Bibelsaat 114 (pdf ~ 1 7 MB) - Diözese Linz
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Erfahrungen mit der Bibel <strong>Linz</strong>er <strong>Bibelsaat</strong> Nr. <strong>114</strong>/September 2010<br />
nen Christen nicht gebetet werden könnten“,<br />
so das kirchliche Stundengebet, das<br />
die sogenannten Fluchpsalmen auslässt<br />
und in Psalmen derartige Verse (z.B. Ps<br />
139,19–22) streicht. Diese sind jedoch nicht<br />
Ausdruck eines unversöhnlichen Hasses,<br />
sondern die Bitten um die Vernichtung der<br />
Feinde, d.h. des Bösen und von allem, was<br />
Menschen von Gott trennen möchte. Die<br />
Propheten werden nicht müde, auf diese<br />
richtende Gegenwart Gottes hinzuweisen,<br />
die vor allem das Recht von Randgruppen<br />
einfordert und gegen das Böse unerbittlich<br />
ist. Das findet seine Fortsetzung in der<br />
Zuwendung Jesu zu den Armen, in den<br />
Endzeitreden und im Buch der Offenbarung<br />
mit seinen apokalyptischen Bildern.<br />
Theologen haben Jahrhunderte lang<br />
gerungen, in griechischer Sprache und<br />
Begriffen auszusagen, wer dieser Jesus<br />
von Nazaret ist und in welchem Verhältnis<br />
er zu JHWH steht. Schriften, die das AT<br />
„reinigen“ wollten, wurden nicht in die<br />
14<br />
Bilder: Solomon Okpurukhe/SARTO – siehe Seite 36!<br />
Bibel aufgenommen. Viele meist gnostische<br />
Schriften gipfeln um 140 n. Chr. in<br />
der Meinung des Bischofs Markion, der<br />
in einem strengen Dualismus JHWH als<br />
zürnenden, bösen Gott des AT der Offenbarung<br />
des höchsten, guten Gottes Jesu<br />
gegenüberstellt. Nachbiblisch bekennen<br />
Christen, dass Gott der Schöpfer von allem<br />
ist, während die Aussage von Gott als<br />
Retter in Jesus, dem Christus, Gestalt annimmt.<br />
Gottes Erlösungstat für alle Zeiten<br />
und alle Menschen ist, dass er Jesus nicht<br />
im Tod gelassen, sondern auferweckt hat,<br />
und dass die Menschen fortan in seinem<br />
Geist leben können.<br />
„Ehre sei dem Vater und dem Sohn<br />
und dem Heiligen Geist:<br />
dem einen Gott<br />
von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.“<br />
„Es segne uns (euch) der eine Gott,<br />
der Vater und der Sohn<br />
und der Heilige Geist!<br />
Amen.“<br />
(E. Zenger in einem seiner letzten Artikel in:<br />
Bibel und Kirche 2/2010, S. 93)<br />
„Darum hat ihn Gott über alle erhöht und<br />
ihm den Namen verliehen, der größer ist<br />
als alle Namen, damit alle im Himmel, auf<br />
der Erde und unter der Erde ihre Knie beugen<br />
vor dem Namen Jesu und jeder Mund<br />
bekennt: ‚Jesus Christus ist der Herr – zur<br />
Ehre Gottes, des Vaters.’“ (Phil 2,9–11).<br />
Zur Person:<br />
Dr. Roswitha Unfried war viele<br />
Jahre Referentin im Bibelwerk<br />
<strong>Linz</strong> und arbeitet seit Beginn<br />
(und den Anfängen der <strong>Bibelsaat</strong>)<br />
ehrenamtlich im <strong>Linz</strong>er<br />
Bibelteam mit.<br />
Roswitha Unfried