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Ausgabe - 11 - Produktion

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Technik und Wirtschaft für die deutsche Industrie<br />

<strong>Produktion</strong>Einzelpreis Euro 2,80<br />

14. März 2013 · Nummer <strong>11</strong> www.produktion.de<br />

Leserservice <strong>Produktion</strong> 65341 Eltville DPAG PVST 5339 Entgelt bezahlt<br />

Special:<br />

Oberflächen-<br />

Technik<br />

Seiten 19 - 23<br />

Deutsche Autobauer<br />

langsamer als Asiaten<br />

Fracking: Das Ende der<br />

erneuerbaren Energien?<br />

Konstruktion: Auf Nummer<br />

sicher mit Planungshilfen<br />

Studie: Thema ‚Cloud‘<br />

gewinnt deutlich an Reife<br />

4<br />

<strong>11</strong><br />

14<br />

28<br />

IM FOKUS<br />

Vielseitige<br />

Ölflex-Varianten<br />

STUTTGART (PD). Die Lapp-Gruppe<br />

stellt zwei neue Ausführungen<br />

ihrer seit über 50 Jahren<br />

verkauften Anschluss- und Steuerleitungen<br />

vor. Der Hersteller<br />

verspricht mit den Neuerungen<br />

ein Mehr an Vielseitigkeit und<br />

Leistung. Seite 16<br />

Effizienz-Faktor<br />

Werkstückspannung<br />

BINGEN (SM). Mit standardisierten<br />

Werkstück-Spannelementen<br />

rationalisiert der Zerspantechnik-<br />

und Werkzeugbau-Dienstleister<br />

K.O.K. Technologies die<br />

Teilefertigung. Seite 17<br />

Korrosionsschutz für<br />

mehr Prozess-Sicherheit<br />

ULM (BA). Mit Norshield AC (Anti<br />

Corrosion) bietet der Ulmer<br />

Systemanbieter Hermann Bantleon<br />

GmbH einen innovativen<br />

Kaschierverbund mit einer hervorragenden<br />

Korrosionsschutzwirkung.<br />

Seite 19<br />

HANNOVER MESSE<br />

Halle 17 I Stand E28<br />

MPG-plus<br />

Der leistungsstärkste<br />

pneumatische<br />

Miniatur-Parallelgreifer<br />

am Markt<br />

www.de.schunk.com/MPG-plus<br />

Superior Clamping and Gripping<br />

ZAHL DER WOCHE<br />

21 000...<br />

Besucher zählte das Leipziger<br />

Messedoppel Z und Intec. 1 352<br />

Austeller zeigten an vier Tagen<br />

ihre Produkte. (Bericht Seite 5)<br />

ZITIERT<br />

„Die USA werden bei Gas und<br />

Öl zu einem der größten Produzenten.“<br />

Prof. Dr. Thomas Hamacher<br />

SERVICE<br />

Redaktion:<br />

Tel.: (0 81 91)125-310, Fax: (0 81 91)125-312<br />

Anzeigen:<br />

Tel.: (0 81 91) 125-497, Fax: (0 81 91)125-304<br />

Abo-Service:<br />

Tel.: (0 61 23)9238-257, Fax: (0 61 23)9238-258<br />

INTELLIGENTE OBERFLÄCHEN<br />

Echsenhaut revolutioniert Motoren<br />

SUSANNE BADER<br />

PRODUKTION NR. <strong>11</strong> , 2013<br />

Ob Elektronik oder Motoren:<br />

Intelligente Oberflächen sind<br />

überall in der Industrie gefragt.<br />

Während die Forschung innovative<br />

Lösungen sucht, arbeiten<br />

Firmen mit Hochdruck daran, Prozesse<br />

fit für die Serie zu machen.<br />

LANDSBERG (BA). Die Funktionalisierung<br />

von Oberflächen und<br />

Schichten gehört zu den Schlüsseltechnologien<br />

unseres Jahrhunderts.<br />

Sie ist eine umfassende Aufgabe:<br />

Allein im Raum Berlin-Brandenburg<br />

arbeiten 350 Firmen in<br />

über 20 Anwendungsfeldern der<br />

Oberflächentechnik, unterstützt<br />

von 24 Forschungseinrichtungen.<br />

Darunter das Helmholtz-Zentrum<br />

Berlin für Materialien und Energie.<br />

Hier hat man vor Kurzem herausgefunden,<br />

wie die Kontaktschichten<br />

zwischen Metallelektroden<br />

und aktivem Material an der Oberfläche<br />

organischer Bauelemente<br />

gezielt verbessert werden können.<br />

„Wir haben jetzt eine Vorstellung<br />

davon, wie Moleküle sein sollten,<br />

damit sie gut zwischen aktivem<br />

organischen Material und Metall<br />

vermitteln“, sagt Projektleiter Dr.<br />

Georg Heimel. Organische Elektronik<br />

steckt im Display von Smartphones<br />

und verspricht weitere interessante<br />

Anwendungen, etwa<br />

biegsame Leuchtfolien, die Glühbirnen<br />

ersetzen könnten.<br />

CEBIT 2013<br />

Industrie 4.0 drückt IT-Messe den Stempel auf<br />

DANIELA HOFFMANN<br />

PRODUKTION NR. <strong>11</strong> , 2013<br />

Realtime, Mobiltät, bessere<br />

Nutzeroberflächen: Die Themen<br />

der abgelaufenen CeBIT waren<br />

vielschichtig. Eins wurde deutlich:<br />

Am Thema Industrie 4.0 kommt<br />

kaum ein Anbieter vorbei.<br />

Vor allem für die Elektromobilität<br />

versprechen getunte Oberflächen<br />

großen Nutzen, sei es für<br />

Korrosionsschutz, bei sensorischen<br />

Eigenschaften oder einer<br />

schaltbaren Funktionalisierung.<br />

So sieht Ivica Kolaric vom Fraunhofer<br />

IPA in Stuttgart in der gedruckten<br />

Elektronik eine „große<br />

Chance“. Der ‚Wunderstoff‘ Kohlenstoff-Nanoröhrchen<br />

etwa könnte<br />

dazu beitragen, dass das Autoinnere<br />

flächig geheizt werden kann.<br />

Damit wandern elektronische<br />

Funktionen in Bereiche, in denen<br />

sie vorher undenkbar waren. Treibstoff<br />

sparen helfen könnten aufgrund<br />

von Erkenntnissen der Bionik<br />

variierte Oberflächenstruktu-<br />

HANNOVER (ILK). Daniel Holz, Leiter<br />

Manufacturing und Automotive<br />

bei SAP, sieht Werker mit mobilen<br />

Endgeräten durch die Hallen laufen.<br />

Doch die engere Verknüpfung<br />

von Maschinen- mit ERP-Ebene<br />

steckt noch in den Kinderschuhen:<br />

„Es gibt einzelne Lösungen, aber<br />

noch kein ganzheitliches Bild, da<br />

wollen wir hin“, so Holz. Die echtzeitfähige<br />

Datenbank Hana soll<br />

dabei Grundlage sein: MRP-Läufe<br />

dauern nur noch Minuten statt<br />

Stunden, Sensordaten lassen sich<br />

in Echtzeit analysieren.<br />

ren. So beschäftigt sich das Fraunhofer-Institut<br />

für <strong>Produktion</strong>stechnologie<br />

IPT in Aachen im Rahmen<br />

eines vom BMBF geförderten Projektes<br />

mit der Schuppenstruktur<br />

von Echsenhaut. Diese, auf Bauteilen<br />

nachgebildet, könnte Schmierstoffe<br />

und Kühlmittel sparen und<br />

den Verschleiß von Pumpen und<br />

Motoren verringern helfen.<br />

Engel Austria hat inzwischen eine<br />

Lösung dafür gefunden, wie<br />

ausgeklügelte Oberflächentechnik<br />

Eingang in Fertigungsprozesse findet.<br />

Der Spritzgusspezialist entwickelte<br />

ein Verfahren, mit dem kapazative<br />

Elektronik durch eine robuste<br />

Polyurethan-Deckschicht in<br />

Mittelkonsolen eingebettet wird.<br />

Die CeBIT ist die größte Nabelschau der IT-Branche weltweit. Sie setzt nach<br />

wie vor die Trends und zieht deshalb die Fachwelt an. Bild: Deutsche Messe AG<br />

Funktionale Oberflächen machen nicht nur<br />

Autos effizienter, sie bieten auch sonst hohes<br />

Innovationspotenzial. Bild: G. Assmy / Fotolia<br />

„Sensitiv Surface Technik revolutioniert<br />

die Schnittstelle zwischen<br />

Mensch und Maschine“, sagt Michael<br />

Fischer, Verkaufsleiter Technologie.<br />

„Die Projekte dazu erfordern<br />

sehr unterschiedliches Knowhow.“<br />

Es sei daher essentiell, eng<br />

mit anderen Firmen zusammenzuarbeiten.<br />

Wer an der Erzeugung funktionaler<br />

Oberflächen und Beschichtungen<br />

arbeitet, kann ein entsprechendes<br />

Förderprogramm der<br />

Bundesregierung nutzen. Näheres<br />

unter: http://www.bmbf.de/foerderungen/20969.php<br />

Sagen Sie uns Ihre Meinung:<br />

redaktion@produktion.de<br />

In vielen Bereichen des ERP-<br />

Geschäftes setzen Anwender noch<br />

auf Tradition: „Im ERP-Umfeld ist<br />

beispielsweise die Nachfrage nach<br />

Cloud-Lösungen verhalten“, konstatiert<br />

Christoph Harzer von Abas.<br />

Mit dem Webclient und der <strong>Ausgabe</strong><br />

auf beliebige Geräte und Browser<br />

will sich der Hersteller dennoch<br />

auf das Thema vorbereiten.<br />

„Wir bringen das größte Release<br />

in unserer Geschichte auf den<br />

Markt“, erklärt Leo Ernst, Vorstand<br />

der Proalpha AG. Die ERP-Lösung<br />

hat sich in der neuen Version mehr<br />

für den Unternehmens-übergreifenden<br />

Informationsaustausch geöffnet.<br />

Für die Umgestaltung der<br />

Oberfläche wurde mit Usability-<br />

Experten zusammen gearbeitet, so<br />

Ernst. Auch im Bereich der Forschung<br />

zu Industrie 4.0 ist der<br />

Hersteller aktiv. Ernst zufolge wurde<br />

im SmartFactory-Projekt des<br />

DFKI das ERP-System von SAP gegen<br />

Proalpha ausgetauscht.


2 · Nachrichten · <strong>Produktion</strong> · 14. März 2013 · Nr. <strong>11</strong><br />

News-ticker<br />

Denios setzt<br />

Wachstum fort<br />

Bad Oeynhausen (ba). Die Denios<br />

AG, Spezialist für betrieblichen<br />

Umweltschutz und Sicherheit<br />

am Arbeitsplatz, befindet<br />

sich weiter auf Wachstumskurs.<br />

Die gesamte Gruppe erwirtschaftete<br />

2012 einen Umsatz von<br />

130 Mio Euro. Das ist ein Zuwachs<br />

von rund 6,5 % zum bisherigen<br />

Rekordjahr 20<strong>11</strong>. Der deutsche<br />

Mutterkonzern verzeichnete<br />

für den selben Zeitraum<br />

ebenfalls ein Umsatzplus von<br />

6,5 % auf 66,5 Mio Euro.<br />

3D-Drucker für<br />

Schmolz+Bickenbach<br />

Krefeld (ba). Schmolz + Bickenbach<br />

Guss hat 800 000 Euro in<br />

einen VX 1 000, den größten 3-D-<br />

Drucker für das Contura- und<br />

Feingussverfahren in Europa,<br />

investiert. Mit ihm können Bauteile<br />

bis zu einer Größe von<br />

1 060 x 600 x 500 mm mit einem<br />

maximalen Stückgewicht von<br />

70 kg gefertigt werden. Der Aufbau<br />

Schicht auf Schicht nimmt je<br />

nach Größe des Bauteils zwischen<br />

12 und 36 Stunden in Anspruch.<br />

Damit spart das Unternehmen<br />

Zeit und Geld.<br />

Bei uns im Internet<br />

Top geklickt auf www.produktion.de<br />

1. Jost übernimmt operatives<br />

Geschäft bei Schuler<br />

2. Wasserstoff tanken<br />

wie Benzin<br />

3. 3D-Drucker: Fertigung im<br />

„Schicht-Betrieb”<br />

4. Erneute Razzia<br />

bei Thyssen-Krupp<br />

5. Osram baut rund<br />

8 000 Stellen ab<br />

6. Deutsche Autobauer<br />

langsamer als Asiaten<br />

7. Desertec glaubt selbst<br />

nicht mehr an seine Ziele<br />

8. Bilfinger kauft Industriedienstleister<br />

Greylogix<br />

9. Bahn will Schadenersatz<br />

von Bombardier<br />

10. Lean 2.0 – die<br />

Geheimwaffe der Sieger<br />

Europameister bei<br />

Patenten ist Bosch<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>11</strong>, 2013<br />

Stuttgart (gk). Bosch hat im vergangenen<br />

Jahr die meisten Patente<br />

in Europa erteilt bekommen. Mit<br />

838 neuen Schutzrechten sei Bosch<br />

Patenteuropameister, teilte das Europäische<br />

Patentamt mit. Dieses<br />

Amt regelt die zentrale Vergabe der<br />

Schutzrechte für die 38 Staaten der<br />

europäischen Patentorganisation<br />

(EPO). Das Portfolio von Bosch<br />

wuchs damit auf mehr als 90 000<br />

aktive Schutzrechte. Global meldete<br />

Bosch 2012 mehr als 4 700 Patente<br />

an. 2012 hatte die Bosch-Gruppe<br />

rund 4,5 Mrd Euro in F&E investiert,<br />

mehr als 8 % des Umsatzes.<br />

Wechsel im<br />

Schuler-Aufsichtsrat<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>11</strong>, 2013<br />

Göppingen (hi). An der Spitze des<br />

Aufsichtsrats der Schuler AG kam<br />

es nach dem Vollzug der mehrheitlichen<br />

Übernahme durch die österreichische<br />

Andritz-Gruppe zu einem<br />

Wechsel. Das Aufsichtsratsgremium<br />

des Pressenherstellers<br />

wählte den Vorstandsvorsitzenden<br />

der Andritz AG, Dr. Wolfgang Leitner,<br />

zum Nachfolger des bisherigen<br />

Aufsichtsratsvorsitzenden Dr. Robert<br />

Schuler-Voith. Dieser hatte<br />

sein Amt niedergelegt.<br />

Alexander Steiger (links) und Walter<br />

Schaffhauser. Bild: Automationsrobotic<br />

Bild der Woche<br />

Bild: DLR<br />

Hubschrauberpiloten blicken durch Nebel<br />

Köln (sm). Rettungshubschrauber<br />

können bisher nur bei guten Sichtbedingungen<br />

helfen, unter 1 500<br />

Metern Sichtweite müssen sie am<br />

Boden bleiben. Um Rettungseinsätze<br />

auch bei ungünstigen Wetterbedingungen<br />

zu ermöglichen, hat das<br />

Deutsche Zentrum für Luft- und<br />

Raumfahrt (DLR) ein Helmdisplay<br />

entwickelt, das die Hubschrauberpiloten<br />

selbst bei dichtem Nebel sicher<br />

fliegen lässt. Testpiloten erprobten<br />

neben zahlreichen mittelständischen<br />

Unternehmen auch TIER1<br />

und OEM zu den Kunden des Systemintegrators.<br />

Gehören derzeit<br />

schlüsselfertige Automationslösungen<br />

sowie ein umfassendes<br />

Dienstleistungsprogramm zu den<br />

Kernkompetenzen, soll sich das<br />

Leistungsspektrum durch das<br />

Know-how Steigers in der Welt der<br />

Robotik erweitern: „Wir wollen den<br />

Ausbau des Unternehmens rasch<br />

das Display nun erstmals im Flug.<br />

„Das Sichtsystem hat uns beim<br />

Durchfliegen eines Versuchsparcours<br />

seine volle Einsatzbereitschaft<br />

gezeigt“, sagt Helmut Többen vom<br />

DLR-Institut für Flugführung.<br />

Automation<br />

Doppelspitze bei Automationsrobotic<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>11</strong>, 2013<br />

Massing (ao). Alexander Steiger,<br />

ehemaliger Vertriebsleiter und Europakoordinator<br />

bei Yaskawa Europe,<br />

steigt in die Geschäftsleitung<br />

der niederbayrischen Automationsrobotic<br />

GmbH ein. Das junge<br />

Unternehmen erfuhr unter der<br />

Leitung von Walter Schaffhauser in<br />

den vergangenen zwei Jahren ein<br />

schnelles Wachstum. Heute zählen<br />

vorantreiben und uns breiter aufstellen.<br />

Dazu werden wir unsere<br />

Aktivitäten im Schaltschrankbau<br />

forcieren sowie die Bereiche Standard-<br />

und Sondermaschinenbau<br />

branchenübergreifend verstärken.<br />

Ziel ist es, meine Konzern- und<br />

Vertriebserfahrung nun in einem<br />

mittelständischen Unternehmen<br />

mit kurzen Entscheidungswegen<br />

und großem Handlungsspielraum<br />

erfolgreich einzusetzen“, so Steiger.<br />

Seminaranzeigen<br />

Lean Enterprise<br />

Strategie weiterentwickeln und besser umsetzen<br />

Stimmt Ihr Leitbild, folgen Sie der richtigen Umsetzung?<br />

BestPractice Unternehmen optimieren nicht nur funktional, sondern<br />

sorgen für eine interdisziplinäre Zusammenarbeit.<br />

25.-26.04.2013, SEW-EURODRIVE, Bruchsal<br />

www.staufen.ag/seminare-p<br />

MANAGEMENT<br />

IMPULSE<br />

Energie<br />

Neues Verfahren gegen Stromverschleiß<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>11</strong>, 2013<br />

In vielen Unternehmen laufen<br />

elektrische Verbraucher auch an<br />

Feiertagen oder Sonntagen und<br />

verursachen unnötige Kosten.<br />

Ein Elektromeister aus Stuttgart<br />

hat ein Verfahren gegen diesen<br />

Energieverschleiß entwickelt.<br />

ternet. Das sollte heute bei Neuinstallationen<br />

kein Problem mehr<br />

sein”, schildert Elektromeister Stefan<br />

Gutjahr gegenüber <strong>Produktion</strong>.<br />

„Im Internet kann sich der Kunde<br />

mit seinen Zugangsdaten auf<br />

der speziellen Uhrenseite anmelden.<br />

Die Prozedur kennt man vom<br />

Onlinebanking. Jetzt kann der<br />

Kunde auf der Uhren-Weboberfläche<br />

seine Relais einstellen bzw.<br />

programmieren. Erleichternd<br />

kommt dazu, dass auf der Weboberfläche<br />

Feiertage und Ferien je<br />

Bundesland angeboten werden. Ist<br />

eine Zeituhr in einer Firma installiert,<br />

kann man somit alle Feiertage<br />

einfach anklicken. Die Verbraucher<br />

bleiben definitiv aus, entsprechend<br />

einfach ist es Energie einzusparen.<br />

Selbstverständlich kann<br />

der Kunde sich je Relais eigene<br />

Sonderevents eintragen, jeweils<br />

einmalig -oder jährlich wiederkeh-<br />

Ein Administrator kann beliebig viele<br />

Zeitschaltuhren online verwalten und<br />

neu programmieren. Bild: Fotolia<br />

Stuttgart (hi). Schlüssel zu einer<br />

solchen Lösung sind Zeitschaltuhren,<br />

die in Unternehmen in Elektroverteilungen<br />

irgendwo in einem<br />

Gebäude installiert sind. „Diese<br />

Zeituhr hat sogenannte Relaiskontakte,<br />

um elektrische Verbraucher<br />

zu schalten. Verbraucher sind beispielsweise<br />

Lampen, Ventilatoren,<br />

Türöffner, Heizungsanlagen,<br />

Springbrunnen oder auch Schulglocken.<br />

Jede Zeitschaltuhr benötigt<br />

einen Webzugang über das Inrend.<br />

Betriebsferien, gleitende<br />

Schulferien oder Ruhetage können<br />

einfach online eingestellt werden.”<br />

Wenn die Programmierung beendet<br />

ist, werden alle Einstellungen<br />

automatisch abgespeichert und<br />

die alten Einträge gelöscht.


14. März 2013· Nr. <strong>11</strong> · <strong>Produktion</strong> · Nachrichten · 3<br />

Werkzeugmaschinen<br />

Monforts wieder auf Kurs<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>11</strong>, 2013<br />

Mönchengladbach (sm). Die A.<br />

Monforts Werkzeugmaschinen<br />

GmbH & Co. KG hat im Geschäftsjahr<br />

2012 ihre Ziele erreicht und<br />

konnte ihren Umsatz um <strong>11</strong>5 % auf<br />

28 Mio Euro steigern. Der Spezialist<br />

für die Entwicklung und Fertigung<br />

von Werkzeugmaschinen für Drehen,<br />

Fräsen und Bohren hat das<br />

Werkzeugmaschinen<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>11</strong>, 2013<br />

Göppingen (sm). Die Eigentümer<br />

der MAG IAS LLC (MAG Americas)<br />

und des französischen Maschinenund<br />

Anlagenbauers Fives haben<br />

eine Vereinbarung zum Verkauf<br />

der MAG IAS LLC und der Forest-<br />

Liné-Gruppe an Fives unterzeichnet.<br />

In diesem Zuge wurde auch die<br />

Übernahme der Anteile der MAG-<br />

Europe-Gruppe an Forest-Liné<br />

(62 %) vereinbart. Die Verträge treten<br />

nach Erfüllung der üblichen<br />

2010 eingeleitete Insolvenzverfahren<br />

mit Erfolg abgeschlossen und<br />

schreibt operativ wieder schwarze<br />

Zahlen. Alleingesellschafter ist die<br />

Kirovsky-Zavod-Gruppe mit Sitz in<br />

St. Petersburg, die zum Jahreswechsel<br />

100 % der Anteile an Monforts<br />

erworben hat und in Zuge<br />

dessen Michael Elias als Vertreter<br />

der Kirovsky-Gruppe zum Interimsgeschäftsführer<br />

bestellt hat.<br />

MAG Americas verkauft<br />

Bedingungen in Kraft. Über den<br />

Kaufpreis wurde Stillschweigen<br />

vereinbart. Betroffen sind rund<br />

1 300 von insgesamt 3 500 Mitarbeitern<br />

der MAG Gruppe. Die automotive<br />

Aktivitäten und die indische<br />

Niederlassung sind von dem<br />

Verkauf ausgenommen. Die Suche<br />

nach einem Investor für die MAG<br />

Europe ist hingegen noch nicht<br />

abgeschlossen. Verschiedentlich<br />

wurde von dem chinesischen Maschinebaukonzern<br />

Sinomach als<br />

Interessent berichtet.<br />

Jetzt bei Fabrik des<br />

Jahres bewerben<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>11</strong>, 2013<br />

Landsberg (gk). Die Fabrik des<br />

Jahres/GEO ist der traditionsreichste<br />

Benchmark-Wettbewerb<br />

für die produzierende Industrie in<br />

Deutschland. Sie haben dieses Jahr<br />

wieder die Chance, in einer der<br />

Kategorien den Award der Fachzeitung<br />

<strong>Produktion</strong><br />

und der Unternehmensberatung<br />

A.T.<br />

Kearney zu gewinnen.<br />

Zudem wird bei<br />

dem Kongress Fabrik<br />

des Jahres/GEO der Günter-<br />

Spur-Preis verliehen. Ausgezeichnet<br />

werden mit dem Preis herausragende<br />

wissenschaftliche Arbeiten<br />

des Nachwuchses, die sich mit<br />

der praktischen Verbesserung des<br />

<strong>Produktion</strong>sprozesses in der verarbeitenden<br />

Industrie beschäftigen.<br />

Der Preis wurde nach einem der<br />

Väter der <strong>Produktion</strong>stechnik in<br />

Deutschland Professor em. Günter<br />

Spur benannt. Eingereicht werden<br />

können Doktor-, Diplom- und<br />

Masterarbeiten aus unterschiedlichen<br />

Fakultäten. Der Einsendeschluss<br />

für die Fragebögen ist der<br />

30. April 2013.<br />

www.fabrik-des-jahres.de<br />

Editorial<br />

Was ist mit China los?<br />

„Vitalität, Glück und Reichtum“ symbolisiert für die Chinesen<br />

das Jahr der Schlange 2013 (Artikel S.7): Eher am Schwanz der<br />

Schlange eingereiht haben sich dabei wohl die chinesischen Maschinenbauer<br />

- hohe Material-und Personalkosten (!) sowie<br />

Überkapazitäten als Folge üppig sprudelnder Staats-Gelder setzen<br />

die Branche zunehmend unter Druck (Artikel S. 4). Nicht zu<br />

vergessen eine Investitions-Sättigung der Abnehmerbranchen<br />

und rückläufige Exporte.<br />

Aus Europa-Sicht ist das immer noch Jammern<br />

auf hohem Niveau: Statt plus 25,1%<br />

(20<strong>11</strong>) werden plus 10% (2013) erwartet. Statt<br />

Boom-Boom also nur noch Boom. Dafür<br />

springen seit 3 Jahren die Amis ein - ihre Re-<br />

Industrialisierung hilft zwar noch nicht der<br />

Eduard Altmann<br />

Chefredakteur<br />

mörderischen US-Verschuldung, ist aber Balsam<br />

für deutsche Maschinenbauer (Artikel S.<br />

6). Während Toyota dagegen wieder mal Salz<br />

in die Wunden deutscher Autobauer streut (Artikel S.6) und vormacht,<br />

wie schnellere und billigere Entwicklung mit Kunden-Fokus<br />

geht. Eine große Rolle spielt dabei mehr IT - Industrie 4.0 á la<br />

Japan lässt grüßen. Sind die jetzt auch DABEI schneller als wir?<br />

eduard.altmann@produktion.de<br />

Das Oberlandesgericht Düsseldorf hat die Befreiung stromintensiver Unternehmen<br />

von Netzentgelten für nichtig erklärt.<br />

Bild: Fotolia<br />

„Durch den Vergleich mit<br />

anderen <strong>Produktion</strong>sbetrieben<br />

können Sie nur gewinnen.“<br />

Netzengelte: alle müssen zahlen<br />

Gericht kippt Befreiung<br />

Ali Ulucay, Claudia Wiese,<br />

Andreas Kissler<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>11</strong>, 2013<br />

Düsseldorf (DJ/gk). Das Oberlandesgericht<br />

(OLG) Düsseldorf<br />

hat die Befreiung stromintensiver<br />

Unternehmen von den Netzentgelten<br />

gekippt. Diese deutsche Verordnung<br />

ist nichtig. Damit dürfen<br />

Industrieunternehmen mit einem<br />

hohen Stromverbrauch nicht mehr<br />

von den Netzentgeltkosten befreit<br />

werden. Gegen das Urteil kann<br />

binnen eines Monats noch Berufung<br />

beim Bundesgerichtshof eingelegt<br />

werden. Die Bundesnetzagentur<br />

als Regulierungsbehörde<br />

für die Netzentgelte wollte sich zu<br />

dem Urteil nicht äußern. „Wir werden<br />

zunächst die schriftliche Urteilsbegründung<br />

abwarten“, sagte<br />

eine Sprecherin. Im Energiewirtschaftsgesetz<br />

(EnWG) sei keine<br />

ausreichende Grundlage für die<br />

Befreiung von Netzentgelten vorhanden,<br />

argumentierte Richter<br />

Wiegand Laubenstein. Das EnWG<br />

erlaube zwar die Berechnung der<br />

Netzentgelte, nicht aber eine vollständige<br />

Befreiung. Das Gericht<br />

beanstandete auch formal die Verabschiedung<br />

der Verordnung im<br />

Bundestag. Drittens sei eine vollständige<br />

Befreiung von Netzentgelten<br />

aus Gleichheitsgründen<br />

nicht zulässig. Die durch die Entgeltbefreiung<br />

entstehenden Einnahmeausfälle<br />

der Netzbetreiber<br />

werden ab 2012 dadurch ausgeglichen,<br />

dass alle anderen Verbraucher<br />

und Unternehmen die Differenz<br />

ausgleichen. Die Netzentgelte<br />

machen etwa 20 % des Strompreises<br />

für Haushaltskunden aus.<br />

Gleichzeitig stößt die Befreiung<br />

von Netzentgelten auch bei der EU-<br />

Kommission auf Bedenken, weil<br />

sie möglicherweise gegen das europäische<br />

Beihilferecht verstößt.<br />

Die Kommission leitete ein Verfahren<br />

gegen die deutsche Regelung<br />

ein. Sie will feststellen, ob es sich<br />

bei der Gebührenbefreiung in Höhe<br />

von rund 300 Mio Euro um<br />

staatliche Subventionen handelt.<br />

Zeigen Sie’s dem<br />

Wettbewerb!<br />

und bewerben Sie sich JETZT für den<br />

Benchmark Fabrik des Jahres 2013!<br />

Janine Marquis, Tel. 089/51 56 81 25<br />

Anmeldeschluss 30. April 2013<br />

In Kooperation mit<br />

Professor Günther Schuh<br />

Direktor des<br />

Werkzeugmaschinenlabors<br />

WZL der RWTH Aachen<br />

und des Fraunhofer-Instituts<br />

für <strong>Produktion</strong>stechnologie IPT<br />

www.fabrik-des-jahres.de<br />

Testimonial.indd 4 06.03.2013 10:27:27


4 · Unternehmen & Märkte · <strong>Produktion</strong> · 14. März 2013 · Nr. <strong>11</strong><br />

China<br />

Maschinenbau unter Druck<br />

von Bernd Schaaf, GTAI<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>11</strong>, 2013<br />

Chinas Maschinenbau hatte 2012<br />

ein schwieriges Jahr. In nahezu<br />

sämtlichen Sparten schrumpfte<br />

das Umsatzwachstum. Hauptgründe:<br />

Rückgang der Investitionen<br />

in Abnehmerbranchen und ein<br />

schwächerer Export.<br />

Shanghai (ilk). Der chinesische<br />

Maschinen- und Anlagenbau kam<br />

im Verlauf des letzten Jahres stark<br />

unter Druck. Noch 20<strong>11</strong> hatte die<br />

Bruttoproduktion des Sektors im<br />

Vergleich zum Vorjahr um 25,1 %<br />

auf 16,89 Bio Renminbi (ca. 2,33<br />

Bio Euro) zugelegt. Im Jahr 2012<br />

sank die Zuwachsrate deutlich.<br />

Nach ersten Schätzungen dürfte<br />

ein Plus von nur noch 12 % erreicht<br />

worden sein. Dies entspricht einem<br />

Rückgang der Steigerungsrate<br />

um mehr als 13 %. Nahezu sämtliche<br />

Sparten des Maschinenbaus<br />

waren betroffen. Die Branche hofft<br />

zwar auf konjunkturstützende<br />

Maßnahmen der Regierung; die<br />

Aussichten sind jedoch auch für<br />

2013 verhalten.<br />

Hohe Überkapazitäten und<br />

Kosten belasten die Branche<br />

Der Verband ‚China Machinery<br />

Industry Association (CMIF)‘ erwartet<br />

für 2013 ein Wachstum von<br />

maximal 10 %. Das makroökonomische<br />

Umfeld sei schwach, der<br />

Inflationsdruck hoch und die Auslandsnachfrage<br />

wenig dynamisch.<br />

Hohe Material- und Personalkosten<br />

sowie Überkapazitäten setzten<br />

die Branche zusehends unter<br />

Druck, heißt es. Ferner belasteten<br />

Faktoren wie die Überproduktion<br />

und der ‚schwerwiegende‘ Zahlungsverzug<br />

bei der Bedienung von<br />

Krediten den Markt. Unter der negativen<br />

Entwicklung hatten haupt-<br />

Der Verband ‚China Machinery Industry Association (CMIF)‘ erwartet für 2013<br />

nur noch ein Wachstum von 10 %.<br />

Bild: Imago<br />

Strukturdaten chinesischer Maschinenbau<br />

1) (Umsatz in Mrd. RMB; Veränderung im Vergleich zum Vorjahreszeitraum in %)<br />

Sparte<br />

Anzahl der<br />

Unternehmen<br />

Umsatz 2012 2) Veränderung<br />

Bau-, Bergbaumaschinen 4.039 880,4 4,2<br />

Land-, Forstmaschinen 1.229 160,8 13,9<br />

Metallbearbeitungsmaschinen 2.880 307,1 4,5<br />

Textilmaschinen 1.074 108,1 1,8<br />

Nahrungsmittelindustriemaschinen 602 55,5 10,3<br />

Mess-, Verpackungstechnik 3.210 412,6 10,3<br />

Antriebstechnik 2.452 259,6 19,0<br />

Pumpen, Ventile, Kompressoren 4.387 508,4 13,4<br />

Fördertechnik 1.781 385,7 12,8<br />

1) nur Unternehmen mit einem Jahresumsatz über 5 Mio. RMB; Klassifikation weicht von der des VDMA ab;<br />

2) Zeitraum Januar bis September<br />

Quelle: China Economic Information Network (CEIN)<br />

Abschied von den gigantischen Wachstumsraten: Das Konjunkturrad lief für<br />

Chinas Maschinenbauer in 2012 weniger schnell.<br />

Bild: GTAI<br />

Exporte und Binnennachfrage<br />

sinken im Jahresvergleich<br />

sächlich Berg-, Hoch- und Tiefbaumaschinen<br />

zu leiden. Der Zuwachs<br />

der Bruttoproduktion ging hier in<br />

den ersten elf Monaten 2012 im<br />

Vergleich zum Vorjahreszeitraum<br />

um 34 % zurück. Dies betraf insbesondere<br />

Bagger, schwere Lkw, Straßenwalzen<br />

und Betonmischer.<br />

Auch eine der Kernbranchen des<br />

Maschinenbaus, die Werkzeugmaschinen,<br />

konnte sich dem Abwärtstrend<br />

nicht entziehen. So belief<br />

sich der <strong>Produktion</strong>srückgang in<br />

den ersten elf Monaten 2012 im<br />

Vergleich zur Vorjahresperiode bei<br />

Spanmaschinen auf 16,8 %. Formmaschinen<br />

(-5,9 %) wurden ebenfalls<br />

in geringerem Maße gefertigt.<br />

Besonders gravierend waren die<br />

Einbrüche bei CNC-Span- (-19,7 %)<br />

sowie bei CNC-Formmaschinen<br />

(-34,7 %).<br />

Die Herstellung von Landmaschinen<br />

zählt zu den wenigen<br />

Zweigen des chinesischen Maschinenbaus,<br />

die sich 2012 gegen den<br />

Negativtrend behaupten konnten.<br />

Der Zuwachs der Bruttoproduktion<br />

lag hier in den ersten elf Monaten<br />

des Jahres bei knapp 20 %, wobei<br />

die Zahlen für Großtraktoren,<br />

Maiserntemaschinen sowie Verarbeitungsmaschinen<br />

für landwirtschaftliche<br />

Produkte eine Steigerung<br />

von mehr als einem Drittel<br />

aufwiesen.<br />

Die Analyse wichtiger Abnehmersektoren<br />

des Maschinenbaus<br />

zeigt in fast allen Sparten eine deutliche<br />

Nachfrageschwäche. So ging<br />

in den ersten elf Monaten 2012 der<br />

Zuwachs bei der Schiffsproduktion<br />

im Vergleich zur Vorjahresperiode<br />

um 31,6 % zurück. Überaus signifikant<br />

fiel auch der Rückgang bei<br />

Lokomotiven (-21,0 %) und bei<br />

Kunststofferzeugnissen (-12,1 %)<br />

aus. Unter den Großabnehmerbranchen<br />

lag lediglich der Kfz-Bereich<br />

im Plus (+2,6 %). Die Nachfrageschwäche<br />

äußerte sich auch<br />

bei den Investitionen der Abnehmerbranchen.<br />

So schrumpften die<br />

Zuwachsraten der Investitionen<br />

der Hersteller von Metallerzeugnissen<br />

in den ersten elf Monaten<br />

2012 im Vergleich zur Vorjahresperiode<br />

um <strong>11</strong>,3 %. Noch gravierender<br />

traf es elektronische Erzeugnisse<br />

(-22,5 %), den Transportsektor<br />

(-20,2 %) und den Immobilienbau<br />

(-17,5 %). Auch die Exporte konnten<br />

die Binnennachfrage nicht<br />

stützen. Noch 20<strong>11</strong> stieg das Volumen<br />

der Auslandslieferungen der<br />

Maschinenbauer im Vergleich zum<br />

Vorjahr um mehr als 27 % auf<br />

149 Mrd US-Dollar. Beobachter<br />

rechnen für 2012 mit einem Zuwachs<br />

von maximal 8% auf 160 Mrd<br />

US-Dollar.<br />

Automotive<br />

Deutsche Autobauer<br />

langsamer als Asiaten<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>11</strong>, 2013<br />

Der Zwang zu kürzeren Innovationszyklen setzt die Automobilhersteller<br />

weltweit unter Handlungsdruck. Ziel ist es, die Entwicklungszeit zu<br />

verringern. Doch dabei überholen die Asiaten die Deutschen.<br />

Köngen (ao). Deutschlands Autobauer<br />

haben das Potenzial, von der<br />

Konzeption bis zur Markteinführung<br />

um bis zu ein Drittel schneller<br />

zu werden. Wie das geht, zeigen<br />

derzeit Wettbewerber aus Asien,<br />

die diese Herausforderung bereits<br />

angenommen haben und der europäischen<br />

Konkurrenz mit neuen<br />

Entwicklungsmethoden davonziehen.<br />

Das ist das Ergebnis einer<br />

Marktbeobachtung der Unternehmensberatung<br />

Staufen AG.<br />

Der Individualisierungstrend<br />

und die technologischen Herausforderungen<br />

haben eine Flut von<br />

Modellen und Varianten erzeugt.<br />

Ein Problem für die meisten Entwicklungsabteilungen,<br />

die mit wesentlich<br />

mehr Projekten und Neuanläufen<br />

zurechtkommen müssen,<br />

so die Staufen AG.<br />

„Mit den eingefahrenen Prozessen<br />

traditioneller deutscher Ingenieurskunst<br />

alleine kommen die Hersteller<br />

nicht mehr weiter – sie müssen<br />

neue Wege finden, der rasanten<br />

technologischen Entwicklung zu<br />

folgen und dabei das Ohr am Kunden<br />

zu haben“, sagt Wilhelm<br />

Goschy, Auto-Experte und Vorstand<br />

der Staufen AG.<br />

Eine Vorreiterrolle beim Trend<br />

zur schnelleren Entwicklung in der<br />

Automobilbranche nehme derzeit<br />

Toyota ein. „Für neue Modelle legt<br />

das Management des japanischen<br />

Herstellers inzwischen einen<br />

Schwerpunkt auf die direkte Einbeziehung<br />

von Kundenwünschen“,<br />

sagt Dr. Jeffrey Liker, internationaler<br />

Fachmann für Lean-Strategien.<br />

„Tausend zusätzliche Ingenieure<br />

hat Toyota damit beauftragt, Kundenanforderungen<br />

in eigener Regie<br />

zu bearbeiten. Mit Hilfe neuer<br />

IT-Systeme leiten sie Anregungen<br />

und Beanstandungen unmittelbar<br />

an den verantwortlichen Experten<br />

weiter, der diese in die Modellentwicklung<br />

integriert.“<br />

10 bis 15 % der Kosten bei<br />

F&E-Projekten reduzieren<br />

Die enge Zusammenarbeit mit<br />

den Kunden dient dem Hersteller<br />

als Schutz davor, an den Marktbedürfnissen<br />

vorbeizuplanen und<br />

verkürzt zugleich die Entwicklungszeiten<br />

erheblich. „Die Arbeit<br />

der Ingenieure möglichst reibungslos<br />

mit der Vertriebs- und<br />

Kundensicht zu vernetzen, ist ein<br />

wichtiger Hebel auch für die deutschen<br />

Hersteller, um die Durchlaufzeiten<br />

zu beschleunigen und<br />

die Entwicklungskosten zu senken“,<br />

sagt Wilhelm Goschy. „Unsere<br />

Praxiserfahrung zeigt, dass in<br />

jedem F&E-Projekt etwa zehn bis<br />

fünfzehn Prozent der Kosten gesenkt<br />

werden können, wenn die<br />

Prozesse nach Lean-Development-Prinzipien<br />

gestaltet werden.“<br />

Eine Vorreiterrolle beim Trend zur schnelleren Entwicklung in der Automobilbranche<br />

nimmt derzeit Toyota ein. <br />

Bild: Toyota<br />

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für die<br />

deutsche Industrie


14. März 2013 · Nr. <strong>11</strong> · <strong>Produktion</strong> · Unternehmen & Märkte · 5<br />

Industriemessen<br />

intec und Z schließen mit Besucherzuwachs<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>11</strong>, 2013<br />

Erstmals wurden beim Leipziger<br />

Messe-Doppel intec und Z mehr<br />

als 21 000 Besucher gezählt. 1 352<br />

Aussteller aus 29 Ländern zeigten<br />

an vier Messetagen ihr Leistungsspektrum<br />

und Produktneuheiten.<br />

Das Messe-Doppel intec und Z konnte von der derzeit guten Stimmung in der deutschen Industrie profitieren. Über<br />

21 000 Besucher informierten sich über neueste <strong>Produktion</strong>stechnik aus aller Welt. Bild: Messe Leipzig<br />

Leipzig (sm). „Intec und Z wachsen<br />

weiter“, freut sich Markus Geisenberger,<br />

Geschäftsführer der Leipziger<br />

Messe. „Mehr Aussteller, mehr<br />

Fläche und mehr Fachbesucher als<br />

je zuvor – mit dieser erfolgreichen<br />

Bilanz unterstreicht das Messe-<br />

Doppel seine Position als eine der<br />

wichtigsten Veranstaltungen der<br />

Fertigungsindustrie und Zulieferbranche.“<br />

Zum Portfolio der Aussteller<br />

der intec gehörten in erster<br />

Linie Werkzeugmaschinen und<br />

Sondermaschinen, Werkzeuge<br />

und Werkzeugsysteme sowie Vorrichtungen,<br />

Maschinenkomponenten<br />

und Lasersysteme zur Materialbearbeitung.<br />

Die Aussteller<br />

der Z 2013 präsentierten vor allem<br />

Zulieferleistungen für den Maschinen-<br />

und Fahrzeugbau, die Kunststoff-<br />

und Medizintechnik sowie<br />

den Energieanlagenbau.<br />

„Die intec und Z haben sich erneut<br />

als eine ideale Plattform für<br />

beste Geschäfte bewiesen“, so Markus<br />

Geisenberger. „Die Aussteller<br />

haben uns ein gutes Nachmessegeschäft<br />

signalisiert. Bei uns geht es<br />

nicht nur um einen umfassenden<br />

Marktüberblick, hier werden handfeste<br />

Investitionsentscheidungen<br />

getroffen.“<br />

Die produktive Atmosphäre der<br />

Messen betonen auch die Aussteller.<br />

Christian Mirring, Geschäftsführer<br />

des Werkzeugmaschinenbauers<br />

DMG Mori Seiki Berlin, erläutert:<br />

„Wir hatten viele Besucher<br />

am Stand, die sehr qualifiziert waren.<br />

Viele schöne neue Projekte<br />

sind bereits angedacht, die wir<br />

nach der Messe fortführen werden.<br />

Deutlich spürbar ist, dass der Einzugsbereich<br />

der Messe größer geworden<br />

ist.“ Burkhard Braas, Leiter<br />

Werbung und Medien der Ingersoll<br />

Werkzeuge GmbH, ergänzt: „Unsere<br />

Erwartungen wurden übertroffen.<br />

Wir waren das erste Mal auf der<br />

Erwartungen der Aussteller<br />

wurden übertroffen<br />

intec mit einem eigenen Stand<br />

vertreten, was definitiv die richtige<br />

Entscheidung war. Die intec ist zu<br />

einer überregionalen Messe herangewachsen,<br />

was wir auch am<br />

Besucherzuspruch an unserem<br />

Stand spüren.“<br />

Bernhard Mantel, Handlungsbevollmächtigter<br />

Vertrieb, Citizen<br />

Machinery Europe GmbH, sagt<br />

zum Messeverlauf: „Wir haben<br />

konkrete Gespräche gehabt, aus<br />

denen klare Kaufabsichten erkennbar<br />

waren. Die Synergie mit<br />

der Z ist sehr gut für unser Geschäft,<br />

weshalb wir auch im Nachgang der<br />

Messe mit weiteren Aufträgen<br />

rechnen. Wir ziehen ein positives<br />

Fazit und sind 2015 wieder auf der<br />

intec.“<br />

Die Aussteller lobten ebenfalls<br />

den grenzüberschreitenden Austausch.<br />

Marzia Bianciotto, vom<br />

italienischen Zulieferer Tecnomolle,<br />

fügt hinzu: „Wir waren das erste<br />

Mal auf der Z und damit auch das<br />

erste Mal auf einer Messe in<br />

Deutschland. An unserem Stand<br />

besuchten uns zahlreiche Fachleute,<br />

die als Einkäufer tätig sind und<br />

wir gehen von weiteren Geschäftsbeziehungen<br />

aus.“<br />

Günter Hofmann, Geschäftsführer<br />

Hofmann tool manufacturing<br />

und Vorsitzender der Bundesfachgruppe<br />

Feinmechaniker, stellte<br />

ebenfalls auf der Z 2013 aus: „Mit<br />

der Besucherfrequenz an unserem<br />

Gemeinschaftsstand des Bundesverbands<br />

Metall sind wir sehr zufrieden.<br />

Wir konnten belastbare<br />

Kontakte generieren, bei denen es<br />

in den Gesprächen von der Erstinformation<br />

bis hin zum Vertragsabschluss<br />

ging. Die Z ist eine wichtige<br />

Veranstaltung für überregionale<br />

Kontakte.“<br />

Diese Rückmeldungen werden<br />

von einer repräsentativen Umfrage<br />

bestätigt. Bei allen wichtigen Kennwerten<br />

vergeben die Aussteller<br />

Bestnoten, insbesondere bei den<br />

Aussichten für das Nachmessegeschäft,<br />

der Besucherqualität und<br />

den Planungen für eine Wiederbeteiligung.<br />

Den fachlichen Charakter der<br />

Messen verdeutlicht die Besucherstruktur:<br />

Das Publikum in den<br />

Messehallen bestand zu 98 % aus<br />

Fachbesuchern. Laut der Besucherbefragung<br />

zeigen sich diese<br />

überzeugt vom Messeangebot.<br />

80 % der Befragten geben an, ihre<br />

Ziele auf der Messe erreicht zu haben.<br />

Rund 90 % haben vor, die<br />

Messen auch beim nächsten Termin<br />

zu besuchen, ebenso viele<br />

werden intec und Z ihren Kollegen<br />

weiterempfehlen.<br />

Die starke Präsenz internationaler<br />

Aussteller lockte zudem zahlreiche<br />

Fachbesucher aus dem Ausland<br />

an, vor allem aus Polen und<br />

der Tschechischen Republik. Insbesondere<br />

die Z punktete erneut<br />

mit großer Internationalität. Mehr<br />

als 30 % der ausstellenden Unternehmen<br />

kamen aus dem Ausland<br />

nach Leipzig.<br />

„Intec und Z boten den Fachbesuchern<br />

beste Möglichkeiten, sich<br />

über Innovationen und Schlüsselthemen<br />

der Branche zu informieren“,<br />

sagt Kersten Bunke-Njengué,<br />

Projektdirektorin der intec<br />

und Z. „Unser qualitativ hochwertiges<br />

Messeangebot ist die Basis für<br />

den Erfolg der Veranstaltung.“ Parallel<br />

zum Geschehen in den Messehallen<br />

fand ein umfangreiches<br />

Fachprogramm mit Kongressen,<br />

Vorträgen und Sonderschauen<br />

statt.<br />

Der Studententag<br />

fand großen Zuspruch<br />

Großen Zuspruch fand der Studententag<br />

am 1. März. Zahlreiche<br />

Berufsschüler und Studenten nutzten<br />

die Gelegenheit, sich auf einer<br />

Jobbörse bei 26 Unternehmen aus<br />

ganz Deutschland über Karrierechance<br />

zu informieren. In den<br />

Messehallen konnten sie zudem<br />

neueste Maschinen und Fertigungsverfahren<br />

kennenlernen und<br />

weitere Kontakte zu potenziellen<br />

Arbeitgebern knüpfen.<br />

Das nächste Mal finden die Messen<br />

intec und Z vom 24. bis 27. Februar<br />

2015 auf dem Leipziger<br />

Messgelände statt.<br />

Bilfinger kauft<br />

Greylogix<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>11</strong>, 2013<br />

Frankfurt (DJ/ks). Der Engineering-<br />

und Servicekonzern Bilfinger<br />

ist weiter auf Einkaufstour. Der<br />

Konzern übernimmt die Greylogix<br />

GmbH mit Sitz in Flensburg und<br />

baut damit sein Geschäft mit Elektro-,<br />

Mess-, Steuer- und Regeltechnik<br />

aus. Greylogix beschäftigt 300<br />

Mitarbeiter und erbringt eine Jahresleistung<br />

von 40 Mio Euro. Verkäufer<br />

ist die E.ON Anlagenservice<br />

GmbH, die bisher rund drei Viertel<br />

der Anteile an der Gesellschaft<br />

hielt. Bilfinger übernimmt zusätzlich<br />

Anteile aus dem Besitz des<br />

Managements.<br />

Insgesamt erwirbt der Konzern<br />

88% an Greylogix. Die Flensburger<br />

planen und realisieren Automatisierungslösungen,<br />

vor allem Leitsysteme<br />

für Anlagen der Energieund<br />

Versorgungswirtschaft sowie<br />

der Prozessindustrie. Das übernommene<br />

Unternehmen wird<br />

dem Teilkonzern Bilfinger Industrial<br />

Technologies zugeordnet. Mit<br />

einer Leistung von 3,7 Mrd Euro<br />

und 37 000 Mitarbeitern bilden<br />

diese Aktivitäten das größte Segment<br />

des Konzerns.<br />

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MÜNCHEN (MG). Der erste Preis<br />

des Walter Reis Innovation<br />

Award for Robotics ging an Dr.<br />

Johannes Wößner und Alexander<br />

Spiller vom Fraunhofer IPA<br />

in Stuttgart. Den zweiten erhielten<br />

Christian Connette und Theo<br />

Jacobs, ebenfalls Fraunhofer<br />

IPA. Seite 4<br />

NÜRNBERG (PD). Moderne Antriebstechnik<br />

erschließt neue<br />

Potenziale zur Kostensenkung in<br />

Parabolrinnen und Fresnel-Anlagen.<br />

Seite 12<br />

WITTEN (BA). Weltweit fördern<br />

nur wenige Stahlkocher geeignete<br />

Stähle, aus denen Bohrwerkzeugnisse<br />

für die Förderung<br />

von Öl über weite Strecken<br />

hergestellt werden. Seite 19<br />

will Bayer in den kommenden<br />

drei Jahren in Sachlanlagen in<br />

seinem Bereich Material Science<br />

in Deutschland investieren.<br />

Stephan Gais, Mahr-Gruppe<br />

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SEBASTIAN MOSER<br />

PRODUKTION NR. 23 , 2012<br />

schmiede Grob-Werke: „Es ist technisch<br />

sehr schwierig, aus aufgezeichneten<br />

Maschinendaten einen<br />

LANDSBERG (SM). „Aircraft on<br />

ground“ – diesen Hilferuf fürchtet<br />

bevorstehenden Ausfall der Maschine<br />

abzuleiten. Teilweise fällt die<br />

jede Airline, wenn ein Flugzeug<br />

aufgrund technischer Probleme<br />

Maschine aus, ohne dass die Sensoren<br />

Unregelmäßigkeiten messen<br />

nicht abheben kann. Damit es erst<br />

gar nicht soweit kommt, bietet die<br />

oder diese erst kurz vor dem Ausfall<br />

Lufthansa Technik unter dem Namen<br />

„Engine Condition Monito-<br />

sein Unternehmen unter dem Kür-<br />

detektiert werden.“ Dennoch bietet<br />

ring“ die permanente zentrale<br />

zel GSD die Überwachung und Diagnose<br />

für die Motorspindel an. Da-<br />

Überwachung und Analyse der<br />

Triebwerksdaten an. Dabei sammeln<br />

Sensoren in den Flugzeug-<br />

angebrachter Sensor unter andebei<br />

misst ein an der Motorspindel<br />

triebwerken verschiedene Messwerte,<br />

die an die Zentrale zur Aus-<br />

Diese Daten können dann mittels<br />

rem Schwingung und Temperatur.<br />

wertung übertragen werden. Der<br />

spezieller Software analysiert werden.<br />

Ziel ist es, starke Schwingun-<br />

entscheidende Vorteil: Ein Schaden<br />

kann behoben werden, bevor<br />

gen frühzeitig zu erkennen und zu<br />

er zum Ausfall des Triebwerks<br />

eliminieren. Der Kunde profitiert<br />

führt. Ist Condition Monitoring cherheit und Angst vor Know-how- rechtzeitig beim Kunden eintrifft“, davon in Form besserer Oberflächen<br />

und längerer Standzeiten. Für<br />

auch für moderne Werkzeugmaschinen<br />

geeignet?<br />

dem Hersteller einer Maschine den nete Ziel sei dabei die Minimierung die Zukunft plant sein Unterneh-<br />

Abfluss gebe es häufig Vorbehalte, erklärt der Experte. Das übergeord-<br />

Mit einem klaren „Ja“ antwortet Zugriff auf den Maschinenpark zu der ungeplanten Ausfälle und die men sogar eine Art „Fahrtenschreiber“<br />

für die gesamte Maschine. Da-<br />

Dr. Jan Kotschenreuther, Vice President<br />

Software & Controls beim ziale noch längst nicht ausge-<br />

Mehr noch: „Wir könnten nach bei werden alle Aktionen und Steu-<br />

erlauben. Deshalb seien die Poten-<br />

Überführung in geplante Ausfälle.<br />

Werkzeugmaschinenhersteller schöpft. „Dabei ist es sehr hilfreich, Auswertung der Maschinendaten erungsbefehle protokolliert.<br />

MAG IAS GmbH in Göppingen: den Zustand von Verschleißteilen dem Kunden wertvolle Tipps zur Interessant: Es gibt bereits Maschinenhersteller,<br />

die diverse Daten<br />

„Die technische Realisierung von in einer Werkzeugmaschine zu besseren Auslastung seines gesamten<br />

Maschinenparks geben“, so aufzeichnen, ohne dass der Kunde<br />

Condition Monitoring ist in vielen überwachen. Bei Überschreiten<br />

Fällen bereits heute möglich und der entsprechenden Parameter Kotschenreuther.<br />

davon weiß. Im Schadensfall dienen<br />

diese der Beweissicherung.<br />

wird teilweise auch verwendet“. Die meldet sich die Maschine automatisch<br />

bei uns. Wir sorgen dann da-<br />

sich Martin Steinle, Abteilungsleiter<br />

Etwas weniger euphorisch gibt<br />

Akzeptanz seitens der Kunden sei<br />

aber durchaus unterschiedlich. Besonders<br />

mit Blick auf die Datensi-<br />

<strong>Produktion</strong>sausfall zu verursachen, heimer Werkzeugmaschinenfür,<br />

dass das Ersatzteil, ohne einen After Sales Service bei der Mindel-<br />

Sagen Sie uns Ihre Meinung:<br />

redaktion@produktion.de<br />

DIETMAR POLL<br />

PRODUKTION NR. 23 , 2012<br />

FRANKFURT/MAIN. Der Auftragseingang<br />

im deutschen Maschinenund<br />

Anlagenbau lag im April 2012<br />

um real <strong>11</strong> % unter dem Ergebnis<br />

des Vorjahres. Das Inlandsgeschäft<br />

sank um 14 %, das Auslandsgeschäft<br />

um 9 % im Vergleich zum<br />

Einzelpreis Euro 2,80<br />

Leserservice <strong>Produktion</strong> 65341 Eltville DPAG PVST 5339 Entgelt bezahlt<br />

Werkzeugmaschinen sind techisch<br />

anspruchsvoll. Condition Monitoring<br />

könnte ungeplante Maschinenausfälle<br />

reduzieren.<br />

Bild: MAG IAS<br />

Während die Auftragslage im<br />

unter Vorjahresniveau“, sagte<br />

Euro-Raum verhalten bleibt, gibt VDMA-Chefvolkswirt Dr. Ralph<br />

es positive Signale aus den sogenannten<br />

Drittländern. Bild: Mahle GmbH dig zeigten sich auch die Kunden<br />

Wiechers. Wenig investitionsfreu-<br />

aus dem Euro-Raum: In den Euro-<br />

Partnerländern (-17 %) befinden<br />

Vorjahresniveau, teilte der Verband<br />

Deutscher Maschinen- und Sinkflug. Aber auch die Inlandsbe-<br />

sich die Orders weiter im leichten<br />

Anlagenbau (VDMA) mit. In dem stellungen gaben nach, so dass<br />

von kurzfristigen Schwankungen hier doch noch nicht von einem<br />

weniger beeinflussten Dreimonatsvergleich<br />

Februar bis April chen werden könne. „Lichtblicke<br />

Erreichen der Talsohle gespro-<br />

2012 ergibt sich insgesamt ein gab es in den sogenannten Drittländern,<br />

die immerhin für mehr als<br />

Minus von real 9 % im Vorjahresvergleich.<br />

Die Inlandsaufträge lagen<br />

mit 10 % im Minus. Bei den Branchenumsatzes stehen. Zwar<br />

die Hälfte (56 %) des gesamten<br />

Auslandsaufträgen gab es ein Minus<br />

von 9 %.<br />

hier noch ein Minus, aber die Be-<br />

steht im Vorjahresvergleich auch<br />

„Im April 2012 lag der Auftragseingang<br />

im Maschinen- und Anlalich<br />

nach oben“, kommentierte Dr.<br />

stellkurve zeigt inzwischen deutgenbau<br />

in Deutschland weiterhin Wiechers das Ergebnis.<br />

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6 · Unternehmen & Märkte · <strong>Produktion</strong> · 14. März 2013 · Nr. <strong>11</strong><br />

Logistik<br />

Jungheinrich AG legt bei Umsatz und Ergebnis zu<br />

Klaus Hiemer, <strong>Produktion</strong> Nr. <strong>11</strong>, 2013<br />

Die Jungheinrich AG ist im Geschäftsjahr 2012 bei Umsatz und Ergebnis<br />

gewachsen. Der Intralogistik-Spezialist legte auch beim Auftragseinganz<br />

zu, teilte das Unternehmen mit.<br />

Hamburg. Die Jungheinrich AG<br />

hat im Geschäftsjahr 2012 einen<br />

Konzernumsatz von 2,29 Mrd Euro<br />

(Vorjahr: 2,<strong>11</strong> Mrd Euro) erzielt.<br />

Aufgrund dieser positiven Umsatzentwicklung<br />

hat das Unternehmen<br />

im abgelaufenen Geschäftsjahr ein<br />

Ergebnis vor Finanzergebnis und<br />

Ertragsteuern (EBIT) von rund 150<br />

Mio Euro (Vorjahr: 146 Mio Euro)<br />

erwirtschaftet. Der wertmäßige<br />

Auftragseingang, der alle Geschäftsfelder<br />

umfasst, stieg auf 2,25<br />

Mrd Euro (Vorjahr: 2,17 Mrd Euro).<br />

Der Vorstand der Jungheinrich AG<br />

trägt dieser Entwicklung Rechnung<br />

und wird dem Aufsichtsrat vorschlagen,<br />

der Hauptversammlung<br />

am <strong>11</strong>. Juni 2013 eine Dividende in<br />

Höhe von 0,80 Euro je Stammaktie<br />

(Vorjahr: 0,70 Euro) und in Höhe<br />

von 0,86 Euro (Vorjahr: 0,76 Euro)<br />

je Vorzugsaktie zur Beschlussfassung<br />

vorzulegen.<br />

Detaillierte Angaben über den<br />

Geschäftsverlauf im Jahr 2012 wird<br />

das Unternehmen zur Bilanzpres-<br />

sekonferenz am 26. März 2013 veröffentlichen.<br />

Jungheinrich gehört<br />

zu den international führenden<br />

Unternehmen in den Bereichen<br />

Flurförderzeug-, Lager- und Materialflusstechnik.<br />

Als produzierender<br />

Dienstleister und Lösungsanbieter<br />

der Intralogistik steht das<br />

Unternehmen seinen Kunden mit<br />

einem umfassenden Produktprogramm<br />

an Staplern, Regalsystemen<br />

Dienstleistungen und Beratung<br />

zur Seite, heißt es.<br />

Die Jungheinrich AG - hier der Firmensitz<br />

in Hamburg - ist mit dem<br />

Verlauf 2012 zufrieden. Bild: Jungheinrich<br />

Für Entscheider.<br />

<strong>Produktion</strong> – die<br />

Wochenzeitung<br />

für die Industrie.<br />

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Technik und Wirtschaft für die deutsche Industrie<br />

<strong>Produktion</strong><br />

6. Juni 2012 · Nummer 23 www.produktion.de<br />

Fabrik 4.0: Automatisierer Studie: 209 000<br />

gestalten die Zukunft<br />

MINT-Fachkräfte gesucht<br />

4<br />

6<br />

IM FOKUS<br />

CONDITION MONITORING<br />

Robotikforscher auf<br />

Automatica geehrt<br />

Gleitlagerdrehantriebe<br />

ersetzen Lagerstellen<br />

Spezialstahl<br />

auf Ölsuche<br />

ZAHL DER WOCHE<br />

700 MIO EURO...<br />

ZITIERT<br />

‚Wünsche mir, dass die Politik<br />

versucht, nicht weiter auf Kosten<br />

unserer Kinder zu leben.‘<br />

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Condition Monitoring soll<br />

ungeplante Maschinenausfälle<br />

verhindern. Aber längst nicht alle<br />

Defekte sind vorhersehbar.<br />

MASCHINENBAU: AUFTRAGSEINGANG IM APRIL 2012<br />

VDMA: Erste Lichtblicke aus Nicht-Euro-Ländern<br />

Der Auftragseingang im deutschen<br />

Maschinen- und Anlagenbau<br />

lag im April <strong>11</strong> % unter dem<br />

Ergebnis des Vorjahres. Lichtblicke<br />

gab es in den sogenannten<br />

Drittländern, die immerhin für<br />

mehr als die Hälfte des gesamten<br />

Branchenumsatzes stehen.<br />

Vertretungsberechtigt:<br />

Fabian Müller<br />

HRB Augsburg 22 121<br />

Fabrik des Jahres ´10 : Rohde<br />

& Schwarz optimiert weiter<br />

28<br />

Fabrik des Jahres:<br />

Einsendeschluss<br />

ist am 15. Juni<br />

Zutrittskontrolle senkt<br />

Hürden im Exportgeschäft<br />

29<br />

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Interview<br />

Comeback der USA<br />

Gunnar Knüpffer<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>11</strong>, 2013<br />

Der deutsche Maschinenbau<br />

profitiert davon, dass die USA ihre<br />

De-Industrialisierung stoppen,<br />

sagt der VDMA-Chefvolkswirt Dr.<br />

Ralph Wiechers im <strong>Produktion</strong>-<br />

Interview. Die Exporte in das Land<br />

stiegen 2012 um 1,8 Mrd Euro.<br />

Herr Wiechers, was ist der<br />

Grund aus Sicht des VDMA, dass<br />

die Exporte nach China um 10 %<br />

zurückgingen?<br />

Der kräftige Rückgang des Chinahandels<br />

hatte schon im Jahresverlauf<br />

Anlass zu Untersuchungen<br />

gegeben. Dabei stießen wir auf eine<br />

Art ‚Basiseffekt‘: In den Vorjahren<br />

waren dank der Zulieferungen<br />

aus Deutschland und anderer<br />

Wettbewerbsländer in China in<br />

großem Umfang ganze Elektronikfabriken<br />

ausgerüstet worden, und<br />

zwar in einer Investitionshöhe, die<br />

selbst in China nicht beliebig wiederholbar<br />

ist. Die mittlerweile<br />

ebenfalls vorliegenden chinesischen<br />

Außenhandelsdaten bestätigen<br />

diese Analyse. Der Maschinenimport<br />

Chinas sank 2012 insgesamt<br />

um 9,6 Prozent. Der deutsche<br />

Maschinen- und Anlagenbau<br />

stellt also keine Ausnahme dar, im<br />

Gegenteil: Japan war noch stärker<br />

betroffen. Und der Einbruch bei<br />

den Halbleiter- und Flachdisplayfertigungseinrichtungen<br />

macht<br />

ebenfalls den Löwenanteil dieses<br />

Rückgangs aus. Das mag als Erklärung<br />

dienen, relativiert etwas die<br />

Einbußen, soll aber nicht davon<br />

ablenken, dass es auch jenseits<br />

dieses Sondereffekts und in Anbetracht<br />

regelmäßig zweistelliger<br />

Wachstumsraten in den letzten<br />

Jahren beim Gesamteindruck eines<br />

eher enttäuschenden China-<br />

Geschäfts 2012 bleibt.<br />

Dr. Ralph Wiechers, VDMA<br />

Dr. Ralph Wiechers, Chefvolkswirt des VDMA: „Der Maschinen-Import Chinas<br />

sank 2012 insgesamt um 9,6 %.“<br />

Bild: VDMA<br />

Ist der China-Boom zu Ende?<br />

Das hängt davon ab, wie man China-Boom<br />

definiert. Zweifelsfrei<br />

waren die Wachstumsraten der<br />

Jahre 2009 bis 20<strong>11</strong> das Ergebnis<br />

massiver Maßnahmen der Konjunkturstützung<br />

der chinesischen<br />

Administration. Davon hat der<br />

deutsche Maschinenbau eindeutig<br />

profitiert. Nun wissen wir auch,<br />

dass es hierdurch in China zu<br />

Überhitzungserscheinungen beispielsweise<br />

im Bausektor und<br />

auch zu Überkapazitäten in der<br />

Industrie gekommen ist. Das hat<br />

die chinesische Regierung veranlasst,<br />

den Fuß vom Gas zu nehmen,<br />

und die Folgen haben wir im<br />

vergangenen Jahr ebenfalls zu<br />

spüren bekommen.<br />

Werden die Exporte in das Land<br />

wieder ansteigen?<br />

Das Ende der Stop-and-Go- oder<br />

besser: der Go-and-Stop-Politik<br />

und der Übergang zu überschaubaren<br />

Wachstumsraten darf jedoch<br />

nicht darüber hinwegtäuschen,<br />

dass China der weltweit<br />

größte Hersteller und Kunde von<br />

Maschinenbauerzeugnissen mit<br />

einer weiterhin überdurchschnittlichen<br />

Dynamik ist und wohl auch<br />

bleibt. China verfolgt zudem unter<br />

der neuen Führungsriege ehrgeizige<br />

Ziele, die es trotz eigenem<br />

Streben und forciertem Wettbewerb<br />

ohne die Zulieferung von<br />

hochwertigen Maschinen, Teilen<br />

und Komponenten aus Deutschland<br />

nicht erreichen wird. Kurz:<br />

Wir gehen sowohl aus konjunkturellen<br />

Überlegungen als auch aus<br />

strukturellen Gründen von einem<br />

wieder anziehenden China-Geschäft<br />

aus.<br />

Welche Weltregion ist aus Sicht<br />

des VDMA derzeit am Erfolg<br />

versprechendsten?<br />

Weiterhin viel versprechend ist<br />

Asien, wohlbemerkt Asien, nicht<br />

allein China. So konnte der deutsche<br />

Maschinenexport in die<br />

ASEAN-Staaten im vergangenen<br />

Jahr um fast 21 Prozent gesteigert<br />

werden. In Thailand und Indonesien<br />

verbuchte die Branche Exportzuwächse<br />

von über 50 Prozent!<br />

Hier schlummert ein großes<br />

Potenzial, diese Länder haben<br />

ebenfalls ehrgeizige Ziele und<br />

auch die deutschen Maschinenbauer<br />

suchen einen Ausgleich, eine<br />

sinnvolle Ergänzung zum dominanten<br />

Handelspartner China.<br />

Wie entwickeln sich die USA?<br />

Freude bereitet hat uns in den<br />

letzten Jahre auch Nordamerika.<br />

Die USA sind offenbar mit großem<br />

Ehrgeiz dabei, die De-Industrialisierung<br />

ihres Landes zu stoppen<br />

und die Wettbewerbsfähigkeit ihrer<br />

Fabriken zu steigern. Der deutsche<br />

Maschinenbau profitiert<br />

hiervon in Form kräftig wachsender<br />

Exporte. Das geht nun schon<br />

drei Jahre so, jenseits der wirtschaftlichen<br />

und politischen Querelen<br />

in den USA. Mit dem schönen<br />

Nebeneffekt, dass der Rückgang<br />

der deutschen Maschinenexporte<br />

in die Volksrepublik China<br />

2012 von 1,8 Mrd. Euro im Geschäft<br />

mit den Vereinigten Staaten<br />

in exakt diesem Umfang kompensiert<br />

werden konnte. Diese Aufrechnung<br />

passt natürlich nicht für<br />

jeden Fachzweig, schon gar nicht<br />

für jedes individuelle Unternehmen.<br />

Aber die Zugewinne im US-<br />

Außenhandel gehen quer durch<br />

alle Teilbranchen des Maschinenbaus,<br />

und die Aussichten sind, wie<br />

allgemein bekannt, weiterhin gut.


14. März 2013 · Nr. <strong>11</strong> · <strong>Produktion</strong> · Unternehmen & Märkte · 7<br />

Bayerisch-Chinesisches Frühlingsfest 2013<br />

Vitalität und Reichtum im Jahr der Schlange<br />

Maren Kalkowsky<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>11</strong>, 2013<br />

Zahlreiche prominente Redner<br />

betonten beim Bayerisch-Chinesischen<br />

Frühlingsfest die guten<br />

gegenseitigen Beziehungen.<br />

München. Das Jahr der Schlange<br />

symbolisert Vitalität, Glück und<br />

Reichtum. In München begann es<br />

mit dem Bayerisch-Chinesischen<br />

Frühlingsfest. Der chinesische Generalkonsul<br />

in München, Shunqing<br />

Wang, betonte: „Das heutige<br />

China ist enger denn je mit der Welt<br />

verbunden.“ Auch der Münchner<br />

Oberbürgermeister Christian Ude,<br />

und Ministerialdirigentin Dr. Ulrike<br />

Wolf betonten die wachsenden<br />

wirtschaftlichen Beziehungen.<br />

„Das Außenhandelsvolumen lag<br />

20<strong>11</strong> bei fast 28 Mrd Euro – ein neuer<br />

Rekordwert“, sagte Wolf. Jörg<br />

Wuttke, Chefrepräsentant der<br />

BASF China, zeigte aktuellsten Entwicklungen<br />

in China auf. Walter<br />

Haas, CTO der Huawei Technologies<br />

Deutschland, wies auf die<br />

Entwicklung Huaweis hin: „Im Jahr<br />

2000 mit zwei chinesischen Kollegen<br />

begonnen, zählt Huawei heute<br />

fast alle Netzbetreiber in Deutschalnd<br />

zu ihren Kunden.“<br />

1 2 3<br />

4<br />

5 6 7<br />

Der chinesische Generalkonsul<br />

Shunqing Wang mit seiner Frau<br />

Zhao Hui Qiang im Gespräche (1).<br />

Walter Haas, Chief Technology Officer<br />

von Huawei Deutschland (2),<br />

zeigte die Entwicklung des Telekommunikations-Konzerns<br />

auf.<br />

Nan LI, Inhaberin der Agentur China<br />

Agent, und Stefan Geiger, Geschäftsführer<br />

des Chinaforums Bayer führten<br />

durch den Abend (3). Die chinesische<br />

Künstlerin Chen Hong (4). Hält<br />

selber drei chinesische Gast-Professuren:<br />

München Oberbürgermeister<br />

Christian Ude (5). Shunquing Wang,<br />

chinesischer Generalkonsul, wünschte<br />

Gesundheit und viel Glück im Jahr<br />

der Schlange (6). Jörg Wuttke,<br />

Chefrepräsentant der BASF China, betonte<br />

den Reformwillen der neuen<br />

Regierung. Bild: Chinaforum Bayern/Wolf<br />

Siemens<br />

Integration fest im Blick<br />

Dietmar Poll<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>11</strong>, 2013<br />

Der Siemens-Auftritt auf der<br />

Hannover Messe steht im Zeichen<br />

der wachsenden Integration aller<br />

Technologien in der Industrie.<br />

Nürnberg. „Siemens verfügt über<br />

ein komplett integriertes Portfolio<br />

aus Hardware, Software und Services<br />

sowie über umfassende Branchenexpertise.<br />

Diese Basis verhilft<br />

Industrieunternehmen zu höchster<br />

Produktivität und Effizienz“,<br />

sagte Dirk Hoke, CEO der Siemens-<br />

Division Customer Services.<br />

Die industrielle Entwicklung zeige<br />

die steigende Bedeutung der<br />

kompletten Integration aller Technologien.<br />

Das betrifft die Planungs-,<br />

Engineering- und <strong>Produktion</strong>sprozesse,<br />

die mechanischen und elektrischen<br />

Systeme sowie die informationstechnischen<br />

Komponenten.<br />

Das zugehörende Erfolgsrezept<br />

heißt Totally Integrated Automation<br />

(TIA). Zur Hannover Messe<br />

präsentiert Siemens erstmals das<br />

Konzept des ‚Integrated Drive System‘<br />

(IDS) – ein auf TIA-Basis für<br />

nahezu alle elektrischen Antriebsaufgaben<br />

integriertes Portfolio. Es<br />

ermöglicht für die jeweilige Aufgabenstellung<br />

eine optimale Konfiguration<br />

des Antriebsstrangs. „Wir<br />

sind sicher, dass wir mit dem Ansatz<br />

der dreifachen Integration<br />

unseren Kunden einen weiteren<br />

Mehrwert bieten“, so Uwe Frank,<br />

CEO der Business Unit Motion<br />

Control. „Wir verfolgen den Ansatz<br />

des ‚Integrated Drive System‘ sowohl<br />

bei kleineren als auch bei<br />

hochkomplexen Anwendungen.<br />

Auch bei der Industrieautomatisierung<br />

zeigt Siemens Präsenz: „Die<br />

IT-Durchdringung in der Industrie<br />

wird weiter wachsen. Da die Komplexität<br />

der Produkte und Anlagen<br />

unserer Kunden kontinuierlich zunimmt,<br />

ist und bleibt die softwarebasierte<br />

Unterstützung der Engineeringprozesse<br />

der wichtigste<br />

Produktivitätshebel“, so Eckard<br />

Eberle, CEO der Business Unit Industrial<br />

Automation Systems.<br />

Oft nicht zu sehen.<br />

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CEO der Business Unit Motion Control (mittig); Eckard Eberle, CEO der Business<br />

Unit Industrial Automation Systems (rechts).<br />

Bild: Siemens<br />

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1/14/2013 1:22:41 PM


8 · Unternehmen & Märkte · <strong>Produktion</strong> · 14. März 2013 · Nr. <strong>11</strong><br />

INTERVIEW<br />

KURT D. BETTENHAUSEN, DIETER WESTERKAMP, VDI/VDE-GESELLSCHAFT (GMA)<br />

VDI/VDE puzzelt mit an Industrie 4.0<br />

SABINE SPINNARKE, PRODUKTION NR. <strong>11</strong> , 2013<br />

Der Vorsitzende der VDI/VDE-Gesellschaft (GMA), Kurt D. Bettenhausen<br />

und ihr Geschäftsführer, Dieter Westerkamp, schildern exklusiv in <strong>Produktion</strong><br />

die Rolle ihrer Gesellschaft bei der Realisierung von Industrie 4.0.<br />

INTELLIGENTE FABRIK<br />

INDUSTRIE 4.0<br />

Welche Rolle spielt die GMA<br />

beim Thema Industrie 4.0?<br />

Dr.-Ing. Kurt D. Bettenhausen: Das<br />

Thema Industrie 4.0 ist ein übergreifendes<br />

Thema. In der Messund<br />

Automatisierungstechnik fangen<br />

die Hersteller, Anwender und<br />

Forschungseinrichtungen nicht<br />

bei null an; Wir haben in der Gesellschaft<br />

Mess- und Automatisierungstechnik<br />

verstärkend spezielle<br />

Fachausschüsse eingerichtet.<br />

Ein Fachausschuss beschäftigt<br />

sich ganz konkret mit Cyber Physical<br />

Systems in der Automation, ein<br />

anderer beschäftigt sich mit der<br />

technischen Regelsetzung für Referenzarchitekturen.<br />

Das wichtigste<br />

Anliegen der GMA ist es, eine<br />

neutrale Plattform zu bieten, auf<br />

der sich Hersteller und Anwender<br />

von Automatisierungstechnik und<br />

Forschungseinrichtungen treffen<br />

können. Denn nur durch den<br />

technischen Dialog im vorwettbewerblichen<br />

Umfeld entstehen<br />

neue Ideen und werden Anforderungen<br />

formuliert, weit bevor es<br />

zu eigentlichen Produkten kommt.<br />

GMA<br />

Die VDI/VDE-Gesellschaft Messund<br />

Automatisierungstechnik<br />

(GMA) ist eine gemeinsame Fachgesellschaft<br />

des VDI und des VDE<br />

(Technisch-Wissenschaftlicher Verband<br />

der Elektrotechnik Elektronik<br />

Informationstechnik), in der die gemeinsamen<br />

Aktivitäten der beiden<br />

Organisationen im Bereich der<br />

Mess- und Automatisierungstechnik<br />

konzentriert sind.<br />

Wie ist der Stand der Dinge bezüglich<br />

verbandsübergreifender<br />

Aktivitäten?<br />

Dipl.-Ing. Dieter Westerkamp: Es<br />

ist vorgesehen, dass die drei Verbände<br />

ZVEI, VDMA und Bitkom<br />

eine gemeinsame Geschäftsstelle<br />

zur Industrie 4.0 führen, um die<br />

deutschen Aktivitäten zu fokussieren.<br />

Der VDI und andere werden<br />

in die Aktivitäten eingebunden<br />

werden – je nach Fachgebiet und<br />

Kompetenz. Wir werden auf der<br />

inhaltlichen Seite einer der beteiligten<br />

Verbände sein. Der erste<br />

Schritt ist getan, jetzt warten wir<br />

auf die Implementierung.<br />

Das Projekt heißt ja ‚Industrie 4.0‘,<br />

daher sind hier zunächst einmal<br />

die Industrieverbände aufgerufen.<br />

Es wird sich aber zeigen, dass weitere<br />

Kompetenzen benötigt werden.<br />

Wir bringen als neutrale<br />

Plattform auch die Forschungsund<br />

die Hochschulseite mit ein.<br />

Werden denn diesmal alle an<br />

einem Strang ziehen?<br />

Westerkamp: Jedes Unternehmen<br />

muss für sich ein paar Jahre vorausdenken;<br />

ich glaube nicht, dass<br />

dabei heute alle dasselbe sehen.<br />

Aber viele haben begriffen, dass<br />

wir es letztendlich gemeinsam<br />

umsetzen müssen. Jetzt geht es darum<br />

die vielen unterschiedlichen<br />

Perspektiven konvergent zusammenbringen.<br />

Jeder Hersteller ist<br />

meines Erachtens gewillt, das auf<br />

der Plattform der Verbände zu tun.<br />

Bettenhausen: Betrachtet man die<br />

Wertschöpfungsketten in der Anlagenautomation,<br />

sieht man, dass<br />

dort zwangsläufig viele Player zusammenspielen.<br />

Jeder einzelne<br />

Beitrag muss als ein Puzzlestein<br />

verstanden werden, der am Ende<br />

des Tages ein Gesamtbild ergibt.<br />

Im Vordergrund steht die Diskussion<br />

und Suche nach neuen Lösungen.<br />

Ein gegenseitiges Abschotten<br />

sehe ich nicht.<br />

Wird es auch Standards geben?<br />

Westerkamp: Die Richtlinie VDI/<br />

VDE 2182 zum Thema IT-Security<br />

zum Beispiel beschreibt eine Vorgehensweise,<br />

wie man IT-Security<br />

auf Dauer erreichen und halten<br />

kann. Es handelt sich um einen<br />

risikobasierten Ansatz, der zyklisch<br />

zu wiederholen ist. Auch<br />

hier haben alle relevanten Verbände<br />

zusammengearbeitet.<br />

Ähnliches zeichnet sich bei Industrie<br />

4.0 ab: einen Standard,<br />

der bis zum Ende ausdefiniert<br />

wird, kann es nicht geben – allein<br />

aufgrund der Schnelllebigkeit der<br />

IT-Themen.<br />

Wie sieht denn Industrie 4.0<br />

ohne Standards aus?<br />

Westerkamp: Vor einer möglichen<br />

Standardisierung werden erste<br />

Implementierungen im Feld zu<br />

finden sein. In dem Ideenwettstreit<br />

um die beste Lösung wird es<br />

eine De-facto-Standardisierung<br />

durch Implementierung am Markt<br />

geben. Die Lösung, die der Kunde<br />

eher akzeptiert, wird häufiger implementiert<br />

werden. Letztendlich<br />

gewinnen wir so Geschwindigkeit.<br />

Wir reden bei Industrie 4.0 über<br />

eine sehr hohe Komplexität und<br />

Dynamik; die vielen zusammengehörenden<br />

Bestandteile lassen<br />

eine große Bandbreite an Lösungsmöglichkeiten<br />

zu.<br />

...aber ein Standard würde doch<br />

vieles leichter machen...?<br />

Bettenhausen: Ähnlich wie beim<br />

Links- und Rechtsverkehr werden<br />

sich vielleicht zwei oder drei Lösungen<br />

am Markt etablieren. Fragen<br />

Sie heute die Automobilindustrie,<br />

ob wir Rechts- und Linkslenker<br />

brauchen, würde sich die Industrie<br />

auf eine Variante einigen.<br />

Auf dem Weg zur Standardisierung<br />

von Industrie 4.0 wird es die eine<br />

oder andere Diskussion geben, die<br />

im Zweifelsfall auch einige Zeit beanspruchen<br />

wird – verantwortliches<br />

Handeln wird bedeuten, diese<br />

zeitliche Verzögerung auf ein<br />

Minimum zu reduzieren.<br />

Ist das Thema Industrie 4.0 in<br />

Die Interviewpartner Dr.<br />

Kurt D. Bettenhausen,<br />

Vorsitzender der VDI/<br />

VDE-Gesellschaft Messund<br />

Automatisierungstechnik<br />

– kurz GMA –<br />

(rechts) und Geschäftsführer<br />

Dipl.-Ing. Dieter<br />

Westerkamp. Bild: GMA<br />

den Firmen schon präsent?<br />

Westerkamp: Es gibt Firmen, die<br />

das Thema Industrie 4.0 für sich<br />

verstanden haben, andere eben<br />

nicht. Auch wenn gerade sozusagen<br />

die Sau Industrie 4.0 durchs<br />

Dorf getrieben wird, sind es erst 20<br />

bis 30 % der Hersteller, bei denen<br />

das Thema angekommen ist. In<br />

spätestens zwei Jahren sieht die<br />

Welt anders aus.<br />

..und wie sieht die Welt dann<br />

aus?<br />

Bettenhausen: In diesem Konzert<br />

werden auch Netzdienstleister immer<br />

wichtiger. Denn die Daten<br />

und Informationen müssen<br />

schließlich durch irgendwelche<br />

Kanäle fließen und das bringt<br />

Player mit ins Spiel, die heute auf<br />

der Landkarte der Automatisierer<br />

und <strong>Produktion</strong>stechnik-Hersteller<br />

noch nicht oder nicht umfangreich<br />

vorhanden sind.<br />

Am Ende werden wir zurückschauend<br />

feststellen, dass es sich<br />

um eine Evolution und nicht um<br />

eine Revolution gehandelt haben<br />

wird – wir haben eine hervorragende<br />

Ausgangsbasis und werden<br />

und entsprechend positiv weiter<br />

entwickeln.<br />

EMBEDDED MARKET<br />

Embedded Systems: Eine Computing-Welle rollt heran<br />

SABINE SPINNARKE<br />

PRODUKTION NR. <strong>11</strong> , 2013<br />

Der Embedded-Markt wächst<br />

weiterhin rasant. Neue Geschäftsmodelle,<br />

Innovationen, aber auch<br />

immer größere Sicherheitsrisiken<br />

sind die Folgen. Mit all diesen<br />

Aspekten beschäftigte sich die<br />

Fachmesse embedded world.<br />

NÜRNBERG. Die unglaubliche Zahl<br />

von einer Billion Dollar jährlich<br />

gab das amerikanische Marktforschungsinstitut<br />

IDC jüngst als den<br />

jährlichen Umsatz aller Embedded-Hersteller,<br />

Software-Schmieden<br />

und Systemhäuser an. 1,8<br />

Milliarden Systeme würden allein<br />

in diesem Jahr ausgeliefert werden.<br />

Innerhalb der nächsten vier Jahre<br />

soll der Markt sich sogar noch verdoppeln.<br />

Ein Großteil aller Innovationen<br />

heutzutage basieren auf den<br />

kleinen eingebetteten Systemen.<br />

Allein in der Automobil-Industrie<br />

beruhen 80 % aller Entwicklungen<br />

auf eingebetteten Systemen.<br />

„Es freut mich sehr, dass das Fraunhofer Institut für Integrierte Schaltungen<br />

einen Sonderpreis erhält“, gratuliert Dr. Roland Fleck, NürnbergMesse. Bild: Sp<br />

Ein Großteil dieses Wachstums<br />

wird laut IDC von hochentwickelten<br />

eingebetteten Systemen für<br />

Cloud-Anwendungen getrieben.<br />

Diese werden noch schnellere<br />

Chips und weiterentwickelte Betriebssysteme<br />

haben, besser vernetzt<br />

sein und über zusätzliche<br />

Analyse-Fähigkeiten verfügen. Ihr<br />

Anteil wird in zwei Jahren über 33 %<br />

aller ausgelieferten elektronischen<br />

Systeme betragen – momentan<br />

sind es 19 %, so die IDC-Analysten.<br />

Nachlesen lassen sich diese Prognosen<br />

in der Studie ‚Intelligent<br />

Systems: The Next Big Opportunity‘.<br />

Mario Morales, Vice President<br />

des IDC Halbleiter Analyse Programms<br />

dazu: „IDC glaubt, dass<br />

die neue Generation intelligenter<br />

Systeme und ihre ‚Ökosysteme‘ eine<br />

enorm große Reichweite erreichen<br />

werden und die nächste<br />

Welle des Computings für etwa fünf<br />

Jahre auslösen.“ Morales meint,<br />

dass gerade die Cloud-Anwendungen<br />

und Tools für den Umgang mit<br />

der enormen Menge an Nutzer-<br />

Daten ein hohes Geschäftspotenzial<br />

bergen würden.<br />

Viele weitere Anwendungsmöglichkeiten<br />

von embedded systems<br />

konnte Ende März auf der Fachmesse<br />

embedded world sehen.<br />

ARM beispielsweise kam auf die<br />

Idee, eingebettete Systeme über<br />

Handynetze miteinander kommunizieren<br />

zu lassen. Die Kommunikation<br />

erfolgt ohne das Eingreifen<br />

von Menschen. Großflächige Netze<br />

sind so möglich, wie beispielsweise<br />

ökologische Überwachungen.<br />

Die Entwickler haben ihre<br />

Lösung auf der Grundlage eines<br />

Vodafone-Sticks auf der embedded<br />

world vorgestellt, offengelegt<br />

und damit den ‚embedded<br />

AWARD‘. gewonnen. Die Einladung<br />

zur Nachnutzung und Weiterentwicklung<br />

wird mit Sicherheit<br />

neue Produktideen generieren<br />

und das ‚Internet of Things‘ weiter<br />

voranbringen. Einen Sonderpreis<br />

erhielt dieses Jahr das Fraunhofer<br />

Embedded Award für Enpirion,<br />

ARM, iSystem und Fraunhofer<br />

Institut für Integrierte Schaltungen,<br />

IIS, für ein wartungsfreies und<br />

energieautarkes, drahtloses Multi-<br />

Hop-Sensornetz. Je mehr Geräte<br />

aber am Netz hängen und standardisierte<br />

Protokolle nutzen, umso<br />

höher wird das Sicherheitsrisiko<br />

gegenüber Angriffen von Hackern<br />

oder fahrlässigen Nutzern: „Die<br />

neue Spielweise der Hacker sind<br />

embedded systems, denn hier<br />

kann man richtig Schaden anrichten“,<br />

mahnt auch Professor Matthias<br />

Sturm, HTWK Leipzig, Vorsitzender<br />

des Fachbeirates der embedded<br />

world.


14. März 2013 · Nr. <strong>11</strong> · <strong>Produktion</strong> · Unternehmen & Märkte · 9<br />

Kongress Fabrik des Jahres/GEO<br />

Die Sieger der Verlosung<br />

Gunnar Knüpffer, <strong>Produktion</strong> Nr. <strong>11</strong>, 2013<br />

<strong>Produktion</strong> und Süddeutscher Verlag Veranstaltungen haben unter<br />

allen Teilnehmern des Kongresses Fabrik des Jahres/GEO, die den Teilnehmerbogen<br />

ausfüllten, Geschenke verlost.<br />

Leipzig. Viele Teilnehmer des erfolgreichen<br />

<strong>Produktion</strong>er-Treffs<br />

‚Fabrik des Jahres/GEO‘ in Leipzig<br />

äußerten ihren Eindruck über einen<br />

Fragebogen. Die Fachzeitung<br />

<strong>Produktion</strong> und Süddeutscher Verlag<br />

Veranstaltungen bedanken sich<br />

für dieses Feedback, das hilft den<br />

Kongress immer besser zu machen.<br />

Als Dankeschön für die Abgabe<br />

des Fragebogens wurden Präsente<br />

verlost, die von Sponsoren zur Verfügung<br />

gestellt wurden. Dabei geht<br />

der erste Preis, eine Visualisierung<br />

von drei individuellen Prozess-<br />

Schritten im Dialogbildstil für interne<br />

Kommunikationszwecke, an<br />

Karsten Seeger von BIT Analytical<br />

Instruments.<br />

Der zweite und dritte Preis bestehen<br />

aus einem Geschenkkarton<br />

mit Wein und passenden Gläsern.<br />

Diese Preise gehen an Alexander<br />

Dahm von der Airbus Operations<br />

GmbH und Niklaus Moser von der<br />

B. Braun Medical AG.<br />

Preisverleihung „Fragebogen“<br />

1. Platz<br />

Visualisierung von 3 individuellen Prozessschritten im Dialogbildstil für interne Kommunikationszwecke:<br />

Karsten Seeger/ BIT Analytical Instruments<br />

2.-3. Platz<br />

Geschenkkarton mit 1 Flasche Wein und 2 passenden Gläsern: Alexander Dahm / Airbus Operations<br />

GmbH; Niklaus Moser/ B. Braun Medical AG<br />

4. Platz Buch „Die Kata des Weltmarktführers“: Frank Giesker/OKE Group GmbH<br />

5. Platz Kleinteilemagazine 640 C: Andrea Grahm/ ASM Assembly Systems GmbH & Co. KG<br />

6. Platz Buch „Einfach“: Mario Friedrich/Voith Industrial Services GmbH<br />

7. Platz Stiftehalter in Form eines Zuges: Mathias Bühler / SATA GmbH<br />

8. Platz Buch „Konsequent“: Christian Amann / Wolf GmbH<br />

9. Platz Brose-Automatic-Taschenschirm: Mirko Peczynski / TWD Fibres GmbH<br />

10.-<strong>11</strong>. Platz Buch „The Antidote“: Lisa Schulz / Harting KGaA; Dr. Josef Doppler/ dop.consulting<br />

12. Platz Abo für „Yokoten“-Magazin: Johann Reif / ZF Steyr Präzisionstechnik GmbH<br />

13. Platz Buch „Führung“: Hermann Walter / Gemü Gebr. Müller Apparatebau GmbH & Co. KG<br />

Genießerpaket: Wilfried Jung / Otto Bock Healthcare GmbH; Dr. Udo Erich Wunsch / Voith Hydro<br />

14.-18. Platz<br />

Holding GmbH; Jan-Eric Feldmann / AGCO GmbH; Rudolf Schweiger / Wolf GmbH; Norbert<br />

Große-Entrup / Lean Enterprise Institut GmbH<br />

19.-22. Platz<br />

Weinverschlussbox: Christine Manger / Siemens AG; Jörg Graichen/ Brose Fahrzeugteile<br />

GmbH & Co. KG Meerane; Uwe Richter / Huhtamaki Flexible Packing Germany GmbH & Co. KG<br />

23.-24. Platz<br />

Buch „Konsequent“: Wolfgang Losert / Huhtamaki Flexible Packing Germany GmbH & Co. KG;<br />

Josef Paukner / Silit Werke GmbH & Co. KG<br />

Quelle: SVV<br />

© <strong>Produktion</strong><br />

<strong>Produktion</strong> und SVV bedanken sich bei allen Teilnehmern für die konstruktive<br />

Kritik.<br />

Bild: SVV/<strong>Produktion</strong><br />

Neue Messe für<br />

Industriearmaturen<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>11</strong>, 2013<br />

Bochum (pd). „Noch eine Messe<br />

– gibt es nicht bereits genug Ausstellungen<br />

bei uns im Revier?“ So<br />

oder ähnlich fielen Anfang des<br />

Jahres manche Kommentare zur<br />

angekündigten Deutschen Industriearmaturen<br />

Messe (DIAM) aus,<br />

die am 6. und 7. November 2013 in<br />

der Jahrhunderthalle Bochum ihre<br />

Premiere feiert. Die Kritiker irren<br />

sich: Das völlig neue, andersartige<br />

Messekonzept gehe laut<br />

Veranstalter auf, die DIAM musste<br />

wegen der hohen Nachfrage bereits<br />

eine weitere Halle buchen.<br />

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Mit der Deutschen Industriearmaturen<br />

Messe (DIAM) startet eine völlig<br />

neue Art von Industrieausstellung.<br />

<br />

Bild: MT - Messe & Event GmbH<br />

„Es handelt sich bei der DIAM<br />

nicht um eine der typischen Verkaufsmessen,<br />

die sich nur an Einkäufer<br />

richtet“, blickt Malte Theuerkauf,<br />

Geschäftsführer der MT -<br />

Messe & Event GmbH in die Messezukunft.<br />

„Das Fachpersonal aus<br />

Kraftwerken und Industrieanlagen<br />

erhält die Möglichkeit, sich unter<br />

Anleitung der Hersteller fachgerecht<br />

weiterzubilden.“ Die Branchenfachmesse<br />

für Industriearmaturen,<br />

Antriebe, Zubehör und Anlagentechnik<br />

richtet sich an Betreiber,<br />

Mitarbeiter und Hersteller von<br />

Industrie- und Kraftwerksanlagen.<br />

Dahinter steckt ein Konzept, das<br />

aus der Initiative mehrerer Armaturenhersteller<br />

entstanden ist. Die<br />

Rede ist von der ArmaturenKompetenz<br />

Ruhr aus Bochum, in der<br />

sich führende Hersteller von Industrie-<br />

und Kraftwerksarmaturen zusammengeschlossen<br />

haben. Diese<br />

Vereinigung der Unternehmen<br />

Böhmer GmbH, Bomafa Armaturen<br />

GmbH, Herberholz GmbH,<br />

Klaus Union GmbH & Co. KG und<br />

Zwick Armaturen GmbH ist daher<br />

auch Topsponsor der DIAM. Im<br />

Mittelpunkt steht der Netzwerkgedanke:<br />

Die Armaturenbranche und<br />

ihre Zulieferer präsentieren nicht<br />

nur Produkte, sondern sie sorgen<br />

mit Fachvorträgen und Workshops<br />

für Austausch an Wissen, Informationen<br />

und Kontakten.<br />

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10 · Unternehmen & Märkte · <strong>Produktion</strong> · 14. März 2013 · Nr. <strong>11</strong><br />

China-Corner<br />

Bild: Bosch Rexroth<br />

Bosch Rexroth/Xian (kk): Vom<br />

Vertrieb bis zum Service nimmt Bosch<br />

Rexroth seine Schraubtechnik in China<br />

nun selbst in die Hand. Neben<br />

dem Service-Center und dem zentralen<br />

Vertriebsbüro in Shanghai werden<br />

Schraubsysteme seit Januar in Xian<br />

auch kundenspezifisch konfiguriert.<br />

Mit dem Direktvertrieb seiner<br />

Schraubtechnik will Bosch Rexroth in<br />

China nun eine regionale Betreuung<br />

seiner Kunden anbieten, so das Unternehmen.<br />

Bei den weltweiten Fertigungsstätten<br />

steht vor allem Asien<br />

im Fokus der Automobilbranche. Im<br />

Fokus der elektrischen Schraubsysteme<br />

von Bosch Rexroth steht die Prozesssicherheit.<br />

Allein bei der <strong>Produktion</strong><br />

eines Mittelklassefahrzeugs sind<br />

über 250 sicherheitsrelevante<br />

Schraubverbindungen erforderlich –<br />

Bild: Ingenics<br />

von der Achse über Motoren bis hin<br />

zu Türen. Jede dieser Schrauben<br />

muss im richtigen Drehwinkel und<br />

Drehmoment<br />

angezogen<br />

werden.<br />

Ingenics/<br />

Shenyang<br />

(kk): Die Ingenics<br />

AG hatte<br />

2012 einen<br />

weiteren Großauftrag<br />

der<br />

BMW Group in<br />

China erhalten. Grund genug, um<br />

nun in der Nähe der BMW Brilliance<br />

Automotive in Shenyang ein weiteres<br />

Büro zu eröffnen. Seit mehr als zehn<br />

Jahren ist die Ingenics AG in China<br />

vertreten. Von ihrer Niederlassung in<br />

Shanghai aus begleitet die technische<br />

Unternehmensberatung Unternehmen<br />

bei Standortsuche, Fabrikplanung,<br />

Effizienzsteigerung und Lieferantenentwicklung.<br />

„Wir sehen China<br />

nicht in erster Linie als Niedriglohnstandort<br />

für den Export, sondern<br />

als Land, das auf dem Weg ist, zum<br />

weltweit größten Markt aufzusteigen“,<br />

sagt Ingenics Vorstand Oliver<br />

Herkommer, für den das China-Engagement<br />

stets höchste Priorität hat.<br />

„Um dieses Marktpotenzial zu bedienen,<br />

haben Produkte, die vor Ort gefertigt<br />

werden, bessere Chancen.“<br />

Boeing/Peking (dj/kk). Die chinesische<br />

Fluggesellschaft Air China<br />

hat beim amerikanischen Flugzeugbauer<br />

Boeing insgesamt 31 Maschinen<br />

bestellt. Der Listenpreis der Passagier-<br />

und Frachtflugzeuge summiere<br />

sich auf 4,8 Mrd US-Dollar, teilten<br />

die Chinesen mit.<br />

Audi: China-Chef<br />

wird aufgewertet<br />

Der Kongress von<br />

Stuttgart<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>11</strong>, 2013<br />

Ingolstadt/Peking (DJ/kk).<br />

Nach Volkswagen und Daimler<br />

misst auch Audi dem chinesischen<br />

Markt künftig mehr Bedeutung bei.<br />

Seit kurzem ist der derzeitige Geschäftsführer<br />

der Ingolstädter im<br />

Reich der Mitte, Dietmar Voggenreiter,<br />

zum Generalbevollmächtigten<br />

berufen und soll damit das<br />

China-Geschäft auf Vorstandsebene<br />

vertreten.<br />

Anders als bei der Audi-Mutter<br />

Volkswagen und Daimler wird es<br />

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Für Rückfragen: Tina Drexler<br />

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Forum am Schlosspark, Ludwigsburg<br />

14. und 15. Mai 2013<br />

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2013<br />

apr_forum_2013_vorankündigung_210x297.indd 1 06.<strong>11</strong>.2012 <strong>11</strong>:47:00<br />

Der Geschäftsführer des Audi Chinageschäfts,<br />

Dietmar Voggenreiter, erhält<br />

als Generallbevollmächtigter<br />

mehr Gewicht im Konzern. Bild: Audi AG<br />

allerdings kein neues Vorstandsressort<br />

bei Audi für die Volksrepublik<br />

geben. VW hatte vergangenes<br />

Jahr Jochem Heizmann zum China-Vorstand<br />

gemacht, Daimler<br />

den ehemaligen Nutzfahrzeugmanager<br />

Hubertus Troska.<br />

Der 44-jährige Voggenreiter verantwortet<br />

bereits seit 2007 das<br />

China-Geschäft von Audi. Er kam<br />

2002 zur VW-Tochter und wurde<br />

2005 zum Leiter der strategischen<br />

Unternehmensplanung ernannt.<br />

Mit dem jetzigen Schritt stärke Audi<br />

die strategische Position des<br />

China-Geschäfts, sagte Vorstandschef<br />

Rupert Stadler.<br />

China ist für Audi der mit Abstand<br />

größte Absatzmarkt. Im vergangenen<br />

Jahr verkauften die Ingolstädter<br />

im Reich der Mitte erstmals<br />

mehr als 400 000 Autos – ein<br />

Plus von knapp einem Drittel. Weit<br />

mehr als jeder vierte weltweit verkaufte<br />

Audi ging 2012 damit an einen<br />

Käufer in China. Die Marke mit<br />

den vier Ringen ist klarer Marktführer<br />

im Premiumsegment in China.<br />

Auch der Auftakt dieses Jahres ist<br />

gelungen: Die Verkäufe legten dort<br />

im Januar um knapp 39 % auf rund<br />

37 700 verkaufte Autos zu.


14. März 2013 · Nr. <strong>11</strong> · <strong>Produktion</strong> · Trends & Reports · <strong>11</strong><br />

Schiefergasvorkommen<br />

Das Ende der erneuerbaren Energien?<br />

Thomas Isenburg und Dietmar Poll, <strong>Produktion</strong> Nr. <strong>11</strong>, 2013<br />

In den USA fällt der Gaspreis aufgrund immenser Funde von Schiefergas.<br />

Bedeutet das nun das Ende der erneuerbaren Energien – vor allem<br />

für die deutsche Industrie?<br />

Landsberg. Gerade in den Vereinigten<br />

Staaten kam es durch die<br />

Erschließung von nicht konventionellen<br />

Erdgasvorkommen in großen<br />

Tiefen, dem sogenannten<br />

‚Schiefergas‘, zu einer Angebotsverbesserung<br />

bei diesem fossilen<br />

Rohstoff. Dieses Erdgas besteht<br />

vornehmlich aus dem einfachen<br />

Kohlenwasserstoff Methan.<br />

Die USA steigerte im Jahr 20<strong>11</strong><br />

die geförderte Erdgasmenge um<br />

6,5 % auf 651 Mrd Kubikmeter bei<br />

einem Schiefergasanteil von 30 %.<br />

Damit waren sie der größte Erdgasproduzent<br />

der Welt. Jedoch ist<br />

das Schiefergas in Europa umstritten<br />

und wird bislang nicht im<br />

größeren Maßstab genutzt. Welchen<br />

Einfluss hat jedoch der sinkende<br />

Gaspreis in den USA auf die<br />

erneuerbaren Energien in Europa?<br />

Energie- und Geoexperten<br />

nehmen Stellung.<br />

Auch Europa könnte bei einer<br />

erfolgreichen Erschließung seine<br />

Ressourcensicherheit erhöhen, so<br />

die Energiestudie der Bundesanstalt<br />

für Geowissenschaften und<br />

Rohstoffe aus dem Jahr 2012. In<br />

Deutschland gibt es in Südniedersachsen<br />

und Nord-Nordrheinwestfalen<br />

Schiefergasvorkommen.<br />

Nach durchgeführten Berechnungen<br />

beträgt das Volumen 13 Billionen<br />

Kubikmeter, von denen 10 %,<br />

also 1,3 Billionen ausgebeutet werden<br />

könnten, so die Energiestudie<br />

der Bundesanstalt für Geowissenschaften<br />

und Rohstoffe.<br />

Schiefergas wird inzwischen<br />

weltweit als bedeutende Erdgasressource<br />

angesehen. Es soll als<br />

Brückenenergieträger beim Übergang<br />

zur angestrebten Deckung<br />

mit erneuerbaren Energien dienen.<br />

Dabei stehen jedoch auch<br />

Umweltauswirkungen der Schiefergaserschließung<br />

in der öffentlichen<br />

Diskussion.<br />

Prof. Dr. Thomas Hamacher von<br />

der TU München meint zum<br />

Schiefergasboom befragt: „Die<br />

USA werden beim Gas und beim<br />

Öl zu einem der größten Produzenten.“<br />

Hierzu hat die City Bank<br />

vorletztes Jahr eine Studie vorgelegt.<br />

Diese wird vom aktuellen BP<br />

Energieoutlook bestätigt. Der<br />

Outlook vom Januar 2013 sieht<br />

Steigerungen beim weltweiten<br />

Erdgasverbrauch bis 2030 vor.<br />

Nach Ansicht der Analysten des<br />

Mineralölkonzerns soll der Anteil<br />

der anderen fossilen Energieträger<br />

am Energiemix fallen. Insgesamt<br />

wird nach der Analyse des<br />

Outlooks der weltweite Energieverbrauch<br />

bis 2030 erheblich steigen.<br />

Dabei steigt insbesondere die<br />

Menge an verwendeten fossilen<br />

Energieträgern, jedoch auch die<br />

aus erneuerbaren Ressourcen<br />

umgewandelte Energiemenge, so<br />

die Studie des Mineralölkonzerns.<br />

In Deutschland führte das Unternehmen Exxon Mobil Probebohrung als Voraussetzung<br />

zur Gewinnung von Schiefergas im niedersächsischen Damme<br />

durch. Die Methode ist allerdings umstritten.<br />

<br />

Keine Transportinfrastruktur<br />

des Gases für den Weltmarkt<br />

Bild: ExxonMobil Central Europe Holding GmbH<br />

Schiefergas (Shale Gas) ist auch in Deutschland zu finden. Durch „Hydraulisches Fracking“ werden mit Hilfe eines Wasser-Sand<br />

Gemisches tiefe Gesteinsschichten aufgebrochen, damit das Erdgas zum Bohrloch strömen kann. Chemikalien<br />

unterstützen diesen Fracking Prozess. Nur ein Teil der Zusatzstoffe ist umweltgefährdend.<br />

<br />

Bis 2008 verliefen die Gaspreisentwicklung<br />

in den USA, Asien<br />

und Europa parallel. Nach 2008 ist<br />

dieser Preis dann in den USA gefallen,<br />

während er in den anderen<br />

Regionen stieg. Jedoch gibt es<br />

bislang keine Transportinfrastruktur,<br />

die es ermöglicht, dieses<br />

Erdgas aus den USA auf dem Weltmarkt<br />

anzubieten, meint Hamacher<br />

von der TU München.<br />

Aus diesen Überlegungen heraus<br />

sagt der Physiker auch, dass<br />

diese Veränderungen kurzfristig<br />

wenig Auswirkungen auf den europäischen<br />

oder asiatischen Gasmarkt<br />

haben. Was mittel und langfristig<br />

passiert ist jedoch offen.<br />

Auch werden energieintensive<br />

Branchen wie die Stahl-, Aluminium-<br />

und Grundstoffindustrie auf<br />

die reduzierten Energiekosten in<br />

den Vereinigten Staaten von Amerika<br />

schauen und günstige Standortfaktoren<br />

sehen. Auf die Auswirkungen<br />

auf den Klimaschutz antwortet<br />

Hamacher vorsichtig: „Sicher<br />

hat die Substitution von Kohlekraftwerken<br />

durch Gaskraftwerke<br />

einen positiven Effekt für die<br />

Kohlendioxidemissionen. Jedoch<br />

stehen auch insgesamt mehr fossile<br />

Rohstoffe zur Verfügung.“<br />

Prof. Dr. Ralf Littke vom Lehrstuhl<br />

der RWTH Aachen für Geologie,<br />

Geochemie und Lagerstätten des<br />

Erdöls und der Kohle meint zu den<br />

Umweltrisiken befragt, dass in den<br />

Vereinigten Staaten, etwa 35 000<br />

Bohrungen abgeteuft und gefrackt<br />

worden seien. Diese fördern das<br />

Erdgas aus großen Tiefen, oft um die<br />

3 000 Meter, wobei die Ressourcen<br />

in Staaten wie Texas im Besitz des<br />

Landeigentümers sind. In Europa<br />

wäre der Staat der Eigentümer.<br />

Kurzfristig Energie liefern<br />

und Spitzenlasten abdecken<br />

Kritiker, auch politisch motiviert,<br />

monieren, dass die Erdbebengefahr<br />

steige und zur Förderung<br />

des Gases notwendige Chemikalien<br />

in das Grundwasser gelangen<br />

können. Hierzu befragt<br />

antwortet Littke: „Die Erdbebengefahr<br />

schätze ich vergleichbar mit<br />

der Situation im Ruhrgebiet durch<br />

den Kohlebergbau ein. Diese Beben<br />

werden an der Erdoberfläche<br />

kaum wahrgenommen und stellen<br />

keine unmittelbare Gefährdung<br />

dar.“ Bezüglich der Trinkwasserbelastung<br />

meint der Geologe: „Es<br />

werden beim Frackverfahren Chemikalien<br />

in Tiefen von einigen<br />

tausend Metern eingeleitet, während<br />

die Grund- und Trinkwasservorräte<br />

nur einige Meter unter der<br />

Erdoberfläche liegen. Deshalb<br />

schätze ich die Gefährdung durch<br />

Einträge aus der Landwirtschaft<br />

wie Düngemittel und Biozide und<br />

aus industriellen und kommunalen<br />

Quellen höher ein.“<br />

Zu den Vorteilen des erhöhten<br />

Erdgasangebotes in den Vereinigten<br />

Staaten befragt, bemerkt Littke<br />

die Vorteile von Gaskraftwerken,<br />

denn diese können kurzfristig<br />

elektrische Energie liefern und<br />

damit Spitzenlasten abdecken.<br />

Bei dem Austausch der Kohle<br />

durch Gas als Primärenergieträger<br />

wird deutlich weniger Kohlendioxid<br />

frei. Im Vergleich zur Braunkohle<br />

ist das dann ungefähr nur<br />

die Hälfte an freigesetztem Koh-<br />

Regierung will Fracking in Deutschland zulassen<br />

Die Bundesregierung will die umstrittene<br />

Gas- und Ölförderung aus<br />

tiefen Gesteinsschichten nur unter<br />

strengen Auflagen in Deutschland<br />

zulassen. Bundesumweltminister<br />

Peter Altmaier (CDU) und Bundeswirtschaftsminister<br />

Philipp Rösler<br />

(FDP) haben sich auf einen entsprechenden<br />

Verordnungsentwurf geeinigt.<br />

In dem Entwurf wird ein Verbot des<br />

sogenannten Fracking in Trinkwasserschutzgebieten<br />

vorgeschlagen.<br />

Dazu soll es eine Änderung des<br />

Wasserhaushaltsgesetzes geben. Zudem<br />

soll es bei allen neuen Vorhaben<br />

eine Umweltverträglichkeitsprüfung<br />

geben.<br />

Altmaier hatte zuletzt immer wieder<br />

betont, er sehe nur sehr begrenzte<br />

Chancen für das Fracking in einem<br />

dicht besiedelten Land wie Deutschland.<br />

Auch Kanzlerin Angela Merkel<br />

(CDU) äußerte sich skeptisch. Bei der<br />

neuen Fördertechnik wird mit hohem<br />

Druck unter Einsatz von Wasser,<br />

Sand und Chemikalien das Gestein<br />

so aufgebrochen, dass das Gas<br />

entweichen kann.<br />

Zwar hatte das Umweltbundesamt<br />

(UBA) in einer Studie 2012 geschätzt,<br />

dass sich allein mit den vermuteten<br />

Schiefergasvorkommen der<br />

deutsche Gasbedarf für 13 Jahre decken<br />

ließe. Da aber 14 % der Fläche<br />

als Wasserschutzgebiete ausgewiesen<br />

sind, dürfte das Potenzial weit<br />

geringer sein.<br />

Der Bundesrat hatte gefordert, den<br />

Einsatz umweltgefährdender Substanzen<br />

beim Fracking so lange komplett<br />

zu verbieten, bis die Risiken<br />

restlos geklärt sind. Altmaier hatte<br />

stets betont, dass er nur ein äußerst<br />

begrenztes Potenzial für Fracking in<br />

Deutschland sieht. Von einem Boom<br />

wie in den USA könne daher auf absehbare<br />

Zeit keine Rede sein.<br />

Bild: Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe<br />

lendioxid bei der gleichen erhaltenen<br />

Energiemenge, erklärt der<br />

Aachener Hochschullehrer.<br />

Prof. Dr.-Ing. Hermann Josef<br />

Wagner leitet den Lehrstuhl für<br />

Energiesysteme der Ruhr Universität<br />

Bochum. Nach den Auswirkungen<br />

für die erneuerbaren Energien<br />

befragt antwortet der Hochschullehrer:<br />

„Der amerikanische<br />

Präsident will bis 2025 den Ausbau<br />

Akzeptanzprobleme wegen<br />

der vielen Bohrungen<br />

der erneuerbaren Energien um<br />

25 % steigern. Dieses wird er unabhängig<br />

vom Öl- und Gaspreis<br />

durch Fördergelder und steuerliche<br />

Anreize versuchen.“ Damit die<br />

USA keine Erdöl- und Erdgasimporte<br />

benötigen, müssen die Fördermengen<br />

in Texas noch erheblich<br />

gesteigert werden, meint Wagner<br />

weiter. Dabei kann es irgendwann<br />

wegen der vielen Bohrungen,<br />

die notwendig sind, einmal zu<br />

Akzeptanzproblemen kommen.<br />

Jedoch werden auch inzwischen<br />

Tankschiffe, die für den Öl- und<br />

Gasimport in die USA nötig waren,<br />

nicht mehr verwendet.<br />

Wagner kann sich vorstellen,<br />

dass die USA die technisch veralteten<br />

Kernkraftwerke nicht modernisiert,<br />

wie vorgesehen, sondern<br />

durch Gaskraftwerke ersetzt.<br />

Dieses hätte einen negativen Effekt<br />

auf die Treibhausgasemissionen,<br />

da der Strom aus Kernkraftwerken<br />

kohlendioxidfrei ist. Die<br />

Frage danach ob dieses auch für<br />

Europa ein gangbarer Weg ist, beantwortet<br />

Wagner mit nein, weil<br />

dieser Kontinent andere Rahmenbedingungen<br />

hat. Auch stoßen die<br />

häufigen Bohrungen in Europa auf<br />

Akzeptanzprobleme. Wagner hält<br />

Gasimporte aus den USA nach<br />

Europa für unrealistisch.<br />

Fazit:<br />

Es ist davon auszugehen, dass<br />

der Einfluss auf erneuerbare Energien<br />

zumindest in Europa kurzfristig<br />

gering ist. Jedoch haben energieintensive<br />

Branchen wie die<br />

Chemieindustrie, die günstiger<br />

werdenden Energiepreise in den<br />

USA bereits bemerkt und sehen<br />

dort Standortvorteile.


12 · F&E · <strong>Produktion</strong> · 14. März 2013 · Nr. <strong>11</strong><br />

Nanopartikel<br />

Titanoxid entsteht auf Polymer<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>11</strong>, 2013<br />

Chemiker um Dr. Katja Henzler<br />

vom Helmholtz-Zentrum Berlin<br />

haben einen Syntheseweg<br />

entwickelt, um Nanopartikel bei<br />

Raumtemperatur in einem Netz<br />

aus Polymeren zu erzeugen.<br />

Berlin (ba) Kleine Partikel aus Titandioxid<br />

werden in alltäglichen<br />

Produkten wie Wandfarbe, Zahnpasta<br />

oder Sonnencreme genutzt,<br />

sie reflektieren das Licht oder wirken<br />

als Scheuermittel. Doch mit<br />

abnehmender Partikelgröße verändern<br />

sich ihre Eigenschaften, so<br />

dass kristalline Titandioxid-Nanopartikel<br />

auch als Katalysatoren<br />

wirken: Angeregt durch den UV-<br />

Anteil im Sonnenlicht zersetzen sie<br />

Schadstoffe oder ermöglichen andere<br />

gewünschte Reaktionen. Die<br />

Forscher vom Helmholtz-Zentrum<br />

Berlin haben nun einen Syntheseweg<br />

entwickelt, ähnliche Nanopartikel<br />

zu erzeugen.<br />

Mit Untersuchungen an der Berliner<br />

Synchrotronstrahlenquelle<br />

BESSY II haben sie nachgewiesen,<br />

dass die Nanoteilchen dabei kristallin<br />

sind. Damit haben sie einen<br />

wesentlichen Fortschritt bei der<br />

Synthese von so genannten ‚Polymeren<br />

Nanoreaktoren‘ erreicht,<br />

denn bislang mussten die Nanopartikel<br />

hoch erhitzt werden, um sie<br />

zum Auskristallisieren zu bringen.<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>11</strong>, 2013<br />

Den Einfluss der Abkühlbedingungen<br />

beim Schweißen auf die<br />

Verarbeitungsqualität von Stählen<br />

untersucht ein Forschungsprojekt<br />

an der Technischen Hochschule<br />

Mittelhessen.<br />

Giessen (ba). Im Register europäischer<br />

Stähle sind weit mehr als<br />

2 000 Sorten aufgelistet. Dazu gehören<br />

hochfeste Baustähle, die im<br />

Maschinen- und Brückenbau, für<br />

Kräne oder Windenergieanlagen<br />

eingesetzt werden. Die Festigkeit<br />

eines Stahls ist abhängig von Walzverfahren<br />

und der Zugabe von Legierungselementen.<br />

Je fester ein<br />

Stahl ist, desto exakter muss er<br />

schweißtechnisch verarbeitet werden.<br />

Dabei entstehen Spitzentemperaturen<br />

von mehr als 1 500 Grad.<br />

Für die späteren Eigenschaften einer<br />

Stahlverbindung ist die Geschwindigkeit<br />

der Abkühlung ein<br />

entscheidender Faktor. Ist sie zu<br />

langsam, leiden Festigkeit und<br />

Zähigkeit des Stahls. Eine zu<br />

schnelle Abkühlung kann Risse<br />

verursachen.<br />

„Wir wollen für verschiedene<br />

Legierungen herausfinden, mit<br />

welchen Aufheiz- und Abkühlraten<br />

die hochfesten Stähle verarbeitet<br />

werden müssen, um die geforderten<br />

mechanisch-technologischen<br />

Eigenschaften einer Schweißverbindung<br />

zu erreichen“, sagt Projektleiter<br />

Prof. Dr. Jörg Gollnick<br />

Titanoxid-Partikel reflektieren in Farben das Licht. Nun haben Berliner Forscher Titanoxid-Nanopartikel ‚gezüchtet‘. so<br />

dass sie für andere Anwendungen optimiert werden können.<br />

Bild: rockpix / Fotolia.com.jpg<br />

Die ‚Polymeren Nanoreaktoren‘<br />

aus dem Team um Katja Henzler<br />

bestehen aus einem Polystyrol-<br />

Kern, der von einem Netz aus<br />

PNIPAM-Ketten umhüllt wird. Die<br />

Chemiker gaben diese Polymer-<br />

Strukturen in eine Lösung auf Ethanolbasis.<br />

Durch Zugabe einer Titanverbindung<br />

bildeten sich winzige<br />

Titandioxid-Partikel. Diese lagerten<br />

sich in das PNIPAM-Netzwerk<br />

ein, das sie auf Abstand hielt<br />

und damit verhindert, dass die<br />

Nanopartikel zu größeren Teilchen<br />

versintern. Die Chemiker konnten<br />

die Geschwindigkeit dieses Prozesses<br />

steuern und – wie sich in den<br />

Untersuchungen an BESSY II zeigte<br />

– damit auch die Qualität der<br />

gebildeten Nanokristalle beeinflussen.<br />

Mit der neuartigen Kombination<br />

aus Röntgenmikroskopie und<br />

Spektroskopie (NEXAFS-TXM,<br />

U41-SGM) am BESSY II konnten<br />

Henzler und ihre Kollegen des Mikroskopie-Teams<br />

nachweisen,<br />

dass die eingelagerten Nanopartikel<br />

sehr gleichmäßig über die polymeren<br />

Nanoreaktoren verteilt sind.<br />

Dabei untersuchten sie ihre Proben<br />

in wässriger Umgebung, konnten<br />

also die sonst übliche Trocknung,<br />

die zu Artefakten führen<br />

kann, umgehen. Ihre Ergebnisse<br />

zeigen, dass die Nanopartikel kristallin<br />

sind, die TiO 2<br />

-Moleküle also<br />

wie in größeren Partikeln auch,<br />

geometrisch angeordnet auf Gitterplätzen<br />

sitzen.<br />

„Die Nanokristalle besitzen eine<br />

tetragonale Anatase-Struktur und<br />

diese kristalline Struktur ist wichtig,<br />

damit sie ihre katalytische Aktivität<br />

entfalten können. Unsere<br />

neue Methode erlaubt es auch, die<br />

Qualität der synthetisierten Partikel<br />

zu kontrollieren, so dass wir die<br />

Partikel für entsprechende Anwendungen<br />

optimieren können“, sagt<br />

Katja Henzler.<br />

Werkstoffe<br />

Die richtige Abkühlrate für Stahl finden<br />

Prof. Jörg Gollnick (hinten) und Laboringenieur Lothar Pfeil analysieren am Rasterelektronenmikroskop Bruchbilder<br />

von Stahlproben.<br />

Bild: TH Mittelhessen<br />

vom Institut für Mechanik und<br />

Materialforschung. Dabei müssen<br />

Informationen über die jeweilige<br />

Legierung und über die verwendeten<br />

Schweißzusatzstoffe berücksichtigt<br />

werden. Die Einflüsse der<br />

Legierungselemente auf das Umwandlungsverhalten<br />

der Werkstoffe<br />

werden mit einer Simulationssoftware<br />

untersucht, die auf thermodynamischen<br />

und energetischen<br />

Berechnungen basiert. In<br />

praktischen Versuchen wollen die<br />

Gießener Ingenieurwissenschaft-<br />

ler anschließend die Ergebnisse<br />

überprüfen.<br />

Projektziel ist laut Gollnick, der<br />

am Fachbereich Maschinenbau<br />

und Energietechnik lehrt, den Anwendern<br />

in Industrie und Handwerk<br />

ein einfaches Diagramm zur<br />

Verfügung zu stellen. Daraus sollen<br />

sie für die jeweiligen Werkstoffe<br />

und Schweißverfahren schnell und<br />

unkompliziert die Abkühlparameter<br />

ablesen können, die für eine<br />

optimale Haltbarkeit sorgen. Kooperationspartner<br />

ist der Schweißtechnikspezialist<br />

EWM Hightech<br />

Welding aus Mündersbach, die<br />

Hermann Fliess & Co, ein Hersteller<br />

von Schweißzusätzen aus Duisburg,<br />

und der Wilhelmshavener<br />

Mobilkranhersteller Manitowoc<br />

Deutschland. Das Forschungsvorhaben<br />

hat eine Laufzeit von einem<br />

Jahr. Es wird im Rahmen des Programms<br />

‚Forschung für die Praxis‘<br />

mit 35 000 Euro unterstützt. Damit<br />

fördert die Landesregierung praxisnahe<br />

Projekte an hessischen<br />

Fachhochschulen.<br />

Wie kommen KMU<br />

zur Fließfertigung?<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>11</strong>, 2013<br />

Hannover (ba). Bei der Herstellung<br />

von XXL-Produkten nutzen<br />

größere Unternehmen zunehmend<br />

die Vorteile der Fließfertigung.<br />

Kosten, Aufwand und teilweise<br />

auch Unkenntnis hindern<br />

kleine und mittlere Unternehmen<br />

bislang daran, ebenfalls in Linie zu<br />

fertigen. Wie KMU dennoch von<br />

einer Fließfertigung profitieren<br />

können, untersuchen die Ingenieure<br />

des Instituts für Integrierte<br />

<strong>Produktion</strong> Hannover (IPH) derzeit.<br />

Aktuell suchen die Wissenschaftler<br />

noch Partner aus der Industrie.<br />

Unternehmen, die eine<br />

Fließfertigung nutzen, sind ebenso<br />

gefragt wie Hersteller von XXL-<br />

Produkten, die eine Baustellenfertigung<br />

betreiben. Kontakt: Florian<br />

Mach (mach@iph-hannover.de).<br />

Elektroautos sollen<br />

selbständig tanken<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>11</strong>, 2013<br />

Stuttgart (ba). Im Spitzencluster<br />

Elektromobilität Süd-West startet<br />

das Projekt BIPoLplus. Es soll ein<br />

berührungsloses Schnellladesystem<br />

für Elektroautos erforschen,<br />

bei dem die Ladeenergie induktiv<br />

zwischen Ladestation und Fahrzeug<br />

übertragen wird. So können<br />

auch kurze Stopps, etwa auf Supermarkt-Parkflächen<br />

bequem zum<br />

Aufladen genutzt werden. Um dieses<br />

Ziel erreichen zu können, sind<br />

jedoch noch Forschungsarbeiten<br />

notwendig, damit der Prozess der<br />

berührungslosen Schnellladung<br />

sowohl in das Fahrzeug als auch<br />

das Stromnetz integriert werden<br />

kann. Das Projekt BIPoLplus wird<br />

daher durch das Bundesministerium<br />

für Bildung und Forschung<br />

(BMBF) im Rahmen des Spitzenclusters<br />

‚Elektromobilität Süd-<br />

West‘ mit 5,1 Mio Euro gefördert.<br />

Roboter untersucht<br />

Wasserleitungen<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>11</strong>, 2013<br />

Ilmenau (ba). Die Technische Universität<br />

Ilmenau entwickelt einen<br />

Roboter, der Trinkwasserleitungen<br />

befährt und den Zustand der Rohre<br />

inspiziert. Die Wissenschaftler<br />

müssen dafür einen robusten Antrieb<br />

und hochempfindliche Sensortechnik<br />

entwickeln. Das Fachgebiet<br />

Neuroinformatik und Kognitive<br />

Robotik der TU Ilmenau arbeiten<br />

an der Intelligenz des Roboters.<br />

Ein Forscherteam um Prof.<br />

Horst Michael Groß entwickelt die<br />

Verfahren, mit denen er selbstständig<br />

seine Mission plant, seine Position<br />

in der Leitung lokalisiert, Hindernisse<br />

erkennt und vermeidet<br />

und autonom den effektivsten Weg<br />

zum Ziel und zurück zum Start<br />

wählt. An dem Verbundprojekt<br />

sind neben der TU Ilmenau die<br />

Firma Optimess Engineering, Gera,<br />

und die Thüringer Fernwasserversorgung,<br />

Erfurt, beteiligt. Das<br />

Projekt ist eines von acht Verbundprojekten,<br />

die das Bundesforschungsministerium<br />

zum Thema<br />

Servicerobotik fördert.


14. März 2013 · Nr. <strong>11</strong> · <strong>Produktion</strong> · F&E · 13<br />

Werkstoffe<br />

Recycling-Prozess für Seltene Erden<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>11</strong>, 2013<br />

Am Fraunhofer IFAM Dresden ist ein Prozess für die Rückgewinnung<br />

der Seltenerd-Metalle Neodym und Samarium aus Magnetwerkstoffen<br />

und Magnetwerkstoffgemischen entwickelt worden.<br />

Dresden (ba). Magnetwerkstoffe<br />

auf Basis der wirtschaftsstrategischen<br />

Seltenerd-Metalle Neodym<br />

und Samarium spielen aufgrund<br />

der stark zunehmenden Bedeutung<br />

von regenerativen Energien<br />

und Elektromobilität eine immer<br />

wichtigere Rolle in unserer Gesellschaft.<br />

So werden sie beispielsweise<br />

in Windturbinen und Elektromotoren<br />

eingesetzt. Auch das<br />

Dresdner Fraunhofer-Institut für<br />

Fertigungstechnik und Angewandte<br />

Materialforschung (IFAM) setzt<br />

sich mit diesen Werkstoffen, die<br />

pulvermetallurgisch gefertigt werden,<br />

auseinander. Trotz des weltweit<br />

wachsenden Bedarfs an seltenen<br />

Erden findet jedoch bis heute<br />

kein Recycling dieser begehrten<br />

Rohstoffe statt.<br />

Am Fraunhofer IFAM Dresden<br />

wurde nun ein Prozess für die Rückgewinnung<br />

der Seltenerd-Metalle<br />

Neodym und Samarium aus Magnetwerkstoffen<br />

und Magnetwerk-<br />

stoffgemischen entwickelt. Dieser<br />

Recyclingprozess basiert auf einer<br />

geschickten Kombination pyrometallurgischer<br />

und nasschemischer<br />

Verfahrensschritte. Er zeichnet sich<br />

durch eine besonders große Flexibilität<br />

im Hinblick auf die damit recycelbaren<br />

Ausgangsmaterialien und<br />

Stoffgemische sowie eine hohe erreichbare<br />

Ausbeute bei guter Produktreinheit<br />

aus.<br />

Vor allem ist es den Fraunhofer-<br />

Forschern gelungen, den Zeit- und<br />

Chemikalienbedarf gegenüber bekannten<br />

Prozessen stark zu verbessern<br />

und damit den Recyclingprozess<br />

effizienter und umweltfreundlicher<br />

zu gestalten, so dass in vielen<br />

Fällen auf einen aufwändigen Prozessschritt<br />

zur Trennung der einzelnen<br />

Seltenerd-Metalle durch<br />

Ionentauscher verzichtet werden<br />

kann. Besonderer Wert wurde auch<br />

auf eine optimale Prozessüberwachung<br />

sowie eine Rückgewinnungsmöglichkeit<br />

der für den Recyclingprozess<br />

eingesetzten Chemikalien<br />

gelegt.<br />

Die komplette Prozesskette des<br />

Recyclings konnte bereits im Labormaßstab<br />

erfolgreich demonstriert<br />

werden: Von verschiedenen<br />

Werkstoffverbundgemischen ausgehend<br />

wurden über die Verfahrensstufen<br />

Zerkleinern, Separieren,<br />

Aufschließen, Filtrieren, Fällen,<br />

Aufreinigen und Calcinieren<br />

die Oxide der Seltenerd-Metalle<br />

Neodym und Samarium quantita-<br />

tiv dargestellt. Diese können durch<br />

geeignete Reduktionsverfahren<br />

leicht wieder in die Elemente zur<br />

Herstellung neuer Magnetwerkstoffe<br />

umgewandelt werden.<br />

Mit dieser Entwicklung positioniert<br />

sich das Fraunhofer IFAM<br />

So verändert sich<br />

ein neodymhaltiges<br />

Produkt während<br />

des Recyclingprozesses.<br />

Bild: Fraunhofer IFAM Dresden<br />

Dresden als neuer Partner im Bereich<br />

Rückgewinnung wirtschaftsstrategischer<br />

Rohstoffe mit dem<br />

Ziel, den Recyclingprozess im Verbund<br />

mit Partnern aus Industrie<br />

und Forschung auf einen großtechnischen<br />

Maßstab zu skalieren.<br />

Fraunhofer-Studie<br />

Mit Service Geld verdienen<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>11</strong>, 2013<br />

Mit Serviceleistungen werden<br />

produzierende Unternehmen<br />

nicht nur Geld verdienen, sondern<br />

sich auch Innovationsvorsprünge<br />

verschaffen. Dies ist das Fazit der<br />

Studie ‚Hersteller-Services 2022‘<br />

des Fraunhofer IAO.<br />

Stuttgart (ba). In produzierenden<br />

Unternehmen sind technische<br />

Dienstleistungen schon heute ein<br />

wichtiger Faktor, um höhere Umsätze<br />

und Gewinne zu erzielen.<br />

Gleichzeitig werden sie ein immer<br />

bedeutenderer Treiber für Innovationsfähigkeit:<br />

Denn neue Dienstleistungen,<br />

die sich an den Wertschöpfungsprozessen<br />

der Kunden<br />

orientieren, können dauerhaft Innovations-<br />

und Wettbewerbsvorteile<br />

bringen.<br />

Auf der größten deutschen Messe<br />

für industrielle Instandhaltung,<br />

der Maintain, hat das Fraunhofer<br />

IAO im Oktober 2012 neue Entwicklungen<br />

im Umfeld von Hersteller-Services<br />

präsentiert. Dabei<br />

haben die IAO-Wissenschaftler,<br />

Maschinenhersteller und Indust-<br />

Befragung des<br />

IAO auf der<br />

Maintain.<br />

Bild: Fraunhofer IAO<br />

riedienstleister zu Bedeutung und<br />

Zukunftstrends industrieller<br />

Dienstleistungen befragt.<br />

Die Ergebnisse dieser Befragung<br />

lassen darauf schließen, dass sich<br />

das Service-Geschäft künftig zu einem<br />

Wettbewerb um Wissen und<br />

Information entwickeln wird. Dabei<br />

geht es sowohl darum, neue<br />

Informationen über die Kunden zu<br />

gewinnen, als auch das vorhandene<br />

Service-Wissen innerhalb der<br />

Unternehmen zu organisieren.<br />

Hintergrund ist eine stark steigende<br />

Komplexität im Service-Geschäft,<br />

die sich sowohl in Bezug auf<br />

Maschinen als auch auf im Hinblick<br />

auf Service-Produkte und<br />

dienstleistungsorientierte Geschäftsmodelle<br />

zeigt.<br />

Eine Mehrheit der Befragten erwartet<br />

sogar, dass Geld vermehrt<br />

mit prozessbezogenen Informationen<br />

verdient werden wird, die bei<br />

der Nutzung von Maschinen und<br />

Anlagen anfallen.<br />

Die Kurzstudie steht ab sofort<br />

kostenlos zum Download im Internet<br />

unter folgender Adresse bereit:<br />

http://www.iao.fraunhofer.de/<br />

images/iao-news/kurzstudie-hersteller-services.pdf<br />

Mobilität<br />

Fraunhofer-Gesellschaft startet<br />

Cluster zur Ressourceneffizienz<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>11</strong>, 2013<br />

Am 20. Februar 2013 hat die<br />

Fraunhofer-Gesellschaft ihr neues<br />

Innovationscluster „AdaM – Adaptive<br />

<strong>Produktion</strong> für Ressourceneffizienz<br />

in Energie und Mobilität“<br />

der Öffentlichkeit vorgestellt.<br />

Aachen (ba). Gemeinsam mit 21<br />

Projektpartnern, die aus der Industrie<br />

kommen, wollen das Fraunhofer-Institut<br />

für <strong>Produktion</strong>stechnologie<br />

IPT und das Fraunhofer-Institut<br />

für Lasertechnik ILT die<br />

Ressourceneffizienz in der Energieversorgung<br />

und Mobilität durch<br />

neue Technologien und Konzepte<br />

verbessern. Das erklärte Ziel des<br />

startenden Großprojekts wird daher<br />

sein, neue Turbomaschinenkonzepte<br />

und Designs von Komponenten<br />

technisch umzusetzen.<br />

Dadurch sollen letztlich messbar<br />

CO 2<br />

-Emissionen gesenkt werden<br />

und der Wirkungsgrad der Energiewandlung<br />

deutlich sinken.<br />

Die Ressourceneffizienz wird<br />

laut Aussage der Fraunhofer-Experten<br />

dabei erstmals über die gesamte<br />

Lebensdauer des jeweiligen<br />

betrachteten Produkts bewertet –<br />

das bedeutet also von der Herstellung<br />

über den Betrieb bis zur<br />

Reparatur.<br />

Das neue Fraunhofer-Innovationscluster<br />

soll über die kommenden<br />

drei Jahre mit insgesamt<br />

10 Mio Euro gefördert werden. Dabei<br />

geben sowohl das Land Nordrhein-westfalen<br />

als auch die<br />

FraunhoferGesellschaft jeweils<br />

2,5 Mio Euro dazu. Die beteiligten<br />

Unternehmen investieren insgesamt<br />

5 Mio Euro in das Projekt.<br />

Unter dem Dach des Innovationsclusters<br />

finden sich Hersteller<br />

von Kraftwerktechnik ebenso wie<br />

Vertreter der Luftfahrtbranche,<br />

aber auch Zulieferindustrie und<br />

Technologielieferanten aus Nordrhein-Westfalen<br />

und darüber<br />

hinaus.<br />

Projektpartner des Innovationsclusters AdaM mit Vertretern aus der Politik und der Fraunhofer-Gesellschaft. V.r.n.l.:<br />

Prof. Reinhart Poprawe (Fraunhofer ILT), Dr. Erich Steinhardt (MTU Aero Engines), Dr. Maik Tiedemann (MAN Prime-<br />

Serv), Johannes Remmel (NRW-Umweltminister), Dr. Raoul Klingner (Fraunhofer-Gesellschaft) und Prof. Fritz Klocke<br />

(Fraunhofer IPT).<br />

Bild: Fraunhofer IPT, Aachen


14 · Konstruktion · <strong>Produktion</strong> · 14. März 2013 · Nr. <strong>11</strong><br />

Hocheffizienzpumpen<br />

Auf Nummer sicher gehen mit Planungshilfen<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>11</strong>, 2013<br />

Hocheffiziente Pumpenbaureihen von Wilo decken nahezu alle Anwendungs-<br />

und Leistungsbereiche in der Gebäudetechnik ab. Dabei sind sie<br />

ErP-konform (Öko-Design) und bieten hohe Planungssicherheit.<br />

Dortmund (pd). Im arbeitsreichen<br />

Tagesgeschäft von Ingenieurbüros<br />

ist es von Vorteil, wenn<br />

sich TGA-Fachplaner auf Lösungen<br />

verlassen können, die den<br />

Planungsaufwand erleichtern.<br />

Der Pumpenspezialist Wilo SE<br />

bietet beispielsweise eine ganze<br />

Reihe von Pumpenbaureihen,<br />

Systemlösungen und Softwareunterstützung,<br />

die die Projektabwicklung<br />

von Planungsbüros<br />

deutlich beschleunigen können.<br />

So verfügt der Hersteller über ein<br />

Komplettprogramm bei Hocheffizienzpumpen,<br />

das hohe Flexibilität<br />

und Einsetzbarkeit gewährt,<br />

wirtschaftlich und betriebssicher<br />

arbeitet und alle relevanten Normen<br />

und Standards erfüllt.<br />

Die Leistungsbereiche der Nassläuferpumpenbaureihen<br />

‚Wilo-<br />

Stratos Pico‘ und ‚Wilo-Stratos‘ sowie<br />

der Trockenläuferpumpenserie<br />

‚Wilo-Stratos Giga‘ greifen lückenlos<br />

ineinander. Damit lassen sich<br />

nahezu alle Anwendungen in der<br />

Gebäudetechnik abdecken – vom<br />

Einfamilienhaus bis zum Großobjekt.<br />

Dabei sind diese Pumpenbaureihen<br />

mit ihrem Stromsparpotenzial<br />

von bis zu 90 % gegenüber ungeregelten<br />

Altpumpen besonders<br />

effizient und zeichnen sich zudem<br />

durch hohe Beständigkeit und Zuverlässigkeit<br />

aus. Insbesondere im<br />

Objektbereich lassen sich so auf die<br />

gesamte Lebensdauer der Pumpe<br />

hochgerechnet schnell mehrere<br />

Tausend Euro Betriebskosten pro<br />

Pumpe einsparen – ein Argument,<br />

dem Investoren und Bauherren<br />

gegenüber in der Regel besonders<br />

aufgeschlossen sind.<br />

Mit ihren Stromsparpotenzialen<br />

sind die Hocheffizienzpumpen<br />

von Wilo auch absolut zukunftssicher.<br />

Denn sie erfüllen<br />

schon heute alle Anforderungen<br />

dreier EU-Verordnungen unter<br />

der europäischen ErP-Richtlinie<br />

(Ökodesign). Diese definieren<br />

zwischen 20<strong>11</strong> und 2020 zunehmend<br />

strenge Grenzwerte für die<br />

Energie-Effizienz von Elektromotoren<br />

und Umwälzpumpen sowie<br />

den hydraulischen Wirkungsgrad<br />

von Trockenläuferpumpen. Die<br />

hocheffizienten Pumpenbaureihen<br />

von Wilo sind daher alle mit<br />

‚ErP Ready‘ gekennzeichnet. So<br />

müssen sich Fachplaner nicht<br />

lange mit den Details der neuen<br />

Verordnung aufhalten.<br />

In Sekundenschnelle<br />

zur pasenden Pumpe<br />

Für den Einsatz in größeren<br />

Heiz- und Kühlkreisläufen im Objektbereich<br />

sind vornehmlich die<br />

Hocheffizienzpumpen-Baureihen<br />

‚Wilo-Stratos‘ und ‚Wilo-Stratos<br />

Giga‘ konzipiert. Den Anforderungen<br />

moderner Gebäudetechnik<br />

entsprechend, können beide<br />

Baureihen problemlos in Gebäudeautomationssysteme<br />

integriert<br />

werden. Der große Vorteil der Wilo-Pumpen<br />

liegt hier in ihrem<br />

Komplettprogramme bei hocheffizienten Pumpen, wie das des Pumpenspezialisten<br />

Wilo SE, können für TGA-Fachplaner den Arbeitsaufwand deutlich reduzieren<br />

und die Planungssicherheit erhöhen.<br />

Bild: Wilo<br />

modularen Busanbindungskonzept.<br />

Dank optional verfügbarer<br />

Interface-Module (IF) lassen sie<br />

sich an alle Systemumgebungen<br />

der Gebäudeautomation anbinden.<br />

Da die entsprechende<br />

Schnittstelle einfach nur in die<br />

Pumpenelektronik eingesteckt<br />

wird, erfolgt die Integration in die<br />

Gebäudeautomation auf direktem<br />

Weg und ist somit auch nachträglich<br />

möglich. Schneller und einfacher<br />

lässt sich eine Anbindung an<br />

Gebäudeautomationssysteme<br />

nicht planen und umsetzen.<br />

Über die reine ‚Hardware‘ hinaus<br />

bietet Wilo auch diverse Hilfsmittel,<br />

die TGA-Fachplaner zusätzlich<br />

unterstützen und die Pumpenauswahl<br />

und -auslegung erleichtern.<br />

Als hilfreiche, zeitsparende und<br />

zugleich kostenlose Lösung hat<br />

Wilo beispielsweise die Auslegungssoftware<br />

‚Wilo-Select‘ entwickelt.<br />

Mit ihr gelangt man in Sekundenschnelle<br />

zur passenden Pumpe<br />

für jeden Anwendungsfall. Zudem<br />

liefert das Auslegungsprogramm<br />

Produktbeschreibungen, Betriebsanleitungen<br />

und Ausschreibungstexte<br />

sowie die Möglichkeit zur<br />

Amortisationsberechnung. Darüber<br />

hinaus dokumentiert ‚Wilo-<br />

Select‘ die Lebenszykluskosten für<br />

alle Wilo-Pumpen sowie Fremdfabrikate.<br />

Das Programm unterstützt<br />

dabei den Datenexport in gängige<br />

Branchenformate sowie Excel,<br />

Word und PDF. Die aktuelle Version<br />

als professionelle Planungssoftware<br />

mit erweitertem Funktionsumfang<br />

kann auf CD-ROM direkt<br />

bei Wilo bestellt werden.<br />

Eine interessante Arbeits- und<br />

Beratungshilfe ist auch der online<br />

verfügbare ‚Wilo-LCC-Check‘<br />

(http://lcc-check.wilo.com). Mit<br />

ihm lassen sich in drei einfachen<br />

Schritten sogar anlagenspezifische<br />

Wirtschaftlichkeitsvergleiche zwischen<br />

ungeregelten Heizungspumpen<br />

und Hocheffizienzpumpen<br />

erstellen. Das ist vor allem bei<br />

größeren Projekten im Gebäudebestand<br />

interessant, da hier die<br />

Daten vieler Altpumpen hinterlegt<br />

sind. Das Programm berechnet die<br />

‚Lebenszykluskosten‘ (‚Life Cycle<br />

Cost‘ = LCC) der Bestandspumpe<br />

und vergleicht sie mit denen einer<br />

passenden Hocheffizienzpumpe<br />

aus der ‚Wilo-Stratos‘-Familie. Eine<br />

transparente Dokumentation<br />

mit aussagefähigen Grafiken und<br />

Berechnungsdetails hilft dabei, die<br />

Einsparpotenziale von Wilo-Hocheffizienzpumpen<br />

zu veranschaulichen.<br />

Die Berechnung lässt sich<br />

beispielsweise einem konkreten<br />

Angebot für den Kunden als Entscheidungshilfe<br />

beifügen.<br />

Katalog für Planungsvorgang<br />

mit CAD-Programmen<br />

Für den eigentlichen Planungsvorgang<br />

mit CAD-Programmen<br />

bietet Wilo zudem noch einen eigenen<br />

CAD-Katalog. Das Verzeichnis<br />

ist online verfügbar (wilo.<br />

cadprofi.com). Hier können für<br />

alle auf dem Markt verfügbaren<br />

Pumpenbaureihen und Typenklassen<br />

des Herstellers exakte 2Dund<br />

3D-Modelle heruntergeladen<br />

werden. Der Katalog unterstützt<br />

dabei gängige Dateistandards wie<br />

STEP und DWG.<br />

www.wilo.de<br />

Effizienz-Navi<br />

Preis<br />

Material<br />

Energie ✔ Service<br />

Handhabung Zeit<br />

Lebensdauer<br />

Kosten senken mit <strong>Produktion</strong><br />

Edelstahlanschlüsse<br />

Jetzt auch für die Lackierbranche einsetzbar<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>11</strong>, 2013<br />

Unter dem Namen Inoxline hat Eisele Pneumatics seine Anschlüsse aus<br />

Edelstahl zusammengefasst. Speziell für die Förderung und Verarbeitung<br />

von Lacken hat das Unternehmen nun die Steck-Dreh-Anschlüsse<br />

der Baureihe 1600 entwickelt.<br />

Waiblingen (pd). Ursprünglich<br />

als exklusive Kundenlösung für einen<br />

der Marktführer entwickelt,<br />

stehen die Qualitätsanschlüsse der<br />

Baureihe 1 600 jetzt erstmals der<br />

gesamten Lackierbranche zur Verfügung.<br />

Ihre Konstruktion erlaubt<br />

die sichere und zuverlässige Innenreinigung<br />

der Leitungen vor<br />

einem Medienwechsel durch Spülen.<br />

Sie werden aus Edelstahl<br />

1.4301/07 gefertigt, die Spannzange<br />

zum sicheren Halten des Schlauches<br />

besteht aus Messing (chemisch<br />

vernickelt). Als Steck-Dreh-<br />

Verschraubung mit Schlauch bieten<br />

sie eine wartungsfreundliche<br />

und flexible Alternative zur klassischen<br />

Verrohrung und sind dabei<br />

ebenso leicht zu reinigen wie diese.<br />

Lackieranwendungen unterliegen<br />

keinen besonderen Hygieneanforderungen,<br />

Lacke sind aber<br />

buchstäblich dafür bestimmt, gut<br />

auf Oberflächen zu haften und<br />

gleichmäßig in jede Ritze zu laufen,<br />

um dort eine dauerhafte Oberflächenversiegelung<br />

zu bilden. In<br />

Ecken, Kanten und toten Winkeln<br />

von herkömmlichen Schlauchund<br />

Rohrleitungen würden diese<br />

Eigenschaften schnell zu Problemen<br />

und Ausfällen führen und den<br />

reibungsarmen Durchfluss behindern.<br />

Farbwechsel erfordern das<br />

Spülen der Leitungen, wobei eine<br />

leichte und äußerst gründliche<br />

Reinigung des Medienkreislaufs<br />

erforderlich ist. Bei Lacken kommt<br />

es auf höchste Reinheit an, da<br />

schon geringe Vermischungen zu<br />

Demontage für<br />

Reinigung nicht notwendig<br />

Farbtonverfälschungen und Inhomogenitäten<br />

führen. Dank der totraumfreien<br />

Konstruktion der Baureihe<br />

1 600 ist es nicht erforderlich,<br />

die Anlagen für die Reinigung zu<br />

Die Edelstahlbaureihe 1600 ist totraumfrei konstruiert und insbesondere in<br />

Lackieranwendungen die richtige Wahl. Die sichere Steck-Dreh-Verbindung<br />

hält auch der hohen Dynamik von Lackierrobotern stand.<br />

Bild: Eisele<br />

demontieren. Auch unter Kostenund<br />

Umweltgesichtspunkten<br />

rechnen sich gut konstruierte Qualitätsverbindungen<br />

aus Edelstahl<br />

in Schlauch- und Rohrleitungen,<br />

da Produktverluste minimiert werden,<br />

die Komponenten langlebiger<br />

sind und nach ihrem Einsatz über<br />

die etablierten Wertstoffkreisläufe<br />

vollständig wiederverwertet wer-<br />

den können. Die erforderliche<br />

Reinigung vor Produktumstellungen<br />

oder Betriebspausen geht<br />

schneller und mit weniger Aufwand<br />

– zum Beispiel an Reinigungs-<br />

oder Lösungsmitteln - vonstatten<br />

und es entstehen auch geringere<br />

Mengen an Mischphasen,<br />

die nur geringwertiger weiterverwendet<br />

werden können oder gar<br />

Großer Vorteil durch mehr<br />

Flexibilität in der Anlage<br />

verworfen werden müssen. Die<br />

Anschlüsse der Baureihe 1 600 sind<br />

für einen Arbeitsdruckbereich von<br />

-0,95 bis 25 bar und Temperaturen<br />

zwischen -20 und 120 °C geeignet.<br />

Durch die kombinierte Steck-<br />

Dreh-Montage lassen sich die Anschlüsse<br />

schlauchseitig mit nur einer<br />

Werkzeugumdrehung befestigen<br />

oder demontieren. Eine zusätzliche<br />

Dichtung ist nicht erforderlich,<br />

ein versehentliches Öffnen<br />

von Hand nicht möglich. Die<br />

schnelle Montage und Demontage<br />

stellt einen großen Vorteil gegenüber<br />

einer Rohrverbindung dar<br />

und erlaubt mehr Flexibilität in der<br />

Anlage. Auch gegenüber Vibrationen<br />

ist die Verbindung unempfindlich,<br />

da sie im geschlossenen Zustand<br />

keine beweglichen Teile<br />

enthält. Sie eignet sich deshalb<br />

hervorragend für den Einsatz mit<br />

Lackierrobotern.<br />

www.eisele.eu<br />

Effizienz-Navi<br />

Preis<br />

Material<br />

Energie Service ✔<br />

Handhabung ✔ Zeit<br />

Lebensdauer<br />

Kosten senken mit <strong>Produktion</strong>


14. März 2013 · Nr. <strong>11</strong> · <strong>Produktion</strong> · Konstruktion · 15<br />

Filterschläuche<br />

Entstauben mit Effizienz<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>11</strong>, 2013<br />

Freudenberg Filtration Technologies, Spezialist für Filterlösungen in<br />

der Luft- und Entstaubungstechnik, bietet energieeffiziente und wirtschaftliche<br />

Filterkonzepte für die Industrie-Entstaubung an.<br />

Weinheim (pd). Dort, wo viel<br />

Staub anfällt, sind Viledon-Filterelemente<br />

wie DIN, Twist & Fix und<br />

Snap & Fix-Filterpatronen oder<br />

Filterschläuche und Filterplatten<br />

bereits seit vielen Jahren erfolgreich<br />

im Einsatz. Mit Viledon-<br />

Nexx-Filterschläuchen wie auch<br />

deren Weiterentwicklung, den Hi-<br />

Nexx bags, gibt es eine neue Generation<br />

an Oberflächenfiltern, die<br />

dank der Evolon-Medientechnologie<br />

aus einem patentierten Mikrofasermaterial,<br />

mit Vorteilen gegenüber<br />

herkömmlichen<br />

Schlauch-Filtern aus Nadelfilz aufwarten.<br />

Filterschläuche dieser neuen<br />

Generation sind genau richtig im<br />

Einsatz, wenn es um die Bearbeitung<br />

von Zucker, Plastik und chemischen<br />

Produkten in Stahlwerken,<br />

Gießereien oder bei Oberflächenbehandlungsverfahren<br />

geht.<br />

Vor allem bei der Rückgewinnung<br />

pulvriger Produkte in der Lebensmittel-<br />

und der Pharmaindustrie<br />

sowie Silo-Stäuben zeigen Viledon<br />

Nexx und Hi-Nexx ihre Qualitäten.<br />

So lässt sich unter anderem Mehl<br />

in Mühlen problemlos aus dem<br />

Gasstrom rückgewinnen und wieder<br />

einsetzen. Dank der besonders<br />

feinen Mikrofaseroberfläche aus<br />

Endlosfilamenten werden wertvolle,<br />

zurückgewonnene Produkte<br />

nicht kontaminiert. Erfolgreich<br />

werden Nexx-Filterschläuche<br />

Hi-Nexx Filterpatronen: Dank der feinen Mikrofaseroberfläche aus Endlosfilamenten<br />

werden zurückgewonnene Produkte nicht kontaminiert. Bild: Freudenberg<br />

auch zur Abscheidung von anorganischen<br />

Farbpigment-Stäuben<br />

eingesetzt. Hier punkten die<br />

Schläuche mit einer feinstporigen<br />

und -fasrigen Oberfläche<br />

des Filtermediums, was die Herstellung<br />

von Pigmenten mit kleinsten<br />

Partikel-Durchmessern bis in<br />

den Nanometer-Bereich erlaubt.<br />

Darüber hinaus werden Nexx-<br />

Medien silikonfrei hergestellt und<br />

eignen sich somit auch zur Produktrückgewinnung<br />

von Farbpigmenten,<br />

die in der Automobilindustrie<br />

eingesetzt werden.<br />

50 % leichter als gewöhnliche<br />

Nadelfilzschläuche<br />

Die Filterschläuche sind bis zu<br />

50 % leichter als herkömmliche Nadelfilzschläuche,<br />

was die Reinigung<br />

und Montage vereinfacht. Ihre Verarbeitung<br />

erfolgt zudem mit verringertem<br />

Rohstoffeinsatz und das<br />

macht sie zu einer umweltfreundlichen<br />

Alternative. Sie erzielen konstante<br />

Höchstleistung bei langen<br />

Standzeiten, lassen sich problemlos<br />

abreinigen und überzeugen mit ihren<br />

Emissionswerten. Die optimierte<br />

Filtrationsleistung ermöglicht<br />

dem Anwender Energiekosteneinsparung<br />

und nicht zuletzt auch Abfallvermeidung.<br />

www.freudenberg-filter.com<br />

Effizienz-Navi<br />

Preis<br />

Material<br />

Energie ✔ Service<br />

Handhabung Zeit<br />

Lebensdauer<br />

Kosten senken mit <strong>Produktion</strong><br />

Wälzkolbenpumpen<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>11</strong>, 2013<br />

Die Trockenläufer A 100 L von<br />

Pfeiffer Vacuum mit ihren kompakten<br />

Bauweise wurden speziell<br />

zur Integration in Halbleiterproduktionsanlagen<br />

entwickelt.<br />

Asslar (pd). Die ölfreien mehrstufigen<br />

Wälzkolbenpumpen von<br />

Pfeiffer sind ideal für saubere Anwendungen<br />

wie Schleusen- und<br />

Transferkammern sowie für andere<br />

nicht korrosiven Anwendungen.<br />

Trotz ihrer geringen Abmessungen<br />

bieten diese Pumpen ein hohes<br />

Saugvermögen und kurze Abpumpzeiten.<br />

Heute sind die A 100 L Pumpen<br />

weltweit in Halbleiterfabriken<br />

installiert. Die Pumpen sind für den<br />

Betrieb im Reinraum geeignet.<br />

Die Weiterentwicklung A 100 L ES<br />

bietet bis zu 50 % niedrigeren Energieverbrauch.<br />

Im niedrigen Druckbereich<br />

ist das Saugvermögen<br />

deutlich erhöht. Weitere Vorteile<br />

sind ein niedrigerer Enddruck und<br />

Trockenläufer-<br />

Vakuumpumpe:<br />

A 100 L ES. Bis zu<br />

50 % niedrigerer<br />

Energieverbrauch,<br />

geringe<br />

Abmessungen<br />

und hohes Saugvermögen.<br />

Energiesparender Läufer<br />

ein reduzierter Geräuschpegel.<br />

Durch das komplett integrierte<br />

ES-Modul verringert sich der Energieverbrauch<br />

auf ein Minimum im<br />

niedrigen Druckbereich. Dies reduziert<br />

die Betriebskosten deutlich.<br />

Zur Veranschaulichung: Die<br />

jährlichen Einsparungen pro Pumpe<br />

betragen bis zu 7 900 kWh. Dies<br />

entspricht 3,9 t CO 2<br />

. Auf einer Ebene<br />

mit 1 300 Schleusenpumpen<br />

innerhalb einer typischen Halbleiterfabrik<br />

für 300-mm-Wafer beträgt<br />

die Energieeinsparung bis zu<br />

10 GWh. Dies entspricht rund<br />

360 000 Euro oder 5 100 t CO 2<br />

/Jahr.<br />

Neben der Energieeinsparung<br />

kann die A 100 L ES einen Enddruck<br />

von 7x10-4 mbar (hPa) erreichen.<br />

Somit eröffnen sich neue Möglichkeiten<br />

für Anwendungen, die eine<br />

höhere Pumpenleistung bei geringem<br />

Druck erfordern.<br />

www.pfeiffer-vacuum.de<br />

Effizienz-Navi<br />

Preis<br />

Material<br />

Energie ✔ Service<br />

Handhabung Zeit<br />

Lebensdauer<br />

Kosten senken mit <strong>Produktion</strong><br />

<br />

Bild: Pfeiffer Vacuum<br />

Lebensmittelindustrie<br />

Ölschmiersystem für<br />

reibungsarme Ketten<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>11</strong>, 2013<br />

SKF bietet ein druckluftloses<br />

Ölschmiersystem für saubere Kettenschmierung<br />

in Förderanlagen<br />

der Lebensmittelindustrie an.<br />

Schweinfurt (pd). Mit SKF Chain-<br />

Lube führt SKF ein druckluftloses<br />

Ölschmiersystem für die automatische<br />

Schmierung von Rollenketten<br />

in der Lebensmittel- und Getränkeindustrie<br />

ein. Die einfach zu installierende<br />

Lösung arbeitet ebenso<br />

sauber wie zuverlässig.<br />

Das ChainLube-System übernimmt<br />

die präzise Schmierung von<br />

Ketten, ohne dass dafür Druckluft<br />

benötigt wird. Dies mindert das<br />

Risiko von Verunreinigungen der<br />

Lebensmittel durch Ölnebel und –<br />

dämpfe bei Hochtemperaturanwendungen.<br />

Das System verträgt<br />

Temperaturen von -40 °C bis 220 °C<br />

und eignet sich zur Schmierung<br />

parallel laufender Ketten mit einer<br />

Betriebsfrequenz von unter drei<br />

Gliedern pro Sekunde z.B. in Backöfen,<br />

Trocknern, Kesseln, Gefrieranlagen<br />

oder Förderbändern im<br />

Nassbereich. Durch die volumetrische<br />

Kolbenpumpe mit integriertem<br />

Steuergerät lassen sich für jedes<br />

einzelne Kettenglied genau<br />

bemessene Schmierstoffmengen<br />

in bestimmten Intervallen dosieren.<br />

Sprühdüsen ohne mechanischen<br />

Kontakt zu den Ketten verhindern<br />

Schmutzansammlungen<br />

sowie Verschleiß am Applikator.<br />

Die exponierten Komponenten<br />

des ChainLube-Ölschmiersystems<br />

bestehen aus nicht rostendem Stahl:<br />

Rohre, Sprühdüsen, Näherungssensoren<br />

und Befestigungsteile.<br />

Hinzu kommt eine hygienische<br />

Konstruktion nach Schutzart IP 65.<br />

www.skf.com<br />

Effizienz-Navi<br />

Preis<br />

Material<br />

Energie<br />

Service<br />

Handhabung Zeit<br />

Lebensdauer<br />

Kosten senken mit <strong>Produktion</strong><br />

Beim druckluftlosen<br />

Ölschmiersystem<br />

SKF<br />

ChainLube verhindern<br />

Sprühdüsen<br />

ohne mechanischen<br />

Kontakt<br />

zu den Ketten<br />

Schmutzansammlungen.<br />

<br />

<br />

Bild: SKF<br />

Windkraftanlagen<br />

Wälzlager mit Rückverfolgbarkeit<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>11</strong>, 2013<br />

NSK-Wälzlager für die Windkraftindustrie<br />

unterliegen einem<br />

Dokumentationsstandard, der<br />

die Rückverfolgung der <strong>Produktion</strong>sparameter<br />

jeder einzelnen<br />

Komponente auch nach vielen<br />

Jahren ermöglicht.<br />

Ratingen (pd). U 303: Ein NSK-<br />

Wälzlager, das diese Bezeichnung<br />

in der Artikelnummer trägt, wurde<br />

speziell für den Einsatz in der<br />

Windkrafttechnik entwickelt und<br />

produziert. Dies beinhaltet nicht<br />

nur die Verwendung besonderer,<br />

nur von NSK verwendeter hochreiner<br />

Wälzlager- und Sonderstähle,<br />

sondern auch eine Lagermontage<br />

in separierten <strong>Produktion</strong>sbereichen<br />

sowie besondere Verpackungsvorschriften,<br />

die den Eintrag<br />

von Verschmutzungen vermeiden.<br />

Darüber hinaus umfasst der<br />

NSK-eigene Qualitätsstandard einen<br />

Dokumentationsprozess, der<br />

die genaue Rückverfolgung jeder<br />

einzelnen Komponente über den<br />

gesamten <strong>Produktion</strong>sprozess erlaubt.<br />

Jedes Wälzlager, das nach<br />

dem Standard U 303 gefertigt wurde,<br />

trägt eine individuelle Produktnummer,<br />

in der <strong>Produktion</strong>smonat<br />

und -jahr hinterlegt sind. Innerhalb<br />

der Monate sind laufende Nummern<br />

vergeben, so dass NSK dem<br />

Wälzlager eine <strong>Produktion</strong>scharge<br />

Hohe Standzeiten auch bei<br />

ungünstigen Bedingungen<br />

zuordnen kann. Sinnvoll ist diese<br />

individuelle Nummerierung nur,<br />

weil im Rahmen des U303-Standards<br />

zu jedem einzelnen Wälzlager<br />

eine umfassende Dokumentation<br />

erstellt wird, in der die qualitätsrelevanten<br />

Produkteigenschaften<br />

niedergeschrieben sind. Dazu<br />

gehören unter anderem die kompletten<br />

Ergebnisse von Werkstoffprüfungen,<br />

die Parameter des Wärmebehandlungsprozesses<br />

sowie<br />

die Resultate aller Qualitätsprüfungen<br />

der einzelnen Fertigungsschritte<br />

und der Endkontrolle.<br />

Wichtiger als der Qualitätsstandard<br />

U303 ist die Qualität selbst,<br />

Hier verweist NSK auf die Auswahl<br />

und kontinuierliche Optimierung<br />

der eingesetzten Hochleistungs-<br />

Zylinderrollenlager<br />

für den<br />

Einsatz in Windkraftanlagen.<br />

<br />

Bild: NSK<br />

stähle sowie bei den spezifischen<br />

Schleif- und Finishingprozessen,<br />

die bei Wälzlagern für die Windkrafttechnik<br />

zum Einsatz kommen.<br />

Bei der Optimierung der Lagergeometrien<br />

im Hinblick auf die<br />

hohen Anforderungen der Windkrafttechnik<br />

hat NSK in den vergangenen<br />

Jahren viel erreicht: Führende<br />

Hersteller von Windkraftanlagen<br />

setzen unterschiedliche<br />

Wälzlagertypen von NSK ein, die<br />

alle nach dem Standard U 303 gefertigt<br />

werden. Diese Lager erreichen<br />

auch unter sehr ungünstigen<br />

Umgebungsbedingungen und hohen<br />

dynamischen Belastungen,<br />

wie sie in Windkraftanlagen auftreten,<br />

hohe Standzeiten.<br />

www.nskeurope.de<br />

Effizienz-Navi<br />

Preis<br />

Material<br />

Energie<br />

Service<br />

Handhabung Zeit<br />

Lebensdauer<br />

Kosten senken mit <strong>Produktion</strong>


16 · Konstruktion · <strong>Produktion</strong> · 14. März 2013 · Nr. <strong>11</strong><br />

Kabel<br />

Vielseitige Ölflex-Varianten<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>11</strong>, 2013<br />

Die Lapp-Gruppe stellt zwei neue Ausführungen ihrer seit über 50 Jahren<br />

verkauften Anschluss- und Steuerleitungen vor. Lapp verspricht mit<br />

den Neuerungen mehr Vielseitigkeit, Leistung und Effizienz.<br />

Stuttgart (sp). Lapp Kabel präsentiert<br />

mit der Ölflex Classic <strong>11</strong>0<br />

und Smart 108 eine neue Ölflex-<br />

‚Doppelspitze‘. Die Ölflex Classic<br />

<strong>11</strong>0 Anschluss- und Steuerleitungen<br />

eignen sich aufgrund vielseitiger<br />

Leistungsmerkmale für unterschiedlichste<br />

Anwendungen. So ist<br />

die Leitung ölbeständig und für<br />

bestimmte Anwendungen in Energieführungsketten<br />

tauglich. Die<br />

Leitung ist sogar für Torsionsanwendungen<br />

geeignet, wie sie typischerweise<br />

in Windkraftanlagen<br />

auftreten.<br />

Des Weiteren weist die neue Ölflex<br />

Classic <strong>11</strong>0 im Vergleich zu ihrer<br />

Vorgängerin einen erweiterten<br />

Mit der neuen Ölflex-‚Doppelspitze‘ reagiert das Unternehmen auf die<br />

immer komplexeren Anforderungen der Branchen, die steigende Bedeutung<br />

sofortiger Verfügbarkeit sowie das gleichzeitig erhöhte Bewusstsein<br />

für mehr Wirtschaftlichkeit. <br />

Bild: Lapp<br />

schaften der Ölflex Smart 108.<br />

Durch die Wiederverwendung von<br />

PVC-Regenerat aus eigener <strong>Produktion</strong><br />

für die innere Schicht des<br />

Außenmantels sinken nicht nur die<br />

Kosten, auch die Umwelt wird geschont.<br />

Lapp gibt Ersparnisse<br />

an den Kunden weiter<br />

Zusätzlich beschränkt sich die<br />

Ölflex Smart 108 auf die gängigsten<br />

Einsatzgebiete, Längen und Gebinde<br />

sind standardisiert. Die dadurch<br />

entstehenden Ersparnisse in<br />

den Bereichen Logistik und Verpackung<br />

werden an den Kunden<br />

weitergegeben. Die Leitung ist in<br />

den 29 gebräuchlichsten Abmessungen<br />

mit bis zu sieben Adern bis<br />

2,5 mm 2 erhältlich und wird in<br />

festen Standardlängen und -Gebinden<br />

im Bereich 50 – 1 000 Meter<br />

in Ringen und Trommeln angeboten.<br />

Durch die erhöhte Standardisierung<br />

ist Ölflex Smart 108 jederzeit<br />

verfügbar und preislich besonders<br />

attraktiv.<br />

In den hauseigenen Forschungsund<br />

Testzentren wurden die neuen<br />

Ölflex getestet und optimiert. Die<br />

Leitungen sind zudem beim VDE<br />

registriert, der sie regelmäßig prüft<br />

und die Fertigung überwacht.<br />

www.lappkabel.de<br />

Effizienz-Navi<br />

Preis<br />

✔ Material<br />

Energie<br />

Service<br />

Handhabung Zeit<br />

Lebensdauer ✔<br />

Kosten senken mit <strong>Produktion</strong><br />

Panel-PC<br />

Full-HD-Panels für<br />

den Ex-Bereich<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>11</strong>, 2013<br />

Bartec stellt erstmals eine<br />

komplette Serie verschiedener<br />

Displaygrößen im Widescreen-<br />

Format für den Ex-Bereich vor.<br />

Bad Mergentheim (sp). Neben<br />

den am Markt schon vorhandenen<br />

12,1“- und 24“-Full-HD-Panels hat<br />

Bartec nun ein 17“-Full-HD-Display<br />

für den Ex-Bereich entwickelt.<br />

Damit bietet Bartec für jeden Anwendungsfall<br />

im Ex-Bereich die<br />

richtige Displaygröße.<br />

Die Anforderungen an moderne<br />

Visualisierungsgeräte sind sehr<br />

vielseitig. Neben dem Bedienkomfort<br />

ist vor allem eine hohe Verfügbarkeit<br />

und eine hohe Kosteneffizienz<br />

über die gesamte Lebensdauer<br />

Die TFT-Technologie<br />

der neuen<br />

Full HD-Displays<br />

von Bartec<br />

zeichnet sich<br />

durch eine hohe<br />

Leuchtkraft und<br />

einen weiten<br />

Ablesewinkel<br />

aus. Bild: Bartec<br />

durch geführt werden sollen, reicht<br />

ein kleiner Stich in die Membran,<br />

anschließend wird die Leitung hindurch<br />

geschoben. Sie wird automatisch<br />

auf der Vorder- und Rückseite<br />

entsprechend IP 65 abgedichtet<br />

und zugentlastet.<br />

Es können sowohl elektrische<br />

Leitungen als auch Pneumatikschläuche<br />

und Wellschläuche eingeführt<br />

werden. Durch die flache<br />

Bauform und frontal ebene Obergefragt.<br />

Die TFT-Technologie bietet<br />

hierfür die Basis und zeichnet sich<br />

durch eine hohe Leuchtkraft und<br />

einen weiten Ablesewinkel aus.<br />

Die neuesten Polaris Panel PC<br />

17“ Professional und Polaris Remote<br />

17“ von Bartec werden all diesen<br />

Kriterien gerecht sagt der Hersteller.<br />

Ziel sei es gewesen, die HD-<br />

Auflösung, die von modernen Visualisierungssystemen<br />

unterstützt<br />

wird, auch im Ex-Bereich verfügbar<br />

zu machen. Die neue Display-<br />

Technologie gewährleistet auch<br />

bei großem Betrachtungswinkel<br />

einen optimalen Kontrast.<br />

www.bartec.de<br />

Effizienz-Navi<br />

Preis<br />

✔ Material<br />

Energie<br />

Service<br />

Handhabung Zeit<br />

Lebensdauer<br />

Kosten senken mit <strong>Produktion</strong><br />

Kabeldurchführung<br />

Automatisch abgedichtet<br />

und zugentlastet<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>11</strong>, 2013<br />

Die neue Kabeldurchführungsplatte<br />

von Icotek bietet Raum für<br />

72 Kabel. Die nicht konfektionierten<br />

Leitungen werden durch eine<br />

Membran gestoßen, die auch<br />

danach das Innere vor Strahlwasser<br />

und Staub schützt.<br />

Elektrische Leitungen,<br />

Pneumatik- und Wellschläuche<br />

Eschach (sp). Die Kabeldurchführungsplatte<br />

KEL-DPZ-KL 72 von<br />

Icotek dient zur sehr schnellen und<br />

sicheren Einführung von bis zu 72<br />

nicht konfektionierten Leitungen<br />

mit Leitungsdurchmesser von 3,2<br />

bis 22 mm. Der Platzbedarf für die<br />

Kabeldurchführungsplatte KEL-<br />

DPZ-KL ist minimal, es ist lediglich<br />

ein Ausbruch von 192 x 62 mm erforderlich.<br />

Dort wo Leitungen hin-<br />

Das Kabeleinführungssystem KEL-<br />

DPZ-KL von Icotek ist schnell montierbar<br />

und hat eine hohe Packungsdichte.<br />

<br />

Bild: Icotek<br />

fläche der KEL-DPZ-KL werden<br />

Schmutzablagerungen verhindert,<br />

die z.B. in der Medizintechnik<br />

oder im Reinraumbereich ein<br />

ernstes Problem darstellen. Bedingt<br />

durch die hohe Packungsdichte<br />

und Vielzahl an Klemmbereichen<br />

ist die KEL-DPZ-KL72<br />

universell an den Klemmkästen<br />

Typ KL einsetzbar.<br />

www.icotek.de<br />

Effizienz-Navi<br />

Preis<br />

Material<br />

Energie<br />

Service<br />

Handhabung Zeit ✔<br />

Lebensdauer<br />

Kosten senken mit <strong>Produktion</strong><br />

Sensorik<br />

Mit IO-Link Wege exakt erfassen<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>11</strong>, 2013<br />

Balluff verkündet als erstes Unternehmen<br />

weltweit, sein magnetostriktives<br />

Wegmess-Systeme mit<br />

IO-Link-Schnittstelle ausgestattet<br />

zu haben.<br />

Neuhausen (sp). Das neue IO-<br />

Link-Wegmess-System von Balluff<br />

überträgt sämtliche Messwerte<br />

und Zustandsdaten digital über ein<br />

einfaches dreiadriges Kabel via IO-<br />

Link Master zur Steuerungsebene.<br />

Die berührungslos arbeitenden<br />

Wegaufnehmer mit der intelligenten<br />

Kommunikationsschnittstelle<br />

IO-Link sind schnell zu installieren<br />

und einfach zu konfigurieren. Die<br />

Verkabelung ist kostengünstig.<br />

Dank IO-Link stehen am Ende<br />

schlanke und produktive Fertigungslösungen,<br />

die automatisierte<br />

Parametrierung bei laufendem Betrieb<br />

und transparente Diagnose<br />

bis auf Prozessebene erlauben.<br />

Magnetostriktive Wegmess-Systeme<br />

PF von Balluff zeichnen sich<br />

durch ihre flache Bauform sowie<br />

durch eine robuste, erschütterungs-,<br />

vibrations- und verschmutzungsunempfindliche<br />

Ausführung<br />

in der Schutzart IP 67 aus. Dank<br />

Mehrmagnettechnik erfassen die<br />

berührungslosen Wegaufnehmer<br />

die Messpositionen zuverlässig<br />

und gewährleisten absolute und<br />

präzise Ergebnisse. Messlängen<br />

von 50 bis zu 4 570 mm sind reali-<br />

Wegmess-Systeme von Balluff stehen für die exakte Erfassung von Messwegen<br />

in weiten Teilen der Fertigungs- und Montagebranche.<br />

Bild: Balluff<br />

Temperaturbereich von nun -15°C<br />

bis 70°C auf, bei fester Verlegung<br />

reicht dieser sogar bis -40°C. Dies<br />

erlaubt die Installation auch in<br />

kälteren Wintermonaten und kann<br />

auf diese Weise zu Kosteneinsparungen<br />

beitragen.<br />

Mit der Ölflex Classic <strong>11</strong>0 möchte<br />

die Lapp-Gruppe ganz besonders<br />

auf die individuellen Anforderungen<br />

ihrer Kunden eingehen. Mit<br />

145 verschiedenen Abmessungen<br />

und bis zu 100 Adern steht für nahezu<br />

jeden Anwendungsfall eine<br />

passende Variante zur Verfügung,<br />

so der Hersteller.<br />

Effizienz und Nachhaltigkeit<br />

sind besonders wichtige Eigensierbar,<br />

die Wegmess-Systeme tolerieren<br />

einen vertikalen wie horizontalen<br />

Versatz des Positionsgebers<br />

zum Sensorprofil von bis zu<br />

15 mm. IO-Link schafft mit seiner<br />

Punkt-zu-Punkt-Verbindung un-<br />

Balluff stattet Micropulse PF<br />

mit IO-Link-Schnittstelle aus<br />

terhalb beliebiger Netzwerke einen<br />

leistungsfähigen Kommunikationskanal<br />

in beide Richtungen. Vor<br />

dem Hintergrund zunehmend<br />

nachgefragter IO-Link-Konzepte<br />

hat Balluff mit dem Micropulse PF<br />

IO-Link ein weiteres Device aus<br />

seinem Produktportfolio mit der<br />

intelligenten Schnittstelle ausgestattet.<br />

Die berührungslose Weg-<br />

messtechnik kommuniziert mit<br />

einer Geschwindigkeit von 230 kB,<br />

erreicht einen Prozessdatenzyklus<br />

von 1 ms und bietet eine Auflösung<br />

von 1μm. Damit lassen sich auch<br />

schnelle Bewegungen sicher erfassen.<br />

Über M12-Steckverbinder mit<br />

einem Standard-Sensorkabel werden<br />

die Wegaufnehmer schnell<br />

und einfach an den IO-Link-Master<br />

angeschlossen und in die Steuerung<br />

integriert. Aufgrund des<br />

durchgängigen Informationsflusses<br />

lassen sich alle Daten zentral<br />

und konsistent speichern.<br />

www.balluff.de<br />

Effizienz-Navi<br />

Preis<br />

✔ Material<br />

Energie<br />

Service<br />

Handhabung Zeit ✔<br />

Lebensdauer<br />

Kosten senken mit <strong>Produktion</strong>


14. März 2013 · Nr. <strong>11</strong> · <strong>Produktion</strong> · Fertigung · 17<br />

Werkstückspannung Praxis<br />

Der Effizienz-Faktor Werkstückspannung<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>11</strong>, 2013<br />

Mit standardisierten Werkstück-Spannelementen rationalisiert der<br />

Zerspantechnik- und Werkzeugbau-Dienstleister K.O.K. Technologies<br />

GmbH die Teilefertigung und erhöht dadurch auch seine Wettbewerbsfähigkeit.<br />

Bingen (sm). Keine Frage: Moderne<br />

5-Achs-Bearbeitungszentren<br />

bieten überzeugende neue Bearbeitungsstrategien<br />

in nur einer<br />

oder wenigen Aufspannungen.<br />

Aber solche Maschinen sind teuer<br />

und erfordern hochqualifiziertes<br />

Personal. Statt der Investition in<br />

solch eine Maschine ist es häufig<br />

einfacher und günstiger, in eine<br />

clevere Werkstück-Spanntechniklösung<br />

zu investieren. Dass etwa<br />

standardisierte Werkstück-<br />

Spanntechnik ein probates Mittel<br />

zur Effizienzsteigerung in der mechanischen<br />

Fertigung darstellt,<br />

wird am Beispiel des mittelständischen<br />

Zerspantechnik- und Werkzeug-<br />

sowie Vorrichtungsbau-<br />

Dienstleisters K.O.K. Technologies<br />

GmbH aus Bingen deutlich.<br />

Das Unternehmen K.O.K Technologies<br />

entstammt einem im Jahr<br />

2003 vollzogenen MBO der ehemaligen<br />

IBM Speichersysteme GmbH.<br />

Hier eine Auswahl unterschiedlichster Standard-Spannelemente<br />

aus dem Power-Clamp-Lieferprogramm von<br />

Mitee-Bite. <br />

Bild: Grundler<br />

Genau ••••••••• genommen handelt es sich<br />

dabei um den Bereich Werkzeugund<br />

Vorrichtungsbau. Basierend<br />

auf dessen Know-how, und vor allem<br />

dem hochqualifizierten c:\aaa\anzeigen\Moderne Personal,<br />

Industrie\<strong>Produktion</strong> 13.qxp 97 x 137 mm<br />

sahen der Geschäftsführer,<br />

Thomas Kohler, und einige Kollegen<br />

sehr gute Chancen, www.linn.de<br />

sich am Das Bild verdeutlicht das schnelle und rationelle Spannen<br />

von links: Thorsten Kurz, Thomas Kohler, Geschäftsführer,<br />

Markt als Dienstleister für Präzisionstechnik<br />

von jeweils zwei Werkstücken mittels zwei Power- beide von K.O.K. Technologies GmbH, Thomas Polak, Ge-<br />

betätigen zu können. Clamp-Doppel-Keilspannern von Mitee-Bite Bild: Grundler schäftsführer von Walter Bautz GmbH. <br />

Bild: Grundler<br />

Das Wagnis ist geglückt, Drehrohröfen denn<br />

heute beschäftigt K.O.K. Wärmebehandlung, Technologies<br />

betrieb Kalzinieren werden hauptsächlich von Pulvern, Ein-<br />

Granulaten BAZ, schneller und Umrüstung und Spannelemente und Messtechnik,<br />

GmbH gut 60 Mitarbeiter Fasern. Pyrolyse. und zelteile Recycling. sowie <strong>Produktion</strong><br />

Klein- und Mittelse-<br />

anwendungsflexibler Werkstück- kommen wir schon auf 3- oder<br />

bietet CNC-Technik, von Messtechnik, Seltenen Erden. rien bis etwa 1 000 Stück gefertigt Spanntechnik setzt. 1/13 Thorsten Kurz, 4-Achsen-Maschinen zu hochproduktiven<br />

bei K.O.K. Technologies GmbH<br />

und effizienten Lösun-<br />

verantwortlich für die CAD-/CAM- gen.“, so Kurz. Diese seien dann<br />

Technik und als Meister Heftthema der Feinwerkmechanik<br />

Rohstoffe,<br />

oftmals rationeller und wirtschaft-<br />

mit Metalle, allen Wassern Gusstechnik licher als auf<br />

5-Achsen-Maschi-<br />

Konstruktion und Baugruppenmontage<br />

und dafür kommen im Bereich<br />

aus einer Hand. Dies für Fräsen 3- bis 5-achsige Fräsma-<br />

zahlreiche Kunden aus den Segmenten<br />

schinen und Bearbeitungszentren<br />

Maschinenbau, Motor-<br />

zum Einsatz. Die Struktur der eher<br />

sport, Handhabungssysteme, Formenbau,<br />

kleinen Lieferchargen lässt un-<br />

gewaschen, wenn es um die maxitelindustrie.<br />

Pharma- und Lebensmitschwer<br />

erkennen, dass die Fertimale<br />

Nutzung von 3-, 4- oder<br />

Dafür stehen den Mitarbeitern<br />

gung hoch flexibel und trotzdem 5-Achsen-Fräsmaschinen/BAZs<br />

ein moderner Maschi-<br />

hoch leistungsfähig aufgestellt sein sowie die Werkstück-Spanntechgung<br />

nenpark, Highend-Messsysteme muss, wobei K. O. K. Technologies nik geht, führt dazu aus: „Wir stehen<br />

und alle relevanten C-Technologien<br />

GmbH hier auf einen sehr pragma-<br />

oft im scharfen Wettbewerb<br />

zur Verfügung. Im Dreischichttischen<br />

Mix aus Fräsmaschine/ und müssen zum Erreichen der<br />

Induktionsbeheizte Zentrifugalgießmaschinen gebotenen Effizienz und Wirtschaftlichkeit<br />

alle Register ziehen.“<br />

für Präzisionsfeinguss<br />

von Turbinenschaufeln,<br />

Turboladerrädern. Passende Spannmittel für 3-<br />

γ-TiAl, Ti, Ni-Basis, oder 4-Achsen-Maschinen<br />

Al, Mg.<br />

Bis 2 kg Ti /TiAl, Dies schließe eine akribische<br />

3 kg Stahl, Machbarkeitsanalyse, darauf aufbauend<br />

a. den kreativen Einsatz vor-<br />

1 kg Al/Mg, u.<br />

handener <strong>Produktion</strong>smittel, und<br />

Titan-Gießlinie letztlich o. A. den Aufbau und die Ausrüstung<br />

mit Werkstück-Spann-<br />

bestehend aus<br />

Formglüh-Drehherdöfen,<br />

Nachwärme- arbeit mit der Firma Walter Bautz<br />

technik ein. „In enger Zusammen-<br />

Hier zwei unterschiedlich konfigurierte Spannpaletten Schutzgas-Mess- und Spanntechnik GmbH,<br />

mit Exzenter-Krallenscheiben (vorne) bzw. mit Banddurchlaufofen Ultra-Krallegrip-Spannkrallen<br />

unserem und sehr kompetenten und<br />

(hinten). <br />

Zentrifugalfeingieß-<br />

Bild: Grundler engagierten<br />

maschinen.<br />

Lieferpartner für<br />

nen, die zudem entlastet und für<br />

echte 5-Achsen-Bearbeitungsaufgaben<br />

sachgerechter und flexibler<br />

genutzt werden könnten.<br />

Diesen Faden nimmt Thomas<br />

Polak, Geschäftsführer Walter<br />

Bautz GmbH, Mess- und Spanntechnik<br />

aus Griesheim, gerne auf<br />

und fügt ergänzend hinzu: „Wir<br />

rüsten viele 3- oder 4-Achsen-Bearbeitungszentren<br />

mit unseren<br />

Chick-Spannsystemen aus. Daraus<br />

ergeben sich praxisgerechte Lösungen<br />

auf kostengünstigeren 3-<br />

und 4-Achsen-Maschinen, die der<br />

Bearbeitungs-Effizienz auf einer<br />

5-Achsen-Maschine in nichts<br />

nachstehen“.<br />

www.kok-technologies.de<br />

www.walterbautzgmbh.de<br />

Effizienz-Navi<br />

Preis<br />

Material<br />

Energie<br />

Service<br />

Handhabung ✔ Zeit ✔<br />

Lebensdauer<br />

Kosten senken mit <strong>Produktion</strong><br />

Flurförderzeuge<br />

Mit eingebautem Explosions-Schutz<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>11</strong>, 2013<br />

Obwohl sie höchsten Sicherheitsstandards<br />

genügen, stehen<br />

Aschaffenburg (hi). Für den Einsatz<br />

von Flurförderzeugen in der<br />

sogenannten Ex-Schutz-Zone 1<br />

gelten hohe Sicherheitsanforderungen,<br />

denn dort kann sich gelegentlich<br />

eine explosionsfähige Atmosphäre<br />

bilden. Die Drehstrommotoren<br />

der Elektrostapler für<br />

Fahrantrieb und Hubhydraulik<br />

sind deshalb ebenso wie die Elektronik<br />

in druckfest gekapselten Ge-<br />

Lüfter und Elektronik temperaturüberwacht.<br />

Eine Vergusskapselung<br />

schützt die Bremsventile. Da<br />

vom Stapler keine Funkenbildung<br />

ausgehen darf, verfügen die elektrisch<br />

leitfähigen Reifen über lackfreie<br />

Stellen an den Felgen und die<br />

Gabelzinken sind messingbeschichtet.<br />

Für ein hohes<br />

Maß an Sicherheit<br />

auch bei<br />

schlechter Witterung<br />

sorgt die<br />

serienmäßige<br />

Traktionskontrolle<br />

für Gabelstapler.<br />

Bild: Linde MH<br />

Die neuen Elektrostapler Linde E25 Ex bis E35 Ex mit Tragfähigkeiten<br />

<strong>11</strong>/13<br />

die explosionsgeschützten Varianten<br />

des Elektrostaplers ihren Pen-<br />

von 2,5 bis 3,5 to für den Einsatz in explosionsgefährdeten Bereichen<br />

verfügen über druckfest gekapselte Gehäuse.<br />

dants aus der Serie in Sachen Ergonomie<br />

und Leistung in nichts nach.<br />

Heftthema<br />

häusen untergebracht. Zudem Oberflächentechnik,<br />

Für mehr Komfort sorgt die weiter<br />

werden Motoren, Hydraulikventil, Trocknen, verbesserte Beschichten<br />

Abkopplung der Antriebsachse.<br />

Federschwingen an<br />

der Antriebsachsaufhängung mildern<br />

Stöße in gleicher Art und<br />

Weise ab, wie man es von Motorrädern<br />

oder voll gefederten Fahrrädern<br />

kennt. Zudem verfügen die<br />

neuen Modelle über einen luftgefederten<br />

Sitz mit zusätzlicher Polsterung<br />

und breiterer Sitzfläche, um<br />

ebenfalls Humanschwingungen<br />

und Vibrationen vom Fahrer fernzuhalten.<br />

Außerdem erschließt<br />

sich dem Fahrer ein größeres Sichtfeld.<br />

Weiterentwickelt wurde auch<br />

die Amlehne, in welche die Lindeload-Control<br />

integriert ist. Optimiert<br />

wurde die Batterieladeanzeige<br />

zur Restfahrtanzeige.<br />

www.linde-mh.de<br />

Effizienz-Navi<br />

Preis<br />

Material<br />

Energie ✔ Service<br />

Handhabung ✔ Zeit<br />

Lebensdauer<br />

Kosten senken mit <strong>Produktion</strong><br />

www.linn.de<br />

Rohröfen<br />

für CVD-Prozesse<br />

z. B. Abscheidung von<br />

Hartstoffschichten,<br />

pyrolytischen Kohlenstoff.<br />

<strong>11</strong>00°C,<br />

10 -5 - 1000 mbar<br />

Partialdruck.<br />

Mikrowellenerwärmung<br />

Trocknungs,- Erwärmungs- Sterilisierungsprozesse,<br />

Entbindern, Dekontaminieren, Aushärten u.v.a. Trocknen von<br />

Dieselpartikelfiltern, Schleifscheiben, Vorkochen von Reis,<br />

Sterilisation von Weinkorken, Vorbacken von Brot,<br />

Trocknen von Früchten / Kräutern.<br />

Mikrowellen-<br />

Kammer-Trockner<br />

bis 50 m 3 / 200 kW.<br />

Auch als Hybrid<br />

(mit Heißluft).<br />

Mikrowellen-Banddurchlauf-Trockner<br />

bis 30 m / 150 kW.


18 · Fertigung · <strong>Produktion</strong> · 14. März 2013 · Nr. <strong>11</strong><br />

Kurbelwellenbearbeitung<br />

25 % schneller beim Kurbelwellenschleifen<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>11</strong>, 2013<br />

Ein patentiertes Bandfinishwerkzeug der Nagel Maschinen- und Werkzeugfabrik<br />

GmbH, Nürtingen, reduziert die Kosten bei der Endbearbeitung<br />

von Kurbelwellen.<br />

Nürtingen (sm). Die Minimierung<br />

von Reibungsverlusten in den<br />

Lagerstellen ist eine Stellschraube,<br />

um den Wirkungsgrad von Verbrennungsmotoren<br />

zu steigern.<br />

Neben besonderen Lagerkonstruktionen<br />

und reibungsarmen<br />

Werkstoffen tragen vor allem hochwertige<br />

Oberflächen ihren Teil<br />

hierzu bei.<br />

Solche Oberflächen erfordern<br />

spezielle Finishbearbeitungen, die<br />

in der Regel mit entsprechenden<br />

Fertigungskosten verbunden sind.<br />

Anders die patentierte Bandfinishtechnologie<br />

der Nagel Maschinen-<br />

Das Unternehmen<br />

Die Firma Nagel Maschinen- und<br />

Werkzeugfabrik GmbH in Nürtingen<br />

entwickelt und produziert seit<br />

dem Jahre 1950 Maschinen und<br />

Werkzeuge für das Honen und Superfinishen.<br />

Daneben gehören die<br />

Entwicklung kompletter Bearbeitungskonzepte<br />

und ein großer<br />

Dienstleistungsbereich zum Portfolio<br />

des Unternehmens. Nagel<br />

verfügt über ein weltweites Verkaufsnetz<br />

und ist mit Werken in<br />

Deutschland, Großbritannien, Brasilien,<br />

USA und Indien auf vier<br />

Kontinenten präsent. Nagel beschäftigt<br />

weltweit rund 1 300 Mitarbeiter.<br />

und Werkzeugfabrik GmbH. Dieses<br />

Verfahren bietet laut Hersteller<br />

beste Oberflächen bei minimierten<br />

Kosten. Es wurde speziell für<br />

die Endbearbeitung von Kurbelwellen<br />

entwickelt, ist aber auch für<br />

andere Anwendungen verwendbar.<br />

Bei Kurbelwellen ist der Einspareffekt<br />

aufgrund der zahlreichen<br />

Lagerstellen allerdings besonders<br />

groß.<br />

Nach der herkömmlichen Methode<br />

erfolgt das Bandfinishen von<br />

Kurbelwellenlagern mit Hilfe abgestimmter<br />

Schalensätze und Andrückelementen<br />

aus Stahl oder<br />

Kunststoff. Für jeden Durchmesser<br />

gibt es einen Schalensatz. Die Elemente<br />

drücken das Finishband mit<br />

einer bestimmten Kraft an die Lagerstelle.<br />

Die Spezialisten in Nürtingen<br />

setzen dagegen auf ein flexibles<br />

Bandfinishwerkzeug auf Basis<br />

eines Stahlbandes. Das Stahlband<br />

passt sich unterschiedlichen Bearbeitungsdurchmessern<br />

an. Der<br />

Vorteil: ganze Kurbelwellenfamilien<br />

lassen sich mit einem Werkzeug<br />

bearbeiten. Das Umrüsten der<br />

Bandmaschinen entfällt, die Werkzeugvielfalt<br />

verringert sich, ebenso<br />

die Lagerkosten und der Wartungsaufwand.<br />

Hinzu kommen technologische<br />

Vorteile. „Das flexible Stahlband<br />

bewirkt eine größere Umschlingung<br />

des Werkstücks. Es treten<br />

Bandfinishwerkzeug mit Kurbelwelle: Das patentierte<br />

Bandfinishkonzept von Nagel wurde für die Bearbeitung<br />

von Kurbelwellen entwickelt. Vergleichbare Bearbeitungsaufgaben<br />

sind prinzipiell auch möglich.<br />

tangentiale Kräfte auf, die größer<br />

sind als die Schließkräfte eines<br />

herkömmlichen Schalenwerkzeugs“,<br />

erklärt Dr.-Ing. Phillip<br />

Utsch, Geschäftsfeldleiter Superfinish<br />

bei Nagel. Bei gleichzeitig<br />

größerer Andrückfläche entstehe<br />

eine größere spezifische Flächenlast<br />

als bei der konventionellen<br />

Methode. Die Folge seien eine höhere<br />

Abtragsleistung und damit<br />

kürzere Bearbeitungszeiten. Die<br />

Methode erfülle außerdem be-<br />

„Das flexible Werkzeug ermöglicht eine<br />

größere Abtragsleistung und damit kürzere<br />

Bearbeitungszeiten“.<br />

Dr.-Ing. Phillip Utsch, Konstruktions- und Entwicklungsleiter<br />

für den Bereich Superfinishen<br />

bei Nagel in Nürtingen<br />

Bandfinishmaschine zur Kurbelwellenbearbeitung: Die durchmesserflexiblen<br />

Bandfinishwerkzeuge können dank standardisierter<br />

Schnittstelle optional in Bandfinishmaschinen der<br />

Fa. Nagel eingesetzt werden.<br />

Bilder: Nagel<br />

stimmte Nebenfunktionen wie das<br />

Verrunden von Ölkanalbohrungen<br />

oder die Radienbearbeitung am<br />

Lagerauslauf mit Bravour.<br />

Laut Nagel erzielte das flexible<br />

Werkzeug bei einer zweistufigen<br />

Bearbeitung mit einem Rauheitsabtrag<br />

von bis zu 75 % je Stufe eine<br />

Zeiteinsparung um 25 % gegenüber<br />

einem herkömmlichen Schalenwerkzeug.<br />

Vergleiche an Werkstücken<br />

vor und nach dem Bandfinishen<br />

bestätigten: die Technolo-<br />

gie genügt höchsten Anforderungen<br />

an die Oberflächenqualität<br />

sowie an die verlangten Formgenauigkeiten.<br />

Bei zwei großen<br />

Automobilherstellern hielt die Lösung<br />

bereits Einzug in der Serienfertigung.<br />

„Die Möglichkeit, mehrere<br />

Durchmesser mit ein und demselben<br />

Werkzeug bearbeiten zu können,<br />

stand für die Verantwortlichen<br />

in der Fertigung im Vordergrund“,<br />

so Phillip Utsch. Und weiter:<br />

„Aufgrund dieser Erfahrungen<br />

haben wir uns entschlossen, das<br />

flexible Bandfinishwerkzeug in unser<br />

Programm aufzunehmen, um<br />

es allen Kunden als Standardlösung<br />

verfügbar zu machen.“<br />

www.nagel.com<br />

Effizienz-Navi<br />

Preis<br />

Material<br />

Energie<br />

Service<br />

Handhabung ✔ Zeit ✔<br />

Lebensdauer<br />

Kosten senken mit <strong>Produktion</strong><br />

Lasertechnik<br />

Rundlauf von Rohren präzise vermessen<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>11</strong>, 2013<br />

Mit dem Atlas Lasersensor von<br />

LAP lässt sich der Rundlauf - die<br />

Konzentrizität - von Rohren<br />

noch beim letzten Arbeitsschritt<br />

messen, dem Anschweißen der<br />

Flansche.<br />

Lüneburg (hi). Efaflex aus dem<br />

bayerischen Bruckberg benutzt die<br />

von Blumenbecker entwickelte<br />

SPS-Anlage zum Anschweißen von<br />

Verbindungsflanschen an Rohre.<br />

In seinem tschechischen Werk in<br />

Oparany misst Efaflex mit Lasersensoren<br />

von LAP online die Geradheit<br />

und den Rundlauf der<br />

Rohre und sichert so den einwandfreien<br />

Schnellauf und die Qualität<br />

seiner Torsysteme. Denn die Rohre<br />

sind ein kritisches Element der<br />

Schnelllauftore, weil das Hochgeschwindigkeitssystem<br />

das Torblatt<br />

um die Rohre aufrollt. Und das mit<br />

Geschwindigkeiten von bis zu 4<br />

m/s. Weicht das Rohr auch nur<br />

minimal von den vorgegebenen<br />

Toleranzen ab, ist der gesamte Aufrollprozess<br />

und damit die Langlebigkeit<br />

des Systems gefährdet.<br />

Der Anwender muss nicht mehr<br />

warten bis die Schweißnähte abgekühlt<br />

sind und er endlich mechanisch<br />

messen kann. Die tschechischen<br />

Automatisierungsprofis von<br />

In seinem tschechischen Werkin Oparany misst Efaflex mit Lasersensoren von<br />

LAP online die Geradheit und den Rundlauf der Rohre.<br />

Bild: LAP<br />

Blumenbecker aus Prag setzen seit<br />

Neuestem auf diese zeitsparende<br />

Lasertechnik von LAP, natürlich<br />

made in Germany. Die Lasermesssensoren<br />

kommen in einer von<br />

Blumenbecker konstruierten<br />

Rohr-Schweißanlage für Efaflex,<br />

den Hersteller von Schnelllauftoren,<br />

zum Einsatz.<br />

Wenn die geschweißten Rohre<br />

nicht innerhalb der engen Toleranz<br />

liegen, dürfen sie also nicht verwendet<br />

werden. Die Lösung, die<br />

Blumenbecker für den Torhersteller<br />

Efaflex konstruiert hat, ermöglicht<br />

diese Entscheidung schon di-<br />

rekt nach dem Schweißen, ohne<br />

auf ein Abkühlen der Teile warten<br />

zu müssen. Ein aufwändiges Nachmessen<br />

entfällt.<br />

Die mechanische Messung bietet<br />

diesen Vorteil nicht. Man hat<br />

entweder einen Zeitverlust, der<br />

durch das Abkühlen der frischen<br />

Schweißnaht entsteht oder die abtastenden<br />

Teile werden einer mechanischen<br />

Belastung ausgesetzt.<br />

Dies führt dann unweigerlich zu<br />

einem kostenintensiven Verschleiß<br />

am Messinstrument.<br />

Die hohe und standardisierte<br />

Qualität der verwendeten Rohre ist<br />

durch die Online-Messung, also<br />

die Messung im <strong>Produktion</strong>sprozess<br />

gesichert und der Endkunde<br />

Efaflex spart Zeit und damit auch<br />

bares Geld.<br />

„Wir freuen uns natürlich sehr,<br />

dass wir Blumenbecker dabei unterstützen<br />

konnten, Efaflex bei der<br />

<strong>Produktion</strong> zu helfen“, sagt Steffen<br />

Gärtner aus dem Vertrieb Messtechnik<br />

bei LAP. „Das Feedback,<br />

das Blumenbecker von seinem<br />

Endkunden über die Messgenauigkeit<br />

unserer Sensoren bekam, war<br />

durchweg positiv. Außerdem sind<br />

wir sehr stolz darauf, dass Hightech-Profis<br />

wie Blumenbecker und<br />

damit auch Efaflex auf unsere Systemlösungen<br />

vertrauen.“<br />

Der Automatisierungsspezialist<br />

Blumenbecker hat im Zuge der<br />

Entwicklung der Schweißmaschine<br />

für Efaflex auch eine Testreihe<br />

mit Lasermesssystemen anderer<br />

Hersteller durchgeführt. „Die Ergebnisse<br />

sprechen eindeutig für<br />

LAP. Gegenüber der hochgenauen<br />

mechanischen Messung wichen<br />

die Messsysteme des einen Wettbewerbers<br />

von 0,1 bis 0,3 Millimeter<br />

ab, die Lösung eines zweiten<br />

Konkurrenten sogar im Bereich<br />

von 0,2 bis 0,5 Millimeter“, erklärt<br />

Pavel Rotter aus dem Konstruktionsbüro<br />

von Blumenbecker im<br />

tschechischen Olmütz. „Das Messsystem<br />

mit den integrierten Atlas<br />

Sensoren der Laserspezialisten<br />

von LAP erhielt mit einer Abweichung<br />

von nur 0,05 Millimeter die<br />

Bestnote und damit auch den Zuschlag<br />

für unser Projekt. Efaflex, als<br />

Abnehmer unserer Schweißmaschine,<br />

ist sehr zufrieden mit dem<br />

Ergebnis, sodass das Unternehmen<br />

auch in Zukunft mit LAP Sensoren<br />

weiterarbeiten wird.“<br />

Lasersensor geschützt<br />

durch kompakte Hülle<br />

LAP Ingenieure haben die Atlas<br />

Sensoren gerade erst im zweiten<br />

Quartal 2012 überarbeitet und mit<br />

einem komplett neuen Innenleben<br />

ausgestattet. Die LAP-Messexperten<br />

optimierten die Wiederholgenauigkeit<br />

auf bis zu einen Mikrometer<br />

und die Messunsicherheit<br />

auf bis zu zwei Mikrometer. Obwohl<br />

der Lasersensor Atlas solch<br />

hervorragende Eigenschaften bietet,<br />

baut ihn LAP mit einer äußerst<br />

kompakten Hülle. Die Außenmaße<br />

des Allroundsensors betragen nur<br />

80 x 65 x 33 mm, das ist gerade einmal<br />

doppelt so dick wie eine Zigarettenschachtel.<br />

Dadurch ist die<br />

LAP-Messlösung auch an Stellen<br />

einsetzbar, an denen in Fertigungsmaschinen<br />

nur wenig Platz zur<br />

Verfügung steht, teilt das Unternehmen<br />

mit.<br />

www.lap-laser.com


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14. März 2013 · Nr. <strong>11</strong> · <strong>Produktion</strong> · Oberflächentechnik · 19<br />

Trocknung<br />

Infrarot-Strahler optimieren die Lacktrockung<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>11</strong>, 2013<br />

Ein belgisches Unternehmen hat die Beschichtung von Blattfedern für<br />

Lastkraftwagen durch einen Trocknungsofen von Weiss Technik, Belgien,<br />

mit Infrarot-Technologie von Heraeus Noblelight optimiert.<br />

Kleinostheim (ba). Blattfedern<br />

bestehen aus flachen Federstahlplatten<br />

und ermöglichen vor allem<br />

bei Lastkraftwagen und Transportern<br />

eine effiziente, federnde Radaufhängung.<br />

Die Firma Weweler-<br />

Colaert mit Hauptsitz im belgischen<br />

Poperinge ist ein führendes<br />

Unternehmen auf dem Kfz-Ersatzteilmarkt<br />

in Europa und hier traditionell<br />

als Hersteller und Lieferant<br />

von Blattfedern und Parabelfedern<br />

aktiv.<br />

Die Fertigung von hochwertigen<br />

Federn für die Automobilindustrie<br />

erfolgt in kleinen Reihen. Die Federn<br />

unterscheiden sich in ihren<br />

Abmessungen und auch im Grad<br />

ihrer Krümmung. Dadurch ergeben<br />

sich wechselnde <strong>Produktion</strong>sgeschwindigkeiten.<br />

Die Blattfedern aus Stahl werden<br />

während der Fertigung mit wasserbasierenden<br />

Lack zum Schutz gegen<br />

Korrosion beschichtet. Der<br />

Wasserlack muss zuverlässig trocknen,<br />

dabei soll die Stahlmasse jedoch<br />

nicht komplett aufgeheizt<br />

werden, damit die Federn schnell<br />

zur Weiterverarbeitung bereit sind.<br />

Das ist eine Herausforderung an<br />

die Lacktrocknung, zumal der<br />

Trocknungsofen die verschiedensten<br />

Federarten trocknen sollte,<br />

ohne dabei unnötig Energie zu<br />

verschwenden.<br />

Gert Keuterickx von Weiss Technik,<br />

Belgien, erarbeitete zusammen<br />

mit Weweler-Colaert und<br />

Heraeus Noblelight eine maßgeschneiderte<br />

Lösung für das Unternehmen.<br />

„Wir rechneten verschiedene<br />

Möglichkeiten durch und<br />

stellten dabei fest, dass ein Infrarot-<br />

Ofen viel kürzer sein würde als ein<br />

Heißluftofen, der als Alternative<br />

mit etwa zehn Metern Länge im<br />

Gespräch war.“<br />

Infrarot-System mit<br />

einstellbaren Strahlerzonen<br />

Unter Berücksichtigung der verschiedenen<br />

Anforderungen entstand<br />

schließlich ein Infrarot-System<br />

mit individuell einstellbaren<br />

Strahlerzonen.<br />

Der neu entwickelte Ofen ist<br />

2,5 m breit und nur 2 m lang. Er ist<br />

mit einem Infrarot-Modul von<br />

Für die Fertigung von Blattfedern hat die Firma Weweler-Colaert einen Trocknungsofen<br />

mit Infrarot-Technologie angeschafft. <br />

Bild: Heraeus Noblelight<br />

108 kW Nennleistung ausgestattet.<br />

Er enthält mittelwellige Carbon-<br />

Infrarot-Strahler in sieben verschiedenen<br />

Zonen, die aus einer<br />

Zentralzone und mehreren Nebenzonen<br />

bestehen.<br />

Die Strahler sind individuell höhenverstellbar<br />

und auch positionierbar,<br />

die Leistungseinstellung<br />

geschieht manuell über sieben<br />

Potentiometer. Von diesem Ofentyp<br />

wurden unterschiedliche Ausführungen<br />

installiert, die je nach<br />

Anforderung genutzt werden. Ein<br />

System wird manuell, das andere<br />

vollautomatisch betrieben, die Federn<br />

werden über Transportfahrzeuge<br />

oder über ein Förderband<br />

eingebracht.<br />

Der Ofen besteht aus einem klassischen<br />

IR-Modul mit Luftkühlung<br />

und einem Abzugssystem in einem<br />

Rahmen der mit isolierenden und<br />

hitzebeständigen Sandwichelementen<br />

ausgestattet wurde. Infrarot-Strahler<br />

übertragen Energie<br />

kontaktfrei und lassen sich gut<br />

steuern. Die Strahler in den Öfen<br />

verlaufen parallel zur Fertigungsstraße.<br />

Dadurch können individuell<br />

Strahler nach Bedarf eingeschaltet<br />

werden, abhängig von der<br />

Federbreite. Das IR-Modul wird<br />

nur dann aktiviert, wenn auch Wärme<br />

benötigt wird. Während der<br />

Wechselzeiten kann es ausgeschaltet<br />

bleiben. Dadurch und dank der<br />

ausgeklügelten Leistungsregelung<br />

konnte der Energieverbrauch der<br />

Anlage minimiert werden.<br />

Energieverbrauch der Anlage<br />

konnte minimiert werden<br />

Die Auswahl von mittelwelligen<br />

Carbon-Strahlern hilft, den Trocknungsprozess<br />

von wasserbasierendem<br />

Schutzlack noch energieeffizienter<br />

zu gestalten. Wasser verdunstet<br />

durch eine Bestrahlung<br />

mit mittelwelligen Infrarot-Strahlern<br />

besonders schnell. Grund dafür<br />

ist, dass mittelwellige Strahlung<br />

in Wasser sehr gut absorbiert und<br />

dann direkt in Wärme umgesetzt<br />

wird.<br />

www.heraeus-noblelight.com/infrared<br />

Effizienz-Navi Preis<br />

Material<br />

Energie<br />

Service<br />

Handhabung<br />

Zeit<br />

Lebensdauer<br />

Kosten senken mit <strong>Produktion</strong><br />

Beschichtung<br />

Korrosionsschutz für mehr<br />

Sicherheit im Prozess<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>11</strong>, 2013<br />

Mit Norshield AC (AntiCorrosion)<br />

bietet der Ulmer Systemanbieter<br />

Hermann Bantleon GmbH einen<br />

innovativen Kaschierverbund mit<br />

einer hervorragenden Korrosionsschutzwirkung.<br />

Ulm (ba). Die Produkte des<br />

Norshield-VCI-Verbundsystems<br />

können laut Anbieter dem Wertstoffkreislauf<br />

zugeführt werden<br />

und bedürfen keiner besonderen<br />

Entsorgung. Die Produkte entsprechen<br />

den bekannten Anforderungen<br />

bezüglich Arbeitsschutz und<br />

Sicherheit. Der neue Kaschierverbund<br />

besitzt einen hohe Konzentration<br />

an Wirkstoffen und gibt sie<br />

schnell ab, so dass eine sofortige<br />

Korrosionsschutzwirkung eintritt.<br />

Die verpackten Teile und Maschinen<br />

sind unmittelbar korrosionsgeschützt,<br />

zusätzliche Korrosionsschutzemitter<br />

sind nicht mehr nötig.<br />

Eine Warmverpackung von<br />

Werkstücken bei deutlich höheren<br />

Teiletemperaturen als in der unmittelbaren<br />

Umgebung ist möglich<br />

und erspart damit kosten- und<br />

zeitintensive Abkühlungsprozesse.<br />

Alle im Produktprogramm der<br />

Hermann Bantleon GmbH befindlichen<br />

VCI-Produkte wirken mit<br />

aktivem Korrosionsschutz durch<br />

einen oder mehrere VCI-Wirkstoffe<br />

(volatile corrosion inhibitor). VCI-<br />

Stoffe sind leicht flüchtige Substanzen,<br />

die auf metallischen Oberflächen<br />

monomolekulare Schutzschichten<br />

bilden und dadurch die<br />

Korrosion durch Wasser und Sauerstoff<br />

verhindern.<br />

Norshield-VCI-Verbundsysteme<br />

bieten für darin verpackte Maschinen,<br />

Anlagen und Teile einen besonders<br />

lang andauernden Korrosionsschutz<br />

und bringen somit ein<br />

zusätzliches Maß an Prozesssicherheit.<br />

Das VCI-Foliensystem<br />

hat mit Wirkung vom 5. 7. 2012 die<br />

VW-Freigabe erhalten, wurde mit<br />

Bestnote bewertet und besitzt die<br />

unbegrenzte Freigabe für alle<br />

Standorte des VW-Konzerns.<br />

Die wesentlichen Vorteile des Kaschierverbundes<br />

im Überblick:<br />

▶ Multimetallschutz für die am<br />

häufigsten verwendeten Werkstoffe<br />

▶ Warmverpackung der Werkstücke<br />

möglich<br />

▶ äußerst geringe Wasserdampfdurchlässigkeit<br />

▶▶<br />

schnelle VCI-Wirkstoffabgabe –<br />

Die VCI-Verbundsysteme<br />

von Norshield<br />

bieten einen<br />

sehr lang anhaltenden<br />

Korrosionsschutz<br />

und<br />

laut Anbieter eine<br />

höhere Prozessicherheit.<br />

Bild: Bantleon<br />

dadurch Sofortschutz der verpackten<br />

Teile<br />

▶ durch die hohe Schutzwirkung<br />

ist eine Reduzierung der üblicherweise<br />

verwendeten Spendersysteme<br />

möglich<br />

▶ die Oberflächen der vorher verpackten<br />

Teile sind nach dem Auspacken<br />

schon nach kurzer Zeit<br />

wieder vollkommen rückstandsfrei<br />

und somit für die weiteren<br />

Prozesse verwendbar<br />

▶ lang anhaltende Schutzfunktion<br />

bis zu mehreren Jahren, je nach<br />

Verpackungsaufbau<br />

▶ flächendeckender Korrosionsschutz,<br />

selbst in Spalten und Nischen<br />

▶ zusätzlicher Schutz empfindlicher<br />

Oberflächen durch die verwendeten<br />

Vliese.<br />

www.bantleon.de<br />

Effizienz-Navi<br />

Preis<br />

Material<br />

Energie<br />

Service<br />

Handhabung Zeit<br />

Lebensdauer<br />

Kosten senken mit <strong>Produktion</strong><br />

Beschichtung<br />

Kostengünstiger<br />

Korrosionsschutz<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>11</strong>, 2013<br />

Für Wälzlager und Metallteile,<br />

die dem direkten Einfluss von<br />

Feuchtigkeit oder korrosiven Medien<br />

ausgesetzt sind, bietet NKE<br />

Austria GmbH einen galvanischen<br />

Überzug als kostengünstigen<br />

Schutz gegen Korrosion.<br />

Steyr (ba). Die neue, verbesserte<br />

Beschichtung SQ171E ist noch<br />

dünner und länger korrosionsbeständig<br />

als ihre Vorgängerversion.<br />

Die Beschichtung schützt Lager<br />

und Komponenten in der Fördertechnik,<br />

in Landmaschinen, in der<br />

chemischen und pharmazeutischen<br />

Industrie und bei Kompressoren<br />

und Pumpen.<br />

Die Beschichtung SQ171E eignet<br />

sich für Standard- und Sonderlager<br />

sowie alle Metallteile, die feuchten<br />

oder korrosiven Umgebungen ausgesetzt<br />

sind. Auch maschinell bearbeitete<br />

Oberflächen wie zum<br />

Beispiel Laufbahnen können mit<br />

SQ171E beschichtet werden. Die<br />

Beschichtung bietet Schutz gegen<br />

Wasser, Kondensation und<br />

schwach alkalische oder saure Reinigungsmittel.<br />

Im Vergleich zu<br />

Das beschichtete Teil (vorn) weist<br />

auch nach Salzsprühnebeltest keine<br />

erkennbaren Korrosionsspuren auf.<br />

Das unbeschichtete Referenzteil (hinten)<br />

ist angerostet.<br />

Bild: NKE<br />

unbeschichteten Komponenten<br />

gewährleistet SQ171E eine deutlich<br />

längere Gebrauchsdauer. Als<br />

zusätzliche Option für noch besseren<br />

Schutz ist die Beschichtung mit<br />

einer Versiegelung auf Silikatbasis<br />

erhältlich.<br />

Dank der verringerten Schichtdicke<br />

von 2 bis 4 µm können beschichtete<br />

und unbeschichtete<br />

Teile problemlos untereinander<br />

ausgetauscht werden. Gemäß DIN<br />

58979:2008 erreicht die Beschichtung<br />

bei 4 µm Schichtdicke mindestens<br />

96 Stunden Standzeit ohne<br />

Überzugskorrosion (Weißrost)<br />

oder Grundwerkstoffkorrosion<br />

(Rotrost). SQ171E wurde in neutralen<br />

Salzsprühnebeltests gemäß<br />

DIN EN ISO 9227 NSS geprüft. Die<br />

Passivierung enthält kein 6-wertiges<br />

Chrom und entspricht damit<br />

der RoHS-Richtlinie. Im Vergleich<br />

zu rostfreiem Stahl ist SQ171E kostengünstiger,<br />

bietet aber einen<br />

noch höheren Korrosionsschutz.<br />

www.nke.at<br />

Effizienz-Navi<br />

Preis<br />

✔ Material<br />

Energie<br />

Service<br />

Handhabung Zeit<br />

Lebensdauer<br />

Kosten senken mit <strong>Produktion</strong>


20 · Oberflächentechnik · <strong>Produktion</strong> · 14. März 2013 · Nr. <strong>11</strong><br />

Beschichtungen<br />

Trockenfräser erhalten längeres Leben<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>11</strong>, 2013<br />

Bei der Fertigung von Lenksystemen unterstützt der Beschichtungsspezialist<br />

Oerlikon Balzers die Tedrive Steering Systems GmbH, Spezialist<br />

für Lenksysteme.<br />

Bingen (ba). Nicht nur der hohe<br />

Sicherheitsanspruch, auch die zunehmende<br />

Elektrifizierung von<br />

Fahrzeugen sorgt für steigende<br />

Anforderungen an Lenksysteme.<br />

Diese müssen in Zukunft immer<br />

mehr den Einsatz von Spurhalteoder<br />

anderen elektronischen Assistenten<br />

unterstützen.<br />

Keine Fehlertoleranzen<br />

bei Lenksystemen<br />

Der Hersteller Tedrive in Wülfrath<br />

entwickelte dafür Lösungen,<br />

die hydraulische Lenktechnologien<br />

mit den Funktionen einer elektromechanischen<br />

Servolenkung<br />

(EPS) kombinieren.<br />

Dadurch lassen sich Probleme<br />

von EPS-Lenkungen bei höheren<br />

Achslasten umgehen, die Vorteile<br />

intelligenter Assistenzsysteme auch<br />

in schwereren Fahrzeugen nutzen<br />

und zugleich gesetzliche Vorgaben<br />

einhalten. Für die Fertigung von<br />

Lenkgetriebe-Komponenten heißt<br />

dieser Trend noch mehr als früher:<br />

keine Fehlertoleranz!<br />

„Der Anspruch an Laufruhe,<br />

Verzahnung und Oberflächengüte<br />

ist in den letzten Jahren gestiegen“,<br />

sagt Peter Heppelmann, Leiter der<br />

Instandhaltung bei Tedrive. Dies<br />

gelte vor allem für die Laufeigenschaften<br />

und Passgenauigkeit von<br />

Zahnstange und Lenkritzel, einem<br />

zentralen Bauteilpaar von Lenksystemen.<br />

Um Verschleiß oder<br />

auch einem Zahnausbruch, der<br />

einen Totalausfall der Lenkung<br />

verursachen könnte, vorzubeugen,<br />

sind anspruchsvolle Rauheitswerte<br />

der Oberflächen einzuhalten.<br />

Die Optimierung von Werkzeugen<br />

und Fertigungsprozessen ist<br />

deshalb ein immer aktuelles Thema.<br />

Hier kam Tedrive einen großen<br />

Schritt voran: Auf Vorschlag des<br />

Dienstleistungspartners Wollschläger,<br />

der die kompletten Nachschliffarbeiten<br />

der Werkzeuge zum<br />

Schichteigenschaften<br />

Balinit Alcrona Pro<br />

▶▶<br />

Schichtmaterial: AlCrN-basiert<br />

▶▶<br />

Mikrohärte (HV 0,05): 3 200<br />

▶▶<br />

Max. Anwendungstemperatur<br />

(°C): 1 100<br />

▶▶<br />

Reibwert: 0,35 – 0,40<br />

▶▶<br />

Schichtfarbe: hellgrau<br />

Beschichtungen von Oerlikon Balzers haben Tedrive, einem Hersteller von Lenksystemen, geholfen, die Standzeit ihrer<br />

Fräser zu vervierfachen. Auch Zahnstangen werden jetzt schneller gefertigt.. Bild: Oerlikon Balzers / Tedrive Steering Systems<br />

Trockenfräsen der Lenkritzel<br />

durchführt, erhielten diese Wälzfräser<br />

eine Beschichtung mit Balinit<br />

Alcrona Pro. Diese Allround-<br />

Beschichtung von Oerlikon Balzers<br />

zeigte sich so erfolgreich, dass<br />

letztlich die gesamte Werkzeugpalette<br />

darauf umgestellt wurde.<br />

Die Fräser fertigen jetzt bis zum<br />

Werkzeugwechsel 22 000 bis 24 000<br />

statt wie vorher 3 000 bis 5 000 Ritzel.<br />

Über ihre gesamte Lebensdauer<br />

hinweg produziert ein Fräser<br />

nun 320 000 statt 80 000 Teile – das<br />

bedeutet, dass sich die Standzeit<br />

vervierfacht hat.<br />

Gute Resultate ergaben sich<br />

auch mit den vorher TiN- und Ti-<br />

AlN-beschichteten Räumplatten<br />

zur Fertigung der Zahnstangen in<br />

Nassbearbeitung: Die Standzeit<br />

Weniger Rüstaufwand<br />

und <strong>Produktion</strong>szeit<br />

verdoppelte sich dadurch von 7 000<br />

auf 14 000 produzierte Teile.<br />

Hinzu kam, dass sowohl Rüstaufwand<br />

als auch <strong>Produktion</strong>szeit<br />

eingespart werden konnte vor dem<br />

Hintergrund, dass ein Werkzeugwechsel<br />

drei Stunden Maschinenstillstand<br />

bedeutet. Für Andreas<br />

Hahn, Sales Engineer Verzahnung<br />

bei Oerlikon Balzers, ist dies ein<br />

erneuter Beweis, welche Stärken<br />

die Schicht Balinit Alcrona Pro<br />

auch beim Räumen besitzt: „Die<br />

Schicht spielt hier ihre gute Haftung<br />

auf dem Substrat aus und erzeugt<br />

stabile Schneidkanten auch<br />

für längere Bearbeitungszeiten.<br />

Maßhaltigkeit und Oberflächengüte<br />

der produzierten Teile sind deshalb<br />

über den kompletten Werkzeugeinsatz<br />

auf konstant hohem<br />

Niveau. Immer mehr Kunden setzen<br />

die Schicht deshalb beim Räumen<br />

ein, zumal sie beim Hart- und<br />

Weichräumen, bei der Trockenwie<br />

bei der Nassbearbeitung überzeugt.“<br />

Inzwischen sollten bei Tedrive<br />

auch alle Räumplatten mit Balinit<br />

Alcrona Pro ausgestattet sein.<br />

Dann soll der zweite Schritt erfolgen:<br />

die Erhöhung der Schnittgeschwindigkeit.<br />

www.oerlikon.com/balzers/de<br />

Effizienz-Navi<br />

Preis<br />

Material<br />

Energie<br />

Service<br />

Handhabung Zeit ✔<br />

Lebensdauer ✔<br />

Kosten senken mit <strong>Produktion</strong><br />

Teilereinigung<br />

Prozessicherheit praxisnah vorgestellt<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>11</strong>, 2013<br />

Antworten auf die Fragen, wie<br />

Prozesse kontrolliert und gesteuert<br />

werden und jederzeit reproduzierbare<br />

i.O.-Ergebnisse erreicht<br />

werden können, gibt die BvL<br />

Oberflächentechnik in Praxisseminaren.<br />

Emsbüren (ba). Die Praxisseminare<br />

von BvL werden in der Regel<br />

durch eine detaillierte Vorstellung<br />

unterschiedlicher Reinigungsverfahren<br />

eingeleitet. Anwendungsbeispiele<br />

sowie Vor- und Nachteile<br />

werden vorgestellt. BvL-Vertriebsleiter<br />

Bernd Menke stellt heraus:<br />

„Für ein professionelles Anlagenkonzept<br />

müssen zunächst alle Anforderungen<br />

und Vorgaben bekannt<br />

sein und analysiert werden.<br />

Erst dann kann ein individuelles<br />

Konzept entstehen, in dem alle<br />

Parameter optimal angepasst<br />

sind.“ In einem der vergangenen<br />

Seminare vertiefte er diese theoretische<br />

Erläuterung durch den Anwendungsfall<br />

der Firma Klubert &<br />

Schmidt, der sich wie ein roter Faden<br />

durch den gesamten Praxistag<br />

zog und immer wieder die praktische<br />

Umsetzung in den Vordergrund<br />

rückte.<br />

Auch das Thema Sicherheitskonzepte<br />

wurde immer wieder<br />

aufgegriffen. Hier gab Bernd Menke<br />

zunächst Informationen, wie<br />

man schon die Wahrscheinlichkeit<br />

eines Ausfalls minimiert. „Notfallstrategien<br />

helfen auch in schwierigen<br />

Situationen produktionsfähig<br />

zu bleiben“, erläutert er, „und sollten<br />

in kritischen Linien bereits<br />

beim Anlagenkonzept mit berücksichtigt<br />

werden.“ Im praktischen<br />

Teil wurden den Teilnehmern dann<br />

an einer Vielzahl von Anlagen unterschiedliche<br />

Reinigungskonzepte<br />

und –lösungen detailliert vorgeführt.<br />

Mit dem Thema Prozesssicherheit<br />

kam Daniel Decker von BvL<br />

zum Kern der Veranstaltung. „Die<br />

Bauteilsauberkeit hängt maßgelblich<br />

von dem Zustand des Reinigungsmediums<br />

ab. Nur wenn das<br />

Bad noch nicht zu stark verschmutzt<br />

ist können i.O.-Teile produziert<br />

werden.“ Die von BvL entwickelte<br />

‚Libelle‘ setzt genau dort<br />

an: sie misst die Badverschmutzung.<br />

„Der von vielen unterschätzte<br />

Hauptvorteil dieser Messung<br />

liegt nicht etwa in der zeitlichen<br />

Optimierung des Badwechsels.<br />

Viel wichtiger ist der Nutzen, der<br />

sich aus der fortlaufenden Kontrolle<br />

ergibt. Der Anwender lässt den<br />

Reinigungsprozess nicht einfach<br />

Vorführung einer<br />

Anlagenkonzeption<br />

im Praxisseminar<br />

von<br />

BvL.<br />

Bild: BvL<br />

blind laufen. Durch die ständig im<br />

Hintergrund laufende Überprüfung<br />

des Reinigungsmediums<br />

kann er sich schon während des<br />

Waschens sicher sein, gute Ergebnisse<br />

zu erzielen. Sobald ein Parameter<br />

sich ungünstig verändert,<br />

gibt das System eine rechtzeitige<br />

Warnmeldung, die es ermöglicht<br />

einzugreifen und den Prozess gezielt<br />

zu steuern. Nur so erzielt er<br />

dauerhaft reproduzierbare und dokumentierbare<br />

i.O.-Ergebnisse“, so<br />

Decker.<br />

Auch die Thematik der steigenden<br />

Sauberkeitsanforderungen<br />

wurde bearbeitet. Im anschließenden<br />

Praxisteil wurde die Prüfung<br />

nach VDA 19 vorgeführt.<br />

Das Interesse an dem Praxisseminar<br />

war so groß, dass BvL in Zukunft<br />

auch kundenspezifische Tagesseminare<br />

durchführt, auch in<br />

Form von Intensiv-Workshops.<br />

www.bvl-group.de<br />

Effizienz-Navi Preis<br />

Material<br />

Energie<br />

Service ✔ Handhabung<br />

Zeit<br />

Lebensdauer<br />

Kosten senken mit <strong>Produktion</strong><br />

Beschichten<br />

Nanostruktur wirkt<br />

gegen Verschleiß<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>11</strong>, 2013<br />

Die Durit Hartmetall GmbH präsentiert<br />

eine neu entwickelte Beschichtung,<br />

die bei Anwendungen<br />

mit besonders hohem Verschleiß<br />

zum Einsatz kommt.<br />

Eine spezielle Nanostruktur verleiht<br />

Ultra Impact maximale Härte und gute<br />

Zähigkeit. Bild: Durit Hartmetall GmbH<br />

Wuppertal (ba). Ultra Impact verbindet<br />

maximale Härte mit guter<br />

Zähigkeit und hoher Adhäsionskraft.<br />

Die Kombination dieser drei<br />

Merkmale ist nur durch eine spezielle<br />

Nanostruktur möglich. Die<br />

Härte liegt bei 2 500 bis 3 000 HV,<br />

der Reibungskoeffizient (trocken/<br />

Stahl) beträgt 0,5. Es lassen sich<br />

Schichtdicken zwischen 2 und<br />

10 µm realisieren.<br />

Im Vergleich zu einer TiAlN-Beschichtung<br />

ist die Zähigkeit laut<br />

Anbieter hier fünfmal höher bei<br />

vierfach verbesserter Adhäsionskraft.<br />

Das mache sie ideal für<br />

Schneid- und Stanzwerkzeuge, wie<br />

beispielsweise Loch- oder Umformmatrizen<br />

und andere Anwendungen<br />

mit hoher Kantenbelastung<br />

und entsprechend wirkenden<br />

Tangential-Kräften.<br />

Ultra Impact ist temperaturbeständig<br />

bis 1 000 ° C und kann daher<br />

auch in der Warmumformung eingesetzt<br />

werden, so Durit. Entsprechend<br />

gut ist die Kosten-Nutzenrechnung:<br />

Bei metallverarbeitenden<br />

Werkzeugen lässt sich mit der<br />

Beschichtung die Lebensdauer der<br />

Werkzeuge auf ein Vielfaches erhöhen.<br />

Das spart Instandhaltungskosten.<br />

Die Durit Hartmetall GmbH mit<br />

Standorten in Deutschland, Portugal<br />

und Brasilien verfügt über jahrzehntelanges<br />

Know-how in der<br />

Entwicklung und Fertigung von<br />

Präzisionswerkzeugen und Bauteilen<br />

aus Hartmetall. Das aktuelle<br />

Angebot umfasst weit über 50 verschiedene<br />

Hartmetallsorten. Dabei<br />

erfolgt die Herstellung vom<br />

Pulver über den Rohling bis zum<br />

Endprodukt aus einer Hand. Der<br />

Einstieg in den Geschäftsbereich<br />

Flammspritz- und PVD-Beschichtungen<br />

erfolgte vor rund zehn Jahren.<br />

2012 feierte das Familienunternehmen<br />

30-jähriges Firmenjubiläum.<br />

www.durit.com<br />

Effizienz-Navi<br />

Preis Material ✔<br />

Energie<br />

Service<br />

Handhabung Zeit<br />

Lebensdauer ✔<br />

Kosten senken mit <strong>Produktion</strong>


14. März 2013 · Nr. <strong>11</strong> · <strong>Produktion</strong> · Oberflächentechnik · 21<br />

Einbrennen<br />

Neuer Gradientenofen<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>11</strong>, 2013<br />

Erichsen erweitert sein Lieferprogramm im Bereich der Oberflächenprüfung<br />

um den Gradientenofen Modell 432.<br />

Hemer (ba). Der neue Gradientenofen<br />

von Erichsen ermöglicht eine<br />

genaue Beurteilung von Trocknungsverhalten<br />

und Einbrennverhalten<br />

sowie die Prüfung auf Chemikalienbeständigkeit.<br />

Gegenüber<br />

konventionellen Einbrennöfen<br />

bietet er laut Hersteller Kosten-<br />

und Zeitersparnis sowie höchste<br />

Genauigkeit und Reproduzierbarkeit<br />

von Testergebnissen.<br />

Er kann durch Programmieren<br />

von Aufwärmgeschwindigkeit,<br />

Einbrenntemperatur und Zeit, einen<br />

an individuelle Realbedingungen<br />

angelehnten Einbrenn- und<br />

Trocknungsprozess simulieren,<br />

um etwa (Lackier-) <strong>Produktion</strong>ssituationen<br />

zu optimieren. Er ermöglicht<br />

auch Voraussagen, wie<br />

ein bestimmtes Lacksystem bei<br />

verschiedenen Temperaturen auf<br />

ein spezielles Material reagiert. Die<br />

ist vor allem für Hersteller von Autolacken<br />

und Kraftfahrzeugen<br />

wichtig zu wissen. Die sehr gute<br />

Wiederholbarkeit der Messungen<br />

ermöglicht eine bemerkenswert<br />

genaue Bestimmung der Grenzwerte.<br />

Je nach Ofentyp können<br />

Beschichtungen bis zu einer Temperatur<br />

von 320 °C getestet werden.<br />

Früher wurde der Gradientenofen<br />

von der Firma BYK vertrieben.<br />

BYK hat Fertigung und Vertrieb des<br />

Produktes zum Ende 2012 einge-<br />

Der Gradientenofen von<br />

Erichsen ist ein wichtiges<br />

Hilfsmittel, mit dem der<br />

Einbrennprozess beim Lackieren<br />

simuliert werden<br />

kann. <br />

Bild: Erichsen<br />

stellt und alle Vermarktungsrechte<br />

an Erichsen übertragen.<br />

www.erichsen.de<br />

Effizienz-Navi<br />

Preis<br />

Material<br />

Energie<br />

Service<br />

Handhabung Zeit<br />

Lebensdauer<br />

Kosten senken mit <strong>Produktion</strong><br />

#436 3 10 72x280 2013 <strong>Produktion</strong> DD mit Marken.pdf 1 25.0<br />

Teilereinigung<br />

Reinigen mit Trockeneis<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>11</strong>, 2013<br />

Mit dem Trockeneisstrahlverfahren,<br />

das mit festem CO 2<br />

und<br />

Druckluft arbeitet, können Oberflächen<br />

äußerst effektiv gereinigt<br />

werden.<br />

Der Carboblaster<br />

von Carbo ist<br />

auch für die Reinigung<br />

kleiner<br />

Flächen geeignet.<br />

<br />

Bild: Carbo<br />

Bad Hönningen (ba). Mit dem<br />

Carboblaster von Carbo lassen sich<br />

laut Anbieter selbst hartnäckige<br />

Rückstände an verschiedensten<br />

Oberflächen mühelos entfernen.<br />

Im Vergleich zu herkömmlichen<br />

Trockeneisstrahlgeräten, die sich<br />

hauptsächlich für großflächige Anwendungen<br />

in Industrie und<br />

Handwerk eignen, lässt er sich<br />

dank der individuellen Dosierbarkeit<br />

und des im Gerät integrierten<br />

Pellet-Mahlwerks vielseitiger, effektiver<br />

und auch kleinflächiger<br />

einsetzen – bis in den Elektronikbereich.<br />

„Dabei ist der Carboblaster nicht<br />

nur so klein und leicht wie ein<br />

Staubsauger, sondern auch fast so<br />

einfach anzuwenden. So können<br />

Sie Ihr Gerät überallhin mitnehmen,<br />

um damit selbst die entlegensten<br />

Winkel höchst wirksam zu<br />

reinigen“, sagt Dr. Jürgen Kraus,<br />

Geschäftsführer der Carbo Kohlensäurewerke<br />

GmbH. Und nicht<br />

nur das: Im <strong>Produktion</strong>sprozess<br />

sind mitunter regelmäßige, aufwändige<br />

und zeitintensive Reinigungsmaßnahmen<br />

notwendig.<br />

Der Prozess ‚Abkühlen lassen, demontieren,<br />

reinigen, montieren,<br />

wieder erwärmen‘ erfordert auf<br />

herkömmliche Weise jeweils mehrere<br />

Stunden. Dank dem Carboblaster<br />

Automatik sind notwendige<br />

Reinigungsschritte nun sogar online<br />

in den <strong>Produktion</strong>sprozess integrierbar.<br />

Die aufwändige Reinigung<br />

verschiedener Bauteile mit<br />

unterschiedlichen Verfahren kann<br />

künftig durch ein einziges Gerät<br />

ersetzt werden, das im Rahmen des<br />

<strong>Produktion</strong>sprozesses fast vollautomatisch<br />

arbeitet. Der On-Board-<br />

Computer kann je nach Kundenbedürfnissen<br />

individuell programmiert<br />

werden.<br />

Im Gegensatz zu den großen<br />

Carbo-Geräten arbeitet der Carboblaster<br />

geräuscharm und äußerst<br />

effizient: Durch den sparsamen<br />

Verbrauch von Druckluft, Strom<br />

und Trockeneis leistet das Verfahren<br />

einen wichtigen Beitrag zum<br />

Umweltschutz.<br />

Zudem ist das nicht abrasive<br />

Trockeneis material- und oberflächenschonend<br />

und hat die Eigenschaft,<br />

an der Luft gasförmig zu<br />

werden – also rückstandslos zu<br />

verschwinden. Somit wird kein<br />

Sekundärabfall verursacht, der<br />

speziell entsorgt werden müsste.<br />

www.carbo.de<br />

Effizienz-Navi<br />

Preis<br />

Material<br />

Energie ✔ Service<br />

Handhabung ✔ Zeit<br />

Lebensdauer<br />

Kosten senken mit <strong>Produktion</strong><br />

C<br />

M<br />

Y<br />

CM<br />

MY<br />

CY<br />

CMY<br />

K<br />

Oberflächentechnik<br />

Strahlroboter auch für Serienteile<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>11</strong>, 2013<br />

Werkstücke effektiv und schnell<br />

zu strahlen ist ein wichtiger<br />

Vorgang in der Herstellung von<br />

Gussteilen. SLF Oberflächentechnik<br />

stellt hierfür den neuen<br />

Strahlroboter ‚ReCo-Blaster‘ vor.<br />

Greven-Reckenfeld (ba). Der Roboter<br />

besteht aus einem komplett<br />

motorisch angetriebenen 8-Achsen-Manipulator,<br />

einer ebenfalls<br />

verfahrbaren Bedienerkabine und<br />

kann in Verbindung mit einem<br />

installierten Doppelkammer-<br />

Druckstrahlgebläse kontinuierlich<br />

ohne Unterbrechung strahlen.<br />

Eine optimale Sicht zum<br />

Strahlroboter wird durch die klimatisierte<br />

Bedienerkabine, die<br />

relativ zum Strahlroboter bewegt<br />

werden kann, gewährleistet. Der<br />

ReCo-Blaster ermöglicht einen<br />

automatisierten Prozess, der die<br />

Strahlarbeiten erheblich erleichtert<br />

und bessere Oberflächenergebnisse<br />

erzielt. Durch die Möglichkeit<br />

des kontinuierlichen<br />

Strahlens in Verbindung mit einem<br />

sehr großen Düsendurchmesser<br />

wird die Strahlleistung<br />

(Strahlfläche/Stunde) auf einen<br />

Der ReCoBlaster<br />

von SLF ermöglicht<br />

laut Hersteller<br />

einen automatisierten<br />

Prozess, der<br />

Strahlarbeiten<br />

wesentlich erleichtert.<br />

Bild: SLF<br />

4- bis 5-fachen Wert gegenüber<br />

dem herkömmlichen, manuellen<br />

Strahlen erhöht. Der neue Strahlroboter<br />

eignet sich nicht nur für<br />

einzelne Werkstücke, sondern<br />

auch für Serienteile.<br />

www.slf.eu<br />

Effizienz-Navi<br />

Preis<br />

Material<br />

Energie<br />

Service<br />

Handhabung ✔ Zeit ✔<br />

Lebensdauer<br />

Kosten senken mit <strong>Produktion</strong>


22 · Oberflächentechnik · <strong>Produktion</strong> · 14. März 2013 · Nr. <strong>11</strong><br />

Reinigungstechnik<br />

Lösemittelreinigung in neuer Dimension<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>11</strong>, 2013<br />

Bei zahlreichen Anwendungen in<br />

der industriellen Bauteilreinigung<br />

bieten Lösemittel prozesstechnische<br />

Vorteile. Um diese zu nutzen,<br />

hat Dürr Ecoclean sein Anlagenprogramm<br />

weiterentwickelt.<br />

Filderstadt (ba). Um den Reinigungsprozess<br />

auch bei hohen Sauberkeitsanforderungen<br />

so effizient<br />

wie möglich zu gestalten, haben<br />

die Ecoclean-Anlagen nicht nur<br />

eine hohe Vakuumleistung, sondern<br />

auch starke Pumpen und<br />

große Leitungsquerschnitte. Diese<br />

Details ermöglichen ein schnelles<br />

Füllen und Entleeren der Arbeitskammer<br />

und Tanks sowie eine optimale<br />

Lösemitteleinbringung in<br />

den Warenkorb. Daraus resultieren<br />

in Verbindung mit der leistungsstarken<br />

Vakuumtechnik laut Hersteller<br />

ausgesprochen kurze Taktzeiten<br />

und damit ein erhöhter<br />

Durchsatz. Validierte Prozesse, etwa<br />

in der Medizintechnik, oder die<br />

Dank Bypassfiltration wird das Reinigungsmedium in den neuen Reinigungsanlagen<br />

von Dürr bis zu 100 Mal pro Stunde umgewälzt.<br />

Bild: Dürr Ecoclean<br />

für nachfolgende Behandlungen<br />

wie Härten, CVD- und PVD-Beschichtung,<br />

Löten, Schweißen und<br />

Verkleben unverzichtbaren fettfreien<br />

Oberflächen, erfordern häufig<br />

Feinstreinigungsprozesse. Dafür<br />

lassen sich die Lösemittelanlagen<br />

mit mehreren Tanks und Flutbehältern<br />

für eine mehrstufige<br />

Reinigung ausstatten. Eine elektro-<br />

polierte Arbeitskammer und optimierte<br />

Strömungsbedingungen<br />

sorgen dafür, dass kein Schmutz in<br />

der Anlage zurückbleibt, der zu einer<br />

Rekontamination gereinigter<br />

Teile führen könnte. Einen wichtigen<br />

Beitrag zur hohen Reinigungsqualität<br />

leistet hier auch die serienmäßige<br />

Bypassfiltration, die das<br />

Reinigungsmedium bis zu 100 Mal<br />

pro Stunde umwälzt. So wird das<br />

Lösemittel bei einem zweiminütigen<br />

Reinigungsprozess mehr als<br />

dreimal gefiltert.<br />

Zur kontinuierlichen Aufbereitung<br />

des Lösemittels sind die Anlagen<br />

serienmäßig mit einer integrierten,<br />

vollautomatischen Destillationseinrichtung<br />

sowie über eine<br />

Vollstrom- und Bypassfiltration<br />

ausgestattet. Die Seriendestille gewährleistet<br />

selbst bei einem Öleintrag<br />

von bis zu fünf Litern pro Stunde<br />

eine konstant gute Entfettungsleistung.<br />

Für einen höheren Öleintrag<br />

oder bei Aufgaben in der Feinstreinigung<br />

steht optional ein kontinuierlicher<br />

Ölaustrag zur Integration<br />

in die Anlage zur Verfügung. Das<br />

kompakte Destillationsmodul reduziert<br />

den im ausgetragenen Öl<br />

enthaltenen Lösemittelanteil auf<br />

weniger als ein Prozent. Dies ermöglicht,<br />

dass teure Spezialöle zurückgewonnen<br />

und wieder in den<br />

Prozess zurückgeführt werden können.<br />

Rückgewinnung der<br />

Abwärme aus der Destillation<br />

Vorteile bieten die Lösemittelanlagen<br />

auch unter energetischen<br />

Aspekten. So erfolgt die Beheizung<br />

des Flutbehälters 1 vollständig<br />

durch die Rückgewinnung der Abwärme<br />

aus der Destillationseinrichtung.<br />

Darüber hinaus ermöglicht<br />

die bedarfsgerechte Anpassung<br />

der Destillations-Heizleistung<br />

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ACE Stoßdämpfer Ganter joke Technology<br />

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Erfahren Sie alles über die ACE Dämpfungstechnik<br />

im neuen Gesamtkatalog<br />

1.2013: vom Industrie-/Sicherheitsstoßdämpfer<br />

über Strukturdämpfer,<br />

Dämpfungsplatten, Rotationsbremsen,<br />

Bremszylinder/Ölbremsen,<br />

Industriegasfedern bis hin zu<br />

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ACE Stoßdämpfer GmbH<br />

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Der Ergänzungsband zum Ganter Katalog<br />

15.1 zeigt unzählige Normelemente<br />

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Tel.07723 6507-0<br />

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51429 Bergisch Gladbach<br />

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Der Verpackungskatalog 2013 präsentiert<br />

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das Standardprogramm an unterschiedlichen<br />

Größen und eine Fertigungstiefe<br />

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Tisch-/Instrumentengehäuse<br />

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14. März 2013 · Nr. <strong>11</strong> · <strong>Produktion</strong> · Oberflächentechnik · 23<br />

Reinigung<br />

Hochpräzise Bauteile sicher reinigen<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>11</strong>, 2013<br />

Die Fibro GmbH hat für die Reinigung<br />

ihrer Bauteile eine neue<br />

Anlage installiert. Nun ist eine<br />

3-Bad-Kammerreinigungsanlage<br />

mit automatischer Beschickungseinheit<br />

in Betrieb.<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>11</strong>, 2013<br />

Eine Ökoeffizienz-Analyse ermöglicht<br />

BASF und Dürr eine individuelle<br />

Verbesserung der Ökoeffizienz<br />

bei Serienlackierung.<br />

Münster (ba). Integrierte Prozesse<br />

ohne Füller oder mit Nass-in-<br />

Nass-Applikation zeigen bei der<br />

Autoserienlackierung deutliche<br />

Vorteile für Wirtschaft und Umwelt.<br />

Zudem kann durch moderne<br />

Anlagen- und Applikationstechnik<br />

die Ökoeffizienz gesteigert werden.<br />

Das geht aus der neuen Ökoeffizienz-Analyse<br />

von BASF und Dürr<br />

hervor, die Anlagen- und Lacktechnik<br />

ganzheitlich untersucht.<br />

„Die Studie bestätigt unseren<br />

Weg, den wir seit circa drei Jahrzehnten<br />

mit der Entwicklung wasserbasierender,<br />

lösemittelarmer<br />

oder -freier Lacksysteme konsequent<br />

verfolgen. So konnten wir<br />

bereits vor 25 Jahren den ersten<br />

Wasserbasislack in die Serie einführen.<br />

Wir sind Pionier und Technologieführer<br />

auf diesem Gebiet“,<br />

sagt Dr. Walter Jouck, Leiter Technologie-Management<br />

der BASF<br />

Coatings.<br />

Die von BASF entwickelte Ökoeffizienz-Analyse<br />

setzt die Wirtschaftlichkeit<br />

von Produkten und<br />

Prozessen ins Verhältnis zu ihren<br />

Auswirkungen auf die Umwelt. Sie<br />

hilft der BASF und ihren Kunden zu<br />

Die neue Kammerreinigungsanlage von Adunatec liefert Fibro dank patentierter<br />

Spritzfunktion und Ultraschall beste Ergebnisse.<br />

Bild: Adunatec<br />

Mainhardt (ba). Mehr als 30 000<br />

Werkstücke mit den Abmessungen<br />

D: 0,3 mm bis 150 mm und L: bis zu<br />

500 mm sowie einem Stückgewicht<br />

zwischen 1 g und 5 Kg durchlaufen<br />

täglich im Werk von Fibro den Reinigungsprozess.<br />

Zudem werden<br />

die einzelnen Produkte bis zu siebenmal<br />

zwischengereinigt. Die<br />

Präzisionsteile werden vornehmlich<br />

aus HSS/PM-Stählen, Werkzeugstählen<br />

oder Einsatz-/Vergütungsstählen<br />

hergestellt. Vor der<br />

Endkontrolle und der Auslieferung<br />

an die Kunden müssen die Normalien<br />

spänefrei, trocken, metallisch<br />

blank und vollständig fleckenfrei<br />

sein.<br />

Die Anforderungen an die Anlagentechnik<br />

sind daher mannigfaltig.<br />

Um die Reinheitsanforderungen<br />

einhalten zu können, ist<br />

der Einsatz unterschiedlicher<br />

Technologien notwendig. Da es<br />

sich um teilweise sehr kleine und<br />

filigrane Werkstücke handelt, die<br />

als Schüttgut im Korb-in-Korb-<br />

Verfahren gereinigt werden,<br />

kommt neben der standardmäßig<br />

eingebauten und patentierten<br />

Spritzfunktion sowie den gleichfalls<br />

im Standard erhältlichen oszillierenden<br />

Sprühstrahlen, die<br />

Druckflut- beziehungsweise<br />

Spritzflut-Funktion bei vollständig<br />

gefüllter Reinigungskammer sowie<br />

Ultraschall zum Einsatz.<br />

Diese patentierte Spritzfunktion<br />

garantiert den geringstmöglichen<br />

Abstand zwischen Werkstück und<br />

Düsenstock und ermöglicht somit<br />

höchste Energieeffizienz sowie<br />

sehr gute Reinigungsergebnisse<br />

beim Abreinigen der Teile. Die oszillierenden<br />

Sprühstrahlen treffen<br />

in unterschiedlichsten Winkeln auf<br />

die Bauteiloberflächen auf und reduzieren<br />

somit die Sprühschatten,<br />

welche bei starr im selben Winkel<br />

auftreffenden Sprühstrahlen oft<br />

entstehen, um ein beträchtliches<br />

Maß. Bei Werkstücken, die in großen<br />

Mengen als Schüttgut gerei-<br />

entscheiden, welche Produkte und<br />

Prozesse sowohl wirtschaftlich als<br />

auch ökologisch am besten geeignet<br />

sind. Dazu wird der gesamte<br />

Lebensweg eines Produkts oder<br />

Verfahrens betrachtet. Die wichtigsten<br />

Ergebnisse der Studie beziehen<br />

sich auf Lackierprozesse<br />

mit Füller, verkürzte Lackierprozesse<br />

und den Einsatz von Anlagen-<br />

und Applikationstechnik.<br />

Bei den Prozessen mit Füllern<br />

haben BASF und Dürr die wichtigsten<br />

industrieüblichen Varianten<br />

von lösemittelhaltigen und wasserbasierten<br />

Lacksystemen untersucht.<br />

Die Detailergebnisse zeigen,<br />

dass wasserbasierte Prozesse zwar<br />

mehr Energie (Klimatisierung der<br />

Lackierkabine sowie durch einen<br />

nigt werden ist die Druckflut-/<br />

Spritzflutfunktion unabdingbar.<br />

Die zu reinigenden Teile befinden<br />

sich vollständig im Reinigungsmedium.<br />

Über den Injektionsdüsenstock<br />

(Druckfluten) oder die Düsenstöcke<br />

an der Korbaufnahme<br />

(Spritzfluten) wird das Reinigungsmedium<br />

mit 6 bar Druck in die<br />

vollständig gefüllte Reinigungskammer<br />

eingebracht. Das Medium<br />

durchspült auf diese Weise komplizierte<br />

Geometrien ebenso wie große<br />

Mengen an kleinen Werkstücken,<br />

die als Schüttgut gehandelt<br />

werden und deren Packdichte entsprechend<br />

groß ist. Um eine vollständig<br />

metallisch blanke Oberfläche<br />

zu erreichen haben die Vorversuche<br />

im Technikum ergeben, dass<br />

der Einsatz von Ultraschall sehr<br />

gute Ergebnisse erzielte. Der in die<br />

Anlage integrierte Ultraschallprozess<br />

mit einer Leistung von 40 kH<br />

kann – je nach Anforderung – über<br />

drei Stufen geregelt werden. In<br />

Kombination garantieren diese<br />

vier Reinigungstechnologien metallisch<br />

blanke, späne- und ölfreie<br />

Normalien.<br />

Die Forderung ‚fleckenfrei‘ wird<br />

über eine sehr gute Badpflege via<br />

Feinfiltration und Ölabscheidung<br />

realisiert. Die Trocknung der Werkstücke<br />

erfolgt über eine Vakuumtrocknung.<br />

Speziell während des<br />

Trocknungsvorgangs sehr kleiner<br />

Werkstücke wird Wärme durch Infrarot<br />

in den Prozess eingebracht,<br />

um aufgrund der fehlenden Eigenwärme<br />

der Bauteile die Trocknungsleistung<br />

zu erhöhen.<br />

„Die Reinigungsergebnisse im<br />

Zwei-Schicht-Betrieb halten, was<br />

die Vorversuche beim Anlagenhersteller<br />

versprochen haben“, so Werner<br />

Göldenboth, Normalienfertigung,<br />

Fibro Weinsberg. Denn neben<br />

der Qualität der Anlage sowie<br />

der Kommunikation und Betreuung<br />

durch das Team der Adunatec<br />

haben, laut Göldenboth, die sehr<br />

guten Reinigungsergebnisse in der<br />

Versuchsphase den Ausschlag<br />

für die Beschaffung der Aduna<br />

K100-Kammerreinigungsanlage<br />

gegeben.<br />

www.adunatec.de<br />

www.fibro.de<br />

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Preis<br />

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Service<br />

Handhabung Zeit<br />

Lebensdauer<br />

Kosten senken mit <strong>Produktion</strong><br />

Lackieren<br />

Ökoeffizienz-Analyse von Lackierprozessen<br />

Verkürzte Lackierprozesse führen zu einem deutlich niedrigeren Lösemittel-<br />

Ausstoß, haben BASF und Dürr in einer Studie festgestellt.<br />

Bild: BASF<br />

zusätzlichen Zwischentrockner)<br />

verbrauchen und dadurch mehr<br />

CO 2<br />

-Emissionen verursachen als<br />

Prozesse mit lösemittelhaltigem<br />

Lack. Jedoch ergibt sich ein deutlich<br />

geringerer Ausstoß von Lösemitteln<br />

(VOC) bei wasserbasierten<br />

Prozessen. Dadurch schneiden die<br />

wasserbasierten Prozesse bei der<br />

Bewertung ihrer Ökoeffizienz in<br />

der Studie insgesamt gut ab.<br />

Bei den integrierten Prozessen<br />

handelt es sich um verkürzte Lackierprozesse.<br />

Hierbei entfällt der<br />

Füller und damit auch ein Einbrennschritt.<br />

In der Studie wurden<br />

sowohl lösemittelhaltige als auch<br />

wasserbasierte integrierte Prozesse<br />

im Vergleich zu herkömmlichen<br />

Füllerprozessen bewertet. Die Ergebnisse<br />

lassen einen eindeutigen<br />

Vorteil beim Energieverbrauch, der<br />

CO 2<br />

-Bilanz und dem VOC-Ausstoß<br />

bei den verkürzten Prozessen erkennen.<br />

So zeigt sich eine Reduzierung<br />

des Energieverbrauchs und<br />

der CO 2<br />

-Bilanz um jeweils circa<br />

20 %. Vergleicht man das Einsparpotenzial<br />

von VOC, ergibt sich eine<br />

signifikante Verbesserung zwischen<br />

Standard-Wasserprozessen<br />

und wasserbasierten Integrierten<br />

Prozessen. Insgesamt weisen die<br />

integrierten Prozesse im Vergleich<br />

zu den konventionellen Füllerprozessen<br />

deshalb eine deutlich höhere<br />

Ökoeffizienz auf.<br />

Durch verbesserte moderne Anlagen-<br />

und Applikationstechnik<br />

kann die Ökoeffizienz des Lackierprozesses<br />

deutlich verbessert werden.<br />

So ergeben sich deutliche<br />

Einsparpotenziale beim Energieverbrauch<br />

der Lackierkabinen,<br />

wenn diese in Umluftfahrweise<br />

betrieben werden. Mit dieser Technik<br />

wird es deutlich wirtschaftlicher,<br />

die Lösemittel aus der Kabinenluft<br />

durch Nachverbrennung<br />

zu entfernen. Dadurch kann die<br />

Ökoeffizienz auch bei lösemittelhaltigen<br />

Prozessen deutlich verbessert<br />

werden.<br />

www.basf.com<br />

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Preis Material ✔<br />

Energie ✔ Service ✔<br />

Handhabung Zeit<br />

Lebensdauer<br />

Kosten senken mit <strong>Produktion</strong><br />

Laboroberfläche<br />

schützt Schlösser<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>11</strong>, 2013<br />

Wetter (ba). Chemikalien nagen<br />

am einwandfreien Zustand von<br />

Lagerstätten. Auch deren Schließsysteme<br />

zollen den gefährlichen<br />

Stoffen Tribut. Burg schafft mit<br />

seiner neuen Oberfläche ProLabor<br />

Abhilfe. Sie schützt Schlösser vor<br />

den aggressiven Wirkstoffen der<br />

Chemikalien. Damit schließt Burg<br />

laut eigenen Angaben eine Marktlücke.<br />

Burg garantiert mit der neuen<br />

Oberfläche einen hohen Korrosionsschutz<br />

im Innenbereich.<br />

Die neue Oberfläche von Burg bietet<br />

eine Lösung gegen Korrosions- und<br />

Zersetzungsprozesse.<br />

Bild: Burg<br />

„Mit der ProLabor-Oberfläche bieten<br />

wir erstmals eine langlebige<br />

Lösung für eine sichere Lagerung<br />

von Chemikalien“, sagt Achim Lüling,<br />

Geschäftsführer von Burg.<br />

Bisher reichten Ausgasungen von<br />

Chemikalien, um ungeschützte<br />

Schlösser anzugreifen. Binnen weniger<br />

Wochen zeigten sich erste<br />

Zersetzungserscheinungen. Auch<br />

Schutzoberflächen aus Kunststoff<br />

konnten den Korrosionsprozess<br />

langfristig nicht stoppen. Dagegen<br />

bietet die ProLabor-Oberfläche eine<br />

Lösung, die Lagerstätten auf<br />

lange Sicht mit langlebigen<br />

Schließsystemen auszustatten. Im<br />

direkten Kontakt mit den aggressiven<br />

Stoffen wies die ProLabor-<br />

Oberfläche eine hohe Chemikalien-Beständigkeit<br />

auf. Unter Einwirkung<br />

unter anderem von Natronlauge,<br />

Schwefelsäure oder Ammoniaklösung<br />

blieb sie unverändert<br />

robust. Selbst über eine Dauer<br />

von fünf Minuten Salzsäure direkt<br />

ausgesetzt zu sein, überstand sie<br />

bei einem Test ohne Schäden.<br />

www.burg.de<br />

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Preis Material ✔<br />

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Service<br />

Handhabung Zeit<br />

Lebensdauer ✔<br />

Kosten senken mit <strong>Produktion</strong><br />

®


24 · Automatisierung · <strong>Produktion</strong> · 14. März 2013 · Nr. <strong>11</strong><br />

Robotik<br />

„Der neue LR Mate 200iD ist eine Rakete“<br />

Annika Ostermeier, <strong>Produktion</strong> Nr. <strong>11</strong>, 2013<br />

Fanuc Robotics wartet mit zahlreichen Produktneuheiten auf. Dazu<br />

zählen der neue Handlingroboter LR Mate 200iD sowie der Deltaroboter<br />

M-2iA, die das Unternehmen jüngst am Standort Neuhausen der<br />

Fachpresse präsentierte.<br />

Neuhausen. Der neue Handlingroboter<br />

LR Mate 200iD von Fanuc<br />

Robotics soll in allen sechs Achsen<br />

höhere Geschwindigkeiten als bei<br />

der Vorgängerversion erzielen.<br />

Den üblichen Pick-and-Place-Zyklus<br />

bewältigt er in gerade einmal<br />

0,32 sec, so Hersteller Fanuc. Er sei<br />

auf Geschwindigkeit getrimmt,<br />

heißt es. „Die praxisorientierte<br />

Konzeption, höhere Achsgeschwindigkeiten<br />

und die gesteigerte<br />

Traglast sorgen für eine höhere<br />

Produktivität“, sagte Olaf Kramm,<br />

Geschäftsführer Fanuc Robotics<br />

Deutschland, bei der Präsentation<br />

Ebenfalls neu im Programm bei Fanuc:<br />

der Deltaroboter M-2iA mit bis<br />

zu 3 kg Traglast. Bilder: Fanuc Robotics<br />

in Neuhausen. Anwendungsfelder<br />

sieht er besonders beim Be- und<br />

Entladen von Werkzeug- oder<br />

Spritzgussmaschinen, aber auch<br />

im Lebensmittelbereich.<br />

Die höheren Achsgeschwindigkeiten<br />

resultieren aus zwei Entwicklungsaspekten,<br />

den geringeren<br />

Massen und optimierten Antrieben.<br />

Im Vergleich eines Pickand-Place-Standardzyklus<br />

soll der<br />

neue LR Mate um 35 % schneller<br />

sein, wobei diese Zeiten mit einer<br />

Traglast von 1 kg ermittelt werden.<br />

„Der neue LR Mate 200iD ist eine<br />

Rakete“, verspricht Kramm.<br />

Die steife Konstruktion des Roboters<br />

lässt höhere, außermittig<br />

am Handgelenk zu handhabende<br />

Massen zu, so Fanuc Robotics. Das<br />

Handgelenk des neuen LR Mate ist<br />

so ausgelegt, dass der Massenschwerpunkt<br />

bei 5 kg nun 227 mm<br />

vom Handflansch entfernt liegen<br />

darf. Bisher waren es 163 mm.<br />

Der LR Mate 200iD ist in allen<br />

relevanten Punkten weiterentwickelt<br />

worden. Die maximale Traglast<br />

ist von 5 auf 7 kg gestiegen, der<br />

Arm ist etwas länger ausgelegt. Die<br />

Reichweite beträgt nun 717 mm.<br />

Damit wird auch der gesamte Arbeitsbereich<br />

größer. Denn der neue<br />

Roboter greift nicht nur weiter<br />

nach vorne, sondern erreicht auch<br />

Positionen, die näher am Roboterfuß<br />

liegen. Außerdem kann er<br />

weiter ausholen und deckt hinter<br />

Neuer Benchmark in<br />

puncto Geschwindigkeit<br />

sich einen deutlich größeren Arbeitsraum<br />

ab, heißt es.<br />

Verbessert wurden beim LR Mate<br />

200iD die bereits bisher vorhandenen,<br />

integrierten Anschlussmöglichkeiten<br />

für Energie- und<br />

Prozessversorgung. Zu den standardmäßig<br />

integrierten Versorgungslösungen<br />

können weitere<br />

Pneumatikventile und Anschlussmöglichkeiten<br />

für eine Ethernet-<br />

Kamera sowie die Versorgung für<br />

servomotorische Greifer oder eine<br />

sonstige Zusatzachse optional eingebaut<br />

werden. Dadurch sollen<br />

intelligente Roboteranwendungen<br />

Fanuc Robotics<br />

präsentiert<br />

seinen neuen<br />

Handlingroboter<br />

LR Mate<br />

200iD. Er ist<br />

auf Geschwindigkeit<br />

getrimmt<br />

und<br />

schafft einen<br />

üblichen Pickand-Place-Zyklus<br />

in nur 0,32<br />

Sekunden.<br />

Bild: Fanuc Robotics<br />

weiter vereinfacht werden. Die integrierten<br />

Kabelführungen haben<br />

einen zusätzlichen Vorteil. Die innenliegenden<br />

Kabel sind besser<br />

geschützt; Kabelbrüche und damit<br />

verbundene Betriebsstörungen<br />

lassen sich reduzieren.<br />

Schneller als erwartet schließt<br />

Fanuc Robotics zudem bei den<br />

Deltarobotern die Lücke zwischen<br />

dem kleinen M-1iA und dem größeren<br />

M-3iA. Der neue Roboter<br />

M-2iA arbeitet mit einer Traglast<br />

von bis zu 3 kg und schafft 222 Picks<br />

pro Minute. „Unser Deltaroboter<br />

M-2 iA wird der neue Benchmark in<br />

puncto Geschwindigkeit“, ist sich<br />

Kramm sicher.<br />

Den Deltaroboter M-2iA wird es<br />

von Anfang an in zwei Varianten<br />

<br />

mit unterschiedlich großen Arbeitsbereichen<br />

geben. Der M-<br />

2iA/3S deckt einen Arbeitsraum<br />

mit einem Durchmesser von<br />

800 mm und einer Höhe von<br />

300 mm ab. Am Rand des Arbeitsbereiches<br />

sind es bauartbedingt<br />

100 mm weniger. Bei der Langarmversion<br />

M-2iA/3SL kommt der Roboter<br />

auf einen Arbeitsraum mit<br />

1 130 mm Durchmesser und einer<br />

Arbeitshöhe im Kernbereich von<br />

Einsätze in Lebensmitteloder<br />

Elektronikindustrie<br />

400 mm. An diesen Arbeitsbereich<br />

schließt nahtlos der bereits bewährte<br />

M-3iA an, der in der Standardversion<br />

mit 3 kg Traglast beginnt<br />

und in der Ausführung als<br />

M-3iA/12H jetzt mit 12 kg Traglast<br />

die Baureihe nach oben ergänzt.<br />

Gut geeignet ist der M-2iA laut<br />

Fanuc für die Lebensmittelindustrie,<br />

denn er ist schnell (0,27 s für<br />

einen Zyklus 25 mm/305 mm/25<br />

mm) und gut zu reinigen. Die<br />

Schutzart IP69K lässt eine Druckreinigung<br />

mit bis zu 80 °C heißem<br />

Wasser zu. Dieses Merkmal schließt<br />

einen Einsatz jedoch in keiner anderen<br />

Branche aus. Auch in der<br />

Elektronikindustrie sieht Geschäftsführer<br />

Olaf Kramm großes<br />

Potenzial für den neuen Deltaroboter.<br />

Die für das Fanuc-eigene<br />

Visionsystem iRVision notwendige<br />

Hardware ist standardmäßig in<br />

die Steuerung des Roboters integriert.<br />

www.fanuc.eu<br />

Effizienz-Navi<br />

Preis<br />

Material<br />

Energie<br />

Service<br />

Handhabung ✔ Zeit ✔<br />

Lebensdauer ✔<br />

Kosten senken mit <strong>Produktion</strong><br />

Roboterprogrammierung<br />

reisPAD ab sofort in Roboter- und Automationsanlagen verfügbar<br />

Dr. Eberhard Kroth, <strong>Produktion</strong> Nr. <strong>11</strong>, 2013<br />

Reis Robotics startet mit der Auslieferung der Roboteranlagen mit dem<br />

neuen reisPAD-Programmierhandgerät, das die Obernburger auf der<br />

Fachmesse Automatica 2012 erstmals präsentiert hatten.<br />

Hohe Treffsicherheit dank<br />

großer Touchbereiche<br />

Obernburg (ao). Das reisPAD von<br />

Reis Robotics setzt laut Unternehmensangaben<br />

neue Maßstäbe in<br />

der Programmierung und Bedienung<br />

von Robotern. Das Bedienund<br />

Programmierkonzept mit dem<br />

reisPAD basiert auf dem<br />

10,4“-Touchdisplay mit großen<br />

übersichtlich angeordneten Softkey-Tasten.<br />

Zusätzliche Hardwaretasten<br />

seien nicht mehr erforderlich.<br />

Am Bediengerät gebe es<br />

nur noch den Notstopp-Knopf sowie<br />

die Zustimmungstaste für die<br />

Freigabe von Roboterbewegungen.<br />

Das innovative Bedien- und<br />

Programmierkonzept ist so ausgerichtet,<br />

dass die Vorteile von<br />

Touchscreen-Oberflächen genutzt<br />

werden, ohne das haptische Empfinden<br />

beim Drücken einer Taste<br />

zu vermissen, heißt es. Rund um<br />

den Touchbereich sind haptische<br />

Marken am Gehäuse vorhanden,<br />

so dass der Bediener ohne Probleme<br />

gegebenenfalls auch ‚blind‘ die<br />

Icons aktivieren kann. Um eine<br />

hohe Treffsicherheit zu gewährleisten,<br />

wurde besonders darauf<br />

geachtet, dass für jede ‚Taste‘ ein<br />

großer Touchbereich zur Verfügung<br />

steht. Die Bedienung ist intuitiv<br />

erlernbar und erfolgt über maximal<br />

zwei Bedienebenen, so dass<br />

der Anwender nicht durch eine<br />

Vielzahl von Menüs blättern muss,<br />

um die gewünschte Funktion auszuwählen.<br />

Alle wesentlichen Bedienfunktionen<br />

sind grundsätzlich<br />

auf der ersten Menüebene dargestellt.<br />

Beim Auslösen einer Funktion<br />

wird nur ein Teilbereich des<br />

Displays für die zweite Bedienebene<br />

genutzt, während die Hauptfunktionen<br />

nach wie vor im Display<br />

dargestellt bleiben.<br />

Somit verliert der Bediener nie<br />

den Kontext und kann sehr einfach<br />

über eine Toggle-Funktion,<br />

das heißt nochmaliges Betätigen<br />

der Aufruftaste, zurück in das<br />

Hauptmenü springen, so Reis Robotics.<br />

Für das Auslösen von sicherheitsrelevanten<br />

Funktionen, wie<br />

zum Beispiel dem Start des Automatikbetriebes,<br />

nutzt der Bediener<br />

leicht erlernbare Kleingesten.<br />

Hierdurch kann laut Reis ein versehentliches<br />

Auslösen dieser<br />

Funktion sicher vermieden werden.<br />

Der Betriebsartenwechsel,<br />

der üblicher Weise aufgrund der<br />

Kunden von Reis Robotics bekommen<br />

ab sofort das Programmierhandgerät<br />

reisPAD in ihre Roboteranlagen integriert.<br />

<br />

Bild: Reis Robotics<br />

Sicherheitsanforderungen nur mit<br />

Schlüsselschalter erfolgen darf,<br />

wird beim reisPAD durch die Eingabe<br />

eines PIN-Codes mit einer<br />

anschließenden Kommunikationsschleife<br />

zwischen dem Bediener<br />

und der Safety-Elektronik in<br />

der Robotersteuerung ausgeführt.<br />

Diese Software-Lösung als Ersatz<br />

für den Schlüsselschalter ist mit<br />

den aktuellen Sicherheitsvorschriften<br />

konform und von den<br />

Zertifizierungsstellen abgenommen.<br />

Für die Aktivierung von Roboterbewegung<br />

stehen im Einzelachsen-Betrieb<br />

Schieberegler für<br />

die Vorgabe von Geschwindigkeiten<br />

beziehungsweise Drehräder<br />

für die Positionsvorgabe zur Verfügung.<br />

Im kartesischen Betrieb kann<br />

der Bediener mit Trackballs, die im<br />

Touch-Display dargestellt sind, die<br />

Positionen beziehungsweise die<br />

Orientierungswinkel des Roboters<br />

einfach ansteuern. Das ergonomisch<br />

gestaltete Gehäuse und die<br />

vorteilhafte Lage des Schwerpunk-<br />

tes am Bediengerät führen auch bei<br />

langen Programmierphasen zu<br />

keiner Ermüdung für den Bediener,<br />

verspricht Reis Robotics. Kunden<br />

und Anwender werten das<br />

reisPAD als das Beste derzeit auf<br />

dem Markt verfügbare Programmierhandgerät.<br />

Unter den ersten<br />

Kunden für diese neue Technologie<br />

befinden sich laut Herstellerangaben<br />

renommierte Firmen aus<br />

der Automobilzulieferindus-trie,<br />

Maschinenhersteller und Forschungsunternehmen<br />

im In- und<br />

Ausland. Das PAD wird nicht nur<br />

bei Reis für die Automationsanlagen<br />

genutzt, sondern auch von<br />

Automationsherstellern aus artverwandten<br />

Branchen, die die Bedien-<br />

und Programmiertechnologie<br />

auf der Basis des reisPADs von<br />

Reis Robotics beziehen und in ihren<br />

Anlagen einsetzen. Das reis-<br />

PAD-Konzept ist so gestaltet, dass<br />

andere Automationshersteller ihre<br />

eigene Bedienoberfläche auf dem<br />

PAD installieren und diese auf die<br />

jeweilige Applikation anpassen<br />

können.<br />

www.reisrobotics.de<br />

Effizienz-Navi<br />

Preis<br />

Material<br />

Energie<br />

Service<br />

Handhabung ✔ Zeit<br />

Lebensdauer<br />

Kosten senken mit <strong>Produktion</strong>


14. März 2013 · Nr. <strong>11</strong> · <strong>Produktion</strong> · Automatisierung · 25<br />

IBV<br />

3D-Bildverarbeitung leicht gemacht<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>11</strong>, 2013<br />

Aqsense stellt Bildverarbeitungsanwendern mit 3D Express eine durchgängige<br />

Softwareunterstützung für die Aufnahme und Vorverarbeitung<br />

von 3D-Bildern zur Verfügung.<br />

Puchheim (sp). 3D-Bildverarbeitung<br />

wird immer häufiger erfolgreich<br />

zur Lösung von Anwendungen<br />

der dreidimensionalen Qualitätskontrolle<br />

eingesetzt. Eine Hürde<br />

beim Einsatz von Bildverarbeitung<br />

in der dritten Dimension war<br />

dabei bislang das dafür erforderliche<br />

Experten-Know-how. Das<br />

Softwarepaket 3D Express von Aqsense<br />

erleichtert nun den Einstieg<br />

in die 3D-Bildverarbeitung.<br />

In den meisten dreidimensionalen<br />

Anwendungsfällen wird in der<br />

Bildverarbeitung heute mit 2,5D-<br />

Technologie gearbeitet. Echte 3D-<br />

Tools, wie sie von Aqsense für die<br />

Bildverarbeitungsbibliothek Common<br />

Vision Blox (CVB) von Stemmer<br />

Imaging entwickelt werden,<br />

sind immer noch die Ausnahme<br />

und erfordern in der Regel eine eigene<br />

Programmierung. Im Umfeld<br />

von grafischen Benutzeroberflächen<br />

gab es lange Zeit gar keine<br />

sinnvolle Einbindung von vollwertigen<br />

3D-Tools, und oft sind existie-<br />

3D Express übernimmt alle<br />

notwendigen Schritte<br />

rende GUIs sogar mit den 16-bit<br />

RangeMaps überfordert. Schlussendlich<br />

kommt der Anwender nur<br />

über viele Zwischenschritte zu einem<br />

weiter analysierbaren 3D-Bild.<br />

Das Softwarepaket 3D Express<br />

übernimmt hingegen alle notwendigen<br />

Schritte der Bildaufnahme,<br />

Vorverarbeitung, Kalibrierung,<br />

Manipulation der 3D-Punktewolken<br />

und die <strong>Ausgabe</strong> verschiedener<br />

3D-Datenformate. So kann eine<br />

Punktewolke in eine definierte<br />

Ebene zurückprojiziert werden.<br />

Das Ergebnis ist ein weiterhin metrisch<br />

kalibriertes 8-bit-Höhenbild,<br />

das häufig auch ZMap genannt<br />

wird. Diese ZMap kann dann<br />

in der 2D-Benutzeroberfläche<br />

Sherlock von Teledyne DALSA weiterverarbeitet<br />

werden. Zur Abarbeitung<br />

aller notwendigen Schritte<br />

muss der Anwender dabei keine<br />

einzige Zeile programmieren. Die<br />

Konfiguration der Bildquellen und<br />

Bildausgaben lässt sich ebenfalls<br />

auf sehr einfache Weise über ein<br />

Benutzer-Interface realisieren.<br />

3D Express arbeitet bei der Bildaufnahme<br />

auf Basis des CVB Image<br />

Managers. Daher lassen sich die<br />

3D-Bilder der über Stemmer Imaging<br />

vertriebenen Triangulationskameras<br />

von Automation Technology<br />

direkt einziehen. Alternativ<br />

können auch andere schnelle GigE-Kameras<br />

wie z.B. DALSA Genie<br />

im 2D-Mode zur Triangulation<br />

benutzt werden. Dann übernimmt<br />

3D Express mittels des optionalen<br />

PEAK-Tools die Generierung des<br />

Höhenbildes aus der Laserlinie.<br />

Mit einem geeigneten Kalibrierobjekt<br />

lassen sich die aufgenommenen<br />

Bilder sofort metrisch kalibrieren.<br />

Der Anwender kann die<br />

aufgenommene und kalibrierte<br />

Punktewolke frei im Raum drehen<br />

und in der gewünschten Lage in<br />

eine entsprechende ZMap projizieren.<br />

Auch die Möglichkeit eines<br />

Ebenen-Fits und die anschließende<br />

Rückprojektion in diese Ebene<br />

ist integriert. Diese Drehungen<br />

sind wichtig, um z.B. die Rundheit<br />

Triangulationskameras<br />

von Automation<br />

Technology<br />

für die 3D-Bildverarbeitung.<br />

Bild: Automation Technology<br />

von kreisförmigen Bohrungen zu<br />

untersuchen. Zusätzlich kann der<br />

Anwender definieren, welcher<br />

Ausschnitt der 16-bit-Höhendaten<br />

in die 8-bit-Ergebnis-ZMap für die<br />

grafische Benutzeroberfläche umgerechnet<br />

werden soll.<br />

Die Aqsense-Software verhält<br />

sich in DALSA Sherlock völlig<br />

transparent wie eine normale Kamera.<br />

www.stemmer-imaging.de<br />

Effizienz-Navi Preis<br />

Material<br />

Energie<br />

Service Handhabung ✔<br />

Zeit<br />

Lebensdauer<br />

Kosten senken mit <strong>Produktion</strong><br />

Robotersteuerung<br />

Maximale Sicherheit<br />

auf minimalem Raum<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>11</strong>, 2013<br />

Die funktionale Sicherheitssteuerung<br />

FSU für Motoman-Roboter<br />

von Yaskawa ermöglicht laut<br />

Herstellerangaben kleinere<br />

Sicherheitszonen und damit eine<br />

optimale Ausnutzung der <strong>Produktion</strong>sfläche.<br />

Mit der Sicherheitssteuerung FSU von<br />

Yaskawa ist eine Mensch-Roboter-<br />

Kollaboration möglich. Bild: Yaskawa<br />

Allershausen (ao). Mit verschiedenen<br />

Sicherheitsfunktionen kann<br />

die neue Steuerungsoption FSU<br />

von Yaskawa als Alternative zur<br />

klassischen Absicherung von Roboterzellen<br />

eingesetzt werden. So<br />

lässt sich der Arbeitsraum des Roboters<br />

softwaretechnisch sicher<br />

begrenzen, so der Hersteller. Der<br />

Roboter sei damit nicht in der Lage,<br />

über den definierten Sicherheitsbereich<br />

hinausreichen. Die Abmessungen<br />

der Anlage könnten<br />

entsprechend kleiner ausgelegt<br />

werden. Auch die Trenneinrichtungen<br />

der Schutzumhausung<br />

müssen laut Yaskawa weniger massiv<br />

ausgeführt sein, da der Roboter<br />

nicht dagegenstoßen kann. Durch<br />

die Einrichtung mehrerer Sicherheitsbereiche<br />

sei es zudem möglich,<br />

dass der Roboter bei geöffnetem<br />

Schutztor im hinteren, nicht<br />

zugänglichen Arbeitsbereich weiter<br />

arbeitet, während im vorderen<br />

Bereich Teile per Hand eingelegt<br />

werden. Die Überwachung der Sicherheitsgeschwindigkeit<br />

ermöglicht<br />

laut Yaskawa sogar eine<br />

Mensch-Roboter-Kollaboration:<br />

Wenn also der Bediener in Interaktion<br />

mit dem Werkzeug tritt, steht<br />

der Roboter entweder sicher oder<br />

bewegt sich im Rahmen der gesetzlichen<br />

Regeln langsam in Sicherheitsgeschwindigkeit.<br />

Eine weitere Sicherheitsfunktion<br />

betrifft die Begrenzung von Einzelachsen.<br />

Wird beispielsweise der<br />

Bewegungsbereich der ersten Roboterachse,<br />

der S-Achse, steuerungstechnisch<br />

eingeschränkt,<br />

verringert sich der Bewegungsbereich<br />

des Roboters. Auch in diesem<br />

Fall lässt sich die Schutzumhausung<br />

kleiner und leichter gestalten.<br />

Eine Winkelbegrenzung kann den<br />

erlaubten Drehbereich bei externen<br />

Achsen begrenzen.<br />

www.yaskawa.eu.com<br />

Effizienz-Navi<br />

Preis<br />

✔ Material<br />

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Service<br />

Handhabung Zeit<br />

Lebensdauer<br />

Kosten senken mit <strong>Produktion</strong><br />

Termin<br />

vormerken!<br />

5./6. Juni 2013!<br />

„Rüsten bei kleinen Losgrößen – der Schlüssel zu einer wirtschaftlichen Fertigung“<br />

Spanntechnikexperten, Anwender und Hersteller diskutieren im Rahmen der<br />

Mit freundlicher Unterstützung von:<br />

+<br />

7. Praxistagung<br />

Werkstückspanntechnik<br />

5./6. Juni 2013, Maritim Hotel Ulm<br />

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26 · Praxis · <strong>Produktion</strong> · 14. März 2013 · Nr. <strong>11</strong><br />

Positionserfassung<br />

Auf die Oberfläche kommt es an<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>11</strong>, 2013<br />

Für die Positionsermittlung eines Hydraulikzylinders, der für die exakte<br />

Oszillationsbewegung seiner Superfinish-Maschinen zuständig ist,<br />

setzt Supfina Grieshaber den magnetostriktiven Sensor Temposonics<br />

der MTS Sensor Technologie GmbH ein.<br />

Lüdenscheid (rm). Für die Oberflächenfeinstbearbeitung<br />

von Kugel-<br />

und Rollenlagern, Innen- und<br />

Außenringen ist eine präzise Steuerung<br />

der Bearbeitungsprozesse<br />

der Superfinish-Maschine Race-<br />

Flex erforderlich. Superfinish ist<br />

ein spanabhebendes Verfahren,<br />

bei dem ein Flächenkontakt zwischen<br />

Werkzeug und Werkstück<br />

hergestellt wird. Im meist mehrstufigen<br />

Kurzhubhonverfahren mit<br />

Stein oder Band werden die Wälzkörper<br />

und Laufbahnen an den<br />

Lagerinnen- und Außenringen einer<br />

Feinstbearbeitung unterzogen.<br />

Damit lassen sich Rundheitsfehler<br />

und Welligkeiten reduzieren.<br />

Neben der Reduzierung von<br />

Rundheitsfehlern und Welligkeiten<br />

werden Oberflächenschichten<br />

dabei bis zu 15 µm abgetragen und<br />

Schleif- sowie Drehspuren auf diese<br />

Weise entfernt. Mit dem Superfinish-Verfahren<br />

lässt sich die Oberfläche<br />

durch Erhöhung des Traganteils<br />

auf über 90 % verbessern.<br />

Gleichzeitig bewirkt der Kreuzschliff<br />

gute Schmiereigenschaften,<br />

denn die eingebrachten Riefen<br />

wirken wie Kanäle, in denen sich<br />

die Schmierstoffe gleichmäßig verteilen.<br />

Die Mikrogeometrie der<br />

Oberfläche wird verbessert und<br />

ermöglicht die Einstellung defi-<br />

Für eine gleichmäßige Bewegung des<br />

Oszillationsantriebs sorgt ein Sensor<br />

Temposonics RH mit SSI-Ausgang.<br />

nierter Oberflächenkennwerte.<br />

Das Kurzhubhonen kompensiert<br />

zudem Querformfehler und erzeugt<br />

Druckeigenspannungen in<br />

der Randzone. Diese Oberflächenverfestigung<br />

erhöht die Belastbarkeit.<br />

Unter dem Strich stehen eine<br />

verlängerte Lebensdauer, eine verringerte<br />

Reibung und mehr Laufruhe<br />

beziehungsweise eine Verringerung<br />

des Geräuschpegels des<br />

durch die Oberflächenfeinstbearbeitung<br />

behandelten Teils. Insgesamt<br />

kann das früher nur formfolgende<br />

Verfahren nun die Endqualität<br />

beeinflussen.<br />

Kreuzschliff eignet sich für<br />

unterschiedliche Geometrien<br />

Das kristalline Superfinish-Korn<br />

hat eine unregelmäßig und zufällig<br />

geformte Schneidengeometrie.<br />

Die mikrofeinen Schleifkörner bewirken<br />

eine Rautiefe von Ra 0,15 bis<br />

0,01 µm. Sehr genaue zylindrische<br />

und rotationssymmetrische Geometrien<br />

lassen sich beim Superfinish<br />

durch den Flächenkontakt<br />

zwischen Werkstück und Werkzeug<br />

erzeugen.<br />

Durch die Überlagerung von<br />

Werkstückrotation und Werkzeugoszillation<br />

bewegt sich ein einzelnes<br />

Korn entlang einer Sinuslinie,<br />

die für dieses Verfahren typisch ist.<br />

Die Überlagerung der einzelnen<br />

Linien ergibt einen Kreuzschliff,<br />

mit dem unterschiedliche Werkstückgeometrien<br />

präzise bearbeitet<br />

werden können.<br />

Ein mit einer Umfangsgeschwindigkeit<br />

von 1 bis 20 m/s rotierende<br />

Werkzeug wird mit definiertem<br />

Druck auf das ebenfalls rotierende<br />

Werkstück gepresst. Durch das<br />

Verschieben oder Kippen der<br />

Werkzeugachse entsteht für jedes<br />

Schleifkorn eine kreisbogenförmige<br />

Linie. Alle im Eingriff befindlichen<br />

Schleifkörner zusammen erzeugen<br />

durch Überlagerung der<br />

einzelnen Kreisbögen sich radial<br />

kreuzenden Bearbeitungsspuren.<br />

Zentrale Bedeutung bei der Superfinish-Bearbeitung<br />

haben die<br />

Kreis-Schwingersysteme, die Oszillationsfrequenzen<br />

bis 20 Hz und<br />

Amplituden bis + 10° erreichen.<br />

Daneben ist eine exakte Sinusbewegung<br />

des Werkzeugs erforderlich.<br />

Zu diesem Zweck führt ein<br />

Kolbenstangenzylinder über definierte<br />

Pendelbewegungen die erforderliche<br />

Oszillation aus. So entsteht<br />

durch zwei überlagerte<br />

Schnittgeschwindigkeiten – aus<br />

der Rotation des Werkstücks und<br />

der Oszillation des Werkzeugs – der<br />

Kreuzschliff. Die Bewegung des<br />

Oszillationsantriebs muss dabei<br />

sehr gleichmäßig ausfallen und<br />

darf keine Treppenstruktur aufweisen.<br />

Für die Steuerung des Hydraulikzylinders<br />

wird daher ein<br />

besonders präzise arbeitendes<br />

Messsystem benötigt.<br />

Sensorsignale eignen sich für<br />

dynamische Regelungen<br />

Magnetostriktive Positionssensoren Temposonics R sind mit einem robustem<br />

Profil oder druckfesten Stab ausgestattet. Bild: MTS Sensor Technologie GmbH<br />

Supfina Grieshaber setzt für die<br />

Positionsermittlung des Hydraulikzylinders<br />

einen magnetostriktiven<br />

Sensor Temposonics RH von<br />

MTS mit SSI-Ausgang und druckfestem<br />

Stab ein. Er führt eine absolute<br />

und berührungslose Messung<br />

aus und hat effektive Regeleigenschaften<br />

für eine dynamische Steuerung<br />

in geschlossenen Regelkreisen.<br />

Zusammen mit der Elektronik<br />

im Sensorkopf werden präzise<br />

Messsignale im Millisekundenbereich<br />

erzielt.<br />

Der Sensor gibt wahlweise Positionssignale,<br />

Geschwindigkeitswerte<br />

und Positions-Differenzmessungen<br />

synchron oder asynchron<br />

aus. Im synchronen Modus<br />

hängt die Messfrequenz vom Abfragezyklus<br />

der Steuerung ab und<br />

kann messlängenabhängig bis zu<br />

3,7 kHz betragen.<br />

Die Qualität des Sensorsignals<br />

ermöglicht eine dynamische Regelung<br />

mit geringer Verzögerung und<br />

konstantem Schleppfehler. Beim<br />

asynchronen Modus misst der Sensor<br />

freilaufend, während die integrierte<br />

Elektronik auf Basis des so<br />

genannten ‚Prediction-Modus‘ arbeitet.<br />

Dieser macht Abfragezyklen<br />

bis 10 kHz möglich.<br />

Die Sensoren haben eine Auflö-<br />

Weniger Reibung<br />

und Verschleiß<br />

Die Supfina Grieshaber GmbH mit<br />

Standorten in Deutschland, USA<br />

und China stellt Anlagen zur Oberflächenfeinstbearbeitung<br />

her, darunter<br />

solche zur Superfinish-Bearbeitung,<br />

zum Doppelseiten-Planschleifen<br />

und zum Feinstschleifen.<br />

Das Superfinish-Verfahren vermindert<br />

Reibung und Verschleiß bei<br />

beweglichen Bauteilen. Diese<br />

Technik wird in der Fahrzeug-, Luftfahrt-<br />

und Wälzlagerindustrie eingesetzt,<br />

um eine längere Lebensdauer,<br />

weniger Energieverbrauch<br />

und verminderte Geräuschpegel<br />

zu erzielen. Neben Anlagen für<br />

Mittel- und Großserien werden<br />

modulare Bearbeitungssysteme<br />

und eigenständige Geräte für die<br />

Kleinserie produziert.<br />

sung bis 1 µm und arbeiten mit einer<br />

Wiederholgenauigkeit von<br />

< ± 0,001% F.S. und einer Linearität<br />

von < ± 0,01% F.S. Optional steigert<br />

eine interne Linearisierung die Linearitätstoleranz<br />

messlängenabhängig<br />

um das 3- bis 10-fache. Der<br />

Datentransfer des Sensors erfolgt<br />

wegen der großen elektromagnetischen<br />

Verträglichkeit und Unempfindlichkeit<br />

gegen äußere Einwirkungen<br />

wie Schock, Vibrationen,<br />

Feuchte und Staub störsicher.<br />

Sensorparameter lassen sich<br />

per Software einfach ändern<br />

Alle Sensorparameter werden<br />

werksseitig eingestellt. Sollen im<br />

Feld Parameter wie Auflösung,<br />

Messrichtung und Messbereich<br />

nachträglich umgestellt, die Software<br />

aktualisiert oder der Sensor<br />

getestet werden, gibt es hierfür einen<br />

einfach bedienbaren PC-Programmierer.<br />

Er wird mit dem Sensor<br />

und über USB-Schnittstelle mit<br />

einem Windows-PC verbunden.<br />

Die Software stellt alle Messsignale<br />

übersichtlich in Diagrammform<br />

dar und stellt eine Reihe verschiedener<br />

Einstellmöglichkeiten<br />

bereit. Mittels der Software ist auch<br />

eine Umstellung von synchroner<br />

auf asynchrone Messung möglich,<br />

man kann die Temperatur im Sensorkopf<br />

überprüfen und die Linearisierung<br />

deaktivieren.<br />

www.mtssensor.de<br />

www.supfina.com<br />

Effizienz-Navi Preis<br />

Material Energie ✔<br />

Service<br />

Handhabung<br />

Zeit Lebensdauer ✔<br />

Kosten senken mit <strong>Produktion</strong><br />

Windenergieanlagen-Montage<br />

Inmitten von hohen Wellen so stabil wie an Land<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>11</strong>, 2013<br />

Für die Montage von großen<br />

Windenergieanlagen auf hoher<br />

See auch bei besonders starkem<br />

Wellengang setzt Barge Master<br />

Hydraulikzylinder der Bosch<br />

Rexroth AG ein.<br />

Lohr am Main (rm). Wer jemals<br />

bei kräftigerem Wellengang versucht<br />

hat, Kaffee einzugießen,<br />

weiß, wie schwierig es ist, nichts zu<br />

verschütten. Eine noch deutlich<br />

größere Herausforderung ist es, die<br />

viele Tonnen schweren Bauteile<br />

von Windenergieanlagen in Offshore-Windparks<br />

auf bis zu 100 m<br />

Die Montage von Windkraftanlagen auf hoher See auch bei starkem Wellengang<br />

wird durch die sogenannte Wellenkompensation von Barge Master<br />

deutlich erleichtert.<br />

Bild: Bosch Rexroth AG<br />

hohe Türme aufzusetzen. Schon<br />

bei kleinen Wellen schwankt dann<br />

das an der Kranspitze frei schwebende<br />

Bauteil in einem Radius von<br />

30 m und mehr hin und her, und<br />

das bisweilen mit relativ hoher<br />

Frequenz.<br />

Um dem abzuhelfen, hat das<br />

niederländische Spezialunternehmen<br />

Barge Master eine besonders<br />

pfiffige Lösung gefunden: Eine bewegliche<br />

Plattform verbindet Kran<br />

und Schiffsrumpf miteinander und<br />

hält den Kran trotz des starken<br />

Wellengang so waagerecht, als ob<br />

er auf festen Boden steht. Dazu<br />

gleichen drei Hydraulikzylinder<br />

zwischen Schiffsrumpf die dreidimensionalen<br />

Bewegungen des<br />

Wassers aus. Bei dieser so genannten<br />

Wellenkompensation hat<br />

Bosch Rexroth als Engineering-<br />

Partner die komplexe Antriebsund<br />

Steuerungslösung konstruiert,<br />

in Simulationen vorab überprüft<br />

und alle Komponenten bereitgestellt.<br />

Das erste von mehreren mit der<br />

Barge Master-Plattform ausgerüsteten<br />

Schiffen hat bereits vor den<br />

Küsten Europas bis zu 160 t schwere<br />

Bauteile sicher und ruhig angehoben<br />

und abgesetzt.<br />

www.boschrexroth.com<br />

Effizienz-Navi<br />

Preis<br />

Material<br />

Energie<br />

Service<br />

Handhabung ✔ Zeit ✔<br />

Lebensdauer<br />

Kosten senken mit <strong>Produktion</strong>


14. März 2013 · Nr. <strong>11</strong> · <strong>Produktion</strong> · Energie-Effizienz · 27<br />

TREIBHAUSGASE<br />

EU-Emissionshandel: Unwucht im System<br />

MICHAELA NEUNER, PRODUKTION NR. <strong>11</strong> , 2013<br />

Bereits kurz nach Beginn der dritten Handelsperiode hinterfragt die EU<br />

die Mechanismen des europäischen Emissionshandels. Forderungen<br />

nach ehrgeizigeren Klimaschutzzielen stehen im Raum.<br />

LANDSBERG. Die Treibhausgasemissionen<br />

in Deutschland sind<br />

2012 leicht angestiegen: Nach vorläufigen<br />

Berechnungen des Umweltbundesamtes<br />

(UBA) lagen sie<br />

mit 931 Megatonnen Kohlendioxid-Äquivalente<br />

in 2012 um 1,6 %<br />

höher als 20<strong>11</strong> und nähern sich<br />

damit dem Wert des Nachkrisenjahres<br />

2010 (937 Mt CO 2<br />

Äq). „Der<br />

durch den Atomausstieg verschiedentlich<br />

herbei geredete starke<br />

Anstieg der Klimagas-Emissionen<br />

ist zwar ausgeblieben, weil vor allem<br />

der weitere Ausbau der erneuerbaren<br />

Energien dem entgegengewirkt<br />

hat. Sorgen macht mir<br />

dennoch der Trend, wieder mehr<br />

Kohle zu verstromen“, erklärt UBA-<br />

Präsident Jochen Flasbarth.<br />

Ein Trend, der sich fortsetzt. Laut<br />

Bundesnetzagentur sollen in diesem<br />

Jahr Kohlekraftwerke mit einer<br />

Gesamtleistung von knapp<br />

5 300 MW ans Netz gehen, während<br />

lediglich sieben Kohlekraftwerke<br />

mit insgesamt gut 1 000 MW den<br />

Betrieb einstellen werden. Insbesondere<br />

durch die Verstromung<br />

fossiler Energieträger verursacht<br />

die Energiewirtschaft mit mehr als<br />

400 Mio t jährlich den Löwenanteil<br />

der Emissionen, wobei bereits 20<strong>11</strong><br />

allein auf das Treib hausgas Koh-<br />

lendioxid 87 % entfielen. Den Anstieg<br />

im letzten Jahr dominierten<br />

die CO 2<br />

-Emissionen mit einem<br />

Plus von zwei Prozent.<br />

Bei Veröffentlichung der Emissionswerte<br />

für 2012 Ende Februar<br />

rief Flasbarth deshalb dazu auf,<br />

den europäischen Emissionshandel<br />

durch eine Erhöhung der Klimaschutzziele<br />

nachhaltig zu stärken:<br />

„Das von der EU-Kommission<br />

vorgeschlagene ‚Backloading’ von<br />

900 Millionen CO 2<br />

-Zertifikaten wäre<br />

dafür ein erster Schritt. Letztlich<br />

müssen die Zertifikate aber nicht<br />

Treibhausgasemissionen 2012<br />

um 14 Mio Tonnen gestiegen<br />

nur vorübergehend, sondern dauerhaft<br />

vom Markt genommen werden.“<br />

Die EU-Kommission und der<br />

Umweltausschuss des Europäischen<br />

Parlaments hatten sich kurz<br />

zuvor darauf verständigt, 900 Mio<br />

neue Zertifikate bis 2019/2020 zurückzuhalten.<br />

„Damit wird der Emissionshandel<br />

für die über 2 000 betroffenen<br />

Unternehmen in Deutschland unkalkulierbar<br />

und die Handelszertifikate<br />

werden teurer“, warnt DIHK-<br />

Hauptgeschäftsführer Martin<br />

Wansleben. Hildegard Müller,<br />

Der verstärkte Einsatz von Kohlekraftwerken zur Stromerzeugung treibt die<br />

CO 2<br />

-Emissionen in Deutschland in die Höhe.<br />

Bild: Tom Bayer – Fotolia.com<br />

Hauptgeschäftsführerin des Bundesverbandes<br />

der Energie- und<br />

Wasserwirtschaft (BDEW) begrüßte<br />

dagegen die Entscheidung als<br />

Maßnahme zur Stabilisierung des<br />

Emissionshandels. „Dieses so genannte<br />

‚Backloading‘ darf aus Sicht<br />

der Energiebranche jedoch nur<br />

einmalig erfolgen,“ sagt Müller, „es<br />

kann zudem nur der erste Schritt<br />

einer Reform des CO 2<br />

-Zertifikate-<br />

Handels sein.“<br />

Reformen hatte es schon von der<br />

zweiten auf die dritte Handelsperiode<br />

von 2013 bis 2020 gegeben: So<br />

erhalten beispielsweise die Energieversorger<br />

ab diesem Jahr keine<br />

Frei-Zuteilungen mehr. Die Unternehmen<br />

bekommen noch kostenlose<br />

Zertifikate, wenn sie die erforderlichen<br />

Benchmarks erreichen.<br />

Für sie ist in 2013 eine kostenfreie<br />

Zuteilung in Höhe von 80 % vorgesehen.<br />

Den Rest müssen sie aus<br />

ihren Reserven bestreiten oder zukaufen.<br />

Die Börsenpreise für EU-<br />

Allowances (EUA) liegen derzeit<br />

mit unter fünf Euro so niedrig, dass<br />

die EEX die Versteigerung seit Jahresbeginn<br />

bereits zwei Mal abgebrochen<br />

hat.<br />

„Es ist nicht zu erwarten, dass wir<br />

auf dem CO 2<br />

-Markt in der nächsten<br />

Zeit einen starken Preisanstieg sehen<br />

werden“, sagt Umwelt-Ökonom<br />

Prof. Andreas Löschel vom<br />

Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung<br />

(ZEW). Selbst ein<br />

‚Backoading’ werde bestenfalls eine<br />

kurzfristige Wirkung zeigen. Als<br />

Gründe nennt er die derzeitige<br />

wirtschaftliche Entwicklung in Europa<br />

mit eher „überschaubaren“<br />

Aussichten auf Wachstum und den<br />

bestehenden Überschuss an Zertifikaten<br />

in Höhe von anderthalb bis<br />

zwei Gigatonnen CO 2<br />

Äq-Emissionen<br />

im Handelssystem.<br />

Striktere Klimaschutzziele ab<br />

2020 besser als Backloading<br />

Die Variante Zertifikate nicht nur<br />

zurückzuhalten, sondern ganz aus<br />

dem System zu nehmen, sieht Löschel<br />

kritisch: „Man muss hier sehr<br />

vorsichtig sein, weil dies ein direkter<br />

Eingriff in den Markt wäre, der<br />

eigentlich durch die Direktive bis<br />

2020 reguliert ist.“ Sein Vorschlag<br />

lautet, rasch verbindliche und<br />

deutlich ehrgeizigere Ziele für die<br />

Zeit nach 2020 zu finden. Dabei<br />

ließen sich dann auch Wechselwirkungen<br />

zwischen Instrumenten<br />

zur Förderung der erneuerbaren<br />

Energien und Maßnahmen zur<br />

Energie-Effizienz sowie dem Emissionshandelssystem<br />

berücksichtigen.<br />

Zudem wüssten die Unternehmen<br />

dann bereits heute, dass Investitionen<br />

in CO 2<br />

-mindernde<br />

Maßnahmen sich auch mittel- und<br />

langfristig lohnen. „Im Endeffekt<br />

sollte das eigentlich die gleiche<br />

Wirkung haben“, denkt Löschel.<br />

ENERGIE-SPAR-TIPP<br />

Lack mit weniger Energie trocknen<br />

PRODUKTION NR. <strong>11</strong> , 2013<br />

Neueste Filtertechnik senkt bei Volkswagen den Energieaufwand für<br />

Lacktrocknung um ein Drittel, reduziert die CO 2<br />

-Emissionen um 700<br />

Tonnen und spart jährlich rund 90 000 Euro ein.<br />

WOLFSBURG (MN). Volkswagen<br />

verwendet seit Mitte der 1990er<br />

Jahre umweltfreundliche und lösemittelfreie<br />

Wasserbasislacke als<br />

Fahrzeuglackierung. Jetzt sinkt der<br />

Energieaufwand beim Lacktrocknen<br />

durch den Einsatz neuester<br />

Hochtemperatur-Filtertechnik<br />

und einer modifizierten Gebläse-<br />

Steuerung um rund ein Drittel.<br />

Die Umrüstungen in der Fertigung<br />

von Tiguan und Touran am<br />

Standort Wolfsburg gehen zurück<br />

auf eine Mitarbeiterinitiative des<br />

Energietechnik-Meisters Andreas<br />

Schultz. Seine Idee bewirkt jährlich<br />

eine Energieeinsparung von mehr<br />

als 1 200 MWh und reduziert die<br />

CO 2<br />

-Emissionen am Standort<br />

Wolfsburg um rund 700 Tonnen.<br />

Zudem spart Volkswagen rund<br />

90 000 Euro Energiekosten ein.<br />

In den Wolfsburger Lackieranlagen<br />

durchlaufen beispielsweise die<br />

Modelle Tiguan und Touran vier<br />

Trocknungsstationen. Dafür wird<br />

Außen- oder Hallenluft angesaugt,<br />

bei Bedarf erwärmt, und in speziellen<br />

Hochtemperaturluftfiltern gereinigt,<br />

um auch kleinste Staubkörnchen<br />

auf der Karosserie und<br />

Lackoberfläche zu vermeiden.<br />

„Nach der Umrüstung auf den<br />

neuesten Stand der Technik verfügen<br />

20 Filteranlagen mit jeweils 15<br />

Spezialeinsätzen über eine anderthalbmal<br />

so große Filterfläche, so<br />

dass jetzt die gleiche Menge Luft<br />

mit wesentlich geringerer Gebläsedrehzahl<br />

gefördert wird“, erklärt<br />

der Leiter der Lackiererei Halle 9,<br />

Michael Roreger.<br />

Die Anlagen sind zusätzlich mit<br />

sogenannten Frequenzumrichtern<br />

ausgerüstet worden. Sie sorgen<br />

PRODUKT DER WOCHE<br />

Der E-Controller von Saia<br />

unterstützt beim Energiemanagement.<br />

Bild: Saia Burgess<br />

Energieverbrauch im Griff<br />

Pirka Falkenberg, Leiterin Konzern-Ideenmanagement, mit der alten und Andreas<br />

Schultz und Michael Roreger mit der neuen Filterkassette. Bild: Volkswagen<br />

Größere Filterfläche reduziert<br />

benötigte Gebläseleistung<br />

dafür, dass die Gebläse ihre Motordrehzahl<br />

automatisch der benötigten<br />

Frischluftzufuhr anpassen.<br />

Früher musste die Luft mit hohem<br />

Druck eingeblasen werden, weil<br />

die Ansaugvorrichtungen mit kleineren<br />

Filterflächen bestückt waren.<br />

Die Gebläsemotoren liefen<br />

dabei konstant auf Hochtouren.<br />

Der gelernte Energieanlagenelektronikers<br />

Schultz ist seit Mai<br />

2003 in der Lackiererei tätig. Der<br />

50-Jährige koordiniert den Einsatz<br />

von Fremdfirmen und ist unter<br />

anderem für das Filtermanagement<br />

und die Materialbeschaffung<br />

zuständig.<br />

www.volkswagen.com<br />

BRUCHSAL/MURTEN (CH) (MN).<br />

Der Schweizer Spezialist für Infrastrukturautomation<br />

Saia-Burgess<br />

bietet für die Industrie eine ‚Lean-<br />

Lösung‘ zum Thema ‚Energiesparen’.<br />

Das System ‚S-Monitoring‘ umfasst<br />

Zähler, Bedienpanels und Controller<br />

mit Auswertungs- und Analysefunktionen.<br />

Ergänzt wird es durch den E-<br />

Controller. Der E-Controller ist eine<br />

sogenannte ‚Funktions-PCD‘, der bereits<br />

ab Werk mit einer Standard-<br />

Applikationssoftware zum Energie-<br />

Überwachung ausgestattet ist.<br />

Elektrische Energiezähler lassen<br />

sich über S-Bus anbinden, Zähler für<br />

Wasser, Gas oder Kälte können über<br />

S0-Impulseingänge, M-Bus oder<br />

Modbus erfasst werden. Via optionale<br />

Schnittstellen kommuniziert<br />

der E-Controller auch mit der Managementebene<br />

über diverse Protokolle.<br />

Verbrauchswerte lassen sich<br />

steuerungsintern aufbereiten, in<br />

CSV-Dateien loggen und beispielsweise<br />

Trenddarstellungen mittels<br />

einer Web-Visualisierung anzeigen.<br />

Während der Inbetriebnahme und<br />

beim Service verhält sich der E-Controller<br />

ähnlich wie ein dedizierter<br />

Controller. Dank der überschaubaren<br />

Kernfunktionalität ist er einfach<br />

und sicher in der Handhabung. Dennoch<br />

kann man die vorinstallierte<br />

Kernapplikation mit der Engineering-Software<br />

Saia PG5 Controls Suite<br />

jederzeit um eigene Funktionen<br />

erweitern oder bei Bedarf auch<br />

komplett ändern.<br />

www.saia-pcd.com


28 · Management · <strong>Produktion</strong> · 14. März 2013 · Nr. <strong>11</strong><br />

Private-Equity<br />

Beteiligungsverkäufe werden steigen<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>11</strong>, 2013<br />

Im vergangenen Jahr verlief das Beteiligungsgeschäft im deutschsprachigen<br />

Raum insgesamt schwach, war aber von sehr unterschiedlichen<br />

Jahreshälften geprägt. Für dieses Jahr wird eine Erholung im Beteiligungsgeschäft<br />

erwartet, besagt eine Untersuchung von L.E.K. Consulting.<br />

München (gk) 2013 soll es im<br />

deutschsprachigen Raum eine<br />

bessere Entwicklung im Private-<br />

Equity-Bereich geben als im vergangenen<br />

Jahr. Das erwartet die<br />

internationale Strategieberatung<br />

L.E.K. Consulting. „Grund hierfür<br />

ist zunächst die Erholung des Beteiligungsmarktes<br />

im dritten und<br />

vierten Quartal 2012“, erklärt Karin<br />

von Kienlin, Partnerin und<br />

Deutschland-Chefin von L.E.K.<br />

Consulting in München. „Darüber<br />

hinaus stehen derzeit mindestens<br />

130 Unternehmen mit einem geschätzten<br />

Transaktionswert von<br />

jeweils über 50 Millionen Euro zum<br />

Verkauf, die für einen soliden Deal-<br />

Flow sorgen werden.“ Ferner ist<br />

nach Analysen von L.E.K. davon<br />

auszugehen, dass mehr als 100<br />

weitere Portfoliounternehmen auf<br />

den Markt kommen könnten.<br />

Schließlich weisen jüngste Fundraising-Aktivitäten<br />

in DACH, wie<br />

der 700 Mio Euro große Fond VI der<br />

Deutschen Beteiligungs AG auf ein<br />

sich erholendes Klima am Buyout-<br />

Markt hin.<br />

Im Large-Cap-Bereich erwartet<br />

L.E.K. vor allem in der Energiebranche<br />

sowie bei Industriepro-<br />

dukten einen Zufluss von Deals. Es<br />

ist nach Meinung der L.E.K.-Berater<br />

davon auszugehen, dass Unternehmen<br />

wie Eon, RWE oder EnBW<br />

einige Desinvestitionen vornehmen<br />

werden, um sich den Herausforderungen<br />

der Energiewende zu<br />

stellen. Bei Industrieprodukten<br />

zeichnen sich laut Studie ebenfalls<br />

zahlreiche Deals ab wie beispielsweise<br />

der Verkauf der Sparten Solar-<br />

und Verkehrssteuerungssysteme<br />

sowie Gepäcksortieranlagen<br />

Es war schwierig, attraktive<br />

Finanzierungen zu sichern<br />

With 106 deals, 2012 was significantly below previous years<br />

Abgeschlossene Transaktionen nach Zielindustrie<br />

Abgeschlossene Transaktionen nach Zielindustrie<br />

(2007 – Q4 2012)*<br />

Prozent<br />

243 185 132 138 136 20<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

2007<br />

2008<br />

2009<br />

2010<br />

Anmerkung: * MBOs über €20Mio. Unternehmenswert in DACH und PE entweder auf Käufer- oder Verkäuferseite; ** Telekommunikation, Internet,<br />

Medien & Entertainment<br />

Quelle: L.E.K. Recherche und Analyse<br />

CONFIDENTIAL<br />

DACH discussion document<br />

und Postautomatisierung durch<br />

Siemens. 2012 erreichte die Anzahl<br />

der Transaktionen im deutschsprachigen<br />

Raum einen neuen<br />

Tiefststand, wobei sehr unterschiedliche<br />

Entwicklungen die erste<br />

und zweite Jahreshälfte prägten,<br />

heißt es weiter in der Studie. Während<br />

die Deal-Aktivität in den ersten<br />

beiden Quartalen außerordentlich<br />

gering war, erholte sich<br />

der Markt in der zweiten Jahreshälfte<br />

und näherte sich den Werten<br />

der Vorjahre an. „Transaktionen<br />

mit einem Wert unter 200 Millionen<br />

Euro dominierten das Marktgeschehen.<br />

Wie im Vorjahr hatten<br />

Firmenübernahmen aus den Branchen<br />

Industrieprodukte, Automobil<br />

und Konsumgüter einen signifikanten<br />

Anteil am Deal-Flow“, erläutert<br />

von Kienlin. Zu den besonders<br />

nennenswerten Large- und<br />

Mid-Cap-Deals des vierten Quartals<br />

zählten die Übernahme von<br />

Douglas durch Advent International<br />

und KraussMaffei Technologies<br />

durch Onex Partners. Im Gesundheitswesen<br />

war laut L.E.K.<br />

Consulting lediglich eine geringe<br />

Deal-Aktivität zu verzeichnen. Obwohl<br />

die gesamtwirtschaftliche La-<br />

20<strong>11</strong><br />

23<br />

28<br />

Q1 2012 Q2 2012 Q3 2012 Q4 2012<br />

35<br />

Andere<br />

TIME**<br />

Gesundheitswesen<br />

Handel & Konsumgüter<br />

Transport & Logistik<br />

Automobil<br />

Energie & Umwelt<br />

Industrieprodukte<br />

Besonders in den Bereichen<br />

Transport &<br />

Logistik sowie Automobil<br />

stieg im vierten<br />

Quartal 2012 die Zahl<br />

der Unternehmensverkäufe.<br />

Quelle: L.E.K. Consulting<br />

ge im deutschsprachigen Raum<br />

deutlich besser war als in vielen<br />

anderen europäischen Staaten, bestanden<br />

im Private-Equity-Markt<br />

nach wie vor wesentliche Hemmnisse.<br />

Zum einen herrschte weiterhin<br />

eine große Verunsicherung<br />

über die makroökonomische Entwicklung<br />

der EU-Binnenwirtschaft<br />

sowie Implikationen eines möglichen<br />

Staatsbankrotts Griechenlands.<br />

Darüber hinaus war es 2012<br />

unverändert schwierig, attraktive<br />

Finanzierungen zu sichern.<br />

Schließlich führte die allgemeine<br />

Verunsicherung am Markt zu<br />

schwierigen Verkaufsbedingungen,<br />

weshalb viele Verkäufer zögerten<br />

ihre Unternehmen zu veräußern.<br />

Stattdessen gewannen Maßnahmen<br />

zur Verbesserung der<br />

operativen Exzellenz innerhalb der<br />

bestehenden Portfolios weiter an<br />

Bedeutung. Im Vergleich zu den<br />

beiden Vorjahren war 2012 europaweit<br />

eine niedrigere Deal-Aktivität<br />

zu verzeichnen. Sowohl das Volumen<br />

als auch der Wert von Buyouts<br />

lag unter den Werten der Jahre 2010<br />

und 20<strong>11</strong>. Wie auch in den Vorjahren<br />

stand Großbritannien an erster<br />

Stelle hinsichtlich der Transaktionswerte<br />

gefolgt von DACH und<br />

Frankreich.<br />

Bachelor: Wertschöpfungsmanagement<br />

Chance für Techniker<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>11</strong>, 2013<br />

Ansbach (gk). Erfahrene Praktiker<br />

können nun sogar ohne Abitur berufsbegleitend<br />

studieren. Zum<br />

Wintersemester 2013/2014 startet<br />

der dritte Durchlauf des Modellprojektes<br />

‚Berufsbegleitender Bachelorstudiengang<br />

Wertschöpfungsmanagement‘<br />

an der Hochschule<br />

Ansbach. Mit dem neuen<br />

Bachelorstudiengang haben Praktiker<br />

die Möglichkeit, ihr Expertenwissen<br />

zu erweitern und auf eine<br />

akademische Basis zu stellen. Betriebliche<br />

Erfahrung und praktische<br />

Studienanteile im Betrieb<br />

werden kombiniert mit theoretischem<br />

Wissen. Die Studierenden<br />

arbeiten weiterhin Vollzeit im Unternehmen.<br />

Zum praxisorientierten<br />

Studium gehören Verbesserungsprojekte,<br />

die im eigenen Unternehmen<br />

durchgeführt und von<br />

der Hochschule gecoacht werden.<br />

„In den meisten Fällen amortisieren<br />

sich die Kosten für das Studium<br />

durch die in diesen Projekten erzielten<br />

Einsparungen“, betont Professor<br />

Dr. Constantin May, der den<br />

Studiengang ins Leben gerufen hat.<br />

Der Fokus des Studiengangs liegt<br />

auf der Optimierung von Wertschöpfungsketten.<br />

Die Konzepte<br />

Total Productive Management<br />

(TPM), Lean Management, Kaizen<br />

und Six Sigma, die dem Verbesserungsprozess<br />

zugrunde liegen, haben<br />

unterschiedliche Wurzeln.<br />

Studenten des Studiengangs Wertschöpfungsmanagement<br />

in Ansbach.<br />

<br />

Bild: Hochschule Ansbach<br />

Doch alle haben zum Ziel, Verluste<br />

in <strong>Produktion</strong> und Administration<br />

zu reduzieren. Die Studierenden<br />

lernen die wichtigsten Konzepte<br />

kennen, die den Weg zur Operational<br />

Excellence unterstützen. Das<br />

ist eine Chance für qualifizierte<br />

Praktiker, ihre Kompetenzen zukunftsorientiert<br />

auszubauen. Das<br />

Angebot richtet sich in erster Linie<br />

an Meister, Techniker und Technische<br />

Betriebswirte. Der Hochschulabschluss<br />

Bachelor of Arts<br />

(B.A.) kann berufsbegleitend in<br />

drei Jahren erreicht werden. Davon<br />

profitieren die Studierenden und<br />

ihr Arbeitgeber.<br />

www.wertschoepfungsmanager.de.<br />

Studie<br />

Thema ‚Cloud‘ gewinnt an Reife<br />

Claus Wilk<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>11</strong>, 2013<br />

Der aktuelle ‚Cloud-Monitor 2013‘<br />

von PAC, BITKOM und KPMG<br />

bestätigt, dass immer mehr<br />

deutsche Unternehmen auf Cloud<br />

Computing setzen. Gegenüber<br />

dem Vorjahr stieg die Zahl der<br />

Nutzer deutlich.<br />

München. Die Unternehmensbefragung<br />

unter mehr als 400 IT-Entscheidern<br />

zeigt, dass mehr als ein<br />

Drittel (37 %) der Unternehmen in<br />

Deutschland die neuen webbasierten<br />

Formen des Bezugs von IT-<br />

Leistungen (‚aus der Cloud‘) aktiv<br />

einsetzt. Bei weiteren 29 % der Unternehmen<br />

steht das Thema zumindest<br />

zur Diskussion. Dabei<br />

steht weiterhin die private Cloud,<br />

also die Bereitstellung von IT-basierten<br />

Diensten über ein dediziertes<br />

Netzwerk, im Zentrum der<br />

Cloud-Aktivitäten. Der Anteil der<br />

Private-Cloud-Nutzer ist von 27 %<br />

im Vorjahr auf nunmehr 34 % gestiegen.<br />

Private Clouds werden<br />

dabei von deutschen Unternehmen<br />

vorwiegend in Eigenregie als<br />

interne private Cloud betrieben.<br />

Bis dato steht somit offenbar weniger<br />

der Outsourcing-Gedanke im<br />

Vordergrund als vielmehr eine<br />

Neuausrichtung der internen IT-<br />

Architektur. Zwar ist auch der Anteil<br />

der Public-Cloud-Nutzer von<br />

6 % im Vorjahr auf 10 % deutlich<br />

angestiegen. Dennoch fristet der<br />

Bezug von IT-Leistungen über das<br />

‚öffentliche‘ Internet in Deutschland<br />

immer noch ein Nischendasein.<br />

Dr. Katrin Schleife, Senior<br />

Analyst bei PAC und Lead-Analystin<br />

der Studie: „Vor allem kleinere<br />

Unternehmen sind hier noch sehr<br />

zurückhaltend, obwohl viele Public-Cloud-Dienste<br />

gerade diese<br />

Unternehmen im Fokus haben.<br />

Wesentliche Treiber für die Public<br />

Cloud sind die Themen Collaboration<br />

und Customer Relationship<br />

Management (CRM), bei denen die<br />

Vorteile der Cloud besonders zum<br />

Tragen kommen.“<br />

Zwei Drittel der Public-Cloud-<br />

Nutzer haben zugleich Private-<br />

Zwar wächst die Zahl<br />

der Cloud-Skeptiker,<br />

doch insbesondere bei<br />

kleineren und mittleren<br />

Unternehmen scheint<br />

die Diskussion an Reife<br />

zu gewinnen. <br />

<br />

Bild: bloomua - Fotolia<br />

Cloud-Lösungen im Einsatz. Unternehmen<br />

ergänzen ihre Private-<br />

Cloud-Umgebungen teils durch<br />

Public-Cloud-Dienste. Entsprechend<br />

gewinnen hybride Cloud-<br />

Umgebungen an Bedeutung.<br />

Die Analysen zeigen neben steigenden<br />

Nutzerzahlen auch eine<br />

wachsende Polarisierung bei der<br />

Einschätzung des Themas Cloud:<br />

So steht einer großen Zahl an Befürwortern<br />

(35 %) ein wachsender<br />

Anteil an Skeptikern (44 %) gegenüber.<br />

Der Anteil der Unentschiedenen<br />

nimmt entsprechend deutlich<br />

ab (20 %). Diese Tendenz zeigt sich<br />

insbesondere in kleineren und<br />

mittleren Unternehmen, bei denen<br />

das Cloud-Thema an Reife gewinnt.


14. März 2013 · Nr. <strong>11</strong> · <strong>Produktion</strong> · Management/Karriere: MBA · 29<br />

Interview<br />

Oliver F. Bischof, MBA<br />

‚Perspektive ist eine andere geworden‘<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>11</strong>, 2013<br />

Der Director of Sales bei der TSI GmbH, Oliver Bischof, konnte nach Abschluss<br />

des EMBA die Zusammenarbeit mit anderen Abteilungen seiner<br />

Firma verbessern. Er unterstützt jetzt auch die Strategie.<br />

Herr Bischof, weshalb haben Sie<br />

sich speziell für den Executive<br />

MBA der RWTH Aachen University<br />

entschieden?<br />

Ich habe nach einem Programm<br />

gesucht, das meine spezifischen<br />

Bedürfnisse am besten trifft, vor<br />

allem in den Bereichen Unternehmensführung,<br />

Finanzkompetenz<br />

und Leadership. Da gab es einige<br />

und drei habe ich in die engere<br />

Auswahl gezogen.<br />

Vita<br />

Oliver F. Bischof<br />

Der Diplom-Ingenieur Oliver F. Bischof<br />

absolvierte den Executive<br />

MBA EMBA, der gemeinsam von<br />

der RWTH Aachen und der Hochschule<br />

St. Gallen angeboten wird.<br />

Bischof ist heute Director of Sales<br />

bei der TSI GmbH in Aachen.<br />

Bei diesem EMBA habe ich mich<br />

dann insbesondere in dem Zusatz<br />

‚für Technologie-Manager‘ wiedergefunden,<br />

da ich als Manager<br />

für ein Unternehmen arbeite, das<br />

Messgeräte für Forschung und<br />

Spitzentechnologien entwickelt.<br />

Die RWTH Aachen zählt im Technologiebereich<br />

deutschlandweit<br />

zu den führenden Universitäten<br />

und die Hochschule St. Gallen, an<br />

der fünf der Module mit Schwerpunkten<br />

im General Management<br />

stattgefunden haben, hat das aus<br />

meiner Sicht ausgezeichnet ergänzt.<br />

Auch die abschließende Studienreise<br />

mit Unternehmensbesuchen<br />

und Gesprächen mit Firmenführungen<br />

im asiatischen Raum fand<br />

ich hochinteressant, wobei ich<br />

während dieser Reise in meiner<br />

Freizeit sogar erstmalig unsere<br />

Niederlassung in Beijing besuchen<br />

konnte.<br />

Oliver F. Bischof: „Studienarbeit und<br />

natürlich die Masterarbeit waren<br />

sehr zeitintensiv.“ Bild: Fraunhoder Academy<br />

Was haben Sie bei diesem<br />

EMBA gelernt, das wichtig ist,<br />

um nun beruflich erfolgreich zu<br />

sein?<br />

Ich habe vorhandene Kenntnisse<br />

vertiefen und zu einem besseren,<br />

kompletteren Bild zusammenfügen<br />

können. Einiges war für mich<br />

aber auch völlig neu. Besonders<br />

aufschlussreich waren die Module<br />

Wertorientierte Unternehmensführung,<br />

Produktprogramm, Controlling,<br />

Innovations- und Strategiemanagement.<br />

Viele der erlernten Fähigkeiten<br />

setze ich in meiner täglichen Arbeit<br />

ein. Das geht vom Coaching-<br />

Gespräch mit Mitarbeitern bis hin<br />

zu meiner Teilnahme an Strategiemeetings<br />

am Unternehmenssitz in<br />

den USA.<br />

Wie groß war der Zeitaufwand<br />

für das MBA-Studium? Wie haben<br />

Sie Beruf und Weiterbildung<br />

miteinander vereinbaren<br />

können?<br />

Der Zeitaufwand war letztendlich<br />

höher als gedacht, was aber auch<br />

mit meiner beruflichen Rolle und<br />

der dadurch bedingten Reisetätigkeit<br />

zu tun hatte. Während der 20<br />

Module ist man an 4 ½ Tagen von<br />

8 bis 18 Uhr 30 nur beim EMBA,<br />

dazu kommen Anreise, Abendveranstaltungen<br />

und Selbststudium.<br />

Da man als EMBA-Teilnehmer immer<br />

auch einen anspruchsvollen<br />

Job hat, ist man natürlich in den<br />

Pausen und auch abends durchgehend<br />

damit beschäftigt. Das Delegieren<br />

an Mitarbeiter hat bei mir<br />

zu Beginn gut geklappt, aber nach<br />

einem guten Jahr doch einiges an<br />

Wirkung verloren.<br />

Auch eine Studienarbeit und natürlich<br />

die Masterarbeit waren<br />

sehr zeitintensiv, da es wissenschaftliche<br />

Arbeiten sind, die dem<br />

Niveau dieses Studiums entsprechen<br />

müssen. Das hat dann doch<br />

einige Wochenenden gekostet,<br />

auch weil man natürlich einen eigenen,<br />

hohen Anspruch hat.<br />

Was machen Sie heute, nachdem<br />

Sie den Studiengang Executive<br />

MBA erfolgreich abgeschlossen<br />

haben, anders und<br />

vielleicht besser?<br />

Meine Perspektive ist ganz sicher<br />

eine andere geworden. Ich habe<br />

gelernt, nicht nur aus meinem eigenen<br />

Fachbereich heraus zu denken,<br />

sondern das Unternehmen<br />

als Ganzes zu berücksichtigen.<br />

Die Zusammenarbeit zum Beispiel<br />

mit Informationstechnik,<br />

Controlling und Marketing ist dadurch<br />

anders und ganz sicher besser<br />

geworden – im Endeffekt für<br />

beide Seiten. Ich trage aber auch<br />

viel mehr und intensiver zu Aspekten<br />

wie Strategie und Produktprogramm<br />

bei.<br />

Fernstudium für<br />

<strong>Produktion</strong>er<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>11</strong>, 2013<br />

Remagen (gk). <strong>Produktion</strong>smanagement<br />

und Logistikmanagement<br />

sind zwei mögliche Spezialisierungsschwerpunkte<br />

im MBA-<br />

Fernstudienprogramm am Rhein-<br />

AhrCampus – beide Ausrichtungen<br />

beziehen sich auf Wirtschaftsbereiche,<br />

in denen qualifizierte Fachkräfte<br />

gesucht sind. Vielfältige Beschäftigungsfelder<br />

in Industrieunternehmen<br />

aller Wirtschaftszweige<br />

sowie in Handels- und Dienstleistungsunternehmen<br />

stehen den<br />

Europa-Institut der Universität des Saarlandes<br />

Offene Kurse für Führungskräfte<br />

Gunnar Knüpffer<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>11</strong>, 2013<br />

Kurse zu unternehmerischen<br />

Fragestellungen bietet das<br />

Europa-Institut der Universität des<br />

Saarlandes erstmals für Fach- und<br />

Führungskräfte an. Sie sind Teil<br />

des MBA-Aufbaustudiengangs<br />

‚European Management‘.<br />

Kurse des MBA-<br />

Aufbaustudiengangs<br />

‚European<br />

Management‘ der<br />

Uni des Saarlandes<br />

können auch<br />

einzeln gebucht<br />

werden.<br />

Bild: Universität des Saarlandes<br />

Saarbrücken. Im kommenden<br />

Wintersemester können Fach- und<br />

Führungskräfte, die bereits über<br />

mehrjährige Berufserfahrung verfügen,<br />

an ausgewählten Kursen des<br />

MBA-Aufbaustudiengangs ‚European<br />

Management‘ teilnehmen.<br />

Anbieter ist das Europa-Institut der<br />

Saar-Uni, Sektion Wirtschaftswissenschaft.<br />

Zur Auswahl für das ‚offene‘<br />

Programm stehen sechs Kursmodule,<br />

die grundsätzliche unternehmerische<br />

Fragestellungen behandeln.<br />

Beispielsweise erklärt Professor<br />

Christian Scholz, wie Unternehmen<br />

Social Media so einsetzen<br />

können, dass ein Mehrwert entsteht.<br />

Dabei werden Themen wie<br />

Facebook, Internet-Marketing,<br />

Employer Branding oder Jobbörsen<br />

behandelt. Im Kurs ‚NGO-Relationship-Management‘<br />

berichtet<br />

Professor Joachim Zentes, wie Unternehmen<br />

bestmöglich mit Nicht-<br />

Regierungsorganisationen (NGOs)<br />

zusammenarbeiten können – sowohl<br />

hinsichtlich zukünftiger Konfrontationen,<br />

als auch künftiger<br />

kooperativer Zusammenarbeit.<br />

Weitere renommierte Gastprofessoren<br />

aus dem In- und Ausland<br />

gehen den Fragen nach, wie Nachhaltigkeit<br />

und soziale Verantwortung<br />

zu Erfolgsfaktoren werden<br />

oder wie man im Berufsalltag interkulturelle<br />

Herausforderungen<br />

meistert. Im Kurs ‚Entrepreneurship‘<br />

der im englischen Sheffield<br />

stattfindet, geht es darum, wie man<br />

aus einer guten Idee einen wirtschaftlichen<br />

Erfolg macht. Der<br />

letzte Kurs der Reihe findet in Russland<br />

statt. Er vermittelt Grundwissen<br />

über Unternehmenskultur und<br />

Internationalisierung und beantwortet<br />

Fragen zu Strategien der<br />

kulturellen Anpassung.<br />

Absolventen des MBA-Fernstudienprogramms<br />

feiern ihren Abschluss<br />

traditionell. Bild: RheinAhrCampus Remagen<br />

Absolventen beider Studienrichtungen<br />

offen. Das MBA-Fernstudienprogramm<br />

kombiniert betriebswirtschaftliches<br />

Know-how sowie<br />

Managementkompetenzen mit<br />

Branchenkenntnissen im jeweiligen<br />

Schwerpunkt. Die Spezialisierungsrichtung<br />

<strong>Produktion</strong>smanagement<br />

bereitet die Studierenden<br />

auf komplexe Anforderungen<br />

von <strong>Produktion</strong>ssystemen vor. <strong>Produktion</strong>sorganisation,<br />

Planspiel<br />

<strong>Produktion</strong>smanagement und<br />

<strong>Produktion</strong>slogistik sind Themenbeispiele<br />

dieses Studienschwerpunkts.<br />

www.zfh.de und www.mba-fernstudienprogramm.de<br />

Graduate School Rhein-Neckar<br />

68163 Mannheim<br />

Branche:<br />

Aus- und Weiterbildung<br />

Berufsbegleitend Management<br />

Know-how erwerben:<br />

Master-Studiengang<br />

Engineering Management (MBA)<br />

Ihre Vorteile<br />

• Inhalte des Programms orientieren<br />

sich eng an den Anforderungen der<br />

Wirtschaft<br />

• Reale Fallstudien, die aktuelle<br />

Problemstellungen aus Unternehmen<br />

der Studierenden aufgreifen<br />

• Berufsbegleitend konzipiert und „on<br />

the job“ studierbar<br />

• Qualifiziert Sie für Management- und<br />

Führungsaufgaben<br />

Unternehmensdaten<br />

Das macht den Unterschied<br />

• I ntensives Coaching während des<br />

gesamten Studienverlaufs<br />

• Kleine Studiengruppen mit max.<br />

20 Teilnehmern garantieren optimales<br />

Betreuungsverhältnis zwischen<br />

Dozenten und Studierenden<br />

Kontakt:<br />

Graduate School Rhein-Neckar gGmbH<br />

Julius-Hatry-Straße 1<br />

68163 Mannheim<br />

Tel.: 0621 150 207-0<br />

Fax: 0621 150 207-29<br />

E-Mail: info@gsrn.de<br />

www.gsrn.de<br />

Graduate_School.indd 1 14.02.2013 09:48:51


30 · Management/Karriere: MBA · <strong>Produktion</strong> · 14. März 2013 · Nr. <strong>11</strong><br />

Sustainability<br />

Mit Nachhaltigkeit zum etwas anderen MBA<br />

Ulrike Schäfer, <strong>Produktion</strong> Nr. <strong>11</strong>, 2013<br />

Unternehmen werden neben ihrem finanziellen Erfolg zunehmend<br />

nach ökologischen und sozialen Aspekten beurteilt. Immer mehr verfolgen<br />

darum konkrete Nachhaltigkeitstrategien. Einige Hochschulen<br />

haben sich mit ihren MBA-Progammen darauf eingestellt.<br />

Hamburg/Landsberg am Lech<br />

(gk). Als Stefan Schaltegger im Jahr<br />

1999 seine Professur an der Leuphana<br />

Universität Lüneburg antrat,<br />

hatte er ein klares Ziel vor Augen:<br />

den Studenten genügend<br />

Know-how sowohl in Umweltwissenschaft<br />

als auch in Wirtschaft<br />

und Management zu vermitteln,<br />

um sie zu befähigen, später im Berufsleben<br />

nachhaltige Entwicklungen<br />

voran zu bringen.<br />

Bewerber müssen Interesse<br />

an Nachhaltigkeit haben<br />

Professor Schaltegger entwickelte<br />

einen ganz neuen Ansatz: Ein<br />

MBA sollte es werden, der sich in<br />

sämtlichen betriebswirtschaftlichen<br />

Kursen auch mit Umweltund<br />

Nachhaltigkeitsaspekten beschäftigen<br />

würde. Im Jahr 2003 war<br />

es soweit: Die Akkreditierung für<br />

den neuen Studiengang ‚Sustainability<br />

Management‘ war durch, die<br />

Lehrmaterialien erstellt, die Dozenten<br />

bereit.<br />

In den vergangenen zehn Jahren<br />

haben sich rund 300 Teilnehmer in<br />

Lüneburg in Sachen Nachhaltigkeit<br />

ausbilden lassen, der Großteil<br />

von ihnen begleitend zu ihren Berufen<br />

in Bereichen wie Automobil,<br />

Chemie, Textil, Energie oder der<br />

Bauindustrie.<br />

„Die meisten unserer Studierenden<br />

sind zwischen 30 und 40 – und<br />

der Frauenanteil liegt etwas über<br />

50 Prozent“, sagt Studiengangsleiter<br />

Stefan Schaltegger. Die Zahl der<br />

Bewerber liege weit über den 50<br />

Im Dreieck Umwelt, Soziales und Wirtschaft bewegen sich Manager in Zukunft.<br />

In speziellen MBA-Programmen werden sie dafür fit gemacht. Bild: Fotolia<br />

Plätzen, die man jährlich vergeben<br />

könne. Aufgenommen wird nur,<br />

„wer ein klares Interesse an Nachhaltigkeit<br />

hat und sie im Beruf auch<br />

umsetzen will“, sagt der Vorreiter<br />

im Gespräch mit <strong>Produktion</strong>.<br />

Genau diese praktische Ausrichtung<br />

hat Georg Stephan Barfuß<br />

2009 überzeugt, an seine Promotion<br />

in Volkswirtschaft noch einen<br />

MBA anzuhängen. Nach 15 Jahren<br />

im Controlling eines Automobilzulieferers<br />

war es ihm zu eindimensional<br />

geworden, ausschließlich<br />

Kosten zu optimieren und keinen<br />

Gedanken an Nachhaltigkeit zu<br />

verschwenden.<br />

„Es ging mir nicht darum, einen<br />

weiteren akademischen Titel zu<br />

sammeln. Ich wollte mich vorbereiten<br />

auf etwas, das sich gerade<br />

ändert in der Gesellschaft“, sagt der<br />

38-Jährige. Der Ansatz der Leuphana<br />

Universität, Nachhaltigkeit im<br />

und nicht gegen Unternehmen zu<br />

erreichen, sprach ihn an.<br />

Noch während seines Studiums<br />

wechselte Barfuß als Sustainability<br />

Manager zur Dräxlmaier Group,<br />

einem Automobilzulieferer in der<br />

Nähe von Landshut. An zwei Tagen<br />

in der Woche hat er zudem eine<br />

Professur für Nachhaltigkeit an der<br />

Fachhochschule Ingolstadt.<br />

Auch Andreas Langhammer hat<br />

seinen MBA in Nachhaltigkeitsmanagement<br />

gemacht – an der Hochschule<br />

Zittau/Görlitz. ‚Integriertes<br />

Nachhaltigkeitsmanagement –<br />

QUAR‘ heißt der fünfsemestrige<br />

Studiengang dort. Die vier Buchstaben<br />

stehen für die Begriffe Qualitätsmanagement,<br />

Umweltmanagement,<br />

Arbeitsschutz- und Risikomanagement.<br />

Langhammer hat vor allem<br />

überzeugt, „dass es nicht nur um<br />

Nachhaltigkeit im engeren Sinne<br />

geht, sondern man im Studium<br />

auch nach links und rechts schaut“.<br />

Der 37-Jährige, der als Prokurist für<br />

den Kunststoffrohrhersteller Gerodur<br />

arbeitet, hatte vor dem MBA<br />

bereits seinen Abschluss als Diplom-Ingenieur<br />

in Zittau/Görlitz<br />

gemacht.<br />

Fehlentwicklungen lassen<br />

sich leichter identifizieren<br />

Die Hochschule sprach ihn an,<br />

ob er Interesse an dem MBA-Programm<br />

habe. Denn das Thema<br />

liegt Langhammer am Herzen:<br />

„Energieeffizienz ist mein Steckenpferd“,<br />

sagt der Ingenieur.<br />

Nicht ohne Grund hat er diesen<br />

Bereich bei seinem Arbeitgeber<br />

aufgebaut. „Gerodur legt viel Wert<br />

auf Umweltschutz“, erläutert der<br />

MBA-Absolvent. Es werde immer<br />

wichtiger, bei den Produkten auf<br />

Nachhaltigkeit zu setzen und das<br />

auch nach außen hin zu zeigen. Im<br />

Studium habe er gelernt, wie man<br />

das am besten macht – und auch,<br />

wie man Mitarbeiter zu mehr<br />

Nachhaltigkeit motivieren kann.<br />

Bernd Delakowitz hat den Studiengang<br />

vor zwei Jahren als Pilotprojekt<br />

ins Leben gerufen. Künftig<br />

soll dieser mit einem Leipziger<br />

Bildungsträger weiter geführt werden.<br />

Einen MBA mit nachhaltiger<br />

Ausrichtung hält Delakowitz für<br />

aussichtsreich: „Unsere Zeit ist von<br />

Energiewende, Ressourcenverknappung<br />

und Globalisierung geprägt<br />

– diesen Entwicklungen muss<br />

man begegnen können.“<br />

Viele Unternehmen würden der-<br />

zeit umdenken: „Umweltmanagementsysteme<br />

werden nicht mehr<br />

eingeführt, um ein paar Euro<br />

Stromkosten zu sparen, sondern<br />

gelten als Instrument, transparenter<br />

zu werden, Fehlentwicklungen<br />

schneller identifizieren zu können<br />

und Ressourcen effizient zu nutzen.“<br />

Einen Schwerpunkt auf umweltbezogene<br />

Managementsysteme<br />

setzt auch das MBA-Fernstudium<br />

„Umwelt- und Qualitätsmanagement“<br />

der Ostfalia Hochschule für<br />

angewandte Wissenschaften in<br />

Salzgitter.<br />

Den Studiengang durchlaufen<br />

jährlich etwa 20 Teilnehmer mit<br />

ganz unterschiedlichem Hintergrund:<br />

Ingenieure, Betriebswirtschaftler<br />

oder Geisteswissenschaftler.<br />

„Da kommt es auch mal<br />

zu Diskussionen“, sagt Thomas<br />

Potempa. Drei bis vier Präsenzphasen<br />

gibt es pro Semester, so dass im<br />

Fernstudium nicht nur allein gebüffelt<br />

werde, sondern auch Netzwerke<br />

zu den anderen Studenten<br />

geknüpft werden können.<br />

Netzwerk ist mit<br />

Geld nicht zu bezahlen<br />

Für Georg Stephan Barfuß ist das<br />

eines der wichtigsten Argumente<br />

für den MBA: „Die Leute, die man<br />

dort kennen lernt, die ähnlich<br />

nachhaltig denken wie man selber,<br />

aber aus ganz anderen Branchen<br />

kommen – so ein Netzwerk ist mit<br />

Geld gar nicht zu bezahlen.“<br />

Weiterführende Informationen<br />

zu MBA-Studiengängen mit<br />

Schwerpunkt Nachhaltigkeit findet<br />

man unter den folgenden Web-<br />

Links:<br />

http://www.leuphana.de/<br />

http://f-n.hszg.de<br />

http://www.ostfalia.de<br />

ExE cutivE MBA<br />

d E r r W t H AA c HEn u nivE rsity<br />

Zweijähriges berufsbegleitendes General Management Programm<br />

Schwerpunkte: Technologie & Innovation<br />

• für angehende Führungskräfte mit technischem,<br />

naturwissenschaftlichem, betriebwirtschaftlichem<br />

oder geisteswissenschaftlichem Hintergrund<br />

• Dozenten führender Wissenschafts- und Forschungseinrichtungen<br />

der RWTH Aachen University, der Universität<br />

St. Gallen und der Fraunhofer-Gesellschaft<br />

• Präsenzstudiengang mit 19 Modulen á fünf Tage<br />

und abschließender Studienreise<br />

• Fakultät für Wirtschaftswissenschaften der RWTH<br />

Aachen durch AACSB akkreditiert<br />

Machen Sie<br />

Ihrem Kopf<br />

Beine!<br />

Berufsbegleitend<br />

den MBA erwerben<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>11</strong>, 2013<br />

Mannheim (gk). Zusammen mit<br />

der Hochschule Mannheim bietet<br />

die Graduate School Rhein-Neckar<br />

einen Studiengang an, der das Besondere<br />

der Logistikbranche berücksichtigt.<br />

In zwei Jahren erwerben<br />

Ingenieure und Betriebswirte<br />

berufsbegleitend branchenspezifische<br />

Management-Kenntnisse.<br />

Großer Wert wird auf die Entwicklung<br />

von Führungskompetenzen<br />

gelegt. Für Ingenieure, die sich betriebswirtschaftlich<br />

breiter aufstellen<br />

wollen, eignet sich der Studiengang<br />

Engineering Management<br />

(MBA). Beide Studiengänge führen<br />

zum Titel MBA.<br />

Besuchen Sie uns im April zu unserer integrativen<br />

Informationsveranstaltung in Aachen. Infos unter:<br />

www.emba.rwth-aachen.de<br />

In Mannheim ist der MBA auf die Logistik-Branche<br />

ausgerichtet.<br />

Bild: Graduate School Rhein-Neckar


14. März 2013 · Nr. <strong>11</strong> · <strong>Produktion</strong> · Office Tools · 31<br />

Technische Details<br />

Auflösung: 1 280 x 800 Pixeln<br />

Speicher: 8 GB intern, erweiterbar<br />

auf 32 GB durch MicroSD<br />

Arbeitsspeicher: 1 GB RAM<br />

Front-Kamera und Rückkamera<br />

1,2 Dual Core Prozessor<br />

Preis: 249,00 Euro<br />

Kontakt: www.coby.de<br />

Erlaubnis für Google-Apps<br />

Das neuen Coby Tablet MID1065-8 soll nicht nur durch Google-Zertifizierung<br />

überzeugen, sondern auch mit Hardware-Spezifikationen wie dem 1,2 GHz<br />

Dual-Core Prozessor, dem 1 GB RAM Arbeitsspeicher, einem Mini HDMI-Anschluss<br />

und Bluetooth. Der 8 GB große interne Speicher lässt sich laut Hersteller<br />

Coby per MicroSDHC um bis zu 32 GB erweitern und bietet so ausreichend<br />

Platz für Downloads beispielsweise aus dem vorinstallierten emusic-<br />

Store. Außerdem weist das Tablet sowohl eine Front-Kamera als auch eine<br />

Rückkamera auf. Die neue Tablet-Reihe von Coby ist ab Ende März im Handel<br />

erhältlich.<br />

Technische Details<br />

Direkt-Thermodrucker: 102 mm pro<br />

Sekunde<br />

Druckbreite: maximal 72 mm<br />

Druckmedien: 26 bis 79 mm<br />

Netzfähigkeit: über Bluetooth oder<br />

802.<strong>11</strong> a/b/g Funkstandard<br />

Akku: 5.500 Etiketten im Format 3<br />

Zoll x 1 Zoll bei 8 Stunden Nonstop-<br />

Einsatz<br />

Preis: auf Anfrage<br />

Kontakt: www.datamax-oneil.com.de<br />

Portabler Etikettendrucker<br />

Der tragbare Etikettendrucker RL3 eignet sich laut Datamax-O‘Neil für die<br />

unterschiedlichsten mobilen Anwendungen, ob im Lager oder im Verkaufsraum.<br />

Der Etikettendrucker sei robust und biete Hochleistungsmerkmale<br />

wie eine hohe Geschwindigkeit und einfache Wartung. Der RL3 lasse sich in<br />

eine 802.<strong>11</strong> a/b/g-Funkinfrastruktur integrieren, biete Bluetooth-Kommunikation,<br />

die neuesten Funksicherheitsmerkmale und eingebaute Emulation<br />

für die am meisten verbreiteten Druckersprachen, verspricht der Hersteller.<br />

Technische Details<br />

Prozessor: Intel Core i5-3337U<br />

Prozessor der dritten Generation<br />

für Ultrabook<br />

Betriebssystem: Windows 8 64-Bit<br />

(vorinstalliert)<br />

Auflösung : 1 366 x 768<br />

Bildschirmdiagonale: 33,8 cm<br />

(13,3-Zoll)<br />

Abmessungen: (B x T x H)<br />

316 x 227 x 8,3 (Vorderseite) / 15,9<br />

(Rückseite) mm<br />

Preis: 1 099,00 Euro<br />

Kontakt: www.toshiba.de<br />

Leistungsstark für unterwegs<br />

Das Notebook Satellite Z930-14H von Toshiba mit vorinstalliertem Windows<br />

8 (64-bit) ist laut Hersteller für Nutzer ausgerichtet, die auch unterwegs<br />

nicht auf eine hohe Rechenleistung verzichten wollen. Dies soll der<br />

leistungsstarke Intel Core i5-3337U Prozessor der dritten Generation mit Intel<br />

Turbo Boost Technologie und einem 256 GB Solid State Drive (SSD) gewährleisten.<br />

Das Notebook soll unterwegs durch sein leichtes Gewicht ab<br />

1,12 kg und einen 8-Zellen-Akku punkten, so Toshiba.<br />

3D zum Anfassen<br />

Der Monitor HN274HAbmiiid von<br />

Acer ist sowohl touch- als auch 3Dfähig.<br />

Der Bildschirm soll sich laut<br />

Angaben des Herstellers nach den<br />

Wünschen des Nutzers einrichten<br />

und fixieren lassen. Zusätzlich dazu<br />

verfügt der Monitor über eine Full-<br />

HD-Auflösung, eine schnelle Reaktionsfähigkeit<br />

und USB 3.0-, VGA-, HD-<br />

MI- oder DVI-Ports mit denen Verbindungen<br />

zu anderen Geräten herstellt<br />

werden können. Der Monitor<br />

wird von der NVIDIA 3D LightBoost-<br />

Technologie unterstützt. Dadurch<br />

soll ein Bild entstehen, das doppelt<br />

so hell sein ist wie die Vision-2-Gläser,<br />

verspricht Hersteller Acer. Durch<br />

Technische Details<br />

Bildschirmgröße: 68,6 cm (27 Zoll)<br />

Maximale Auflösung: 1 920 x 1 080<br />

Bildschirmmodus: Full HD<br />

Reaktionszeit: 2 ms<br />

Kontrastverhältnis: 80 000:1<br />

Preis: ca. 480,00 Euro<br />

Kontakt: www.acer.de<br />

Immer genau das hören, was man möchte<br />

Das Digitale Radio Noxon Journaline ist<br />

mit einem Videotext ausgestattet, der laut<br />

Hersteller Terratec einen gezielten Zugriff<br />

auf aktuelle Textinformationen, die über<br />

digitalen Rundfunk empfangen werden,<br />

bietet. Der Benutzer soll auf seinem digitalen<br />

Radio in einer Menüstruktur durch die<br />

Nachrichten navigieren und gezielt bevorzugte<br />

Themen auswählen können. Die gebotenen<br />

Inhalte umfassen sowohl programmbezogene<br />

als auch programmunabhängige<br />

Textinformationen.<br />

DILBERT<br />

ICH HABE MEINEN SOHN ALS<br />

LEITER DER TECHNISCHEN<br />

ENTWICKLUNGSGRUPPE<br />

EINGESTELLT.<br />

die Acer-EcoDisplay-Technologien<br />

und die weiße LED-Hintergrundbeleuchtung<br />

wird eine Energieeinsparung<br />

von bis zu 68 % ermöglicht,<br />

verspricht das Unternehmen Acer.<br />

ER IST ZWAR JUNG,<br />

ABER ICH BIN FAST<br />

SICHER, DASS ER AUF<br />

DEM COLLEGE WAR.<br />

AUF<br />

WELCHES<br />

COLLEGE<br />

GINGEN<br />

SIE?<br />

AUF KEINS.<br />

ICH HAB MICH<br />

VIER JAHRE<br />

AUF DEM<br />

SPEICHER<br />

VERSTECKT.<br />

Erstes Smartphone<br />

mit HDR<br />

Das Smartphone Xperia Z von Sony<br />

verfügt über einen Exmor RS Sensor.<br />

Damit soll es das erste Smartphone<br />

sein, das über eine Hochkontrast-Foto-<br />

und Videofunktion<br />

(HDR) verfügt. Dank HDR gelingen<br />

selbst bei starkem Gegenlicht<br />

scharfe Bilder. Das Xperia Z hat eine<br />

‚One-touch‘-Funktion mit der<br />

Musik, Fotos und Videos auf drahtlosen,<br />

NFC-kompatiblen Geräten<br />

abgespielt werden können.<br />

Technische Details<br />

Abmessungen: (H x B x T) 139 x 71 x 7,9 mm<br />

Display: 12,7 cm TFT-Touchscreen, 16<br />

Millionen Farben, 1 920 x 1 080 Pixel<br />

Prozessor: 1,5 GHz Qualcomm<br />

APQ8064+MDM9215M Quad-Core-<br />

Prozessor<br />

Google Android 4.1 (Jelly Bean)<br />

Kamera: 13 Megapixel-Kamera mit Exmor<br />

RS, Autofokus und Blitz<br />

Preis: 649,00 Euro<br />

Kontakt: www.sony.de<br />

Technische Details<br />

Größe: (B x H x T) 200 x <strong>11</strong>5 x 140 mm<br />

Gewicht: 900 g<br />

Frequenzbereiche: DAB+ Band III<br />

174 - 240 MHz und UKW 87,5 - 108<br />

MHz<br />

USB Schnittstelle für Software-<br />

Update und für die Text to Speech<br />

Funktion<br />

Leistungsaufnahme: 1,70 W im<br />

Normalbetrieb<br />

Preis: 99,00 Euro<br />

Kontakt: www.terratec.net<br />

Dilbert for ever!<br />

Das Buch „Dilbert<br />

und die Stunde des<br />

Wiesels“<br />

(350 S., € 19,90,-) ist<br />

erschienen bei Redline<br />

Wirtschaft im<br />

verlag moderne industrie,<br />

Landsberg.<br />

Zu bestellen unter<br />

Fax: 08191/125- 293;<br />

www.redline-wirtschaft.de<br />

IMPRESSUM<br />

REDAKTION (08191-125-310)<br />

Chefredakteur:<br />

Eduard Altmann (verantwortlich)<br />

stellv. Chefredakteur:<br />

Claus Wilk (-329)<br />

E-Mail: redaktion@produktion.de<br />

Redaktion (Print und Online):<br />

Susanne Bader (ba) -812, Klaus Hiemer (hi)<br />

-359, Maren Kalkowsky (kk) -696, Gunnar<br />

Knüpffer (gk) -107, Annika Ostermeier (ao)<br />

-493, Sebastian Moser (sm) -443, Dietmar Poll<br />

(pd) -695, Sabine Spinnarke (sp) -445,<br />

Sekretariat:<br />

Tel. 08191/125-310, -442, -370, -303<br />

Fax: 08191/125-312<br />

E-Mail: sekretariat@produktion.de<br />

Internet: www.produktion.de<br />

Content Manager Online:<br />

Andreas Karius (ks) -839<br />

ANZEIGEN (08191-125-370)<br />

Anzeigenleitung:<br />

Michael Klotz -167<br />

Anzeigenverkauf:<br />

Klaus Peter Egger -497, Erich Elster -816,<br />

Bettina Fischer -844,<br />

Verena Förg -366, Christina Karge -224,<br />

Bernadette Kraus -231, Gerald Zasche -337<br />

E-Mail: anzeigen@produktion.de<br />

Anzeigenverwaltung:<br />

Renate Guggemos -323<br />

E-Mail: anzeigenverwaltung@produktion.de<br />

VERLAG (08191-125-0)<br />

Geschäftsführung:<br />

Fabian Müller<br />

Verlagsleitung:<br />

Stefan Waldeisen<br />

Leitung Online-Dienste:<br />

Gerhard Brauckmann -478<br />

Vertrieb:<br />

Stefanie Ganser<br />

Leitung Vertriebsadministration:<br />

Annette Tabel -348<br />

Leser-Service:<br />

E-Mail: leserservice@mi-verlag.de,<br />

Tel.: 06123/9238-257, Fax: 06123/9238-244<br />

Leitung Zentrale Herstellung:<br />

Hermann Weixler -344<br />

Leitung Herstellung Fachzeitschriften:<br />

Horst Althammer<br />

Art Director: Jürgen Claus<br />

Herstellung/Layout:<br />

Andrea de Paly, Wolfgang Scheidle,<br />

Vera Fassbender<br />

Druck:<br />

westermann druck GmbH, Braunschweig<br />

Erscheinungsweise:<br />

wöchentlich, 51. Jahrgang<br />

ISSN: 0344-6166<br />

Anschrift für Verlag, verantwortlichen<br />

Redakteur und verantwortlichen<br />

Anzeigenleiter:<br />

verlag moderne industrie GmbH<br />

86895 Landsberg;<br />

Tel.: 08191/125-0, Fax: 08191/125-444<br />

E-Mail: journals@mi-verlag.de<br />

Internet: www.mi-fachzeitschriften.de<br />

Handelsregister-Nr./Amtsgericht:<br />

HRB 22121 Augsburg<br />

Bedingungen für Anzeigen,<br />

Vertrieb und Redaktion:<br />

Anzeigentarif nach Preisliste Nr. 52<br />

gültig seit 1. 10. 2012<br />

Jahresabonnement:<br />

Inland Euro 99,80 , Ausland Euro 104,00 ,<br />

(jeweils inkl. Versandkosten). Einzelpreis<br />

Euro 2,80 zuzüglich Versandkosten.<br />

Der Studenten rabatt beträgt 35%.<br />

Kündigungsfrist:<br />

Jederzeit mit einer Frist von 4 Wochen zum<br />

Monatsende. Nachdruck, Übersetzung und<br />

Vervielfältigung nur mit schriftlicher Genehmigung.<br />

Für zugesandte Manuskripte, Bildmaterial<br />

und Zuschriften wird keinerlei Gewähr<br />

übernommen; für die vollständige<br />

oder teilweise Veröffent lichung in der Zeitschrift,<br />

die Verwertung in digitalisierter<br />

Form im Wege der Vervielfältigung und Verbreitung<br />

z. B. auf CD-ROM oder Internet<br />

wird das Einverständnis vorausgesetzt.<br />

Bankverbindungen:<br />

Sparkasse Landsberg<br />

BLZ 70052060, Konto-Nr. 37754<br />

IBAN: DE02 7005 2060 0000 0377 54<br />

SWIFT (BIC): BYLADEM1LLD<br />

Erfüllungsort und Gerichtsstand ist München.<br />

Mitglied der Informationsgemeinschaft<br />

zur Feststellung<br />

der Verbreitung von<br />

Werbeträgern e.V.<br />

Italien:<br />

Casiraghi Pubblicità Internazionale<br />

Via Cardano 81, 22100 Como<br />

Tel. 0039 031 261407, Fax 031 261380<br />

E-Mail: info@casiraghi.info<br />

USA<br />

Tompkins Media LLC, Mr. Ray Tompkins,<br />

18 Tredington Street, Sugar Land,<br />

TX 77479-2992, USA<br />

Tel. 001 281 3131004, Fax 001 281 4943742<br />

E-Mail: rtompkinsjr@comcast.net<br />

Datenschutz:<br />

Ihre Angaben werden von uns für die Vertragsabwicklung<br />

und für interne Marktforschung<br />

gespeichert, verarbeitet und genutzt und um<br />

von uns und per Post von unseren Kooperationspartnern<br />

über Produkte und Dienstleistungen<br />

informiert zu werden. Wenn Sie dies nicht<br />

mehr wünschen können Sie dem jederzeit mit<br />

Wirkung für die Zukunft unter leserservice@<br />

mi-verlag.de widersprechen.


32 · Wirtschaftsfakten · <strong>Produktion</strong> · 14. März 2013 · Nr. <strong>11</strong><br />

Maschinenbau-Aktien-indeX<br />

Gute Zahlen: KBA überrascht<br />

Harald Rehmet,<br />

Senior Analyst<br />

der LBBW<br />

Stuttgart (ilk). Die Sorgen über mögliche Folgen<br />

der Wahl in Italien und der US-Haushaltskürzung<br />

wurden relativ schnell auf die Seite geschoben.<br />

Dabei halfen Aussagen der Notenbanken sowie<br />

gute Konjunkturzahlen genauso wie positive Unternehmensberichte<br />

und höhere Dividenden.<br />

Gleichwohl bleibt eine selektive Wahrnehmung<br />

der Märkte zu konstatieren. In der Folge erreichte<br />

der Dow Jones ein Allzeithoch und der DAX den<br />

höchsten Stand seit Sommer 2007. Diesen Stimmungswandel<br />

konnte der Maschinenbau-Aktien-indeX<br />

von <strong>Produktion</strong> und LBBW in dieser Geschwindigkeit<br />

nicht nachvollziehen, aber es reichte zu<br />

einem Plus von 0,8 %. KBA, der älteste Druckmaschinenbauer<br />

der Welt, überraschte mit seinen<br />

Zahlen und plant die Wiederaufnahme der Dividendenzahlung.<br />

Damit avancierte die Aktie zum<br />

Wochengewinner mit einem Plus von 5,9 %. Auch<br />

die kräftige Dividendenerhöhung bei Jungheinrich<br />

wurde mit einem Zugewinn von 3,9 % honoriert.<br />

Das Businessklima im Euroraum<br />

<br />

© <strong>Produktion</strong><br />

Brüssel (ilk). Aktuelle Zahlen der<br />

EU-Kommission zeigen, dass der Geschäftsklimaindex<br />

(Business Clima<br />

Indicator, BCI) im Euroraum um 0,36<br />

Punkte auf jetzt 0,73 Punkte und der<br />

sogenannte Economic Sentiment Index<br />

im Euroraum um 1,6 Punkte auf<br />

jetzt 91,1 Punkte geklettert sind. Besonders<br />

aufgehellt hat sich die Stimmung<br />

in der Industrie und im<br />

Dienstleistungssektor sowie bei den<br />

Verbrauchern. In Deutschland hat<br />

sich die Stimmung dabei am stärksten<br />

verbessert: hier stieg der Economic<br />

Sentiment Index um 2,5 Punkte.<br />

Dow Jones<br />

Euro Stoxx<br />

14600<br />

14400<br />

14200<br />

14000<br />

13800<br />

13600<br />

<strong>11</strong>.02.<br />

Maschinenbau-Aktien-indeX vs DAX<br />

440<br />

420<br />

400<br />

380<br />

360<br />

340<br />

320<br />

300<br />

18.02.<br />

Hang Seng<br />

24000<br />

23700<br />

23400<br />

23100<br />

22800<br />

22500<br />

<strong>11</strong>.02.<br />

18.02.<br />

25.02.<br />

25.02.<br />

04.03.<br />

04.03.<br />

<strong>11</strong>.03.<br />

<strong>11</strong>.03.<br />

Maschinenbau-<br />

Aktien-indeX<br />

DAX 30<br />

2850<br />

2770<br />

2690<br />

2610<br />

2530<br />

2450<br />

TecDax<br />

940<br />

920<br />

900<br />

880<br />

860<br />

840<br />

M A M J J A S O N D J F<br />

Maschinenbau-Aktien-indeX<br />

Name<br />

Indexmitglied<br />

Kurs<br />

(eur)<br />

28.02.<br />

<strong>11</strong>.02.<br />

<strong>11</strong>.02.<br />

Kurs<br />

(eur)<br />

07.03.<br />

18.02.<br />

18.2.<br />

25.02.<br />

25.2.<br />

Wochen<br />

performance<br />

(in %)<br />

04.03.<br />

04.03.<br />

<strong>11</strong>.03.<br />

<strong>11</strong>.03.<br />

1 Jahr<br />

440<br />

420<br />

400<br />

380<br />

360<br />

340<br />

320<br />

300<br />

Marktkapitalisierung<br />

(in Mio.)<br />

AIXTRON (XET) TecDAX 10,21 10,63 4,1% 1083<br />

BAUER (XET) SDAX 22,00 22,20 0,9% 380<br />

DEUTSCHE BET. (XET) SDAX 20,78 21,77 4,8% 298<br />

DEUTZ (XET) SDAX 4,41 4,59 4,2% 555<br />

DUERR (XET) MDAX 84,07 86,<strong>11</strong> 2,4% 1490<br />

GEA GROUP (XET) MDAX 27,28 27,05 -0,8% 5207<br />

GESCO (XET) SDAX 82,85 80,58 -2,7% 268<br />

GILDEMEISTER (XET) MDAX 18,98 19,10 0,6% <strong>11</strong>49<br />

HEIDELBERGER DRUCK (XET) SDAX 2,17 2,14 -1,4% 502<br />

JENOPTIK (XET) TecDAX 7,69 7,59 -1,3% 434<br />

JUNGHEINRICH PFS. (XET) SDAX 33,62 34,94 3,9% 559<br />

KOENIG & BAUER (XET) SDAX 15,59 16,51 5,9% 272<br />

KRONES (XET) MDAX 49,87 51,05 2,4% 1612<br />

KUKA (XET) MDAX 34,33 34,79 1,3% <strong>11</strong>80<br />

LPKF LASER & ELTN. (XET) TecDAX 18,04 18,24 1,1% 203<br />

MAN (XET) MDAX 88,00 87,98 0,0% 12403<br />

MTU AERO ENGINES (XET) HLDG. MDAX 71,22 73,40 3,1% 3817<br />

NORDEX (XET) TecDAX 4,00 3,81 -4,7% 280<br />

NORMA GROUP (XET) SDAX 26,65 26,86 0,8% 856<br />

PFEIFFER VACUUM (XET) TECH. TecDAX 87,00 87,70 0,8% 865<br />

RATIONAL (XET) MDAX 253,65 250,30 -1,3% 2846<br />

SALZGITTER (XET) MDAX 36,55 35,93 -1,7% 2159<br />

SCHALTBAU HOLDING (XET) SDAX 34,35 33,82 -1,5% 208<br />

SIEMENS (XET) DAX 79,62 82,14 3,2% 72365<br />

SMT SCHARF (XET) SDAX 24,30 24,50 0,8% 103<br />

SUESS MICROTEC (XET) TecDAX 8,62 8,29 -3,8% 158<br />

THYSSENKRUPP (XET) DAX 17,28 17,19 -0,5% 8841<br />

VOSSLOH (XET) MDAX 80,46 79,83 -0,8% 1064<br />

WACKER NEUSON (XET) SDAX <strong>11</strong>,30 <strong>11</strong>,82 4,6% 829<br />

WINCOR NIXDORF (XET) MDAX 38,83 38,77 -0,2% 1283<br />

Quelle: Datastream, LBBW Research, <strong>Produktion</strong><br />

Bemerkung: Es handelt sich hierbei um XETRA-Schlusskurse vom vergangenen Donnerstag.<br />

Stammdaten zum Index: Anzahl der Werte: 30, Startpunkt 1.1.2000, Startwert 100, Indexart: Preisindex,<br />

Gewichtung: Gleichgewichtung;<br />

Werte die nach dem 1.1.2000 notiert sind: Bauer, Nordex, Wacker Neuson, Wincor Nixdorf, Deutsche Beteiligungen,<br />

MTU Aero Engines, Schaltbau Holding, LPKF Laser & Electronics sowie SMT Scharf.<br />

Energie & Rohstoffe<br />

Entwicklung Ölpreis /<br />

Barrel (159 l)<br />

120<br />

<strong>11</strong>8<br />

<strong>11</strong>6<br />

<strong>11</strong>4<br />

<strong>11</strong>2<br />

<strong>11</strong>0<br />

<strong>11</strong>8,80<br />

<strong>11</strong>.02.<br />

18.02.<br />

25.02.<br />

04.03.<br />

<strong>11</strong>0,50<br />

<strong>11</strong>.03.<br />

BASF baut Engagement<br />

in China kräftig aus<br />

Frankfurt (DJ/ilk). BASF will zusammen<br />

mit Xinjiang Markor Chemical<br />

Industry zwei Gemeinschaftsunternehmen<br />

und Fertigungsstätten<br />

für die Herstellung<br />

der Produkte Butandiol (BDO) und<br />

Polytetrahydrofuran (PolyTHF)<br />

gründen. Die <strong>Produktion</strong>sanlagen<br />

sollen jeweils 2015 in Betrieb gehen.<br />

Die Kapazitäten für BDO sollen<br />

bei 100 000 Tonnen pro Jahr, die<br />

für PolyTHF bei 50 000 Jahrestonnen<br />

liegen.<br />

Rohstoffpreise<br />

Aluminium je Tonne: 1965,15 $<br />

Kupfer je Tonne: 7730,00 $<br />

Gold je Feinunze: 1583,00 $<br />

Silber je Feinunze: 29,08 $<br />

Nickel je Tonne: 12834,30 €<br />

Zinn je Tonne: 18287,10 €<br />

Umrechnungskurse<br />

€ 1,30 $ € 70,58 Rupie<br />

€ 125,09 Yen € 40,02 Rubel<br />

€ 8,10 Yuan € 4,13 Zloty<br />

€ 0,87 £ € 299,10 Forint<br />

Konjunktur und Märkte<br />

Seit 21 Jahren: Australien<br />

wächst munter weiter<br />

Sidney (DJ/ilk). Das rohstoffreiche<br />

Australien hat auch im Schlussquartal<br />

des vergangenen Jahres ein<br />

kräftiges Wirtschaftswachstum erzielt<br />

und ist damit seit 21 Jahren<br />

ununterbrochen gewachsen. Auf<br />

Jahressicht erhöhte sich das BIP<br />

des Kontinents um 3,1 %.<br />

Energie<br />

Grillo kritisiert Altmaier<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>11</strong>, 2013<br />

Branchenbarometer Europa<br />

Quelle: Germany Trade and Invest, Bonn<br />

Wirtschaftsentwicklung<br />

IWF: Spanien ist beim<br />

Reformkurs in der Spur<br />

BIP 2012 BIP 2013<br />

Land (reale Veränd. geg. Vorjahr in %)<br />

Belgien -0,2 0,7<br />

Dänemark 0,3 1,4<br />

Estland 2,5 3,1<br />

Finnland 0,1 0,8<br />

Frankreich 0,1 0,3<br />

Irland 0,4 1,1<br />

Italien -2,4 -1,0<br />

Kroatien -1,9 0,0<br />

Lettland 4,3 3,6<br />

Litauen 2,9 3,1<br />

Luxemburg 0,4 0,7<br />

Niederlande -1,0 -0,5<br />

Norwegen 3,2 2,5<br />

Österreich 0,8 1,0<br />

Polen 2,0 1,8<br />

Portugal -3,0 -1,5<br />

Schweden 1,1 1,6<br />

Schweiz 1,0 1,4<br />

Slowakei 2,5 2,1<br />

Slowenien -2,0 -1,5<br />

Spanien -1,4 -1,6<br />

Tschechische Rep. -1,0 0,7<br />

Ungarn -1,6 -0,2<br />

Ver. Königreich 0,0 1,0<br />

Madrid (DJ/ilk). Der IWF sieht<br />

Spanien bei seinem Reformprogramm<br />

in der Spur. Besonders hoben<br />

die Experten die Sanierung der<br />

Banken hervor. „Die Aufräumarbeiten<br />

bei den unterkapitalisierten<br />

Banken haben ein fortgeschrittenes<br />

Stadium erreicht“, heißt es.<br />

Berlin (DJ/ilk). Die steigenden<br />

Energiekosten stellen nach Auffassung<br />

von BDI-Präsident Ulrich<br />

Grillo eine „enormes Risiko für die<br />

Wettbewerbsfähigkeit“ der Wirtschaft<br />

dar. Die Bemühungen der<br />

Bundesregierung, mittels einer<br />

Strompreisbremse gegenzusteuern,<br />

führen nach Auffassung Grillos<br />

in die Irre. „Wir brauchen keine<br />

Strompreisbremse, sondern einen<br />

Kostenstopp. Die Reparaturmaßnahmen,<br />

die die Regierung jetzt<br />

vorhat, sind nur Stückwerk“, sagte<br />

Grillo. Stattdessen sei eine grundlegende<br />

Reform des Erneuerbare-<br />

Energien-Gesetzes (EEG) unerlässlich,<br />

warnte Grillo.<br />

Marktpotenzial<br />

Automobil<br />

© <strong>Produktion</strong><br />

Derzeit kein gutes Pflaster: Die Automobilindustrie tut sich schwer in Europa,<br />

die Wachstumsraten liegen auf niedrigem Niveau.<br />

US-Industrie zieht im<br />

Februar überraschend an<br />

Washington (DJ/ilk). Die US-Industrie<br />

hat im Februar ihr Wachstum<br />

überraschend beschleunigt.<br />

Nach Angaben des ISM kletterte<br />

der nationale Index der Einkaufsmanager<br />

im verarbeitenden Gewerbe<br />

auf einen Stand von 54,2<br />

Punkten.

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