit auf Visite, ein anderes
Mal im Operationssaal. Unterstützt und angeleitet wird
er dabei von ausgebildeten Gesundheits- und Krankenpflegern
und -pflegerinnen. Gut zusammenzuarbeiten
ist im Krankenhaus ohnehin besonders wichtig. „Man
muss auf jeden Fall ein Teamplayer sein und sich auf
den anderen verlassen können“, beschreibt Michael
eine der Stärken, die er in seinem Beruf benötigt.
Gesundheits- und Krankenpfleger/innen
müssen Hygienevorschriften
einhalten.
Auch Infusionen einzustellen,
gehört zu Michaels Aufgaben.
10
planet-beruf.de
MEIN START IN DIE AUSBILDUNG
SOZIAL FOR YOU
… Einkäufe erledigen,
… in der Küche für
Ordnung sorgen.
Mehr Infos
Noch mehr über den Beruf erfährst du
auf www.planet-beruf.de » Mein Beruf
» Berufe von A-Z.
planet-beruf.de:
Welche Stärken braucht man für deinen Beruf?
Simon:
Man muss belastbar sein, weil man mit Menschen
in schwierigen Lebenslagen zu tun hat. Man muss
sich abgrenzen, aber auch immer wieder auf Neues
einstellen können. Und man muss das Spannungsfeld
aushalten können zwischen „Was ist mein Auftrag?“
und „Welche Probleme gibt es noch in der Familie?“
– ich muss wissen, wie viel ich helfen kann und darf,
ohne mich oder die Familie zu überfordern und um
die Privatsphäre der Familienmitglieder zu wahren.
planet-beruf.de:
Würdest du die Ausbildung als Haus- und Familienpfleger
anderen Jungen empfehlen?
Simon:
Häufig fehlen in den Familien die männlichen
Vorbilder, da sind Jungs auf alle Fälle erwünscht!
Die Aufgaben bestehen ja nicht nur aus Kochen
und Putzen. Es ist ein absolut vielseitiger, abwechslungsreicher
Beruf, der echt Spaß macht und
immer wieder neue Eindrücke und Erfahrungen mit
unterschiedlichen Familienmodellen mit sich bringt.
Es gibt nichts, was es nicht gibt! Man fördert die
eigenen kommunikativen Kompetenzen und das
Selbstbewusstsein und lernt, mit unterschiedlichen
Menschen zusammenzuarbeiten, etwa mit Rechtsanwälten,
den Mitarbeitern im Jobcenter oder Kinderärzten
– jeder hat dabei eine andere Sichtweise.
Dabei entwickelt man auch ein gutes Gespür für
Menschen, das einem im Alltag hilft.
So kann es nach der Ausbildung weitergehen
Wer sich nach der Ausbildung zum Haus- und Familienpfleger weiterbilden möchte, hat die Wahl zwischen zahlreichen Lehrgängen
zu unterschiedlichen Themen, z.B. Kochen, Hauswirtschaft und Haushaltsführung oder Erziehung und Pflege. Wer eine
Hochschulzugangsberechtigung hat, kann z.B. ein Studium im sozialen, medizinischen oder pflegerischen Bereich anschließen.
Auch ohne Hochschulzugangsberechtigung ist unter bestimmten Voraussetzungen ein Studium möglich (siehe S. 12).
Mehr Infos: www.berufenet.arbeitsagentur.de » Beruf eingeben » Tätigkeit » Weiterbildung.
planet-beruf.de
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SOZIAL FOR YOU
Job inside: Haus- und Familienpfleger
„Es gibt nichts, was es nicht gibt.“
Simon sammelt bei
seiner Arbeit als Hausund
Familienpfleger
beim Caritasverband
Wuppertal/Solingen e.V.
viele unterschiedliche
Erfahrungen. Den
verantwortungsvollen
und abwechslungsreichen
Beruf kann er
nur weiterempfehlen.
Simon hilft Familien, ihr Leben
besser auf die Reihe zu kriegen.
Als Haus- und
Familienpfleger/in
übernimmst du
verschiedene
Aufgaben, z.B. …
planet-beruf.de:
Simon, welche Aufgaben hast du als Haus- und
Familienpfleger?
Simon:
Bei uns gibt es zwei große Bereiche: die Haushaltshilfe
und die Familienpflege im Auftrag des Jugendamts.
Wenn z.B. ein Elternteil aus gesundheitlichen Gründen
eine längere Zeit ausfällt, übernimmt man als
Haushaltshilfe dessen Aufgaben in der Familie – bis
zu acht Stunden am Tag: Das bedeutet, ich hole die
Kinder von der Schule oder aus dem Kindergarten
ab, koche Mittagessen, mache Einkäufe und andere
Erledigungen und betreue die Kinder, bis der andere
Elternteil nach Hause kommt und wieder übernimmt.
Arbeitsorte – hier werden Hausund
Familienpfleger eingesetzt
Haus- und Familienpfleger sind z.B. bei
sozialen Einrichtungen oder ambulanten
sozialen Diensten angestellt. Meistens
werden sie in privaten Haushalten eingesetzt
und unterstützen Familien bei
den täglichen Aufgaben.
planet-beruf.de:
Und was sind die Aufgaben im Bereich Familienpflege?
Simon:
Im Bereich der Familienpflege steht insbesondere die
Anleitung der Eltern bei der Versorgung ihrer Kinder
im Vordergrund. Ich besuche pro Tag zwischen vier
und sieben Familien, bei denen ich ganz unterschiedliche
Aufgaben habe. Ich strukturiere den Haushalt
und den Tagesablauf oder ich unterstütze die Eltern
in Behördenangelegenheiten, z.B. gehe ich mit
ihnen zum Jobcenter oder schaue, dass sie Anträge
rechtzeitig stellen. Oder ich begleite Familien zum
Kinderarzt, weil eine Vorsorgeuntersuchung ansteht.
Es kann auch sein, dass ich einen Haushalt besuchen
muss, um dort Ordnung und Sauberkeit zu kontrollieren,
damit nicht überall Zigarettenkippen oder
verderbliche Lebensmittel herumliegen.
planet-beruf.de:
Warum hast du dich für diesen Beruf entschieden?
Simon:
Ich wollte gerne mit Menschen arbeiten, sie unterstützen
und anleiten, ihr Leben besser auf die Reihe
zu kriegen. Als Haus- und Familienpfleger kann ich
mich da gut einbringen.
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SOZIAL FOR YOU
Persönlich und
vertrauensvoll
Um den sozialen Bereich kennenzulernen, macht Christian ein Freiwilliges Soziales Jahr
(FSJ) in einem Pflegeheim der Arche Würzburg. Dort lernt er nicht nur interessante
Menschen kennen, sondern entdeckt auch neue Seiten an sich …
immer auf das ein, worauf die Leute Lust haben. Wir
machen z.B. Rätselspiele, hören Musik, spielen Karten
oder schauen fern. Bei schönem Wetter unternehmen
wir auch Ausflüge.“
Vertrauen und Verantwortung
„Von meiner sozialen Seite
bin ich positiv überrascht.“
Ursprünglich wollte Christian einen technischen Beruf
erlernen. Da er sich dies aber nicht auf Dauer vorstellen
kann, interessiert er sich nun für eine Tätigkeit im
sozialen Bereich. „Ein FSJ ist eine gute Möglichkeit, um
soziale Aufgaben kennenzulernen. Bei meinem Einsatz
möchte ich herausfinden, ob mir ein Beruf im sozialen
Bereich liegt“, erklärt er.
Unterstützen im Alltag
Im Pflegeheim betreut Christian Menschen mit Behinderung.
Anfangs hatte er ein wenig Berührungsängste.
„Aber das legt sich schnell, sobald man die Bewohner
näher kennenlernt und sie täglich betreut“, erzählt
Christian von seinen Erfahrungen. Zu seinen Aufgaben
gehört das morgendliche Wecken, Waschen und
Anziehen der Bewohner. Anschließend verbringt er mit
ihnen die sogenannte Beschäftigungszeit: „Wir gehen
Bei seinem Einsatz ist Christian die Bezugsperson für
zwei bis drei Bewohner. „Nach und nach baut sich eine
Beziehung auf. Es ist schön, dass nach einiger Zeit
eine Vertrauensbasis entsteht“, betont er. Christian
wusste zwar schon, dass er gut mit Menschen umgehen
kann, hat aber durch das FSJ neue Seiten an
sich entdeckt: „Ich erledige nicht einfach nur meine
Aufgaben, sondern schaue, dass die Bewohner gut im
Alltag zurechtkommen. Ich bin für die Leute da, mache
mir Gedanken um sie und übernehme Verantwortung.
Von meiner sozialen Seite bin ich positiv überrascht.“
Erfahrung sammeln
Aufgrund seiner Erfahrungen kann Christian anderen
Jungen empfehlen, sich den sozialen Bereich anzuschauen.
„Selbst falls man feststellt, dass es beruflich
nicht das Richtige ist, ist ein FSJ oder ein Praktikum
eine persönliche Bereicherung. Man sammelt Erfahrungen
fürs Leben!“ Er selbst kann sich gut vorstellen,
nach dem FSJ im sozialen Bereich zu arbeiten.
Den sozialen Bereich kennenlernen
Du möchtest herausfinden, ob ein sozialer Beruf etwas
für dich ist? Neben dem FSJ ist auch der Bundesfreiwilligendienst
eine gute Möglichkeit, den sozialen Bereich
kennenzulernen. Den Bundesfreiwilligendienst kannst
du z.B. in Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen oder
in Kindertagesstätten machen.
Mehr Infos: www.bundesfreiwilligendienst.de
In einem FSJ kannst du Menschen
im Alltag unterstützen.
planet-beruf.de
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Tel.: 0521 / 106 - 7355 (Die Nummer ist
ab dem 17. Februar 2014 freigeschaltet.)
Bundesweite Koordinierungsstelle
Boys’Day – Jungen-Zukunftstag
Bei Fragen kannst du
dich an das Boys’Day-Team wenden:
Wilhelm-Bertelsmann-Str. 10
33602 Bielefeld
E-Mail: info@boys-day.de
Dein Boys’Day-Team
Der BoysʼDay – Jungen-Zukunftstag ist ein Projekt des
Kompetenzzentrums Technik-Diversity-Chancengleichheit e.V.
Das Projekt wird von einem Bündnis, bestehend aus Bundesministerium für Familie,
Senioren, Frauen und Jugend, Arbeitsgemeinschaft für Kinder- und Jugendhilfe, Bundesagentur
für Arbeit, Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege, Bundeselternrat,
Bundesverband der Freien Berufe, Bundesverband privater Anbieter Sozialer
Dienste, Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände, Bundesverband der
Deutschen Industrie, Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe, Deutscher Industrieund
Handelskammertag, Deutsche Krankenhausgesellschaft, Deutscher Städtetag sowie
Deutscher Landkreistag, getragen und unterstützt. Als ständige Gäste vertreten sind die
Kultusministerkonferenz, die Konferenz der Gleichstellungs- und Frauenministerinnen
und -minister sowie die Arbeits- und Sozialministerkonferenz.
SOZIAL FOR YOU
Boys'Day – Ein Tag für
engagierte Jungs!
Du arbeitest gerne mit Menschen? Sich um andere
kümmern und Verantwortung übernehmen, das
bereitet dir Freude? Dann bist du beim Boys ‚ Day
genau richtig!
Am 27. März 2014 jährt sich zum vierten Mal der Boys’Day und du
hast wieder die Gelegenheit, in soziale, erzieherische oder pflegerische
Berufe hineinzuschnuppern. Egal ob im Kindergarten, Pflegeheim
oder in einem Krankenhaus, sicher findest du eine Aktion
auch in deiner Nähe.
Finde einen Platz für deinen Boys’Day
Workshop oder doch lieber Tagespraktikum? Wenn du eine bestimmte
Aktion in deiner Nähe suchst, hilft dir die Boys’Day-Platzsuche.
Dort kannst du Angebote recherchieren. Tipp: Beginne
rechtzeitig mit deiner Suche!
Selbst aktiv werden!
Du findest keine Boys’Day-Aktion in deiner Nähe? Dann erkundige
dich selbst in einer sozialen Einrichtung, ob du sie am Boys’Day
besuchen darfst. Vielleicht hast du auch Bekannte oder Verwandte,
die einen sozialen Beruf ausüben. Frag nach, ob du sie am
Boys’Day begleiten darfst!
Schulfrei am Boys’Day?
Der Boys’Day findet an einem Schultag statt. Wenn du an einer Aktion
teilnehmen möchtest, musst du deine/n Lehrer/in informieren
und abklären, ob du mitmachen darfst. Wenn du eine Freistellung
benötigst, kannst du ein entsprechendes Formular auf der Homepage
des Boys’Day herunterladen. Fülle es mit deinen Eltern aus
und reiche es bei deiner Schule ein.
Klick auf www.boys-day.de. In der Rubrik „Jungen“ findest du
viele Infos.
Die Boys’Day-Berufe-App
Mit dieser App kannst du ein passendes Angebot für den Boys’Day
in deiner Nähe finden. Wenn du noch unschlüssig bist, welcher
Beruf dich interessiert, hilft dir das Berufe-Quiz „Ich werde …“ auf
www.boys-day.de weiter.
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planet-beruf.de
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Immer mehr Menschen in Deutschland engagieren sich als Lesepaten.
Sie lesen z.B. in Kindergärten oder Seniorenheimen regelmäßig
aus Büchern vor. Die Stiftung Lesen zählte im Jahr 2012 über 10.000
ehrenamtliche Vorleser/innen. Auch Jugendliche können eine Lesepatenschaft
übernehmen. Wenn du selbst gerne liest und dich sozial
engagieren möchtest, dann informiere dich über Projekte in deiner
Nähe auf: www.dervorleseclub.de/vorlesepaten
Engagiere dich als Lesepate
Was in Australien oder Dänemark völlig normal ist, ist in
Deutschland bisher eine Seltenheit: der Entbindungspfleger.
Die männliche Berufsbezeichnung „Entbindungspfleger“ gibt
es seit 1985. Vorher war ausschließlich die Bezeichnung „Hebamme“
bekannt. Nichtsdestotrotz muss das Hebammenwesen,
also die Schwangerschaftsbetreuung und Geburtshilfe, kein
weiblich dominiertes Berufsfeld bleiben. Andere Länder, in
denen es deutlich mehr Entbindungspfleger als bei uns gibt,
könnten uns ein Vorbild sein.
Der Entbindungspfleger – bislang selten in
Deutschland
Warum hat die Schwester
keinen Bruder?
Die umgangssprachliche Bezeichnung
„Krankenschwester“ ist dir sicher bekannt.
Weshalb spricht aber niemand
von einem „Krankenbruder“? Früher
wurde die Pflege fast ausschließlich
von Frauen ausgeübt. Erst 1957 wurde
die Bezeichnung „Krankenpfleger“
eingeführt. Seit 2004 heißt die offizielle
Berufsbezeichnung für Männer
und Frauen „Gesundheits- und Krankenpfleger/in“.
Natürlich kannst du
auch weiterhin den Begriff Krankenschwester
benutzen, die Bezeichnung
„Bruder“ solltest du jedoch für einen
Krankenpfleger nicht verwenden.
Berufe mit Zukunft!
Der Pflegebereich hat zukunftsträchtige
Berufe zu
bieten! Bis zum Jahr 2030
wird die Anzahl der pflegebedürftigen
Menschen in
Deutschland um 1 Million
auf 3,4 Millionen ansteigen.
Fachkräfte werden also dringend
benötigt. Vielleicht ist
ein Beruf in der Pflege auch
für dich eine Perspektive!?
Gewusst?!
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Mehr Infos zum Bundesfreiwilligendienst findest
du auf www.bundesfreiwilligendienst.
de. Über das Freiwillige Soziale Jahr kannst du
dich auf www.pro-fsj.de informieren.
Es gibt viele Möglichkeiten, herauszufinden,
ob ein sozialer Beruf etwas für dich ist. Neben
dem Praktikum gibt es z.B. den Bundesfreiwilligendienst
(BFD) oder das Freiwillige
Soziale Jahr (FSJ). Der BFD dauert im Regelfall
ein Jahr und steht Männern und Frauen jeden
Alters offen. Voraussetzung ist die Erfüllung
der Vollzeitschulpflicht. Das FSJ hingegen steht
jungen Erwachsenen nur bis Vollendung des
27. Lebensjahres offen, dafür kann es z.B. im
Ausland abgeleistet werden.
Schnuppern erlaubt!
Wissen ist IN
Querbeet im sozialen Bereich
Fernweh?
Du willst ferne Länder kennenlernen und dich gleichzeitig sozial engagieren? Dann ist der
Internationale Jugendfreiwilligendienst (IJFD) des Bundesministeriums für Familie, Senioren,
Frauen und Jugend eine passende Möglichkeit. Durch diesen Auslandsfreiwilligendienst kannst
du soziale und internationale Erfahrungen sammeln. Während deines Auslandsaufenthalts
erhältst du eine individuelle Betreuung und nimmst an verschiedenen Seminaren teil.
Mehr Informationen findest du auf www.bmfsfj.de unter „Freiwilliges Engagement“.
… ist in Deutschland eine der größten Dienstleistungsbranchen. Heute
gibt es hier nahezu doppelt so viele Beschäftigte wie noch vor zehn
Jahren. Als Altenpfleger/in übernimmst du z.B. die Betreuung älterer
Menschen, die nicht mehr für sich selbst sorgen können. Somit leistest
du einen wertvollen Beitrag in unserer Gesellschaft. Erfahre mehr über
den Ausbildungsberuf „Altenpfleger/in“ auf www.planet-beruf.de »
Mein Beruf » Berufe von A-Z.
Die Altenpflege …
SOZIAL FOR YOU
Im Bereich Altenpflege
ist Einfühlungsvermögen
gefragt.
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planet-beruf.de
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INHALT
i nhalt
Echt sozial . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2
Kinderpfleger Moritz und Heilerziehungspfleger Sebastian sind echt sozial!
Querbeet im sozialen Bereich. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4
So tickt die soziale Berufswelt!
Boys’Day – ein Tag für engagierte Jungs! . . . . . . . . . . . . 6
Sich um andere kümmern und Verantwortung übernehmen, das macht auch Jungs Spaß!
Persönlich und vertrauensvoll . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7
Bei seinem FSJ hat sich Christian von einer neuen Seite kennengelernt.
„Es gibt nichts, was es nicht gibt.“ . . . . . . . . . . . . . . . 8
Als Haus- und Familienpfleger hilft Simon Menschen in schwierigen Lebenslagen.
Zwischen Intensivstation und OP . . . . . . . . . . . . . . . . . 10
Der angehende Gesundheits- und Krankenpfleger Michael ist ein Teamplayer.
Sozial von Anfang an . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12
Vom Altenpfleger zum stellvertretenden Pflegedienstleiter: Alex hat es geschafft!
In der Kita seinen Mann stehen . . . . . . . . . . . . . . . . . 13
Sozialpädagogin Ingrid Erdmann berichtet über das Modellprojekt „Mehr Männer in Kitas“.
Ortswechsel: von der Werkhalle ins Jugendzentrum. . . . . . . 14
Angehender Erzieher aus Leidenschaft: Willi hat erfolgreich in den sozialen Bereich gewechselt.
„In einem Frauenteam muss MANN sich durchsetzen können!“ 16
Allein unter Frauen: Robin wird Medizinischer Fachangestellter.
SOZIAL sein und gewinnen! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18
Zeig, wie fit du in der sozialen Berufswelt bist, und gewinne.
Impressum
Herausgeber
Bundesagentur für Arbeit, Nürnberg
Herausgeberbeirat
Petra Beckmann, Dr. Margareta Brauer-
Schröder, Christoph Dickeler, Dr. Barbara
Dorn, Petra Falterbaum, Heidi Geserich, Rudi
Groh, Gisela Grüneisen, Ulrich Gschwender,
Ulrike Hertz, Nikolas Kruse, Sybille Kubitzki,
Hans Ulrich Nordhaus, Bastienne Raacke,
Petra Rössler, Rainer Rupprecht, Alexandra
Wierer
Redaktion/Verlag
Redaktion planet-beruf.de
BW Bildung und Wissen
Verlag und Software GmbH
Postfach 82 01 50
90252 Nürnberg
Tel.: 0911/9676-310
Fax: 0911/9676-701
E-Mail: redaktion@planet-beruf.de
Grafische Gestaltung
LATERNA Design GmbH & Co. KG
Fotos
Peter Dörfel (S. 18); Kompetenzzentrum
Technik-Diversity-Chancengleichheit e.V.
(S. 6); Privat (S. 2, S. 7 oben, S. 8 oben
rechts, S.12 oben, S. 14 rechts, S. 16 oben);
Kojla Raschke (S.13 oben); BW Bildung und
Wissen Verlag und Archiv der Bundesagentur
für Arbeit
Redaktionsschluss
November 2013
Druck
Mohn media Mohndruck GmbH, Gütersloh
Gesamtauflage
320.000
Copyright 2014 für alle Inhalte
©Bundesagentur für Arbeit
Alle Rechte vorbehalten. Der Nachdruck, auch
auszugsweise, sowie jede Nutzung der Inhalte mit
Ausnahme der Herstellung einzelner Vervielfältigungsstücke
zum Unterrichtsgebrauch in Schulen
bedarf der vorherigen Zustimmung des Verlags.
In jedem Fall ist eine genaue Quellenangabe
erforderlich.
Mit Namen gekennzeichnete Artikel geben nicht
unbedingt die Meinung der Redaktion und des
Herausgebers wieder.
Bestellungen
www.ba-bestellservice.de
Einzelexemplare sind bei den Berufsinformationszentren
(BiZen) der Agenturen für Arbeit
erhältlich.
ISSN 1868-3037
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SOZIAL FOR YOU
Echt sozial
Spielen, turnen, basteln – Moritz geht in seiner Rolle als Kinderpfleger richtig auf und
Heilerziehungspfleger Sebastian kümmert sich liebevoll um die Heimbewohner. Erfahre,
warum die beiden ihren sozialen Beruf weiterempfehlen!
Moritz, Kinderpfleger:
„Bei einem Freiwilligen Sozialen Jahr im Kindergarten habe
ich gemerkt, dass eine Ausbildung zum Kinderpfleger genau
das Richtige für mich ist. Ich habe viele hauswirtschaftliche
Aufgaben, wie Frühstück vorbereiten, aber besonders
wichtig ist das Spielen mit den Kindern. Dabei lernt man
jedes einzelne Kind kennen und baut Vertrauen auf. Anfangs
musste ich mich vorsichtig herantasten, aber ich habe dann
verschiedene Spiele vorgeschlagen und die Kinder schnell
für mich gewonnen.
Am meisten Spaß bereitet es mir, mit den Kindern Turnübungen
zu machen, die ich mir vorher überlegt habe. Es ist toll
zu sehen, wie die Kinder dabei aufblühen. Beim Umgang mit
Kindern braucht man viel Einfühlungsvermögen. Außerdem
übernimmt man mit seiner Aufsichtspflicht große Verantwortung.
Allen Jungs, die diese Stärken haben, kann ich die
Ausbildung zum Kinderpfleger nur empfehlen!“
„Man muss immer alles
im Blick haben!“
Sebastian, Heilerziehungspfleger:
Sebastian ist Tischler und Heilerziehungspfleger
aus Leidenschaft.
„Nach meiner Ausbildung zum Tischler habe ich ein Freiwilliges
Soziales Jahr in der Lebens- und Arbeitsgemeinschaft WestFlügel
gemacht. Danach habe ich dort einige Jahre als Tischler gearbeitet,
bis ich mich entschieden habe, eine Ausbildung zum Heilerziehungspfleger
anzuschließen. Dadurch kann ich die Holzwerkstatt alleine
leiten – dort arbeitet ein Teil unserer Bewohner, die unter verschiedenen
psychischen Krankheiten leiden.
Da ich als Heilerziehungspfleger viel Zeit mit den Bewohnern im
Alltag und in der Freizeit verbringe, muss ich mit viel Verantwortung
und körperlicher Nähe umgehen können. Außerdem sind Geduld und
Nächstenliebe in diesem Beruf wichtig.
In der Ausbildung habe ich viel gelernt und mich weiterentwickelt,
deshalb kann ich die Ausbildung besonders Jungs weiterempfehlen.
Ich persönlich habe dank der Kombination aus Handwerk und Pflege
meinen Traumberuf gefunden!“
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HEFT 2014 I SOZIAL FOR YOU I JUNGS
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JUNGS
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EIN SERVICE-MAGAZIN DER