XXIXX. Olympische Spiele Peking 2008 - Der Deutsche Olympische ...
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Taekwondo Eugen Gerber<br />
1. Internationale Bestandsaufnahme<br />
An den olympischen Wettbewerben im<br />
Taekwondo nahmen in <strong>Peking</strong> 128<br />
Teilnehmer aus 59 Nationen teil<br />
(Weltmeisterschaft 2007: 865 Teilnehmer<br />
aus 116 Nationen). Aufgrund der durch das IOC<br />
vorgegebenen erheblichen Teilnehmerbeschränkung<br />
bei <strong>Olympische</strong>n <strong>Spiele</strong>n sind die bei Weltmeisterschaften<br />
üblichen 16 Gewichtsklassen auf 8 Klassen<br />
(jeweils 4 Männer- und 4 Frauenklassen) reduziert<br />
worden. Pro Nation können sich maximal 2 Männer<br />
und 2 Frauen für die <strong>Olympische</strong>n <strong>Spiele</strong> qualifizieren.<br />
Die Medaillen verteilten sich auf 22 Nationen,<br />
44 Nationen konnten Finalplatzierungen 1-7 erringen.<br />
Das Taekwondo Mutterland Korea konnte seine<br />
absolute Dominanz in dieser Sportart mit vier<br />
Goldmedaillen vor Mexiko (2/0/0), China (1/0/1),<br />
Iran (1/0/0), USA (0/1/2) und der Türkei (0/1/1)<br />
erneut unter Beweis stellen. Europas führende Taekwondo Nation Spanien blieb in <strong>Peking</strong> überraschend<br />
ohne Medaillen, nachdem bei der WM 2007 noch 3 Medaillen (2/0/1) erkämpft werden<br />
konnten (Tab. 84).<br />
2. Nationale Bestandsaufnahme<br />
Nachdem die <strong>Deutsche</strong> Taekwondo Union alle vier möglichen Quotenplätze für die <strong>Olympische</strong>n<br />
<strong>Spiele</strong> <strong>2008</strong> in <strong>Peking</strong> erringen konnte, waren die Erwartungen entsprechend hochgesteckt,<br />
zumal es lediglich sieben anderen Nationen gelungen war, ebenfalls das volle Startplatz-<br />
Kontingent auszuschöpfen. Doch die jungen deutschen Talente, die in <strong>Peking</strong> ein Durchschnitts-<br />
alter von 19,6 Jahren aufwiesen, waren fast alle dem olympischen Erfolgsdruck<br />
nicht gewachsen. Die beiden größten Medaillenhoffnungen,<br />
der zweifache Europameister Levent Tuncat in der Gewichtsklasse<br />
bis 58 kg und Helena Fromm, die Dritte der WM 2007 in der<br />
Gewichtsklasse bis 67 kg, erreichten nicht annähernd ihre Normalform<br />
und schieden in der ersten bzw. zweiten Runde mit knappen<br />
Niederlagen aus. Auch Europameisterin Sümeyye Gülec in der Klasse<br />
Tab. 84<br />
Medaillenspiegel OS <strong>2008</strong> - Taekwondo<br />
Rang Nation Gold Silber Bronze 5. Platz 7. Platz<br />
1. KOR 4<br />
2. MEX 2<br />
3. CHN 1 1<br />
4. IRI 1<br />
5. USA 1 2<br />
6. TUR 1 1<br />
7. ITA 1 1<br />
7. THA 1 1<br />
9. CAN 1<br />
9. NOR 1<br />
9. DOM 1<br />
9. GRE 1<br />
13. TPE 2 2<br />
14. CRO 2<br />
15. GBR 1 1 1<br />
Tab. 85<br />
Ergebnisse deutsche Teilnehmer<br />
Klasse Name Platz<br />
-49 kg Gülec, Sümeyye 1. Runde<br />
-67 kg Fromm, Helena 2. Runde<br />
-58 kg Tuncat, Levent 1. Runde<br />
-68 kg Manz, Daniel 5. Platz<br />
bis 49 kg, die in der Qualifikation immerhin die dreimalige Weltmeisterin Birgit Yague aus Spanien<br />
ausgeschaltet hatte, kämpfte erheblich unter ihren Möglichkeiten und verlor ihren ersten<br />
Kampf mit 2:4 Punkten gegen Diana Contreras aus Venezuela. Lediglich der EM-Dritte Daniel<br />
Manz, der in der Gewichtsklasse bis 68 kg die vergleichsweise schwierigste Auslosung der deutschen<br />
Starter erwischt hatte, zeigte keinen Respekt vor großen Namen und übertraf die in ihn gesetzten<br />
Erwartungen mit einem 5. Platz. Im kleinen Finale verlor er umstritten mit 3:4 Punkten<br />
gegen den amtierenden Weltmeister Sung Yu-Chi aus Taiwan (Tab. 85).<br />
3. Schlussfolgerungen<br />
Die deutschen Olympiastarter sind allesamt noch jung, so dass erwartet werden kann, dass sie in<br />
den nächsten vier Jahren bis zu den <strong>Olympische</strong>n <strong>Spiele</strong>n 2012 in London weitere internationale<br />
Erfahrung sammeln können und dort ihren Leistungszenit erreichen werden. Die personelle Decke<br />
an deutschen Taekwondo-Kämpfern mit internationalem Niveau ist jedoch sehr dünn, so<br />
dass die DTU erhebliche Anstrengungen unternehmen muss, eine breitere Basis für ein erfolgreiches<br />
Abschneiden in London 2012 zu schaffen.