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Ausgabe - 16 - Produktion

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10 · Unternehmen & Märkte · <strong>Produktion</strong> · 18. April 2013 · Nr. <strong>16</strong><br />

Studie<br />

Das verbinden Chinesen mit deutschen Anbietern:<br />

Arroganter Auftritt in China<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>16</strong>, 2013<br />

Das gute Image deutscher Unternehmen im Reich der Mitte weist erste<br />

Risse auf: Zwar wissen chinesische Kunden um die hohe Qualität der<br />

deutschen Produkte, aber Kundenwünsche bleiben oft auf der Strecke.<br />

Zudem werden die Deutschen teilweise als arrogant wahrgenommen.<br />

Köngen/Shanghai (kk). Eine aktuelle<br />

Studie der Staufen AG in<br />

China hat sich mit dem Image der<br />

Deutschen befasst und interessante<br />

Ergebnisse ans Licht gebracht.<br />

Zwar attestieren die chinesischen<br />

Kunden den Firmen aus Deutschland<br />

ein starkes Qualitätsbewusstsein<br />

(97 %) und finden diese sympathisch<br />

(88 %). Gleichzeitig wird<br />

das Auftreten auf dem chinesischen<br />

Markt von jedem Zweiten als<br />

arrogant wahrgenommen (51 %).<br />

Die große Mehrheit der Befragten<br />

ist zudem der Meinung, dass deutsche<br />

Hersteller stärker auf chinesische<br />

Kundenwünsche eingehen<br />

müssen (94 %).<br />

„Der Wettbewerb auf dem<br />

schnell wachsenden chinesischen<br />

Binnenmarkt fordert von den deutschen<br />

Firmen stärker denn je, stetig<br />

die eigenen Schwächen zu identifizieren<br />

und diese zügig auszuräumen“,<br />

erklärt Markus Franz, Ge-<br />

schäftsführer der Unternehmensberatung<br />

Staufen AG in Shanghai.<br />

Ernst zu nehmen sei dabei nicht<br />

nur das weit verbreitete Image<br />

deutscher Firmen, arrogant zu<br />

sein. 84 % der chinesischen Kunden<br />

meinen zudem, deutsche Anbieter<br />

sollten ihren Service verbessern.<br />

Zwei Drittel halten deutsche<br />

Produkte außerdem für zu teuer.<br />

Chinesische Kundenwünsche<br />

stärker berücksichtigen<br />

„Diese Zahlen sollten deutschen<br />

Unternehmen zu denken geben.<br />

Sie betrachten China bisher noch<br />

zu sehr als günstige Werkbank für<br />

Produkte, die in alle Welt verkauft<br />

werden, zu wenig aber als attraktiven<br />

Absatzmarkt“, so Industrieexperte<br />

Franz. Es gelte, stärker als<br />

bisher auf die Bedürfnisse der chinesischen<br />

Kunden Rücksicht zu<br />

nehmen. „Konkret heißt das beispielsweise<br />

für Maschinenbauer:<br />

Ihre Kunden benötigen oft nicht<br />

Premium-Produkte höchster deutscher<br />

Ingenieurskunst, sondern<br />

Maschinen, die zielgenau ihren<br />

Bedürfnissen entsprechen. Das<br />

sind häufig moderne Fertigungsanlagen<br />

in Basisausstattung, die<br />

etwas günstiger in der Anschaffung,<br />

vor allem aber leichter von<br />

den chinesischen Mitarbeitern zu<br />

bedienen und zu warten sind“, erläutert<br />

Franz.<br />

Insgesamt setzt das Image von<br />

‚Made in Germany‘ jedoch weiterhin<br />

Maßstäbe. Produkte und Services<br />

deutscher Hersteller werden<br />

von den Chinesen besser eingeschätzt<br />

(8,3 von 10 Punkten) als<br />

vergleichbare Angebote amerikanischer<br />

(7,7 von 10 Punkten) oder<br />

heimischer chinesischer Anbieter<br />

(6,6 von 10 Punkten). 41 % der Befragten<br />

gehen jedoch davon aus,<br />

dass der Vorsprung deutscher Produkte<br />

keine Selbstverständlichkeit<br />

bleibt und erwarten eine Qualitäts-<br />

Annäherung durch chinesische<br />

Anbieter.<br />

Das Thema China wird auch auf<br />

dem Lean Management Kongress<br />

der Staufen AG am 4./5. Juni in<br />

Darmstadt im Mittelpunkt stehen.<br />

Technisch leistungsstark, zuverlässig und qualitätsbewusst, so lauten die positivsten<br />

Eigenschaften der deutschen Anbieter. <br />

Bild: Staufen AG<br />

Wie sieht die Zukunft für deutsche Anbieter aus?<br />

Die Chinesen fordern modernere Produkte und Services von den deutschen<br />

Herstellern in China. Qualitätsvorteile sehen sie schwinden. Bild: Staufen AG<br />

China Corner<br />

Kärcher/Changshu (kk): Ein<br />

neues Werk hat Kärcher jetzt in<br />

Changshu nahe Schanghai eingeweiht.<br />

Auf einer Fläche von insgesamt<br />

27 000 Quadratmetern produzieren<br />

dort 750 Mitarbeiter Hochdruckreiniger,<br />

Dampfreiniger und<br />

Sauger für die Märkte in Asien, Lateinamerika<br />

und Afrika. Der Reinigungsgerätehersteller<br />

hat 18 Mio<br />

Euro in die neue <strong>Produktion</strong>sstätte<br />

investiert, die eine maximale Ausbringung<br />

von 1,5 Mio Geräten im<br />

Jahr ermöglicht.<br />

Termin<br />

vormerken!<br />

5./6. Juni 2013!<br />

„Rüsten bei kleinen Losgrößen – der Schlüssel zu einer wirtschaftlichen Fertigung“<br />

Spanntechnikexperten, Anwender und Hersteller diskutieren im Rahmen der<br />

Mit freundlicher Unterstützung von:<br />

+<br />

7. Praxistagung<br />

Werkstückspanntechnik<br />

5./6. Juni 2013, Maritim Hotel Ulm<br />

SOFLEX<br />

Sps/Guangzhou (kk): Die diesjährige<br />

SPS – Industrial Automation<br />

im südchinesischen Guangzhou besuchten<br />

rund 28 000 Besucher (27 %<br />

mehr als im Vorjahr). Sie war laut<br />

Veranstalter ein voller Erfolg. An der<br />

dreitägigen Industrieausstellung<br />

nahmen 448 Aussteller aus 15 Ländern<br />

teil. Mit von der Partie waren<br />

Industrieriesen wie Siemens, Mitsubishi<br />

Electric oder Misumi China Precision<br />

Machinery Trading Co Ltd<br />

ebenso wie Mittelständler. So stellte<br />

erstmals die Block Transformatoren-<br />

Elektronik GmbH aus Verden aus.<br />

Zufrieden zeigte sich Block-Manager<br />

Andreas Kirchner: „Wir werden<br />

nächstes Jahr wiederkommen“. Die<br />

nächste SPS – Industrial Automation<br />

findet vom 3. bis 5. März 2014 in Guangzhou<br />

statt. Informationen unter:<br />

www.spsinchina.com.<br />

Bild: Kärcher Bild: Messe Franfurt<br />

Weidmüller/Wenzhou (kk): Der<br />

Detmolder Elektrotechnikhersteller<br />

Weidmüller hat kürzlich ein Joint<br />

Venture mit dem chinesischen Unternehmen<br />

Shenle gegründet. Ab<br />

Sommer produziert das Unternehmen<br />

‚Weidmueller Electric Zhejiang<br />

Co. Ltd.‘ in Wenzhou, 470 Kilometer<br />

südlich von Shanghai, Relais und<br />

Relaisbaugruppen exklusiv für den<br />

weltweiten Vertrieb durch Weidmüller.<br />

„Die Gründung dieses Joint<br />

Bild: Weidmüller<br />

Ventures stärkt unser bestehendes<br />

Elektronik-Portfolio“, erklärte Weidmüller-Vorstandssprecher<br />

Dr. Peter<br />

Köhler.<br />

Kspg/Auto Shanghai (kk): Vom<br />

21. bis 29. April öffnet im Shanghai<br />

New International Exhibition Center<br />

die ‚Auto Shanghai‘ ihre Tore. Im<br />

German Pavilion präsentiert sich die<br />

KSPG AG mit ihren Tochtergesellschaften<br />

Pierburg China Ltd. und MS<br />

Motor Service Asia Pacific Co., Ltd.<br />

Der deutsche Zulieferer zeigt unter<br />

dem Motto ‚Clean und Lean‘ Produkte<br />

zur Schadstoffreduzierung. Zudem<br />

werden Ersatzteile für Industrie-,<br />

Marine- und Agrarkultur-Anwendungen<br />

vorgestellt.<br />

Bild: KSPG<br />

fer_praxistagung_werkstueck_logos_148x201.indd 1 13.03.2013 10:46:28

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