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Stefan Karasek - Arbeitskreis Quartiersforschung

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c) Politikversagen und die Reaktion der Gesellschaft,<br />

d) als erfolgreich wahrgenommene Wirtschaftsstrategien (Lernprozesse).“<br />

Die wichtigsten Ziele des Governance-Leitbildes sind nach Jann (vgl. 2002) die Erreichung<br />

sozialer, politischer und administrativer Kohäsion, die allgemeine Beteiligung und das<br />

bürgerschaftliche Engagement. Vor allem die Exklusion einzelner sozialer Gruppen soll<br />

überwunden werden. Daneben sollen die Ziele der Effizienz und der<br />

Dienstleistungsorientierung in der Verwaltung erhalten bleiben.<br />

Im Programm der deutschen Bundesregierung hieß es 1999 beispielsweise:<br />

„Der Staat ist weniger Entscheider und Produzent, als vielmehr Moderator und<br />

Aktivator der gesellschaftlichen Entwicklungen, die er nicht allein bestimmen kann und<br />

soll“<br />

(Bundesministerium des Inneren 1999: 8-9).<br />

In Österreich ging man im relevanten Regierungsprogramm 1 nicht so weit und explizierte auch<br />

die Rollenaufteilung zwischen Staat, Markt und Zivilgesellschaft nicht in dieser Weise. So<br />

heißt es dort nur u.a.:<br />

„Ziel ist die Konzentration der staatlichen Leistungen auf Kernfunktionen, u.a. durch die<br />

Fortsetzung des Weges der gesellschaftsrechtlichen Verselbständigung von definierten<br />

Bereichen“ (Regierungsprogramm 2000: 7).<br />

Diese Formulierung lässt noch sehr viel Spielraum für Interpretationen über die zukünftige<br />

Rolle des Staates, nur dass der Rückzug des Staates seinen Lauf nehmen soll, geht hier hervor.<br />

An anderer Stelle heißt es:<br />

„Der demokratische Staat ist auf die Mitwirkung seiner Bürgerinnen und Bürger<br />

angewiesen. Wir bemühen uns um einen neuen Patriotismus, der die Staatsbürger zum<br />

demokratischen Engagement und zur Mitverantwortung für das Gemeinwohl begeistert“<br />

(Regierungsprogramm 2000: 7).<br />

Auch hier ist es schwierig, eine eindeutige Aussage zu identifizieren, in diesem Fall darüber,<br />

welche Qualität bürgerschaftliches Engagement aufweisen soll. In wie weit hier eine breiter<br />

angelegte Basis für Kommunikation und Verhandlung als zuvor vorgesehen ist oder welche<br />

überschreiten aufgrund der hohen Komplexität die Kompetenzgrenzen Rolle der Staat, die<br />

Institutionen oder der private Sektor einnehmen soll, bleibt unklar.<br />

1.1.2. Die Hauptelemente von Governance<br />

Die aktuellen Probleme der Gesellschaft von Regierungs- und Verwaltungseinheiten. (Benz<br />

2004b) Regierungen und Verwaltungen können ihre Aufgaben immer weniger alleine und<br />

1 Der Beginn des Grätzelmanagements fällt in die Zeit der Regierung von „Schüssel I“ und dafür war das<br />

Regierungsprogramm vom 4.2.2000 relevant. http://www.austria.gv.at/site/3354/default.aspx;<br />

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