Mikrounternehmen Steiermark - Politik - Land Steiermark
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MIKROUNTERNEHMEN IN DER STEIERMARK<br />
5.1.1 Fix angestellte MitarbeiterInnen<br />
Die befragten <strong>Mikrounternehmen</strong> beschäftigen im<br />
Schnitt 2,7 fix angestellte MitarbeiterInnen. Die<br />
durchschnittliche Gründungsgröße der steirischen<br />
Unternehmen allgemein liegt bei 1,3 Beschäftigten,<br />
die Hälfte der GründerInnen beginnt<br />
ohne Personal. 7 Es zeigt sich folglich, dass Betriebe<br />
häufig als Ein-Personen-Unternehmen gestartet<br />
werden und erst später wachsen.<br />
Am meisten MitarbeiterInnen beschäftigen<br />
durchschnittlich die Unternehmen im Bau- und<br />
Baunebengewerbe sowie im Sektor Produktion/<br />
Handwerk (jeweils 3,9). In den Bereichen Unternehmensbezogene<br />
Dienstleistungen (1,9), Persönliche<br />
Dienstleistungen (2,1) und Transport (2,1) sind<br />
wesentlich weniger MitarbeiterInnen beschäftigt.<br />
Die Anzahl der fix Angestellten ist in Unternehmen,<br />
die älter als 25 Jahre sind, höher (3,2), als in<br />
jüngeren (2,3). Dies ergibt sich aus dem Umstand,<br />
dass diese Unternehmen sich bereits etablieren und<br />
ihren MitarbeiterInnenstamm im Laufe der Zeit<br />
kontinuierlich ausbauen konnten. „Junge“ UnternehmerInnen<br />
starten ihre Betriebe oft alleine und<br />
beschäftigen erst nach einiger Zeit MitarbeiterInnen,<br />
wenn sich ein langfristiger Erfolg der Geschäftstätigkeit<br />
abzeichnet.<br />
Eine oft beobachtete Tendenz ist auch die Divergenz<br />
der MitarbeiterInnenanzahl nach dem Geschlecht<br />
der Inhaber. Männer beschäftigen in ihren<br />
<strong>Mikrounternehmen</strong> im Schnitt mehr fix Angestellte<br />
(2,4) als Frauen (2,0). Studienergebnisse<br />
belegen, dass männliche Selbstständige häufiger<br />
Angestellte beschäftigen als weibliche. In Österreich<br />
ist dieser geschlechtsspezifische Unterschied<br />
vor allem beim Gründungsverhalten zu beobachten,<br />
wo eine deutlich schlechtere finanzielle Ausgangssituation<br />
der Frauen mit einer im Vergleich zu Männern<br />
kleineren Gründungsgröße einhergeht.<br />
Laut einer Studie des Bundesministeriums für<br />
Wirtschaft und Arbeit 8 sind Unternehmerinnen<br />
vorwiegend soloselbstständig oder leiten Kleinbetriebe<br />
mit nur wenigen MitarbeiterInnen. Auch<br />
hinsichtlich der Umsatzgröße liegen Frauenunternehmen<br />
in Österreich hinter jenen der Männer. Der<br />
Beschäftigtenstand und der Umsatz korrelieren<br />
dabei stark mit der jeweiligen Branchenzugehörigkeit.<br />
Umfragen des Bundesministeriums für Wirtschaft<br />
und Arbeit zu Folge wird sich die kleinbetriebliche<br />
Struktur der Frauenbetriebe auch in<br />
naher Zukunft nicht ändern. Dass Frauenbetriebe<br />
weniger MitarbeiterInnen beschäftigen, weniger<br />
Investitionen tätigen und eine deutlich schlechtere<br />
Umsatzentwicklung als Männerbetriebe aufweisen,<br />
ist ausschließlich auf strukturelle Gegebenheiten<br />
(z.B. Branchenzugehörigkeit, Vereinbarkeit von Familie<br />
und Beruf etc.) zurückzuführen. Es gibt keinen<br />
Zusammenhang zwischen Geschäftserfolg und Geschlecht<br />
der Unternehmensführung.<br />
MitarbeiterInnenzahlen in<br />
weiblich geführten Betrieben<br />
7 Kirchengast, Mayrhofer, Penker: Hemmende und fördernde Faktoren für Unternehmensgründer. Graz 1999.<br />
8 Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit: Unternehmerinnen in Österreich. Studie „Aktuelle Situation und Entwicklungsmöglichkeiten“.<br />
Wien 2005.<br />
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