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platz genommen quadrat 05/2013 31<br />
GANZ PRIVAT<br />
FOTOS: STEFAN SOBOTTA, AUFGENOMMEN IM CAFÈ AM MARKT GOSLAR<br />
DAGMAR UND<br />
DIR. U. PROF. PROF. DR. FRANK ORDON<br />
Wahlheimat Harz<br />
Dagmar und Dir. u. Prof. Prof. Dr. Frank Ordon leben in Goslar. Während eine der beiden Töchter<br />
noch zur Schule geht und zu Hause lebt, ist die andere mittlerweile zum Studieren nach<br />
Halle gegangen. Frank Ordon ist der Leiter des Institutes für Resistenz forschung und Stresstoleranz<br />
des Julius-Kühn-Institutes (JKI) mit Sitz in Quedlinburg, und er ist Honorarprofessor<br />
für „Molekulare Resistenzzüchtung“ an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Er ist<br />
Herausgeber bzw. Mitherausgeber wissenschaftlicher Zeitschriften und in verschiedenen nationalen<br />
und internationalen Gremien tätig. Der studierte Agrarwissenschaftler lebt mit seiner<br />
Frau seit 2004 im Harz.<br />
Ihr Institut ist in Quedlinburg ansässig ...<br />
Frank Ordon: Ja. Das Julius-Kühn-Institut (JKI) ist<br />
das Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen<br />
und eine selbstständige Bundesoberbehörde im<br />
Bereich des Ministeriums für Ernährung, Landwirtschaft<br />
und Verbraucherschutz (BMELV). Unser Ziel<br />
ist die leistungsfähige und gesunde Kulturpflanze.<br />
In diesem Zusammenhang bearbeiten wir im gesamten<br />
Bereich des JKI Fragen der Genetik und der<br />
Pflanzenzüchtung, dazu Bodenkunde, Pflanzenernährung,<br />
Pflanzenbau und insbesondere Pflanzenschutz<br />
und Pflanzengesundheit. Das JKI ist 2008<br />
entstanden durch die Zusammenlegung der ehemaligen<br />
Biologischen Bundesanstalt für Land- und<br />
Forstwirtschaft (BBA), der Bundesanstalt für Züchtungsforschung<br />
an Kulturpflanzen (BAZ) und zwei<br />
Instituten der Forschungsanstalt für Landwirtschaft<br />
(FAL) in Braunschweig. So sind wir jetzt deutschlandweit<br />
15 Institute unter dem Dach des Julius-<br />
Kühn-Institutes. Ich leite das Institut für Resistenzforschung<br />
und Stresstoleranz in Quedlinburg. Wir<br />
beschäftigen uns damit, in pflanzengenetischen<br />
Ressourcen, das heißt in verwandten Arten oder<br />
Wildarten unserer Kulturpflanzen sowie exotischen<br />
Sorten solche zu finden, die resistent (widerstandsfähig)<br />
gegen Pilze, Viren, Bakterien oder Insekten<br />
sind. Wenn wir diese identifiziert haben, versuchen<br />
wir die Genetik der Resistenz aufzuklären, Stichwort:<br />
Mendel, und bemühen uns dann, diese Unterschiede<br />
im Erscheinungsbild (resistent/anfällig) auf die<br />
Ebene der Erbsubstanz (DNA) zurückzuführen. Wir<br />
entwickeln molekulare Marker für diese Gene, die<br />
uns Auskunft geben, wo im Genom diese lokalisiert<br />
sind und die es später der Züchtung erlauben, diese<br />
Gene beschleunigt zu nutzen, also die Resistenz<br />
unserer Kulturpflanzen auf eine breite genetische<br />
Basis zu stellen. Das tun wir im Bereich des biotischen<br />
Stresses, also Viren, Pilze, etcetera, aber auch<br />
im Bereich des abiotischen Stresses, der bedingt<br />
durch den Klimawandel an Bedeutung gewinnen