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Sesam öffne Dich! Eingangstüren im Holzhaus - Quadriga

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®<br />

Wärmeschutz und Luftdichtung am Schwachpunkt<br />

Wärmetechnisch gesehen sind Haustüren und vor<br />

allem ihr unterer Anschluss an das Bauwerk ein<br />

äußerst neuralgischer Punkt. Der Wärmeschutz ist<br />

in der Fläche (Türblatt) oft noch geringer als bei<br />

Fenstern. An der Schwelle finden wir i.d.R. die<br />

niedrigsten inneren Oberflächentemperaturen,<br />

also das größte Tauwasserrisiko. Auch die Herstellung<br />

einer guten Luftdichtheit ist funktionsbedingt<br />

besonders anspruchsvoll.<br />

Dämmung für den<br />

beheizten Keller<br />

Im diesmaligen condetti ® -<br />

Detail behandeln wir erstmalig<br />

einen Sockelpunkt mit<br />

einem beheizten Keller. Dies<br />

wirft natürlich die Frage an<br />

die Wärmeschutzanforderung<br />

der erdberührten Bauteile<br />

auf. Grundsätzlich kann<br />

man sich bei der D<strong>im</strong>ensionierung<br />

der Dämmdicken<br />

an den Erfahrungswerten<br />

für Kellerdecken bzw. Bodenplatten<br />

orientieren, d.h.<br />

es sind U-Werte besser als<br />

0,3 W/m 2 K und Dämmdicken<br />

von ca. 100 bis 120 mm anzustreben.<br />

Da die Dämmstoffe, die mit<br />

Erdkontakt verbaut werden<br />

können, vergleichsweise<br />

teuer sind, wird hier gerne<br />

gespart. Es ist jedoch zu bedenken,<br />

dass dieser Bereich<br />

der Gebäudehülle<br />

● auf besonders lange Sicht<br />

kalkuliert werden muss<br />

(der Keller wird sicher<br />

das letzte Bauteil sein, das<br />

am Ende der Lebensdauer<br />

zurück gebaut wird).<br />

● Eine nachträgliche Verbesserung<br />

des Wärmeschutzes<br />

ist nirgendwo so<br />

aufwendig wie bei der<br />

Kelleraußenwand (man<br />

muss das ganze Haus aufgraben<br />

oder eine Innendämmung<br />

mit einer Komplettrenovierung<br />

koppeln).<br />

● Außerdem sind beheizte<br />

Keller in aller Regel nur<br />

teilweise „eingegraben“.<br />

Bei Hanglagen steht die<br />

talwärtige Seite meist völlig<br />

frei.<br />

Es macht aber meist keinen<br />

Sinn, unterschiedlich dicke<br />

Dämmungen in den erdberührten<br />

bzw. den an die<br />

Außenluft grenzende Teilen<br />

der Kelleraußenwand anzubringen.<br />

Deshalb haben wir<br />

die Per<strong>im</strong>eterdämmung in<br />

gleicher Stärke wie das Wärmedämmverbundsystem<br />

der<br />

Holzbauaußenwand gewählt.<br />

Um den Wärmeschutz der<br />

Keller-Außenwand nicht all<br />

zu sehr gegenüber den Holzbauwänden<br />

in den oberen<br />

Geschossen abfallen zu lassen,<br />

ist ein gemauerter Keller<br />

aus porosierten Steinen empfehlenswert<br />

(Aussteifung<br />

gegen Erddruck beachten,<br />

s. dnq 4/2002). Bei 240 mm<br />

Stärke ist hierüber eine zusätzliche<br />

äquivalente Dämmdicke<br />

von 40 – 60 mm (bezogen<br />

auf WLG 040) zu<br />

erzielen. Dies ist für das<br />

Ziel NiedrigEnergie-Standard<br />

ein tragfähiger Kompromiss.<br />

Wärmedämmung des<br />

Türblatts<br />

Der Wärmeschutz von Fenstern<br />

ist seit langem geregelt<br />

und ständig verbessert worden.<br />

Die U-Werte für Haustüren<br />

<strong>im</strong> Neubau sind bislang<br />

bei der Formulierung<br />

von Bauteil-Anforderungen<br />

unter den Tisch gefallen.<br />

Dem entsprechend schillernd<br />

ist die Vielfalt mehr<br />

oder weniger schlecht dämmender<br />

Angebote.<br />

Holztüren schneiden dabei<br />

noch relativ günstig ab. Aber<br />

auch diese erreichen allenfalls<br />

U d -Werte zwischen 1,5<br />

und 1,8 W/m 2 K. Mit vergleichsweise<br />

geringem Aufwand<br />

ist es möglich, Türblätter<br />

zu produzieren, die<br />

einen mittleren U-Wert unter<br />

1,0 W/m 2 K aufweisen. Hierzu<br />

werden Füllungen mit<br />

einem gedämmten Sandwich-Aufbau<br />

verwendet – in<br />

der ökologischen, materialverwandten<br />

Variante mit<br />

Holzweichfaser zwischen<br />

jeweils ca. 10 mm starken<br />

Deckschichten (meist MDF-<br />

Platten). Die notwendigen<br />

Verstärkungen durch eingelegte<br />

Stahlrahmen machen<br />

allerdings 10 bis 20 % des<br />

wärmetechnischen Fortschrittes<br />

wieder zunichte<br />

(vgl. Beitrag „Die warme<br />

Haustür“ in diesem Heft).<br />

Leider werden diese Effekte<br />

bislang oft noch nicht in den<br />

Werksangaben zum Tür-<br />

Wärmeschutz berücksichtigt.<br />

Nur dann, wenn die<br />

technischen Daten U d -Werte<br />

nach der Wärmebrücken-<br />

Norm (DIN EN ISO 10 211)<br />

ausweisen, kann man von<br />

einem vertrauenswürdigen<br />

Kennwert ausgehen.<br />

32<br />

6/2002

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