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Ausgabe - 28 - 2012 - Produktion

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Technik und Wirtschaft für die deutsche Industrie<br />

<strong>Produktion</strong>Einzelpreis Euro 2,80<br />

12. Juli <strong>2012</strong> · Nummer <strong>28</strong> www.produktion.de<br />

Leserservice <strong>Produktion</strong> 65341 Eltville DPAG PVST 5339 Entgelt bezahlt<br />

Special:<br />

Karriere<br />

Seite 32-39<br />

Verpackungsindustrie<br />

zeigt sich in guter Form<br />

Chinesische Wettbewerber<br />

müssen laufen lernen<br />

Halbierte Reparaturkosten<br />

bei Druckluftschraubern<br />

Commerzbank: Konjunktur<br />

zieht im Herbst wieder an<br />

4<br />

6<br />

26<br />

<strong>28</strong><br />

IM FOKUS<br />

Wertanalyse wird<br />

immer wichtiger<br />

SALACH (HI). Die Wertanalyse<br />

samt gründlicher Ressourcenplanung<br />

gewinnt auch im Maschinenbau<br />

zunehmend an Bedeutung.<br />

Dies war der Tenor einer<br />

Fachtagung bei der EMAG<br />

Maschinenfabrik. Seite 9<br />

Vom Menschenfeind<br />

zum Blechkameraden<br />

LANDSBERG (MG). Ein Blick in die<br />

Geschichte: 50 Jahre Berichterstattung<br />

in der Fachzeitung <strong>Produktion</strong><br />

zeigen die Entwicklung<br />

der Industrieroboter auf. Seite 15<br />

Stille Beteiligung hilft in<br />

schwieriger Situation<br />

MÜNSTER (GK). Der Anbieter von<br />

Trocknungsanlagen, die Bernd<br />

Münstermann GmbH & Co KG,<br />

sicherte sich zwei Mal eine Eigenkapitalaufstockung<br />

durch VR<br />

Mittelstandskapital, um wirtschaftlich<br />

schwierige Jahre zu<br />

überstehen. Seite 29<br />

ZAHL DER WOCHE<br />

30 %...<br />

der Firmen der deutschen Verpackungsindustrie<br />

erwarten für<br />

<strong>2012</strong> höhere Gesamtumsätze als<br />

noch im letzten Jahr.<br />

ZITIERT<br />

„Chinesen setzen Geld ein,<br />

um technologische Sprünge<br />

schneller zu schaffen.“<br />

Qun Huang, Rechtsanwalt (Seite 8)<br />

Superior Clamping<br />

and Gripping<br />

www.de.schunk.com/Lehmann<br />

SERVICE<br />

Redaktion:<br />

Tel.: (0 81 91)125-310, Fax: (0 81 91)125-312<br />

Anzeigen:<br />

Tel.: (0 81 91) 125-497, Fax: (0 81 91)125-304<br />

Abo-Service:<br />

Tel.: (0 61 23)9238-257, Fax: (0 61 23)9238-258<br />

BLECHBEARBEITUNG: PRODUKTION-UMSATZRANKING 2011<br />

Trumpf knackt Zwei-Milliarden-Marke<br />

KLAUS HIEMER<br />

PRODUKTION NR. <strong>28</strong> , <strong>2012</strong><br />

Die europäischen Unternehmen<br />

der Blechbearbeitungs-Branche<br />

sehen trotz Bankenkrise weitere<br />

Wachstumschancen. Trumpf wird<br />

voraussichtlich zum ersten Mal in<br />

der Firmengeschichte die Zwei-<br />

Milliarden-Umsatzmarke knacken.<br />

TRENDS<br />

GUNNAR KNÜPFFER<br />

PRODUKTION NR. <strong>28</strong> , <strong>2012</strong><br />

Das Thema ‚Industrie 4.0‘ wird<br />

Deutschlands produzierende<br />

Unternehmen nachhaltig<br />

beschäftigen. Auch herkömmliche<br />

Geschäftsmodelle kommen<br />

auf den Prüfstand.<br />

MÜNCHEN. Für die Realisierung<br />

einer intelligenten, adaptiven Fabrik<br />

ist ein auf Vertrauen basierendes<br />

Geschäftsmodell nötig. Heutige<br />

Geschäftsmodelle berücksichtigen<br />

die grundlegenden Eigenschaften<br />

von so genannten Cyber<br />

Physical Systems (CPS) in der <strong>Produktion</strong><br />

wie Flexibilität in dem<br />

Wertschöpfungsnetzwerk, selbst-<br />

Top-10 Ranking Blechbearbeitung<br />

Flow International<br />

BLM Group<br />

Salvagnini k.A.<br />

Arku Maschinenbau<br />

Trumpf +17,6%<br />

2000<br />

Schuler +33,3%<br />

Bystronic +31,6%<br />

Prima Industrie +23,8% 309,7 (5)<br />

LVD k.A.<br />

38 +22,5%<br />

0 500 1000 1500 2000<br />

Zweistellige Umsatz-Zuwachsraten verzeichnen die Top-Vier des exklusiven <strong>Produktion</strong>-Rankings für die Blechbearbeitung.<br />

Platz 1 belegt erneut Trumpf, gefolgt von Schuler und Bystronic.<br />

Bild: photlook - Fotolia<br />

INDUSTRIE 4.0<br />

IT-AU TO M ATIO N<br />

rung im Geschäftsjahr 2011/12.“<br />

Rang drei belegt die Bystronic<br />

Group. Der schweizerische Umform-Spezialist<br />

kam auf 408 Mio<br />

Euro Umsatz, ein Plus von 31,6%.<br />

„Wir sind zufrieden. Der Auftragseingang<br />

ist hoch und liegt sogar<br />

über dem des Vorjahres“, beschreibt<br />

Ferdi Töngi, CEO Bystronic.<br />

Die italienische Prima Industrie<br />

landete mit 309,7 Mio Euro<br />

Umsatz auf Platz vier, gefolgt von<br />

der schweizerischen Feintool<br />

Gruppe (299,6 Mio Euro,plus 6,6%).<br />

Der Wasserstrahl-Experte Flow In-<br />

Das Logo kennzeichnet ab jetzt<br />

Artikel in ‚<strong>Produktion</strong>‘, die sich<br />

mit dem Thema Industrie 4.0<br />

beschäftigen. Bild: <strong>Produktion</strong><br />

stellt das aktuelle Acatech-Diskussionspapier<br />

‚<strong>Produktion</strong>sautomatisierung<br />

der Zukunft‘<br />

unter Mitarbeit von SAP, Fortiss,<br />

Beckhoff Automation, Festo<br />

und Bitkom fest.<br />

Zum einen steigt die Transparenz,<br />

denn Kunden können jederzeit<br />

den Stand eines Auftrags verfolgen.<br />

Zum anderen vermindert<br />

sie sich, da man den intelligenten<br />

Fähigkeiten der <strong>Produktion</strong>seinheiten<br />

vertrauen muss. Das setzt<br />

ein hohes Maß an Akzeptanz bei<br />

den Beteiligten voraus. Dazu muss<br />

LANDSBERG. Nach einer vorläufigen<br />

Prognose erzielen die Ditzinger<br />

im Geschäftsjahr 2011/12 rund<br />

zwei Mrd Euro Umsatz (plus<br />

17,6%). Damit belegt die Trumpf<br />

GmbH & Co.KG im exklusiven Ranking<br />

von <strong>Produktion</strong> erneut Platz<br />

eins, gefolgt von der Schuler AG.<br />

„Wir sehen dem nächsten Jahr<br />

positiv entgegen. Die Verkäufe der<br />

letzten Monate versprechen einen<br />

guten Start ins nächste Jahr. Produktseitig<br />

sind wir sehr gut aufgestellt“,<br />

sagt Dr.-Ing. Mathias Kammüller,<br />

geschäftsführender Gesellschafter<br />

und Vorsitzender des Geschäftsbereichs<br />

Werkzeugmaschinen<br />

der Trumpf-Gruppe. „Die<br />

Wirtschaft befindet sich derzeit in<br />

einer Konsolidierungsphase. Nach<br />

dem starken Wachstum des vergangenen<br />

Jahres ist das nicht überraschend“,<br />

so Dr. Kammüller. Hinzu<br />

komme in Europa die Eurokrise.<br />

Auch die sich zuspitzende Situation<br />

der spanischen Banken bereite<br />

Sorgen. „Die Lage bei unseren<br />

Kunden scheint trotzdem weiterhin<br />

gut. Das signalisieren uns positive<br />

Bestellzahlen für Ersatzteile<br />

und Werkzeuge.“<br />

Die Schuler AG auf Rang zwei<br />

erzielte einen Umsatz von 1,2 Mrd<br />

Euro, 33,3% mehr als im Vorjahreszeitraum.<br />

„Auf Basis der aktuellen<br />

Datenlage und Marktentwicklung<br />

ist die Schuler AG zuversichtlich,<br />

dass sich die günstige Geschäftsentwicklung<br />

in den verbleibenden<br />

Monaten des laufenden Geschäftsjahres<br />

fortsetzen wird“, heißt es von<br />

Seiten der Schuler AG. Das Unternehmen<br />

rechnet „mit einer weiteren<br />

Umsatz- und Ergebnissteigeternational<br />

schaffte 171,7 Mio Umsatz<br />

(Rang 6), die italienische BLM<br />

Group landete auf Platz 7. Keine<br />

Angaben machten die belgische<br />

LVD und Salvagnini. Rang 10 belegte<br />

Arku Maschinenbau mit einem<br />

Umsatz von 38 Mio Euro und<br />

einem Plus von 22,5%. „Das Ausland<br />

und die Internationalisierung<br />

spielen eine immer wichtiger werdende<br />

Rolle. Arku erzielt 60% seiner<br />

Umsätze im Ausland“, heißt es.<br />

Sagen Sie uns Ihre Meinung:<br />

redaktion@produktion.de<br />

Industrie 4.0 fordert Umdenken in den Unternehmen<br />

organisiertes Vermitteln von <strong>Produktion</strong>seinheiten<br />

über das Internet<br />

und eigenständiges Konfigurieren<br />

sowie Produzieren von Produkten<br />

nicht ausreichend. Das<br />

408<br />

Feintool Gruppe +6,6% 299,6 (4)<br />

© <strong>Produktion</strong><br />

171,7 +24,8%<br />

140<br />

+15,7%<br />

1200<br />

Mio Euro<br />

das Know-how geschützt und die<br />

Datensicherheit gewährleistet<br />

werden.<br />

Die CPS in der <strong>Produktion</strong> werden<br />

einen positiven Einfluss auf<br />

das Ökosystem haben, denn es<br />

werden nur die Konfigurationen<br />

von <strong>Produktion</strong>seinheiten ausgewählt,<br />

die gemeinsam den geringsten<br />

Ressourcen- und Energieverbrauch<br />

haben sowie geringe bis<br />

keine Emissionen verursachen.<br />

Zudem haben eigenständig arbeitende<br />

<strong>Produktion</strong>seinheiten<br />

Einfluss auf die Aufgaben der Mitarbeiter.<br />

Diese neuen Aufgaben<br />

müssen festgelegt, flexible Strukturen<br />

geschaffen, ein faires Entlohnungssystem<br />

entwickelt und Anreizsysteme<br />

für die Mitarbeiter geschaffen<br />

werden.<br />

Seite 01 Titelseite PRO_<strong>2012</strong>_<strong>28</strong>.indd 1 09.07.<strong>2012</strong> 11:13:47


2 · Nachrichten · <strong>Produktion</strong> · 12. Juli <strong>2012</strong> · Nr. <strong>28</strong><br />

NEWS-TICKER<br />

BMW: 250 Mio Pfund<br />

für britisches Mini-Werk<br />

MÜNCHEN (DJ/ILK). BMW stockt<br />

die Investitionen in seine Mini-<br />

<strong>Produktion</strong> in Großbritannien<br />

auf. Bis 2015 will der Münchener<br />

Autokonzern zusätzlich 250 Millionen<br />

Britische Pfund investieren.<br />

Die Gelder fließen in das Werk in<br />

Oxford, das Presswerk in Swindon<br />

und das Motorenwerk in<br />

Hams Hall, teilte BMW mit. Der<br />

Konzern will die Verkäufe des<br />

Livestyle-Kleinwagens steigern<br />

und plant mittelfristig mit bis zu<br />

zehn verschiedenen Modellen.<br />

Deutsche Industrie im<br />

Mai besser als erwartet<br />

FRANKFURT (DJ/KS). Nach zuletzt<br />

enttäuschenden Frühindikatoren<br />

hat sich die deutsche Industrie<br />

im Mai kraftvoll zurückgemeldet.<br />

Die Unternehmen konnten<br />

insgesamt die <strong>Produktion</strong> zum<br />

April um 1,6% steigern und damit<br />

viel stärker als zuvor erwartet.<br />

Volkswirte hatten nur mit einem<br />

mageren Plus von 0,4% gerechnet.<br />

Mit einer Steigerung von 3,1%<br />

lief es in der Bauindustrie ausgesprochen<br />

rund, während die Industrie<br />

um 1,8 zulegte.<br />

Bei uns im Internet<br />

Top geklickt auf www.produktion.de<br />

1. Chinese Champions: Chinesen<br />

kaufen deutsche Technik<br />

2. VW übernimmt<br />

Porsche steuerfrei<br />

3. Familienunternehmer<br />

kritisieren Euro-Rettung<br />

4. Exklusiv-Ranking Zerspanung:<br />

Auf zu alter Größe<br />

5. Nokia: Keine Chance für<br />

Ulmer Entwicklungswerk<br />

6. Thyssen-Krupp: Kurzarbeit<br />

im Stahlgeschäft möglich<br />

7. Wasserstoffantrieb kurz<br />

vor dem Durchbruch<br />

8. Maschinenbau: Gutes<br />

Ergebnis trotz Minusrate<br />

9. Südkoreanische Hanwha soll<br />

Q-Cells übernehmen<br />

10. Ifo-Chef Sinn macht gegen<br />

EU-Beschlüsse mobil<br />

SEMINARANZEIGEN<br />

101 Mio Euro Strafe<br />

für Schienenkartell<br />

PRODUKTION NR. <strong>28</strong>, <strong>2012</strong><br />

FRANKFURT (DJ/BL). Wettbewerbswidrige<br />

Preisabsprachen im Schienenbereich<br />

kommen führenden<br />

Herstellern teuer zu stehen. Das<br />

Bundeskartellamt hat Bußgelder<br />

von insgesamt 124,5 Mio Euro verhängt.<br />

Den Großteil muss mit 103<br />

Mio Euro die Thyssen-Krupp AG<br />

zahlen. Vossloh und Voestalpine<br />

kommen mit 13 Mio Euro beziehungsweise<br />

8,5 Mio Euro vergleichsweise<br />

glimpflich davon. Die<br />

Hersteller und Lieferanten von<br />

Schienen haben laut dem Kartellamt<br />

wettbewerbswidrige Absprachen<br />

zu Lasten der Deutschen<br />

Bahn AG getroffen.<br />

Hahn + Kolb zieht<br />

nach Ludwigsburg<br />

PRODUKTION NR. <strong>28</strong>, <strong>2012</strong><br />

STUTTGART (HI). Der Werkzeug-<br />

Dienstleister Hahn + Kolb plant<br />

den Umzug seiner Hauptverwaltung<br />

sowie des Logistikzentrums<br />

von Stuttgart nach Ludwigsburg.<br />

Bis August 2013 entsteht im Ludwigsburger<br />

Westen auf rund 48000<br />

m2 ein Komplex für 400 Mitarbeiter.<br />

In Stuttgart, wo das Unternehmen<br />

seit über 100 Jahren beheimatet<br />

ist, hatte Hahn + Kolb kein entsprechendes<br />

Areal für die Erweiterung<br />

des Firmensitzes gefunden.<br />

RÜCKBLICK<br />

LANDSBERG (MG). Eva mag Profis -<br />

mit diesem Slogan versehen, kämpfen<br />

zwölf leichtgeschürzte Amazonen<br />

gegen die Unfälle am Arbeitsplatz.<br />

Die Mannesmann-Werbegesellschaft<br />

hat den Versuch gemacht,<br />

die Unfallverhütung nicht mit den<br />

üblichen Schockfotos zu propagieren,<br />

sondern wählte Schönheit statt<br />

Das Umlaufsystem UMS basiert auf einem Doppelspur-Rollenkettenförderer<br />

mit Rückführung der leeren Paletten unterhalb der Förderebene. Bild: MiniTec<br />

Technik und Wirtschaft für die deutsche Industrie<br />

Scharfe Waffen im Kampf gegen den Unfall<br />

PRODUKTION NR. <strong>28</strong>, <strong>2012</strong><br />

SCHÖNENBERG (HI). MiniTec erweitert<br />

sein Lösungsportfolio im<br />

Bereich Fördertechnik mit dem<br />

neuen Paletten-Umlaufsystem<br />

UMS. Der deutsche Hersteller hat<br />

bei der Entwicklung darauf geachtet,<br />

dass das Umlaufsystem sehr<br />

wirtschaftlich arbeitet und wenig<br />

Raum für die Verkettung von Bearbeitungsmaschinen<br />

oder als Roboterzuführung<br />

benötigt. Es basiert<br />

Hässlichkeit als Kampfmittel (im Jahr<br />

1972). Auf zwölf Plakaten hat sich eine<br />

knackige Maid mals mehr, mal<br />

weniger entblättert und demonstriert<br />

jeweils mit einer Requisite aus<br />

dem Eishockeysport, was Profis mögen.<br />

‚Profis tragen Schutzhandschuhe,<br />

Profis tragen Schutzhelm‘, etc.<br />

Dieser charmante Beitrag zur Unfallverhütung<br />

wird mindestens so aufmerksam<br />

betrachtet worden sein<br />

wie die damals übliche abgerissene<br />

Hand oder der Haarschopf in der<br />

Drehbank. Die Plakate kosteten 5,20<br />

DM je Stück. Die Maße: 42 mal<br />

49,4 cm (von den Plakaten, nicht von<br />

Eva - die waren schätzungsweise<br />

besser).<br />

FÖRDERTECHNIK<br />

Neues Paletten-System<br />

auf einem Doppelspur-Rollenkettenförderer<br />

mit Rückführung der<br />

leeren Paletten unterhalb der Förderebene.<br />

MiniTec setzt auch bei<br />

dieser Neuentwicklung auf die<br />

hochwertigen Standardkomponenten<br />

seines Baukastensystems<br />

und ermöglicht dadurch seinen<br />

Kunden die Arbeit mit einem flexibel<br />

integrierbaren Fördersystem,<br />

das nahezu wartungsfrei und verschleißarm<br />

arbeitet, teilt das Unternehmen<br />

mit.<br />

Training and Consulting<br />

Coaching, Seminare und Workshops<br />

Lean Kompetenz für die Praxis<br />

mit Lernfabriken in Aachen und Basel<br />

Lean Factory:<br />

Den Wertstrom im Fokus<br />

Energieeffizientes Automatisieren<br />

Kolloquium (kostenfrei)<br />

24. September in Esslingen<br />

0800/3378682<br />

www.festo-tac.de<br />

Die Querdenk-Werkstatt<br />

Dipl.- Ing. Reiner Wiest<br />

Wertanalyse<br />

Value Management<br />

Schulung<br />

0049 (0)70 21- 48 21 14<br />

www.wertanalyseschulung.de<br />

Lean Enterprise Institut<br />

Lean Production<br />

19.-20. September <strong>2012</strong> Aachen<br />

Lean Administration<br />

26.-27. September <strong>2012</strong> Aachen<br />

RWTH Zertifikatkurs Lean Production Expert<br />

19.-23. November <strong>2012</strong> Aachen<br />

Top Executive Seminar Lean Innovation<br />

12.-14. Dezember <strong>2012</strong> Aachen<br />

Anmeldung:<br />

WZLforum an der RWTH Aachen<br />

www.WZLforum.rwth-aachen.de<br />

info@WZLforum.rwth-aachen.de<br />

Telefon +49 241 80 236 14<br />

Kooperationspartner:<br />

zertifiziert durch:<br />

Weitere Termine finden Sie unter: www.lean-enterprise-institut.com<br />

Manager erleben die erfolgreiche Anwendung der Lean-Prinzipien<br />

im Maschinen- und Anlagenbau<br />

Referenten u.a.: Matthias Grawe, Geschäftsführer, VOITH Turbo<br />

GmbH und Wilhelm Goschy, Vorstand, Staufen AG<br />

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Seite 02 Nachrichten PRO_<strong>2012</strong>_<strong>28</strong>.indd 2 09.07.<strong>2012</strong> 11:15:59


12. Juli <strong>2012</strong>· Nr. <strong>28</strong> · <strong>Produktion</strong> · Nachrichten · 3<br />

KONJUNKTUR<br />

Deutsche Exporte steigen<br />

PRODUKTION NR. <strong>28</strong>, <strong>2012</strong><br />

FRANKFURT (DJ/ILK). Die deutschen<br />

Exporte haben im Mai trotz<br />

europäischer Schuldenkrise und<br />

globaler Konjunkturflaute überraschend<br />

zugelegt. Sie kletterten um<br />

3,9 % im Vergleich zum Vormonat,<br />

wie das Statistische Bundesamt<br />

(Destatis) mitteilte. Im Mai wurden<br />

von Deutschland Waren im Wert<br />

UMFORMTECHNIK<br />

PRODUKTION NR. <strong>28</strong>, <strong>2012</strong><br />

WAGHÄUSEL (HI). Rund 100 Besucher<br />

hat der Pressen-Hersteller<br />

Schuler zu einer gemeinsamen<br />

Hausmesse an den Standorten<br />

Waghäusel und Gemmingen empfangen.<br />

Vertreter vor allem aus der<br />

internationalen Automobil- und<br />

Zulieferindustrie konnten sich vor<br />

Ort über die jüngsten Entwicklungen<br />

in der hydraulischen Pressentechnik<br />

und der Automation informieren.<br />

Neben Vorträgen etwa<br />

von 92,5 Mrd Euro ausgeführt und<br />

Waren im Wert von 77,2 Mrd Euro<br />

eingeführt. Die Importe lagen damit<br />

um 6,3 % höher als im Vormonat.<br />

Im April waren die Exporte<br />

zum ersten Mal diesem Jahr gesunken<br />

und zwar um 1,7 %, die Importe<br />

hatten um 4,9 % nachgegeben.<br />

Die Außenhandelsbilanz schloss<br />

im Mai mit einem Überschuss von<br />

15,3 Mrd Euro ab.<br />

Einblick in Pressenarbeit<br />

zum Thema Leichtbau standen<br />

auch Vorführungen auf dem Programm.<br />

So sahen die Teilnehmer<br />

bei Schuler SMG in Waghäusel eine<br />

hydraulische Kopfpresse der<br />

jüngsten Generation in Aktion, die<br />

aus hochfestem Stahl Motorabdeckungen<br />

für Lkw fertigt. Bei Schuler<br />

Automation in Gemmingen surrten<br />

in der <strong>Produktion</strong>shalle die<br />

Crossbar Feeder und Crossbar Roboter<br />

zur flexiblen und wirtschaftlichen<br />

Automatisierung von Pressenlinien<br />

um die Wette.<br />

24. Deutscher<br />

Montagekongress<br />

PRODUKTION NR. <strong>28</strong>, <strong>2012</strong><br />

MÜNCHEN (MG). ‚Montage und<br />

Nachhaltigkeit‘ - unter diesem<br />

Motto findet der Deutsche Montagekonkress<br />

vom 20. bis 21. November<br />

<strong>2012</strong> in München bereits zum<br />

24. Mal statt. Das Tagesthema des<br />

ersten Kongresstages lautet ‚Nachhaltigkeit<br />

in der Montage - Ökologische,<br />

ökonomische und soziale<br />

Herausforderungen im Unternehmen‘.<br />

Der zweite Kongresstag beschäftigt<br />

sich mit dem Thema<br />

‚Montagetechnik für die Nachhaltigkeit<br />

- Neuartige Produkte erfordern<br />

angepasste Lösungen‘. Zum<br />

zweiten Mal wird in diesem Jahr<br />

‚Die Beste Montage-Idee‘ ausgezeichnet.<br />

Mit dem Preis werden<br />

besonders ‚pfiffige‘ Ideen aus der<br />

Praxis prämiert. Der zweitägige<br />

Kongress beinhaltet eine Werksbesichtigung<br />

bei der MAN Truck &<br />

Bus AG in München. Außerdem<br />

informiert eine begleitende Fachausstellung<br />

über neue Produkte<br />

und Dienstleistungen rund um die<br />

Montagetechnik. Weitere Informationen<br />

zum Kongress unter www.<br />

sv-fachveranstaltungen.de. Näheres<br />

zur ‚Die Beste Montage-Idee <strong>2012</strong>‘<br />

erhalten Sie unter beste-montageidee@iwb.tum.de.<br />

EDITORIAL<br />

Besser Industrie 4.0<br />

Eduard Altmann<br />

Chefredakteur<br />

Munter weiter zockende Banken, maßlos auf deutsches Steuergeld<br />

scharfe Süd-Länder, sich nur noch der Staatsräson verpflicht<br />

fühlende Politiker: Wer hat Europa und den Euro eigentlich<br />

so gründlich vermasselt? Sollte die deutsche Politik Mitschuld<br />

treffen, so patzt sie wenigstens in Sachen Industrie-Politik<br />

nicht: Die Forschungsförderung für Cyber<br />

Physical Systems im Rahmen der zukunftsweisenden<br />

‚Industrie 4.0‘ genannten <strong>Produktion</strong>s-Strategie<br />

beweist Weitblick. Gibt sie Unternehmen<br />

am Standort Deutschland doch<br />

mittel-und langfristig die Chance, flexibler,<br />

kundenorientierter und kostengünstiger zu<br />

produzieren und damit dem globalen Wettbewerbsdruck<br />

noch besser standzuhalten.<br />

Doch bis sich Produkte selbständig durch die<br />

Fertigungslinien lotsen, ist es noch ein weiter<br />

Weg. <strong>Produktion</strong> als führendes Blatt für die deutsche verarbeitende<br />

Industrie wird ab sofort seine Leser auf diesem vielversprechenden<br />

Weg mit entsprechender Berichterstattung begleiten. Bitte<br />

achten Sie dazu einfach auf unser neues Logo, das alle „4.0“-Artikel<br />

kennzeichnet.<br />

eduard.altmann@produktion.de<br />

INDUSTRIE 4.0<br />

IT-AU TO M ATIO N<br />

V. l. n. r.: Kai<br />

Ristau, Head of<br />

International Sales,<br />

Beckhoff Automation;<br />

Neil<br />

Pearce, Country<br />

Manager von<br />

Beckhoff Neuseeland;<br />

Steven<br />

Sischy, Geschäftsführer<br />

Beckhoff Australien,<br />

und Hans<br />

Beckhoff, geschäftsführender<br />

Inhaber.<br />

Bild: Beckhoff<br />

AUTOMATION<br />

Neue Beckhoff-Tochter<br />

PRODUKTION NR. <strong>28</strong>, <strong>2012</strong><br />

VERL (SP). Mit der Gründung eines<br />

neuen Tochterunternehmens in<br />

Neuseeland verstärkt Beckhoff Automation<br />

sein Engagement in der<br />

Asia-Pacific-Region. Das neue<br />

Beckhoff-Büro liegt in Albany, dem<br />

Technologiezentrum von Auckland,<br />

Neuseeland. Die Leitung der<br />

neuen Niederlassung übernimmt<br />

Neil Pearce, ein erfahrener Automatisierungsexperte.<br />

Im Jahr 2011 lag der Exportanteil<br />

von Beckhoff bei 56 % des Gesamtumsatzes.<br />

„Dieses positive Ergebnis<br />

bestätigt uns in unserer Strategie,<br />

unsere internationale Präsenz<br />

durch die Gründung von Tochterunternehmen<br />

kontinuierlich auszubauen“,<br />

erläutert Kai Ristau,<br />

Head of International Sales and<br />

Business Development bei Beckhoff.<br />

„Auch wenn Neuseeland eher<br />

für Tourismus und Landwirtschaft<br />

bekannt ist, gibt es eine interessante<br />

und für unsere Produkte passende<br />

Industriestruktur, wie die Nahrungsmittelverarbeitung,<br />

die Holzund<br />

Papierindustrie, die Textilindustrie,<br />

den Maschinen- und<br />

Transportmittelbau, Logistik,<br />

Bergbau etc“, führt Kai Ristau weiter<br />

aus. „Das dynamische Wirtschaftswachstum<br />

von Neuseeland,<br />

speziell auf dem Automatisierungsmarkt,<br />

hat Beckhoff dazu bewogen,<br />

sein Engagement vor Ort zu<br />

verstärken, um neue Kunden und<br />

Geschäftsfelder zu gewinnen.“<br />

Maschinenbau-Unternehmen<br />

in Auckland konzentriert<br />

Beckhoff-Automatisierungstechnik<br />

ist bereits seit dem Jahr<br />

2000 über den Distributor CSE W.<br />

Arthur Fisher Ltd. in Neuseeland<br />

vertreten. „Mit der Eröffnung einer<br />

eigenen Beckhoff-Niederlassung<br />

im Januar <strong>2012</strong> wollen wir unsere<br />

geschäftlichen Aktivitäten intensivieren<br />

und die vertriebliche Unterstützung<br />

unserer Kunden sowie<br />

den Support und Service verstärken“,<br />

erläutert Neil Pearce, Country<br />

Manager von Beckhoff-Neuseeland.<br />

Auckland, die einwohnerstärkste<br />

Stadt in Neuseeland, ist<br />

Standort von Maschinenbaufirmen<br />

der unterschiedlichsten Industriebranchen.<br />

+<br />

präsentieren den Wettbewerb<br />

„Dreher des Jahres <strong>2012</strong>“<br />

Am 20. September auf der AMB in Stuttgart. Bewerben Sie sich jetzt!<br />

Unterlagen: www.tornos.com/dreherdesjahres und www.fertigung.de<br />

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DAS FACHMAGAZIN FÜR D IE META LLB EARBEITU NG<br />

fer_dreher_<strong>2012</strong>_logos_148x201.indd 1 11.05.<strong>2012</strong> 09:21:14<br />

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4 · Unternehmen & Märkte · <strong>Produktion</strong> · 12. Juli <strong>2012</strong> · Nr. <strong>28</strong><br />

KONJUNKTUR<br />

Verpackungs-Industrie in guter Form<br />

KLAUS HIEMER, PRODUKTION NR. <strong>28</strong>, <strong>2012</strong><br />

Die deutsche Packmittelindustrie zeigt sich in guter Form. Papier, Pappe,<br />

Karton und Kunststoffe stehen in der Verbrauchergunst weit oben<br />

und die Nachfrage steigt nach Verbandsangaben an.<br />

NÜRNBERG. Branchen-Neuheiten<br />

werden auf der Fachpack <strong>2012</strong> (25.<br />

bis 27. September) in Nürnberg zu<br />

sehen sein. Mit rund 1 400 Ausstellern<br />

ist sie eine der renommiertesten<br />

Verpackungsmessen in Europa<br />

mit hoher Internationalität.<br />

Die deutsche Papierindustrie<br />

hat unterdessen 2011 das hohe Niveau<br />

des Vorjahres weitgehend<br />

gehalten. Der dynamische Aufwärtstrend<br />

von 2010 wurde allerdings<br />

nicht fortgesetzt. Der Absatz<br />

von Papier, Karton und Pappe war<br />

mit 1,9 % auf 22,6 Mio t leicht rückläufig.<br />

Die <strong>Produktion</strong> verringerte<br />

sich um 1,6 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum.<br />

Wie der Verband<br />

Deutscher Papierfabriken (VDP)<br />

mitteilt, stieg der Umsatz allerdings<br />

um 7 % auf 15,3 Mrd Euro. Hohe<br />

Rohstoff- und Energiekosten belasten<br />

weiterhin die Ergebnisse.<br />

Trotz gesamtwirtschaftlicher Risiken<br />

blicke die Papierindustrie mit<br />

verhaltenem Optimismus ins laufende<br />

Jahr.<br />

Die Nachfrage nach leistungsfähigen,<br />

kostengünstigen und umweltverträglichen<br />

Transportverpackungen<br />

aus Wellpappe sei stabil,<br />

berichtet der Verband der Wellpappen-Industrie.<br />

Die 2011 ver-<br />

kaufte Menge liegt leicht über dem<br />

Vorjahr. In <strong>2012</strong> wird nach Einschätzung<br />

des Verbandes das erreichte<br />

Niveau gehalten oder leicht<br />

ausgebaut. Deutlich gestiegen seien<br />

die Umsätze bei gleichzeitig<br />

höheren Kosten für Energie und<br />

Rohstoffe. Die Wellpappenindustrie<br />

hat sich im Auf und Ab der<br />

Märkte als robuste Branche erwiesen,<br />

deren Produkte auch in Zukunft<br />

wachsende Nachfrage erwarten<br />

lassen. Insgesamt haben Mitgliedsunternehmen<br />

2011 über 7,1<br />

Mrd m2 Wellpappe abgesetzt. Das<br />

sind knapp 90 Mio m2 mehr (1,3 %)<br />

als 2010. Der Wellpappen-Umsatz<br />

wuchs im vergangenen Jahr um<br />

12,8%, allerdings bei steigenden<br />

Kosten. Die Rohstoffkosten machen<br />

54% der Gesamtkosten aus.<br />

Größter Kostenblock bleibt<br />

der Rohstoff Papier<br />

Die zunehmende Nutzung<br />

pflanzlicher Rohstoffe zur Energiegewinnung<br />

verteuert etwa die Stärkeprodukte,<br />

mit denen Leim zur<br />

Verklebung der Wellpappenrohpapierbahnen<br />

hergestellt wird. Größter<br />

Kostenblock bleibt der Rohstoff<br />

Papier. Immer mehr Verwender<br />

<strong>2012</strong>er Konjunkturtrend eine positivere<br />

Erwartungshaltung als noch<br />

Ende 2011. Rund 30% der Unternehmen<br />

erwarten höhere Umsätze,<br />

über die Hälfte geht zumindest<br />

von einer gleichbleibenden Situation<br />

aus. Auch die Exportentwicklung<br />

wird positiv beurteilt. Ressourcenschonender<br />

Einsatz von<br />

Rohstoffen und die Senkung des<br />

CO 2<br />

-Ausstoßes sind oberste Ziele.<br />

So spart etwa die Umstellung auf<br />

PET-Rezyklat bei Flaschen für<br />

Haushaltschemikalien wertvolle<br />

Ressourcen und verbessert die<br />

CO 2<br />

-Bilanz. PET wird unter anderem<br />

zur Herstellung von Getränkeflaschen,<br />

Folien und Textilfasern<br />

verwendet.<br />

Als Rezyklat hat das Material bereits<br />

mindestens einmal einen Lebenszyklus<br />

durchlaufen und steht<br />

nach einer Wiederaufbereitung<br />

erneut zur Verfügung, so dass ein<br />

zweiter Lebenszyklus von der Herstellung<br />

bis zur Entsorgung starten<br />

kann. Die positive Bilanz der Rezy-<br />

Die ganze Produkt-Vielfalt der Packmittelindustrie wird auf der Fachpack <strong>2012</strong><br />

in Nürnberg (25. bis 27. September) zu sehen sein. Bild: Messe Nürnberg Weniger Kohlendioxid<br />

aus recyceletem PET<br />

setzen auf mehrfarbig bedruckte Logistik-, Schutz- und Gebrauchsfunktionen.<br />

Wellpappenprodukte und nutzen<br />

Verpackungen mit<br />

so das vielseitige Material geschickt<br />

Matt-Glanzeffekten garantieren<br />

als Marketinginstrument.<br />

Wie innovativ die Wellpappe selbst<br />

einen hohen Aufmerksamkeitswert.<br />

Partielle Prägungen, beispielsweise<br />

weiterentwickelt werden kann,<br />

von Schriftzügen, und<br />

zeigt beispielsweise eine funktionale<br />

Obst- und Gemüsesteige, die<br />

2011 den Deutschen Verpackungspreis<br />

in der Kategorie ‚Prototypen‘<br />

erhielt. Eine speziell hergestellte<br />

Wellpappe absorbiert das beim<br />

Veredelung mit UV-Lacken setzen<br />

die Verpackungen im Kosmetikoder<br />

Süßwarenbereich gekonnt in<br />

Szene, so der Verband.<br />

Im ersten Quartal <strong>2012</strong> stiegen<br />

die Rohstoffpreise für Kunststoffverpackungen<br />

klat-Reiniger-Flaschen<br />

Reifeprozess entstehende Gas<br />

um fast ein Drittel.<br />

Ethylen und hält so Obst oder Gemüse<br />

länger frisch. Deutlich gewinnt<br />

Ein Ende dieser Preisspirale ist<br />

nicht absehbar, meldet die Indust-<br />

ebenso die Faltschachtel – in rievereinigung Kunststoffverpa-<br />

ihrer Werbewirkung sowie in den ckungen (IK). Trotzdem zeigt der<br />

bestätigt<br />

auch das Fraunhofer Institut für<br />

Materialfluss und Logistik. Die<br />

Wissenschaftler wiesen nach, dass<br />

bei der Herstellung der Flasche aus<br />

100 % recyceltem PET ein Fünftel<br />

weniger Kohlendioxid entsteht,<br />

teilt das Institut mit.<br />

INDUSTRIESTANDORT ULM I<br />

Nokia schließt Ulmer Werk<br />

TINO BÖHLER, PRODUKTION NR. <strong>28</strong>, <strong>2012</strong><br />

Nokia streicht weltweit 10 000 Stellen und so muss unter anderem das<br />

Werk in Ulm Ende September schließen, neben Berlin einer der beiden<br />

Nokia-Forschung- und Entwicklungsstandorte in Deutschland.<br />

ULM (ILK). „Als direkt Betroffene<br />

empfinden die Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter von Nokia Ulm die<br />

Konzernentscheidung natürlich als<br />

besonders hart, denn es geht hier<br />

nicht nur um Zahlen, sondern um<br />

730 Einzelschicksale, Familien, Lebensentscheidungen<br />

und -planungen“,<br />

fasst Ulms Oberbürgermeister<br />

Ivo Gönner die Gefühlslage in der<br />

Münsterstadt zusammen.<br />

Die Aussage eines Nokia-Sprechers,<br />

Deutschland bleibe für Nokia<br />

aber ein sehr wichtiger Standort<br />

für die eigenen Entwicklungsaktivitäten,<br />

hat für Ulm also keine<br />

Gültigkeit mehr, wie Benjamin<br />

Lampe, Leitung Unternehmenskommunikation<br />

Nokia Deutschland<br />

erläutert: „Am Nokia-Standort<br />

in Ulm wurden verschiedene<br />

Projekte im Bereich einfacherer<br />

Mobiltelefone vorangetrieben. Für<br />

uns geht es darum künftig noch<br />

stärker in die Bereiche zu investieren,<br />

in denen wir starkes Marktpotenzial<br />

sehen.“ Dies seien Lumia<br />

Smartphones und Location Based<br />

Services. Letztere würden in Berlin<br />

entwickelt. Vor dem Hintergrund,<br />

das Nokia seit Jahren massiv Personal<br />

abbaut, den Anschluss am<br />

Smartphone-Markt verschlafen<br />

und im ersten Quartal <strong>2012</strong> (erneut)<br />

einen Verlust von 929 Mio<br />

Euro eingefahren hat, stellt sich die<br />

berechtigte Frage: War diese Entwicklung<br />

nicht vorherzusehen?<br />

„Die Vorzeichen einer Schließung<br />

waren von uns nicht zu lesen, deshalb<br />

hat uns die Nachricht wie ein<br />

Schlag ins Gesicht getroffen“, sagte<br />

Nokia: Hat der<br />

ehemalige Handy-Markführer<br />

Trends verschlafen?<br />

Bild: Imago<br />

der Betriebsrats-Vorsitzende von<br />

Nokia Ulm, Heiner Mosbacher.<br />

„Ulm war und ist ein sehr motivierter,<br />

leistungsfähiger Standort, der<br />

bisher im Konzern immer bevorzugt<br />

behandelt wurde“, so Mosbacher.<br />

Andere Standorte wie Bochum<br />

oder Kopenhagen seien<br />

längst geschlossen worden, Ulm<br />

galt immer als sicher. Vor wenigen<br />

Monaten seien noch über Stellenanzeigen<br />

in überregionalen Zeitungen<br />

Ingenieure für Ulm gesucht<br />

Sprunghafte Entscheidung<br />

der Konzernleitung<br />

und noch bis jetzt eingestellt worden,<br />

zusätzlich seien Bürocontainer<br />

aufgestellt und ein Erweiterungsbau<br />

projektiert worden, weiß<br />

OB Gönner: „Für mich ist die<br />

Schließung Beleg für eine sprunghafte<br />

Geschäftspolitik, für eine<br />

Entscheidung einer fernab agierenden<br />

Konzernleitung, getroffen<br />

wohl wegen der aktuellen Börsennotierung“.<br />

Nokia-Sprecher Lampe<br />

hält dagegen: „Insgesamt sind<br />

10 000 Stellen weltweit von den<br />

Maßnahmen betroffen. Diese beinhalten<br />

die geplanten Schließungen<br />

des Werks in Salo, Finnland,<br />

des Standorts Burnaby, Kanada,<br />

sowie den Standort Ulm. Die allgemeine<br />

Marktsituation hat sich in<br />

kurzer Zeit sehr stark verändert.“<br />

Deswegen müsse man nun durch<br />

verschiedene Maßnahmen handeln,<br />

um die Marktposition zu<br />

stärken, so Lampe optimistisch.<br />

INDUSTRIESTANORT ULM II<br />

BoschRexroth: Möglicher<br />

Abbau von Leiharbeit<br />

ROBERT WOUTERS<br />

PRODUKTION NR. <strong>28</strong>, <strong>2012</strong><br />

Hochtechnologie für mobile<br />

Arbeitsmaschinen wird von Bosch<br />

Rexroth am Standort Elchingen<br />

produziert. Die Nachfrage dafür<br />

sinkt weltweit; Leiharbeiter-<br />

Verträge werden möglicherweise<br />

nicht verlängert.<br />

ULM (ILK). Ein Unternehmenssprecher:<br />

„Die weltweite Nachfrage hatte<br />

2011 bei uns zu einem Spitzenjahr<br />

mit einer Umsatzsteigerung von<br />

mehr als 27 Prozent geführt. Bereits<br />

im ersten Quartal <strong>2012</strong> wurde aber<br />

klar, dass sich das Wachstum dieses<br />

Jahr abschwächen wird.“ Der aktuelle<br />

Konjunkturverlauf betrifft aber<br />

nicht nur Bosch Rexroth, sondern<br />

wird so von unabhängigen Experten<br />

auch für andere exportorientierte<br />

Branchen bestätigt. Darum können<br />

in Ulm eine Reihe von befristeten<br />

Verträgen, die durch die positive<br />

In Ulm-Elchingen<br />

werden anspruchsvolle<br />

Produkte hergestellt.<br />

Die Nachfrage<br />

dafür sinkt<br />

weltweit; Bosch<br />

Rexroth plant<br />

Maßnahmen.<br />

Bild: Bosch Rexroth<br />

Entwicklung im vergangenen Jahr<br />

entstanden sind, aktuell noch nicht<br />

verlängert werden. Wie viele Zeitverträge<br />

für Leiharbeiter tatsächlich<br />

dort im Laufe des Jahres auslaufen,<br />

ließe sich noch nicht sagen: Der weitere<br />

Konjunkturverlauf ist noch nicht<br />

absehbar. Zwar sind einzelne Verträge<br />

schon verlängert worden. Das<br />

Unternehmen sagt: „Allerdings<br />

mahnt uns die Entwicklung zur Vorsicht.“<br />

Der Bosch-Rexroth-Standort<br />

Elchingen hat insgesamt 3074 Mitarbeiter.<br />

Davon sind 552 befristet angestellt,<br />

448 bis Ende <strong>2012</strong>. Im ersten<br />

Halbjahr wurden 80 Mitarbeiter<br />

übernommen. 65 Verträge, die im<br />

Juni auslaufen, werden nicht verlängert.<br />

Bei Bosch Rexroth kann man<br />

derzeit nicht sagen, wie es dieses Jahr<br />

mit den befristeten Verträgen weiter<br />

geht. „Die Auslastung im Werk ist<br />

zurückgegangen. Das liegt an der<br />

konjunkturellen Beruhigung des<br />

Maschinenmarkts: Wir haben kürzere<br />

Konjunkturzyklen mit stärkeren<br />

Ausschlägen.“<br />

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12. Juli <strong>2012</strong> · Nr. <strong>28</strong> · <strong>Produktion</strong> · Unternehmen & Märkte · 5<br />

UNTERNEHMENSINVESTITIONEN<br />

‚Spuren bei deutschen Investitionen‘<br />

GUNNAR KNÜPFFER, PRODUKTION NR. <strong>28</strong>, <strong>2012</strong><br />

Die Investitionen in Ausrüstungen wie Maschinen, Geräte und Fahrzeuge<br />

gingen im 1. Quartal gegenüber dem Vorquartal um 1 % zurück.<br />

Derweil wird in neue Wirtschaftsbauten investiert.<br />

FRANKFURT. Die Unternehmen haben<br />

im ersten Quartal dieses Jahres<br />

überraschend ihre Investitionen<br />

um 0,2 % gegenüber dem Vorquartal<br />

reduziert, obwohl das Bruttoinlandsprodukt<br />

um 0,5 % anstieg.<br />

Besonders bei der wichtigsten<br />

Komponente, den Ausrüstungsinvestitionen<br />

(Maschinen, Geräte,<br />

Fahrzeuge usw.) gab es eine Abkühlung<br />

um 1 %. Da auch die sonstigen<br />

Investitionen um 1,4% nachgegeben<br />

haben, sei es lediglich den<br />

Investitionen in Wirtschaftsbauten,<br />

die vom Zinsumfeld besonders<br />

begünstigt seien, zu verdanken,<br />

dass die Wachstumsrate der gesamten<br />

Unternehmensinvestitionen<br />

nicht noch deutlicher eingebrochen<br />

ist, heißt es im KfW-Investmentbarometer<br />

Deutschland.<br />

Die Frühindikatoren wie die Maschinenbauproduktion<br />

(aktuelle<br />

-2,3 % gegenüber dem Vorquartalsdurchschnitt)<br />

und die Auftragseingänge<br />

für Investitionsgüter (aktuell<br />

0,8 % gegenüber Vorquartalsdurchschnitt)<br />

deuten darauf hin,<br />

dass die Investitionstätigkeit auch<br />

im zweiten Quartal nur verhalten<br />

gewesen war. Damit scheint die<br />

Rezession in weiten Teilen der Eurozone<br />

deutlicher als von vielen<br />

erwartet Spuren in der deutschen<br />

Investitionskultur zu hinterlassen,<br />

schreibt Christian Hornberg von<br />

der KfW. Für dieses Jahr wird ein<br />

Wachstum der Unternehmensinvestitionen<br />

um 1,6 % erwartet, 2013<br />

sollen sie um 3,8 % wachsen.<br />

Aufgrund des günstigen Zinsumfeldes<br />

steigen Investitionen in Wirtschaftsbauten.<br />

Bild: Fotolia, view7<br />

Die Euromold<br />

wächst weiter<br />

PRODUKTION NR. <strong>28</strong>, <strong>2012</strong><br />

FRANKFURT (SM). Die Euromold<br />

will ihre Position als Weltmesse für<br />

Werkzeug- und Formenbau, Design<br />

und Produktentwicklung weiter<br />

ausbauen. Zur diesjährigen<br />

Veranstaltung vom 27. bis zum 30.<br />

November werden 1500 Aussteller<br />

und 60 000 Fachbesucher erwartet.<br />

Auf rund 75 000 Quadratmetern<br />

Ausstellungsfläche zeigt die Messe<br />

auf dem Frankfurter Messegelände<br />

in den Hallen 8, 9 und 11 neueste<br />

Entwicklungen in sämtlichen Bereichen<br />

der Produktentwicklung.<br />

Mit dem einzigartigen Messekonzept<br />

‚Von der Idee über den<br />

Prototyp bis zur Serie‘ will die Euromold<br />

die gesamte Prozesskette<br />

abbilden. Sie will damit die Beteiligten<br />

aus allen Bereichen der Produktentwicklung<br />

zusammenführen<br />

- vom Designer über Formenbauer,<br />

Werkzeug- und Maschinenbauer,<br />

Zulieferer und Anwender.<br />

Gezeigt werden neben dem<br />

Schwerpunkt Werkzeug- und Formenbau<br />

auch die Bereiche Rapid<br />

Prototyping, Modell- und Prototypenbau,<br />

CAD/CAM, Simulation,<br />

Werkzeugmaschinen sowie Werkzeuge,<br />

Engineering-Dienstleistungen<br />

und Design.<br />

Innovation<br />

Die AMB <strong>2012</strong> eröffnet Ihnen neue Perspektiven<br />

in der Fertigungstechnik. Weit mehr als 1.000<br />

Aussteller – darunter alle Weltmarktführer – aus<br />

dem Bereich Werkzeugmaschinen und Werkzeuge<br />

präsentieren ihre aktuellen Neuentwicklungen.<br />

Die wichtigsten Ausstellungsbereiche:<br />

spanende und abtragende Werkzeugmaschinen<br />

Präzisionswerkzeuge<br />

CAD/CAM/CAE, PLM sowie technische Software<br />

Messtechnik & Qualitätssicherung<br />

Roboter, Werkstück- und Werkzeughandhabung<br />

Die Branchenleitmesse <strong>2012</strong> erwartet Sie!<br />

DIREKT AM FLUGHAFEN STUTTGART<br />

Weitere Informationen sowie Reise- und Serviceangebote<br />

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Die Euromold findet dieses Jahr bereits<br />

19. Mal statt und ist mittlerweile<br />

als Weltmesse etabliert. Bild: Demat<br />

Die Euromold trägt mit der Wahl<br />

des Gastlandes Österreich dessen<br />

Bedeutung für die deutsche Wirtschaft<br />

sowie speziell für die Produktentwicklung<br />

und den Werkzeug-<br />

und Formenbau Rechnung.<br />

Das Gastland wird auf der Messe<br />

mit zahlreichen renommierten<br />

Unternehmen sowie mit Verbänden<br />

und Forschungseinrichtungen<br />

vertreten sein. Für Österreich<br />

ist Deutschland mit Abstand der<br />

wichtigste Handelspartner. Neben<br />

dem Maschinenbau spielt Österreich<br />

auch im Kunststoffbereich<br />

mit einem Umsatz von 13 Mrd<br />

Euro eine bedeutende Rolle.<br />

Die Euromold <strong>2012</strong> präsentiert<br />

erstmals den Themenpark<br />

Schmuckindustrie. Darin bildet<br />

die Messe die gesamte Prozesskette<br />

der Schmuckherstellung vom<br />

Design bis zur Gussmaschine ab.<br />

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6 · Unternehmen & Märkte · <strong>Produktion</strong> · 12. Juli <strong>2012</strong> · Nr. <strong>28</strong><br />

INTERVIEW<br />

WELTWEITE ROBOTERHERSTELLER<br />

„Auch ein chinesischer Wettbewerber<br />

muss erstmal laufen lernen“<br />

ANNIKA MENTGEN, PRODUKTION NR. <strong>28</strong>, <strong>2012</strong><br />

China soll laut International Federation of Robotics (IFR) bis 2014 zum<br />

größten Roboterkäufer der Welt avancieren. Wie stellen sich die etablierten<br />

Roboterhersteller auf die große Nachfrage ein und wie begegnen sie<br />

potenziellen neuen Wettbewerbern aus China? <strong>Produktion</strong> fragte nach.<br />

Wenn China zum größten Roboterabnehmer<br />

der Welt wird,<br />

bedeutet das eine extrem hohe<br />

Roboter-Nachfrage. Wie reagiert<br />

Ihr Unternehmen hinsichtlich<br />

Strategie und <strong>Produktion</strong>skapazitäten<br />

in China auf<br />

diese Entwicklung?<br />

Dr. Michael Wenzel, Reis Group: Die<br />

große Nachfrage kann Reis Robotics<br />

nur bestätigen, schließlich<br />

konnten wir in den vergangenen<br />

Jahren unsere Umsätze in China<br />

um jeweils über 100 Prozent steigern.<br />

Derzeit baut Reis seine Präsenz<br />

in China deutlich aus, unter<br />

anderem mit einer Vergrößerung<br />

des Stammsitzes nahe Shanghai<br />

und diversen regionalen Repräsentanzen.<br />

Als Lieferant von Komplettanlagen<br />

konzentrieren wir<br />

uns auf der <strong>Produktion</strong>sseite dabei<br />

allerdings auf System- und Peripheriekomponenten.<br />

Manfred Stern, Yaskawa: Yaskawa<br />

kommt der steigenden Nachfrage<br />

aus allen geographischen Märkten,<br />

also auch aus China, dadurch nach,<br />

dass wir eine augewogene Kapazitätserweiterung<br />

vornehmen. Elemente<br />

der Erweiterung der Fertigungskapazitäten<br />

umfassen den<br />

Ausbau und die verstärkte Automatisierung<br />

des Stammwerkes in Japan,<br />

die Eröffnung einer zusätzlichen<br />

Roboterfabrik in China sowie<br />

die Erweiterung der Controller-<br />

Fertigung in Europa und den USA.<br />

Olaf C. Gehrels, Fanuc Robotics: Dass<br />

Fanuc seine <strong>Produktion</strong>skapazitäten<br />

auf 5 000 Roboter pro Monat<br />

ausgebaut hat, ist auch eine Folge<br />

der starken Nachfrage aus China.<br />

Gerade im Vertrieb setzen wir mit<br />

exzellentem Erfolg auf regionale<br />

Partner, die ihre Märkte bestens<br />

kennen. Ebenso bewährt hat sich<br />

die zentrale, hochautomatisierte<br />

<strong>Produktion</strong> auf höchstem Qualitätsniveau,<br />

wie wir es bei dezentralen<br />

<strong>Produktion</strong>sstandorten vermutlich<br />

nicht erreichen könnten.<br />

Per Vegard Nerseth, ABB Robotics: In<br />

der Robotik eröffnete ABB 1994<br />

die erste Fabrik in China und produziert<br />

dort lokal seit 2005, an unserem<br />

Standort in Shanghai seit<br />

2009. ABB ist derzeit der führende<br />

Roboterhersteller in China und<br />

wird auch weiterhin die Kapazität<br />

steigern, um mit dem Wachstum<br />

in diesem schnell expandierenden<br />

Markt Schritt zu halten.<br />

Dr. Till Reuter, Kuka: Schon heute hat<br />

Kuka in China <strong>Produktion</strong>skapazitäten<br />

von rund 2 000 Robotern. In<br />

den nächsten Jahren werden wir<br />

diese Kapazitäten auf mindestens<br />

5 000 Roboter ausbauen. Die Vergrößerung<br />

der <strong>Produktion</strong> in China<br />

ist für uns aber kein reines Kostenargument.<br />

Uns geht es darum, in<br />

Asien vor Ort zu sein. Es ist uns<br />

sehr wichtig, in China für China zu<br />

produzieren, so wie wir in Europa<br />

Roboter für Europa herstellen.<br />

In China werden mittelfristig<br />

neue Roboterhersteller entstehen.<br />

Wie bereitet sich Ihr Haus<br />

auf neue Marktbegleiter aus<br />

China vor?<br />

Olaf C. Gehrels, Fanuc Robotics: Wir<br />

können von der Energie des chinesischen<br />

Marktes nur profitieren.<br />

Denn die Dynamik gerade in produzierenden<br />

Bereichen erfordert<br />

ein sehr, sehr hohes technisches<br />

Know-how – auch weil man oft<br />

sehr schnell reagieren muss. Da ist<br />

Fanuc zuhause, das ist unsere Domäne.<br />

Und was den Wettbewerb<br />

betrifft: Starke Marktbegleiter tun<br />

der Entwicklung nur gut!<br />

Per Vegard Nerseth, ABB Robotics:<br />

Wir bereiten uns nicht anders vor,<br />

als wir es in der Vergangenheit getan<br />

haben: Starke Investitionen in<br />

Forschung und Entwicklung, zuhören<br />

was die Kundenanforderungen<br />

sind, Marktanforderungen<br />

mit innovativen Technologien<br />

kombinieren und geographisch<br />

nah an unseren Kunden sein, so<br />

dass wir sie jetzt und zukünftig optimal<br />

unterstützen können.<br />

Dr. Michael Wenzel, Reis Group: Hier<br />

gelten die gleichen Regeln wie<br />

schon seit jeher im internationalen<br />

Wettbewerb: Kunden entscheiden<br />

sich für denjenigen Anbieter, der<br />

das beste Preis-Leistungs-Verhältnis<br />

bietet und bei Flexibilität und<br />

Kundennähe die Anforderungen<br />

erfüllt. Reis Robotics behauptet<br />

sich erfolgreich unter diesen Rahmenbedingungen<br />

wird sich auch<br />

einer geänderten Wettbewerbssituation<br />

zu stellen wissen. Eine spezielle<br />

Vorbereitung auf einen möglichen,<br />

künftigen Wettbewerber hingegen<br />

ist wenig sinnvoll, solange<br />

dieser nicht auf dem Markt in Erscheinung<br />

getreten ist und seine<br />

spezielle Stärken (aber auch<br />

Schwächen) analysiert werden<br />

können.<br />

Bild: Bild:Fotolia - Ray<br />

Wie schätzen Sie die Entwicklungen<br />

bei Foxconn derzeit ein?<br />

Könnte das Unternehmen der<br />

erste chinesische Roboterhersteller<br />

werden?<br />

Olaf C. Gehrels, Fanuc Robotics: Es ist<br />

sicherlich spannend, darüber zu<br />

spekulieren. Doch wenn es nicht<br />

Foxconn ist, dann wird es ein anderer<br />

sein. Wir sind im Robotermarkt<br />

sehr erfolgreich und sehen<br />

als Weltmarktführer mit einer <strong>Produktion</strong>skapazität<br />

von 60 000 Einheiten<br />

pro Jahr der Herausforderung<br />

eines aufstrebenden chinesischen<br />

Wettbewerbers gelassen<br />

entgegen. Und auch ein chinesischer<br />

Wettbewerber wird erst einmal<br />

laufen lernen müssen, bevor<br />

er rennen kann. Das ist eine Erkenntnis,<br />

die auch durch die Größe<br />

des chinesischen Marktes nicht<br />

außer Kraft gesetzt wird.<br />

Manfred Stern, Yaskawa: Über Foxconn<br />

wird seit einiger Zeit kräftig<br />

spekuliert. Was man mit Sicherheit<br />

sagen kann ist, dass Foxconn<br />

einen großen Bedarf an Betriebsmitteln<br />

und an Automationsanlagen<br />

hat. Die Anforderungen an<br />

diese Art Automatisierung unterscheidet<br />

sich von den Produkten,<br />

die in heute üblichen industriellen<br />

Roboteranwendungen zum Einsatz<br />

kommen. Und dann ist Foxconn<br />

zunächst ein Anwender für<br />

Automatisierung und nicht ein<br />

Anbieter auf dem Robotermarkt.<br />

Dr. Till Reuter, Kuka: In China wird<br />

die Automatisierung voranschreiten.<br />

Die Entwicklung bei Foxconn<br />

ist eine wichtige Bestätigung dieses<br />

Trends. Grundsätzlich sehen<br />

wir die Situation als große Chance<br />

für Kuka. Foxconn baut zwar selbst<br />

Roboter, die Schlüsselkomponenten<br />

beziehen sie jedoch von extern.<br />

Foxconn wird sicherlich<br />

günstige Applikationen in bestimmten<br />

Feldern haben, die wir<br />

jedoch gar nicht anpacken möchten.<br />

Kuka ist eine Hightech-Innovationsfirma.<br />

Unsere Aufgabe im<br />

Hinblick auf die Entwicklungen<br />

bei Foxconn ist es, unsere Position<br />

im chinesischen Markt zu verteidigen<br />

und weiterzuentwickeln.<br />

Was passiert aktuell seitens der<br />

chinesischen Regierung beim<br />

Thema Robotik?<br />

Dr. Michael Wenzel, Reis Group: Es ist<br />

richtig, dass die chinesische Regierung<br />

nicht nur bestrebt ist, Knowhow<br />

und Hightech ins Land zu<br />

bringen, um den Status der ‚Werk-<br />

bank für die Welt‘ abzulegen, sondern<br />

auch speziell die Robotertechnik<br />

als eine der Schlüsseltechnologien<br />

benannt hat. Unter diesen<br />

Randbedingungen ist es sicher<br />

richtig, dass auch seitens der EU<br />

Kommission der Robotertechnik<br />

eine erhöhte Bedeutung beigemessen<br />

wird, da diese als klassische<br />

‚enabler‘-Technologie auf künftige<br />

<strong>Produktion</strong>sverfahren und -konzepte<br />

maßgeblichen Einfluss haben<br />

wird. Sofern allerdings an der<br />

einen oder anderen Stelle diese Zusammenhänge<br />

erst dadurch in den<br />

Vordergrund treten, weil nun China<br />

der Robotertechnologie hohe<br />

Bedeutung zumisst, ist dies zu bedauern.<br />

Per Vegard Nerseth, ABB Robotics:<br />

Kürzlich hob die chinesische Regierung<br />

die Bedeutung der Entwicklung<br />

der Automatisierung und insbesondere<br />

der Robotik als Teil ihres<br />

5-Jahres-Plans hervor. Die Vorteile<br />

in Bezug auf die Qualität des Endprodukts<br />

und die Gesamt-Produktivität<br />

durch flexible Roboterlösungen,<br />

die Roboterautomation in ein<br />

Land bringen kann, sind heute auf<br />

dem chinesischen Markt viel stärker<br />

akzeptiert als noch vor ein paar<br />

Jahren. Die frühzeitige Entscheidung<br />

von ABB zu Investitionen in<br />

China in die Bereiche Engineering,<br />

Fertigung und F&E war ein wichtiger<br />

Teil unseres Erfolges in diesem<br />

Markt. Zukünftig werden wir davon<br />

profitieren und unsere Führungsposition<br />

auf diesem investitionsfreudigen<br />

Wachstumsmarkt für flexible<br />

Automation festigen.<br />

„Wir können von der Energie<br />

des chinesischen Marktes nur<br />

profitieren. Starke Marktbegleiter<br />

tun der Entwicklung gut!“<br />

„In China wird die Automatisierung<br />

voranschreiten. Die Entwicklung<br />

bei Foxconn ist eine<br />

wichtige Bestätigung dafür.“<br />

„Derzeit baut Reis seine Präsenz<br />

in China aus, unter anderem<br />

mit einer Vergrößerung des<br />

Stammsitzes nahe Shanghai.“<br />

„Yaskawa kommt der steigenden<br />

Nachfrage aus China durch<br />

eine augewogene Kapazitätserweiterung<br />

nach.“<br />

„ABB ist derzeit der führende<br />

Roboterhersteller in China und<br />

wird auch weiterhin die Kapazität<br />

steigern.“<br />

Olaf C. Gehrels, Präsident<br />

Fanuc Luxembourg Corporation<br />

Dr. Till Reuter,<br />

Vorstandsvorsitzender (CEO) Kuka AG<br />

Dr. Michael Wenzel, Geschäftsführer<br />

Reis Group Holding<br />

Manfred Stern, Präsident & COO<br />

Yaskawa Europe<br />

Per Vegard Nerseth,<br />

Leiter ABB Robotics<br />

Seite 06 Unternehmen & Märkte PRO_<strong>2012</strong>_<strong>28</strong>.indd 6 05.07.<strong>2012</strong> 09:56:19


12. Juli <strong>2012</strong> · Nr. <strong>28</strong> · <strong>Produktion</strong> · Unternehmen & Märkte · 7<br />

LEICHTBAU<br />

Carbon Composites sind unerlässlich<br />

PRODUKTION NR. <strong>28</strong>, <strong>2012</strong><br />

Über 300 Gäste konnte der Carbon<br />

Composites e.V. (CCeV) zu seinem<br />

dritten Automotive Forum begrüßen.<br />

Der Gastgeber war in diesem<br />

Jahr die BMW AG.<br />

MÜNCHEN (BA). Carbon Composites<br />

sind ein neuer, wichtiger Spieler<br />

auf der Leichtbau-Bühne, so eine<br />

Studie der Unternehmensbera-<br />

tung McKinsey. Zwar blieben die<br />

Anteile von CFK in der Gesamtmenge<br />

der Autobranche klein.<br />

Doch selbst im einstelligen Prozentbereich<br />

könne das Material zu<br />

Verbesserungen im Leichtbau und<br />

Gewinnen für die Hersteller bzw.<br />

Nutzer von Carbon Composites<br />

führen. Bei Audi ist die Verwendung<br />

von CFK in die Leichtbaustrategie<br />

integriert. Audi will 50 % Materialersparnis,<br />

90 % Prozesskostenersparnis<br />

und 70 % Einsparungen<br />

beim Lack bis 2016 erreichen. Materialmix<br />

gehört zu den Lösungsansätzen,<br />

und Carbon Composites<br />

spielen darin eine wichtige Rolle.<br />

Audi und BMW sind Partner im<br />

Spitzencluster MAI Carbon, das<br />

sich laut Prof. Klaus Drechsler, Mitglied<br />

des Vorstands von MAI Carbon,<br />

auf die Fahnen geschrieben<br />

hat, den nächsten Schritt zu tun<br />

und CFK zur Serienreife zu führen.<br />

Daran arbeitet auch das Institut für<br />

Textiltechnik der RWTH Aachen.<br />

Langjährige Erfahrung, speziell<br />

mit dem Flugzeugbau aus CFK,<br />

kann der japanische Carbonhersteller<br />

Toray vorweisen. Dr. Akihiko<br />

BMW, bayerischer<br />

Pionier im<br />

Automobilbau<br />

mit Faserverbundwerkstoffen<br />

und Mitglied<br />

des CCeV hatte<br />

die BMW-Welt<br />

für das Forum<br />

zur Verfügung<br />

gestellt.<br />

Bild: CCeV<br />

Kitano rief dazu auf, zusammenzuarbeiten,<br />

um den Automobilbau<br />

bei CFK auf ein ähnliches Niveau<br />

zu heben wie den Flugzeugbau.<br />

Franzosen fertigen<br />

Toyota für die USA<br />

GUNNAR KNÜPFFER<br />

PRODUKTION NR. <strong>28</strong>, <strong>2012</strong><br />

KÖLN. Der aus Japan stammende<br />

Automobilhersteller Toyota investiert<br />

rund acht Mio Euro in die<br />

<strong>Produktion</strong> am französischen<br />

Standort Valenciennes, um das<br />

Fahrzeugmodell Yaris an die Erfodernisse<br />

der amerikanischen<br />

Märkte anzupassen. Dazu zählen<br />

der Einbau eines US-spezifischen<br />

1,5-Liter-Benzinmotors, ein Automatikgetriebe,<br />

Unterschiede am<br />

hinteren Stoßfänger sowie weitere<br />

Details. Denn in dem französischen<br />

Werk will Toyota den Kleinwagen<br />

Yaris künftig auch für die<br />

USA, Kanada und Puerto Rico<br />

produzieren. Der Export soll im<br />

Mai 2013 beginnen. Jährlich will<br />

Toyota dann rund 25 000 nach<br />

Amerika verschiffen.<br />

In Valenciennes will Toyota künftig<br />

Yaris für den nordamerikanischen<br />

Markt bauen.<br />

Bild: Toyota<br />

„Wir sind sehr stolz, den Yaris für<br />

die nordamerikanischen Märkte<br />

produzieren zu dürfen“, sagte der<br />

Präsident von Toyota Motor Manufacturing<br />

France (TMMF), Makoto<br />

Sano. „Dies ist eine Bestätigung<br />

unserer <strong>Produktion</strong>squalität, eröffnet<br />

dem Werk ein neues Geschäftsfeld<br />

und stärkt die Position von<br />

TMMF in Frankreich.<br />

Die aktuelle Modellgeneration<br />

des Toyota Yaris wurde im Somer<br />

2011 in Europa eingeführt, im Juni<br />

<strong>2012</strong> erfolgte der Marktstart für den<br />

Toyota Hybrid. Der Absatz des Yaris<br />

in Europa ist von Januar bis Mai<br />

<strong>2012</strong> im Vergleich zum Vorjahreszeitraum<br />

um 22 % gestiegen. „Mit<br />

dem Export eines unserer globalen<br />

Fahrzeugmodelle aus europäischer<br />

<strong>Produktion</strong> unterstreichen<br />

wir unser Bekenntnis zum Fertigungsstandort<br />

Europa und zur Toyota<br />

Global Vision“, sagte Didier<br />

Leroy, Präsident und CEO von<br />

TME. „Das Werk in Valenciennes<br />

verfügt über zehn Jahre Erfahrung<br />

und Know-how. Wir produzieren<br />

hier den neuen Yaris Hybrid. Mit<br />

dem Export des Yaris nach Nordamerika<br />

stärken wir die Rolle unseres<br />

Werks in Valenciennes als zentralem<br />

Pfeiler innerhalb der Toyota<br />

Organisation.“<br />

Sinamics_198x<strong>28</strong>0_D_neu.indd 1 21.06.12 14:53<br />

Seite 07 Unternehmen & Märkte PRO_<strong>2012</strong>_<strong>28</strong>.indd 7 05.07.<strong>2012</strong> 10:40:08


8 · Unternehmen & Märkte · <strong>Produktion</strong> · 12. Juli <strong>2012</strong> · Nr. <strong>28</strong><br />

CHINESE CHAMPIONS<br />

Chinesen kaufen Technik<br />

MAREN KALKOWSKY<br />

PRODUKTION NR. <strong>28</strong>, <strong>2012</strong><br />

China ist auf dem Weg zur Technologienation.<br />

Um dieses Ziel zu<br />

erreichen, setzen die Chinesen<br />

diverse Mittel ein. Gerade in<br />

Deutschland sind kaufgeeignete<br />

Technologieführer aus der Industrie<br />

im Fokus des Interesses.<br />

MÜNCHEN. Die Suche nach erstklassiger<br />

Technologie, die Erschließung<br />

des europäischen Marktes<br />

und der Wille der chinesischen<br />

Regierung, ‚Chinese Champions‘<br />

im Ausland zu etablieren, machen<br />

deutsche Unternehmen zu attraktiven<br />

Übernahmekandidaten. Dies<br />

zeigte einmal mehr die Veranstaltung<br />

‚Chinese Champions – was wir<br />

von chinesischen Investoren erwarten<br />

können“ des Chinaforums<br />

Bayern in München.<br />

Dr. Stefan Taing, Partner der Munich<br />

Innovation Group und dort<br />

verantwortlich für den Bereich Patent-<br />

und Industrieanalysen, stellte<br />

bereits heute erfolgreiche chinesische<br />

Technologieunternehmen<br />

und deren Internationalisierungs-<br />

Rechtsanwalt Qun Huang von ‚Taylor<br />

Wessing‘ betreut chinesische Unternehmen,<br />

die in Deutschland investieren<br />

wollen.<br />

Bild: Kalkowsky<br />

Erfolgreiche chinesische Industrieunternehmen<br />

Quelle: ‚Chinese Champions‘; Munich Innovation Group<br />

© <strong>Produktion</strong><br />

Laut der Studie ‚Chinese Champions‘ von der Munich Innovation Group haben<br />

diese Firmen das Potenzial, künftig in Deutschland auf Einkaufstour<br />

zu gehen. Sany hat dieses Jahr bereits Putzmeister übernommen.<br />

D-889 (li+re)-ekette 534x120_D-889 (li+re)-ekette 534x120 26.06.12 10:17 Seite 1<br />

strategien vor. „Patente sind dabei<br />

ein essentielles Gut, das Chinese<br />

Champions intensiv nutzen und<br />

kommerzialisieren. Sie sind ein<br />

beliebtes Handelsgut geworden“,<br />

so Taing. Und: „Wer Patente kauft,<br />

kauft auch Unternehmen“.<br />

Welche Unternehmen in<br />

Deutschland für chinesische Investoren<br />

und Unternehmen für eine<br />

Übernahme besonders in Frage<br />

kommen, analysierte Qun Huang,<br />

Leiter des China Outbound Business<br />

der Taylor Wessing Rechtsanwaltskanzlei.<br />

Der Jurist mit jahrzehntelanger<br />

Erfahrung in der Beratung<br />

chinesischer Unternehmen<br />

bei Mergers und Aquisitions fasste<br />

die Kriterien chinesischer Investitionswilliger<br />

zusammen: „Man<br />

sucht die Quelle der Innovation.“<br />

Und: „Chinesen setzen ihr Geld<br />

ein, um technologische Sprünge<br />

schneller zu schaffen.“ Zudem seien<br />

Marken mit Marktzutritt und<br />

entsprechendem Vertriebsnetzwerk<br />

interessant. Hinzu komme<br />

der Imagegewinn, den internationalisierte<br />

chinesische Unternehmen<br />

in China verzeichneten. Das<br />

ideale Zielunternehmen besitze<br />

Produkte aus der eigenen Branche,<br />

habe eine mittlerge Größe zwischen<br />

400 und 800 Mitarbeitern<br />

und sei ein „Hidden Champion“ –<br />

also nicht die Nr. 1 sondern Nr. 2 bis<br />

Nr.8 in seiner Branche. Die solventen<br />

Käufer aus dem Reich der Mitte<br />

hätten keine Scheu vor Unternehmen<br />

mit einem Cash-Flow-Problem,<br />

strukturelle Schwierigkeiten<br />

seien allerdings problematisch.<br />

Deutsches Interesse an<br />

chinesischen Investoren hoch<br />

Weiterer Pluspunkt: ein funktionierenden<br />

Management Team. Als<br />

steinig und zeitaufwändig stellt<br />

sich allerdings der Prozess von der<br />

ersten Interessensbekundung bis<br />

zur umgesetzten Übernahme dar.<br />

Undurchsichtige Entscheidungsprozesse<br />

in China, in die auch<br />

staatliche Regierungsstellen involviert<br />

sind, komplizieren die Sache.<br />

Kulturelle Unterschiede wie z.B.<br />

aus chinesischer Sicht fehlende<br />

deutsche Gastfreundlichkeit können<br />

am Ende das ganze Projekt<br />

scheitern lassen. Dennoch, die<br />

Zahl der Übernahmen wird künftig<br />

wachsen, denn auch „das Interesse<br />

Deutschlands an chinesischen Investionen<br />

ist höher als je zuvor“,<br />

sagte Stefan Geiger, Geschäftsführer<br />

des Chinaforums Bayern.<br />

CHINA-CORNER<br />

Bild: Foto: xy-Fotolia.com<br />

Coface/Mainz (kk): Unternehmen in<br />

China zahlen im globalen Vergleich<br />

zufriedenstellend. Geschäfte auf Basis<br />

eines Lieferantenkredits nahmen<br />

auch 2011 weiter stark zu. Dabei<br />

wird das Zahlungsziel öfter überzogen,<br />

allerdings nicht mehr so lange.<br />

In ihrer 9. Studie zum Zahlungsverhalten<br />

chinesischer Unternehmen<br />

stellt der Kreditversicherer Coface<br />

fest: Zahlungsverzögerungen in China<br />

häufen sich, werden aber gleichzeitig<br />

kürzer. Chinesische Unternehmen<br />

zahlen im Schnitt also schneller.<br />

Im Rahmen der Studie hatte Coface<br />

dazu Ende 2011 über 1300 Unternehmen<br />

verschiedener Branchen<br />

und Gesellschaftsformen befragt.<br />

Die Lieferung auf Zahlungsziel ist<br />

zur wichtigsten Finanzierungskomponente<br />

für Unternehmen in China<br />

geworden. Diese Entwicklung hält<br />

seit der Krise 2008 an. 90 % der befragten<br />

Unternehmen arbeiteten<br />

2011 mit dem Lieferantenkredit, vier<br />

Jahre zuvor waren es nur 65 %.<br />

Bauer/Shanghai (kk): Bauer, einer der<br />

ältesten Hersteller von Getriebemotoren<br />

der Welt, hat seines erstes<br />

Montagewerk in China eröffnet.<br />

Bauer will mit diesem Schritt das Industriewachstum<br />

in China und seine<br />

dortigen Kunden besser bedienen<br />

Bild: Bauer Gear Motor<br />

können. Am Bauer-Stammsitz in Esslingen<br />

bei Stuttgart erklärte Jens Gabel,<br />

Vice President Global Sales und<br />

R&D: „Das ist einer der starken Vorteile<br />

davon, dass wir jetzt Teil der Altra-Gruppe<br />

sind. Dadurch haben wir<br />

die Möglichkeit erhalten, mit einem<br />

großen Montage- und Vertriebszentrum<br />

in China, das sich in der Nähe<br />

einiger unserer Kern-OEM-Kunden<br />

befindet, die das Wachstum des chinesischen<br />

Marktes nutzen, unsere<br />

Wachstumspläne zu beschleunigen<br />

und Lieferzeiten zu verkürzen.“<br />

Cimes/Peking (kk): Die internationale<br />

Maschinenmesse CIMES fand kürzlich<br />

in dem neuen China Internatial<br />

Exhibition Center in Peking statt.<br />

Über 1 300 Aussteller aus <strong>28</strong> Ländern<br />

zeigten ihre Produkte. Internationale<br />

Player aus der Industrie wie<br />

DMTG, Qinchuan Machine Tools,<br />

Bild: CIMES<br />

DMG China, Mitsubishi Electric, Mori<br />

Seiki, Haas, Sumitomo oder Mazak<br />

waren zu finden. Passend zum 12.<br />

5-Jahresplan der chinesischen Regierung,<br />

hoben viele Maschinen-Hersteller<br />

ihre energieeffziente Lösungen<br />

hervor.<br />

Chinaforum/Nürnberg (kk): Im Rahmen<br />

der Veranstaltung „Die besseren<br />

Köpfe – deutsche und chinesische<br />

Absolventen im Vergleich“<br />

beleuchten Prof. Liqiu Meng sowie<br />

Prof. Horst Sund die Stärken und<br />

Schwächen des deutschen und chinesischen<br />

Hochschulsystems und<br />

leiten daraus ab, was man vom akademischen<br />

Nachwuchs beider Länder<br />

erwarten kann. In seinem Vortrag<br />

wird Prof. Dr. Horst Sund, Ehrenprofessor<br />

chinesischer Eliteuniversitäten,<br />

die Struktur und Entwicklung<br />

des chinesischen Hochschulsystems<br />

diskutieren. Prof. Dr. Liqiu<br />

Meng, Vizepräsidentin der TU München,<br />

wird auf die in Deutschland<br />

und China unterschiedliche universitäre<br />

Ausbildung von Talenten für<br />

Wirtschaft und Wissenschaft eingehen.<br />

Die Veranstaltung findet am<br />

23. Juli in Nürnberg statt. Anmeldung<br />

unter www.chinaforumbayern.<br />

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12. Juli <strong>2012</strong> · Nr. <strong>28</strong> · <strong>Produktion</strong> · Trends & Reports · 9<br />

MASCHINENBAU<br />

Wertanalyse wird immer wichtiger<br />

Mobile, Cloud<br />

und Sicherheit<br />

PRODUKTION NR. <strong>28</strong>, <strong>2012</strong><br />

SABINE LEIKEP<br />

PRODUKTION NR. <strong>28</strong>, <strong>2012</strong><br />

Eine fundierte Wertanalyse samt<br />

gründlicher Ressourcenplanung<br />

gewinnt auch im Maschinenbau<br />

zunehmend an Bedeutung. Dies<br />

war der Tenor einer Fachtagung<br />

bei der EMAG Maschinenfabrik.<br />

SALACH (HI). Unter dem Motto‚<br />

Ressourcen schützen – Ressourcen<br />

nützen‘ tauschten sich rund 80<br />

Experten darüber aus, wie man<br />

mithilfe von Wertanalyse-Methoden<br />

erfolgreich in dynamischen<br />

Märkten agieren kann.<br />

Nicht nur Materialien und Energie,<br />

sondern auch Menschen sind<br />

wichtige Ressourcen bei der Herstellung<br />

von Produkten. „Ressourceneffizienz<br />

ist schon lange ein<br />

Thema in der Wertanalyse“, betont<br />

Dr. Ing. Marc Pauwels, Geschäfsführer<br />

Krehl & Partner GmbH & Co.KG<br />

Karlsruhe.<br />

Seit die Wertanalyse um 1948<br />

von Lawrence D. Miles entwickelt<br />

wurde, verfolge man ein ganzheitliches<br />

Konzept. Einerseits würden<br />

Ressourcen durch wertanalytisch<br />

optimierte Produkte geschützt und<br />

auf der anderen Seite die Ressource<br />

Mensch durch Einbindung der<br />

Mitarbeiter in kreative Prozesse<br />

und durch Teamarbeit genützt. Im<br />

Mittelpunkt stünde die zentrale<br />

Frage: Was braucht der Kunde/der<br />

Markt an Funktion?<br />

Innovationen werden von<br />

Mitbewerbern nachgeahmt<br />

Gastgeber der Wertanalyse-Praxistage<br />

<strong>2012</strong> war die EMAG Salach<br />

Maschinenfabrik GmbH. Geschäftsführer<br />

Dr.-Ing. Guido Hegener betonte,<br />

dass zum Erfolg des Unternehmens<br />

zahlreiche Innovationen<br />

beigetragen hätten, die häufig von<br />

Mitbewerbern nachgeahmt würden.<br />

Die Wettbewerbssituation am<br />

Markt erfordere eine ständige<br />

Überprüfung, wie Produkte kostengünstiger<br />

und wertanalytisch<br />

besser hergestellt werden können.<br />

Auf interkulturelle Zusammenarbeit<br />

bei Wertanalyseprojekten<br />

setzt Dipl.-Ing. (FH) Peter Tremmel,<br />

Leiter Engineering Central,<br />

W.E.T. Automotive Systems AG, Odelzhausen.<br />

Bei Entwicklung und Herstellung<br />

einer Sitzheizung beleuchtete<br />

ein internationales Team<br />

die Funktionen des Produkts. 70 bis<br />

80 Prozent der Herstellkosten sind<br />

Materialkosten, hieß es auf der<br />

Fachtagung. Preiserhöhungen bei<br />

den Materialien konnten aufgrund<br />

der Marktlage nicht weitergegeben<br />

werden. Also legten die Teammitglieder<br />

aus verschiedenen Ländern,<br />

von Kanada über Europa bis<br />

China, den Fokus auf die Reduzierung<br />

der Materialkosten. Ergebnis<br />

war ein funktionales und wettbewerbsfähiges<br />

Produkt. Fazit von<br />

Peter Tremmel: „Telefonkonferenzen<br />

können persönliche Treffen<br />

nicht ersetzen. Eine Überprüfung<br />

in der Praxis ist notwendig. Ideen<br />

werden oft erst richtig vor Ort verstanden.“<br />

In internationalen Teams<br />

müsse man auf zwischenmenschliche<br />

Probleme und kulturelle Unterschiede<br />

eingehen.<br />

„Guter Wille und gesunder Menschenverstand<br />

reichen bei der Lösung<br />

komplexer Problemstellungen<br />

oft nicht aus“, stellte Kay Steeger,<br />

Leiter Einkauf, Case Tech GmbH,<br />

Bomlitz fest. Er nutzte die Wertanalyse<br />

in einem cross-funktionalen<br />

Team, um eine biologische Abluftreinigungsanlage<br />

zu erweitern.<br />

Heraus kam die Einbeziehung einer<br />

gebrauchten Anlage mit dem<br />

Effekt der Einsparung von Kosten<br />

und Ressourcen. Dipl.-Ing. Reiner<br />

Wiest, der den ersten Kongresstag<br />

moderierte, bezeichnete die praktizierte<br />

Vorgehensweise als „Pfadfindermethode<br />

und echtes Innovationsmanagement<br />

im Sinne von<br />

Querdenken“.<br />

<strong>Produktion</strong>sprozesse<br />

klar strukturieren<br />

„Überkomplexität vermeiden“ –<br />

so lautet das Erfolgsrezept von Johannes<br />

Höller, Spezialist Value Management,<br />

Festo AG & Co. KG, Esslingen.<br />

Um Komplexität zu reduzieren<br />

müsse darauf geachtet werden, die<br />

<strong>Produktion</strong>sprozesse klar zu strukturieren.<br />

Darüber hinaus müsse die<br />

Kosten-Nutzen-Relation ständig<br />

hinterfragt werden. Komplexitätsmanagement<br />

sei ein kontinuierlicher<br />

Prozess. „Man lernt bei jeder<br />

Aufgabe dazu“, sagte Johannes Höller<br />

auf der Tagung.<br />

Die Fachtagung<br />

bei EMAG stand<br />

unter dem Motto<br />

‚Ressourcen<br />

schützen – Ressourcen<br />

nützen‘.<br />

Auch im Maschinenbau<br />

ergeben<br />

sich Potenziale<br />

zur Verbesserung<br />

der <strong>Produktion</strong>sprozesse.<br />

Bild: Leikep<br />

Die ebm-Pabst St. Georgen GmbH &<br />

Co. KG wurde ausgezeichnet mit<br />

dem jährlich verliehenen Wertanalyse-Innovationspreis.<br />

Michael<br />

Weißer, Wertanalyse-Koordinator<br />

bei ebm-Pabst nahm den Preis in<br />

Empfang. Seine Erfahrung bei<br />

Wertanalyseprojekten: „Die präzise<br />

Beschreibung eines Problems<br />

führt schon in vielen Fällen zu kreativen<br />

Problemlösungen“.<br />

Einblick in sein Lebenswerk gab<br />

Dipl.-Ing. Norbert Heßbrüggen,<br />

geschäftsführender Gesellschafter<br />

der EMAG Holding GmbH. Er hatte<br />

1969 das Unternehmen, bei dem er<br />

beschäftigt war, übernommen.<br />

„Heute würde man es Management-Buy-Out<br />

nennen“ schildert<br />

er die damalige Situation. Nachdenklich<br />

und humorvoll blickt er<br />

zurück: „Man bezahlt seine Fehler<br />

als Unternehmer selbst“, stellt er<br />

fest und räumt ein, dass nicht immer<br />

alles glatt gelaufen sei. „Doch<br />

irgendwo in der Summe muss es<br />

gestimmt haben“. Es gehe nicht<br />

ohne Innovationen betont er und<br />

diese müssten funktionieren.<br />

Rückblickend auf fast ein halbes<br />

Jahrhundert erfolgreicher Tätigkeit<br />

als Unternehmer stellt er fest:<br />

„Was wirklich war, war Wandel.<br />

Wer sich nicht wandelte wurde<br />

mitgenommen“.<br />

STUTTGART (SP). Die Messe Stuttgart<br />

will auf der diesjährigen DMS<br />

EXPO und IT & Business darstellen,<br />

wie Unternehmen den größtmöglichen<br />

Nutzen aus den neuen<br />

Möglichkeiten des Cloud-Computings,<br />

der ständig wachsenden<br />

Datenmenge – Stichwort Big Data<br />

– und der zunehmenden Verwendung<br />

mobiler Endgeräte generieren<br />

können. Einen ersten Vorgeschmack<br />

darauf liefern sechs Interviews<br />

der Messe Stuttgart mit<br />

ausgewiesenen IT-Experten, die<br />

über die Auswirkungen die Cloud-<br />

Computing und der zunehmende<br />

Einsatz mobiler Endgeräte auf<br />

ERP-, CRM- und DMS/ECM-Lösungen<br />

haben, berichten. Alle<br />

Beteiligten sind sich darüber einig,<br />

dass diese neuen Technologien<br />

ein hohes Wertschöpfungspotenzial<br />

haben. So sagt Julian<br />

Heerdegen, Product Evangelist<br />

bei SugarCRM, stellvertretend:<br />

„Der Effizienzgewinn durch mobile<br />

Endgeräte ist enorm und<br />

durch die Cloud wird das Investitionsrisiko<br />

minimiert.“ Gleichzeitig<br />

betonen die Teilnehmer, dass<br />

das Thema Sicherheit einen hohen<br />

Stellenwert hat. Nach Auffassung<br />

von Franz Bruckmaier, Leiter<br />

Geschäftsbereich Mittelstand von<br />

Sage Software, sind sich Anwender<br />

dieser Verantwortung begrenzt<br />

bewusst. Die Interviews<br />

stehen unter www.youtube.com/<br />

itandbusiness zur Verfügung.<br />

Die Messe IT & Business setzt in diesem<br />

Jahr verstärkt auf die Kernthemen CRM<br />

und ERP.<br />

Bild: Messe Stuttgart<br />

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20.10. / VISION 6.11. - 8.11. / FMB Zuliefermesse Maschinenbau 7.11. - 9.11. / BRAU 13.11. - 15.11. / Compamed 14.11. - 16.11. / SPS IPC Drives 27.11. - 29.11.<br />

Seite 09 Trends & Reports PRO_<strong>2012</strong>_<strong>28</strong>.indd 9 05.07.<strong>2012</strong> 09:59:12


10 · F&E · <strong>Produktion</strong> · 12. Juli <strong>2012</strong> · Nr. <strong>28</strong><br />

KUNSTSTOFFE<br />

Polymere für die Ladung fit machen<br />

PRODUKTION NR. <strong>28</strong>, <strong>2012</strong><br />

Organische Solarzellen aus Kunststoff sind eine vielversprechende<br />

Alternative zu klassischen Siliziumzellen. Für ihre Forschungsarbeiten<br />

auf diesem noch jungen Gebiet der Photovoltaik hat Dr. Ruth Lohwasser,<br />

Universität Bayreuth, kürzlich den ersten Preis bei den DSM Science &<br />

Technology Awards erhalten.<br />

BAYREUTH (BA). Organische Solarzellen<br />

sollen in der Lage sein, möglichst<br />

viel Lichtenergie zu absorbieren<br />

und eine möglichst große Menge<br />

davon als elektrischen Strom<br />

nach außen abzugeben. Wie lässt<br />

sich dieses Ziel mit polymeren<br />

Halbleitern erreichen? „Vor allem<br />

dadurch, dass für den Transport von<br />

Elektronen und Löchern innerhalb<br />

der Solarzelle viele Bahnen bereitstehen“,<br />

sagt Dr. Ruth Lohwasser.<br />

Ausschnitt aus einem Diblockcopolymer<br />

„Elektronen sind negative Ladungsträger,<br />

als ‚Löcher‘ oder ‚Defektelektronen‘<br />

werden die positiven Ladungsträger<br />

bezeichnet. Die Bahnen,<br />

auf denen diese gegensätzlichen<br />

Ladungen transportiert werden,<br />

müssen in Abständen von wenigen<br />

Nanometern verlaufen. So ist<br />

gewährleistet, dass die durch Lichtenergie<br />

angeregten Elektronen einen<br />

Stromkreislauf in Gang setzen.“<br />

Die Bayreuther Chemikerin hat sich<br />

Bild: Dr. Ruth Lohwasser, Universität Bayreuth<br />

deshalb auf die Suche nach Materialien<br />

begeben, die in der geforderten<br />

Weise strukturiert werden können.<br />

Diese Strukturierung muss<br />

bereits auf der Nanoskala erfolgen.<br />

Denn an Grenzflächen in dieser<br />

Größenordnung trennen sich, sobald<br />

Lichtenergie absorbiert wird,<br />

negative und positive Ladungen –<br />

eine Voraussetzung dafür, dass<br />

Strom fließen kann. Je präziser sich<br />

die Materialien auf der Nanoskala<br />

strukturieren lassen, desto genauer<br />

kann die Erzeugung von Elektronen<br />

und Löchern gesteuert werden.<br />

Und desto genauer lassen sich<br />

auch die Eigenschaften der Transportbahnen<br />

einstellen, auf denen<br />

diese Ladungen zu den Elektroden<br />

der Solarzelle weitergeleitet werden.<br />

Die Grafik zeigt oben einen Ausschnitt<br />

aus einem Diblockcopolymer.<br />

Die Kette links (blau) leitet Löcher,<br />

die Kette rechts (rot) leitet Elektronen.<br />

Derart strukturierte Kunststoffmoleküle<br />

sind Bausteine für polymere<br />

Halbleiter mit parallel verlaufenden,<br />

eng benachbarten Transportbahnen<br />

für die gegensätzlichen Ladungen.<br />

Von der Anzahl der sich<br />

wiederholenden Molekülenheiten<br />

und somit von der Länge der ladungsleitenden<br />

Ketten (chemisch<br />

gesprochen: von der Volumenfraktion)<br />

hängt es ab, wie die Nanostrukturierung<br />

der Halbleiter aussieht.<br />

Als besonders vielversprechend gelten<br />

in der Forschung lamellare und<br />

zylindrische Nanostrukturen, wie sie<br />

unten links bzw. unten rechts dargestellt<br />

sind.<br />

Welche Materialien erlauben eine<br />

derartige Feinstrukturierung?<br />

Als Mitglied eines Forschungsteams<br />

um Prof. Dr. Mukundan Thelakkat,<br />

der im Rahmen des EU-Projekts<br />

„LARGECELLS“ schon seit mehreren<br />

Jahren die organische Photovoltaik<br />

vorantreibt, ist Dr. Lohwasser<br />

auf eine besondere Klasse von Makromolekülen<br />

aufmerksam geworden.<br />

Diese werden in der Forschung<br />

Blockcopolymere genannt und eignen<br />

sich unter bestimmten Voraussetzungen<br />

besonders gut zur Strukturierung<br />

auf der Nanoskala.<br />

Blockcopolymere zu<br />

Großstrukturen fügen<br />

Blockcopolymere sind Makromoleküle,<br />

die aus zwei chemisch<br />

verschiedenen Ketten bestehen. An<br />

genau einer Stelle sind die Ketten<br />

miteinander verknüpft. Damit nun<br />

ein solches Makromolekül für den<br />

Bau von Halbleitern geeignet ist,<br />

müssen hinsichtlich der beiden<br />

Ketten vor allem die folgenden Voraussetzungen<br />

erfüllt sein: In der einen<br />

Kette wiederholt sich mehrfach<br />

eine Moleküleinheit, die Elektronen<br />

leitet; in der anderen Kette wiederholt<br />

sich mehrfach eine Moleküleinheit,<br />

die Löcher leitet. Die so<br />

strukturierten Ketten verteilen sich<br />

auf räumlich klar unterscheidbare,<br />

nanometergroße Bereiche des Makromoleküls.<br />

Ihre chemische Verknüpfung<br />

gewährleistet, dass sich<br />

die beiden unterschiedlichen Molekülteile<br />

nicht weiter räumlich trennen<br />

können.<br />

Blockcopolymere mit einem derartigen<br />

Aufbau lassen sich, wie Dr.<br />

Ruth Lohwasser in ihrer Arbeit zeigt,<br />

zu wohlgeordneten Großstrukturen<br />

zusammenfügen. Die von ihr entwi-<br />

Dr. Ruth Lohwasser erhielt den Ersten<br />

Preis der DSM Science & Technology<br />

Awards. Bild: Dr. Ruth Lohwasser, Univ. Bayreuth<br />

ckelten Syntheseverfahren führen<br />

zu polymeren Halbleitern, die eine<br />

Vielzahl deutlich getrennter, aber<br />

eng benachbarter Transportbahnen<br />

für Elektronen und Löcher<br />

enthalten. Eine Pointe ihrer Forschungen<br />

liegt in dem Nachweis,<br />

dass sich durch ein gezieltes Feindesign<br />

der Blockcopolymere die<br />

Strukturen, Eigenschaften und Verhaltensweisen<br />

der Halbleiter steuern<br />

lassen, die bei der Synthese herauskommen.<br />

Wenn man beispielsweise<br />

die Anzahl der sich wiederholenden<br />

Moleküleinheiten und damit<br />

die Länge der beiden ladungsleitenden<br />

Ketten erhöht oder verringert,<br />

ändert sich auch die Größe<br />

und die Art der Transportbahnen.<br />

„Diese materialwissenschaftlichen<br />

Grundlagen helfen bei der<br />

Entwicklung künftiger polymerer<br />

Halbleiter, die in organischen Solarzellen<br />

für eine effiziente Stromgewinnung<br />

sorgen können“, erklärt<br />

die Wissenschaftlerin. „Damit sind<br />

wir dem Ziel näher gekommen, eines<br />

Tages großflächige und kostengünstige<br />

Plastikfolien herstellen zu<br />

können, die Lichtenergie in Elektrizität<br />

verwandeln.“<br />

SPEKTROSKOPIE<br />

Mehr Brillianz für rote Laser<br />

PRODUKTION NR. <strong>28</strong>, <strong>2012</strong><br />

Mit rotem Laserlicht lassen sich Entfernungen sehr exakt messen, holografische<br />

Bilder erzeugen und bestimmte Spektroskopie-Messungen<br />

durchführen. Forscher des Ferdinand-Braun-Instituts, Leibniz-Institut<br />

für Höchstfrequenztechnik (FBH) in Berlin, haben ein neues Verfahren<br />

entwickelt, um Diodenlaser für den roten Spektralbereich einfacher<br />

und mit besserer Strahlqualität herzustellen.<br />

BERLIN (BA). Damit ein Diodenlaser<br />

möglichst genau eine Wellenlänge<br />

ausstrahlt, muss ein Gitter<br />

eingesetzt werden, das die Wellenlänge<br />

stabilisiert. Für solch ein<br />

Gitter gibt es zwei Möglichkeiten:<br />

Entweder es wird ein separates<br />

Gitter hinter bzw. vor den Diodenlaser<br />

montiert, oder das Gitter wird<br />

direkt in den Halbleiter integriert<br />

(z.B. Distributed Bragg Reflector<br />

Ridge Waveguide Laser: DBR-RW-<br />

Laser). Das Montieren und Justieren<br />

eines externen Gitters erhöht<br />

den Aufwand. Einfacher in der<br />

Handhabung sind Diodenlaser, in<br />

die schon ein Gitter eingebracht<br />

sind. Nun haben Wissenschaftler<br />

des FBH ein neues Verfahren zur<br />

Herstellung von integrierten<br />

Bragg-Gittern in roten Diodenlasern<br />

entwickelt. Der Name geht auf<br />

den britischen Physiker Sir William<br />

Henry Bragg zurück, der 1915 mit<br />

dem Physik-Nobelpreis für seine<br />

Verdienste um die Erforschung von<br />

Kristallstrukturen ausgezeichnet<br />

wurde. Bragg-Gitter sind Strukturen<br />

in periodischem Abstand, die<br />

als optische Filter eine spezifische<br />

Wellenlänge selektieren.<br />

Ein übliches Verfahren für das<br />

Einbringen eines Gitters in den<br />

Halbleiter besteht darin, das Aufwachsen<br />

der verschiedenen Schichten<br />

nach einer bestimmten Schicht<br />

zu unterbrechen. In diese oberste<br />

Schicht werden dann die Gitterkerben<br />

hineingeätzt, und anschließend<br />

wird der Prozess des Aufwachsens<br />

fortgesetzt. So wird das Gitter<br />

vergraben. Der zweite Schritt des<br />

Aufwachsens findet dann allerdings<br />

nicht mehr auf einer ebenen Fläche<br />

statt; die Kerben müssen erst aufgefüllt<br />

werden. Das führt zu vielen<br />

Defekten in den oberen Schichten.<br />

Daher verwenden die FBH-Forscher<br />

das Verfahren der Oberflächengitter.<br />

David Feise, der am FBH<br />

auf diesem Gebiet promoviert, erläutert:<br />

„Wir stellen den Halbleiter<br />

in einem einzigen Schritt her und<br />

ätzen die Kerben erst hinterher hinein.<br />

So müssen wir den Prozess<br />

nicht mehr unterbrechen. Unser<br />

Trick dabei: Wir verwenden für die<br />

oberen Schichten nicht wie bisher<br />

Phosphid, sondern wir nehmen<br />

Arsenid. In das Arsenid kann man<br />

tiefer und genauer hineinätzen als<br />

in das Phosphid – das macht funktionierende<br />

Oberflächengitter erst<br />

möglich.“<br />

Anspruchsvoll ist bei dieser Methode<br />

die Epitaxie – das Aufwachsen<br />

der kristallinen Schichten. Die<br />

Grenzfläche zwischen Arseniden<br />

und Phosphiden ist unscharf, was<br />

zu Defekten führen kann. Um zwischen<br />

diesen Schichten zu vermitteln,<br />

haben die Wissenschaftler eine<br />

Schicht Aluminium-Gallium-<br />

Indium-Arsenid-Phosphid dazwi-<br />

Kompakte, rot emittierende Diodenlaser für handliche Messtechnik-Lösungen.<br />

Bild: FBH/P. Immerz<br />

schen eingefügt. „So konnten wir<br />

Probleme an den Grenzflächen<br />

vermeiden und eine hohe Kristallqualität<br />

sicherstellen“, erläutert Dr.<br />

Markus Weyers, Abteilungsleiter<br />

für Materialtechnologie am FBH.<br />

„Wir bewegen uns dabei immer am<br />

Rande dessen, was gerade noch<br />

möglich ist.“ Trotz der anspruchsvollen<br />

Epitaxie wird der ganze<br />

Prozess doch vereinfacht. Denn<br />

das Material durchläuft nur einmal<br />

den sehr teuren Epitaxieprozess.<br />

Außerdem verbessert sich die Qualität,<br />

da es zu weniger Defekten<br />

kommt. David Feise sagt: „Die<br />

neuen Diodenlaser haben eine<br />

hohe Zuverlässigkeit und eine lange<br />

Lebensdauer.“<br />

Die neuen Diodenlaser<br />

sind kleiner und effizienter<br />

Die rot emittierenden Diodenlaser<br />

sollen langfristig zum Beispiel<br />

Helium-Neon-Laser ersetzen, die<br />

herkömmlich beispielsweise in der<br />

Messtechnik oder Holografie eingesetzt<br />

werden. Das ausgestrahlte<br />

Laserlicht besitzt die gleichen Eigenschaften,<br />

allerdings sind die<br />

neuen Diodenlaser deutlich kleiner<br />

und effizienter.<br />

Seite 10 F&E PRO_<strong>2012</strong>_<strong>28</strong>.indd 10 05.07.<strong>2012</strong> 10:02:23


12. Juli <strong>2012</strong> · Nr. <strong>28</strong> · <strong>Produktion</strong> · F&E · 11<br />

ADDITIVE FERTIGUNGSTECHNOLOGIEN<br />

Piezo-Aktor erhält ein individuelles Gehäuse<br />

PRODUKTION NR. <strong>28</strong>, <strong>2012</strong><br />

Die Idee, additive Fertigungstechnologien für die <strong>Produktion</strong> von<br />

Piezo-Aktoren einzusetzen, haben Forscher des Fraunhofer-Instituts für<br />

Betriebsfestigkeit und Systemzuverlässigkeit LBF in Zusammenarbeit mit<br />

dem Institut für <strong>Produktion</strong>smanagement, Technologie und Werkzeugmaschinen<br />

(PTW) der TU Darmstadt erfolgreich in die Tat umgesetzt.<br />

zahlen spürbar senken. Als Aktor<br />

wählten die Forscher einen im<br />

Handel erhältlichen piezokeramischen<br />

Stapelaktor mit einer maximalen<br />

Blockierkraft von 2 kN und<br />

eine maximale Dehnung von 45<br />

μm. Die Größe des Aktors beträgt<br />

7 x 7 x 32 mm.<br />

Das Bild zeigt<br />

einen Piezo-<br />

Stapelaktor,<br />

der in einem<br />

SLM-gefertigten<br />

monolithischen<br />

Gehäuse untergebracht<br />

ist.<br />

DARMSTADT (BA). Den Forschern<br />

ist es gelungen, einen Piezo-Aktor<br />

mit Hilfe des selektiven Laserschmelzens<br />

(SLM) mit einem auf<br />

die Anwendung angepassten, individuellen<br />

Gehäuse zu versehen.<br />

Das Gehäuse kann in seinen mechanischen<br />

Eigenschaften sehr variabel<br />

gestaltet werden.<br />

Ein dichtes Gehäuse verbessert<br />

die Zuverlässigkeit von Piezo-Aktoren,<br />

denn ohne Gehäuse oder<br />

anderen Schutz verringern Umwelteinflüsse<br />

wie Feuchtigkeit,<br />

Schmutz und Hitze die Lebensdauer.<br />

Bislang waren bei der Herstellung<br />

von Aktor-Gehäusen wegen<br />

der nötigen Vorspannung viele<br />

einzelne Teile erforderlich, was die<br />

Kosten in die Höhe trieb. Ziel der<br />

Darmstädter Forscher war es daher,<br />

das Aktor-Gehäuse als ein<br />

Bauteil zu fertigen. Sie nutzten da-<br />

zu die Vorzüge des SLM, sehr frei in<br />

der Formgebung zu sein. SLM ist<br />

eine kommerziell verfügbare und<br />

gut etablierte Fertigungstechnologie,<br />

die aus verschiedenen Metallpulvern<br />

feste Teile fertigt. Dabei<br />

wird das Metallpulver durch einen<br />

Laserstrahl auf seine Schmelztemperatur<br />

erhitzt. Durch die schichtweise<br />

Zugabe von Material lassen<br />

sich feste Teile direkt aus CAD-<br />

Daten erstellen, ohne dafür teilespezifische<br />

Werkzeuge anfertigen<br />

zu müssen.<br />

Piezo-Aktoren zuverlässiger<br />

dank dichtem Gehäuse<br />

Mit diesem Verfahren lässt sich<br />

ein Großteil des Aufwandes für<br />

Werkzeuge einsparen und die<br />

Herstellungskosten von komplexen<br />

Teilen in eher kleinen Stück-<br />

Aktor erstmals mit einem<br />

Metallgehäuse umschlossen<br />

Vor der größten Herausforderung<br />

standen die Darmstädter<br />

Forscher, als es darum ging, den<br />

Piezo-Aktor während der Herstellung<br />

des SLM-Gehäuses in dieses<br />

zu integrieren. Nur auf diese Weise<br />

konnte es gelingen, eine hermetische<br />

Abdichtung zu realisieren. Zu<br />

diesem Zweck unterbrachen die<br />

Wissenschaftler den Prozess des<br />

selektiven Laserschmelzens an einer<br />

bestimmten Höhe. In diesem<br />

Stadium integrierten sie den Aktor<br />

und setzten anschließend den<br />

SLM-Prozess fort. Mit dieser Vorgehensweise<br />

konnte der Aktor erstmalig<br />

vollständig mit einem, mit<br />

bestimmten physikalischen Eigenschaften<br />

ausgestatteten, Metallgehäuse<br />

umschlossen werden.<br />

Während des Prozesses treten<br />

im Pulverbett Temperaturen von<br />

durchschnittlich 180 °C auf. Der<br />

hieraus resultierende thermische<br />

Schrumpf des Gehäuses führt zu<br />

Bild: Fraunhofer LBF<br />

einer mechanischen Vorspannung<br />

des Aktors im Inneren, die<br />

sich vorteilhaft auf die Antriebsleistung<br />

und die Zuverlässigkeit<br />

auswirkt.<br />

Das Projekt<br />

KOWIND soll<br />

dazu beitragen,<br />

dass längere<br />

Prüfintervalle<br />

an den Tragstrukturen<br />

von<br />

Offshore-Windanlagen<br />

erzielt<br />

werden können.<br />

Bild: Blumenkind, Fotolia<br />

FORSCHUNGSPROJEKT<br />

Die Korrosion an<br />

Tragstrukturen verringern<br />

| BS11-02G |<br />

Vier Komponenten, ein System:<br />

New Automation Technology.<br />

IPC<br />

Industrie-PCs<br />

Embedded-PCs<br />

Motherboards<br />

I/O<br />

EtherCAT-Komponenten<br />

IP-20-Busklemmen<br />

IP-67-Feldbus-Module<br />

Motion<br />

Servoverstärker<br />

Servomotoren<br />

Automation<br />

Software-SPS<br />

Software-NC/CNC<br />

Safety<br />

PRODUKTION NR. <strong>28</strong>, <strong>2012</strong><br />

Im Projekt KOWIND (Korrosionsschutz<br />

für Offshore-Windenergieanlagen)<br />

arbeitet das Fraunhofer<br />

IWES an einer Dickschichtumhüllung,<br />

mit der die Lebensdauer von<br />

Tragstrukturen erhöht und die<br />

Kosten für ihre Wartung reduziert<br />

werden können.<br />

KASSEL (BA). Bisher ist die für Offshore-Turbinen<br />

verwendete Korrosionsbeschichtung<br />

nicht für die<br />

gesamte Lebensdauer der Anlage<br />

von 20 bis 25 Jahren ausgelegt.<br />

Künftig sollen Rohre und Anbauteile<br />

der Gründungsstruktur mit<br />

einer thermoplastischen Schutzschicht<br />

umhüllt werden, die einen<br />

möglichst wartungsfreien Korrosionsschutz<br />

gewährleistet. Die Offshore-Experten<br />

des Fraunhofer<br />

IWES überprüfen die Leistungsfähigkeit<br />

des neuen Anti-Korrosions-<br />

Systems und führen Belastungstests<br />

an Feldversuchsständen<br />

durch. Dazu wird ein Demonstrator<br />

mit dem neuen Korrosionsschutz<br />

beschichtet und Robustheits-<br />

und Ermüdungstests unterzogen,<br />

um Schädigungs- und Versagensmechanismen<br />

nachzuvollziehen.<br />

Hieraus lassen sich Erkenntnisse<br />

über die optimale Materialzusammensetzung<br />

und Bauteilauslegung<br />

der Tragstrukturen<br />

sowie die Anforderungen an Wartung<br />

und Inspektion gewinnen.<br />

KOWIND will deutlich verlängerte<br />

Prüfintervalle erzielen, eine kostengünstigere<br />

Fertigung der Gründungsstrukturen<br />

sowie reduzierte<br />

Betriebskosten durch geringeren<br />

Wartungsaufwand. Das Projekt ist<br />

auf eine Laufzeit von drei Jahren<br />

ausgelegt. Projektpartner des<br />

Fraunhofer IWES sind Evonik und<br />

TIB Chemicals, der Rohrhersteller<br />

Salzgitter Mannesmann Line Pipe,<br />

der Gründungsstruktur-Hersteller<br />

Weserwind und weitere.<br />

IPC<br />

I/O<br />

Motion<br />

Automation<br />

www.beckhoff.de<br />

Setzt weltweit Standards: PC- und EtherCAT-basierte Steuerungstechnik von Beckhoff.<br />

Als Spezialist für offene Automatisierungssysteme bietet Beckhoff Komponenten für die Bereiche<br />

IPC, I/O, Motion und Automation an, die einzeln oder im Verbund als präzise aufeinander abgestimmtes<br />

Steuerungssystem fungieren. Die „New Automation Technology“ von Beckhoff steht<br />

für universelle Automatisierungslösungen, die weltweit in den verschiedensten Anwendungen<br />

zum Einsatz kommen. Die Unternehmenspräsenz in über 60 Ländern gewährleistet weltweit eine<br />

kontinuierliche Betreuung.<br />

Seite 11 F&E PRO_<strong>2012</strong>_<strong>28</strong>.indd 11 05.07.<strong>2012</strong> 10:07:14


12 · Konstruktion · <strong>Produktion</strong> · 12. Juli <strong>2012</strong> · Nr. <strong>28</strong><br />

SUPER-SPEED<br />

Kamera mit USB 3.0<br />

PRODUKTION NR. <strong>28</strong>, <strong>2012</strong><br />

Framos präsentiert eine neue VF-Kameraserie mit USB 3.0 Super-<br />

Speed-Schnittstelle. Die Serie beeinhaltet Varianten mit verschiedenen<br />

Sensoren, Montagemöglichkeiten, Mounts und Filtern.<br />

PULLACH (SP). Die neue VF-Kamera-<br />

Serie ist eine flexible Technologie-<br />

Plattform mit mehr als 140 Kamera-<br />

Varianten pro Bildsensor. Sie verfügt<br />

über USB 2.0 und jetzt auch über die<br />

neueste USB 3.0 Super-Speed-<br />

Schnittstelle mit einer Übertragungsleistung<br />

von maximal 5 Gbit/s.<br />

Das Visiosens-Plattform-Konzept<br />

bietet eine einheitliche Software-Schnittstelle<br />

für alle Kameras<br />

in allen Anwendungen, einschließlich<br />

kundenspezifisch angepasster<br />

Modelle. Die Plattform besteht aus<br />

einer wachsenden Zahl von Bildsensoren,<br />

durchdachten Montagemöglichkeiten,<br />

Mounts, Filtern<br />

und einer integrierten LED-Ringbeleuchtung<br />

(optional). Für alle<br />

Varianten basiert die Benutzerund<br />

System-Schnittstelle auf einem<br />

einheitlichen, zukunftssicheren<br />

und plattformübergreifenden<br />

Software-Entwicklungs-Kit (SDK),<br />

mit neuester .NET-Technologie.<br />

Das extrem robuste Kameragehäuse<br />

ist speziell für industrielle<br />

Anwendungen und für die Mikroskopie<br />

entwickelt. Es bietet mehrere<br />

Befestigungsmöglichkeiten auf jeder<br />

Seite, sowie auf der Vorderseite,<br />

Dual-Board Design<br />

mit USB 3.o Chipsatz<br />

die stets symmetrisch zur optischen<br />

Achse des Sensors ausgelegt<br />

sind. Sie können zwischen C-, CSoder<br />

M12-Mount wählen. Ein optionaler<br />

LED-Ring ist in das Gehäuse<br />

integrierbar und mit dem 8-poligen<br />

I/O-Port verbunden. So sparen<br />

Sie Platz und Kosten einer externen<br />

Beleuchtung.<br />

Leistungsmerkmale:<br />

▶ Auflösungen von 0.4 bis 10 Me-<br />

Framos-Kameras: Frontansicht und Rückansichten mit USB 2.0- und USB 3.0-Schnittstelle.<br />

gapixel<br />

▶ Single-Board-Design für USB2.0<br />

▶ Dual-Board-Design mit nativem<br />

USB-3.0-Chipsatz<br />

▶ Industrie-Gehäuse mit Befestigungsmöglichkeiten<br />

an allen<br />

Seiten, auch Vorderseite, symmetrisch<br />

zur optischen Achse<br />

▶ Mini-B USB 2.0 Buchse oder Micro<br />

USB 3.0 Buchse mit horizontalen<br />

Schraubensicherungen<br />

▶ 8-Pin I/O Port mit 3 IN und 3<br />

OUT-Anschlüssen<br />

▶ C-, CS- und M12-Mount für alle<br />

Modelle verfügbar<br />

▶ Optionaler LED-Ring mit 7 Farben,<br />

im Gehäuse integriert<br />

▶ Vollständig selbstentwickelter<br />

USB-2.0- und USB-3.0-Treiber,<br />

ohne Einbindung von Dritthersteller-Bibliotheken<br />

▶ Software Entwicklungs-Kit und<br />

Viewer-Anwendung basierend<br />

auf neuester .NET-Technologie<br />

www.framos.de<br />

EFFIZIENZ-NAVI PREIS<br />

MATERIAL<br />

ENERGIE<br />

SERVICE HANDHABUNG ✔<br />

ZEIT<br />

LEBENSDAUER<br />

KOSTEN SENKEN MIT PRODUKTION<br />

Bild: Framos<br />

Energy Harvesting<br />

mit Piezoaktoren.<br />

PI Ceramic bietet<br />

dazu Entwicklern<br />

ein Evaluierungsset.<br />

Bild: PI Ceramic<br />

PIEZOAKTOREN<br />

Erste Schritte zum<br />

autarken Energieversorger<br />

PRODUKTION NR. <strong>28</strong>, <strong>2012</strong><br />

Mit energieautarken Funksensoren<br />

lassen sich Anlagen besonders einfach<br />

überwachen. Hierfür stellt PI<br />

Ceramic ein neues Evaluierungsset<br />

mit Piezoelement, Wandler- und<br />

Speicherelektronik vor.<br />

LEDERHOSE (SP). Vibriert eine Maschine<br />

oder schwingt eine Platte?<br />

Dann kann die dabei frei werdende<br />

Energie dazu dienen, ein elektronisches<br />

Bauteil dezentral zu versorgen<br />

und dabei auf Batterien zu<br />

verzichten. So können beispielsweise<br />

Funksensoren ganze Anlagen<br />

auch an schwer zugänglichen<br />

Stellen überwachen und so die<br />

Automatisierung unterstützen.<br />

Die Energie aus Vibrationen und<br />

Schwingungen kann mit dem piezoelektrischen<br />

Effekt genutzt werden.<br />

Ideal geeignet sind die robusten,<br />

in Kunststoff einlaminierten<br />

DuraAct-Piezowandler von PI Ceramic<br />

(PIC). Sie sind einfach handzuhaben<br />

und verarbeiten selbst<br />

Auslenkungen bis in den Millimeterbereich.<br />

Dabei sind sie beson-<br />

URBACH (SP). Di-soric-Neigungssensoren<br />

erfassen Winkelveränderungen<br />

und geben diese über<br />

Analogausgänge oder programmierbare<br />

Schaltausgänge aus. Typische<br />

Anwendungsbereiche sind<br />

die Erfassung von Schräglagen an<br />

Baumaschinen und die Nivellierung<br />

im Bereich Land- und Nutzfahrzeugtechnik,<br />

sowie Nachführungen<br />

von Solarmodulen nach<br />

dem Sonnenstand.<br />

Von den vollelektronischen Neigungssensoren<br />

stehen Modelle mit<br />

2-achsiger Auswertung mit bis zu<br />

120° Erfassungsbereich je Achse<br />

und 2 genormten Analogausgängen,<br />

sowie Geräte mit einer Erfasders<br />

zuverlässig und haltbar. Ein<br />

neu verfügbares Evaluierungsset<br />

(E-821.EHD) enthält zusätzlich<br />

zum Piezoelement eine passende<br />

Wandler- und Speicherelektronik.<br />

Das Energy Harvesting System arbeitet<br />

in einem breiten Frequenzbereich<br />

von einigen Hertz bis zu<br />

mehreren tausend Hertz. Für kurze<br />

Dauer erreicht es eine elektrische<br />

Ausgangsleistung bis in den Milliwatt-Bereich,<br />

die bei einer stabilen<br />

Ausgangsspannung zwischen 1,8<br />

und 5 V abgegriffen werden kann.<br />

Damit können bereits viele handelsübliche<br />

elektrische Schaltungen<br />

und Systeme betrieben<br />

werden.<br />

Ist das System erfolgreich qualifiziert,<br />

kann es anschließend für<br />

den konkreten Einsatz optimiert<br />

werden: Größe und Frequenzbereich<br />

des Piezowandlers werden<br />

auf den Anwendungsfall abgestimmt<br />

und die Elektronik nach<br />

Wunsch angepasst.<br />

www.piceramic.de<br />

EFFIZIENZ-NAVI PREIS<br />

MATERIAL ENERGIE ✔<br />

SERVICE<br />

HANDHABUNG<br />

ZEIT<br />

LEBENSDAUER<br />

KOSTEN SENKEN MIT PRODUKTION<br />

NEIGUNGSSENSOREN<br />

Winkelpositionen<br />

sicher erfassen<br />

PRODUKTION NR. <strong>28</strong>, <strong>2012</strong><br />

Der neue vollelektronische<br />

Neigungssensor von Di-soric<br />

misst zwei Achsen über einen<br />

Neigungswinkel von bis zu 120°.<br />

Eine weitere Variante punktet mit<br />

einem eingrenzbaren Analogbereich.<br />

Der Neigungssensor NST 60 von Disoric<br />

verfügt über zwei definierbare<br />

Schaltausgänge, unabhängig vom eingelernten<br />

Analogbereich. Bild: Di-soric<br />

sungsachse mit eingrenzbarem<br />

Analogbereiche bis max. +/- 45° zur<br />

Verfügung. Hier können zusätzlich<br />

bis zu 2 Schaltbereiche unabhängig<br />

vom eingelernten Analogbereich<br />

definiert werden.<br />

Dank der hohen Schutzart IP 67<br />

und dem robusten Metallgehäuse<br />

steht einem Einsatz in rauer Industrieumgebung<br />

auch im Außenbereich<br />

nichts im Wege.<br />

www.di-soric.com<br />

EFFIZIENZ-NAVI PREIS<br />

MATERIAL<br />

ENERGIE<br />

SERVICE HANDHABUNG ✔<br />

ZEIT LEBENSDAUER ✔<br />

KOSTEN SENKEN MIT PRODUKTION<br />

SENSORDRUCKSCHALTER<br />

Display um 270° drehbar<br />

PRODUKTION NR. <strong>28</strong>, <strong>2012</strong><br />

Flexible Einbaumöglichkeiten:<br />

Display und Anschluss des neuen<br />

Sensordruckschalters von Layher<br />

lassen sich um 270 Grad drehen.<br />

KIRCHBERG/MURR (SP). Konzipiert<br />

und entwickelt wurde der neue<br />

Sensordruckschalter vom Typ 930<br />

von Layher speziell für den Einsatz<br />

im Maschinenbau und in der Prozesstechnik.<br />

Dafür spricht einerseits<br />

sein kompaktes Design, die<br />

Edelstahl-rostfrei-Ausführung des<br />

Druckschalter-Gehäuses in V2a<br />

und andererseits die Staub- und<br />

Spritzwasser-geschützte Auslegung<br />

nach Schutzart IP 54.<br />

Zu den besonderen Ausstattungsmerkmalen<br />

dieses Druckschalter-Typs<br />

gehört das große<br />

LED-Display, um eine gute Lesbarkeit<br />

der Anzeigewerte sicherzustellen.<br />

Außerdem lassen sich Display<br />

und Anschluss um 270 Grad drehen.<br />

Damit bietet dieser Sensordruckschalter<br />

sehr flexible und<br />

universelle Einbaumöglichkeiten.<br />

Es stehen zwei einstellbare<br />

Schaltausgänge zur Verfügung und<br />

Der neue Layher-Sensordruckschalter vom Typ 930 stellt zwei einstellbare<br />

Schaltausgänge zur Verfügung.<br />

Bild: Layher<br />

Dank einer einfach strukturierten<br />

Menügestaltung zum Einstellen<br />

und Programmieren ist das Handhaben<br />

dieses Sensordruckschalters<br />

leicht und unkompliziert.<br />

Das unter anderem auf das Entwickeln<br />

und Herstellen von Druckschaltern<br />

spezialisierte Unternehmen<br />

hat von diesem Schaltertyp<br />

mehrere Ausführungen im Produktportfolio,<br />

die Messbereiche<br />

von 0-10 bar, 0-100 bar und 0-250<br />

bar abdecken können. Insgesamt<br />

bietet dieser Sensordruckschalter-<br />

Typ durch seine Auslegung und<br />

Funktionalität ein außerordentlich<br />

gutes Preis-Leistungs-Verhältnis<br />

in seinem Anwendungssegment,<br />

so der Hersteller.<br />

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Seite 12 Konstruktion PRO_<strong>2012</strong>_<strong>28</strong>.indd 12 05.07.<strong>2012</strong> 10:14:35


12. Juli <strong>2012</strong> · Nr. <strong>28</strong> · <strong>Produktion</strong> · Fertigung · 13<br />

DRUCKLUFTVERSORGUNG<br />

Durch richtige Planung Kosten einsparen<br />

PRODUKTION NR. <strong>28</strong>, <strong>2012</strong><br />

Die sehr alte Energieform Druckluft ist weit verbreitet und steht für<br />

Geschwindigkeit, Kraft, Präzision und gefahrloses Handling. Weniger<br />

bekannt ist, dass sie 20mal teurer ist als ein elektrischer Antrieb und dass<br />

in 80 von 100 Betrieben 50 % der Druckluftenergie vergeudet werden.<br />

DORTMUND (BA). Bei der <strong>Produktion</strong><br />

von Druckluft entstehen nur 5 %<br />

Wirkenergie in Form von Druckluft,<br />

der Rest (95 %) ist Wärme. In 80<br />

von 100 Betrieben wird laut einer<br />

EU-Studie dieser Wirkungsgrad<br />

von 5 % durch systemische Unzulänglichkeiten<br />

und Unkenntnis<br />

von Planern und Betreibern halbiert.<br />

Der Stromaufwand für<br />

Druckluft ist zwar in Branchen und<br />

Betrieben unterschiedlich, hat<br />

aber durchaus ergebnisrelevante<br />

Größen, im Maschinenbau etwa<br />

beträgt er 30 %. Das unausgeschöpfte<br />

Einsparpotenzial im Hinblick<br />

auf Kompensationsmöglichkeiten<br />

angesagter Kostenerhöhungen<br />

durch Atomausstieg und Energiewende<br />

beträgt demnach leicht<br />

schon allein 15 %.<br />

Der Hauptschwachpunkt innerhalb<br />

der komplexen Druckluftkette<br />

sind Druckluftnetze, über Jahrzehnte<br />

gewachsen, vergreist,<br />

schlecht geplant oder schlecht installiert.<br />

Diese Druckluftverteilungen<br />

waren den über Jahrzehnte<br />

gestiegenen Ansprüchen nicht angepasst,<br />

z. B. höhere Durchsatzleistungen,<br />

Umstellungen von dezentralen<br />

Einspeisungen auf zentrale<br />

Einspeisung, Rohrführungen etc.<br />

Investitionskosten sollten bei<br />

der Anschaffung von Drucklufttechnik<br />

keine prioritäre Rolle spielen,<br />

da die relativ hohen Energiekosten<br />

schon im ersten Jahr durchaus<br />

die Investitionskosten übersteigen<br />

können. Wer nur auf niedrige Investitionskosten<br />

achtet, läuft Gefahr,<br />

sich ein Mehrfaches an Folge-<br />

kosten einzuhandeln. Die Beseitigung<br />

von Schwachpunkten, z. B.<br />

teure Leckagen; druckerhöhende<br />

Flaschenhälse; nicht oxydations-/<br />

korrosionsfeste Rohre, die die Luftqualität<br />

beeinträchtigen, lässt sich<br />

kurzfristig aus den Energieeinsparungen<br />

von circa einem Jahr finanzieren.<br />

Durch die jahrelang gehegte Auffassung,<br />

dass Druckluft wie Atemluft<br />

nichts oder nur 2 ct/m3 kostet,<br />

wurde die Schwarmintelligenz der<br />

Anwender/Planer auf den falschen<br />

Weg geführt.<br />

Laut einer Studie verpufft<br />

50 % der erzeugten Druckluft<br />

Für die Wirkleistung eines Elektromotors<br />

von 50 kW wird aufgrund<br />

des niedrigen Wirkungsgrades bei<br />

Druckluft eine Verdichternennleistung<br />

von 1 000 kW benötigt. Das<br />

heißt die Kosten sind 20mal höher,<br />

aber auch der CO 2<br />

-Ausstoß ist<br />

20mal größer.<br />

Nach der EU-Studie müssen allerdings<br />

in 80 von 100 Betrieben, in<br />

denen 50 % der erzeugten Druckluft<br />

verpuffen, oder anders ausgedrückt<br />

100 % mehr Energie erzeugt<br />

werden, das wären dann anstatt<br />

nur 1 000 kW ganze 2 000 kW und<br />

entspricht einer Energiekostenverdoppelung<br />

von 1 Mio Euro und einem<br />

CO 2<br />

-Ausstoß von 4 200 auf<br />

8 700 t bei jeweils 7 000 Bha.<br />

Die Krux ursächlich schlechter<br />

Planungsqualität ist sichtbar durch<br />

fehlende Lastenhefte, unrichtige<br />

Angaben, Fokus auf nebensächliche<br />

Details, fehlender Überblick über<br />

Komplexität (Schnittstellenproblematik)<br />

und fehlende Kenntnisse<br />

über den Stand der Technik, über<br />

Richtlinien, nationale Gesetze bzw.<br />

grundsätzliche Normen, insgesamt<br />

ein Mangel an Wissensstandards<br />

und Planungskompetenz.<br />

Ursächlich an der mangelnden<br />

Effektivität und Effizienz von Planungen<br />

im Druckluftbereich ist<br />

das Fehlen ausgesprochener Fachplaner.<br />

Zu befürchten ist, dass sich<br />

hier auch in Zukunft wenig ändert.<br />

Nach einem Positionspapier des<br />

Verbandes Beratende Ingenieure<br />

(VBI), sind Fachplanerzertifikate<br />

unnötig, und immer mehr spezialisierte<br />

Berufsbezeichnungen führen<br />

angeblich zu immer weniger<br />

Transparenz und zu einer unnötigen<br />

Zersplitterung des Berufsstandes.<br />

Begründet wird diese Position<br />

damit, dass der Markt über Erfolg<br />

oder Misserfolg als Beurteilungskriterium<br />

für die Fähigkeiten eines<br />

Ingenieurunternehmens gilt. Bauherren<br />

oder Druckluftanwender<br />

werden sich bedanken, wenn sie<br />

nach Planung und Ausführung<br />

feststellen, dass Geld nicht nur<br />

verbrannt wird, sondern quasi<br />

lautlos verpufft.<br />

Druckluftkette von Verdichter<br />

bis Werkzeug vernetzen<br />

Bedenklich ist heute auch, dass<br />

Planungen und Ausschreibungen<br />

nahezu ausschließlich im Sanitärpaket<br />

von Planungsforen (SKH)<br />

erfolgen und Effektivitäts- und Effizienzkriterien<br />

eigentlich keine Rolle<br />

spielen.<br />

Moderne Druckluftverteilungen<br />

vernetzen die komplette Druckluftkette<br />

von den Verdichtern bis<br />

zum Werkzeug, das betrifft die<br />

Druckluftmengen, die Druckluftqualität<br />

und den Betriebsdruck,<br />

und zeichnen sich hinsichtlich der<br />

Effizienz aus durch Intelligenz,<br />

Einfachheit, Sicherheit und Leistungsstärke<br />

aus.<br />

Einer der größten<br />

Schwachpunkte<br />

in der<br />

Druckluftversorgung<br />

von Unternehmen<br />

sind<br />

Druckluftnetze,<br />

die, über Jahrzehnte<br />

gewachsen,<br />

den gestiegenen<br />

Ansprüchen<br />

nicht mehr<br />

genügen und<br />

zudem Leckagen<br />

aufweisen.<br />

Bild: bizoo_n, Fotolia<br />

Kriterien für mediengerechte,<br />

intelligente Netztechnik auf der<br />

Basis konzentrierten, praxisnahen<br />

Bedarfsmonitorings und<br />

funktionsbasierte Entwicklung<br />

sind:<br />

▶ ein richtungsweisendes Premium-Rohrsystem<br />

mit hohem,<br />

nachhaltigen technologischen<br />

Standard hinsichtlich ökonomischer,<br />

energetischer und ökologischer<br />

Effizienz;<br />

▶ durchgängig materialhomogen<br />

und ganzheitlich ausgerichtet<br />

hinsichtlich Werkstoffeigenschaften<br />

nach anerkannten Regeln<br />

(u.a. BetrSichV) für kompressible<br />

Medien;<br />

▶ funktionsbasierte, auf das Wesentliche<br />

reduzierte Ausrichtung,<br />

auf einfache Planung,<br />

Montage und Inbetriebnahme<br />

sowie hohe Qualitätssicherheit;<br />

▶ eine solide Rohrverbindung,<br />

ohne Dichtelemente spaltlos<br />

durch einfache, dauerhaft dichte<br />

Kaltverschweißung<br />

LÜFTUNGSTECHNIK<br />

Sicherheitsgehäuse für hochsensible Luftfiltration<br />

PRODUKTION NR. <strong>28</strong>, <strong>2012</strong><br />

In Laboratorien, biotechnischen<br />

Anlagen, der Pharma- oder<br />

Kernkraftindustrie sind effiziente<br />

Luftfilterlösungen gefragt. Dafür<br />

hat Camfil das Sicherheitsgehäuse-Konzept<br />

CamContain CS entwickelt,<br />

dass sich individuell auf<br />

seine Umgebung anpassen lässt.<br />

REINFELD (BA). Die gasdicht geschweißten,<br />

verwindungssteifen<br />

CamContain-CS-Gehäuse aus stabilem<br />

Edelstahlblech erfüllen jene<br />

Dichtheitsanforderungen, die gemäß<br />

DIN 25496/Tabelle 3 in Kernkraftwerken<br />

gelten. Eine neue Filterspanntechnik<br />

verhindert die<br />

Kontamination von Wartungssack<br />

und -deckelinnenseite. Eine neue<br />

Einschubvorrichtung mit mittiger<br />

Gleitführung ermöglicht die sichere<br />

Montage der Filter ohne das Risiko<br />

einer Filter- oder Dichtungsbeschädigung.<br />

Auf Wunsch ermöglichen<br />

anschließende Scan-<br />

Tests gemäß DIN 1822 die Überwachung<br />

eingebauter Filter. Während<br />

dieser automatischen Überprüfungen<br />

mit einer mobilen Auswerteinheit<br />

sorgt ein ausgeklügeltes,<br />

optional einsetzbares Bypass-System<br />

für die Zuführung nicht kontaminierter<br />

Luft. Hierbei können sowohl<br />

der Gesamtwirkungsgrad als<br />

auch eine eventuelle Filterleckage<br />

gemessen werden. Dazu wird dem<br />

„CamScan-Mobil“ die zu messende<br />

Luft zugeleitet und durch Laserpartikelmessung<br />

ausgewertet. So<br />

können der Gesamtabscheidegrad<br />

überprüft beziehungsweise Leckagen<br />

festgestellt werden. Von der<br />

Die Sicherheitsgehäuse<br />

der<br />

CamContain CS-<br />

Serie sind unter<br />

anderem für den<br />

Einsatz in Sicherheitslaboratorien<br />

der Klassen<br />

BSL 3 + 4 konzipiert.<br />

Bild: Camfil<br />

Einleitung des Prüf-Aerosols über<br />

die Steuerung der Scan-Sonde bis<br />

zur Auswertung und Weiterverarbeitung<br />

der Messergebnisse erfolgt<br />

der Ablauf über eine Mess- und<br />

Steuerungssoftware.<br />

Die Sicherheitsgehäuse der<br />

CamContain-CS-Serie sind unter<br />

anderem für den Einsatz in Sicherheitslaboratorien<br />

der Klassen BSL<br />

3 + 4 konzipiert und berücksichtigen<br />

die Maßgaben der Weltgesundheitsorganisation<br />

WHO sowie<br />

die Vorgaben der Europanorm DIN<br />

EN 121<strong>28</strong>. Die Gehäuse verfügen<br />

u.a. über integrierte gasdichte<br />

Klappen, weisen im beaufschlagten<br />

Bereich keine scharfen Kanten,<br />

Ecken, Fugen oder Toträume auf<br />

und sind beständig gegen Desinfektions-<br />

sowie Reinigungsmittel.<br />

Auch der Parallelbetrieb<br />

mehrerer Filter ist möglich<br />

Die Gehäusedurchführungen<br />

sind doppelt abgedichtet. Die<br />

pneumatische Filteranpressvorrichtung<br />

spannt unabhängig vom<br />

Luftstrom selbstständig nach, auch<br />

im Ruhezustand. Mit den Cam-<br />

Contain-CS-Systemen lassen sich<br />

Volumenströme von bis zu 4000<br />

m 3 /h je Gehäuse- beziehungsweise<br />

Filtereinheit realisieren. Auch<br />

nacheinander geschaltete Filterstufen<br />

mit unterschiedlichen Abscheidegraden<br />

oder der Parallelbetrieb<br />

mehrerer Filter sind möglich,<br />

um hohe Volumenströme innerhalb<br />

eines Systems zu realisieren.<br />

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14 · Automatisierung · <strong>Produktion</strong> · 12. Juli <strong>2012</strong> · Nr. <strong>28</strong><br />

BEDIENGERÄTE<br />

Mehr als bloße HMI-Visualisierung<br />

PRODUKTION NR. <strong>28</strong>, <strong>2012</strong><br />

Mitsubishi Electric konzipiert eine neue Bediengeräte-Serie mit Blick<br />

auf den gesamten <strong>Produktion</strong>sprozess. Typische <strong>Produktion</strong>sprobleme<br />

sollen mit diesen Geräten einfacher und schneller behoben werden.<br />

RATINGEN (SP). Mit der GOT1000-<br />

Serie bietet Mitsubishi Electric eine<br />

große Bandbreite an Bediengeräten<br />

(Human Machine Interfaces,<br />

HMIs) an, die mit zusätzlichen<br />

Funktionen mehr als die bloße Visualisierung<br />

ermöglichen, so der<br />

Hersteller. Die erweiterte Funktionspalette<br />

trägt dazu bei, Stillstandzeiten<br />

zu reduzieren, das<br />

System nach Behebung kleinerer<br />

Fehler schnell wiederherzustellen<br />

sowie Verfügbarkeit und <strong>Produktion</strong>seffizienz<br />

zu steigern. Die optimierten<br />

HMIs betrachten den gesamten<br />

Automatisierungsprozess<br />

und liefern eine Plattform zur Lösung<br />

typischer <strong>Produktion</strong>sprobleme,<br />

die die Gesamtanlageneffektivität<br />

häufig mindern.<br />

Die Palette einzubauender und<br />

tragbarer HMIs der GOT1000-Serie<br />

sind in Bildschirmgrößen von 3,7<br />

bis 15 Zoll verfügbar. Die hochauflösenden<br />

Displays mit bis zu 65 536<br />

Farben können auch komplexe<br />

Grafiken darstellen. 64-Bit-RISC-<br />

Prozessoren wurden kombiniert<br />

mit speziell entwickelten, sehr<br />

schnellen Grafikprozessoren. Features<br />

wie langlebige LED-Indikatoren,<br />

analoge Touch-Funktionen,<br />

ein vorderseitiger USB-Anschluss,<br />

ein SD-Kartenschacht und eine<br />

Frontschutzabdeckung in Schutzklasse<br />

IP67 sind standardmäßig in<br />

vielen Geräten der Reihe integriert.<br />

Die HMIs der GOT1000-Serie<br />

erfüllen die Anforderungen von<br />

Programmierern, Wartungspersonal<br />

und Maschinenbedienern gleichermaßen.<br />

Sie vereinfachen das<br />

Systemdesign, ermöglichen die<br />

schnelle und wirksame Reaktion<br />

auf <strong>Produktion</strong>sprobleme und stellen<br />

eine effektivere Plattform für<br />

die Bedienung von Maschinen dar.<br />

SPS-Änderungen über<br />

HMI wiederherstellen<br />

Eine grundlegende Zusatzfunktion<br />

ist die Sicherung des SPS-Programms<br />

im GOT-Bediengerät: Sobald<br />

eine Änderung in der SPS-CPU<br />

stattgefunden hat, kann das Programm<br />

direkt vom Bediengerät aus<br />

wiederhergestellt werden. So lassen<br />

sich Zeit und Aufwand sparen.<br />

Statt lediglich auf Fehler hinzuweisen,<br />

tragen die GOT-HMIs außerdem<br />

zur Reduzierung von Stillstandzeiten<br />

bei. Per Berührung<br />

zeigt die Sprungfunktion genau an,<br />

wo der Fehler innerhalb des Steuerungsprogramms<br />

liegt und wodurch<br />

dieser hervorgerufen wurde.<br />

Für verbesserte Systemprogrammierung,<br />

-aufbau, -konfiguration<br />

und -diagnose anderer Maschinenkomponenten<br />

verbinden die<br />

HMIs der GOT1000-Serie erweiterte<br />

Übertragungsoptionen mit einer<br />

‚FA Transparent‘-Funktion. So<br />

können an das HMI angebundene<br />

PCs die direkte Verbindung zu Geräten<br />

von Mitsubishi Electric Factory<br />

Automation (FA) wie SPS,<br />

Umrichtern oder Servomotoren<br />

herstellen.<br />

Zur Datenübertragung sind die<br />

HMIs standardmäßig mit RS232-,<br />

RS422/485-, und USB-Schnittstellen<br />

sowie SD-Kartenanschlüssen<br />

ausgestattet. Optional verfügen sie<br />

auch über eine Ethernetverbindung.<br />

Durch die umfassenden Optionen<br />

zur Messdatenerfassung können<br />

auch Daten fernangeschlossener<br />

Geräte wie SPS und Temperaturregler<br />

aufgezeichnet werden.<br />

Der integrierte RAM-Speicher<br />

kann dabei bis zu 2 000 Datenpunkte<br />

sichern.<br />

Mit der GT Works Software konnte<br />

Mitsubishi Electric auch den<br />

Designprozess des Bildschirms<br />

verbessern.<br />

Die Software beinhaltet ein umfangreiches<br />

Tool-Set, das eine intuitive<br />

Programmierung, Steuerung<br />

Die erweiterte<br />

Funktionspalette<br />

der GOT1000<br />

Serie von Mitsubishi<br />

Electric<br />

trägt dazu bei,<br />

Stillstandzeiten<br />

zu reduzieren,<br />

das System nach<br />

Behebung kleinerer<br />

Fehler<br />

schnell wiederherzustellen<br />

sowie<br />

Verfügbarkeit<br />

und <strong>Produktion</strong>seffizienz<br />

zu<br />

steigern.<br />

Bild: Mitsubishi Electric<br />

und Visualisierung der gesamten<br />

GOT1000-HMI-Familie ermöglicht.<br />

Die GT Works Software ist Teil<br />

der innovativen iQ Works Software<br />

Suite. Mit iQ Works lassen sich moderne<br />

<strong>Produktion</strong>slinien entwickeln<br />

und über den gesamten Produktlebenszyklus<br />

hinweg effizient<br />

warten. iQ Works ist eine Entwicklungssoftware,<br />

die sowohl für Automatisierungsplattformen,<br />

SP-<br />

Sen, Bediengeräte und Servo/Motion-Systeme<br />

als auch für künftige<br />

Frequenzumrichter, PC-basierte<br />

Steuerungen, Roboter und CNC-<br />

Systeme von Mitsubishi Electric<br />

eingesetzt werden kann.<br />

www.mitsubishielectric.de<br />

DIGITALMIKROSKOP<br />

Schluss mit geringer Schärfentiefe<br />

PRODUKTION NR. <strong>28</strong>, <strong>2012</strong><br />

Das neue hochauflösende Digitalmikroskop<br />

von Keyence erlaubt<br />

schnelle und effiziente mikroskopische<br />

Untersuchungen.<br />

NEU-ISENBURG (SP). Das Digitalmikroskop<br />

VHX-2000 wurde entwickelt,<br />

um die Unzulänglichkeiten<br />

herkömmlicher, optischer Mikroskope<br />

zu vermeiden – geringe<br />

Schärfentiefe, kurzer Arbeitsabstand,<br />

geringe Mobilität und Vielseitigkeit,<br />

Einschränkungen bei<br />

Proben, usw. Im VHX-System bilden<br />

moderne Zoom-Optik, CCD-<br />

Kamera, 17“-LCD-Monitor, Lichtquelle,<br />

Steuerung und Analyse/<br />

Reporting-Software eine integrier-<br />

Keine Einschränkungen mehr, wie geringe Schärfentiefe, kurzer Arbeitsabstand,<br />

geringe Mobilität oder Vielseitigkeit.<br />

Bild: Keyence<br />

te Lösung für einfachere und<br />

schnellere mikroskopische Untersuchungen.<br />

Mit einem Vergrößerungsbereich<br />

von 0.1 x - 5000 x ermöglicht<br />

die VHX-Serie ein breites<br />

Spektrum der mikroskopischen<br />

Beobachtung von der Makro-Stereoskopie<br />

bis zur detaillierten Analyse<br />

eines REM. Viele Beleuchtungstechniken<br />

werden unterstützt,<br />

darunter Hellfeld-/Dunkelfeld-,<br />

Transmissions-, Polarisations-<br />

und Differential-Interferenz-Kontrast-Betrachtungen.<br />

Das VHX-2000 basiert auf der<br />

VHX-Plattform und bietet einige<br />

neue Elemente. Benutzer können<br />

über ein Farbfilterrad eine bestimmte<br />

Wellenlänge (rot, grün<br />

oder blau) des Lichts für ihre Proben<br />

auswählen. Ein Super-Auflösungs-Modus<br />

kombiniert das<br />

blaue Filter mit der Pixel-Shift-<br />

Technologie von Keyence. Damit<br />

wird eine 25 % bessere Auflösung<br />

bei der Bilderfassung erreicht.<br />

Motorisierung von Tisch und<br />

Objektiv optional möglich<br />

Für optimale und einfache Bedienung<br />

kann das VHX-2000 mit<br />

einem motorisierten XY-Objekttisch<br />

und einer Z-Achsen-Objektivsteuerung<br />

ausgestattet werden.<br />

Benutzer können die Bewegung in<br />

allen drei Achsen über die Bedienwippe<br />

steuern. Bei Kombination<br />

mit unserer automatischen<br />

Double’R Objektiv-/Zoom-Erkennung<br />

kann das VHX-2000 den XY-<br />

Objekttisch mit der idealen Geschwindigkeit<br />

bewegen und auf<br />

Tastendruck fokussieren und kalibrieren.<br />

Die sehr schnell arbeitende<br />

Bildzusammenfügung erfolgt<br />

nun auf Tastendruck. Es entstehen<br />

bis zu 20 000 x 20 000 Pixel große<br />

Bilder, die den Betrachtungsbereich<br />

200-fach erweitern. Automatisierte<br />

Messfunktionen vereinfachen<br />

die Messaufgabe. Das System<br />

kann einen Teil des Bildes oder der<br />

Messungen als Vorlage speichern<br />

und ermöglicht die Messung zukünftiger<br />

Proben per Mausklick.<br />

www.keyence.de<br />

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ENERGIE<br />

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ZEIT ✔ LEBENSDAUER<br />

KOSTEN SENKEN MIT PRODUKTION<br />

OBERFLÄCHENINSPEKTION<br />

Kratzer und Lunker<br />

automatisiert erkennen<br />

PRODUKTION NR. <strong>28</strong>, <strong>2012</strong><br />

VINSPEC Bildverarbeitungssysteme<br />

von Vitronic automatisieren<br />

die Oberflächenprüfung. Sie<br />

sorgen für zuverlässige Qualitätskontrollen<br />

und senken gleichzeitig<br />

die Kosten.<br />

WIESBADEN (SP). Fehlerhafte Oberflächen<br />

an Bauteilen können teure<br />

Nacharbeiten verursachen und<br />

den Ausschuss unnötig in die Höhe<br />

treiben. Der zuverlässigen Oberflächeninspektion<br />

von Materialien<br />

und Bauteilen kommt eine immer<br />

höhere Bedeutung zu. Die Bildverarbeitungslösung<br />

VINSPEC erkennt<br />

Oberflächenfehler wie Kratzer,<br />

Kerben, Dellen, Blasen, Poren,<br />

Lunker, Flecken und Änderungen<br />

der Transparenz sowie Kantenmängel<br />

wie Einrisse, Grate, Fasen-,<br />

Rundungs- und Verlaufsfehler. Die<br />

kamerabasierten 2D- und 3D-Systeme<br />

werden in der Regel inline<br />

Die 2D- und 3D-<br />

Bildverarbeitungslösungen<br />

von Vitronic<br />

werden insbesondere<br />

in der<br />

Inline-Qualitätskontrolle<br />

der<br />

Automobilindustrie<br />

eingesetzt.<br />

Bild: Vitronic<br />

installiert und prüfen die Oberflächen<br />

im <strong>Produktion</strong>stakt. Dabei<br />

werden beliebig geformte Teile,<br />

Flächen und Konturen zuverlässig<br />

erfasst – auch bei nicht exakter<br />

Teileposition. Fehlerhafte Teile<br />

können automatisch erkannt und<br />

rechtzeitig ausgeschleust werden.<br />

Das Einlernen der Prüfsoftware<br />

erfolgt auf Basis relevanter Fehlermuster<br />

oder an CAD-Daten. Die<br />

Prüfdaten werden dokumentiert<br />

und können für gezielte Prozessoptimierungen<br />

genutzt werden. Vitronic<br />

VINSPEC Inspektionssysteme<br />

sind bei verschiedenen Automobilherstellern<br />

und Zulieferern<br />

im Einsatz – unter anderem zur<br />

automatischen Prüfung kritischer<br />

Bauteile wie Zylinderköpfe, Zylinderkopfdichtungen,<br />

Pleuel und Ölfiltergehäuse.<br />

www.vitronic.de<br />

EFFIZIENZ-NAVI PREIS<br />

MATERIAL<br />

ENERGIE<br />

SERVICE HANDHABUNG ✔<br />

ZEIT<br />

LEBENSDAUER<br />

KOSTEN SENKEN MIT PRODUKTION<br />

Seite 14 Automatisierung PRO_<strong>2012</strong>_<strong>28</strong>.indd 14 05.07.<strong>2012</strong> 10:16:45


12. Juli <strong>2012</strong> · Nummer <strong>28</strong><br />

<strong>Produktion</strong><br />

Roboter, Montage- und Handhabungstechnik<br />

15<br />

Seite 17: Symposium:<br />

Die Zeit ist reif<br />

Seite 17: Hand in Hand<br />

mit dem Roboter<br />

Seite 16: Sind Industrieroboter<br />

Job-Killer?<br />

Seite 18: Unimation:<br />

Puma greift an<br />

1973 1978 1978 1986<br />

INDUSTRIEROBOTER<br />

Vom Menschenfeind zum Blechkameraden<br />

Zwischen 1973<br />

und <strong>2012</strong> hat<br />

sich technologisch<br />

bei dem<br />

deutschen Roboterhersteller<br />

Kuka<br />

aus Augsburg<br />

viel getan.<br />

Rechts: Der erste<br />

Industrieroboter<br />

namens ‚Famulus‘<br />

von Kuka<br />

aus dem Jahr<br />

1973.<br />

Links: Das Hightech-Produkt<br />

schlechthin: Der<br />

Leichtbauarm<br />

LBR von Kuka.<br />

Bilder: Kuka<br />

ANNIKA MENTGEN, PRODUKTION NR. <strong>28</strong> , <strong>2012</strong><br />

In den 1920er und 30er Jahren geisterte der Roboter als blutrünstiger,<br />

charakterloser Bösewicht durch die Literatur. Sein Ruf hing ihm noch<br />

nach, als er Anfang der 1970er Jahre in deutsche Fertigungsstätten einzog.<br />

Als ‚Ersatzmensch‘ oder ‚einarmiger Krüppel‘ verschrien, kämpfte<br />

er um seinen Platz als stählerner Kumpel in der <strong>Produktion</strong>.<br />

LANDSBERG. Dem amerikanischen<br />

Biologen russischer Abstammung,<br />

Isaac Asimov, ging die ewige Bösmalerei<br />

der Roboter in den 30er<br />

Jahren gewaltig gegen den Strich.<br />

Darum nahm er es selbst in die<br />

Hand, dem ‚Ersatzmenschen‘ ein<br />

besseres Image zu verpassen. Er<br />

schrieb zahlreiche Romane und<br />

Kurzgeschichten, in denen er den<br />

Roboter als Diener und Assistenten<br />

des Menschen betrachtet. Das<br />

brachte ihm einen großen Fan: den<br />

Amerikaner Joseph F. Engelberger.<br />

Ein Zufall wollte es, dass dieser an<br />

Robotern interessierte Ingenieur<br />

Mitte der 1950er Jahre dem Erfinder<br />

George Devol über den Weg lief. Sie<br />

diskutierten lange über Asimovs<br />

Robotergeschichten und was dadurch<br />

in der realen Welt möglich<br />

werden könnte. Und so beschlossen<br />

die beiden Amerikaner, eigene<br />

Robotermodelle zu entwickeln.<br />

Sie bewiesen einen guten Riecher<br />

für eine Technologie, die die<br />

verarbeitende Industrie revolutionieren<br />

sollte: 1954 meldete Devol<br />

seine erste Konstruktion beim US-<br />

Patentamt an. Unter der Patentnummer<br />

2.988.237 ging der ‚Unimate‘<br />

als erster Industrieroboter<br />

der Welt in die Geschichte ein. En-<br />

gelberger und Devol gründeten die<br />

Firma Unimation, den ersten Produzenten<br />

von Industrierobotern,<br />

der einer völlig neuen Technik zum<br />

Laufen verhalf und noch Jahrzehnte<br />

später wichtiger Player auf einem<br />

boomenden Markt war. Nun hieß<br />

Den ersten Unimate<br />

setzt General Motors ein<br />

es, dem Roboter Aufgaben zuzuweisen.<br />

Die Automobilhersteller,<br />

damals wie heute Vorreiter beim<br />

Einsatz neuer Technologien, meldeten<br />

Interesse an der Technik<br />

Roboter an. Den ersten Unimate<br />

setzte General Motors 1961 in seiner<br />

Fertigung in Trenton ein. Hier<br />

entnahm und vereinzelte der etwa<br />

zwei Tonnen schwere, hydraulisch<br />

betriebene Industrieroboter<br />

Spritzgussteile – und entlastete so<br />

den Werker. Schon bald treten<br />

Unimation-Konkurrenten wie Cincinnati<br />

Milacron (‚T3‘), Trallfa,<br />

ASEA (‚IRB 6)‘ und AMF (‚Versatran‘)<br />

auf den Plan. Auch die Aufgaben<br />

für Roboter werden immer<br />

vielfältiger. Sie bewegen schwere<br />

Teile, schweißen und lackieren.<br />

Die Integration elektrischer Funktionen<br />

bedeutete einen weiteren<br />

Fortschritt für die Robotik. Japanische<br />

Großunternehmen zeigten Interesse<br />

an den stählernen Helfern<br />

aus den USA. Ende der 1960er Jahre<br />

erwarb beispielsweise Kawasaki eine<br />

Lizenz von Unimation und baute<br />

eigene Roboter nach dem Vorbild<br />

des Unimate. 1971 gründeten die<br />

Japaner mit der ‚Japanese Robot<br />

Association‘ (JARA) den ersten nationalen<br />

Roboterverband weltweit.<br />

Automatisierungswelle in der<br />

BRD noch nicht angekommen<br />

Zur gleichen Zeit scheint in<br />

Deutschland die Automatisierungswelle<br />

noch nicht angekommen zu<br />

sein. „Eine der erstaunlichsten Entwicklungen<br />

in den USA und in England<br />

scheint an der deutschen Industrie<br />

unbeachtet vorbeizugehen.<br />

Während man dort das Beschicken<br />

von <strong>Produktion</strong>smaschinen und<br />

das Manipulieren der Werkstücke<br />

zwischen den Arbeitsstationen immer<br />

mehr dem Roboter überlässt,<br />

klingt bei uns der Ruf nach weiteren<br />

Gastarbeitern – immer nach der<br />

Devise: Handarbeit ist Wertarbeit“,<br />

schreibt ein Redakteur der <strong>Produktion</strong><br />

im Jahr 1971. Der schlechte Ruf<br />

der Roboter tönt laut in deutschen<br />

Fertigungshallen. Sie gelten als Ersatzmenschen,<br />

klotzige Kästen mit<br />

rüsselartigen Greifern, Kollegen mit<br />

der kalten Hand, einarmige Krüppel.<br />

Und sie wollen nur eins: dem<br />

Werker die Arbeit wegnehmen.<br />

Doch nach und nach verstand<br />

man es auch in der BRD, dass es<br />

beim Robotereinsatz nicht um das<br />

Wegrationalisieren geht. Neue Arbeitsplätze<br />

entstehen für Entwicklung,<br />

Projektierung, Testen, Programmieren,<br />

Konstruktion. Der Industrieroboter<br />

setzt sich langsam<br />

durch. Und er wird von immer mehr<br />

Herstellern gefertigt, auch von<br />

deutschen. Das Augsburger Unternehmen<br />

Keller & Knappich (Kuka)<br />

zum Beispiel, das zunächst noch<br />

den Unimate vertrieb, präsentiert<br />

1973 seinen ersten eigenen Roboter:<br />

den ‚Famulus‘ mit sechs elektromechanisch<br />

angetriebenen Achsen<br />

(Bild oben rechts). In Amerika geboren,<br />

in Japan aufgewachsen, steht er<br />

in Deutschland Mitte der 1980er<br />

Jahre bereits in vielen Firmen unter<br />

Vertrag. Ende 1985 arbeiten in der<br />

BRD rund 8 800 Blechkameraden.<br />

Ihre Ausbreitung geht einher mit<br />

immer mehr Unternehmen, die<br />

Roboter anbieten. Fast täglich erscheinen<br />

neue Anbieter auf dem<br />

Markt. Im Jahr 1990 soll es allein in<br />

der BRD circa 140 Roboterhersteller<br />

gegeben haben. Der Konkurrenz-<br />

1971: Ein Mitarbeiter mit Eigenschaften,<br />

die jeden Manager in Entzücken<br />

versetzen müssen: fleißig, zuverlässig,<br />

billig.<br />

1972: Die eisernen Kollegen fordern<br />

keine Gehaltserhöhung und schaffen<br />

Tag und Nacht, Schicht um<br />

Schicht, ohne zu murren, ohne<br />

Krankheit, ohne Streik.<br />

1978: VW verpasst seinem ‚Robby‘<br />

kampf ist hart, der Markt bereinigt<br />

sich.<br />

Heute, fast 60 Jahre nach Erfindung<br />

des ersten Industrieroboters,<br />

sind längst nicht mehr so viele Roboterhersteller<br />

übrig. Anbieter wie<br />

ABB, Adept, Epson, Fanuc, Kuka,<br />

Yaskawa, Stäubli, Reis Robotics und<br />

Wird der Ur-Vater des<br />

Roboters recht behalten?<br />

andere haben sich etabliert. Es<br />

ackern bereits mehr als 2,3 Millionen<br />

stählerne Helfer in den <strong>Produktion</strong>en<br />

weltweit. Engelberger ging<br />

1978 davon aus, dass es sicher noch<br />

an die 50 Jahre dauern dürfte (20<strong>28</strong>),<br />

bis sich der Industrieroboter auf<br />

breiter Front durchgesetzt hat.<br />

Dann, so schätzte er damals, dürften<br />

etwa drei Millionen Geräte im<br />

Einsatz sein. Ob der Urvater des Industrieroboters<br />

recht behält?<br />

Auf den folgenden Seiten finden Sie<br />

einen Überblick aus 50 Jahren Roboter-<br />

Geschichte der <strong>Produktion</strong>.<br />

Der Roboter in früheren <strong>Produktion</strong>sausgaben<br />

Augen: Mit Hilfe einer Fernsehkamera,<br />

einem Sensor und Mikroprozessor<br />

erreicht der Roboter immerhin<br />

die Intelligenz eines Kleinkindes.<br />

1982: Die mechanischen Helfer sind<br />

volljährig und auf dem besten Weg<br />

zu ihrer ersten ‚mid life‘-Krise.<br />

1982: „Man sollte keinen Ingenieur<br />

brauchen, um einen Roboter zu programmieren.“<br />

Seite 15 50 Jahre Roboter, Montage- und Handhabungstechnik PRO_<strong>2012</strong>_<strong>28</strong>.indd 15 05.07.<strong>2012</strong> 10:19:07


16 · 50 Jahre Roboter, Montage- und Handhabungstechnik · <strong>Produktion</strong> · 12. Juli <strong>2012</strong> · Nr. <strong>28</strong><br />

1994: In Japan soll die Bekleidungsindustrie<br />

stärker automatisiert werden. In einem Forschungsprojekt<br />

entstand ein Nähroboter mit<br />

zwei Armen.<br />

1994<br />

1990<br />

1990: Trotz voller Auftragsbücher<br />

schrumpfen die Gewinnmargen der<br />

Roboterhersteller. Kampfpreise gehören<br />

zum Tagesgeschäft.<br />

1978<br />

1982<br />

1978: ‚Mit einer Invasion der Industrieroboter<br />

ist auch in Zukunft nicht<br />

zu rechnen‘ – <strong>Produktion</strong> von 1978.<br />

1982: Betriebsurlaub: Die beste Zeit,<br />

um den ‚Kollegen mit der kalten<br />

Hand‘ zu installieren.<br />

Seite 16 50 Jahre Roboter, Montage- und Handhabungstechnik PRO_<strong>2012</strong>_<strong>28</strong>.indd 16 05.07.<strong>2012</strong> 10:25:22


12. Juli <strong>2012</strong> · Nr. <strong>28</strong> · <strong>Produktion</strong> · 50 Jahre Roboter, Montage- und Handhabungstechnik · 17<br />

1973<br />

1978: Lackieren<br />

– eine der ersten<br />

Roboter-Domänen.<br />

In diesem<br />

Jahr nimmt ein<br />

Industrieroboter<br />

in der Motorenfertigung<br />

bei<br />

Ford die Stelle<br />

eines Handspritzers<br />

ein.<br />

1978<br />

1973: Eine Ankündigung<br />

für das 3. Internationale<br />

Symposium über Industrieroboter<br />

in einer <strong>Produktion</strong><br />

von 1973.<br />

2002: ABB führt den<br />

6-Achser IRB 6600 ein. Er<br />

kann über Kopf arbeiten,<br />

benötigt wenig Platz.<br />

2002<br />

1971<br />

FÜHREND IN DER SYSTEMINTEGRATION<br />

1971: In den Anfangsjahren der Robotik<br />

bildete <strong>Produktion</strong> die ‚Blechkameraden‘<br />

häufig als Comic ab. Der<br />

Roboter als ‚Scherz-Technologie‘?<br />

1972<br />

1972: Auf der 1. Industrial-Handling-<br />

Show in Zürich schenkte der Syntelmann-Roboter<br />

von Prof. Kleinwächter<br />

Getränke ein.<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Seite 16 50 Jahre Roboter, Montage- und Handhabungstechnik PRO_<strong>2012</strong>_<strong>28</strong>.indd 17 05.07.<strong>2012</strong> 10:35:15


18 · 50 Jahre Roboter, Montage- und Handhabungstechnik · <strong>Produktion</strong> · 12. Juli <strong>2012</strong> · Nr. <strong>28</strong><br />

1978<br />

1978: In der BRD sind 400 Industrieroboter<br />

im Einsatz.<br />

Siemens warnt damals jedoch<br />

davor, den ‚Roboter für den<br />

Stein der Weisen in der Montagetechnik‘<br />

zu halten.<br />

2006: Bei Mercedes eingesetzte<br />

‚Roboteams‘ zeigen<br />

2006 die direkte Kooperation<br />

von Mensch<br />

und Roboter.<br />

2006<br />

1972<br />

1972: In der Bundesrepublik<br />

Deutschland sind<br />

zu diesem Zeitpunkt<br />

schon ganze<br />

vier Lackierroboter<br />

im Einsatz.<br />

1986<br />

1986: Der Urvater<br />

der Industrieroboter,<br />

die amerikanische<br />

Firma Unimation,<br />

hat Marktanteile<br />

bei den OEMs<br />

verloren.<br />

www.yaskawa.eu.com<br />

BUILT TO PERFORM<br />

ZUVERLÄSSIG. FLEXIBEL. SCHNELL.<br />

YASKAWA MOTOMAN Roboter sind bekannt für ihre hohe Qualität, Zuverlässigkeit und einfache<br />

Programmierung. Unsere Kunden aus den unterschiedlichsten Bereichen schätzen diese<br />

Eigenschaften ganz besonders. Schließlich leisten unsere Roboter damit einen großen Beitrag<br />

zur Qualität einer Anlage. Für weitere Informationen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.<br />

Entscheider lesen<br />

<strong>Produktion</strong><br />

Technik und Wirtschaft<br />

für die deutsche Industrie<br />

YASKAWA Europe GmbH<br />

Robotics Division<br />

robotics@yaskawa.eu.com<br />

Tel. +49-81 66-90-0<br />

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Seite 16 50 Jahre Roboter, Montage- und Handhabungstechnik PRO_<strong>2012</strong>_<strong>28</strong>.indd 18 05.07.<strong>2012</strong> 10:31:37


12. Juli <strong>2012</strong> · Nr. <strong>28</strong> · <strong>Produktion</strong> · Roboter, Montage- und Handhabungstechnik · 19<br />

ELEKTRONIK<br />

Roboterzelle sorgt für kürzeste Prozesszeiten<br />

PRODUKTION NR. <strong>28</strong>, <strong>2012</strong><br />

Das durchdachte Design der ‚ROBAX‘-Zellen von Handlingtech ermöglicht<br />

eine ideale Aufteilung von Zu-, Abführ- und Prozesseinheiten im<br />

Arbeitsraum des Roboters. Bei Murrelektronik wurden so kürzeste<br />

Prozesszeiten für die Bestückung von Kontaktträgern realisiert.<br />

STUTTGART (MG). Murrelektronik<br />

in Oppenweiler stellt in einer hochmodernen<br />

Fertigung Feldbus- und<br />

Verteilersysteme her. Dazu gehört<br />

unter anderem auch die <strong>Produktion</strong><br />

von Flachbaugruppen in THTund<br />

SMD-Technologie. Die Steckverbindung<br />

zwischen Leiterplatten<br />

und Anschlusskabel erfolgt<br />

über sogenannte Kontaktträger,<br />

von denen Murrelektronik derzeit<br />

sieben Varianten fertigt, die sich in<br />

Farbe, Pinbelegung und Größen<br />

unterscheiden. „Wir gehen von<br />

steigender Varianz und von wachsenden<br />

Stückzahlen aus“, sagt <strong>Produktion</strong>sleiter<br />

Udo Günnewich,<br />

der folglich neben der Geschwindigkeit<br />

auch die Flexibilität seiner<br />

Fertigungseinrichtungen priorisiert.<br />

Aus diesem Grund wurde<br />

jüngst bereits eine zweite Roboteranlage<br />

zur Bestückung der Kon-<br />

Mit optimierter Raumaufteilung in der ‚ROBAX‘-Zelle von Handlingtech sorgt<br />

der Stäubli-Roboter für hohe <strong>Produktion</strong>sgeschwindigkeit bei der Bestückung<br />

von Kontaktträgern.<br />

Bild: Handlingtech<br />

taktträger in Betrieb genommen.<br />

Die von Handlingtech gebauten<br />

Roboterzellen ermöglichen langfristig<br />

die Herstellung der Kontaktträger<br />

in praktisch uneingeschränkter<br />

Varianz.<br />

Das Pflichtenheft für die Roboterzellen<br />

orientiert sich an maximaler<br />

Geschwindigkeit bei gleichzeitig<br />

hoher Präzision, gepaart mit<br />

uneingeschränkter Flexibilität. In<br />

der ROBAX-Zelle von Handlingtech<br />

werden die Kontaktstifte vom<br />

Band zugeführt, in einer Presseinrichtung<br />

abgestanzt und exakt positioniert<br />

vorgehalten. Die Zuführung<br />

der Kunststoffgehäuse erfolgt<br />

über einen Sortiertopf und eine<br />

Vibrationsschiene. Von hier greift<br />

sich der Roboter die Kunststoffgehäuse<br />

und manipuliert diese in die<br />

geforderten Positionen vor der<br />

Presseinrichtung, die die Kontaktstifte<br />

eindrückt. Der verwendete<br />

Roboter ist ein TX60 Gelenkarmroboter<br />

mit sechs Freiheitsgraden<br />

von Stäubli. Er wurde auf Grund<br />

der Kompaktheit des Arms, seiner<br />

hohen Dynamik und seiner schnellen<br />

präzisen Bewegungen gewählt.<br />

Seine Wiederholgenauigkeit von<br />

besser ±0,02 mm entspricht der filigranen<br />

Aufgabenstellung. Maßgeblichen<br />

Anteil an der Leistungsfähigkeit<br />

der Bestückungsanlage<br />

haben die Ausführungen der Zuführ-<br />

und Prozesseinrichtungen<br />

sowie das durchdachte Design der<br />

ROBAX-Systeme. Neben der optischen<br />

Qualität und der stabilen<br />

Grundbefestigung trägt der Rah-<br />

men oder New-Frame, wie Handlingtech<br />

ihn nennt, auch als Funktionselement<br />

bei. Kabel, Pneumatik<br />

und Sicherheitsschalter lassen<br />

sich im zugänglichen Bereich der<br />

Roboter-Zelle unsichtbar unterbringen.<br />

Die Kanäle im Rahmen<br />

gestatten Zugang an jeder beliebigen<br />

Stelle. Dadurch ist die Gestaltung<br />

des Innenraums, sprich die<br />

Roboterinstallation, sowie die Unterbringung<br />

ergänzender Prozesse<br />

bis hin zu Teilezuführungen aufgeräumt<br />

und sehr flexibel, so Handlingtech.<br />

Nachfolgende Prozesse<br />

können angegliedert werden<br />

Dank der allseitigen Zugängigkeit<br />

lassen sich Signalampeln, Maschinen,<br />

Geräte oder nachfolgende<br />

Prozesse direkt anschließen, um<br />

die Flexibilität des Roboters optimal<br />

zu nutzen. „So ergibt sich für<br />

uns die Möglichkeit, künftig nachfolgende<br />

Prozesse anzugliedern,<br />

wie etwa eine direkte Bestückung<br />

der Kontaktträger auf die Leiterplatte“,<br />

ergänzt Günnewich.<br />

www.handlingtech.de<br />

SOFTWARE<br />

Effiziente Mensch-<br />

Roboter-Kommunikation<br />

PRODUKTION NR. <strong>28</strong>, <strong>2012</strong><br />

Der Automatisierungsspezialist<br />

Copa-Data und die Kuka Roboter<br />

GmbH stellen Anwendern ‚zenon‘<br />

als Visualisierungslösung für die<br />

Roboterbedienung zur Verfügung,<br />

um die Prozesse in der industriellen<br />

<strong>Produktion</strong> und Verarbeitung<br />

effizienter zu gestalten.<br />

OTTOBRUNN/AUGSBURG (MG). Je<br />

komplexer die Prozesse in der <strong>Produktion</strong><br />

werden, desto bedeutender<br />

wird es, Maschinen und Anlagen<br />

intuitiv und effizient bedienen<br />

zu können. Im Rahmen ihrer Zusammenarbeit<br />

bieten Copa-Data<br />

und Kuka Roboter Industrie- und<br />

Fertigungsunternehmen die Möglichkeit,<br />

zenon als Visualisierungssoftware<br />

für die automatisierte<br />

<strong>Produktion</strong> einzusetzen und damit<br />

maximale Effizienz und Benutzerfreundlichkeit<br />

für die Bedienung,<br />

Steuerung und Überwachung von<br />

Industrierobotern zu gewährleisten.<br />

Kuka entschied sich aus verschiedenen<br />

Gründen dazu, Kunden<br />

und Interessenten künftig zenon<br />

als HMI/SCADA-Lösung anzubieten.<br />

Hierzu zählen unter anderem<br />

die in zenon integrierten, vordefinierten<br />

Funktionen wie beispielsweise<br />

Alarmfenster, Reports,<br />

Trendanalysen sowie Vorlagen für<br />

Bedien- und Anzeigeelemente.<br />

Ebenfalls überzeugt hat den Anbieter<br />

von Robotersystemen das<br />

Alarm-Management und die bereit<br />

gestellten, ausgefeilten Diagnosemöglichkeiten.<br />

Die HMI/SCADA-<br />

Software zenon läuft auf der neuen,<br />

PC-basierenden Steuerungsplattform<br />

KR C4 von Kuka. Das Steuerungssystem<br />

dient der Roboter-,<br />

Bewegungs-, Ablauf- und Prozesssteuerung<br />

und umfasst auch eine<br />

komplette Sicherheitssteuerung.<br />

Es zeichnet sich vor allem durch limitierte<br />

Hardware und intelligente<br />

Softwarefunktionen aus und überzeugt<br />

damit durch Offenheit und<br />

Zukunftsfähigkeit, heißt es.<br />

www.copadata.de<br />

www.kukarobotics.de<br />

Die Visualisierungssoftware<br />

‚zenon‘ –<br />

ein Projekt von Kuka<br />

und Copa-Data –<br />

läuft auf der PC-basierenden<br />

Steuerungsplattform<br />

KR<br />

C4 von Kuka. Bild: Kuka<br />

Seite 19 Roboter, Montage- und Handhabungstechnik PRO_<strong>2012</strong>_<strong>28</strong>.indd 19 05.07.<strong>2012</strong> 10:46:01


20 · Roboter, Montage- und Handhabungstechnik · <strong>Produktion</strong> · 12. Juli <strong>2012</strong> · Nr. <strong>28</strong><br />

ROBOTIK<br />

SmartPal 7 und Dualarm-Roboter<br />

von Yaskawa mit neuen Features<br />

PRODUKTION NR. <strong>28</strong>, <strong>2012</strong><br />

Mit zwei Neuentwicklungen treibt Yaskawa die Service-Robotik weiter<br />

voran. Den mobilen Service-Roboter SmartPal 7 zeigt das Unternehmen<br />

als Studie in der siebten Generation und ein neues Modell mit 5 kg<br />

Traglast erweitert die Dualarm-Roboter-Familie der SDA-Reihe.<br />

ALLERSHAUSEN (TS). Der SmartPal 7<br />

steht für den neuesten Stand der<br />

Service-Roboter-Entwicklung bei<br />

Yaskawa. Die aktuelle siebte Generation<br />

ist wie das Vorgängermodell<br />

dafür konzipiert, im Lebensumfeld<br />

des Menschen zu agieren und zu<br />

interagieren. So kann der zweiarmige<br />

Roboter beispielsweise im<br />

Wohnumfeld Lebensmittel aus<br />

dem Kühlschrank holen. Zudem<br />

verfügt der mobile Service-Roboter<br />

über erweiterte, innovative<br />

Funktionen bei der Steuerung und<br />

der Kommunikation mit dem Men-<br />

Der mobile, zweiarmige Service-<br />

Roboter SmartPal 7 in der siebten<br />

Generation.<br />

Bilder: Yaskawa<br />

schen. Laut Hersteller lässt er sich<br />

daher durch Gestik und Bewegungen<br />

berührungslos fernsteuern,<br />

sogar von jedem beliebigen Standort<br />

ist der Fernzugriff über das Internet<br />

möglich. Zum Einsatz<br />

kommt dabei die Microsoft-Technologie<br />

der Spielekonsole<br />

‚Xbox 360‘.<br />

Eine weitere Neuentwicklung<br />

erweitert das Portfolio an Dualarm-Robotern<br />

der SDA-Reihe<br />

um ein Modell mit 5 kg Traglast.<br />

Damit ist die von Yaskawa bereits<br />

2005 in den Markt eingeführte<br />

Zwei-Arm-Technik nun in drei<br />

Traglastbereichen - 5, 10 und 20 kg<br />

je Arm - verfügbar. Der neue Dualarm-Roboter<br />

Motoman SDA5F<br />

belegt laut Hersteller den fließenden<br />

Übergang<br />

zwischen Service-<br />

und Industrie-Robotik.<br />

Zweiarmige<br />

Roboter übernehmen schon<br />

jetzt Aufgaben in neuen Einsatzfeldern<br />

wie beispielsweise bei<br />

der Montage von komplexen Differentialgetrieben<br />

in der Automobilindustrie,<br />

bei der automatisierten<br />

Qualitätskontrolle von Fertigungsteilen,<br />

bei der vollautomatischen<br />

Handhabung und Analyse<br />

von Blutproben in medizinischen<br />

Laboratorien sowie in Physiotherapie<br />

und Rehabilitation. Dieser<br />

Paradigmenwechsel hin zu Robotern,<br />

die sich an der menschlichen<br />

Anatomie orientieren, birgt aus<br />

Sicht von Yaskawa noch vielfältige,<br />

bisher weitgehend ungenutzte<br />

Potenziale.<br />

www.yaskawa.eu.com<br />

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SERVICE HANDHABUNG ✔<br />

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KOSTEN SENKEN MIT PRODUKTION<br />

Der neue Dualarm-Roboter Motoman<br />

SDA5F mit 5 kg Traglast.<br />

GUT. BESSER. EPSON.<br />

SCARA-Roboter<br />

Epson Spider<br />

www.epson.de/robots<br />

6-Achs-Roboter<br />

Steuerungen<br />

Maßstab für Zuverlässigkeit von einem der Pioniere in der Robotik<br />

Forschung und Entwicklung<br />

• Epson – erstes Unternehmen für SCARA-Roboter im Markt<br />

• Eigene Forschungs- und Entwicklungsabteilung für Automatisierungsprozesse<br />

Spezialist für SCARA-Roboter<br />

• Eine der umfangreichsten Modellpaletten weltweit für SCARA-Roboter:<br />

mehr als 200 Varianten<br />

• Erfinder des Spider, ein einzigartiger SCARA-Roboter mit 450°-Arbeitsbereich<br />

Wirtschaftliche Komplettlösungen<br />

• Nahtlos aufeinander abgestimmte Komponenten<br />

• Service & Support durch Epson Fachingenieure<br />

Eps_Az_MfZ_50JahreRobotik_148x201.indd 1 <strong>28</strong>.06.12 09:<strong>28</strong><br />

ROBOTIK<br />

Auch große Bauteile<br />

wirtschaftlich entgraten<br />

PRODUKTION NR. <strong>28</strong>, <strong>2012</strong><br />

IPA-Ingenieure haben ein interaktives<br />

Programmiersystem für<br />

den wirtschaftlichen Einsatz bei<br />

geringen Stückzahlen und hoher<br />

Variantenvielfalt entwickelt, um<br />

handelsübliche Industrieroboter<br />

zum automatischen Entgraten von<br />

Großbauteilen einzusetzen.<br />

STUTTGART (TS). Dank seiner innovativen<br />

Benutzereingabe stellt sich<br />

das System schnell und flexibel auf<br />

wechselnde Aufgaben ein und ist<br />

deshalb auch bei geringen Losgrößen,<br />

häufig modifizierten Bauteilen<br />

und in der Investitionsgüterproduktion<br />

wirtschaftlich einsetzbar,<br />

so das Fraunhofer IPA. Der Roboter<br />

erhalte grobe Vorgaben und erledige<br />

die Feinarbeit selbst, das mache<br />

dieses Programmiersystem für den<br />

Mittelstand besonders attraktiv.<br />

Die Roboterzelle besteht laut<br />

Herstellerangaben aus einem mit<br />

einer marktüblichen Bearbeitungsspindel<br />

ausgestatteten und<br />

auf eine CNC-Werkzeugmaschinensteuerung<br />

umgerüsteten Industrieroboter,<br />

der interaktiv mit<br />

einem menschlichen Werker zusammenarbeitet.<br />

Der Roboter soll<br />

sich auf der Grundlage der CAD-<br />

Daten und der manuellen Eingaben<br />

des Werkers die erforderlichen<br />

Informationen selbst beschaffen<br />

und das Bearbeitungsprogramm<br />

eigenständig erstellen. So lässt sich<br />

die Erfahrung des Arbeiters, wie<br />

ein Bauteil zu bearbeiten ist, direkt<br />

am Roboter mit 3D-Fertigungsdaten<br />

kombinieren.<br />

Wichtigste Zielgruppe<br />

ist der Mittelstand<br />

Im Mittelstand sieht Thomas<br />

Dietz, Gruppenleiter in der Abteilung<br />

Robotersysteme, die wichtigste<br />

Zielgruppe für das Programmiersystem,<br />

das unter dem Dach<br />

des EU-Programms ‚SMErobotics‘<br />

zur Förderung neuer Automatisierungslösungen<br />

für kleine und mittelständische<br />

Unternehmen<br />

(KMU) entwickelt worden ist.<br />

www.ipa.fraunhofer.de<br />

Interaktives Programmiersystem,<br />

um handelsübliche<br />

Industrieroboter<br />

zum automatischen<br />

Entgraten<br />

von Großbauteilen<br />

einzusetzen.<br />

Bild: Fraunhofer IPA<br />

Seite 20 Roboter, Montage- und Handhabungstechnik PRO_<strong>2012</strong>_<strong>28</strong>.indd 20 05.07.<strong>2012</strong> 10:47:30


12. Juli <strong>2012</strong> · Nr. <strong>28</strong> · <strong>Produktion</strong> · Roboter, Montage- und Handhabungstechnik · 21<br />

MONTAGE<br />

Qualitätskosten dauerhaft senken<br />

PRODUKTION NR. <strong>28</strong>, <strong>2012</strong><br />

Desoutter baut sein Programm zur Qualitätssicherung in der Schraubmontage<br />

aus. Dazu gehört auch eine neue Messbank, mit der die<br />

Schraubwerkzeuge überprüft und eingestellt werden können.<br />

MAINTAL (MG). Mit den neuen<br />

Messmitteln von Desoutter können<br />

Anwender die Präzision ihrer<br />

Schraubwerkzeuge optimieren,<br />

die Leistungsfähigkeit der Montagemittel<br />

lückenlos zurückverfolgen<br />

und Qualitätskosten dauerhaft<br />

senken, heißt es. Das Programm<br />

umfasst unter anderem die Messbank<br />

‚Delta Cart‘. Wer seine Montagewerkzeuge<br />

regelmäßig überprüfen<br />

will und gegebenenfalls neu<br />

justieren muss, findet in dieser flexibel<br />

nutzbaren Bank die passende<br />

Messtechnik. Sie eignet sich für<br />

elektrische und pneumatische<br />

Schraubwerkzeuge, für abschaltende<br />

wie nicht abschaltende Impulsschrauber,<br />

Messschlüssel sowie<br />

auslösende Drehmomentschlüssel.<br />

Die Bank ist mit bis zu<br />

vier inte-grierten statischen Messwertgebern<br />

für Drehmomente von<br />

0,2 bis 1000 N•m (Newton mal Meter)ausgerüstet.<br />

Sie ist 510 mm<br />

schmal, was das Navigieren und<br />

Messen von Werkzeugen in der<br />

Das ‚Delta Cart‘ ist mit bis zu vier integrierten statischen<br />

Messwertgebern für Drehmomente von 0,2 bis 1000 N•m<br />

(Newton mal Meter) ausgerüstet. Der schmale Wagen lässt<br />

sich leicht durch Montagelinien navigieren. Bild: Desoutter<br />

Montagelinie sehr einfach macht,<br />

so Desoutter. Über einen PC mit<br />

Zehn-Zoll-Touchscreen lassen sich<br />

die anstehenden Prüfungen in wenigen<br />

Schritten anwählen. Das<br />

Delta Cart kann Schraubwerkzeuge<br />

über deren gesamten Lebenszyklus<br />

begleiten und kontrollieren.<br />

www.desoutter.de<br />

EFFIZIENZ-NAVI PREIS ✔<br />

MATERIAL<br />

ENERGIE<br />

SERVICE HANDHABUNG ✔<br />

ZEIT<br />

LEBENSDAUER<br />

KOSTEN SENKEN MIT PRODUKTION<br />

SHL bietet Roboter<br />

zum Anfassen<br />

PRODUKTION NR. <strong>28</strong>, <strong>2012</strong><br />

Im Rahmen der Ausbildungsoffensive<br />

<strong>2012</strong> veranstaltete die SHL Automatisierungstechnik<br />

AG kürzlich<br />

das ‚Out-House-Lab‘ als Roboterpraktikum.<br />

27 Teilnehmer der<br />

Hochschule Tuttlingen konnten<br />

selbst Roboter programmieren.<br />

BÖTTINGEN (MG). Mit der Durchführung,<br />

des von der Hochschule<br />

Tuttlingen praktizierten Out-<br />

House-Lab bei verschiedenen Unternehmen<br />

in der Region, werden<br />

die Studenten in einer praxisintensiven<br />

Art und Weise an den Industrie-<br />

und damit an den künftigen<br />

Berufsalltag herangeführt. Dass<br />

dies weit über normale Praktika hinausgehen<br />

kann, bewies die SHL<br />

Automatisierungstechnik AG mit<br />

dem Roboterpraktikum im SHL-<br />

Technologie- und Schulungszentrum<br />

in Böttingen. Martin Siedler,<br />

Leiter Schulungszentrum und Ausbildungsleiter:<br />

„Am ersten Tag standen<br />

die Theorie der Robotertechnik<br />

und deren Anwendungen sowie die<br />

Programmierung im Vordergrund.<br />

www.zeroseven.de<br />

Automation wird einfach.<br />

Erleben Sie, wie KUKA sich der Vereinfachung der Robotik in<br />

allen Dimensionen verschrieben hat: Automation wird einfach.<br />

Einfach zu planen. Einfach zu integrieren. Einfach zu bedienen.<br />

Einfach zu warten. Einfach an spezifische Bedürfnisse anzupassen.<br />

Mit der neuen Roboter-Generation KR QUANTEC – vielseitig und<br />

leistungsstark wie nie zuvor. Mit dem neuen Steuerungssystem<br />

KR C4 – das konsequent auf limitierende Hardware verzichtet. Mit<br />

dem neuen KUKA smartPAD – der einfachsten Art Roboter intuitiv zu<br />

bedienen.<br />

Studenten der Hochschule Tuttlingen<br />

konnten bei SHL in die Robotertechnik<br />

‚hineinschnuppern‘.<br />

Bild: SHL<br />

Am zweiten Tag hieß es für die Studenten<br />

dann Ring frei. Jede Gruppe<br />

konnte ein selbst gestaltetes Projekt<br />

programmieren und die Prozessabläufe<br />

in der Realität beobachten.<br />

Die Studenten zeigten sich begeistert<br />

darüber, dass sie bei SHL ein<br />

individuelles Eingehen auf die ansonsten<br />

festgelegten Lerninhalte<br />

und ein hohes Maß an Flexibilität<br />

zur Lösungsfindung und zur Projektsteuerung<br />

vorfanden.“<br />

SHL engagiert sich als Fördermitglied<br />

der Hochschule Tuttlingen<br />

und in der Berufsausbildung als<br />

Partner der Berufsschule Spaichingen<br />

und der Technikerschule Balingen.<br />

Damit, und auch durch eine<br />

Ausbildungsquote von über 10 %,<br />

unterstreicht das Unternehmen<br />

den Anspruch, das internationale<br />

Wachstum durch die Aus- und Weiterbildung<br />

von Jugendlichen und<br />

Fachkräften aus der Region selbst<br />

bewältigen zu können.<br />

www.shl-automatisierung.de<br />

KUKA Roboter GmbH, Global Sales Center, Gersthofen, Deutschland, Tel.: +49 821 4533 - 0<br />

Erfahren Sie mehr über die neue<br />

KUKA Produkt-Generation unter<br />

www.automation-wird-einfach.de<br />

Oder scannen Sie per Handy diesen<br />

QR-Code.<br />

32_KUKA_ADD_PROD_GEN_198x<strong>28</strong>0_120625.indd 2 25.06.12 12:58<br />

Seite 21 Roboter, Montage- und Handhabungstechnik PRO_<strong>2012</strong>_<strong>28</strong>.indd 21 05.07.<strong>2012</strong> 10:49:36


22 · Roboter, Montage- und Handhabungstechnik · <strong>Produktion</strong> · 12. Juli <strong>2012</strong> · Nr. <strong>28</strong><br />

AUTOMATISIERUNG<br />

Individuelle Integration großer Roboter<br />

PRODUKTION NR. <strong>28</strong>, <strong>2012</strong><br />

Panel Mounted Controller (PMC)<br />

oder auch Einbauversionen der<br />

Steuerung IRC5 sind von ABB<br />

ab sofort auch für alle größeren<br />

Roboter vom IRB 2400 aufwärts<br />

verfügbar.<br />

FRIEDBERG (MG). Damit ist für die<br />

Gelenkarmroboter der Friedberger<br />

Automationsexperten höchste<br />

Anwendungsflexibilität gewährleistet,<br />

so das Unternehmen.<br />

Besonders Branchen mit spezifischen<br />

Umgebungsbedingungen<br />

wie Staub, extreme Temperatur,<br />

Explosionsgefahr, Nässe, Spritzwasser<br />

oder Waschflüssigkeiten<br />

profitieren von der PMC-Version,<br />

so ABB. Mit ihr unterstreichen die<br />

Friedberger nach eigener Angabe<br />

die Position als weltweit führend<br />

im differenzierten Angebot anwendungsspezifisch<br />

wählbarer<br />

Steuerungen.<br />

Ein PMC ist völlig unabhängig<br />

vom Roboterarbeitsplatz einbaubar.<br />

Und zwar dort, wo sich entweder<br />

ein günstiger Platz bietet oder<br />

es von den Umweltbedingungen<br />

Einbau eines PMC für große Roboter<br />

kombiniert mit einer Sicherheits-SPS<br />

und einer Antriebseinheit von ABB.<br />

Bilder: ABB<br />

her sinnvoll ist. Das kann zum<br />

Beispeil ein freier Platz in einem<br />

bereits vorhandenen Schaltschrank<br />

sein. Lediglich eine Kabelverbindung<br />

zwischen PMC<br />

Der PMC besteht aus zwei getrennten<br />

Modulen, wobei das Steuerungsmodul<br />

bis zu vier Antriebsmodule und damit<br />

bis zu vier Roboter steuern kann.<br />

und Roboter ist erforderlich. In<br />

stark staubbelasteter Umgebung<br />

(Gießereien, Schleifereien,<br />

Schmieden) benötigt eine übliche<br />

Schaltschrankversion Filter und<br />

deren ständige Wartung bzw. Reinigung.<br />

Der PMC kann dagegen in<br />

einem hermetisch abgeschlossenen<br />

Schaltschrank arbeiten, so<br />

ABB. Zur internen Kühlung genügt<br />

z.B. ein simpler Luft-Wasser-Wärmetauscher<br />

mit lediglich einem<br />

Kalt- und Warmwasseranschluss.<br />

Analoges gilt für den Einsatz neben<br />

einem vollständig abwaschbaren<br />

Roboter in der Lebensmittelindustrie,<br />

im Hygienebereich<br />

der Pharmaindustrie oder unter<br />

Reinraumbedingungen.<br />

Perfekte Koordination<br />

im ‚MultiMove‘-Betrieb<br />

Die Funktionen des PMC für<br />

große Roboter von ABB sind identisch<br />

mit denen der Standard-<br />

IRC5 in einem oder zwei Gehäusen.<br />

Das schließt die Vorteile von<br />

‚TrueMove‘ und ‚QuickMove‘ für<br />

höchste Bahngenauigkeit und für<br />

kürzeste Zykluszeiten ein. Der<br />

PMC besteht aus zwei getrennten<br />

Modulen. Sie lassen sich variabel<br />

über-, neben- oder hintereinander<br />

einbauen. Jedes Modul ist in<br />

eine vordere und hintere Einheit<br />

unterteilt. Die vordere lässt sich<br />

bequem nach unten herausklappen.<br />

Dann ist die hintere beispielsweise<br />

für Servicearbeiten<br />

bestens zugänglich. Das Steuerungsmodul<br />

kann bis zu vier Antriebsmodule<br />

und damit bis zu<br />

vier Roboter steuern. Dies gewährleistet<br />

eine perfekte Koordination<br />

im ‚MultiMove‘-Betrieb,<br />

verspricht ABB. Insgesamt biete<br />

der PMC – im Vergleich zur Standardschaltschranklösung<br />

– hohe<br />

Raumersparnis, zusätzliche Flächeneinsparung<br />

bei gemeinsamer<br />

Nutzung von Bedienfeldern,<br />

und sie sei auch für den Einbau<br />

direkt in Anlagen geeignet.<br />

„Mit einem PMC für große<br />

Roboter erhalten die Anwender<br />

eine hohe Flexibilität, individuelle<br />

Gestaltungsmöglichkeiten und<br />

wirtschaftliche Vorteile – und<br />

ABB unterstreicht seine Alleinstellung<br />

im Markt“, resümiert<br />

Volker Miegel, verantwortlich für<br />

Roboter-Produktmanage-<br />

das<br />

ment in Friedberg.<br />

www.abb.de/robotics<br />

EFFIZIENZ-NAVI PREIS ✔<br />

MATERIAL<br />

ENERGIE<br />

SERVICE ✔ HANDHABUNG ✔<br />

ZEIT<br />

LEBENSDAUER<br />

KOSTEN SENKEN MIT PRODUKTION<br />

SPRITZGIESSEN<br />

Automatisierung fern ab vom Standard<br />

PRODUKTION NR. <strong>28</strong>, <strong>2012</strong><br />

Die Automatisierung eines Spritzgussprozesses ist für die Firma GS-<br />

Automatisierung GmbH eine Standardaufgabe. Doch steckt der Teufel<br />

oft im Detail und fordert intelligente Lösungen abseits des Standards.<br />

NEUSS (MG). Bei der Merschbrock<br />

Kunststoff Spritzguss GmbH werden<br />

in einer Spritzgussmaschine<br />

Gewürzdosen gefertigt. Diese sollen<br />

entnommen und in Kartons zur<br />

Lieferung an den Endkunden abgestapelt<br />

werden. Jeder Zyklus der<br />

Maschine stellt gleichzeitig vier<br />

Dosen her, wodurch bei einer maximalen<br />

Taktzeit von sechs Zyklen<br />

pro Minute 1 440 Dosen pro Stunde<br />

hergestellt werden. Aufgrund des<br />

geringen Platzbedarfs entschied<br />

sich GS-Geschäftsführer Marco<br />

Grundmann, einen Kawasaki-Roboter<br />

vom Typ RS010L einzusetzen:<br />

„Er kann sich auf ein Mindestmaß<br />

zusammenfalten, so dass er<br />

zwischen Band, Zwischenablage<br />

und Maschine Platz findet und<br />

immer noch drehen kann. Gleichzeitig<br />

hat er eine beachtliche Reichweite<br />

von 1 925 mm, die er braucht<br />

um alle Punkte der Anlage sicher<br />

Der Anwender<br />

Die Merschbrock Kunststoff Spritzguss<br />

GmbH ist ein seit mehr als 30<br />

Jahren bestehendes Unternehmen<br />

in der Kunststoffindustrie. Das Unternehmen<br />

produziert Spritzgussteile<br />

für die Automobil-, Elektro-,<br />

Büromöbel-, und Verpackungsindustrie.<br />

Der Maschinenpark deckt<br />

dabei Schließkräfte von 50kN bis<br />

10.000kN ab, zudem können Kunststoffteile<br />

mit einem Artikelgewicht<br />

von 0,1g bis 2930g so gut wie vollautomatisch<br />

hergestellt werden.<br />

erreichen zu können.“ Im Karton<br />

werden je sechs Dosen in einer<br />

Reihe verpackt. Die Kavität der<br />

Spritzgussmaschine gibt allerdings<br />

nur vier Dosen her. GS hat daraufhin<br />

eine Zwischenablage für 2 x 18<br />

Dosen konstruiert, in der die Dosen<br />

in zwei mal drei Reihen à 6<br />

Dosen nach der Entnahme zwischengelagert<br />

werden. Sind drei<br />

vollständige Reihen bereitgestellt,<br />

werden diese vom Roboter gegriffen<br />

und in dem bereitstehenden<br />

Karton ohne Zwischenlagen verpackt.<br />

Der dafür notwendige Greifer<br />

ist ein Doppelgreifer mit vier<br />

Saugern auf der einen und 18 Saugern<br />

auf der anderen Seite.<br />

Erhöhter Schwierigkeitsgrad<br />

mit einfachem Trick gelöst<br />

Da das Packmaß in den Kartons<br />

kleiner ist als das Maß in der Spritzgussmaschine<br />

ist die Entnahmeseite<br />

zusätzlich noch mit einem<br />

Initialhub versehen, der die Dosen<br />

von dem Fertigungsabstand auf das<br />

eigentliche Packmaß im Karton<br />

zusammenfährt. Zusätzlich zu dem<br />

Funktionsumfang des Greifers<br />

musste gleichzeitig das Baumaß<br />

genau im Auge behalten werden,<br />

um sicherzustellen, dass er mühelos<br />

in den zur Verfügung stehenden<br />

Entnahmebereich der Spritzgussmaschine<br />

eingreifen kann, um die<br />

Dosen zu entnehmen.<br />

Die zur Verpackung der Dosen<br />

bereitgestellten Kartons sind so<br />

schmal gefertigt, dass die Dosen<br />

die Innenwände der Kartons berühren.<br />

Die Techniker machten<br />

sich die Form der Dosen zu Nutze<br />

und gebrauchen den Radius der<br />

runden Dosen, im laufenden Prozess,<br />

als Einführhilfe in den Karton.<br />

Die 18er Dosenpakete werden<br />

dabei senkrecht im Karton abgestellt,<br />

allerdings hierfür in einer<br />

Kreisbewegung aus der Horizontalen<br />

in die aufrechte Position überführt.<br />

Im Verlauf dieser Bewegung<br />

passieren sie halb liegend den<br />

Kartonrand. Dabei trifft der Radius<br />

des Dosenumfangs auf den geraden<br />

Kartonrand und nicht der<br />

rechtwinklige Übergang von Dosenboden<br />

zur Dosenwand. Somit<br />

konnte der erhöhte Schwierigkeitsgrad<br />

der engen Kartons, im<br />

Prozess, mit einem einfachen<br />

Trick, neutralisiert werden.<br />

Die gesamte Peripherie der Anlage<br />

wird von der Robotersteuerung<br />

betrieben. Die in Summe in<br />

der Anlage verbauten Sensoren,<br />

Sperren und Abfragen von Positionen<br />

belegen 16 Eingänge der 32<br />

standardmäßig vorhandenen Ein-<br />

und Ausgänge der Kawasaki-Steuerung.<br />

PC Programme (Prozess<br />

Control Programme), die zusätzlich<br />

zum eigentlichen Roboterprogramm<br />

ablaufen, überwachen die<br />

Peripherie sowie Einzelzustände<br />

der Anlage, so dass die Steuerung<br />

und Verwaltung aller Funktionen<br />

mühelos vom Roboter durchgeführt<br />

werden können. Ein weiteres<br />

Arbeitsbildschirm kann<br />

individuell angepasst werden<br />

Highlight ist die individuelle Anpassung<br />

des Arbeitsbildschirms<br />

auf dem Kawasaki-Bediengerät<br />

(User Interface). Mit Hilfe des Kawasaki<br />

Interface Panels werden<br />

Funktionen und Zustände der Anlage<br />

über Softwareschalter angezeigt<br />

und auf einfache Weise bedienbar<br />

gemacht. Der Touchscreen<br />

des Bediengeräts dient dabei als<br />

Schaltfläche. Weiterhin wird die<br />

gesamte Anlagensteuerung mit allen<br />

unterschiedlichen Zuständen<br />

ebenfalls über individuell einge-<br />

Die große<br />

Reichweite<br />

des Kawasaki<br />

RS010L ermöglicht<br />

es, mit<br />

zwei parallel<br />

laufenden<br />

Rollenbändern<br />

zu arbeiten.<br />

Bild: Kawasaki<br />

richtete Visualisierungsbildschirme<br />

angezeigt und bedient.<br />

Insgesamt acht solcher User-<br />

Interfaces mit jeweils bis zu <strong>28</strong> Einzelfunktionen<br />

können bei Bedarf<br />

generiert werden. Durch den Einsatz<br />

des Interface-Panels wird effektiv<br />

Geld gespart. Es entfallen<br />

neben zusätzlicher Hardwarekosten<br />

auch Kosten für die Installation<br />

der Komponenten und zusätzliche<br />

Elektrodokumentation. In vielen<br />

Fällen kann durch die Nutzung<br />

der PC-Programme und der Bedienbildschirme<br />

auf den Einsatz<br />

einer zusätzlichen SPS verzichtet<br />

werden. In jedem Fall ein nicht zu<br />

unterschätzender Posten in der<br />

Gesamtkalkulation eines solchen<br />

Projekts.<br />

Die Anbindung der Spritzgussmaschine<br />

wird über die im Schaltschrank<br />

integrierte Euromap 67<br />

Schnittstelle realisiert, die eine direkte<br />

und definierte Kommunikation<br />

zwischen Roboter und Spritzgussmaschine<br />

ermöglicht.<br />

www.kawasakirobot.de<br />

Seite 22 Roboter, Montage- und Handhabungstechnik PRO_<strong>2012</strong>_<strong>28</strong>.indd 22 05.07.<strong>2012</strong> 10:51:37


12. Juli <strong>2012</strong> · Nr. <strong>28</strong> · <strong>Produktion</strong> · Roboter, Montage- und Handhabungstechnik · 23<br />

HANDHABUNG<br />

Neuer Kunststoff-Greifer macht ‚Sonder‘ zum Standard<br />

PRODUKTION NR. <strong>28</strong>, <strong>2012</strong><br />

Röhm bringt einen Kunststoff-Greifer mit individuell anpassbaren<br />

Backenformen auf den Markt. Zur passgenauen Herstellung des Greifers<br />

wird lediglich ein 3D-Modell des Werkstückes benötigt.<br />

SONTHEIM (MG). Der Röhm-Kunststoff-Greifer<br />

‚RRMP‘ wird kundenindividuell<br />

innerhalb kurzer Zeit<br />

produziert – neuartige Fertigungsverfahren<br />

machen dies möglich. In<br />

der Praxis soll der RRMP durch sein<br />

extrem geringes Gewicht und die<br />

geprüfte Dauerfestigkeit überzeugen.<br />

So ist der Kunststoff-Greifer bei<br />

Röhm im täglichen Einsatz erprobt.<br />

Beispielsweise auf der Bohrfuttermontagelinie<br />

Extra-RV. Hier kommt<br />

es auf absolute Zuverlässigkeit und<br />

Haltbarkeit an. Der Ausfall einer<br />

einzelnen Komponente würde hier<br />

zum Stillstand des gesamten Montageprozesses<br />

führen. Joachim Hander,<br />

Fertigungsmeister Bohrfuttermontage:<br />

„In unserer <strong>Produktion</strong><br />

werden mit dem RRMP täglich rund<br />

16 000 Bohrfutterhülsen bewegt. Wo<br />

bisher nach zwei Millionen Hüben<br />

eine Wartung notwendig war, läuft<br />

der Kunststoff-Greifer problemlos<br />

weiter. Er hat inzwischen über sieben<br />

Millionen Greifzyklen vollkommen<br />

ohne Wartung und Verschleiß<br />

verrichtet. Das kommt nicht zuletzt<br />

unserer Produktivität zugute.“ Für<br />

unbegrenztes, mehrfaches Drehen<br />

ist der RRMP auch in Kombination<br />

mit einem 3-fach-Luftverteiler einsetzbar.<br />

Das Signal der Endlagenschalter<br />

wird hier über eine Drehdurchführung<br />

übertragen.<br />

www.roehm.biz<br />

EFFIZIENZ-NAVI PREIS<br />

MATERIAL<br />

ENERGIE<br />

SERVICE ✔ HANDHABUNG<br />

ZEIT LEBENSDAUER ✔<br />

KOSTEN SENKEN MIT PRODUKTION<br />

Der Kunststoff-Greifer RRMP von<br />

Röhm hat auch nach über sieben<br />

Millionen Hüben noch keine<br />

Wartungsarbeiten nötig. Bild: Röhm<br />

AUTOMATISIERUNG<br />

Kostenoptimiertes<br />

Nutzentrennen<br />

PRODUKTION NR. <strong>28</strong>, <strong>2012</strong><br />

Der IPTE-Nutzentrenner ‚Flex-<br />

Router II‘ wurde mit neuen<br />

Funktionen ausgestattet. Dadurch<br />

soll die flexible Maschine mit<br />

dem geringen Platzbedarf noch<br />

leistungsfähiger und wirtschaftlicher<br />

sein. Neu ist die einheitliche,<br />

intuitive Software-Plattform für<br />

IPTE-Nutzentrenner.<br />

HEROLDSBERG (MG). Der FlexRouter<br />

II ist für mittleren bis hohen<br />

<strong>Produktion</strong>sdurchsatz bei hoher<br />

Produkttypenvielfalt entwickelt.<br />

Trotz des geringen Platzbedarfs<br />

von nur einem Meter Breite können<br />

Leiterplatten mit der maximalen<br />

Größe von 330 x 500 mm (Länge x<br />

Breite) bearbeitet werden. Vier der<br />

sieben Achsen sind als Linearantriebe<br />

neuester Bauart ausgelegt.<br />

Beim FlexRouter II wird das Leiterplattenboard<br />

in der Regel über einen<br />

spurbreiten-verstellbaren<br />

Bandtransport eingefördert, geklemmt<br />

und positionsvermessen.<br />

Durch die Verwendung eines frei<br />

programmierbaren Servogreifers,<br />

der die Leiterplatte während des<br />

Trennvorgangs hält, entfallen in<br />

der Regel Toolingkosten für leiterplattenspezifische<br />

Greifer, verspricht<br />

IPTE. Der Leiterplattengreifer<br />

ist an einem kartesischen<br />

3-Achssystem mit Drehachse befestigt.<br />

Die Frässpindel unter<br />

dem Board wird<br />

mit einem<br />

kartesischen<br />

3-Achssystem<br />

positioniert<br />

und kann mit<br />

verschiedenen<br />

Spindeltypen<br />

bestückt werden.<br />

Somit lassen<br />

sich auch<br />

komplexe Applikationen<br />

ohne<br />

Schwierigkeiten realisieren,<br />

heißt es. Zudem ist der<br />

FlexRouter II mit einem automatischen<br />

Greiferfingerwechsel<br />

für einen einfachen<br />

Produktwechsel ausgestattet.<br />

Nachdem die Leiterplatte<br />

mit der Frässpindel getrennt<br />

Beim ‚FlexRouter II‘ von IPTE<br />

sollen laut Hersteller in der Regel<br />

Toolingkosten für leiterplattenspezifische<br />

Greifer entfallen. Bild: IPTE<br />

wurde, wird diese mit dem Greifer<br />

abgelegt. Dafür stehen unterschiedliche<br />

Ablage-Möglichkeiten<br />

nach Kundenanforderung zur Auswahl:<br />

(Doppel-)Gurtförderband,<br />

Trayablage bis zu einer Traygröße<br />

von 600 x 400 mm, Werkstückträger,<br />

Linearshuttle und Drehteller<br />

für die nachgeschalteten, individuellen<br />

Kundenprozesse. Optional<br />

lässt sich eine Vermessung der getrennten<br />

Leiterplatten mittels optischer<br />

Inspektion ergänzen.<br />

Neue Trennprogramme<br />

einfach und schnell erstellen<br />

Die Erstellung von neuen Trennprogrammen<br />

wird durch die kameragestützte<br />

Programmierung oder<br />

den integrierten dxf-Konverter zur<br />

Übernahme von CAD-Daten wesentlich<br />

erleichtert und beschleunigt.<br />

Die Bedienoberfläche wurde<br />

so gestaltet, dass alle notwendigen<br />

Funktionen des FlexRouters II intuitiv<br />

und schnell ausführbar sind.<br />

Natürlich gehören Features wie die<br />

Nutzung mehrerer Fräserabschnitte<br />

zur Verbrauchskostenreduzierung,<br />

automatischer Fräserwechsel,<br />

Fräserbrucherkennung auch<br />

beim FlexRouter II zur serienmäßigen<br />

Ausstattung.<br />

www.ipte.com<br />

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SERVICE HANDHABUNG ✔<br />

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24 · Computer Automation/IT-Hardware · <strong>Produktion</strong> · 12. Juli <strong>2012</strong> · Nr. <strong>28</strong><br />

PC-BASED AUTOMATION<br />

Datenjongleur zwischen IBV, SPS und Leitebene<br />

PRODUKTION NR. <strong>28</strong>, <strong>2012</strong><br />

Der Automatisierer Lewa Attendorn<br />

erfasst und speichert<br />

sämtliche Daten des laufenden<br />

<strong>Produktion</strong>sprozess mit einem<br />

Microbox-PC von Siemens.<br />

ATTENDORN (SP). In der Industrie<br />

müssen aufgrund gesetzlicher Vorgaben<br />

heute immer mehr Daten,<br />

die den <strong>Produktion</strong>sprozess betreffen,<br />

erfasst und gespeichert werden.<br />

Die Aufarbeitung dieser Daten<br />

ist meistens mit hohem Aufwand<br />

verbunden. Die Siemens<br />

Microbox 427C vereint diese Aufgaben<br />

in einem Gerät und kann<br />

Daten mit Hilfe der Software von<br />

Lewa Attendorn direkt verarbeiten.<br />

Dadurch kann die <strong>Produktion</strong>squalität<br />

im laufenden Fertigungsprozess<br />

verbessert werden.<br />

Der Microbox-PC übernimmt die Schnittstelle zwischen Kamerasystem, übergeordneter<br />

SPS-Steuerung und Leitebene. Zugleich ist er der Datenhandler im<br />

jeweiligen Teil-Prozess.<br />

Die Datenbank DB-Daemon bietet als Middleware zwischen SPS, Datenbank<br />

und Webserver eine flexible Kommunikationsstruktur. Sie ermöglicht eine dezentrale<br />

Anlagenvisualisierung.<br />

Bilder: Siemens<br />

Schnittstelle zwischen SPS,<br />

Kamerasystem und Leitebene<br />

Daten, die den <strong>Produktion</strong>sprozess<br />

betreffen, werden für die Qualitätssicherung<br />

genauso benötigt<br />

wie für die Nachverfolgung beziehungsweise<br />

Rückverfolgbarkeit aller<br />

<strong>Produktion</strong>sschritte bis zum<br />

Endprodukt und für die fortlaufende<br />

Verbesserung von <strong>Produktion</strong>sprozessen.<br />

Lewa Attendorn setzt<br />

bei der Datenerfassung und Bildverarbeitung<br />

auf den Microbox-PC<br />

IPC427C der Firma Siemens und<br />

auf ihre selbstentwickelten Softwaretools<br />

‚DBCom‘ (Datenbank)<br />

Lewa Attendorn GmbH<br />

und ‚LEWA Vision‘ (Visualisierung).<br />

Auf dem sehr kompakten,<br />

robusten und leistungsfähigen<br />

Industrie-PC laufen verschiedene<br />

Applikationen gleichzeitig. So ist<br />

der Microbox-PC zum einen die<br />

Schnittstelle zwischen Kamerasystem,<br />

übergeordneter SPS-<br />

Steuerung und Leitebene, zum<br />

anderen ist er der Datenjongleur<br />

im Prozess. Hier werden vor Ort<br />

die wichtigsten Daten gespeichert<br />

und verarbeitet.<br />

Die im laufenden Fertigungsprozess<br />

aufgenommenen Messdaten<br />

und Bilder werden von<br />

‚LEWA Vision‘ in einer Datenbank<br />

Die 19<strong>28</strong> im sauerländischen Attendorn<br />

gegründete Lewa Attendorn<br />

GmbH hat sich auf anwenderspezifische<br />

Automatisierungslösungen spezialisiert.<br />

Das Unternehmen zählt zu den führenden<br />

Lieferanten im Bereich Robotersystemtechnik<br />

und Rohrformtechnik.<br />

Neben diesen beiden Bereichen<br />

ist es auch in den Produktsparten<br />

Gabelstapleranbaugeräte und<br />

Schweißtechnik erfolgreich unterwegs.<br />

Mit Stolz verweist man bei Lewa<br />

auf die hohe Fertigungstiefe, Flexibilität<br />

und Qualität der angebotenen<br />

Produkte und Dienstleistungen.<br />

Als Kernkompetenz-Bereiche nennt<br />

das Unternehmen die Automation,<br />

Fügetechnik und Industriekomponenten.<br />

Unter Automation werden<br />

die Bereiche Robotersystemtechnik,<br />

Rohrformtechnik und SpeedLine zusammengefasst.<br />

Die Industriekomponenten<br />

umfassen die Bereiche Gabelstapleranbaugeräte,<br />

Bahntechnik<br />

und Zerspanung.<br />

Auf einer Gesamtfläche von<br />

11 000 qm arbeiten heute insgesamt<br />

165 Mitarbeiter.<br />

Pro Jahr werden in den schlüsselfertig<br />

ausgelieferten Anlagen 100 – 120<br />

Roboter verbaut; insgesamt verfügt<br />

das Unternehmen über Kapazitäten<br />

in Höhe von 2 500 h/Monat im Bereich<br />

Konstruktion, 1 500 h/Monat<br />

im Bereich Programmerstellung und<br />

8 200 h/Monat im Bereich mechanische<br />

Bearbeitung.<br />

www.lewa-attendorn.de<br />

festgehalten und ermöglichen eine<br />

schnelle Auswertung in grafischer<br />

Darstellung. Der Datenaustausch<br />

erfolgt dabei über Profinet<br />

und TCP/IP.<br />

Durch den Einsatz der Bildverarbeitungssoftware<br />

auf dem Microbox-PC<br />

sind anwenderspezifische<br />

Artikel-Stammdaten und artikelspezifische<br />

Parametrierdaten<br />

für die Kamerasysteme zur weiteren<br />

Verarbeitung verfügbar, bzw.<br />

greifen direkt in den Fertigungsablauf<br />

ein. Für die Bedienung<br />

wurde ein entsprechendes Graphic<br />

User Interface (GUI) geschaffen,<br />

über das sowohl ein Hilfesystem<br />

geöffnet, als auch auf eine<br />

andere Bediensprache umgestellt<br />

werden kann. Diese Funktionalität<br />

wird für Inline-Messungen im<br />

laufenden Betrieb genutzt. Eine<br />

Inline-Messung ist eine Messung<br />

in der Fertigungskette, das heißt<br />

ohne Zeitverlust in der <strong>Produktion</strong>.<br />

Dabei werden sowohl Bilddaten,<br />

Bauteilgeometrien als auch<br />

die Bauteillagen aufgenommen<br />

und in der Datenbank abgelegt.<br />

Zum Referenzbild werden<br />

Toleranzmasken definiert<br />

Um zum Beispiel ein gefertigtes<br />

Produkt als ‚gut‘ zu erkennen, wird<br />

im ersten Schritt ein fehlerfreies<br />

Produkt vermessen und als Referenzbild<br />

abgelegt. Danach werden<br />

Toleranzmasken angelegt, in denen<br />

die fortlaufend produzierten<br />

Teile sich mit ihren Geometrien<br />

und Messwerten wiederfinden<br />

müssen.<br />

Dies kann zum Beispiel zum<br />

Auswerfen eines Fehlteiles benutzt<br />

werden oder dazu führen,<br />

dass Einstellungen in der Fertigung<br />

angepasst werden, um die<br />

gefertigten Produkte in Ihrer Qualität<br />

zu verbessern und die Ausschuss<br />

zu reduzieren. Das zweite<br />

Standbein zur Prozessdatenerfas-<br />

sung ist die Software ‚DBCom‘. Sie<br />

wird eingesetzt, wenn Produktdaten<br />

wie zum Beispiel Schweißergebnisse,<br />

Messwerte einer taktilen<br />

Inline-Vermessung etc. zwecks<br />

Qualitätssicherung und Nachverfolgbarkeit<br />

gespeichert werden<br />

sollen. Hier läuft auf dem Microbox-PC<br />

alles zusammen – Datenbank,<br />

Webserver, und das DB-<br />

Com-Tool ‚DBDaemon’. Die Kommunikation<br />

zur SPS erfolgt über<br />

den Simatic Softnet S7 OPC-Server,<br />

über den Datensätze in die<br />

Datenbank gespeichert – und<br />

auch wieder zurück gelesen werden<br />

können.<br />

Da der DBDaemon über einen<br />

integrierten Scripting-Host verfügt,<br />

lässt sich die Basisfunktionalität<br />

leicht erweitern, z. B. per JavaScript.<br />

So können im Browser<br />

nicht nur Datenbankabfragen<br />

durchgeführt werden, es ist auch<br />

die Anzeige von Prozesswerten<br />

direkt aus der SPS möglich: der<br />

Leitstand kommt in den Browser.<br />

Zusätzlich zur Standard-Tabellensicht<br />

können die erfassten Daten<br />

per PHP sehr komfortabel<br />

grafisch aufbereitet werden. So<br />

sind anwenderspezifische Web-<br />

Seiten mit aussagekräftigen Diagrammen<br />

zur aktuellen <strong>Produktion</strong><br />

einfach zu erstellen.<br />

STEUERUNGSTECHNIK<br />

Ultraschnell mit Standardkomponenten<br />

PRODUKTION NR. <strong>28</strong>, <strong>2012</strong><br />

Nur 12,5 µs Zykluszeit, durchgängig<br />

von der PLC bis zu den<br />

I/O-Signalen: Mit ‚eXtreme Fast<br />

Control‘ präsentiert Beckhoff<br />

seine neue Steuerungstechnik.<br />

VERL (SP). Die Komponenten für<br />

dieses System sind: eine Hochleistungs-CPU<br />

– im Beckhoff Industrie-PC;<br />

die passende Steuerungssoftware<br />

– TwinCAT 3; ultraschnelle<br />

I/O-Komponenten – mit<br />

1 µs Latenz; und natürlich das<br />

schnelle Industrial-Ethernet-System<br />

– EtherCAT.<br />

„Als wir EtherCAT vorstellten,<br />

war die Performance dieser neuen<br />

Bustechnologie der Steuerungs-<br />

Leistungsfähigkeit noch meilenweit<br />

voraus. Mit TwinCAT 3 und<br />

den aktuellen PC-CPUs kommt sie<br />

dem schon näher, auch wenn noch<br />

Ultra-Highspeed-Communication:<br />

die<br />

Steuerung<br />

EtherCAT-PLC<br />

mit nur 12,5 µs<br />

Zykluszeit.<br />

Bild: Beckhoff<br />

nicht absehbar ist, wann wir den<br />

maximalen EtherCAT-Datendurchsatz<br />

für Maschinensteuerungen<br />

nutzbar machen können“, sagt<br />

Dr. Dirk Janssen, Leiter Softwareentwicklung<br />

bei Beckhoff und<br />

einer der Erfinder von EtherCAT.<br />

„Mit der 12,5-µs-Präsentation zeigen<br />

wir, wozu wir zusammen mit<br />

unseren EtherCAT-Klemmen in<br />

der Lage sind.“ Die Buszykluszeit<br />

sei zwar spannend, meint Dirk<br />

Janssen, aber für sich alleine genommen<br />

nicht entscheidend: „Erst<br />

mit der passenden Steuerung und<br />

ultraschnellen I/O-Komponenten<br />

wird aus einem schnellen Bus auch<br />

ein schnelles Steuerungssystem.<br />

Und nur mit EtherCAT lässt sich die<br />

Busperformance durchgängig bis<br />

zu den I/O-Signalen umsetzen: Alle<br />

Technologien, die auf Buskoppler<br />

mit lokalem I/O-Bus angewiesen<br />

sind, haben hier systembedingte<br />

Nachteile.“ EtherCAT-ty-<br />

pisch verzichtet die Steuerung auf<br />

spezielle Bus-Hardware und implementiert<br />

den Master in Software.<br />

Die EtherCAT-Klemmen sind<br />

aus dem Beckhoff-Programm und<br />

der Bus selbst ist Standard-Ether-<br />

CAT, wie es seit Jahren bekannt und<br />

genormt ist.<br />

Mit XFC werden Regelkreise<br />

schneller geschlossen und die<br />

Wartezeiten nach Transitionen<br />

drastisch verkürzt. Beckhoff gibt<br />

seinen Kunden damit ein System<br />

an die Hand, das Maschinen und<br />

Anlagen spürbar effizienter macht.<br />

www.beckhoff.com<br />

EFFIZIENZ-NAVI PREIS<br />

MATERIAL<br />

ENERGIE<br />

SERVICE<br />

HANDHABUNG<br />

ZEIT ✔ LEBENSDAUER<br />

KOSTEN SENKEN MIT PRODUKTION<br />

Seite 24 Computer Automation_IT-Hardware PRO_<strong>2012</strong>_<strong>28</strong>.indd 24 05.07.<strong>2012</strong> 10:59:14


12. Juli <strong>2012</strong> · Nr. <strong>28</strong> · <strong>Produktion</strong> · Computer Automation/IT-Hardware · 25<br />

DISPLAY<br />

Einsatz im rauen Umfeld<br />

PRODUKTION NR. <strong>28</strong>, <strong>2012</strong><br />

Die neuen großflächigen Able<br />

Industrie Display-Systeme von<br />

DSM Computer bieten einen hohen<br />

Staubschutz und sind gegen<br />

Spritzwasser nach Schutzklasse<br />

IP44 geschützt.<br />

MÜNCHEN (SP). Die robusten Displays<br />

sind in drei Baugrößen erhältlich<br />

(55 Zoll, 47 Zoll, 42 Zoll).<br />

Die hochwertigen Anzeigesysteme<br />

werden über ein integriertes Industrie-Mini<br />

ITX Board angesteuert,<br />

das auf dem leistungsstarken Intel-<br />

Core-Prozessor der zweiten Generation<br />

i5-2510E mit zwei CPU Cores<br />

basiert. Im Prozessor ist die Intel<br />

HD3000 Grafik implementiert, die<br />

eine Full-HD-Auflösung sicherstellt.<br />

Der schnelle DDR3 RAM-Arbeitsspeicher<br />

lässt sich bis auf eine<br />

Kapazität von 8 GB erweitern.<br />

Die TFT-Monitore verfügen über<br />

eine entspiegelte Scheibe aus Verbund-Sicherheitsglas.<br />

Dank der hohen<br />

Helligkeit von bis zu 700 cd/m2<br />

sind die Full-HD fähigen Display-<br />

Systeme für Tageslicht geeignet. Der<br />

Blinkwinkel beträgt 176 Grad.<br />

Durch eine abnehmbare Filterkassette<br />

sind die Anzeigesysteme wartungsarm<br />

und servicefreundlich.<br />

Für den Einsatz im rauen Umfeld<br />

konzipiert, sind die Display-Systeme<br />

in einem schwarzgrauen Industriegehäuse<br />

untergebracht, auf Anfrage<br />

auch in einem V2A-Edelstahlgehäuse.<br />

Die robusten Able-Displays<br />

sind für den 24/7-Betrieb ausgelegt.<br />

Alle verbauten Komponenten<br />

sind langzeitverfügbar. Neben<br />

den Display Interfaces HDMI, DVI-<br />

Industrielle<br />

Display-Systeme<br />

mit integriertem<br />

Intel-Core-Prozessor<br />

der 2.<br />

Generation.<br />

Bild: DSM<br />

I, DVI-D für den Anschluss eines<br />

zweiten Monitor verfügen die Display-Systeme<br />

über acht USB 2.0 und<br />

zwei externe USB 3.0 Ports. Die vier<br />

seriellen Anschlüsse werden ergänzt<br />

durch interne Serial ATA für<br />

zwei SATA-III- und vier SATA-II-<br />

Geräte. Zusätzlich zu 2 x GBit LAN<br />

wird auf Anfrage Wireless LAN<br />

802.11b/g/n unterstützt.<br />

www.dsm-computer.de<br />

EFFIZIENZ-NAVI PREIS<br />

MATERIAL<br />

ENERGIE<br />

SERVICE<br />

HANDHABUNG<br />

ZEIT LEBENSDAUER ✔<br />

KOSTEN SENKEN MIT PRODUKTION<br />

COM EXPRESS<br />

Doppelte Grafikleistung<br />

PRODUKTION NR. <strong>28</strong>, <strong>2012</strong><br />

Kontron präsentiert das weltweit<br />

erste COM Express mini Computer-on-Module<br />

mit Dual-Core<br />

Prozessor. Es besticht durch doppelte<br />

Grafikleistung, <strong>28</strong>% mehr<br />

Rechenleistung und drastisch<br />

reduzierter TDP.<br />

Kontrons COMe-mCT10 ist mit 2 x 1.6<br />

GHz oder 2 x 1.86 GHz Intel Atom<br />

Prozessoren ausgestattet. Bild: Kontron<br />

ECHING (SP). Das Kontron COMemCT10<br />

mit Dual-Core-Prozessorleistung<br />

ist das neueste Mitglied<br />

der vormals als nanoETXexpress<br />

bezeichneten Modulfamilie. Das<br />

COM Express Modul basiert auf<br />

den neuen Intel-Atom-Prozessoren<br />

N2600, N<strong>28</strong>00 und D2550.<br />

Speziell ausgelegt auf kleine, energieeffiziente<br />

Designs bietet das<br />

COM Express Pin-Out Type 10<br />

Modul im Vergleich zu Plattformen<br />

mit der zweiten Generation der<br />

Intel-Atom-Prozessoren rund doppelte<br />

Grafikleistung und bis zu <strong>28</strong>%<br />

mehr Prozessorperformance bei<br />

halbierter Verlustleistung (TDP).<br />

Der kreditkartengroße COM Express<br />

mini Formfaktor ist ideal für<br />

Entwickler von kleinen Geräten die<br />

von dem hohen Standardisierungsgrad<br />

und der breiten Skalierbarkeit<br />

des COM Express Standards<br />

profitieren. Das neue Kontron<br />

COM Express mini Computeron-Module<br />

COMe-mCT10 mit Intel<br />

Dual-Core Prozessorleistung ist<br />

insbesondere für mobile Embedded<br />

Handheld Systeme sowie für<br />

kleine portable, stationäre und In-<br />

Vehicle-Geräte geeignet.<br />

www.kontron.com<br />

EFFIZIENZ-NAVI PREIS<br />

MATERIAL ENERGIE ✔<br />

SERVICE<br />

HANDHABUNG<br />

ZEIT<br />

LEBENSDAUER<br />

KOSTEN SENKEN MIT PRODUKTION<br />

INDUSTRIE-PC<br />

Bewältigt hohen Datendurchsatz<br />

PRODUKTION NR. <strong>28</strong>, <strong>2012</strong><br />

Mit dem PicoSYS 4610 präsentiert<br />

die Firma ICO Innovative Computer<br />

GmbH ein leistungsstarkes<br />

Embedded-System mit RAID1-<br />

Funktion und vielen Schnittstellen.<br />

PicoSYS 4610 von ICO ist ein<br />

leistungsstarkes Embedded<br />

System mit Intel Core i5<br />

Prozessor Funktion. Bild: ICO<br />

DIEZ (SP). Das PicoSys 4610 ist mit<br />

einem Intel Core i5 Prozessor mit<br />

2.6 GHz, 4 GB RAM und 2x 250 GB<br />

Festplatten im RAID1 ausgestattet.<br />

Dieser vollwertige Industrie-PC<br />

wurde speziell für jene Aufgaben<br />

konzipiert, die einen hohen Datendurchsatz<br />

und viel Rechenleistung<br />

erfordern. Überwacht wird das Pico-<br />

SYS 4610 durch einen integrierten<br />

Watchdog Timer, der für die nötige<br />

Ausfallsicherheit sorgt. Darüber hinaus<br />

machen die vielen Anschlussmöglichkeiten<br />

dieses System vielseitig<br />

einsetzbar, wie z.B. in der Fertigungssteuerung<br />

oder der Betriebsdatenerfassung.<br />

Dank der geringen<br />

Abmessungen von lediglich 340 mm<br />

x 100 mm x 225 mm (BxHxT) lässt es<br />

sich auch auf kleinstem Raum problemlos<br />

integrieren.<br />

Das PicoSYS 4610 verfügt über<br />

insgesamt 2 x USB 3.0, 8 x USB 2.0,<br />

4 serielle Ports (3 x RS-232, 1 x RS-<br />

232/422/485), PCI-e, Mini PCIe, 2 x<br />

PS/2, Digital I/O, QM76 integrated<br />

INDUSTRIE-PC<br />

Zuverlässig auch bei minus 30°C<br />

PRODUKTION NR. <strong>28</strong>, <strong>2012</strong><br />

Einwandfreie Funktionsfähigkeit<br />

bis minus 30 °C, diese Option<br />

bietet die Noax Technologies AG<br />

für ihre neuen Industrie-PCs.<br />

EBERSBERG (SP). Die neuen Noax-<br />

IPCs verfügen über zahlreiche<br />

Komponenten, die extra für den<br />

Einsatz bei extremen Minusgraden<br />

entwickelt worden sind. So wird<br />

eine spezielle Automotive-Festplatte,<br />

die für diesen Temperaturbereich<br />

spezifiziert ist, in den neuen<br />

Industriecomputern verwendet.<br />

Alternativ sind die IPCs auch<br />

mit SSD verfügbar.<br />

Auch bei der Auswahl der anderen<br />

Komponenten hatten die<br />

Noax-Entwickler stets den Einsatz<br />

Noax-Industrie-PCs sind zuverlässig<br />

auch bei frostigen Temperaturen von<br />

minus 30°C.<br />

Bild: Noax<br />

bei Minusgraden im Blick. So verwendet<br />

Noax Displays mit LED-<br />

Backlight, wodurch auch bei Negativtemperaturen<br />

von Anfang an die<br />

volle Helligkeit zur Verfügung<br />

steht. Die neuen Geräte sind sofort<br />

audio und 2 x Gigabit-LAN und<br />

bietet somit die wichtigsten Anschlussmöglichkeiten.<br />

Das Gerät<br />

wird mit Wechselspannung zwischen<br />

90~264VAC betrieben.<br />

Das PicoSYS 4610 kann im ICO-<br />

Onlineshop schon für 1099,00 Euro<br />

exkl. MwSt. erworben werden.<br />

www.ico.de.<br />

EFFIZIENZ-NAVI PREIS ✔<br />

MATERIAL<br />

ENERGIE<br />

SERVICE<br />

HANDHABUNG<br />

ZEIT<br />

LEBENSDAUER<br />

KOSTEN SENKEN MIT PRODUKTION<br />

nach dem Einschalten betriebsbereit.<br />

Am Ende des Herstellungsprozesses<br />

testet und qualifiziert Noax<br />

jeden einzelnen Kälte-IPC ausführlich<br />

bei minus 30 °C im Klimaschrank.<br />

Noax-Kunden erhalten<br />

somit die Garantie, dass die gesamte<br />

Elektronik auch bei diesen Temperaturen<br />

einwandfrei und zuverlässig<br />

funktioniert.<br />

Die neuen Industrie-PCs sind<br />

komplett geschlossen und erfüllen<br />

die Schutzklassen IP65 bzw. IP69k<br />

und halten durch ihre robuste Bauweise<br />

starken Erschütterungen<br />

stand.<br />

www.noax.com<br />

EFFIZIENZ-NAVI PREIS<br />

MATERIAL<br />

ENERGIE<br />

SERVICE<br />

HANDHABUNG<br />

ZEIT LEBENSDAUER ✔<br />

KOSTEN SENKEN MIT PRODUKTION<br />

AUSSUCHEN.<br />

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Seite 25 Computer Automation_IT-Hardware PRO_<strong>2012</strong>_<strong>28</strong>.indd 25 05.07.<strong>2012</strong> 11:00:38


26 · Praxis · <strong>Produktion</strong> · 12. Juli <strong>2012</strong> · Nr. <strong>28</strong><br />

WERKZEUGE<br />

Reparaturkosten für Schrauber<br />

um bis zu 45 % gesenkt<br />

PRODUKTION NR. <strong>28</strong>, <strong>2012</strong><br />

Um bis zu 45 % konnte der Verpackungshersteller Mauser in Brühl seine<br />

Reparaturkosten für verschiedene Montagewerkzeuge senken. Seit<br />

das Unternehmen seine Druckluftschrauber von dem Dienstleister TBB<br />

Industrial Tools Services GmbH reparieren lässt, hält man außerdem<br />

nur noch 60 % der Werkzeuge in Reserve.<br />

Höhere Verfügbarkeit<br />

Mit einer Gesamtüberprüfung bei<br />

Reparaturen sowie mit vorbeugenden<br />

Maßnahmen konnte TBB den<br />

Reparaturaufwand für die Montage-<br />

Druckluftschrauber beim IBC-Hersteller<br />

Mauser deutlich vermindern:<br />

▶ Nur noch 60 % Werkzeugreserve<br />

▶ Gewährleistung auf Reparatur<br />

und Ersatzteile<br />

▶ Deutlich längere Standzeiten<br />

▶ Reparaturkosten bis 45 % gesunken<br />

▶ Schrauber-Schutzhüllen<br />

▶ Werkzeug-Aufhängung<br />

▶ Einsatz von Wartungseinheiten<br />

ESSEN (RM). Mauser stellt Fässer<br />

aus Metall und Kunststoff, Trommeln<br />

aus Papierfasern (Fibre<br />

Drums) und Intermediate Bulk<br />

Container (IBC) her, die für den<br />

Transport und die Lagerung flüssiger<br />

oder rieselfähiger Stoffe dienen.<br />

Verschiedene Komponenten<br />

der Container werden unter anderem<br />

mit Druckluftwerkzeugen<br />

montiert. Mauser konnte nun die<br />

Kosten für die Reparaturen dieser<br />

Montagewerkzeuge senken. Denn<br />

deren Wartung und Reparatur<br />

übernimmt nun TBB.<br />

Mehrere tausend IBCs fertigt<br />

Mauser pro Woche. Dazu wird ein<br />

vorgefertigter Gitterrohrrahmen<br />

(Käfig), der die Containerblase<br />

umschließt, auf Paletten aus unterschiedlichen<br />

Materialien verschraubt.<br />

Für die jeweils neun<br />

Schraubverbindungen zwischen<br />

Käfig und Palette pro IBC setzt<br />

Mauser Druckluftschrauber von<br />

Atlas Copco Tools ein.<br />

Die einfach zu erreichenden<br />

Schrauben werden mit einem Pistolenschrauber<br />

mit Rutschkupplung<br />

des Typs Twist 22 HR 10 oder<br />

mit einem Ergopuls-Schrauber<br />

montiert, der durch große Schnelligkeit<br />

und nahezu reaktionsmomentfreie<br />

Montage gekennzeichnet<br />

ist. Für die Schrauben an den<br />

schwer zugänglichen Stellen zwischen<br />

Gitterrohrrahmen und Palettenteil<br />

wählen die Werker LTV-<br />

Winkelschrauber. Diese Werkzeuge<br />

drehen schnell und schalten<br />

präzise bei den gewünschten<br />

Drehmomentwerten ab.<br />

Die Druckluftschrauber müssen<br />

hohen Belastungen standhalten,<br />

um die langen Spax-Schrauben<br />

einzudrehen. Bei der Montage des<br />

Käfigs auf die Paletten stoßen die<br />

Werker außerdem immer wieder<br />

mit dem Winkelkopf an den Gitterrohrrahmen<br />

der Container, was<br />

den Werkzeugverschleiß weiter erhöht.<br />

Auch der Montagevorgang<br />

selbst stellt die Schrauber auf eine<br />

Belastungsprobe.<br />

Die IBCs liegen mit einer Holz-,<br />

Verbundwerkstoff- oder Kunststoffpalette<br />

als Containerunterseite<br />

vor. Bei der Holzpalette sind die<br />

rohen Holzbalken häufig von Astaugen<br />

durchsetzt, durch die sich<br />

der Eindrehwiderstand der selbstschneidenden<br />

Schrauben zwischendurch<br />

stark erhöht. Auch die<br />

Verschraubung in die Paletten aus<br />

hartem Kunststoff oder in die Verbundwerkstoffpaletten<br />

aus Kunststoff<br />

und Metall ist für die Widerstandsfähigkeit<br />

der Werkzeuge eine<br />

Herausforderung.<br />

Mehrfachreparaturen waren<br />

teurer als Neuanschaffungen<br />

Diesen Anforderungen sind die<br />

robusten Werkzeuge normalerweise<br />

gewachsen. Trotzdem waren die<br />

Schrauber in der Vergangenheit<br />

überdurchschnittlich oft defekt.<br />

Neben äußeren Beschädigungen<br />

und dem Verschleiß an den Winkelköpfen<br />

waren Lamellenbrüche<br />

ein auffallend häufiger Reparaturgrund.<br />

In der Vergangenheit hatte<br />

Mauser daher noch 100 Werkzeuge<br />

in allen drei Standorten im täglichen<br />

Einsatz. Weil ein großer Teil<br />

davon ständig unterwegs zur Reparatur<br />

und damit nicht verfügbar<br />

war, mussten viele Geräte in Reserve<br />

gehalten werden.<br />

Heute kommt Mauser mit etwa<br />

60 Druckluftschraubern aus. Wegen<br />

des hohen Reparaturstandes in<br />

der Palettenmontage wurden Reparaturkosten<br />

und -zeiten über einen<br />

Zeitraum von vier Jahren analysiert.<br />

Ergebnis war, dass teilweise<br />

die Reparaturkosten für ein Werkzeug<br />

pro Jahr dessen Preis für die<br />

Neuanschaffung um ein Vielfaches<br />

überstiegen. Fast wöchentlich wurden<br />

seinerzeit alle defekten Werkzeuge<br />

zur Reparatur gebracht.<br />

Dabei bestand der Eindruck,<br />

dass bei den Schraubern nur die<br />

aktuell defekten Teile wie die Lamellensets<br />

ausgetauscht wurden.<br />

Jedoch waren die Geräte wohl<br />

nicht auf ihren Gesamtzustand hin<br />

überprüft worden. Denn gelegentlich<br />

fielen sie schnell erneut aus<br />

und mussten zurück in die Reparatur.<br />

Ein Besuch in der TBB-Werkstatt,<br />

des Service-Dienstleisters<br />

von Atlas Copco Tools, führte die<br />

dortigen Arbeitsschritte bei der<br />

Reparatur und Wartung der Druckluftschrauber<br />

vor Augen. Das Unternehmen<br />

stellt neben Instandsetzungen<br />

einen markenunabhängigen<br />

Komplettservice rund um<br />

<strong>Produktion</strong>stechnik und Prozesssicherung<br />

mit dem Schwerpunkt<br />

Schraubtechnik bereit. TBB analysierte<br />

mit hohem Aufwand die Ursachen<br />

der zahlreichen Ausfälle<br />

bei Mauser. Von jedem Werkzeug<br />

wurden Fotos gemacht, die typischen<br />

Schäden und zahlreiche<br />

Auswertungen dokumentiert.<br />

Analyse von Ausfällen und<br />

Garantie auf Reparaturen<br />

Die Analysen von TBB sowie der<br />

Besuch in der Werkstatt überzeugten,<br />

obwohl Mauser die mit der<br />

Reparaturabwicklung des vorherigen<br />

Dienstleisters aufgrund der<br />

kurzen Durchlaufzeiten eigentlich<br />

zufrieden gewesen war. Die geringe<br />

Haltbarkeit lastete man zu diesem<br />

Zeitpunkt den Werkzeugen<br />

selbst an. Heute ist bekannt, dass<br />

Links: Unter anderem diese Druckluftschrauber<br />

werden bei Mauser<br />

stark beansprucht. Seit man diverse<br />

Ratschläge des Dienstleisters TBB<br />

umgesetzt hat, halten die Schraubwerkzeuge<br />

deutlich länger als früher.<br />

Rechts: Bei der Wartung von Druckluft-Impulsschraubern<br />

muss unter anderem<br />

regelmäßig das Öl der Impulszelle<br />

erneuert werden.<br />

Bilder: TBB Industrial Tools Services<br />

die unzureichende Instandsetzung<br />

das Problem war.<br />

Vor allem wegen der Garantieleistungen<br />

– die es vorher nicht gab<br />

- ließ Mauser dann bei TBB reparieren.<br />

Es wurden drei Monate Garantie<br />

auf die Reparatur und zwölf<br />

Monate auf die verbauten Ersatzteile<br />

vereinbart. Bis zu einem Festpreis<br />

von etwa 50 % der Kosten einer<br />

Neuanschaffung werden die<br />

Reparaturen automatisch freigegeben.<br />

Die Kosten je Reparatur sind<br />

nun zwar höher, dafür haben die<br />

Standzeiten der Schrauber aber<br />

deutlich zugenommen. Die Summe<br />

der Reparaturkosten für die<br />

Druckluftschrauber ist um etwa 40<br />

bis 45 % gesunken. Mit dem Reparaturangebot<br />

hatte TBB auch eine<br />

vorbeugende Instandhaltung sowie<br />

weitere Maßnahmen vorgeschlagen,<br />

um den Reparaturstand<br />

zu senken. Jetzt gibt es zum Beispiel<br />

Schrauberschutzhüllen.<br />

www.tbb-its.de<br />

EFFIZIENZ-NAVI PREIS<br />

MATERIAL<br />

ENERGIE<br />

SERVICE ✔ HANDHABUNG<br />

ZEIT ✔ LEBENSDAUER ✔<br />

KOSTEN SENKEN MIT PRODUKTION<br />

KUNSTSTOFFE<br />

Aus Wasserflaschen werden Fahrzeugteile<br />

PRODUKTION NR. <strong>28</strong>, <strong>2012</strong><br />

Volvo Trucks verwendet mit dem<br />

PBT-Werkstoff Valox iQ von Sabic<br />

einen Upcycling-Kunststoff in<br />

einem Lkw und verbessert damit<br />

die Nachhaltigkeit.<br />

Abfall verbessern<br />

Mit dem Einsatz von wiederverwerteten<br />

PET-Wasserflaschen, die<br />

Sabic zu einem PBT-Kunststoff aufgewertet<br />

hat, kann Volvo verschiedene<br />

Vorteile erzielen:<br />

▶ Nachhaltigkeit verbessert<br />

▶ 60 % Recycling-Material<br />

▶ 49 % weniger CO2-Emissionen<br />

▶ Leistungserhalt oder –besserung<br />

▶ Hohe Schlagfestigkeit<br />

▶ Große chemische Beständigkeit<br />

▶ Dauerbiegefestigkeit<br />

B-BERGEN OP ZOOM (RM). Das wiederverwertete<br />

Polybutadienterephthalat<br />

(PBT) entsteht aus recycelten<br />

PET-Wasserflaschen und<br />

kommt für die Halterungen des<br />

seitlichen Windabweisersystems<br />

bei allen sieben Modellen der Volvo-VN-Plattform<br />

für Schwerlast-<br />

Lkws zum Einsatz. Ebenfalls verbaut<br />

werden das leichte Noryl GTX<br />

für die Kotflügel, das stabile Cycoloy<br />

für den Kühlergrill und das<br />

transparente Lexan für die Frontscheinwerfer.<br />

Sabic stellte nicht nur<br />

das Upcycling-PCR-Material (Post<br />

Consumer Regrind = aufbereitete<br />

Kunststoffprodukte) bereit, sondern<br />

übernahm auch die anwendungstechnische<br />

Unterstützung.<br />

Valox iQ kann bis zu 60 % PCR-<br />

Material enthalten. Damit lässt<br />

sich der ökologische Fußabdruck<br />

(Kohlendioxid-Emissionen) im<br />

Vergleich zu reinen PBT-Kunststoffen<br />

um bis zu 49 % verbessern. Im<br />

Das wiederverwertete PBT-Material Volox IQ wird für die Windabweiser der<br />

Schwerlast-Lkw VN von Volvo verwendet.<br />

Bild: Volvo<br />

Gegensatz zu anderen recycelten<br />

Materialien, die durch mehrfaches<br />

Einschmelzen Leistungskraft verlieren,<br />

wird Valox iQ einem Upcycling-Verfahren<br />

unterzogen, wodurch<br />

dieselben oder bessere Eigenschaften<br />

als bei konventionellen<br />

Materialien erzielbar sind. Im<br />

Ergebnis hat der Kunststoff eine<br />

hohe Schlagfestigkeit, chemische<br />

Beständigkeit und Dauerbiegefestigkeit.<br />

Vergleichbare oder bessere<br />

Leistungen als Polymere<br />

PCR-Materialien erlauben die<br />

Wiederverwendung entsorgter<br />

Kunststoffe aus Deponien und erreichen<br />

im Vergleich zu herkömmlichen<br />

Polymeren eine vergleichbare<br />

oder bessere Leistung. Andere<br />

Materialien tragen zur Senkung<br />

des Kraftstoffverbrauchs bei, indem<br />

sie als Ersatz für Metall und<br />

andere Materialien das Gewicht<br />

großer Fahrzeugkomponenten<br />

deutlich reduzieren.<br />

www.sabic-ip.com<br />

EFFIZIENZ-NAVI PREIS<br />

MATERIAL ✔ ENERGIE ✔<br />

SERVICE<br />

HANDHABUNG<br />

ZEIT<br />

LEBENSDAUER<br />

KOSTEN SENKEN MIT PRODUKTION<br />

Seite 26 Praxis PRO_<strong>2012</strong>_<strong>28</strong>.indd 26 05.07.<strong>2012</strong> 11:01:40


12. Juli <strong>2012</strong> · Nr. <strong>28</strong> · <strong>Produktion</strong> · Energie-Effizienz · 27<br />

LASTMANAGEMENT<br />

Wenn der Stromverbrauch der Erzeugung folgt<br />

MICHAELA NEUNER, PRODUKTION NR. <strong>28</strong>, <strong>2012</strong><br />

Jahrzehntelang wurde die Industrie auf einen gleichmäßigen Stromverbrauch<br />

gedrillt. Doch dieser Ansatz hat ausgedient. Ein zunehmender<br />

Anteil fluktuierender Energie im Netz erfordert neue Strategien.<br />

LANDSBERG. Erneuerbare Energien<br />

decken bereits 20 % des deutschen<br />

Stromverbrauchs. Bis 2050 soll sich<br />

ihr Anteil auf 80 % erhöhen – um die<br />

Abhängigkeit von fossilen Energieträgern<br />

zu verringern und den CO2-<br />

Ausstoß zu mindern. Der Anteil<br />

fluktuierender Energieeinspeisungen<br />

nimmt entsprechend zu.<br />

Damit das Energieversorgungs-<br />

System trotzdem im Gleichgewicht<br />

bleibt, muss es insgesamt flexibler<br />

werden. Erreichen lässt sich dies<br />

laut aktueller Studien des VDE vor<br />

allem durch ein angepasstes<br />

Stromnetz, flexiblere konventionelle<br />

Kraftwerke, den Ausbau von<br />

Speicherkapazitäten sowie durch<br />

Flexibles Potenzial<br />

Bereits heute liegt das Leistungspotenzial<br />

einer gesteuerten Stromnachfrage<br />

in der Bundesrepublik<br />

theoretisch bei 25 Giga Watt ergab<br />

die aktuelle Studie des VDE zur<br />

‚Demand Side Integration‘. Tatsächlich<br />

genutzt wird bislang nur<br />

ein Teil und diesen stellen hauptsächlich<br />

Industrieunternehmen.<br />

Doch auch hier sind längst nicht alle<br />

Potenziale ausgeschöpft.<br />

den verstärkten Einsatz von Lastmanagement<br />

(LMM).<br />

Die LMM-Potenziale der stromintensiven<br />

Industrie hat Alexander<br />

von Scheven von der TU Darmstadt<br />

gemeinsam mit seinem Kollegen<br />

Martin Prelle unter die Lupe genommen.<br />

„Wir haben drei Varianten<br />

ermittelt: Das positive Lastmanagementpotenzial,<br />

d. h. das Zuschalten<br />

bzw. Hochfahren von<br />

Einheiten, das negative Potenzial,<br />

wenn Prozessschritte teillastfähig<br />

sind oder ein Lastabwurf möglich<br />

ist und die Speicherkapazität z. B.<br />

in Produkten“, erklärt von Scheven.<br />

Lastmanagement stabilisiert<br />

Netz und senkt Stromkosten<br />

Viele Unternehmen mit hohem<br />

Strombedarf verschieben energieintensive<br />

Prozesse bereits auf<br />

Zeiten, in denen der generelle<br />

Strombedarf gering ist oder stellen<br />

positive Regelleistung zur Verfügung.<br />

„Im Bereich der negativen<br />

Minutenreserve gibt es jedoch nur<br />

relativ wenig Teilnehmer von Industrieseite“,<br />

stellt Dr. Christoph<br />

Bier vom VIK fest.<br />

Negative Minutenreserve bedeutet<br />

positives Lastmanagement:<br />

Um einen Stromüberschuss im<br />

Damit das Gleichgewicht zwischen Stromerzeugung und -verbrauch gewahrt<br />

bleibt, müssen die Netzbetreiber immer häufiger eingreifen. Bild: Amprion<br />

Netz auszugleichen, werden Kraftwerke<br />

herunter bzw. Verbraucher<br />

hoch gefahren. Allerdings: „Selbst<br />

wenn es der Netzstabilisierung<br />

dient – wer Verbrauchsspitzen zulässt<br />

riskiert beim jetzigen System,<br />

dass sich sein Netzentgelt dadurch<br />

deutlich erhöht“, erklärt Bier.<br />

Dabei könnten Unternehmen,<br />

die bereits positive Regelleistung<br />

anbieten „problemlos“ auch im<br />

negativen Bereich teilnehmen, ist<br />

er sicher: „Besonders diese Unternehmen<br />

stehen im Prinzip schon<br />

in den Startlöchern. Da ließe sich<br />

schnell eine Lösung finden.“<br />

Viele Strategien des positiven<br />

Lastmanagments sind jedoch gewöhnungsbedürftig.<br />

Etwa der Ansatz<br />

bei Stromüberschüssen im<br />

Netz Prozesswärme mit Strom zu<br />

erzeugen. „Das mag aus energetischer<br />

Sicht zwar nicht schön klingen.<br />

Aber es ist sicher besser Strom,<br />

der keine Grenzkosten verursacht<br />

und an sich zur Verfügung steht, zu<br />

nutzen um daraus Wärme zu machen,<br />

als Windkraftanlagen bei einem<br />

Überangebot vom Netz zu<br />

nehmen und stattdessen einen<br />

anderen Energieträger zu verbrennen“,<br />

findet Bier.<br />

Um Lasten verschieben zu können<br />

ist es nötig, stromintensive Fertigungsschritte<br />

von Folgeprozessen<br />

zu entkoppeln. Auch das erfordert<br />

ein Umdenken, denn dafür bedarf<br />

es üppig dimensionierter Ferti-<br />

gungskapazitäten bzw. großzügiger<br />

Speicher für Zwischenprodukte.<br />

Beides wurde in den letzten<br />

Jahren eher reduziert. Hier zu investieren<br />

sei jedoch nur attraktiv,<br />

wenn die Strompreise die aktuelle<br />

Angebotssituation deutlich widerspiegeln<br />

und Hemmnisse wie höhere<br />

Netzentgelte abgebaut werden,<br />

stellt Frank Heins klar. Er ist<br />

Betriebsleiter Netz- und Lastmanagement<br />

bei der Infracor GmbH,<br />

die den Chemiepark Marl betreibt.<br />

Ausbau von Fertigungsund<br />

Lagerkapazitäten nötig<br />

Wer dann über Kapazitäten verfügt,<br />

stromintensive Prozesse auf<br />

Zeiten zu verschieben, in denen<br />

das Stromangebot hoch und der<br />

Preis niedrig ist, kann Systemdienstleistungen<br />

anbieten, die das<br />

Netz stabilisieren, profitiert von<br />

günstigeren Energiepreisen und<br />

gewinnt ein Stück Unabhängigkeit<br />

von der aktuellen Versorgungslage.<br />

Nicht, dass letztere bereits unsicher<br />

wäre. Heins geht davon aus,<br />

dass die Stromversorgung in<br />

Deutschland in den nächsten zehn<br />

bis fünfzehn Jahren ein „sehr stabiles<br />

System mit geringer Black-Out<br />

Gefahr“ bleiben wird. „Diese Zeit<br />

muss natürlich seitens Energieversorger<br />

sowie seitens der Verbraucher<br />

für den Umbau der Energieversorgungsstrukturen<br />

und der<br />

<strong>Produktion</strong>en genutzt werden, damit<br />

dies auch so bleibt“, fordert er.<br />

ENERGIE-SPAR-TIPP<br />

Augen auf bei der Beleuchtungsplanung<br />

CHRISTIAN LOB, MICHAEL FEIHL; PRODUKTION NR. <strong>28</strong>, <strong>2012</strong><br />

Wie groß die Unterschiede bei der Beleuchtungsplanung sein können,<br />

stellte die Münzing Chemie in Heilbronn fest. Die Einsparspotenziale<br />

der vorgeschlagenen Lösungen reichten von 7 bis 18 MWh pro Jahr.<br />

HEILBRONN (MN). Eine neue Hallenbeleuchtung<br />

erfordert sorgfältige<br />

Planung: So sollten zunächst die<br />

Größe der Grundfläche, die Nutzungszeit<br />

des Lagers, die aktuelle<br />

Beleuchtungsdauer und die Nutzungsart<br />

des Lagers erfasst werden<br />

– wie viele Personen arbeiten dauerhaft<br />

im Lager und welche Arbeiten<br />

werden ausgeführt.<br />

Des Weiteren ist zu prüfen, ob es<br />

im Raum selbst Flächen gibt, die das<br />

Licht reflektieren und ob Oberlichter<br />

vorhanden sind, die zur Unterstützung<br />

der Beleuchtung eingesetzt<br />

werden können. Nicht zu vergessen<br />

ist die Berücksichtigung der<br />

Arbeitsstättenverordnung, die zum<br />

Beispiel für die Nutzung eines Lagers<br />

je nach Tätigkeit 50 bis 250 Lux<br />

vorsieht. Besonders empfehlenswert<br />

ist die Einbeziehung der späteren<br />

Nutzer, sprich Mitarbeiter, die in<br />

der Halle arbeiten werden, in die<br />

Planung.<br />

Die Angebote, die von Lieferfirmen<br />

eingehen, sollten auf die Berücksichtigung<br />

der oben genannten<br />

Selbst innerhalb einer Lagerhalle können die Anforderungen an die Beleuchtung<br />

sehr unterschiedlich sein.<br />

Bild: Münzing<br />

Punkte geprüft werden. Letzteres<br />

haben bei der Münzing GmbH die<br />

energietechnischen Berater der Firma<br />

Eproplan aus Stuttgart übernommen<br />

und zusätzlich selbst einen<br />

Vorschlag zur Beleuchtungsoptimierung<br />

unterbreitet.<br />

Natürliche Lichtquellen in<br />

Planung einbeziehen<br />

Die Firma Münzing Chemie<br />

GmbH in Heilbronn stellt hochwertige<br />

Additive für Farben und Lacke<br />

in unterschiedlichen Branchen her.<br />

Neben der Umsetzung weiterer<br />

Energie-Effizienzmaßnahmen<br />

stand bei Münzing die Erneuerung<br />

der Beleuchtung in einer der Lagerhallen<br />

an. Die betrachtete Lagerhalle<br />

ist unterteilt in die drei Bereiche<br />

Hochregallager, Großgebindelager<br />

und Abfüllbereich. Alle drei Bereiche<br />

stellen unterschiedliche Anforderungen<br />

an die Lichttechnik.<br />

Anhand einer Gegenüberstellung<br />

der Ist-Situation und der neuen<br />

Situation nach dem Lösungsvorschlag<br />

der Berater wurde abgeschätzt,<br />

dass ca. 18 MWh pro Jahr an<br />

Einsparungen möglich sind, was<br />

wiederum 11 Tonnen CO2-Einsparung<br />

bedeutet. Bei einer Investitionssumme<br />

von 9 000 Euro entspricht<br />

dies einer internen Verzinsung<br />

von 25 % und einer Amortisation<br />

von 3,6 Jahren.<br />

Das Angebot der Lieferfirma wies<br />

eine Einsparung von lediglich<br />

7 MWh aus.<br />

www.30pilot-netzwerke.de<br />

PRODUKT DER WOCHE<br />

Der SOL.Connect Commander von Papendorf<br />

behält die Leistungsdaten von PV-Anlagen mit<br />

bis zu 20 Wechselrichtern im Blick. Bild: Papendorf<br />

Überwacht die Einspeisung<br />

GÄRTRINGEN (MN). Mit dem SOL.<br />

Connect Commander bietet die Papendorf<br />

Software Engineering<br />

GmbH OEM-Kunden die Basis für einen<br />

preisgünstigen Datenlogger zur<br />

Überwachung und Einhaltung des<br />

Einspeisemanagements von Photovoltaik-Anlagen<br />

gemäß der aktuellen<br />

Fassung des Erneuerbaren Energien-Gesetzes<br />

(EEG).<br />

Der Datenlogger eignet sich für den<br />

Einsatz in Photovoltaik-Anlagen mit<br />

bis zu zwanzig Wechselrichtern. Er<br />

zeigt den Anlagenstatus, Momentanwerte,<br />

Leistungs- und Ertragswerte<br />

und die Vorgabe des Energieversorgungsunternehmens<br />

(EVU)<br />

zur Leistungsreduzierung an.<br />

Die Bedienung erfolgt direkt am Gerätedisplay<br />

oder über eine Webseite.<br />

Alle Messdaten werden auf einer<br />

Micro-SD-Karte gespeichert. Die Daten<br />

können heruntergeladen oder<br />

zyklisch in ein Webportal eingestellt<br />

werden.<br />

Neben der eigenen Produktreihe<br />

SOL.Connect produziert die Gärtringer<br />

Papendorf SE bereits seit vielen<br />

Jahren erfolgreich OEM-Geräte für<br />

namhafte Großkunden. Spezielle<br />

Anforderungen der OEM-Kunden<br />

würden schnell und zuverlässig spezifiziert,<br />

entwickelt und in einem<br />

Prototypen umgesetzt, so Papendorf.<br />

Nach erfolgreicher Produktverifikation<br />

erfolgt die Fertigung mit<br />

modernen <strong>Produktion</strong>stechnologien<br />

und umfangreicher Qualitätssicherung.<br />

www.papendorf-se.de<br />

Seite 27 Energie-Effizienz PRO_<strong>2012</strong>_<strong>28</strong>.indd 27 05.07.<strong>2012</strong> 11:02:42


<strong>28</strong> · Management · <strong>Produktion</strong> · 12. Juli <strong>2012</strong> · Nr. <strong>28</strong><br />

INTERVIEW<br />

ECKART TUCHTFELD, SENIOR ECONOMIST DER COMMERZBANK AG<br />

‚Konjunktur schwenkt im Herbst auf Wachstum‘<br />

GUNNAR KNÜPFFER, PRODUKTION NR. <strong>28</strong>, <strong>2012</strong><br />

Die Staatshaushalte in Südeuropa müssen konsolidiert und die Wettbewerbsfähigkeit<br />

erhöht werden, damit die Schuldenkrise gelöst wird.<br />

Das fordert Commerzbank-Volkswirt Eckart Tuchtfeld in <strong>Produktion</strong>.<br />

Der Verband Cecimo befürchtet<br />

eine De-Industrialisierung in<br />

verschiedenen südeuropäischen<br />

Ländern. Wie bewerten Sie die<br />

Entwicklung?<br />

Vielleicht sollte man etwas Dramatik<br />

aus der Aussage nehmen.<br />

Im Gegensatz zu anderen Teilen<br />

der Welt, wo immer wieder auf dynamisches<br />

Wachstum der Industrie<br />

hingewiesen wird – den Emerging<br />

Markets – , befindet sich die<br />

Industriebasis in Deutschland<br />

und Europa auf einem vergleichsweise<br />

hohen Niveau. Es gibt nicht<br />

so einen großen Bedarf an ständiger<br />

Investition und Erneuerung.<br />

Wenn man im Vergleich mit<br />

Schwellenländern geringere<br />

Wachstumsraten bei Industrieinvestitionen<br />

feststellt, dann muss<br />

das nicht gleich alarmierend sein.<br />

Die Schuldenkrise führt zu Finanzierungsproblemen<br />

bei Geschäften<br />

und Investitionen in<br />

VITA<br />

Eckart Tuchtfeld<br />

Eckart Tuchtfeld ist Senior Economist<br />

der Commerzbank AG. Er arbeitet<br />

im Economic Research Team<br />

in Frankfurt, wo er sich mit den<br />

Themen Finanzpolitik, Sozialversicherungssysteme,<br />

Lohnverhandlungen,<br />

Arbeitsmarkt und allgemeine<br />

Politik beschäftigt. Bevor<br />

Tuchtfeld 1993 zur Commerzbank<br />

wechselte, war er bei der KfW.<br />

Südeuropa. Was muss getan<br />

werden, damit die Mittel wieder<br />

fließen?<br />

Idealerweise müsste die Schuldenkrise<br />

gelöst werden. Mit diesem<br />

Problem sind die europäischen<br />

Regierungen seit geraumer<br />

Zeit beschäftigt. Was wir gesehen<br />

haben ist ein Prozess, der von einem<br />

Ad-hoc-Hilfsprogramm zum<br />

nächsten geht, ohne dass die wirkliche<br />

Wurzel der Probleme bisher<br />

nachdrücklich genug angegangen<br />

wurde. Und die Wurzel sehen wir<br />

letztlich in einer Überbeanspruchung<br />

der Staatshaushalte in den<br />

südeuropäischen Ländern und die<br />

hat zu tun mit der durchweg geringen<br />

Wettbewerbsfähigkeit in der<br />

Euroland-Peripherie. An diesen<br />

beiden Punkten müsste angesetzt<br />

werden, das heißt, nachhaltige<br />

Konsolidierung der Staatshaushalte<br />

und Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit.<br />

Cecimo fordert eine industriepolitische<br />

Strategie für die europäische<br />

Industrie. Welchen<br />

Sinn haben solche Strategien?<br />

Das schätzen wir eher etwas zurückhaltend<br />

ein. Wo Geschäftsund<br />

Absatzchancen liegen, finden<br />

in der Regel die Firmen am besten<br />

selbst heraus im Wettbewerb. Eine<br />

staatliche Förderung unterstellt,<br />

dass staatliche Instanzen besser in<br />

der Lage sind, herauszufinden<br />

und festzulegen, wo und was produziert<br />

werden sollte. Die historischen<br />

Erfahrungen sind negativ<br />

mit solchen Experimenten.<br />

Welche Risiken entstehen für<br />

den deutschen Maschinenbau<br />

durch weniger Industrie in<br />

Südeuropa?<br />

Absatzmärkte werden schrumpfen.<br />

Wir haben aber in der Vergangenheit<br />

immer wieder gesehen,<br />

dass die deutschen Industrie-<br />

Branchen, eben auch der Maschinenbau,<br />

sich immer wieder auf<br />

neue Herausforderungen einstellen<br />

konnten. Das könnte derart<br />

aussehen, dass verstärkt nach anderen<br />

Absatzmärkten gesucht<br />

wird. Da ist noch viel Potenzial in<br />

den osteuropäischen Ländern,<br />

aber auch in den Schwellenländern<br />

vorhanden. Der Wettbewerb<br />

in dem Bereich läuft nicht nur<br />

über die Kosten, das heißt, in erster<br />

Linie über die Löhne, wo<br />

Deutschland natürlich im internationalen<br />

Vergleich mit Niedriglohnländern<br />

Nachteile hat, sondern<br />

der Wettbewerb läuft gerade<br />

im Maschinenbau stark auch über<br />

die Qualität und da sind deutsche<br />

Firmen recht gut aufgestellt.<br />

Wie wird die konjunkturelle<br />

Entwicklung in Deutschland<br />

weitergehen in diesem Jahr?<br />

Wir sind verhalten optimistisch.<br />

Optimistisch, weil wir davon ausgehen,<br />

dass die deutsche Wirtschaft<br />

etwas wachsen wird, sowohl<br />

im weiteren Verlauf des Jahres<br />

als auch im Durchschnitt von<br />

<strong>2012</strong>. Aber nur verhalten optimistisch,<br />

weil fast alle Indikatoren zur<br />

Zeit doch darauf hindeuten, dass<br />

die Eurozone insgesamt sich nach<br />

wie vor in einer Rezession befindet.<br />

Und davon kann Deutschland<br />

sich nicht völlig abkoppeln, obwohl<br />

es sich besser schlägt als die<br />

Wirtschaft in den anderen Euro-<br />

‚Es könnte<br />

konjunkturell<br />

holprig werden,<br />

bis in den Herbst<br />

hinein.‘<br />

Eckart Tuchtfeld,<br />

Senior Economist der<br />

Commerzbank AG<br />

Bild: Commerzbank AG<br />

Ländern. Wir haben das auch bei<br />

den deutschen Indikatoren, zum<br />

Beispiel beim Ifo-Index gesehen:<br />

Die Geschäftserwartungen sind<br />

recht spürbar zurückgegangen,<br />

und darin spiegelt sich die Erwartung<br />

wider, dass es konjunkturell<br />

in diesem Jahr recht holprig sein<br />

wird, unserer Erwartung nach bis<br />

in den Herbst hinein. Dann könnten<br />

wir wieder auf einen steileren<br />

Aufwärtstrend einschwenken.<br />

Wie entwickelt sich das BIP?<br />

Wie gehen von einem halben Prozent<br />

aus.<br />

Und im nächsten Jahr?<br />

Im nächsten Jahr sollte es sich<br />

noch einmal günstiger darstellen.<br />

Weil die Konjunktur im Herbst auf<br />

etwas mehr Wachstum einschwenken<br />

dürfte. Da haben wir<br />

eineinviertel Prozent in unserer<br />

Prognose für das BIP.<br />

Was sind die Auftriebskräfte?<br />

Ein relativ stabiler privater Verbrauch,<br />

befeuert durch die günstige<br />

Arbeitsmarktlage und höhere<br />

Lohnsteigerungen, die kurzfristig<br />

den privaten Verbrauch ankurbeln.<br />

Zudem dürfte die Investitionstätigkeit<br />

auch wieder etwas<br />

stärker die Wirtschaft tragen. Wohingegen<br />

vom Außenhandel im<br />

Einklang mit der schlechteren Situation<br />

im europäischen Ausland<br />

nicht so starke Impulse kommen<br />

werden.<br />

ANLEIHE<br />

Schaeffler AG braucht weitere 200 Mio Euro<br />

GUNNAR KNÜPFFER, PRODUKTION NR. <strong>28</strong>, <strong>2012</strong><br />

Der Automobil- und Industriezulieferer Schaeffler hat erneut Finanzierungsbedarf.<br />

Eine Anleihe, die auch den eigenen Mitarbeitern angeboten<br />

wird, soll dem Unternehmen mindestens 200 Mio Euro zuführen.<br />

HERZOGENAURACH. Die Schaeffler<br />

AG muss erneut eine Anleihe platzieren,<br />

um ihre Finanzierung zu<br />

sichern.<br />

Der Automobil- und Industriezulieferer<br />

hatte sich 2008 bei dem<br />

Versuch verhoben, den deutlich<br />

größeren Konkurrenten Continental<br />

zu übernehmen. Seitdem<br />

kämpft das Familienunternehmen<br />

mit einem enormen Schuldenberg.<br />

Ende September 2011 betrugen die<br />

Schulden bei den Banken rund 7,1<br />

Mrd Euro, Ende Dezemeber lagen<br />

die Nettofinanzschulden bei 6,67<br />

Mrd Euro und Ende März bei 6,88<br />

Mrd Euro.<br />

Anfang des Jahres ordnete<br />

Schaeffler deshalb seine Finanzen<br />

neu und schloss eine Kreditvereinbarung<br />

mit acht Banken über 8 Mrd<br />

Euro ab. Das erweiterte Bankenkonsortium<br />

bestand zu diesem<br />

Zeitpunkt aus BNP Paribas, Commerzbank,<br />

Deutscher Bank, HSBC,<br />

J.P. Morgan, LBBW, Royal Bank of<br />

Scotland und Unicredit. Gleichzeitig<br />

wurden Anleihen mit einem<br />

Gesamtvolumen von 2 Mrd Euro<br />

begeben.<br />

Schaeffler steigerte im ersten<br />

Quartal <strong>2012</strong> zwar den Umsatz um<br />

6 % auf rund 2,9 Mrd Euro, das<br />

Netto-Ergebnis sank jedoch von<br />

438 Mio Euro auf 236 Mio Euro.<br />

Begründet wurde dies mit einem<br />

fortgeführten Kapazitätsaufbau<br />

und wachstumsinduzierter Vorlaufkosten.<br />

Die Anleihe hat ein Volumen<br />

von mindestens 200 Mio Euro<br />

Im Juni holte der Automobilzulieferer<br />

dann noch drei weitere<br />

Banken ins Boot: Barclays, die<br />

Bayerische Landesbank und die<br />

Citybank. Diese Finanzinstitute<br />

begleiten auch die neue besicherte<br />

Senior-Anleihe, bei der die Deutsche<br />

Bank als Konsortialführer<br />

agiert.<br />

Die Schaeffler AG will mit einer weiteren Anleihe die langfristige Finanzierung<br />

des Unternehmens sichern.<br />

Bild: Schaeffler<br />

„Die Anleihe trägt dazu bei, unser<br />

Fälligkeitsprofil weiter zu verbessern“,<br />

sagte der Finanzvorstand<br />

der Schaeffler AG, Klaus Rosenfeld.<br />

Die Anleihe hat ein Volumen von<br />

mindestens 200 Mio Euro, sie wird<br />

mit einer Mindeststückelung von<br />

1 000 Euro begeben und durch ein<br />

öffentliches Angebot an Privatanleger<br />

sowie institutionelle Investoren<br />

in Deutschland und Luxemburg<br />

sowie durch Privatplatzierungen<br />

in anderen europäischen Ländern<br />

angeboten. Die Laufzeit beträgt<br />

fünf Jahre. Die endgültige<br />

Festlegung des Emissionsvolumens<br />

und der Konditionen wird<br />

nach Abschluss einer Investoren-<br />

Roadshow erfolgen.<br />

Begeben wird die Anleihe von<br />

der Schaeffler Finance B.V., garantiert<br />

wird sie von der Schaeffler AG<br />

sowie ausgewählten Tochtergesellschaften.<br />

Schaeffler hat den amtlichen<br />

Handel am regulierten Markt<br />

der Luxemburger Wertpapierbörse<br />

beantragt.<br />

Nach Bekanntgabe der Konditionen<br />

ist geplant, die Anleihe auch<br />

inländischen Mitarbeitern der<br />

Schaeffler-Gruppe zur Zeichnung<br />

anzubieten. „Mit der Begebung einer<br />

Anleihe, die auch Privatinvestoren<br />

angeboten wird, erschließen<br />

wir uns ein weiteres Marktsegment“,<br />

sagte Finanzvorstand Rosenfeld.<br />

Mitarbeiter haben<br />

längere Zeichnungsfrist<br />

Inländische Mitarbeiter können<br />

die Anleihe während einer separaten<br />

und längeren Zeichnungsfrist<br />

zeichnen. „Mit diesem innovativen<br />

Angebot gibt die Schaeffler-Gruppe<br />

ihren Mitarbeitern in Deutschland<br />

erstmalig die Möglichkeit, eine<br />

von ihrem Unternehmen begebene<br />

Anleihe zu erwerben“, ergänzte<br />

der Vorstandsvorsitzende<br />

der Schaeffler AG, Dr. Jürgen M.<br />

Geißinger. Das sei bisher in dieser<br />

Form einzigartig in Deutschland.<br />

Seite <strong>28</strong> Management PRO_<strong>2012</strong>_<strong>28</strong>.indd <strong>28</strong> 05.07.<strong>2012</strong> 11:03:59


12. Juli <strong>2012</strong> · Nr. <strong>28</strong> · <strong>Produktion</strong> · Management · 29<br />

BERND MÜNSTERMANN GMBH & CO KG<br />

Stille Beteiligung hilft in schwieriger Situation<br />

PRODUKTION NR. <strong>28</strong>, <strong>2012</strong><br />

Der Anbieter von Trocknungsanlagen, die Bernd Münstermann GmbH<br />

& Co KG, sicherte sich zwei Mal eine Eigenkapitalaufstockung durch VR<br />

Mittelstandskapital, um wirtschaftlich schwierige Jahre zu überstehen.<br />

MÜNSTER (GK). Bis zur Jahrtausendwende<br />

war Bernd Münstermann<br />

noch ausschließlich im Bereich<br />

der Trocknungsanlagen tätig.<br />

2000 erfolgte der Einstieg in die<br />

Fördertechnik. Zwei Jahre später<br />

übernahm Münstermann die Sparte<br />

Entstaubungsanlagen von einem<br />

anderen Unternehmen. „Der<br />

Markt forderte zunehmend komplexe<br />

und automatisierte Anlagen<br />

von uns. Zudem konnten wir dadurch<br />

unsere Abhängigkeit von<br />

bestimmten Abnehmerbranchen<br />

reduzieren“, sagt Geschäftsführer<br />

Bernd Münstermann, 59. Doch<br />

auch die internen Strukturen und<br />

Abläufe sollten weiter verbessert<br />

werden. „Prozesse optimieren,<br />

Kosten senken und das Rechnungswesen<br />

fit machen“, fasst<br />

Münstermann seine „drei Baustellen“<br />

zusammen. Doch das schwierige<br />

konjunkturelle Umfeld 2003<br />

und 2004 verhagelte ihm zunächst<br />

die Bilanz. „Unsere Kunden hielten<br />

sich damals stark mit Investitionen<br />

zurück. Die Eigenkapitalausstattung<br />

hat entsprechend gelitten.<br />

Und die Umstrukturierung war<br />

noch nicht abgeschlossen“, berichtet<br />

Münstermann.<br />

Darum stellte seine Hausbank,<br />

die Volksbank Münster eG, den<br />

Kontakt zur VR Mittelstandskapital<br />

her, die mittelständischen Unternehmen<br />

Eigenkapitalfinanzierungen<br />

anbietet. „Da uns Geschäftsmodell<br />

und Management überzeugten,<br />

haben wir dem Unternehmen<br />

eine stille Beteiligung über<br />

eine Mio Euro bereitgestellt, um<br />

die Bilanzstruktur zu verbessern<br />

und das sich nach der Krise wieder<br />

abzeichnende Wachstum zu finanzieren“,<br />

berichtet Hedwig Holkenbrink,<br />

Projektleiterin bei der VR<br />

Mittelstandskapital. Sicherheiten<br />

waren dafür nicht notwendig.<br />

Sicherheiten waren<br />

nicht notwendig<br />

„Sicherlich sind die Konditionen<br />

höher als bei einem Kredit und<br />

auch an das Reporting werden bestimmte<br />

Anforderungen gestellt.<br />

Entscheidend war für mich jedoch,<br />

dass wir unseren eingeschlagenen<br />

Kurs durch die stille Beteiligung<br />

Bernd Münstermann erhielt eine stille Beteiligung von VR Mittelstandskapital<br />

und hat sich wieder eine solide Position erarbeitet. Bild: lassedesignen, Fotolia<br />

erfolgreich fortsetzen konnten“, resümiert<br />

Münstermann.<br />

Die Zusammenarbeit war offenbar<br />

so zufriedenstellend, dass sich<br />

Münstermann 2009 mit dem<br />

Wunsch nach Aufstockung der stillen<br />

Beteiligung erneut an die VR<br />

Mittelstandskapital wendete. Aufgrund<br />

der langen Auftragsvorlaufzeit<br />

von 12 bis 18 Monaten erwartete<br />

er nach der Finanz- und Wirtschaftskrise<br />

2008/09 schwierige<br />

Geschäftsjahre 2010 und 2011.<br />

Dafür wollte er mit mehr Eigenkapital<br />

gewappnet sein – und bekam<br />

es auch. „Das nachhaltige Vertrauen<br />

in das Management und die<br />

langfristigen Erfolgsaussichten<br />

von Münstermann waren hierfür<br />

ausschlaggebend“, erläutert Holkenbrink.<br />

Von der erwarteten ‚Delle‘<br />

2010/11 hat sich Münstermann<br />

inzwischen gut erholt. Aktuell liegt<br />

der Auftragsbestand so hoch wie<br />

noch nie. Auch für Umsatz und Ergebnis<br />

werden für <strong>2012</strong> hervorragende<br />

Werte erwartet. Zudem wurde<br />

das Unternehmen zwischen-<br />

Unternehmeredition<br />

Seit Januar unterhält <strong>Produktion</strong><br />

eine Kooperation mit dem Wirtschaftsmagazin<br />

‚Unternehmeredition‘<br />

(www.unternehmeredition.de).<br />

Unter dem Motto<br />

„Know-how für den Mittelstand“<br />

widmet sich die Zeitschrift für<br />

Familienunternehmen Themen<br />

rund um Strategie, Unternehmensfinanzierung<br />

und Wachstum.<br />

zeitlich mehrfach für seine Innovationskraft<br />

und sein gesellschaftliches<br />

Engagement ausgezeichnet.<br />

„Wenn ich heute nochmals vor<br />

der damaligen Entscheidung meines<br />

Vaters stünde, würde ich denselben<br />

Weg mit denselben Partnern<br />

wieder gehen“, stellt Frank<br />

Münstermann (32) fest, der das<br />

Unternehmen seit 2010 gemeinsam<br />

mit seinem Vater Bernd leitet.<br />

„Denn unser Eigenkapitalgeber<br />

arbeitet genauso lösungsorientiert<br />

wie wir.“<br />

Der Autor Dr. Thorsten Möller ist Mitglied<br />

der Geschäftsleitung bei der WGZ<br />

Initiativkapital GmbH.<br />

MIT ABENDEMPFANG AM 22. JANUAR 2013<br />

Schwäbisch Hall, 23. – 24. Januar 2013<br />

3.<br />

Chancen nutzen –<br />

Herausforderungen meistern<br />

DEUTSCHER KONGRESS<br />

DER WELTMARKTFÜHRER<br />

NEXT CHINA:<br />

Chancen und Herausforderungen<br />

Sponsoren:<br />

Aussteller:<br />

ENERGIEWENDE:<br />

Gewinner und Verlierer<br />

BEST PRACTICE:<br />

Von Weltmarktführern lernen<br />

SCHIRMHERR:<br />

Dr. Philipp Rösler, Vizekanzler und Bundesminister für Wirtschaft und Technologie<br />

VERANSTALTER:<br />

Dr. Walter Döring, Wirtschaftsminister a.D. Baden-Württemberg<br />

Fachzeitung <strong>Produktion</strong><br />

SVV – Süddeutscher Verlag Veranstaltungen GmbH<br />

Prof. Dr. Bernd Venohr, Managementexperte<br />

MEDIENPARTNER:<br />

Süddeutsche Zeitung<br />

www.weltmarktfuehrer-kongress.de<br />

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Seite 29 Management PRO_<strong>2012</strong>_<strong>28</strong>.indd 29 05.07.<strong>2012</strong> 11:06:05


30 · Initiative Pro Standort Deutschland · <strong>Produktion</strong> · 12. Juli <strong>2012</strong> · Nr. <strong>28</strong><br />

Eine Initiative der Zeitung <strong>Produktion</strong><br />

Deutschland ist besser als sein Ruf. Die Initiative „PRO Standort Deutschland“ setzt sich für Erhalt, Stärkung und Ausbau des Industriestandortes Deutschland ein.<br />

Haben Sie auch Interesse? Mehr Infos bei Bettina Fischer, Tel.-Nr. 0 81 91/125-844.<br />

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Seite 30 Initiative Pro Standort Deutschland<br />

30<br />

PRO_2011_<strong>28</strong>.indd 30<br />

22.05.<strong>2012</strong><br />

05.07.<strong>2012</strong><br />

15:27:33<br />

11:06:56


12. Juli <strong>2012</strong> · Nr. <strong>28</strong> · <strong>Produktion</strong> · Office Tools · 31<br />

Tippbereit in nur 1,5 Sekunden<br />

Technische Details<br />

Maße: 323 x 218,5 x 17,5 mm<br />

Display: 13,3 Zoll (33,8 cm)<br />

Auflösung: 1 366 x 768 Pixel<br />

Betriebssystem: Microsoft Windows<br />

7 Home Premium 64 Bit<br />

Akku: 3 <strong>28</strong>0 mAh, Li-Polymer,<br />

3 Zellen, bis zu 5 h HDD<br />

Preis: 799,00 Euro<br />

Kontakt: www.acer.de<br />

Acer bringt das 17,5 mm flache Ultrabook S3-391-53314G52add der Aspire S3<br />

Serie auf den Markt. Mit einem Gewicht von 1,36 kg ist das Ultrabook mit<br />

Intel Core i5 Prozessoren der Generation Ivy Bridge ausgestattet und die Dateien<br />

finden auf einer 500 GB großen HDD mit 20 GB Acer Green Instant On<br />

SSD-Cache Platz. Laut Acer holt die Acer Green Instant On-Technologie das<br />

Ultrabook in nur 1,5 Sekunden aus dem Stand-by-Modus. Zudem soll Instant<br />

Connect eine Verbindung zum Internet in nur 2,5 Sekunden herstellen.<br />

Technische Details<br />

Maße: 548,2 x 383,7 x 167,6 mm<br />

Display: 58,5 cm (23 Zoll) Widescreen<br />

LCD<br />

Auflösung: 1 920 x 1 080 Pixel<br />

Displayfarben: 16,7 Mio<br />

Reaktionsgeschwindigkeit: 5 ms<br />

Preis: 129,00 Euro<br />

Kontakt: www.packardbell.com<br />

Umweltfreundlicher Monitor spart 68 % Energie<br />

Mit dem Maestro 235DL präsentiert Packard Bell seinen neuen, umweltfreundlichen<br />

Monitor, der über eine Bildschirmdiagonale von 58,5 cm<br />

(23 Zoll) im 16:9 Widescreen-Format verfügt. Mit der Full HD-Auflösung von<br />

1 920 x 1 <strong>28</strong>0 Pixel, einem Kontrastverhältnis von 100 000 000 : 1, VGA-Ports<br />

und DVI-Anschlüssen mit HDCP-Unterstützung garantiert der Maestro<br />

235DL bestes Multimedia-Entertainment, so Packard Bell. Das umweltfreundliche<br />

Quecksilber-freie LED-Panel verbraucht laut Herstellerangaben<br />

bis zu 68 % weniger Energie als ein herkömmlicher LCD-Monitor.<br />

Technische Details<br />

Maße: 260,6 x 178,9 x 8,95 mm<br />

Gewicht: 590 g<br />

Display: 25,7 cm (10,1 Zoll),<br />

aus Gorilla Glas<br />

Auflösung: 1 <strong>28</strong>0 x 800 Pixel<br />

Akku: 6600 mAh<br />

Preis: 499,00 Euro<br />

Kontakt: www.toshiba.de<br />

Technische Details<br />

Maße: 31 x 29,7 x 56,5 cm<br />

Gewicht: 3,6 kg<br />

Scangeschwindigkeit:<br />

bis zu 27 Seiten pro Minute<br />

Display: 21,6 cm (8,4 Zoll)<br />

TFT-Farb-Touchscreen<br />

Auflösung: 600 x 600 dpi<br />

Preis: auf Anfrage<br />

Kontakt: www.canon.de<br />

Intelligenter Netzwerkscanner<br />

mit OCR-Texterkennung<br />

Mit dem ScanFront 300eP erweitert Canon die Palette der Netzwerkscanner.<br />

Das 21,6 cm (8,4 Zoll) große, farbige Touch Display ermöglicht<br />

laut Hersteller eine einfache Bedienung und eine schnelle<br />

Navigation durch die Menüs. Das Modell ist mit eCopy Share-<br />

Scan Software ausgestattet für die fortschrittliche Verarbeitung<br />

von Dokumenten und für eine einfache Übermittlung von Dokumenten<br />

an Programme wie Word oder Excel. Mithilfe dieser Software<br />

können außerdem Daten zum Zeitpunkt der Erfassung über<br />

eine OCR-Texterkennung aus dem gescannten Dokument herausgelesen,<br />

sofort überprüft und direkt in vorhandene Applikationen<br />

integriert werden. Mit einer Einzugskapazität von bis zu 50 Blatt<br />

erlaubt der ScanFront 300eP laut Herstellerangaben eine schnelle<br />

Stapelverarbeitung in einer Geschwindigkeit von bis zu 27 Seiten<br />

pro Minute.<br />

Die Maus die nicht klickt<br />

Hama stellt mit der Maus Mirano sein neuestes Modell<br />

vor. Das Drücken der beiden Haupttasten sei so<br />

gut wie lautlos. Die Maus ist klein und kompakt und<br />

eignet sich für unterwegs. Sie hat 6 Tasten und eine<br />

hohe Abtastgenauigkeit via Laser-Sensor auf fast allen<br />

Oberflächen. Mittels des 4 Wege-Scrollrads zum<br />

vertikalen und horizontalen Scrollen sind laut Hama<br />

selbst große Seiten und Bilder schnell durchforstet.<br />

Der verstaubare USB-Empfänger kann platzsparend<br />

im Mausgehäuse transportiert werden. Bei zu geringer<br />

Batteriespannung beginnt die Kontrollleuchte zu<br />

blinken und weist auf einen Batteriewechsel hin.<br />

Mikroserver mit<br />

energiesparendem<br />

Xeon-Prozessor<br />

Dells PowerEdge-Mikroserver der<br />

C5220-Reihe ist ab sofort mit dem<br />

Intel-Xeon-Prozessor (Ivy Bridge)<br />

erhältlich. Dieser wird mit der<br />

22-nm-Fertigungstechnologie hergestellt<br />

und arbeitet laut Hersteller<br />

besonders energieeffizient. Es wird<br />

ein schneller Datenzugriff durch einen<br />

DDR3-Arbeitsspeicher mit<br />

1 600 MHz Taktfrequenz garantiert.<br />

Außerdem lassen sich bis zu zwölf<br />

PowerEdge-C5220-Mikroserver in<br />

einem 3HE PowerEdge C5000 Chassis<br />

von Dell unterbringen. Die hohe<br />

Serverknotendichte und die gemeinsam<br />

genutzte Infrastruktur<br />

sorgen laut Dell bei kleinster Stellfläche<br />

für maximale Produktivität<br />

sowie effiziente Kühlung.<br />

Technische Details<br />

Prozessor: Intel Xeon E3-1 200 oder<br />

E3-1 200v2 Prozessor, Intel Core i3-2 120,<br />

Chipsatz: Intel C 204<br />

Arbeitsspeicher: 2 GB/4 GB/8 GB DDR3-<br />

UDIMM mit ECC (1 333 und 1 600 MHz)<br />

Gehäuse: 3 HE-Rack-Gehäuse<br />

Preis: 1 559,00 Euro<br />

Kontakt: www.dell.com<br />

Technische Details<br />

Anschluss: USB-A-Stecker<br />

Anzahl Maustasten:<br />

6 Tasten inkl. Scrollrad<br />

Scroll-Funktion: 4 Wege-Scrollrad<br />

Auflösung: 800 / 1 600 dpi<br />

Systemvoraussetzungen: Windows<br />

XP/Vista/7/8, freier USB-Anschluss<br />

Preis: 24,99 Euro<br />

Kontakt: www.hama.de<br />

DILBERT<br />

Leichtes 10,1 Zoll Media-Tablet<br />

Toshiba hat sein Tablet-Portfolio um das 25,7 cm (10,1 Zoll) große Modell<br />

AT300-100 mit Android 4.0 erweitert. Mit einem Gewicht von 590 g und einer<br />

Videowiedergabe von bis zu 10 Stunden ist das 9 mm dünne Tablet für den<br />

mobilen Einsatz geeignet. Das Tablet mit dem silberfarbenen Gehäuse ist<br />

mit einem NVIDIA-Tegra 3-Vierkernprozessor ausgestattet, der für Multitasking,<br />

Internetnutzung und Spiele auf dem mobilen Gerät optimiert ist. Der<br />

DDR 3 Arbeitsspeicher ist 1 GB und der interne Speicher 32 GB groß.<br />

D ER BÜ ROZELLEN-FARMER<br />

UNKRAUT<br />

ERWISCHT.<br />

PLÖ TZLICH IST<br />

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UND ICH FÜ HLE<br />

M ICH BESSER<br />

GENÄ HRT.<br />

Dilbert for ever!<br />

Das Buch „Dilbert<br />

und die Stunde des<br />

Wiesels“<br />

(350 S., € 19,90,-) ist<br />

erschienen bei Redline<br />

Wirtschaft im<br />

verlag moderne industrie,<br />

Landsberg.<br />

Zu bestellen unter<br />

Fax: 08191/125- 293;<br />

www.redline-wirtschaft.de<br />

IMPRESSUM<br />

REDAKTION (08191-125-310)<br />

Chefredakteur:<br />

Eduard Altmann (verantwortlich)<br />

stellv. Chefredakteur:<br />

Claus Wilk (-329)<br />

E-Mail: redaktion@produktion.de<br />

Redaktion (Print und Online):<br />

Susanne Bader (ba) -812, Klaus Hiemer (hi) -359,<br />

Maren Kalkowsky (kk) -696, Gunnar Knüpffer<br />

(gk) -107, Annika Mentgen (mg) -493, Sebastian<br />

Moser (sm) -443, Dietmar Poll (pd) -695,<br />

Sabine Spinnarke (sp) -445,<br />

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Tel. 08191/125-310, -442, -370, -303<br />

Fax: 08191/125-312<br />

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ANZEIGEN (08191-125-370)<br />

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Anzeigenverkauf:<br />

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Bettina Fischer -844,<br />

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Bernadette Kraus -231, Gerald Zasche -337<br />

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E-Mail: anzeigenverwaltung@produktion.de<br />

VERLAG (08191-125-0)<br />

Geschäftsführung:<br />

Fabian Müller<br />

Verlagsleitung:<br />

Stefan Waldeisen<br />

Leitung Online-Dienste:<br />

Gerhard Brauckmann -478<br />

Vertrieb:<br />

Stefanie Ganser<br />

Leitung Vertriebsadministration:<br />

Annette Tabel -348<br />

Leser-Service:<br />

E-Mail: leserservice@mi-verlag.de,<br />

Tel.: 06123/9238-257, Fax: 06123/9238-258<br />

Abonnement-Service:<br />

E-Mail: aboservice@mi-verlag.de,<br />

Tel.: 06123/9238-257, Fax: 06123/9238-258<br />

Leitung Zentrale Herstellung:<br />

Hermann Weixler -344<br />

Leitung Herstellung Fachzeitschriften:<br />

Horst Althammer<br />

Art Director: Jürgen Claus<br />

Herstellung/Layout:<br />

Andrea de Paly, Carmen Lauter,<br />

Druck:<br />

westermann druck GmbH, Braunschweig<br />

Erscheinungsweise:<br />

wöchentlich, 50. Jahrgang<br />

ISSN: 0344-6166<br />

Anschrift für Verlag, verantwortlichen<br />

Redakteur und verantwortlichen<br />

Anzeigenleiter:<br />

verlag moderne industrie GmbH<br />

86895 Landsberg;<br />

Tel.: 08191/125-0, Fax: 08191/125-444<br />

E-Mail: journals@mi-verlag.de<br />

Internet: www.mi-fachzeitschriften.de<br />

Handelsregister-Nr./Amtsgericht:<br />

HRB 22121 Augsburg<br />

Bedingungen für Anzeigen,<br />

Vertrieb und Redaktion:<br />

Anzeigentarif nach Preisliste Nr. 51<br />

gültig seit 1. 10. 2011<br />

Jahresabonnement:<br />

Inland Euro 99,80 , Ausland Euro 104,00 ,<br />

(jeweils inkl. Versandkosten). Einzelpreis<br />

Euro 2,80 zuzüglich Versandksten.<br />

Der Studenten rabatt beträgt 35%.<br />

Kündigungsfrist:<br />

Jederzeit mit einer Frist von 4 Wochen zum<br />

Monatsende. Nachdruck, Übersetzung und<br />

Vervielfältigung nur mit schriftlicher Genehmigung.<br />

Für zugesandte Manuskripte, Bildmaterial<br />

und Zuschriften wird keinerlei Gewähr<br />

übernommen; für die vollständige<br />

oder teilweise Veröffent lichung in der Zeitschrift,<br />

die Verwertung in digitalisierter<br />

Form im Wege der Vervielfältigung und Verbreitung<br />

z. B. auf CD-ROM oder Internet<br />

wird das Einverständnis vorausgesetzt.<br />

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Sparkasse Landsberg<br />

BLZ 70052060, Konto-Nr. 37754<br />

Postbank München<br />

BLZ 70010080, Konto-Nr. 78613-801<br />

Erfüllungsort und Gerichtsstand ist München.<br />

Mitglied der Informationsgemeinschaft<br />

zur Feststellung<br />

der Ver breitung von<br />

Werbeträgern e.V.<br />

Italien:<br />

Casiraghi Pubblicità Internazionale<br />

Via Cardano 81, 22100 Como<br />

Tel. 0039 031 261407, Fax 031 261380<br />

E-Mail: info@casiraghi.info<br />

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und für interne Marktforschung<br />

gespeichert, verarbeitet und genutzt<br />

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und Dienstleistungen informiert zu werden.<br />

Wenn Sie dies nicht mehr wünschen können<br />

Sie dem jederzeit mit Wirkung für die<br />

Zukunft unter leserservice@mi-verlag.de<br />

widersprechen.<br />

Seite 31 Office Tools PRO_<strong>2012</strong>_<strong>28</strong>.indd 31 05.07.<strong>2012</strong> 11:08:20


32 · Beruf und Karriere · <strong>Produktion</strong> · 12. Juli <strong>2012</strong> · Nr. <strong>28</strong><br />

SKILLS<br />

Eine schleichende Dequalifizierung vermeiden<br />

BERNHARD KUNTZ, PRODUKTION NR. <strong>28</strong>, <strong>2012</strong><br />

Warum sind so viele ältere Ingenieure arbeitslos? Analysiert man die<br />

Biografien von Stellensuchern, dann entdeckt man in diesen einige<br />

Fallen, in die junge Ingenieure keinesfalls tappen sollten.<br />

LANDSBERG (GK). Günter Broszeit<br />

ist frustriert. Seit fünf Jahren bewirbt<br />

sich der 49 Jahre alte, arbeitslose<br />

Elektroingenieur auf offene<br />

Stellen – erfolglos. Und kommt es<br />

zu einem Vorstellungsgespräch?<br />

Hierzu wurde der Vater zweier Kinder<br />

in den vergangenen zwei Jahren<br />

nur noch von Zeitarbeitsfirmen<br />

eingeladen. Nur noch verbittert<br />

lachen kann Broszeit denn auch<br />

über die Klage vieler Industrieverbände,<br />

die deutschen Unternehmen<br />

könnten ihren Ingenieurbedarf<br />

nicht decken. „Die suchen alle<br />

frischgebackene Hochschulabsolventen.<br />

Mit 40, spätestens 45 zählt<br />

du als Ingenieur zum alten Eisen.“<br />

Diese Erfahrung sammeln außer<br />

Broszeit Tausende seiner Berufskollegen.<br />

Aktuell sind in Deutschland<br />

circa 20 000 Ingenieure arbeitslos.<br />

Hiervon sind die meisten<br />

älter als 45 Jahre. Doch warum sind<br />

so viele ältere Ingenieure arbeitslos,<br />

während zugleich der VDI über<br />

eine ‚Ingenieurlücke‘ von 80 000<br />

Ingenieuren klagt? Offensichtlich<br />

werden so manche ältere Ingenieure<br />

von den Unternehmen heute<br />

eher als Ballast empfunden. Doch<br />

warum? Eine Studie der TÜV<br />

Rheinland Group ergab bereits vor<br />

Jahren: Ein zentrales Manko vieler<br />

älterer Ingenieure aus Sicht der<br />

Unternehmen ist, dass sie vor allem<br />

in ihrer eigenen wissenschaftlich-technischen<br />

Disziplin fit sind<br />

– also zum Beispiel im Maschinenbau.<br />

Als recht niedrig stufen die<br />

Unternehmen hingegen oft ihr<br />

Know-how in den ‚angrenzenden<br />

technischen Disziplinen‘ ein – zum<br />

Beispiel bei Maschinenbauern in<br />

den Bereichen Elektro- und Verfahrenstechnik.<br />

Ingenieure brauchen<br />

breitere Qualifikation<br />

Auch ihrem Wissen bezüglich einer<br />

effektiven Gestaltung von Arbeitsprozessen<br />

und -abläufen geben<br />

sie eher schlechte Noten. Wenn<br />

man Ingenieure auf Stellensuche<br />

nach ihrer Erfahrung fragt, dann<br />

denken sie vor allem daran, dass sie<br />

zum Teil bereits Jahrzehnte als Ingenieur<br />

gearbeitet haben. Das allein<br />

interessiert die Personalverantwortlichen<br />

in den Unternehmen<br />

aber wenig, betont Unternehmensberater<br />

Alexander Walz. Sie fragen<br />

sich bei älteren Bewerbern vor allem:<br />

Nahm der Stellensucher schon<br />

ähnliche Aufgaben wahr, wie sie in<br />

unserem Betrieb zu erfüllen sind?<br />

Und: Bringt er ohne längere Einarbeitungszeit<br />

die gewünschte Leistung?<br />

Ist dies nicht der Fall, schreiben<br />

sie ihm eine geringe Erfahrung<br />

und ein geringes Fachwissen zu.<br />

Doch warum fehlt älteren Ingenieuren<br />

oft die von der Industrie<br />

gewünschte Qualifikation? Eine<br />

Ursache ist laut Berater Kraus, der<br />

selbst ein promovierter Wirtschaftsingenieur<br />

ist: „In vielen<br />

Unternehmen erfolgt keine systematische<br />

Weiterentwicklung der<br />

Kompetenz der Ingenieure“ – insbesondere<br />

derjenigen, die die<br />

Fachlaufbahn einschlagen. Für<br />

angestellte Ingenieure bedeutet<br />

dies: Es hängt meist von ihrer Initiative<br />

und dem Engagement ihres<br />

unmittelbaren Vorgesetzten ab, inwiefern<br />

eine systematische Weiterbildung<br />

erfolgt. Das begünstigt eine<br />

schleichende Dequalifizierung.<br />

Am stärksten gefördert werden Ingenieure<br />

nach ihrem Berufseinstieg.<br />

Danach sinkt der Umfang der<br />

Weiterbildung kontinuierlich –<br />

Jahr für Jahr. Neben dem Umfang<br />

schrumpft auch die inhaltliche<br />

Breite der Weiterbildung. Sie spitzt<br />

sich im Laufe der Jahre, wie Ulrich<br />

Dessel, Geschäftsführer der Mittelstandsberatung<br />

Nollens, Dessel &<br />

Kollegen, Soyen, aus Erfahrung<br />

weiß, „immer stärker auf die jeweils<br />

aktuelle Position zu“.<br />

Sich systematisch<br />

weiterbilden<br />

Das heißt, viele Ingenieure eignen<br />

sich zwar noch das Fach- und<br />

Methodenwissen an, das sie zum<br />

Wahrnehmen ihrer aktuellen Aufgaben<br />

brauchen, eine Qualifizie-<br />

Ingenieure<br />

sollten darauf<br />

achten, dass sie<br />

gezielte Weiterbildungen<br />

bekommen,<br />

damit<br />

es keine schleichende<br />

Dequalifizierung<br />

gibt.<br />

Bild: Gina Sanders, Fotolia<br />

rung für künftige Aufgaben erfolgt<br />

jedoch nicht. Auch dies führt, so<br />

Dessel, „zu einer schleichenden<br />

Dequalifizierung und dazu, dass<br />

die Ingenieure immer schwieriger<br />

einsetzbar sind“. Personalberater<br />

Walz und Mittelstandsberater Dessel<br />

empfehlen deshalb Ingenieuren<br />

nicht nur, sich regelmäßig weiterzubilden<br />

– und diese Weiterbildung<br />

gegebenenfalls einzufordern.<br />

Mindestens ebenso wichtig ist aus<br />

ihrer Warte, dass die Weiterbildung<br />

die erforderliche Breite aufweist.<br />

Konkret heißt dies: Ein Maschinenbauer<br />

sollte sich auch in den<br />

angrenzenden Disziplinen weiterqualifizieren.<br />

Denn wenn ein Spezialist<br />

über viele Jahre hinweg nur<br />

sein Spezialwissen vertieft, mutiert<br />

er irgendwann zum ‚Fachidioten‘.<br />

ARBEITSMARKT-REPORT <strong>2012</strong><br />

Unternehmen suchen verstärkt Elektroniker<br />

PRODUKTION NR. <strong>28</strong>, <strong>2012</strong><br />

Der Bereich Elektrotechnik boomt in Deutschland. Entsprechend steigt<br />

in diesem Jahr die Zahl der Stellenangebote für Elektroniker. Sie werden<br />

sogar häufiger gesucht als Elektrotechnik-Ingenieure.<br />

MÜNCHEN (GK). Die Unterschiede<br />

am europäischen Arbeitsmarkt<br />

könnten kaum größer sein: Während<br />

in anderen Ländern Fachkräfte<br />

verzweifelt auf Arbeitssuche<br />

sind, verzeichnet Deutschland einen<br />

Tiefstand der Arbeitslosenzahlen.<br />

Fast alle Berufsgruppen<br />

profitieren hier von deutlichen<br />

Stellenzuwächsen gegenüber dem<br />

Vorjahr. Derzeit sind besonders<br />

Fachkräfte in den Bereichen Kundenberatung,<br />

Vertrieb und Verkauf,<br />

Elektrotechnik, Maschinenbau<br />

sowie Gesundheitswesen gesucht.<br />

Dies zeigt der aktuelle<br />

DEKRA Arbeitsmarkt-Report <strong>2012</strong>.<br />

Infolge der positiven wirtschaftlichen<br />

Entwicklung wird für Unternehmen<br />

die Suche nach Fachkräften<br />

noch schwieriger. „Die Rekrutierung<br />

qualifizierter Mitarbeiter –<br />

beileibe nicht allein von Akademikern<br />

– wird zu einer der größten<br />

Herausforderungen für den Standort<br />

Deutschland“, sagt Jörg Mannsperger,<br />

Mitglied des Vorstands der<br />

DEKRA SE und Geschäftsführer<br />

der DEKRA Akademie GmbH.<br />

„Schon aufgrund der demografischen<br />

Entwicklung ist dies kein<br />

vorübergehendes Phänomen.<br />

Deshalb darf kein Lösungsweg<br />

Die 10 am häufigsten gesuchten Berufe<br />

Quelle: DEKRA Akademie<br />

ungedacht bleiben – sei es bei der<br />

bestmöglichen Erschließung des<br />

inländischen Arbeitskräftepotenzials<br />

oder der Rekrutierung im<br />

Ausland.“ Bereits jetzt setzen Arbeitgeber<br />

bei der Suche verstärkt<br />

auf professionelle Unterstützung:<br />

Fast jede dritte Position wird mithilfe<br />

von Personalvermittlungen<br />

besetzt.<br />

Ein leistungsfähiger Vertrieb<br />

und Verkauf ist von zentraler Bedeutung<br />

für Unternehmen: Gleich<br />

drei der am häufigsten gesuchten<br />

Berufe sind diesem Tätigkeitsfeld<br />

zuzuordnen. An erster Stelle finden<br />

sich Kundenbetreuer, auch Call<br />

Center sind verstärkt auf der Suche<br />

nach neuen Mitarbeitern. Bewerber<br />

mit Führungserfahrung haben<br />

aktuell zahlreiche Optionen: Vertriebs-<br />

und Verkaufsleiter konnten<br />

© <strong>Produktion</strong><br />

Mitarbeiter im Vertrieb sowie im Bereich Elektrotechnik sind besonders<br />

gefragt, hat der DEKRA Arbeitsmarkt-Report <strong>2012</strong> festgestellt. An siebenter<br />

Stelle kommen Maschinen-, Fahrzeug- und Anlagenbau-Ingenieure.<br />

aus doppelt so vielen Angeboten<br />

wählen wie im Vorjahr.<br />

Beschleunigt durch Trends wie<br />

die zunehmende Technisierung<br />

oder die Elektromobilität ist der<br />

Bedarf an Spezialisten im Fachgebiet<br />

der Elektrotechnik sehr groß.<br />

Überraschend stark war der Anstieg<br />

an Stellenangeboten für Elektroniker.<br />

Sie sind derzeit die am<br />

zweithäufigsten gesuchten Fachkräfte<br />

(499 Offerten) – noch vor Ingenieuren<br />

für Elektrotechnik. Aber<br />

auch für Mechatroniker hat sich<br />

das Angebot verdoppelt. Wie schon<br />

in den vergangenen Jahren stehen<br />

Software-Entwickler, IT-Fachleute<br />

wie Systemadministratoren oder<br />

IT-Berater ganz oben auf der<br />

Wunschliste der Personalabteilungen.<br />

Doch auch SAP-Spezialisten<br />

oder Absolventen kaufmännischer<br />

IT-Ausbildungen werden in dreistelliger<br />

Größenordnung gesucht.<br />

Elektroniker gefragter als<br />

Elektroingenieure<br />

Nachdem im vergangenen Jahr<br />

aufgrund der Recruiting-Kampagne<br />

eines Unternehmens der Systemgastronomie<br />

überproportional<br />

viele Servicemitarbeiter gesucht<br />

wurden, sind die Angebote nun auf<br />

ein normales Maß zurückgegangen.<br />

Dennoch standen am Stichtag<br />

für Servicekräfte dreimal so viele<br />

Angebote wie vor zwei Jahren zur<br />

Verfügung.<br />

Mit dem Aufschwung der deutschen<br />

Wirtschaft hat sich die<br />

Nachfrage nach Ingenieuren weiter<br />

verschärft. Die meisten Ingenieure<br />

fehlen derzeit im Maschinenbau<br />

und der Elektrotechnik. Doch<br />

auch die Aussichten für Architekten<br />

und Bauingenieure sind in<br />

diesem Jahr gut (189 Angebote).<br />

Der Boom im Maschinenbau wirkt<br />

sich darüber hinaus positiv auf die<br />

Stellensituation für Schweißer,<br />

Schlosser und Metallbauer aus.<br />

Software-Entwickler<br />

sind begehrt<br />

Die Logistikbranche hat sich<br />

belebt und stellt sich wieder auf<br />

einen höheren Personalbedarf<br />

ein. Positionen für Lager- und<br />

Transportarbeiter sowie Gabelstaplerfahrer<br />

wurden besonders<br />

häufig gezählt. Auch die Weiterqualifizierung<br />

zum Lagermeister<br />

macht sich bezahlt (145 Positionen).<br />

Im Bereich der Transportlogistik<br />

werden derzeit verstärkt<br />

Berufskraftfahrer gesucht.<br />

Wirtschaftswissenschaftler haben<br />

weiterhin gute Chancen. Die<br />

zunehmende Internationalisierung<br />

deutscher Unternehmen und<br />

die damit einhergehende Komplexität<br />

hinsichtlich Controlling sowie<br />

Steuer- und Finanzrecht macht sie<br />

zu begehrten Fachkräften. Bereits<br />

seit 2008 steigt die Nachfrage für<br />

diese Akademiker kontinuierlich.<br />

Seite 32-39 Beruf und Karriere PRO_<strong>2012</strong>_<strong>28</strong>.indd 32 06.07.<strong>2012</strong> 09:37:59


12. Juli <strong>2012</strong> · Nr. <strong>28</strong> · <strong>Produktion</strong> · Beruf und Karriere · 33<br />

SCHAEFFLER AG<br />

Erfolg mit Direktansprache<br />

PRODUKTION NR. <strong>28</strong>, <strong>2012</strong><br />

Der Industriekonzern Schaeffler<br />

setzt bei der Suche nach High<br />

Potentials auf die Dienste einer<br />

professionellen Personalberatung.<br />

Personalleiter Widmaier stellte<br />

den Kontakt zu Delphi her.<br />

HERZOGENAURACH (GK). Während<br />

die meisten vakanten Positionen<br />

über klassische Stellenausschreibungen<br />

relativ leicht zu besetzen<br />

sind, stehen Personaler bei der<br />

Besetzung mancher Exoten-Jobs<br />

vor einer wahren Herausforderung<br />

– beispielsweise wenn Juristen für<br />

ein hoch technologisches Arbeitsumfeld<br />

gesucht werden. Auch spezialisierte<br />

Fachkräfte und erfahrene<br />

Führungskräfte sind oftmals nur<br />

schwer auf dem freien Arbeitsmarkt<br />

zu finden. Um auch in solchen<br />

Fällen freie Stellen schnell<br />

und passgenau besetzen zu können,<br />

setzt die Schaeffler AG auf die<br />

Unterstützung eines externen Beraters<br />

aus dem Hause Delphi HR-<br />

Systems GmbH.<br />

Seinen Erfolg verdankt der Konzern<br />

seinen hoch qualifizierten<br />

Fachkräften, die in <strong>Produktion</strong>,<br />

aber auch in Forschung und Entwicklung,<br />

Anwendungstechnik<br />

und Vertrieb tätig sind. Um hier<br />

stets die besten Köpfe für sich gewinnen<br />

zu können, setzt das Unternehmen<br />

auf die Zusammenarbeit<br />

mit externen Personalberatern bei<br />

der Bewerbersuche. Häufig sind es<br />

neu gewonnene Führungskräfte,<br />

die bei ihrem Einstieg im Konzern<br />

ihre erprobten Beraterkontakte<br />

Die Schaeffler<br />

AG nutzt unter<br />

anderem die<br />

Dienste der<br />

Personalberatung<br />

Delphi, um<br />

spezialisierte<br />

Fachkräfte und<br />

erfahrene Führungskräfte<br />

zu<br />

gewinnen.<br />

Bild: Schaeffler AG<br />

mitbringen und mit Aufträgen versehen.<br />

So setzte auch Klaus Widmaier,<br />

Personalleiter und Mitglied<br />

der Geschäftsleitung der Sparte<br />

Industrie auf altbewährte Synergien,<br />

als er vor elf Jahren von einem<br />

Automobilkonzern zum Schaeffler-Teilkonzern<br />

INA wechselte:<br />

Widmaier arbeitete auch in seiner<br />

neuen Position weiterhin mit seinem<br />

Berater Detlef Kühnle von der<br />

Stuttgarter Delphi-Niederlassung<br />

zusammen. „Bei der Auswahl des<br />

passenden Personalberaters für<br />

komplexe Recruitingprozesse ist<br />

vor allem eines wichtig: die Chemie<br />

zwischen dem externen Berater<br />

und den internen Personalern“,<br />

betont Widmaier. „Neben dem<br />

fachlichen Know-how sind also<br />

auch die so genannten Soft Skills<br />

entscheidend.<br />

Branchenkenntnisse und<br />

gutes Netzwerk notwendig<br />

Was mir an unserem Berater<br />

Kühnle seit jeher gefällt, ist, dass er<br />

zwar durchaus pragmatisch orientiert<br />

ist, gleichzeitig aber auch immer<br />

spürbar Mensch in seinem<br />

Handeln bleibt.“ Diese Mischung<br />

aus Fachkompetenz und Menschlichkeit<br />

ist es auch, die eine Personalsuche<br />

letztlich erfolgreich<br />

macht. Ein partnerschaftliches<br />

Auftreten und eine Prise Verhandlungsgeschick<br />

sind dabei auf Beraterseite<br />

ebenso unerlässlich wie<br />

solide Branchenkenntnisse und<br />

ein gutes Netzwerk.<br />

PERSONALBESCHAFFUNG<br />

Social Media wird<br />

stiefmütterlich behandelt<br />

PRODUKTION NR. <strong>28</strong>, <strong>2012</strong><br />

ESCHBORN (GK). Trotz Schuldenkrise<br />

sehen 91 % der mittelständischen<br />

Unternehmen in Deutschland<br />

für das Geschäftsjahr <strong>2012</strong><br />

Bedarf, neue Mitarbeiter einzustellen.<br />

Dabei geht der Trend auch im<br />

Mittelstand zur Rekrutierung ‚aus<br />

dem Netz‘. Über Internet-Kanäle<br />

werden die meisten Vakanzen ausgeschrieben<br />

und besetzt: Deutsche<br />

Mittelständler veröffentlichen<br />

fast jede dritte Vakanz in Internet-Stellenbörsen<br />

und sechs<br />

von zehn offenen Stellen auf der<br />

Unternehmenswebseite. Das sind<br />

Ergebnisse der ‚Recruiting Trends<br />

im Mittelstand <strong>2012</strong>‘ des Centre of<br />

Human Resources Information<br />

Systems (CHRIS) der Universitäten<br />

Bamberg und Frankfurt am Main<br />

und von Monster. Doch nicht nur<br />

der Weg der Ausschreibung wird<br />

digital. Auch Bewerbungen gehen<br />

mittlerweile oftmals elektronisch<br />

im Unternehmen ein. Zum ersten<br />

Mal seit Beginn der Studienreihe<br />

erreichten 2011 knapp die Hälfte<br />

aller Bewerbungen auf elektronischem<br />

Weg die mittelständischen<br />

Firmen, ein Anstieg von 27 %. Für<br />

viele Unternehmen bedeutet dies<br />

eine große Umstellung. „Dies bestätigt<br />

unsere Beobachtung seit<br />

Jahren: Der Mittelstand holt die<br />

Entwicklung bei den Großunternehmen<br />

innerhalb von fünf Jahren<br />

nach und kann von deren Erfahrungen<br />

profitieren. Das ist bei<br />

Erst wenige Mittelständler nutzen<br />

Social Media zur Personalbeschaffung.<br />

Bild: Fotolia, cienpiesnf<br />

elektronischen Bewerbungen so,<br />

und es deutet sich an, dass dies bei<br />

Social Media ebenso sein wird,<br />

womöglich sogar etwas schneller“,<br />

sagt Prof. Dr. Tim Weitzel vom<br />

Lehrstuhl für Informationssysteme<br />

in Dienstleistungsbereichen der<br />

Universität Bamberg. Einen wichtigen<br />

Trend im Recruiting-Bereich<br />

stellen laut Studie auch Social-<br />

Media-Kanäle dar. Sechs von zehn<br />

Unternehmen geben an, dass sie<br />

sich der Chancen bewusst sind, die<br />

Social Media generell für die Personalbeschaffung<br />

bietet; 35 % stufen<br />

die Möglichkeiten von Social Media<br />

als positiv ein. Hinsichtlich der<br />

konkreten Nutzung von Social-<br />

Media-Anwendungen für Stellenausschreibungen<br />

oder Imagewerbung<br />

befinden sich die Werte bei<br />

den Mittelständlern jedoch noch<br />

im einstelligen Prozentbereich.<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

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12. Juli <strong>2012</strong> · Nr. <strong>28</strong> · <strong>Produktion</strong> · Beruf und Karriere · 35<br />

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Technik und Wirtschaft für die deutsche Industrie<br />

Wie werden die durch MTU-Diesel angetriebenen<br />

Patrouillenboote der indischen Küstenwache<br />

aufgrund ihrer Stärke auch genannt?<br />

a) Weißer Elefant<br />

b) Roter Ochse<br />

c) Grauer Wal d) Schwarzer Bär<br />

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36 · Beruf und Karriere · <strong>Produktion</strong> · 12. Juli <strong>2012</strong> · Nr. <strong>28</strong><br />

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<strong>Produktion</strong><br />

6. Juni <strong>2012</strong> · Nummer 23 www.produktion.de<br />

Fabrik des Jahres:<br />

Einsendeschluss<br />

ist am 15. Juni<br />

Fabrik 4.0: Automatisierer<br />

gestalten die Zukunft<br />

Studie: 209 000<br />

MINT-Fachkräfte gesucht<br />

Fabrik des Jahres ´10 : Rohde<br />

& Schwarz optimiert weiter<br />

Zutrittskontrolle senkt<br />

Hürden im Exportgeschäft<br />

4<br />

6<br />

<strong>28</strong><br />

29<br />

IM FOKUS<br />

Robotikforscher auf<br />

Automatica geehrt<br />

MÜNCHEN (MG). Der erste Preis<br />

des Walter Reis Innovation<br />

Award for Robotics ging an Dr.<br />

Johannes Wößner und Alexander<br />

Spiller vom Fraunhofer IPA<br />

in Stuttgart. Den zweiten erhielten<br />

Christian Connette und Theo<br />

Jacobs, ebenfalls Fraunhofer<br />

IPA. Seite 4<br />

Gleitlagerdrehantriebe<br />

ersetzen Lagerstellen<br />

NÜRNBERG (PD). Moderne Antriebstechnik<br />

erschließt neue<br />

Potenziale zur Kostensenkung in<br />

Parabolrinnen und Fresnel-Anlagen.<br />

Seite 12<br />

Spezialstahl<br />

auf Ölsuche<br />

WITTEN (BA). Weltweit fördern<br />

nur wenige Stahlkocher geeignete<br />

Stähle, aus denen Bohrwerkzeugnisse<br />

für die Förderung<br />

von Öl über weite Strecken<br />

hergestellt werden. Seite 19<br />

ZAHL DER WOCHE<br />

700 MIO EURO...<br />

will Bayer in den kommenden<br />

drei Jahren in Sachlanlagen in<br />

seinem Bereich Material Science<br />

in Deutschland investieren.<br />

ZITIERT<br />

‚Wünsche mir, dass die Politik<br />

versucht, nicht weiter auf Kosten<br />

unserer Kinder zu leben.‘<br />

Stephan Gais, Mahr-Gruppe<br />

Superior Clamping<br />

and Gripping<br />

SERVICE<br />

CONDITION MONITORING<br />

Bald Fahrtenschreiber für Maschinen<br />

Condition Monitoring soll<br />

ungeplante Maschinenausfälle<br />

verhindern. Aber längst nicht alle<br />

Defekte sind vorhersehbar.<br />

LANDSBERG (SM). „Aircraft on<br />

ground“ – diesen Hilferuf fürchtet<br />

jede Airline, wenn ein Flugzeug<br />

aufgrund technischer Probleme<br />

nicht abheben kann. Damit es erst<br />

gar nicht soweit kommt, bietet die<br />

Lufthansa Technik unter dem Namen<br />

„Engine Condition Monitoring“<br />

die permanente zentrale<br />

Überwachung und Analyse der<br />

Triebwerksdaten an. Dabei sammeln<br />

Sensoren in den Flugzeugtriebwerken<br />

verschiedene Messwerte,<br />

die an die Zentrale zur Auswertung<br />

übertragen werden. Der<br />

entscheidende Vorteil: Ein Schaden<br />

kann behoben werden, bevor<br />

er zum Ausfall des Triebwerks<br />

führt. Ist Condition Monitoring cherheit und Angst vor Know-how- rechtzeitig beim Kunden eintrifft“,<br />

auch für moderne Werkzeugmaschinen<br />

geeignet?<br />

dem Hersteller einer Maschine den nete Ziel sei dabei die Minimierung<br />

Abfluss gebe es häufig Vorbehalte, erklärt der Experte. Das übergeord-<br />

Mit einem klaren „Ja“ antwortet Zugriff auf den Maschinenpark zu der ungeplanten Ausfälle und die<br />

Dr. Jan Kotschenreuther, Vice President<br />

Software & Controls beim ziale noch längst nicht ausge-<br />

Mehr noch: „Wir könnten nach<br />

erlauben. Deshalb seien die Poten-<br />

Überführung in geplante Ausfälle.<br />

Werkzeugmaschinenhersteller schöpft. „Dabei ist es sehr hilfreich, Auswertung der Maschinendaten<br />

MAG IAS GmbH in Göppingen: den Zustand von Verschleißteilen dem Kunden wertvolle Tipps zur<br />

„Die technische Realisierung von in einer Werkzeugmaschine zu besseren Auslastung seines gesamten<br />

Maschinenparks geben“, so<br />

Condition Monitoring ist in vielen überwachen. Bei Überschreiten<br />

Fällen bereits heute möglich und der entsprechenden Parameter Kotschenreuther.<br />

wird teilweise auch verwendet“. Die meldet sich die Maschine automatisch<br />

bei uns. Wir sorgen dann da-<br />

sich Martin Steinle, Abteilungsleiter<br />

Etwas weniger euphorisch gibt<br />

Akzeptanz seitens der Kunden sei<br />

aber durchaus unterschiedlich. Besonders<br />

mit Blick auf die Datensi-<br />

<strong>Produktion</strong>sausfall zu verursachen, heimer Werkzeugmaschinenfür,<br />

dass das Ersatzteil, ohne einen After Sales Service bei der Mindel-<br />

MASCHINENBAU: AUFTRAGSEINGANG IM APRIL <strong>2012</strong><br />

VDMA: Erste Lichtblicke aus Nicht-Euro-Ländern<br />

Der Auftragseingang im deutschen<br />

Maschinen- und Anlagenbau<br />

lag im April 11 % unter dem<br />

Ergebnis des Vorjahres. Lichtblicke<br />

gab es in den sogenannten<br />

Drittländern, die immerhin für<br />

mehr als die Hälfte des gesamten<br />

Branchenumsatzes stehen.<br />

FRANKFURT/MAIN. Der Auftragseingang<br />

im deutschen Maschinenund<br />

Anlagenbau lag im April <strong>2012</strong><br />

um real 11 % unter dem Ergebnis<br />

des Vorjahres. Das Inlandsgeschäft<br />

sank um 14 %, das Auslandsgeschäft<br />

um 9 % im Vergleich zum<br />

Während die Auftragslage im<br />

Euro-Raum verhalten bleibt, gibt<br />

es positive Signale aus den sogenannten<br />

Drittländern.<br />

Vorjahresniveau, teilte der Verband<br />

Deutscher Maschinen- und<br />

Anlagenbau (VDMA) mit. In dem<br />

von kurzfristigen Schwankungen<br />

weniger beeinflussten Dreimonatsvergleich<br />

Februar bis April<br />

<strong>2012</strong> ergibt sich insgesamt ein<br />

Minus von real 9 % im Vorjahresvergleich.<br />

Die Inlandsaufträge lagen<br />

mit 10 % im Minus. Bei den<br />

Auslandsaufträgen gab es ein Minus<br />

von 9 %.<br />

„Im April <strong>2012</strong> lag der Auftragseingang<br />

im Maschinen- und Anlagenbau<br />

in Deutschland weiterhin<br />

Werkzeugmaschinen sind techisch<br />

anspruchsvoll. Condition Monitoring<br />

könnte ungeplante Maschinenausfälle<br />

reduzieren.<br />

schmiede Grob-Werke: „Es ist technisch<br />

sehr schwierig, aus aufgezeichneten<br />

Maschinendaten einen<br />

bevorstehenden Ausfall der Maschine<br />

abzuleiten. Teilweise fällt die<br />

Maschine aus, ohne dass die Sensoren<br />

Unregelmäßigkeiten messen<br />

oder diese erst kurz vor dem Ausfall<br />

detektiert werden.“ Dennoch bietet<br />

sein Unternehmen unter dem Kürzel<br />

GSD die Überwachung und Diagnose<br />

für die Motorspindel an. Dabei<br />

misst ein an der Motorspindel<br />

angebrachter Sensor unter anderem<br />

Schwingung und Temperatur.<br />

Diese Daten können dann mittels<br />

spezieller Software analysiert werden.<br />

Ziel ist es, starke Schwingungen<br />

frühzeitig zu erkennen und zu<br />

eliminieren. Der Kunde profitiert<br />

davon in Form besserer Oberflächen<br />

und längerer Standzeiten. Für<br />

die Zukunft plant sein Unternehmen<br />

sogar eine Art „Fahrtenschreiber“<br />

für die gesamte Maschine. Dabei<br />

werden alle Aktionen und Steuerungsbefehle<br />

protokolliert.<br />

Interessant: Es gibt bereits Maschinenhersteller,<br />

die diverse Daten<br />

aufzeichnen, ohne dass der Kunde<br />

davon weiß. Im Schadensfall dienen<br />

diese der Beweissicherung.<br />

unter Vorjahresniveau“, sagte<br />

VDMA-Chefvolkswirt Dr. Ralph<br />

Wiechers. Wenig investitionsfreudig<br />

zeigten sich auch die Kunden<br />

aus dem Euro-Raum: In den Euro-<br />

Partnerländern (-17 %) befinden<br />

sich die Orders weiter im leichten<br />

Sinkflug. Aber auch die Inlandsbestellungen<br />

gaben nach, so dass<br />

hier doch noch nicht von einem<br />

Erreichen der Talsohle gesprochen<br />

werden könne. „Lichtblicke<br />

gab es in den sogenannten Drittländern,<br />

die immerhin für mehr als<br />

die Hälfte (56 %) des gesamten<br />

Branchenumsatzes stehen. Zwar<br />

steht im Vorjahresvergleich auch<br />

hier noch ein Minus, aber die Bestellkurve<br />

zeigt inzwischen deutlich<br />

nach oben“, kommentierte Dr.<br />

Wiechers das Ergebnis.<br />

Bild: Fotolia, Mikalai Bachkou<br />

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12. Juli <strong>2012</strong> · Nr. <strong>28</strong> · <strong>Produktion</strong> · Beruf und Karriere · 37<br />

Entscheider<br />

lesen<br />

<strong>Produktion</strong><br />

Technik und<br />

Wirtschaft<br />

für die<br />

deutsche<br />

Industrie<br />

Chief-Ingenieur (w/m) Leittechnik<br />

– Verifikation und Validierung –<br />

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Verifikation und Validierung der realisierten Leittechnik für kerntechnische Anlagen inklusive der fachlichen Leitung<br />

des Teams<br />

Chief-Ingenieur (w/m) Diesel I & C<br />

Erlangen/Job-Nummer GE_04251<br />

Planung, Auslegung und Projektierung leittechnischer Einrichtungen für Kernkraftwerke mit Schwerpunkt<br />

Notstromdieselsysteme einschließlich Übernahme der fachlichen Gruppenleitung<br />

Ingenieur (w/m)<br />

mechanische Brennstabauslegung<br />

Erlangen/Job-Nummer GE_06155<br />

Durchführung und Dokumentation von Auslegungsberechnungen für den Nachweis des sicheren Betriebs<br />

von Brennstäben in Kernreaktoren; Unterstützung der Planung und Umsetzung von Bestrahlungsversuchen;<br />

Mitarbeit im Rahmen relevanter Forschungs- und Entwicklungsprojekte<br />

QM-Beauftragter (w/m)<br />

Sicherheitsleittechnik<br />

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Studium (TH/FH/Uni) der Fachrichtung Automatisierungstechnik, Elektrotechnik, Maschinenbau, System- und<br />

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6<br />

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Der Kongress für<br />

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Grenzen der Belastbarkeit<br />

■ Rollenverteilung: Wirtschaft und<br />

Politik im 21. Jahrhundert<br />

■ Euro-Rettung:<br />

Wird das Experiment glücken?<br />

■ Orientierungshilfe:<br />

Markt chancen für Maschinenbauer<br />

■ Wachstumsmärkte:<br />

Potenziale in Südamerika<br />

■ Finanzierung:<br />

Kreditzugang unter Basel III<br />

Der Mensch:<br />

Erfolgsfaktor im Unternehmen<br />

■ Arbeitsmarktpolitik: Was bringt den<br />

deutschen Maschinenbau voran?<br />

■ Pisa & Co: Wie gut ist unser<br />

Bildungssystem wirklich?<br />

■ Help yourself: Wie Maschinenbauer<br />

ihren Nachwuchs sichern<br />

■ Herausforderung Demografie:<br />

Erwerbs beteiligung erhöhen,<br />

Zuwanderung gestalten<br />

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12. Juli <strong>2012</strong> · Nr. <strong>28</strong> · <strong>Produktion</strong> · Beruf und Karriere · 39<br />

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Seite 32-39 Beruf und Karriere PRO_<strong>2012</strong>_<strong>28</strong>.indd 39 06.07.<strong>2012</strong> 09:47:02


40 · Wirtschaftsfakten · <strong>Produktion</strong> · 12. Juli <strong>2012</strong> · Nr. <strong>28</strong><br />

Maschinenbau-Aktien-indeX<br />

AKTIEN-ANALYSE<br />

Notenbank stoppt Höhenflug<br />

Harald Rehmet,<br />

Senior Analyst<br />

der LBBW<br />

STUTTGART (ILK). Nachdem die Ergebnisse des EU-<br />

Gipfels zu einer positiven Überraschung führten,<br />

wurden Hoffnungen beflügelt, dass die EZB den<br />

Märkten mit ihren Beschlüssen Unterstützung zukommen<br />

lassen würde. Insofern beendete die Ankündigung<br />

der Europäischen Notenbank, dass ‚nur‘<br />

die Leitzinsen gesenkt würden, den Höhenflug am<br />

Aktienmarkt. Gleichwohl konnte sowohl beim DAX<br />

(+6,3 %) als auch beim Maschinenbau-Aktien-indeX<br />

von <strong>Produktion</strong> und LBBW (+7,6 %) ein markantes<br />

Plus verbucht und die hohen Verluste der Vorwoche<br />

überkompensiert werden. Dabei waren sogar<br />

zweistellige Kurszuwächse zu verzeichnen. Lediglich<br />

von GEA Group (+12,0 %) gab es Neuigkeiten, die im<br />

Rahmen ihres Kapitalmarkttages den Geschäftsausblick<br />

für <strong>2012</strong> bestätigte. Dabei zeigte sich, dass beim<br />

Ordervolumen einem schwächeren April ein besserer<br />

Mai folgte. Dieses Bild bestätigte auch die jüngste<br />

Auftragseingangsstatistik des VDMA.<br />

Die Demographie-Falle schnappt langsam zu<br />

Quelle: Statistisches Bundesamt<br />

LANDSBERG (ILK). Der Anteil der<br />

Erwerbstätigen im Alter von 55 Jahren<br />

und älter ist in den vergangenen 20<br />

Jahren in Deutschland deutlich gestiegen.<br />

Während 1991 der Anteil der erwerbstätigen<br />

55- bis 59-Jährigen an<br />

der Gesamtbevölkerung in dieser Altersgruppe<br />

55,1 % betrug, lag er im<br />

Jahr 2010 bei 71,3 %. Der Anteil der<br />

erwerbstätigen 60- bis 64-Jährigen<br />

hat sich im selben Zeitraum sogar von<br />

20,0 % auf 40,8 % verdoppelt. Das geht<br />

aus den Zahlen des Statistischen Bundesamtes<br />

hervor. Als Grund für den zunehmenden<br />

Anteil Älterer am Arbeitsmarkt<br />

nennt das Institut der deutschen<br />

Wirtschaft Köln die beschlossenen<br />

Rentenreformen. Mit ihnen wurde der<br />

vorzeitige Austritt aus dem Berufsleben<br />

erschwert. Zudem müssen vorzeitige<br />

Ruheständler höhere Rentenabschläge<br />

hinnehmen.<br />

© <strong>Produktion</strong><br />

Dow Jones<br />

1<strong>28</strong>00<br />

12700<br />

12600<br />

12500<br />

12400<br />

12300<br />

01.06.<br />

11.06.<br />

Hang Seng<br />

20000<br />

19600<br />

19200<br />

18800<br />

18400<br />

18000<br />

01.06.<br />

11.06.<br />

25.06.<br />

25.06.<br />

02.07.<br />

02.07.<br />

09.07.<br />

09.07.<br />

Maschinenbau-Aktien-indeX vs DAX<br />

Maschinenbau-<br />

Aktien-indeX<br />

DAX 30<br />

Maschinenbau-Aktien-indeX<br />

Name<br />

Indexmitglied<br />

Euro Stoxx<br />

2240<br />

2214<br />

2188<br />

2162<br />

2136<br />

2110<br />

01.06.<br />

TecDax<br />

760<br />

754<br />

748<br />

742<br />

736<br />

730<br />

Kurs<br />

(EUR)<br />

<strong>28</strong>.06.<br />

01.06.<br />

Kurs<br />

(EUR)<br />

05.07.<br />

11.06.<br />

11.06.<br />

Wochenperformance<br />

(in %)<br />

25.06.<br />

25.06.<br />

02.07.<br />

02.07.<br />

09.07.<br />

09.07.<br />

1 Jahr<br />

Marktkapitalisierung<br />

(in Mio.)<br />

AIXTRON (XET) TecDAX 10,68 11,68 9,4% 1190<br />

BAUER (XET) SDAX 18,58 18,49 -0,5% 317<br />

DEUTSCHE BET. (XET) TecDAX 14,92 15,85 6,2% 217<br />

DEUTZ (XET) SDAX 3,86 4,19 8,6% 506<br />

DUERR (XET) MDAX 46,53 51,39 10,4% 889<br />

GEA GROUP (XET) MDAX 19,80 22,17 12,0% 4075<br />

GESCO (XET) MDAX 57,94 62,00 7,0% 206<br />

GILDEMEISTER (XET) SDAX 11,65 13,85 18,9% 833<br />

HEIDELBERGER DRUCK (XET) MDAX 1,08 1,11 2,5% 260<br />

JENOPTIK (XET) SDAX 4,93 5,10 3,4% 292<br />

JUNGHEINRICH PFS. (XET) TecDAX 22,61 22,60 0,0% 362<br />

KOENIG & BAUER (XET) SDAX 12,67 13,10 3,4% 216<br />

KRONES (XET) SDAX 37,50 41,98 11,9% 1325<br />

KUKA (XET) MDAX 16,70 18,61 11,4% 631<br />

MAN (XET) MDAX 76,98 83,77 8,8% 11809<br />

MTU AERO ENGINES (XET) HLDG. DAX 56,17 59,59 6,1% 3099<br />

NORDEX (XET) MDAX 2,80 3,12 11,5% 230<br />

NORMA GROUP (XET) TecDAX 16,51 18,38 11,3% 586<br />

PFEIFFER VACUUM (XET) TECH. SDAX 81,17 81,77 0,7% 807<br />

RATIONAL (XET) TecDAX 175,00 189,90 8,5% 2159<br />

SALZGITTER (XET) MDAX 31,37 32,23 2,7% 1937<br />

SCHALTBAU HOLDING (XET) MDAX 76,16 81,40 6,9% 167<br />

SCHULER NEUE SHARES(XET) SDAX 20,33 20,39 0,3% 605<br />

SIEMENS (XET) DAX 63,06 67,59 7,2% 61791<br />

SINGULUS TECHS. (XET) TecDAX 1,76 2,06 17,0% 101<br />

SUESS MICROTEC (XET) TecDAX 8,61 9,25 7,5% 173<br />

THYSSENKRUPP (XET) DAX 12,22 13,43 9,9% 6907<br />

VOSSLOH (XET) MDAX 63,97 67,02 4,8% 893<br />

WACKER NEUSON (XET) SDAX 10,04 11,52 14,7% 808<br />

WINCOR NIXDORF (XET) MDAX 26,58 <strong>28</strong>,66 7,8% 948<br />

Quelle: Datastream, LBBW Research, <strong>Produktion</strong><br />

Bemerkung: Es handelt sich hierbei um XETRA-Schlusskurse vom vergangenen Donnerstag.<br />

Stammdaten zum Index: Anzahl der Werte: 30, Startpunkt 1.1.2000, Startwert 100, Indexart: Preisindex,<br />

Gewichtung: Gleichgewichtung;<br />

Werte die nach dem 1.1.2000 notiert sind: Bauer, Centrotherm Phto., Nordex, Wacker Neuson, Wincor Nixdorf,<br />

Deutsche Beteiligungen, MTU Aero Engines Schaltbau Holding sowie Schuler.<br />

ENERGIE & ROHSTOFFE<br />

Entwicklung Ölpreis /<br />

Barrel (159 l)<br />

110<br />

106<br />

102<br />

98<br />

94<br />

90<br />

101,9<br />

01.06.<br />

11.06.<br />

25.06.<br />

02.07.<br />

Ölpreis: Verunsicherung<br />

durch Politik Irans<br />

FRANKFURT (DJ/ILK). Laut Analysten<br />

gibt es am Öl-Markt Versorgungsängste.<br />

Im Iran mehrten sich<br />

die Stimmen, die eine Sperrung der<br />

Straße von Hormus fordern. Öltanker<br />

mit Ziel Embargostaaten sollte<br />

die Durchfahrt verweigert werden.<br />

Entspannung kommt unterdessen<br />

aus Norwegen, wo sich Arbeiter von<br />

Bohrinseln im Ausstand befinden.<br />

Verlautbarungen der Gewerkschaften<br />

lassen nicht auf eine Ausweitung<br />

der Streiks schließen.<br />

ROHSTOFFPREISE<br />

Aluminium je Tonne: 1895,85 $<br />

Kupfer je Tonne: 7642,50 $<br />

Gold je Feinunze: 1582,75 $<br />

Silber je Feinunze: 27,26 $<br />

Nickel je Tonne: 13093,95 €<br />

Zinn je Tonne: 15031,22 €<br />

€ 1,2293 $ € 68,1020 Rupie<br />

€ 97,9700 Yen € 40,4191 Rubel<br />

€ 7,8203 Yuan € 4,2460 Zloty<br />

€ 0,7933 £ € <strong>28</strong>9,22 Forint<br />

KONJUNKTUR UND MÄRKTE<br />

Deutscher Automarkt<br />

legt im Juni wieder zu<br />

98,70<br />

09.07.<br />

UMRECHNUNGSKURSE<br />

FRANKFURT (DJ/ILK). Nach einem<br />

Rücksetzer im Mai hat der deutsche<br />

Automarkt im Juni wieder etwas<br />

angezogen. Die Zahl der Pkw-<br />

Neuzulassungen lag mit über<br />

296 000 Fahrzeugen um rund 3 %<br />

höher als im Vorjahresmonat, wie<br />

der Verband der Internationalen<br />

Kraftfahrzeughersteller (VDIK)<br />

jetzt mitteilte.<br />

KONJUNKTUR<br />

Stabilisierung Ende <strong>2012</strong><br />

PRODUKTION NR. <strong>28</strong>, <strong>2012</strong><br />

FRANKFURT (DJ/ILK). Die Wirtschaft<br />

des Euroraums ächzt unter<br />

den Sparprogrammen in vielen<br />

Ländern, dem schwachen Arbeitsmarkt<br />

und der zurückhaltenden<br />

Kreditvergabe der Banken. Drei<br />

führende Wirtschaftsforschungsinstitute<br />

(Ifo, Insee und Istat) gehen<br />

deshalb davon aus, dass das<br />

Bruttoinlandsprodukt der Eurozone<br />

im zweiten und dritten Quartal<br />

leicht sinken wird. Die Institute<br />

Wirtschaftsentwicklung<br />

BIP <strong>2012</strong> BIP <strong>2012</strong><br />

Land (reale Veränd. geg. Vorjahr in %)<br />

Bulgarien 1,8 1,0<br />

Estland 8,0 3,2<br />

Kasachstan 7,0 6,9<br />

Kroatien 0,5 -0,5<br />

Lettland 4,5 2,5<br />

Litauen 5,8 3,4<br />

Polen 4,3 2,5 bis 3,0<br />

Rumänien 2,5 0,5<br />

Russland 4,3 3,7<br />

Serbien 2,0 1,5<br />

Slowakai 3,0 1,7<br />

Slowenien 0,5 -0,5<br />

Tschechische Rep. 1,8 0,2<br />

Ukraine 5,2 3,2<br />

Ungarn 1,5 -1,0<br />

Usbekistan 8,3 8,4<br />

Britische Industrie robbt<br />

in Richtung Wachstum<br />

LONDON (DJ/ILK). Der Einkaufsmanagerindex<br />

der britischen Industrie<br />

ist im Juni stärker als erwartet<br />

geklettert. Er verbesserte sich auf<br />

48,6 Zähler. Volkswirte hatten mit<br />

einem Anstieg auf 47,4 gerechnet.<br />

Damit bleibt die Industrie nur<br />

knapp unter der Wachstumsgrenze,<br />

die ab einem Indexstand von 50<br />

angezeigt wird.<br />

unterstellen dabei, dass es im Prognosezeitraum<br />

nicht zu einer Eskalation<br />

der Staatsschuldenkrise im<br />

Euroraum kommt. „Eine zunehmende<br />

Verbesserung der Auslandsnachfrage<br />

dürfte bei der Stabilisierung<br />

der realwirtschaftlichen<br />

Aktivität zum Jahresende eine<br />

entscheidende Rolle spielen“, merken<br />

die Wirtschaftsforscher an.<br />

„Insbesondere wird die Nachfrage<br />

aus den Schwellenländern dank<br />

einer expansiven Geld- und Fiskalpolitik<br />

steigen.“<br />

Branchenbarometer Mittel- und Osteuropa<br />

Quelle: Germany Trade and Invest, Bonn<br />

Marktpotenzial<br />

Bau<br />

US-Auftragseingang<br />

zieht im Mai an<br />

© <strong>Produktion</strong><br />

Licht und Schatten für die Bauindustrie: Während in Slowenien oder der Slowakei<br />

der Markt erste Sättigungserscheinungen zeigt, gibt es in der Lettland,<br />

Litauen oder der Ukraine durchaus noch Nachholbedarf. Für die Baumaschinenhersteller<br />

ist Mittel- und Osteuropa nach wie vor ein interessanter Markt.<br />

WASHINGTON (DJ/ILK). Der Auftragseingang<br />

der US-Industrie ist<br />

im Mai verglichen mit dem Vormonat<br />

um 0,7 % gestiegen. Wie das<br />

US-Handelsministerium desweiteren<br />

mitteilte, ergab sich für den<br />

Vormonat ein Rückgang von revidiert<br />

0,7 %, nachdem vorläufig ein<br />

Minus von 0,6 % gemeldet worden<br />

war.<br />

Seite 40 Wirtschaftsfakten PRO_<strong>2012</strong>_<strong>28</strong>.indd 40 09.07.<strong>2012</strong> 11:11:30

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