05.06.2014 Aufrufe

Wohnen und Nachba Wohnen und Nachbarschaften in Tübingen ...

Wohnen und Nachba Wohnen und Nachbarschaften in Tübingen ...

Wohnen und Nachba Wohnen und Nachbarschaften in Tübingen ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Eberhard Karls Universität Tüb<strong>in</strong>gen<br />

Geographisches Institut<br />

<strong>Wohnen</strong> <strong>und</strong> <strong>Nachba</strong>rschaften <strong>in</strong> Tüb<strong>in</strong>gen<br />

Projektbericht<br />

Vorbildcharakter weit über die Grenzen Tüb<strong>in</strong>gens h<strong>in</strong>aus haben die umfangreichen Maßnahmen<br />

im städtebaulichen Entwicklungsbereich „Französisches Viertel / Stuttgarter Straße“.<br />

Die ehemaligen Brachflächen <strong>und</strong> französischen Kasernen wurden ab 1996 als Neu- <strong>und</strong><br />

Umbau gr<strong>und</strong>legend umgestaltet. Die Besonderheiten des städtebaulichen Konzeptes werden<br />

<strong>in</strong> Kapitel 4.2.4.1 näher beleuchtet. Dort wird e<strong>in</strong> Teil des Entwicklungsbereiches, das<br />

Quartier „Loretto“ vorgestellt, da es e<strong>in</strong>es der vier untersuchten Quartiere ist (Soehlke 2010:<br />

12ff.).<br />

Neben diesen Projekten hat die Stadt Tüb<strong>in</strong>gen 2003 mit den „Leitl<strong>in</strong>ien für e<strong>in</strong>e nachhaltige<br />

Stadtentwicklung“ e<strong>in</strong> Papier als Gr<strong>und</strong>lage der Stadtentwicklungs- <strong>und</strong> Quartierspolitik veröffentlicht.<br />

Dieses ist <strong>in</strong> vier Abschnitte gegliedert <strong>und</strong> umfasst dar<strong>in</strong> den „Gr<strong>und</strong>satz zur bürgerlichen<br />

Mitwirkung“, „übergreifende Pr<strong>in</strong>zipien zur nachhaltigen Stadtentwicklung“ sowie 13<br />

„thematische Leitl<strong>in</strong>ien“. Abschließend werden „Sieben Thesen zur künftigen Entwicklung der<br />

Universitätsstadt Tüb<strong>in</strong>gen“ aufgestellt (Universitätsstadt Tüb<strong>in</strong>gen 2003: 6).<br />

Im ersten Teil wird dargelegt, dass Stadtentwicklung als e<strong>in</strong> offener, gesprächsorientierter<br />

Prozess verstanden werden muss, <strong>in</strong> den Bürger<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Bürger, Institutionen, die Stadtverwaltung<br />

<strong>und</strong> die Geme<strong>in</strong>deräte e<strong>in</strong>geb<strong>und</strong>en s<strong>in</strong>d. Frühzeitige Informationen <strong>und</strong> e<strong>in</strong>e<br />

möglichst große Transparenz für alle Beteiligten werden heute durch das Internet vere<strong>in</strong>facht,<br />

da die dort zur Verfügung gestellten Materialien für alle Bürger leicht zugänglich s<strong>in</strong>d.<br />

Dennoch s<strong>in</strong>d Workshops, Informationsveranstaltungen <strong>und</strong> Diskussionsr<strong>und</strong>en unerlässlich,<br />

um die Bürger<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Bürger nicht nur zu <strong>in</strong>formieren, sondern auch aktiv e<strong>in</strong>zub<strong>in</strong>den<br />

(ebd.).<br />

Der folgende Abschnitt behandelt die „übergreifenden Pr<strong>in</strong>zipien der nachhaltigen Stadtentwicklung<br />

<strong>in</strong> Tüb<strong>in</strong>gen“, die <strong>in</strong>sgesamt sieben Themenbereiche umfassen. Dazu zählen neben<br />

dem bürgerlichen Engagement, als unerlässlichen Bauste<strong>in</strong> der nachhaltigen Entwicklung,<br />

die „Quartiere“ als Nukleus der Stadtentwicklung. Sie zeichnen sich gemäß der Tüb<strong>in</strong>ger<br />

Leitl<strong>in</strong>ien durch e<strong>in</strong>e überschaubare Größe (Fußläufigkeit), e<strong>in</strong>e bauliche Zusammengehörigkeit<br />

<strong>und</strong> e<strong>in</strong>e hohe Interaktionsdichte aus. Zu den Entwicklungszielen für Quartiere zählen<br />

sowohl e<strong>in</strong>e soziale Mischung als auch e<strong>in</strong>e Nutzungsmischung. Die räumliche Nähe von<br />

<strong>Wohnen</strong>, Arbeiten <strong>und</strong> E<strong>in</strong>kaufen ermöglicht kurze Wege, stärkt vielfältigen sozialen Austausch<br />

<strong>und</strong> belebt den öffentlichen Raum. In den Quartieren soll die Versorgung mit Gütern<br />

des täglichen Bedarfs ermöglicht werden, gleichzeitig sollen Angebote für soziale Belange<br />

vorhanden se<strong>in</strong>, beispielsweise für soziale Netzwerke, K<strong>in</strong>dergärten oder Quartierstreffpunkte.<br />

E<strong>in</strong> wichtiges Ziel der Stadtentwicklung ist es, Quartiere näher zu def<strong>in</strong>ieren, sie weiter zu<br />

entwickeln <strong>und</strong> Defizite auszugleichen (Universitätsstadt Tüb<strong>in</strong>gen 2003: 7).<br />

26

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!