XXIXX. Olympische Spiele Peking 2008 - Der Deutsche Olympische ...
XXIXX. Olympische Spiele Peking 2008 - Der Deutsche Olympische ...
XXIXX. Olympische Spiele Peking 2008 - Der Deutsche Olympische ...
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
206<br />
schlussbereich stehen in einem engen Zusammenhang zur Entwicklung der internationalen und<br />
nationalen Spitzenleistungen in den einzelnen Disziplinen. Hier liegen Entwicklungspotenziale,<br />
die gerade im deutschen Sport besser erschlossen werden müssten. Während die deutschen Juniorinnen/Junioren<br />
bei Juniorenweltmeisterschaften noch eine überwiegende positive Leistungsbilanz<br />
aufweisen, zeigen sich zunehmend Leistungsstagnation und Leistungsrückgang im Anschlussbereich<br />
der deutschen olympischen Sommersportarten. Das Hauptproblem im langfristigen<br />
Leistungsaufbau vieler Sportarten besteht darin, die größer werdenden Differenzen zwischen<br />
den Einstiegsleistungen bei Trainingsbeginn und den späteren Finalleistungen im Spitzenbereich<br />
zu bewältigen. Einerseits ist der sportlich-körperliche Vorbereitungsstand der Leistungssporteinsteiger<br />
geringer als früher, andererseits steigt in einer Reihe von Sportarten das Niveau der Weltspitzenleistungen<br />
weiter an. Langfristig müssen Sportler mit einem deutlich höheren Niveau der<br />
perspektivisch erforderlichen sportartspezifischen Leistungsvoraussetzungen und der Belastbarkeit<br />
bereits im Nachwuchstraining vorbereitet werden, damit im Anschluss- und Hochleistungstraining<br />
die Leistungen durch wirksame Trainingsanforderungen weiter gesteigert werden können.<br />
Fazit: Ein Schlüssel zum Erfolg liegt in der erfolgreichen Überführung leistungsstarker<br />
Nachwuchsathleten in den Spitzenbereich. Hierfür ist ein zielorientierter langfristiger<br />
Leistungsaufbau mit optimalem Übergang über den Anschluss zum Spitzenbereich notwendig<br />
(vgl. Leipziger Thesen zum Nachwuchstraining 2006).<br />
6.<br />
Analysen in erfolgreichen Sommer- und Wintersportarten zeigen, dass sportliche Erfolge, neben<br />
straff geleiteten leistungssportorientierten Verbandsstrukturen, insbesondere von der leistungswirksamen<br />
Umsetzung langjährig erprobter und auf das Erreichen der Weltspitze orientierter<br />
Trainingskonzepte durch erfahrene und motivierte Trainer in optimalen Infrastrukturen abhängig<br />
sind. Die zielgerichtete Erhöhung der Wirksamkeit des Trainings, die Steigerung der Trainingsbelastungen<br />
im Jahres- und Mehrjahresverlauf und die auf den Zeitpunkt des sportlichen Höhepunkts<br />
orientierte individuelle Spitzenleistung (u.a. kontinuierliche Anpassung und Vervollkommnung<br />
der unmittelbaren Wettkampfvorbereitung /UWV) sind und bleiben Schwerpunkte.<br />
Besonders leistungswirksame Komponenten sind dabei die immer bessere Beherrschung der<br />
Trainingsmethodik und der Trainingssteuerung (Einheit von Wettkampfanalyse, Trainings- und<br />
Leistungsdiagnostik) sowie das Erschließen neuer oder das Optimieren bestehender sporttechnischer<br />
Lösungen. Zentrale und zeitlich an die Aufgabenstellung angepassten Trainingslehrgänge<br />
müssen wegen ihrer hohen Leistungswirksamkeit stärker von allen Sportlern und Trainern akzeptiert<br />
werden. Zudem kann dadurch eine mannschaftliche Geschlossenheit bei Wahrung notwendiger<br />
Individualität ausgeprägt und die Auseinandersetzung mit starken sportlichen Konkurrenten<br />
im täglichen Training forciert werden.<br />
Als neue Herausforderung für die Trainingskonzepte ist die drastische Erhöhung der Wettkämpfe<br />
pro Jahr zu nennen. Mittlerweile besteht in der Mehrzahl der Sportarten ein nahezu ganzjähriges<br />
Wettkampfsystem. Diese veränderten Bedingungen erfordern neue Lösungen in den Trainingssystemen<br />
sowohl aus trainingsmethodischer als auch aus materiell-technischer Sicht. Ziel<br />
muss es sein, Wettkämpfe neu in das Trainingssystem einzuordnen und sie nicht nur vordergründig<br />
als Mittel des Leistungsnachweises, sondern als hohe Trainingsreize mit notwendigen Transformations-<br />
und Regenerationszeiten gezielt zur Leistungssteigerung zu nutzen. Generell ist es<br />
notwendig, in enger Zusammenarbeit mit den wissenschaftlichen Partnern Trainingskonzeptionen<br />
und die Organisation der Wettkampfleistung regelmäßig zu evaluieren, um Defizite zu erkennen<br />
und sie gezielt beheben zu können.<br />
Fazit: Wichtigste Grundlage des sportlichen Erfolgs ist das Training selbst. Spitzenleistungen<br />
sind nur möglich mit an der Weltspitze orientierten Trainingskonzepten sowie<br />
gebündelter Kompetenz und Kontinuität im Trainingssystem.