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Studiensammlung Nr. 12 - Prisma

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Seite 8<br />

<strong>Studiensammlung</strong> / Ausgabe <strong>12</strong><br />

Die Körpersprache nutzen<br />

Eine allgemeingültige Meinung zu Menschen mit verschränkten Armen im Gespräch lautet:<br />

"Dieser Mensch ist verschlossen, verklemmt oder abweisend".<br />

Dieses Halbwissen ist gefährlich und führt zu falschen Schlüssen. Ray L. Birdwhistell fasste<br />

es zusammen: "Keine körperliche Haltung oder Bewegung hat eine exakte Bedeutung per se.<br />

Körpersprache und Sprache sind von einander abhängig."<br />

Betrachten Sie einzelne Körpersignale nicht isoliert. Die verschränkten Arme können viel<br />

mehr bedeuten als „Verschlossenheit“. Zum Beispiel:<br />

=> Mir ist kalt<br />

=> Fleck soll verdeckt werden<br />

=> Hände sollen verdeckt sein<br />

=> Ich höre gerne zu, möchte aber nicht handeln<br />

=> usw.<br />

Körpersignale<br />

und<br />

Sprache<br />

sind von<br />

einander<br />

abhängig<br />

Somit sind für die Körpersprache drei Grundsätze zu beachten:<br />

Grundsatz 1: Suchen Sie IMMER nach Clustern!<br />

Mindestens 3 Körpersignale müssen in dieselbe Richtung deuten. Wir sprachen von Clustern.<br />

Beispiel:<br />

"Verschränkte Arme mit offenen und entspannten Händen, offenen Augen und direktem<br />

Blickkontakt, verbunden mit einem ehrlichen Lächeln signalisiert Interesse und keine<br />

Verschlossenheit (s.o.: Signal der verschränkten Arme).<br />

Grundsatz 2: Der Zusammenhang<br />

Beispiel: Besuchen Sie eine Biathlon-Veranstaltung und sie werden viele Menschen sehen,<br />

die mit verschränkten Armen dastehen. Sie ziehen sogar noch den Kopf ein, sodass der Hals<br />

versteckt ist. Auch die Hände sind verkrampft. Also ein Cluster, das auf Verschlossenheit<br />

deutet - unter dem Aspekt der Kälte während der Veranstaltung signalisiert die Haltung einfach<br />

nur Schutzbedürfnis. Nehmen Sie eine solche Reaktion bei ihrem Verkaufsgespräch<br />

wahr, so wäre dies allerdings nicht verkaufsförderlich.<br />

Grundsatz 3: Veränderung<br />

Einer der wichtigsten Grundsätze. Die Körpersprache sollte nicht dazu führen, sich durch<br />

Signale in seiner Verkaufstätigkeit verunsichern zu lassen. Vielmehr geht es darum, zu erkennen,<br />

ob der Kunde sich während des Verkaufsgesprächs positiv öffnet.<br />

Zum Beispiel:<br />

=> Wird der Kunde mit der ernsten Mimik anfangen zu lächeln?<br />

=> Wird der nervöse, unruhige Kunde plötzlich ruhig?<br />

=> Wird der Kunde mit verschlossenen Signalen offener?<br />

Wenn dies passiert, dann haben Sie die Körpersprache in Verbindung mit Sprache und Inhalt<br />

ideal in Ihrem Verkaufsgespräch genutzt. Je aufmerksamer Sie solche Tendenzen erkennen<br />

und analysieren, desto schneller und erfolgreicher werden Sie zum Kaufabschluss kommen.<br />

Ein Großteil der Kaufentscheidung wird auf der emotionalen Ebene getroffen. Diese emotionale<br />

Ebene wird von Alexander Romanowitsch Lurija wie folgt beschrieben:<br />

Ein Mensch besteht nicht nur aus dem Gedächtnis. Er verfügt auch über Gefühle und<br />

Empfindungen, über einen Willen, über moralische Grundsätze […] in diesen Bereichen finden<br />

Sie vielleicht eine Möglichkeit, den Kunden zu erreichen und eine Veränderung<br />

beizuführen.<br />

Können Sie sich Verkaufen ohne Gefühle und Empfindungen vorstellen?<br />

Und bedenken Sie: Männer treffen Entscheidungen genauso oft aus emotionalen Gründen<br />

wie Frauen. Sie versuchen nur ihre emotionalen Entscheidungen rational zu erklären.<br />

Die Betrachtungen im einzelnen:<br />

Für Verkaufskräfte ist es entscheidend, anzuerkennen, dass Kunden sehr gefühlsgetriebene<br />

Individuen sind. Diese Gefühle äußern sich immer in einer körpersprachlichen Handlung nach<br />

außen. Erfolgreiche Verkäufer haben erkannt, dass zu allererst eine positive Gefühlsebene<br />

geschaffen werden muss. Der einfachste Weg zum Erkennen der Emotionen des Kunden, ist<br />

immer der über die Körpersprache.

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