Ehrenamt-News 4-2012 - LAG Pro Ehrenamt

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Ehrenamt-News Auf dem Weg zur Bürgergesellschaft Welche Wege führen uns zu einer echten lebendigen Bürgergesellschaft, in der die Menschen die Freiheit der Meinung, der Vereinigung und Versammlung nutzen können und in der Betroffene zu Beteiligten werden? Darüber referierten und diskutieren Prof. Dr. Christoph Tiebel, Hochschule Heilbronn, Martin Rüttger, Politikberater, Loring Sittler, Generali Deutschland, Rene Maudet, Kreisverwaltung Birkenfeld, Dr. Armin König, Bürgermeister der Gemeinde Illingen, Prof. Dr. Herbert Günther, Sozialministerium des Saarlandes. „Ich wünsche mir, dass Demokratie in der Zukunft nicht nur als eine Organisationsform des Staates, sondern auch, wo immer möglich, als eine Form der Selbstorganisation der Gesellschaft, als Einmischen der Bürgerinnen und Bürger in ihre eigenen Angelegenheiten verstanden wird. In unserem Gemeinwesen soll ein „Wir-Gefühl“ aktiv gelebt werden. Ich hoffe, dass es uns gelingt, eine solidarische Mehrheit zu mobilisieren, die statt auf Egoismus, auf ein „Mehr Miteinander“ baut“, so die Landrätin. „Unsere Demokratie und unser Gemeinwesen werden getragen vom vielfältigen Engagement der Bürgerinnen und Bürger. Viele Menschen sind ehrenamtlich im Sinne des Gemeinwohls aktiv und setzen sich für andere ein. So die Einführungsworte von Landrätin Cornelia Hoffmann-Betscheider zu der Fachtagung Bürgerbewegter Landkreis – Auf dem Weg zur Bürgergesellschaft“ im CFK in Spiesen-Elversberg. Die gemeinsame Fachtagung des Landkreises Neunkirchen und der LAG PRO EHRENAMT führte 75 Personen zu bewegter Diskussion zusammen. Grenzenloses Kochvergnügen 2006 treffen sich Frauen aus Ottweiler zur interkulturellen Zusammenarbeit und haben dabei aus unterschiedlichen Anlässen kulinarische Kostproben aus ihren Ländern mitgebracht. Daraus hat sich eine internationale Kochgruppe entwickelt, die sich vierzehntägig trifft, wobei das Kochen eine liebe Begleiterscheinung ist. Weit wichtiger ist der interkulturelle Kontakt in deutscher Sprache beim Kochen. Die Stadt Ottweiler stellt die Koch-Räumlichkeiten in der Tenschstraße 11 zur Verfügung. Die Frauen kommen aus Italien, Litauen, Polen, Russland, Türkei, Syrien, Tunesien und Deutschland. Am Rande der Kochtermine lernen die Teilnehmerinnen viel über Sitten und Bräuche der anderen Länder kennen, die zubereiteten Speisen werden erklärt und gekostet, es herrscht viel Spaß und muntere Stimmung bei den kochenden Frauen. Die Landesarbeitsgemeinschaft PRO EHRENAMT hat mit vielen Möglichkeiten dieses ehrenamtliche Projekt begleitet und unterstützt und hat auch bei der Drucklegung des Kochbuchs mitgeholfen. Das Buch ist ein schönes Weihnachtsgeschenk und kann für den Weihnachtssonderpreis von 12 Euro erworben werden. Bestellung bei Tel.: 0681 3799264 und Fax: 0681 3799269.
4.2012 Aussagen für den Weg in die Bürgergesellschaft • Ehrenamtler dürfen sich nicht als fünftes Rad am Wagen, als Lückenbüßer der Nation fühlen. Immer dann, wenn die öffentliche Hand nicht mehr weiter kommt, wird der Ruf nach dem bürgerschaftlichen Engagement laut. Hier muss ein Umdenken stattfinden. Wir müssen neue Wege gehen. • Wir müssen uns auf Augenhöhe begegnen können, wenn die Motivation und der Einsatz der Bürger für unsere Gesellschaft erwartet wird • Die Kommunen sind die Kristallisationspunkte von aktiver Bürgergesellschaft und lebendiger Demokratie, in denen die neue Verantwortungsteilung zwischen Politik, Verwaltung und Bürgern konkret werden kann. So verstanden, sind die Kommunen nicht nur die „Schule der Demokratie“, sondern auch die „Schule der Bürgergesellschaft“. • Die Zukunftsfrage sollte nicht lauten, ob bzw. wie viel Sozialstaat wir uns noch leisten können oder wollen, sondern, wer die notwendigen und gesellschaftlich erwünschten Sozialleistungen künftig erbringt: der Staat, der Markt oder Netzwerke bürgerschaftlicher, gegenseitiger Hilfe. • Die Enquete-Kommission , die dem Deutschen Bundestag gerade ihren Abschluss-Bericht mit dem vielsagenden Titel „Für eine Kultur der Mitverantwortung“ vorgelegt hat, hat dazu zentrale Aussagen getroffen. Bürgerschaftliches Engagement als gesellschaftliche Praxis stärken - Verbesserung des Wissensstandes - Engagement bedeutet Mitverantwortung - Engagement braucht verlässliche Staatstätigkeit - Offener Diskurs über alle Formen von Engagement - Förderung ohne Bevormundung • Bürgerbeteiligung fängt im Kopf der Entscheider an. Diese müssen zu der Einsicht gelangen, dass sich die Herausforderungen in ihren jeweiligen Fach- und Verantwortungsbereichen besser beteiligungsorientiert gestalten lassen. • Sie müssen überzeugt werden, dass Bürgerbeteiligung trotz aller damit verbundenen Herausforderungen ein produktiver Prozess ist, dass durch Beteiligung ein Nutzen entstehen kann, der allen Beteiligten zugute kommt. Durch ein Mehr von Bürgerbeteiligung werden die zu treffenden Entscheidungen besser, auch besser legitimiert und von der Bevölkerung eher akzeptiert. Und letztlich machen Beteiligungsverfahren häufig auch Alternativen sichtbar, auf die man ohne Beteiligung nicht gekommen wäre. Es muss der Anspruch sein, Beteiligungsprozesse so zu gestalten, dass eine möglichst breite und repräsentative Beteiligung gewahrt bleibt. • Es braucht eine veränderte Verwaltungskultur auf Augenhöhe mit den Bürgern. Es ist wichtig, in Schulen auf eine aktivere Rolle der Bürgerschaft vorzubereiten. Es müssen innerhalb und außerhalb der Verwaltung Netzwerkstrukturen geschaffen werden mit kompetenten Unterstützern für Beteiligungsprozesse. Nachrichten GEMA • Aus den Planungen und Ideen sollen für den Bürger-Landkreis Neunkirchen auch handfeste Erfolge und ein gutes Miteinander in der Bürgergesellschaft möglich werden. Massive Gebührenerhöhungen hat die GEMA vor. Die CDU Saar hat die GEMA deshalb aufgefordert, ihre Tarifreform zu überdenken. GEMA-Gebühren fielen nicht nur bei großen Veranstaltungen, sondern auch Sommer- und Vereinsfesten an. Für eine lebendige Vereinskultur ist ein faires Tarifsystem notwendig. Wetterfrösche Bundesverkehrsminister Ramsauer hat die „Wetterfrösche“ besonders geehrt. Ohne die unermüdlichen Naturbeobachtungen bei Wind und Wetter könnte der Deutsche Wetterdienst sein weitverzweigtes Messsystem nicht aufrechterhalten. Dem phänologischen Grundnetz des DWD gehören über 1250 ehrenamtliche Beobachter an. Sie übermitteln 5 - 7 Mal pro Woche Daten zur Vegetationsentwicklung. Die ausgezeichneten ehrenamtlichen Wetterbeobachter kommen aus allen Teilen der Republik, aus dem Saarland erhielt Günter Schug aus Schmelz- Limbach die besondere Ehrung. Ehrenamts-Paket veranschiedet Das Bundeskabinett hat am 24.Oktober einen umfangreichen Gesetzentwurf zur Stärkung des Ehrenamtes verabschiedet. Wesentliche Grundsätze sind: Die Anhebung des Übungsleiterfreibetrages von bisher 2100 Euro auf 2400 Euro bei gleichzeitiger Anhebung des Ehrenamtsfreibetrages von bisher 500 Euro auf 720 Euro. Die Zweckbetriebsgrenze (Umsatzgrenze für die Klassifizierung von sportlichen Veranstaltungen eines Sportvereins) wird von 35.000 Euro auf 45.000 Euro angehoben. Zahlreiche Änderungen gibt es auch im Spendenrecht. Kurz zusammengefasst: das umfangreiche Reformpaket bringt zahlreiche Vereinfachungen bei den Nachweispflichten, Verbesserung bei der Rücklagenbildung für Kapitalreserven und eine Anhebung der persönlichen Steuerfreibeträge. Erfreulich ist auch, dass viele Hatz IV-bezieher beim Engagement für gemeinnützige Vereine bis zu 200 Euro anrechnungsfrei erhalten können.
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