Tanzende Türme auf Hamburgs Reeperbahn - Putzmeister Holding ...
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Das Magazin der <strong>Putzmeister</strong> Concrete Pumps GmbH<br />
Post<br />
9<br />
1<br />
Weltgrößter Stationärmast<br />
am Bosporus<br />
M 6 betoniert Erdölförderplattform<br />
in<br />
Russlands Fernem Osten<br />
Hoover Dam Bypass<br />
Bridge – Betonieren in<br />
4 m Höhe über dem<br />
Colorado River<br />
<strong>Tanzende</strong> Türme <strong>auf</strong><br />
<strong>Hamburgs</strong> <strong>Reeperbahn</strong> –<br />
Drei Großmastpumpen<br />
im perfekt koordinierten<br />
Einsatz<br />
PM 4307
Inhalt<br />
Inhalt / wissenswert<br />
Titelstory<br />
Hamburg: <strong>Tanzende</strong> Türme<br />
Drei Großmastpumpen M 52 im Einsatz bei der Sohlenbetonage<br />
des neuen Wahrzeichens von St. Pauli 4<br />
Einsatz<br />
Hoover Dam Bypass Bridge –<br />
Die Geschichte eines „modernen Wunders“<br />
Betonieren in 274 m Höhe über dem Colorado River 10<br />
Russland: M 62 betoniert Erdölförderplattform<br />
„Einmal einfache Fahrt mit der Transsib<br />
von Moskau nach Wladiwostok“ 14<br />
Türkei: Größter Stationärmast der Welt MXKD 50<br />
Sensationeller Fund aus dem antiken Konstantinopel: Hafen<br />
des Theodosius an der U-Bahnbaustelle in Yenikapı entdeckt 18<br />
50 Fragen<br />
Wie schafft es <strong>Putzmeister</strong>, überall präsent zu sein?<br />
In jeder Ausgabe der PM Post beantworten wir eine von<br />
50 interessanten Fragen aus den letzten 50 Jahren <strong>Putzmeister</strong> 16<br />
Kurzmeldungen<br />
<strong>Putzmeister</strong> Akademie – Seminarbroschüre 2011 21<br />
Stapell<strong>auf</strong> des ersten Baggerschiffs in China mit<br />
<strong>Putzmeister</strong> Dickstoffpumpe KOS 25100 21<br />
<strong>Putzmeister</strong> <strong>auf</strong> Baustellen in Indien 22<br />
4 14<br />
Auf der <strong>Reeperbahn</strong><br />
morgens um sechs…<br />
18<br />
Geschichtsstunde:<br />
Betonage am Hafen<br />
des Theodosius<br />
10<br />
Schwindelerregend:<br />
Hoover Dam Bypass<br />
2 3<br />
M 62: 9.000 km<br />
Bahnfahrt zum<br />
Japanischen Meer<br />
4 5<br />
Messetermine<br />
Oktober – Dezember 2010<br />
04. – 08.10.2010<br />
Elektra Mining, Johannesburg/SA<br />
27. – 30.10.2010<br />
SAIE Bologna/Italien<br />
22. – 25.11.2010<br />
Big 5 Show, Dubai/VAE<br />
23. – 26.11.2010<br />
Bauma China, Shanghai/China<br />
…übrigens<br />
Wussten Sie, dass <strong>Putzmeister</strong> Förderzylinder<br />
seit vielen Jahren hartverchromt<br />
sind. Serienmäßig!<br />
Das ist ein wesentliches Qualitätsmerkmal<br />
und verlängert die Lebensdauer<br />
ganz entscheidend.<br />
6<br />
Impressum:<br />
Wissenswert<br />
Messetermine / Wissenswertes 3<br />
Bildnachweis 2<br />
Impressum 3<br />
Bildnachweis:<br />
Soweit nicht anders bezeichnet unterliegen alle Abbildungen<br />
dem Copyright der <strong>Putzmeister</strong> Concrete Pumps<br />
GmbH.<br />
18: www.datenland.de · 22: hoover_dam_nevada_luft<strong>auf</strong>nahme,<br />
Wikimedia Commons, lizenziert unter CreativeCommons-Lizenz<br />
by-sa-3.0, Florian Arnd · 26:<br />
sea_of_okhotsk_map, Wikimedia Commons, lizenziert<br />
unter CreativeCommons-Lizenz by-sa-3.0, Norman Einstein<br />
· 27: cape tihii, Wikimedia Commons, Vihljun · 28:<br />
nivkh_men, Wikimedia Commons · 29: yuzhno sakhalin<br />
museum (5), Wikimedia Commons, lizenziert unter CreativeCommons-Lizenz<br />
by-sa-3.0, Straitgate · 30: zametny<br />
island, Wikimedia Commons, Vihljun · 35: istanbul rapid<br />
transit map, Wikimedia Commons, lizenziert unter CreativeCommons-Lizenz<br />
by-sa-2.5, Maximilian Dörrbecker<br />
Herausgeber:<br />
<strong>Putzmeister</strong> Concrete Pumps GmbH<br />
Max-Eyth-Str. 10<br />
72631 Aichtal · Deutschland<br />
Redaktion: Volker Wehner, Petra Montag<br />
<strong>Putzmeister</strong> Concrete Pumps GmbH<br />
Layout/Satz: Petra Montag<br />
<strong>Putzmeister</strong> Concrete Pumps GmbH<br />
Druck:<br />
Offizin Scheufele GmbH & Co. KG<br />
Tränkestr. 17<br />
70597 Stuttgart · Deutschland<br />
Alle Rechte und technische Änderungen<br />
vorbehalten.<br />
Trotz sorgfältiger inhaltlicher Kontrolle<br />
übernehmen wir keine Haftung für die Inhalte<br />
der angegebenen Web-Links. Für den<br />
Inhalt der jeweiligen Web-Seiten sind ausschließlich<br />
deren Betreiber verantwortlich.<br />
Die Abbildungen zeigen teilweise Sonderausführungen<br />
der Maschinen und Moment<strong>auf</strong>nahmen<br />
der Baustellenpraxis, die<br />
nicht immer den Vorschriften der Berufsgenossenschaft<br />
entsprechen.<br />
© by <strong>Putzmeister</strong> Concrete Pumps GmbH<br />
2010 · Printed in Germany (3.51009)<br />
wiss<br />
e n s<br />
wert<br />
PM 4307 PM 4307
Titelstory<br />
7<br />
Titelstory<br />
„Zwei neue Tänzer <strong>auf</strong><br />
<strong>Hamburgs</strong> <strong>Reeperbahn</strong>“<br />
Nach den Plänen der Architekten Bothe<br />
Richter Teherani wurde im September<br />
009 ganz in der Nähe des Hamburger<br />
Hafens mit dem Projekt „<strong>Tanzende</strong> Türme“<br />
begonnen. Auf dem rund 5.400 m² großen<br />
Grundstück entstehen an der <strong>Reeperbahn</strong><br />
1 für rund 150 Millionen Euro zwei<br />
geknickte Hochhäuser und ein Hotelkomplex.<br />
Bauherrin ist die Strabag Real<br />
Estate GmbH.<br />
Pumpe<br />
<br />
Vollabstützung,<br />
Im Mai 010 wurde der zweite Abschnitt<br />
der Sohlenbetonage mit einem Volumen<br />
von .650 m³ ausgeführt. PM hat den Beteiligten<br />
über die Schulter geschaut, zu<br />
denen vier <strong>Putzmeister</strong> Großmastpumpen<br />
(drei im Einsatz plus eine Standby)<br />
des Typs BSF 5.0 H der betonlift GmbH<br />
& Co. KG gehörten.<br />
Beschickung durch<br />
zwei Fahrmischer<br />
gleichzeitig<br />
Der Einbau einer solch großen Betonmenge<br />
an einem Tag erfordert auch für die Routiniers<br />
des Bauuntermehmens Ed. Züblin AG<br />
einiges an Vorbereitung in der Planung und<br />
Abstimmung mit den Auftragnehmern. Lieferant<br />
für den Beton ist die Holcim Beton<br />
und Zuschlagstoffe GmbH (Hamburg), die<br />
Pumpen stellt die Firma betonlift GmbH &<br />
Co. KG und die Sociedade de Construções,<br />
Lda (Lissabon) ist für den Betoneinbau verantwortlich.<br />
Ausgangspunkt für die Arbeiten<br />
an diesem 5. Mai ist das Betonierkonzept<br />
für die Bodenplatte, die in sechs Betonierabschnitte<br />
unterteilt ist. Es gelten folgende<br />
Randbedingungen:<br />
•<br />
•<br />
•<br />
max. Anlagenkapazität 200 m³/h (vier<br />
Transportbetonwerke mit je 50 m³/h)<br />
Aufstellung von drei Betonpumpen<br />
Bereitstellung von drei Einbaukolonnen<br />
Dazu erstellt die Bauleitung den Betonierplan<br />
für jede Betonage.<br />
Pumpe<br />
<br />
OSS<br />
einseitige<br />
Schmalabstützung,<br />
180° Arbeitsbereich<br />
nach vorn<br />
Betontechnologie<br />
Im Falle des hier beschriebenen zweiten<br />
Abschnittes werden drei verschiedene<br />
Betonsorten C30/37 eingesetzt. Für den<br />
unteren Bereich der Sohle und die Schrägen<br />
wird das Größtkorn wegen des hohen<br />
Bewehrungsgehaltes (siehe Kasten) <strong>auf</strong> 16<br />
mm reduziert. Damit wird die allseitige Umhüllung<br />
des Stahles mit Beton gewährleistet.<br />
In den mittleren Lagen ist das Größtkorn 32<br />
mm und für die Deckschicht wird es erneut<br />
<strong>auf</strong> 16 mm reduziert. Betontechnologisch ist<br />
es wichtig, die einzelnen Lagen so einzubringen,<br />
dass der Einbauzeitpunkt stets vor<br />
dem Erstarrungsbeginn des Massenbetons<br />
der zuvor betonierten Lage liegt. Das bedeutet,<br />
dass die untere Lage noch verarbeitbar<br />
sein muss, wenn die nächste Lage betoniert<br />
wird.<br />
Rezepturen Massenbeton der Bodenplatte<br />
Frischbetoneigenschaften<br />
Der Betonierabschnitt hat eine Grundfläche<br />
von 24,5 m x 42 m. Bei einer Betonierhöhe<br />
von 0,5 m ergibt sich bei einer<br />
maximalen Bauteildicke von 4,52 m (in<br />
den Randbereichen 1,5 m) für die unteren<br />
Lagen ein Betoniervolumen von<br />
ca. 330 m³ pro Lage. Geht man von einer<br />
durchschnittlichen Einbauleistung von<br />
150 m³/h aus, so sind für den Einbau<br />
jeder Lage ca. zwei bis drei Stunden erforderlich.<br />
Für den oberen Bereich werden<br />
bis zu 550 m³ pro Lage mit drei bis<br />
vier Stunden Verarbeitungszeit angesetzt.<br />
Das bedeutet, dass der angelieferte<br />
Beton für die unteren Lagen<br />
<strong>auf</strong> eine Verarbeitungszeit von vier<br />
und für die oberen Lagen <strong>auf</strong> fünf<br />
Stunden zu verzögern ist – auch<br />
unter Berücksichtigung eventueller<br />
Standortwechsel der Pumpen.<br />
unterer Bereich mittlerer Bereich oberer Bereich<br />
Konsistenz F5 (58 ± 2 cm) F5 (55 ± 2 cm) F4 (53 ± 2 cm)<br />
Verarbeitungszeit bis zu 6 Std. bis zu 10 Std. bis zu 2 Std.<br />
Festbetoneigenschaften<br />
Festigkeitsklasse C 30/37 C 30/37 C 30/37<br />
Expositionsklassen XC2, XC3 XC2, XC3 XC3, XD1<br />
betonlift<br />
Service-LKW<br />
mit „Kombüse“<br />
Stand-by Pumpe<br />
8<br />
9<br />
Pumpe<br />
1<br />
OSS<br />
einseitige<br />
Schmalabstützung,<br />
180° Arbeitsbereich<br />
nach vorn<br />
4 PM 4307 PM 4307 5
10<br />
12<br />
Titelstory<br />
Titelstory<br />
p Für die einen in St. Pauli ist zu dieser frühen Stunde Feierabend, für die Arbeiter <strong>auf</strong> der Baustelle geht‘s jetzt erst los:<br />
Pünktlich um halb sechs rollen die ersten Fahrmischer an.<br />
p Den Überblick behalten: Drei Verteilermaste, sich bewegende Baustellenkrane, ständiger Fahrmischerwechsel – die Baustelle<br />
forderte von den Pumpenfahrern höchste Aufmerksamkeit.<br />
Der Betoneinbau aus praktischer Sicht<br />
Auf die Frage nach der größten Herausforderung<br />
beim Betoneinbau lacht Projektleiterin<br />
Silke Pförtner von der Ed. Züblin AG und<br />
antwortet: „Wenn man die Tiefe der Baugrube,<br />
die Art des Verbaus und die erlaubte<br />
Sondernutzungsfläche für die Baustelleneinrichtung<br />
sieht, wird schnell klar: Hier<br />
ist eigentlich kein Platz für Großgeräte. Zudem<br />
ist die erlaubte Betonagezeit <strong>auf</strong>grund<br />
der Nachbarschaftssituation klar begrenzt<br />
und daher eine möglichst große Anzahl von<br />
Pumpen gefragt. Wir haben uns dann gemeinsam<br />
mit der Firma betonlift zusammengesetzt<br />
und sehr zielorientiert und fair eine<br />
gute und sichere Lösung entwickelt. Denn<br />
bei einer Großbetonage wie heute dürfen wir<br />
ja nichts dem Zufall überlassen. So haben<br />
wir zum Beispiel mit betonlift zunächst die<br />
Standorte der drei Pumpen bestimmt (siehe<br />
Abb. 7 und 9), abhängig vom sehr beengten<br />
Aufstellplatz, der maximalen Belastbarkeit<br />
des Untergrundes an der Kante der Baugrube<br />
und den Zufahrtsmöglichkeiten für die<br />
Fahrmischer.“<br />
q Nur nicht drängeln: Die Kolonne der<br />
Fahrmischer wurde vom Einweiser zu<br />
den entsprechenden Pumpen geleitet.<br />
Pumpe 2 (am linken Bildrand) hatte<br />
etwas mehr Aufstellfläche zur Verfügung<br />
und konnte gleichzeitig von zwei<br />
Fahrmischern beschickt werden.<br />
Franz Syrowatka von betonlift Hamburg ergänzt:<br />
„Für uns war klar, dass wir unsere<br />
<strong>Putzmeister</strong> 52-m-Maste einsetzen, drei aktiv<br />
und eine als Stand-by-Pumpe mit einem<br />
Maschinisten zum Ablösen der Kollegen<br />
während des Tages. Wichtig bei Pumpe 1<br />
und 3 war die einseitige Schmalabstützung<br />
und dass wir gleichzeitig einen Arbeitsbereich<br />
von 180° haben. Nur so konnten wir<br />
alle Ecken des Betonierfeldes erreichen.<br />
Bei Pumpe 2 hatten wir etwas mehr Platz.<br />
Dort haben wir voll abgestützt und konnten<br />
gleichzeitig mit zwei Fahrmischern beschicken.<br />
So kam die P2 <strong>auf</strong> eine etwas höhere<br />
effektive Pumpmenge pro Stunde.“<br />
Zusammen wurde für die drei Pumpen<br />
eine durchschnittliche Einbauleistung von<br />
180 m³/h angenommen. Daraus errechnete<br />
sich bei 2.650 m³ eine Pumpdauer von ca.<br />
14 Stunden. Entsprechend früh wurde der<br />
Beginn für die Betonage <strong>auf</strong> 6:00 Uhr festge-<br />
11 13<br />
legt. Um etwas Zeit zu sparen, waren die vier<br />
Betonpumpen bereits am Vorabend an ihre<br />
Standorte gefahren worden. So wurden die<br />
Maschinen ab 5:00 Uhr morgens nur noch<br />
abgestützt und die Maste in Arbeitsposition<br />
gefahren. Gegen 5:30 Uhr kam der erste<br />
Fahrmischer von Holcim vom circa 15 km<br />
entfernt liegenden Mischwerk an und kurz<br />
nach 6:00 Uhr floss dann der erste Beton.<br />
Insgesamt waren 45 Fahrmischer ständig<br />
für den Betontransport zu den „<strong>Tanzende</strong>n<br />
Türmen“ unterwegs.<br />
t Ein Bauzaun halbiert die Straßenbreite:<br />
Auf der einen Seite herrscht freie<br />
Fahrt für den Straßenverkehr, <strong>auf</strong> der<br />
anderen Seite steuern die Fahrmischer<br />
den schmal-abgestützten M 52 an. Die<br />
einseitige Schmalabstützung OSS bei<br />
Pumpe 1 und 3 war ausschlaggebend<br />
für deren Einsatz bei dem knappen<br />
Platzangebot.<br />
PM 4307 PM 4307
Titelstory<br />
Titelstory<br />
14<br />
18<br />
15<br />
Betonage in dichter Armierung<br />
Nachdem allein in diesem Betonierfeld die<br />
Armierung aus 776 t Stahl bestand, war das<br />
Geflecht so dicht, dass zum Einbringen der<br />
Endschläuche extra gekennzeichnete Betonieröffnungen<br />
(d = 0,2 m) in einem Raster<br />
von 10 m x 10 m eingeplant waren (siehe<br />
Abb. 14). So wurden die Maste überwiegend<br />
in längeren Intervallen von Punkt zu Punkt<br />
gefahren. Dennoch durfte die Aufmerksamkeit<br />
der Maschinisten nicht nachlassen, denn<br />
die Unterbrechungen durch die häufigen<br />
Fahrmischerwechsel mussten mit der Betoniermannschaft<br />
abgestimmt sein. Zudem<br />
hatten die Pumpenfahrer die sich gleichzeitig<br />
bewegenden anderen Verteilermaste und<br />
Krane im Auge zu behalten. Kein einfacher<br />
Job, wenn man bedenkt, dass Dienstbeginn<br />
an diesem Tag bereits morgens um 4:00 Uhr<br />
<strong>auf</strong> dem Betriebshof von betonlift war und<br />
die Sondergenehmigung zum Arbeiten von<br />
der Baustelle vorsichtshalber bis 23:00 Uhr<br />
beantragt war.<br />
TopPlanung plus gutes Arbeitsklima<br />
ergibt eine hohe Effizienz<br />
Das Arbeitsklima und die Kooperation<br />
<strong>auf</strong> der Baustelle waren <strong>auf</strong>fallend gut.<br />
Dazu trägt einerseits die sehr gute Organisation<br />
der Abläufe bei und ganz sicher<br />
auch die fahrbare Kombination aus Werkstatt<br />
und Kombüse, die Jürgen Bitsch von<br />
betonlift Hamburg zur Versorgung der<br />
Mannschaft bei solchen Großeinsätzen<br />
<strong>auf</strong> die Baustelle schickt (siehe Abb. 17).<br />
Seine Erklärung klingt ganz einfach: „Wenn<br />
Sie viel von Ihren Leuten fordern, müssen<br />
Sie sie auch entlasten. Und wenn Sie erleben,<br />
was die Maschinisten, aber auch viele<br />
andere <strong>auf</strong> der Baustelle, bei Kälte und Nässe<br />
leisten müssen, dann wird Ihnen schnell<br />
klar, was eine solche Versorgung mit einer<br />
Tasse Kaffee oder einem heißen Eintopf wert<br />
ist. Das motiviert und fördert die Einsatzbereitschaft.<br />
Und weil bei uns jeder Arbeiter<br />
der Baustelle willkommen ist, haben wir<br />
einen guten Ruf. Das hilft uns insbesondere,<br />
wenn es weit vom Heimatort entfernt<br />
mal Probleme gibt. So ist zum Beispiel bei<br />
Bedarf schnell mal ein Schlosser zur Hand<br />
oder Leute, die helfen, bei einem Stopfer die<br />
Leitung zügig zu reinigen. Aus meiner Sicht<br />
kriegen wir den Aufwand um ein Vielfaches<br />
wieder zurück.“<br />
Mahlzeit und Bom Apetite!<br />
Ähnliches gilt wohl auch für die Männer der<br />
Zucotec, überwiegend Portugiesen, die für<br />
den Einbau des Betons innerhalb der Bewehrungen,<br />
für das Verteilen, Entlüften und das<br />
Glätten zuständig waren. Als um die Mittagszeit<br />
würziger Duft über die Baugrube<br />
streicht, stoßen wir bei der Suche in einem<br />
der Baustellencontainer <strong>auf</strong> einen Koch, der<br />
stolz zwei Pfannen mit gebratenen Hähnchen<br />
für seine portugiesischen Landsleute<br />
präsentiert (siehe Abb. 16).<br />
Gegen 21:30 Uhr war der letzte Holcim-<br />
Fahrmischer geleert und selbst der Sohlen-<br />
Oberbeton mit der Zielkonsistenz F5 war am<br />
Ende der 2.650 m³ problemlos eingebaut.<br />
Der Rest war Glätten, Aufräumen und Reinigen.<br />
Und als PM am folgenden Tag nochmals<br />
nachfragt, wie die Zusammenarbeit war,<br />
sind sich die Projektleiterin Silke Pförtner<br />
und Franz Syrowatka von betonlift einig:<br />
„Hart, fair und reibungslos.“ ■<br />
16<br />
17<br />
© www.datenland.de<br />
‚ Die <strong>Tanzende</strong>n Türme<br />
von St. Pauli<br />
Bis zu 85 m hoch werden die in sich verdrehten<br />
„<strong>Tanzende</strong>n Türme“, die schon<br />
heute als neues Wahrzeichen St. Paulis<br />
gelten. Eine nächtliche Ausleuchtung soll<br />
– in Verbindung mit den „Knicks“ in den<br />
Baukörpern – die Türme scheinbar tanzen<br />
lassen.<br />
Neben Büros und einem Hotel wird der<br />
„Mojo-Club“ an die Adresse <strong>Reeperbahn</strong><br />
Nr. 1 zurückkehren – seit 1993 in St.<br />
Paulis Nachtleben eine feste Größe mit<br />
internationalen Renommee.<br />
Die Fertigstellung der Türme ist für Sommer<br />
2012 geplant.<br />
Webcam zur Baustelle <strong>Reeperbahn</strong> Nr. 1:<br />
‚ http://baustelle.strabag.at<br />
(Auswahl mehrerer Baustellen)<br />
Spektakuläre Bauprojekte der<br />
Architekten Bothe Richter Teherani:<br />
‚ www.brt.de<br />
Immer eine Reise wert –<br />
die Hansestadt Hamburg<br />
‚ www.hamburg.de<br />
p Wegen der äußerst dicht gelegten<br />
Armierung konnten die Arbeiter den<br />
Endschlauch nur an den speziell markierten<br />
Stellen einfädeln.<br />
t Arbeiten im Untergrund: Mitarbeiter<br />
der Firma Zucotec sind innerhalb der<br />
Bewehrung, während die untere Lage<br />
betoniert wird.<br />
t Wer hart arbeitet, muss auch gut essen:<br />
Ein deftiger Eintopf mit Würstchen<br />
aus der „betonlift Kantine“ und portugiesische<br />
Brathähnchen „à la Zucotec“<br />
geben neue Kraft.<br />
8 PM 4307 PM 4307 9
Einsatz<br />
Einsatz<br />
Die Geschichte eines<br />
„modernen Wunders“<br />
[<strong>Putzmeister</strong> America, Oktober 2009]<br />
Die „Mike O‘Callaghan-Pat Tillman Memorial<br />
Bridge“ – besser bekannt als<br />
Hoover Dam Bypass Bridge – ist eines<br />
der ehrgeizigsten Bauprojekte in den<br />
USA. Mit einer Spannweite von 323 m<br />
zwischen den Betondoppelbögen wird<br />
sie nach Fertigstellung die längste in<br />
Nordamerika und die fünftlängste Betonbogenbrücke<br />
weltweit sein. Ihr Scheitelpunkt<br />
befindet sich in einer Höhe<br />
von 274 m über dem Colorado River.<br />
Stationäre Betonpumpen und Verteilermaste<br />
von <strong>Putzmeister</strong> meisterten die<br />
hohen Anforderungen der Betonförderung<br />
beim Colorado River-Brückenbauprojekt.<br />
Zusätzlich ist die Verkehrsdichte in Verbindung<br />
mit den scharfen Kurven eine potenzielle<br />
Gefahr für Besucher und Einrichtungen<br />
des Hoover-Staudamms. Nach Fertigstellung<br />
der Colorado River-Brücke wird <strong>auf</strong> der vorhandenen<br />
Strecke kein Durchgangs- oder<br />
Lkw-Verkehr mehr zulässig sein – nur Besucher<br />
des Hoover-Staudamms dürfen passieren.<br />
Wahl des richtigen Systems<br />
Obayashi/PSM JV, ein Joint Venture von Obayashi<br />
Corporation und PSM Construction<br />
USA, Inc., dem Generalunternehmer, begann<br />
bereits Anfang 2005 mit dem Bau der<br />
579 m langen, offenen Bogenbrücke.<br />
zur bestmöglichen Betonförderung für den<br />
Brückenbogen gewählte System umfasste<br />
die Verteilermaste MX 32-4 Multi und MX<br />
36-4 Multi und die stationären Betonpumpen<br />
BSA 2107 HP-E und BSA 2109 H-E.”<br />
Überwindung der Extreme<br />
Bis Oktober 2009 hatte Obayashi/PSM JV<br />
etwa 7.646 m 3 Beton für die Colorado River-<br />
Brücke gepumpt und gefördert.<br />
Jeff St. John, Projektleiter bei Obayashi/PSM<br />
JV, sagt, der Pumpenhersteller half seinem<br />
Team in allen Projektbereichen dabei, das<br />
richtige Verfahren und die korrekte Positionierung<br />
der Maste und Betonpumpen festzulegen.<br />
„Für die Konstruktion der Doppelbögen haben<br />
wir eine stationäre Betonpumpe neben<br />
dem Sockel der Nevada-Bögen und eine <strong>auf</strong><br />
dem Bogenfundament in Arizona positioniert,”<br />
erklärt St. John. „Auf der Nevada- und<br />
Arizona-Seite der Doppelbögen wurde jeweils<br />
ein Verteilermast positioniert.”<br />
Die Verteilermaste und deren Rohrsäulen<br />
wurden separat mit einem Kran an jeden<br />
der Doppelbögen „eingeflogen“ und <strong>auf</strong> speziellen<br />
Plattformen montiert.<br />
Aufgrund der großen Hitze und um<br />
Verkehrsbehinderungen zu vermeiden,<br />
wurde hauptsächlich in der Nacht<br />
betoniert.<br />
19<br />
20<br />
Wie schon vor 76 Jahren hinterlässt der Hoover-Staudamm<br />
erneut seine Spuren in den<br />
Geschichtsbüchern. Die Teams erbringen<br />
eine ingenieurstechnische Meisterleistung<br />
beim Bau der technisch anspruchsvollsten<br />
Brücke, die je in Nordamerika gebaut wurde.<br />
Die Brücke ist Teil der Hoover-Staudamm-<br />
Umgehung und führt in etwa 274 m Höhe<br />
parallel zur Staumauer über den Colorado<br />
River. Zwei Spuren in beide Richtungen sollen<br />
den Verkehr <strong>auf</strong> dem U.S.-Highway 93<br />
entlasten, der gegenwärtig über die Staumauer<br />
verläuft.<br />
Die Route über den Highway ist der größte<br />
Handelskorridor zwischen Arizona, Nevada<br />
und Utah sowie <strong>auf</strong> der North American Free<br />
Trade Agreement (NAFTA)-Route zwischen<br />
Mexiko und Kanada. Der Engpass mit einem<br />
Verkehrs<strong>auf</strong>kommen von durchschnittlich<br />
14.000 Fahrzeugen pro Tag stellt eine erhebliche<br />
wirtschaftliche Belastung dar.<br />
Obayashi/PSM JV stand vor großen Herausforderungen:<br />
Das Projekt beinhaltete die<br />
Vorfertigung und Errichtung der Pfeilerstützen,<br />
die bis zu 91 m hoch sind, die Konstruktion<br />
der doppelten Segmentbogenöffnungen<br />
aus Ortbeton und die Installation der temporären<br />
Doppelseilverankerungen, die eine<br />
Spannweite von 762 m haben und 101 m<br />
hoch sind, um die Brückenbögen beim Bau<br />
zu stützen.<br />
„Wir haben <strong>Putzmeister</strong> sofort angerufen,<br />
um das Projekt und mögliche Lösungen<br />
für die Betonförderung bei diesem komplizierten<br />
Projekt zu besprechen“, sagt Wes<br />
Pollnow, Bauleiter von Obayashi/PSM JV.<br />
„Wir wollten wissen, welche Lösung am meisten<br />
Sinn machen würde und welche am effizientesten<br />
wäre. Mit ihrer gut durchdachten<br />
Systemlösung war uns von Beginn des Projektes<br />
an geholfen. Das von <strong>Putzmeister</strong><br />
Für den Brückenbau geplante Mengen an Beton und Stahl<br />
69 N/mm 2 Beton für die Bögen 6.499 m 3<br />
41 N/mm 2 Beton für Brückenpfeiler und Pfeilerköpfe 6.395 m 3<br />
31 N/mm 2 Beton für Brückenfahrbahn 4.193 m 3<br />
28 N/mm 2 Beton für Fundamente und Widerlager 5.106 m 3<br />
21 N/mm 2 Beton für Füllung der Säulen 1.575 m 3<br />
Armierungsstahl<br />
Baustahl<br />
Spannstahl (dauerhaft)<br />
Spannstahl (temporär)<br />
3.765 t<br />
3.084 t<br />
384 t<br />
680 t<br />
10 PM 4307 PM 4307 11
21<br />
Einsatz<br />
Einsatz<br />
23<br />
Um Hitze und Verkehrsstaus zu vermeiden,<br />
wurde meist bei Nacht betoniert. Doch selbst<br />
bei über 38 °C Hitze konnten sie die berüchtigte,<br />
steife Nevada-Betonmischung bis <strong>auf</strong><br />
85 m Höhe und 162 m weit pumpen bzw.<br />
fördern.<br />
„Alle Betonmischungen, die für den Bogen<br />
verwendet wurden, waren moderne Betonmischungen<br />
mit wasserarmen Zuschlagstoffen”,<br />
sagt St. John. „Flüssiger Stickstoff<br />
wurde intensiv zum Vorkühlen des Betons<br />
eingesetzt und so die Temperatur des Betons<br />
beim Aushärten gesenkt.”<br />
Für die Bögen wurde eine hochfeste Betonmischung<br />
mit einer Druckfestigkeit von<br />
69 N/mm 2 , für die Stützen und Pfeilerköpfe<br />
eine hochfeste Mischung mit 41 N/mm 2<br />
Druckfestigkeit verwendet.<br />
Am Anfang des Projekts wurden die Betonmischungen<br />
von Casino Ready Mix und<br />
Silver State Materials (jetzt Teil von CalPortland<br />
Company) bereitgestellt. Allerdings<br />
nahm Obayashi/PSM JV Ende 2007 eine<br />
eigene Mischanlage für den Bogen- und<br />
Fahrbahnbeton in Betrieb und wird bis zur<br />
Fertigstellung des Projekts eigenen Beton<br />
verwenden.<br />
„Trotz großer Hitze und steifer Betonmischung<br />
erzielten die stationären Betonpumpen<br />
einen kontinuierlichen Betonfluss bis<br />
zur Einbringstelle, so dass das Rohrsystem<br />
unter den extremen Bedingungen nicht verstopfen<br />
konnte”, erklärt Pollnow. „Außerdem<br />
bewältigten die S-Rohrweichen der Pumpen<br />
die zähen Betonmischungen problemlos.”<br />
Die Freiflusshydraulik ermöglicht bei<br />
<strong>Putzmeister</strong> stationären Betonpumpen eine<br />
gleichmäßige Betonförderung. Die Fördermenge<br />
beider Pumpen ist stufenlos regelbar,<br />
so dass selbst bei geringer Förderleistung<br />
ein voller Betondruck beibehalten wird. Bei<br />
diesen außerordentlichen Umgebungsbedingungen<br />
<strong>auf</strong> der Baustelle schafften die Pumpen<br />
eine Fördermenge von etwa 12 m 3 /h.<br />
„Die Pumpen hatten genügend Kraftreserven,<br />
um den Beton 244 m hoch zu fördern<br />
und an exponierter Stelle einzubringen.<br />
Die leistungsstarken flexiblen Verteilermaste<br />
sorgten für eine exakte Betonverteilung an<br />
den Doppelbogen-Segmenten. Und wegen<br />
des außergewöhnlichen Aufbaus benötigten<br />
wir wirklich absolut zuverlässige Maste, die<br />
uns auch hier nicht im Stich ließen.”<br />
t Der luftige Arbeitsplatz<br />
der Verteilermaste<br />
Quinn Concrete Pumping, Las Vegas<br />
Auch Quinn Concrete Pumping, Inc. (Quinn)<br />
aus Las Vegas war am Colorado River-Brückenbauprojekt<br />
beteiligt. Quinn stellte beide<br />
Pumpenfahrer und seine eigene <strong>Putzmeister</strong><br />
Ausrüstung bereit.<br />
„Quinn war im Projekt schon frühzeitig vor<br />
Ort und kümmerte sich um den Sockel und<br />
das Bogenfundament”, bemerkt St. John.<br />
„Die Zusammenarbeit mit diesem Team ist<br />
großartig, sie sind sehr zuverlässig. Wir<br />
denken, dass sie auch an der Förderung des<br />
Fahrbahnbetons beteiligt sein werden.”<br />
Die M 42 und M 58 Autobetonpumpen von<br />
Quinn waren bereits 2005 vor Ort, um den<br />
Beton für die Pfeiler der Colorado River-Brücke<br />
zu pumpen. Der Pfeiler bildet das Fundament<br />
für die Standsäulen, die zum Abstützen<br />
des Brückenbogens erforderlich sind.<br />
Hoover Dam Bypass Bridge<br />
Eigentümer/Entwickler:<br />
Federal Highway Administration/Washington,<br />
D.C. · Arizona Verkehrsministerium/<br />
Phoenix, Arizona · Nevada Verkehrsministerium/Carson<br />
City, Nevada · U.S. Bureau<br />
of Reclamation · National Park Service ·<br />
Western Area Power Administration/Lakewood,<br />
Colorado<br />
Konstruktionsteam:<br />
T.Y. Lin International/San Francisco, Kalifornien<br />
· HDR Engineering · Sverdrup<br />
Civil, Inc.<br />
Generalunternehmer, Betonpumpen<br />
Lieferant und FertigbetonLieferant:<br />
Obayashi/PSM JV, ein Joint Venture von<br />
Obayashi Corporation und PSM Construction<br />
USA, Inc./Boulder City, Nevada<br />
BetonpumpenSubunternehmer:<br />
Quinn Concrete Pumping, Inc./Las Vegas,<br />
Nevada<br />
FertigbetonLieferanten:<br />
Casino Ready Mix/Las Vegas, Nevada · Silver<br />
State Materials/Las Vegas, Nevada<br />
Ausstattung:<br />
Obayashi/PSM JV: Stationäre Betonpumpen<br />
BSA 2107 HP-E und BSA 2109 H-E,<br />
Verteilermaste MX 32-4 Multi und MX<br />
36-4 Multi<br />
Quinn Concrete Pumping: M 42 und M 52<br />
Autobetonpumpen<br />
„Die M 58 Großmastpumpe wurde <strong>auf</strong> der<br />
Baustelle <strong>auf</strong> einer Felskante positioniert<br />
und nutzte die volle Mastlänge, um den Beton<br />
in den Trichter des M 42 zu fördern, der<br />
sich in der Schlucht unter einem weiteren<br />
Felsen befand”, sagt Pollnow. „Anschließend<br />
förderte der M 42 den Beton an die Einbringstelle.<br />
Planung und Leistung waren wirklich<br />
bemerkenswert.“<br />
Bis Oktober 2009 hatte Quinn etwa 3.823 m 3<br />
Beton für dieses Brückenbauprojekt gefördert,<br />
und etwa 80 Prozent der Brücke waren<br />
fertig gestellt. Die restliche Arbeit des Projekts<br />
umfasst das Aufstellen der vorgefertigten<br />
Bogenzwickelstützen, die Montage der<br />
Tonnenträger, das Betonieren von Pfeilerköpfen,<br />
Fahrbahn, anschließend Trennwänden<br />
und Schleppplatten.<br />
Ab November 2010 soll der Verkehr dann<br />
ungehindert über die Bypass Brücke fließen<br />
können. ■<br />
22<br />
‚ Die Hoover Staumauer –<br />
Interessantes und Kurioses<br />
Massenhaft Beton<br />
Gebaut wurde die Hoover-Staumauer zwischen<br />
1931 und 1935 als Bogengewichtsmauer<br />
mit einer Höhe von 221 m und<br />
einer oberen Dicke von etwa 14 m. Die<br />
untere Dicke beträgt 201 m. In der Staumauer<br />
wurden rund 2,6 Millionen m 3 Beton<br />
verbaut. Die Staumauer wurde nicht in<br />
einem Stück gegossen, sondern aus vielen<br />
einzelnen, trapezförmigen, 1,50 m hohen<br />
Betonblöcken erstellt. In die Blöcke wurden<br />
Rohrleitungen eingegossen, durch die<br />
gekühltes Wasser zirkulierte. So konnte<br />
die beim Abbinden des Betons entstehende<br />
Wärme wesentlich schneller abgeleitet<br />
werden, denn ohne diese Maßnahme hätte<br />
das rund 105 Jahre gedauert!<br />
p Für jeden Bundesstaat eine stationäre<br />
Betonpumpe: Eine in Nevada, eine<br />
<strong>auf</strong> der ArizonaSeite des Colorado.<br />
Boulder Dam? Hoover Dam?<br />
Ursprünglich als „Boulder Dam“-Projekt<br />
gestartet, wurde es zu Beginn der offiziellen<br />
Bauphase in „Hoover Dam“ umbenannt.<br />
Herbert C. Hoover stellte sich zu<br />
diesem Zeitpunkt zur Wiederwahl als Präsident.<br />
Trotz Verknüpfung seines Names<br />
mit diesem Bauprojekt, das während der<br />
Weltwirtschaftskrise viele Tausende Arbeitsplätze<br />
schuf, verlor Hoover die Wahl.<br />
1933 hieß die Staumauer wieder Boulder<br />
Dam, 14 Jahre später und bis heute erneut<br />
Hoover Dam.<br />
Die Metropole des Glücksspiels wuchs<br />
mit der Staumauer<br />
Für die am Bau beteiligten Arbeiter und<br />
ihre Familien war eigens die Wohnstadt<br />
Boulder City entstanden. Glücksspiel und<br />
Alkohol waren jedoch hier verboten. Was<br />
lag also näher, als in der freien Zeit in die<br />
50 km entfernte kleine Wüstensiedlung<br />
Las Vegas zu pilgern? Bars und Casinos<br />
entstanden in kürzester Zeit.<br />
Las Vegas ohne elektrischen Strom? Unvorstellbar!<br />
Kurios ist allerdings, dass zu<br />
der Zeit, als man über die Strom-Ank<strong>auf</strong>rechte<br />
des Wasserkraftwerks am Hoover-Staudamm<br />
verhandelte, der damalige<br />
Bürgermeister der Wüstenstadt mit der<br />
Begründung ablehnte „Las Vegas wird nie<br />
mehr als 5.000 Einwohner haben“! Daher<br />
bezieht Las Vegas bis heute nur etwa drei<br />
Prozent des jährlichen Strombedarfs aus<br />
der nahen Hoover-Wasserkraft.<br />
1 PM 4307 PM 4307 1
Einsatz<br />
Einsatz<br />
24<br />
26<br />
Russland – weites Land,<br />
weite Reise: 9.000 km<br />
Bahnfahrt zum Einsatz<br />
Über 9.000 Kilometer reiste im März<br />
dieses Jahres ein nagelneuer M 66 mit<br />
der Transsibirischen Eisenbahn von Moskau<br />
nach Wladiwostok.<br />
Der Kunde – Stroitel’nyi Aljans – hat diese<br />
Großmastpumpe momentan im Einsatz im<br />
180 km entfernten Nachodka, einer Hafenstadt<br />
an der Pazifikküste von Russlands Fernem<br />
Osten. Zusammen mit seinem älteren<br />
Bruder – einem M 44-5 Baujahr 1996, den<br />
das Unternehmen Stroitel’nyi Aljans im Jahr<br />
2004 gebraucht aus Japan erworben hatte<br />
– betoniert der M 62-6 die Grundplatte einer<br />
großen Ölplattform.<br />
t Gut verzurrt startete der M 66 in<br />
Moskau seine lange Reise in den Fernen<br />
Osten mit der Transsibirischen Eisenbahn.<br />
q In der Hafenstadt Nachodka pumpen<br />
M 66 und M 445 gemeinsam insgesamt<br />
55.000 m Beton für eine Ölplattform.<br />
Diese sogenannte GBS – Gravity Based<br />
Structure – eine schwerkraftgestützte Struktur<br />
besteht aus einer ca. 100 x 127 m großen<br />
und über 13 m dicken Betonplatte, <strong>auf</strong> die<br />
vier Schachttürme – 25 m im Durchmesser<br />
und 41 m hoch – <strong>auf</strong>gesetzt werden. Die<br />
komplette Struktur wird an Land betoniert<br />
und dann per Schiff zu einem Ölfeld vor der<br />
Insel Sachalin geschleppt und dort <strong>auf</strong> den<br />
35 m tiefen Meeresboden abgesenkt. Auftraggeber<br />
ist das norwegische Unternehmen<br />
Aker Solutions.<br />
Insgesamt 55.000 Kubikmeter Beton werden<br />
die beiden <strong>Putzmeister</strong> Pumpen bis Ende<br />
2011 einbringen. ■<br />
‚ www.sakhalin.ru/engl/<br />
Informationen über Russlands größte<br />
Insel (engl.)<br />
‚ www.sakhalin1.com<br />
Rund um die Öl- und Gaserschließung<br />
von Sachalin-1 (engl.)<br />
‚ www.inrussland.net/<br />
fernost.html<br />
Unabhängiges deutschsprachiges<br />
Russlandportal<br />
Riesige Öl und Gasvorkommen in<br />
Russlands Fernem Osten<br />
Vor der Küste der Insel Sachalin im äußersten<br />
Nordosten Russlands sollen die<br />
größten noch zu erschließenden Öl- und<br />
Gasvorkommen der Welt liegen. Allein 13<br />
Milliarden Barrel an Öl werden hier vermutet.<br />
Das Arkutun-Dagi Feld – Teil des Projekts<br />
Sachalin-1 und zukünftiger Einsatzort der<br />
in Nachodka im Bau befindlichen GBS –<br />
liegt nur wenige Kilometer vor Sachalins<br />
Küste. Der amerikanische Ölkonzern Exxon-Mobil<br />
investiert in die Erschließung<br />
der insgesamt drei Öl- und Gasfelder ca.<br />
12 Milliarden US Dollar, die bis dahin<br />
größte direkte ausländische Investition<br />
in Russland. Schätzungsweise 13.000 Arbeitsplätze<br />
entstehen durch die Erschließung<br />
der Rohstoffvorkommen, direkt und<br />
China<br />
Nord-Korea<br />
Nachodka<br />
indirekt, und die Steuereinnahmen der<br />
Region haben sich verdoppelt. Die Insel<br />
hat heute den höchsten Ausländeranteil<br />
aller russichen Regionen und einen überdurchschnittlichen<br />
Anteil an englischkundigen<br />
Russen.<br />
Halbinsel<br />
Kamtschatka<br />
Ochotskisches Meer<br />
Hokkaido<br />
Russland<br />
ArkutunDagi<br />
Öl und Gasfeld<br />
Sachalin<br />
Arktischer Ozean<br />
Kurilen<br />
Pazifischer Ozean<br />
25<br />
Sachalin – in der Sprache der Ureinwohner<br />
liebevoll „das wilde zerzauste Tier“ genannt<br />
– ist 948 km lang und zwischen 27 und 160<br />
km breit und liegt nördlich der japanischen<br />
Insel Hokkaido im Pazifik.<br />
650.000 Einwohner zählt diese größte Insel<br />
Russlands, davon gehören nur noch 3.150<br />
Menschen den indigenen Gruppen der Nivchen,<br />
Nanai, Oroken und Ewenken an. Sie leben<br />
als Selbstversorger, Fischer, Rentierhirten<br />
oder vom Sammeln von Wildpflanzen.<br />
1875 dem russischen Zarenreich zugesprochen,<br />
war der Süden der Insel von 1905 bis<br />
45 unter japanischer Herrschaft. Die wenigen<br />
verbliebenen Ureinwohner mussten ihre<br />
Heimat in Richtung Hokkaido verlassen.<br />
Seit dem 19. Jahrhundert war die Insel Strafkolonie<br />
für russische Gefangene. Die heute<br />
dort lebenden Einwohner sind – bis <strong>auf</strong> die<br />
durch den Rohstoffboom zugezogenen – Nachfahren<br />
ehemaliger Zwangsarbeiter.<br />
Die Inselhauptstadt Juschno-Sachalinsk ist<br />
mit rund 175.000 Bewohnern die größte<br />
Stadt der Insel. Der Großteil Sachalins jedoch<br />
ist weitgehend unberührte Taiga oder<br />
Bergland mit einer Bevölkerungsdichte von<br />
6,2 Einwohnern pro Quadratkilometer – halb<br />
so viel wie in Norwegen.<br />
Sachalin – Сахалин<br />
Sachalin durchläuft momentan eine Gratwanderung<br />
zwischen <strong>auf</strong>strebender Wirtschaftsregion<br />
und Naturresort, zwischen<br />
Tourismushoffnungen und drohender Umweltzerstörung.<br />
q (v.l.n.r.) Kap Tihii („Kap der Ruhe“) am<br />
Ochotskischen Meer · Jäger der Nivchen<br />
in ihrer Tracht · Das Stadtmuseum von<br />
JuschnoSachalinsk zeugt von der einstigen<br />
japanischen Herrschaft · Die Insel<br />
Zametny in der Tihaja Bucht<br />
27 28 29 30<br />
14 PM 4307 PM 4307 15
50 Fragen 50 Fragen<br />
Das Unternehmen · Frage 9<br />
Wie schafft es <strong>Putzmeister</strong>,<br />
überall präsent zu sein?<br />
<strong>Putzmeister</strong> verspricht „Kompetenz in<br />
Ihrer Nähe“. Ein hoher Anspruch für eine<br />
Firma, deren Kunden über die Welt verteilt<br />
sind. <strong>Putzmeister</strong> wird ihm gerecht<br />
– dank moderner Kommunikationstechnik,<br />
eines dichten Servicenetzwerks und<br />
bester Beziehungen zu Vertriebspartnern<br />
in aller Herren Länder.<br />
Seit die erste Maschine ins Ausland verk<strong>auf</strong>t<br />
wurde, hat <strong>Putzmeister</strong> nach und nach die<br />
Märkte der Welt für sich erschlossen. Peter<br />
Dörr war daran maßgeblich beteiligt. Der<br />
heute 67-Jährige bereist seit 1984 den Nahen<br />
Osten und die Länder Asiens, um dort<br />
– höchst erfolgreich – Maschinen aus dem<br />
Aichtal zu verk<strong>auf</strong>en.<br />
Fragt man Dörr nach seinem Erfolgsgeheimnis,<br />
muss er nicht lange nach der Antwort<br />
suchen: „Sie müssen sich für die Menschen<br />
interessieren. Natürlich brauchen Sie auch<br />
ein gutes Produkt. Aber entscheidend sind<br />
die zwischenmenschlichen Beziehungen.<br />
Wenn Sie im Ausland erfolgreich sein wollen,<br />
brauchen Sie Vertriebspartner vor Ort,<br />
die diese Beziehungen gerne pflegen und zu<br />
100 Prozent für ihre Kunden da sind.“<br />
„Wir haben in Vietnam ganz klein angefangen.<br />
Die erste Maschine haben wir <strong>auf</strong> einer<br />
Landwirtschaftsmesse verk<strong>auf</strong>t“, erinnert<br />
sich Dörr. Hoang Minh Hung entpuppte sich<br />
als geborener Unternehmer. 2001 engagierte<br />
er einen Techniker für den Kundendienst<br />
und richtete in Hanoi ein kleines Ersatzteillager<br />
ein. Inzwischen hat seine Firma, Minh<br />
Hoang & Co, 20 Angestellte und zwei Büros<br />
in Hanoi und Ho Chi Minh City.<br />
Ähnliche Geschichten gibt es von vielen<br />
<strong>Putzmeister</strong> Vetriebspartnern überall <strong>auf</strong><br />
der Welt. „Diese Partner sind mit uns gewachsen.<br />
So entstehen sehr enge und belastbare<br />
Beziehungen“, sagt Dörr.<br />
Ein dichtes Netz von Spezialisten<br />
Bei der Auswahl seiner Vertriebspartner hatte<br />
<strong>Putzmeister</strong> meist eine glückliche Hand.<br />
Mittlerweile umfasst das weltweite Serviceund<br />
Vertriebsnetzwerk von <strong>Putzmeister</strong><br />
9<br />
32<br />
Tochtergesellschaften und Händler in mehr<br />
als 100 Ländern. Die Zentrale in Aichtal und<br />
die regionalen Tochtergesellschaften bieten<br />
Unterstützung durch Service-Ingenieure,<br />
Schulungsspezialisten und ein Team von<br />
Service-Technikern.<br />
Gemeinsam stellen sie sicher, dass die Kunden<br />
von <strong>Putzmeister</strong> jederzeit kompetent<br />
beraten werden, Ersatzteile schnell geliefert<br />
bekommen und sich <strong>auf</strong> einen schnellen und<br />
zuverlässigen Kundendienst verlassen können<br />
– egal, wo <strong>auf</strong> der Welt ihre Maschinen<br />
im Einsatz sind.<br />
In vielen Fällen brauchen die <strong>Putzmeister</strong>-<br />
Servicetechniker gar nicht vor Ort sein.<br />
Dank moderner Telekommunikationstechnik<br />
können sie die Ursachen von Störungen<br />
an den Maschinen oft einfach am Computer<br />
diagnostizieren und beheben.<br />
So garantiert <strong>Putzmeister</strong> weiterhin weltweit<br />
„Kompetenz in Ihrer Nähe“. ■<br />
p Seit den 90er Jahren arbeiten Betonpumpen von <strong>Putzmeister</strong> auch <strong>auf</strong> vietnamesischen<br />
Baustellen.<br />
Unser <strong>Putzmeister</strong> Partner in Vietnam:<br />
Minh Hoang & Co.<br />
4 Pham Huy Thong · Hanoi<br />
Mr. Hoang Minh Hung<br />
Tel: +8441950<br />
Fax: +844195<br />
Email: mhchanoi@hn.vnn.vn<br />
Hoang Minh Hung ist so ein Vertriebspartner.<br />
Der 47-jährige vertritt <strong>Putzmeister</strong> in<br />
Vietnam. „Der reißt sich für uns und seine<br />
Kunden ein Bein aus, wenn es sein muss“,<br />
sagt Peter Dörr. Als Dörr Hung 1993 kennenlernte,<br />
hatte dieser kein Kapital. Dafür<br />
aber verfügte er über intensive und vertrauensvolle<br />
Beziehungen zu vielen potenziellen<br />
Kunden, und er war begeistert von<br />
den <strong>Putzmeister</strong> Produkten. Dörr besorgte<br />
Hung ein Moped. Damit brausten sie manchmal<br />
sogar zu zweit durch Hanoi und Ho Chi<br />
Minh City, um Kunden zu besuchen und Ersatzteile<br />
zu liefern.<br />
q Hoang Minh Hung (.v.l.) mit seiner Familie und den Partnern von <strong>Putzmeister</strong>:<br />
Friedemann Bornträger (.v.l.), Peter Dörr (.v.r) und Johnson Ong (1.v.r.)<br />
31<br />
q Eine stationäre Betonpumpe von <strong>Putzmeister</strong> <strong>auf</strong> dem Weg durch die Straßen von q In Vietnam gilt das Motto: „Platz ist<br />
Hanoi.<br />
<strong>auf</strong> dem kleinsten Moped“.<br />
33 34<br />
?50 Fragen aus über 50 Jahren<br />
<strong>Putzmeister</strong> haben wir ausgesucht<br />
und uns intensiv Gedanken<br />
gemacht.<br />
Ab sofort stellen wir in jeder Ausgabe<br />
eine davon vor.<br />
16 PM 4307 PM 4307 1
Einsatz<br />
Einsatz<br />
MXKD 50 und BSA 110 HP D<br />
betonieren unterirdischen UBahnhof<br />
in Yenikapı / Istanbul<br />
35 36<br />
Im Februar 010 war es so weit: Ein<br />
MXKD 50 <strong>auf</strong> 15mGitterturm und eine<br />
stationäre Betonpumpe BSA 110 HP D<br />
begannen mit der Betonage des Bahnhofes<br />
Yenikapı.<br />
Diese Station ist die einzige der neuen Marmaray<br />
Tunnelstrecke, die in offener Bauweise<br />
– Cut-and-Cover – gebaut wird. Ihre Grund-<br />
fläche ist annähernd 300 m lang und 35 m<br />
breit, und wurde für die Betonage der Fundamente<br />
<strong>auf</strong>geteilt in gesamt 29 Betonierabschnitte.<br />
Jeder Abschnitt – ca. 10 x 35 m<br />
und 2 m stark – wird in monolithischer Bauweise<br />
betoniert in mehreren 40 cm Schichten.<br />
Pro Schicht werden etwa 120 m 3 Beton<br />
eingebracht, das ergibt für jeden der 29 Abschnitte<br />
durchschnittlich 650 m 3 .<br />
Technische Daten BSA 110 HP D<br />
Fördermenge bis 102 m 3 /h<br />
Betondruck bis<br />
220 bar<br />
Antrieb<br />
330 kW Diesel<br />
Förderzylinder Ø<br />
200 mm<br />
Kolbenhub<br />
2100 mm<br />
ISTANBUL<br />
Altstadt<br />
Bosporus<br />
Marmaray<br />
Tunnelstrecke<br />
38<br />
Yenikapı<br />
Marmarameer<br />
t Rohrleitungsbefestigungen<br />
im Horizontzal abschnitt<br />
ZX 15/5“10 bar<br />
39<br />
MXKD 50 inmitten einer historischen<br />
Sensation<br />
Ein neuer moderner Verkehrsknotenpunkt<br />
soll hier entstehen, in Yenikapı <strong>auf</strong> der europäischen<br />
Seite des Bosporus: Ein Großbahnhof<br />
für die 15 Millionen-Metropole Istanbul.<br />
Dass ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt<br />
aus der Vergangenheit Konstantinopels dem<br />
einen dicken Strich durch die Rechnung machen<br />
würde, daran hatte beim Spatenstich<br />
im Jahre 2004 niemand gedacht.<br />
Beim Ausheben der Baugrube für den neuen<br />
modernen U-Bahnhof <strong>auf</strong> der Marmaray Tunnelstrecke<br />
kamen zunächst antike Mauern<br />
zutage. Wie sich zeigte, gehörten diese zu<br />
einem wichtigen byzantinischen Handelshafen,<br />
einem Knotenpunkt der „globalen Welt“<br />
um 400 n.Chr. Der „Hafen von Theodosius“<br />
– benannt nach dem letzten Herrscher des<br />
oströmischen und byzantinischen Reichs –<br />
beherbergte die Überreste von bis dato über<br />
30 Schiffen, mehr als man bisher je <strong>auf</strong> der<br />
Welt zusammen gefunden hatte. Darunter<br />
befanden sich vier byzantinische Dromonen<br />
– die ältesten gefundenen Kriegsschiffe, sie<br />
müssen um das Jahr 1000 gesunken sein.<br />
Was für die Archäologie eine Sternstunde<br />
war – Yenikapı ist die größte innerstädtische<br />
Grabung und einer der bedeutendsten Funde<br />
der Türkei – verursachte den Bauträgern erhebliche<br />
Zeitverzögerungen und natürlich<br />
enorme Kosten.<br />
Yenikapı liegt am Südrand von Istanbuls<br />
Altstadt am Marmarameer und soll mit seinem<br />
zukünftigen unterirdischen Großbahnhof<br />
als Teil der Bosporus Tunnelquerung<br />
„Marmaray“ den Fahrgästen Umsteigemöglichkeiten<br />
von der Eisenbahn zur U-Bahn<br />
bieten. Ursprünglich war zusätzlich eine<br />
neue Regionalbahnstation geplant, um die<br />
Vorstadtpendler ans Ost-West-Netz anzuschließen.<br />
Doch dieser Teil des Projekts<br />
musste geändert werden: So groß ist die<br />
Bedeutung des antiken Hafens, dass die<br />
Denkmalschutzkommission entschied, er<br />
müsse an Ort und Stelle bleiben.<br />
q Fundstelle eines der Holzboote<br />
37<br />
q Während die einen mit schwerem Gerät arbeiten, gehen die anderen mit Pinsel und<br />
Sch<strong>auf</strong>el zu Werk. Im Vordergrund freigelegte Fragmente der antiken Hafenmauer.<br />
18 PM 4307 PM 4307 19
Einsatz<br />
Kurzmeldungen<br />
40 41<br />
43<br />
<strong>Putzmeister</strong> Akademie<br />
Seminare 010/011<br />
Im Oktober wird unsere Seminarbroschüre<br />
2010/2011 mit Daten<br />
und Informationen zu Schulungen<br />
und Trainings per Post<br />
verschickt.<br />
Informieren Sie sich über die aktuellen<br />
Termine in der nächsten „Saison“, melden<br />
Sie sich rechtzeitig an und reservieren Sie<br />
Ihr individuelles Firmenseminar!<br />
p Sperrschieber GVHM / umgebaut<br />
für den Einbau in eine Vertikalleitung<br />
p Der Trichter der BSA wird mit Hochdruck gereinigt, anschließend wird Wasser zur<br />
Reinigung nach vorne gepumpt.<br />
In unseren Seminaren für unterschiedliche<br />
Teilnehmergruppen<br />
zeigen wir, wor<strong>auf</strong> es ankommt:<br />
Unfälle vermeiden, Effizienz erhöhen,<br />
Kosten senken.<br />
Sollten Sie kein Exemplar erhalten<br />
haben, bitten wir Sie um eine kurze<br />
Mitteilung per Mail:<br />
akademie@pmw.de<br />
Geplant sind für den MXKD 50 fünf Standorte,<br />
von denen er jeden Punkt der Fundamentfläche<br />
erreicht. Viermal muss er also<br />
umgesetzt werden. Der Mast-Ankersatz befindet<br />
sich inmitten der Bewehrung eines<br />
Fundamentabschnittes. Da das Mast-Fundament<br />
eine bestimmte Festigkeit vor erneuter<br />
Verankerung <strong>auf</strong>weisen muss, plant man die<br />
Betonage der einzelnen Lagen nach einem<br />
bestimmten Abl<strong>auf</strong>. Wann welcher Abschnitt<br />
„dran“ kommt, ist ganz entscheidend, um<br />
unnötige Wartezeiten beim Umsetzen des<br />
Gitterturmes zu vermeiden.<br />
Gepumpt wird eine besonders schwierige<br />
Betonmischung, trotz Festigkeitsklasse von<br />
„nur“ C40 hatte er es „in sich“ durch den<br />
hohen Anteil an Zusatzmitteln. Diese sind<br />
nötig, da der Beton einem hohen Grundwasserdruck<br />
standhalten muss.<br />
Die gesamte Betonierzeit der U-Bahn-Station<br />
(Fundamente, Mauern, Schächte, etc.) ist <strong>auf</strong><br />
15 Monate veranschlagt. ■<br />
q Der große Stationärmast zu Beginn<br />
der Fundamentbetonage. Im Hintergrund<br />
sind die Tunnelröhren der zukünftigen<br />
UBahn zu sehen.<br />
42<br />
Stapell<strong>auf</strong> des ersten<br />
Baggerschiffs in China<br />
mit Dickstoffpumpe<br />
KOS 5100<br />
Exakt um 9:09 Uhr am 06.06.2010 lief<br />
das <strong>auf</strong> den Namen „Guohai I“ („Chinesisches<br />
Meer I“) get<strong>auf</strong>te Schiff im Hafen<br />
von Rongchen (Provinz Shandong) in einer<br />
feierlichen Zeremonie vom Stapel.<br />
q Zahlreiche Vertreter der chinesischen<br />
Bezirksregierung und aus der<br />
Industrie nahmen an der feierlichen<br />
T<strong>auf</strong>zeremonie der „Guohai I“ teil.<br />
(4.v.r.) Gerhard Schäffer von PSP<br />
44<br />
Das Baggerschiff des chinesischen Herstellers<br />
„Guohaimeister“, einem Kooperationspartner<br />
von <strong>Putzmeister</strong> Solid Pumps<br />
GmbH, ist das erste, das eine KOS 25100<br />
eingebaut hat und den Schlamm per geschlossener<br />
Rohrleitung transportiert.<br />
Der Baggerschlamm kann mit einem geringeren<br />
Wassergehalt über längere Strecken<br />
gepumpt werden, was den Vorgang<br />
zur Landgewinnung deutlich beschleunigt.<br />
0 PM 4307 PM 4307 1
Kurzmeldungen<br />
Kurzmeldungen<br />
<strong>Putzmeister</strong> <strong>auf</strong> Baustellen in Indien<br />
45<br />
Klettermaste und Stationärpumpen<br />
am Ruby Mill Tower, Mumbai<br />
Im Einsatz <strong>auf</strong> der Baustelle Ruby Mill,<br />
Mumbai sind zwei selbstkletternde Stationärmaste<br />
MX 32-4T sowie zwei Pumpen<br />
des Typs BSA 1408 HD. Insgesamt 50.000<br />
Kubikmeter Beton müssen eingebracht<br />
werden.<br />
Die Reinigung erfolgt mit Schwammkugeln<br />
und Reinigungsmolchen durch einfaches<br />
Pumpen mit Wasser. Es ist keine separate<br />
Reinigungsstation erforderlich.<br />
Daten Betonage<br />
Betonsorte Druckfestigkeit<br />
Decke M 40 > 40 N/mm 2<br />
Säule M 50 > 50 N/mm 2<br />
Innenwand M 50 > 50 N/mm 2<br />
In jedem Stockwerk sind 1.100 m 3 verbaut<br />
inkl. Decke, Säulen und Innenwänden.<br />
Zwei Stockwerke pro Monat werden<br />
fertiggestellt.<br />
Slumpmaß (ø)<br />
Betonförderdruck<br />
140 mm<br />
200 – 220 bar<br />
46<br />
Ruby Mill Tower<br />
Der Ruby Mill Tower wird bei seiner<br />
Fertigstellung 185 m hoch sein und<br />
34 Stockwerke haben (vier davon sind<br />
Parketagen). Auf insgesamt 78.000 m 2<br />
nutzbarer Fläche sollen hauptsächlich<br />
Büros untergebracht werden.<br />
Das Design des Gebäudes stammt von<br />
den New Yorker Architekten FxFowle,<br />
Statik und Entwurf führten LERA aus<br />
und den Bau übernahm die indische Firma<br />
Vascon Engineers.<br />
Baubeginn war 2007, Ende 2010 soll<br />
das Gebäude fertig sein.<br />
48<br />
Essar Oil Raffinerie<br />
in Jamnagar: Vier Autobetonpumpen<br />
im Einsatz<br />
Essar hat den ersten <strong>Putzmeister</strong> M 42-5<br />
in Indien im Einsatz zur Betonage an einer<br />
der größten Raffinerien weltweit in<br />
Jamnagar in Westindien. Zusammen mit<br />
drei der acht M 36 aus der Essar Flotte<br />
pumpt der „Neue“ Tag und Nacht zuverlässig<br />
Beton.<br />
Der After Sales and Part Service von<br />
<strong>Putzmeister</strong> India wird von den Essar Leuten<br />
hoch geschätzt, aber die Aussage von<br />
Deepak Kumar Singh, Geschäftsführer von<br />
Essar HED, ist eindeutig: „Maschinen aus<br />
<strong>Putzmeister</strong> Fertigung sind für mich einfach<br />
die besten beim Betonieren!“<br />
p Teamwork: Drei M 6 und der neue<br />
M 45 pumpen 1.400 m Beton<br />
Essar Oil<br />
Die Raffinerie der Essar Oil in Vadinar/<br />
Jamnagar im Bundesstaat Gujarat liegt<br />
an Indiens Westküste in idealer Nähe zu<br />
den an Rohöl reichen Golfstaaten. Sie ist<br />
eine der weltgrößten Raffinerien.<br />
Der indische Großkonzern Essar Group<br />
ist tätig in den Bereichen Stahl, Öl und<br />
Gas, Energie, Kommunikation, Transport/Logistik,<br />
Bau und Rohstoffe.<br />
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Sicher. Sauber. Simpel.<br />
Die neue<br />
Fallbremse<br />
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Sichere und saubere Arbeit!<br />
• Stopp den gefährlichen Schwanenhälsen!<br />
• Der Mast wird ruhiger – gleichmäßiger Betonfl<br />
uss gerade bei geringer Förderleistung<br />
• Keine Verletzungsgefahr durch Betonspritzer<br />
Betriebskosten senken!<br />
• Einfache und schnelle Montage<br />
• Weniger Verschleiß von Rohr- und Endbogen<br />
• Wirtschaftlich<br />
• Günstige Anschaffung<br />
für alle<br />
Endschläuche<br />
mit Ø 125 mm<br />
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Hotline für technische Fragen: +49 (0) 7127 599-297<br />
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